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Finanzen, Recht und Steuern bereits vor der Nachfolge im ... - Protinus

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18 Management<br />

Integrierte <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

<strong>Finanzen</strong>, <strong>Recht</strong> <strong>und</strong> <strong>Steuern</strong> <strong>bereits</strong><br />

<strong>vor</strong> <strong>der</strong> <strong>Nachfolge</strong> <strong>im</strong> Griff haben<br />

Bei <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong> Durchführung einer Unternehmensnachfolge wird <strong>der</strong> Unternehmer – oft erstmals<br />

– mit einer Reihe von Spezialfragen konfrontiert, <strong>der</strong>en cleveres Handling über Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg<br />

entscheiden kann. Dabei ist er auf externe Unterstützung angewiesen. Das Konzept <strong>der</strong> integrierten<br />

<strong>Nachfolge</strong>planung beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz, in welchem die notwendigen<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen aus den Disziplinen <strong>Finanzen</strong>, <strong>Recht</strong> <strong>und</strong> <strong>Steuern</strong> nach dem jeweiligen<br />

Bedarf <strong>und</strong> den <strong>bereits</strong> <strong>vor</strong>handenen Kompetenzen gebündelt werden.<br />

Thomas Burkard<br />

Marc Nufer<br />

Bruno Tringaniello<br />

Früher o<strong>der</strong> später muss sich je<strong>der</strong> Unternehmenseigentümer<br />

mit <strong>der</strong> Planung seiner<br />

<strong>Nachfolge</strong> auseinan<strong>der</strong>setzen. Nur eine<br />

frühzeitig <strong>und</strong> sauber geplante Übergabe<br />

sichert das langfristige Überleben <strong>der</strong> Unternehmung<br />

<strong>und</strong> opt<strong>im</strong>iert das Ergebnis für<br />

den Eigentümer.<br />

Die Praxis zeigt, dass Unter nehmer oft zu<br />

spät <strong>und</strong> zu wenig systematisch planen <strong>und</strong><br />

dass zentrale Aspekte <strong>der</strong> <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

vernachlässigt werden. Oft werden<br />

langfristig wirkende Entscheide ohne f<strong>und</strong>ierte<br />

Analyse getroffen, was zu subopt<strong>im</strong>alen<br />

Ergebnissen führt.<br />

Ziel des <strong>vor</strong>liegenden Fachartikels ist das<br />

Aufzeigen einer in <strong>der</strong> Praxis bewährten<br />

dreistufi gen <strong>Nachfolge</strong>planung, welche die<br />

zentralen Disziplinen Finan zen, <strong>Recht</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Steuern</strong> vollständig integriert.<br />

KMU-Magazin Nr. 9, November 2007<br />

Das Konzept<br />

Be<strong>im</strong> Konzept <strong>der</strong> integrierten <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

begleiten Finanz- <strong>und</strong> Steuerexperten<br />

sowie Anwälte den Eigentümer während<br />

des gesamten <strong>Nachfolge</strong>prozesses. Dieser<br />

verläuft über die drei Phasen Analyse, Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Transaktion. Dabei wer den<br />

operative, fi nanzielle, rechtliche <strong>und</strong> steuerliche<br />

Fragestellungen gezielt <strong>und</strong> systematisch<br />

adressiert <strong>und</strong> verknüpft. Bestehende<br />

Kompetenzen, Strukturen <strong>und</strong> auch langjäh-


Das dreistufi ge Vorgehen <strong>der</strong> integrierten <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

Vorgehen<br />

Ergebnis<br />

Nutzen<br />

rige Berater werden <strong>im</strong> Projekt einge b<strong>und</strong>en<br />

o<strong>der</strong> nach Bedarf ergänzt <strong>und</strong> un terstützt.<br />

Das modulartig aufgebaute Konzept erlaubt<br />

einen bedürfnisabhängigen Beizug <strong>der</strong> Experten.<br />

Die Abbildung auf <strong>der</strong> nächsten Seite<br />

illustriert das dreistufi ge Vorgehen <strong>der</strong> integrierten<br />

<strong>Nachfolge</strong>planung.<br />

Vorteile des Systems<br />

♣ Unternehmensanalyse in den<br />

relevanten Bereichen, inkl. Eigentumssituation<br />

♣ Erstellen eines Kurzberichts auf<br />

Basis einer Frageliste <strong>und</strong> eines<br />

Workshops/Interviews<br />

♣ Kurzbericht<br />

Analyse<br />

♣ Vorschlag für <strong>vor</strong>bereitende<br />

Massnahmen<br />

♣ Kostenopt<strong>im</strong>ierte neutrale Expertensicht<br />

zur Übergabefähigkeit<br />

♣ Identifi kation von Hin<strong>der</strong>nissen<br />

♣ Volle Transparenz für Eigentümer<br />

Die Vorteile des dreistufi gen <strong>und</strong> integrierten<br />

Vorgehens unter Beizug von externem<br />

Know-how liegen unter an<strong>der</strong>en in folgenden<br />

Bereichen:<br />

■ Der Eigentümer erhält <strong>bereits</strong> in <strong>der</strong> Analysephase<br />

ein objektives Bild seiner Unternehmung.<br />

■ Experten betrachten die Unternehmung<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln <strong>und</strong> liefern<br />

erste Ideen für eine opt<strong>im</strong>ale Gestaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>Nachfolge</strong>. Dabei werden zen-<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

♣ Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Strukturen<br />

<strong>und</strong> Abläufe <strong>der</strong> Unternehmung<br />

in den Bereichen Operation,<br />

Finan zen, <strong>Recht</strong>, <strong>Steuern</strong><br />

♣ El<strong>im</strong>ination von Übergabehin<strong>der</strong>nissen<br />

♣ Massnahmenplan<br />

Vorbereitung Transaktion<br />

♣ Auf Wunsch <strong>und</strong> je nach Situation:<br />

Unterstützung in <strong>der</strong> Umsetzung<br />

♣ Ermöglichen einer Übergabe,<br />

bzw. Verhin<strong>der</strong>n von erfolglosen<br />

Übergabeanstrengun gen<br />

♣ Preisopt<strong>im</strong>ierung durch gezielte<br />

Vorbereitungsmassnahmen<br />

♣ Anspruchsgruppengerechte Lösung<br />

trale Aspekte wie familiäre Rahmenbedingungen,<br />

Erbsituation <strong>und</strong> Traditionsaspekte<br />

auf diskrete Weise in die Überlegungen<br />

mit einbezogen.<br />

Der Beizug externer Fachspezialisten führt<br />

zu einer neutralen Beurteilung <strong>der</strong> Ausgangslage<br />

<strong>und</strong> legt den Gr<strong>und</strong>stein für<br />

eine massgeschnei<strong>der</strong>te <strong>und</strong> kontrollierte<br />

Unternehmensübergabe.<br />

Es werden sämtliche relevanten Aspekte<br />

<strong>der</strong> möglichen Unternehmensübergabe<br />

berücksichtigt, wobei den fachlichen<br />

Schnittstellen (z.B. Unternehmenswert<br />

<strong>und</strong> <strong>Steuern</strong>, Verträge <strong>und</strong> <strong>Steuern</strong>, Struktur<br />

<strong>und</strong> Organisation usw.) beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />

Ein eingespieltes Beraterteam stellt die<br />

Verknüpfung <strong>der</strong> gewonnenen Erkenntnisse<br />

sicher <strong>und</strong> kann auf Basis <strong>der</strong> eigenen<br />

Transaktionserfahrung entsprechend<br />

realisierbare Handlungsempfehlungen<br />

aussprechen.<br />

Im Rahmen des dreistufi gen Vorgehens<br />

hat <strong>der</strong> Eigentümer eine hohe Flexibilität<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> zeitlichen Steuerung als<br />

auch <strong>der</strong> inhaltlichen Gestaltung.<br />

In den nachfolgenden Abschnitten werden<br />

die drei Phasen <strong>der</strong> integrierten <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

dargelegt.<br />

Phase 1<br />

Management<br />

♣ Ganzheitliche Beratung <strong>im</strong><br />

Übergabeprozess<br />

♣ Strukturierte <strong>und</strong> sorgfältige<br />

Abwicklung <strong>der</strong> Transaktion<br />

♣ Erfolgreiche Übergabe<br />

♣ Mittelzufl uss für Eigentümer<br />

♣ Reduzierter Zeitbedarf durch<br />

saubere Vorbereitung<br />

♣ Erhöhte Wahrscheinlichkeit einer<br />

erfolgreichen Transaktion<br />

♣ Nachhaltige positive Wirkung<br />

innerhalb <strong>und</strong> ausserhalb <strong>der</strong><br />

Unternehmung<br />

19<br />

Analyse <strong>der</strong> Unternehmung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Analysephase werden operative,<br />

fi nanzielle, steuerliche <strong>und</strong> rechtliche<br />

Aspekte <strong>der</strong> Unternehmung <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

die geplante Unternehmensübergabe einer<br />

ersten Prüfung unterzogen. Die Analyse basiert<br />

auf einer umfassenden Frageliste, die<br />

durch Interviews <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Workshops vertieft<br />

wird. Diese Analyse ermöglicht eine<br />

neutrale Diagnose hinsichtlich <strong>der</strong> Übergabefähigkeit<br />

<strong>der</strong> Unternehmung <strong>und</strong> ermöglicht<br />

das Erkennen <strong>der</strong> Ziele <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

KMU-Magazin Nr. 9, November 2007


20 Management<br />

Die wichtigsten Schritte <strong>der</strong> Transaktionsphase<br />

Unterlagenerstellung<br />

♣ Information<br />

Memorandum<br />

♣ Käuferuniversum<br />

♣ Schlüsseldokumente<br />

♣ Business Plan <strong>und</strong><br />

Bewertung<br />

♣ Datensammlung für<br />

Datenraum<br />

♣ Erstellung Management-Präsentation<br />

Strategie für eine Unternehmensnachfolge.<br />

Als Messlatte für die Beurteilung <strong>der</strong><br />

Übergabefähigkeit werden aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Erfahrung die Erwartungen potenzieller<br />

Übernehmer einbezogen, das heisst: die<br />

externen Fachspezialisten betrachten die<br />

Unternehmung auch durch die «Käuferbrille».<br />

Ausgewählte Bereiche <strong>der</strong> Analyse<br />

sind in <strong>der</strong> nebenstehenden Checkliste<br />

dargestellt. Als Ergebnis <strong>der</strong> Analysephase<br />

erhält <strong>der</strong> Eigentümer einen vertraulichen<br />

Kurzreport, <strong>der</strong> die Übergabefähigkeit <strong>der</strong><br />

Unternehmung beurteilt <strong>und</strong> – sofern <strong>vor</strong>bereitende<br />

Massnahmen erfor<strong>der</strong>lich sind<br />

– <strong>bereits</strong> Ansatzpunkte für eine Opt<strong>im</strong>ierung<br />

enthält. Diese «Hausaufgaben», die<br />

<strong>vor</strong> einer Übergabe erledigt werden sollten,<br />

können überhaupt erst die Übergabefähigkeit<br />

herstellen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> das Ergebnis für<br />

den Eigentümer deutlich opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Analysephase erlauben<br />

dem Eigentümer (allenfalls gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Familie <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en externen Vertrauensberatern),<br />

die gr<strong>und</strong>legende Entscheidung<br />

für eine Übergabeart (familienintern<br />

vs. extern vs. Finanzinvestor) zu treffen. Den<br />

folgenden Ausführungen liegt die Annahme<br />

KMU-Magazin Nr. 9, November 2007<br />

Kontaktierung<br />

♣ Kontaktierung potenzieller<br />

Käufer<br />

♣ Versand Information<br />

Memorandum<br />

♣ Koordination Due Diligence<br />

<strong>der</strong> Käufer<br />

♣ Erstellen des Entwurfs<br />

zum Kaufvertrag<br />

Due<br />

Diligence<br />

♣ Evaluierung unverbindlicher<br />

Offerten<br />

♣ Management-Präsentationen<br />

♣ Betriebsbesichtigungen<br />

♣ Datenraum<br />

Checkliste<br />

Evaluierung <strong>und</strong><br />

Umsetzung<br />

♣ Evaluierung verbindlicher<br />

Offerten<br />

♣ Evaluierung Mark-up<br />

zum Kaufvertrag<br />

♣ Verhandlungen<br />

♣ Beurteilung Finanzierungsstruktur<br />

♣ Unterzeichnung defi -<br />

nitiver Verträge<br />

Abschluss<br />

♣ Beachtung gesetzlicher<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

♣ Vorbereitung Abschlussagenda<br />

Wie fi t ist das Unternehmen für eine unmittelbare Übergabe?<br />

1. Hat Ihr Unternehmen die Form einer Kapitalgesellschaft?<br />

Ja Nein<br />

2. Gibt es einen Strategieplan <strong>der</strong> nächsten drei Jahre mit Finanzprognosen?<br />

3. Haben Sie für Ihr Unternehmen ein Organigramm mit einer zweiten<br />

Führungsebene sowie defi nierten Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> einer Stellvertretungsregelung?<br />

4. Haben Sie persönlich eine Stellvertretung?<br />

5. Bestehen marktgerechte <strong>und</strong> standardisierte schriftliche Verträge mit<br />

Ihren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten?<br />

6. Sind in <strong>der</strong> Unternehmung substanzielle liquide Mittel <strong>vor</strong>handen, die<br />

nicht betriebsnotwendig sind?<br />

7. Besteht eine Steuerplanung für Ihre Geschäftstätigkeit?<br />

8. Haben Sie Abhängigkeiten von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> Liefe ran ten?<br />

9. Können wichtige Verträge bei einer Unternehmensnachfolge durch<br />

die an<strong>der</strong>e Partei aufgelöst werden?<br />

10. Ist die Kontrolle über die St<strong>im</strong>menmehrheit in Ihrer Unternehmung<br />

sichergestellt?<br />

11. Haben Sie alle Ihre wesentlichen Immaterialgüterrechte geschützt <strong>und</strong><br />

ist sichergestellt, dass diese <strong>Recht</strong>e <strong>der</strong> Unternehmung gehören?<br />

12. Haben Sie <strong>bereits</strong> einen Datenraum mit den für Ihr Unternehmen relevanten<br />

Unterlagen <strong>und</strong> Informationen erstellt?


eines externen Unternehmensverkaufs zu-<br />

gr<strong>und</strong>e, wobei die Inhalte in leicht modifi -<br />

zierter Form auch für die Übergabe innerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie gelten.<br />

Phase 2<br />

Vorbereitung<br />

Als Resultat <strong>der</strong> Analysephase sind die Bereiche<br />

mit Handlungsbedarf identifi ziert.<br />

Handlungsbedarf besteht in jenen Fällen, in<br />

denen <strong>der</strong> Ist-Zustand <strong>der</strong> Unternehmung<br />

deutlich von einem Soll-Zustand abweicht,<br />

wie er von den potenziellen Kaufi nteressenten<br />

erwartet wird bzw. wie dies aus an<strong>der</strong>en<br />

(zum Beispiel steuerlichen o<strong>der</strong> rechtlichen)<br />

Gründen notwendig <strong>und</strong> sinnvoll erscheint.<br />

Die Abweichung kann <strong>im</strong> Extremfall<br />

eine Transaktion verunmöglichen (beispielsweise<br />

unwägbare rechtliche Risiken o<strong>der</strong><br />

prohibitive Steuerfolgen für den Unternehmenseigentümer).<br />

In den meisten Fällen<br />

führt sie zu einer Min<strong>der</strong>ung des Verkaufserlöses.<br />

Bei KMU sind typische Fel<strong>der</strong> für Handlungsbedarf<br />

oft in folgenden Bereichen anzutreffen:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Nebst <strong>der</strong> starken Persönlichkeit des Eigentümers<br />

(häufi g verb<strong>und</strong>en mit einer<br />

Konzentration von Know-how <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />

alleinige K<strong>und</strong>enbeziehungen) besteht oft<br />

eine ausbaufähige zweite Führungsebene.<br />

Eine kurz- bis mittelfristige Personalentwicklung<br />

bzw. eine Planung <strong>der</strong> Übergabe<br />

des kritischen Know-how kann deshalb<br />

notwendig sein.<br />

Die Finanzzahlen <strong>der</strong> Vergangenheit sind<br />

geprägt durch erklärungsbedürftige Sachverhalte<br />

wie Privatbezüge des Eigentümers<br />

o<strong>der</strong> Steueropt<strong>im</strong>ierungsmassnahmen.<br />

Eine kalkulatorische Bereinigung<br />

dieser Aspekte ist zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

wahren Ertragskraft <strong>der</strong> Unternehmung<br />

zwingend.<br />

Subopt<strong>im</strong>ale rechtliche Rahmenbedingungen<br />

wie beispielsweise vertragliche<br />

■<br />

Verfl echtungen mit Schwestergesellschaften,<br />

fehlende o<strong>der</strong> ungenaue K<strong>und</strong>enverträge,<br />

komplexe <strong>und</strong> historisch gewachsene<br />

Strukturen, die einer <strong>vor</strong>gängigen<br />

Bereinigung bedürfen, mangelnde<br />

vertragliche Risikoabsicherung <strong>und</strong> so<br />

weiter.<br />

Steuerlichen Risiken ist höchste Aufmerksamkeit<br />

beizumessen, da diese auf potenzielle<br />

Käufer oft abschreckend wirken<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> für den Eigentümer fatale Spätfolgen<br />

haben können.<br />

In allen Bereichen <strong>der</strong> Vorbereitung ist ein<br />

zielgerichtetes, pragmatisches Vorgehen empfohlen,<br />

um «l’art pour l’art» tunlichst zu vermeiden.<br />

Phase 3<br />

Transaktion<br />

Als abschliessende Phase <strong>der</strong> <strong>Nachfolge</strong>planung<br />

kann die eigentliche Transaktion eingeleitet<br />

werden. Gemäss dem klugen Satz,<br />

dass wer zehn Tage Zeit hat, einen Baum zu<br />

fällen, zuerst neun Tage die Axt schärfen<br />

soll, verkürzt eine gute Vorbereitung die<br />

Transaktionsphase substanziell <strong>und</strong> steigert<br />

die Erfolgsaussichten erheblich. Auch in dieser<br />

letzten, aber entscheidenden Phase <strong>der</strong><br />

<strong>Nachfolge</strong>planung ist das Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> beteiligten Personen von zentraler Bedeutung.<br />

Die Abbildung auf <strong>der</strong> <strong>vor</strong>angegangenen<br />

Doppelseite zeigt die wichtigsten<br />

Schritte <strong>der</strong> Transaktionsphase mit den jeweiligen<br />

Arbeitsgebieten. Die Komplexität<br />

erfor<strong>der</strong>t bereichsübergreifende <strong>und</strong> integrale<br />

Betrachtung <strong>und</strong> Beratung. Verhandlungs-<br />

<strong>und</strong> bewertungstechnische Aspekte<br />

sowie steuerliche <strong>und</strong> rechtliche Themen<br />

hängen in <strong>der</strong> Regel eng zusammen <strong>und</strong><br />

können nicht isoliert betrachtet werden.<br />

Fazit<br />

Eine oft überraschende Tatsache für einen<br />

Unternehmer ist <strong>der</strong> Zeithorizont einer<br />

Management<br />

21<br />

<strong>Nachfolge</strong>planung. Bei sauberer Planung,<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> einer diskreten, aber gut<br />

abgestützten Transaktionsphase ist eine<br />

<strong>Nachfolge</strong>planung rasch ein sechs- bis<br />

zwölfmonatiges Unterfangen. Sind <strong>vor</strong>gängig<br />

steuerliche Bereinigungen notwendig,<br />

kann dies einen Verkauf de facto um mehrere<br />

Jahre verzögern. Umso wichtiger ist für<br />

den Unternehmer die frühzeitige Beschäftigung<br />

mit <strong>der</strong> eigenen <strong>Nachfolge</strong>, damit die<br />

Unternehmung <strong>im</strong> opt<strong>im</strong>alen Zeitpunkt<br />

übertragen werden kann. Eine saubere <strong>und</strong><br />

umfassende Analyse <strong>der</strong> Ausgangslage <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Ziele <strong>und</strong> Wünsche <strong>der</strong> beteiligten Akteure<br />

durch eine neutrale Brille erlaubt erst<br />

eine massgeschnei<strong>der</strong>te <strong>Nachfolge</strong>regelung.<br />

Das Zusammenspiel von fi nanzieller,<br />

operativer, juristischer <strong>und</strong> steuerlicher Kompetenz<br />

erhöht dabei die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

erheblich.<br />

Links<br />

Auf www.protinus.ch fi nden sich weitere Informationen<br />

zur integrierten <strong>Nachfolge</strong>planung.<br />

Fragen<br />

Thomas Burkard<br />

Lic. oec. publ., Partner<br />

TCO AG Transition Company<br />

Bahnhofstrasse 16, 6300 Zug<br />

Tel. 041 726 77 22<br />

thomas.burkard@protinus.ch<br />

Marc Nufer<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt, M.B.L.-HSG, Partner<br />

Schmid <strong>Recht</strong>sanwälte<br />

Schulhausstrasse 12, 8002 Zürich<br />

Tel. 044 204 90 90<br />

marc.nufer@protinus.ch<br />

Bruno Tringaniello<br />

Dipl. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,<br />

Partner<br />

awr AG für Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Recht</strong><br />

Hirschengraben 9, 3001 Bern<br />

Tel. 031 328 56 56<br />

bruno.tringaniello@protinus.ch<br />

KMU-Magazin Nr. 9, November 2007

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