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Einsatz Antihypertensiva Schwangerschaft Stillzeit NEU

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Apotheke des Theresienkrankenhauses und St. Hedwig Klinik Mannheim<br />

Dr. E. Schweitzer, I. Hofmann 11/2005<br />

<strong>Einsatz</strong> von <strong>Antihypertensiva</strong> in <strong>Schwangerschaft</strong> und <strong>Stillzeit</strong>*<br />

(*aufgenommen wurden nur die im Theresienkrankenhaus/St. Hedwig-Klinik Mannheim,<br />

St. Josefskrankenhaus Heidelberg, Marienkrankenhaus Lampertheim gelisteten <strong>Antihypertensiva</strong>)<br />

Quelle: Fachinfo CD-Version 2005/3<br />

Arzneimittel <strong>Einsatz</strong> in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

• Diuretika<br />

<strong>Einsatz</strong> in der <strong>Stillzeit</strong><br />

Furosemid<br />

(Lasix ® • nur kurzfristige Anwendung und nur mit • Einnahme während der <strong>Stillzeit</strong><br />

)<br />

strenger Indikationsstellung, da Furosemid die vermeiden<br />

Plazenta passiert<br />

• Hemmung der Laktation<br />

• keine Routinetherapie bei Hypertonie und<br />

Ödemen (Beeinträchtigung der Plazentaperfusion<br />

und des intrauterinen Wachstums)<br />

• bisher keine Fehlbildungen beim Menschen<br />

bekannt<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

Torasemid<br />

(Torem ® • nur bei zwingender Indikation und nur die • Kontraindikation<br />

)<br />

niedrigste, wirksame Dosis einsetzen<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

• keine Erfahrungen bzgl. Auswirkungen auf den<br />

menschlichen Embryo<br />

• Tierexperimente zeigten Reproduktionstoxizität<br />

und Plazentagängigkeit<br />

• keine Routinetherapie bei Hypertonie und<br />

Ödemen (Beeinträchtigung der Plazentaperfusion<br />

und des intrauterinen Wachstums)<br />

Muttermilch<br />

Hydrochlorothiazid<br />

(Esidrix ® , als Kombinationspartner<br />

in Dytide<br />

H ® • Kontraindikation (Verdacht auf<br />

• Kontraindikation<br />

Thrombozytopenie beim Neugeborenen) • Hemmung der Laktation<br />

)<br />

• Übergang in die Muttermilch in<br />

geringen Mengen<br />

Xipamid<br />

(Xipamid Hexal ® • Kontraindikation (bei Schwangeren keine • Kontraindikation<br />

)<br />

Erfahrungen, im Tierversuch wurde<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

Reproduktionstoxizität gezeigt)<br />

Muttermilch<br />

Spironolacton<br />

(Aldactone ® • Kontraindikation (feminisierende<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

)<br />

Eigenschaften auf den Fetus)<br />

• Vasodilatoren<br />

Dihydralazin<br />

(Nepresol ® • im 1. Trimenon nicht anwenden, da keine • Kontraindikation<br />

)<br />

Daten zur Reproduktionstoxizität aus<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

Tierversuchen und keine Erfahrungen bei<br />

Schwangeren<br />

• im 2.+3.Trimenon neben Methyldopa und β-<br />

Blockern bei zwingender Indikation möglich<br />

Muttermilch<br />

• Zentral wirksame antiadrenerge Substanzen<br />

Clonidin<br />

(Clonistada ® • Nur begrenzte Erfarhrungen im 3. Trimenon, • Kontraindikation<br />

)<br />

ansonsten keine ausreichenden Daten über • geht in die Muttermilch über<br />

Embryotoxizität und Teratogenität, daher • keine ausreichenden Daten für eine<br />

Kontraindikation<br />

• Substanz placentagängig<br />

sichere Anwendung<br />

Methyldopa<br />

(Methyldopa Stada ® • Mittel der Wahl bei<br />

• Niedrige Konzentrationen in der<br />

) <strong>Schwangerschaft</strong>shypertonie<br />

Muttermilch, Beeinflussung des<br />

• Indikation v.a. im 1.Trimenon streng stellen gestillten Kindes ist<br />

unwahrscheinlich<br />

Moxonidin<br />

(Moxonidin Hexal ® • Nur bei zwingender Notwendigkeit<br />

• Kontraindikation<br />

) • keine ausreichenden Daten über die Anwendung<br />

bei Schwangeren<br />

• im Tierversuch keine Teratogenität, jedoch<br />

toxische Wirkung bei sehr hohen Dosen<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

1


Arzneimittel <strong>Einsatz</strong> in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

• α-Blocker<br />

<strong>Einsatz</strong> in der <strong>Stillzeit</strong><br />

Doxazosin<br />

(Diblocin PP ® • nur nach entsprechender Nutzen-Risiko- • Kontraindikation<br />

)<br />

Abwägung geben<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

• keine gut kontrollierten Studien während der<br />

<strong>Schwangerschaft</strong><br />

Muttermilch<br />

Urapidil<br />

(Ebrantil ® )<br />

Allgemeine<br />

Aussagen<br />

Bisoprolol<br />

(Bisohexal ® )<br />

Carvedilol<br />

(Querto ® )<br />

Metoprolol<br />

(Beloc ZOK ® )<br />

Propranolol<br />

(Dociton ® )<br />

Allgemeine<br />

Aussagen<br />

Captopril<br />

(Captohexal ® )<br />

Enalapril<br />

(Enahexal ® )<br />

Lisinopril<br />

(Acerbon ® )<br />

• Kontraindikation<br />

• keine ausreichenden Erfahrungen vorliegend<br />

• im Tierversuch jedoch keine Hinweise auf<br />

embryotoxische/teratogene Wirkung<br />

• ß-Blocker<br />

• Bei Gabe von Betablockern ist mit einer<br />

Verminderung der Plazentaperfusion zu rechnen<br />

• ß1-selektive sollten bevorzugt werden<br />

• 48-72h vor dem errechneten Geburts-termin<br />

absetzen (sonst Gefahr von Bradykardie,<br />

Hypotonie, Hypoglykämie und Atemdepression<br />

beim Neugeb.); ist dies nicht möglich, sollte der<br />

Säugling mind. 48-72h nach der Geburt<br />

überwacht werden<br />

• strenge Indikationsstellung<br />

• sorgfältige Überwachung des Feten bzw. des<br />

Neugeborenen<br />

• keine klinischen Daten bei Schwangeren<br />

• Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf<br />

teratogenes/mutagenes Potential<br />

• v.a. im 1.Trimenon nur bei strenger<br />

Indikationsstellung und nach Abwägung von<br />

Nutzen/ Risiko anwenden<br />

• keine ausreichenden Erfahrungen in der<br />

Frühschwangerschaft<br />

• bei Anwendung im 3. Trimenon sind keine<br />

Schädigungen beobachtet worden<br />

• nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-<br />

Abwägung anwenden<br />

ACE-Hemmer<br />

• vor Anwendung Ausschluss und<br />

entsprechende Verhütung einer<br />

<strong>Schwangerschaft</strong><br />

• bei <strong>Schwangerschaft</strong>splanung Umstellung<br />

auf Alternativbehandlung<br />

• Insbes. im 2. + 3. Trimenon ist mit einem<br />

fetalen Syndrom zu rechnen (Hypoplasie der<br />

Schädelknochen, intrauterine<br />

Wachstumsretardierung, Oligohydramnion,<br />

neonatale Anurie)<br />

• Anwendung im 1.Trimenon wird nicht<br />

empfohlen<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

• keine Daten bezügl. bezügl. Schädigung des<br />

Feten im 1. Trimenon<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

• Anwendung im 1.Trimenon wird nicht<br />

empfohlen<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

2<br />

• Kontraindikation<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

Muttermilch<br />

• strenge Indikationsstellung<br />

• keine Daten zum Übergang in die<br />

Muttermilch<br />

• Kontraindikation<br />

• Muttermilchgängigkeit im<br />

Tierversuch nachgewiesen<br />

• geht in wahrscheinlich<br />

ungefährlichen Mengen in die<br />

Muttermilch über<br />

• Säuglinge sollten auf Anzeichen<br />

einer Betablockade hin überwacht<br />

werden<br />

• geht in wahrscheinlich<br />

ungefährlichen Mengen in die<br />

Muttermilch über<br />

• Säuglinge sollten auf Anzeichen<br />

einer Betablockade hin überwacht<br />

werden<br />

• Kontraindikation<br />

• Kontraindikation<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

• keine Erfahrungen zur Anwendung<br />

in <strong>Stillzeit</strong><br />

• Wird nicht empfohlen, keine Daten<br />

zum Übergang in die Muttermilch


Arzneimittel <strong>Einsatz</strong> in der <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>Einsatz</strong> in der <strong>Stillzeit</strong><br />

Ramipril<br />

(Delix ® • keine Daten zur Anwendung im 1. Trimenon • Kontraindikation<br />

)<br />

bezügl. einer Schädigung des Feten vorliegend<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

• AT1-Blocker<br />

Allgemeine Aussagen • vor Anwendung Ausschluss und<br />

entsprechende Verhütung einer<br />

<strong>Schwangerschaft</strong><br />

• bei <strong>Schwangerschaft</strong>splanung Umstellung<br />

auf Alternativbehandlung<br />

• im 2. + 3. Trimenon ist mit einer Schädigung<br />

des Feten zu rechnen (Hypotonie,<br />

Nierenfunktionsstörungen, Anurie,<br />

Oligohydramnie, Schädelhypoplasie,<br />

intrauterine Wachstumshemmung)<br />

Candesartan<br />

• Kontraindikation<br />

• Kontraindikation<br />

(Atacand®)<br />

• Keine ausreichende Datenlage zur Beurteilung • Im Tierversuch Übergang in die<br />

der Risiken im 1. Trimenon<br />

Muttermilch nachgewiesen, beim<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

Menschen keine Daten<br />

Irbesartan<br />

(Karvea ® • aus Vorsichtsgründen während des 1. Trimenon • Kontraindikation<br />

)<br />

nicht anwenden<br />

• Im Tierversuch Übergang in die<br />

• Kontraindikation im 2.+3.Trimenon<br />

Muttermilch nachgewiesen, beim<br />

Menschen keine Daten<br />

Losartan<br />

(Lorzaar protect ® • bei <strong>Schwangerschaft</strong> muss auf eine<br />

• Kontraindikation<br />

)<br />

Alternativtherapie umgestellt werden<br />

• v.a. während des 2.+3.Trimenon kann es zur<br />

Schädigung des Feten kommen<br />

• Calciumkanalblocker aus der Dihydropyridinreihe<br />

Amlopidin<br />

(Norvasc ® • Anwendung nur nach strenger Nutzen- • nicht anwenden<br />

)<br />

Risiko-Abwägung<br />

• keine Daten zur<br />

• keine hinreichenden Daten für Anwendung in<br />

der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

• Tierexperimente gaben Hinweise auf<br />

Reproduktionstoxizität<br />

Muttermilchgängigkeit<br />

Felodipin<br />

(Munobal ® • Kontraindikation<br />

• Übergang in die Muttermilch in<br />

)<br />

• Hinweise auf Missbildungen im Tierversuch geringen Mengen<br />

• keine ausreichenden Erfahrungen beim • keine weiteren Erfahrungen<br />

Menschen<br />

vorliegend über mögliche<br />

• vor Therapiebeginn muss eine <strong>Schwangerschaft</strong><br />

ausgeschlossen werden<br />

Auswirkungen auf den Säugling<br />

Nifedipin<br />

(Adalat ® • Kontraindikation<br />

• Kontraindikation<br />

)<br />

• Hinweise auf Missbildungen im Tierversuch • Übergang in die Muttermilch<br />

• keine ausreichenden Erfahrungen beim • keine weiteren Erfahrungen<br />

Menschen<br />

vorliegend über mögliche<br />

Auswirkungen auf den Säugling<br />

Nitrendipin<br />

(Bayotensin ® • Kontraindikation<br />

• Kontraindikation<br />

)<br />

• Hinweise auf Missbildungen in Tierversuchen • Übergang in die Muttermilch<br />

• keine ausreichenden Erfahrungen beim • keine Erfahrungen über mögliche<br />

Menschen<br />

Auswirkungen auf den Säugling<br />

• Calciumkanalblocker aus der Diltiazem- und Verapamilreihe<br />

Diltiazem<br />

(Dilzem ® • Kontraindikation<br />

• Kontraindikation<br />

)<br />

• vor Anwendung Ausschluss und dann<br />

entsprechende Verhütung einer<br />

<strong>Schwangerschaft</strong><br />

• Hinweise auf Missbildungen in Tierversuchen<br />

• Keine Erfahrung bei Schwangeren<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

Verapamil<br />

(Isoptin ® • keine Erfahrungen im 1.+2.Trimenon • Nicht anwenden<br />

)<br />

• Begrenzte Erfahrungen im 3.Trimenon,<br />

Anwendung unter strenger Nutzen-Risiko-<br />

Abwägung<br />

• Übergang in die Muttermilch<br />

M:\Pta-Pka\Tabellen\<strong>Schwangerschaft</strong>-<strong>Stillzeit</strong>-<strong>NEU</strong><br />

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