Gemeinsamer Leitfaden für Rehabilitationskonzepte ... - vdek
Gemeinsamer Leitfaden für Rehabilitationskonzepte ... - vdek
Gemeinsamer Leitfaden für Rehabilitationskonzepte ... - vdek
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.3 Rehabilitationsziele<br />
Eine Operationalisierung und eine Konkretisierung der Rehabilitationsziele unter<br />
Berücksichtigung der unterschiedlichen Aufgaben der Rehabilitationsträger muss im<br />
Rehabilitationskonzept dargestellt sein.<br />
Ziel der medizinischen Rehabilitation muss es sein, die drohenden oder bereits manifesten<br />
Beeinträchtigungen der Teilhabe am Arbeitsleben oder am Leben in der Gemeinschaft durch<br />
frühzeitige Einleitung der erforderlichen Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe abzuwenden, zu<br />
beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Der<br />
Rehabilitand soll durch die Rehabilitation (wieder) befähigt werden, eine Erwerbstätigkeit und/oder<br />
bestimmte Aktivitäten des täglichen Lebens möglichst in der Art und in dem Ausmaß auszuüben,<br />
die <strong>für</strong> diesen Menschen als „normal“ (<strong>für</strong> seinen persönlichen Lebenskontext typisch) erachtet<br />
werden. Zu den Zielen gehören insbesondere:<br />
• Erreichung und Erhaltung von Abstinenz<br />
• Behebung oder Ausgleich körperlicher und psychischer Störungen<br />
• möglichst dauerhafte Erhaltung bzw. Erreichung der Eingliederung in Arbeit, Beruf und<br />
Gesellschaft.<br />
Weitere wichtige Rehabilitationsziele können der weitestgehende Erhalt oder das Erreichen einer<br />
selbstständigen Lebensführung und die Verhinderung oder Minderung von Pflegebedürftigkeit sein.<br />
Beeinträchtigungen der Aktivitäten und Teilhabe nach ICF können z.B. bestehen in den Bereichen<br />
„Lernen und Wissensanwendung“, „Kommunikation“, „Interpersonelle Interaktionen und<br />
Beziehungen“, „Mobilität“, „Erziehung/Bildung“ oder „Arbeit und Beschäftigung“.<br />
In den konzeptionellen Ausführungen sollten zusätzlich Angaben über folgende Strategien enthalten<br />
sein:<br />
• Entwicklung und Förderung von Krankheitseinsicht und Änderungsmotivation<br />
• Stabilisierung und Erhaltung der Abstinenzfähigkeit<br />
• Erkennung, Vermeidung und Bewältigung von Rückfallsituationen<br />
• Entwicklung zufrieden stellender Lebensführung in einem aktiven selbstbestimmten Leben<br />
(Selbstmanagement)<br />
• Konflikt- und Krisenbewältigung<br />
• Klärung von Sinn und Wertfragen<br />
• Hinführung zu einer gesunden Lebensführung<br />
• beruflichen Wiedereingliederung bzw. Rückkehr an den Arbeitsplatz<br />
8