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Rind 3-2010.pdf

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Foto: Angelika Sontheimer<br />

aktuell<br />

TIERGESUNDHEIT RIND<br />

schuhe vermindern die Keimübertragung.<br />

Erste Hilfe nach der<br />

Diagnose<br />

Die Milchuntersuchung der laktierenden<br />

Kühe mit der Bestimmung von euterpathogenen<br />

Keimen in den Viertelgemelksproben ist<br />

die Voraussetzung für eine gezielte antibiotische<br />

Behandlung.<br />

Akut erkrankte Tiere müssen sofort behandelt<br />

und von der Milchablieferung ausgeschlossen<br />

werden. Altmelkende euterkranke<br />

Kühe sollten sorgfältig zu Ende behandelt werden,<br />

damit sich die Zellzahlen wieder normalisieren<br />

und nach der Behandlung mit einem<br />

auf den festgestellten Erreger wirksamen<br />

Trockensteller trockengestellt werden. Bei<br />

mehrfach erkrankten Tieren mit chronischen<br />

Mastiden und dauerhafter Schädigung des<br />

Gewebes oder Verkapselung der Erreger ohne<br />

erkennbare Verbesserung empfiehlt sich die<br />

Merzung der Tiere. In Mastitisproblembetrieben<br />

sollte der Tierhalter gemeinsam mit<br />

dem Hoftierarzt oder dem Eutergesundheitsdienst<br />

Sanierungskonzepte entwickeln.<br />

Wichtig ist eine an die Betriebsgröße und<br />

Mitarbeitersituation angepasste Arbeitsorganisation.<br />

Das Markierungssystem für behandelte<br />

Kühe muss eindeutig und für alle<br />

Mitarbeiter nachvollziehbar sein. In kleinen<br />

Betrieben reicht unter Umständen die Kennzeichnung<br />

am Euter oder mit Bändern an den<br />

Beinen aus.<br />

In großen Betrieben braucht es die<br />

Unterstützung des Melkcomputers, der beispielsweise<br />

nach der Identifikation der betreffenden<br />

Kuh eine Alarmlampe anschaltet oder<br />

die Kühe werden ganz vom normalen Melksystem<br />

ausgeschlossen und in einem separaten<br />

Krankenstall extra gemolken.<br />

Einwegtücher und Handschuhe gehören zur professionellen Euterhygiene.<br />

Foto: Angelika Sontheimer Trotz aller Technik sollte die manuelle Euterkontrolle nicht vernachlässigt werden. Hand-<br />

Richtig Melken beugt vor<br />

Eutergesundheit und Milchleistung hängen<br />

zu einem großen Teil von der Melktechnik<br />

ab. Werden hier Fehler gemacht, ist schnell ein<br />

ganzer Bestand mit Entzündungserregern<br />

infiziert.<br />

Die Verbreitung geschieht beim Melken<br />

über die Hände der Melker und über die<br />

Melkzeuge. Vor allem bei Lufteinbrüchen wie<br />

beim Ansetzen und Abnehmen des Melkzeuges<br />

können die Bakterien durch den offenen<br />

Strichkanal ins Euter gelangen.<br />

Anzeichen für eine schlechte Melktechnik<br />

und Vakuumschwankungen sind beispielsweise,<br />

wenn die Kühe nicht freiwillig in den<br />

Melkstand kommen, beim Melken unruhig<br />

sind und auf den Hinterbeinen hin und her<br />

treten oder die Melkzeuge übermäßig oft<br />

abschlagen und viel Restmilch im Euter verbleibt.<br />

Wenn es möglich ist, sollte die<br />

Melkreihenfolge „gesunde <strong>Rind</strong>er, gesunde<br />

Kühe, erkrankte Kühe“ eingehalten werden.<br />

Zu einer guten Melktechnik gehört auch das<br />

Vermeiden von Blindmelken und bei der<br />

heute verbreiteten automatischen Abnahme<br />

die manuelle Nachkontrolle der Viertel.<br />

Die Landwirtschaftskammern, die Eutergesundheitsdienste<br />

oder die Melkmaschinenhersteller<br />

bieten eine technische Prüfung der<br />

Melkanlage nach DIN/ISO an. Dabei wird die<br />

Melktechnik auf Undichtigkeiten im Vakuumsystem,<br />

an die Milchmenge angepasste<br />

Leitungsquerschnitte, ungleichmäßig laufende<br />

Pulsatoren oder verschmutzte Regelventile<br />

durchgesehen. Weitere wichtige Parameter<br />

sind die Einhaltung des empfohlenen<br />

Wechselintervalls, die Prüfung auf verhärtete<br />

Zitzenbecher und die regelmäßige Kontrolle<br />

der Zitzenbechergröße und der Zitzengummis<br />

auf Verhärtungen.

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