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Sing Dich ins Glück

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<strong>Sing</strong> dich<br />

<strong>Sing</strong> <strong>ins</strong> dich <strong>Glück</strong><br />

<strong>ins</strong> <strong>Glück</strong><br />

Ein Volksliederbuch der<br />

Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg<br />

1


2<br />

<strong>Sing</strong> <strong>Dich</strong><br />

<strong>Sing</strong> <strong>ins</strong> <strong>Dich</strong> <strong>Glück</strong><br />

<strong>ins</strong> <strong>Glück</strong><br />

Vorwort ............................................... 4<br />

<strong>Sing</strong> <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong> ............................. 6<br />

Aber heidschi bumbeidschi ................. 8<br />

Ade zur guten Nacht ........................... 9<br />

Alle Vögel sind schon da ................... 10<br />

Am Brunnen vor dem Tore ..................11<br />

An die Freude ....................................12<br />

Ännchen von Tharau ..........................13<br />

Auf, auf zum fröhlichen Jagen ............14<br />

Auf de Schwäbsche Eisebahne ............16<br />

Auf, du junger Wandersmann .............18<br />

Auf einem Baum ein Kuckuck saß .......19<br />

Auf’m Wase graset d‘Hase .................20<br />

Badner Lied ......................................22<br />

Bergvagabunden (Wenn wir<br />

erklimmen) ..........................................23<br />

Bodenseelied .................................... 24<br />

Bolle reiste jüngst zu Pfi ngsten .......... 25<br />

Bruder Jakob ..................................... 26<br />

Das Brombeerlied (Es wollt ein<br />

Mägdlein früh aufstehen) ................... 27<br />

Das Kufsteinlied ................................ 29<br />

Das Lieben bringt groß Freud ............ 30<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust ...... 31<br />

Der Mai ist gekommen ...................... 33<br />

Der Mond ist aufgegangen ................ 34<br />

Der treue Husar ................................. 35<br />

Die Gedanken sind frei ...................... 37<br />

Die Vogelhochzeit (Ein Vogel wollte<br />

Hochzeit machen) .............................. 38<br />

Drunten im Unterland ........................ 39<br />

Du, du liegst mir im Herzen ............... 40<br />

Ein Heller und ein Batzen ................. 41<br />

Ein Jäger aus Kurpfalz ....................... 42<br />

Ein Männlein steht im Walde ............. 43<br />

Eine Seefahrt, die ist lustig ................ 44<br />

Es klappert die Mühle am<br />

rauschenden Bach ............................. 45<br />

Es steht eine Mühle im<br />

Schwarzwälder Tal ............................. 46<br />

Es tönen die Lieder ............................ 47<br />

Es waren zwei Königskinder .............. 48<br />

Feierabend ....................................... 49<br />

Freut euch des Lebens ....................... 50<br />

<strong>Glück</strong> auf, der Steiger kommt ........... 52<br />

Grün, grün, grün sind alle<br />

meine Kleider .................................... 53<br />

Guten Abend, gut’ Nacht .................. 54<br />

Guter Mond, Du gehst so stille .......... 55<br />

Hab mein Wagen vollgeladen ........... 56<br />

Heißa, Kathreinerle ........................... 57<br />

Hoch auf dem gelben Wagen ............ 58<br />

Horch, was kommt von<br />

draußen rein ..................................... 60<br />

Ich hatt’ einen Kameraden ................ 61<br />

Ich weiß nicht, was soll<br />

es bedeuten ...................................... 62<br />

Im Frühtau zu Berge .......................... 63<br />

Im grünen Wald, dort wo die<br />

Drossel singt ..................................... 64<br />

Im schönsten Wiesengrunde .............. 65<br />

Im Wald und auf der Heide ................ 66<br />

In einem kühlen Grunde .................... 68<br />

Jetzt kommen die lustigen Tage ........ 69<br />

Kein schöner Land in dieser Zeit ....... 70<br />

Komm, lieber Mai und mache ............ 71<br />

Lustig ist das Zigeunerleben ............. 72<br />

Mariechen saß weinend<br />

im Garten .......................................... 73<br />

Mein Hut der hat drei Ecken .............. 75<br />

Mein Vater war ein Wandersmann ..... 76<br />

Muss i denn zum Städtele hinaus ...... 78<br />

Nun, ade, du mein lieb<br />

Heimatland ....................................... 80<br />

Oh, du lieber Augustin ..................... 81<br />

Preisend mit viel schönen Reden<br />

(Württemberg Hymne) ....................... 82<br />

Sah ein Knab ein Röslein stehn ......... 83<br />

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein .... 84<br />

Schwer mit den Schätzen des<br />

Orients beladen ................................. 85<br />

Steig ich den Berg hinauf .................. 86<br />

Tief im Odenwald ............................ 87<br />

Von den blauen Bergen<br />

kommen wir ...................................... 88<br />

Weißt du, wieviel Sternlein stehen ... 90<br />

Wem Gott will rechte<br />

Gunst erweisen ................................. 91<br />

Wenn alle Brünnlein fl ießen .............. 92<br />

Wenn die bunten Fahnen wehen ....... 93<br />

Wenn ich ein Vöglein wär .................. 94<br />

Wer recht in Freuden wandern will .... 95<br />

Wir lagen vor Madagaskar ................ 96<br />

Wo die Nordseewellen ...................... 97<br />

Wohlauf in Gottes schöne Welt .......... 98<br />

Impressum ...................................... 100<br />

3


4<br />

Vorwort<br />

Vorwort<br />

<strong>Sing</strong>en bringt gute Laune. <strong>Sing</strong>en macht glücklich. Ob beim Wandern, bei der Vere<strong>ins</strong>feier<br />

oder beim Jahrgangstreffen – Volkslieder lassen die Menschen zusammenrücken. Da werden<br />

Klassiker wie „Du du liegst mir im Herzen“ angestimmt und „Hoch auf dem gelben Wagen“<br />

intoniert. Ohrwürmer gehören nicht nur der Popkultur an. Es gibt sie schon seit Jahrhun-<br />

derten. Und ein Volkslied wird erst dann als solches benannt, wenn es tatsächlich auch von<br />

den Menschen, vom Volk, gesungen wird.<br />

Aber wann haben Sie zum letzten Mal so richtig aus voller Kehle geschmettert? Wussten<br />

Sie, dass <strong>Sing</strong>en für eine gesunde Atmung und eine ausgeglichene Seelenlage sorgt? Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob falsch oder richtig gesungen wird. Nicht jeder ist schließlich von<br />

Natur aus mit einer strahlenden Sopranstimme oder einem kraftvollen Bass ausgestattet.<br />

Selbst wenn mal ein Ton nicht getroffen wird oder das hohe C ein wenig zu schrill ausfällt –<br />

nehmen Sie es mit Humor und versuchen es in der nächsten Strophe gleich nocheinmal.<br />

Über einen Mangel an Liedgut können wir nicht klagen. Landauf landab fi nden sich Orte<br />

in Baden-Württemberg denen ein Volkslied gewidmet wurde. „Ein Jäger aus Kurpfalz“ oder<br />

„Auf’m Wase graset d‘Hase“ verraten eine bestimmte Region oder Stadt. „Am Brunnen vor<br />

dem Tore“ oder „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ erzählen musikalisch von<br />

der idyllischen Landschaft zwischen Odenwald, Schwarzwald und Bodensee. Wo heute der<br />

Interregio durchrauscht, ratterte und dampfte früher die gute alte schwäbsche Eisebahne.<br />

Der gleichnamige Volksliedklassiker umschreibt auf unterhaltsame Weise das Verhältnis der<br />

Schwaben zur Einführung der Eisenbahn und nimmt auch ein paar typisch schwäbische<br />

Eigenschaften aufs Korn: Das Lied als Fundgrube für Kulturgeschichte.<br />

Viele unserer Volksweisen werden immer noch von Generation zu Generation weiterge-<br />

geben. Oft geht einem die Melodie oder der Refrain durch den Kopf, der Text ist uns jedoch<br />

leider entfallen. Schade eigentlich, denn die Strophen stecken voll schöner Geschichten.<br />

Noch viel weniger wissen wir über die Entstehungsgeschichte der Lieder oder deren<br />

Komponisten. Mit diesem bunt und augenzwinkernd illustrierten Liederbuch möchte Lotto<br />

Baden-Württemberg daher alle Sangeslustigen beim <strong>Sing</strong>en unterstützen und die eine oder<br />

andere Wissenslücke in Sachen Volkslieder schließen. Gotthilf Fischer, der Pionier des ge-<br />

me<strong>ins</strong>amen <strong>Sing</strong>ens in Deutschland, hat uns dabei unterstützt und eigens für diese Ausgabe<br />

ein Lied mit dem Titel „<strong>Sing</strong> dich <strong>ins</strong><strong>Glück</strong>!“ komponiert. Ob zweistimmig oder als Kanon<br />

– geträllert oder gefl ötet. Sie werden merken, wie sich Stimme und Stimmung heben. Getreu<br />

dem Sprichwort, „Da wo gesungen wird, da lass <strong>Dich</strong> nieder!“<br />

5


<strong>Sing</strong><br />

<strong>Sing</strong><br />

<strong>Dich</strong> <strong>ins</strong><br />

<strong>Dich</strong> <strong>ins</strong><br />

6<br />

5<br />

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16<br />

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fest da<br />

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<strong>Dich</strong> <strong>ins</strong><br />

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<strong>Dich</strong>!<br />

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ran und<br />

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<strong>Glück</strong>, glaub<br />

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1.Ir<br />

2.Wun<br />

gend<br />

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wo<br />

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<strong>Glück</strong>, dann<br />

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es wird wirklich<br />

wohnt<br />

nen<br />

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˙ Œ œ<br />

wahr. Das<br />

fest da ran, ver<br />

œ œ ˙<br />

doch ein <strong>Glück</strong>,<br />

oft<br />

ge scheh’n,<br />

œ œ œ œ<br />

reicht es Dir die<br />

œ œ œ œ<br />

<strong>Glück</strong>, es ist für<br />

œ œ œ œ<br />

säum es nicht, das<br />

œ œ œ œ<br />

das<br />

sie<br />

Dir<br />

noch<br />

ver<br />

sind manch mal<br />

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21<br />

Steht es schon vor Dei ner Tür?<br />

musst sie nur er<br />

ken<br />

<strong>Sing</strong> <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong>,<br />

dann reicht es Dir die Hand,<br />

glaub fest daran<br />

und es wird wirklich wahr.<br />

Das <strong>Glück</strong>, es ist für alle da,<br />

sing <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong>,<br />

glaub fest daran,<br />

versäum es nicht,<br />

das <strong>Glück</strong> sucht <strong>Dich</strong>!<br />

<strong>Glück</strong><br />

<strong>Glück</strong><br />

nen,<br />

Nimm es an und hol es Dir.<br />

<strong>Sing</strong><br />

sie beim Na men nen nen.<br />

<strong>Dich</strong>! Viel<br />

1. Irgendwo wohnt doch ein <strong>Glück</strong>,<br />

das Dir noch verborgen ist.<br />

Steht es schon vor Deiner Tür?<br />

Nimm es an und hol es Dir.<br />

<strong>Sing</strong> <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong> ...<br />

2. Wunder können oft gescheh’n,<br />

sie sind manchmal nicht zu seh’n,<br />

musst sie nur erkennen,<br />

sie beim Namen nennen.<br />

<strong>Sing</strong> <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong> ...<br />

˙ Œ œ<br />

Hand, glaub<br />

˙<br />

Gotthilf Fischer<br />

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al le da, sing<br />

<strong>Glück</strong> sucht<br />

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nicht<br />

gen<br />

ist.<br />

zu seh’n,<br />

œ ŒÓ<br />

<strong>Glück</strong>!<br />

Viel <strong>Glück</strong>!<br />

HERKUNFT<br />

<strong>Glück</strong> muss der Mensch haben. Gotthilf Fischer, der singende Botschafter aus Deizisau bei<br />

Esslingen, griff sich beim Start <strong>ins</strong> Leben gleich eine gehörige Portion davon. Die Droschke, in der<br />

seine Mutter zur Geburt <strong>ins</strong> Plochinger Krankenhaus kutschiert wurde, verunglückte nämlich auf<br />

eisglatter Straße. Als der kleine Junge am 11. Februar 1928 dennoch gesund das Licht der Welt<br />

erblickte und seinen ersten kräftigen Schrei tat, stand die Entscheidung von Ärzten, Schwestern<br />

und glücklichen Eltern längst fest. Er sollte Gotthilf heißen.<br />

„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den zieht es in die weite Welt“ – eine treffendere<br />

Beschreibung als die Liedweise von Joseph von Eichendorff gibt es kaum für den Lebensweg von<br />

Gotthilf Fischer. Bereits mit 17 Jahren gründete er einen eigenen Chor in Deizisau. Mit seiner<br />

frischen zupackenden Art eroberte er immer mehr die Herzen von singbegeisterten Menschen<br />

– erst in Baden-Württemberg, dann in ganz Deutschland – und begann die sogenannten Fischer-<br />

Chöre <strong>ins</strong> Leben zu rufen. Ihre Konzertreisen führten die Fischer-Chöre mit ihrem umtriebigen<br />

Dirigenten an der Spitze um die ganze Welt. Sie traten vor dem Papst im Petersdom auf, wurden<br />

im Weißen Haus von Präsident Jimmy Carter empfangen und sangen anlässlich der Fußball-WM<br />

1974 vor mehr als einer Milliarde Fernsehzuschauer beim Finale im Münchner Olympia-Stadion.<br />

Im Jahr 2006 wurde Fischer zum Botschafter der Chorolympiade in China ernannt. International<br />

gehören dem Freundeskreis der Fischer-Chöre 60 000 Sängerinnen und Sänger an.<br />

„Die Musik ist die größte Liebe in meinem Leben“, hat Gotthilf Fischer einmal gesagt. Das <strong>Sing</strong>en<br />

ist ein großer Teil dieser Liebe. Für das vorliegende Volksliederbuch hat Gotthilf Fischer, der<br />

Tausendsassa aus dem Remstal, den Titel „<strong>Sing</strong>’ <strong>Dich</strong> <strong>ins</strong> <strong>Glück</strong>“ geschrieben. Unter dieses Motto<br />

wurde das Liederbuch gestellt, auf dass noch recht viele Menschen fröhlich singen und dabei<br />

glücklich werden.<br />

7


Aber heidschi<br />

Aber heidschi<br />

bumbeidschi<br />

8<br />

1. Aber heidschi bumbeidschi, schlaf lange,<br />

es is ja dein Muatter ausgange,<br />

sie is ja ausganga und kimmt nimma hoam<br />

und lasst dös kloan Büabale ganz alloan.<br />

Aber heidschi bumbeidschi bumbum.<br />

Aber heidschi bumbeidschi bumbum.<br />

2. Aber heidschi bumbeidschi, schlaf süaße,<br />

die Engelein lassen di grüaße,<br />

sie lassen di grüaßn und lassen di fragn,<br />

ob du in‘ Himmel spazieren willst fahrn.<br />

Aber heidschi bumbeidschi ...<br />

3. Aber heidschi bumbeidschi, in’ Himmel,<br />

da fahrt di a schneeweißer Schimmel,<br />

drauf sitzt a kloans Engerl mit oaner Latern,<br />

drein leuchtet vom Himmel<br />

der allerschenst Stern.<br />

Aber heidschi bumbeidschi ...<br />

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A-ber heid -schi bum - beid -schi, schlaf lan -<br />

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is ja dein<br />

C<br />

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Muat-ter aus - gan - ge, sie is ja aus - gan-ga und kimmt nim -ma<br />

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hoam und<br />

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bumbeidschi<br />

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lasst dös kloan<br />

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Büa-ba-le ganz al - loan. A-ber heid-schi bum-<br />

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beid-schi bum -bum! A-ber heid-schi bum -beid-schi bum -bum.<br />

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C 7<br />

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4. Und da Heidschi-Bumbeidschi is kumma<br />

und hat ma mei Büaberl mitg’numma.<br />

Er hat ma‘s mitg’numma und hat‘s neama bracht,<br />

drum wünsch i mein’ Büaberl<br />

a recht guate Nacht.<br />

Aber heidschi bumbeidschi ...<br />

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HERKUNFT<br />

Eines der bekanntesten<br />

Wiegenlieder, über<br />

dessen Herkunft jedoch<br />

nur Vermutungen angestellt<br />

werden können.<br />

Wahrscheinlich stammen<br />

Melodie und Text aus<br />

Südböhmen.<br />

Ade zur guten<br />

Ade zur Nacht guten<br />

Nacht<br />

1. Ade zur guten Nacht!<br />

Jetzt wird der Schluss gemacht,<br />

dass ich muss scheiden.<br />

|: Im Sommer da wächst der Klee<br />

im Winter da schneit’s den Schnee<br />

dann komm ich wieder. :|<br />

2. Es trauern Berg und Tal<br />

wo ich vieltausendmal<br />

bin drüber gangen.<br />

|: Das hat deine Schönheit gemacht,<br />

hat mich zum Lieben gebracht<br />

mit grossem Verlangen. :|<br />

3. Das Brünnlein rinnt und rauscht,<br />

wohl unter dem Holderstrauch,<br />

wo wir gesessen.<br />

|: Wie manchen Glockenschlag,<br />

da Herz bei Herzen lag,<br />

das hast du vergessen. :|<br />

4. Die Mädchen auf der Welt<br />

sind falscher als das Geld<br />

mit ihrem Lieben.<br />

|: Ade zur guten Nacht,<br />

jetzt wird der Schluss gemacht,<br />

dass ich muss scheiden. :|<br />

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- de zur gu - ten Nacht! Jetzt<br />

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Schluss ge - macht, dass ich muss schei - den. Im Som -mer<br />

da<br />

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wächst der Klee im Win-terdaschneit'sden Schnee dann komm ich wie -<br />

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schneit's den Schnee dann<br />

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komm ich wie<br />

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HERKUNFT<br />

Das Abschiedslied von einer treulosen Geliebten wurde<br />

erstmals im frühen 19. Jahrhundert aus mündlicher Überlieferung<br />

aufgezeichnet und ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

dann in Gebrauchsliederbücher aufgenommen. Eine breite,<br />

bis in die Gegenwart anhaltende Rezeption fand das<br />

Lied im 20. Jahrhundert. Sein ursprünglicher Sinn hat sich<br />

dabei verschoben: „Ade zur guten Nacht“ wird heute auch<br />

als Abend- oder Kinderlied gesungen.<br />

der.<br />

9


Alle Vögel sind<br />

schon da<br />

Alle Vögel sind<br />

schon da<br />

10<br />

1. Alle Vögel sind schon da,<br />

alle Vögel, alle.<br />

Welch ein <strong>Sing</strong>en, musiziern,<br />

pfeifen, zwitschern, tiriliern,<br />

Frühling will jetzt einmaschiern,<br />

kommt mit Sang und Schalle.<br />

2. Wie sie alle lustig sind,<br />

fl i n k u n d f ro h s i c h re g e n !<br />

Amsel, Drossel, Fink und Star<br />

und die ganze Vogelschar,<br />

wünschen dir ein frohes Jahr,<br />

lauter Heil und Segen.<br />

3. Was sie uns verkünden nun,<br />

nehmen wir zu Herzen.<br />

Wir auch wollen lustig sein,<br />

lustig wie die Vögelein,<br />

hier und dort, feldaus, feldein,<br />

singen, springen, scherzen.<br />

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Al - le Vö -gel sind schon da, al - le Vö -gel, al - le.<br />

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Welch ein sin -gen, mu - si - ziern, pfei -fen, zwit-schern, ti - ri - liern,<br />

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HERKUNFT<br />

Das weit verbreitete Frühlingslied fehlt heute in kaum einem<br />

Kinder- und Schulliederbuch. Der Text stammt von August<br />

Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), die Melodie<br />

ist eine Volksweise anonymer Herkunft.<br />

A 7 D<br />

Früh -ling will jetzt ein-mar-schier'n, kommt mit Sang und Schal -le.<br />

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A 7 D<br />

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1. Am Brunnen vor dem Tore,<br />

da steht ein Lindenbaum.<br />

Ich träumt’ in seinem Schatten<br />

so manchen süßen Traum.<br />

Ich schnitt in seine Rinde<br />

so manches liebe Wort.<br />

Es zog in Freud und Leide<br />

|: zu ihm mich immer fort. :|<br />

2. Ich musst’ auch heute wandern,<br />

vorbei in tiefer Nacht.<br />

Da hab ich noch im Dunkel<br />

die Augen zugemacht.<br />

Und seine Zweige rauschten,<br />

als riefen sie mir zu:<br />

„Komm her zu mir, Geselle,<br />

|: hier fi ndst Du Deine Ruh!“ :|<br />

3. Die kalten Winde bliesen<br />

mir grad in’s Angesicht.<br />

Der Hut fl og mir vom Kopfe,<br />

ich wendete mich nicht.<br />

Nun bin ich manche Stunde<br />

entfernt von jenem Ort,<br />

und immer hör ich’s rauschen:<br />

|: „Du fändest Ruhe dort!“ :|<br />

Am Brunnen<br />

vor dem Tore<br />

Am Brunnen<br />

vor dem Tore<br />

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Brun - nen vor dem To - re, da steht ein Lin - den-<br />

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Traum. Ich<br />

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träumt’ in sei-nem Schat-ten so man - chen sü - ssen<br />

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ihm mich im - mer<br />

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˙<br />

fort.<br />

A<br />

j<br />

œ j<br />

HERKUNFT<br />

„Am Brunnen vor dem Tore“ ist die erste Zeile eines<br />

deutschen Liedes, das sowohl in Form eines Kunstliedes als<br />

auch in Form eines Volksliedes bekannt geworden ist.<br />

Der ursprüngliche Titel lautet „Der Lindenbaum“. Der Text<br />

stammt von Wilhelm Müller und gehört zu dem Gedichtzyklus<br />

„Die Winterreise“. Franz Schubert vertonte den<br />

gesamten Gedichtzyklus unter dem Titel „Winterreise“ und<br />

in diesem Rahmen auch den „Lindenbaum“ als Kunstlied.<br />

In der bekanntesten und populärsten Bearbeitung der<br />

Schubertschen Vertonung von Friedrich Silcher ist das Werk<br />

zum Volkslied geworden. Für diese Fassung hat sich der<br />

Anfangsvers des Gedichts als Titel eingebürgert.<br />

Œ<br />

œ<br />

11


12<br />

An die<br />

An die Freude<br />

Freude<br />

Freude schöner Götterfunken,<br />

Tochter aus Elysium.<br />

Wir betreten feuertrunken,<br />

Himmlische, dein Heiligtum!<br />

Deine Zauber binden wieder,<br />

was die Mode streng geteilt.<br />

Alle Menschen werden Brüder,<br />

wo dein sanfter Flügel weilt.<br />

& c C<br />

œ œ œ œ<br />

5<br />

&<br />

9<br />

&<br />

13<br />

&<br />

G 7<br />

œ œ œ œ<br />

œ œ œ œ<br />

Freu -de schö-ner Göt -ter - fun-ken, Toch-terausE- ly - si-um. C<br />

œ œ œ œ<br />

G 7<br />

œ œ œ œ<br />

C<br />

œ œ œ œ<br />

.<br />

œ<br />

G 7<br />

j<br />

œ ˙<br />

Wir be - tre -ten feu - er - trun-ken, Himm - li - sche, dein Hei - lig-tum! G 7 C<br />

œ œ œ œ<br />

G 7 C<br />

œ œ œ œ œ<br />

C<br />

G 7 E 7<br />

œ œ œ œ œ<br />

G 7 C<br />

œ.<br />

œ œ<br />

j<br />

œ ˙<br />

A m D G C<br />

Dei-ne Zau-berbin- den wie-der, was die Mo-de streng ge -teilt. Al -<br />

œ œ œ œ<br />

G 7<br />

œ œ œ œ<br />

œ œ œ œ<br />

- le Men-schen wer -den Brü -der, wo dein sanf -ter Flü - gel weilt.<br />

C<br />

œ.<br />

Œ<br />

G 7 C<br />

j<br />

œ ˙<br />

HERKUNFT<br />

Die Ode „An die Freude“ (1785) ist eines der berühmtesten Gedichte<br />

Friedrich Schillers (1759 - 1805). Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) vertonte<br />

es im 4. Satz seiner 9. Sinfonie (1823).<br />

œ<br />

Ännchen<br />

von Tharau<br />

Ännchen<br />

von Tharau<br />

1. Ännchen von Tharau ist‘s die mir gefällt,<br />

sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.<br />

Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz<br />

auf mich gerichtet in Lieb’ und in Schmerz.<br />

Ännchen von Tharau mein Reichtum, mein Gut!<br />

Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!<br />

2. Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,<br />

sind wir gesinnt beieinander zu stahn.<br />

Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein<br />

soll unsrer Liebe Verknotigung sein.<br />

Ännchen von Tharau ...<br />

3. Würdest du gleich einmal von mir getrennt,<br />

lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt.<br />

Ich will dir folgen durch Wälder und Meer,<br />

durch Eisen und Kerker, durch feindliches Heer!<br />

Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn’!<br />

Mein Leben schließt sich um deines herum!<br />

& # # # 4 3<br />

& # # # 5<br />

& # # # 9<br />

& # # # 13<br />

A<br />

œ.<br />

Änn -<br />

Änn -<br />

E<br />

œ œ œ<br />

j<br />

œ œ<br />

chen von<br />

chen von<br />

sie ist mein<br />

auf mich ge -<br />

E H<br />

.<br />

œ<br />

j<br />

œ œ<br />

Änn - chen von<br />

A<br />

œ œ œ<br />

Du mei - ne<br />

œ œ œ<br />

Tha - rau<br />

Tha - rau<br />

H E<br />

œ.<br />

j<br />

œ œ<br />

Le - ben, mein<br />

rich -<br />

E<br />

tet in<br />

H<br />

D<br />

œ.<br />

œ œ œ<br />

ist's<br />

hat<br />

Tha - rau mein<br />

œ œ<br />

J<br />

See - le mein<br />

HERKUNFT<br />

Dieses Liebeslied gehört zu den beliebtesten<br />

Volksliedern des 19. und 20. Jahrhunderts.<br />

Obwohl es schon im 17. Jahrhundert<br />

entstanden ist, wurde es breiteren Kreisen<br />

erst durch die Übertragung Johann Gottfried<br />

Herders <strong>ins</strong> Hochdeutsche bekannt (1778).<br />

Populär gemacht hat es die Vertonung von<br />

Friedrich Silcher (1827).<br />

H 7<br />

œ.<br />

Gut<br />

Lieb´<br />

E 7<br />

œ.<br />

die<br />

wie -<br />

J œ œ<br />

mir<br />

der<br />

j<br />

œ œ<br />

ge -<br />

ihr<br />

A<br />

˙<br />

fällt,<br />

Herz<br />

E<br />

und mein Geld.<br />

E<br />

und in Schmerz;<br />

A E 7<br />

œ œ œ<br />

Reich - tum, mein<br />

A E E7<br />

œ œ œ<br />

Fleisch und mein<br />

˙<br />

A<br />

˙<br />

Blut!<br />

.<br />

˙<br />

Gut!<br />

Œ<br />

Œ<br />

Œ<br />

.


Auf, auf zum<br />

fröhlichen Jagen<br />

Auf, auf zum<br />

fröhlichen Jagen<br />

14<br />

& #<br />

4<br />

& #<br />

8<br />

& #<br />

12<br />

& #<br />

16<br />

& #<br />

20<br />

& # c œ<br />

Auf,<br />

G<br />

˙. œ<br />

Heid`. Es<br />

G<br />

˙. œ œ<br />

Zeit. Die<br />

D<br />

˙.<br />

œ<br />

wacht und<br />

G<br />

˙ . .<br />

j<br />

œ<br />

G<br />

.<br />

œ<br />

j<br />

œ œ J œ J œ<br />

˙ œ œ œ<br />

auf zum fröh - lichen - Ja - gen, auf in die grü - ne<br />

.<br />

œ<br />

j<br />

œ œ œ<br />

fängt schon an zu<br />

D<br />

œ<br />

œ œ œ œ<br />

˙ œ œ œ<br />

D<br />

œ<br />

œ œ œ œ<br />

ta - gen, Es ist die höch - ste<br />

G<br />

˙ œ œ œ<br />

D<br />

œ<br />

œ œ œ œ<br />

C G AmEm œ œ œ œ<br />

Vög-lein in den Wäl - dern sind schon vom Schlaf er -<br />

G<br />

.<br />

œ<br />

j<br />

œ œ œ<br />

˙ œ œ œ<br />

ha - ben auf den Fel - dern das Mor -gen -liedvoll- r<br />

œ<br />

D<br />

˙<br />

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G<br />

˙ œ œ œ<br />

D<br />

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œ œ œ œ<br />

D<br />

œ œ œ œ œ œ<br />

bracht. Tri - di he - jo, tri-di he - jo, tri-di he, tri-di he, tri-di œ œ. œ G D<br />

˙<br />

G<br />

˙ œ<br />

œ œ<br />

˙ œ<br />

he, tri-diho! He - jo, tri-di he - jo, tri-di he, tri-di he, tri-di 1. Auf, auf zum fröhlichen Jagen,<br />

auf in die grüne Heid’.<br />

Es fängt schon an zu tagen,<br />

es ist die höchste Zeit.<br />

Die Vöglein in den Wäldern<br />

sind schon vom Schlaf erwacht,<br />

und haben auf den Feldern<br />

das Morgenlied vollbracht.<br />

œ œ<br />

D<br />

œ œ œ œ œ.<br />

r<br />

œ<br />

J<br />

Tridi hejo, tridi hejo,<br />

tridi he, tridi he, tridi he,<br />

tridi ho!<br />

Hejo, tridi hejo,<br />

tridi he, tridi he, tridi ho!<br />

G<br />

.<br />

˙<br />

ho<br />

Œ<br />

2. Frühmorgens als der Jäger<br />

im grünen Wald neinkam.<br />

Da sah er mit Vergnügen<br />

das schöne Wildbret an.<br />

Die Gamslein Paar um Paare,<br />

sie kommen von weit her,<br />

die Rehe und die Hirsche,<br />

das schöne Wildbret schwer.<br />

Tridi hejo, tridi hejo, ...<br />

3. Das edle Jägerleben<br />

vergnüget meine Brust.<br />

Dem Wilde nachzustreben<br />

ist meine größte Lust.<br />

Wo Reh’ und Hirsche springen,<br />

wo Rohr und Büchse knallt,<br />

wo Jägerhörner klingen,<br />

da ist mein Aufenthalt.<br />

Tridi hejo, tridi hejo, ...<br />

HERKUNFT<br />

Gottfried Benjamin Hancke (1695 - 1750) war ein lyrischer <strong>Dich</strong>ter aus Schlesien.<br />

Von ihm stammt der Text des heute noch sehr populären Liedes.<br />

Die Melodie aus dem 18. Jahrhundert wurde von Johann Sebastian Bach in seiner<br />

Bauernkantate zu dem Lied „Es nehme 10.000 Dukaten der Kammerherr alle<br />

Tag ein“ verwendet.<br />

4. Das Gras ist unser Bette,<br />

der Wald ist unser Haus,<br />

wir trinken um die Wette<br />

das klare Wasser aus.<br />

Laßt nur die Faulen liegen,<br />

gönnt ihnen ihre Ruh’,<br />

wir jagen mit Vergnügen<br />

dem grünen Walde zu.<br />

Tridi hejo, tridi hejo, ...<br />

15


16<br />

D<br />

& # # 4<br />

2 .<br />

j<br />

œ<br />

A<br />

5 .<br />

& # #<br />

& # 9<br />

#<br />

& # #<br />

Auf der Schwäbsche<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

œ J œ<br />

œ<br />

J<br />

Auf der schwäb -schen Ei -se-bah-ne gibt’s gar vie-leHalt-sta-tio-ne: œ<br />

J<br />

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R<br />

J œ<br />

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J<br />

D<br />

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J<br />

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G<br />

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J<br />

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J<br />

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J<br />

œ<br />

J J œ<br />

Schtue - gart, Ulm und Bi-be-rach, Mek-ke -beu -re, Dur-les-bach. j<br />

œ<br />

A<br />

13 .<br />

Eisebahne<br />

Eisebahne<br />

Auf der Schwäbsche<br />

j<br />

œ<br />

j<br />

œ<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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A<br />

j<br />

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j<br />

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J œ<br />

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J<br />

D<br />

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J<br />

œ œ<br />

J<br />

Trul - la trul - la trul -la la. Trul - la trul - la trul -la<br />

la.<br />

œ<br />

J<br />

œ<br />

R<br />

J œ<br />

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J<br />

D<br />

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J<br />

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J œ<br />

G<br />

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J<br />

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J<br />

J œ<br />

J œ<br />

œ<br />

J<br />

J œ œ<br />

Schtue - gart, Ulm und Bi-be-rach, Mek-ke -beu -re, Dur-les-bach. 1. Auf der schwäbsche Eisebahne<br />

gibt’s gar viele Haltstatione,<br />

Schtuegart, Ulm und Biberach,<br />

Mekkebeure, Durlesbach.<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

Schtuegart, Ulm und Biberach,<br />

Mekkebeure, Durlesbach.<br />

2. Auf der schwäbsche Eisebahne<br />

dürfet Küh und Öchsle fahre,<br />

Bube, Mädle, Weib und Ma,<br />

kurzum alls, was zahle ka.<br />

Trulla trulla trulla la<br />

trulla trulla trulla la<br />

Bube, Mädle, .....<br />

A<br />

j<br />

œ<br />

j<br />

œ<br />

œ<br />

J<br />

J œ<br />

D<br />

œ<br />

J<br />

3. Auf der schwäbsche Eisebahne<br />

wollt a mal a Bäuerle fahre,<br />

goht an Schalter, lüpft de Huet:<br />

„oi Biletle, send so gut.”<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

goht an Schalter, .....<br />

4. Einen Bock hat er sich kaufet<br />

und dass er ihm net verlaufet,<br />

bindet ihn der gute Ma<br />

an die hintre Wagen na.<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

bindet ihn .....<br />

œ œ<br />

J<br />

œ<br />

J<br />

5. Wie der Bauer isch am Ziel<br />

und sei Böckle hole will,<br />

fi ndt er bloß noch Kopf und Seil<br />

an dem Hintre Wageteil.<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

fi ndt er bloß .....<br />

6. Und der Bauer voller Zorne<br />

nimmt den Kopf bei beide Horne,<br />

schmeisst ihn, was er schmeisse ka<br />

dem Konduktör an Ranza na.<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

schmeisst ihn, .....<br />

7. Warum bischt so gschwind gefahre?<br />

Du muscht jetzt de Schade zahle,<br />

Du alloi bischt schuld do dran,<br />

dass i jetzt koin Bock mehr han.<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

Du alloi bischt schuld ....<br />

8. So, jetzt wär des Liedle gsunge,<br />

hat euch recht in d’ Ohre klunge,<br />

stoßt mit eure Gläser an:<br />

„Prost der schwäbschen Eisenbahn!”<br />

Trulla trulla trulla la,<br />

trulla trulla trulla la,<br />

stoßt mit eure .....<br />

HERKUNFT<br />

Erstmals schriftlich in einem Tübinger Kommersbuch von 1853 nachgewiesen,<br />

also drei Jahre nach der durchgehenden Eröffnung der ersten württembergischen<br />

Eisenbahnlinie von Heilbronn über Stuttgart und Ulm nach Friedrichshafen<br />

(Nord-, Ost- und Südbahn). Die Melodie entstammt einem Baseler Soldatenlied<br />

aus der Zeit um 1850.<br />

17


Auf, du junger<br />

Auf, du junger<br />

Wandersmann<br />

Wandersmann<br />

18<br />

1. Auf, du junger Wandersmann,<br />

jetzo kommt die Zeit heran,<br />

die Wanderzeit, die bringt uns Freud.<br />

Woll’n uns auf die Fahrt begeben,<br />

das ist unser schönstes Leben,<br />

große Wasser, Berg und Tal,<br />

anzuschauen überall.<br />

2. An dem schönen Donaufl uss<br />

fi n d e t m a n j a s e i n e Lu s t<br />

und seine Freud’ auf grüner Heid’.<br />

Wo die Vög’lein lieblich singen<br />

und die Hirschlein fröhlich springen;<br />

dann kommt man vor eine Stadt,<br />

wo man gute Arbeit hat.<br />

3. Mancher hinterm Ofen sitzt<br />

und gar fein die Ohren spitzt,<br />

kein Stund’ fürs Haus<br />

ist kommen aus.<br />

Den soll man als G’sell erkennen<br />

oder gar ein Meister nennen,<br />

der noch nirgends ist gewest,<br />

nur gesessen in seinem Nest.<br />

& bc œ. j<br />

œ œ œ<br />

& b<br />

5<br />

9<br />

& b<br />

& b<br />

13<br />

F<br />

Auf, du jun-ger Wan-ders-mann, jet - zo kommt die Zeit he-ran, die<br />

F<br />

œ œ œ œ<br />

œ œ œ Œ<br />

C 7<br />

.<br />

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j<br />

œ œ œ<br />

œ œ œ œ<br />

Wan-der-zeit, die bringt uns Freud. Woll´n uns auf die Fahrt be -ge-ben, .<br />

œ<br />

j<br />

œ œ œ<br />

C 7 F<br />

œ œ œ ˙<br />

œ.<br />

j<br />

œ œ œ<br />

das ist un -ser schön-stes Le - ben, gro -ße Was-ser, œ.<br />

F<br />

œ œ œ œ<br />

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J<br />

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F<br />

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C 7 F<br />

œ œ œ ˙<br />

B<br />

œ œ œ œ<br />

b C 7<br />

G m C 7 F<br />

œ œ œ ˙<br />

Berg und Tal,<br />

an - - - zu - schau - en<br />

ü - ber - all.<br />

HERKUNFT<br />

Text und Melodie gehen zurück auf „Auf, ihr Brüder,<br />

seyd wohl daran!“ aus Würzburg, in Ditfurths „Fränkischen<br />

Volksliedern“ II, Leipzig 1855.<br />

Auf einem Baum<br />

Auf ein einem Kuckuck Baum saß<br />

ein Kuckuck saß<br />

1. Auf einem Baum ein Kuckuck,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

auf einem Baum ein Kuckuck saß.<br />

2. Da kam ein junger Jäger ...,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

da kam ein junger Jägersmann.<br />

3. Der schoss den armen Kuckuck,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

Der schoss den armen Kuckuck tot.<br />

4. Und als ein Jahr vergangen,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

und als ein Jahr vergangen war.<br />

5. Da war der Kuckuck wieder,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

da war der Kuckuck wieder da.<br />

6. Da freuten sich die Leute,<br />

sim, salabim, bamba, saladu, saladim,<br />

da freuten sich die Leute sehr.<br />

& # 4 2<br />

4<br />

& #<br />

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G<br />

Auf<br />

j<br />

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J œ J œ J œ<br />

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ei -nemBaum ein Ku -ckuck, sim, sa-la-dim,bam-ba, sa-la D G<br />

r<br />

œ œ<br />

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4 2<br />

œ<br />

J<br />

HERKUNFT<br />

Erstmals in den 1830er Jahren erwähnt.<br />

Zunächst als scherzhaftes Gesellschaftslied<br />

beliebt, diente es im 20. Jahrhundert als<br />

Wander-, Schul- und Kinderlied.<br />

du, sa-la -dim auf ei - nem Baum ein Ku - ckuck<br />

4 3<br />

j<br />

œ J œ J œ<br />

G<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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G<br />

œ Œ<br />

saß.<br />

r<br />

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19


20<br />

Auf’m Wase<br />

graset d‘Hase<br />

Auf’m Wase<br />

graset d’Hase<br />

& # # # # 8 6<br />

& # # # 4<br />

#<br />

& # # # 7<br />

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& # # # 10<br />

#<br />

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Auf' - m Wa - se gra - set d'Ha - se und im Was - ser<br />

j<br />

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gam - bet d'Fisch. Lie - ber will i gar koi Schätz - le,<br />

H<br />

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j<br />

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als no so en<br />

œ J œ œ E<br />

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Fle - der -wisch. Lie - ber will i<br />

H<br />

œ<br />

j<br />

œ œ J œ<br />

œ j<br />

œ œ.<br />

gar koi Schätz - le, als no so en Fle - der -wisch.<br />

1. Auf‘m Wase graset d‘ Hase,<br />

und im Wasser gambel d‘ Fisch,<br />

|: Lieber will i gar koi Schätzle,<br />

als no so en Flederwisch. :|<br />

2. Muetter, muscht mer, schlah me s‘ Blechle,<br />

Türleshosa macha lau‘,<br />

|: daß i au so Türleshosa<br />

wie der Herr Provisor hau‘. :|<br />

3. Gang mer weg mit Sametschühla,<br />

gang mer weg mit Bändela.<br />

|: Bauramädla send mer liaber,<br />

als so Kaffeebembela. :|<br />

4. Wo‘n i hau no kratzt und bissa,<br />

hot mi wölla koina küssa.<br />

|: Seit i nimme kratz und beiß,<br />

krieg i Küssla dutzendweis. :|<br />

E<br />

5. Kleine Kügela muß mer gießa,<br />

wenn ma Vögela schießa will.<br />

|: Schöne Mädla muß mer lieba,<br />

wenn mer schöne Weiber will. :|<br />

6. Wo‘n i hau‘ mei Schätzle gnomma,<br />

hot mei Muetter grausig tau‘,<br />

|: hot mi bei de Aura gnomma,<br />

d‘ Stiega abe fl iege lau! :|<br />

7. Sag du no zu meiner Schwieger,<br />

sui soll mi passiera lau‘.<br />

|: I werd‘ schau‘ mei Schatz versorga,<br />

sell werd sui en Dreck a gau! :|<br />

HERKUNFT<br />

„Auf‘m Wase graset d‘Hase“ singt der Schwabe jedes<br />

Jahr im Herbst. Es ist nämlich das offi zielle Volkslied vom<br />

Cannstatter Wasen, der in Stuttgart eine Woche nach<br />

dem Münchner Oktoberfest beginnt.<br />

8. Hinter meiner Schwiegermuetter<br />

ihrem graußa Himmelbett<br />

|: stot a ganzer Sack voll Sechser,<br />

wen i no die Sechser hätt! :|<br />

9. Hinter meinem Schwiegervatter<br />

seinem graußa Sekretär<br />

|: stoht a dicker Oichaknippel,<br />

wenn den no der Deifel hett! :|<br />

10. Auf der Maura laura Baura,<br />

pfeife wia die Haselmäus.<br />

|: Laßt das Laura, ihr Saubaura,<br />

machet mir jo do nix weis! :|<br />

21


Badner Lied<br />

Badner Lied<br />

22<br />

1. Das schönste Land in Deutschlands Gau’n,<br />

das ist mein Badner Land.<br />

Es ist so herrlich anzuschaun<br />

und ruht in Gottes Hand.<br />

D’rum grüß ich dich mein Badnerland,<br />

du edle Perl’ im deutschen Land,<br />

deutschen Land,<br />

frisch auf, frisch auf, frisch auf, frisch auf;<br />

frisch auf, frisch auf mein Badnerland.<br />

2. Zu Haslach gräbt man Silbererz,<br />

bei Freiburg wächst der Wein,<br />

im Schwarzwald schöne Mädchen,<br />

ein Badner möcht’ ich sein.<br />

D’rum grüß ich dich ...<br />

3. In Karlsruh’ ist die Residenz,<br />

in Mannheim die Fabrik,<br />

in Rastatt ist die Festung<br />

und das ist Badens <strong>Glück</strong>.<br />

D’rum grüß ich dich ...<br />

4. Alt-Heidelberg, du feine,<br />

du Stadt an Ehren reich,<br />

am Neckar und am Rheine,<br />

kein’ and’re kommt dir gleich.<br />

D’rum grüß ich dich ...<br />

5. Der Bauer und der Edelmann,<br />

das stolze Militär,<br />

die schau’n einander freundlich an,<br />

und das ist Badens Ehr.<br />

D’rum grüß ich dich ...<br />

& # c œ<br />

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3<br />

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6<br />

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12<br />

15<br />

Das<br />

D<br />

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schön - ste Land in Deutsch - lands Gau’n, das<br />

G<br />

A<br />

j<br />

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ist mein Bad - ner Land. Es ist so herr - lich<br />

D G D A7<br />

D<br />

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j<br />

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an - zu - schaun und ruht in Got - tes Hand. D’rum<br />

D 7<br />

G A7<br />

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j<br />

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˙ Œ œ<br />

grüß ich dich mein Bad-ner - land, du ed - le Perl’ im deut-schen D 7<br />

G<br />

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HERKUNFT<br />

Der Lobgesang auf „Das schönste Land in<br />

Deutschlands Gauen“ ist mit seiner im Text beschworenen<br />

Sozialidylle ein typisches Heimatlied<br />

aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />

Ursprünglich stammt es aus Sachsen, wurde<br />

dann aber auch für verschiedene andere deutsche<br />

Regionen als Landeslob adaptiert. In der<br />

Zeit der Jahrhundertwende weit verbreitet, war<br />

es vor allem ein beliebtes soldatisches Marschlied.<br />

Besonderen Erfolg hatte es in Baden, wo es<br />

sich zu einer noch heute mit Inbrunst gepfl egten<br />

Heimathymne entwickelt hat. Diese badische<br />

Karriere des Liedes im 20. Jahrhunderts führte<br />

dazu, dass es in jüngster Zeit nurmehr als<br />

„Badnerlied“ bekannt ist.<br />

.<br />

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Land,deut-schenLand, frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch<br />

D 7<br />

G<br />

& # œ œ œ œ œ œ ˙ Œ<br />

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.<br />

auf mein Bad - - - ner - land. D’rum<br />

E<br />

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Bergvagabunden<br />

Bergvagabunden<br />

(Wenn wir erklimmen ...)<br />

(Wenn wir erklimmen ...)<br />

E<br />

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zu,<br />

H 7<br />

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Wenn wir er-klim-menschwin-deln-de Hö-hen, stei-gendem Gip-fel-kreuz j<br />

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in un - sern Her - zen brennt ei - ne Sehn - sucht,<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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die lässt uns nim-mer-mehr in Ruh´. Herr-li- che Ber -ge,<br />

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j<br />

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H 7<br />

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son-ni - ge Hö - hen, Berg-va - ga -bun-den sind<br />

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Herr-li-cheBer-ge, son-ni -ge Höhen, - Berg-va -ga-bun-densind H 7<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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1. Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen,<br />

steigen dem Gipfelkreuz zu,<br />

in unsern Herzen brennt eine Sehnsucht,<br />

die lässt uns nimmermehr in Ruh’.<br />

|: Herrliche Berge, sonnige Höhen,<br />

Bergvagabunden sind wir. :|<br />

2. Mit Seil und Hacken, den Tod im Nacken<br />

hängen wir an der steilen Wand.<br />

Herzen erglühen, Edelweiß blühen,<br />

vorbei geht’s mit sichrer Hand.<br />

Herrliche Berge ...<br />

E<br />

j<br />

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j<br />

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wir, ja wir.<br />

HERKUNFT<br />

Von Erich Hartinger stammt der Text, von Hans Kolesa die Musik dieses<br />

Wanderliedes, das wahrscheinlich um 1945 entstanden ist.<br />

j<br />

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E<br />

.<br />

˙<br />

wir.<br />

Œ<br />

3. Fels ist bezwungen, frei atmen Lungen,<br />

ach, wie so schön ist die Welt.<br />

Handschlag, ein Lächeln, Mühen vergessen,<br />

alles auf’s Beste bestellt.<br />

Herrliche Berge ...<br />

4. Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen,<br />

Berge, die leuchten so rot.<br />

Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder,<br />

Brüder auf Leben und Tod.<br />

|: Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen,<br />

Bergvagabunden sind treu. :|<br />

23


24<br />

Bodenseelied<br />

Bodenseelied<br />

1. |: Auf dem Berg so hoch da droben,<br />

da steht ein Schloss. :|<br />

|: Und wir singen frohe Lieder,<br />

steigt das Schiffl ein auf und nieder,<br />

steigt das Schiffl ein in die Höh‘, ja Höh‘,<br />

weil wir fahren auf dem Bodensee. :|<br />

2. |: Steigt der Jäger wohl früh am Morgen<br />

bergauf, bergab. :|<br />

|: Hat er dann ein Gems geschossen,<br />

hat er sie auch gut getroffen,<br />

jubelt er vor Freud Juchhe,<br />

weil er‘s g‘schossen hat am Bodensee. :|<br />

3. |: Nun lebt wohl, ihr Freunde alle,<br />

und denkt an mich! :|<br />

|: Wollt ihr mir noch etwas schenken,<br />

schenket mir ein treu Gedenken!<br />

Tief im Herzen tut mir‘s weh, ja weh,<br />

weil ich scheiden muss vom Bodensee. :|<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

4. |: Nun lebt wohl, ihr Mädchen alle,<br />

und denkt an mich! :|<br />

|: Wollt ihr mich noch einmal sehen,<br />

steigt hinauf auf Bergeshöhen,<br />

schaut hinab <strong>ins</strong> tiefe Tal, ja Tal,<br />

heute sehn wir uns zum letzten Mal. :|<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

HERKUNFT<br />

Verfasser von Text und<br />

Musik sind nicht bekannt,<br />

entstanden ist es vermutlich<br />

1895. Zum ersten<br />

Mal veröffentlicht wurde<br />

es im Liederbuch deutschnationalerKaufmannsgehilfen<br />

(1897).<br />

Bolle reiste jüngst<br />

Bolle zu reiste P ngsten jüngst<br />

zu P ngsten<br />

1. Bolle reiste jüngst zu Pfi ngsten,<br />

nach Pankow war sein Ziel,<br />

da verlor er seinen Jüngsten<br />

ganz plötzlich im Gewühl;<br />

’ne volle halbe Stunde<br />

hat er nach ihm gespürt,<br />

|: aber dennoch hat sich Bolle<br />

ganz köstlich amüsiert. :|<br />

2. Zu Pankow gab’s kein Essen,<br />

zu Pankow gab’s kein Bier.<br />

War alles aufgegessen<br />

von fremden Gästen hier.<br />

Nicht mal ’ne Butterstulle<br />

hat man ihm reserviert,<br />

aber dennoch ...<br />

3. Auf der Schöneholster Heide,<br />

da gab’s ’ne Keilerei.<br />

Und Bolle, gar nicht feige,<br />

war feste mit dabei.<br />

Das Messer ’rausgerissen<br />

und fünfe massakriert,<br />

aber dennoch ...<br />

4. Es fi ng schon an zu tagen,<br />

als er sein Heim erblickt.<br />

Das Hemd war ohne Kragen,<br />

das Nasenbein geknickt.<br />

Das rechte Auge fehlte,<br />

das linke marmoriert,<br />

aber dennoch ...<br />

& # 4 2 r<br />

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8<br />

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12<br />

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Bol-le reis - te jüngst zu Pfing-sten nach Pan - kow war sein<br />

G<br />

.<br />

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C<br />

j<br />

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Ziel, da ver - lor er sei -nen Jüng-sten ganz plötz-lich im Ge -<br />

G<br />

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wühl; ´ne<br />

D<br />

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vol - le hal - be Stun -de hat er nach ihm ge -<br />

G<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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spürt, A-ber den - noch hat sich Bol -le ganz köst-lich a - mü -<br />

G<br />

.<br />

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G<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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siert. A-ber den-nochhat sich Bol-le ganz köst-lich a - mü - siert.<br />

C<br />

j<br />

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C<br />

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j<br />

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J œ #<br />

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G<br />

˙<br />

j<br />

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HERKUNFT<br />

Entstanden in Berlin<br />

um 1900. Die Verfasser<br />

sind jedoch nicht bekannt.<br />

Es ist eines der bekanntesten<br />

Volkslieder aus<br />

dem Berliner Raum im<br />

Berliner Dialekt. Das Lied<br />

beschreibt den Feiertagsausfl<br />

ug eines typischen<br />

Berliners jener Zeit.<br />

25


26<br />

Bruder<br />

Bruder Jakob<br />

Jakob<br />

Bruder Jakob! Bruder Jakob!<br />

Schläfst du noch? Schläfst du noch?<br />

|: Hörst du nicht die Glocken? :|<br />

Ding dang dong. Ding dang dong.<br />

F<br />

1<br />

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3<br />

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& b<br />

6<br />

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U<br />

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Bru - der Ja - kob! Bru - der Ja - kob! Schläfst du<br />

U<br />

˙<br />

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noch? Schläfst du<br />

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Glo - cken? Ding dang<br />

4<br />

˙<br />

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J<br />

J œ<br />

J œ<br />

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J<br />

noch? Hörst du nicht die<br />

œ<br />

3<br />

˙<br />

HERKUNFT<br />

„Frère Jacques“ ist ein französisches<br />

Kinderlied, das im deutschen Sprachraum<br />

unter dem Titel „Bruder Jakob“ oder „Meister<br />

Jakob“ bekannt ist. Es wird aber auch in<br />

allen europäischen Sprachen, sowie in vielen<br />

Sprachen außerhalb Europas gesungen.<br />

Trotz der wenigen Liedzeilen handelt es sich<br />

um einen vierstimmigen Kanon, der durch<br />

seine einprägsame Melodie bei Kindern seit<br />

langer Zeit sehr beliebt ist. Die Quelle des<br />

Liedes ist nicht abschließend geklärt.<br />

Üblicherweise wird die französische Version<br />

als das Original angesehen, doch gibt es<br />

Hinweise, die das Lied mit dem Jakobsweg<br />

nach Santiago de Compostela vor dem<br />

17. Jahrhundert in Verbindung bringen, was<br />

die lateinische oder spanische Fassung als<br />

Original nahelegen würde.<br />

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U<br />

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dong. Ding dang<br />

œ<br />

œ<br />

J<br />

J œ<br />

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J<br />

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J<br />

Glo - cken? Hörst du nicht die<br />

2<br />

U<br />

˙<br />

dong.<br />

Ó<br />

& bc œEs<br />

& b<br />

4<br />

8<br />

F<br />

Das<br />

Brombeerlied<br />

F<br />

˙. œ<br />

Tag, wollt'<br />

F<br />

(Es wollt ein Mädchen früh aufstehn)<br />

œ œ œ œ œ<br />

œ œ œ œ œ<br />

B<br />

œ œ œ<br />

b C 7<br />

wollt' ein Mäd-chen früh auf - stehn, wohl drei vier -tel<br />

Stund vor<br />

œ œ œ œ œ<br />

in den Wald spa<br />

& b ˙. œ œ . œ œ œ œ<br />

œ œ œ œ<br />

- zie - ren gehn, drei vier -tel<br />

Stund vor<br />

C 7<br />

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J<br />

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B<br />

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b C 7<br />

œ ‰ J œ œ ‰ J œ<br />

Tag, woll -tein den Wald spa - zie -rengehn, ju - ja, ju-ja, spa-<br />

& b F<br />

C 7<br />

1. F<br />

œ œ œ œ œ œ<br />

œ œ œ œ œ œ œ .<br />

12<br />

Das<br />

Brombeerlied<br />

(Es wollt ein Mädchen früh aufstehn)<br />

zie - ren gehn, bis dass der Tag an - bra - ch, woll-te 1. Es wollt‘ ein Mädchen früh aufstehn,<br />

wohl drei viertel Stund vor Tag,<br />

wollt‘ in den Wald spazieren gehn,<br />

drei viertel Stund vor Tag,<br />

|: wollte in den Wald spazieren gehn,<br />

juja, juja, spazieren gehn,<br />

bis dass der Tag anbrach. :|<br />

2. |: Und als sie nach dem Wald reinkam,<br />

begegnet‘ ihr des Jägers Knecht. :|<br />

|: „Mädchen, füg dich aus dem Walde,<br />

juja, juja, dem Walde,<br />

hier hat mein Herr sein Recht“. :|<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

2. F<br />

˙.<br />

brach.<br />

Œ<br />

27


(Fortsetzung)<br />

3. |: Und als das Mädchen rückwärts ging,<br />

begegnet‘ ihr des Jägers Sohn. :|<br />

|: „Mädchen, willst du Brombeern pfl ücken,<br />

juja, juja, pfl ücken,<br />

pfl ück‘ dir dein Körbchen voll!“ :|<br />

4. |: „Das Körbchen voll gebrauch‘ ich nicht,<br />

eine Handvoll ist genug.“ :|<br />

|: Er half dem Mädchen pfl ücken,<br />

juja, juja, pfl ücken,<br />

bis dass der Tag anbrach. :|<br />

5. |: Es dauert‘ kaum ein halbes Jahr,<br />

die Brombeern wurden groß. :|<br />

|: Es dauert‘ kaum dreiviertel Jahr,<br />

juja, juja, dreiviertel Jahr,<br />

trug sie ein Kind im Schoß. :|<br />

Das<br />

Brombeerlied<br />

Das<br />

Brombeerlied<br />

(Es wollt ein Mädchen früh aufstehn)<br />

(Es wollt ein Mädchen früh aufstehn)<br />

28<br />

6. |: Und als ihr Vater dann das Kindlein sah,<br />

wurden ihm die Augen nass. :|<br />

|: Mädel, sind denn das die Brombeern,<br />

juja, juja, die Brombeern,<br />

die du gepfl ücket hast?:|<br />

7. |: Wer so ein junges Mädchen hat,<br />

der schick‘ es nicht in den Wald. :|<br />

|: Denn da gibt es lustige Jäger,<br />

juja, juja, Jäger,<br />

die verführ‘n die Mädchen bald. :|<br />

HERKUNFT<br />

Das „Brombeerlied“ ist in Varianten im<br />

ganzen deutschen Sprachraum verbreitet.<br />

Es geht vielleicht auf eines der im<br />

16. Jahrhundert beliebten „Graslieder“<br />

zurück, die von Mädchen erzählen, die<br />

in den Wald oder mähen gehen.<br />

Das Kufstein-<br />

Das Kufstein-<br />

1. Kennst du die Perle, die Perle Tirols?<br />

Das Städtchen Kufstein, das kennst du wohl!<br />

Umrahmt von Bergen, so friedlich und still.<br />

Ja das ist Kufstein dort am grünen Inn,<br />

ja das ist Kufstein am grünen Inn,<br />

Jodeln<br />

2. Es gibt so vieles, bei uns in Tirol.<br />

Ein gutes Weinder’l aus Südtirol.<br />

Und mancher wünscht sich,<br />

s’möcht immer so sein.<br />

Bei einem Madel und nem Glasel Wein,<br />

bei einem Madel und einem Glasel Wein.<br />

Jodeln<br />

& bb 4 3<br />

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8<br />

& bb 16<br />

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24<br />

& bb<br />

32<br />

Kennst<br />

œ Œ œ<br />

Das<br />

œ Œ œ<br />

˙ œ<br />

Ja<br />

˙<br />

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du die<br />

˙<br />

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B<br />

˙.<br />

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Per<br />

F 6<br />

˙.<br />

.<br />

˙<br />

˙.<br />

Städt-chen Kuf - stein,<br />

˙<br />

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˙.<br />

˙ œ<br />

˙ bœ<br />

das<br />

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˙ bœ<br />

kennst du<br />

F<br />

˙.<br />

- le, die Per-leTi- rols?<br />

B<br />

˙.<br />

b<br />

.<br />

˙<br />

˙ œ<br />

œ œ bœ<br />

wohl!<br />

E<br />

˙.<br />

b<br />

Um - rahmt von Ber - gen, so fried-lich und still.<br />

˙ œ<br />

B<br />

˙.<br />

b<br />

˙.<br />

F<br />

˙ bœ<br />

˙ bœ<br />

B<br />

˙.<br />

b<br />

œ Œ œ<br />

ja<br />

das ist Kuf - stein dort am grü - nen<br />

˙ bœ<br />

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˙.<br />

b<br />

˙ œ<br />

B<br />

˙.<br />

b F<br />

˙.<br />

B<br />

˙.<br />

b<br />

das ist<br />

lied<br />

Kuf<br />

- stein am grü - nen<br />

lied<br />

Inn.<br />

3. Und ist der Urlaub, dann wieder aus,<br />

dann nimmt man Abschied und fährt nach Haus.<br />

Man denkt an Kufstein,<br />

man denkt an Tirol.<br />

Mein liebes Städtchen lebewohl, lebwohl,<br />

mein liebes Städtchen lebwohl, lebwohl.<br />

Jodeln<br />

Inn,<br />

˙.<br />

.<br />

˙<br />

.<br />

˙<br />

.<br />

˙<br />

.<br />

˙ œŒŒ<br />

HERKUNFT<br />

Eines der bekanntesten<br />

volkstümlichen Lieder des<br />

deutschen Sprachraums.<br />

Es wurde 1947 vom Tiroler<br />

Karl Ganzer komponiert<br />

und begründete den häufi g<br />

zitierten Beinamen Kufste<strong>ins</strong><br />

als „Perle Tirols“ bzw. die<br />

„Stadt am grünen Inn“ .<br />

29


Das Lieben<br />

Das bringt Lieben groß Freud<br />

bringt groß Freud<br />

30<br />

1. Das Lieben bringt groß Freud’,<br />

es wissen alle Leut’.<br />

Weiß mir ein schönes Schätzelein<br />

mit zwei schwarzbraunen Äugelein,<br />

die mir, die mir,<br />

die mir mein Herz erfreut.<br />

2. Sie hat schwarzbraunes Haar,<br />

dazu zwei Äuglein klar.<br />

Ihr sanfter Blick, ihr süßer Mund,<br />

hat mir das Herz im Leib verwund’,<br />

hat mir, hat mir,<br />

hat mir das Herz verwund’.<br />

3. Ein Briefl ein schrieb sie mir,<br />

ich sollt treu bleiben ihr.<br />

Drauf schickt ich ihr ein Sträußelein,<br />

schön Rosmarin, brauns Nägelein,<br />

sie soll, sie soll,<br />

sie soll mein eigen sein.<br />

& # # # # c œ<br />

Das<br />

& # # # 4<br />

#<br />

& # # # 8<br />

#<br />

4. Mein eigen soll sie sein,<br />

keines andern mehr als mein.<br />

Und so leben wir in Freud und Leid,<br />

bis uns Gott, der Herr, auseinanderscheidt.<br />

Leb wohl, leb wohl,<br />

leb wohl mein Schatz leb wohl.<br />

E A<br />

j<br />

œ œ œ œ<br />

.<br />

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E<br />

˙ Œ<br />

œ œ<br />

Leut´. Weiß<br />

H 7<br />

œ œ œ œ œ œ œ<br />

E<br />

˙ Œ<br />

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H 7<br />

œ œ œ<br />

Lie - ben bringt groß Freud´, es wis-sen al - le<br />

œ œ œ œ œ<br />

H 7<br />

œ œ œ œ œ œ œ<br />

œ œ œ œœ<br />

E<br />

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mir ein schö-nes Schä -tze-lein mit zwei schwarz -brau-nen E A<br />

˙ Œ œ œ<br />

E<br />

˙ Œ<br />

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H 7<br />

œ œ œ<br />

E<br />

˙ Ó<br />

Äu -ge-lein, die mir, die mir, die mir mein Herz er - freut.<br />

HERKUNFT<br />

Die Volksweise aus Schwaben wurde ca. 1825 von<br />

Friedrich Silcher aufgezeichnet.<br />

Das Wandern ist<br />

Das Wandern ist<br />

des Müllers Lust<br />

des Müllers Lust<br />

& # 4 2 j<br />

œ<br />

& #<br />

4<br />

& #<br />

8<br />

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12<br />

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16<br />

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Mül - lers Lust, das Wan - dern! Das muss ein schlech - ter<br />

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Mül-lersein,dem nie-mals fiel das Wan-dern ein, dem nie-mals fiel das<br />

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Wan - dern ein, das Wan - dern, das Wan - - -<br />

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1. |: Das Wandern ist des Müllers Lust, :|<br />

das Wandern!<br />

Das muss ein schlechter Müller sein,<br />

|: dem niemals fi el das Wandern ein, :|<br />

das Wandern, Wandern<br />

|: das Wandern, das Wandern. :|<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

31


Das Wandern ist<br />

Das Wandern ist<br />

des Müllers Lust<br />

des Müllers Lust<br />

32<br />

(Fortsetzung)<br />

2. |: Vom Wasser haben wir’s gelernt, :|<br />

vom Wasser!<br />

Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,<br />

|: ist stets auf Wanderschaft bedacht, :|<br />

das Wasser, Wasser,<br />

|: das Wasser, das Wasser. :|<br />

3. |: Das sehn wir auch den Rädern ab, :|<br />

den Rädern!<br />

Die gar nicht gerne stille stehn,<br />

|: die sich mein Tag nicht müde drehn, :|<br />

die Räder, Räder,<br />

|: die Räder, die Räder. :|<br />

4. |: Die Steine selbst, so schwer sie sind, :|<br />

die Steine!<br />

Sie tanzen mit den muntern Reihn<br />

|: und wollen gar noch schneller sein, :|<br />

die Steine, Steine,<br />

|: die Steine, die Steine. :|<br />

5. |: O Wandern, Wandern, meine Lust, :|<br />

o Wandern!<br />

Herr Meister und Frau Meisterin,<br />

|: lasst mich in Frieden weiterziehn :|<br />

und wandern, wandern<br />

|: und wandern und wandern. :|<br />

HERKUNFT<br />

Der Text ist Teil des um 1818 entstandenen<br />

Gedichtzyklus‘ „Die schöne Müllerin“<br />

von Wilhelm Müller, der damit die in der<br />

Romantik beliebte Thematik der unglücklichen<br />

Liebe eines Müllergesellen zu einer<br />

schönen Müllerstochter aufgriff.<br />

Nachdem Franz Schubert „Die Schöne<br />

Müllerin“ (1823) komponiert hatte, vertonte<br />

auch Carl Friedrich Zöllner „Das Wandern<br />

ist des Müllers Lust“ (1844) als einen<br />

Männerchorsatz, der die Grundlage für<br />

die Melodie des bis heute populären<br />

Wanderliedes bildet.<br />

Der Mai ist<br />

gekommen<br />

Der Mai ist<br />

1. Der Mai ist gekommen,<br />

die Bäume schlagen aus.<br />

Da bleibe, wer Lust hat,<br />

mit Sorgen zu Haus!<br />

Wie die Wolken dort wandern<br />

am himmlischen Zelt,<br />

so steht auch mir der Sinn<br />

in die weite, weite Welt.<br />

2. Herr Vater, Frau Mutter,<br />

daß Gott euch behüt’!<br />

Wer weiß wo in der Ferne<br />

mein <strong>Glück</strong> mir noch blüht?<br />

Es gibt so manche Straße,<br />

da nimmer ich marschiert,<br />

es gibt so manchen Wein,<br />

den nimmer noch probiert.<br />

3. Frisch auf drum, frisch auf drum<br />

im hellen Sonnenstrahl,<br />

wohl über die Berge,<br />

wohl durch das tiefe Tal!<br />

Die Quellen erklingen,<br />

die Bäume rauschen all;<br />

mein Herz ist wie ’ne Lerche<br />

und stimmet ein mit Schall.<br />

4. O Wandern, o Wandern,<br />

du freie Burschenlust!<br />

Da weht Gottes Odem<br />

so frisch mir in die Brust;<br />

da singet und jauchzet<br />

das Herz zum Himmelszelt;<br />

Wie bist du so schön,<br />

o du weite, weite Welt!<br />

gekommen<br />

& # # 4 3 œ œ<br />

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Mai ist ge - kom - men, die Bäu - me schla - gen<br />

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Zelt, so<br />

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blei - be, wer Lust hat, mit Sor - gen zu<br />

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Wol -ken dort wan-dern am himm - li - schen<br />

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steht auch mir der<br />

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wei-te, wei-te D<br />

˙ Œ<br />

Welt.<br />

HERKUNFT<br />

Der Text stammt von Emanuel Geibel (1841, veröffentlicht<br />

1842), die Vertonung von Justus Wilhelm Lyra (1842,<br />

veröffentlicht 1843). Das Lied wird am Vorabend des 1. Mai<br />

in Osnabrück, Lübeck (den Geburtsorten der Autoren) und<br />

anderen Orten bis heute öffentlich gesungen.<br />

33


34<br />

Der Mond<br />

Der ist Mond aufgegangen<br />

ist aufgegangen<br />

1. Der Mond ist aufgegangen,<br />

die goldnen Sternlein prangen<br />

am Himmel hell und klar;<br />

der Wald steht schwarz und schweiget,<br />

und aus den Wiesen steiget<br />

der weiße Nebel wunderbar.<br />

2. Wie ist die Welt so stille<br />

und in der Dämmrung Hülle<br />

so traulich und so hold!<br />

Als eine stille Kammer,<br />

wo ihr des Tages Jammer<br />

verschlafen und vergessen sollt.<br />

3. Seht ihr den Mond dort stehen?<br />

Er ist nur halb zu sehen<br />

und ist doch rund und schön.<br />

So sind wohl manche Sachen,<br />

die wir getrost verlachen,<br />

weil unsre Augen sie nicht sehn.<br />

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Mond ist auf - ge - gan - gen, die gold - nen Stern -lein<br />

G D<br />

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Him-mel hell und<br />

G D<br />

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4. Wir stolzen Menschenkinder<br />

sind eitel arme Sünder<br />

und wissen gar nicht viel;<br />

wir spinnen Luftgesp<strong>ins</strong>te<br />

und suchen viele Künste<br />

und kommen weiter von dem Ziel.<br />

HERKUNFT<br />

Das „Abendlied“ ist ein Gedicht von Matthias<br />

Claudius, das zu den bekanntesten Gedichten der<br />

deutschen Literatur gehört. Vorlage war das Gedicht<br />

„Nun ruhen alle Wälder“ von Paul Gerhardt aus<br />

dem Jahre 1653. Die genaue Datierung ist unklar;<br />

teilweise geht man von einer Entstehung 1778 in<br />

Wandsbeck aus, teilweise von einer früheren in<br />

Darmstadt. In der Vertonung von Johann Abraham<br />

Peter Schulz in der Sammlung „Lieder im Volkston,<br />

bey dem Claviere zu singen“ aus dem Jahr 1790<br />

sicherte sich das Abendlied einen festen Platz im<br />

deutschen Liedrepertoire. Mit dieser Melodie steht<br />

es auch im Evangelischen Gesangbuch.<br />

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klar; der<br />

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Wald steht schwarz und<br />

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A 7 D<br />

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schwei-get, und aus den Wiesen stei - get der wei-ße Ne-bel wun-der-bar. Œ<br />

Der treue<br />

Der treue<br />

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war ein - mal ein treu-er Hu - sar, der liebt' sein Mäd -<br />

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und<br />

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noch viel<br />

Lie-be na - hm kein En -de mehr. Ein gan-zes œ œ<br />

noch viel<br />

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Husar<br />

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Lie-be na - hm kein En-de G 7<br />

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mehr,<br />

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Jahr<br />

œ Œ<br />

1. Es war einmal ein treuer Husar,<br />

der liebt‘ sein Mädchen ein ganzes Jahr,<br />

|: ein ganzes Jahr und noch viel mehr,<br />

die Liebe nahm kein Ende mehr. :|<br />

2. Der Knab‘ der fuhr <strong>ins</strong> fremde Land,<br />

derweil ward ihm sein Mädchen krank,<br />

|: sie ward so krank bis auf den Tod,<br />

drei Tag, drei Nacht sprach sie kein Wort. :|<br />

3. Und als der Knab‘ die Botschaft kriegt,<br />

dass sein Herzlieb am Sterben liegt,<br />

|: verließ er gleich sein Hab und Gut,<br />

wollt seh‘n, was sein Herzliebchen tut. :|<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

35


36<br />

Der treue<br />

Der treue<br />

(Fortsetzung)<br />

4. Ach Mutter bring‘ geschwind ein Licht,<br />

mein Liebchen stirbt, ich seh‘ es nicht,<br />

|: das war fürwahr ein treuer Husar,<br />

der liebt‘ sein Mädchen ein ganzes Jahr. :|<br />

5. Und als er zum Herzliebchen kam,<br />

ganz leise gab sie ihm die Hand,<br />

|: die ganze Hand und noch viel mehr,<br />

die Liebe nahm kein Ende mehr. :|<br />

Husar<br />

Husar<br />

6. „Grüß Gott, grüß Gott, Herzliebste mein!<br />

was machst du hier im Bett allein?“<br />

|: „Hab dank, hab Dank, mein treuer Knab‘,<br />

mit mir wird‘s heißen bald: <strong>ins</strong> Grab!“ :|<br />

7. „Grüß Gott, grüß Gott, mein feiner Knab,<br />

mit mir wills gehen <strong>ins</strong> kühle Grab.<br />

|: „Ach nein, ach nein, mein liebes Kind,<br />

dieweil wir so Verliebte sind.“ :|<br />

8. „Ach nein, ach nein, nicht so geschwind,<br />

dieweil wir zwei Verliebte sind.“<br />

|: „Ach nein, ach nein, Herzliebste mein,<br />

die Lieb und Treu muß länger sein.“ :|<br />

9. Er nahm sie gleich in seinen Arm,<br />

da war sie kalt und nimmer warm.<br />

|: „Geschwind, geschwind bringt mir ein Licht,<br />

sonst stirbt mein Schatz, dass‘s niemand sicht.“ :|<br />

10. Und als das Mägdlein gestorben war,<br />

da legt er‘s auf die Totenbahr.<br />

|: „Wo krieg ich nun sechs junge Knab‘n,<br />

Die mein Herzlieb zu Grabe trag‘n?“ :|<br />

11. „Wo kriegen wir sechs Träger her?<br />

Sechs Bauernbuben die sind so schwer.<br />

|: Sechs brave Husaren müssen es sein,<br />

die tragen mein Herzliebchen heim.“ :|<br />

12. „Jetzt muss ich tragen ein schwarzes Kleid,<br />

das ist für mich ein großes Leid,<br />

|: ein großes Leid und noch viel mehr,<br />

die Trauer nimmt kein Ende mehr.“ :|<br />

HERKUNFT<br />

Laut einer Quelle soll sich im Nachlass des<br />

Caspar Josef Carl von Mylius (1749 - 1831)<br />

eine handgeschriebene Textfassung aus dem<br />

Jahr 1781 befunden haben, die er aus<br />

Österreich nach Köln gebracht haben soll.<br />

Den Beweis dafür fand man nach seinem Tod.<br />

Danach soll diese Fassung nachweislich die<br />

älteste überhaupt sein. Eine weitere Quelle<br />

besagt, dass das Stück 1825 aufgezeichnet<br />

worden sei. Als Autoren werden häufi g<br />

Heinrich Frantzen (Musik) und dessen Sohn<br />

Joseph „Jupp“ Frantzen angegeben, der nachträglich<br />

den Text hinzugefügt haben soll.<br />

Die Gedanken<br />

Die Gedanken<br />

sind frei<br />

sind frei<br />

1. Die Gedanken sind frei!<br />

Wer kann sie erraten?<br />

Sie fl iehen vorbei<br />

wie nächtliche Schatten.<br />

Kein Mensch kann sie wissen,<br />

kein Jäger erschießen,<br />

es bleibet dabei:<br />

Die Gedanken sind frei!<br />

2. Ich denke, was ich will<br />

und was mich beglücket,<br />

doch alles in der Still<br />

und wie es sich schicket.<br />

Mein Wunsch und Begehren<br />

kann niemand verwehren,<br />

es bleibet dabei:<br />

Die Gedanken sind frei!<br />

3. Und sperrt man mich ein<br />

im fi nsteren Kerker,<br />

das alles sind rein<br />

vergebliche Werke.<br />

Denn meine Gedanken<br />

zerreißen die Schranken<br />

und Mauern entzwei:<br />

Die Gedanken sind frei!<br />

& # # # 4 3 j<br />

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& # # # 4<br />

& # # # 8<br />

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Die Ge - dan - ken sind frei! Wer kann sie er -<br />

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ra - ten? Sie flie - hen vor - bei wie nächt - li - che<br />

A<br />

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E 7<br />

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Schat - ten. Kein Mensch kann sie wis - sen, kein Jä - ger er-<br />

A<br />

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A<br />

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schie-ßen, es blei-betda - bei: Die Ge - dan - ken sind<br />

A<br />

˙<br />

4. Drum will ich auf immer<br />

den Sorgen entsagen<br />

und will mich auch nimmer<br />

mit Grillen mehr plagen.<br />

Man kann ja im Herzen<br />

stets lachen und scherzen<br />

und denken dabei:<br />

Die Gedanken sind frei!<br />

j<br />

œ J œ<br />

E 7<br />

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E<br />

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A<br />

˙ Œ<br />

HERKUNFT<br />

Um 1780 wurde der Text zum ersten Mal auf Flugblättern<br />

veröffentlicht. Im Zeitraum zwischen 1810 und 1820<br />

entstand die Melodie dazu, und das Lied wurde in der<br />

Sammlung „Lieder der Brienzer Mädchen“ in Bern gedruckt.<br />

Im Jahr 1842 wurde das Lied in „Schlesische Volkslieder“<br />

von Hoffmann von Fallersleben und Ernst Richter veröffentlicht,<br />

diese letzte Version stammt von Hoffmann von<br />

Fallersleben. Der Gedanke, der dieser Philosophie zu<br />

Grunde liegt, ist bereits aus der Antike bekannt.<br />

frei!<br />

j<br />

œ<br />

37


38<br />

Die Vogel-<br />

Die Vogel-<br />

1. Ein Vogel wollte Hochzeit machen<br />

in dem grünen Walde,<br />

Fiderallalla, fi derallalla, fi derallallallalla<br />

2. Die Drossel war der Bräutigam,<br />

die Amsel war die Braute,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

3. Die Lerche, die Lerche,<br />

die führt die Braut zur Kerche,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

4. Der Auerhahn, der Auerhahn,<br />

der war der Küster und Kaplan,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

5. Die Meise, die Meise,<br />

die sang das Kyrieleise,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

6. Die Gänse und die Anten,<br />

das war’n die Musikanten,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

& b 4 2 j<br />

œ<br />

4<br />

& b<br />

7. Der Pfau mit seinem bunten Schwanz<br />

macht mit der Braut den ersten Tanz,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

8. Brautmutter war die Eule,<br />

nahm Abschied mit Geheule,<br />

fi d e ra l l a l a . . .<br />

hochzeithochzeit<br />

Ein<br />

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Vo - gel woll - te Hoch - zeit ma - chen in dem grü - nen<br />

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Wal - de, Fi-de - ral -lal - la, fi-de - ral -lal -la, fi-de -ral-lal -lal -lal - la.<br />

C<br />

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j<br />

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F C7<br />

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HERKUNFT<br />

Die Vermählung einer männlichen Drossel mit<br />

einer weiblichen Amsel ist bereits im Wienhäuser<br />

Liederbuch überliefert, dessen Entstehungszeit auf<br />

etwa 1470 datiert wird. Ein um 1530 in Nürnberg<br />

gedrucktes „fl iegendes Blatt“ sowie ein weiterer,<br />

1613 vermutlich in Basel hergestellter Druck<br />

zeugen von der Verbreitung des Liedes in der<br />

frühen Neuzeit. Die zugehörige Melodie ist seit<br />

Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisbar.<br />

F<br />

˙<br />

Drunten im<br />

Drunten im<br />

1. |: Drunten im Unterland<br />

da ist’s halt fein! :|<br />

Schlehen im Oberland,<br />

Trauben im Unterland.<br />

Drunten im Unterland<br />

da möcht ich sein!<br />

2. |: Drunten im Neckartal<br />

da ist’s halt gut. :|<br />

Ist mer’s da oben ’rum<br />

manchmal au no’ so dumm,<br />

han i doch alleweil<br />

drunten gut’s Blut.<br />

3. |: Kalt ist‘s im Oberland,<br />

unten ist‘s warm. :|<br />

Oben sind d‘Leut‘ so reich,<br />

d‘Herzen sind gar net weich.<br />

B‘sehnt mi nit freundlich an<br />

werdet net warm.<br />

4. |: Aber da untenrum<br />

da sind die Leut arm. :|<br />

Aber so froh und frei<br />

und in der Liebe treu.<br />

Drum sind im Unterland<br />

d‘Herzen so warm.<br />

Unterland<br />

Unterland<br />

G<br />

& # 4 3 .<br />

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œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ ˙ Œ<br />

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5<br />

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9<br />

Drun - ten im Un - ter -land<br />

D 7<br />

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C<br />

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J<br />

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D 7<br />

da ist´s halt<br />

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G<br />

fein!<br />

Schle - hen im O - ber -landTrau - ben im Un - ter -land<br />

C<br />

D 7<br />

G<br />

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œ œ œ<br />

Drun - ten im Un - ter -land<br />

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da möcht ich<br />

G<br />

œ.<br />

˙<br />

sein!<br />

j<br />

œ œ<br />

HERKUNFT<br />

Der Text stammt aus dem Jahre 1835 und wurde von Gottfried<br />

Hartmann Weigle (1816 -1855) geschrieben. Dieser war<br />

ein deutscher Missionar und Sprachforscher im Südwesten<br />

Indiens. Die Melodie hat Friedrich Silcher<br />

nach einem schwäbischen Volkslied bearbeitet.<br />

Œ<br />

39


40<br />

Du, du liegst mir im<br />

Du, du Herzen liegst mir<br />

& b 8 3 F<br />

œ.<br />

8<br />

& b<br />

& b<br />

15<br />

F<br />

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Sinn.<br />

F<br />

œ.<br />

bin.<br />

1. Du, du liegst mir am Herzen,<br />

du, du liegst mir im Sinn.<br />

Du, du machst mir viel Schmerzen,<br />

weißt nicht, wie gut ich dir bin.<br />

Ja, ja, ja, ja, weißt nicht wie gut ich dir bin.<br />

2. So, so wie ich dich liebe,<br />

so, so liebe auch mich.<br />

Die, die, zärtlichsten Triebe<br />

fühl’ ich allein nur für dich.<br />

Ja, ja, ja, ja, fühl’ ich allein nur für dich.<br />

3. Doch, doch darf ich dir trauen,<br />

dir, dir mit leichtem Sinn?<br />

Du, du kannst auf mich bauen,<br />

weißt ja wie gut ich dir bin.<br />

Ja, ja, ja, ja, weißt ja wie gut ich dir bin.<br />

4. Und, und wenn in der Ferne<br />

mir, mir dein Herz erscheint.<br />

Dann, dann wünsch’ ich so gerne,<br />

daß uns die Liebe vereint.<br />

Ja, ja, ja, ja, daß uns die Liebe vereint.<br />

am Herzen<br />

Du,<br />

œ.<br />

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du<br />

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Du, du<br />

B<br />

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Ja,<br />

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ja,<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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liegst mir am<br />

j<br />

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j<br />

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C 7<br />

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Her - zen, du,<br />

C 7<br />

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J œ<br />

j<br />

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.<br />

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du<br />

j<br />

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machst mir viel Schmer-zen, weißt nicht, wie<br />

Bb C 7<br />

A 7<br />

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ja,<br />

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ja,<br />

j<br />

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j<br />

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J<br />

weißt nicht wie<br />

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J<br />

j<br />

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J œ<br />

liegst mir im<br />

J œ<br />

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J<br />

œ j<br />

J œ<br />

gut ich dir<br />

œ j<br />

J œ<br />

gut ich dir<br />

HERKUNFT<br />

Das Liebeslied ist in den ersten Jahrzehnten<br />

des 19. Jahrhunderts entstanden. Herkunft<br />

und Urheber von Text und Melodie sind nicht<br />

bekannt. In den 1830er Jahren kursierte das<br />

Lied in gedruckter und mündlicher Überlieferung<br />

in verschiedensten Versionen, bevor<br />

es durch Liederbücher in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts zunehmend standardisiert<br />

wurde. Gleichzeitig erlangte „Du, du liegst<br />

mir am Herzen“ rasch auch internationale<br />

Verbreitung, die verschiedene Übersetzungen<br />

in andere Sprachen nach sich zog. Bis zum<br />

Ersten Weltkrieg wurde das Lied in Deutschland<br />

ausgesprochen breit rezipiert, von da an nahm<br />

die Popularität wegen der dann als altmodisch<br />

empfundenen Sprache ab.<br />

F<br />

œ.<br />

bin.<br />

Ein Heller und<br />

Ein Heller ein und Batzen<br />

ein Batzen<br />

1. Ein Heller und ein Batzen,<br />

die waren beide mein, ja, mein.<br />

|: Der Heller ward zu Wasser,<br />

der Batzen ward zu Wein, ja Wein. :|<br />

Heidi, heido, heida,<br />

heidi, heido, heida,<br />

heidi, heido, heida.<br />

2. Die Wirtsleut’ und die Mädel,<br />

die rufen beid: “0,weh, o, weh !“<br />

|: Die Wirtsleut’ wenn ich komme,<br />

die Mädel, wenn ich geh’, ja, geh’. :|<br />

Heidi, heido ...<br />

3. Mein Strümpf’ die sind zerrissen,<br />

mein Stiefel sind entzwei,<br />

|: und draußen auf der Heide,<br />

da singt der Vogel frei. :|<br />

Heidi, heido ...<br />

4. Und gäb’s kein Landstraß’ nirgends,<br />

so blieb ich still zuhaus<br />

|: und gäb’s kein Loch im Fasse,<br />

so tränk ich gar nicht draus. :|<br />

Heidi, heido ...<br />

5. Das war ’ne rechte Freude,<br />

als mich der Herrgott schuf?<br />

|: ’nen Kerl wie Samt und Seide,<br />

nur schade, daß er suff. :|<br />

Heidi, heido ...<br />

& # # c œ<br />

& # 5<br />

#<br />

& # 10<br />

#<br />

& # 15<br />

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& # 20<br />

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Ein<br />

D<br />

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j<br />

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˙<br />

j<br />

œ J œ<br />

Hel-ler und ein Ba - tzen, die wa - ren bei-de mein, ja, mein. Der<br />

A 7<br />

D G D<br />

D<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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D G D<br />

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Hel-lerward zu Was-ser, der Ba - tzen wardzu Wein, ja Wein. Der Hel-ler ward zu<br />

A 7<br />

D<br />

D<br />

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˙<br />

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j<br />

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Was -ser, der Ba - tzen ward zu Wein, Hei - di, hei - do, hei-da, ˙ œ œ<br />

G<br />

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J œ J œ<br />

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j<br />

œ œ Œ<br />

hei - di, hei -do, hei-da, hei-di,<br />

hei-do, hei-da,<br />

ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, Hei -di, hei-<br />

G<br />

A 7<br />

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j<br />

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do, hei-da, hei - di, hei - do, hei-da, hei -di, hei-do, hei -da.<br />

J œ<br />

D<br />

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D<br />

˙ œ Œ<br />

HERKUNFT<br />

Der Text stammt von Albert<br />

Ernst Ludwig Karl Graf von<br />

Schlippenbach (1800 -1886)<br />

einem deutsch-baltischen<br />

<strong>Dich</strong>ter des 19. Jahrhunderts.<br />

Neben seinem Studium der<br />

Rechtswissenschaften an der<br />

Georg-August-Universität<br />

Göttingen, genoss er das<br />

Studentenleben und begann<br />

zu dieser Zeit auch zu dichten.<br />

„Ein Heller und ein Batzen“<br />

entstand um 1830. Die<br />

Melodie war aus Ostpreußen<br />

bekannt.<br />

41


42<br />

Ein Jäger aus<br />

Kurpfalz<br />

Kurpfalz<br />

Ein Jäger aus<br />

1. Ein Jäger aus Kurpfalz,<br />

der reitet durch den grünen Wald<br />

und schießt das Wild daher<br />

gleich wie es ihm gefällt.<br />

Juja, juja, gar lustig ist die Jägerei<br />

allhier auf grüner Heid,<br />

allhier auf grüner Heid.<br />

2. Auf, sattel mir mein Pferd<br />

und leg’ darauf den Mantelsack,<br />

so reit ich hin und her,<br />

als Jäger aus Kurpfalz<br />

Juja, juja, gar lustig ...<br />

3. Jetzt reit ich nicht mehr heim,<br />

bis daß der Kuckuck<br />

„Kuckuck“ schreit,<br />

er schreit die ganze Nacht<br />

allhier auf grüner Heid.<br />

Juja, juja, gar lustig ...<br />

& # # # # 4 2 j<br />

œ<br />

& # # # 5<br />

#<br />

& # # # 10<br />

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Jä - ger aus Kur -pfalz, der rei-tetdurchden grü-nen Wald und<br />

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schießt das Wild da - her gleich wie es ihm ge - fällt.<br />

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Ju - ja, ju-<br />

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ja, gar<br />

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lus - tig ist die Jä - ge-rei all - hier auf grü - ner<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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Heid, all - hier auf grü - ner<br />

HERKUNFT<br />

Das wohl bekannteste deutsche Jägerlied entstand vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

und wurde zunächst vor allem durch Liedfl ugschriften verbreitet. Aus dem ursprünglich erotischen<br />

Lied haben Gebrauchsliederbücher e<strong>ins</strong>chlägige Strophen in der Folge gestrichen. Mehreren<br />

Personen hat man in den letzten hundert Jahren zugeschrieben, der im Lied besungene historische<br />

„Jäger aus Kurpfalz“ zu sein – in der Regel handelt es sich dabei um reine Legendenbildungen.<br />

j<br />

œ<br />

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Heid.<br />

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Œ<br />

j<br />

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Ein Männlein<br />

Ein Männlein<br />

steht im Walde<br />

steht im Walde<br />

1. Ein Männlein steht im Walde<br />

ganz still und stumm.<br />

Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um.<br />

Sagt, wer mag das Männlein sein,<br />

das da steht im Wald allein<br />

mit dem purpurroten Mäntelein.<br />

2. Das Männlein steht im Walde<br />

auf einem Bein.<br />

Und hat auf seinem Haupte<br />

schwarz Käpplein klein.<br />

Sagt, wer mag das Männlein sein,<br />

das da steht im Wald allein<br />

mit dem kleinen schwarzen Käppelein?<br />

gesprochen:<br />

Das Männlein dort auf einem Bein<br />

mit seinem roten Mäntelein<br />

und seinem schwarzen Käppelein<br />

kann nur die Hagebutte sein.<br />

& b 4 2 j<br />

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Ein<br />

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stumm. Es<br />

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um.<br />

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Männ - lein steht im Wal - de ganz<br />

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j<br />

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HERKUNFT<br />

„Ein Männlein steht im Walde” ist e<strong>ins</strong> der<br />

zahlreichen volkstümlichen Kinderlieder von<br />

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben<br />

aus dem Jahr 1843. Die Melodie ist eine<br />

Volksweise aus dem 18. Jahrhundert. Bei dem<br />

Männlein handelt es sich um die Hagebutte.<br />

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J<br />

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J<br />

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still und<br />

hat von lau - ter Pur - pur ein Mänt - lein<br />

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Sagt, wer mag das<br />

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Männ-lein sein,<br />

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das da steht im<br />

F C7<br />

œ œ<br />

F<br />

œ Œ<br />

Wald al -leinmit dem pur - pur - ro - ten Män -te- lein.<br />

43


Eine Seefahrt,<br />

die ist lustig<br />

Eine Seefahrt,<br />

die ist lustig<br />

44<br />

1. Eine Seefahrt, die ist lustig,<br />

eine Seefahrt, die ist schön;<br />

ja, da kann man manche Leute<br />

an der Reling spucken seh’n.<br />

Hol-la-hi, hol-la-ho<br />

Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho<br />

2. In der linken einen Teerpott<br />

in der rechten einen Twist<br />

und ’ne rechte große Schnauze:<br />

fertig ist der Maschinist.<br />

Hol-la-hi ...<br />

3. Und der Koch in der Kombüse,<br />

dieses zentnerschwere Schwein,<br />

kocht uns alle Tage Pampe,<br />

Uschi, Uschi, wie gemein.<br />

Hol-la-hi ...<br />

4. Und die Möwen frisch und munter,<br />

sie erfüllen ihren Zweck<br />

und sie spucken froh und munter<br />

auf das frischgewasch‘ne Deck.<br />

Hol-la-hi ...<br />

& b 4 2<br />

j<br />

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4<br />

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12<br />

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20<br />

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Ei - ne See -fahrt, die ist lus - tig, ei - ne See -fahrt,<br />

die ist<br />

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schön; ja, da<br />

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kann man man - che Leu-teander Re - ling spu-cken r<br />

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seh´n. Hol - la - hi,<br />

hol - la - ho - - -<br />

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o Hol - la - hi - a hi - a hi - a, hol - la - ho.<br />

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Hol - la - hi,<br />

hol - la - ho - - -<br />

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C 7<br />

j<br />

œ J œ<br />

HERKUNFT<br />

Dieses populäre Volkslied geht auf ältere<br />

unbekannte Vorlagen zurück, zu denen immer wieder neue<br />

Verse hinzugedichtet wurden und werden. Zum ersten Mal<br />

aufgezeichnet wurde es ca. 1934.<br />

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J<br />

o Hol - la - hi - a hi - a hi - a, hol - la - ho.<br />

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J<br />

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Es klappert die<br />

Es Mühle klappert am rauschenden<br />

Bach<br />

die<br />

Mühle am rauschenden Bach<br />

1. Es klappert die Mühle am rauschenden Bach,<br />

|: klipp, klapp. :|<br />

Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach,<br />

|: klipp, klapp. :|<br />

Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot<br />

und haben wir dieses so hat’s keine Not,<br />

klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp<br />

2. Flink laufen die Räder und drehen den Stein,<br />

|: klipp, klapp. :|.<br />

Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein,<br />

|: klipp, klapp. :|<br />

Der Bäcker dann Zwieback und Kuchen draus bäckt,<br />

der immer den Kindern besonders gut schmeckt,<br />

klipp, klapp ...<br />

3. Wenn reichlich Körner das Ackerfeld trägt,<br />

|: klipp, klapp. :|<br />

Die Mühle dann fl ink ihre Räder bewegt,<br />

|: klipp, klapp. :|<br />

Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot,<br />

so sind wir geborgen und leiden nicht Not,<br />

klipp, klapp ...<br />

& # 8 6 j<br />

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J<br />

HERKUNFT<br />

„Die Mühle“, so der eigentliche Titel, ist<br />

ein Kinderlied aus der Zeit der Romantik,<br />

in der oft eine Wassermühle sowie das<br />

Müller- und Bäckerhandwerk besungen<br />

wurden. Das Lied wurde vom Texter Ernst<br />

Anschütz erstmals 1824 in der Kinderliedersammlung<br />

„Musikalisches Schulgesangbuch“<br />

im Verlag Philipp Reclam<br />

veröffentlicht. Die Melodie komponierte<br />

Carl Reinecke abgeleitet vom Volkslied<br />

„Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“,<br />

welches um 1770 bekannt wurde.<br />

klap -pert die Müh - le am rau - schen - den Bach, klipp,<br />

j<br />

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klapp klipp, klapp Bei<br />

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klapp klipp, klapp Er<br />

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Mül-ler stets wach, klipp,<br />

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J J<br />

mah-let das Korn zu dem kräf-ti-gen Brot und<br />

j<br />

œ œ J œ<br />

G D<br />

haben - wir dieses - so hat´s keine - Not, klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp.<br />

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G<br />

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45


Es steht eine Mühle<br />

im Schwarzwälder Tal<br />

Es steht eine Mühle<br />

im Schwarzwälder Tal<br />

46<br />

1. |: Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal<br />

die klappert so leis vor sich hin. :|<br />

Und wo ich geh und steh,<br />

im Tal und auf der Höh,<br />

|: da liegt mir die Mühle, die Mühle im Sinn,<br />

die Mühle im Schwarzwälder Tal. :|<br />

2. |: Und in dieser Mühle im Schwarzwälder Tal<br />

da wohnet ein Mädel so schön. :|<br />

Und wo ich geh‘ und steh,<br />

im Tal und auf der Höh,<br />

|: da liegt mir das Mädel, das Mädel im Sinn,<br />

das Mädel im Schwarzwälder Tal :|<br />

3. |: Wir reichten zum Abschied noch einmal die Hand<br />

und wünschten einander viel Glü ck. :|<br />

Und wo ich geh‘ und steh,<br />

im Tal und auf der Höh,<br />

|: da liegt mir der Abschied, der Abschied im Sinn,<br />

der Abschied vom Schwarzwälder Tal. :|<br />

& # 8 6 j .<br />

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steht ei-ne Müh - le im Schwarz-wäl - der Tal, die<br />

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12<br />

klap - pert so leis vor sich hin. Es<br />

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wo ich geh und<br />

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steh im<br />

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hin. Und<br />

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Tal und auf der<br />

liegt mir die Müh - le, die Müh -leimSinn,<br />

die<br />

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G<br />

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Müh - le im Schwarz - wäl - der<br />

j<br />

œ<br />

HERKUNFT<br />

Text und Musik stammen von<br />

Paul Schultz (1876 - 1924), einem<br />

deutscher <strong>Dich</strong>ter.<br />

j<br />

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G<br />

˙<br />

Tal.<br />

j<br />

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Es tönen die<br />

Es tönen die<br />

4<br />

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Es<br />

U<br />

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Es tönen die Lieder,<br />

der Frühling kehrt wieder,<br />

es spielet der Hirte<br />

auf seiner Schalmei:<br />

La la la la la la la la, la, la,<br />

La la la la la la la.<br />

œ œ œ<br />

Lieder<br />

Lieder<br />

œ<br />

œ œ<br />

œ œ œ<br />

tö - nen die Lie - der, der Früh - ling kehrt<br />

œ œ œ œ œ<br />

œ œ œ<br />

œ œ œ œ œ<br />

wie - der, es spie - let der Hir - te auf sei - ner Schal -<br />

& b U<br />

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J J<br />

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J<br />

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J œ ˙ Œ .<br />

8<br />

mei: la<br />

1 2<br />

3<br />

la la la la la la<br />

la la la<br />

la la la la la la<br />

HERKUNFT<br />

Volkstümlich überliefert aus dem 19. Jahrhundert.<br />

la.<br />

47


Es waren zwei<br />

Es waren zwei<br />

48<br />

Königskinder<br />

Königskinder 1.<br />

1. Es waren zwei Königskinder,<br />

die hatten einander so lieb,<br />

sie konnten zusammen nicht kommen,<br />

|: das Wasser war viel zu tief. :|<br />

2. Ach, Liebster, kannst du nicht schwimmen,<br />

so schwimme doch her zu mir,<br />

drei Kerzen will ich anzünden,<br />

|: die sollen leuchten dir. :|<br />

3. Das hört eine falsche Nonne,<br />

die tat, als wenn sie schlief,<br />

sie tät die Kerzen auslöschen,<br />

|: der Jüngling ertrank so tief. :|<br />

4. Ein Fischer wohl fi schte lange,<br />

bis er den Toten fand:<br />

„Sieh da, du liebliche Jungfrau,<br />

|: hast hier deinen Königssohn.“ :|<br />

5. Sie nahm ihn in ihre Arme<br />

und küsst seinen bleichen Mund,<br />

es musst ihr das Herze brechen,<br />

|: sank in den Tod zur Stund. :|<br />

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3<br />

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6<br />

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9<br />

G<br />

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J<br />

D G<br />

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Es wa - ren zwei Kö - nigs - kin - der, die<br />

D 7 G D<br />

G D7<br />

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J œ<br />

J œ œ œ J œ<br />

J œ<br />

˙<br />

Œ<br />

hat - ten ein-an - der so lieb, sie konn - ten zu -sam - men nicht<br />

G Am<br />

G D7<br />

G D7<br />

œ œ œ œ œ œ<br />

kom - men, das Was - ser war viel zu<br />

G D7<br />

G<br />

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J œ<br />

œ<br />

j<br />

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œ œ œ œ<br />

J<br />

œ<br />

Was - ser war viel zu<br />

HERKUNFT<br />

Die Volksballade geht zurück auf die antike Sage von<br />

„Hero und Leander“. In zahlreichen Textvarianten ist das Lied<br />

jedoch seit dem 17. Jahrhundert verbreitet. Die Herkunft der<br />

Melodie ist unbekannt.<br />

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J<br />

j<br />

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˙<br />

tief.<br />

J œ œ<br />

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J<br />

˙ ˙<br />

tief, das<br />

Ó<br />

œ<br />

J<br />

Feierabend<br />

Feierabend<br />

Die Sonne sinkt, das Abendrot<br />

säumt zart die Wolken ein,<br />

ein jeder legt sein Werkzeug hin,<br />

vorbei sind Müh‘ und Pein.<br />

‘s ist Feierabend, ‘s ist Feierabend,<br />

das Tagwerk ist vollbracht,<br />

‘s geht alles seiner Heimat zu,<br />

leis zieht herauf die Nacht.<br />

2. Am Waldesrand ein Vögelein<br />

fl i e g t s e i n e m N e s t c h e n z u ,<br />

vom Dorf die Abendglocke klingt<br />

und mahnt: Legt euch zur Ruh‘!<br />

‘s ist Feierabend, ...<br />

3. Und Abendfriede kehret ein,<br />

zieht wie ein altes Lied<br />

aus längst vergang‘nen Zeiten dir<br />

gar heimlich <strong>ins</strong> Gemüt,<br />

‘s ist Feierabend, ...<br />

4. Und ist dein Lebenstag e<strong>ins</strong>t aus,<br />

vorbei sind Sorg‘ und Müh‘n,<br />

zieht übers stille Grab ganz sacht<br />

ein heimlich Klingen hin<br />

‘s ist Feierabend, ...<br />

& b 8 4 j<br />

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4<br />

& b<br />

Die<br />

C<br />

F C7<br />

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F C7<br />

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j<br />

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.<br />

j<br />

œ<br />

Son - ne sinkt, das A - bend - rot säumt zart die Wol - ken<br />

C 7 A m G m F Bb F C7<br />

œ ‰ j<br />

j<br />

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j<br />

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J œ<br />

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J œ .<br />

j<br />

œ<br />

ein, ein je - der legt sein Werk-zeug hin, vor - bei sind Müh' und<br />

F<br />

C 7<br />

F<br />

& b 4 3<br />

8<br />

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Pein. 'S ist<br />

C<br />

& b 8 4<br />

12<br />

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j j j<br />

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bracht, 's geht<br />

j<br />

œ<br />

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œ . œ œ.<br />

HERKUNFT<br />

Anton Günther (1876 - 1937) war der wohl bekannteste<br />

Volksdichter und Sänger des Erzgebirges.<br />

Sein erlernter Beruf als Lithograph brachte ihn auf<br />

die Idee der Liedpostkarte, als deren Erfi nder er gilt.<br />

Ein einfaches Notenbild,der Liedtext und eine<br />

eigene Lithographie – so veröffentlichte er eine bis<br />

heute nicht genau zu beziffernde Anzahl seiner<br />

Lieder. Feierobend, so lautet der Titel im Originaldialekt,<br />

ist eines seiner bekanntesten. Es stammt<br />

aus dem Jahr 1903.<br />

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F<br />

j<br />

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3<br />

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J<br />

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j 3<br />

œ œ œ œ<br />

Fei - er-abend, 's ist Fei -er-abend, das Tag - werk ist voll-<br />

C 7 A m G m F Bb F C7<br />

F<br />

J œ<br />

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J<br />

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j<br />

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3 j<br />

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al-lessei-ner Hei-mat zu, leis zieht he-rauf die Nacht.<br />

œ<br />

3<br />

3 j<br />

œ œ œ œ<br />

˙<br />

49


Freut euch des<br />

Freut Lebens<br />

euch des<br />

50<br />

&4 3<br />

9<br />

&<br />

17<br />

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25<br />

&<br />

33<br />

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41<br />

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C<br />

˙.<br />

Freut<br />

C<br />

˙.<br />

pflük<br />

G 7<br />

˙ œ<br />

schafft so<br />

F<br />

˙ œ<br />

läßt das<br />

C<br />

˙.<br />

Freut<br />

C<br />

˙.<br />

pflük<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

euch des<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

Lebens<br />

C<br />

˙.<br />

Le<br />

C<br />

˙.<br />

˙ Œ<br />

˙.<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

œ œ œ<br />

- bens, weil noch das Lämp -chen<br />

˙ Œ<br />

- ket die Ro - se, eh´ sie ver - blüht!<br />

œ œ œ<br />

gern sich<br />

œ œ œ<br />

C<br />

˙ œ<br />

Sorg und<br />

C<br />

˙ œ<br />

˙<br />

.<br />

˙<br />

œ<br />

Müh´, sucht<br />

˙ œ<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

G 7<br />

˙ œ<br />

œ œ œ<br />

1. Man schafft so gern sich Sorg und Müh’,<br />

sucht Dornen auf und fi ndet sie,<br />

und läßt das Veilchen unbemerkt,<br />

das dort am Wege blüht.<br />

Freut euch des Lebens ...<br />

C<br />

œ œ œ<br />

C<br />

˙.<br />

C<br />

˙ œ<br />

Dor-nen auf und fin -det<br />

œ œ œ<br />

Veil -chenun - be - merkt, das dort am We - ge<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

euch des<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

C<br />

˙.<br />

Le<br />

C<br />

˙.<br />

˙ Œ<br />

˙.<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

G 7<br />

˙.<br />

blüht.<br />

œ œ œ<br />

- bens, weil noch das Lämp - chen<br />

˙ Œ<br />

- ket die Ro - se, eh´ sie ver - blüht!<br />

Freut euch des Lebens,<br />

weil noch das Lämpchen glüht,<br />

pfl ücket die Rose, eh’ sie verblüht!<br />

.<br />

˙<br />

G 7<br />

œ œ œ<br />

C<br />

C<br />

˙.<br />

˙<br />

G 7<br />

˙<br />

glüht,<br />

Œ Œ œ<br />

Man<br />

Œ<br />

˙ œ<br />

sie, und<br />

G 7<br />

˙<br />

glüht,<br />

<br />

Œ<br />

Œ<br />

2. Wenn scheu die Schöpfung sich verhüllt<br />

und laut der Donner ob uns brüllt,<br />

dann lacht am Abend nach dem Sturm<br />

die Sonne, ach, so schön.<br />

Freut euch des Lebens ...<br />

3. Wer Neid und Missgunst sorgsam fl ieht<br />

und G’nügsamkeit im Gärtchen zieht,<br />

dem schießt sie schnell zum Bäumchen auf,<br />

das goldene Früchte trägt.<br />

Freut euch des Lebens ...<br />

HERKUNFT<br />

An der Entstehung des Liedes „Aufmunterung zur Freude“ mit der<br />

Anfangszeile „Freut Euch des Lebens“ waren drei Männer beteiligt:<br />

Johann Martin Usteri (1763 - 1827), ein Schweizer <strong>Dich</strong>ter,<br />

Maler und Zeichner, dem der Text zugeschrieben wird, Isaac Hirzel<br />

(1756 - 1833), Kapellmeister, Musiklehrer und Förderer des Zürcher<br />

Musiklebens und Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), Schweizer<br />

Musikpädagoge, Verleger und Komponist, der seinen Verlag mit<br />

der Publikation des sehr erfolgreichen Liedes begründete.<br />

Erwähnenswert auch: Er verlegte 1801 als erster Johann Sebastian<br />

Bachs „Das Wohltemperierte Klavier“.<br />

4. Wer Redlichkeit und Treue liebt<br />

und gern dem ärmeren Bruder gibt,<br />

bei dem baut sich Zufriedenheit<br />

so gern ihr Hüttchen auf.<br />

Freut euch des Lebens ...<br />

5. Und wenn der Pfad sich furchtbar engt<br />

und Missgeschick dich plagt und drängt,<br />

so reicht die Freundschaft schwesterlich<br />

dem Redlichen die Hand.<br />

Freut euch des Lebens ...<br />

51


<strong>Glück</strong> auf der<br />

<strong>Glück</strong> auf der<br />

52<br />

Steiger kommt<br />

Steiger kommt<br />

1. <strong>Glück</strong> auf, <strong>Glück</strong> auf, der Steiger kommt.<br />

|: Und er hat sein helles Licht bei der Nacht, :|<br />

|: schon angezündt’. :|<br />

2. Schon angezündt’! Das wirft seinen Schein,<br />

|: und damit so fahren wir bei der Nacht, :|<br />

|: <strong>ins</strong> Bergwerk ein. :|<br />

3. Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut’ sein,<br />

|: die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht, :|<br />

|: aus Felsgestein. :|<br />

4. Der Eine gräbt das Silber, der and‘re gräbt das Gold,<br />

|: doch dem schwarzbraunen Mägdelein, bei der Nacht, :|<br />

|: dem sein wir hold. :|<br />

5. Ade, nun ade! Lieb’ Schätzelein!<br />

|: Und da drunten in dem tiefen fi nst’ren Schacht, bei der Nacht, :|<br />

|: da denk’ ich dein. :|<br />

6. Und kehr ich heim, zum Schätzelein,<br />

|: dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht, :|<br />

|: <strong>Glück</strong> auf, <strong>Glück</strong> auf! :|<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

HERKUNFT<br />

Das so genannte „Steigerlied“<br />

gilt als das „bergmännische<br />

Standardlied“<br />

schlechthin (Gerhard Heilfurth).<br />

Doch auch außerhalb<br />

dieses Berufsumfeldes hat<br />

es große und bis heute<br />

anhaltende Popularität<br />

erlangt. Text und Melodie<br />

sind unbekannter Herkunft.<br />

Eine breitere schriftliche<br />

Überlieferung setzt im<br />

19. Jahrhundert ein. Nach<br />

1945 erfreute sich „<strong>Glück</strong><br />

auf, <strong>Glück</strong> auf! Der Steiger<br />

kommt“ etwa in gewerkschaftlichen<br />

und sozialdemokratischen<br />

Kreisen<br />

großer Beliebtheit.<br />

Grün, grün, grün<br />

Grün, grün, grün<br />

& # 4 2<br />

& #<br />

5<br />

& # 9<br />

.<br />

sind alle meine Kleider<br />

sind alle meine Kleider<br />

G<br />

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Grün, grün,<br />

œ œ<br />

grün, grün,<br />

œ œ œ<br />

A m<br />

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grün sind<br />

A m<br />

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grün ist<br />

C<br />

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D 7<br />

j<br />

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D 7<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

œ<br />

j<br />

œ<br />

œ œ<br />

al - le mei - ne Klei - der,<br />

j<br />

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j<br />

œ<br />

j<br />

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al - les, was ich<br />

j<br />

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j<br />

œ<br />

j<br />

œ J œ<br />

Da - rum lieb ich al - les was so<br />

D 7<br />

G<br />

G<br />

œ<br />

hab.<br />

G<br />

œ œ<br />

Œ<br />

grün ist,<br />

& # 13 E m<br />

A m<br />

D 7<br />

G<br />

œ œ œ œ j j j j<br />

œ œ œ œ œ Œ .<br />

weil mein<br />

Schatz ein<br />

Jä - ger, Jä - ger<br />

1. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider,<br />

grün, grün, grün ist alles, was ich hab.<br />

Darum lieb ich alles, was so grün ist,<br />

weil mein Schatz ein Jäger, Jäger ist.<br />

2. Blau, blau, blau sind alle meine Kleider,<br />

blau, blau, blau ist alles, was ich hab.<br />

Darum lieb ich alles, was so blau ist,<br />

weil mein Schatz ein Seemann, Seemann ist.<br />

3. Weiß, weiß, weiß sind alle meine Kleider,<br />

weiß, weiß, weiß ist alles was ich hab.<br />

Darum lieb ich alles, was so weiß ist,<br />

weil mein Schatz ein Bäcker, Bäcker ist.<br />

4. Schwarz, schwarz, schwarz<br />

sind alle meine Kleider,<br />

schwarz, schwarz, schwarz ist alles, was ich hab.<br />

Darum lieb ich alles, was so schwarz ist,<br />

weil mein Schatz ein Schornsteinfeger ist.<br />

ist.<br />

HERKUNFT<br />

Das Volkslied aus Pommern,<br />

zu dem oft noch weitere Verse<br />

mit verschiedenen anderen<br />

Farben hinzugefügt werden,<br />

ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

in ganz Deutschland<br />

verbreitet.<br />

5. Bunt, bunt, bunt sind alle meine Kleider,<br />

bunt, bunt, bunt ist alles, was ich hab.<br />

Darum lieb ich alles, was so bunt ist,<br />

weil mein Schatz ein Maler, Maler ist.<br />

53


Guten Abend,<br />

Guten gut’Nacht Abend,<br />

54<br />

1. Guten Abend, gut‘ Nacht!<br />

Mit Rosen bedacht,<br />

mit Näglein besteckt<br />

schlüpf unter die Deck‘!<br />

Morgen früh, wenn Gott will,<br />

wirst du wieder geweckt,<br />

morgen früh, wenn Gott will,<br />

wirst du wieder geweckt.<br />

2. Guten Abend, gut‘ Nacht!<br />

Von Englein bewacht,<br />

die zeigen im Traum<br />

dir Christkindlein‘s Baum.<br />

|: Schlaf nun selig und süß, :|<br />

|: schau im Traum‘s Paradies. :|<br />

gut’ Nacht<br />

& bbb 4 3 j<br />

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& bb 4<br />

b<br />

& bb 8<br />

b<br />

& bb 12<br />

b<br />

HERKUNFT<br />

Die Musik hat Johannes Brahms (1833-1897) komponiert. Es ist das<br />

vierte aus „Fünf Lieder für eine Stimme op. 49“, nach einer Volksweise.<br />

Geschrieben wurde es 1868 zur Geburt des zweiten Kindes von Bertha<br />

und Arthur Faber, einem befreundeten Wiener Ehepaar. Der Text, das<br />

heißt die 1. Strophe, stammt aus „Des Knaben Wunderhorn“ von 1808,<br />

Georg Scherer (1824-1909) hat 1849 die 2. Strophe verfasst.<br />

j<br />

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E b<br />

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j<br />

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E b<br />

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Gu - ten A - bend, gut´ Nacht! Mit Ro - sen be -<br />

B<br />

œ œ œ œ<br />

b7 œ œ œ œ œ Œ œ œ œ œ œ œ<br />

dacht, mit<br />

E b E b 7<br />

œ Œ j<br />

œ<br />

Näg-lein be - steckt schlüpf un - ter die<br />

A<br />

˙ j<br />

œ<br />

b<br />

E<br />

˙<br />

b<br />

B<br />

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œ<br />

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J<br />

j<br />

œ j<br />

œ<br />

Deck`! Mor-gen früh, wenn Gott will, wirst du wie-der ge -<br />

Eb Eb7 A<br />

˙ j<br />

œ<br />

b<br />

E<br />

˙<br />

b<br />

B<br />

œ œ œ<br />

b7 Eb Bb7 E<br />

Œ<br />

b<br />

˙ ˙ j<br />

œ<br />

j<br />

œ<br />

œ<br />

J<br />

j<br />

œ j<br />

œ<br />

- weckt. Mor-gen früh, wenn Gott will, wirst du wie-der ge - weckt.<br />

˙<br />

J œ<br />

Guter Mond,<br />

Guter Mond,<br />

& # c J œ J œ<br />

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4<br />

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8<br />

& #<br />

12<br />

G<br />

œ œ œ œ œ œ<br />

œ. œ œ Œ œ.<br />

J R œ<br />

D 7<br />

G D7<br />

Gu-ter Mond, du gehst so stil - le in den A - bend-wol- ken<br />

˙ Œ œ.<br />

J R œ<br />

G<br />

hin. Bist so<br />

˙ Œ .<br />

j<br />

G<br />

œ œ<br />

R<br />

œ œ œ œ œ œ œ. œ œ Œ œ.<br />

J R œ<br />

D 7<br />

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J œ œ œ<br />

G D7<br />

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J<br />

œ œ œ œ<br />

ru-hig und ich füh - le, dass ich oh - ne Ru - he<br />

D 7<br />

œ œ Œ œ.<br />

J<br />

œ<br />

R<br />

œ œ Œ<br />

J œ J œ<br />

bin. Trau-rigfol-gen mei-ne Blik-kedei-ner stil - len, hei - tern<br />

D D7<br />

œ œ Œ œ.<br />

J<br />

œ<br />

R<br />

Du gehst so stille<br />

Du gehst so stille<br />

G<br />

œ œœ œ œ œ<br />

G<br />

C<br />

œ.<br />

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J R œ<br />

D 7<br />

œ.<br />

J œ G D7<br />

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J<br />

œ œ<br />

G<br />

˙ Ó<br />

Bahn. O, wie hart ist mein Ge - schik-ke, dass ich dir nicht fol -genkann.<br />

HERKUNFT<br />

Das Lied hat in zwei unterschiedlichen Fassungen Verbreitung<br />

gefunden: als Liebeslied und als (davon abgeleitetes)<br />

Abendlied. Die sentimentale Liebesklage wurde im späten<br />

18. Jahrhundert von einem unbekannten Autor geschaffen<br />

und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem durch<br />

Liedfl ugschriften verbreitet. Das Lied war seinerzeit enorm<br />

populär, was sich auch daran zeigt, dass der Melodie eine<br />

Reihe neuer, aktualitätsbezogener Texte unterlegt wurde.<br />

Eine Umarbeitung zum abendlichen Andachtslied für Kinder<br />

veröffentlichte 1851 der Lehrer Karl Enslin.<br />

1. Guter Mond,<br />

du gehst so stille<br />

in den Abendwolken hin.<br />

Bist so ruhig und ich fühle,<br />

dass ich ohne Ruhe bin.<br />

Traurig folgen meine Blicke<br />

deiner stillen, heitern Bahn.<br />

O, wie hart ist mein Geschicke,<br />

dass ich dir nicht folgen kann.<br />

2. Guter Mond,<br />

dir darf ich’s sagen,<br />

was mein banges Herze kränkt,<br />

und an wen mit bittern Klagen<br />

die betrübte Seele denkt!<br />

Guter Mond, du sollst es wissen,<br />

weil du so verschwiegen bist,<br />

warum meine Tränen fl ießen<br />

und mein Herz so traurig ist.<br />

3. Dort in jenem kleinen Tale,<br />

wo die dunklen Bäume steh’n,<br />

nah bei jenem Wasserfalle<br />

wirst du eine Hütte seh’n.<br />

Geh’ durch Felder, Bach<br />

und Wiesen,<br />

blicke sanft zum Fenster hin,<br />

so erblickest du Elisen,<br />

aller Mädchen Königin.<br />

55


Hab mein Wagen<br />

Hab mein vollgelade Wagen<br />

vollgelade<br />

56<br />

1. Hab’ mein Wagen vollgeladen,<br />

voll mit alten Weibsen.<br />

Als wir in die Stadt ’neinkamen,<br />

hub’s sie an zu keifen.<br />

Drum lad’ ich all mein Lebetage<br />

keine alte Weibsen auf mein Wagen!<br />

Hü, Schimmel, hü, ja, hü, hü, Schimmel, hü!<br />

2. Hab’ mein Wagen vollgeladen,<br />

voll mit Männern alten.<br />

Als wir in die Stadt ’neinkamen<br />

murrten sie und schalten.<br />

Drum lad ... keine alten Männer ...<br />

3. Hab’ mein Wagen vollgeladen,<br />

voll mit Männern jungen.<br />

Als wir vor das Wirtshaus kamen<br />

sind sie abgesprungen.<br />

Drum lad ... keine jungen Männer ...<br />

4. Hab’ mein Wagen vollgeladen,<br />

voll mit jungen Mädchen.<br />

Als wir in die Stadt ’neinkamen<br />

sangen sie durchs Städtchen.<br />

Drum lad ... nur junge Mädchen ...<br />

& # 4<br />

#<br />

8<br />

& # # 4 3<br />

D<br />

HERKUNFT<br />

Das Volkslied aus dem 17. Jahrhundert gelangte<br />

aus den Niederlanden nach Deutschland, wo es<br />

als Fuhrmannslied innerhalb kurzer Zeit weithin<br />

bekannt wurde.<br />

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Hab´ mein<br />

D<br />

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D<br />

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j<br />

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E m A<br />

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j<br />

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Wa - gen voll-ge - la - den, voll mit al - ten Weib -<br />

E m A<br />

A 7<br />

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j<br />

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A 7<br />

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j<br />

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sen. Als wir in die Stadt ´nein - ka - men, hub´s sie an zu kei -<br />

D<br />

D<br />

A 7<br />

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˙<br />

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& # 12<br />

#<br />

fen. Drum<br />

D<br />

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Ó<br />

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j<br />

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j<br />

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lad´ ich all mein Le-be -ta-gekei-ne al - te Weib-sen auf mein<br />

D<br />

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.<br />

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j<br />

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j<br />

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A 7<br />

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Wa-gen! Hü, Schim-mel, hü, ja, hü, hü, Schim-mel, hü!<br />

j<br />

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˙.<br />

j<br />

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j<br />

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Œ<br />

Heißa<br />

Heißa<br />

Kathreinerle<br />

Kathreinerle<br />

1. Heißa, Kathreinerle, schnür dir die Schuh!<br />

schürz dir dein Röckele, gönn dir kein Ruh’!<br />

Didl, dudl, dadl, schrumm, schrumm, schrumm,<br />

geht schon der Hopser rum.<br />

Heißa, Kathreinerle, frisch immerzu!<br />

2. Dreh wie ein Rädele fl ink dich im Tanz!<br />

Fliegen die Zöpfele, wirbelt der Kranz.<br />

Didl, dudl, dadl, schrumm, schrumm, schrumm,<br />

lustig im Kreis herum,<br />

dreh dich mein Mädel, im festlichen Glanz!<br />

3. Heute heißt’s lustig sein, morgen ist’s aus.<br />

Sinket der Lichter Schein, gehn wir nach Haus.<br />

Didl, dudl, dadl, schrumm, schrumm, schrumm,<br />

morgen mit viel Gebrumm,<br />

fegt die Frau Wirtin den Tanzboden aus.<br />

D<br />

& # # 8 3 J œ<br />

& # 5<br />

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& # 9<br />

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& # 13<br />

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Hei - ßa, Kath - rei - ner-le, œ<br />

J<br />

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j<br />

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schürz dir dein<br />

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Rök - ke-le, j<br />

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A 7<br />

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j<br />

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j<br />

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schnür<br />

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dir die<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

œ<br />

gönn dir kein<br />

A 7<br />

j<br />

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j<br />

œ j<br />

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D<br />

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Schuh,<br />

D<br />

œ.<br />

Ruh'!<br />

D<br />

Didl, dudl, dadl, schrumm, schrumm, schrumm, geht schon der Hop-ser rum.<br />

A 7<br />

D<br />

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J<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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r<br />

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Hei - ßa, Kath - rei - ner -le, frisch im - mer - zu!<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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HERKUNFT<br />

Die Originalmelodie ist eine alte<br />

deutsche Pfeiferweise<br />

aus dem Elsass, die sich bis<br />

<strong>ins</strong> 14. Jahrhundert zurückverfolgen<br />

lässt. Sie wurde bis 1730<br />

von der Zunft der Pfeifer auf<br />

ihren Jahresversammlungen,<br />

den sogenannten Pfeifertagen,<br />

gespielt. Der Text wurde später<br />

hinzugedichtet.<br />

57


Hoch auf dem<br />

gelben Hoch auf dem Wagen<br />

gelben Wagen 3.<br />

58<br />

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5<br />

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9<br />

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G<br />

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j<br />

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j<br />

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œ œ ˙<br />

Hoch auf dem gel-ben Wa - gen sitz’ ich bei’m Schwa-ger j<br />

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j<br />

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j<br />

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D<br />

j<br />

œ œ œ<br />

Vor -wärts die Ros -se ja - gen, lus - tig schmet - tert das<br />

C D<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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vorn.<br />

D<br />

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Horn.<br />

Œ<br />

G<br />

˙. œ<br />

Ber - ge und Wäl - der und Mat - ten, wo -gen-des Äh -ren - gold. Ich<br />

& # C<br />

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j j<br />

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˙<br />

G<br />

C D7 1. G<br />

˙ # œ œ ˙ œ œ ˙ Œ œ<br />

13<br />

möchtewohl ruhen im<br />

Schat - ten, a-ber der Wa - gen<br />

rollt. Ich<br />

2. G<br />

˙ Œ‰‰<br />

rollt.<br />

1. Hoch auf dem gelben Wagen<br />

sitz’ ich bei’m Schwager vorn.<br />

Vorwärts die Rosse jagen,<br />

lustig schmettert das Horn.<br />

Berge und Wälder und Matten,<br />

wogendes Ährengold.<br />

|: Möchte wohl ruhen im Schatten,<br />

aber der Wagen rollt. :|<br />

2. Flöten hör’ ich und Geigen,<br />

kräftiges Bassgebrumm.<br />

Lustiges Volk im Reigen<br />

tanzt um die Linde herum.<br />

Wirbelt wie Laub im Winde,<br />

jubelt und lacht und tollt.<br />

|: Bliebe so gern‘ bei der Linde,<br />

aber der Wagen rollt. :|<br />

Postillon an der Schenke<br />

füttert die Rosse im Flug.<br />

Schäumendes Gerstengetränke<br />

bringt uns der Wirth im Krug.<br />

Hinter den Fensterscheiben<br />

lacht ein Gesichtchen hold.<br />

|: Möchte so gern noch bleiben,<br />

aber der Wagen rollt. :|<br />

4. Sitzt einmal ein Gerippe<br />

hoch auf dem Wagen vorn.<br />

Trägt statt Peitsche die Hippe,<br />

Stundenglas statt Horn.<br />

Ruf’ ich: „Ade ihr Lieben,<br />

die ihr noch bleiben wollt.<br />

|: Gern wär’ ich selbst noch geblieben,<br />

aber der Wagen rollt.“ :|<br />

HERKUNFT<br />

Textgrundlage ist das in den 1870er Jahren von Rudolf Baumbach<br />

(1840 - 1905) verfasste Gedicht „Der Wagen rollt“ (Erstdruck 1879).<br />

Die Melodie des Liedes wurde erst 1922 von dem Berliner Apotheker Heinz<br />

Höhne (1892 - 1968) komponiert. Das Lied erreichte Ende 1973/Anfang<br />

1974 einen erneuten Popularitätsschub, nachdem es vom damaligen<br />

deutschen Bundesaußenminister und späteren Bundespräsidenten<br />

Walter Scheel am 6. Dezember 1973 in der ZDF-Show „Drei mal Neun“<br />

zugunsten wohltätiger Zwecke gesungen wurde.<br />

59


Horch, was kommt<br />

von draußen rein<br />

Horch, was kommt von<br />

draußen rein<br />

60<br />

1. Horch, was kommt von draußen ’rein?<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Wird wohl mein fein‘s Liebchen sein.<br />

Hollahi jaho!<br />

Geht vorbei und schaut nicht ’rein,<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Wird‘s wohl nicht gewesen sein,<br />

Hollahi jaho!<br />

2. Leute haben‘s oft gesagt,<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Dass ich ein fein‘s Liebchen hab,<br />

Hollahi jaho!<br />

Lass sie reden schweig fein still,<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Kann ja lieben, wen ich will,<br />

Hollahi jaho!<br />

3. Sagt mir, Leute, ganz gewiss,<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Was das für ein Lieben ist,<br />

Hollahi jaho!<br />

Die ich liebe, krieg ich nicht,<br />

Hollahi, Hollaho!<br />

Und ’ne andre mag ich nicht,<br />

Hollahi jaho!<br />

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3<br />

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G 7 C<br />

j<br />

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j<br />

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œ<br />

Horch, was kommt von drau - ßen 'rein? Hol-la-hi, Hol-la-ho! j<br />

œ<br />

4. Wenn mein Liebchen Hochzeit hat, Hollahi, Hollaho!<br />

Ist für mich ein Trauertag, Hollahi jaho!<br />

Geh ich in mein Kämmerlein, Hollahi, Hollaho!<br />

Trage meinen Schmerz allein, Hollahi jaho!<br />

5. Wenn ich dann gestorben bin, Hollahi, Hollaho!<br />

Trägt man mich zum Grabe hin, Hollahi jaho!<br />

Setzt mir einen Leichenstein, Hollahi, Hollaho!<br />

Pfl anzt mir drauf Vergißnichtmein, Hollahi jaho!<br />

6. Wenn ich dann im Himmel bin, Hollahi, Hollaho!<br />

Ist mein Liebchen auch darin, Hollahi jaho!<br />

Denn es ist ein alter Brauch, Hollahi, Hollaho!<br />

Was sich liebt, das kriegt sich auch, Hollahi jaho!<br />

j<br />

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j<br />

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G 7 C<br />

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Wird wohl mein fein's Lieb - chen sein. Hol-la- hi ja -ho!<br />

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œ œ œ œ œ<br />

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œ œ ˙<br />

œ œ<br />

Geht vor - bei und schaut nicht 'rein, Hol -la- hi, Hol -la-ho! F<br />

œ œ œ œ œ<br />

Wird's wohl nicht ge<br />

C<br />

œ œ ˙<br />

G 7<br />

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˙<br />

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C<br />

œ œ<br />

- we - sen sein, Hol -la- hi ja - ho!<br />

G 7<br />

C<br />

˙ Ó<br />

HERKUNFT<br />

Melodie und Text sind von unbekannter<br />

Herkunft und etwa um 1870 entstanden.<br />

Das Lied ist in vielen Textvarianten<br />

überliefert.<br />

˙<br />

Ich hatt‘ einen<br />

Ich hatt’ einen<br />

Kameraden<br />

Kameraden<br />

1. Ich hatt‘ einen Kameraden,<br />

einen bessern fi ndst du nit.<br />

Die Trommel schlug zum Streite,<br />

er ging an meiner Seite<br />

|: in gleichem Schritt und Tritt. :|<br />

2. Eine Kugel kam gefl ogen,<br />

gilt sie mir oder gilt sie dir?<br />

Ihn hat es weggerissen,<br />

er liegt vor meinen Füßen,<br />

|: als wär‘s ein Stück von mir :|<br />

3. Will mir die Hand noch reichen,<br />

derweil ich eben lad‘.<br />

„Kann dir die Hand nicht geben,<br />

bleib du im ew‘gen Leben<br />

|: mein guter Kamerad!“ :|<br />

& # c œ<br />

Ich<br />

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3<br />

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6<br />

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9<br />

G D<br />

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J<br />

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hatt' ei - nen Ka - me - ra - den, ei - nen<br />

D 7<br />

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G<br />

˙ Œ œ œ<br />

bes - sern findst du nit. Die Trom - mel schlug zum<br />

.<br />

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œ œ œ œ<br />

J<br />

HERKUNFT<br />

„Der gute Kamerad“ wurde 1809 von Ludwig Uhland in<br />

Tübingen gedichtet. Friedrich Silcher vertonte, ebenfalls in<br />

Tübingen, das Gedicht im Jahre 1825. Als Lied ist es besser<br />

bekannt unter der Anfangszeile der ersten Strophe. Der Text<br />

entstand unter dem Eindruck des E<strong>ins</strong>atzes badischer Truppen<br />

unter französischem Befehl gegen aufständische Tiroler,<br />

wobei Uhland zu beiden Seiten Beziehungen hatte. Obwohl<br />

das Gedicht schon vertont war, änderte Friedrich Silcher ein<br />

Schweizer Volkslied dafür ab und schuf damit die noch heute<br />

bekannte Version.<br />

G<br />

D<br />

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j<br />

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Strei - te, er ging an mei - ner Sei - te in<br />

G D<br />

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E m D<br />

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glei-chem Schritt und Tritt, in glei-chem Schritt und<br />

œ.<br />

G D<br />

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j<br />

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J<br />

G<br />

˙ Ó<br />

Tritt.<br />

61


Ich weiß nicht,<br />

was soll es<br />

was bedeuten soll es<br />

62<br />

Ich weiß nicht,<br />

1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,<br />

dass ich so traurig bin.<br />

Ein Märchen aus alten Zeiten,<br />

das kommt mir nicht aus dem Sinn.<br />

Die Luft ist kühl und es dunkelt,<br />

und ruhig fl ießt der Rhein.<br />

Der Gipfel des Berges funkelt<br />

im Abendsonnenschein.<br />

2. Die schönste Jungfrau sitzet<br />

dort oben wunderbar.<br />

Ihr goldnes Geschmeide blitzet,<br />

sie kämmt ihr goldenes Haar.<br />

Sie kämmt es mit goldenem Kamme<br />

und singt ein Lied dabei.<br />

Das hat eine wundersame,<br />

gewaltige Melodei.<br />

3. Den Schiffer im kleinen Schiffe<br />

ergreift es mit wildem Weh.<br />

Er schaut nicht die Felsenriffe,<br />

er schaut nur hinauf in die Höh.<br />

Ich glaube, die Wellen verschlingen<br />

am Ende Schiffer und Kahn.<br />

Und das hat mit ihrem <strong>Sing</strong>en<br />

die Lore-Ley getan.<br />

bedeuten<br />

&8 6 j<br />

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5<br />

&<br />

9<br />

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13<br />

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Ich<br />

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weiß nicht was soll es be - deu -ten, dass ich so trau - rig bin. Ein<br />

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C G7<br />

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Mär-chen aus al - ten Zei -ten,<br />

das kommt mir nicht aus dem<br />

G<br />

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Luft ist kühl und es<br />

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Sinn. Die<br />

G G7<br />

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j<br />

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dun - kelt, und ru - hig fließt der Rhein. Der<br />

C F<br />

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Gi - pfel des Ber - ges fun - kelt im A - bend-son- nen - schein.<br />

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J<br />

C G7<br />

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J<br />

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J<br />

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HERKUNFT<br />

Clemens Brentano schrieb 1801 in der Ballade „Zu Bacharach<br />

am Rheine“ von einer Zauberin, die auf Grund ihrer Schönheit<br />

allen Männern den Verstand raubt und ihnen schließlich<br />

stets den Tod bringt. Heinrich Heine griff das Thema<br />

1824 in seinem wohl bekanntesten Gedicht auf, das unter<br />

dem Titel „Die Lore-Ley“ in die Literaturgeschichte einging.<br />

Verbreitung fand es vor allem durch die Vertonung von<br />

Friedrich Silcher (1837). Im 19. Jahrhundert entstanden<br />

über vierzig Liedfassungen des Textes von Heine, von denen<br />

aber keine die Popularität der Version von Silcher erreichen<br />

konnte.<br />

Im Frühtau<br />

Im Frühtau zu Berge<br />

zu Berge<br />

1. Im Frühtau zu Berge wir ziehn, Falera!<br />

Es grünen die Wälder und Höh‘n, Falera!<br />

|: Wir wandern ohne Sorgen<br />

singend in den Morgen<br />

noch ehe im Tale die Hähne kräh‘n. :|<br />

2. Ihr alten und hochweisen Leut‘, Falera!<br />

Ihr denkt wohl wir wären nicht gescheit, Falera!<br />

|: Wer sollte aber singen,<br />

wenn wir schon Grillen fi ngen<br />

in dieser so herrlichen Frühlingszeit. :|<br />

3. Werft ab alle Sorgen und Qual, Falera!<br />

Kommt mit auf die Höhen aus dem Tal, Falera!<br />

|: Wir sind hinaus gegangen,<br />

den Sonnenschein zu fangen<br />

kommt mit und versucht es doch selbst einmal. :|<br />

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Früh - tau zu Ber - ge wir ziehn, Fa - le-ra! Es<br />

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grü-nendie Wäl - der und Höh'n, Fa - lera! - Wir wan-dern oh-ne Sor-gen & # 6<br />

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2. G<br />

œ œ œ Œ<br />

singend in den Morgen noch e-he im Ta-ledie Hähne - kräh'n. Wir Hähne - kräh'n.<br />

HERKUNFT<br />

Zur Musik eines schwedischen<br />

Volksliedes aus dem 19. Jahrhundert<br />

schrieb Olof Thunmann<br />

den Originaltext dieses Wanderliedes,<br />

das in Deutschland seit<br />

dem 1. Weltkrieg bekannt ist.<br />

Ins Deutsche übersetzt hat den<br />

Text Walter Hensel, der<br />

eigentlich Julius Janiczek hieß.<br />

Der studierte Germanist und<br />

Musikwissenschaftler leitete<br />

von 1925 bis 1927 die Jugendmusikschule<br />

in Dortmund, dann<br />

eine eigene Musikschule in<br />

Stuttgart.<br />

63


Im grünen Wald,<br />

da wo die<br />

Drossel singt<br />

Im grünen Wald,<br />

da wo die<br />

Drossel singt<br />

64<br />

1. Im grünen Wald, da wo die |: Drossel singt, :|<br />

und im Gebüsch ein junges |: Rehlein springt, :|<br />

|: wo Tann‘ und Fichten stehn am Waldessaum,<br />

verlebt ich meiner Jugend schönsten Traum. :|<br />

2. Das Rehlein trank aus einem |: klaren Bach, :|<br />

dieweil im Wald der muntre |: Kuckuck lacht, :|<br />

|: der Jäger zielt schon hinter einem Baum,<br />

das war des Rehle<strong>ins</strong> letzter Lebenstraum. :|<br />

3. Getroffen war‘s und sterbend |: lag es da, :|<br />

das man noch eben lustig |: springen sah, :|<br />

|: da trat der Jäger aus des Waldessaum<br />

und sprach: Das Leben ist ja nur ein Traum. :|<br />

4. Schier achtzehn Jahre sind |: verfl ossen schon, :|<br />

die er verbracht als junger |: Weidmannssohn, :|<br />

|: er nahm die Büchse, schlug sie an den Baum<br />

und sprach: Das Leben ist ja nur ein Traum. :|<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

HERKUNFT<br />

Das Lied wurde nach dem<br />

Gesang der Truppe beim<br />

1.Infanterie-Regiment 120<br />

(Garnison Straßburg) vor<br />

dem 1. Weltkrieg aufgezeichnet<br />

und verbreitete<br />

sich bei Kriegsbeginn über<br />

ganz Deutschland. Es geht<br />

auf das 1838 gedruckte Lied<br />

„Das Leben ist ein Traum“<br />

zurück. Ursprünglich in<br />

Südwestdeutschland, oft<br />

auch als „Lied vom Rehlein“<br />

oder als „Schwarzwaldlied“<br />

bezeichnet.<br />

Im schönsten<br />

Im schönsten<br />

Wiesengrunde<br />

Wiesengrunde<br />

1. Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus,<br />

da zog ich manche Stunde <strong>ins</strong> Tal hinaus.<br />

<strong>Dich</strong>, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal;<br />

da zog ich manche Stunde <strong>ins</strong> Tal hinaus.<br />

2. Muss aus dem Tal ich scheiden, wo alles Lust und Klang,<br />

das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.<br />

<strong>Dich</strong>, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal;<br />

das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.<br />

3. Sterb’ ich in Tales Grunde, will ich begraben sein,<br />

singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.<br />

Dir, o stilles Tal, Gruß zum letzten Mal;<br />

singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.<br />

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Im<br />

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Haus, da<br />

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b F m Eb schön - sten Wie - sen - grun - de ist mei - ner Hei -mat<br />

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zog ich man - che Stun - de <strong>ins</strong> Tal hi -<br />

Bb Ab E<br />

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naus. <strong>Dich</strong>, mein stil-les Tal, grüß ich tau-send-mal; da zog ich man-che A<br />

˙ œ œ<br />

b<br />

E<br />

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b Bb7 E<br />

˙ Ó<br />

b<br />

Stun - de <strong>ins</strong> Tal hi -<br />

naus.<br />

HERKUNFT<br />

Das Heimatlied „Im schönsten<br />

Wiesengrunde“ wurde Mitte des<br />

19. Jahrhunderts vom<br />

württembergischen Hobbydichter<br />

Wilhelm Ganzhorn auf<br />

eine ältere Volksliedweise<br />

(„Drei Lilien“) verfasst. Über<br />

Schulliederbücher fand es<br />

rasch weite Verbreitung und<br />

etablierte sich als eines der<br />

prominentesten, im 19. Jahrhundert<br />

neu entstandenen<br />

„Volkslieder“. Einen besonderen<br />

Stellenwert genoss es nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg bei den<br />

Heimatvertriebenen und steht<br />

bis heute in der kommerzialisierten<br />

„Volksmusik“-Branche<br />

hoch im Kurs. Das stille Tal<br />

ist übrigens das Wiesental<br />

zwischen Feldrennach und<br />

Conweiler, wo Wilhelm<br />

Ganzhorn im Gasthaus Rößle<br />

sein Gedicht aufzeichnete.<br />

65


66<br />

Im Wald und<br />

Im Wald auf und der Heide<br />

auf der Heide<br />

& # # # 8 6 j<br />

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17<br />

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Im<br />

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Wald und auf der<br />

j<br />

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j<br />

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1. Im Wald und auf der Heide,<br />

da such ich meine Freude,<br />

|: ich bin ein Jägersmann. :|<br />

Die Forsten treu zu pfl egen,<br />

das Wildbret zu erlegen,<br />

|: mein Lust hab’ ich daran. :|<br />

|: Halli, hallo, halli, hallo,<br />

mein Lust hab’ ich daran. :|<br />

A<br />

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j<br />

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Hei - de, da such ich mei -ne Freu - de, ich<br />

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bin ein Jä - gers - mann, ich bin ein Jä - gers - mann. Die<br />

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For - sten treu zu pfle - gen, das Wild -bretzuer- le - gen, mein<br />

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Lust hab´ ich da - ran, mein Lust hab´ ich da - ran. Hal-<br />

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li, hal-lo, hal -li, hal-lo, mein Lust hab´ ich da -ran. Hal - ran.<br />

2. A<br />

2. Trag ich in meiner Tasche,<br />

ein Trünklein aus der Flasche,<br />

|: zwei Bissen liebes Brot. :|<br />

Brennt lustig meine Pfeife,<br />

wenn ich den Wald durchstreife,<br />

|: da hat es keine Not. :|<br />

|: Halli, hallo ...<br />

œ. œ ‰<br />

3. Im Walde hingestrecket,<br />

den Tisch mit Moos mir decket,<br />

|: die freundliche Natur. :|<br />

Den treuen Hund zu Seite,<br />

ich mir das Mahl bereite,<br />

|: auf Gottes freier Flur. :|<br />

|: Halli, hallo ...<br />

4. Das Huhn im schnellen Zuge,<br />

die Schnepf’ im Zickzackfl uge,<br />

|: treff’ ich mit Sicherheit. :|<br />

Die Sauen und die Hirsche,<br />

erleg’ ich auf der Pirsche,<br />

|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|<br />

|: Halli, hallo ...<br />

5. Und streich ich durch die Wälder,<br />

und zieh’ ich durch die Felder,<br />

|: e<strong>ins</strong>am den vollen Tag. :|<br />

Da schwinden mir die Stunden,<br />

gleich fl üchtigen Sekunden,<br />

|: tracht’ ich dem Wilde nach. :|<br />

|: Halli, hallo ...<br />

6. Wenn sich die Sonne neiget,<br />

der feuchte Nebel steiget,<br />

|: mein Tagwerk ist getan. :|<br />

dann zieh’ ich von der Heide,<br />

zur häuslich stillen Freude,<br />

|: ein froher Jägersmann. :|<br />

|: Halli, hallo ...<br />

HERKUNFT<br />

Der Text stammt von Wilhelm Bornemann aus dem Jahre 1816. Die Melodie wird<br />

F. L. Gehricke zugeschrieben, der diese 1827 unter Verwendung einer älteren volkstümlichen<br />

Weise komponiert haben soll. Johann Jacob Wilhelm Bornemann (1766 - 1851)<br />

war eigentlich Direktor der Königlich Preußischen Staatslotterie. Er war auch ein<br />

begeisterter Turner, Poet und Sänger in der <strong>Sing</strong>-Akademie zu Berlin.<br />

67


In einem kühlen<br />

In einem kühlen<br />

68<br />

1. In einem kühlen Grunde,<br />

da steht ein Mühlenrad,<br />

|: mein Liebchen ist verschwunden,<br />

das dort gewohnet hat. :|<br />

2. Sie hat die Treu mir versprochen,<br />

gab mir ein’n Ring dabei,<br />

|: sie hat die Treu gebrochen,<br />

das Ringlein sprang entzwei. :|<br />

3. Ich möchte als Spielmann reisen,<br />

weit in die Welt hinaus,<br />

|: und singen meine Weisen,<br />

und gehen von Haus zu Haus. :|<br />

4. Hör ich das Mühlrad gehen,<br />

ich weiß nicht, was ich will,<br />

|: ich möchte am liebsten sterben,<br />

dann wär’s auf einmal still. :|<br />

& # # 8 6<br />

& # 5<br />

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Grunde<br />

Grunde<br />

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D A7<br />

In ei-nem küh - len Grun - de, da steht ein Müh - len -rad,<br />

mein<br />

A 7<br />

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D A7<br />

D<br />

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HERKUNFT<br />

Joseph von Eichendorff (1788 - 1857) lebte von 1807<br />

bis 1808 in Heidelberg und verbrachte mit seinem<br />

Freundeskreis auch einige Zeit im Rohrbacher Gasthaus<br />

„Zum roten Ochsen“. Dort lernte er die einheimische<br />

Küferstochter Katharina Barbara Förster, genannt<br />

„Käthchen“ kennen und lieben. Diese Zuneigung hat er<br />

1810 in seinen Tagebüchern und diesem Lied literarisch<br />

verewigt. Johann Ludwig Friedrich <strong>Glück</strong> (1793 - 1840),<br />

ein deutscher Pfarrer und Komponist, entdeckte 1814 im<br />

Tübinger Stift in Kerners „Deutscher <strong>Dich</strong>terwald“, einem<br />

Almanach aus dem Jahr 1813, den Text zu Eichendorffs<br />

„Mühlenlied“, dort schlicht mit „Lied“ überschrieben<br />

und komponierte die Musik dazu.<br />

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Lieb - chen ist ver - schwun -den, das dort ge-woh - net hat. Mein<br />

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Lieb - chen ist ver - schwun - den, das dort ge-woh -net<br />

hat.<br />

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Jetzt kommen die<br />

lustigen Tage<br />

Jetzt kommen die<br />

lustigen Tage<br />

1. Jetzt kommen die lustigen Tage, Schätzel ade,<br />

und wenn ich es dir gleich sage: es tut mir gar nicht weh.<br />

Und im Sommer, da blüht der rote, rote Mohn,<br />

und ein lustiges Blut kommt überall davon.<br />

Schätzel, ade, ade, Schätzel, ade!<br />

2. Im Sommer da kann man wandern, Schätzel ade,<br />

und küssest du einen andern, wenn ich es nur nicht seh’.<br />

Und seh’ ich’s im Traum, so red’ ich mir halt ein,<br />

ach es ist ja nicht wahr, es kann ja gar nicht sein.<br />

Schätzel, ade, ade, Schätzel, ade!<br />

3. Und kehr ich dann e<strong>ins</strong>tmals wieder, Schätzel ade,<br />

so sing’ ich die alten Lieder, vorbei ist all mein Weh’.<br />

Und bist du mir dann wie e<strong>ins</strong>t im schönen Mai,<br />

ja so bleib’ ich bei dir und halte dir die Treu.<br />

Schätzel, ade, ade, Schätzel, ade!<br />

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Jetzt<br />

5<br />

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kom-men die lus - ti -gen Ta - ge, Schät -zel a - de, und<br />

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wenn ich es dir gleich<br />

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sa - ge: es tut mir gar nicht weh! Und im<br />

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Som-mer, da blüht der ro -te, ro-teMohn, und ein lus -ti- ges Blut kommt<br />

12<br />

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B<br />

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J b C 7 1. F<br />

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ü-ber-allda-von. Schät-zel, a -de, a-de, Schät-zel, a -de!<br />

Und im<br />

2. F<br />

j<br />

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˙ Ó<br />

de!<br />

HERKUNFT<br />

Das Lied kommt aus Schlesien<br />

und Mähren und ist in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

entstanden.<br />

69


70<br />

Kein schöner<br />

Land Kein schöner<br />

in dieser Zeit<br />

Land in dieser Zeit<br />

1. Kein schöner Land in dieser Zeit,<br />

als hier das unsre weit und breit.<br />

|: Wo wir uns fi nden wohl unter Linden<br />

zur Abendzeit. :|<br />

2. Da haben wir so manche Stund,<br />

gesessen da in froher Rund’.<br />

|: Und taten singen, die Lieder klingen<br />

im Eichengrund. :|<br />

3. Dass wir uns hier in diesem Tal,<br />

noch treffen so viel hundertmal.<br />

|: Gott mag es schenken, Gott mag es lenken,<br />

er hat die Gnad’. :|<br />

& # 4 3 j<br />

4. Nun, Brüder eine gute Nacht,<br />

der Herr im hohen Himmel wacht.<br />

|: In seiner Güten uns zu behüten<br />

ist er bedacht. :|<br />

& #<br />

4<br />

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j<br />

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G<br />

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j<br />

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j<br />

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Kein schö -ner Land in die-ser Zeit, als hier das uns - re weit und<br />

D<br />

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& #<br />

8<br />

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J œ œ<br />

breit, wo wir uns<br />

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J<br />

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J<br />

G<br />

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j<br />

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HERKUNFT<br />

Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene<br />

Abendlied hat Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio<br />

(1803 - 1869) verfasst. Er war ein deutscher Heimatschriftsteller,<br />

Volksliedforscher, <strong>Dich</strong>termusiker und Komponist und<br />

nannte sich selbst Wilhelm von Waldbrühl. Beim Text und<br />

bei der Melodie hat er allerdings einige Anleihen bei älteren<br />

Liedern gemacht.<br />

D<br />

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D 7<br />

j<br />

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fin - den wohl un-terLin- den zur A-bend-zeit. Wo wir uns<br />

j<br />

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4 2<br />

D 7<br />

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fin - den wohl un - ter Lin - den zur A - bend - zeit.<br />

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j<br />

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Komm, lieber Mai<br />

Komm, und lieber mache Mai<br />

1. Komm, lieber Mai und mache<br />

die Bäume wieder grün.<br />

Und lass uns an dem Bache<br />

die kleinen Veilchen blüh’n!<br />

Wie möchte ich doch so gerne<br />

ein Veilchen wieder seh’n.<br />

Ach, lieber Mai wie gerne<br />

einmal spazieren geh’n!<br />

2. Ach wenn‘s doch erst gelinder<br />

und grüner draußen wär.<br />

Komm, lieber Mai, wir Kinder,<br />

wir bitten dich gar sehr!<br />

O komm und bring vor allem<br />

uns viele Veilchen mit.<br />

Bring auch viel Nachtigallen<br />

und schöne Kuckucks mit!<br />

und mache<br />

& b 6 j<br />

8 œ<br />

5<br />

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9<br />

13<br />

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Komm,<br />

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C 7<br />

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lie -ber Mai und ma - che die Bäu -me wie - der grün. Und<br />

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lass uns an dem Ba - che die klei - nen Veil - chen blüh`n! Wie<br />

C 7<br />

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möch - te ich doch so ger - ne ein Veil - chen wie - der seh´n, ach,<br />

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J œ œ J œ<br />

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J<br />

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lie - ber Mai wie ger - ne ein - mal spa -zie - ren<br />

HERKUNFT<br />

Im ausgehenden 18. Jahrhundert entstanden, zählt es – anders als es der Titel auf<br />

den ersten Blick vermuten lässt – zu den Winterliedern. Autor des Gedichts ist<br />

Christian Adolf Overbeck. Wolfgang A. Mozart komponierte die bis heute sehr beliebte<br />

Melodie dazu.<br />

j<br />

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F<br />

œ. Œ.<br />

geh´n!<br />

71


Lustig ist das<br />

Lustig ist das<br />

Zigeunerleben<br />

Zigeunerleben<br />

72<br />

1. Lustig ist das Zigeunerleben,<br />

faria, faria, ho.<br />

Brauchen dem Kaiser kein Z<strong>ins</strong> zu geben,<br />

faria, faria, ho.<br />

|: Lustig ist es im Grünen Wald,<br />

wo des Zigeuners Aufenthalt ...<br />

faria, faria, faria, faria,<br />

faria, faria, ho. :|<br />

2. Soll’t uns einmal der Hunger plagen,<br />

faria,faria, ho.<br />

Tun wir uns ein Hirschlein jagen,<br />

faria,faria, ho.<br />

&<br />

|: Hirschlein nimmt dich wohl in Acht,<br />

# D<br />

# 6<br />

8 œ<br />

wenn des Jägers Büchse kracht ...<br />

faria, faria ... :|<br />

4. Wenn wir auch<br />

kein Federbett haben,<br />

faria, faria, ho.<br />

Tun wir uns ein Loch ausgraben,<br />

faria,faria, ho.<br />

l|: egen Moos und Reisig nein,<br />

das soll uns ein Feldbett sein ...<br />

faria, faria ... :|<br />

& # 5<br />

#<br />

j<br />

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J<br />

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A 7<br />

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Lus - tig ist das Zi - geu - ner-le- ben, fa - ri-a, fa - ri-a, j<br />

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j<br />

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j<br />

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j<br />

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J<br />

j<br />

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HERKUNFT<br />

Dieses Volkslied hat seine Ursprünge in verschiedenen<br />

textlichen und melodischen Varianten in Niederschlesien,<br />

dem Elsass und Tirol. Es ist um 1850 entstanden.<br />

j<br />

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j<br />

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j<br />

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D<br />

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ho.<br />

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j<br />

A 7<br />

D<br />

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œ œ œ œ.<br />

Brau-chendem Kai-serkeinZ<strong>ins</strong>zuge - ben, fa -ri-a, fa - ri-a, ho.<br />

G<br />

j<br />

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j<br />

œ ‰‰<br />

3. Soll’t uns einmal der Durst<br />

sehr quälen,<br />

&<br />

faria, faria, ho.<br />

gehen wir hin zu Wasserquellen,<br />

faria, faria, ho.<br />

|: Trinken Wasser wie Moselwein,<br />

meinen es dürfte Champagner sein ...<br />

faria, faria ... :|<br />

# 9<br />

# . œ œ œ<br />

J<br />

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J<br />

Lus tig ist es im<br />

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j<br />

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grü nen Wald,<br />

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j<br />

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des Zi-geu - ners<br />

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Au-fent-halt, & # 13<br />

# j<br />

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J .<br />

fa ri a, fa ri a, fa ri a, fa ri a,<br />

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A 7<br />

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D<br />

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J ‰ ‰<br />

- - - - - - - - fa - ri-a, fa -ri -a,<br />

ho.<br />

D<br />

A 7<br />

D<br />

Mariechen saß<br />

Mariechen weinend im Garten<br />

saß<br />

weinend im Garten<br />

&4 3 œ<br />

6<br />

&<br />

12<br />

C<br />

œ œ œ<br />

F<br />

œ œ œ<br />

Ma - rie -chen saß wei-nend im Gar - ten,<br />

im Gra - se lag<br />

œ œ œ<br />

G 7<br />

˙.<br />

œ Œ œ<br />

1. Mariechen saß weinend im Garten,<br />

im Grase lag schlummernd ihr Kind.<br />

In ihren blonden Locken<br />

spielt leise der Abendwind.<br />

|: Sie saß so still und träumend,<br />

so e<strong>ins</strong>am und so bleich.<br />

Dunkle Wolken zogen vorüber<br />

und Wellen schlug der Teich. :|<br />

C<br />

œ ˙<br />

˙ œ<br />

œ Œ œ<br />

˙ œ<br />

.<br />

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œ ˙<br />

j<br />

œ œ<br />

schlum-mernd ihr Kind.<br />

In ih - ren blon - den Lok - ken,<br />

& œ Œ œ<br />

18<br />

&<br />

24<br />

&<br />

30<br />

&<br />

˙ œ<br />

spielt<br />

still und<br />

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œ.<br />

j<br />

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˙ œ<br />

C<br />

˙.<br />

lei - se der A - bend - wind.<br />

œ ˙<br />

œ Œ œ<br />

˙ œ<br />

träu - mend,<br />

so ein - sam<br />

G 7<br />

˙ œ<br />

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˙<br />

Sie<br />

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und so<br />

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.<br />

˙<br />

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saß so<br />

˙. F<br />

bleich.<br />

Dun-kle Wol - ken zo -genvo - rü - ber,<br />

und Wel - len<br />

˙<br />

œ<br />

schlug der<br />

C1.<br />

.<br />

˙<br />

Teich.<br />

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Œ œ<br />

Sie<br />

.<br />

C 2.<br />

.<br />

˙<br />

Teich.<br />

œ<br />

˙<br />

Œ Œ<br />

2. Der Geier steigt über die Berge,<br />

die Möve zieht stolz einher.<br />

Es weht ein Wind von ferne,<br />

schon fallen die Tropfen schwer.<br />

|: Schwer von Mariechens Wangen<br />

eine heiße Träne rinnt.<br />

Und schluchzend in den Armen<br />

hält sie ihr schlummernd Kind. :|<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

œ<br />

73


Mariechen saß<br />

weinend im Garten<br />

Mariechen saß<br />

weinend im Garten<br />

74<br />

(Fortsetzung)<br />

3. Hier liegst du so ruhig von Sinnen,<br />

du armer verlassener Wurm.<br />

Du träumst noch nicht von Sorgen,<br />

dich schreckt noch nicht der Sturm.<br />

|: Dein Vater hat uns verlassen,<br />

dich und die Mutter dein.<br />

Drum sind wir armen Waisen<br />

in dieser Welt allein. :|<br />

4. Dein Vater lebt herrlich in Freuden,<br />

Gott lass es ihm wohl ergehn.<br />

Er denkt nicht an uns beide,<br />

will mich und dich nicht sehn.<br />

|: Drum wollen wir uns beide<br />

hier stürzen in den See.<br />

Dort sind wir dann geborgen<br />

vor Kummer, Ach und Weh. :|<br />

5. Da öffnet das Kindlein die Augen,<br />

blickt freundlich sie an und lacht.<br />

Die Mutter weint vor Freuden<br />

und drückt‘s an ihr Herz mit Macht.<br />

|: Nein nein wir wollen leben,<br />

wir beide du und ich.<br />

Dem Vater sei‘s vergeben,<br />

so glücklich machst du mich. :|<br />

6. So saß Mariechen am Strande,<br />

in manch langer, dunkler Nacht.<br />

Bis dass aus fernem Lande<br />

ein Schiffer die Botschaft bracht:<br />

|: „Das Kind auf deinem Schoße<br />

hat keinen Vater mehr.<br />

Es ruht ein braver Matrose<br />

im weiten tiefen Meer.“ :|<br />

HERKUNFT<br />

Philipp Gotthard Joseph Christian Karl Anton<br />

Freiherr von Zedlitz und Nimmersatt (1790 - 1862),<br />

ein österreichischer Offi zier und Schriftsteller, schrieb<br />

den Text 1832. Die Herkunft der Musik ist unbekannt.<br />

Das Mariechen-Lied wurde oft von Drehorgelmännern<br />

auf Jahrmärkten und in Hinterhöfen gesungen.<br />

Mein Hut<br />

Mein Hut<br />

der hat drei Ecken<br />

der hat drei Ecken<br />

& # # 4 3 œ<br />

& # 6<br />

#<br />

& # 12<br />

#<br />

Mein<br />

˙ œ<br />

hat mein<br />

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Œ œ<br />

D<br />

˙ œ<br />

Hut der<br />

so<br />

D<br />

˙.<br />

Hut.<br />

Mein Hut der hat drei Ecken,<br />

drei Ecken hat mein Hut.<br />

Und hätt’ er nicht drei Ecken,<br />

so wär es nicht mein Hut.<br />

˙<br />

˙ œ<br />

hat drei<br />

œ Œ œ<br />

Und<br />

A 7<br />

œ ˙<br />

HERKUNFT<br />

Das Lied wird auf die Melodie von „Oh cara mama mia“<br />

gesungen, das auf eine neapolitanische Canzonetta<br />

von vor 1816 zurückgeht und auch in den Bänkelsang<br />

Eingang fand. Niccolò Paganini spielte in seinen Konzerten<br />

Variationen über diese Melodie und zwar unter dem Titel<br />

„Carnevale di Venezia“ op. 10. Unter dem Titel „Souvenirs<br />

de Paganini“ komponierte Chopin sein Rondo Nr. 1 ebenfalls<br />

als Variationswerk über diese Melodie. Der Text „Mein Hut,<br />

der hat drei Ecken“ ist im Saarland 1886 erstmals belegt.<br />

Auf dieselbe Melodie wird auch das Lied „Ein Hund kam in<br />

die Küche“ und das erotische Frauenlied „Ich lieg im Bett<br />

und schwitze“ gesungen.<br />

œ<br />

wär es<br />

œ<br />

Œ œ<br />

Ek - ken,<br />

drei Ek - ken<br />

˙ œ<br />

hätt´ er<br />

˙ œ<br />

nicht mein<br />

˙ œ<br />

nicht drei<br />

D<br />

˙.<br />

Hut.<br />

˙<br />

A 7<br />

œ ˙<br />

Ek - ken,<br />

œ<br />

75


Mein Vater war ein<br />

Wandersmann<br />

Mein Vater war ein<br />

Wandersmann<br />

76<br />

& bb c œ<br />

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& bb<br />

8<br />

& bb 12<br />

F 7<br />

.<br />

˙<br />

Mein<br />

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Blut; drum<br />

Bb ˙.<br />

œ œ œ.<br />

j<br />

œ<br />

Va -terwareinWan-ders-mann, B<br />

und<br />

b<br />

j<br />

œ .<br />

œ œ œ.<br />

1. Mein Vater war ein Wandersmann,<br />

Und mir steckt‘s auch im Blut;<br />

Drum wandr‘ ich fl ott, so lang ich kann,<br />

Und schwenke meinen Hut.<br />

Faleri, falera, faleri, Falera ha ha ha ha ha ha<br />

Faleri, falera, und schwenke meinen Hut.<br />

œ œ œ.<br />

j<br />

œ<br />

wandr' ich flott, so<br />

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F 7<br />

˙ . .<br />

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j<br />

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œ œ œ œ<br />

mir steckt's auch im<br />

j<br />

œ<br />

lang ich kann, und<br />

Bb r<br />

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˙ .<br />

.<br />

j<br />

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E<br />

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b F 6<br />

schwen-ke mei-nen Hut. Fa - le - ri, fa - le - ra, fa - le - ri, Fa - le-<br />

B<br />

œ œ œ œ œ œ œ œ<br />

b<br />

˙ . .<br />

ra ha ha ha ha ha Fa le<br />

j<br />

F 7<br />

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B<br />

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ri, fa le<br />

b<br />

E<br />

œ œ œ œ<br />

ra, und<br />

b F 6 B<br />

˙.<br />

Œ<br />

schwen ke mei nen<br />

b<br />

- - - - - - Hut.<br />

F 7<br />

˙.<br />

j<br />

œ .<br />

2. Das Wandern schaffet frische Lust,<br />

Erhält das Herz gesund;<br />

Frei atmet draußen meine Brust,<br />

Froh singet stets mein Mund:<br />

Faleri, falera ...<br />

r<br />

œ<br />

3. Warum singt Dir das Vögelein<br />

So freudevoll sein Lied?<br />

Weil‘s nimmer hockt, landaus, landein<br />

Durch and‘re Fluren zieht.<br />

Faleri, falera ...<br />

4. Was murmelt‘s Bächlein dort und<br />

rauscht,<br />

So lustig hin durch‘s Rohr,<br />

Weil‘s frei sich regt, mit Wonne lauscht<br />

Ihm dein empfänglich Ohr.<br />

Faleri, falera ...<br />

5. D‘rum trag ich Ränzlein und den Stab<br />

Weit in die Welt hinein,<br />

Und werde bis an‘s kühle Grab<br />

Ein Wanderbursche sein!<br />

Faleri, falera ...<br />

HERKUNFT<br />

Der erstmals 1847 in einer Gedichtanthologie<br />

erschienene, von Florenz Friedrich Sigismund<br />

verfasste Liedtext wurde bis <strong>ins</strong> frühe 20. Jahrhundert<br />

mehrfach vertont. Nur eine dieser<br />

Melodiefassungen erlangte durch die Wandervogel-Bewegung<br />

eine gewisse Verbreitung.<br />

Zum musikalischen Welterfolg wurde dann die<br />

Vertonung, die Friedrich Wilhelm Möller schuf.<br />

Das für die „Schaumburger Märchensänger“,<br />

einen von seiner Schwester geleiteten Kinderchor,<br />

geschriebene Lied stand 1954 über Wochen in der<br />

englischen Hitparade („The Happy Wanderer“).<br />

77


Muss i denn<br />

Muss i denn<br />

zum Städtele ’naus<br />

78<br />

& # 4<br />

#<br />

& # 8<br />

#<br />

& # 12<br />

#<br />

& # 16<br />

#<br />

& # # 4 2<br />

A 7<br />

j<br />

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j<br />

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zum Städtele ’naus<br />

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Muss i<br />

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denn, Muss i denn zum<br />

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j<br />

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Städte - -le'naus, Städte - -le'nausund<br />

1. Muss i denn, Muss i denn zum Städtele ’naus,<br />

Städtele ’naus und du, mein Schatz bleibst hier!<br />

Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiederum komm,<br />

wiederum komm, kehr i ein mein Schatz bei dir!<br />

Kann i glei net allweil bei dir sein,<br />

han doch mein Freud’ an dir.<br />

Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiederum komm,<br />

wiederum komm, kehr i ein mein Schatz bei dir!<br />

r<br />

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r<br />

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A 7<br />

j<br />

œ œ œ<br />

du, meinSchatzbleibst hier! Wenn i komm,wenn i komm,wenn i<br />

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wiede - -rumkomm,<br />

wie-de-rumkomm, kehr i ein mein Schatz bei dir! Kann i glei net all-weil D<br />

j r<br />

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bei dir sein, han i<br />

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doch mein Freud´ an<br />

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A 7<br />

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dir. Wenn i<br />

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wie-de-rumkomm, wie-de-rumkomm, kehr i<br />

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A 7<br />

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D<br />

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A 7<br />

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komm, wenn i komm, wenn i<br />

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j<br />

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j<br />

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ein mein Schatz bei<br />

œ Œ<br />

D<br />

dir!<br />

2. Wie du we<strong>ins</strong>t, wie du we<strong>ins</strong>t, wenn i wandere muss,<br />

wandere muss, wie wenn d’Lieb jetzt wär vorbei.<br />

Send au drauß, send au drauß der Mädele viel,<br />

Mädele viel, lieber Schatz i bleib dir treu!<br />

Denk du net, wenn i e andre sieh,<br />

so sei mei Lieb’ vorbei :<br />

Send au drauß, send au drauß der Mädele viel,<br />

Mädele viel, lieber Schatz i bleib dir treu!<br />

3. Übers Jahr, übers Jahr, wenn mr Träubele schneidt,<br />

Träubele schneidt stell i hier mi wiedrum ei;<br />

bin i dann, bin i dann dei Schätzele no,<br />

Schätzele no, so soll die Hochzeit sei.<br />

Übers Jahr da ist mei Zeit vorbei, do ghör i mei und dei:<br />

bin i dann, bin i dann dei Schätzele no,<br />

Schätzele no, so soll die Hochzeit sei.<br />

HERKUNFT<br />

Das Abschiedslied wurde von<br />

Friedrich Silcher geschaffen und<br />

1827 erstmals publiziert. Dabei<br />

griff Silcher auf eine traditionelle<br />

Melodie zurück und integrierte zwei<br />

von Heinrich Wagner neu verfasste<br />

Strophen. Als Soldatenlied, später<br />

auch als Wanderlied fand „Muss i<br />

denn …“ große Verbreitung und<br />

wurde schon im 19. Jahrhundert<br />

über die Grenzen Deutschlands<br />

hinaus rezipiert. Die internationale<br />

Bekanntheit des Liedes nahm mit<br />

Elvis Presleys Adaption (1960)<br />

nochmals zu.<br />

79


Nun, ade, du<br />

mein lieb Heimatland<br />

Nun, ade, du<br />

mein lieb Heimatland<br />

80<br />

1. Nun, ade, du mein lieb Heimatland,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Es geht nun fort zum fremden Strand,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Und so sing’ ich denn mit frohem Mut,<br />

wie man singet, wenn man wandern tut,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

2. Wie du lachst mit deines Himmels blau,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Wie du grüßest mich mit Feld und Au,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Gott weiß, zu dir stets steht mein Sinn,<br />

doch jetzt zur Ferne zieht’s mich hin,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

3. Begleitest mich, du lieber Fluss,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Bist traurig, daß ich wandern muss,<br />

lieb Heimatland, ade!<br />

Vom moosgen Stein am waldgen Tal,<br />

da grüß ich dich zum letzten Mal,<br />

mein Heimatland, ade!<br />

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Nun a - de, du mein lieb Hei - mat-land, lieb Hei - mat-land, a -<br />

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F C F G 7<br />

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de! Es<br />

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geht nun fort zum<br />

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de! Und so sing´ ich denn mit<br />

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frem - den Strand, lieb Hei - mat-land, a -<br />

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J<br />

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fro - hem Mut, wie man sin-get, wenn man<br />

G 7<br />

C<br />

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œ .<br />

wan - dern tut, lieb Hei - mat-land, a -<br />

HERKUNFT<br />

Eine <strong>Dich</strong>tung des evangelischen Pfarrers August<br />

Friedrich Georg Disselhoff (1829 - 1903), die er 1848<br />

als 19-Jähriger wohl bei der Ruine des Arnsberger<br />

Schlosses anlässlich seines Abschieds von Arnsberg<br />

verfasste. Die Melodie enstand in der zweiten Hälfte<br />

des 18. Jahrhunderts nach einer westfälischen<br />

Soldatenweise. Das Lied war in Preußen vor dem<br />

ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der<br />

sechsten Klasse vorgeschrieben.<br />

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j<br />

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de!<br />

Œ<br />

Oh du lieber<br />

Oh du lieber<br />

Augustin<br />

Augustin<br />

1. Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

Geld ist weg, Mäd’l ist weg,<br />

alles weg, alles weg,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

2. Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

Rock ist weg, Stock ist weg,<br />

Augustin liegt im Dreck,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

3. Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

Geld ist weg, o du Schreck,<br />

das ist schlecht und nicht recht,<br />

oh, du lieber Augustin, alles ist hin.<br />

F<br />

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Oh, du lie -berAu - gus - tin, Au - gus - tin, Au - gus - tin,<br />

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oh, du lie - ber Au - gus - tin, al - les ist<br />

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Geld ist weg,<br />

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Mäd´l ist weg,<br />

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oh, du lie - ber Au - gus - tin, al - les ist<br />

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al - les weg, al - les weg,<br />

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hin.<br />

‰ Œ<br />

HERKUNFT<br />

Marx Augustin, eigentlich<br />

Markus Augustin (1643 - 1685)<br />

war ein Bänkelsänger,<br />

Sackpfeifer und Stegreifdichter,<br />

der durch die Ballade auf ihn<br />

sprichwörtlich geworden ist.<br />

Der liebe Augustin wurde er<br />

vom Volksmund genannt, weil<br />

er mit seinen zotigen Liedern<br />

vor allem während der Pest<br />

in Wien im Jahr 1679 die Bevölkerung<br />

der Stadt aufheiterte.<br />

Das Volkslied „O du lieber Augustin“<br />

ist erstmals um 1800 in<br />

Wien nachgewiesen. Teilweise<br />

wird Augustin selbst als Verfasser<br />

genannt, der Ursprung<br />

ist jedoch unklar.<br />

81


82<br />

Preisend Preisend mit<br />

viel schönen mit Reden<br />

viel schönen Reden<br />

1. Preisend mit viel schönen Reden<br />

|: ihrer Länder Wert und Zahl, :|<br />

|: saßen viele deutsche Fürsten :|<br />

|: e<strong>ins</strong>t zu Worms im Kaisersaal. :|<br />

2. „Herrlich“, sprach der Fürst von Sachsen,<br />

|: „ist mein Land und seine Macht, :|<br />

|: Silber hegen seine Berge :|<br />

|: wohl in manchem tiefen Schacht.“ :|<br />

3. „Seht mein Land in üpp‘ger Fülle,“<br />

|: sprach der Kurfürst von dem Rhein. :|<br />

|: „Goldne Saaten in den Tälern, :|<br />

|: auf den Bergen edlen Wein!“ :|<br />

4. „Große Städte, reiche Klöster!“,<br />

|: Ludwig, Herr zu Bayern sprach. :|<br />

|: „Schaffen, dass mein Land dem euren :|<br />

|: wohl nicht steht an Schätzen nach.“ :|<br />

5. Eberhard, der mit dem Barte,<br />

|: Württembergs geliebter Herr, :|<br />

|: sprach: „Mein Land hat kleine Städte, :|<br />

|: trägt nicht Berge silberschwer.“ :|<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(Württemberg-Hymne)<br />

(Württemberg-Hymne)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

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<br />

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<br />

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<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

6. Doch ein Kleinod hält‘s verborgen,<br />

|: dass in Wäldern, noch so groß, :|<br />

|: ich mein Haupt kann kühnlich legen :|<br />

|: jedem Untertan in Schoß.“ :|<br />

7. Und es rief der Herr von Sachsen,<br />

|: der von Bayern, der vom Rhein: :|<br />

|: „Graf im Bart! Ihr seid der Reichste! :|<br />

|: Euer Land trägt Edelstein!“ :|<br />

HERKUNFT<br />

Den Text der inoffi ziellen Landeshymne Württembergs<br />

verfasste Justinus Kerner im Jahre 1818<br />

als Ballade mit dem Titel „Der reichste Fürst“ zu<br />

Ehren des Grafen Eberhard im Bart. Gesungen<br />

wird der Text nach der Melodie des Volksliedes<br />

„In des Waldes tiefsten Gründen“, die lange Zeit<br />

zuvor von einem unbekannten Komponisten geschaffen<br />

und 1801 erstmals in einem Liederbuch<br />

veröffentlicht wurde. Auffällig sind die melodischen<br />

Geme<strong>ins</strong>amkeiten mit der Marseillaise.<br />

Der früheste geme<strong>ins</strong>ame Abdruck des Textes<br />

und der Melodie erschien im Jahr 1823.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sah ein Knab ein<br />

Röslein Sah ein stehn Knab ein<br />

Röslein stehn<br />

1. Sah ein Knab ein Röslein stehn,<br />

Röslein auf der Heiden,<br />

war so jung und morgenschön,<br />

lief es schnell es nah zu sehn,<br />

sah’s mit vielen Freuden.<br />

Röslein, Röslein, Röslein rot,<br />

Röslein auf der Heiden.<br />

2. Knabe sprach: „Ich breche dich,<br />

Röslein auf der Heiden.“<br />

Röslein sprach: „Ich steche dich,<br />

daß du ewig denkst an mich,<br />

und ich will’s nicht leiden.“<br />

Röslein ...<br />

3. Und der wilde Knabe brach’s<br />

Röslein auf der Heiden.<br />

Röslein wehrte sich und stach,<br />

half ihm auch kein Weh und Ach,<br />

muß es eben leiden.<br />

Röslein ...<br />

& # # 8 6 œ<br />

& # 4<br />

#<br />

& # 7<br />

#<br />

& # 10<br />

#<br />

& # 13<br />

#<br />

HERKUNFT<br />

Das „Heidenröslein“ oder „Heideröslein“ ist neben dem „Lindenbaum“ das<br />

wohl bekannteste Lied von Franz Schubert. Der Text stammt, wie bei vielen<br />

Schubert-Liedern, von Johann Wolfgang von Goethe. Das Gedicht basiert<br />

auf einem Lied aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Goethe während<br />

seines Studienaufenthaltes in Straßburg verfasst. Zu dieser Zeit hatte Goethe<br />

eine kurze, aber heftige Liebschaft mit der elsässischen Pfarrerstochter<br />

Friederike Brion, an die auch das Gedicht gerichtet war. Geme<strong>ins</strong>am mit<br />

anderen an Brion gerichtete Gedichte und Lieder wird das „Heidenröslein“<br />

zu den „Sesenheimer Liedern“ gezählt. Die hier aufgeführte volkstümliche<br />

Melodie stammt von dem deutschen Komponisten Heinrich Werner<br />

(1800 - 1833), dessen größte und bekannteste Hinterlassenschaft sie ist.<br />

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Sah ein Knab ein Rös - lein stehn, Rös - lein auf der<br />

A 7 D<br />

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Hei - den. War so jung und mor - gen-schön, D<br />

A 7 D A<br />

D<br />

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lief er schnell es nah zu sehn,<br />

A<br />

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J<br />

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sah´s mit vie - len<br />

Freu - den. Rös - lein, Rös - lein, Rös - lein rot,<br />

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Rös - lein auf der Hei - - - den.<br />

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83


Schlafe, mein Prinzchen,<br />

Schlafe, mein Prinzchen,<br />

84<br />

1. Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!<br />

Es ruh‘n Schäfchen und Vögelein.<br />

Garten und Wiese verstummt,<br />

auch nicht ein Bienchen mehr summt.<br />

Luna mit silbernem Schein<br />

gucket zum Fenster herein.<br />

Schlafe beim silbernem Schein.<br />

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein,<br />

2. Alles im Schlosse schon liegt.<br />

Alles in Schlummer gewiegt.<br />

Reget kein Mäuschen sich mehr,<br />

Keller und Küche sind leer.<br />

Nur in der Zofe Gemach<br />

tönet ein schmachtendes „Ach“.<br />

Was für ein „Ach“ mag dies sein?<br />

Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!<br />

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schlaf ein<br />

schlaf ein<br />

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Schlafe, - mein Prinzchen, schlaf ein! Es ruh'n Schäfchen und Vöge - -lein.<br />

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Gar-tenundWie-sever-stummt, auch nicht ein Bienchen - mehr summt.<br />

Bb Bb F/A<br />

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Lu -namitsil-ber-nemSchein guk-ket zum Fen-ster he - rein.<br />

C 7 F<br />

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C<br />

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3. Wer ist beglückter als Du?<br />

Nichts als Vergnügen und Ruh.<br />

Spielwerk und Zucker vollauf<br />

und noch Karossen im Lauf.<br />

Alles besorgt und bereit,<br />

dass nur mein Prinzchen nicht schreit.<br />

Was wird das künftig noch sein?<br />

Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein.<br />

HERKUNFT<br />

Die Musik wurde ein Jahrhundert lang<br />

W. A. Mozart zugeschrieben. Dann wurde der<br />

Berliner Arzt Bernhard Flies, der auch nebenher<br />

Komponist war, als Urheber genannt. Er hatte<br />

seine Version 1796 in Berlin veröffentlicht.<br />

Nach neueren Forschungen wird der deutsche<br />

Komponist Johann Friedrich Anton Fleischmann<br />

(1766 - 1798) als der Schöpfer der Urfassung<br />

angesehen. Der Text stammt aus dem Schauspiel<br />

„Esther“(1796) des deutschen Schriftstellers und<br />

Lyrikers Friedrich Wilhem Gotter (1746 - 1797).<br />

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J<br />

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F C7<br />

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J<br />

Schlafe - beim sil-bernen - Schein. Schlafe, - mein Prinzchen, - schlaf ein,<br />

j<br />

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Schwer mit den<br />

Schätzen Schwer des mit Orients<br />

den<br />

Schätzen des Orients<br />

beladen<br />

beladen<br />

1. Schwer mit den Schätzen des Orients beladen,<br />

ziehet ein Schiffl ein am Horizont dahin.<br />

Sitzen zwei Mädel am Ufer des Meeres,<br />

fl ü s t e r t d i e e i n e d e r a n d e r n l e i s i n s O h r :<br />

|: „Frag doch das Meer, ob es Liebe kann scheiden,<br />

frag doch den Wind, ob er Treue brechen kann.“ :|<br />

2. Schiffe sie fuhren und Schiffe sie kamen,<br />

e<strong>ins</strong>t kam die Nachricht aus fernem, fremden Land.<br />

Aber es waren nur wenige Zeilen,<br />

dass eine andre er auserkoren hat.<br />

|: „Frag doch das Meer, ob es Liebe kann scheiden,<br />

frag doch den Wind, ob er Treue brechen kann.“ :|<br />

HERKUNFT<br />

Im 18. oder 19. Jahrhundert<br />

vermutlich in Ostfriesland<br />

entstanden.<br />

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13<br />

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19<br />

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Schwermit den Schä - tzen des O-ri-entsbe -la - den, zie-het ein Schifflein am<br />

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Ho-ri-zont da - hin. Si-tzen zwei Mä - del am U - fer des Mee - res,<br />

G<br />

D 7<br />

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G<br />

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flü-stertdie ei - ne der an-dern leis <strong>ins</strong> Ohr:<br />

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"Frag doch das Meer, ob es<br />

D<br />

Lie-be kann schei - den, frag doch den Wind, ob er Treu-ebrechen - kann."<br />

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j<br />

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G<br />

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85


Steig ich den<br />

Steig ich den<br />

86<br />

1. Steig ich den Berg hinauf,<br />

das macht mir Freude.<br />

Mein Mädel hab‘ ich gern,<br />

das macht mir Lust.<br />

Sie hat zwei wunder-<br />

wunderschöne blaue Augen,<br />

sie spricht: mein lieber,<br />

lieber Schatz<br />

ich bin dir gut.<br />

2. Kennst du dem Auerhahn<br />

sein schön Gefi eder?<br />

Kennst du dem Auerhahn<br />

sein‘ schönen Schweif?<br />

Ja so eine Auer-<br />

Auerfeder trägt ein jeder gern,<br />

sogar die fe<strong>ins</strong>ten,<br />

fe<strong>ins</strong>ten Herrn<br />

wohl in Berlin.<br />

3. Steig‘ ich den Berg hinauf,<br />

das macht mir Freude.<br />

Mein Mädel hab‘ ich gern,<br />

das macht mir Lust.<br />

Sie drückt und fasst zum Abschied,<br />

Abschied mir die Hände,<br />

dieweil ich scheiden,<br />

scheiden muss<br />

von ihrer Brust.<br />

Berg hinauf<br />

Berg hinauf<br />

& c œ œ œ<br />

Steig ich den<br />

4<br />

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8<br />

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Mein Mä - del<br />

G 7<br />

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Sie hat<br />

12<br />

& Œ œ œ œ<br />

˙<br />

Sie spricht: mein<br />

C<br />

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j<br />

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˙ ˙<br />

Berg hi-nauf, das macht mir Freu - de.<br />

G 7<br />

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J<br />

hab' ich gern,<br />

C G7<br />

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J<br />

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J<br />

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J<br />

Œ œ œ œ<br />

das macht mir<br />

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C<br />

˙. Œ<br />

Lust.<br />

C<br />

˙ ˙<br />

zwei wun-der-wun-der - schö -ne blau - e Au - gen.<br />

G 7<br />

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J<br />

J œ<br />

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J<br />

œ ˙<br />

J<br />

lie-ber, lie-ber Schatz,<br />

Œ œ œ œ<br />

ich bin dir<br />

HERKUNFT<br />

Unbekannte Herkunft. Verbreitet als Marschlied<br />

unter Soldaten im 20. Jahrhundert.<br />

C<br />

˙. Œ<br />

gut.<br />

1. |: Tief im Odenwald,<br />

steht ein Bauernhaus<br />

so still und klein. :|<br />

|: Drinn wohnt ein Mägdelein,<br />

die g‘hört nur mir allein,<br />

die schöne Odenwäldlerin. :|<br />

2. |: Einmal kommt der Tag,<br />

wo man Hochzeit hat<br />

im Odenwald. :|<br />

|: Da wird sie meine Braut,<br />

die mir schon lang vertraut,<br />

die schöne Odenwäldlerin. :|<br />

3. |: Einmal kommt der Tag,<br />

wo man Schlachtfest hat<br />

im Odenwald. :|<br />

|: Da wird ’ne Sau geschlacht,<br />

da werden Würst gemacht,<br />

im schönen, schönen Odenwald. :|<br />

4. |: Einmal kommt der Tag,<br />

wo man Abschied nimmt<br />

im Odenwald. :|<br />

|: Da wird sie fort gejagt,<br />

die mich schon lang geplagt,<br />

die schöne Odenwäldlerin. :|<br />

Tief im<br />

Odenwald<br />

Tief im<br />

Odenwald<br />

8<br />

D<br />

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Tief im O - den - wald, steht ein Bau - ern - haus so<br />

D<br />

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22<br />

klein.<br />

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die<br />

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˙<br />

g'hört<br />

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Drinn<br />

˙.<br />

nur<br />

A 7<br />

˙.<br />

wohnt<br />

D<br />

˙ œ<br />

HERKUNFT<br />

Volkstümlich überliefert. Auf die gleiche Weise<br />

wird auch die schöne Burgenländerin, Vogelsbergerin<br />

usw. besungen.<br />

.<br />

˙<br />

ein<br />

˙.<br />

A 7<br />

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˙ œ<br />

˙.<br />

Mäg - de - lein,<br />

˙ œ<br />

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still und<br />

˙.<br />

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mir al - lein, die schö - ne<br />

D<br />

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˙.<br />

˙.<br />

˙ Œ .<br />

O - den - wäld - - - le - - - rin.<br />

87


Von den blauen<br />

Bergen kommen wir<br />

Von den blauen<br />

Bergen kommen wir<br />

88<br />

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Von den<br />

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1. Von den blauen Bergen kommen wir,<br />

von den Bergen, ach so weit von hier.<br />

Auf den Rücken uns‘rer Pferde<br />

reiten wir wohl um die Erde,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

(Melodie wie Strophe)<br />

|: <strong>Sing</strong>en jaja jippi jippi jeh, :|<br />

singen jaja, jippi jippi jaja,<br />

jippijippi jaja, jippi jippi jeh!<br />

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blau - en Ber -gen kom-men œ j<br />

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wir, von den<br />

Ber -gen, ach so weit von hier. Auf dem Rük-ken uns-'rer Pfer-de rei-ten Bb F C7<br />

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wir wohl um die Er -de, von den blau - en Ber-gen kom-men j<br />

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wir.<br />

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2. Von den blauen Bergen kommen wir,<br />

von den blauen Bergen, ach so weit von hier.<br />

Reisen, das ist unsre Wonne,<br />

scheint auch noch so heiß die Sonne,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

3. Von den blauen Bergen kommen wir,<br />

und wir fangen selbst den stärksten Stier.<br />

Auf dem Rücken unsrer Pferde<br />

reiten wir wohl um die Erde,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

4. Von den blauen Bergen kommen wir,<br />

von den blauen Bergen, ach so weit von hier.<br />

Mag die Welt im Schlaf sich wiegen,<br />

wir sind nicht vom Pferd zu kriegen:<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

5. Colt und Whisky liebt ein Cowboy sehr,<br />

Girls und Mustangs und noch vieles mehr;<br />

denn das sind ja scharfe Sachen,<br />

die ihm immer Freude machen,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

6. Wenn des Nachts der Mond am Himmel steht<br />

und der Wind über die Prärien weht,<br />

sitzen wir am Lagerfeuer,<br />

und es ist uns nicht geheuer,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

7. Wo die Rothaut lauert, schleicht und späht,<br />

wo der Wind über die Prärien weht,<br />

sitzen wir am Lagerfeuer,<br />

und es ist uns nicht geheuer,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

8. Wenn des Stromes schwarze Welle sinkt,<br />

die Gitarre leis‘ dazu erklingt,<br />

ruhen wir in bunter Runde,<br />

geht ein Lied von Mund zu Munde:<br />

Von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

9. Wenn der Blizzard tobt mit wildem Braus<br />

und Tornadowirbel durch die Wälder saust,<br />

klingt zum Whisky leis‘ ein Lied<br />

in dem Forrest von Old Piet,<br />

von den blauen Bergen kommen wir.<br />

<strong>Sing</strong>en jaja ...<br />

HERKUNFT<br />

1949 schrieb Heinz Wözel diesen Gassenhauser,<br />

der bis heute in unzähligen Textvarianten<br />

variiert und vor allem auch<br />

parodiert wird. Die Melodie stammt von<br />

dem Spiritual „She‘ll Be Coming ‘Round<br />

the Mountain“.<br />

89


Weißt du, wieviel<br />

Sternlein Weißt du, wieviel stehen<br />

Sternlein stehen<br />

90<br />

1. Weißt du, wieviel Sternlein stehen<br />

an dem blauen Himmelszelt?<br />

Weißt du wieviel Wolken gehen<br />

weithin über alle Welt?<br />

Gott, der Herr, hat sie gezählet,<br />

dass ihm auch nicht eines fehlet<br />

an der ganzen großen Zahl,<br />

an der ganzen großen Zahl.<br />

2. Weißt du, wieviel Mücklein spielen<br />

in der hellen Sonnenglut?<br />

Wieviel Fischlein auch sich kühlen<br />

in der hellen Wasserfl ut?<br />

Gott, der Herr, rief sie mit Namen,<br />

dass sie all <strong>ins</strong> Leben kamen,<br />

dass sie nun so fröhlich sind,<br />

dass sie nun so fröhlich sind.<br />

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Weißt du,<br />

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wie - viel Stern-le<strong>ins</strong>te- hen an dem blau - en<br />

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zelt? Weißt du wie - viel Wol-kenge - hen weit-hin ü - ber al-le ˙ J œ F<br />

j<br />

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C Bb Welt? Gott, der Herr, hat sie ge - zäh - let, dass ihm auch nicht ei-nes F<br />

C 7<br />

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J<br />

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J<br />

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J<br />

J œ J œ<br />

F<br />

˙ Œ<br />

feh - let, an der gan-zen gro-ßen Zahl, an der gan - zen gro-ßen Zahl.<br />

3. Weißt du, wieviel Kindlein frühe<br />

steh’n aus ihren Bettchen auf,<br />

dass sie ohne Sorg’ und Mühe<br />

fröhlich sind im Tageslauf?<br />

Gott im Himmel hat an allem<br />

seine Lust, sein Wohlgefallen,<br />

kennt auch dich und hat dich lieb,<br />

kennt auch dich und hat dich lieb.<br />

HERKUNFT<br />

Johann Wilhelm Hey<br />

(1789 - 1854) war ein<br />

deutscher Pfarrer, Lied- und<br />

Fabeldichter. Sein Gutenachtlied,<br />

geschrieben 1837,<br />

steht auch im Evangelischen<br />

Gesangbuch. Die Melodie<br />

ist eine Volksweise, die<br />

erstmals 1818 gedruckt<br />

wurde und auf andere,<br />

ältere Volkslieder zurückgeht.<br />

Wem Gott will<br />

Wem Gott will<br />

erweisen<br />

rechte Gunst<br />

rechte Gunst<br />

erweisen<br />

1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen,<br />

den schickt er in die weite Welt;<br />

dem will er seine Wunder weisen<br />

in Berg und Tal und Strom und Feld.<br />

2. Die Bächlein von den Bergen springen,<br />

die Lerchen jubeln hoch vor Lust;<br />

wie sollt ich nicht mit ihnen singen<br />

aus voller Kehl und frischer Brust?<br />

3. Den lieben Gott lass’ ich nur walten,<br />

der Bächlein, Berge, Wald und Feld<br />

und Erd’ und Himmel will erhalten,<br />

hat auch mein Sach’ auf’s best bestellt.<br />

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Gott will rech - te Gunst er - wei - sen, den<br />

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G<br />

˙<br />

Œ<br />

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˙ œ œ<br />

G 7 C<br />

schickt er in die wei - te Welt; dem will er sei - ne Wun-der F C<br />

˙ œ œ<br />

wei - sen in<br />

.<br />

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A m E m/G G 7<br />

J œ œ œ<br />

Berg und Tal und Strom und<br />

j<br />

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j<br />

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HERKUNFT<br />

Der Text – geschrieben 1822 – stammt von<br />

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff<br />

(1788 - 1857) einem bedeutenden Lyriker und<br />

Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt<br />

mit etwa 5000 Vertonungen zu den meistvertonten<br />

deutschsprachigen Lyrikern und ist<br />

auch als Prosadichter („Aus dem Leben eines<br />

Taugenichts“) bis heute gegenwärtig. Die<br />

Melodie schrieb 1833 Friedrich Theodor Fröhlich<br />

(1803 - 1836) ein Schweizer Komponist, der<br />

bis zu seinem tragischen Selbstmord als einer<br />

der hoffnungsvollsten Träger einer schweizerischen<br />

Romantik galt.<br />

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j<br />

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C<br />

˙ Ó<br />

Feld.<br />

j<br />

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91


Wenn alle<br />

Brünnlein Wenn alle ießen<br />

Brünnlein ießen<br />

92<br />

1. Wenn alle Brünnlein fl ießen,<br />

so muss man trinken;<br />

wenn ich mein Schatz nicht rufen darf,<br />

tu ich ihm winken.<br />

Wenn ich mein Schatz nicht rufen darf,<br />

juja, rufen darf,<br />

tu ich ihm winken.<br />

2. Ja winken mit den Äugelein<br />

und treten auf den Fuß;<br />

’s ist eine in der Stube drin,<br />

die meine werden muss.<br />

’S ist eine in der Stube drin,<br />

juja, Stube drin,<br />

die meine werden muss.<br />

3. Warum soll sie’s nicht werden,<br />

ich hab sie ja so gern;<br />

sie hat zwei blaue Äugelein,<br />

die glänzen wie zwei Stern.<br />

Sie hat zwei blaue Äugelein,<br />

juja, Äugelein,<br />

die glänzen wie zwei Stern.<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

HERKUNFT<br />

Der Text stammt aus Schwaben oder aus Pommern,<br />

endgültig geklärt ist das jedoch nicht. Auch die<br />

Herkunft der Melodie ist unbekannt. Das Lied ist in<br />

unterschiedlichen Fassungen seit 1520 verbreitet.<br />

Aufgezeichnet und dokumentiert wurde es von<br />

Friedrich Silcher (1789 -1860).<br />

<br />

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<br />

4. Sie hat zwei rote Wängelein,<br />

sind röter als der Wein;<br />

ein solches Mädel fi ndt man nicht,<br />

wohl unterm Sonnenschein,<br />

Ein solches Mädel fi ndt man nicht,<br />

juja, fi ndt man nicht<br />

wohl unterm Sonnenschein.<br />

<br />

<br />

Wenn die bunten<br />

Fahnen wehen<br />

Wenn die bunten<br />

Fahnen wehen<br />

1. Wenn die bunten Fahnen wehen,<br />

geht die Fahrt wohl über’s Meer,<br />

woll’n wir ferne Länder sehen<br />

fällt der Abschied uns nicht schwer.<br />

Leuchtet die Sonne, ziehen die Wolken,<br />

klingen die Lieder weit über’s Meer.<br />

2. Sonnenschein ist uns’re Wonne,<br />

wie er lacht am lichten Tag,<br />

doch es geht auch ohne Sonne,<br />

wenn sie mal nicht scheinen mag.<br />

Blasen die Stürme, brausen die Wellen,<br />

singen wir mit dem Sturm unser Lied.<br />

3. Hei, die wilden Wandervögel<br />

ziehen wieder durch die Nacht,<br />

singen ihre alten Lieder,<br />

dass die Welt vom Schlaf erwacht.<br />

Kommt dann der Morgen sind sie schon weiter,<br />

über die Berge, wer weiß wohin.<br />

A<br />

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& # # # 5<br />

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J<br />

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A D<br />

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Wenn die bun-tenFah-nen we-hen, geht die Fahrt wohl ü-ber´s Meer,<br />

A<br />

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A E<br />

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E 7 A<br />

œ œ ˙<br />

woll´n wir fer -ne Län -derse-hen fällt der Ab-schied uns nicht schwer.<br />

˙ œ œ<br />

D A<br />

˙ ˙<br />

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A E A<br />

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Leuch - tet die Son - ne, zie - hen die Wol - ken,<br />

˙ œ œ<br />

D A<br />

˙ ˙<br />

E 6<br />

˙ œ œ<br />

klin - gen die Lie - der weit ü - ber´s<br />

A<br />

w<br />

Meer.<br />

4. Wo die blauen Gipfel ragen<br />

lockt so mancher steile Pfad,<br />

immer aufwärts ohne Zagen,<br />

sind wir bald dem Ziel genaht.<br />

Schneefelder blinken, schimmern von Ferne her,<br />

Lande versinken im Wolkenmeer.<br />

HERKUNFT<br />

Text und Musik stammen von<br />

Alfred Zschiesche (1908 - 1992)<br />

einem Nerother Wandervogel<br />

(Fahrtenname „Alf“) der auch<br />

im bündischen Widerstand aktiv<br />

war. Das Lied hat er 1932<br />

geschrieben.<br />

93


94<br />

Wenn ich ein<br />

Wenn Vöglein ich ein wär<br />

Vöglein wär<br />

1. Wenn ich ein Vöglein wär<br />

und auch zwei Flügel hätt,<br />

fl ö g i c h z u d i r.<br />

|: Weil’s aber nicht kann sein, :|<br />

bleib ich allhier.<br />

2. Bin ich gleich weit von dir,<br />

bin doch im Traum bei dir<br />

und red’ mit dir.<br />

|: Wenn ich erwachen tu, :|<br />

bin ich allein.<br />

3. Es vergeht kein Stund in der Nacht,<br />

da nicht mein Herz erwacht<br />

und an dich denkt.<br />

|: Dass du mir tausendmal, :|<br />

dein Herz geschenkt.<br />

4. In meinem Gärtelein<br />

blüht ein schön’s Blümelein:<br />

Vergiss nicht mein!<br />

|: Dies Blümlein leg an’s Herz, :|<br />

und denke mein!<br />

& # 4 3<br />

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5<br />

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G<br />

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Wenn ich ein<br />

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flög ich zu<br />

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dir.<br />

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HERKUNFT<br />

Der überlieferte Text ist zum ersten Mal in Johann<br />

Gottfried Herders „Volkslieder“ im Jahre 1778<br />

veröffentlicht. Die 3. Strophe ist sogar schon um<br />

1750 nachweisbar. Die Melodie stammt vermutlich<br />

von Johann Friedrich Reichardt (1752 - 1814)<br />

einem deutschen Komponisten, Musikschriftsteller<br />

und -kritiker, dem die Gedichtsammlung „Des<br />

Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano und<br />

Achim von Arnim im Nachwort gewidmet ist.<br />

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Vög - lein wär und auch zwei Flü - gel hätt,<br />

Œ<br />

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nicht kann sein,<br />

weil´s a -ber nicht kann sein, bleib ich all - hier.<br />

G<br />

˙<br />

Œ<br />

Wer recht in Freuden<br />

Wer wandern recht in Freuden will<br />

wandern will<br />

1. Wer recht in Freuden wandern will,<br />

der geh’ der Sonn’ entgegen!<br />

Da ist der Wald so kirchenstill,<br />

kein Lüftchen mag sich regen.<br />

Noch sind nicht die Lerchen wach,<br />

nur im hohen Gras der Bach<br />

singt leise den Morgensegen.<br />

2. Die ganze Welt ist wie ein Buch,<br />

darin uns aufgeschrieben,<br />

in bunten Zeilen manch ein Spruch,<br />

wie Gott uns treugeblieben.<br />

Wald und Blumen nah und fern<br />

und der helle Morgenstern<br />

sind Zeugen von seinem Lieben.<br />

3. Da zieht die Andacht wie ein Hauch<br />

durch alle Sinnen leise,<br />

da pocht ans Herz die Liebe auch<br />

in ihrer stillen Weise.<br />

Pocht und pocht bis sich’s ergießt<br />

und die Lippe überfl ießt<br />

von lautem, jubelndem Preise.<br />

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Wer recht in Freu-den wan - dern will, der geh´ der Sonn´ ent -<br />

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ge - gen! Da ist der Wald so kir -chen-still, kein Lüft - chen mag sich<br />

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Gras der Bach singt<br />

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re - gen. Noch sind nicht die Ler -chen wach, nur im ho - hen<br />

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lei - se den Mor - gen - se -<br />

4. Und plötzlich lässt die Nachtigall<br />

im Busch ihr Lied erklingen,<br />

in Berg und Tal erwacht der Schall<br />

und will sich aufwärts schwingen.<br />

Und der Morgenröte Schein<br />

stimmt in lichter Glut mit ein:<br />

„Lasst uns dem Herrn lobsingen.“<br />

gen.<br />

HERKUNFT<br />

Der deutsche Lyriker Franz<br />

Emanuel August Geibel<br />

(1815 - 1884) schrieb den<br />

Text. In seiner Heimatstadt<br />

Lübeck wurde er als<br />

Stadtdichter verehrt und<br />

zum Ehrenbürger ernannt.<br />

Die Melodie hat Franz<br />

Gustav Klauer (1827 - 1854)<br />

komponiert.<br />

95


96<br />

1. Wir lagen vor Madagaskar<br />

und hatten die Pest an Bord.<br />

In den Kübeln da faulte das Wasser<br />

und täglich ging einer über Bord.<br />

Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi.<br />

Leb wohl kleines Mädel, leb wohl,<br />

leb wohl.<br />

Wenn das Schifferklavier an<br />

Bord ertönt,<br />

ja da sind die Matrosen so still,<br />

weil ein jeder nach seiner Heimat<br />

sich sehnt,<br />

die er gerne einmal<br />

wiedersehen will.<br />

2. Wir lagen schon vierzehn Tage,<br />

kein Wind in den Segeln uns pfi ff.<br />

Der Durst war die größte Plage,<br />

dann liefen wir auf ein Riff.<br />

Ahoi! Kameraden ...<br />

3. Der Langbein der war der erste,<br />

der soff von dem faulen Nass.<br />

Die Pest gab ihm das Letzte,<br />

und wir ihm ein Seemannsgrab.<br />

Ahoi! Kameraden ...<br />

Wir lagen vor<br />

Wir lagen vor<br />

Madagaskar<br />

Madagaskar<br />

& # # c<br />

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& # 6<br />

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& # 9<br />

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& # 14<br />

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& # 22<br />

#<br />

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la - gen vor Ma - da - -<br />

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gas kar und<br />

hat-ten die Pest an Bord. In den Kü-beln da faul -te<br />

das<br />

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A 7<br />

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HERKUNFT<br />

Der Komponist und Texter Just Scheu (1903 - 1956) hat<br />

das Lied 1934 geschrieben. Scheu hatte sehr viele kreative<br />

Talente. So war er u.a. auch ein bekannter und vielseitiger<br />

Rundfunkmoderator. Nach Einführung der D-Mark erfand<br />

er beim Nordwestdeutschen Rundfunk die erste deutsche<br />

„Funklotterie“.<br />

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Was-serundtäg -lich ging ei - ner ü - ber Bord. A -<br />

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hoi! Ka-me -ra-den. A - hoi, a - hoi. Leb wohl klei-nes j<br />

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A 7<br />

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Mädel, - leb wohl, leb wohl. Wenn das Schifferklavier - an Bord er-tönt, ja da<br />

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sind die Ma-tro -sen so still, weil ein je -dernach sei - ner<br />

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Hei-matsichsehnt, die er ger - neein -malwie-der -se-hen A 7<br />

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Wo die<br />

Wo die<br />

N ordseewellen<br />

Nordseewellen<br />

1. Wo die Nordseewellen spülen an den Strand,<br />

wo die gelben Blumen blühn <strong>ins</strong> grüne Land,<br />

|: wo die Möwen schreien schrill im Sturmgebraus,<br />

da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. :|<br />

2. Well‘n und Wogen sangen mir mein Wiegenlied,<br />

hohe Deiche waren mir das „Gott behüt“,<br />

|: merkten auch mein Sehnen und mein heiß Begehr,<br />

durch die Welt zu fl iegen, über Land und Meer. :|<br />

3. Wohl hat mir das Leben meine Qual gestillt,<br />

und mir das gegeben, was mein Herz erfüllt.<br />

|: alles ist verschwunden, was mir leid und lieb,<br />

hab das <strong>Glück</strong> gefunden, doch das Heimweh blieb. :|<br />

4. Heimweh nach dem schönen, grünen Marschenland,<br />

wo die Nordseewellen spülen an den Strand,<br />

|: wo die Möwen schreien, schrill im Sturmgebraus,<br />

da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus. :|<br />

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10<br />

C<br />

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Wo die Nord-see -wel -len spü -len<br />

an den Strand,<br />

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19<br />

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wo die<br />

gel - ben Blu-men blühn <strong>ins</strong> grü - ne Land.<br />

Wo die Mö- wen<br />

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schrei - en<br />

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Sturm-ge - braus,<br />

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da ist mei - ne Hei -<br />

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Haus.<br />

.<br />

˙<br />

HERKUNFT<br />

Das Lied geht auf das Gedicht<br />

„Mine Heimat“ der vorpommerschen<br />

Schriftstellerin Martha<br />

Müller-Grählert zurück, das 1907<br />

in den „Meggendorfer Blättern“<br />

zum ersten Mal veröffentlicht<br />

wurde. Sie besang darin allerdings<br />

ihre geliebte Ostsee. Ein wandernder<br />

Glasergeselle aus Flensburg<br />

trug den Zeitungsausschnitt bis<br />

nach Zürich und so gelangte<br />

es zum Dirigenten des dortigen<br />

Arbeiter-Männergesangvere<strong>ins</strong>,<br />

dem Thüringer Simon Krannig.<br />

Der ließ sich das Gedicht <strong>ins</strong> Hochdeutsche<br />

übersetzen, war begeistert<br />

und schrieb in einer halben<br />

Stunde die Melodie, die später –<br />

dann allerdings mit Nordseewellen<br />

– zum Heimathit wurde.


Wohlauf<br />

in Wohlauf<br />

Gottes schöne Welt<br />

in Gottes schöne Welt<br />

98<br />

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16<br />

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- lauf in Got - tes schö - ne Welt, le - be-wohl a -<br />

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de! Die<br />

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Luft ist blau und<br />

Bb 1. Wohlauf in Gottes schöne Welt,<br />

lebewohl ade!<br />

Die Luft ist blau und grün das Feld,<br />

lebewohl ade!<br />

Die Berge glüh’n wie Edelstein,<br />

ich wandre mit dem Sonnenschein.<br />

|: La, la, la, la, la, la, la<br />

<strong>ins</strong> weite Land hinein. :|<br />

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grün das Feld,<br />

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le - be-wohl a -<br />

Ber - ge glüh´n wie E - del-steinichwand - re mit dem<br />

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Son - nen-schein. La, la, la, la, la, la, la <strong>ins</strong> wei - te Land hi -<br />

F<br />

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nein,<br />

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la, la, la, la,<br />

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la, la, la <strong>ins</strong><br />

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C 7<br />

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˙.<br />

wei - te Land hi - nein.<br />

2. Du traute Stadt am Bergeshang,<br />

lebewohl ade!<br />

Du hoher Turm du Glockenklang,<br />

lebewohl ade!<br />

Ihr Häuser alle wohlbekannt,<br />

noch einmal wink ich mit der Hand.<br />

|: La, la, la, la, la, la, la<br />

und nun seid abgewandt. :|<br />

F<br />

Œ<br />

3. An meinem Wege fl ießt der Bach,<br />

lebewohl ade!<br />

Der ruft den letzten Gruß mir nach,<br />

lebewohl ade!<br />

Ach Gott da wird’s so eigen mir<br />

so milde weh’n die Lüfte hier.<br />

|: La, la, la, la, la, la, la,<br />

als wär’s ein Gruß von dir. :|<br />

4. Ein Gruß von dir du schlankes<br />

Kind,<br />

lebewohl ade!<br />

Und nun den Berg hinab geschwind,<br />

lebewohl ade!<br />

Wer wandern will, der darf nicht<br />

steh’n,<br />

der darf niemals nach hinten seh’n.<br />

|: La, la, la, la, la, la, la,<br />

muß immer weitergeh’n. :|<br />

HERKUNFT<br />

Julius Rodenberg, eigentlich Julius Levy<br />

(1831 - 1914), deutscher Journalist und Schriftsteller,<br />

schrieb den Text 1852. Besonders erwähnenswert<br />

ist sein Engagement für ein Goethe-<br />

Nationalmuseum und für eine Schiller-Stiftung.<br />

1885 wurde er schließlich auch einer der Mitbegründer<br />

der Goethe-Gesellschaft. Er gehörte<br />

ausserdem zum Kreis der Autoren und Schriftsteller,<br />

die im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten<br />

Ludwig Stollwerck an der literarischen<br />

Gestaltung der Stollwerck-Sammelbilder<br />

und Sammelalben mitarbeiteten. Die Melodie<br />

ist vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts aus<br />

Mark Brandenburg überliefert.<br />

99 9


Impressum<br />

Impressum<br />

100<br />

Herausgeber<br />

Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg<br />

Nordbahnhofstraße 201, 70191 Stuttgart<br />

Konzept und Idee<br />

Klaus Sattler<br />

Recherche, Redaktion und Notensatz<br />

Wolfgang Zinke, MerkTon Produktion & Verlag<br />

Illustrationen<br />

Matthias Ose<br />

Grafi k<br />

Renate Re<strong>ins</strong>hagen<br />

Druck<br />

Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm<br />

© 2011 Staatliche Toto-Lotto GmbH<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart

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