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GEMEINDEBRIEF Ein Zeugnis der Mitmenschlichkeit! - Thomaskirche

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<strong>Ein</strong> <strong>Zeugnis</strong> <strong>der</strong> <strong>Mitmenschlichkeit</strong>!<br />

Ferdinand Spiroch und Angelika Hess<br />

zwei Protestanten als Integrationshelfer<br />

Vor drei Wochen beim <strong>Ein</strong>kaufen im<br />

Hansson Zentrum treffe ich mein Gemeindemitglied,<br />

Ferdinand Spiroch.<br />

Er betätigt sich neuerdings als ehrenamtlicher<br />

Deutschlehrer, erzählt er<br />

mir. Gar nicht weit weg, am Salvatorianer<br />

Platz, hinterm KIKA, unterrichtet<br />

er 12 Schüler/innen aus 11 verschiedenen<br />

Nationen. Blutiger Grundlagenunterricht!<br />

Das Asylzentrum <strong>der</strong> CA-<br />

RITAS, die VOLKSHILFE und <strong>der</strong> evangelische<br />

FLÜCHTLINGSDIENST<br />

schicken ihm ihre Schützlinge. Ich<br />

beschließe bei solch einem Unterricht<br />

als Gast teilzunehmen.<br />

Wir treffen uns an einem Vormittag<br />

bei den Salvatorianern im Gemeindesaal.<br />

Dort erwartet mich als erste Überraschung<br />

ein weiteres evangelisches<br />

Gemeindeglied! Die Co-<br />

Lehrerin von Herrn Spiroch, Frau Angelika<br />

Hess, die beiden verbindet<br />

eine langjährige Freundschaft, gemeinsam<br />

kochen sie Kaffee, um ihren<br />

Schüler/innen einen kleinen Freundschaftsdienst<br />

zu erweisen. Die erste,<br />

die kommt, ist Shabnam („<strong>der</strong> Tau“)<br />

3<br />

aus Persien, weil<br />

heute die letzte<br />

Stunde stattfindet<br />

vor <strong>der</strong> Sommerpause,<br />

hat sie für Frau Angelika und<br />

Herrn Ferdinand jeweils fünf große<br />

Rosen mitgebracht! Bei dem geringen<br />

Geld, das Shabnam zur Verfügung<br />

hat, kann ich an dieser Geste ermessen,<br />

wie wichtig Ihr und den an<strong>der</strong>en<br />

diese gemeinsamen Unterrichtsstunden<br />

geworden sind.<br />

Zu Beginn des Unterrichts muss je<strong>der</strong><br />

erzählen, was er gestern gemacht<br />

hat, so wird die „freie Rede“ geübt.<br />

Dann lesen wir reihum eine Geschichte<br />

von zwei streitenden Ziegenböcken,<br />

die Herr Spiroch aus einem<br />

Fabelbuch mitgebracht hat. Jetzt geht<br />

es zunächst um das genaue Lesen<br />

und Aussprechen, dann ums Verstehen.<br />

Spätestens jetzt wird <strong>der</strong> Unterricht<br />

zur Schwerarbeit!<br />

Herr Spiroch, <strong>der</strong> schon im Vorfeld in<br />

mühevoller Arbeit alle möglichen<br />

Wörterbücher <strong>der</strong> unterschiedlichsten<br />

Sprachen herangeschafft hat, steht<br />

nun vor <strong>der</strong> Schwierigkeit einem Nepalesen,<br />

einem indischen Sikh, einer<br />

Perserin, einem Iraker, einer Armenierin,<br />

einem Mann aus <strong>der</strong> kaukasischen<br />

Republik Dagestan, aus Uganda,<br />

Nigeria, Kamerun…<br />

Begriffe wie „jemanden vorlassen“<br />

o<strong>der</strong> „zusammen prallen“ o<strong>der</strong><br />

gar „halsstarrig sein“ verständlich<br />

zu machen!<br />

Hier erweist sich das schauspielerische<br />

Talent von Frau Angelika als

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