Nachhaltigkeitsbericht 2010 - Knauf Insulation
Nachhaltigkeitsbericht 2010 - Knauf Insulation
Nachhaltigkeitsbericht 2010 - Knauf Insulation
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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
Es kommt auf diE dämmung an<br />
DE
Hintergründe dieses Berichts –––<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, der Dämmstoffspezialist der <strong>Knauf</strong><br />
Unterneh mens gruppe, freut sich, Ihnen seinen ersten<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> präsentieren zu können. Darin möchten<br />
wir Sie in erster Linie darüber informieren, welche Aktivitäten<br />
wir im Jahr 2009 im Bereich Nachhaltigkeit in die Wege<br />
geleitet haben. Auch einige Daten aus dem Jahr 2008 sowie<br />
Informationen aus dem Jahr <strong>2010</strong> beziehen wir mit ein.<br />
Wir wollen unseren Stakeholder (Anspruchsgruppen) künftig<br />
jährlich einen solchen Bericht präsentieren und darin unsere<br />
Aktivitäten, Fortschritte und Ziele in der Umsetzung der<br />
wichtigsten Geschäfts-, Sozial- und Umweltbelange beschreiben.<br />
Was Inhalt und Qualität der Informationen in unserem Bericht<br />
betrifft, so orientieren wir uns an den Vorgaben der aktuellen<br />
G3-Leitlinie der Global Reporting Initiative (www.globalreporting.<br />
org). Informationen rund um den GRI-Index sind auf unserer<br />
Website zu finden.<br />
1<br />
Einleitung<br />
2<br />
Botschaft des Vorsitzenden der geschäftsführung<br />
und Übersicht ausgewählter kennzahlen<br />
4<br />
unternehmensprofil<br />
6<br />
gebäude sanieren<br />
14<br />
Produkte - beim thema nachhaltigkeit im mittelpunkt<br />
22<br />
unser unternehmen<br />
32<br />
Engagement und wie es weiter geht<br />
Im Rahmen dieses Erstberichts legen wir unseren Schwerpunkt vor<br />
allem auf die Bereiche, die in Sachen Nachhaltigkeit für das<br />
Unternehmen von besonderer Bedeutung sind. Ergänzungen zu<br />
den Angaben dieses Berichts und zusätzliche Informationen sind<br />
im Internet unter www.knaufinsulation.com abrufbar und auf den<br />
lokalen Websites in den jeweiligen Landessprachen verfügbar.<br />
Für 2009 können wir über die Aktivitäten zur Nachhaltigkeit an<br />
29 <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Produktionsstätten in Europa, der GUS-<br />
Region, Nordamerika und Asien informieren. Im Hinblick auf<br />
unsere jüngsten M&A-Aktivitäten sind die hier zusammengestellten<br />
Informationen so umfassend wie möglich. Für zukünftige<br />
Berichte möchten wir diese nochmals auf unsere gesamten<br />
Geschäftsaktivitäten erweitern.<br />
Die englische Version dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s steht ab<br />
Anfang 2011 auf der Website des Unternehmens zum Download<br />
zur Verfügung. Das gilt auch für gekürzte Fassungen in weiteren<br />
Sprachen.<br />
Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> können wir auf<br />
ein Wachstum zurückblicken, das uns<br />
in den letzten zehn Jahren zum<br />
weltweit drittgrößten Hersteller von<br />
Dämmstoffen gemacht hat. Als eines<br />
der führenden Unternehmen im Markt<br />
tragen wir auch immer größere<br />
Verantwortung für die Umwelt. Und<br />
diese wollen wir wahrnehmen.<br />
Wir begrüßen Sie als<br />
Leser unseres ersten<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s.<br />
Zunächst wollen wir ihnen einen Überblick über unsere<br />
Erfolge des vergangenen Jahres geben. und wir werden<br />
zeigen, welche Herausforderungen künftig auf uns<br />
zukommen.<br />
Um Nachhaltigkeit für Umwelt und Klima zu gewährleisten, werden<br />
wir bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in drei verschiedenen Bereiche tätig.<br />
Deshlab ist er in die Bereiche Gebäude, Produkte und unter<br />
Unternehmen selbst aufgeteilt. In jedem dieser Bereiche müssen<br />
wir uns den aktuellen Herausforderungen stellen:<br />
1. Gebäude<br />
Unsere Produkte sind eine entscheidende Grundlage, wenn es um<br />
nachhaltige Gebäude geht – unser Beitrag zu dem strategischen<br />
Ziel Nachhaltigkeit aber geht weit darüber hinaus. Es liegt in unserer<br />
Verantwortung, unsere Kraft in eine Entwicklung zu einer sogenannten<br />
Fast-Nullenergie-Baukultur zu investieren. Dazu gehört es auch,<br />
die politischen Entscheidungsträger sowie alle Beteiligten an der<br />
Wertschöpfungskette im Bau darin zu unterstützen, den Wandel<br />
in diese Richtung erfolgreich zu gestalten. Zudem müssen wir uns<br />
aktiv an der Diskussion über die weitergehenden Belange des<br />
nachhaltigen Bauens beteiligen und sicherstellen, dass der Übergang<br />
zu einer “Fast-Nullenergie-Baukultur” mit generellen Verbesserungen<br />
bei der Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt verknüpft wird.<br />
2. Produkte<br />
Gebäude sind mehr als die Summe ihrer jeweiligen Bestandteile. Denn<br />
es liegt auf der Hand, dass Produkte in ökologischer Hinsicht mit optimierten<br />
Leistungswerten für die Entwicklung einer nachhaltigeren<br />
Baukultur von großer Bedeutung sind. Einerseits müssen wir uns über die<br />
veränderten Anforderungen im Klaren sein, die durch die Umstellung<br />
auf Niedrigenergie-Gebäude entstehen. Denn es ist erforderlich,<br />
Produkte bereitzustellen, die unsere Kunden bei ihren Bemühungen<br />
unter stützen, nachhaltige Gebäude zu errichten. Andererseits müssen<br />
wir auch aktiv daran mitwirken, unseren Stakeholdern die Bedeutung<br />
der Dämmung für den Aufbau von nachhaltigen Gebäuden begreiflich<br />
zu machen. Insbesondere müssen wir dafür sorgen, dass wirklich<br />
umweltfreundliche Leistungen im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen<br />
und dass die Bauindustrie Zugang zu transparenten und glaub würdigen<br />
Umweltdaten bezüglich der einzelnen Bauprodukte erhält. Darüber<br />
hinaus sind wir natürlich auch dafür verantwortlich, Produkte zu liefern,<br />
die sehr gute thermische Leistungswerte und gleichzeitig eine exzellente<br />
Umweltperformance bieten. Wir sind stolz darauf, dass es uns mit der<br />
Markteinführung unserer neuen Mineralwolle mit ECOSE ® Technology<br />
gelungen ist, die ersten Schritte zu diesem Ziel in die Wege zu leiten.<br />
3. Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen<br />
Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die Anforderungen<br />
an Nachhaltigkeit umfassend zu verstehen, denen sich unsere<br />
Branche gegenüber sieht. Das bedeutet auch, dass wir uns bewusst<br />
machen, wo und inwieweit die Aktivitäten unseres Unternehmens<br />
Auswirkungen auf unsere Umwelt nach sich ziehen – auf lokaler<br />
wie auf globaler Ebene. Die Herstellung von Dämmstoffen macht<br />
es notwendig, stetig neue Produktionsstätten zu bauen und zu<br />
betreiben. Das ist nicht möglich, ohne dass Energie verbraucht<br />
wird, ohne dass Abgase erzeugt werden und ohne dass Materialien<br />
und Produkte über weite Strecken transportiert werden. Zugleich<br />
schaffen wir damit aber auch Arbeitsplätze und tragen so zur<br />
Wertschöpfung in der Region und zum Aufbau von positiven<br />
Beziehungen mit den Kommunen bei, in denen unsere Betriebe<br />
angesiedelt sind. Anders als bei vielen Industriebranchen können<br />
wir stolz darauf sein, dass unsere Produkte eine positive Bilanz<br />
aufweisen: Ein typisches Dämmstoffprodukt zum Beispiel spart auf<br />
seine Einsatzdauer gerechnet etwa 400 Mal mehr Energie ein als<br />
für seine Herstellung benötigt wird. Dennoch bleibt es in unserer<br />
Verantwortung, die von uns verursachten Auswirkungen fortlaufend<br />
zu verringern und die positive Energiebilanz weiter zu steigern.
Botschaft des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
Von wachsender Verantwortung<br />
zu verantwortungsbewusstem Wachstum<br />
Tony Robson –– Group Chief Executive (Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Gruppe)<br />
Wer für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> gearbeitet oder den Fortschritt der Firma<br />
in den letzten Jahren beobachtet hat, weiß: Die Entwicklung ist fast<br />
ein wenig zu rapide verlaufen. Im Jahr 2002 waren wir noch ein<br />
deutsches Unternehmen in Familienbesitz, mit vier Produktionsstätten<br />
in Nordamerika. In Europa hatten wir – vielleicht etwas ungewöhnlich<br />
für ein deutsches Unternehmen – keinen Produkttionsstandort.<br />
Bis <strong>2010</strong> hat sich die Situation dann jedoch radikal verändert:<br />
Wir verfügen nun über 30 Werke rund um den Globus. Dennoch<br />
bleiben wir nach wie vor ein deutsches Unternehmen und Teil der<br />
familiengeführten <strong>Knauf</strong> Unternehmensgruppe.<br />
Ein solch rapides Wachstum ist nicht möglich, ohne dass<br />
eine Reihe Herausforderungen bewältigt werden müssen.<br />
Dazu gehörte die Akquisition von Unternehmen und<br />
die Zusammenführung derer Lösungsansätze und<br />
Systeme mit den unseren. Beim Aufbau neuer<br />
Produktionsstätten mussten sich nicht zuletzt<br />
die örtlichen Institutionen erst an den neuen<br />
Nachbarn <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> gewöhnen. Aber<br />
wir mussten uns auch selbst erst an die<br />
Veränderungen gewöhnen, die zu einer<br />
solchen Übergangsphase gehören.<br />
“Angesichts unserer<br />
heutigen Position wächst<br />
unsere Verantwortung - nicht<br />
nur für uns selbst, sondern auch<br />
für die Umwelt, in der wir leben<br />
und arbeiten. Deshalb sollten wir<br />
künftig ein noch stärkeres<br />
Augenmerk auf<br />
verantwortungsbewusstes<br />
Wachstum setzen.”<br />
“Dieser Bericht gibt Auskunft<br />
über die Herausforderungen,<br />
der sich die Baubranche im kommenden<br />
Jahrzehnt stellen muss. Er informiert<br />
über die Weiterentwicklung der<br />
von uns angebotenen Produktpalette,<br />
mit denen wir den Herausforderungen<br />
begegnen und darüber, wie wir<br />
als Unternehmen unsere Leistung<br />
noch weiter verbessern”<br />
Eine Schlüsselaufgabe hatte in dieser Übergangsphase das<br />
Mangement: Die Unternehmensleitung musste dafür sorgen, dass<br />
wir mit Verantwortung wachsen. Wir mussten unser Augenmerk<br />
verstärkt auf interne Aspekte richten – nur so konnten wir uns<br />
darüber klar werden, in welche Richtung wir unser Unternehmen<br />
ausrichten wollen.<br />
Gleichzeitig aber hat es uns als Unternehmen mit Schwerpunkt auf<br />
der Herstellung von Dämmstoffen beruhigt, zu wissen: Je besser wir<br />
unsere Arbeit machen, desto besser ist das für die Umwelt.<br />
Lassen Sie mich das veranschaulichen: Allein die 2009 im Vergleich<br />
zu 2002 mehr verkauften Dämmstoffe haben im Jahr <strong>2010</strong> zur<br />
Einsparung von über sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid geführt.<br />
Bis zum Jahr 2050 können so über 117 Milliarden Liter Öl eingespart<br />
werden. Damit lässt sich die Erde 17 Millionen Mal mit einem Auto<br />
umrunden.<br />
Unterdessen waren wir <strong>2010</strong> in der Lage, uns zum weltweit<br />
drittgrößten Dämmstoffhersteller zu entwickeln. Wir gehören längst<br />
nicht mehr zu den kleineren Akteuren, sondern sind in Nordamerika<br />
wie in Europa eine wirkliche Größe. Und nun haben wir das Ziel,<br />
Weltmarktführer zu werden. Mit diesen hohen Ambitionen wächst<br />
auch unsere Verantwortung – nicht nur für uns selbst, sondern auch<br />
für die Umwelt. Deshalb werden wir künftig ein noch stärkeres<br />
Augenmerk auf verantwortungsbewusstes Wachstum setzen.<br />
Ein wichtiger Schritt ist dabei die Einführung des ersten<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s unseres Unternehmens. Einerseits hebt<br />
dieser viele exzellente Initiativen quer durch das Unternehmen<br />
hervor und beleuchtet einige der Auszeichnungen, die wir für unser<br />
Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit entgegennehmen<br />
konnten. Auf der anderen Seite weist er auch deutlich darauf hin,<br />
dass wir noch Verbesserungspotenzial sehen und zeigt, worauf wir in<br />
Zukunft mit besonderem Nachdruck achten müssen. Zudem werden<br />
die Herausforderungen aufgeführt, der sich die Baubranche im<br />
kommenden Jahrzehnt stellen muss. Zudem wird dargestellt, wie wir<br />
unser Produktangebot und unsere Palette weiterentwickeln müssen,<br />
um diesen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Der Bericht ist als ein Meilenstein zu sehen, der unser engagiertes<br />
Eintreten für weiteres Wachstum deutlich macht und dabei auch<br />
unseren Blick dafür schärft, dies auf nachhaltige und ökologisch<br />
verantwortungsvolle Weise zu tun.<br />
Übersicht ausgewählter Kennzahlen<br />
Zu ihrer information finden sie hier einige ausgewählte kennzahlen für<br />
die Jahre 2008 und 2009. Zukünftige Berichte werden sich zum Zweck<br />
der Vergleichbarkeit hierauf beziehen.<br />
Kennzahl 2008 2009 Veränderung<br />
menschen und gesellschaft (ab seite 24)<br />
Todesfälle* 0 1 (1)<br />
–<br />
Anzahl der meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfälle*<br />
94 128 –<br />
Unfallhäufigkeitsrate* 16 20 –<br />
Unfallschwererate* 43 29 +<br />
Schulungen (Stunden/Mitarbeiter) n/a 19.5 –<br />
Verhältnis der Geschlechter - %<br />
weiblicher Mitarbeiter<br />
umweltschutz (ab seite 28)<br />
n/a 16.3% –<br />
Energieverbrauch (MWh/Tonne Produkt) 3.02 2.99 +<br />
CO2 Emissionen (Tonnen CO2 /Tonne<br />
Produkt)<br />
0.58 0.52 +<br />
Wasserverbrauch (m3 /Tonne Produkt) 2.69 2.20 +<br />
Abwasser (m3 /Tonne Produkt) 0.45 0.59 –<br />
Abfallaufkommen (kg/Tonne Produkt) 84.5 92.4 –<br />
Sonderabfallaufkommen (kg/Tonne<br />
Produkt)<br />
2.16 2.42 –<br />
(1) Weitere Information hierzu finden sie auf Seite 26.<br />
* Die Unfallauswertungen beziehen sich nur auf die Produktionsstandorte<br />
+ Positive Veränderung<br />
– Negative Veränderung<br />
17Mio<br />
Allein die 2009 im Vergleich zu 2002 mehr<br />
verkauften Dämmstoffe haben im Jahr <strong>2010</strong> zur<br />
Einsparung von über sieben Millionen Tonnen<br />
Kohlendioxid geführt. Bis zum Jahr 2050 können<br />
so über 1 Milliarde Barrel Öl eingespart werden.<br />
Damit lässt sich die Erde 17 Millionen Mal mit<br />
einem Auto umrunden.<br />
2 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 3
Unternehmensprofil<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist einer der am schnellsten<br />
wachsenden Dämmstoffhersteller. Wir haben<br />
uns das klare Ziel gesetzt, die Nummer Eins<br />
unter den Anbietern für energieeffiziente<br />
Systemlösungen für Gebäude zu werden.<br />
Unternehmensprofil<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist einer der weltweit größten Dämmstoffhersteller<br />
mit einem einzigartig breiten Produktsortiment. Dieses ist die Basis<br />
dafür, der wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten und<br />
schallschützenden Lösungen für neue und bereits bestehende<br />
Eigenheime sowie für gewerblich genutzte Gebäude und<br />
Industrieanlagen gerecht zu werden. Unsere Mitarbeiter sind<br />
in über 35 Ländern und 30 Produktionsanlagen (einschließlich<br />
eines Technischen Kompetenzzentrums) stetig im Einsatz für die<br />
Herstellung von Glaswolle (GMW), Steinwolle (SMW), Holzwolle<br />
(HW), Extrudiertem Polystyrol (XPS), Expandiertem Polystyrol (EPS)<br />
und Extrudiertem Polyethylen (XPE). Die Dämmstoffprodukte<br />
von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> bieten eine unübertroffene Palette für die<br />
Gebäudedämmung, für Industrie- und HVAC (klimatechnische)-<br />
Anwendungen ebenso wie für OEM (Erstausrüster)-Lösungen. <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong> gehört der familiengeführten <strong>Knauf</strong> Unternehmensgruppe<br />
an, einem der weltweit führenden Baustoffherstellern, der zurzeit etwa<br />
24.000 Mitarbeiter in 50 Ländern beschäftigt.<br />
Vorstand und<br />
Geschäftsführung<br />
Die Gesamtverantwortung für Qualitäts-, Umwelt-, Sicherheits-<br />
und Gesundheitsaspekte innerhalb des Unternehmens liegt beim<br />
Vorstand der Unternehmensgruppe und bei den Geschäftsführern.<br />
Das Management muss über relevante Sicherheits-, Gesundheits-,<br />
Umwelt- und Qualitätsthemen stets informiert sein. Es sorgt auf<br />
dieser Grundlage dafür, dass Leitlinien der strategischen Ausrichtung,<br />
praktischer Verfahren, Ressourcen und Hilfsmittel vorhanden und<br />
anwendbar sind, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen.<br />
Der Technische Leiter der Unternehmensgruppe und der Leiter<br />
Regulatory Affairs und Genehmigungsangelegenheiten berichten<br />
dem Vorstand von den Entwicklungen der Unternehmensleitlinien und<br />
Abweichungen von dieser strategischen Ausrichtung, soweit dies in<br />
ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich liegt. Die Technischen Leiter<br />
und Werksleiter sind dafür verantwortlich, dass Unternehmensabläufe<br />
und -verfahren kommuniziert werden, dass ausreichend Ressourcen<br />
und Hilfsmittel vorhanden sind, um die Leitlinien der strategischen<br />
Ausrichtung, Systeme, Fortbildungsmaßnahmen, Auditprüfungen<br />
und Qualitätsvorgaben umzusetzen und dass bewährte Verfahren<br />
untereinander ausgetauscht werden.<br />
Unsere Produktionsstandorte<br />
Europa<br />
Nordamerika<br />
Wertschöpfung zum Nutzen des Kunden<br />
teil unserer unternehmensstrategie ist es, stets die Zufriedenheit des<br />
kunden mit unseren Leistungsstandards und der Produktqualität zu überprüfen.<br />
in den usa haben unsere studien gezeigt, dass wir ein außerordentlich<br />
hohes niveau an kundenzufriedenheit erreicht haben – und das,<br />
obwohl genauere analysen zeigen, dass die kunden von knauf insulation<br />
sogar eine weit überdurchschnittlich ausgeprägte umweltverträglichkeit<br />
erwarten. dieser aspekt wird nicht selten für genauso wichtig gehalten<br />
wie die Breite der Produktpalette und die Qualität.<br />
Unser Weg zum Wachstum<br />
Unsere Entwicklung während der letzten zehn Jahre war besonders<br />
durch die Erweiterung unserer eigenen Produktion sanlagen gekennzeichnet<br />
und durch einige große Akquisitionen. <strong>Knauf</strong> Fiber Glass USA<br />
entstand 1978 – damals erwarb die <strong>Knauf</strong>-Familie ein bestehendes<br />
Werk in Shelbyville, Indiana. Zwischen 1978 und 2000 konnten wir unsere<br />
Produktionskapazitäten in den USA mit der Eröffnung eines weiteren<br />
Werks in Lanett, Alabama, und zwei zusätzlichen Anlagen im Lande<br />
wesentlich ausweiten. Der Startpunkt europaweiter Aktivitäten lag für<br />
uns im Jahr 2002, als wir in einem Gemeinschaftsunternehmen den europäischen<br />
Geschäftsbereich von Owens Corning’s übernahmen, der<br />
dann 2003 in den vollständigen Besitz von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> überging.<br />
Seit 2002 konnten wir unsere Kapazitäten deutlich ausbauen – von vier<br />
Werken in den USA und fünf in Europa ist die Zahl weltweit auf mittlerweile<br />
30 Werke gewachsen. Neue Produktionsstätten und weitere<br />
Übernahmen in Europa und den GUS-Staaten, darunter auch der Steinund<br />
Holzwolle Dämmstoffhersteller Heraklith im Jahr 2006, verdeutlichen<br />
dieses Wachstum. Die gelungene Integration dieser verschiedenen<br />
Unternehmen, die wir in den letzten zehn Jahren erwerben konnten, ist<br />
und bleibt ein Zeugnis für unseren Erfolg als Unternehmen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft für unsere Branche sehr positive<br />
Aussichten bietet und wir gehen davon aus, dass wir auch weiterhin<br />
in ähnlicher Weise wachsen werden. Unter dieser Voraussetzung<br />
erachten wir es auch in Zukunft für wichtig, eine gemeinsame<br />
Unternehmenskultur aufzubauen und gleichzeitig unseren unternehmerischen<br />
Geist beizubehalten.<br />
Zentrale Themen für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
Die Themen, die wir in unserem Bericht behandeln, sind:<br />
• Nachhaltiges Bauen • Befürwortung von Richtlinien<br />
• Klimawandel und<br />
Energiesicherheit<br />
• Verantwortungsvolle Produktion<br />
• Produktlebensdauer und • Einsatz von Rohmaterial und<br />
Wiederverwertbarkeit<br />
Innovationen<br />
• Produktsicherheit und • Gesellschaftliches Engagement<br />
Qualität des Raumklimas in der direkten Umgebung<br />
Diese Themen sehen wir im Hinblick auf den Beitrag unseres<br />
Unternehmens zur nach haltigen Entwicklung als die für unser<br />
Unternehmen relevantesten an. Wir sind uns bewusst, dass unsere<br />
Stakeholder möglicherweise noch weitere Aspekte vor Augen haben.<br />
Daher möchten wir, dass unser Bericht als Grundlage für einen weiteren<br />
Dialog mit unseren Stakeholdern dient.<br />
Übrige Welt<br />
Auszeichnungen<br />
im Jahr 2009 wurde die exzellente umweltverträglichkeit unserer<br />
mineralwolle mit ECosE ® technology durch eine Reihe von<br />
auszeichnungen bestätigt:<br />
• global insulation Product of the Year (Produkt des Jahres) 2009<br />
• duBo award 2009 – 1. Preis für revolutionäre nachhaltige Bau-<br />
Innovationen (Niederlande)<br />
• Construction Company of the Year (Bauunternehmen des<br />
Jahres 2009) – Kategorie Baustoffe und -technologien (Polen)<br />
• innovation of the Year 2009 award (Innovation des Jahres 2009)<br />
– Vereinigung der Innovativen<br />
Unternehmen in der Tschechischen Republik<br />
• Construction Product and technology of the Year (Bauprodukt<br />
und -technolgie des Jahres) 2009<br />
– Bronzemedaille (Tschechische Republik)<br />
die Liste der auszeichnungen setzte sich auch <strong>2010</strong> fort:<br />
• top Builder (top Bauunternehmen) <strong>2010</strong> (Polen)<br />
• the alabama Wildlife federation (aWf) governor’s<br />
Conservation achievement awards: air Conservationist of the<br />
Year (Luft-umweltschützer des Jahres) – In Anerkennung der<br />
Emissionsverringerung unseres Werks in Lanett um 94 Prozent als Folge<br />
der Umstellung auf ECOSE ® Technology (Nordamerika)<br />
• iBf <strong>2010</strong> gold medal (goldmedaille) (Tschechische Republik)<br />
• Belgischer ECo-aWaRd<br />
Weitere Auszeichnungen nach der Einführung von ECOSE ® Technology<br />
siehe Seite 20.<br />
Einbeziehung der<br />
Stakeholder<br />
Der Dialog mit unseren Stakeholdern hat für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> besonders<br />
im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung.<br />
So möchten wir diesen Bericht als Grundlage nutzen, um diesen Dialog<br />
künftig weiter zu intensivieren und noch besser zu strukturieren.<br />
Zu unseren Stakeholdern zählen wir beispielsweise Mitarbeiter,<br />
Lieferanten, Einzelhändler, Architekten, Installationseunternehmen,<br />
Gewerkschaften, gesellschaftliche Gruppierungen vor Ort, nationale<br />
und internationale Branchen- und Handelsverbände, Regierungsstellen,<br />
Regulierungsbehörden, Energietechniker, zivilgesellschaftliche<br />
Organisationen und Anwohner.<br />
Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> kommen wir auf verschiedenste Art mit ihnen in<br />
Berührung: Von der Teilnahme an internationalen Veranstaltungen<br />
bis hin zur aktiven Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen,<br />
die sich für verbesserte Vorschriften für Niedrigenergiebauten<br />
einsetzen. Wir sind im Dialog mit Architekten, führen Fortbildungsund<br />
Seminarveranstaltungen für Montagefachleute durch und sind<br />
über unsere Vertriebs- und Marketingpartner im stetigen Austausch<br />
mit Kunden. Mit Mitarbeitern kommunizieren wir über eine Reihe von<br />
formellen oder informellen Kanälen. Dazu zählen etwa die Betriebsräte<br />
oder Programme wie die „One <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>“-Initiative.<br />
4 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 5
Gebäude<br />
sanieren<br />
In Gebäuden wird mehr Energie verbraucht als im<br />
Trans portwesen oder in der Industrie. Spielt das eine<br />
Rolle ? Nun, wir denken schon. Es ist wichtig, weil unser<br />
Energieverbrauch den Klimawandel antreibt und unsere<br />
Energiesicherheit in Frage stellt.<br />
Bauwerke werden häufig immer noch ineffizient konstruiert – und das, obwohl<br />
Lösungen zur Verfügung stehen, um “fast-nullenergie-gebäude” zu errichten.<br />
Es ist einfach an der Zeit, Energie zu sparen. aber die Zeit läuft uns davon.<br />
Nach Angaben des UN-Gremiums, das Forschungen zum Klimawandel betreibt,<br />
wird die Welt mit „abrupten und irreversiblen Konsequenzen“ konfrontiert, sofern die<br />
Weltbevölkerung ihre CO 2-Emissionen nicht innerhalb dieses Jahrzehnts deutlich reduziert.<br />
Unter den Wissenschaftlern, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen, herrscht<br />
weltweit fast einhellig die Auffassung, dass der Klimawandel real und vor allem gefährlich<br />
und stark vom Menschen beeinflusst ist. Übereinstimmend sind die Forscher der Meinung,<br />
dass der Klimawandel ein existenziell gefährdendes Phänomen ist. Gleichzeitig führt uns<br />
die Notwendigkeit des Imports von Rohstoffen auch immer tiefer in die Abhängigkeit von<br />
Staaten, die über diese Ressourcen verfügen.<br />
All dies klingt ziemlich beängstigend. Die positive Nachricht ist, dass wir schon jetzt<br />
über die Technologie verfügen, um den Energieverbrauch und damit den Ausstoß von<br />
Kohlenstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Dass 40 Prozent des Energieverbrauchs weltweit<br />
Gebäuden zuzuschreiben ist, eröffnet unserem Unternehmen dabei große Potenziale.<br />
Denn mit einfachen Dämmlösungen ließen sich die durch Gebäude entstehenden<br />
Treibhausgasemissionen um ein Drittel verringern. In Verbindung mit anderen Maßnahmen<br />
zur Energieeinsparung ist es möglich, noch viel weiter zu gehen. So gibt es Regierungen, die<br />
von der bebauten Umwelt bereits eine Reduzierung des Energieverbrauchs von 80 Prozent<br />
einfordern. Dies entspricht einer Verringerung der Gesamtenergie um 32 Prozent und damit<br />
der gleichen Menge, wie Augenblick für Transportzwecke verbraucht wird.<br />
Leicht ist es nicht, die Herausforderung der Reduktion der Schadstoffemission zu bewältigen:<br />
Regierungen, Firmen und Privatpersonen haben eine enorme Aufgabe vor sich, um<br />
die zur Verfügung stehenden Potenziale effektiv zu nutzen. Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> arbeiten wir<br />
hart daran, ins Gespräch mit Regierungsstellen und anderen wichtigen Akteuren zu treten –<br />
mit dem Ziel, dass diese sich der entscheidenden Rolle bewusst werden, die Dämmung im<br />
Kampf gegen den Klimawandel und bei der Steigerung der Energiesicherheit spielen kann.<br />
Gleichzeitig arbeiten wir hart daran, unseren eigenen Energieverbrauch zu reduzieren.<br />
Wenn es vorwärts gehen soll, wird aber jeder Einzelne noch deutlich mehr tun müssen.<br />
28%<br />
40%<br />
Was am meisten<br />
Energie verbraucht ?<br />
28% Industrie<br />
32% Transport<br />
40% Bauwirtschaft<br />
32%<br />
Hinweis: Auf der Grundlage von<br />
Zahlen aus der EU und den USA.<br />
Gebäude spielen eine entscheidende<br />
Rolle, wenn es um die<br />
Verringerung des Energieverbrauchs<br />
und der damit verbundenen Reduzierung<br />
von CO2 geht. 40 Prozent unserer<br />
verwendeten Energie wird in Gebäuden<br />
verbraucht. Dies ist mehr als die Energie, die<br />
im Transportwesen oder in der Industrie<br />
verbraucht wird.Dass durch eine Reduktion<br />
des Energieverbrauchs viel Geld gespart,<br />
die Energiesicherheit erhöht und Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden können,<br />
ist weitaus mehr als ein<br />
positiver Nebeneffekt.<br />
€ 270Mrd 3.3Mio 460Mio 530.000<br />
Die Kosten der EU für<br />
schlechte Energieeffizienz.<br />
(Zahlen gelten nur für Europa)<br />
Von Venedig bis Shanghai und von New York bis London sehen<br />
sich unsere großen Küstenstädte in Zukunft einem teils<br />
hohen Überflutungsrisiko ausgesetzt. Gebäude<br />
spielen eine entscheidende Rolle dabei,<br />
dieser Gefahr entgegenzuwirken.<br />
Die Liter Öleinheiten<br />
(boe), die jeden Tag durch<br />
effiziente Energienutzung<br />
in Gebäuden eingespart<br />
werden könnten.<br />
Die Tonnen an<br />
Kohlendioxidemissionen,<br />
die sich auf Grundlage<br />
von Gebäuden jedes Jahr<br />
verringern ließen.<br />
Die Anzahl der Arbeitsplätze,<br />
die durch eine Verbesserung der<br />
Energieeffizienz in Gebäuden<br />
geschaffen werden könnte.<br />
6 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 7
Gebäude<br />
Klimawandel und Energiesicherheit<br />
– eine doppelte<br />
Herausforderung<br />
klimawandel und mangelnde Energiesicherheit gehören unserer<br />
ansicht nach zu den grössten Bedrohungen für unsere gesellschaft<br />
und das Wirtschaftsleben. die anzeichen sind eindeutig: der Planet<br />
wärmt sich auf, die auswirkungen sind bereits im gange und es<br />
bleiben uns weniger als zehn Jahre, um die entscheidenden<br />
schritte zur deutlichen Reduzierung der kohlenstoffemissionen in<br />
die Wege zu leiten. ohne entsprechendes Engagement laufen wir<br />
gefahr, zu der generation zu werden, über die man später sagen<br />
wird: sie wusste zwar, was nötig war. aber sie konnte sich nicht<br />
dazu durchringen, eine spürbare Veränderung herbeizuführen.<br />
Unsere moderne Lebensweise gerät durch einen zügellosen Verbrauch<br />
fossiler Brennstoffe als Energieträger in Gefahr. Wir riskieren unsere<br />
Unabhängigkeit, wenn wir immer stärker auf Ölimporte aus dem Ausland<br />
setzen. Wir riskieren mit immer ehrgeizigeren Förderpraktiken das<br />
Aussterben von Ökosystemen und den Rückgang der lokalen Wirtschaft.<br />
Wir gehen das Risiko ein, unsere Zukunft aufs Spiel zu setzen, wenn der<br />
Energienachschub in Gefahr gerät und die Weltenergiepreise steigen.<br />
Diesem düsteren Bild lässt sich aber noch entgegenwirken. Doch es<br />
besteht zügiger Handlungsbedarf – für Wirtschaft, Privatpersonen und<br />
Regierungsstellen. Entscheidend wird es auf konkretes Handeln in der<br />
bebauten Umwelt ankommen – besonders im städtischen Bereich, wo<br />
der Energieverbrauch durch Gebäude ungefähr 70 Prozent der globalen<br />
Emissionen an CO 2 ausmacht und wo die Urbanisierung ständig<br />
zunimmt. Bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> nehmen wir diese Herausforderung sehr<br />
ernst: So senken wir den Energieverbrauch in unseren Werken und<br />
weiten die Anwendung des neuen Bindemittels ECOSE ® Technology aus.<br />
Dieses verringert den kumulierten Energieaufwand (graue Energie) bei<br />
unseren Produkten. Die Produkte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> leisten damit<br />
einen massiven Beitrag zur Bewältigung der geschilderten<br />
Herausforderungen. Wir werden jedoch weiter daran arbeiten, unsere<br />
Performance stetig zu verbessern – um einen Beitrag zu einer besseren<br />
und sichereren Zukunft für uns alle zu leisten !<br />
“Als Dämmstoffhersteller sind wir in<br />
der Lage, einen merklichen Beitrag<br />
zu einer ökologisch nachhaltigen<br />
Entwicklung zu leisten. Diese<br />
Chance dürfen wir nicht<br />
verpassen.”<br />
Tony Robson<br />
CEO, <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
6 Wochen<br />
Die ungefähre Zeitdauer, die unsere Produkte in<br />
einer typischen Dachanwendung brauchen, um<br />
den Energieverbrauch wieder auszugleichen, der<br />
für ihre Herstellung nötig war.<br />
Neben dem möglichen Anstieg des Meeresspiegels gehören zu den realen Auswirkungen des<br />
Klimawandels und der mangelnden Energiesicherheit zum Beispiel auch...<br />
Stetig steigende<br />
Temperaturen<br />
das offensichtlichste<br />
anzeichen der<br />
globalen Erwärmung<br />
beschwört konflikte und<br />
wirtschaftliche Risiken<br />
herauf.<br />
Abschmelzen von<br />
Gletschern<br />
folgeauswirkungen<br />
können extrem ausfallen,<br />
etwa in form von<br />
Überschwemmungen.<br />
Mehr<br />
Extremwetterereignisse<br />
Es kommt häufiger<br />
zu extremen<br />
Wetterereignissen – die<br />
auswirkungen werden<br />
sich auf lokaler Ebene<br />
verstärken.<br />
Ölfördermaximum<br />
(Peak-Oil)<br />
Renommierte forscher<br />
sagen, dass wir den Höhepunkt<br />
der geförderten und<br />
verarbeiteten Ölmenge<br />
bereits erreicht haben:<br />
Eine effiziente nutzung der<br />
Energie ist für die umwelt<br />
und aus wirtschaftlichen<br />
gründen notwendig.<br />
Zugang zu<br />
Ölressourcen<br />
die Ölförderländer weisen<br />
ein unterschiedliches<br />
niveau an politischer<br />
stabilität, schutz der<br />
menschenrechte und<br />
militärischer Verteidigungsfähigkeit<br />
ihrer<br />
Ölressourcen auf.<br />
Gebäude und Energie:<br />
Einfach nicht zu ignorieren!<br />
die investition in nicht-fossile Energieträger ist wichtig. dennoch<br />
muss auch das enorme Einsparpotential im Bereich<br />
gebäude erkannt genutzt werden. ausgehend von den Zahlen<br />
für 2008 lässt sich feststellen: die menge an Energie, die bei<br />
gebäuden in Europa potentiell eingespart werden könnte, liegt<br />
beim 15-fachen der auf dem gesamten kontinent errichteten<br />
Windkraft-kapazität. die beste Energie ist und bleibt also die<br />
eingesparte Energie!<br />
Nachdem der Verbrauch bei Gebäuden derart hoch ist, sind auch<br />
die Möglichkeiten gewaltig, dort anzusetzen. 270 Milliarden Euro<br />
können in Europa durch effizienteren Umgang mit Energie eingespart<br />
werden. Dies lässt sich auf eine Äquivalenzmenge von 3,3 Millionen<br />
Barrel Öl pro Tag übertragen, allein für die Europäische Union. Oder<br />
auf die Menge an Energie, die eingespart würde, wenn man 230<br />
Millionen Autos von den Straßen Europas nehmen würde.<br />
Die Kosten für diese Schritte sind gering, Gewinn und Nutzen<br />
aber weitreichend. Einfache Lösungen wie etwa Dämmungen stehen<br />
zur Verfügung und warten nur darauf, eingesetzt zu werden.<br />
Dämmung kann den Energieverbrauch und damit auch die<br />
Kohlendioxidemissionen des bestehenden Baubestandes um ein<br />
Drittel verringern.<br />
In der industrialisierten Welt benötigen wir bis 2050 eine<br />
Verringerung des Energieverbrauchs in der bebauten Umwelt um<br />
etwa 85 Prozent, um den unerwünschten Folgen des Klimawandels<br />
entgegenzuwirken. Die Möglichkeiten, Energieeffizienz und -sicherheit<br />
entscheidend zu verbessern, stehen zur Verfügung. Sie müssen<br />
nun auch genutzt werden!<br />
Es ist an der Zeit, hier ernsthaft aktiv zu werden. Zum Glück ist der<br />
hohe Energieverbrauch als „schwarzes Schaf“ bereits identifiziert.<br />
Gesetzgebung und Finanzmechanismen zeigen erste Reaktionen. Bei<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> sind wir davon überzeugt, dass dieser Prozess im<br />
Lauf der nächsten zehn Jahre rund um den Globus beschleunigt wird.<br />
Wir sind gut positioniert, um bei diesen globalen Herausforderungen<br />
einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Es ist unsere Pflicht, uns<br />
auch weiterhin so stark wie möglich für diese Sache einzusetzen.<br />
Durch unsere eigene Handlungsweise und in Zusammenarbeit mit<br />
anderen verfechten wir die Notwendigkeit, den Energieverbrauch von<br />
Gebäuden dramatisch zu verringern. Zudem übernehmen wir aktiv<br />
und engagiert eine Führungsrolle im Bestreben, diese Reduktion zu<br />
realisieren.<br />
“Der Weg hin zur signifikanten Verringerung<br />
des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und der<br />
Treibhausgasemissionen führt nur über die<br />
Bauwirtschaft. Weltweit ist diese Branche mit<br />
dem größten Energieverbrauch verbunden – eine<br />
Änderung in der Art und Weise, in der wir die<br />
bebaute Umwelt planen und entwerfen, gibt den<br />
größten Anlass zur Hoffnung auf eine Bewältigung<br />
der Klimawandelkrise.”<br />
Ed Mazria<br />
Architekt und Gründer von ‘Architecture 2030’<br />
“Gebäude sind in den USA noch<br />
weit von dem Standard entfernt,<br />
den sie im Hinblick auf Energieeffizienz<br />
bieten müssten. Ein aktives<br />
Eingreifen der Regierung ist jetzt<br />
gefragt, um die Dinge rasch in die<br />
richtige Richtung zu lenken. Es<br />
ist höchste Zeit, dass die Branche<br />
den dringenden Handlungsbedarf<br />
klarstellt. Aus diesem Grund wurde<br />
2009 das Council of the North<br />
American <strong>Insulation</strong> Manufacturers<br />
Association (CNAIMA) ins<br />
Leben gerufen, in dem zum ersten<br />
Mal Dämmstoffhersteller zusammenkommen,<br />
um sich gemeinsam<br />
entschieden für Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
von Gebäuden stark zu machen.”<br />
Jeff Brisley<br />
Senior Vice President Sales and Business Development,<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> USA; Vorsitzender des Council of NAIMA.<br />
Die beste Energie ist eingesparte Energie<br />
die investition in nicht-fossile Energieträger<br />
ist wichtig. dennoch muss auch das enorme<br />
Einsparpotential im Bereich gebäude erkannt<br />
genutzt werden. ausgehend von den Zahlen für<br />
2008 lässt sich feststellen: die menge an Energie,<br />
die bei gebäuden in Europa potentiell eingespart<br />
werden könnte, liegt beim 15-fachen der auf<br />
dem gesamten kontinent errichteten Windkraftkapazität.<br />
die beste Energie ist und bleibt also die<br />
eingesparte Energie !<br />
8 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 9
Energie<br />
Gebäude<br />
Gangwechsel – hin zur „Fast-Null“-Energie<br />
die europäische gesetzgebung legt fest, dass ab 2020 alle neuen<br />
gebäude in der gesamten Eu den „fast-nullenergie“-standard<br />
erfüllen müssen. aber die umsetzung bei neubauten wird lediglich<br />
bewirken, dass die Energieproblematik sich weiter verschlimmert. um<br />
kohlenstoffemissionen aus der bebauten umwelt zu verbannen,<br />
müssen praktisch alle bereits bestehenden gebäude bis 2050 einer<br />
tiefgreifenden energetischen sanierung unterzogen werden. das<br />
bedeutet, dass im schnitt jedes Jahr drei Prozent aller gebäude<br />
saniert werden müssen.<br />
Zeit<br />
Beiträge zu einer besser bebauten Umwelt<br />
Das Hestia-Projekt:<br />
Verstehen, wo Emissionen entstehen<br />
– Gebäude für Gebäude:<br />
In den USA haben wir mit einer<br />
nicht zweckgebundenen<br />
Forschungsbeihilfe die Entwicklung<br />
des Hestia-Projekts gefördert.<br />
Dessen Ziel ist die Einrichtung eines<br />
Online-Systems zur kartographischen<br />
Erfassung und<br />
Abbildung von CO2 –Quellen.<br />
So sollen für Verbraucher, Stadtund<br />
Bebauungsplaner sowie<br />
Bauträger und Entwickler lokaler<br />
Gemeinschaften die Auswirkungen<br />
ihrer Gebäude auf das Klima verständlich<br />
dargestellt werden.<br />
The Carbon War Room:<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> leistet aktiv<br />
Unterstützung bei der „Green<br />
Capital Global Challenge“ der<br />
Initiative Carbon War Room, die<br />
von Sir Richard Branson gegründet<br />
wurde. Ziel ist es, Städten auf der<br />
ganzen Welt im Bemühen um eine<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
ihrer Gebäudesubstanz mit<br />
Finanzmitteln in Milliardenhöhe<br />
unter die Arme zu greifen.<br />
COP 15: Während führende<br />
Weltpolitiker in Kopenhagen zusammenkamen,<br />
um Perspektiven<br />
im Kampf gegen den Klimawandel<br />
zu besprechen, war auch Tony<br />
Robson, Global CEO von <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong>, vor Ort. Er machte sich<br />
für schlagkräftige Maßnahmen<br />
stark, die notwendig sind, um das<br />
beim Gebäudebestand vorhandene<br />
Einsparungspotenzial an<br />
Kohlendioxid zu nutzen.<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> North<br />
America: Der CEO für<br />
Nordamerika, Mark Andrews, traf<br />
US-Präsident Barack Obama im<br />
März <strong>2010</strong>, um die HOMESTAR-<br />
Gesetzgebung zu besprechen und<br />
zu unterstützen. Mit dieser sollen<br />
Arbeitsplätze geschaffen –<br />
und überall in den Vereinigten<br />
Staaten für eine verbesserte<br />
Energieeffizienz gesorgt werden.<br />
Erfahren Sie mehr darüber,<br />
wie wir Gebäude sanieren<br />
http://www.knaufinsulation.com/de/buildings_solutions<br />
Die <strong>Knauf</strong> Akademie in Deutschland erklärt Verfahren<br />
und Praktiken (Best Practice)<br />
Eine große auswahl an seminaren mit sachverständigen<br />
und Experten aus der ganzen knauf gruppe macht es uns<br />
möglich, die zukünftige Planung und Realisierung von<br />
Baumaßnahmen nachhaltig zu gestalten – basierend auf<br />
innovativen designs, Entwürfen und Baubeschreibungen.<br />
Zudem bietet die akademie ein fortbildungsprogramm an:<br />
das ‚ausbausymposium’. Es richtet sich an Handwerker,<br />
fachhändler und architekten (www.ausbausymposium.de).<br />
im Jahr <strong>2010</strong> fanden im Rahmen des ausbausymposiums<br />
13 Veranstaltungen in deutschland statt.<br />
Gebäude und Energie:<br />
Es weht der Wind der<br />
Veränderung<br />
Rund um den globus richten staatliche initiativen ihr augenmerk<br />
immer stärker auf eine Verringerung von kohlenstoffemissionen.<br />
Bis 2050 sollen diese um 80 Prozent gesenkt werden – das ist eine<br />
ehrgeizige Zielvorgabe. Bei gebäuden wird wahrscheinlich sogar<br />
eine noch stärkere absenkung des Energieverbrauchs erforderlich<br />
sein. folglich müssen die techniken hier geradezu revolutioniert<br />
werden.<br />
Das aufkommende Regulierungsumfeld<br />
Derzeit sind Regierungsbehörden überall auf der Welt dabei, neue<br />
Richtlinien und Empfehlungen für nachhaltige Gebäude zu entwerfen.<br />
In Europa sind die ersten Schritte bereits getan: EU-Regierungen haben<br />
sich gemeinsam auf hochgesteckte Ziele geeinigt. Dank der Neufassung<br />
der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die im<br />
November 2009 vorgenommen wurde, müssen ab Ende 2020 alle<br />
neuen Gebäude nach dem „Fast-Nullenergie“-Standard errichtet<br />
werden. Alle Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />
müssen eine verbesserte Energieeffizienz mit sich bringen. Auch in den<br />
USA sind aktive Schritte in der Diskussion. Die Forderungen nach<br />
ähnlichen Schritten wie in Europa werden lauter – auch dahingehend,<br />
dass die vorgeschlagene neue HOMESTAR-Gesetzgebung den<br />
vorhandenen Gebäudebestand mit einbeziehen soll. Einzelne Städte<br />
treiben die Entwicklung rascher voran: So verpflichten sich zum Beispiel<br />
im Rahmen der Green Capital Global Challenge (Weltweite<br />
Herausforderung Grüne Hauptstadt) Städte überall auf der Welt dazu,<br />
die Energieeffizienz ihrer bebauten Umwelt aufzubessern.<br />
Neue Schritte zur Kohlenstoffverringerung<br />
Die bevorstehenden globalen Veränderungen beim Bau und der<br />
Sanierung von Gebäuden werden vieles verändern. So wird die große<br />
Nachfrage, bestehende Gebäude auf Niedrigenergieverbrauch hin<br />
umzubauen und neue Gebäude mit Fast-Nullenergie-Standard zu<br />
errichten, für unsere gesamte Branche enorme Möglichkeiten schaffen.<br />
Gleichzeitig wird dies aber auch große Herausforderungen mit sich<br />
bringen – so kommen hohe finanzielle Investitionen auf uns zu. Auch<br />
werden die Ansprüche an Energieperformance stetig steigen – dafür<br />
muss das entsprechende Personal zur Verfügung stehen. Wenn diese<br />
Problematik nicht begriffen und engagiert angegangen wird, dann<br />
geraten die gesamten Bemühungen um den Aufbau einer bebauten<br />
Umwelt mit “Fast-Nullenergie-Verbrauch” in Gefahr.<br />
Das Tempo beibehalten – eine zentrale Aufgabe für <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong><br />
Zwar haben tiefgreifende Veränderungen bereits begonnen – dennoch<br />
sehen wir uns bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> besonders in der Verantwortung, das<br />
Tempo der Veränderung auch weiterhin mit Nachdruck voranzutreiben.<br />
Konkret heißt dies, dass wir im direkten Dialog mit führenden Politikern<br />
und in der Unterstützung wichtiger Initiativen tätig werden, die den<br />
Städten dabei helfen, sich diesen Herausforderungen zu stellen, oder in<br />
der Zusammenarbeit mit branchenweiten Gruppierungen, die<br />
Änderungen vorantreiben. Wir werden stets leidenschaftlich für unsere<br />
Position eintreten und unsere Verantwortung sehr ernst nehmen. Unser<br />
Vorteil gegenüber anderen Akteure in der Bauindustrie ist, dass wir<br />
bereits Fahrt aufgenommen haben.<br />
Was wir tun, um uns für eine bebaute Umwelt<br />
mit Niedrigenergieverbrauch einzusetzen.<br />
Die Größenordnung der Aufgabe<br />
tiefgreifender Renovierung verstehen<br />
Wir müssen zunächst begreifen, welches Finanz-<br />
und Humankapital wirklich nötig ist und wie viele<br />
Gebäude tatsächlich renoviert werden müssen.<br />
Als Mitglied im Vorstand der Europäischen Allianz<br />
der Unternehmen für Energieeffizienz in Gebäuden<br />
(EuroACE) hat <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> eine aktive Rolle<br />
bei der Unterstützung für die Einführung der<br />
Renovate Europe Campaign (Europa renovieren)<br />
übernommen, einem Arbeitsprogramm, das<br />
die Herausforderungen näher analysiert<br />
und sich dann für entsprechende<br />
Handlungsweisen einsetzt.<br />
Renovierung<br />
erschwinglich machen<br />
Wir treiben internationale Initiativen<br />
voran und machen innovative<br />
Finanzierungslösungen ausfindig. Ein Beispiel<br />
dafür ist das Pilotprogramm Pay As You<br />
Save (PAYS), das in der “Green Deal”Kampagne<br />
der Regierung des Grossbritanniens enthalten<br />
ist. Es bietet die Möglichkeit, ohne Vorleistungskosten<br />
in Technologien der Energieeffizienz und<br />
MikroEnergieerzeugung zu investieren. (Siehe<br />
unter www.energysavingtrust.org.uk)<br />
Sicherstellen,<br />
dass Gebäude wie<br />
geplant funktionieren<br />
nachforschungen haben ergeben,<br />
dass die Energieperformance von gebäuden<br />
mitunter weit entfernt ist von dem,<br />
was ihrem konstruktionsplan entspräche.<br />
knauf insulation engagiert sich für initiativen,<br />
die dieses Problem lösen wollen. unter anderem<br />
durch Übernahme des Vorsitzes bei einer<br />
der wichtigsten gruppen für die Einführung<br />
europäischer standards, die gemeinsame<br />
methoden für eine Evaluierung des Problems<br />
erarbeitet.<br />
4<br />
Änderungen vorantreiben<br />
Während des Jahres 2009 hat knauf<br />
insulation in vielen der wichtigsten<br />
märkten interessenvertretungen<br />
eingerichtet – von Washington bis Berlin,<br />
von Brüssel bis Prag und darüber hinaus.<br />
Wir tun uns mit unseren kollegen anderer<br />
Energieeffizienz-unternehmen zusammen,<br />
um uns für eine nachhaltiger bebaute umwelt<br />
zu engagieren, doch wir handeln auch im<br />
alleingang, wenn dies nötig ist<br />
10 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 11
Gebäude<br />
Beurteilungskriterien und Gewichtung laut DGNB<br />
(Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />
globale & lokale auswirkungen<br />
auf die umwelt<br />
Rohstoffverbrauch<br />
& abfall<br />
Lebenszykluskostenberechnung<br />
amortisierung des gebäudes<br />
gesundheit und komfort<br />
(z. B. Lärm, innenluftqualität)<br />
funktionalität:<br />
Zwecktauglichkeit<br />
& flexibilität<br />
Wie sich das gebäude auf<br />
seine unmittelbare umgebung<br />
auswirkt<br />
technische Qualität des<br />
Bauwerks (thermische<br />
Eigenschaften, Brandschutz usw.)<br />
Qualität des designs<br />
und der Planung<br />
Endqualität des gebäudes<br />
12.1%<br />
10.4%<br />
13.5%<br />
9.0%<br />
13.8%<br />
5.2%<br />
3.5%<br />
22.5%<br />
7.4%<br />
2.6%<br />
Kriterien, auf die das Erzeugnis von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Einfluss hat<br />
Ökologische Qualität,<br />
hauptsächlich gestützt auf<br />
eine Lebenszyklusanalyse<br />
(LCa)<br />
Ökonomische<br />
Qualität<br />
soziokulturelle aspekte<br />
und funktionalität<br />
Prozessqualität<br />
DGNB-Kriterien: Die Rolle der Dämmung<br />
Ökologische Qualität des Gebäudes, hauptsächlich gestützt auf eine<br />
Lebenszyklusanalyse (LCA) der bei der Konstruktion eingesetzten<br />
Bauprodukte<br />
Ökonomische Qualität, im Hinblick auf eine Lebenszyklus-<br />
Kostenberechnung und die Auswirkungen, die unterschiedliche<br />
Auswahlentscheidungen jeweils auf den langfristigen Wert des Gebäudes<br />
erwarten lassen<br />
Soziokulturelle Aspekte und Funktionalität, speziell Gesundheits- und<br />
Komfortaspekte eines Gebäudes ebenso wie die Frage, wie es sich auf seine<br />
unmittelbare Umgebung auswirkt<br />
Technische Qualität, speziell im Hinblick auf die thermischen Leistungswerte<br />
des Gebäudes, aber auch andere Kernfragen wie etwa der Brandschutz<br />
Prozessqualität, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherstellung eines guten<br />
Planungsprozesses und einem hohen Qualitätsniveau liegt<br />
Nachhaltige Gebäude:<br />
Ein wichtiger Trend<br />
in anbetracht der globalen notwendigkeit, die themen Energie<br />
und klimasicherheit anzupacken, kann es nicht sonderlich<br />
überraschen, dass dem Energieverbrauch von gebäuden mittlerweile<br />
erhebliche Bedeutung zugemessen wird. mit zunehmendem<br />
Wissen über die verschiedenen umweltaspekte, die von gebäuden<br />
beeinflusst werden, wächst auch die notwendigkeit, sich mit<br />
weitergehenden nachhaltigkeitsfragen in der bebauten umwelt<br />
auseinanderzusetzen.<br />
“Niedriger machen” - ein Schlüsselelement der<br />
Nachhaltigkeit eines Gebäudes<br />
Wenn es um die Nachhaltigkeit von Gebäuden geht, muss man sich bewusst<br />
sein, dass der bei weitem größte Anteil von Umweltbelastungen<br />
im Lebenszyklus eines Bauwerks auf die Nutzungsphase zurückgeht. Ein<br />
Gebäude ist nur als nachhaltig zu bezeichnen, wenn es einen ausgesprochen<br />
niedrigen Energieverbrauch aufweist. Freiwillige Programme<br />
und Regelungen haben das Ziel, nachhaltigere Lösungen und Ansätze<br />
für Gebäude weiter voranzubringen. Freiwillige Zertifizierungssysteme<br />
etwa wie LEED in den USA, HQE in Frankreich, BREEAM im UK und<br />
DGNB in Deutschland haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für<br />
die Auswirkungen von Gebäuden auf die Umwelt zu schärfen. „Grüne“<br />
Regeln für die Vergabe öffentlicher Aufträge schaffen einen wirklichen<br />
Anreiz für Unternehmen, Lösungen hervorzubringen, die zu einer<br />
Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance bei Gebäuden beitragen.<br />
Eine ganzheitliche Sicht auf ein Gebäude ist dabei entscheidend: Es geht<br />
nicht nur um die materiellen Bestandteile und Energieeigenschaften,<br />
sondern auch um die Auswirkungen auf und die Wechselwirkungen mit<br />
der unmittelbaren Umgebung. So stellt man bei der LEED-Initiative als<br />
ein Kriterium etwa die Frage, inwieweit ein Gebäude nachhaltige<br />
Mobilität fördert, während man bei BREEAM eine nach Schwerpunkten<br />
gewichtete Lebenszyklusanalyse der Produkte berücksichtigt. Um ein<br />
Gesamtbeispiel zu geben stellen wir im Folgenden den Ansatz des<br />
deutschen DGNB-Programms für nachhaltiges Bauen dar und betrachten<br />
die Rolle, die Dämmung dabei spielen kann:<br />
Als wichtiges Bauprodukt hat die Dämmung grossen Einfluss. Da die DGNB<br />
als Grundlage LCAs einsetzt, müssen Dämmstoffprodukte mit LCAs<br />
ausgestattet sein, um diese Initiative zu unterstützen – aber auch, um ihre<br />
Umweltperformance kontinuierlich weiter aufzubessern.<br />
Gesteigerte Energieeffizienz, herbeigeführt durch verbesserte Dämmung,<br />
hat in aller Regel eine Senkung der Lebenszykluskosten zur Folge, da die<br />
zusätzlichen Kosten für die Dämmung durch die Einsparung von Energie<br />
wettgemacht werden. Hinzu kommt, dass ein Gebäude mit besserer<br />
Energieeffizienz weniger von etwaigen Steigerungen der Energiepreise in der<br />
Zukunft betroffen ist, was sich vorteilhaft auf seinen langfristigen Wert<br />
auswirkt.<br />
Der Dämmung kommt eine wichtige Rolle zu, wenn ein angenehmes<br />
Ambiente gewährleistet sein soll, zum Beispiel auch durch Schutz vor<br />
störenden Geräuschen und Unterstützung einer guten Luftqualität.<br />
Bei diesem Kriterium steht Dämmung geradezu im Mittelpunkt, da sie einen<br />
wichtigen Beitrag für die Verbesserung der thermischen Eigenschaften eines<br />
Gebäudes leistet, wobei die Entscheidung für unterschiedliche<br />
Dämmungsvarianten auch starken Einfluss auf seinen Brandschutz sowie auf<br />
seinen Schallschutz ausüben kann.<br />
Während die Dämmung als solche keinen direkten Einfluss auf diesen<br />
Prozess oder die Endqualität hat, so kommt uns als Hersteller doch eine<br />
Funktion für die Unterstützung des Bauprozesses zu, indem wir<br />
gewährleisten, dass unsere Produkte genau die Performance bieten, für die<br />
sie ausgelegt wurden.<br />
Der Gebäude-Lebenszyklus<br />
Indem wir den Lebenszyklus eines Gebäudes verstehen, werden wir uns auch klar darüber,<br />
wo wir die größten Fortschritte im Bemühen um bessere Nachhaltigkeit erzielen können. Bei<br />
Gebäuden betrifft dies ganz eindeutig die „Nutzungs“-Phase.<br />
Entwerfen<br />
Vier Schlüsselbereiche,<br />
in denen Dämmung zur<br />
besseren Nachhaltigkeit<br />
von Gebäuden beiträgt<br />
Beschaffen Bauen Nutzen Renovieren Abreißen<br />
Luftqualität<br />
Gebäude spielen im Hinblick auf Luftqualität eine wichtige Rolle.<br />
Zum einen verursacht die Energie, die für die Heizung und Kühlung<br />
von Gebäuden verwendet wird, Luftverschmutzung. Das geschieht<br />
unabhängig davon, ob sie vor Ort oder in großen, mit fossilen<br />
Brennstoffen betriebenen Kraftwerken erzeugt wird. So sind<br />
Gebäude in Europa nach Angaben der Europäischen Umweltagentur<br />
inzwischen zur Quelle Nummer eins für Partikelemissionen geworden.<br />
Und zum zweiten ist eine gute Luftqualität auch in Innenräumen<br />
wichtig, denn die Menschen halten sich die meiste Zeit ihres Lebens<br />
in Gebäuden auf.<br />
Bessere Energieeffizienz bei Gebäuden hat zur Folge, dass weniger<br />
Luftverschmutzung entsteht. Da eine bessere Qualität der Außenluft<br />
auch für die Qualität der Innenluft ein wichtiger Faktor ist, kann und<br />
sollte eine verbesserte Energieeffizienz auch zur Verbesserung der<br />
Innenluftqualität beitragen. Gleichzeitig muss die Frage gestellt werden,<br />
wie die Luftqualität innerhalb der Gebäude optimiert werden<br />
kann.<br />
Komfort<br />
Komfort bedeutet auch, gute Luft zu atmen. In den LEED-Standards<br />
ist Komfort auch als eine der Indoor Environmental Quality (IEQ)-<br />
Kategorien für die Qualität des Raumklimas enthalten. Betrachtet<br />
werden dabei unter anderem Temperatur, Lüftung, Klimatisierung<br />
und Nutzung des Tageslichts.<br />
Brandschutz<br />
Brandschutz ist ein ganz entscheidender Aspekt für die nachhaltige<br />
Konstruktion und Nutzung eines Gebäudes. Dämmung mit<br />
Mineralwolle ist die beste Option im Sinne des Brandschutzes –<br />
die unkaschierten Mineralwollprodukte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> erreichen<br />
Euroklasse A1 für Brandverhalten. Bei Polystyrol- und<br />
Polyethylenschaumprodukten helfen Flammschutzmittel gegen jede<br />
unbeabsichtigte Entzündung. Mehr über Brandschutz finden Sie in<br />
unserem Abschnitt „Produkte“.<br />
Lärm und Schall<br />
Ein nachhaltiges Gebäude sollte Lärm und Schall unter<br />
Kontrolle halten, um dafür zu sorgen, dass der Umgebungs- und<br />
Raumgeräuschpegel im Laufe der Zeit nicht allmählich ansteigt.<br />
Dämmstoffe sind ein sehr wichtiger Bestandteil verschiedener<br />
Schallschutzkonzepte und tragen deshalb entscheidend dazu<br />
bei, die negativen Folgen von Lärm zu verringern. Insbesondere<br />
Mineralwollprodukte sind dank ihrer ausgezeichneten schalldämmenden<br />
Eigenschaften hilfreich beim Schutz gegen Innen- und<br />
Außenlärm. Darüber hinaus gewährleisten Oberflächen mit akustischem<br />
Absorptionsvermögen, wie etwa die Heraklith Holzwoll-<br />
Produkte von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, eine hervorragende Schalldämmung<br />
in Räumen und Gebäuden.<br />
12 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 13
Produkte beim Thema<br />
Nach haltigkeit im Mittelpunkt<br />
Unsere Produkte stehen im Mittelpunkt der<br />
Bemühungen um eine nachhaltig bebaute<br />
Umwelt. Sie leisten einen zentralen Beitrag für die<br />
Nachhaltigkeit von Gebäuden und sparen deutlich<br />
mehr Energie ein als für ihre Herstellung nötig ist.<br />
klimawandel und Energieeffizienz sind als themen in aller munde.<br />
man vergisst dabei leicht, wie wichtig die Rolle der dämmung für<br />
die Realisierung nachhaltiger gebäude ist. sie ist Basis für die<br />
Reduzierung gefährlicher Luftschadstoffe wie kohlenmonoxid und<br />
feinstaubpartikel, für die senkung der kosten für Heizung und<br />
kühlung eines gebäudes und für die gewährleistung eines<br />
angenehmen Raumklimas.<br />
Wir wollen sicherstellen, dass die Nachhaltigkeit all unserer Produkte<br />
weiter verbessert wird und dass der Markt mit klaren und fairen Infor mationen<br />
über ihre Performance versorgt wird. Wir müssen eindeutig<br />
darstellen, inwiefern unsere Aktivitäten einen realen Nutzen bringen.<br />
Mit der Einführung unserer Mineralwollprodukte mit ECOSE ® Technology<br />
im Jahr 2009 konnten wir bei der ersten dieser Anforderungen einen<br />
bedeutenden Schritt nach vorne machen. Da wir dabei sind, unsere<br />
gesamte Produktpalette mit Lebenszyklusanalysen zu versehen, machen<br />
wir auch im Bereich der Darstellung des Nutzens einen wichtigen<br />
Fortschritt.<br />
Bereits kleiner Energieeinsatz kann oft weitreichende Wirkung erzielen. Innerhalb<br />
von wenigen Wochen haben unsere Produkte bereits so viel Energie gespart, wie<br />
nötig war, sie herzustellen. Ein typisches Glaswolle-Dämmstoffprodukt etwa spart<br />
während seiner Lebensdauer mehr als das 400-fache der Energie ein, die bei<br />
seiner Herstellung verwendet wurde. Seine anfänglichen Energiekosten haben sich<br />
nach ungefähr sechs Wochen amortisiert.<br />
14 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 15
Produkte<br />
Standardisierung<br />
knauf insulation beteiligt sich im Rahmen der Zusammenarbeit mit<br />
fach- und Handelsverbänden aktiv an der Entwicklung einer einzigen<br />
LCa-methodik für Baustoffe und gebäude in Europa. das Projekt<br />
läuft unter der Bezeichnung CEn/tC 350, ein standardisierungsprojekt<br />
mit zahlreichen interessenvertretern. als ein einheitlicher,<br />
wissenschaftlich gestützter ansatz, der für sämtliche Produkte in<br />
gleicher Weise gilt, wird es die grundlage für einen angemessenen<br />
und fairen Vergleich bilden.<br />
Mehr als Energieeinsparung<br />
Energieeffizienz durch dämmung wirkt sich positiv auf die<br />
umwelt aus. doch wir gehen noch weiter und zielen darauf ab,<br />
in jedem stadium der Lebenszyklen unserer Produkte deren<br />
Belastung zu verringern. das wird möglich, indem wir<br />
nachwachsende oder recycelte materialien verwenden, den<br />
Energieverbrauch in der Produktion reduzieren, den Einsatz von<br />
Chemikalien, die strengen Vorschriften unterworfen sind, auf<br />
ein minimum verringern und die Bearbeitungs- und<br />
sicherheitseigenschaften unserer Produkte verbessern. mit dem<br />
Blick nach vorne planen wir, Lebenszyklusanalysen unserer<br />
Produkte als ein zusätzliches mittel einzuführen, mit dessen<br />
Hilfe Verbesserungen in design und Herstellung identifiziert<br />
und gezielt umgesetzt werden können.<br />
Lebenszyklusanalysen und glaubhafte Aussagen<br />
Auf einem Markt, auf dem „grüne Eigenschaften“ mitunter ziemlich<br />
kreativ interpretiert werden, besteht die Gefahr, dass unsere Kunden im<br />
Lauf der Zeit den Informationen über umweltfreundliche<br />
Produkteigenschaften immer geringere Bedeutung zusprechen. Vor<br />
diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Unternehmen glaubhafte, auf<br />
Fakten basierte Informationen über die Auswirkungen ihrer<br />
Dämmstoffprodukte für Umweltbelange kommunizieren. Wir sind der<br />
Auffassung, dass die beste Methode, die Verlässlichkeit von „grünen“<br />
Produktinformationen im Hinblick auf Baustoffe sicherzustellen, in der<br />
Einbeziehung von Lebenszyklusanalysen (LCA) besteht. Daher setzen wir<br />
alles daran, LCA-Profile für unsere Produkte zu erstellen und diese an<br />
unsere Kunden und andere Stakeholder weiterzugeben. Das unten<br />
abgebildete Schema lässt die umfassende und wissenschaftlich fundierte<br />
Methodik einer Bewertung durch LCA erkennen (ein umfassender Ansatz<br />
zur Bewertung der Auswirkungen).<br />
Wir nutzen die Ergebnisse auch gezielt dafür, umweltbezogene<br />
Verbesserungen in unseren Produktionsprozessen herbeizuführen und<br />
fordern solche Verbesserungen zunehmend auch von unseren<br />
Lieferanten, Vertriebsorganisationen und Einzelhändlern ein. Derzeit sind<br />
bei mehr als 50 Prozent unserer Produktionsstätten LCA-Studien bereits<br />
fertig gestellt oder werden gerade durchgeführt.<br />
Prinzip einer Lebenszyklusanalyse<br />
Rohstoffgewinnung<br />
“Da nachhaltiges Bauen sich<br />
in den meisten Regionen der Welt<br />
weiterentwickelt, ist PE International<br />
der Auffassung, dass eine<br />
Lebenszyklusanalyse (LCA) das beste<br />
Instrument zur Bewertung der Auswirkungen<br />
von Baustoffen auf die Umwelt darstellt. Die<br />
Firma <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> nutzt LCA-<br />
Ergebnisse, um eine Verringerung ihrer<br />
eigenen Auswirkungen auf die Umwelt<br />
zu erzielen und eine nachhaltige<br />
Entwicklung voranzutreiben.”<br />
Johannes Kreissig<br />
PE International.<br />
“Wir setzen alles daran, sicher zustellen,<br />
dass in all unseren Produktionsstätten<br />
bis Ende 2011 LCA-Studien<br />
durchgeführt werden”<br />
Vincent Briard<br />
Head of Strategy and Sustainable Development<br />
(Leiter Strategie und nachhaltige Entwicklung)<br />
+ + + +<br />
Rohstoffverarbeitung<br />
16 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />
Dämmstoffherstellung<br />
Dämmung<br />
und Nutzung<br />
Image<br />
required<br />
Ende des<br />
Lebenszyklus<br />
(Recycling und<br />
Entsorgung)<br />
Erfahren Sie mehr darüber, wie nachhaltig unsere Produkte sind<br />
http://www.knaufinsulation.com/de/buildings_solutions<br />
http://oem.knaufinsulation.com/<br />
Das richtige Produkt<br />
für jede Anwendung<br />
als Hersteller einer breitgefächerten Palette von dämmstoffen ist es<br />
uns wichtig, jeweils das richtige Produkt für die richtige anwendung<br />
zu berücksichtigen. da nutzen und Vorteile bei all unseren<br />
dämmstoffprodukten die mit der Herstellung verbundenen<br />
negativen auswirkungen bei weitem übertreffen, können sie sich<br />
auf eines verlassen: sie verbessern die nachhaltigkeit ihres<br />
Projekts. und zwar unabhängig davon, welches der Produkte sie<br />
wählen.<br />
Es ist wichtig, das Produkt mit der jeweils besten Effizienz für die<br />
vorgesehene Aufgabe auszuwählen. Umweltaspekte sollten immer in die<br />
Entscheidungsfindung mit einbezogen sein. Doch gilt dies auch für<br />
andere wichtige Überlegungen, etwa im Hinblick auf Brandschutz,<br />
Schallschutz und einfach die spezielle Eignung für die jeweilige<br />
Anwendung.<br />
Wir von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> stellen eine breite Palette von Dämmstoff-Typen<br />
für Gebäude her. Dies ermöglicht uns eine eigene Einschätzung darüber,<br />
wie unterschiedlich ihre jeweiligen Stärken und Schwächen verteilt sind.<br />
* “turning our Victorian terrace into an ecohome: part two – insulation (umwandlung<br />
unserer viktorianischen Reihenhauswohnung in ein Öko-Heim: teil ii – dämmung)”<br />
the Ecologist, april <strong>2010</strong>; www.theecologist.org<br />
6 Wochen<br />
Ungefähre Amortisationszeit eines Steinwolle-<br />
Dämmstoffs 035 (100mm) im Außenwandbereich.<br />
9 Wochen<br />
Ungefähre Amortisationszeit von<br />
Glaswolle-Dämmstoffs 040 (200mm)<br />
in Schrägdächern.<br />
10 Wochen<br />
Ungefähre Amortisationszeit von<br />
EPS-Dämmstoffen 035 (100mm)<br />
im Außenwandbereich.<br />
“Die Beratung<br />
durch die stets geduldigen<br />
Mitarbeiter bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
war die Grundlage für unsere<br />
Entscheidung, dass Außendämmung<br />
für unser Projekt nicht geeignet ist.<br />
Da <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Dämmstoffe für<br />
Innen und Außendämmung<br />
herstellt, war eine unvoreingenommene<br />
Beratung möglich.”<br />
Sue Wheat<br />
Kundin von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>*<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 17
Produkte<br />
In Sachen nachhaltiger<br />
Dämmung sind wir ganz<br />
weit vorne<br />
die Produkte von knauf insulation leisten einen massiven Beitrag<br />
zur nachhaltigkeit. im folgenden finden sie eine<br />
Zusammenfassung der nachhaltigen Eigenschaften unseres<br />
Produktportfolios.<br />
Rohstoffe und Recycling<br />
Unsere Produkte werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Dazu<br />
gehören nachwachsende und erneuerbare Rohstoffe wie Holz bei<br />
Holzwolle oder Stärke in der ECOSE ® Technology, wiederaufbereitetes<br />
Recyclingmaterial wie CDs bei unserer XPS-Produktion, Glasflaschen bei<br />
Glaswolle oder reichlich vorhandene natürliche Rohstoffe wie Sand bei<br />
Glaswolle oder Stein bei unserer Steinwolle. Bei unseren XPS- und<br />
EPS-Schäumen setzen wir aber auch begrenzt vorhandene Ressourcen<br />
ein – etwa Substanzen, die auf Erdöl-Basis gewonnen werden. Es ist<br />
offensichtlich, dass das Umweltprofil bei jedem Material mehr oder<br />
weniger stark ausgeprägt ist.<br />
Während der letzten Jahre sind wir deutlich bei der Entwicklung von<br />
Technologien weitergekommen, die es uns ermöglichen, den Einsatz von<br />
begrenzten Ressourcen zu reduzieren. Gleichzeitig konnten wir den Anteil<br />
von schnell erneuerbaren und recycelbaren Inhaltsstoffen steigern.<br />
Glaswolle – mehr Leistung für weniger Einsatz<br />
Das auf LCAs beruhende Green Guide Rating des britischen Building<br />
Research Establishment (BRE) stuft Glaswolle in die höchste Klasse A+<br />
ein. Gründe dafür sind vor allem der hohe Anteil an Recyclingglas und<br />
die effiziente Nutzung von Energie. Während der letzten Jahre ist es uns<br />
gelungen, den Anteil an recycelten Inhaltsstoffen noch weiter zu erhöhen<br />
– bei einigen unserer europäischen Glaswollebetriebe auf bis zu 85<br />
Prozent. Die Steigerung des Recyclinganteils und die Verwendung der<br />
ECOSE ® Technology führte zu einer Reduzierung der für die Herstellung<br />
von Glaswolle benötigten Energie: Wir bekommen mehr Leistung für<br />
weniger Einsatz.<br />
Der Einsatz<br />
von wiederverwertetem<br />
Recyclingglas aus Verbraucherabfall<br />
bringt den Vorteil mit sich,<br />
dass wir ingesamt weniger Energie für<br />
das Glasschmelzen aufwenden müssen.<br />
Der Beschluss, den Anteil an recycelten<br />
Inhaltsstoffen zu erhöhen, wurde auch auf<br />
der Grundlage von Erkenntnissen aus<br />
LCAs getroffen. Diese haben untersucht,<br />
welche Auswirkungen das Ersetzen<br />
von Neumaterial durch Recyclingglas<br />
haben würde.<br />
Extrudiertes Polystyrol und expandiertes Polystyrol -<br />
Beschaffung als Problem<br />
Das Hauptproblem bei der Herstellung von extrudiertem Polystyrol (XPS)<br />
und expandiertem Polystyrol (EPS) besteht, wie generell bei recycelbaren<br />
Inhaltsstoffen, in einem Mangel an geeignetem Ausgangsmaterial mit<br />
einer Qualität, die eine Verwendung im Extrusionsverfahren erlaubt. Als<br />
thermoplastischer Kunststoff lässt sich Abfall-Polystyrol wiederaufbereiten<br />
und erneut in der Produktion verwenden. Dieser wiederverwertbare<br />
Anteil kann bei XPS bis zu 40 Prozent betragen. Wenn die Schnittabfälle<br />
sauber sind, können wir übriggebliebenes Material von Baustellen unter<br />
Umständen zurücknehmen. Staub, der im Herstellungsprozess von EPS<br />
bei der Formgebung entsteht, kann nicht direkt wiederverwendet werden,<br />
sondern wird an andere Baustoffhersteller verkauft. Unsere Kunststoff-<br />
Dämmschäume XPS und EPS werden aus Polymeren hergestellt, die aus<br />
begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern gewonnen werden. Für<br />
diesen Rohstoff gibt es im Augenblick keine realisierbare Alternative.<br />
Doch wenn man bedenkt, dass die Hauptaufgabe dieser Bauteile darin<br />
besteht, Energie einzusparen, bringt diese Art von Dämmung unter dem<br />
Strich trotzdem einen erheblichen Nutzen.<br />
Steinwolle – in der richtigen Richtung unterwegs<br />
Aufgrund der großen Anzahl unserer Neuerwerbungen in den letzten<br />
Jahren fällt der Anteil an recycelten Inhaltsstoffen und die Recyclingrate<br />
in unseren Steinwollewerken recht unterschiedlich aus. Wir setzen bis zu<br />
37 Prozent recycelte Inhaltsstoffe ein. In unseren alteingeführten<br />
Produktionsstätten verwenden wir große Mengen an Industrieabfall und<br />
geben unseren eigenen Abfall an andere Hersteller weiter, um daraus<br />
wieder neue Produkte entstehen zu lassen. Wir werden daran arbeiten,<br />
unsere Best-Practice-Standards in den Jahren 2011 und 2012 noch<br />
stärker auszuweiten.<br />
Engpass bei recycelten Inhaltsstoffen?<br />
Wir nutzen eine ganze Reihe von guten Recyclingquellen –<br />
einschließlich flaschen, fernsehbildschirme und Parfümflakons.<br />
dennoch kann es in einigen Ländern, in denen wir tätig sind,<br />
recht schwierig sein, Recyclingglas mit der erforderlichen<br />
Qualität aufzutreiben. dies kann zu einem Engpass beim anteil<br />
des Recyclingmaterials in den Produkten führen.<br />
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über viele Nachhaltigkeitsmerkmale in unserem Produktportfolio.<br />
Produktkategorie Nachhaltigkeit<br />
Nr. 1<br />
Glaswolle<br />
Nr. 2<br />
Steinwolle<br />
Nr. 3<br />
Extrudiertes und<br />
expandiertes Polystyrol<br />
(XPS, EPS)<br />
Nr. 4<br />
Holzwolle<br />
1<br />
• Bindemittel auf Basis natürlich-organischer<br />
Grundstoffe (ECOSE ® Technology) ohne<br />
Formaldehyd<br />
• Sehr geringe Auswirkungen nach allen LCA-<br />
Kategorien<br />
• Stark zusammenpressbar (bis zu 10 Mal), führt zu<br />
kompakteren Transportraumansprüchen<br />
• Abwasser wird gereinigt und wiederverwendet,<br />
reduziert Bedarf um bis zu 80 Prozent<br />
• Geringe Auswirkungen nach allen LCA-Kategorien<br />
• Bis zu 80 Prozent des Prozesswassers wird gereinigt<br />
und wiederverwendet<br />
• Wichtige Rohstoffe stammen aus reichlich<br />
vorhandenen Ressourcen<br />
• Einige Werke produzieren mit bis zu 30 Prozent<br />
Industrieabfällen<br />
• Frei von FCKW-Treibmitteln und sonstigen<br />
ozonabbauenden Gasen<br />
• FKW-Treibmittel werden bei XPS ersetzt durch CO2 • EPS-Produktion nutzt Treibmittel mit geringeren<br />
Umweltauswirkungen<br />
• Polystyrol kann dem Recycling dort zugeführt werden,<br />
wo die Infrastruktur vorhanden ist<br />
• Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während<br />
der gesamten Lebensdauer des Produkts Kohlenstoff<br />
speichert<br />
• Verwendung findet hauptsächlich Fichtenholz aus der<br />
Region sowie weitere schnell wachsende Holzarten<br />
• Wir greifen wo immer möglich auf Lieferanten<br />
zurück, die PEFC-zertifiziert sind (nach dem<br />
Zertifizierungssystem für nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung)<br />
2<br />
3<br />
• Wichtiger Rohstoff ist Sand, der reichlich vorhanden ist<br />
• Hoher Anteil an Inhaltsstoffen aus Recycling–<br />
Glasflaschen, Flachglas und internen Abfällen<br />
• Produktionsabfälle werden dem Herstellungsprozess<br />
wieder zugeführt<br />
• Produktabfälle werden in manchen Ländern für<br />
andere Baustoffe wiederverwendet<br />
• Produktionsabfälle werden dem Herstellungsprozess<br />
wieder zugeführt<br />
• Zur Befeuerung der Öfen wird Koks aus den<br />
Nebenprodukten anderer Betriebe verwendet<br />
• Produktabfälle werden in manchen Ländern für<br />
andere Baustoffe wiederverwendet<br />
• Praktisch der gesamte Produktionsabfall wird<br />
unserem Herstellungsprozess wieder zugeführt<br />
• Für XPS werden zunehmend EPS-Abfälle und sonstige<br />
Polymere mit “stabilen Eigenschaften” wie etwa<br />
CD-Hüllen verwendet<br />
• Schnittabfälle von Baustellen werden verstärkt für<br />
Recyclingzwecke zurückgenommen<br />
• Wiederverwendbar, wenn im geeigneten Zustand<br />
• Kann dem Recycling zugeführt werden – jedoch ist<br />
die Zusammenarbeit mit der Branche nötig, um<br />
praktischere Wiederverwertungsmöglichkeiten zu<br />
schaffen<br />
• Kann kompostiert oder für Energierückgewinnung<br />
verwendet werden<br />
18 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 19<br />
4
Produkte<br />
Winwinwin… mit<br />
ECOSE ® Technology<br />
im Jahr 2009 fand die weltweite Einführung unserer neuen<br />
glaswolle-Produktreihe mit ECosE ® technology statt. dieses<br />
revolutionäre Bindemittel basiert auf natürlich-organischen<br />
Rohstoffen und kommt mit einer formaldehyd- und Phenol-freien<br />
Rezeptur aus. durch die umstellung unserer gesamten glaswolle-<br />
Produktion von herkömmlichen Bindemitteln mit formaldehyd und<br />
Phenol auf ECosE ® technology konnten wir unseren kunden einen<br />
Entwicklungssprung in sachen nachhaltigkeit bieten und dabei<br />
gleichzeitig außergewöhnliche dämmeigenschaften beibehalten<br />
– und das alles ohne zusätzliche kosten für den kunden.<br />
Mineralwolle war unter Umweltaspekten bereits einer der besten<br />
Dämmstoffe und wurde zum Beispiel im britischen Green Guide to<br />
<strong>Insulation</strong> Products mit der Klasse A+ bewertet. Die Entwicklung von<br />
Mineralwolle mit ECOSE ® Technology baut die führende Stellung von<br />
Mineralwolle als wichtigste Dämmlösung der Zukunft sogar noch weiter<br />
aus – LCA-Vorstudien zeigen dies klar.<br />
Durch die Verwendung einer formaldehydfreien Bindemittelrezeptur wurden<br />
wir außerdem der erste Hersteller von Baustoffen, der je die Auszeichnung<br />
„Gold Standard der Eurofins Indoor Air Comfort“ entge gennehmen konnte -<br />
eine Zertifizierung, die wir für unsere Glaswolle-Dämmstoffe mit ECOSE ®<br />
Technology erhielten. Der Eurofins Gold Standard ist eine Garantie dafür,<br />
dass unsere getesteten Produkte Emissionsanforderungen entsprechen, die<br />
noch niedriger angesetzt sind als die Grenzwerte der strengsten gesetzlichen<br />
Abgasvorschriften in Europa.<br />
Die außergewöhnliche Performance unserer Produkte zeigt sich auch in<br />
den Vereinigten Staaten. Hier waren die Glaswolle-Produkte von <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong> die ersten, die mit der GREENGUARD-Zertifizierung des<br />
ECOSE ® Technology verhilft zu besseren Werken<br />
Durch die Verbannung von Phenol und Formaldehyd (PF) aus unserem<br />
Produktionsprozess konnten die daraus resultierende Schadstoffbelastung<br />
am Arbeitsplatz und die Emissionswerte für kritische Schadstoffe aus der<br />
Produktion erheblich verringert werden.<br />
100%<br />
50%<br />
2008<br />
2009<br />
year<br />
Weniger Pf seit Einführung der ECosE ® <strong>2010</strong> 2011<br />
-technologie<br />
20 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />
GREENGUARD Environmental Institute (GEI) ausgezeichnet wurden. GEI<br />
ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation. Sie beschäftigt sich<br />
mit Standardwerten für Baustoffe zum Wohle der Gesundheit. Zum<br />
Beispiel werden Schimmelpilze, Feuchtigkeit und Schadstoffe in<br />
Innenräumen genau kontrolliert.<br />
ECOSE ® Technology – eine Fallstudie für eine neue<br />
Ressourcenpolitik<br />
Im Laufe der letzten zehn Jahre hat sich der Schwerpunkt in der<br />
Umweltpolitik verschoben – weg von End-of-Pipe-Lösungen mit nachgeschalteten<br />
Maßnahmen, hin zu einem Ansatz, bei dem neu konzipierte<br />
Produkte bevorzugt werden, die ab dem Planungsstadium geringere<br />
Auswirkungen auf die Umwelt mit sich bringen. ECOSE ® Technology ist<br />
eine Fallstudie für die Umsetzung. Das Bindemittel verringert nicht nur die<br />
Auswirkungen unserer Mineralwolle-Produkte während ihrer eigentlichen<br />
Nutzung, sondern reduziert ebenso die Emissionen von kritischen<br />
Schadstoffen im Rahmen ihrer Herstellung. Unsere US-Werke konnten hier<br />
zum Beispiel einen Rückgang bei Phenol und Formaldehyd um 87 Prozent<br />
erzielen.<br />
Darüber hinaus reduzieren wir auch den Verbrauch knapper Ressourcen,<br />
indem wir petrochemische Substanzen als bisher wichtigste Inhaltsstoffe<br />
des Bindemittels in der ECOSE ® Technology durch überwiegend<br />
natürlich-organische Grundstoffe ersetzen und wir zudem den<br />
Energiebedarf für die Herstellung unserer Produkte verringern.<br />
Weitere Anwendungen<br />
Der weltweite Markt für Formaldehyd-basierte Bindemittel umfasst viele<br />
Millionen Tonnen, und die Dämmstoffbranche macht davon nur einen<br />
kleinen Teil aus. ECOSE ® Technology zeigt eine klare Möglichkeit auf,<br />
wie man auch bei Anwendungen wie Sperrholz und Faserplatten auf<br />
Bindemittel verzichten könnte, die auf petrochemischen Substanzen<br />
beruhen. Derzeit sind wir dabei, Labortests für andere Anwendungen<br />
durchzuführen – gemeinsam mit anerkannten und weltweit tätigen<br />
Einrichtungen, Forschungszentren und Partnern aus der Industrie.<br />
Verbessert im Vergleich zu unserer herkömmlichen<br />
Mineralwolle die Luftqualität in Innenräumen<br />
mit ECosE ® technology hergestellte glaswolle-Produkte erfüllen<br />
die strengsten standards und Richtlinien der Branche, die sich<br />
auf Luftqualität in innenräumen beziehen (EuRofins indoor air<br />
Comfort goLd – der Blaue Engel, deutschland – m1/Rts, finland,<br />
greenguard for Children and school / usa).<br />
Reduziert die Auswirkungen auf die Umwelt durch einen<br />
geringeren kumulierten Energieaufwand<br />
die sogenannte graue Energie, die im Bindemittel kumuliert<br />
ist, wird im Vergleich zu herkömmlichen Bindemitteln um bis zu<br />
70 Prozent verringert, was zu einer weiteren absenkung des zu<br />
erwartenden gWP (treibhauspotentials) beiträgt.<br />
“Wir zollen<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> unsere<br />
Anerkennung für ihr Engagement<br />
für Nachhaltigkeit und Luftqualität in<br />
Innenräumen. <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> ist ein<br />
visionär handelndes Unternehmen, das für die<br />
Überprüfung der Produktemissionen in der<br />
Dämmbranche eine Vorreiterrolle eingenommen<br />
hat. Wir zählen sie zu den höchstgeschätzten Partnern<br />
von GREENGUARD und freuen uns auf<br />
eine weitere Zusammenarbeit zur gemeinsamen<br />
Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität<br />
der Öffentlichkeit.”<br />
Henning Bloech<br />
Executive Director, GEI<br />
(Geschäftsführer, GEI)<br />
Brandschutz – Zeit, die Vorschriften zu verschärfen<br />
Während Europa in sachen Brandschutzanforderungen von Produkten<br />
die standards setzt, bleibt es bei gebäuden jedem Land der Eu<br />
selbst überlassen, die diesbezüglichen anforderungen zu bestimmen.<br />
so legen einige Länder zum Beispiel Vorschriften fest, dass in<br />
öffentlichen gebäuden - wie etwa schulen und krankenhäusern - nur<br />
brandsichere Werkstoffe verwendet werden dürfen, während in anderen<br />
Ländern in dieser Hinsicht keine spezifischen Regelungen in kraft<br />
sind. angesichts der tatsache, dass gebäude sowohl sicher als auch<br />
komfortabel sein müssen, sind wir bei knauf insulation der auffassung,<br />
dass es im Bereich der Eu noch viel Raum für eine Verschärfung<br />
der nationalen Brandschutz-Regelungen gibt.<br />
Sicherheit und Komfort<br />
unsere Produkte bringen viele Vorteile für sicherheit und komfort<br />
mit, aber auch einige anforderungen. Es ist wichtig, sorgfältig<br />
zwischen verschiedenen Leistungsanforderungen im Rahmen einer<br />
anwendung abzuwägen. so können Behörden beispielsweise<br />
deutlich strengere Brandschutzanforderungen an Baustoffe stellen,<br />
die in öffentlichen gebäuden wie schulen oder Bibliotheken<br />
Verwendung finden, als bei anderen gebäuden.<br />
Brandschutz und Schallschutz sind tatsächlich zwei der markantesten<br />
Beispiele dafür, wie die Wahl eines Produkts erhebliche Unterschiede<br />
im Leistungsniveau machen kann. Deshalb ist es wichtig, dass schon<br />
im Planungsstadium die spätere Funktion eines Gebäudes berücksichtigt<br />
wird, wenn es um die Auswahl der verwendeten Werkstoffe<br />
geht. Steinwolle und Glaswolle etwa erreichen die Euroklasse A1 im<br />
Brandschutz, während unsere Hartschaumprodukte in dieser Hinsicht in<br />
den Euroklassen C - E eingestuft sind. Im Hinblick auf den Schallschutz<br />
bieten unsere Mineralwolle- und Holzwolle-Produkte eine sehr gute<br />
Performance.<br />
Sicherheit abwägen... mit Sicherheit<br />
Im Laufe der Jahre sind, wie in jeder Branche, Fragen über die<br />
Produktsicherheit aufgekommen. Gerade hier ist uns eine ausgewogene<br />
und aufrichtige Reaktion wichtig.<br />
Eine aktuelle Fragestellung lautet zum Beispiel, wie der Brandschutz<br />
unserer Hartschaumprodukte aufrechtzuerhalten ist. Die Chemikalie<br />
namens HBCD (Hexabromcyclododecan) ist ein wichtiges<br />
Flammschutzmittel, das in unseren EPS- und XPS-Produkten zum Einsatz<br />
kommt. Auch HBCD soll in die Liste der Substanzen aufgenommen<br />
werden, für deren Verwendung nach der europäischen REACH-<br />
Verordnung (für Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />
von Chemikalien) eine Genehmigung erforderlich sein soll. In Anbetracht<br />
dieser Bedenken der Regulierungsbehörde bemühen wir uns in enger<br />
Zusammenarbeit mit anderen Vertretern der Branche darum, eine<br />
realisierbare Alternative ausfindig zu machen. Doch bis dahin liegt es<br />
nach unserem Dafürhalten im Interesse der Öffentlichkeit, weiterhin<br />
HBCD einzusetzen - wegen der wichtigen Funktion, die es für den<br />
Brandschutz erfüllt.<br />
Sicherheitsbedenken können unter Umständen auch aus allgemeinen<br />
Anliegen hervorgehen, nicht unbedingt nur aus Daten, die speziell<br />
unsere Produkte betreffen. Dies ändert aber nichts daran, dass Hersteller<br />
und Regulierungsbehörden dafür verantwortlich sind, festzustellen, ob<br />
irgendwo eine gesundheitliche Gefährdung vorliegt oder nicht. Im Jahr<br />
1988 etwa tauchten Bedenken dieser Art im Hinblick auf die Sicherheit<br />
von Mineralfasern auf, zum Teil aufgrund unbegründeter Assoziationen<br />
mit Asbest. Auf Basis der damaligen wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der<br />
Welt gesundheitsorganisation Mineralwolle in die Kategorie 2b ein - als<br />
möglicherweise krebserregend. In den Folgejahren wurden Mineralfasern<br />
zu einem der am gründlichsten untersuchten Werkstoffe der Welt,<br />
und Mineralwolle wurde demzufolge in einer Nachfolgeüberprüfung im<br />
Jahr 2002 in die Kategorie 3 neu-klassifiziert – „nicht klassifizierbar im<br />
Hinblick auf ihre krebserregende Wirkung beim Menschen“. Die<br />
Mineralwolle-Industrie hat ihre Verantwortlichkeit noch weiter ausgebaut<br />
und sich 1997 auf eine nochmals verstärkte Vorbeugung geeinigt. Diese<br />
stellt sicher, dass die Fasern biologisch löslich sind und eine der<br />
Entlastungsvoraussetzungen der Anmerkung Q aus der Richtlinie 97/69/<br />
EG erfüllen.<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 21
Unser Unternehmen<br />
Während unsere Produkte einen bedeutsamen<br />
Beitrag für die Nachhaltigkeit von Gebäuden leisten,<br />
führt ihre Herstellung sowohl zu positiven als auch<br />
zu negativen Auswirkungen. Wir haben die Pflicht,<br />
verantwortlich mit diesen Folgen umzugehen.<br />
knauf insulation ist in allererster Linie ein Hersteller von dämmprodukten.<br />
die Herstellung all unserer dämmlösungen erfordert<br />
den Einsatz von großen mengen Energie, die nutzung von<br />
Ressourcen, den ausstoß von Emissionen, die Verwendung von<br />
transportmitteln in Verbindung mit der Präsenz in vielen orten<br />
und gemeinden. gleichzeitig führt sie zur schaffung von<br />
arbeitsplätzen vor ort, zur Entwicklung positiver Beziehungen zu<br />
örtlichen gemeinschaften und zu einer bedeutsamen Wertschöpfung.<br />
darüber hinaus wird ein Produkt produziert, dessen<br />
herstellungsbedingte auswirkungen um ein Vielfaches kompensiert<br />
werden.<br />
in diesem abschnitt möchten wir einen Überblick darüber geben,<br />
wie wir unser unternehmen in verantwortlicher art und Weise<br />
führen und einen Einblick gewähren, wie wir in Zukunft noch<br />
weiter vorankommen möchten<br />
Unser Ansatz<br />
Als Unternehmen, das auch durch bedeutsame Übernahmen<br />
in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen ist, befinden wir uns<br />
beim gemeinsamen Ansatz für den Umgang mit Nachhaltig -<br />
keitsfragen noch mitten in einem Integrationsprozess. Im hier<br />
behandelten Berichtszeitraum waren wir u.a. damit beschäftigt, unsere<br />
Vorgehensweisen quer durch das ganze Unternehmen weiter<br />
zu vernetzen.<br />
Teilbereiche von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> haben zahlreiche Aktivitäten zur<br />
Nachhaltigkeit ganz entschieden vorangetrieben – trotz des bis vor<br />
kurzem noch fehlenden gemeinsamen Ansatzes. Diese Aktivitäten<br />
haben sich für unsere Nachhaltigkeitsperformance bereits als sehr<br />
vorteilhaft und nützlich erwiesen. Hinzu kommt, dass alle unsere<br />
Teilbereiche und -gesellschaften schon seit vielen Jahren wichtige<br />
Anforderungen in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit<br />
und Umweltmanagement (HSE) sowie Qualitätssicherung behandeln.<br />
In der Praxis<br />
Der Vorstand der Unternehmensgruppe und die Geschäftsführer der<br />
einzelnen Geschäftsbereiche tragen die Gesamtverantwortung für<br />
Qualitäts-, Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsfragen, ebenso wie<br />
für das Personalwesen und die logistische Planung. Die Technischen<br />
Leiter und Werksleiter haben die operative Verantwortung für die<br />
täglichen HSE-Abläufe, unsere örtlichen Personalleiter die für die<br />
Mitarbeiterführung.<br />
Für den gesamten Bereich unserer europäischen Produktionsunternehmungen<br />
führen wir zurzeit ein neues integriertes<br />
Managementsystem ein, das bis Ende 2011 implementiert sein soll.<br />
Geschichten und Daten über Menschen, Umwelt und Gesellschaft werden<br />
in diesem Abschnitt dargestellt. Im Hinblick auf unsere Stakeholder<br />
finden Sie nähere Informationen im Geschäftsprofil auf S. 4.<br />
Wie wir unsere wesentlichen<br />
Auswirkungen einschätzen:<br />
• kontinuierliche Verbesserung bei Produktqualität<br />
und HsE-Performance.<br />
• Verantwortungsvoller umgang mit Energie,<br />
Emissionen in Luft, Wasser und Land aufgrund<br />
unserer tätigkeiten.<br />
• Erfüllung der gesetzlichen auflagen in den Ländern,<br />
in denen wir tätig sind.<br />
• Übertreffen der kundenanforderungen bei der<br />
Qualität von Produkt und service.<br />
Wir geben hier einen Überblick über unsere aktivitäten,<br />
Zielsetzungen und fortschritte im Hinblick auf unser<br />
sicherheits-, gesundheits-, Energie- und<br />
umweltmanagement. dieser Bericht ist der erste schritt,<br />
um unseren status zu kommunizieren.<br />
in unserem zweiten Bericht soll ein noch<br />
kompletteres Bild unserer Leistungen in<br />
schlüsselbereichen folgen.<br />
Ein wichtiger Teil von Führung ist immer auch Verantwortung: Einerseits die,<br />
für eine starke wirtschaftliche Performance zu sorgen, genauso aber auch die<br />
gegenüber den Menschen, die für und bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> arbeiten und für<br />
den Planeten, den wir alle teilen<br />
Für den<br />
gesamten Bereich<br />
unserer europäischen<br />
Produktions abläufe führen<br />
wir zurzeit ein neues<br />
integriertes Management -<br />
system ein, das bis Ende<br />
2011 implementiert<br />
sein soll.<br />
22 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 23
Unser Unternehmen<br />
Menschen und Gesellschaft<br />
Menschen und Gesellschaft<br />
Wir wollen bei knauf insulation nicht nur die wirtschaftliche<br />
Performance verbessern, sondern auch die art und Weise, wie wir<br />
dies erreichen. so hat sich zum Beispiel im Jahr 2009 unsere<br />
zentrale Human Resources abteilung darauf fokussiert, einige neue<br />
Wege in der Personalführung einzuschlagen. Ziel war es, die<br />
Belange unserer mitarbeiter noch besser zu verstehen. Wie die<br />
gesamte Branche sah sich knauf insulation im Jahr 2009 diversen<br />
Herausforderungen gegenüber. aber trotz des damals schwierigen<br />
konjunkturellen klimas, das auch zu Jobverlusten führte, sehen wir<br />
inzwischen optimistisch in die Zukunft.<br />
Menschen bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
Am 31. Dezember 2009 haben wir nach dem Vollzeitäquivalent (FTE)<br />
bemessen weltweit 4.537 Mitarbeitern beschäftigt, wobei Angestellte in<br />
Aushilfs- und Zeitarbeit nicht einberechnet sind. Im Jahr 2009 konnten in<br />
Europa und den GUS-Staaten 89 neue Stellen geschaffen werden.<br />
Allerdings mussten wir als Folge der konjunkturellen Abkühlung und<br />
einer Veräußerung im Bereich Polystyrol unsere Mitarbeiterzahl in<br />
Nordamerika leider um 56 und in Österreich um 110 reduzieren.<br />
Im Mittelpunkt unseres operativen Compliance-Managements stehen<br />
ganz eindeutig die Grundsätze der Chancengleichheit. So haben wir<br />
Mitarbeiter verschiedenster Herkunft und unterschiedlicher Verhältnisse.<br />
Die Grafiken beleuchten die Geschlechter- und Arbeitnehmerverteilung<br />
bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> weltweit. Ein Verständnis für gegenseitige<br />
Unterschiede ist der Schlüssel zu einer integren Zusammenarbeit<br />
miteinander, mit unseren Kunden, unseren Lieferanten und den uns<br />
umgebenden Gemeinden.<br />
Mitarbeiterführung<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> blickt auf ein rapides Wachstum zurück. Das drückt sich<br />
auch in der gestiegenen Zahl unserer Arbeitskräfte aus. Das schnelle<br />
Wachstum erforderte auch einen tiefgreifenden Wandel und eine<br />
Modifizierung des Personalführungssystems. Im Jahr 2009 konnten wir<br />
die Dateneingabe in unsere weltweite Personaldatenbank<br />
vervollständigen, wodurch die Einrichtung unseres neuen Online-<br />
Bewertungssystems möglich gemacht wurde. Mit Hilfe dieses<br />
‘E-Appraisals’, das gegen Ende 2009 eingeführt wurde, können wir<br />
Talente sehr viel effektiver erkennen und beobachten.<br />
Schulung und Weiterbildung<br />
Unter Verwendung des E-Appraisals sind Kompetenzen ebenso wie<br />
Bedarf nunmehr gut zu bemessen. Das führte zu einer Aufstellung von<br />
Schulungsplänen, die auf Gruppen- und auf lokaler Ebene koordiniert<br />
werden. Das Team der zentralen Personalabteilung ist für unser<br />
Talentmanagement-Programm verantwortlich. Es hilft mit diesem neuen<br />
System den lokalen Personalabteilungen, Initiativen zur Weiterbildung in<br />
den Bereichen Verkauf, IT, Sprachen, Coaching oder Produkttechnologie<br />
und -anwendung voranzutreiben. Unsere Mitarbeiter haben den Nutzen<br />
dieses neuen Systems bereits erkannt, auch wenn die wirklichen Vorteile<br />
dieser Schulungsmaßnahmen erst verzögert deutlich zum Vorschein<br />
kommen werden.<br />
Schulung und Weiterbildung richten sich nach dem jeweiligen Bedarf. Ein<br />
Beispiel für unsere Investitionen in die Mitarbeiterschaft ist das Programm<br />
„The Leadership Trust“, das 2008 ins Leben gerufen wurde und sich an<br />
potentielles Führungspersonal richtet. Im Jahr 2009 haben 27, seit dem<br />
Start des Programms insgesamt 52 Mitarbeiter, teilgenommen.<br />
Außerdem wurde 2009 bei Heradesign unser Campus-Programm<br />
eingeführt, in dem Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden in der optimalen<br />
Verwendung von Holzwolle-Dämmstoffen geschult werden: Ebenso<br />
standen <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Module in der <strong>Knauf</strong> Akademie und andere<br />
örtliche Initiativen auf dem Programm.<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>-Mitarbeiter<br />
2009 (weltweit)<br />
76% Europa und gus<br />
22% nordamerika<br />
2% übrige Welt<br />
19.5<br />
Mitarbeiter nach<br />
Geschlecht (2009)<br />
84% männlich<br />
16% Weiblich<br />
durchschnittliche Weiterbildungsstunden<br />
pro mitarbeiter.<br />
* In die hier verwendete Berechnung sind derzeit 91 Prozent<br />
der Mitarbeiter von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> einbezogen<br />
Lannemezan, Frankreich<br />
Ein neues Werk, das <strong>2010</strong> errichtet wurde,<br />
hat schon während seiner Bauzeit arbeit in die<br />
Region gebracht und nach fertigstellung mehr<br />
als 135 neue Jobs geschaffen – knauf insulation<br />
wurde von den örtlichen Behörden mit offenen<br />
armen aufgenommen.<br />
Einbeziehung der Mitarbeiter<br />
Unsere Mitarbeiter sind die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Daher ist<br />
uns gute Kommunikation wichtig – durch persönliche Treffen, Infoblätter,<br />
Rundschreiben, Workshops, Mitarbeiterbefragungen und<br />
Fragebogenaktionen. Noch wichtiger ist aber, dass wir konsequent<br />
Rücksprache mit unseren Mitarbeitern halten, um ihre wichtigsten Interessen<br />
und Anliegen rund um die Führung des Unternehmens <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
besser zu verstehen.<br />
Die Herausforderungen des Wachstums<br />
Wir sehen für das kommende Jahrzehnt zwar eine ausgesprochen positive<br />
Entwicklung auf unsere Branche zukommen. Allerdings blieb der<br />
konjunkturelle Abschwung der letzten Jahre auf dem Bausektor, insbesondere<br />
in den USA, auch für unser Geschäft 2009 nicht ganz ohne Auswirkungen.<br />
Die letzten Jahre brachten – trotz der Tatsache, dass wir unsere Wettbewerber<br />
leistungsmäßig insgesamt übertreffen konnten – auch nach Einschätzung<br />
unseres CEO einige Herausforderungen mit sich. Aufgrund der vollzogenen<br />
Veränderungen müssen wir leider berichten, dass uns die Wirtschaftskrise<br />
2009 dazu gezwungen hat, unsere Belegschaft in Nordamerika um 56 und in<br />
Österreich um 110 Mitarbeiter zu verringern. Im Jahr <strong>2010</strong> mussten wir<br />
100 Stellen im Werk Shelbyville (USA) und 9 Stellen in unserem kleinen Werk<br />
in Gersheim abbauen. Wir suchen weiterhin mit allem Nachdruck nach<br />
Wegen, die negativen Auswirkungen für unsere Mitarbeiter und die örtlichen<br />
Gemeinden so gering wie möglich zu halten. So gaben wir unseren<br />
Mitarbeitern die bevorstehende Schließung in Gersheim zum Beispiel schon<br />
acht Monate im Voraus bekannt und boten eine Entlassungsgeld- und<br />
Vorruhestandsregelung an. Die Produktion, und damit ein Fünftel der<br />
Belegschaft, konnte in ein <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Werk in der Nähe verlegt werden.<br />
Herausforderungen bringen aber immer auch Chancen mit sich. Das neue<br />
Werk in Lannemezan in Frankreich ist unser jüngster Beitrag zur<br />
wirtschaftlichen Genesung im Jahr <strong>2010</strong>. Auch unterstützt <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
seine Mitarbeiter stets in ihrem Bestreben, neue Funktionen innerhalb des<br />
Unternehmens zu finden.<br />
Mitarbeiterbefragung über<br />
Nachhaltigkeit<br />
im Januar <strong>2010</strong> haben wir eine umfrage<br />
durchgeführt, um zu erfahren, wie die<br />
Belegschaft über nachhaltigkeit bei knauf<br />
insulation denkt. mit einer Rücklaufquote von 76<br />
Prozent gaben die beteiligten mitarbeiter uns die<br />
folgenden auskünfte:<br />
das unternehmen knauf insulation muss…<br />
• seine aktivitäten im Bereich nachhaltigkeit<br />
weiterhin sinnvoll koordinieren<br />
• erkennbar machen, dass es entschieden aktive<br />
maßnahmen ergreift<br />
• sich über die Erwartungen der kundschaft<br />
an einen nachweislichen Beitrag von knauf<br />
insulation zur nachhaltigkeit im klaren sein<br />
• gewährleisten, dass unsere Produkte auch bei<br />
auftragsvergabe der öffentlichen Hand und<br />
staatlicher stellen den kundenerwartungen<br />
entsprechen<br />
• innerhalb von zwei Jahren die Lebenszyklusauswirkungen<br />
aller Produkte verstehen<br />
• die Einführung von Öko- und Co2-<br />
Bilanzen sowie umweltbezogenen<br />
kennzeichnungssystemen - wo sinnvoll -<br />
nachdrücklich befürworten<br />
• einen nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen<br />
und als Beitrag zur Pflege von Renommee und<br />
Wettbewerbsfähigkeit nutzen<br />
diese Ergebnisse waren ein wichtiger antrieb für<br />
diesen Bericht, und auch für unseren weiteren<br />
Weg gehen wir davon aus, dass wir uns mit<br />
diesen themen weiter befassen.<br />
Die Kultur von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
vereinheitlichen<br />
aufgrund der akquisition verschiedener<br />
unternehmen ergab sich für uns die<br />
notwendigkeit, verschiedene kulturen unter einen<br />
Hut zu bringen. die Einführung der ‘onE knauf<br />
insulation’-initiative vereinigte das unternehmen<br />
durch dialog und gegenseitigen austausch<br />
zwischen unseren mitarbeitern. Wir förderten<br />
und pflegten eine ‘feel-good’-arbeitsethik und<br />
stärkten das Vertrauen in die neuen teams. unsere<br />
schwerpunkte setzten wir in schlüsselbereichen<br />
wie der Weitergabe unserer Werte und strategien<br />
und in der kommunikation zwischen den<br />
Regionen mithilfe der onE knauf insulation<br />
Botschafter. diesen wurde die aufgabe anvertraut,<br />
unsere kultur im gesamten unternehmen<br />
weiterzuverbreiten.<br />
Bild links:<br />
onE knauf insulation ‘Botschafter bei der<br />
auftaktveranstaltung 2009<br />
24 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 25
Unser Unternehmen<br />
Menschen und Gesellschaft<br />
Gesundheit und Sicherheit<br />
Im Mittelpunkt unserer Sicherheitskultur stehen Offenheit, effektives<br />
Berichtswesen und angemessenes Verhalten. Dies fußt auf Richtlinien,<br />
praktischen Arbeitsmethoden und Verfahrensweisen.<br />
Für die Umsetzung unserer unternehmensweiten Gesundheits-,<br />
Sicherheits- und Umweltmanagementstrategie sind die Standorte selbst<br />
verantwortlich. Abgewickelt werden die Prozesse über unser integriertes<br />
Managementsystem für die Produktionsbetriebe. Dieses erfüllt die<br />
Anforderungen der internationalen Arbeitsschutznorm OHSAS18001.<br />
Darüber hinaus ist in den meisten unserer Werke ein Sicherheitskomitee<br />
eingesetzt, unabhängig davon, ob es gesetzlich vorgeschrieben ist oder<br />
nicht. Hintergrund: Derartige Einrichtungen stellen nach unserer<br />
Erfahrung oftmals ein effektives Instrument dar, auf deren Basis der<br />
Dialog zwischen dem Unternehmen <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> und seinen<br />
Mitarbeitern gefördert werden kann. Es lassen sich wirksam<br />
Sicherheitsmängel beseitigen, Verbesserungsmöglichkeiten erkennen,<br />
Unfälle nachbearbeiten – und eine effektive Pflege der Kommunikation<br />
wird möglich.<br />
Zu unserem großen Bedauern ist 2009 ein externer Auftragnehmer an<br />
einem unserer Standorte tödlich verunglückt. Es ist von entscheidender<br />
Bedeutung, aus solchen Vorfällen Lehren zu ziehen. Daher haben wir<br />
dafür gesorgt, dass innerhalb von 24 Stunden alle Werksleiter und<br />
Mitarbeiter, die für ähnliche Arbeiten eingesetzt werden, auf die<br />
Ursachen des Unfalls aufmerksam gemacht wurden. Die Erkenntnisse,<br />
die wir aus unseren internen Untersuchungen über diesen Unfall<br />
gewonnen haben, wurden außerdem in unsere Managementsysteme<br />
integriert. So wollen wir noch effektiver verhindern, dass so etwas noch<br />
einmal geschieht.<br />
Unser Berichtswesen für Sicherheitsbelange wird Jahr für Jahr<br />
weiterentwickelt und schließt jetzt auch eine überarbeitete und neu<br />
definierte Kategorie von Unfällen bei bestimmten Arbeiten mit ein. Da<br />
nun mehr Unfälle erfasst werden, hat sich die Häufigkeitsrate von<br />
Arbeitsunfällen mit Ausfallzeiten (LTAs) um 24 Prozent erhöht. Der<br />
Schweregrad der Unfallereignisse (wie schlimm die Unfälle also waren)<br />
hat allerdings um 33 Prozent abgenommen. Das Fazit ist damit positiv.<br />
Die Prozesse der Datenerfassung, sowie die Ergebnisse der daraus<br />
resultierenden Maßnahmen werden uns dabei helfen, geeignete<br />
Zielsetzungen für die Realisierung eines unfallfreien Arbeitsplatzes<br />
festzulegen. Geschehnisse dieser Art werden in der Regel als Unfälle pro<br />
Millionen geleisteter Arbeitsstunden erfasst.<br />
Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen<br />
Wir arbeiten hart daran, unseren Managementansatz im Hinblick auf<br />
Arbeitsbedingungen, Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen und<br />
Berufskrankheiten entsprechend dem internationalen Standard der<br />
OHSAS18001-Norm auf den neuesten Stand zu bringen. Neben<br />
personalpolitischen Maßnahmen können die Werke von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
unternehmensweit eine Vielfalt sozial ausgerichteter Initiativen vorzeigen,<br />
die von medizinischen Vorsorgeuntersuchungen - einschließlich Checks<br />
auf Brust- und Gebärmutterkrebs - über Vorbeuge- und Gefahrenverhütungskursen<br />
bis hin zu Anleitungen für die Praxis reichen. Wir<br />
versuchen, dafür zu sorgen, dass das Wohlergehen und die Behandlung<br />
unserer Mitarbeiter an erster Stelle stehen. Wo dies möglich ist, werden<br />
unseren Mitarbeitern zum Beispiel Raucherentwöhnungsprogramme,<br />
Prämien für Arbeiten unter erschwerten oder gefährlichen Bedingungen,<br />
Auffrischungskurse in Erster Hilfe, Anpassungen an die Bedürfnisse<br />
Behinderter, Fitness-Einrichtungen, Ernährungsberatungen und vieles<br />
mehr angeboten. Die Fehlzeitenquote unserer Belegschaft bewegte sich<br />
2009 in den Werken der verschiedenen Länder zwischen 0 und 7,6<br />
Prozent.<br />
Für den nächsten Berichtszeitraum planen wir, global mit weiteren<br />
Initiativen für das Wohlergehen unserer Mitarbeiter aktiv zu werden.<br />
Nicht vergessen…<br />
der Homescreen des HsE & systems-Programms<br />
soll die mitarbeiter mit HsE-arbeitsanweisungen,<br />
it- und HR-Richtlinien vertraut machen. Er soll ein<br />
benutzerfreundliches Berichtstool für Zwischen-,<br />
stör- und unfälle sein. die formelle Einführung des<br />
Programms war für Ende <strong>2010</strong> geplant.<br />
Diese Maßnahmen werden sich nahtlos in unser weltweites Engagement<br />
einfügen, besonders aber auf lokaler Ebene relevant sein.<br />
Beziehungen zwischen Geschäftsführung und<br />
Arbeitnehmerschaft<br />
In die Entscheidungsfindung bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> werden verschiedene<br />
Arbeitnehmervertretungen und Betriebsräte mit einbezogen. Die<br />
Mitarbeiter werden über Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, die<br />
im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz,<br />
Mitwirkungs- und Beteiligungsrechten an Personalangelegenheiten,<br />
Einstellungspolitik, Versetzungen, Entlassungsmitteilungen, gesetzlicher<br />
Einhaltung von Betriebsprüfungen oder Veränderungen im Unternehmen<br />
und Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat stehen. Wir<br />
bemühen uns sehr um klare, offene und rechtzeitige Mitteilungen über<br />
größere betriebliche Änderungen im Unternehmen. So musste <strong>2010</strong> zum<br />
Beispiel unser kleines Werk in Gersheim geschlossen werden. Die dort<br />
beschäftigten Mitarbeiter wurden bereits acht Monate im Voraus auf<br />
diese Schließung hingewiesen.<br />
Treueprämien für lange Betriebszugehörigkeit<br />
Als Teil einer Unternehmensgruppe in Familienhand legen wir bei<br />
unseren Mitarbeitern großen Wert auf eine lange Bindung. Wir<br />
investieren in unsere Belegschaft nicht nur über Schulung und<br />
Weiterbildung, sondern zeigen uns auch erkenntlich, wenn Mitarbeiter<br />
lange im Unternehmen verbleiben. Treueprämien für lange<br />
Betriebszugehörigkeit sind in den meisten unserer Werke eingeplant.<br />
Mitarbeiter-Fluktuationsrate<br />
Unsere Fluktuationsrate, also die Anzahl von Mitarbeitern, die freiwillig<br />
oder aufgrund von Entlassung, Pensionierung oder Todesfall das<br />
Unternehmen verlassen, beträgt aktuell 2,94 Prozent. Im Jahr 2009<br />
wurden keinerlei Bußgelder oder nicht-monetäre Sanktionen wegen<br />
etwaiger Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften oder Bestimmungen<br />
verhängt, die unsere Verantwortlichkeiten für Arbeitnehmer- oder<br />
Menschenrechte regeln. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter belief<br />
sich 2009 unternehmensweit auf 42 Jahre..<br />
33%<br />
Unser Unfallberichtswesen wird<br />
ausgeweitet. Der Schweregrad<br />
der Unfallereignisse hat<br />
gegenüber 2008 um<br />
33 Prozent<br />
abgenommen.<br />
128<br />
Arbeitsunfälle mit Ausfallzeiten<br />
im Jahr 2009 (gegenüber<br />
94 im Jahr 2008).<br />
“Wenn es um<br />
die Einhaltung von<br />
Umweltstandards geht,<br />
halte ich <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> für<br />
eines der besten Unternehmen in<br />
unserer Region. Die Firma verhält<br />
sich meiner Auffassung nach<br />
wirklich verantwortungsbewusst<br />
gegenüber der Umwelt.”<br />
Jaroslav Hájek<br />
Leiter der tschechischen<br />
Umweltaufsichtsbehörde<br />
2.94%<br />
Unternehmensweite Mitarbeiter-<br />
Fluktuationsrate für 2009<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in der örtlichen Gesellschaft<br />
Unsere Standorte liegen oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten.<br />
Daher pflegen wir auch auf lokaler Ebene ein verantwortungsbewusstes<br />
gesellschaftliches Engagement.<br />
Wir betreiben eine ganze Reihe verschiedener Projekte, die die<br />
Menschen vor Ort einbeziehen und damit die jeweiligen<br />
gesellschaftlichen Anliegen und Bedürfnisse berücksichtigen.<br />
Diese Initiativen umfassen auch Kampagnen vor Ort. Ziel ist es,<br />
Hausbesitzer und Bewohner dazu zu bewegen, sich für eine kostenlose<br />
Dämmung ihres Hauses anzumelden. Zudem fördern wir die „Great<br />
British Refurb Campaign“, mit deren Sanierungsmaßnahmen<br />
Energieeffizienz demonstriert werden soll. Die Kampagne wird von<br />
führenden Regierungsvertretern und tausenden Hausbesitzern unterstützt.<br />
Gemeinnützige Spenden<br />
Wir verfolgen nicht jede einzelne Spende, die unternehmensweit von<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> geleistet worden ist. Doch die Summe aller Geld- und<br />
Sachspenden ist beträchtlich. <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> tritt auch als direkter<br />
Sponsor in Erscheinung: So fördern wir in Deutschland örtliche<br />
Sporteinrichtungen und Schulen, in den USA die Feuerwehr, in<br />
Groß-Britannien Wohlfahrtseinrichtungen für Kinder und in Slowenien<br />
sowie der Tschechischen Republik Grundschulen.<br />
Reagieren auf die gesellschaftliche Umgebung<br />
Wir streben danach, ein guter nachbar zu sein. größtenteils gelingt<br />
uns dies auch recht gut, allerdings nicht in jedem fall. unser Video über<br />
nachbarschaftliche Beziehungen gibt einen ehrlichen und ausgewogenen<br />
Überblick über die Erfahrungen von örtlichen stakeholdern und verschweigt<br />
auch Beanstandungen nicht<br />
siehe www.knaufinsulation.com/de/corporate_responsibility<br />
Ein führendes Beispiel – <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> in Krupka, Tschechische<br />
Republik<br />
unser Werk in krupka, tschechische Republik, ist ein Beispiel für das<br />
gesellschaftliche Engagement vor ort, das wir hier bei knauf insulation<br />
pflegen möchten. Von gemeinschaftsprojekten bis hin zu öffentlichen<br />
anhörungen unterstützen wir pro-aktiv Vorhaben, die hilfreich für die<br />
anliegen und Bedürfnisse der örtlichen gemeinschaft sind. Zu den<br />
aktivitäten gehören mehrere unterstützungsprogramme, eine langfristige<br />
Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen organisationen und ad-hoc-Projekte<br />
wie die sanierung der mauern der Burgruine von krupka.<br />
“Die<br />
Unterstützung, die<br />
<strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> der Stadt<br />
bietet, ist ganz enorm. Sport,<br />
Kultur, Finanzhilfe für die<br />
Rettung historischer Denkmäler,<br />
Kinderspielplätze, den<br />
Kindergarten in Sobechleby, das<br />
Stadion und vieles mehr.”<br />
Ferdinand Figedy<br />
Ortsansässiger, Krupka, Tschechische Republik<br />
Was ist für Sie wichtig?<br />
Gesundheitsförderung der<br />
Mitarbeiter in den USA<br />
aufgrund der speziellen Eigenschaften des<br />
us-gesundheitswesens, insbesondere der<br />
fokussierung auf die private krankenversicherung,<br />
hat knauf insulation in den usa ein<br />
system der gesundheitsfürsorge entwickelt,<br />
das Vorsorgeuntersuchungen und unterstützung<br />
bietet.<br />
Frage: Was habe ich als Mitarbeiter<br />
davon?<br />
Das Gesundheits-System von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
USA bietet Konzepte, Programme und<br />
Beratung zu den Themen Zahnmedizin,<br />
medizinische Versorgung, Familienbetreuung,<br />
Pensionierung, Mitarbeiterbetreuung, Fitness,<br />
Raucherentwöhnungshilfe, Gewichtsabnahme<br />
sowie Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen<br />
und eine Klinik für Mitarbeiter.<br />
Frage: Wie kann ich Näheres darüber in<br />
Erfahrung bringen?<br />
Mitarbeiter wenden sich an ihre örtliche<br />
Personalabteilung oder informieren sich im<br />
Rahmen interner Informationsrundschreiben<br />
über die Programme und Details der der<br />
angebotenen Möglichkeiten.<br />
Frage: Funktioniert das auch?<br />
Unser Raucherentwöhnungsprogramm etwa<br />
weist für Einzelpersonen höhere Erfolgsquoten<br />
auf als andere, ähnliche Programme: Etwa<br />
70 bis 80 Prozent schaffen es, aufzuhören. Das<br />
Programm wird stets individuell zugeschnitten<br />
und finanzielle Unterstützung wird angeboten.<br />
26 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 27
Unser Unternehmen<br />
Für die Umwelt<br />
Für die Umwelt<br />
kernpunkte des neuen integrierten managementsystems von knauf<br />
insulation sind in allen wichtigen Werken in Europa und der<br />
gus-Region umgesetzt worden. in Verbindung mit anderen<br />
maßnahmen des umweltmanagements hilft uns dies, etwa Energienutzung,<br />
treibhausgas-Emissionen, Rohstoffverbrauch, umgang mit<br />
abfall, Wasser sowie transport- und Büroangelegenheiten besser<br />
kontrollieren zu können. gegenstand dieses abschnitts soll unsere<br />
Leistung in den Jahren 2008 und 2009 sein.<br />
Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen<br />
Für uns war immer schon die Zeit gekommen, Energie einzusparen! Wir<br />
haben auf diesem Gebiet schon einiges geleistet – etwa die Halbierung<br />
des Energieverbrauchs in einigen unserer Glaswollewerke – doch sind wir<br />
uns auch bewusst, dass nach wie vor noch viel zu tun ist. Neben bereits<br />
realisierten Energieeinsparungen suchen wir mit großem Nachdruck nach<br />
weiteren Möglichkeiten für den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern in<br />
unseren Werken. Die Photovoltaik-Dachanlage auf unserer neuen<br />
Produktionsstätte in Lannemezan, Frankreich, speist 420 Megawattstunden<br />
pro Jahr in den Energiekreislauf des Werks ein und ist damit richtungsweisend<br />
für andere Anlagen.<br />
Wieviel verbrauchen wir und wie effizient sind wir?<br />
Unsere Energie- und CO 2 -Daten beziehen sich hier auf Glaswolle und<br />
Steinwolle. Aufgrund eines leichten Produktionsrückgangs zwischen 2008<br />
und 2009 ist auch unser Energieverbrauch um 5 Prozent zurückgegangen.<br />
Insgesamt hat sich unsere Energienutzung pro Tonne produzierter Ware<br />
leicht verbessert (um 0,8 Prozent). Die Messungen unserer Energieeffizienz,<br />
mit denen wir vor fast zehn Jahren begonnen haben, machen sich auch<br />
weiterhin für uns bezahlt. So konnten wir trotz des zusätzlichen Aufwands<br />
für den Sonderfall der Erprobungs- und Anpassungsphase für die neue<br />
ECOSE ® Technology unseren Effizienzgrad halten.<br />
Wie viel Kohlenstoffemissionen stoßen wir aus?<br />
Unsere Gesamtemissionen an Kohlenstoffen (Treibhausgas) konnten von<br />
2008 auf 2009 um 14,4 Prozent abgebaut werden. Unser Gesamtemissionsfaktor<br />
für Kohlenstoffe (CO 2 -Emissionen pro hergestellter Ware)<br />
verringerte sich um 11 Prozent.<br />
Bitte beachten Sie: Ungefähr ein Viertel der Energie wird in einem Werk<br />
dafür benötigt, die Schmelz- und Aushärtungstemperaturen aufrechtzuerhalten,<br />
auch wenn gerade keine Produktion stattfindet – diese „Grundlast“<br />
kann Rückwirkungen darauf haben, wie die Indikatoren für den<br />
Emissionsfaktor interpretiert werden (z.B. Energienutzung pro Tonne). Für<br />
Holzwolle- und Hartschaumwerke stehen keine Energie- und CO 2 -Daten<br />
zur Verfügung, weil diese Anlagen zusammen für nicht einmal 5 Prozent<br />
des Ausstoßes verantwortlich sind.<br />
Wir nutzen verschiedene Energieträger; dies wird den Emissionsfaktor für<br />
Kohlenstoffe beeinflussen.<br />
-11%<br />
Verringerung des Gesamtemissionsfaktors<br />
für Kohlenstoffe<br />
gegenüber 2008.<br />
22% koks<br />
28% Elektrischer strom<br />
50% gas<br />
Energieträger<br />
Ein paar kurze Ausführungen des<br />
europäischen Energiemanagers,<br />
Allan Morgans<br />
Was steht im Zentrum Ihrer Arbeit?<br />
Eine Verbesserung der Energieeffizienz von <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong>. Einsparungen sollen die Grundlage<br />
unserer Tätigkeit werden.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie bei <strong>Knauf</strong><br />
<strong>Insulation</strong> gemacht?<br />
Seit ich vor acht Jahren bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
eingestiegen bin, habe ich beobachten können,<br />
wie unser Energiemanagement ganz beträchtliche<br />
Verbesserungen gebracht hat. Langfristig gesehen ist<br />
es eine echte Herausforderung, immer neue Wege<br />
zur Energieeinsparung zu finden. Doch wir stellen<br />
uns der Aufgabe und unser Energieprogramm in St<br />
Helens ist ein tolles Beispiel dafür.<br />
Wie?<br />
Unsere Errungenschaften wie Pressluft,<br />
Fernsteuerungen, ein Kontroll- und<br />
Überwachungssystem, intelligente<br />
Beleuchtungssteuerung sowie unsere Partnerschaft<br />
mit „Carbon Trust“ (der Klimalabel-Initiative)<br />
ermöglichen uns weitere Verbesserungen im Bereich<br />
Energieeffizienz.<br />
Was springt für <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> dabei heraus?<br />
Dank all dieser Anstrengungen haben wir die<br />
direkten Kohlendioxidemissionen bei unseren<br />
verschiedenen Glaswolle-Produktionsstätten von<br />
2005 bis 2009 um 26 Prozent absenken können, bei<br />
unseren Steinwollewerken waren es 14,5 Prozent.<br />
Dadurch, dass wir damit weitermachen, unsere Best-<br />
Practice-Standards unternehmensweit einzuführen,<br />
wollen wir planmäßig auch weiterhin derart<br />
erfolgreiche Reduzierungen erreichen.<br />
“ Neben bereits bestehenden Energieeinsparungen<br />
suchen wir mit großem<br />
Nachdruck nach weiteren Möglichkeiten<br />
für den Einsatz von erneuerbaren<br />
Energieträgern in unseren Werken.”<br />
David Ducarme<br />
Technischer Leiter der Unternehmensgruppe<br />
85%<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hatten wir bis zu<br />
85 Prozent Recycling-Inhaltsstoffe<br />
in unserer Glaswolle.<br />
Materialien<br />
Wir schauen genau hin, welchen Einfluss unsere Produkte auf die Umwelt<br />
haben – von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung und die<br />
Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Wir<br />
setzen Lebenszyklusanalysen ein, um uns mit Hilfe dieser Methoden<br />
bessere Kenntnis über die Auswirkungen von Recycling-Inhaltsstoffen,<br />
Toxizität und Abfallentsorgung zu verschaffen. Wir haben eine vielseitige<br />
Palette von Dämmlösungen zu bieten und verwenden grundverschiedene<br />
Materialien. Zudem fügen wir bei der Herstellung auch Recyclingmaterial<br />
sowie Abfallmaterial aus den Produktionsprozessen und aus den<br />
Verpackungen für Transportzwecke der Wiederverwertung zu.<br />
Um eine absolut sichere Anwendung unserer Produkte zu gewährleisten,<br />
arbeiten wir hart daran, Alternativen für Inhaltsstoffe wie HBCD,<br />
Phenol und Formaldehyd zu finden. Wir sind dabei, verbindliche<br />
Ersatzmöglichkeiten zu entwickeln und werden im nächsten Jahr darüber<br />
berichten. Beachten Sie dazu auch das Kapitel Produkte (S. 14).<br />
Recycelte Inhaltsstoffe<br />
Unternehmensweit hat <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> bei der Produktion den<br />
Materialanteil gesteigert, der aus Recycling gewonnen wird. Der Anteil<br />
an recycelten Inhaltsstoffen kann in unserer Glaswolle bis zu 85 Prozent<br />
betragen. Zudem zeichnet es sich ab, dass dieser Recyclinganteil noch<br />
weiter erhöht werden kann. Auch bei unserer XPS-Produktion verwenden<br />
wir kleinere Mengen von Recyclingstoffen – natürlich ohne Einbußen bei<br />
der Produktqualität. Zum Ausgangsmaterial gehören zum Beispiel auch<br />
Gebrauchsgegenstände wie CD-Hüllen aus Kunststoff.<br />
Beispiele für verbesserte Energie-<br />
Performance durch Effizienz-Inititativen<br />
in unseren Werken<br />
-17%<br />
Reduzierung der Energiekosten in<br />
unserem XPS-Werk in Chivasso seit 2008.<br />
-34,7%<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
in unserem EPS- und Holzwollewerk<br />
in Oosterhout seit 2008.<br />
Abfall<br />
Zero Net Waste<br />
alle unsere Produkte tragen zum Ziel des „Zero<br />
net Waste“-Bauens bei. davon spricht man, wenn<br />
die menge an abfall, die beim Bau anfällt, der<br />
menge an Recyclingmaterial entspricht, das dabei<br />
eingesetzt wird.<br />
Wir arbeiten hart daran, die Menge an Abfall zu verringern, die bei uns<br />
entsteht. Zudem achten wir darauf, dass bei der Verpackung unserer<br />
Produkte weniger Folgeabfall entsteht.<br />
Abfallmenge senken<br />
Es ist gute Tradition bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong>, Abfallmengen so gering wie<br />
möglich zu halten. Wir sind mit Nachdruck dabei, eine globale<br />
Abfallzielvorgabe anzustreben, die wir im Rahmen des nächsten Berichts<br />
veröffentlichen möchten. Alle unsere Werke überwachen auf lokaler<br />
Ebene ihre Recycling-Aspekte und geben sich selbst Verbesserungsziele<br />
vor. In den USA beträgt der Anteil gefährlicher und nicht-gefährlicher<br />
Abfälle, die dem Recycling zugeführt wurden, 80,4 Prozent bzw. 2,9<br />
Prozent. In unseren Hartschaumfabriken in Europa erreichen wir eine<br />
typische Wiederverwertungsquote von 99 Prozent unserer Polystyrol- und<br />
Kartonabfälle.<br />
Darüber hinaus sind auch unsere Produkte recyclingfähig – sowohl in der<br />
Form einer Wiederverwendung von Produktionsabfällen, als auch mittels<br />
einer Verwendung in Sekundärprodukten wie Dekorationsplatten oder<br />
Baustoffen. In Slowenien und Groß-Britannien haben wir zudem<br />
„Rücknahme“-Initiativen gestartet, die künftig auch auf unsere anderen<br />
Betriebe ausgeweitet werden sollen.<br />
Entsorgung von nicht-gefährlichen und gefährlichen Abfällen<br />
Nur relativ kleine Mengen an Abfall bringen wir auf Mülldeponien.<br />
Doch unsere Aufzeichnungen berichten von Steigerungsraten bei nicht<br />
gefährlichen und gefährlichen Abfällen, die in Mülldeponien abgelagert<br />
wurden, von 10,2 bzw. 16,4 Prozent. Bezogen auf jede Tonne hergestellter<br />
Ware beträgt die Steigerung 6,3 bzw. 12,3 Prozent. Steigerungen bei<br />
Abfallmengen sind für uns recht ungewöhnlich. Jedoch fiel im Jahr 2009<br />
durch die Anpassung unserer Produktionsprozesse an den Einsatz der<br />
ECOSE ® Technology (durch zusätzliche Tests und Probeläufe) auch mehr<br />
Abfall an. Diese Abfallzahlen und jene für <strong>2010</strong> werden uns bei der<br />
Aufstellung eines angemessenen Mindeststandards helfen, von dem aus<br />
wir dann Zielvorgaben für eine Verbesserung der Performance entwickeln<br />
können.<br />
28 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 29
Unser Unternehmen<br />
Für die Umwelt<br />
Verpackungs- und Transportwesen<br />
Eine wahre Erfolgsgeschichte ist unsere schon länger bewährte<br />
Innovationsfreudigkeit in Sachen umweltbewusster Verpackung,<br />
was für unsere Kunden in vielfacher Hinsicht von Vorteil ist.<br />
Vertriebsunternehmen, die eine „volle Ladung“ bestellen, erhalten durch<br />
den Einsatz unserer SupaKube-Kompressionstechnologie zusätzlich<br />
60 Rollen im Vergleich zu herkömmlich verpackten Glaswolleprodukten.<br />
Wir verfolgen die Kosten, Auswirkungen und Performance unserer<br />
Transportaktivitäten. Unsere Betriebsleiter berichten jeden Monat<br />
über Transportwesen, Produktionsplanung und Kundenservice. Ein gutes<br />
Logistikmanagement nimmt sich nicht nur niedrigere Emissionswerte,<br />
die Vermeidung von Verkehrsstörungen und geringere Lärmerzeugung<br />
zum Ziel, sondern auch eine Verkürzung der Transportwege, strategische<br />
Planung für raschere Expansion in neue Märkte, eine gesteigerte<br />
Flexibilität zur Befriedigung des jeweils aktuellen Bedarfs der<br />
Kundschaft und eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit angesichts<br />
ständig steigender Kraftstoffpreise. Auch die Art und Weise, wie wir<br />
mit Frachtdiensten arbeiten, kann positiven Einfluss auf die Umwelt haben.<br />
Wir ziehen dabei Technologien vor, die den Ausstoß von CO 2 und<br />
sonstigen Emissionen verringern, zum Beispiel über selektive katalytische<br />
Reduktion. Wir wollen umweltbewusste Speditionsunternehmen und fördern<br />
über unsere Auftragsvergabe ein möglichst verantwortungsvolles<br />
Transportwesen.<br />
Wassernutzung und Effizienz<br />
Effiziente Wassernutzung geht Hand in Hand mit effizienter Nutzung von<br />
Energie. In der Regel sind ungefähr 2,77 Kubikmeter<br />
(2.771 Liter) Wasser nötig, um die übliche Dämmung für ein typisches<br />
Wohnhaus in den Oststaaten der USA herzustellen. Die Energieversorger<br />
müssen ungefähr 2,3 Liter Wasser verwenden, um eine Kilowattstunde<br />
Strom zu erzeugen. Damit ist das Wasser, das für die Herstellung der<br />
Dämmung verbraucht wird, nach 1.200 Kilowattstunden wieder<br />
hereingeholt, was einer Einsparung von etwa 120 Litern Heizöl entspricht.<br />
Wenn die Produktion steigt, ist es normal, dass dabei auch mehr<br />
Ressourcen verbraucht werden. Unsere Gesamtproduktion hat von 2008<br />
bis 2009 um vier Prozent zugenommen. Dabei mussten wir pro Tonne<br />
hergestellter Ware weniger Wasser aufwenden (18,3 Prozent), ein etwas<br />
größerer Rückgang als die absolute Senkung des Wasserverbrauchs<br />
(15,8 Prozent). Wir konnten darüber hinaus beobachten, dass unsere<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Wassereffizienz Wirkung zeigen<br />
– trotz eines Wasserverbrauchs, der im Zuge der Umbauten in St. Helens<br />
die Normalwerte überstieg. Die genannten Daten schließen die<br />
Verwendung von Recyclingwasser in unseren Werken nicht mit ein. In den<br />
US-Werken sank der Wasserverbrauch pro Tonne hergestellter Ware um<br />
36 Prozent, während unsere Werke in Europa und der GUS-Region mit<br />
einem Anstieg um 6,4 Prozent eine kleine Erhöhung des Wasserverbrauchs<br />
pro Tonne hergestellter Ware zu vermelden haben.<br />
Diese Werte und jene für <strong>2010</strong> werden uns bei der Aufstellung eines<br />
angemessenen Mindeststandards helfen, von dem aus wir dann<br />
Zielvorgaben für eine Verbesserung der Performance entwickeln können.<br />
Woher kommt unser Wasser?<br />
In unseren Werken in den USA, Europa und der GUS-Region hat der<br />
Anteil an verwendetem Wasser, das aus anderen Quellen als der<br />
kommunalen Wasserversorgung stammt, um 14,3 Prozent<br />
abgenommen.<br />
Keines unserer Werke steht in oder in unmittelbarer Nähe von einem<br />
Naturschutzgebiet oder einem Gebiet mit besonderer biologischer<br />
Vielfalt. Im Jahr 1998 erwarb <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> von der Cottonwood<br />
Creek Mitigation Bank für rund drei Hektar Land so genannte<br />
„Wetlands Mitigation Credits“ (Anreiz-Programm für kompensatorische<br />
Maßnahmen gegen Umweltauswirkungen im Feuchtgebiet) des<br />
„Department of Fish and Games“ der kalifornischen Regierung. Rund<br />
eineinhalb Hektar Feuchtgebiets- und Uferhabitat wurden einbezogen.<br />
Abwasser<br />
Im Jahr 2009 konnten wir 33 Prozent mehr Wasser ableiten als 2008.<br />
Das sind 30 Prozent mehr pro Tonne hergestellter Ware als zuvor.<br />
Die dringende Problematik der Wasserknappheit und -qualität rund um<br />
die Welt stellt ein physikalisches und finanzielles Risiko dar. Bei uns wird<br />
Abwasser gefiltert und in vielen betrieblichen Prozessen wiederverwendet.<br />
Das geht in den meisten unserer Werke in geschlossenen<br />
Kreislaufsystemen vonstatten. Das Wasser wird als Dampf wieder<br />
abgegeben. Dies führt in einigen unserer Werke zu einer Reduzierung<br />
des Wasserbedarfs um mehr als 80 Prozent. So sind wir auf dem Weg zu<br />
einem angemessenen Wassermanagement zwar schon gut vorangekommen<br />
– wir wissen aber auch, dass wir noch nicht am Ziel sind. Die<br />
gesamte Problematik tritt nochmals verstärkt in Erscheinung, wenn<br />
Industrie und Lieferketten in wasserarmen Regionen operieren.<br />
–18.3%<br />
Wasserverbrauchsfaktor<br />
Wir verbrauchen weniger Wasser<br />
pro Tonne hergestellter Ware<br />
+30%<br />
Abwasserableitungsfaktor<br />
Wir konnten unsere<br />
Abwasserableitung pro Tonne<br />
hergestellter Ware steigern<br />
Rücknahme von Paletten<br />
im Jahr 2009 konnten wir in groß-Britannien über<br />
126.000 Paletten wiederverwerten. dies verdanken<br />
wir unserer mitgliedschaft bei einem Rückhol- und<br />
umlauflogistikprogramm, das sich vorhandenen Leerraum<br />
auf LkW zunutze macht. dies verhilft zur Einsparung<br />
von kohlenstoffemissionen und zur Reduzierung von<br />
Entsorgungskosten unserer kunden. Wir werden uns nach<br />
einer unternehmensweiten Rücknahmepraxis von Paletten<br />
bei knauf insulation umsehen, um solche Prozesse auch in<br />
anderen Ländern zu ermöglichen.<br />
Rund ums Büro<br />
Wir unterstützen auch die Nutzung neuer Arbeitsmethoden wie<br />
Audio- und Videokonferenzen und beschaffen IT-Hardware in verantwortlichem<br />
Rahmen. Als Teil der Einführung von Mineralwolle mit<br />
ECOSE ® Technology in der Ukraine führte unsere lokale Organisation<br />
ein „Green Office-Programm“ ein. Das Programm zielt auf mögliche<br />
Verbesserungen in verschiedenen Bereichen ab, etwa bei der Energienutzung<br />
und bei Abfall am Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter vor Ort sollen<br />
nicht zuletzt dazu angeregt werden, auch bei sich zu Hause aktiv zu<br />
werden. Eines unserer festen Vorhaben für 2011 besteht darin, im<br />
gesamten Unternehmen eine „Green-Office-Initiative“ auf den Weg zu<br />
bringen.<br />
In Kalifornien wird Wasser wiederaufbereitet<br />
in unseren Werken in shasta Lake (kalifornien) und krupka<br />
(tschechische Republik) haben wir eine Reihe von investitionen<br />
getätigt, um den schutz der Wasserreserven weiter zu verbessern.<br />
Bei vielen Prozessen benutzen wir aufbereitetes abwasser, während<br />
Prozess- und kühlwasser über das Brauchwassersystem dem<br />
Recycling zugeführt wird. Wiederaufbereitetes Wasser kommt<br />
auch für die Bereitung von Bindemitteln und die Behandlung von<br />
oberflächen (overspray) zum Einsatz. Wir testen dieses Verfahren<br />
zurzeit in anderen Werken. Ziel ist, es auch auf unsere übrigen<br />
glaswollefabriken auszuweiten.<br />
Hab’ nur mal angerufen, um Ihnen mitzuteilen …<br />
unsere mitarbeiter nutzen immer stärker die audio- und<br />
Videokonferenzmöglichkeiten bei knauf insulation. Wir arbeiten mit<br />
nachdruck daran, diesen service all unseren mitarbeitern zugänglich<br />
zu machen und sind derzeit dabei, unternehmensweit alle Büros von<br />
knauf insulation mit der entsprechenden technik auszustatten.<br />
30 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong> –––– 31
Unser verbindliches<br />
Engagement<br />
Engagement<br />
› Managementansatz: Das HSE-integrierte Managementsystem<br />
in ganz Europa und der GUS-Region vollständig einführen<br />
› Managementansatz: Etablierung der ISO14001-Norm bis Ende 2011<br />
in allen Werken in Europa und der GUS-Region<br />
› Mitarbeiterinteressen: Neue Verpflichtungen eingehen im Sinne eines<br />
weltweit gültigen Wohlfahrtsplans im nächsten Berichtszeitraum, 2011<br />
› Produktinhaltsstoffe: Weiterhin daran arbeiten, Phenol und<br />
Formaldehyd zu ersetzen und Alternativen für HBCD zu finden<br />
› Produktinhaltsstoffe: Quer durch unser gesamtes Produktportfolio<br />
weiterhin Mittel und Wege finden, den Einsatz von Recycling material<br />
aus Verbraucher- ebenso wie aus Industrieabfällen zu steigern<br />
› Recycling in der Produktion: Recyclingraten berichten und<br />
Zielvorgaben für eine Verbesserung in Europa und der GUS-Region<br />
setzen<br />
› Recycling in der Logistik: Überprüfung einer möglichen Palettenrücknahme<br />
bei <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> überall in Europa und der GUS-Region<br />
› Energie im operativen Betrieb: Mehr Möglichkeiten für die<br />
Verwendung erneuerbarer Energieträger ermitteln<br />
› Transport: Im Jahr 2011 über Energienutzung und Kohlenstoff -<br />
ausstoß im globalen Transportbereich berichten<br />
› Energienutzung in Gebäuden: Eine Prüfung unseres gesamten<br />
Gebäudebestandes durchführen mit dem Ziel, ein Sanierungsprogramm<br />
im Hinblick auf Energieeffizienz zu entwickeln und<br />
umzusetzen<br />
› Lebenszyklusanalysen für unsere Produkte: Bis Ende 2011 in<br />
all unseren Werken die Erstellung von LCAs veranlassen<br />
32 –––– <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong> Isolierungsangelegenheiten <strong>2010</strong><br />
Wie es weiter geht?<br />
Nachdem wir Ihnen nun unseren Bericht über Errungenschaften,<br />
Herausforderungen und Effizienz vorgelegt haben, lassen Sie uns zum<br />
Abschluss noch ein paar Worte über die nächsten Schritte in unserem<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />
Unser Wachstum im vergangenen Jahrzehnt hat uns extrem auf Trab<br />
gehalten und dafür gesorgt, dass wir uns vor allem mit internen<br />
Auswirkungen unseres Zuwachses beschäftigen mussten – etwa mit<br />
Veränderungsprozessen in der Unternehmenskultur. Heute sind wir so<br />
aufgestellt, dass wir die nächste Periode des Wachstums ins Auge fassen<br />
können. Wir werden Nachhaltigkeit unternehmensweit noch tiefer in<br />
unsere Aktivitäten einbinden und sie zu einem Bestandteil unserer DNS<br />
machen – ein Teil unserer Arbeit.<br />
Insbesondere würde ich Ihr Augenmerk gerne auf die Methodik richten,<br />
mit deren Hilfe wir diese Aufgabe in Angriff nehmen wollen. Wir haben<br />
sie in drei Stufen aufgeteilt:<br />
• Unser Haus in Ordnung bringen: Wie aus diesem Bericht hervorgeht,<br />
haben wir nach wie vor noch einiges zu tun, um weltweit einen<br />
umfassenden und einheitlichen Ansatz für ein besseres Verständnis der<br />
Auswirkungen unseres Arbeitens auf Aspekte der Nachhaltigkeit zu<br />
entwickeln und etwaige Lücken zu schließen. Bis zum nächsten Bericht<br />
werden wir hier ein gehöriges Stück weiter sein.<br />
• Benchmarking im Vergleich zu internationalen Zielvorgaben: Als Teil der<br />
übergreifenden Bemühungen, Nachhaltigkeit besser in der Gesellschaft<br />
zu verankern, macht es durchaus Sinn, unsere eigene Performance in<br />
maßgeblichen Schlüsselbereichen an internationalen Maßstäben zu<br />
messen – etwa an den mittel- und langfristigen Zielvorgaben zum<br />
Thema Klimawandel. Bis zum nächsten Bericht werden wir gemeinsam<br />
all die Bereiche festlegen, die für uns maßgeblich sein werden und wo<br />
wir diese vergleichende Überprüfung durchführen sollten. Zudem<br />
werden wir festlegen, welche internationalen Zielvorgaben für unsere<br />
Bewertung verwendet werden sollten und werden daraufhin unsere<br />
eigenen Leistungen auch an diesen Richtwerten messen.<br />
• Programme und Initiativen etablieren, um unsere hochgesteckten Ziele<br />
zu erreichen und darüber hinauszugehen: Sobald wir uns klar darüber<br />
sind, wo genau wir stehen, werden wir uns über aktuelle Programme<br />
einigen oder bereits laufende Pläne anpassen. Wichtig wird sein, unsere<br />
eigenen Aktivitäten noch stärker nach diesen Zielvorgaben auszurichten.<br />
Wir werden in Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern<br />
herausfinden, wie wir unsere Ziele auf dem direkten Wege realisieren,<br />
um sie im Anschluss noch übertreffen zu können.<br />
Als ein auf seinen Märkten bedeutender Akteur mit zukunftsweisenden<br />
Produkten werden wir noch stärker als bisher Führungsrollen übernehmen.<br />
Wir wissen, dass mit ambitionierten Zielen und Größenordnungen<br />
auch mehr Verantwortung einhergeht. Deshalb möchte ich Sie dazu<br />
ermuntern, Ihre Ideen und positiven Eindrücke, aber auch Ihre Sorgen der<br />
Geschäftsführung und dem Nachhaltigkeitsteam von <strong>Knauf</strong> <strong>Insulation</strong><br />
mitzuteilen – im Hinblick auf Nachhaltigkeit, ebenso wie in Bezug auf die<br />
Art und Weise, wie wir arbeiten<br />
Tony Robson<br />
November <strong>2010</strong><br />
Global Internationaler Hauptsitz<br />
knauf insulation Holding gmbH<br />
am Bahnhof 7<br />
d-97346 iphofen<br />
germany<br />
Marketing und Medien<br />
frans.vanzon@knaufinsulation.com<br />
Nachhaltigkeit<br />
sustainability@knaufinsulation.com<br />
Verfasser: „twotomorrows“<br />
dieser Bericht ist auf Papier gedruckt, das<br />
die internationalen umweltstandards erfüllt.<br />
Es enthält vollständig chlorfrei gebleichten<br />
natürlichen Zellstoff, der aus nachhaltiger<br />
Waldwirtschaft gewonnen wurde.<br />
aus vorbildlicher Waldwirtschaft
Global headquarters<br />
knauf insulation Holding gmbH<br />
am Bahnhof 7<br />
d-97346 iphofen<br />
germany<br />
www.knaufinsulation.com<br />
DE