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Nachhaltigkeitsbericht 2010 - Knauf Insulation

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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

Es kommt auf diE dämmung an<br />

DE


Hintergründe dieses Berichts –––<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, der Dämmstoffspezialist der <strong>Knauf</strong><br />

Unterneh mens gruppe, freut sich, Ihnen seinen ersten<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> präsentieren zu können. Darin möchten<br />

wir Sie in erster Linie darüber informieren, welche Aktivitäten<br />

wir im Jahr 2009 im Bereich Nachhaltigkeit in die Wege<br />

geleitet haben. Auch einige Daten aus dem Jahr 2008 sowie<br />

Informationen aus dem Jahr <strong>2010</strong> beziehen wir mit ein.<br />

Wir wollen unseren Stakeholder (Anspruchsgruppen) künftig<br />

jährlich einen solchen Bericht präsentieren und darin unsere<br />

Aktivitäten, Fortschritte und Ziele in der Umsetzung der<br />

wichtigsten Geschäfts-, Sozial- und Umweltbelange beschreiben.<br />

Was Inhalt und Qualität der Informationen in unserem Bericht<br />

betrifft, so orientieren wir uns an den Vorgaben der aktuellen<br />

G3-Leitlinie der Global Reporting Initiative (www.globalreporting.<br />

org). Informationen rund um den GRI-Index sind auf unserer<br />

Website zu finden.<br />

1<br />

Einleitung<br />

2<br />

Botschaft des Vorsitzenden der geschäftsführung<br />

und Übersicht ausgewählter kennzahlen<br />

4<br />

unternehmensprofil<br />

6<br />

gebäude sanieren<br />

14<br />

Produkte - beim thema nachhaltigkeit im mittelpunkt<br />

22<br />

unser unternehmen<br />

32<br />

Engagement und wie es weiter geht<br />

Im Rahmen dieses Erstberichts legen wir unseren Schwerpunkt vor<br />

allem auf die Bereiche, die in Sachen Nachhaltigkeit für das<br />

Unternehmen von besonderer Bedeutung sind. Ergänzungen zu<br />

den Angaben dieses Berichts und zusätzliche Informationen sind<br />

im Internet unter www.knaufinsulation.com abrufbar und auf den<br />

lokalen Websites in den jeweiligen Landessprachen verfügbar.<br />

Für 2009 können wir über die Aktivitäten zur Nachhaltigkeit an<br />

29 <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Produktionsstätten in Europa, der GUS-<br />

Region, Nordamerika und Asien informieren. Im Hinblick auf<br />

unsere jüngsten M&A-Aktivitäten sind die hier zusammengestellten<br />

Informationen so umfassend wie möglich. Für zukünftige<br />

Berichte möchten wir diese nochmals auf unsere gesamten<br />

Geschäftsaktivitäten erweitern.<br />

Die englische Version dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s steht ab<br />

Anfang 2011 auf der Website des Unternehmens zum Download<br />

zur Verfügung. Das gilt auch für gekürzte Fassungen in weiteren<br />

Sprachen.<br />

Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> können wir auf<br />

ein Wachstum zurückblicken, das uns<br />

in den letzten zehn Jahren zum<br />

weltweit drittgrößten Hersteller von<br />

Dämmstoffen gemacht hat. Als eines<br />

der führenden Unternehmen im Markt<br />

tragen wir auch immer größere<br />

Verantwortung für die Umwelt. Und<br />

diese wollen wir wahrnehmen.<br />

Wir begrüßen Sie als<br />

Leser unseres ersten<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s.<br />

Zunächst wollen wir ihnen einen Überblick über unsere<br />

Erfolge des vergangenen Jahres geben. und wir werden<br />

zeigen, welche Herausforderungen künftig auf uns<br />

zukommen.<br />

Um Nachhaltigkeit für Umwelt und Klima zu gewährleisten, werden<br />

wir bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in drei verschiedenen Bereiche tätig.<br />

Deshlab ist er in die Bereiche Gebäude, Produkte und unter<br />

Unternehmen selbst aufgeteilt. In jedem dieser Bereiche müssen<br />

wir uns den aktuellen Herausforderungen stellen:<br />

1. Gebäude<br />

Unsere Produkte sind eine entscheidende Grundlage, wenn es um<br />

nachhaltige Gebäude geht – unser Beitrag zu dem strategischen<br />

Ziel Nachhaltigkeit aber geht weit darüber hinaus. Es liegt in unserer<br />

Verantwortung, unsere Kraft in eine Entwicklung zu einer sogenannten<br />

Fast-Nullenergie-Baukultur zu investieren. Dazu gehört es auch,<br />

die politischen Entscheidungsträger sowie alle Beteiligten an der<br />

Wertschöpfungskette im Bau darin zu unterstützen, den Wandel<br />

in diese Richtung erfolgreich zu gestalten. Zudem müssen wir uns<br />

aktiv an der Diskussion über die weitergehenden Belange des<br />

nachhaltigen Bauens beteiligen und sicherstellen, dass der Übergang<br />

zu einer “Fast-Nullenergie-Baukultur” mit generellen Verbesserungen<br />

bei der Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt verknüpft wird.<br />

2. Produkte<br />

Gebäude sind mehr als die Summe ihrer jeweiligen Bestandteile. Denn<br />

es liegt auf der Hand, dass Produkte in ökologischer Hinsicht mit optimierten<br />

Leistungswerten für die Entwicklung einer nachhaltigeren<br />

Baukultur von großer Bedeutung sind. Einerseits müssen wir uns über die<br />

veränderten Anforderungen im Klaren sein, die durch die Umstellung<br />

auf Niedrigenergie-Gebäude entstehen. Denn es ist erforderlich,<br />

Produkte bereitzustellen, die unsere Kunden bei ihren Bemühungen<br />

unter stützen, nachhaltige Gebäude zu errichten. Andererseits müssen<br />

wir auch aktiv daran mitwirken, unseren Stakeholdern die Bedeutung<br />

der Dämmung für den Aufbau von nachhaltigen Gebäuden begreiflich<br />

zu machen. Insbesondere müssen wir dafür sorgen, dass wirklich<br />

umweltfreundliche Leistungen im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen<br />

und dass die Bauindustrie Zugang zu transparenten und glaub würdigen<br />

Umweltdaten bezüglich der einzelnen Bauprodukte erhält. Darüber<br />

hinaus sind wir natürlich auch dafür verantwortlich, Produkte zu liefern,<br />

die sehr gute thermische Leistungswerte und gleichzeitig eine exzellente<br />

Umweltperformance bieten. Wir sind stolz darauf, dass es uns mit der<br />

Markteinführung unserer neuen Mineralwolle mit ECOSE ® Technology<br />

gelungen ist, die ersten Schritte zu diesem Ziel in die Wege zu leiten.<br />

3. Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen<br />

Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die Anforderungen<br />

an Nachhaltigkeit umfassend zu verstehen, denen sich unsere<br />

Branche gegenüber sieht. Das bedeutet auch, dass wir uns bewusst<br />

machen, wo und inwieweit die Aktivitäten unseres Unternehmens<br />

Auswirkungen auf unsere Umwelt nach sich ziehen – auf lokaler<br />

wie auf globaler Ebene. Die Herstellung von Dämmstoffen macht<br />

es notwendig, stetig neue Produktionsstätten zu bauen und zu<br />

betreiben. Das ist nicht möglich, ohne dass Energie verbraucht<br />

wird, ohne dass Abgase erzeugt werden und ohne dass Materialien<br />

und Produkte über weite Strecken transportiert werden. Zugleich<br />

schaffen wir damit aber auch Arbeitsplätze und tragen so zur<br />

Wertschöpfung in der Region und zum Aufbau von positiven<br />

Beziehungen mit den Kommunen bei, in denen unsere Betriebe<br />

angesiedelt sind. Anders als bei vielen Industriebranchen können<br />

wir stolz darauf sein, dass unsere Produkte eine positive Bilanz<br />

aufweisen: Ein typisches Dämmstoffprodukt zum Beispiel spart auf<br />

seine Einsatzdauer gerechnet etwa 400 Mal mehr Energie ein als<br />

für seine Herstellung benötigt wird. Dennoch bleibt es in unserer<br />

Verantwortung, die von uns verursachten Auswirkungen fortlaufend<br />

zu verringern und die positive Energiebilanz weiter zu steigern.


Botschaft des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

Von wachsender Verantwortung<br />

zu verantwortungsbewusstem Wachstum<br />

Tony Robson –– Group Chief Executive (Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Gruppe)<br />

Wer für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> gearbeitet oder den Fortschritt der Firma<br />

in den letzten Jahren beobachtet hat, weiß: Die Entwicklung ist fast<br />

ein wenig zu rapide verlaufen. Im Jahr 2002 waren wir noch ein<br />

deutsches Unternehmen in Familienbesitz, mit vier Produktionsstätten<br />

in Nordamerika. In Europa hatten wir – vielleicht etwas ungewöhnlich<br />

für ein deutsches Unternehmen – keinen Produkttionsstandort.<br />

Bis <strong>2010</strong> hat sich die Situation dann jedoch radikal verändert:<br />

Wir verfügen nun über 30 Werke rund um den Globus. Dennoch<br />

bleiben wir nach wie vor ein deutsches Unternehmen und Teil der<br />

familiengeführten <strong>Knauf</strong> Unternehmensgruppe.<br />

Ein solch rapides Wachstum ist nicht möglich, ohne dass<br />

eine Reihe Herausforderungen bewältigt werden müssen.<br />

Dazu gehörte die Akquisition von Unternehmen und<br />

die Zusammenführung derer Lösungsansätze und<br />

Systeme mit den unseren. Beim Aufbau neuer<br />

Produktionsstätten mussten sich nicht zuletzt<br />

die örtlichen Institutionen erst an den neuen<br />

Nachbarn <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> gewöhnen. Aber<br />

wir mussten uns auch selbst erst an die<br />

Veränderungen gewöhnen, die zu einer<br />

solchen Übergangsphase gehören.<br />

“Angesichts unserer<br />

heutigen Position wächst<br />

unsere Verantwortung - nicht<br />

nur für uns selbst, sondern auch<br />

für die Umwelt, in der wir leben<br />

und arbeiten. Deshalb sollten wir<br />

künftig ein noch stärkeres<br />

Augenmerk auf<br />

verantwortungsbewusstes<br />

Wachstum setzen.”<br />

“Dieser Bericht gibt Auskunft<br />

über die Herausforderungen,<br />

der sich die Baubranche im kommenden<br />

Jahrzehnt stellen muss. Er informiert<br />

über die Weiterentwicklung der<br />

von uns angebotenen Produktpalette,<br />

mit denen wir den Herausforderungen<br />

begegnen und darüber, wie wir<br />

als Unternehmen unsere Leistung<br />

noch weiter verbessern”<br />

Eine Schlüsselaufgabe hatte in dieser Übergangsphase das<br />

Mangement: Die Unternehmensleitung musste dafür sorgen, dass<br />

wir mit Verantwortung wachsen. Wir mussten unser Augenmerk<br />

verstärkt auf interne Aspekte richten – nur so konnten wir uns<br />

darüber klar werden, in welche Richtung wir unser Unternehmen<br />

ausrichten wollen.<br />

Gleichzeitig aber hat es uns als Unternehmen mit Schwerpunkt auf<br />

der Herstellung von Dämmstoffen beruhigt, zu wissen: Je besser wir<br />

unsere Arbeit machen, desto besser ist das für die Umwelt.<br />

Lassen Sie mich das veranschaulichen: Allein die 2009 im Vergleich<br />

zu 2002 mehr verkauften Dämmstoffe haben im Jahr <strong>2010</strong> zur<br />

Einsparung von über sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid geführt.<br />

Bis zum Jahr 2050 können so über 117 Milliarden Liter Öl eingespart<br />

werden. Damit lässt sich die Erde 17 Millionen Mal mit einem Auto<br />

umrunden.<br />

Unterdessen waren wir <strong>2010</strong> in der Lage, uns zum weltweit<br />

drittgrößten Dämmstoffhersteller zu entwickeln. Wir gehören längst<br />

nicht mehr zu den kleineren Akteuren, sondern sind in Nordamerika<br />

wie in Europa eine wirkliche Größe. Und nun haben wir das Ziel,<br />

Weltmarktführer zu werden. Mit diesen hohen Ambitionen wächst<br />

auch unsere Verantwortung – nicht nur für uns selbst, sondern auch<br />

für die Umwelt. Deshalb werden wir künftig ein noch stärkeres<br />

Augenmerk auf verantwortungsbewusstes Wachstum setzen.<br />

Ein wichtiger Schritt ist dabei die Einführung des ersten<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s unseres Unternehmens. Einerseits hebt<br />

dieser viele exzellente Initiativen quer durch das Unternehmen<br />

hervor und beleuchtet einige der Auszeichnungen, die wir für unser<br />

Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit entgegennehmen<br />

konnten. Auf der anderen Seite weist er auch deutlich darauf hin,<br />

dass wir noch Verbesserungspotenzial sehen und zeigt, worauf wir in<br />

Zukunft mit besonderem Nachdruck achten müssen. Zudem werden<br />

die Herausforderungen aufgeführt, der sich die Baubranche im<br />

kommenden Jahrzehnt stellen muss. Zudem wird dargestellt, wie wir<br />

unser Produktangebot und unsere Palette weiterentwickeln müssen,<br />

um diesen Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Der Bericht ist als ein Meilenstein zu sehen, der unser engagiertes<br />

Eintreten für weiteres Wachstum deutlich macht und dabei auch<br />

unseren Blick dafür schärft, dies auf nachhaltige und ökologisch<br />

verantwortungsvolle Weise zu tun.<br />

Übersicht ausgewählter Kennzahlen<br />

Zu ihrer information finden sie hier einige ausgewählte kennzahlen für<br />

die Jahre 2008 und 2009. Zukünftige Berichte werden sich zum Zweck<br />

der Vergleichbarkeit hierauf beziehen.<br />

Kennzahl 2008 2009 Veränderung<br />

menschen und gesellschaft (ab seite 24)<br />

Todesfälle* 0 1 (1)<br />

–<br />

Anzahl der meldepflichtigen<br />

Arbeitsunfälle*<br />

94 128 –<br />

Unfallhäufigkeitsrate* 16 20 –<br />

Unfallschwererate* 43 29 +<br />

Schulungen (Stunden/Mitarbeiter) n/a 19.5 –<br />

Verhältnis der Geschlechter - %<br />

weiblicher Mitarbeiter<br />

umweltschutz (ab seite 28)<br />

n/a 16.3% –<br />

Energieverbrauch (MWh/Tonne Produkt) 3.02 2.99 +<br />

CO2 Emissionen (Tonnen CO2 /Tonne<br />

Produkt)<br />

0.58 0.52 +<br />

Wasserverbrauch (m3 /Tonne Produkt) 2.69 2.20 +<br />

Abwasser (m3 /Tonne Produkt) 0.45 0.59 –<br />

Abfallaufkommen (kg/Tonne Produkt) 84.5 92.4 –<br />

Sonderabfallaufkommen (kg/Tonne<br />

Produkt)<br />

2.16 2.42 –<br />

(1) Weitere Information hierzu finden sie auf Seite 26.<br />

* Die Unfallauswertungen beziehen sich nur auf die Produktionsstandorte<br />

+ Positive Veränderung<br />

– Negative Veränderung<br />

17Mio<br />

Allein die 2009 im Vergleich zu 2002 mehr<br />

verkauften Dämmstoffe haben im Jahr <strong>2010</strong> zur<br />

Einsparung von über sieben Millionen Tonnen<br />

Kohlendioxid geführt. Bis zum Jahr 2050 können<br />

so über 1 Milliarde Barrel Öl eingespart werden.<br />

Damit lässt sich die Erde 17 Millionen Mal mit<br />

einem Auto umrunden.<br />

2 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 3


Unternehmensprofil<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist einer der am schnellsten<br />

wachsenden Dämmstoffhersteller. Wir haben<br />

uns das klare Ziel gesetzt, die Nummer Eins<br />

unter den Anbietern für energieeffiziente<br />

Systemlösungen für Gebäude zu werden.<br />

Unternehmensprofil<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist einer der weltweit größten Dämmstoffhersteller<br />

mit einem einzigartig breiten Produktsortiment. Dieses ist die Basis<br />

dafür, der wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten und<br />

schallschützenden Lösungen für neue und bereits bestehende<br />

Eigenheime sowie für gewerblich genutzte Gebäude und<br />

Industrieanlagen gerecht zu werden. Unsere Mitarbeiter sind<br />

in über 35 Ländern und 30 Produktionsanlagen (einschließlich<br />

eines Technischen Kompetenzzentrums) stetig im Einsatz für die<br />

Herstellung von Glaswolle (GMW), Steinwolle (SMW), Holzwolle<br />

(HW), Extrudiertem Polystyrol (XPS), Expandiertem Polystyrol (EPS)<br />

und Extrudiertem Polyethylen (XPE). Die Dämmstoffprodukte<br />

von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> bieten eine unübertroffene Palette für die<br />

Gebäudedämmung, für Industrie- und HVAC (klimatechnische)-<br />

Anwendungen ebenso wie für OEM (Erstausrüster)-Lösungen. <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong> gehört der familiengeführten <strong>Knauf</strong> Unternehmensgruppe<br />

an, einem der weltweit führenden Baustoffherstellern, der zurzeit etwa<br />

24.000 Mitarbeiter in 50 Ländern beschäftigt.<br />

Vorstand und<br />

Geschäftsführung<br />

Die Gesamtverantwortung für Qualitäts-, Umwelt-, Sicherheits-<br />

und Gesundheitsaspekte innerhalb des Unternehmens liegt beim<br />

Vorstand der Unternehmensgruppe und bei den Geschäftsführern.<br />

Das Management muss über relevante Sicherheits-, Gesundheits-,<br />

Umwelt- und Qualitätsthemen stets informiert sein. Es sorgt auf<br />

dieser Grundlage dafür, dass Leitlinien der strategischen Ausrichtung,<br />

praktischer Verfahren, Ressourcen und Hilfsmittel vorhanden und<br />

anwendbar sind, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen.<br />

Der Technische Leiter der Unternehmensgruppe und der Leiter<br />

Regulatory Affairs und Genehmigungsangelegenheiten berichten<br />

dem Vorstand von den Entwicklungen der Unternehmensleitlinien und<br />

Abweichungen von dieser strategischen Ausrichtung, soweit dies in<br />

ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich liegt. Die Technischen Leiter<br />

und Werksleiter sind dafür verantwortlich, dass Unternehmensabläufe<br />

und -verfahren kommuniziert werden, dass ausreichend Ressourcen<br />

und Hilfsmittel vorhanden sind, um die Leitlinien der strategischen<br />

Ausrichtung, Systeme, Fortbildungsmaßnahmen, Auditprüfungen<br />

und Qualitätsvorgaben umzusetzen und dass bewährte Verfahren<br />

untereinander ausgetauscht werden.<br />

Unsere Produktionsstandorte<br />

Europa<br />

Nordamerika<br />

Wertschöpfung zum Nutzen des Kunden<br />

teil unserer unternehmensstrategie ist es, stets die Zufriedenheit des<br />

kunden mit unseren Leistungsstandards und der Produktqualität zu überprüfen.<br />

in den usa haben unsere studien gezeigt, dass wir ein außerordentlich<br />

hohes niveau an kundenzufriedenheit erreicht haben – und das,<br />

obwohl genauere analysen zeigen, dass die kunden von knauf insulation<br />

sogar eine weit überdurchschnittlich ausgeprägte umweltverträglichkeit<br />

erwarten. dieser aspekt wird nicht selten für genauso wichtig gehalten<br />

wie die Breite der Produktpalette und die Qualität.<br />

Unser Weg zum Wachstum<br />

Unsere Entwicklung während der letzten zehn Jahre war besonders<br />

durch die Erweiterung unserer eigenen Produktion sanlagen gekennzeichnet<br />

und durch einige große Akquisitionen. <strong>Knauf</strong> Fiber Glass USA<br />

entstand 1978 – damals erwarb die <strong>Knauf</strong>-Familie ein bestehendes<br />

Werk in Shelbyville, Indiana. Zwischen 1978 und 2000 konnten wir unsere<br />

Produktionskapazitäten in den USA mit der Eröffnung eines weiteren<br />

Werks in Lanett, Alabama, und zwei zusätzlichen Anlagen im Lande<br />

wesentlich ausweiten. Der Startpunkt europaweiter Aktivitäten lag für<br />

uns im Jahr 2002, als wir in einem Gemeinschaftsunternehmen den europäischen<br />

Geschäftsbereich von Owens Corning’s übernahmen, der<br />

dann 2003 in den vollständigen Besitz von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> überging.<br />

Seit 2002 konnten wir unsere Kapazitäten deutlich ausbauen – von vier<br />

Werken in den USA und fünf in Europa ist die Zahl weltweit auf mittlerweile<br />

30 Werke gewachsen. Neue Produktionsstätten und weitere<br />

Übernahmen in Europa und den GUS-Staaten, darunter auch der Steinund<br />

Holzwolle Dämmstoffhersteller Heraklith im Jahr 2006, verdeutlichen<br />

dieses Wachstum. Die gelungene Integration dieser verschiedenen<br />

Unternehmen, die wir in den letzten zehn Jahren erwerben konnten, ist<br />

und bleibt ein Zeugnis für unseren Erfolg als Unternehmen.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft für unsere Branche sehr positive<br />

Aussichten bietet und wir gehen davon aus, dass wir auch weiterhin<br />

in ähnlicher Weise wachsen werden. Unter dieser Voraussetzung<br />

erachten wir es auch in Zukunft für wichtig, eine gemeinsame<br />

Unternehmenskultur aufzubauen und gleichzeitig unseren unternehmerischen<br />

Geist beizubehalten.<br />

Zentrale Themen für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

Die Themen, die wir in unserem Bericht behandeln, sind:<br />

• Nachhaltiges Bauen • Befürwortung von Richtlinien<br />

• Klimawandel und<br />

Energiesicherheit<br />

• Verantwortungsvolle Produktion<br />

• Produktlebensdauer und • Einsatz von Rohmaterial und<br />

Wiederverwertbarkeit<br />

Innovationen<br />

• Produktsicherheit und • Gesellschaftliches Engagement<br />

Qualität des Raumklimas in der direkten Umgebung<br />

Diese Themen sehen wir im Hinblick auf den Beitrag unseres<br />

Unternehmens zur nach haltigen Entwicklung als die für unser<br />

Unternehmen relevantesten an. Wir sind uns bewusst, dass unsere<br />

Stakeholder möglicherweise noch weitere Aspekte vor Augen haben.<br />

Daher möchten wir, dass unser Bericht als Grundlage für einen weiteren<br />

Dialog mit unseren Stakeholdern dient.<br />

Übrige Welt<br />

Auszeichnungen<br />

im Jahr 2009 wurde die exzellente umweltverträglichkeit unserer<br />

mineralwolle mit ECosE ® technology durch eine Reihe von<br />

auszeichnungen bestätigt:<br />

• global insulation Product of the Year (Produkt des Jahres) 2009<br />

• duBo award 2009 – 1. Preis für revolutionäre nachhaltige Bau-<br />

Innovationen (Niederlande)<br />

• Construction Company of the Year (Bauunternehmen des<br />

Jahres 2009) – Kategorie Baustoffe und -technologien (Polen)<br />

• innovation of the Year 2009 award (Innovation des Jahres 2009)<br />

– Vereinigung der Innovativen<br />

Unternehmen in der Tschechischen Republik<br />

• Construction Product and technology of the Year (Bauprodukt<br />

und -technolgie des Jahres) 2009<br />

– Bronzemedaille (Tschechische Republik)<br />

die Liste der auszeichnungen setzte sich auch <strong>2010</strong> fort:<br />

• top Builder (top Bauunternehmen) <strong>2010</strong> (Polen)<br />

• the alabama Wildlife federation (aWf) governor’s<br />

Conservation achievement awards: air Conservationist of the<br />

Year (Luft-umweltschützer des Jahres) – In Anerkennung der<br />

Emissionsverringerung unseres Werks in Lanett um 94 Prozent als Folge<br />

der Umstellung auf ECOSE ® Technology (Nordamerika)<br />

• iBf <strong>2010</strong> gold medal (goldmedaille) (Tschechische Republik)<br />

• Belgischer ECo-aWaRd<br />

Weitere Auszeichnungen nach der Einführung von ECOSE ® Technology<br />

siehe Seite 20.<br />

Einbeziehung der<br />

Stakeholder<br />

Der Dialog mit unseren Stakeholdern hat für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> besonders<br />

im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung.<br />

So möchten wir diesen Bericht als Grundlage nutzen, um diesen Dialog<br />

künftig weiter zu intensivieren und noch besser zu strukturieren.<br />

Zu unseren Stakeholdern zählen wir beispielsweise Mitarbeiter,<br />

Lieferanten, Einzelhändler, Architekten, Installationseunternehmen,<br />

Gewerkschaften, gesellschaftliche Gruppierungen vor Ort, nationale<br />

und internationale Branchen- und Handelsverbände, Regierungsstellen,<br />

Regulierungsbehörden, Energietechniker, zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen und Anwohner.<br />

Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> kommen wir auf verschiedenste Art mit ihnen in<br />

Berührung: Von der Teilnahme an internationalen Veranstaltungen<br />

bis hin zur aktiven Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen,<br />

die sich für verbesserte Vorschriften für Niedrigenergiebauten<br />

einsetzen. Wir sind im Dialog mit Architekten, führen Fortbildungsund<br />

Seminarveranstaltungen für Montagefachleute durch und sind<br />

über unsere Vertriebs- und Marketingpartner im stetigen Austausch<br />

mit Kunden. Mit Mitarbeitern kommunizieren wir über eine Reihe von<br />

formellen oder informellen Kanälen. Dazu zählen etwa die Betriebsräte<br />

oder Programme wie die „One <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>“-Initiative.<br />

4 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 5


Gebäude<br />

sanieren<br />

In Gebäuden wird mehr Energie verbraucht als im<br />

Trans portwesen oder in der Industrie. Spielt das eine<br />

Rolle ? Nun, wir denken schon. Es ist wichtig, weil unser<br />

Energieverbrauch den Klimawandel antreibt und unsere<br />

Energiesicherheit in Frage stellt.<br />

Bauwerke werden häufig immer noch ineffizient konstruiert – und das, obwohl<br />

Lösungen zur Verfügung stehen, um “fast-nullenergie-gebäude” zu errichten.<br />

Es ist einfach an der Zeit, Energie zu sparen. aber die Zeit läuft uns davon.<br />

Nach Angaben des UN-Gremiums, das Forschungen zum Klimawandel betreibt,<br />

wird die Welt mit „abrupten und irreversiblen Konsequenzen“ konfrontiert, sofern die<br />

Weltbevölkerung ihre CO 2-Emissionen nicht innerhalb dieses Jahrzehnts deutlich reduziert.<br />

Unter den Wissenschaftlern, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen, herrscht<br />

weltweit fast einhellig die Auffassung, dass der Klimawandel real und vor allem gefährlich<br />

und stark vom Menschen beeinflusst ist. Übereinstimmend sind die Forscher der Meinung,<br />

dass der Klimawandel ein existenziell gefährdendes Phänomen ist. Gleichzeitig führt uns<br />

die Notwendigkeit des Imports von Rohstoffen auch immer tiefer in die Abhängigkeit von<br />

Staaten, die über diese Ressourcen verfügen.<br />

All dies klingt ziemlich beängstigend. Die positive Nachricht ist, dass wir schon jetzt<br />

über die Technologie verfügen, um den Energieverbrauch und damit den Ausstoß von<br />

Kohlenstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Dass 40 Prozent des Energieverbrauchs weltweit<br />

Gebäuden zuzuschreiben ist, eröffnet unserem Unternehmen dabei große Potenziale.<br />

Denn mit einfachen Dämmlösungen ließen sich die durch Gebäude entstehenden<br />

Treibhausgasemissionen um ein Drittel verringern. In Verbindung mit anderen Maßnahmen<br />

zur Energieeinsparung ist es möglich, noch viel weiter zu gehen. So gibt es Regierungen, die<br />

von der bebauten Umwelt bereits eine Reduzierung des Energieverbrauchs von 80 Prozent<br />

einfordern. Dies entspricht einer Verringerung der Gesamtenergie um 32 Prozent und damit<br />

der gleichen Menge, wie Augenblick für Transportzwecke verbraucht wird.<br />

Leicht ist es nicht, die Herausforderung der Reduktion der Schadstoffemission zu bewältigen:<br />

Regierungen, Firmen und Privatpersonen haben eine enorme Aufgabe vor sich, um<br />

die zur Verfügung stehenden Potenziale effektiv zu nutzen. Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> arbeiten wir<br />

hart daran, ins Gespräch mit Regierungsstellen und anderen wichtigen Akteuren zu treten –<br />

mit dem Ziel, dass diese sich der entscheidenden Rolle bewusst werden, die Dämmung im<br />

Kampf gegen den Klimawandel und bei der Steigerung der Energiesicherheit spielen kann.<br />

Gleichzeitig arbeiten wir hart daran, unseren eigenen Energieverbrauch zu reduzieren.<br />

Wenn es vorwärts gehen soll, wird aber jeder Einzelne noch deutlich mehr tun müssen.<br />

28%<br />

40%<br />

Was am meisten<br />

Energie verbraucht ?<br />

28% Industrie<br />

32% Transport<br />

40% Bauwirtschaft<br />

32%<br />

Hinweis: Auf der Grundlage von<br />

Zahlen aus der EU und den USA.<br />

Gebäude spielen eine entscheidende<br />

Rolle, wenn es um die<br />

Verringerung des Energieverbrauchs<br />

und der damit verbundenen Reduzierung<br />

von CO2 geht. 40 Prozent unserer<br />

verwendeten Energie wird in Gebäuden<br />

verbraucht. Dies ist mehr als die Energie, die<br />

im Transportwesen oder in der Industrie<br />

verbraucht wird.Dass durch eine Reduktion<br />

des Energieverbrauchs viel Geld gespart,<br />

die Energiesicherheit erhöht und Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden können,<br />

ist weitaus mehr als ein<br />

positiver Nebeneffekt.<br />

€ 270Mrd 3.3Mio 460Mio 530.000<br />

Die Kosten der EU für<br />

schlechte Energieeffizienz.<br />

(Zahlen gelten nur für Europa)<br />

Von Venedig bis Shanghai und von New York bis London sehen<br />

sich unsere großen Küstenstädte in Zukunft einem teils<br />

hohen Überflutungsrisiko ausgesetzt. Gebäude<br />

spielen eine entscheidende Rolle dabei,<br />

dieser Gefahr entgegenzuwirken.<br />

Die Liter Öleinheiten<br />

(boe), die jeden Tag durch<br />

effiziente Energienutzung<br />

in Gebäuden eingespart<br />

werden könnten.<br />

Die Tonnen an<br />

Kohlendioxidemissionen,<br />

die sich auf Grundlage<br />

von Gebäuden jedes Jahr<br />

verringern ließen.<br />

Die Anzahl der Arbeitsplätze,<br />

die durch eine Verbesserung der<br />

Energieeffizienz in Gebäuden<br />

geschaffen werden könnte.<br />

6 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 7


Gebäude<br />

Klimawandel und Energiesicherheit<br />

– eine doppelte<br />

Herausforderung<br />

klimawandel und mangelnde Energiesicherheit gehören unserer<br />

ansicht nach zu den grössten Bedrohungen für unsere gesellschaft<br />

und das Wirtschaftsleben. die anzeichen sind eindeutig: der Planet<br />

wärmt sich auf, die auswirkungen sind bereits im gange und es<br />

bleiben uns weniger als zehn Jahre, um die entscheidenden<br />

schritte zur deutlichen Reduzierung der kohlenstoffemissionen in<br />

die Wege zu leiten. ohne entsprechendes Engagement laufen wir<br />

gefahr, zu der generation zu werden, über die man später sagen<br />

wird: sie wusste zwar, was nötig war. aber sie konnte sich nicht<br />

dazu durchringen, eine spürbare Veränderung herbeizuführen.<br />

Unsere moderne Lebensweise gerät durch einen zügellosen Verbrauch<br />

fossiler Brennstoffe als Energieträger in Gefahr. Wir riskieren unsere<br />

Unabhängigkeit, wenn wir immer stärker auf Ölimporte aus dem Ausland<br />

setzen. Wir riskieren mit immer ehrgeizigeren Förderpraktiken das<br />

Aussterben von Ökosystemen und den Rückgang der lokalen Wirtschaft.<br />

Wir gehen das Risiko ein, unsere Zukunft aufs Spiel zu setzen, wenn der<br />

Energienachschub in Gefahr gerät und die Weltenergiepreise steigen.<br />

Diesem düsteren Bild lässt sich aber noch entgegenwirken. Doch es<br />

besteht zügiger Handlungsbedarf – für Wirtschaft, Privatpersonen und<br />

Regierungsstellen. Entscheidend wird es auf konkretes Handeln in der<br />

bebauten Umwelt ankommen – besonders im städtischen Bereich, wo<br />

der Energieverbrauch durch Gebäude ungefähr 70 Prozent der globalen<br />

Emissionen an CO 2 ausmacht und wo die Urbanisierung ständig<br />

zunimmt. Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> nehmen wir diese Herausforderung sehr<br />

ernst: So senken wir den Energieverbrauch in unseren Werken und<br />

weiten die Anwendung des neuen Bindemittels ECOSE ® Technology aus.<br />

Dieses verringert den kumulierten Energieaufwand (graue Energie) bei<br />

unseren Produkten. Die Produkte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> leisten damit<br />

einen massiven Beitrag zur Bewältigung der geschilderten<br />

Herausforderungen. Wir werden jedoch weiter daran arbeiten, unsere<br />

Performance stetig zu verbessern – um einen Beitrag zu einer besseren<br />

und sichereren Zukunft für uns alle zu leisten !<br />

“Als Dämmstoffhersteller sind wir in<br />

der Lage, einen merklichen Beitrag<br />

zu einer ökologisch nachhaltigen<br />

Entwicklung zu leisten. Diese<br />

Chance dürfen wir nicht<br />

verpassen.”<br />

Tony Robson<br />

CEO, <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

6 Wochen<br />

Die ungefähre Zeitdauer, die unsere Produkte in<br />

einer typischen Dachanwendung brauchen, um<br />

den Energieverbrauch wieder auszugleichen, der<br />

für ihre Herstellung nötig war.<br />

Neben dem möglichen Anstieg des Meeresspiegels gehören zu den realen Auswirkungen des<br />

Klimawandels und der mangelnden Energiesicherheit zum Beispiel auch...<br />

Stetig steigende<br />

Temperaturen<br />

das offensichtlichste<br />

anzeichen der<br />

globalen Erwärmung<br />

beschwört konflikte und<br />

wirtschaftliche Risiken<br />

herauf.<br />

Abschmelzen von<br />

Gletschern<br />

folgeauswirkungen<br />

können extrem ausfallen,<br />

etwa in form von<br />

Überschwemmungen.<br />

Mehr<br />

Extremwetterereignisse<br />

Es kommt häufiger<br />

zu extremen<br />

Wetterereignissen – die<br />

auswirkungen werden<br />

sich auf lokaler Ebene<br />

verstärken.<br />

Ölfördermaximum<br />

(Peak-Oil)<br />

Renommierte forscher<br />

sagen, dass wir den Höhepunkt<br />

der geförderten und<br />

verarbeiteten Ölmenge<br />

bereits erreicht haben:<br />

Eine effiziente nutzung der<br />

Energie ist für die umwelt<br />

und aus wirtschaftlichen<br />

gründen notwendig.<br />

Zugang zu<br />

Ölressourcen<br />

die Ölförderländer weisen<br />

ein unterschiedliches<br />

niveau an politischer<br />

stabilität, schutz der<br />

menschenrechte und<br />

militärischer Verteidigungsfähigkeit<br />

ihrer<br />

Ölressourcen auf.<br />

Gebäude und Energie:<br />

Einfach nicht zu ignorieren!<br />

die investition in nicht-fossile Energieträger ist wichtig. dennoch<br />

muss auch das enorme Einsparpotential im Bereich<br />

gebäude erkannt genutzt werden. ausgehend von den Zahlen<br />

für 2008 lässt sich feststellen: die menge an Energie, die bei<br />

gebäuden in Europa potentiell eingespart werden könnte, liegt<br />

beim 15-fachen der auf dem gesamten kontinent errichteten<br />

Windkraft-kapazität. die beste Energie ist und bleibt also die<br />

eingesparte Energie!<br />

Nachdem der Verbrauch bei Gebäuden derart hoch ist, sind auch<br />

die Möglichkeiten gewaltig, dort anzusetzen. 270 Milliarden Euro<br />

können in Europa durch effizienteren Umgang mit Energie eingespart<br />

werden. Dies lässt sich auf eine Äquivalenzmenge von 3,3 Millionen<br />

Barrel Öl pro Tag übertragen, allein für die Europäische Union. Oder<br />

auf die Menge an Energie, die eingespart würde, wenn man 230<br />

Millionen Autos von den Straßen Europas nehmen würde.<br />

Die Kosten für diese Schritte sind gering, Gewinn und Nutzen<br />

aber weitreichend. Einfache Lösungen wie etwa Dämmungen stehen<br />

zur Verfügung und warten nur darauf, eingesetzt zu werden.<br />

Dämmung kann den Energieverbrauch und damit auch die<br />

Kohlendioxidemissionen des bestehenden Baubestandes um ein<br />

Drittel verringern.<br />

In der industrialisierten Welt benötigen wir bis 2050 eine<br />

Verringerung des Energieverbrauchs in der bebauten Umwelt um<br />

etwa 85 Prozent, um den unerwünschten Folgen des Klimawandels<br />

entgegenzuwirken. Die Möglichkeiten, Energieeffizienz und -sicherheit<br />

entscheidend zu verbessern, stehen zur Verfügung. Sie müssen<br />

nun auch genutzt werden!<br />

Es ist an der Zeit, hier ernsthaft aktiv zu werden. Zum Glück ist der<br />

hohe Energieverbrauch als „schwarzes Schaf“ bereits identifiziert.<br />

Gesetzgebung und Finanzmechanismen zeigen erste Reaktionen. Bei<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> sind wir davon überzeugt, dass dieser Prozess im<br />

Lauf der nächsten zehn Jahre rund um den Globus beschleunigt wird.<br />

Wir sind gut positioniert, um bei diesen globalen Herausforderungen<br />

einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Es ist unsere Pflicht, uns<br />

auch weiterhin so stark wie möglich für diese Sache einzusetzen.<br />

Durch unsere eigene Handlungsweise und in Zusammenarbeit mit<br />

anderen verfechten wir die Notwendigkeit, den Energieverbrauch von<br />

Gebäuden dramatisch zu verringern. Zudem übernehmen wir aktiv<br />

und engagiert eine Führungsrolle im Bestreben, diese Reduktion zu<br />

realisieren.<br />

“Der Weg hin zur signifikanten Verringerung<br />

des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und der<br />

Treibhausgasemissionen führt nur über die<br />

Bauwirtschaft. Weltweit ist diese Branche mit<br />

dem größten Energieverbrauch verbunden – eine<br />

Änderung in der Art und Weise, in der wir die<br />

bebaute Umwelt planen und entwerfen, gibt den<br />

größten Anlass zur Hoffnung auf eine Bewältigung<br />

der Klimawandelkrise.”<br />

Ed Mazria<br />

Architekt und Gründer von ‘Architecture 2030’<br />

“Gebäude sind in den USA noch<br />

weit von dem Standard entfernt,<br />

den sie im Hinblick auf Energieeffizienz<br />

bieten müssten. Ein aktives<br />

Eingreifen der Regierung ist jetzt<br />

gefragt, um die Dinge rasch in die<br />

richtige Richtung zu lenken. Es<br />

ist höchste Zeit, dass die Branche<br />

den dringenden Handlungsbedarf<br />

klarstellt. Aus diesem Grund wurde<br />

2009 das Council of the North<br />

American <strong>Insulation</strong> Manufacturers<br />

Association (CNAIMA) ins<br />

Leben gerufen, in dem zum ersten<br />

Mal Dämmstoffhersteller zusammenkommen,<br />

um sich gemeinsam<br />

entschieden für Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

von Gebäuden stark zu machen.”<br />

Jeff Brisley<br />

Senior Vice President Sales and Business Development,<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> USA; Vorsitzender des Council of NAIMA.<br />

Die beste Energie ist eingesparte Energie<br />

die investition in nicht-fossile Energieträger<br />

ist wichtig. dennoch muss auch das enorme<br />

Einsparpotential im Bereich gebäude erkannt<br />

genutzt werden. ausgehend von den Zahlen für<br />

2008 lässt sich feststellen: die menge an Energie,<br />

die bei gebäuden in Europa potentiell eingespart<br />

werden könnte, liegt beim 15-fachen der auf<br />

dem gesamten kontinent errichteten Windkraftkapazität.<br />

die beste Energie ist und bleibt also die<br />

eingesparte Energie !<br />

8 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 9


Energie<br />

Gebäude<br />

Gangwechsel – hin zur „Fast-Null“-Energie<br />

die europäische gesetzgebung legt fest, dass ab 2020 alle neuen<br />

gebäude in der gesamten Eu den „fast-nullenergie“-standard<br />

erfüllen müssen. aber die umsetzung bei neubauten wird lediglich<br />

bewirken, dass die Energieproblematik sich weiter verschlimmert. um<br />

kohlenstoffemissionen aus der bebauten umwelt zu verbannen,<br />

müssen praktisch alle bereits bestehenden gebäude bis 2050 einer<br />

tiefgreifenden energetischen sanierung unterzogen werden. das<br />

bedeutet, dass im schnitt jedes Jahr drei Prozent aller gebäude<br />

saniert werden müssen.<br />

Zeit<br />

Beiträge zu einer besser bebauten Umwelt<br />

Das Hestia-Projekt:<br />

Verstehen, wo Emissionen entstehen<br />

– Gebäude für Gebäude:<br />

In den USA haben wir mit einer<br />

nicht zweckgebundenen<br />

Forschungsbeihilfe die Entwicklung<br />

des Hestia-Projekts gefördert.<br />

Dessen Ziel ist die Einrichtung eines<br />

Online-Systems zur kartographischen<br />

Erfassung und<br />

Abbildung von CO2 –Quellen.<br />

So sollen für Verbraucher, Stadtund<br />

Bebauungsplaner sowie<br />

Bauträger und Entwickler lokaler<br />

Gemeinschaften die Auswirkungen<br />

ihrer Gebäude auf das Klima verständlich<br />

dargestellt werden.<br />

The Carbon War Room:<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> leistet aktiv<br />

Unterstützung bei der „Green<br />

Capital Global Challenge“ der<br />

Initiative Carbon War Room, die<br />

von Sir Richard Branson gegründet<br />

wurde. Ziel ist es, Städten auf der<br />

ganzen Welt im Bemühen um eine<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

ihrer Gebäudesubstanz mit<br />

Finanzmitteln in Milliardenhöhe<br />

unter die Arme zu greifen.<br />

COP 15: Während führende<br />

Weltpolitiker in Kopenhagen zusammenkamen,<br />

um Perspektiven<br />

im Kampf gegen den Klimawandel<br />

zu besprechen, war auch Tony<br />

Robson, Global CEO von <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong>, vor Ort. Er machte sich<br />

für schlagkräftige Maßnahmen<br />

stark, die notwendig sind, um das<br />

beim Gebäudebestand vorhandene<br />

Einsparungspotenzial an<br />

Kohlendioxid zu nutzen.<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> North<br />

America: Der CEO für<br />

Nordamerika, Mark Andrews, traf<br />

US-Präsident Barack Obama im<br />

März <strong>2010</strong>, um die HOMESTAR-<br />

Gesetzgebung zu besprechen und<br />

zu unterstützen. Mit dieser sollen<br />

Arbeitsplätze geschaffen –<br />

und überall in den Vereinigten<br />

Staaten für eine verbesserte<br />

Energieeffizienz gesorgt werden.<br />

Erfahren Sie mehr darüber,<br />

wie wir Gebäude sanieren<br />

http://www.knaufinsulation.com/de/buildings_solutions<br />

Die <strong>Knauf</strong> Akademie in Deutschland erklärt Verfahren<br />

und Praktiken (Best Practice)<br />

Eine große auswahl an seminaren mit sachverständigen<br />

und Experten aus der ganzen knauf gruppe macht es uns<br />

möglich, die zukünftige Planung und Realisierung von<br />

Baumaßnahmen nachhaltig zu gestalten – basierend auf<br />

innovativen designs, Entwürfen und Baubeschreibungen.<br />

Zudem bietet die akademie ein fortbildungsprogramm an:<br />

das ‚ausbausymposium’. Es richtet sich an Handwerker,<br />

fachhändler und architekten (www.ausbausymposium.de).<br />

im Jahr <strong>2010</strong> fanden im Rahmen des ausbausymposiums<br />

13 Veranstaltungen in deutschland statt.<br />

Gebäude und Energie:<br />

Es weht der Wind der<br />

Veränderung<br />

Rund um den globus richten staatliche initiativen ihr augenmerk<br />

immer stärker auf eine Verringerung von kohlenstoffemissionen.<br />

Bis 2050 sollen diese um 80 Prozent gesenkt werden – das ist eine<br />

ehrgeizige Zielvorgabe. Bei gebäuden wird wahrscheinlich sogar<br />

eine noch stärkere absenkung des Energieverbrauchs erforderlich<br />

sein. folglich müssen die techniken hier geradezu revolutioniert<br />

werden.<br />

Das aufkommende Regulierungsumfeld<br />

Derzeit sind Regierungsbehörden überall auf der Welt dabei, neue<br />

Richtlinien und Empfehlungen für nachhaltige Gebäude zu entwerfen.<br />

In Europa sind die ersten Schritte bereits getan: EU-Regierungen haben<br />

sich gemeinsam auf hochgesteckte Ziele geeinigt. Dank der Neufassung<br />

der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die im<br />

November 2009 vorgenommen wurde, müssen ab Ende 2020 alle<br />

neuen Gebäude nach dem „Fast-Nullenergie“-Standard errichtet<br />

werden. Alle Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />

müssen eine verbesserte Energieeffizienz mit sich bringen. Auch in den<br />

USA sind aktive Schritte in der Diskussion. Die Forderungen nach<br />

ähnlichen Schritten wie in Europa werden lauter – auch dahingehend,<br />

dass die vorgeschlagene neue HOMESTAR-Gesetzgebung den<br />

vorhandenen Gebäudebestand mit einbeziehen soll. Einzelne Städte<br />

treiben die Entwicklung rascher voran: So verpflichten sich zum Beispiel<br />

im Rahmen der Green Capital Global Challenge (Weltweite<br />

Herausforderung Grüne Hauptstadt) Städte überall auf der Welt dazu,<br />

die Energieeffizienz ihrer bebauten Umwelt aufzubessern.<br />

Neue Schritte zur Kohlenstoffverringerung<br />

Die bevorstehenden globalen Veränderungen beim Bau und der<br />

Sanierung von Gebäuden werden vieles verändern. So wird die große<br />

Nachfrage, bestehende Gebäude auf Niedrigenergieverbrauch hin<br />

umzubauen und neue Gebäude mit Fast-Nullenergie-Standard zu<br />

errichten, für unsere gesamte Branche enorme Möglichkeiten schaffen.<br />

Gleichzeitig wird dies aber auch große Herausforderungen mit sich<br />

bringen – so kommen hohe finanzielle Investitionen auf uns zu. Auch<br />

werden die Ansprüche an Energieperformance stetig steigen – dafür<br />

muss das entsprechende Personal zur Verfügung stehen. Wenn diese<br />

Problematik nicht begriffen und engagiert angegangen wird, dann<br />

geraten die gesamten Bemühungen um den Aufbau einer bebauten<br />

Umwelt mit “Fast-Nullenergie-Verbrauch” in Gefahr.<br />

Das Tempo beibehalten – eine zentrale Aufgabe für <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong><br />

Zwar haben tiefgreifende Veränderungen bereits begonnen – dennoch<br />

sehen wir uns bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> besonders in der Verantwortung, das<br />

Tempo der Veränderung auch weiterhin mit Nachdruck voranzutreiben.<br />

Konkret heißt dies, dass wir im direkten Dialog mit führenden Politikern<br />

und in der Unterstützung wichtiger Initiativen tätig werden, die den<br />

Städten dabei helfen, sich diesen Herausforderungen zu stellen, oder in<br />

der Zusammenarbeit mit branchenweiten Gruppierungen, die<br />

Änderungen vorantreiben. Wir werden stets leidenschaftlich für unsere<br />

Position eintreten und unsere Verantwortung sehr ernst nehmen. Unser<br />

Vorteil gegenüber anderen Akteure in der Bauindustrie ist, dass wir<br />

bereits Fahrt aufgenommen haben.<br />

Was wir tun, um uns für eine bebaute Umwelt<br />

mit Niedrigenergieverbrauch einzusetzen.<br />

Die Größenordnung der Aufgabe<br />

tiefgreifender Renovierung verstehen<br />

Wir müssen zunächst begreifen, welches Finanz-<br />

und Humankapital wirklich nötig ist und wie viele<br />

Gebäude tatsächlich renoviert werden müssen.<br />

Als Mitglied im Vorstand der Europäischen Allianz<br />

der Unternehmen für Energieeffizienz in Gebäuden<br />

(EuroACE) hat <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> eine aktive Rolle<br />

bei der Unterstützung für die Einführung der<br />

Renovate Europe Campaign (Europa renovieren)<br />

übernommen, einem Arbeitsprogramm, das<br />

die Herausforderungen näher analysiert<br />

und sich dann für entsprechende<br />

Handlungsweisen einsetzt.<br />

Renovierung<br />

erschwinglich machen<br />

Wir treiben internationale Initiativen<br />

voran und machen innovative<br />

Finanzierungslösungen ausfindig. Ein Beispiel<br />

dafür ist das Pilotprogramm Pay As You<br />

Save (PAYS), das in der “Green Deal”­Kampagne<br />

der Regierung des Grossbritanniens enthalten<br />

ist. Es bietet die Möglichkeit, ohne Vorleistungskosten<br />

in Technologien der Energieeffizienz und<br />

Mikro­Energieerzeugung zu investieren. (Siehe<br />

unter www.energysavingtrust.org.uk)<br />

Sicherstellen,<br />

dass Gebäude wie<br />

geplant funktionieren<br />

nachforschungen haben ergeben,<br />

dass die Energieperformance von gebäuden<br />

mitunter weit entfernt ist von dem,<br />

was ihrem konstruktionsplan entspräche.<br />

knauf insulation engagiert sich für initiativen,<br />

die dieses Problem lösen wollen. unter anderem<br />

durch Übernahme des Vorsitzes bei einer<br />

der wichtigsten gruppen für die Einführung<br />

europäischer standards, die gemeinsame<br />

methoden für eine Evaluierung des Problems<br />

erarbeitet.<br />

4<br />

Änderungen vorantreiben<br />

Während des Jahres 2009 hat knauf<br />

insulation in vielen der wichtigsten<br />

märkten interessenvertretungen<br />

eingerichtet – von Washington bis Berlin,<br />

von Brüssel bis Prag und darüber hinaus.<br />

Wir tun uns mit unseren kollegen anderer<br />

Energieeffizienz-unternehmen zusammen,<br />

um uns für eine nachhaltiger bebaute umwelt<br />

zu engagieren, doch wir handeln auch im<br />

alleingang, wenn dies nötig ist<br />

10 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 11


Gebäude<br />

Beurteilungskriterien und Gewichtung laut DGNB<br />

(Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />

globale & lokale auswirkungen<br />

auf die umwelt<br />

Rohstoffverbrauch<br />

& abfall<br />

Lebenszykluskostenberechnung<br />

amortisierung des gebäudes<br />

gesundheit und komfort<br />

(z. B. Lärm, innenluftqualität)<br />

funktionalität:<br />

Zwecktauglichkeit<br />

& flexibilität<br />

Wie sich das gebäude auf<br />

seine unmittelbare umgebung<br />

auswirkt<br />

technische Qualität des<br />

Bauwerks (thermische<br />

Eigenschaften, Brandschutz usw.)<br />

Qualität des designs<br />

und der Planung<br />

Endqualität des gebäudes<br />

12.1%<br />

10.4%<br />

13.5%<br />

9.0%<br />

13.8%<br />

5.2%<br />

3.5%<br />

22.5%<br />

7.4%<br />

2.6%<br />

Kriterien, auf die das Erzeugnis von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Einfluss hat<br />

Ökologische Qualität,<br />

hauptsächlich gestützt auf<br />

eine Lebenszyklusanalyse<br />

(LCa)<br />

Ökonomische<br />

Qualität<br />

soziokulturelle aspekte<br />

und funktionalität<br />

Prozessqualität<br />

DGNB-Kriterien: Die Rolle der Dämmung<br />

Ökologische Qualität des Gebäudes, hauptsächlich gestützt auf eine<br />

Lebenszyklusanalyse (LCA) der bei der Konstruktion eingesetzten<br />

Bauprodukte<br />

Ökonomische Qualität, im Hinblick auf eine Lebenszyklus-<br />

Kostenberechnung und die Auswirkungen, die unterschiedliche<br />

Auswahlentscheidungen jeweils auf den langfristigen Wert des Gebäudes<br />

erwarten lassen<br />

Soziokulturelle Aspekte und Funktionalität, speziell Gesundheits- und<br />

Komfortaspekte eines Gebäudes ebenso wie die Frage, wie es sich auf seine<br />

unmittelbare Umgebung auswirkt<br />

Technische Qualität, speziell im Hinblick auf die thermischen Leistungswerte<br />

des Gebäudes, aber auch andere Kernfragen wie etwa der Brandschutz<br />

Prozessqualität, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherstellung eines guten<br />

Planungsprozesses und einem hohen Qualitätsniveau liegt<br />

Nachhaltige Gebäude:<br />

Ein wichtiger Trend<br />

in anbetracht der globalen notwendigkeit, die themen Energie<br />

und klimasicherheit anzupacken, kann es nicht sonderlich<br />

überraschen, dass dem Energieverbrauch von gebäuden mittlerweile<br />

erhebliche Bedeutung zugemessen wird. mit zunehmendem<br />

Wissen über die verschiedenen umweltaspekte, die von gebäuden<br />

beeinflusst werden, wächst auch die notwendigkeit, sich mit<br />

weitergehenden nachhaltigkeitsfragen in der bebauten umwelt<br />

auseinanderzusetzen.<br />

“Niedriger machen” - ein Schlüsselelement der<br />

Nachhaltigkeit eines Gebäudes<br />

Wenn es um die Nachhaltigkeit von Gebäuden geht, muss man sich bewusst<br />

sein, dass der bei weitem größte Anteil von Umweltbelastungen<br />

im Lebenszyklus eines Bauwerks auf die Nutzungsphase zurückgeht. Ein<br />

Gebäude ist nur als nachhaltig zu bezeichnen, wenn es einen ausgesprochen<br />

niedrigen Energieverbrauch aufweist. Freiwillige Programme<br />

und Regelungen haben das Ziel, nachhaltigere Lösungen und Ansätze<br />

für Gebäude weiter voranzubringen. Freiwillige Zertifizierungssysteme<br />

etwa wie LEED in den USA, HQE in Frankreich, BREEAM im UK und<br />

DGNB in Deutschland haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für<br />

die Auswirkungen von Gebäuden auf die Umwelt zu schärfen. „Grüne“<br />

Regeln für die Vergabe öffentlicher Aufträge schaffen einen wirklichen<br />

Anreiz für Unternehmen, Lösungen hervorzubringen, die zu einer<br />

Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance bei Gebäuden beitragen.<br />

Eine ganzheitliche Sicht auf ein Gebäude ist dabei entscheidend: Es geht<br />

nicht nur um die materiellen Bestandteile und Energieeigenschaften,<br />

sondern auch um die Auswirkungen auf und die Wechselwirkungen mit<br />

der unmittelbaren Umgebung. So stellt man bei der LEED-Initiative als<br />

ein Kriterium etwa die Frage, inwieweit ein Gebäude nachhaltige<br />

Mobilität fördert, während man bei BREEAM eine nach Schwerpunkten<br />

gewichtete Lebenszyklusanalyse der Produkte berücksichtigt. Um ein<br />

Gesamtbeispiel zu geben stellen wir im Folgenden den Ansatz des<br />

deutschen DGNB-Programms für nachhaltiges Bauen dar und betrachten<br />

die Rolle, die Dämmung dabei spielen kann:<br />

Als wichtiges Bauprodukt hat die Dämmung grossen Einfluss. Da die DGNB<br />

als Grundlage LCAs einsetzt, müssen Dämmstoffprodukte mit LCAs<br />

ausgestattet sein, um diese Initiative zu unterstützen – aber auch, um ihre<br />

Umweltperformance kontinuierlich weiter aufzubessern.<br />

Gesteigerte Energieeffizienz, herbeigeführt durch verbesserte Dämmung,<br />

hat in aller Regel eine Senkung der Lebenszykluskosten zur Folge, da die<br />

zusätzlichen Kosten für die Dämmung durch die Einsparung von Energie<br />

wettgemacht werden. Hinzu kommt, dass ein Gebäude mit besserer<br />

Energieeffizienz weniger von etwaigen Steigerungen der Energiepreise in der<br />

Zukunft betroffen ist, was sich vorteilhaft auf seinen langfristigen Wert<br />

auswirkt.<br />

Der Dämmung kommt eine wichtige Rolle zu, wenn ein angenehmes<br />

Ambiente gewährleistet sein soll, zum Beispiel auch durch Schutz vor<br />

störenden Geräuschen und Unterstützung einer guten Luftqualität.<br />

Bei diesem Kriterium steht Dämmung geradezu im Mittelpunkt, da sie einen<br />

wichtigen Beitrag für die Verbesserung der thermischen Eigenschaften eines<br />

Gebäudes leistet, wobei die Entscheidung für unterschiedliche<br />

Dämmungsvarianten auch starken Einfluss auf seinen Brandschutz sowie auf<br />

seinen Schallschutz ausüben kann.<br />

Während die Dämmung als solche keinen direkten Einfluss auf diesen<br />

Prozess oder die Endqualität hat, so kommt uns als Hersteller doch eine<br />

Funktion für die Unterstützung des Bauprozesses zu, indem wir<br />

gewährleisten, dass unsere Produkte genau die Performance bieten, für die<br />

sie ausgelegt wurden.<br />

Der Gebäude-Lebenszyklus<br />

Indem wir den Lebenszyklus eines Gebäudes verstehen, werden wir uns auch klar darüber,<br />

wo wir die größten Fortschritte im Bemühen um bessere Nachhaltigkeit erzielen können. Bei<br />

Gebäuden betrifft dies ganz eindeutig die „Nutzungs“-Phase.<br />

Entwerfen<br />

Vier Schlüsselbereiche,<br />

in denen Dämmung zur<br />

besseren Nachhaltigkeit<br />

von Gebäuden beiträgt<br />

Beschaffen Bauen Nutzen Renovieren Abreißen<br />

Luftqualität<br />

Gebäude spielen im Hinblick auf Luftqualität eine wichtige Rolle.<br />

Zum einen verursacht die Energie, die für die Heizung und Kühlung<br />

von Gebäuden verwendet wird, Luftverschmutzung. Das geschieht<br />

unabhängig davon, ob sie vor Ort oder in großen, mit fossilen<br />

Brennstoffen betriebenen Kraftwerken erzeugt wird. So sind<br />

Gebäude in Europa nach Angaben der Europäischen Umweltagentur<br />

inzwischen zur Quelle Nummer eins für Partikelemissionen geworden.<br />

Und zum zweiten ist eine gute Luftqualität auch in Innenräumen<br />

wichtig, denn die Menschen halten sich die meiste Zeit ihres Lebens<br />

in Gebäuden auf.<br />

Bessere Energieeffizienz bei Gebäuden hat zur Folge, dass weniger<br />

Luftverschmutzung entsteht. Da eine bessere Qualität der Außenluft<br />

auch für die Qualität der Innenluft ein wichtiger Faktor ist, kann und<br />

sollte eine verbesserte Energieeffizienz auch zur Verbesserung der<br />

Innenluftqualität beitragen. Gleichzeitig muss die Frage gestellt werden,<br />

wie die Luftqualität innerhalb der Gebäude optimiert werden<br />

kann.<br />

Komfort<br />

Komfort bedeutet auch, gute Luft zu atmen. In den LEED-Standards<br />

ist Komfort auch als eine der Indoor Environmental Quality (IEQ)-<br />

Kategorien für die Qualität des Raumklimas enthalten. Betrachtet<br />

werden dabei unter anderem Temperatur, Lüftung, Klimatisierung<br />

und Nutzung des Tageslichts.<br />

Brandschutz<br />

Brandschutz ist ein ganz entscheidender Aspekt für die nachhaltige<br />

Konstruktion und Nutzung eines Gebäudes. Dämmung mit<br />

Mineralwolle ist die beste Option im Sinne des Brandschutzes –<br />

die unkaschierten Mineralwollprodukte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> erreichen<br />

Euroklasse A1 für Brandverhalten. Bei Polystyrol- und<br />

Polyethylenschaumprodukten helfen Flammschutzmittel gegen jede<br />

unbeabsichtigte Entzündung. Mehr über Brandschutz finden Sie in<br />

unserem Abschnitt „Produkte“.<br />

Lärm und Schall<br />

Ein nachhaltiges Gebäude sollte Lärm und Schall unter<br />

Kontrolle halten, um dafür zu sorgen, dass der Umgebungs- und<br />

Raumgeräuschpegel im Laufe der Zeit nicht allmählich ansteigt.<br />

Dämmstoffe sind ein sehr wichtiger Bestandteil verschiedener<br />

Schallschutzkonzepte und tragen deshalb entscheidend dazu<br />

bei, die negativen Folgen von Lärm zu verringern. Insbesondere<br />

Mineralwollprodukte sind dank ihrer ausgezeichneten schalldämmenden<br />

Eigenschaften hilfreich beim Schutz gegen Innen- und<br />

Außenlärm. Darüber hinaus gewährleisten Oberflächen mit akustischem<br />

Absorptionsvermögen, wie etwa die Heraklith Holzwoll-<br />

Produkte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, eine hervorragende Schalldämmung<br />

in Räumen und Gebäuden.<br />

12 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 13


Produkte ­ beim Thema<br />

Nach haltigkeit im Mittelpunkt<br />

Unsere Produkte stehen im Mittelpunkt der<br />

Bemühungen um eine nachhaltig bebaute<br />

Umwelt. Sie leisten einen zentralen Beitrag für die<br />

Nachhaltigkeit von Gebäuden und sparen deutlich<br />

mehr Energie ein als für ihre Herstellung nötig ist.<br />

klimawandel und Energieeffizienz sind als themen in aller munde.<br />

man vergisst dabei leicht, wie wichtig die Rolle der dämmung für<br />

die Realisierung nachhaltiger gebäude ist. sie ist Basis für die<br />

Reduzierung gefährlicher Luftschadstoffe wie kohlenmonoxid und<br />

feinstaubpartikel, für die senkung der kosten für Heizung und<br />

kühlung eines gebäudes und für die gewährleistung eines<br />

angenehmen Raumklimas.<br />

Wir wollen sicherstellen, dass die Nachhaltigkeit all unserer Produkte<br />

weiter verbessert wird und dass der Markt mit klaren und fairen Infor mationen<br />

über ihre Performance versorgt wird. Wir müssen eindeutig<br />

darstellen, inwiefern unsere Aktivitäten einen realen Nutzen bringen.<br />

Mit der Einführung unserer Mineralwollprodukte mit ECOSE ® Technology<br />

im Jahr 2009 konnten wir bei der ersten dieser Anforderungen einen<br />

bedeutenden Schritt nach vorne machen. Da wir dabei sind, unsere<br />

gesamte Produktpalette mit Lebenszyklusanalysen zu versehen, machen<br />

wir auch im Bereich der Darstellung des Nutzens einen wichtigen<br />

Fortschritt.<br />

Bereits kleiner Energieeinsatz kann oft weitreichende Wirkung erzielen. Innerhalb<br />

von wenigen Wochen haben unsere Produkte bereits so viel Energie gespart, wie<br />

nötig war, sie herzustellen. Ein typisches Glaswolle-Dämmstoffprodukt etwa spart<br />

während seiner Lebensdauer mehr als das 400-fache der Energie ein, die bei<br />

seiner Herstellung verwendet wurde. Seine anfänglichen Energiekosten haben sich<br />

nach ungefähr sechs Wochen amortisiert.<br />

14 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 15


Produkte<br />

Standardisierung<br />

knauf insulation beteiligt sich im Rahmen der Zusammenarbeit mit<br />

fach- und Handelsverbänden aktiv an der Entwicklung einer einzigen<br />

LCa-methodik für Baustoffe und gebäude in Europa. das Projekt<br />

läuft unter der Bezeichnung CEn/tC 350, ein standardisierungsprojekt<br />

mit zahlreichen interessenvertretern. als ein einheitlicher,<br />

wissenschaftlich gestützter ansatz, der für sämtliche Produkte in<br />

gleicher Weise gilt, wird es die grundlage für einen angemessenen<br />

und fairen Vergleich bilden.<br />

Mehr als Energieeinsparung<br />

Energieeffizienz durch dämmung wirkt sich positiv auf die<br />

umwelt aus. doch wir gehen noch weiter und zielen darauf ab,<br />

in jedem stadium der Lebenszyklen unserer Produkte deren<br />

Belastung zu verringern. das wird möglich, indem wir<br />

nachwachsende oder recycelte materialien verwenden, den<br />

Energieverbrauch in der Produktion reduzieren, den Einsatz von<br />

Chemikalien, die strengen Vorschriften unterworfen sind, auf<br />

ein minimum verringern und die Bearbeitungs- und<br />

sicherheitseigenschaften unserer Produkte verbessern. mit dem<br />

Blick nach vorne planen wir, Lebenszyklusanalysen unserer<br />

Produkte als ein zusätzliches mittel einzuführen, mit dessen<br />

Hilfe Verbesserungen in design und Herstellung identifiziert<br />

und gezielt umgesetzt werden können.<br />

Lebenszyklusanalysen und glaubhafte Aussagen<br />

Auf einem Markt, auf dem „grüne Eigenschaften“ mitunter ziemlich<br />

kreativ interpretiert werden, besteht die Gefahr, dass unsere Kunden im<br />

Lauf der Zeit den Informationen über umweltfreundliche<br />

Produkteigenschaften immer geringere Bedeutung zusprechen. Vor<br />

diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Unternehmen glaubhafte, auf<br />

Fakten basierte Informationen über die Auswirkungen ihrer<br />

Dämmstoffprodukte für Umweltbelange kommunizieren. Wir sind der<br />

Auffassung, dass die beste Methode, die Verlässlichkeit von „grünen“<br />

Produktinformationen im Hinblick auf Baustoffe sicherzustellen, in der<br />

Einbeziehung von Lebenszyklusanalysen (LCA) besteht. Daher setzen wir<br />

alles daran, LCA-Profile für unsere Produkte zu erstellen und diese an<br />

unsere Kunden und andere Stakeholder weiterzugeben. Das unten<br />

abgebildete Schema lässt die umfassende und wissenschaftlich fundierte<br />

Methodik einer Bewertung durch LCA erkennen (ein umfassender Ansatz<br />

zur Bewertung der Auswirkungen).<br />

Wir nutzen die Ergebnisse auch gezielt dafür, umweltbezogene<br />

Verbesserungen in unseren Produktionsprozessen herbeizuführen und<br />

fordern solche Verbesserungen zunehmend auch von unseren<br />

Lieferanten, Vertriebsorganisationen und Einzelhändlern ein. Derzeit sind<br />

bei mehr als 50 Prozent unserer Produktionsstätten LCA-Studien bereits<br />

fertig gestellt oder werden gerade durchgeführt.<br />

Prinzip einer Lebenszyklusanalyse<br />

Rohstoffgewinnung<br />

“Da nachhaltiges Bauen sich<br />

in den meisten Regionen der Welt<br />

weiterentwickelt, ist PE International<br />

der Auffassung, dass eine<br />

Lebenszyklusanalyse (LCA) das beste<br />

Instrument zur Bewertung der Auswirkungen<br />

von Baustoffen auf die Umwelt darstellt. Die<br />

Firma <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> nutzt LCA-<br />

Ergebnisse, um eine Verringerung ihrer<br />

eigenen Auswirkungen auf die Umwelt<br />

zu erzielen und eine nachhaltige<br />

Entwicklung voranzutreiben.”<br />

Johannes Kreissig<br />

PE International.<br />

“Wir setzen alles daran, sicher zustellen,<br />

dass in all unseren Produktionsstätten<br />

bis Ende 2011 LCA-Studien<br />

durchgeführt werden”<br />

Vincent Briard<br />

Head of Strategy and Sustainable Development<br />

(Leiter Strategie und nachhaltige Entwicklung)<br />

+ + + +<br />

Rohstoffverarbeitung<br />

16 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />

Dämmstoffherstellung<br />

Dämmung<br />

und Nutzung<br />

Image<br />

required<br />

Ende des<br />

Lebenszyklus<br />

(Recycling und<br />

Entsorgung)<br />

Erfahren Sie mehr darüber, wie nachhaltig unsere Produkte sind<br />

http://www.knaufinsulation.com/de/buildings_solutions<br />

http://oem.knaufinsulation.com/<br />

Das richtige Produkt<br />

für jede Anwendung<br />

als Hersteller einer breitgefächerten Palette von dämmstoffen ist es<br />

uns wichtig, jeweils das richtige Produkt für die richtige anwendung<br />

zu berücksichtigen. da nutzen und Vorteile bei all unseren<br />

dämmstoffprodukten die mit der Herstellung verbundenen<br />

negativen auswirkungen bei weitem übertreffen, können sie sich<br />

auf eines verlassen: sie verbessern die nachhaltigkeit ihres<br />

Projekts. und zwar unabhängig davon, welches der Produkte sie<br />

wählen.<br />

Es ist wichtig, das Produkt mit der jeweils besten Effizienz für die<br />

vorgesehene Aufgabe auszuwählen. Umweltaspekte sollten immer in die<br />

Entscheidungsfindung mit einbezogen sein. Doch gilt dies auch für<br />

andere wichtige Überlegungen, etwa im Hinblick auf Brandschutz,<br />

Schallschutz und einfach die spezielle Eignung für die jeweilige<br />

Anwendung.<br />

Wir von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> stellen eine breite Palette von Dämmstoff-Typen<br />

für Gebäude her. Dies ermöglicht uns eine eigene Einschätzung darüber,<br />

wie unterschiedlich ihre jeweiligen Stärken und Schwächen verteilt sind.<br />

* “turning our Victorian terrace into an ecohome: part two – insulation (umwandlung<br />

unserer viktorianischen Reihenhauswohnung in ein Öko-Heim: teil ii – dämmung)”<br />

the Ecologist, april <strong>2010</strong>; www.theecologist.org<br />

6 Wochen<br />

Ungefähre Amortisationszeit eines Steinwolle-<br />

Dämmstoffs 035 (100mm) im Außenwandbereich.<br />

9 Wochen<br />

Ungefähre Amortisationszeit von<br />

Glaswolle-Dämmstoffs 040 (200mm)<br />

in Schrägdächern.<br />

10 Wochen<br />

Ungefähre Amortisationszeit von<br />

EPS-Dämmstoffen 035 (100mm)<br />

im Außenwandbereich.<br />

“Die Beratung<br />

durch die stets geduldigen<br />

Mitarbeiter bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

war die Grundlage für unsere<br />

Entscheidung, dass Außendämmung<br />

für unser Projekt nicht geeignet ist.<br />

Da <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Dämmstoffe für<br />

Innen­ und Außendämmung<br />

herstellt, war eine unvoreingenommene<br />

Beratung möglich.”<br />

Sue Wheat<br />

Kundin von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>*<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 17


Produkte<br />

In Sachen nachhaltiger<br />

Dämmung sind wir ganz<br />

weit vorne<br />

die Produkte von knauf insulation leisten einen massiven Beitrag<br />

zur nachhaltigkeit. im folgenden finden sie eine<br />

Zusammenfassung der nachhaltigen Eigenschaften unseres<br />

Produktportfolios.<br />

Rohstoffe und Recycling<br />

Unsere Produkte werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Dazu<br />

gehören nachwachsende und erneuerbare Rohstoffe wie Holz bei<br />

Holzwolle oder Stärke in der ECOSE ® Technology, wiederaufbereitetes<br />

Recyclingmaterial wie CDs bei unserer XPS-Produktion, Glasflaschen bei<br />

Glaswolle oder reichlich vorhandene natürliche Rohstoffe wie Sand bei<br />

Glaswolle oder Stein bei unserer Steinwolle. Bei unseren XPS- und<br />

EPS-Schäumen setzen wir aber auch begrenzt vorhandene Ressourcen<br />

ein – etwa Substanzen, die auf Erdöl-Basis gewonnen werden. Es ist<br />

offensichtlich, dass das Umweltprofil bei jedem Material mehr oder<br />

weniger stark ausgeprägt ist.<br />

Während der letzten Jahre sind wir deutlich bei der Entwicklung von<br />

Technologien weitergekommen, die es uns ermöglichen, den Einsatz von<br />

begrenzten Ressourcen zu reduzieren. Gleichzeitig konnten wir den Anteil<br />

von schnell erneuerbaren und recycelbaren Inhaltsstoffen steigern.<br />

Glaswolle – mehr Leistung für weniger Einsatz<br />

Das auf LCAs beruhende Green Guide Rating des britischen Building<br />

Research Establishment (BRE) stuft Glaswolle in die höchste Klasse A+<br />

ein. Gründe dafür sind vor allem der hohe Anteil an Recyclingglas und<br />

die effiziente Nutzung von Energie. Während der letzten Jahre ist es uns<br />

gelungen, den Anteil an recycelten Inhaltsstoffen noch weiter zu erhöhen<br />

– bei einigen unserer europäischen Glaswollebetriebe auf bis zu 85<br />

Prozent. Die Steigerung des Recyclinganteils und die Verwendung der<br />

ECOSE ® Technology führte zu einer Reduzierung der für die Herstellung<br />

von Glaswolle benötigten Energie: Wir bekommen mehr Leistung für<br />

weniger Einsatz.<br />

Der Einsatz<br />

von wiederverwertetem<br />

Recyclingglas aus Verbraucherabfall<br />

bringt den Vorteil mit sich,<br />

dass wir ingesamt weniger Energie für<br />

das Glasschmelzen aufwenden müssen.<br />

Der Beschluss, den Anteil an recycelten<br />

Inhaltsstoffen zu erhöhen, wurde auch auf<br />

der Grundlage von Erkenntnissen aus<br />

LCAs getroffen. Diese haben untersucht,<br />

welche Auswirkungen das Ersetzen<br />

von Neumaterial durch Recyclingglas<br />

haben würde.<br />

Extrudiertes Polystyrol und expandiertes Polystyrol -<br />

Beschaffung als Problem<br />

Das Hauptproblem bei der Herstellung von extrudiertem Polystyrol (XPS)<br />

und expandiertem Polystyrol (EPS) besteht, wie generell bei recycelbaren<br />

Inhaltsstoffen, in einem Mangel an geeignetem Ausgangsmaterial mit<br />

einer Qualität, die eine Verwendung im Extrusionsverfahren erlaubt. Als<br />

thermoplastischer Kunststoff lässt sich Abfall-Polystyrol wiederaufbereiten<br />

und erneut in der Produktion verwenden. Dieser wiederverwertbare<br />

Anteil kann bei XPS bis zu 40 Prozent betragen. Wenn die Schnittabfälle<br />

sauber sind, können wir übriggebliebenes Material von Baustellen unter<br />

Umständen zurücknehmen. Staub, der im Herstellungsprozess von EPS<br />

bei der Formgebung entsteht, kann nicht direkt wiederverwendet werden,<br />

sondern wird an andere Baustoffhersteller verkauft. Unsere Kunststoff-<br />

Dämmschäume XPS und EPS werden aus Polymeren hergestellt, die aus<br />

begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern gewonnen werden. Für<br />

diesen Rohstoff gibt es im Augenblick keine realisierbare Alternative.<br />

Doch wenn man bedenkt, dass die Hauptaufgabe dieser Bauteile darin<br />

besteht, Energie einzusparen, bringt diese Art von Dämmung unter dem<br />

Strich trotzdem einen erheblichen Nutzen.<br />

Steinwolle – in der richtigen Richtung unterwegs<br />

Aufgrund der großen Anzahl unserer Neuerwerbungen in den letzten<br />

Jahren fällt der Anteil an recycelten Inhaltsstoffen und die Recyclingrate<br />

in unseren Steinwollewerken recht unterschiedlich aus. Wir setzen bis zu<br />

37 Prozent recycelte Inhaltsstoffe ein. In unseren alteingeführten<br />

Produktionsstätten verwenden wir große Mengen an Industrieabfall und<br />

geben unseren eigenen Abfall an andere Hersteller weiter, um daraus<br />

wieder neue Produkte entstehen zu lassen. Wir werden daran arbeiten,<br />

unsere Best-Practice-Standards in den Jahren 2011 und 2012 noch<br />

stärker auszuweiten.<br />

Engpass bei recycelten Inhaltsstoffen?<br />

Wir nutzen eine ganze Reihe von guten Recyclingquellen –<br />

einschließlich flaschen, fernsehbildschirme und Parfümflakons.<br />

dennoch kann es in einigen Ländern, in denen wir tätig sind,<br />

recht schwierig sein, Recyclingglas mit der erforderlichen<br />

Qualität aufzutreiben. dies kann zu einem Engpass beim anteil<br />

des Recyclingmaterials in den Produkten führen.<br />

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über viele Nachhaltigkeitsmerkmale in unserem Produktportfolio.<br />

Produktkategorie Nachhaltigkeit<br />

Nr. 1<br />

Glaswolle<br />

Nr. 2<br />

Steinwolle<br />

Nr. 3<br />

Extrudiertes und<br />

expandiertes Polystyrol<br />

(XPS, EPS)<br />

Nr. 4<br />

Holzwolle<br />

1<br />

• Bindemittel auf Basis natürlich-organischer<br />

Grundstoffe (ECOSE ® Technology) ohne<br />

Formaldehyd<br />

• Sehr geringe Auswirkungen nach allen LCA-<br />

Kategorien<br />

• Stark zusammenpressbar (bis zu 10 Mal), führt zu<br />

kompakteren Transportraumansprüchen<br />

• Abwasser wird gereinigt und wiederverwendet,<br />

reduziert Bedarf um bis zu 80 Prozent<br />

• Geringe Auswirkungen nach allen LCA-Kategorien<br />

• Bis zu 80 Prozent des Prozesswassers wird gereinigt<br />

und wiederverwendet<br />

• Wichtige Rohstoffe stammen aus reichlich<br />

vorhandenen Ressourcen<br />

• Einige Werke produzieren mit bis zu 30 Prozent<br />

Industrieabfällen<br />

• Frei von FCKW-Treibmitteln und sonstigen<br />

ozonabbauenden Gasen<br />

• FKW-Treibmittel werden bei XPS ersetzt durch CO2 • EPS-Produktion nutzt Treibmittel mit geringeren<br />

Umweltauswirkungen<br />

• Polystyrol kann dem Recycling dort zugeführt werden,<br />

wo die Infrastruktur vorhanden ist<br />

• Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während<br />

der gesamten Lebensdauer des Produkts Kohlenstoff<br />

speichert<br />

• Verwendung findet hauptsächlich Fichtenholz aus der<br />

Region sowie weitere schnell wachsende Holzarten<br />

• Wir greifen wo immer möglich auf Lieferanten<br />

zurück, die PEFC-zertifiziert sind (nach dem<br />

Zertifizierungssystem für nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung)<br />

2<br />

3<br />

• Wichtiger Rohstoff ist Sand, der reichlich vorhanden ist<br />

• Hoher Anteil an Inhaltsstoffen aus Recycling–<br />

Glasflaschen, Flachglas und internen Abfällen<br />

• Produktionsabfälle werden dem Herstellungsprozess<br />

wieder zugeführt<br />

• Produktabfälle werden in manchen Ländern für<br />

andere Baustoffe wiederverwendet<br />

• Produktionsabfälle werden dem Herstellungsprozess<br />

wieder zugeführt<br />

• Zur Befeuerung der Öfen wird Koks aus den<br />

Nebenprodukten anderer Betriebe verwendet<br />

• Produktabfälle werden in manchen Ländern für<br />

andere Baustoffe wiederverwendet<br />

• Praktisch der gesamte Produktionsabfall wird<br />

unserem Herstellungsprozess wieder zugeführt<br />

• Für XPS werden zunehmend EPS-Abfälle und sonstige<br />

Polymere mit “stabilen Eigenschaften” wie etwa<br />

CD-Hüllen verwendet<br />

• Schnittabfälle von Baustellen werden verstärkt für<br />

Recyclingzwecke zurückgenommen<br />

• Wiederverwendbar, wenn im geeigneten Zustand<br />

• Kann dem Recycling zugeführt werden – jedoch ist<br />

die Zusammenarbeit mit der Branche nötig, um<br />

praktischere Wiederverwertungsmöglichkeiten zu<br />

schaffen<br />

• Kann kompostiert oder für Energierückgewinnung<br />

verwendet werden<br />

18 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 19<br />

4


Produkte<br />

Win­win­win… mit<br />

ECOSE ® Technology<br />

im Jahr 2009 fand die weltweite Einführung unserer neuen<br />

glaswolle-Produktreihe mit ECosE ® technology statt. dieses<br />

revolutionäre Bindemittel basiert auf natürlich-organischen<br />

Rohstoffen und kommt mit einer formaldehyd- und Phenol-freien<br />

Rezeptur aus. durch die umstellung unserer gesamten glaswolle-<br />

Produktion von herkömmlichen Bindemitteln mit formaldehyd und<br />

Phenol auf ECosE ® technology konnten wir unseren kunden einen<br />

Entwicklungssprung in sachen nachhaltigkeit bieten und dabei<br />

gleichzeitig außergewöhnliche dämmeigenschaften beibehalten<br />

– und das alles ohne zusätzliche kosten für den kunden.<br />

Mineralwolle war unter Umweltaspekten bereits einer der besten<br />

Dämmstoffe und wurde zum Beispiel im britischen Green Guide to<br />

<strong>Insulation</strong> Products mit der Klasse A+ bewertet. Die Entwicklung von<br />

Mineralwolle mit ECOSE ® Technology baut die führende Stellung von<br />

Mineralwolle als wichtigste Dämmlösung der Zukunft sogar noch weiter<br />

aus – LCA-Vorstudien zeigen dies klar.<br />

Durch die Verwendung einer formaldehydfreien Bindemittelrezeptur wurden<br />

wir außerdem der erste Hersteller von Baustoffen, der je die Auszeichnung<br />

„Gold Standard der Eurofins Indoor Air Comfort“ entge gennehmen konnte -<br />

eine Zertifizierung, die wir für unsere Glaswolle-Dämmstoffe mit ECOSE ®<br />

Technology erhielten. Der Eurofins Gold Standard ist eine Garantie dafür,<br />

dass unsere getesteten Produkte Emissionsanforderungen entsprechen, die<br />

noch niedriger angesetzt sind als die Grenzwerte der strengsten gesetzlichen<br />

Abgasvorschriften in Europa.<br />

Die außergewöhnliche Performance unserer Produkte zeigt sich auch in<br />

den Vereinigten Staaten. Hier waren die Glaswolle-Produkte von <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong> die ersten, die mit der GREENGUARD-Zertifizierung des<br />

ECOSE ® Technology verhilft zu besseren Werken<br />

Durch die Verbannung von Phenol und Formaldehyd (PF) aus unserem<br />

Produktionsprozess konnten die daraus resultierende Schadstoffbelastung<br />

am Arbeitsplatz und die Emissionswerte für kritische Schadstoffe aus der<br />

Produktion erheblich verringert werden.<br />

100%<br />

50%<br />

2008<br />

2009<br />

year<br />

Weniger Pf seit Einführung der ECosE ® <strong>2010</strong> 2011<br />

-technologie<br />

20 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />

GREENGUARD Environmental Institute (GEI) ausgezeichnet wurden. GEI<br />

ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation. Sie beschäftigt sich<br />

mit Standardwerten für Baustoffe zum Wohle der Gesundheit. Zum<br />

Beispiel werden Schimmelpilze, Feuchtigkeit und Schadstoffe in<br />

Innenräumen genau kontrolliert.<br />

ECOSE ® Technology – eine Fallstudie für eine neue<br />

Ressourcenpolitik<br />

Im Laufe der letzten zehn Jahre hat sich der Schwerpunkt in der<br />

Umweltpolitik verschoben – weg von End-of-Pipe-Lösungen mit nachgeschalteten<br />

Maßnahmen, hin zu einem Ansatz, bei dem neu konzipierte<br />

Produkte bevorzugt werden, die ab dem Planungsstadium geringere<br />

Auswirkungen auf die Umwelt mit sich bringen. ECOSE ® Technology ist<br />

eine Fallstudie für die Umsetzung. Das Bindemittel verringert nicht nur die<br />

Auswirkungen unserer Mineralwolle-Produkte während ihrer eigentlichen<br />

Nutzung, sondern reduziert ebenso die Emissionen von kritischen<br />

Schadstoffen im Rahmen ihrer Herstellung. Unsere US-Werke konnten hier<br />

zum Beispiel einen Rückgang bei Phenol und Formaldehyd um 87 Prozent<br />

erzielen.<br />

Darüber hinaus reduzieren wir auch den Verbrauch knapper Ressourcen,<br />

indem wir petrochemische Substanzen als bisher wichtigste Inhaltsstoffe<br />

des Bindemittels in der ECOSE ® Technology durch überwiegend<br />

natürlich-organische Grundstoffe ersetzen und wir zudem den<br />

Energiebedarf für die Herstellung unserer Produkte verringern.<br />

Weitere Anwendungen<br />

Der weltweite Markt für Formaldehyd-basierte Bindemittel umfasst viele<br />

Millionen Tonnen, und die Dämmstoffbranche macht davon nur einen<br />

kleinen Teil aus. ECOSE ® Technology zeigt eine klare Möglichkeit auf,<br />

wie man auch bei Anwendungen wie Sperrholz und Faserplatten auf<br />

Bindemittel verzichten könnte, die auf petrochemischen Substanzen<br />

beruhen. Derzeit sind wir dabei, Labortests für andere Anwendungen<br />

durchzuführen – gemeinsam mit anerkannten und weltweit tätigen<br />

Einrichtungen, Forschungszentren und Partnern aus der Industrie.<br />

Verbessert im Vergleich zu unserer herkömmlichen<br />

Mineralwolle die Luftqualität in Innenräumen<br />

mit ECosE ® technology hergestellte glaswolle-Produkte erfüllen<br />

die strengsten standards und Richtlinien der Branche, die sich<br />

auf Luftqualität in innenräumen beziehen (EuRofins indoor air<br />

Comfort goLd – der Blaue Engel, deutschland – m1/Rts, finland,<br />

greenguard for Children and school / usa).<br />

Reduziert die Auswirkungen auf die Umwelt durch einen<br />

geringeren kumulierten Energieaufwand<br />

die sogenannte graue Energie, die im Bindemittel kumuliert<br />

ist, wird im Vergleich zu herkömmlichen Bindemitteln um bis zu<br />

70 Prozent verringert, was zu einer weiteren absenkung des zu<br />

erwartenden gWP (treibhauspotentials) beiträgt.<br />

“Wir zollen<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> unsere<br />

Anerkennung für ihr Engagement<br />

für Nachhaltigkeit und Luftqualität in<br />

Innenräumen. <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist ein<br />

visionär handelndes Unternehmen, das für die<br />

Überprüfung der Produktemissionen in der<br />

Dämmbranche eine Vorreiterrolle eingenommen<br />

hat. Wir zählen sie zu den höchstgeschätzten Partnern<br />

von GREENGUARD und freuen uns auf<br />

eine weitere Zusammenarbeit zur gemeinsamen<br />

Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität<br />

der Öffentlichkeit.”<br />

Henning Bloech<br />

Executive Director, GEI<br />

(Geschäftsführer, GEI)<br />

Brandschutz – Zeit, die Vorschriften zu verschärfen<br />

Während Europa in sachen Brandschutzanforderungen von Produkten<br />

die standards setzt, bleibt es bei gebäuden jedem Land der Eu<br />

selbst überlassen, die diesbezüglichen anforderungen zu bestimmen.<br />

so legen einige Länder zum Beispiel Vorschriften fest, dass in<br />

öffentlichen gebäuden - wie etwa schulen und krankenhäusern - nur<br />

brandsichere Werkstoffe verwendet werden dürfen, während in anderen<br />

Ländern in dieser Hinsicht keine spezifischen Regelungen in kraft<br />

sind. angesichts der tatsache, dass gebäude sowohl sicher als auch<br />

komfortabel sein müssen, sind wir bei knauf insulation der auffassung,<br />

dass es im Bereich der Eu noch viel Raum für eine Verschärfung<br />

der nationalen Brandschutz-Regelungen gibt.<br />

Sicherheit und Komfort<br />

unsere Produkte bringen viele Vorteile für sicherheit und komfort<br />

mit, aber auch einige anforderungen. Es ist wichtig, sorgfältig<br />

zwischen verschiedenen Leistungsanforderungen im Rahmen einer<br />

anwendung abzuwägen. so können Behörden beispielsweise<br />

deutlich strengere Brandschutzanforderungen an Baustoffe stellen,<br />

die in öffentlichen gebäuden wie schulen oder Bibliotheken<br />

Verwendung finden, als bei anderen gebäuden.<br />

Brandschutz und Schallschutz sind tatsächlich zwei der markantesten<br />

Beispiele dafür, wie die Wahl eines Produkts erhebliche Unterschiede<br />

im Leistungsniveau machen kann. Deshalb ist es wichtig, dass schon<br />

im Planungsstadium die spätere Funktion eines Gebäudes berücksichtigt<br />

wird, wenn es um die Auswahl der verwendeten Werkstoffe<br />

geht. Steinwolle und Glaswolle etwa erreichen die Euroklasse A1 im<br />

Brandschutz, während unsere Hartschaumprodukte in dieser Hinsicht in<br />

den Euroklassen C - E eingestuft sind. Im Hinblick auf den Schallschutz<br />

bieten unsere Mineralwolle- und Holzwolle-Produkte eine sehr gute<br />

Performance.<br />

Sicherheit abwägen... mit Sicherheit<br />

Im Laufe der Jahre sind, wie in jeder Branche, Fragen über die<br />

Produktsicherheit aufgekommen. Gerade hier ist uns eine ausgewogene<br />

und aufrichtige Reaktion wichtig.<br />

Eine aktuelle Fragestellung lautet zum Beispiel, wie der Brandschutz<br />

unserer Hartschaumprodukte aufrechtzuerhalten ist. Die Chemikalie<br />

namens HBCD (Hexabromcyclododecan) ist ein wichtiges<br />

Flammschutzmittel, das in unseren EPS- und XPS-Produkten zum Einsatz<br />

kommt. Auch HBCD soll in die Liste der Substanzen aufgenommen<br />

werden, für deren Verwendung nach der europäischen REACH-<br />

Verordnung (für Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />

von Chemikalien) eine Genehmigung erforderlich sein soll. In Anbetracht<br />

dieser Bedenken der Regulierungsbehörde bemühen wir uns in enger<br />

Zusammenarbeit mit anderen Vertretern der Branche darum, eine<br />

realisierbare Alternative ausfindig zu machen. Doch bis dahin liegt es<br />

nach unserem Dafürhalten im Interesse der Öffentlichkeit, weiterhin<br />

HBCD einzusetzen - wegen der wichtigen Funktion, die es für den<br />

Brandschutz erfüllt.<br />

Sicherheitsbedenken können unter Umständen auch aus allgemeinen<br />

Anliegen hervorgehen, nicht unbedingt nur aus Daten, die speziell<br />

unsere Produkte betreffen. Dies ändert aber nichts daran, dass Hersteller<br />

und Regulierungsbehörden dafür verantwortlich sind, festzustellen, ob<br />

irgendwo eine gesundheitliche Gefährdung vorliegt oder nicht. Im Jahr<br />

1988 etwa tauchten Bedenken dieser Art im Hinblick auf die Sicherheit<br />

von Mineralfasern auf, zum Teil aufgrund unbegründeter Assoziationen<br />

mit Asbest. Auf Basis der damaligen wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der<br />

Welt gesundheitsorganisation Mineralwolle in die Kategorie 2b ein - als<br />

möglicherweise krebserregend. In den Folgejahren wurden Mineralfasern<br />

zu einem der am gründlichsten untersuchten Werkstoffe der Welt,<br />

und Mineralwolle wurde demzufolge in einer Nachfolgeüberprüfung im<br />

Jahr 2002 in die Kategorie 3 neu-klassifiziert – „nicht klassifizierbar im<br />

Hinblick auf ihre krebserregende Wirkung beim Menschen“. Die<br />

Mineralwolle-Industrie hat ihre Verantwortlichkeit noch weiter ausgebaut<br />

und sich 1997 auf eine nochmals verstärkte Vorbeugung geeinigt. Diese<br />

stellt sicher, dass die Fasern biologisch löslich sind und eine der<br />

Entlastungsvoraussetzungen der Anmerkung Q aus der Richtlinie 97/69/<br />

EG erfüllen.<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 21


Unser Unternehmen<br />

Während unsere Produkte einen bedeutsamen<br />

Beitrag für die Nachhaltigkeit von Gebäuden leisten,<br />

führt ihre Herstellung sowohl zu positiven als auch<br />

zu negativen Auswirkungen. Wir haben die Pflicht,<br />

verantwortlich mit diesen Folgen umzugehen.<br />

knauf insulation ist in allererster Linie ein Hersteller von dämmprodukten.<br />

die Herstellung all unserer dämmlösungen erfordert<br />

den Einsatz von großen mengen Energie, die nutzung von<br />

Ressourcen, den ausstoß von Emissionen, die Verwendung von<br />

transportmitteln in Verbindung mit der Präsenz in vielen orten<br />

und gemeinden. gleichzeitig führt sie zur schaffung von<br />

arbeitsplätzen vor ort, zur Entwicklung positiver Beziehungen zu<br />

örtlichen gemeinschaften und zu einer bedeutsamen Wertschöpfung.<br />

darüber hinaus wird ein Produkt produziert, dessen<br />

herstellungsbedingte auswirkungen um ein Vielfaches kompensiert<br />

werden.<br />

in diesem abschnitt möchten wir einen Überblick darüber geben,<br />

wie wir unser unternehmen in verantwortlicher art und Weise<br />

führen und einen Einblick gewähren, wie wir in Zukunft noch<br />

weiter vorankommen möchten<br />

Unser Ansatz<br />

Als Unternehmen, das auch durch bedeutsame Übernahmen<br />

in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen ist, befinden wir uns<br />

beim gemeinsamen Ansatz für den Umgang mit Nachhaltig -<br />

keitsfragen noch mitten in einem Integrationsprozess. Im hier<br />

behandelten Berichtszeitraum waren wir u.a. damit beschäftigt, unsere<br />

Vorgehensweisen quer durch das ganze Unternehmen weiter<br />

zu vernetzen.<br />

Teilbereiche von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> haben zahlreiche Aktivitäten zur<br />

Nachhaltigkeit ganz entschieden vorangetrieben – trotz des bis vor<br />

kurzem noch fehlenden gemeinsamen Ansatzes. Diese Aktivitäten<br />

haben sich für unsere Nachhaltigkeitsperformance bereits als sehr<br />

vorteilhaft und nützlich erwiesen. Hinzu kommt, dass alle unsere<br />

Teilbereiche und -gesellschaften schon seit vielen Jahren wichtige<br />

Anforderungen in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit<br />

und Umweltmanagement (HSE) sowie Qualitätssicherung behandeln.<br />

In der Praxis<br />

Der Vorstand der Unternehmensgruppe und die Geschäftsführer der<br />

einzelnen Geschäftsbereiche tragen die Gesamtverantwortung für<br />

Qualitäts-, Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsfragen, ebenso wie<br />

für das Personalwesen und die logistische Planung. Die Technischen<br />

Leiter und Werksleiter haben die operative Verantwortung für die<br />

täglichen HSE-Abläufe, unsere örtlichen Personalleiter die für die<br />

Mitarbeiterführung.<br />

Für den gesamten Bereich unserer europäischen Produktionsunternehmungen<br />

führen wir zurzeit ein neues integriertes<br />

Managementsystem ein, das bis Ende 2011 implementiert sein soll.<br />

Geschichten und Daten über Menschen, Umwelt und Gesellschaft werden<br />

in diesem Abschnitt dargestellt. Im Hinblick auf unsere Stakeholder<br />

finden Sie nähere Informationen im Geschäftsprofil auf S. 4.<br />

Wie wir unsere wesentlichen<br />

Auswirkungen einschätzen:<br />

• kontinuierliche Verbesserung bei Produktqualität<br />

und HsE-Performance.<br />

• Verantwortungsvoller umgang mit Energie,<br />

Emissionen in Luft, Wasser und Land aufgrund<br />

unserer tätigkeiten.<br />

• Erfüllung der gesetzlichen auflagen in den Ländern,<br />

in denen wir tätig sind.<br />

• Übertreffen der kundenanforderungen bei der<br />

Qualität von Produkt und service.<br />

Wir geben hier einen Überblick über unsere aktivitäten,<br />

Zielsetzungen und fortschritte im Hinblick auf unser<br />

sicherheits-, gesundheits-, Energie- und<br />

umweltmanagement. dieser Bericht ist der erste schritt,<br />

um unseren status zu kommunizieren.<br />

in unserem zweiten Bericht soll ein noch<br />

kompletteres Bild unserer Leistungen in<br />

schlüsselbereichen folgen.<br />

Ein wichtiger Teil von Führung ist immer auch Verantwortung: Einerseits die,<br />

für eine starke wirtschaftliche Performance zu sorgen, genauso aber auch die<br />

gegenüber den Menschen, die für und bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> arbeiten und für<br />

den Planeten, den wir alle teilen<br />

Für den<br />

gesamten Bereich<br />

unserer europäischen<br />

Produktions abläufe führen<br />

wir zurzeit ein neues<br />

integriertes Management -<br />

system ein, das bis Ende<br />

2011 implementiert<br />

sein soll.<br />

22 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 23


Unser Unternehmen<br />

Menschen und Gesellschaft<br />

Menschen und Gesellschaft<br />

Wir wollen bei knauf insulation nicht nur die wirtschaftliche<br />

Performance verbessern, sondern auch die art und Weise, wie wir<br />

dies erreichen. so hat sich zum Beispiel im Jahr 2009 unsere<br />

zentrale Human Resources abteilung darauf fokussiert, einige neue<br />

Wege in der Personalführung einzuschlagen. Ziel war es, die<br />

Belange unserer mitarbeiter noch besser zu verstehen. Wie die<br />

gesamte Branche sah sich knauf insulation im Jahr 2009 diversen<br />

Herausforderungen gegenüber. aber trotz des damals schwierigen<br />

konjunkturellen klimas, das auch zu Jobverlusten führte, sehen wir<br />

inzwischen optimistisch in die Zukunft.<br />

Menschen bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

Am 31. Dezember 2009 haben wir nach dem Vollzeitäquivalent (FTE)<br />

bemessen weltweit 4.537 Mitarbeitern beschäftigt, wobei Angestellte in<br />

Aushilfs- und Zeitarbeit nicht einberechnet sind. Im Jahr 2009 konnten in<br />

Europa und den GUS-Staaten 89 neue Stellen geschaffen werden.<br />

Allerdings mussten wir als Folge der konjunkturellen Abkühlung und<br />

einer Veräußerung im Bereich Polystyrol unsere Mitarbeiterzahl in<br />

Nordamerika leider um 56 und in Österreich um 110 reduzieren.<br />

Im Mittelpunkt unseres operativen Compliance-Managements stehen<br />

ganz eindeutig die Grundsätze der Chancengleichheit. So haben wir<br />

Mitarbeiter verschiedenster Herkunft und unterschiedlicher Verhältnisse.<br />

Die Grafiken beleuchten die Geschlechter- und Arbeitnehmerverteilung<br />

bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> weltweit. Ein Verständnis für gegenseitige<br />

Unterschiede ist der Schlüssel zu einer integren Zusammenarbeit<br />

miteinander, mit unseren Kunden, unseren Lieferanten und den uns<br />

umgebenden Gemeinden.<br />

Mitarbeiterführung<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> blickt auf ein rapides Wachstum zurück. Das drückt sich<br />

auch in der gestiegenen Zahl unserer Arbeitskräfte aus. Das schnelle<br />

Wachstum erforderte auch einen tiefgreifenden Wandel und eine<br />

Modifizierung des Personalführungssystems. Im Jahr 2009 konnten wir<br />

die Dateneingabe in unsere weltweite Personaldatenbank<br />

vervollständigen, wodurch die Einrichtung unseres neuen Online-<br />

Bewertungssystems möglich gemacht wurde. Mit Hilfe dieses<br />

‘E-Appraisals’, das gegen Ende 2009 eingeführt wurde, können wir<br />

Talente sehr viel effektiver erkennen und beobachten.<br />

Schulung und Weiterbildung<br />

Unter Verwendung des E-Appraisals sind Kompetenzen ebenso wie<br />

Bedarf nunmehr gut zu bemessen. Das führte zu einer Aufstellung von<br />

Schulungsplänen, die auf Gruppen- und auf lokaler Ebene koordiniert<br />

werden. Das Team der zentralen Personalabteilung ist für unser<br />

Talentmanagement-Programm verantwortlich. Es hilft mit diesem neuen<br />

System den lokalen Personalabteilungen, Initiativen zur Weiterbildung in<br />

den Bereichen Verkauf, IT, Sprachen, Coaching oder Produkttechnologie<br />

und -anwendung voranzutreiben. Unsere Mitarbeiter haben den Nutzen<br />

dieses neuen Systems bereits erkannt, auch wenn die wirklichen Vorteile<br />

dieser Schulungsmaßnahmen erst verzögert deutlich zum Vorschein<br />

kommen werden.<br />

Schulung und Weiterbildung richten sich nach dem jeweiligen Bedarf. Ein<br />

Beispiel für unsere Investitionen in die Mitarbeiterschaft ist das Programm<br />

„The Leadership Trust“, das 2008 ins Leben gerufen wurde und sich an<br />

potentielles Führungspersonal richtet. Im Jahr 2009 haben 27, seit dem<br />

Start des Programms insgesamt 52 Mitarbeiter, teilgenommen.<br />

Außerdem wurde 2009 bei Heradesign unser Campus-Programm<br />

eingeführt, in dem Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden in der optimalen<br />

Verwendung von Holzwolle-Dämmstoffen geschult werden: Ebenso<br />

standen <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Module in der <strong>Knauf</strong> Akademie und andere<br />

örtliche Initiativen auf dem Programm.<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>-Mitarbeiter<br />

2009 (weltweit)<br />

76% Europa und gus<br />

22% nordamerika<br />

2% übrige Welt<br />

19.5<br />

Mitarbeiter nach<br />

Geschlecht (2009)<br />

84% männlich<br />

16% Weiblich<br />

durchschnittliche Weiterbildungsstunden<br />

pro mitarbeiter.<br />

* In die hier verwendete Berechnung sind derzeit 91 Prozent<br />

der Mitarbeiter von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> einbezogen<br />

Lannemezan, Frankreich<br />

Ein neues Werk, das <strong>2010</strong> errichtet wurde,<br />

hat schon während seiner Bauzeit arbeit in die<br />

Region gebracht und nach fertigstellung mehr<br />

als 135 neue Jobs geschaffen – knauf insulation<br />

wurde von den örtlichen Behörden mit offenen<br />

armen aufgenommen.<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter<br />

Unsere Mitarbeiter sind die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Daher ist<br />

uns gute Kommunikation wichtig – durch persönliche Treffen, Infoblätter,<br />

Rundschreiben, Workshops, Mitarbeiterbefragungen und<br />

Fragebogenaktionen. Noch wichtiger ist aber, dass wir konsequent<br />

Rücksprache mit unseren Mitarbeitern halten, um ihre wichtigsten Interessen<br />

und Anliegen rund um die Führung des Unternehmens <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

besser zu verstehen.<br />

Die Herausforderungen des Wachstums<br />

Wir sehen für das kommende Jahrzehnt zwar eine ausgesprochen positive<br />

Entwicklung auf unsere Branche zukommen. Allerdings blieb der<br />

konjunkturelle Abschwung der letzten Jahre auf dem Bausektor, insbesondere<br />

in den USA, auch für unser Geschäft 2009 nicht ganz ohne Auswirkungen.<br />

Die letzten Jahre brachten – trotz der Tatsache, dass wir unsere Wettbewerber<br />

leistungsmäßig insgesamt übertreffen konnten – auch nach Einschätzung<br />

unseres CEO einige Herausforderungen mit sich. Aufgrund der vollzogenen<br />

Veränderungen müssen wir leider berichten, dass uns die Wirtschaftskrise<br />

2009 dazu gezwungen hat, unsere Belegschaft in Nordamerika um 56 und in<br />

Österreich um 110 Mitarbeiter zu verringern. Im Jahr <strong>2010</strong> mussten wir<br />

100 Stellen im Werk Shelbyville (USA) und 9 Stellen in unserem kleinen Werk<br />

in Gersheim abbauen. Wir suchen weiterhin mit allem Nachdruck nach<br />

Wegen, die negativen Auswirkungen für unsere Mitarbeiter und die örtlichen<br />

Gemeinden so gering wie möglich zu halten. So gaben wir unseren<br />

Mitarbeitern die bevorstehende Schließung in Gersheim zum Beispiel schon<br />

acht Monate im Voraus bekannt und boten eine Entlassungsgeld- und<br />

Vorruhestandsregelung an. Die Produktion, und damit ein Fünftel der<br />

Belegschaft, konnte in ein <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Werk in der Nähe verlegt werden.<br />

Herausforderungen bringen aber immer auch Chancen mit sich. Das neue<br />

Werk in Lannemezan in Frankreich ist unser jüngster Beitrag zur<br />

wirtschaftlichen Genesung im Jahr <strong>2010</strong>. Auch unterstützt <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

seine Mitarbeiter stets in ihrem Bestreben, neue Funktionen innerhalb des<br />

Unternehmens zu finden.<br />

Mitarbeiterbefragung über<br />

Nachhaltigkeit<br />

im Januar <strong>2010</strong> haben wir eine umfrage<br />

durchgeführt, um zu erfahren, wie die<br />

Belegschaft über nachhaltigkeit bei knauf<br />

insulation denkt. mit einer Rücklaufquote von 76<br />

Prozent gaben die beteiligten mitarbeiter uns die<br />

folgenden auskünfte:<br />

das unternehmen knauf insulation muss…<br />

• seine aktivitäten im Bereich nachhaltigkeit<br />

weiterhin sinnvoll koordinieren<br />

• erkennbar machen, dass es entschieden aktive<br />

maßnahmen ergreift<br />

• sich über die Erwartungen der kundschaft<br />

an einen nachweislichen Beitrag von knauf<br />

insulation zur nachhaltigkeit im klaren sein<br />

• gewährleisten, dass unsere Produkte auch bei<br />

auftragsvergabe der öffentlichen Hand und<br />

staatlicher stellen den kundenerwartungen<br />

entsprechen<br />

• innerhalb von zwei Jahren die Lebenszyklusauswirkungen<br />

aller Produkte verstehen<br />

• die Einführung von Öko- und Co2-<br />

Bilanzen sowie umweltbezogenen<br />

kennzeichnungssystemen - wo sinnvoll -<br />

nachdrücklich befürworten<br />

• einen nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen<br />

und als Beitrag zur Pflege von Renommee und<br />

Wettbewerbsfähigkeit nutzen<br />

diese Ergebnisse waren ein wichtiger antrieb für<br />

diesen Bericht, und auch für unseren weiteren<br />

Weg gehen wir davon aus, dass wir uns mit<br />

diesen themen weiter befassen.<br />

Die Kultur von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

vereinheitlichen<br />

aufgrund der akquisition verschiedener<br />

unternehmen ergab sich für uns die<br />

notwendigkeit, verschiedene kulturen unter einen<br />

Hut zu bringen. die Einführung der ‘onE knauf<br />

insulation’-initiative vereinigte das unternehmen<br />

durch dialog und gegenseitigen austausch<br />

zwischen unseren mitarbeitern. Wir förderten<br />

und pflegten eine ‘feel-good’-arbeitsethik und<br />

stärkten das Vertrauen in die neuen teams. unsere<br />

schwerpunkte setzten wir in schlüsselbereichen<br />

wie der Weitergabe unserer Werte und strategien<br />

und in der kommunikation zwischen den<br />

Regionen mithilfe der onE knauf insulation<br />

Botschafter. diesen wurde die aufgabe anvertraut,<br />

unsere kultur im gesamten unternehmen<br />

weiterzuverbreiten.<br />

Bild links:<br />

onE knauf insulation ‘Botschafter bei der<br />

auftaktveranstaltung 2009<br />

24 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 25


Unser Unternehmen<br />

Menschen und Gesellschaft<br />

Gesundheit und Sicherheit<br />

Im Mittelpunkt unserer Sicherheitskultur stehen Offenheit, effektives<br />

Berichtswesen und angemessenes Verhalten. Dies fußt auf Richtlinien,<br />

praktischen Arbeitsmethoden und Verfahrensweisen.<br />

Für die Umsetzung unserer unternehmensweiten Gesundheits-,<br />

Sicherheits- und Umweltmanagementstrategie sind die Standorte selbst<br />

verantwortlich. Abgewickelt werden die Prozesse über unser integriertes<br />

Managementsystem für die Produktionsbetriebe. Dieses erfüllt die<br />

Anforderungen der internationalen Arbeitsschutznorm OHSAS18001.<br />

Darüber hinaus ist in den meisten unserer Werke ein Sicherheitskomitee<br />

eingesetzt, unabhängig davon, ob es gesetzlich vorgeschrieben ist oder<br />

nicht. Hintergrund: Derartige Einrichtungen stellen nach unserer<br />

Erfahrung oftmals ein effektives Instrument dar, auf deren Basis der<br />

Dialog zwischen dem Unternehmen <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> und seinen<br />

Mitarbeitern gefördert werden kann. Es lassen sich wirksam<br />

Sicherheitsmängel beseitigen, Verbesserungsmöglichkeiten erkennen,<br />

Unfälle nachbearbeiten – und eine effektive Pflege der Kommunikation<br />

wird möglich.<br />

Zu unserem großen Bedauern ist 2009 ein externer Auftragnehmer an<br />

einem unserer Standorte tödlich verunglückt. Es ist von entscheidender<br />

Bedeutung, aus solchen Vorfällen Lehren zu ziehen. Daher haben wir<br />

dafür gesorgt, dass innerhalb von 24 Stunden alle Werksleiter und<br />

Mitarbeiter, die für ähnliche Arbeiten eingesetzt werden, auf die<br />

Ursachen des Unfalls aufmerksam gemacht wurden. Die Erkenntnisse,<br />

die wir aus unseren internen Untersuchungen über diesen Unfall<br />

gewonnen haben, wurden außerdem in unsere Managementsysteme<br />

integriert. So wollen wir noch effektiver verhindern, dass so etwas noch<br />

einmal geschieht.<br />

Unser Berichtswesen für Sicherheitsbelange wird Jahr für Jahr<br />

weiterentwickelt und schließt jetzt auch eine überarbeitete und neu<br />

definierte Kategorie von Unfällen bei bestimmten Arbeiten mit ein. Da<br />

nun mehr Unfälle erfasst werden, hat sich die Häufigkeitsrate von<br />

Arbeitsunfällen mit Ausfallzeiten (LTAs) um 24 Prozent erhöht. Der<br />

Schweregrad der Unfallereignisse (wie schlimm die Unfälle also waren)<br />

hat allerdings um 33 Prozent abgenommen. Das Fazit ist damit positiv.<br />

Die Prozesse der Datenerfassung, sowie die Ergebnisse der daraus<br />

resultierenden Maßnahmen werden uns dabei helfen, geeignete<br />

Zielsetzungen für die Realisierung eines unfallfreien Arbeitsplatzes<br />

festzulegen. Geschehnisse dieser Art werden in der Regel als Unfälle pro<br />

Millionen geleisteter Arbeitsstunden erfasst.<br />

Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen<br />

Wir arbeiten hart daran, unseren Managementansatz im Hinblick auf<br />

Arbeitsbedingungen, Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen und<br />

Berufskrankheiten entsprechend dem internationalen Standard der<br />

OHSAS18001-Norm auf den neuesten Stand zu bringen. Neben<br />

personalpolitischen Maßnahmen können die Werke von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

unternehmensweit eine Vielfalt sozial ausgerichteter Initiativen vorzeigen,<br />

die von medizinischen Vorsorgeuntersuchungen - einschließlich Checks<br />

auf Brust- und Gebärmutterkrebs - über Vorbeuge- und Gefahrenverhütungskursen<br />

bis hin zu Anleitungen für die Praxis reichen. Wir<br />

versuchen, dafür zu sorgen, dass das Wohlergehen und die Behandlung<br />

unserer Mitarbeiter an erster Stelle stehen. Wo dies möglich ist, werden<br />

unseren Mitarbeitern zum Beispiel Raucherentwöhnungsprogramme,<br />

Prämien für Arbeiten unter erschwerten oder gefährlichen Bedingungen,<br />

Auffrischungskurse in Erster Hilfe, Anpassungen an die Bedürfnisse<br />

Behinderter, Fitness-Einrichtungen, Ernährungsberatungen und vieles<br />

mehr angeboten. Die Fehlzeitenquote unserer Belegschaft bewegte sich<br />

2009 in den Werken der verschiedenen Länder zwischen 0 und 7,6<br />

Prozent.<br />

Für den nächsten Berichtszeitraum planen wir, global mit weiteren<br />

Initiativen für das Wohlergehen unserer Mitarbeiter aktiv zu werden.<br />

Nicht vergessen…<br />

der Homescreen des HsE & systems-Programms<br />

soll die mitarbeiter mit HsE-arbeitsanweisungen,<br />

it- und HR-Richtlinien vertraut machen. Er soll ein<br />

benutzerfreundliches Berichtstool für Zwischen-,<br />

stör- und unfälle sein. die formelle Einführung des<br />

Programms war für Ende <strong>2010</strong> geplant.<br />

Diese Maßnahmen werden sich nahtlos in unser weltweites Engagement<br />

einfügen, besonders aber auf lokaler Ebene relevant sein.<br />

Beziehungen zwischen Geschäftsführung und<br />

Arbeitnehmerschaft<br />

In die Entscheidungsfindung bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> werden verschiedene<br />

Arbeitnehmervertretungen und Betriebsräte mit einbezogen. Die<br />

Mitarbeiter werden über Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, die<br />

im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz,<br />

Mitwirkungs- und Beteiligungsrechten an Personalangelegenheiten,<br />

Einstellungspolitik, Versetzungen, Entlassungsmitteilungen, gesetzlicher<br />

Einhaltung von Betriebsprüfungen oder Veränderungen im Unternehmen<br />

und Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat stehen. Wir<br />

bemühen uns sehr um klare, offene und rechtzeitige Mitteilungen über<br />

größere betriebliche Änderungen im Unternehmen. So musste <strong>2010</strong> zum<br />

Beispiel unser kleines Werk in Gersheim geschlossen werden. Die dort<br />

beschäftigten Mitarbeiter wurden bereits acht Monate im Voraus auf<br />

diese Schließung hingewiesen.<br />

Treueprämien für lange Betriebszugehörigkeit<br />

Als Teil einer Unternehmensgruppe in Familienhand legen wir bei<br />

unseren Mitarbeitern großen Wert auf eine lange Bindung. Wir<br />

investieren in unsere Belegschaft nicht nur über Schulung und<br />

Weiterbildung, sondern zeigen uns auch erkenntlich, wenn Mitarbeiter<br />

lange im Unternehmen verbleiben. Treueprämien für lange<br />

Betriebszugehörigkeit sind in den meisten unserer Werke eingeplant.<br />

Mitarbeiter-Fluktuationsrate<br />

Unsere Fluktuationsrate, also die Anzahl von Mitarbeitern, die freiwillig<br />

oder aufgrund von Entlassung, Pensionierung oder Todesfall das<br />

Unternehmen verlassen, beträgt aktuell 2,94 Prozent. Im Jahr 2009<br />

wurden keinerlei Bußgelder oder nicht-monetäre Sanktionen wegen<br />

etwaiger Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften oder Bestimmungen<br />

verhängt, die unsere Verantwortlichkeiten für Arbeitnehmer- oder<br />

Menschenrechte regeln. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter belief<br />

sich 2009 unternehmensweit auf 42 Jahre..<br />

33%<br />

Unser Unfallberichtswesen wird<br />

ausgeweitet. Der Schweregrad<br />

der Unfallereignisse hat<br />

gegenüber 2008 um<br />

33 Prozent<br />

abgenommen.<br />

128<br />

Arbeitsunfälle mit Ausfallzeiten<br />

im Jahr 2009 (gegenüber<br />

94 im Jahr 2008).<br />

“Wenn es um<br />

die Einhaltung von<br />

Umweltstandards geht,<br />

halte ich <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> für<br />

eines der besten Unternehmen in<br />

unserer Region. Die Firma verhält<br />

sich meiner Auffassung nach<br />

wirklich verantwortungsbewusst<br />

gegenüber der Umwelt.”<br />

Jaroslav Hájek<br />

Leiter der tschechischen<br />

Umweltaufsichtsbehörde<br />

2.94%<br />

Unternehmensweite Mitarbeiter-<br />

Fluktuationsrate für 2009<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in der örtlichen Gesellschaft<br />

Unsere Standorte liegen oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten.<br />

Daher pflegen wir auch auf lokaler Ebene ein verantwortungsbewusstes<br />

gesellschaftliches Engagement.<br />

Wir betreiben eine ganze Reihe verschiedener Projekte, die die<br />

Menschen vor Ort einbeziehen und damit die jeweiligen<br />

gesellschaftlichen Anliegen und Bedürfnisse berücksichtigen.<br />

Diese Initiativen umfassen auch Kampagnen vor Ort. Ziel ist es,<br />

Hausbesitzer und Bewohner dazu zu bewegen, sich für eine kostenlose<br />

Dämmung ihres Hauses anzumelden. Zudem fördern wir die „Great<br />

British Refurb Campaign“, mit deren Sanierungsmaßnahmen<br />

Energieeffizienz demonstriert werden soll. Die Kampagne wird von<br />

führenden Regierungsvertretern und tausenden Hausbesitzern unterstützt.<br />

Gemeinnützige Spenden<br />

Wir verfolgen nicht jede einzelne Spende, die unternehmensweit von<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> geleistet worden ist. Doch die Summe aller Geld- und<br />

Sachspenden ist beträchtlich. <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> tritt auch als direkter<br />

Sponsor in Erscheinung: So fördern wir in Deutschland örtliche<br />

Sporteinrichtungen und Schulen, in den USA die Feuerwehr, in<br />

Groß-Britannien Wohlfahrtseinrichtungen für Kinder und in Slowenien<br />

sowie der Tschechischen Republik Grundschulen.<br />

Reagieren auf die gesellschaftliche Umgebung<br />

Wir streben danach, ein guter nachbar zu sein. größtenteils gelingt<br />

uns dies auch recht gut, allerdings nicht in jedem fall. unser Video über<br />

nachbarschaftliche Beziehungen gibt einen ehrlichen und ausgewogenen<br />

Überblick über die Erfahrungen von örtlichen stakeholdern und verschweigt<br />

auch Beanstandungen nicht<br />

siehe www.knaufinsulation.com/de/corporate_responsibility<br />

Ein führendes Beispiel – <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in Krupka, Tschechische<br />

Republik<br />

unser Werk in krupka, tschechische Republik, ist ein Beispiel für das<br />

gesellschaftliche Engagement vor ort, das wir hier bei knauf insulation<br />

pflegen möchten. Von gemeinschaftsprojekten bis hin zu öffentlichen<br />

anhörungen unterstützen wir pro-aktiv Vorhaben, die hilfreich für die<br />

anliegen und Bedürfnisse der örtlichen gemeinschaft sind. Zu den<br />

aktivitäten gehören mehrere unterstützungsprogramme, eine langfristige<br />

Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen organisationen und ad-hoc-Projekte<br />

wie die sanierung der mauern der Burgruine von krupka.<br />

“Die<br />

Unterstützung, die<br />

<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> der Stadt<br />

bietet, ist ganz enorm. Sport,<br />

Kultur, Finanzhilfe für die<br />

Rettung historischer Denkmäler,<br />

Kinderspielplätze, den<br />

Kindergarten in Sobechleby, das<br />

Stadion und vieles mehr.”<br />

Ferdinand Figedy<br />

Ortsansässiger, Krupka, Tschechische Republik<br />

Was ist für Sie wichtig?<br />

Gesundheitsförderung der<br />

Mitarbeiter in den USA<br />

aufgrund der speziellen Eigenschaften des<br />

us-gesundheitswesens, insbesondere der<br />

fokussierung auf die private krankenversicherung,<br />

hat knauf insulation in den usa ein<br />

system der gesundheitsfürsorge entwickelt,<br />

das Vorsorgeuntersuchungen und unterstützung<br />

bietet.<br />

Frage: Was habe ich als Mitarbeiter<br />

davon?<br />

Das Gesundheits-System von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

USA bietet Konzepte, Programme und<br />

Beratung zu den Themen Zahnmedizin,<br />

medizinische Versorgung, Familienbetreuung,<br />

Pensionierung, Mitarbeiterbetreuung, Fitness,<br />

Raucherentwöhnungshilfe, Gewichtsabnahme<br />

sowie Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen<br />

und eine Klinik für Mitarbeiter.<br />

Frage: Wie kann ich Näheres darüber in<br />

Erfahrung bringen?<br />

Mitarbeiter wenden sich an ihre örtliche<br />

Personalabteilung oder informieren sich im<br />

Rahmen interner Informationsrundschreiben<br />

über die Programme und Details der der<br />

angebotenen Möglichkeiten.<br />

Frage: Funktioniert das auch?<br />

Unser Raucherentwöhnungsprogramm etwa<br />

weist für Einzelpersonen höhere Erfolgsquoten<br />

auf als andere, ähnliche Programme: Etwa<br />

70 bis 80 Prozent schaffen es, aufzuhören. Das<br />

Programm wird stets individuell zugeschnitten<br />

und finanzielle Unterstützung wird angeboten.<br />

26 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 27


Unser Unternehmen<br />

Für die Umwelt<br />

Für die Umwelt<br />

kernpunkte des neuen integrierten managementsystems von knauf<br />

insulation sind in allen wichtigen Werken in Europa und der<br />

gus-Region umgesetzt worden. in Verbindung mit anderen<br />

maßnahmen des umweltmanagements hilft uns dies, etwa Energienutzung,<br />

treibhausgas-Emissionen, Rohstoffverbrauch, umgang mit<br />

abfall, Wasser sowie transport- und Büroangelegenheiten besser<br />

kontrollieren zu können. gegenstand dieses abschnitts soll unsere<br />

Leistung in den Jahren 2008 und 2009 sein.<br />

Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen<br />

Für uns war immer schon die Zeit gekommen, Energie einzusparen! Wir<br />

haben auf diesem Gebiet schon einiges geleistet – etwa die Halbierung<br />

des Energieverbrauchs in einigen unserer Glaswollewerke – doch sind wir<br />

uns auch bewusst, dass nach wie vor noch viel zu tun ist. Neben bereits<br />

realisierten Energieeinsparungen suchen wir mit großem Nachdruck nach<br />

weiteren Möglichkeiten für den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern in<br />

unseren Werken. Die Photovoltaik-Dachanlage auf unserer neuen<br />

Produktionsstätte in Lannemezan, Frankreich, speist 420 Megawattstunden<br />

pro Jahr in den Energiekreislauf des Werks ein und ist damit richtungsweisend<br />

für andere Anlagen.<br />

Wieviel verbrauchen wir und wie effizient sind wir?<br />

Unsere Energie- und CO 2 -Daten beziehen sich hier auf Glaswolle und<br />

Steinwolle. Aufgrund eines leichten Produktionsrückgangs zwischen 2008<br />

und 2009 ist auch unser Energieverbrauch um 5 Prozent zurückgegangen.<br />

Insgesamt hat sich unsere Energienutzung pro Tonne produzierter Ware<br />

leicht verbessert (um 0,8 Prozent). Die Messungen unserer Energieeffizienz,<br />

mit denen wir vor fast zehn Jahren begonnen haben, machen sich auch<br />

weiterhin für uns bezahlt. So konnten wir trotz des zusätzlichen Aufwands<br />

für den Sonderfall der Erprobungs- und Anpassungsphase für die neue<br />

ECOSE ® Technology unseren Effizienzgrad halten.<br />

Wie viel Kohlenstoffemissionen stoßen wir aus?<br />

Unsere Gesamtemissionen an Kohlenstoffen (Treibhausgas) konnten von<br />

2008 auf 2009 um 14,4 Prozent abgebaut werden. Unser Gesamtemissionsfaktor<br />

für Kohlenstoffe (CO 2 -Emissionen pro hergestellter Ware)<br />

verringerte sich um 11 Prozent.<br />

Bitte beachten Sie: Ungefähr ein Viertel der Energie wird in einem Werk<br />

dafür benötigt, die Schmelz- und Aushärtungstemperaturen aufrechtzuerhalten,<br />

auch wenn gerade keine Produktion stattfindet – diese „Grundlast“<br />

kann Rückwirkungen darauf haben, wie die Indikatoren für den<br />

Emissionsfaktor interpretiert werden (z.B. Energienutzung pro Tonne). Für<br />

Holzwolle- und Hartschaumwerke stehen keine Energie- und CO 2 -Daten<br />

zur Verfügung, weil diese Anlagen zusammen für nicht einmal 5 Prozent<br />

des Ausstoßes verantwortlich sind.<br />

Wir nutzen verschiedene Energieträger; dies wird den Emissionsfaktor für<br />

Kohlenstoffe beeinflussen.<br />

-11%<br />

Verringerung des Gesamtemissionsfaktors<br />

für Kohlenstoffe<br />

gegenüber 2008.<br />

22% koks<br />

28% Elektrischer strom<br />

50% gas<br />

Energieträger<br />

Ein paar kurze Ausführungen des<br />

europäischen Energiemanagers,<br />

Allan Morgans<br />

Was steht im Zentrum Ihrer Arbeit?<br />

Eine Verbesserung der Energieeffizienz von <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong>. Einsparungen sollen die Grundlage<br />

unserer Tätigkeit werden.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie bei <strong>Knauf</strong><br />

<strong>Insulation</strong> gemacht?<br />

Seit ich vor acht Jahren bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

eingestiegen bin, habe ich beobachten können,<br />

wie unser Energiemanagement ganz beträchtliche<br />

Verbesserungen gebracht hat. Langfristig gesehen ist<br />

es eine echte Herausforderung, immer neue Wege<br />

zur Energieeinsparung zu finden. Doch wir stellen<br />

uns der Aufgabe und unser Energieprogramm in St<br />

Helens ist ein tolles Beispiel dafür.<br />

Wie?<br />

Unsere Errungenschaften wie Pressluft,<br />

Fernsteuerungen, ein Kontroll- und<br />

Überwachungssystem, intelligente<br />

Beleuchtungssteuerung sowie unsere Partnerschaft<br />

mit „Carbon Trust“ (der Klimalabel-Initiative)<br />

ermöglichen uns weitere Verbesserungen im Bereich<br />

Energieeffizienz.<br />

Was springt für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> dabei heraus?<br />

Dank all dieser Anstrengungen haben wir die<br />

direkten Kohlendioxidemissionen bei unseren<br />

verschiedenen Glaswolle-Produktionsstätten von<br />

2005 bis 2009 um 26 Prozent absenken können, bei<br />

unseren Steinwollewerken waren es 14,5 Prozent.<br />

Dadurch, dass wir damit weitermachen, unsere Best-<br />

Practice-Standards unternehmensweit einzuführen,<br />

wollen wir planmäßig auch weiterhin derart<br />

erfolgreiche Reduzierungen erreichen.<br />

“ Neben bereits bestehenden Energieeinsparungen<br />

suchen wir mit großem<br />

Nachdruck nach weiteren Möglichkeiten<br />

für den Einsatz von erneuerbaren<br />

Energieträgern in unseren Werken.”<br />

David Ducarme<br />

Technischer Leiter der Unternehmensgruppe<br />

85%<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hatten wir bis zu<br />

85 Prozent Recycling-Inhaltsstoffe<br />

in unserer Glaswolle.<br />

Materialien<br />

Wir schauen genau hin, welchen Einfluss unsere Produkte auf die Umwelt<br />

haben – von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung und die<br />

Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Wir<br />

setzen Lebenszyklusanalysen ein, um uns mit Hilfe dieser Methoden<br />

bessere Kenntnis über die Auswirkungen von Recycling-Inhaltsstoffen,<br />

Toxizität und Abfallentsorgung zu verschaffen. Wir haben eine vielseitige<br />

Palette von Dämmlösungen zu bieten und verwenden grundverschiedene<br />

Materialien. Zudem fügen wir bei der Herstellung auch Recyclingmaterial<br />

sowie Abfallmaterial aus den Produktionsprozessen und aus den<br />

Verpackungen für Transportzwecke der Wiederverwertung zu.<br />

Um eine absolut sichere Anwendung unserer Produkte zu gewährleisten,<br />

arbeiten wir hart daran, Alternativen für Inhaltsstoffe wie HBCD,<br />

Phenol und Formaldehyd zu finden. Wir sind dabei, verbindliche<br />

Ersatzmöglichkeiten zu entwickeln und werden im nächsten Jahr darüber<br />

berichten. Beachten Sie dazu auch das Kapitel Produkte (S. 14).<br />

Recycelte Inhaltsstoffe<br />

Unternehmensweit hat <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> bei der Produktion den<br />

Materialanteil gesteigert, der aus Recycling gewonnen wird. Der Anteil<br />

an recycelten Inhaltsstoffen kann in unserer Glaswolle bis zu 85 Prozent<br />

betragen. Zudem zeichnet es sich ab, dass dieser Recyclinganteil noch<br />

weiter erhöht werden kann. Auch bei unserer XPS-Produktion verwenden<br />

wir kleinere Mengen von Recyclingstoffen – natürlich ohne Einbußen bei<br />

der Produktqualität. Zum Ausgangsmaterial gehören zum Beispiel auch<br />

Gebrauchsgegenstände wie CD-Hüllen aus Kunststoff.<br />

Beispiele für verbesserte Energie-<br />

Performance durch Effizienz-Inititativen<br />

in unseren Werken<br />

-17%<br />

Reduzierung der Energiekosten in<br />

unserem XPS-Werk in Chivasso seit 2008.<br />

-34,7%<br />

Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

in unserem EPS- und Holzwollewerk<br />

in Oosterhout seit 2008.<br />

Abfall<br />

Zero Net Waste<br />

alle unsere Produkte tragen zum Ziel des „Zero<br />

net Waste“-Bauens bei. davon spricht man, wenn<br />

die menge an abfall, die beim Bau anfällt, der<br />

menge an Recyclingmaterial entspricht, das dabei<br />

eingesetzt wird.<br />

Wir arbeiten hart daran, die Menge an Abfall zu verringern, die bei uns<br />

entsteht. Zudem achten wir darauf, dass bei der Verpackung unserer<br />

Produkte weniger Folgeabfall entsteht.<br />

Abfallmenge senken<br />

Es ist gute Tradition bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, Abfallmengen so gering wie<br />

möglich zu halten. Wir sind mit Nachdruck dabei, eine globale<br />

Abfallzielvorgabe anzustreben, die wir im Rahmen des nächsten Berichts<br />

veröffentlichen möchten. Alle unsere Werke überwachen auf lokaler<br />

Ebene ihre Recycling-Aspekte und geben sich selbst Verbesserungsziele<br />

vor. In den USA beträgt der Anteil gefährlicher und nicht-gefährlicher<br />

Abfälle, die dem Recycling zugeführt wurden, 80,4 Prozent bzw. 2,9<br />

Prozent. In unseren Hartschaumfabriken in Europa erreichen wir eine<br />

typische Wiederverwertungsquote von 99 Prozent unserer Polystyrol- und<br />

Kartonabfälle.<br />

Darüber hinaus sind auch unsere Produkte recyclingfähig – sowohl in der<br />

Form einer Wiederverwendung von Produktionsabfällen, als auch mittels<br />

einer Verwendung in Sekundärprodukten wie Dekorationsplatten oder<br />

Baustoffen. In Slowenien und Groß-Britannien haben wir zudem<br />

„Rücknahme“-Initiativen gestartet, die künftig auch auf unsere anderen<br />

Betriebe ausgeweitet werden sollen.<br />

Entsorgung von nicht-gefährlichen und gefährlichen Abfällen<br />

Nur relativ kleine Mengen an Abfall bringen wir auf Mülldeponien.<br />

Doch unsere Aufzeichnungen berichten von Steigerungsraten bei nicht<br />

gefährlichen und gefährlichen Abfällen, die in Mülldeponien abgelagert<br />

wurden, von 10,2 bzw. 16,4 Prozent. Bezogen auf jede Tonne hergestellter<br />

Ware beträgt die Steigerung 6,3 bzw. 12,3 Prozent. Steigerungen bei<br />

Abfallmengen sind für uns recht ungewöhnlich. Jedoch fiel im Jahr 2009<br />

durch die Anpassung unserer Produktionsprozesse an den Einsatz der<br />

ECOSE ® Technology (durch zusätzliche Tests und Probeläufe) auch mehr<br />

Abfall an. Diese Abfallzahlen und jene für <strong>2010</strong> werden uns bei der<br />

Aufstellung eines angemessenen Mindeststandards helfen, von dem aus<br />

wir dann Zielvorgaben für eine Verbesserung der Performance entwickeln<br />

können.<br />

28 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 29


Unser Unternehmen<br />

Für die Umwelt<br />

Verpackungs- und Transportwesen<br />

Eine wahre Erfolgsgeschichte ist unsere schon länger bewährte<br />

Innovationsfreudigkeit in Sachen umweltbewusster Verpackung,<br />

was für unsere Kunden in vielfacher Hinsicht von Vorteil ist.<br />

Vertriebsunternehmen, die eine „volle Ladung“ bestellen, erhalten durch<br />

den Einsatz unserer SupaKube-Kompressionstechnologie zusätzlich<br />

60 Rollen im Vergleich zu herkömmlich verpackten Glaswolleprodukten.<br />

Wir verfolgen die Kosten, Auswirkungen und Performance unserer<br />

Transportaktivitäten. Unsere Betriebsleiter berichten jeden Monat<br />

über Transportwesen, Produktionsplanung und Kundenservice. Ein gutes<br />

Logistikmanagement nimmt sich nicht nur niedrigere Emissionswerte,<br />

die Vermeidung von Verkehrsstörungen und geringere Lärmerzeugung<br />

zum Ziel, sondern auch eine Verkürzung der Transportwege, strategische<br />

Planung für raschere Expansion in neue Märkte, eine gesteigerte<br />

Flexibilität zur Befriedigung des jeweils aktuellen Bedarfs der<br />

Kundschaft und eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit angesichts<br />

ständig steigender Kraftstoffpreise. Auch die Art und Weise, wie wir<br />

mit Frachtdiensten arbeiten, kann positiven Einfluss auf die Umwelt haben.<br />

Wir ziehen dabei Technologien vor, die den Ausstoß von CO 2 und<br />

sonstigen Emissionen verringern, zum Beispiel über selektive katalytische<br />

Reduktion. Wir wollen umweltbewusste Speditionsunternehmen und fördern<br />

über unsere Auftragsvergabe ein möglichst verantwortungsvolles<br />

Transportwesen.<br />

Wassernutzung und Effizienz<br />

Effiziente Wassernutzung geht Hand in Hand mit effizienter Nutzung von<br />

Energie. In der Regel sind ungefähr 2,77 Kubikmeter<br />

(2.771 Liter) Wasser nötig, um die übliche Dämmung für ein typisches<br />

Wohnhaus in den Oststaaten der USA herzustellen. Die Energieversorger<br />

müssen ungefähr 2,3 Liter Wasser verwenden, um eine Kilowattstunde<br />

Strom zu erzeugen. Damit ist das Wasser, das für die Herstellung der<br />

Dämmung verbraucht wird, nach 1.200 Kilowattstunden wieder<br />

hereingeholt, was einer Einsparung von etwa 120 Litern Heizöl entspricht.<br />

Wenn die Produktion steigt, ist es normal, dass dabei auch mehr<br />

Ressourcen verbraucht werden. Unsere Gesamtproduktion hat von 2008<br />

bis 2009 um vier Prozent zugenommen. Dabei mussten wir pro Tonne<br />

hergestellter Ware weniger Wasser aufwenden (18,3 Prozent), ein etwas<br />

größerer Rückgang als die absolute Senkung des Wasserverbrauchs<br />

(15,8 Prozent). Wir konnten darüber hinaus beobachten, dass unsere<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Wassereffizienz Wirkung zeigen<br />

– trotz eines Wasserverbrauchs, der im Zuge der Umbauten in St. Helens<br />

die Normalwerte überstieg. Die genannten Daten schließen die<br />

Verwendung von Recyclingwasser in unseren Werken nicht mit ein. In den<br />

US-Werken sank der Wasserverbrauch pro Tonne hergestellter Ware um<br />

36 Prozent, während unsere Werke in Europa und der GUS-Region mit<br />

einem Anstieg um 6,4 Prozent eine kleine Erhöhung des Wasserverbrauchs<br />

pro Tonne hergestellter Ware zu vermelden haben.<br />

Diese Werte und jene für <strong>2010</strong> werden uns bei der Aufstellung eines<br />

angemessenen Mindeststandards helfen, von dem aus wir dann<br />

Zielvorgaben für eine Verbesserung der Performance entwickeln können.<br />

Woher kommt unser Wasser?<br />

In unseren Werken in den USA, Europa und der GUS-Region hat der<br />

Anteil an verwendetem Wasser, das aus anderen Quellen als der<br />

kommunalen Wasserversorgung stammt, um 14,3 Prozent<br />

abgenommen.<br />

Keines unserer Werke steht in oder in unmittelbarer Nähe von einem<br />

Naturschutzgebiet oder einem Gebiet mit besonderer biologischer<br />

Vielfalt. Im Jahr 1998 erwarb <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> von der Cottonwood<br />

Creek Mitigation Bank für rund drei Hektar Land so genannte<br />

„Wetlands Mitigation Credits“ (Anreiz-Programm für kompensatorische<br />

Maßnahmen gegen Umweltauswirkungen im Feuchtgebiet) des<br />

„Department of Fish and Games“ der kalifornischen Regierung. Rund<br />

eineinhalb Hektar Feuchtgebiets- und Uferhabitat wurden einbezogen.<br />

Abwasser<br />

Im Jahr 2009 konnten wir 33 Prozent mehr Wasser ableiten als 2008.<br />

Das sind 30 Prozent mehr pro Tonne hergestellter Ware als zuvor.<br />

Die dringende Problematik der Wasserknappheit und -qualität rund um<br />

die Welt stellt ein physikalisches und finanzielles Risiko dar. Bei uns wird<br />

Abwasser gefiltert und in vielen betrieblichen Prozessen wiederverwendet.<br />

Das geht in den meisten unserer Werke in geschlossenen<br />

Kreislaufsystemen vonstatten. Das Wasser wird als Dampf wieder<br />

abgegeben. Dies führt in einigen unserer Werke zu einer Reduzierung<br />

des Wasserbedarfs um mehr als 80 Prozent. So sind wir auf dem Weg zu<br />

einem angemessenen Wassermanagement zwar schon gut vorangekommen<br />

– wir wissen aber auch, dass wir noch nicht am Ziel sind. Die<br />

gesamte Problematik tritt nochmals verstärkt in Erscheinung, wenn<br />

Industrie und Lieferketten in wasserarmen Regionen operieren.<br />

–18.3%<br />

Wasserverbrauchsfaktor<br />

Wir verbrauchen weniger Wasser<br />

pro Tonne hergestellter Ware<br />

+30%<br />

Abwasserableitungsfaktor<br />

Wir konnten unsere<br />

Abwasserableitung pro Tonne<br />

hergestellter Ware steigern<br />

Rücknahme von Paletten<br />

im Jahr 2009 konnten wir in groß-Britannien über<br />

126.000 Paletten wiederverwerten. dies verdanken<br />

wir unserer mitgliedschaft bei einem Rückhol- und<br />

umlauflogistikprogramm, das sich vorhandenen Leerraum<br />

auf LkW zunutze macht. dies verhilft zur Einsparung<br />

von kohlenstoffemissionen und zur Reduzierung von<br />

Entsorgungskosten unserer kunden. Wir werden uns nach<br />

einer unternehmensweiten Rücknahmepraxis von Paletten<br />

bei knauf insulation umsehen, um solche Prozesse auch in<br />

anderen Ländern zu ermöglichen.<br />

Rund ums Büro<br />

Wir unterstützen auch die Nutzung neuer Arbeitsmethoden wie<br />

Audio- und Videokonferenzen und beschaffen IT-Hardware in verantwortlichem<br />

Rahmen. Als Teil der Einführung von Mineralwolle mit<br />

ECOSE ® Technology in der Ukraine führte unsere lokale Organisation<br />

ein „Green Office-Programm“ ein. Das Programm zielt auf mögliche<br />

Verbesserungen in verschiedenen Bereichen ab, etwa bei der Energienutzung<br />

und bei Abfall am Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter vor Ort sollen<br />

nicht zuletzt dazu angeregt werden, auch bei sich zu Hause aktiv zu<br />

werden. Eines unserer festen Vorhaben für 2011 besteht darin, im<br />

gesamten Unternehmen eine „Green-Office-Initiative“ auf den Weg zu<br />

bringen.<br />

In Kalifornien wird Wasser wiederaufbereitet<br />

in unseren Werken in shasta Lake (kalifornien) und krupka<br />

(tschechische Republik) haben wir eine Reihe von investitionen<br />

getätigt, um den schutz der Wasserreserven weiter zu verbessern.<br />

Bei vielen Prozessen benutzen wir aufbereitetes abwasser, während<br />

Prozess- und kühlwasser über das Brauchwassersystem dem<br />

Recycling zugeführt wird. Wiederaufbereitetes Wasser kommt<br />

auch für die Bereitung von Bindemitteln und die Behandlung von<br />

oberflächen (overspray) zum Einsatz. Wir testen dieses Verfahren<br />

zurzeit in anderen Werken. Ziel ist, es auch auf unsere übrigen<br />

glaswollefabriken auszuweiten.<br />

Hab’ nur mal angerufen, um Ihnen mitzuteilen …<br />

unsere mitarbeiter nutzen immer stärker die audio- und<br />

Videokonferenzmöglichkeiten bei knauf insulation. Wir arbeiten mit<br />

nachdruck daran, diesen service all unseren mitarbeitern zugänglich<br />

zu machen und sind derzeit dabei, unternehmensweit alle Büros von<br />

knauf insulation mit der entsprechenden technik auszustatten.<br />

30 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 31


Unser verbindliches<br />

Engagement<br />

Engagement<br />

› Managementansatz: Das HSE-integrierte Managementsystem<br />

in ganz Europa und der GUS-Region vollständig einführen<br />

› Managementansatz: Etablierung der ISO14001-Norm bis Ende 2011<br />

in allen Werken in Europa und der GUS-Region<br />

› Mitarbeiterinteressen: Neue Verpflichtungen eingehen im Sinne eines<br />

weltweit gültigen Wohlfahrtsplans im nächsten Berichtszeitraum, 2011<br />

› Produktinhaltsstoffe: Weiterhin daran arbeiten, Phenol und<br />

Formaldehyd zu ersetzen und Alternativen für HBCD zu finden<br />

› Produktinhaltsstoffe: Quer durch unser gesamtes Produktportfolio<br />

weiterhin Mittel und Wege finden, den Einsatz von Recycling material<br />

aus Verbraucher- ebenso wie aus Industrieabfällen zu steigern<br />

› Recycling in der Produktion: Recyclingraten berichten und<br />

Zielvorgaben für eine Verbesserung in Europa und der GUS-Region<br />

setzen<br />

› Recycling in der Logistik: Überprüfung einer möglichen Palettenrücknahme<br />

bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> überall in Europa und der GUS-Region<br />

› Energie im operativen Betrieb: Mehr Möglichkeiten für die<br />

Verwendung erneuerbarer Energieträger ermitteln<br />

› Transport: Im Jahr 2011 über Energienutzung und Kohlenstoff -<br />

ausstoß im globalen Transportbereich berichten<br />

› Energienutzung in Gebäuden: Eine Prüfung unseres gesamten<br />

Gebäudebestandes durchführen mit dem Ziel, ein Sanierungsprogramm<br />

im Hinblick auf Energieeffizienz zu entwickeln und<br />

umzusetzen<br />

› Lebenszyklusanalysen für unsere Produkte: Bis Ende 2011 in<br />

all unseren Werken die Erstellung von LCAs veranlassen<br />

32 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />

Wie es weiter geht?<br />

Nachdem wir Ihnen nun unseren Bericht über Errungenschaften,<br />

Herausforderungen und Effizienz vorgelegt haben, lassen Sie uns zum<br />

Abschluss noch ein paar Worte über die nächsten Schritte in unserem<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />

Unser Wachstum im vergangenen Jahrzehnt hat uns extrem auf Trab<br />

gehalten und dafür gesorgt, dass wir uns vor allem mit internen<br />

Auswirkungen unseres Zuwachses beschäftigen mussten – etwa mit<br />

Veränderungsprozessen in der Unternehmenskultur. Heute sind wir so<br />

aufgestellt, dass wir die nächste Periode des Wachstums ins Auge fassen<br />

können. Wir werden Nachhaltigkeit unternehmensweit noch tiefer in<br />

unsere Aktivitäten einbinden und sie zu einem Bestandteil unserer DNS<br />

machen – ein Teil unserer Arbeit.<br />

Insbesondere würde ich Ihr Augenmerk gerne auf die Methodik richten,<br />

mit deren Hilfe wir diese Aufgabe in Angriff nehmen wollen. Wir haben<br />

sie in drei Stufen aufgeteilt:<br />

• Unser Haus in Ordnung bringen: Wie aus diesem Bericht hervorgeht,<br />

haben wir nach wie vor noch einiges zu tun, um weltweit einen<br />

umfassenden und einheitlichen Ansatz für ein besseres Verständnis der<br />

Auswirkungen unseres Arbeitens auf Aspekte der Nachhaltigkeit zu<br />

entwickeln und etwaige Lücken zu schließen. Bis zum nächsten Bericht<br />

werden wir hier ein gehöriges Stück weiter sein.<br />

• Benchmarking im Vergleich zu internationalen Zielvorgaben: Als Teil der<br />

übergreifenden Bemühungen, Nachhaltigkeit besser in der Gesellschaft<br />

zu verankern, macht es durchaus Sinn, unsere eigene Performance in<br />

maßgeblichen Schlüsselbereichen an internationalen Maßstäben zu<br />

messen – etwa an den mittel- und langfristigen Zielvorgaben zum<br />

Thema Klimawandel. Bis zum nächsten Bericht werden wir gemeinsam<br />

all die Bereiche festlegen, die für uns maßgeblich sein werden und wo<br />

wir diese vergleichende Überprüfung durchführen sollten. Zudem<br />

werden wir festlegen, welche internationalen Zielvorgaben für unsere<br />

Bewertung verwendet werden sollten und werden daraufhin unsere<br />

eigenen Leistungen auch an diesen Richtwerten messen.<br />

• Programme und Initiativen etablieren, um unsere hochgesteckten Ziele<br />

zu erreichen und darüber hinauszugehen: Sobald wir uns klar darüber<br />

sind, wo genau wir stehen, werden wir uns über aktuelle Programme<br />

einigen oder bereits laufende Pläne anpassen. Wichtig wird sein, unsere<br />

eigenen Aktivitäten noch stärker nach diesen Zielvorgaben auszurichten.<br />

Wir werden in Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern<br />

herausfinden, wie wir unsere Ziele auf dem direkten Wege realisieren,<br />

um sie im Anschluss noch übertreffen zu können.<br />

Als ein auf seinen Märkten bedeutender Akteur mit zukunftsweisenden<br />

Produkten werden wir noch stärker als bisher Führungsrollen übernehmen.<br />

Wir wissen, dass mit ambitionierten Zielen und Größenordnungen<br />

auch mehr Verantwortung einhergeht. Deshalb möchte ich Sie dazu<br />

ermuntern, Ihre Ideen und positiven Eindrücke, aber auch Ihre Sorgen der<br />

Geschäftsführung und dem Nachhaltigkeitsteam von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />

mitzuteilen – im Hinblick auf Nachhaltigkeit, ebenso wie in Bezug auf die<br />

Art und Weise, wie wir arbeiten<br />

Tony Robson<br />

November <strong>2010</strong><br />

Global Internationaler Hauptsitz<br />

knauf insulation Holding gmbH<br />

am Bahnhof 7<br />

d-97346 iphofen<br />

germany<br />

Marketing und Medien<br />

frans.vanzon@knaufinsulation.com<br />

Nachhaltigkeit<br />

sustainability@knaufinsulation.com<br />

Verfasser: „twotomorrows“<br />

dieser Bericht ist auf Papier gedruckt, das<br />

die internationalen umweltstandards erfüllt.<br />

Es enthält vollständig chlorfrei gebleichten<br />

natürlichen Zellstoff, der aus nachhaltiger<br />

Waldwirtschaft gewonnen wurde.<br />

aus vorbildlicher Waldwirtschaft


Global headquarters<br />

knauf insulation Holding gmbH<br />

am Bahnhof 7<br />

d-97346 iphofen<br />

germany<br />

www.knaufinsulation.com<br />

DE

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