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Newsletter der Tierfreunde Münster e. V. Ausgabe 13 (Mai 2010)

Newsletter der Tierfreunde Münster e. V. Ausgabe 13 (Mai 2010)

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

TIERFREUNDE MÜNSTER<br />

Tierschutzverein e.V.<br />

Behördlich als gemeinnützig und beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>ungswürdig anerkannt<br />

Schirmherr: Regierungspräsident a. D. Dr. Jörg Twenhöven<br />

1) Editorial<br />

Liebe <strong>Tierfreunde</strong>!<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> (<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong>)<br />

Manchmal kann ich es kaum glauben, aber es ist in Tat schon wie<strong>der</strong> <strong>Mai</strong>. Wo ist die Zeit<br />

geblieben? Wenn ich die vergangenen Monate Revue passieren lasse, wird es mir klar: Es<br />

ist schon wie<strong>der</strong> ein Menge bei uns passiert, was wir Ihnen gerne erzählen möchten. Wir<br />

berichten Ihnen u. a. über den Stand <strong>der</strong> aktuellen Projekte und Aktionen, Neues aus <strong>der</strong><br />

Hundegruppe, Probleme von Freigänger-Katzen, Beschäftigung von Kaninchen und<br />

einem aktuellen Kaninchen-Notfall. Ferner finden Sie den dritten Teil unseres Themas<br />

Ernährung, Krankheitssymptome bei Vögeln, einen aktuellen Protestaufruf gegen den<br />

Moskauer Katzenzirkus, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Halle <strong>Münster</strong>land gastiert und den zweiten Teil unser<br />

Serie „PräsenTiere“ in dem unsere Mitglie<strong>der</strong> Ihre Tiere und <strong>der</strong>en Geschichte persönlich<br />

vorstellen. Als neue Rubrik haben wir auf Anregung eines unserer aktiven Mitglie<strong>der</strong> die<br />

Sparte „Kurz und Knapp“ eingeführt in <strong>der</strong> stichwortartig über Neuigkeiten berichtet wird,<br />

ohne gleich einen ganzen Artikel dazu schreiben zu müssen. Wir hoffen, Ihnen damit noch<br />

mehr Informationen über unser Tierheim und unsere Arbeit geben zu können.<br />

Abschließend möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen und mich bei Renate Beike für Ihre<br />

langjährige und engagierte Mitarbeit bedanken. Renate ist aus gesundheitlichen Gründen<br />

lei<strong>der</strong> nicht mehr in <strong>der</strong> Lage, uns durch Ihre aktive Mitarbeit zu unterstützen. Sie hat die<br />

aktive Arbeit des Vereins als stellvertretende Vorsitzende des Vereins maßgeblich geprägt<br />

und durch Ihre beson<strong>der</strong>e Art und Ihr Engagement im Tierschutz sehr zum Erfolg des<br />

Vereins in den letzten Jahren beigetragen. Egal ob Infostand, Flohmarkt, Vermittlung von<br />

Vögeln o<strong>der</strong> Tierheimdienst. Renate war immer mit dabei. Es war immer sehr schön mit Ihr<br />

zusammen zu arbeiten und ich vermisse sie bereits jetzt.<br />

Mit freundlichem Gruß………………………………….<br />

Dirk Oosterhout<br />

(Geschäftsführer)<br />

Renate (ganz rechts) im Einsatz am Infostand.<br />

- 1 -


<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

2) Laufende Projekte und Aktionen<br />

Projekte und Aktionen im ersten und zweiten Quartal <strong>2010</strong>:<br />

Bereits zum Beginn des neuen Jahres ging es in die Vollen: Unsere Werkstatt wurde mit<br />

einer komplett neuen Wand versehen und mit Blechen verkleidet, da die alte Wand sich<br />

komplett „auflöste“. Hier wurden ca. 1.000,00 Euro für Material benötigt. Dieses wurde von<br />

uns kostengünstig eingekauft und durch unsere „Baumeister“ Mariette Junker, Bettina Misch<br />

und Bianca Hoppe fachgerecht verbaut. Inzwischen ist unsere Werkstatt dadurch wesentlich<br />

besser isoliert als <strong>der</strong> Rest des GebäudesJ. Weitere Aktionen dieser Art werden wohl in<br />

den nächsten Jahren erfor<strong>der</strong>lich sein, aber es ist beruhigend zu wissen, dass wir auch mit<br />

dieser Art Problemen selber fertig werden können. DO IT YOURSELF eben, wie bei uns<br />

üblich. Da die Kosten lei<strong>der</strong> nicht durch eingehende Spenden allein finanziert werden<br />

konnten, benötigen wir für dieses Projekt weiterhin Ihre finanzielle Unterstützung.<br />

Das Projekt Bulli neigt sich nun auch dem Ende zu. Nachdem unter roter Blitz noch eine<br />

befristete Ausnahmegenehmigung für die „Umweltzone“ <strong>der</strong> Stadt <strong>Münster</strong> erhalten hat,<br />

haben wir nach langer Suche nun endlich das Mobil unseres Vertrauens gefunden. Es ist ein<br />

weißer Ford Transit Diesel (wir sind treuJ), Baujahr 2007. Dieser wird unser eingeplantes<br />

Budget von € 6.000,00 zwar überschreiten, bringt uns aber die nötige Planungssicherheit für<br />

die nächsten Jahre bzgl. Wartungskosten und TÜV. Wir sind sicher, hier einen guten Kauf zu<br />

einem guten Preis getätigt zu haben und freuen uns, unser neues Modell in unserem<br />

nächsten <strong>Newsletter</strong> und auch unserer Homepage demnächst präsentieren zu können. Wir<br />

danken allen Spen<strong>der</strong>n für Ihre Unterstützung. Da die eingegangenen Spenden die zu<br />

erwartenden Kosten erwartungsgemäß lei<strong>der</strong> noch nicht eingespielt haben, bitten wir Sie<br />

auch für dieses Projekt weiterhin um Ihre Unterstützung.<br />

Unsere Kaninchen in Innenhaltung können sich inzwischen über einen neuen Bodenbelag<br />

freuen. Wir haben den gesamten Boxenbereich gefliest. Das erleichtert natürlich die<br />

Reinigung <strong>der</strong> Gehege und verhin<strong>der</strong>t, dass die Tiere sich durch die Holzbohlen nagen. Das<br />

Projekt wurde im März <strong>2010</strong> abgeschlossen. Wir danken allen Spen<strong>der</strong>n für Ihre<br />

Unterstützung.<br />

Flea und Phil testen ihr neues Gehege.<br />

- 2 -


<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Das Projekt Trennzaun für das kleine und mittlere Hundeaußengehege wurde bereits im<br />

Januar <strong>2010</strong> abgeschlossen. Da die Höhe des Trennzauns etwas niedriger gewählt wurde,<br />

sind auch die Kosten geringer als veranschlagt ausgefallen. Der Zaun hat auch bereits zu<br />

Beruhigung <strong>der</strong> Tiere beigetragen und reduziert den Stresspegel <strong>der</strong> Tiere merklich.<br />

Wir danken auch hier allen Spen<strong>der</strong>n für Ihre Unterstützung. .<br />

Fritz muss sich inzwischen schon sehr strecken um Tieta noch zu sehen.<br />

Kurz und knapp<br />

Am 21.03.<strong>2010</strong> fand wie<strong>der</strong> ein Kaninchenworkshop für Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zooschule im<br />

Allwetterzoo <strong>Münster</strong> statt. Der Workshop war mit weit über 20 Kin<strong>der</strong>n absolut ausgebucht.<br />

Das sehr erfolgreiche Konzept soll fortgeführt werden, um bereits Kin<strong>der</strong> für einen<br />

verantwortungsvollen Umgang mit ihren Schützlingen zu begeistern.<br />

- 3 -


<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Unser Flohmarkt wurde inzwischen neu gestaltet und ist während unserer Öffnungszeiten<br />

samstags und an Sonn- und Feiertagen von 14.00 - 18.00 Uhr geöffnet. Neben zahlreichen<br />

Büchern, finden Sie Kunsthandwerk, Elektrogeräte, Spiele, Kleidung und vieles mehr. Alle<br />

Einnahmen des Flohmarktes kommen selbstverständlich direkt unser Tierschutzarbeit<br />

zugute. Schauen Sie einfach mal vorbei! Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Alexandra Wessels.<br />

Der Flur unseres Tierheims wurde am 20 und 21.03.<strong>2010</strong> neu gestrichen. Wir danken allen<br />

Helfern für ihre Unterstützung.<br />

Der Beirat unseres Vereins wurde neu bestimmt. Gewählt wurden Rosa Hünefeld, Bianca<br />

Hoppe, Franzi Barwicki, Anke Kersten und Karl Just, die den Vorstand bei seiner Arbeit<br />

demnächst unterstützen werden.<br />

Der Kaninchenladen.de hat eine hochwertige <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> Mischung in sein<br />

Lieferprogramm aufgenommen, die auch dort käuflich erworben werden kann. Von jedem<br />

verkauften Kilo gehen 0,50 Euro als Spende an unser Tierheim. Das Futter wurde nach<br />

unseren Wünschen zusammengestellt und wird auch an unsere Tiere im Tierheim verfüttert,<br />

um eine sinnvolle und ausgewogene Ernährung <strong>der</strong> Tiere sicherzustellen. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter www.kaninchenladen.de.<br />

Ausblick …Und was kommt <strong>2010</strong>:<br />

Vorschau auf die folgenden Monate:<br />

2. Quartal<br />

Info-Stand auf dem Eurocityfest vom 14-16.05.<strong>2010</strong><br />

Regelmäßige Stände auf dem Flohmarkt auf dem Hindenburgplatz in <strong>Münster</strong><br />

(Beginn 15.05.<strong>2010</strong>)<br />

Info-Stände im Cineplex Kino in <strong>Münster</strong><br />

Über den Fortlauf <strong>der</strong> Aktionen werden wir wie auch im letzten Jahr über den <strong>Newsletter</strong> und<br />

unsere Homepage informieren. Es besteht auch die Möglichkeit eins <strong>der</strong> o. g. Projekte mit<br />

einer Spende zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internet-Seite<br />

www.tierfreunde-ms.de.<br />

- 4 -


<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Sie wollen mithelfen!?!<br />

Nicht nur durch Spenden können Sie den Verein unterstützen. Auch tatkräftige Helfer zur<br />

Erhaltung des Tierheims werden immer gebraucht. Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

Außerdem besteht natürlich weiterhin die Möglichkeit eins unserer Tiere durch eine<br />

Patenschaft zu unterstützen. Sprechen Sie uns bei Interesse gerne an:<br />

- 5 -<br />

Das „an<strong>der</strong>e“ Tierheim in <strong>Münster</strong><br />

“Schwer vermittelbar“ – dieses Schicksal trifft lei<strong>der</strong> viele Tiere!<br />

Helfen Sie uns auch diesen Tieren ein würdevolles und artgerechtes Leben zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Kosten liegen je nach Tierart zwischen 30,00 €<br />

und 90,00 € pro Jahr.<br />

Unsere Schützlinge freuen sich auf Ihre<br />

Unterstützung.<br />

Noch Fragen…<br />

…wir freuen uns auf Ihren Anruf !J<br />

<strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> Tierschutzverein e.V.<br />

Kötterstraße 198, 48157 <strong>Münster</strong>-Handorf<br />

(Von Dirk Oosterhout)<br />

Adobe Acrobat<br />

Antrags-Formular<br />

Document<br />

Tel: 0251 - 32 50 58 Fax: 0251 - 28 41 683<br />

<strong>Mai</strong>l:info@tierfreunde-ms.de<br />

URL: www.tierfreunde-ms.de


<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

3) Thema Hunde<br />

Ein Hund aus dem Ausland<br />

Sie möchten einen Hund aus dem Ausland haben? Einen so genannten Straßenhund? Das<br />

ist gut. Doch haben Sie sich auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, worin sich<br />

Hunde aus dem Ausland und „normale“ also hier bei uns aufgewachsene und halbwegs gut<br />

sozialisierte Hunde unterscheiden? Natürlich hat je<strong>der</strong> „Second-Hand-Hund“ sein Päckchen<br />

zu tragen, kein Tier kommt unbelastet zu uns – es sei denn, Sie entscheiden sich doch für<br />

einen Welpen.<br />

Ein Hund, <strong>der</strong> im Ausland groß geworden ist, hat erstmal eine unbekannte Vorgeschichte.<br />

Häufig weiß man nicht, wie sie im Tierheim o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tötungsstation gelandet sind. Einige<br />

Hunde haben schon einmal mit Menschen zusammengelebt, vielleicht sogar als<br />

Familienhund. An<strong>der</strong>e hatten die Aufgabe<br />

ein Grundstück zu bewachen, o<strong>der</strong> sollten<br />

als Jagdhund dienen. Gerade bei den<br />

Jägern haben diese Hunde einen hohen<br />

Verschleiß. Entwe<strong>der</strong> weil sie nicht richtig<br />

„funktionieren“ o<strong>der</strong> falls das Jagen zu gut<br />

klappt, sie die Beute vielleicht lieber für sich<br />

behalten wollen. Wer weiß, wann man die<br />

nächste Mahlzeit bekommt, ist man erst<br />

einmal wie<strong>der</strong> im Zwinger. Häufig<br />

vegetieren die Hunde zwischen den<br />

Jagdsaisons in kleinen Zwingern,<br />

bekommen wenig zu Essen und noch<br />

weniger Auslauf. Hunde gibt es im<br />

Überfluss, da kommt es auf etwas Schwund<br />

nicht an. Haben die Hunde dann ausgedient, so werden sie entwe<strong>der</strong> vertrieben, ausgesetzt,<br />

in entlegenen Gegenden zum Verhungern angebunden, umgebracht o<strong>der</strong> aber – wenn sie<br />

Glück haben – im Tierheim abgegeben. Einige Besitzer geben ihre treuen Begleiter sogar in<br />

Tötungsstationen ab.<br />

Es gibt aber auch Hunde, die bisher kaum Erfahrungen mit Menschen gemacht haben.<br />

Hunde, die schon auf <strong>der</strong> Straße geboren wurden und von Anfang an sehr selbstständig<br />

waren. Häufig gehen diese Hunde Menschen aus dem Weg und bauen nur sehr zögerlich<br />

eine Bindung auf.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Die möglichen Vorgeschichten sind<br />

so vielfältig, wie die dabei<br />

vertretenen Rassen. Auch hier<br />

findet man die interessantesten<br />

Rassen und <strong>der</strong>en Mischlinge.<br />

Darüber hinaus gibt es<br />

charakterliche Unterschiede, je<br />

nach <strong>der</strong> Herkunftsgegend.<br />

Natürlich kann man nicht alle<br />

Hunde über einen Kamm scheren,<br />

es gibt immer Ausnahmen. Aber<br />

grobe Einteilungen kann man<br />

schon treffen. So sagt man zum<br />

Beispiel den Hunden aus<br />

Südeuropa mehr Zutrauen nach,<br />

während osteuropäische Hunde<br />

eher zu Ängstlichkeit neigen.<br />

Hierfür gibt es eine recht einfache<br />

Erklärung. In Südeuropa gibt es viele Touristen. Diese finden die Straßenhunde häufig<br />

niedlich und haben Mitleid mit ihnen. Touristen sind überwiegend freundlich zu den Hunden.<br />

Viele füttern sie o<strong>der</strong> lassen ihnen Streicheleinheiten zukommen. Kurz gesagt, die Hunde<br />

machen viele positive Erfahrungen mit Menschen. In Osteuropa gibt es wenige Touristen<br />

und die Straßenhunde sind ein unliebsames Problem. Sie vermehren sich rasant und stehlen<br />

Essen o<strong>der</strong> streunen in Gruppen durch die Straßen. Dementsprechend sind die Menschen<br />

eher unfreundlich zu den Hunden und die Hunde misstrauisch, da sich häufig schlechte<br />

Erfahrungen machen, wenn sie nicht auf <strong>der</strong> Hut sind. Außerdem sind viele Hundefänger<br />

unterwegs, vor denen die Hunde sich in Acht nehmen müssen. Aber auch hier gilt, wenn sie<br />

in ein Tierheim kommen, haben sie Glück. Selbst wenn sie in einer Tötungsstation landen,<br />

haben einige Hunde noch Chance auf eine Rettung. Aber nur dann, wenn westeuropäische<br />

Län<strong>der</strong> den Auslandstierschutz betreiben und die Hunde dort abholen. Es gibt inzwischen<br />

viele professionelle Vereine und Verbände, die sich für die Vermittlung dieser Hunde in<br />

unsere Region einsetzen. Und das ist durchaus gerechtfertigt! Nur mit unserer Hilfe sind dort<br />

Kastrationsprojekte möglich um das Problem <strong>der</strong> unkontrollierten Vermehrung zu verringern.<br />

Diese Gel<strong>der</strong> können häufig nur aufgebracht werden, wenn die Hunde bei uns in gute Hände<br />

vermittelt werden.<br />

Trotzdem muss man eben bedenken, dass diese Hunde einen an<strong>der</strong>en Hintergrund haben,<br />

als Hunde, die hier in Deutschland geboren werden. Häufig werden diese ab <strong>der</strong> 8. Lebenswoche<br />

verkauft und kommen zu ihren künftigen Besitzern. Dort machen sie (in <strong>der</strong> Regel)<br />

viele gute Erfahrungen mit Menschen und lernen die unterschiedlichsten Geräusche,<br />

Gerüche, Gegenstände und Haushaltsgeräte kennen. Für sie sind all die Dinge<br />

selbstverständlich, die ein Hund aus dem Ausland erst kennen lernen muss.<br />

Scheuen Sie deshalb nicht davor zurück einem solchen Hund ein gutes Zuhause zu bieten.<br />

Geben Sie ihm stattdessen einfach mehr Zeit für die Eingewöhnung, seien Sie<br />

verständnisvoll, wenn Ihr neuer Mitbewohner noch die ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Pfütze vor Ihre<br />

Haustür macht o<strong>der</strong> ängstlich auf den Staubsauger reagiert. Er muss sich fühlen, als sei er<br />

auf einem an<strong>der</strong>en Planeten gelandet. Aber aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit<br />

wird ihm auch dieser Spagat gelingen!<br />

Wichtig ist, dass man mit Geduld und Verantwortungsbewusstsein an die Sache herangeht<br />

und sich eine gute Hundeschule zur Unterstützung sucht, die sich am Besten schon intensiv<br />

mit dem Thema „Auslandshunde“ befasst hat – denn ein paar Details sind eben bei <strong>der</strong><br />

Eingewöhnung und Erziehung zu beachten. Ist man gewillt sich darauf einzulassen,<br />

kann man keine bessere Entscheidung treffen!<br />

(Von Miriam Görtz)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

4) Thema Hunde<br />

Aktuelles aus <strong>der</strong> Tierheim-Hundewelt<br />

Das Hundejahr <strong>2010</strong> fing genau so an, wie das vergangene Jahr endete:<br />

Mit vielen neuen, spannenden und abwechslungsreichen Hundegeschichten, die das Leben<br />

in unserem Tierheim definitiv bereichern.<br />

An dieser Stelle ist auch ein ganz dickes Dankeschön an unsere Hundebetreuer Gabi,<br />

Claudia, Alexandra, Nikola, Nadine, Astrid, Susanne, Anna G., Meike K., Julia, Rosa<br />

und Sabine H. fällig, die regelmäßig und unermüdlich einen Großteil ihrer Freizeit für und<br />

mit unseren Tierheimhunden verbringen. Sie haben dazu beigetragen, dass wir wie<strong>der</strong> einige<br />

ehemals rumänische Straßenhunde in ein neues zu Hause begleiten durften.<br />

So fanden die Spürnase Wanda, <strong>der</strong> temperamentvolle aber liebenswerte Gandalf, <strong>der</strong><br />

Einzelgänger Zeus, <strong>der</strong> pfiffige Fritz, die verschmuste Flora, die Grünschnäbel Ponga (jetzt<br />

Luna), Lovely (jetzt Sadie), Lee, Bobine, Lilly und Rosalyn, sowie die schüchterne Beauty<br />

(jetzt Josy) eine neue Bleibe.<br />

Natürlich durften wir auch wie<strong>der</strong> einige Neuzugänge im Tierheim begrüßen. So sind am<br />

Osterwochenende die Rumänen Esmaria, Isalotte, Mick, Temperance, Felicity, Kaleena<br />

und Danilo bei uns eingezogen.<br />

Während ein Teil <strong>der</strong> jungen Wilden unter sich blieb, sind Danilo und Temperance zu Leila<br />

und Abgabehündin Alyä gezogen. Die freundliche Riesenschnauzer-Mischlings-Dame<br />

musste aufgrund einer Erkrankung ihres Frauchens ins Tierheim umziehen. Sie verfügt über<br />

einen enormen Bewegungsdrang und ist daher wirklich nur für aktive Menschen geeignet.<br />

Alyä hat in ihrem früheren zu Hause schon eine Menge gelernt und kann - nach einer<br />

gewissen Eingewöhnungsphase- problemlos ein paar Stunden alleine bleiben.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass sie körperlich und geistig ausgelastet wird (Begleitung<br />

beim Radfahren o<strong>der</strong> Joggen, Geschicklichkeitsspiele, Nasenarbeit…). Alyä ist eine tolle<br />

Hündin, in <strong>der</strong>en weitere Erziehung aber noch viel Zeit und Arbeit investiert werden muss.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Unsere Alyä muss ständig gefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Von Hündin Leila ist zu berichten, dass sie weiterhin tolle Fortschritte gemacht hat.<br />

Gemeinsame Ausflüge in die Natur scheitern jedoch immer noch daran, dass Geschirr und<br />

Leine für sie einen enormen Gruselfaktor haben und sie dann regelrecht in eine Angststarre<br />

verfällt. Voraussichtlich Anfang <strong>Mai</strong> wird Leila auf eine Pflegestelle nach Dortmund<br />

umziehen, wo dann intensiver an ihrem Verhalten gearbeitet werden kann. Temperance und<br />

Danilo entpuppen sich beide als Kampfschmuser. Während Danilo mit seinen<br />

wun<strong>der</strong>schönen Ohren die Tierheimmitarbeiter mit Vorliebe „tunnelt“ und ständig um die<br />

Beine wuselt, nutzt Temperance jede Gelegenheit um auf den Schoß zu krabbeln und sich<br />

dann ausgiebig durchmassieren zu lassen. Beide gehen mittlerweile gut an <strong>der</strong> Leine und<br />

hoffen bald auf ein neues und hoffentlich endgültiges Zuhause.<br />

Die bereits erwähnten jungen Wilden Esmaria, Isalotte, Mick, Felicity und Kaleena halten<br />

uns natürlich ordentlich auf Trab, bereiten uns mit ihrem jugendlichen und unbekümmerten<br />

Charme aber jede Menge Freude.<br />

Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert sind hier die Geschichten von Felicity und Mick. Felicity war in<br />

ihrem vorherigen zu Hause nicht mehr erwünscht und wurde direkt vor dem Tierheim in<br />

Mircurea Ciuc aus einem Auto geworfen - und das am Weihnachtstag! Trotz dieser<br />

Erfahrung hat sie ihre Liebenswürdigkeit und ihr freundliches Auftreten Menschen gegenüber<br />

nicht abgelegt. Sie versteht sich gut mit den an<strong>der</strong>en Hunden in ihrer Gruppe, wobei sie sich<br />

gegen "die Großen" auch schon mal durchsetzen muss und das auch problemlos schafft.<br />

Felicity hält sich zunächst lieber im Hintergrund auf, schenkt man ihr aber dann endlich die<br />

ersehnte Aufmerksamkeit, weicht sie einem nicht mehr von <strong>der</strong> Seite.<br />

Mick`s Start ins Hundeleben war -wie bei den meisten rumänischen Hunden- alles an<strong>der</strong>e<br />

als einfach. Er hatte kaum noch Fell am Leib und die gesamte Haut war wund. Seine<br />

Überlebenschancen wurden daher nicht als beson<strong>der</strong>s hoch eingestuft. Wenn man sich nun<br />

anschaut, was aus dem kleinen hilflosen Welpen geworden ist, kann man sich nur wun<strong>der</strong>n.<br />

Dank <strong>der</strong> Pflege und Betreuung im rumänischen Tierheim ist aus ihm ein gesun<strong>der</strong> und<br />

wun<strong>der</strong>schöner Hundejunge geworden. Er hat einen tollen Charakter und begegnet sowohl<br />

Artgenossen als auch Katzen mit Freundlichkeit und Respekt. Kein Wun<strong>der</strong> also, dass er<br />

schon feste Interessenten hat, die ihn bald zu sich nach Hause holen.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Bleibt unser Sorgenkind Tieta. Ihr gesundheitlicher Zustand war in den letzten Monaten sehr<br />

instabil, momentan befindet sie sich glücklicherweise wie<strong>der</strong> auf dem Weg nach oben.<br />

Nachdem ihr letzter Mitbewohner Sammy aufgrund seiner Panikattacken schnell auf eine<br />

Pflegestelle umziehen konnte (und mittlerweile eine Endstelle gefunden hat J) lebt sie<br />

momentan wie<strong>der</strong> allein. Nach Rücksprache mit unserer Tierärztin und auch nach unseren<br />

persönlichen Eindrücken, bedeutet das Zusammenleben mit Artgenossen auf engem Raum<br />

für Tieta immer wie<strong>der</strong> erheblichen Stress. Den wollen wir ihr natürlich ersparen, so dass sie<br />

momentan allein lebt.<br />

Wir versuchen ihr so viel Aufmerksamkeit wie möglich zukommen zu lassen, indem wir für<br />

sie Überraschungspakete zusammenstellen, Geschicklichkeits- und Suchspiele durchführen,<br />

natürlich mit ihr Spazieren gehen und sie insbeson<strong>der</strong>e immer wie<strong>der</strong> ausgiebig knuddeln<br />

und mit ihr herumalbern. Die Nähe zu Menschen ist für sie das Größte und sie saugt jegliche<br />

Zuwendung wie kaum ein an<strong>der</strong>er Hund auf.<br />

Sie lebt mittlerweile seit zwei Jahren in unserem Tierheim und das dürfte für ihren<br />

gesundheitlichen Zustand mit verantwortlich sein. So sehr wir immer wie<strong>der</strong> versuchen,<br />

unsere Tiere möglicht artgerecht unterzubringen und sie zu beschäftigen, sollte das Tierheim<br />

immer nur eine vorübergehende Lösung sein.<br />

Ein stabiles Umfeld mit wäre für Tieta und letztendlich für ihren Gesundheitszustand soooo<br />

wichtig!!!<br />

(Von Manu Borgschulte)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

5) Thema Katzen<br />

Kastration von Freigänger- Katzen<br />

Was bei den Wohnungskatzen schon zur Routine geworden ist, gilt lei<strong>der</strong> noch nicht für die<br />

Freigänger.<br />

Für die Halter von Wohnungskatzen geht es bei einer Pärchenhaltung nicht nur darum, den<br />

ungewollten Katzenzuwachs zu verhin<strong>der</strong>n – es ist auch gewissermaßen ein Selbstschutz.<br />

Viele Katzenhalter, die schon mal eine rollige Katze erlebt haben, wissen, wie wenig Schlaf<br />

man dann in <strong>der</strong> Regel bekommt und dass dieser Zustand auch für die Katze Stress<br />

bedeutet. O<strong>der</strong> wie unangenehm ein markieren<strong>der</strong> Kater in <strong>der</strong> Wohnung sein kann.<br />

Diese Probleme sind bei Freigänger-Katzen vielleicht nicht so relevant, aber es gibt noch<br />

an<strong>der</strong>e Gründe wieso man einer Kastration von Katzen nicht kritisch gegenüber stehen<br />

sollte.<br />

Wie schon erwähnt gilt es zum einen den Katzenzuwachs dadurch einzudämmen. Viele<br />

Tierheime werden gar nicht mehr Herr <strong>der</strong> Lage. Davon abgesehen sind gerade die<br />

verwil<strong>der</strong>ten Katzen schwer zu vermitteln, da sie keinen Bezug zum Menschen haben und<br />

für sie <strong>der</strong> Aufenthalt im Tierheim eine Qual darstellt.<br />

Zum an<strong>der</strong>en gilt es auch, über die Kastration die Ansteckung von Krankheiten<br />

einzudämmen.<br />

Ein „typisches Bild“ auch bei uns – Jungkatzenschwemme ab Ende <strong>Mai</strong><br />

Gerade Freigänger- Katzen können, wenn sie nicht regelmäßig geimpft werden, unter<br />

ansteckenden Krankheiten leiden. Diese geben sie dann an ihre Jungen weiter, die dadurch<br />

unter an<strong>der</strong>en blind, körperlich behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig geschädigt sein können.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Man sollte auch daran denken das eine kastrierte Katze weniger zum Streunen neigt,<br />

dadurch das Unfallrisiko eingedämmt werden kann und sich die Lebenserwartung erhöht.<br />

Vorreiter in Sachen Kastrationspflicht ist die Stadt Pa<strong>der</strong>born. 2008 wurde eine Kastrationsund<br />

Kennzeichnungspflicht eingeführt. Um die Vermehrung von Freigänger-Katzen<br />

einzudämmen, werden diese ab dem fünften Monat kastriert und durch eine Tätowierung<br />

o<strong>der</strong> einen Mikrochip gekennzeichnet.<br />

Verantwortlich sind die Halter von Freigänger-Katzen sowie die Menschen die frei lebenden<br />

Katzen regelmäßig füttern.<br />

Im ersten Jahr hat die Stadtverwaltung durch Aufklärung an die Bürger appelliert, aber man<br />

erwägt für die Zukunft auch Bußgel<strong>der</strong> bei Missachtung zu erheben. Zudem wird<br />

Unterstützung angeboten in Form von Kontaktaufnahme zu Tierschützern, die zum Beispiel<br />

beim Einfangen <strong>der</strong> Katzen helfen o<strong>der</strong> auch finanziell unterstützen können.<br />

Das Pa<strong>der</strong>borner Kastrationsmodell findet im Tierschutz sowie bei an<strong>der</strong>en<br />

Tierschutzorganisationen großen Anklang. Einige Städte sind in <strong>der</strong> Überlegung ein solches<br />

Programm ebenfalls ins Leben zu rufen. In Düsseldorf wurde das Kastrationsgebot ebenfalls<br />

schon beschlossen.<br />

Wir würden uns wünschen, dass die Stadt <strong>Münster</strong> ein ähnliches Modell realisiert.<br />

(Von Bianca Hoppe)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

6) Ernährung Teil 3 – Die Bausteine von Nahrungs- und<br />

Futtermitteln<br />

Bausteine für´s Leben: Rohprotein, Fette/Öle und Kohlenhydrate<br />

Im Teil 2 habe ich die verschiedenen Bausteine von Nahrungs- resp. Futtermitteln<br />

dargestellt. In diesem Teil will ich diese Bausteine näher erläutern:<br />

Was ist Rohprotein, woraus bestehen Fette und Öle und wie sind Kohlenhydrate<br />

zusammengesetzt? Ebenso gebe ich Antworten auf die Frage: Wozu dienen diese<br />

Bausteine?<br />

Beginnen wir mit dem Rohprotein, auch einfach Eiweiß genannt:<br />

Zerlegt man Rohprotein in seine Bausteine, so erhält man letztlich Aminosäuren (AS).<br />

Manche Aminosäuren sind essentiell, d.h. sie müssen dem Körper über die Nahrung<br />

zugefügt werden, da sie vom Körper nicht selbst synthetisiert, sprich aufgebaut werden<br />

können. Fehlt eine dieser essentiellen AS, kann <strong>der</strong> Organismus dauerhaft geschädigt<br />

werden. Zu den essentiellen mit <strong>der</strong> Nahrung aufzunehmenden AS zählen beim Menschen<br />

Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan u.a. Die für das Wachstum erstlimitierende<br />

Aminosäure beim Schwein ist das Lysin, beim Geflügel dagegen das Methionin, so dass bei<br />

<strong>der</strong> Ausstattung des Futters für die genannten Tierarten beson<strong>der</strong>en Wert auf diese AS<br />

gelegt wird.<br />

Ein hoher Proteinanteil in einem Nahrungsmittel bedeutet nicht gleich eine ausreichende<br />

Versorgung mit allen wichtigen Aminosäuren. Es kommt auf das Aminosäuremuster an, das<br />

das Nahrungsmittel hergibt. Das Aminosäuremuster zeigt an, in welchem Verhältnis die<br />

verschiedenen AS zueinan<strong>der</strong> stehen. Weitere Erklärungen führen hier zu weit.<br />

Rohprotein wird zum Muskelaufbau benötigt. Deshalb haben gerade junge und damit noch<br />

wachsende Organismen (Mensch und Tier) einen hohen Bedarf an Proteinen, <strong>der</strong> mit<br />

zunehmendem Alter geringer wird.<br />

Ein Missbrauch findet häufig im Hochleistungssport statt: Sportler, die sich mit Anabolica<br />

vollstopfen, um die Proteinsynthese für einen extremen Muskelaufbau zu verstärken und<br />

damit ihren Körper unter Umständen ruinieren.<br />

Kohlenhydrate werden in Mono-, Di- und Oligo-/Polysaccharide eingeteilt<br />

Ein typischer Vertreter von Monosacchariden (= Einfachzuckern) ist die Glucose, also <strong>der</strong><br />

Traubenzucker. Disaccharide (= Zweifachzucker) setzen sich – wie <strong>der</strong> Name bereits<br />

ausdrückt - aus zwei Zuckerarten zusammen, wie beispielsweise die Maltose o<strong>der</strong> die<br />

Lactose.<br />

Maltose (= Malzzucker) besteht aus Glucose + Glucose,<br />

Lactose (= Milchzucker) besteht aus Glucose + Galactose.<br />

Ein Vertreter <strong>der</strong> Polysaccharide ist die Stärke. Sie kommt vor allem im Getreide vor. Der<br />

<strong>Mai</strong>s (Getreide!) hat den höchsten Stärkegehalt: in 100 g sind etwa 60-65 g Stärke! Gefolgt<br />

von Hirse (auch Sorghum genannt), Weizen, Triticale, Gerste/Roggen und zuletzt Hafer mit<br />

ca. 40 g Stärke.<br />

<strong>Mai</strong>s Hirse<br />

Weizen<br />

Triticale Gerste Roggen Hafer<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Auch die Rohfaser ist ein Polysaccharid. Sie besteht aus Gerüstsubstanzen wie Cellulose,<br />

Lignin u.a. Rohfaser reguliert die Darmtätigkeit und dient häufig <strong>der</strong> mechanischen Sättigung<br />

(Füllsubstanz). Sie trägt wenig zur Energieversorgung bei. Daher weisen Nahrungs- und<br />

Futtermittel mit diätetischer Wirkung (z.B. zur Gewichtsreduzierung) häufig einen recht<br />

hohen Rohfasergehalt auf.<br />

Fette/Öle unterscheidet man dadurch, dass Fette in <strong>der</strong> Regel fest, Öle dagegen flüssig<br />

sind.<br />

Alle bestehen aus verschiedenen Fettsäuren (FS). Sie werden in gesättigte (z.B. Palmitin-,<br />

Stearinsäure) und ungesättigte Fettsäuren (z.B. Öl-, Linolsäure und auch die Omega-3-<br />

Fettsäure) eingeteilt. Die gesättigten FS haben einen höheren, ungesättigte FS einen<br />

niedrigeren Schmelzpunkt. Das bedeutet, dass gesättigte FS kaum flüssig werden können,<br />

ungesättigte FS dagegen bei niedrigen Temperaturen (z.B. auch bei Frost) immer noch<br />

flüssig sind.<br />

Gesättigte Fettsäuren finden sich in tierischen Produkten wie<strong>der</strong> (Tierfett), ungesättigte FS in<br />

pflanzlichen Produkten (Soja-, Raps-, Sonnenblumenöl usw.). Das erklärt, warum Fette fest,<br />

Öle eher flüssig sind.<br />

Fette haben im Gegensatz zu den Ölen den Ruf, Bluthochdruck verursachen zu können. Das<br />

liegt daran, weil sich die Fettpartikel an den A<strong>der</strong>innenwänden heften können. Dadurch sinkt<br />

<strong>der</strong> A<strong>der</strong>durchmesser und das Blut muss mit einem höheren Druck durch diese<br />

hindurchgezwängt werden (= Bluthochdruck).<br />

Sowohl Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) als auch Fette/Öle sind Energielieferanten,<br />

wobei letztere die höchste Energiedichte aufweisen und regelrechte Dickmacher sind! Der<br />

Unterschied besteht darin, dass Kohlenhydrate festen, Öle dagegen weichen<br />

(schwabbeligen) Speck ergeben. Deswegen werden z.B. Mastschweine eher mit Getreide<br />

als mit viel Öl im Futter gemästet, damit ein fester Speck entsteht.<br />

Es gäbe an dieser Stelle noch sooo viel zu schreiben, aber…<br />

Im nächsten Teil stelle ich einige Rohstoffe (Einzelkomponenten) vor und zeige eine<br />

Vergleichstabelle mit Angaben über Rohprotein-, Rohfett- und Kohlenhydratgehalte.<br />

(Von Dr. Brigitte Volk)<br />

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7) Thema Kaninchen<br />

Kaninchen-Notfall: 15 Tiere aus schlechter Haltung übernommen<br />

Es gibt durchaus Tage die auch uns Tierschützer etwas aus <strong>der</strong> Ruhe bringen. Der<br />

12.05.<strong>2010</strong> war so ein Tag für uns. Wir erhielten einen Anruf von einer Frau, die erklärte,<br />

eine Bekannte halte 15 Kaninchen auf dem Balkon. Diese Bekannte sei offenbar mit <strong>der</strong><br />

Situation überfor<strong>der</strong>t. Zudem sollten die Tiere nun sofort verschwinden, da <strong>der</strong> Vermieter<br />

angekündigt habe, hier weitere Schritte einzuleiten, sollten die Tiere nicht innerhalb von<br />

24 Stunden verschwunden sein. Wir erklärten <strong>der</strong> Frau, dass eine Aufnahme von<br />

15 Kaninchen für ein kleines Tierheim wie das <strong>der</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> grundsätzlich eine<br />

unmögliche Aktion sei. Alle Plätze im Tierheim seien besetzt und die Aufnahme einer<br />

solchen Menge Tiere mit einem Mal quasi unmöglich. Wir beschlossen dennoch, uns vor Ort<br />

ein Bild von <strong>der</strong> Lage zu machen.<br />

Die Haltungsbedingungen waren in <strong>der</strong> Tat unzumutbar: 14 Tiere waren in einem 1,20 m x<br />

0,60 m großen Käfig untergebracht und konnten sich gerade mal umdrehen. Ein einzelner<br />

Bock wurde auf dem Balkon untergebracht, da sein Rücken bereits total zerbissen war.<br />

Auf die Frage, wie denn so etwas passieren konnte, wurde angegeben, dass man das auch<br />

nicht wisse. Es seien am Anfang nur zwei Tiere und dann auf einmal fünfzehn gewesen. Fest<br />

stand auf jeden Fall – die Tiere mussten hier raus.<br />

Gesagt getan – am nächsten Tag wurden die Tiere nach mehreren Telefonaten vollständig<br />

übernommen und auf zwei Pflegestellen verteilt. Es kann durchaus sein, dass noch einige<br />

Weibchen schwanger sind und uns noch mehr Nachwuchs bescheren werden. Wir bitten Sie<br />

daher um Unterstützung, um die entstehenden Futter-, Impf- und Kastrationskasten <strong>der</strong><br />

Tiere, die uns über das normale Maß hinaus belasten, zu reduzieren. Wir danken Ihnen für<br />

Ihre Unterstützung.<br />

(Von Dirk Oosterhout)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Unglaublich – aber wahr - 14 (!!!) Tiere in einem Käfig<br />

Fünf Jungtiere waren ebenfalls in dem Käfig untergebracht.<br />

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Beschäftigung für Kaninchen?<br />

Nein, wir meinen nicht Qualverstaltungen wie „Kanin-Hopp“, bei denen Kaninchen an Leinen<br />

über Plastikhürden gezerrt werden, son<strong>der</strong>n eine artgerechte und natürliche Beschäftigung<br />

für Ihre Kaninchen.<br />

Warum ist es wichtig Kaninchen zu beschäftigen? Kaninchen haben wie wir einen<br />

24 Stunden-Tag und müssen diesen irgendwie füllen. Ohne entsprechende Angebote<br />

langweilen sich Ihre Kaninchen, sie werden krank und depressiv o<strong>der</strong> entwickeln<br />

Verhaltensstörungen. Dies zeigt sich z. B. darin, dass die Tiere aus Langeweile an Ihren<br />

Möbeln o<strong>der</strong> den Gehegeelementen knabbern, an den Tapeten nagen o<strong>der</strong> Löcher in Ihren<br />

Teppich buddeln. Somit dient Beschäftigung nicht nur den Tieren, son<strong>der</strong>n auch Ihrer<br />

Wohnung bzw. dem Gehege. Da diese kleinen Wesen schon von Natur aus extrem neugierig<br />

sind, ist es mit etwas Phantasie sehr leicht sie immer wie<strong>der</strong> körperlich und geistig zu<br />

beschäftigen. Dabei kann man sich sehr leicht das natürliche Aktivitätsverhalten <strong>der</strong> Tiere zu<br />

Nutze machen: Sozialverhalten, Graben/Buddeln und Nagen/Fressen. Das Angebot an<br />

kreativen „Spielzeugen“ gestaltet das Leben Ihres Kaninchens interessanter und <strong>der</strong><br />

Spassfaktor für Sie als Halter ist auch nicht zu verachten!<br />

Zweckentfremdet! Um Kaninchen eine abwechslungsreiche Beschäftigung anzubieten<br />

können neben den „Spielsachen“, die wir in Zoofachhandlungen finden (Vorsicht: nicht alles<br />

ist für unsere Langohren geeignet!), viele Alltagsgegenstände zweckentfremdet werden.<br />

Inzwischen gehe ich durch Baumärkte, Gartencenter o<strong>der</strong> Möbelgeschäfte und finde ständig<br />

Dinge, die für Kaninchen geeignet(er) und dabei meist viel günstiger sind, als klassisches<br />

„Spielzeug“.<br />

Im Folgenden stellen wir einige Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Langohren sinnvoll<br />

beschäftigen können. Ihrer eigenen Phantasie sind dabei allerdings kaum Grenzen gesetzt.<br />

Artgenossen und Sozialverhalten: Kaninchen besitzen ein sehr ausgeprägtes<br />

Sozialverhalten. Wichtig ist für<br />

sie daher mindestens ein<br />

Artgenosse. Kein Mensch o<strong>der</strong><br />

„Spielzeug“ kann einen<br />

Artgenossen ersetzen! Die<br />

Tiere können sich stundenlang<br />

miteinan<strong>der</strong> beschäftigen: Sie<br />

toben, sie kuscheln, sie ruhen<br />

und fressen gemeinsam. Aber<br />

auch mit einem Artgenossen kann Langeweile aufkommen, die sogar in Aggressionen gegen<br />

den Partner umschlagen kann. Daher sind auch Sie als „Entertainer“ gefragt!<br />

Natürliche Aktivitätszeiten und -verhalten: Hauskaninchen halten sich (im Gegensatz zu<br />

ihren wilden Artgenossen) zum größten Teil außerhalb ihrer<br />

Höhlen/Häuschen auf. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass<br />

unsere Hauskaninchen ununterbrochen aktiv sind. Oh nein, denn<br />

unsere Hauskaninchen sind wahre Meister des Dolce Vita, man<br />

kann sogar behaupten, sie haben es erfunden. Sie können sich so<br />

richtig entspannt lang machen, alle Viere von sich strecken, ganz<br />

genüsslich auf <strong>der</strong> Seite o<strong>der</strong> auf dem Bauch liegen und das Leben<br />

in vollen Zügen genießen. Respektieren Sie diese Ruhephasen<br />

Ihrer Tiere bitte und lassen Sie ihnen so lange ihre Ruhe, bis sie<br />

von sich aus wie<strong>der</strong> aufstehen. Dann jedoch ist „Entertainment“ durch Menschenhand<br />

oftmals (nicht immer und auch nicht von jedem Tier) sehr willkommen!<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Graben, Überblicken und Verstecken: Oryctolagus cuniculus – wissenschaftlicher Name<br />

des Kaninchens – bedeutet wörtlich übersetzt „hasenartiger Gräber unterirdischer Gänge“.<br />

Logisch, denn Kaninchen legen nun einmal Bauten an. Dies ist kein bloßer Zeitvertreib,<br />

son<strong>der</strong>n etwas Lebensnotwendiges<br />

für die Tiere. Der natürliche Instinkt<br />

zu buddeln und Tunnel zu graben<br />

stellt auch für unsere<br />

Hauskaninchen eine lebenswichtige<br />

Beschäftigung dar, die auch in <strong>der</strong><br />

Wohnungshaltung und in Außengehegen<br />

ohne Buddelmöglichkeiten<br />

unbedingt gegeben werden sollte.<br />

Folgendes können Sie Ihren Langohren z. B. anbieten: Unbehandelte Weidenkörbe o<strong>der</strong><br />

Kartons gefüllt mit Papierschnipseln, Stroh/Heu o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>em ungiftigen Materialien,<br />

Handtücher, Decken o<strong>der</strong> Teppiche zum zusammenknäulen und darin buddeln (Vorsicht: Sie<br />

werden sie nicht ohne Löcher wie<strong>der</strong>bekommen!), eine Kiste, Kin<strong>der</strong>sandkasten o<strong>der</strong><br />

Mörtelwanne gefüllt mit Sand (Vorsicht: die Tiere urinieren und koten in den Sand und dieser<br />

wird nicht ewig frisch bleiben und muss dann ausgewechselt werden), etc.<br />

Es sollten im Gehege immer mehrere Hütten o<strong>der</strong> etwas Vergleichbares zum Verstecken<br />

aufgestellt werden. Diese dienen den Tieren bei Streitigkeiten o<strong>der</strong> Kämpfereien<br />

untereinan<strong>der</strong> als Schutz, als Schutz vor Feinden und vor <strong>der</strong><br />

Witterung. Optimal ist es, gleich mehrere<br />

Versteckmöglichkeiten unterschiedlichster Art anzubieten und<br />

diese ständig zu variieren, um den Erkundungsdrang <strong>der</strong><br />

Tiere anzuregen: Abflussrohre und<br />

Papprollen (diese bitte groß genug<br />

wählen, damit die Tiere nicht<br />

stecken bleiben), klassische Ställe<br />

(natürlich ohne die Gitter davor!),<br />

Papiertüten und Kartons zum hinein<br />

krabbeln, knabbern und zerlegen<br />

(siehe Bild links), Häuschen aus<br />

dem Zooladen o<strong>der</strong> selbst gebaut<br />

(bitte beachten Sie, dass<br />

mindestens zwei Eingänge vorhanden sind und die<br />

Häuschen große genug für mindestens zwei Tiere sind (siehe<br />

Bild), Ringwallsteine/ Pflanzsteine, Übertöpfe/Pflanztöpfe aus<br />

Terrakotta, Hunde- und Katzenhäuschen/-hütten,<br />

Kuschelröhren, etc. Natürlich muss das Material unbehandelt sein, da die Tiere wie gesagt<br />

dazu neigen alles anzunagen und sich verletzen o<strong>der</strong> vergiften können.<br />

Kaninchen haben eine natürliche Vorliebe sich den Überblick zu<br />

bewahren. Auch meine verwöhnten Großstadt-Kaninchen genießen es,<br />

sich auf erhöhten Ebenen auszuruhen und<br />

sich gleichzeitig einen Überblick zu<br />

verschaffen, z. B. auf dem (Flach-)Dach ihrer<br />

Häuschen/Weidenbrücken, auf meinem Sofa<br />

(was nicht immer meinen Gefallen findet)<br />

o<strong>der</strong> auf Pappkisten aus dem Supermarkt.<br />

Zusätzlich können Sie den Tieren z.B.<br />

Baumstämme/-wurzeln (Bild: Irina Berndt)<br />

o<strong>der</strong> Ringwallsteine/Pflanzsteine anbieten.<br />

Außerdem eignen sich umgedrehte Holzkisten/Obstkisten (mit zwei gesägten Eingängen),<br />

Pappkartons (ohne Kunststoffklebebän<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Metallnadeln, mit zwei Eingängen!), alte<br />

Holz-/Flechtstühle, umgedrehte Hundekörbchen, etc. Bedenken Sie jedoch, dass die<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

erhöhten Ruheplätze nicht zu hoch über dem Boden sein dürfen, denn beim Springen<br />

können die Tiere sich verletzen.<br />

Nagen und Ernährung: Kaninchen nehmen täglich bis zu 80 kleine Mahlzeiten zu sich und<br />

oftmals habe ich das Gefühl, dass das Leben meiner Mitbewohner ausschließlich auch<br />

Essen und Schlafen besteht (La Dolce Vita eben!). Diese<br />

Tatsache kann man sich aber zu Nutze machen: Beschäftigen<br />

Sie Ihre Tiere mit Futter! Füttern Sie z.B. Heu nicht immer aus<br />

<strong>der</strong> Heuraufe o<strong>der</strong> Frischfutter aus dem Napf (alternativ<br />

eigenen sich auch z.B. Topfuntersetzer aus Ton aus dem<br />

Gartenmarkt), son<strong>der</strong>n variieren Sie.<br />

Heu können Sie folgen<strong>der</strong>maßen anbieten: in Socken/Stofftaschen (ein Loch/Löcher in die<br />

Fußspitze/Tasche schneiden, mit Heu befüllen und aufhängen), in Papiertüten füllen (diese<br />

entwe<strong>der</strong> offen lassen o<strong>der</strong> kleine Löcher ins Papier schneiden), im Weidenkörbchen, in<br />

Klopapier-/Küchenrollen, in Futterbällen aus Metall, etc.<br />

Es gibt außerdem zahlreiche Möglichkeiten Kaninchen mit Futter in Form von Leckerlis (z.B.<br />

kleine Obststücke, Trockenobst/-gemüse, Kräuter (frisch/getrocknet) zu<br />

beschäftigen: Futterbälle zum Rollen, Futterbälle und Futterspieße zum<br />

aufhängen, Obst und Gemüse auf Naturbast (im Bastelladen erhältlich)<br />

aufreihen/befestigen, gefüllte Papprollen (Klopapier/Küchenrollen), gefüllte<br />

Eierschachteln, etc.<br />

Kaninchen sind zwar aus biologischer Sicht keine Nagetiere, aber dennoch<br />

ist ihr Nagetrieb ebenso stark ausgeprägt wie bei einem echten Nager.<br />

Nagen ist für Kaninchen außerordentlich wichtig, um die Zähne (auch die<br />

Backenzähne!) regelmäßig abzunutzen. Daher sollte jedem Tier<br />

regelmäßig Knabbermaterial zur Verfügung stehen. Geeignet sind frische<br />

Äste (sehr beliebt sind bei meinen Mitbewohnern Zweige vom Apfel- und<br />

Haselnussbaum). Die Zweige können z.B. in Lochziegelsteinen o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en „Asthaltern“ o<strong>der</strong> aber auch direkt vom Boden angeboten werden. In jedem Fall<br />

müssen sich die Tiere anstrengen, um an diese Köstlichkeit zu kommen. Bitte beachten Sie,<br />

dass nicht alle Baumarten und Hölzer geeignet sind, denn viele sind giftig für die Tiere!<br />

Kaninchen sind schlau! Kaninchen sind nicht blöd (sie tun nur zu oft<br />

so). So habe ich für meine Langohren einige „Spielsachen“ angeschafft,<br />

die ihre Cleverness för<strong>der</strong>n. Mein Leon hat sich zum Experten<br />

entwickelt, wenn es darum geht Leckerlis aus den Vertiefungen unter<br />

den Klappen seines „Cleverchens“ hervor zu holen (siehe Bild).<br />

Klack-klack-klack-klack... ruck-zuck sind alle 4 Fächer leer. Für ihn<br />

eine absolut sinnvolle Anschaffung.<br />

Weitere Ideen zur artgerechten Beschäftigung Ihrer Langohren<br />

finden Sie z.B. unter<br />

• www.sweetrabbits.de/spielzeug.html<br />

• www.sweetrabbits.de/shopping.html<br />

• www.kaninchenschutzforum.de<br />

• www.diebrain.de<br />

Bezugsquellen: Supermarkt, Garten-/Baumarkt, Möbelgeschäfte, Bastelladen, Garten, Zoofachhandel<br />

o<strong>der</strong> im Internet (u.a. bei www.kaninchenladen.de, www.kleintierbistro.de,<br />

www.kraeuter-kate.de).<br />

(Von Nicole Bäumer - Kaninchenanimateurin aus Leidenschaft)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

8) Thema Vögel<br />

Krankheitssymptome bei Vögeln: Erkennung und Behandlung<br />

Im täglichen Umgang mit seinem Vogel kann man viele Krankheitssymptome feststellen.<br />

Auffälligkeiten sind z. B. Durchfall, Erbrechen, Mattigkeit, Futterverweigerung, Fe<strong>der</strong>n<br />

aufplustern, Atemnot und die Verweigerung zu fliegen.<br />

Verdauung<br />

Bei <strong>der</strong> täglichen Reinigung und Fütterung kann man sehen ob <strong>der</strong> Vogel gefressen hat und<br />

die Beschaffenheit des Kots kontrollieren. Wird kein normaler Kot abgesetzt und ist die<br />

Kloake verschmiert o<strong>der</strong> mit Kotanhaftungen versehen, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht<br />

stimmt. Auffälliger Kot kann auf eine ganze Reihe von Krankheiten hinweisen wie u. a.<br />

parisitäre Erkrankungen (z. B. Würmer), Protozoen (Einzeller wie z. B. Kokzidien),<br />

Schimmelpilze (z. B. Aspergillus, Candida), Viren (z. B. Pseudovogelpest) o<strong>der</strong> Bakterien (z.<br />

B. Salmonellen). Eine anhaltende Verän<strong>der</strong>ung des Kots sollte nicht auf die leichte Schulter<br />

genommen werden, da sie schnell zum Tod des Pfleglings führen kann. Also beachten sie<br />

die regelmäßige Aufnahme von Wasser und Futter und auf die Ausscheidungen des Vogels,<br />

auch wenn es vielleicht etwas eklig klingt. Selbstverständlich hängt die Kotbeschaffenheit<br />

auch viel von <strong>der</strong> artgerechten Fütterung des Tieres ab.<br />

Atemnot<br />

Atemnot, Niesen, Röcheln, Nasenausfluss, nasse Augen und Schwellungen <strong>der</strong> Augenli<strong>der</strong><br />

können auch ein Anzeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung des Vogels sein. Neben<br />

den bereits genannten Krankheitserregern kommen hier auch noch Luftröhrenmilben,<br />

Fremdkörper die z. B. im Kropf sitzen, Druck durch geschwollene Organe, Tumore, Legenot<br />

und verletzte Luftsäcke in Frage. Auch Zug kann ein Problem darstellen. Achten Sie deshalb<br />

auch auf den Standort des Käfigs/<strong>der</strong> Voliere.<br />

Ektoparasiten<br />

Das Gefie<strong>der</strong> eines Vogels kann von Ektoparasiten wie z. B. Fe<strong>der</strong>lingen, Roten<br />

Vogelmilben, Räudemilben, Fe<strong>der</strong>milben, Läusen, Zecken o<strong>der</strong> Flöhen befallen sein. Bei<br />

genauer Beobachtung des Vogels lassen sich diese Untermieter schnell erkennen. Das<br />

Gefie<strong>der</strong> kann durch Streichen o<strong>der</strong> Pusten gegen den Strich geprüft werden. Gerade Milben<br />

setzen sich gerne auch in die Schnabelhaut und den Fußbereich. Dort sieht man dann<br />

flächige Verän<strong>der</strong>ungen, Wülste und auch teilweise lebende Milben.<br />

Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten<br />

Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten wie z. B. Rupfen, Lähmungserscheinungen und<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Körperhaltung können viele Gründe haben. Anzuführen sind hier<br />

Vitaminmangel, Mangel an UV Licht, Störungen des Nervensystems psychische Störungen<br />

(z. B. durch Än<strong>der</strong>ungen im Umfeld o<strong>der</strong> bei Bezugspersonen). Diese Auffälligkeiten<br />

entdecken Sie vor allem durch gewissenhaftes Beobachten <strong>der</strong> Tiere.<br />

Vergiftungen<br />

Vergiftungen können durch Schädlingsbekämpfungsmittel, Düngemittel, Farbstoffe,<br />

Desinfektionsmittel, Medikamente, manche Nährstoffe in Nahrungsmitteln, Gase und<br />

Zimmerpflanzen erfolgen. Bei einer Vergiftung kommt es zu Gleichgewichtsstörungen,<br />

unkontrollierten Bewegungen, Panikverhalten und Lähmungen.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Verletzungen<br />

Kleinere äußere Verletzungen sollten in <strong>der</strong> Regel desinfiziert werden. Alkohol soll aufgrund<br />

von Vergiftungsgefahr nicht verwendet werden. Stark blutende Verletzungen müssen<br />

abgedrückt werden, um den Blutverlust möglichst gering zu halten. Dies kann schwierig<br />

werden, da <strong>der</strong> Vogel den Verband als störend empfindet und sich gegen die Behandlung<br />

wehrt. Bei Bruchverletzungen sollte die entsprechende Körperregion stabilisiert werden. Ein<br />

alter Bruch führt fast immer zu Bewegungseinschränkungen (z. B. bei Flügelbrüchen).<br />

Abschließend ist zu sagen, dass bei allen Erkrankungen umgehend ein sachkundiger<br />

Tierarzt aufgesucht werden soll, um das rasche Fortschreiten <strong>der</strong> Erkrankung die u. U.<br />

schnell den Tod eines Tieres verursachen kann, zu verhin<strong>der</strong>n. Beschreiben Sie die<br />

Symptome und das Verhalten des Tieres. Das kann für die weitere Behandlung sehr wichtig<br />

sein. Die Untersuchung von Blut und Kot sind in speziellen Labors möglich.<br />

Achten Sie immer auf eine artgerechte Haltung und sauberes Wasser und Futter. Des<br />

Weiteren sollte <strong>der</strong> Käfig/die Voliere regelmäßig gereinigt werden. Schaffen Sie Ihren Vögeln<br />

optimale Lebensbedingungen und schließen sie alle Gefahrenquellen aus – das ist die Beste<br />

Krankheitsvorbeugung!<br />

Sollte Ihr Vogel erkranken, sollten sie ihn auf jeden Fall von an<strong>der</strong>en gesunden Tieren<br />

isolieren, um ein weiteres Ausbreiten <strong>der</strong> eventuell ansteckenden Erkrankung zu verhin<strong>der</strong>n<br />

und dem erkrankten Tier die nötige Ruhe zu gewähren. Achten Sie auch auf Sauberkeit,<br />

gerade auch im Hinblick auf parasitäre Erkrankungen und eine damit verbundene<br />

Reinfizierung des Patienten. Sorgen Sie auch für ausreichende Wärmeversorgung wobei die<br />

Wärme nicht zu hoch sein darf, um einen Hitzschlag zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

(Von Stefan Beike)<br />

Eine gute Beobachtung des Verhaltens seiner Tiere ist erfor<strong>der</strong>lich, um eine Erkrankung feststellen zu können.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

9) Des Rätsels Lösung – Auflösung vom Weihnachtsrätsel im<br />

Dezember <strong>Newsletter</strong> 2009<br />

Hier folgt die Auflösung unseres Dezember Rätsels:<br />

A D R T F C G W S G E R V R C G V U U I<br />

A S C V B O L O G I G E C R V G T A N M<br />

R Y X T Z U J H I G E L S C H U T Z X V<br />

T R F X Q B E S R X G R A X R A L K L N<br />

Z D W A T A A R F S C G W A A I J Z U Ü<br />

G E X M I C K E Y V D W Y F E Ä G N J I<br />

H X C V E B F Y A C F Y E F W R T G F F<br />

C E Q A T Q S A V B G P P D G C V R T S<br />

F W W F A S C H G R T R E F G V G H N M<br />

J Q T R C G V H J J E S C B G S F B H T<br />

K F E D S A C T V B G B N M M S L G R D<br />

C D F T B H S Y L T E W C G H S O M F Q<br />

Y C W W E T E I B F W X W D R G R H T N<br />

M S D G H Z S C Y C C F R S A Y A S D E<br />

F Z T I R O M Y T E X C F B J R Q A Q Q<br />

D F G H R S X V S A N N C Y F Ö Ü H Z F<br />

C Q F G Z R W D F A D T F S T B J F E S<br />

B C Y J K T V Z G T X C R G B N L U I B<br />

T G V H K S T R U B B E L U G E S V J Z<br />

Y M M H Q O Z H N K G R D K O H T Y Z C<br />

F R P J X M N H K E R J P E A C H K G A<br />

W R Ö K O M K S Y C H N B M Ö H K Z L Ü<br />

F Z N M L E M G T Z T C V H E X A Q H T<br />

G H G A H R T G N A G E R C B C D E A D<br />

T J J G N F T N N M N Q C J M A G H Q A<br />

R K M A A E G Y A R G T A G Ö S Y N Ö Y<br />

X P P O B S Q V B V G Y I J I K M R N R<br />

G A T N E T A P U N M B Q N R T Z N A U<br />

M L R F G Q C A V Q L B N R T Q E T X H<br />

P T Q N C B V U V A Z I I U D B T G H L<br />

O O P V A Q F Ä L V T G H J K Z E S Q A<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

In Textform:<br />

5 Begriffe: Silberpfeil; Sommerfest ; Igelschutz; Patentag; WDR<br />

10 Tiere: Konstantin; Flora; Tieta; Courtney; Peach; Benny; Moritz; Mickey; Gigolo;<br />

Strubbel<br />

10) Thema PräsenTiere: Hier wollen wir unseren aktiven<br />

Mitarbeitern die Möglichkeit geben ihre Tiere vorzustellen.<br />

PräsenTiere / diesmal: Settermischlingshündin Smilla – Gerettet<br />

aus spanischer Tötungsstation<br />

21.10.2006, nachdem Smilla eine Nacht bei einer Tierschützerin des Vereins Tierheim<br />

Spanien e. V. verbracht hat, um sich etwas von den Strapazen <strong>der</strong> Reise von Cadiz<br />

(Spanien) nach Deutschland zu erholen, hat sich für mich <strong>der</strong> Traum meines ersten eigenen<br />

Hundes erfüllt, als ich sie bei dem vereinbarten Treffpunkt abgeholt habe.<br />

Ein kleines Häufchen Elend sah mich mit großen Augen ängstlich aus <strong>der</strong> Transportbox an<br />

und hüpfte dann schnell in den Kofferraum meines Autos. Sie war so abgemagert, dass man<br />

jede Rippe zählen konnte, war richtig schlimm erkältet und voller Flöhe.<br />

Die Körperhaltung und <strong>der</strong> Ausdruck auf dem unteren Bild (aufgenommen in <strong>der</strong><br />

Auffangstation in Spanien) zeigen deutlich wie ängstlich und verstört Smilla zu diesem<br />

Zeitpunkt war. Eigentlich sehr untypisch für einen ca. 1 Jahr jungen Setter, sie war wie<br />

gelähmt vor Angst, wenn man sie angefasst hat.<br />

Zu Hause angekommen wun<strong>der</strong>te ich<br />

mich sehr, dass Smilla Treppensteigen<br />

konnte, vom ersten Tag an stubenrein war<br />

und perfekt an <strong>der</strong> Leine lief, ohne zu<br />

ziehen o<strong>der</strong> sich aus dem Geschirr<br />

befreien zu wollen. Einige Indizien dafür,<br />

dass Smilla nicht von <strong>der</strong> Straße kommt,<br />

son<strong>der</strong>n tatsächlich ein Zuhause hatte und<br />

bei Menschen gelebt hat. Lei<strong>der</strong> erhärtete<br />

sich aufgrund ihres anfänglichen<br />

Verhaltens gegenüber Menschen (vor<br />

allem Männern und Kin<strong>der</strong>n gegenüber)<br />

schnell <strong>der</strong> Verdacht, dass Smilla in<br />

Spanien misshandelt und ggf. auch mit<br />

Gegenständen geschlagen o<strong>der</strong> beworfen<br />

wurde.<br />

Setter sind sehr sensible Hunde, die sich<br />

immer weiter zurückziehen und die Welt<br />

nicht mehr verstehen können, wenn sie<br />

misshandelt werden. Niemals würden sie<br />

beißen o<strong>der</strong> Aggressivität gegenüber ihren<br />

Menschen zeigen.<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Nach einer Woche <strong>der</strong> Eingewöhnung kam Smilla dann das erste Mal mit zur Arbeit, wo sie<br />

von lieben Kollegen schon sehnsüchtig erwartet wurde. Alle wollten sie knuddeln und<br />

streicheln, doch für sie war es eine sehr beängstigende Situation, sodass ich darum bat, sie<br />

anfangs erstmal zu ignorieren. Nach und nach gewöhnte sie sich an die Räumlichkeiten und<br />

die Menschen dort und entwickelte sich zum perfekten Bürohund.<br />

Das tägliche Training, um Smilla an verschiedene Umwelteinflüsse zu gewöhnen und einen<br />

Grundgehorsam zu erzielen, verlief sehr schleppend und war auch durch einige Rückschritte<br />

geprägt. Aber Angsttherapie ist eben sehr, sehr langwierig und auch heute, knapp 3 ½ Jahre<br />

nachdem ich Smilla aufgenommen habe, ist mir sehr bewusst, dass sie in ihr unbekannten<br />

Situationen immer ein eher ängstlicher Hund bleiben wird.<br />

Trotzdem habe ich zu keinem Zeitpunkt meine Entscheidung für ein Tier aus dem Ausland<br />

bereut und würde es wie<strong>der</strong> machen. Ich finde es dennoch falsch zu sagen, die Tiere seien<br />

übermäßig dankbar, denn aus meiner Sicht ist das eine eher vermenschlichte Aussage. Ein<br />

Tier sucht sich nicht aus, wer sein Besitzer ist o<strong>der</strong> wie es dort behandelt wird, trotzdem ist<br />

beispielsweise ein Großteil <strong>der</strong> Jagdhunde, die sehr schlecht behandelt und gehalten<br />

werden, seinem Besitzer treu ergeben. Ich denke da z. B. an die unzähligen Galgos o<strong>der</strong><br />

Greyhounds, die unter grausamen Bedingungen gehalten werden und teilweise nur einmal<br />

im Jahr von <strong>der</strong> Kette o<strong>der</strong> aus winzigen Verschlägen kommen, um zur Jagd zu gehen o<strong>der</strong><br />

an Rennen teilzunehmen.<br />

Und heute? Heute ist Smilla in ihr bekannten Situationen und bei ihr vertrauten Menschen<br />

durchaus selbstbewusst und zeigt sich neugierig und verspielt. Sie mag Hunde jeden Alters<br />

und Geschlechts und auch Katzen findet sie klasse. Sie hat eine tolle Entwicklung<br />

durchlaufen und sie heute so zu sehen, zu sehen, was aus diesem Häufchen Elend<br />

geworden ist, erfüllt mich jeden Tag aufs Neue mit Freude und kein an<strong>der</strong>er Hund hätte<br />

besser zu mir gepasst. Jedoch hat sie auch mit zunehmen<strong>der</strong> Sicherheit einen<br />

rassetypischen Jagdtrieb entwickelt, <strong>der</strong> sich allerdings i. d. R. auf das Aufstöbern und<br />

Anzeigen von Wild beschränkt, sodass es mir fast uneingeschränkt möglich ist, sie<br />

abzuleinen und ihr die Freiheit zu schenken, die sie braucht.<br />

(Von Julia Hoffmann)<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V. <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

11) Aktuelle Aktion <strong>der</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> e. V.:<br />

Protest gegen das Moskauer Katzentheater, das am 27.05.<strong>2010</strong> in<br />

<strong>der</strong> Halle <strong>Münster</strong>land auftritt<br />

Liebe <strong>Tierfreunde</strong>,<br />

in <strong>der</strong> Regel stellen wir Ihnen hier eine aktuelle Aktion einer an<strong>der</strong>en Tierschutzorganisation<br />

vor, die wir für unterstützenswert halten. In diesem Fall möchten wir Sie in eigener Sache<br />

bitten tätig zu werden. Am 27.05.<strong>2010</strong> gastiert das Moskauer Katzentheater in <strong>der</strong> Halle<br />

<strong>Münster</strong>land. Yuri Kuklachev, <strong>der</strong> Initiator dieses Spektakels, steht in Tierschutzkreisen seit<br />

längerer Zeit massiv in <strong>der</strong> Kritik. So soll er die Tiere für seine „sensationellen Dressuren“<br />

misshandeln. Da wir eine solche Veranstaltung nicht kommentarlos hinnehmen wollen,<br />

haben wir einen Protestbrief an die Halle <strong>Münster</strong>land und an die Tageszeitungen (WN und<br />

MZ) geschickt. Da wir wissen, dass ein Protestbrief allein sicherlich nur wenig Wirkung, aber<br />

hun<strong>der</strong>te Briefe durchaus entsprechende Wirkung haben können, bitten wir Sie, sich an<br />

dieser Aktion zu beteiligen. Schicken Sie eine E-<strong>Mai</strong>l an den Veranstalter, die Halle<br />

<strong>Münster</strong>land (info@halle-muensterland.de) und geben Sie dem Protest gegen diese<br />

Veranstaltung Ihre Stimme. Einen Musterbrief finden Sie auf unserer Homepage<br />

(www.tierfreunde-ms.de) unter <strong>der</strong> Rubrik Aktionen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.<br />

Weitere Informationen über das Moskauer Katzentheater finden Sie hier:<br />

Kurze Zusammenfassung (deutsch):<br />

• Es begann alles damit, dass 34 Blogger aus ganz Russland gerichtliche Verfügungen<br />

und Androhungen rechtlicher Schritte erhielten. Darin wurden sie aufgefor<strong>der</strong>t, Inhalte<br />

von ihrer Website zu entfernen, die Yuri Kuklachev und dem „Moskauer Katzentheater“<br />

kritisch gegenüberstehen. Seither ist es sehr schwer, zu diesem Thema Informationen<br />

ausfindig zu machen. Doch es ist gelungen, zwei Menschen zu finden, die noch immer<br />

bereit sind, gegen Kuklachev auszusagen. Was wir von ihnen erfahren haben, ist<br />

höchst beunruhigend.<br />

• Misha Verbitsky ist Mathematiker, Blogger und Betreiber einer Website. Er sagt, dass<br />

dort jede Menge Tierquälerei stattfindet. Ein Augenzeuge behauptet, dass Kuklachev<br />

elektrische Heizer einsetzt, um den Katzen beizubringen, schnell zu springen. Dabei<br />

verbrennen sich die Katzen die Pfoten, manchmal sogar sehr schlimm. Der frühere<br />

Tierarzt von Kuklachev hat beobachtet, wie Kuklachev den Tieren beibringt, still sitzen<br />

zu bleiben: Er bindet den Katzen einen Strick um den Hals, <strong>der</strong> sich zuzieht, sobald sie<br />

springen und ihnen die Luft abschnürt. Sie sterben daran zwar nicht, bekommen aber<br />

Panik und Angst.<br />

• Als Informationsquelle nennt Verbitsky einen Zeugen, <strong>der</strong> anlässlich einer<br />

Verleumdungsklage gegen den Zirkusinhaber Kuklachev aussagte, vom Richter aber<br />

nicht anerkannt wurde.<br />

• Kuklachev soll an seinen Katzen auch chemische Experimente durchgeführt haben.<br />

Backstage Fotos vom Zirkus während des Gastspiels in Israel:<br />

http://www.facebook.com/album.php?aid=9025&id=107587369274874&ref=mf<br />

Facebook group against the circus:<br />

http://www.facebook.com/group.php?gid=107311045969172&v=info&ref=ts<br />

(Quelle: PETA Deutschland)<br />

-------------------------------- Ende des <strong>Newsletter</strong>s --------------------------------<br />

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Wir freuen uns, wenn Sie uns weiterempfehlen. Wenn Sie Anregungen, Lob o<strong>der</strong> Kritik<br />

haben, schreiben Sie uns bitte: info@tierfreunde-ms.de.<br />

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Verwendung über den privaten Gebrauch hinaus<br />

ist nur zulässig nach Rücksprache mit dem ViSdP., Dirk Oosterhout (Kontakt:<br />

info@tierfreunde-ms.de, Telefon: 0251 325058).<br />

Vom E-<strong>Newsletter</strong> <strong>der</strong> <strong>Tierfreunde</strong> <strong>Münster</strong> können Sie sich unter <strong>der</strong> oben genannten<br />

<strong>Mai</strong>ladresse abmelden.<br />

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