Psychische Belastungen in der Arbeitswelt - TBS Rheinland-Pfalz
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Langfristige körperliche Raktionen s<strong>in</strong>d stressbed<strong>in</strong>gte körperliche Erkrankungen<br />
wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Magenprobleme usw<br />
Zwischen den somatischen (körperlichen) und den psychischen Auswirkungen<br />
kann man psychosomatische Beschwerden e<strong>in</strong>ordnen Langfristige psychische<br />
Auswirkungen s<strong>in</strong>d Ängstlichkeit, Depressivität, Arbeitsunzufriedenheit<br />
und Burnout Auf <strong>der</strong> Verhaltensebene können Absentismus, Kündigung<br />
und Leistungsverweigerung, sowie negatives Gesundheitsverhalten wie Rauchen,<br />
Alkohol o<strong>der</strong> tablettenkonsum zu den Stressfolgen gerechnet werden<br />
(vgl Zapf, 1998)<br />
4.3 Burnout als extreme Belastungsfolge<br />
Immer mehr Beschäftigte fehlen, weil sie ausgebrannt s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> unter Depressionen<br />
leiden Das kostet die Wirtschaft Milliarden (vgl Ertel, 2006) Insgesamt<br />
lässt e<strong>in</strong>e zunehmende Zahl von <strong>in</strong>ternationalen Untersuchungen –<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die britische White-Hall-Studie II – deutliche Zusammenhänge<br />
zwischen arbeitsbed<strong>in</strong>gtem Stress e<strong>in</strong>erseits und psychischen Gesundheitsstörungen<br />
wie Burnout, chronischer Erschöpfung und depressiven Stöungen an<strong>der</strong>erseits<br />
erkennen (vgl Siegrist & Rödel, 2005)<br />
Burnout wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> im deutschen Gesundheitswesen verb<strong>in</strong>dlichen 10 Auflage<br />
<strong>der</strong> „Internationalen Klassifikation <strong>der</strong> Erkrankungen“ als „Ausgebrannt<br />
se<strong>in</strong>“ und „Zustand <strong>der</strong> totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z730<br />
erfasst (Internationale Statistische Klassifikation <strong>der</strong> Krankheiten und verwandter<br />
Gesundheitsprobleme,10 Revision, Version 2007)<br />
Das Erschöpfungssyndrom gilt nicht als Krankheit son<strong>der</strong>n als mögliche Bed<strong>in</strong>gung<br />
für die Entstehung von Krankheiten Es wird beschrieben als »Faktor,<br />
<strong>der</strong> den Gesundheitszustand bee<strong>in</strong>flusst und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens<br />
führt« Im Leistungskatalog <strong>der</strong> deutschen Krankenkassen ist<br />
Burnout somit nicht aufgeführt Ärzte, die Patienten mit Burnout-Syndrom behandeln,<br />
weichen bei <strong>der</strong> Abrechnung daher zumeist auf an<strong>der</strong>e Diagnosen wie<br />
Depression o<strong>der</strong> Anpassungsstörung aus (vgl Berg, 2007)<br />
Das Konzept des „Burnout“, des Ausgebrannt-se<strong>in</strong>s“ besteht aus drei Komponenten:<br />
Emotionale Erschöpfung bezieht sich auf das Gefühl, ausgelaugt<br />
und erschöpft zu se<strong>in</strong> Es ist begleitet von Unruhe und Anspannung, e<strong>in</strong>em Gefühl<br />
verr<strong>in</strong>gerter Effektivität, gesunkener Motivation und <strong>der</strong> Entwicklung dysfunktionaler<br />
E<strong>in</strong>stellungen und Verhaltensweisen bei <strong>der</strong> Arbeit (vgl Schaufeli,<br />
Enzmann, 1998)<br />
34 BELAStUnGEn IM BEtRIEB