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Oberbegriffsdatei - Deutsches Historisches Museum

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Die <strong>Oberbegriffsdatei</strong> (OBG) ist auf diesem Hintergrund entstanden, damals quasi als<br />

Selbsthilfegruppe der Anwender der <strong>Museum</strong>sdokumentationssoftware HiDA 2 , die seit Ende<br />

der 1980 in Bayern durch die Landesstelle für Nichtstaatliche Museen gefördert wurden.<br />

Nicht zuletzt durch zahlreiche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurde in diesen Jahren in<br />

Museen sehr intensiv dokumentiert. Dr. Viktor Pröstler von der Landesstelle für die<br />

nichtstaatlichen Museen in München gründete den OBG-Arbeitskreis, dem bald schon<br />

Fachleute aus zahlreichen Bundesländern angehörten. Nach der Revision hat die OBG-Datei<br />

heute ca. 4.500-5.000 Deskriptoren, damals waren es noch mehr.<br />

Die OBG baut auf der Erfassung von real existierenden <strong>Museum</strong>sbeständen auf und ist kein<br />

theoretisches Konstrukt.<br />

Man entschied sich dafür, die Objektbezeichnungen nach Möglichkeit formtypologisch<br />

anzusetzen. Es heißt als „Tasse“ und nicht „Kaffeetasse“. Wohlgemerkt, das ist unser Ziel,<br />

nicht immer konnten wir uns daran halten. Bisweilen schmelzen Funktion und Form<br />

zusammen, wie z. B. bei den „Schreibmöbel“. Thesaurusspezialisten bereitet unser<br />

pragmatisches Vorgehen immer wieder mal Bauchschmerzen. Pragmatismus ist gut,<br />

solange er den aktuellen Forschungsstand nicht außer Acht lässt – und darum bemühen wir<br />

uns intensiv.<br />

Der Terminus „Oberbegriff“ kommt direkt von der HiDA-Anwendung; denn dort wird die<br />

Thesaurus-Datei so genannt. Das erste Produkt der Arbeitsgruppe waren die sogenannten<br />

Oberbegriffsdokumente für HiDA : eine bis zu siebenstufige Hierarchie.<br />

Desweiteren entstanden daraus hierarchisch gegliederte Deskriptorenlisten, die man auch<br />

unabhängig von HiDA weitergeben konnte. Die Hierarchien waren – wie hier z. B. an der<br />

doppelten Aufführung der „Raumschmuckleuchten“ zu sehen ist noch nicht ausgereift.<br />

Einzelne Bereiche der OBG wurden ausgearbeitet. Zur Ansetzung des Deskriptors und<br />

systematischen Gliederung kamen dann längere Definitionen dazu, die die OBG in Richtung<br />

„Bestimmungshilfe“ ausbauten.<br />

Oft ist uns die Frage gestellt worden, um was es sich dokumentarisch bei der OBG eigentlich<br />

handelt? Bis heute hat sie sowohl Merkmale einer Klassifikation (Einteilung von Objekten<br />

anhand bestimmter Merkmale in Sachgruppen) als auch Thesaurusmerkmale (eine<br />

geordnete Zusammenstellung von Begriffen und ihren vorwiegend natürlichsprachigen<br />

Bezeichnungen, die in einem Dokumentationsgebiet zum Indexieren, Speichern und<br />

Wiederauffinden dient. Sie ist also ein Mischgebilde.<br />

Die OBG als Nur-Textdatei brachte Nachteile mit sich: Neben der getrennten Verwaltung von<br />

Text und Bild waren die Hierarchieebenen oft nicht nachvollziehbar; es gab viele Dubletten ,<br />

das Nachhalten von Versionsständen war schwierig und an einem (!) Text lässt sich schwer<br />

gleichzeitig kooperativ arbeiten.<br />

Dem soll seit einigen Jahren mit einer weiteren Entwicklung abgeholfen werden:<br />

Die OBG wird nun über das Vokabularmodul xTree von digiCULT Schleswig-Holstein<br />

erfasst. 3 Hierbei handelt es sich um ein webbasiertes Tool zur Verwaltung von Thesauri oder<br />

andere Typen von kontrolliertem Vokabular.<br />

Die Vorteile: Die Dateneingabe kann über jeden Internetanschluss erfolgen, es gibt<br />

einfachere Dublettenkontrolle, Text und Bild sind verbunden.<br />

2 HiDA, Sammlungsdokumentations- und managementsoftware. Internet :<br />

http://www.startext.de/produkte/hida/hida , abgerufen am 4.12.2011<br />

3 OBG und Xtree - Vokabularworkshops bei digiCULT. Internet: http://www.digicult-verbund.de/,<br />

abgerufen am 6.12.2011<br />

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