Die Geschichte der Domäne Kaltenhof - von D'Hansti
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<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Domäne</strong> <strong>Kaltenhof</strong><br />
<strong>Die</strong>se Aufzeichnung wurde anlässlich <strong>der</strong> 25 Jahr Feier<br />
<strong>der</strong> Kaltenhöfer Siedlergemeinschaft im September 1978<br />
<strong>von</strong> Herrn Willi Rosenfeld, Besitzer des Hofes Sturenhagen, verfasst.<br />
Zum Majorat <strong>Kaltenhof</strong> gehörte das Hauptgut, welches das gesamte Land umfasst, was<br />
heute in den Händen <strong>der</strong> <strong>Kaltenhof</strong>er Bauern ist. Ferner gehörten dazu die Speckwiesen,<br />
<strong>der</strong> Wald Stodthagen mit Gehege Krück, Wald Ochsenkoppel und Mückenbrook und das<br />
Moor, so wie <strong>der</strong> Meierhof Sturenhagen mit Mühle, die 1863 erbaut wurde,1928 abbrannte<br />
und das ganze Dorf Felm mit Bauernstellen.<br />
Das Hauptgut mit Speckwiesen, <strong>der</strong> Hof Sturenhagen und die Bauernstellen Felm waren<br />
verpachtet. <strong>Die</strong> Wäl<strong>der</strong> und das Moor wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Försterei Stodthagen betreut. Hof<br />
Sturenhagen durfte im Moor jährlich 100.000 Soden Torf backen. <strong>Die</strong>ses war gerichtlich<br />
eingetragen und wurde bis nach Kriegsende ausgenutzt.<br />
Der letzte Besitzer des Majorats <strong>Kaltenhof</strong> war Graf Georg <strong>von</strong> Reventlow, ein einfacher,<br />
schlichter Herr, dem das Wohlergehen seiner Pächter sehr am Herzen lag.<br />
Pächter des Hauptgutes war Ende 1800 ein Herr Frank, <strong>der</strong> wohl nicht gut wirtschaftete<br />
und die Län<strong>der</strong>eien in einem total verquekten Zustand hinterließ. Kurz bevor er Konkurs<br />
anmelden musste, brannte noch <strong>der</strong> Kuhstall ab. Es sollen über 300 Tiere verbrannt sein.<br />
Der nächste Pächter war Herr Eduard Bornhöft, ein junger und tüchtiger Landwirt, dem es<br />
glückte, begünstigt durch einen äußerst schönen Herbst, mit Einsatz <strong>von</strong> neuen Pflügen<br />
und mit Rundeggen den Acker im ersten Herbst <strong>von</strong> Quecken zu befreien.<br />
Durch Düngen mit Knochenmehl und ‚9 x 9’, einem Kunstdünger, <strong>der</strong> damals in den Handel<br />
kam, soll er gewaltige Ernten eingebracht haben. Mit 3 Ztr. ‚9 x 9’ die Tonne glaubte man<br />
damals des Guten schon zu viel zu tun.<br />
Graf <strong>von</strong> Reventlow hatte 2 Söhne und 3 Töchter. Der älteste Sohn sollte Hofnachfolger werden.<br />
Aber es sollte alles an<strong>der</strong>s kommen. Der jüngste Sohn starb als Kind an Diphtherie<br />
und als <strong>der</strong> älteste Sohn sich erschoss, angeblich wegen eines schlechten Zeugnisses, war<br />
Graf Georg so durchhin, dass er <strong>von</strong> <strong>Kaltenhof</strong> nichts mehr hören und sehen wollte. Er verkaufte<br />
das Gut 1910 an die Landbank in Berlin für RM 2.000.000,00.<br />
Mein Großvater und auch mein Vater war schon Pächter <strong>von</strong> Sturenhagen. (Aussage <strong>von</strong><br />
Willi Rosenfeld) Mein Vater und auch die Felmer Bauern kauften zu dem Zeitpunkt die bis<br />
dahin gepachteten Höfe. <strong>Die</strong> Landbank for<strong>der</strong>te nun für das Hauptgut RM 2.000.000,00<br />
und fand keinen Käufer.<br />
Jetzt begann eine Leidenszeit für das Hauptgut. <strong>Die</strong> Landbank ließ das Gut durch Inspektoren<br />
bewirtschaften, die diese Arbeit aber immer mehr o<strong>der</strong> weniger einem Verwalter bzw.<br />
dem Vogt überließen und selbst einen guten Tag lebten. <strong>Die</strong> Inspektoren wechselten oft. Sie<br />
kamen aus Schlesien, Ostpreußen und Nie<strong>der</strong>sachsen. Je<strong>der</strong> hatte an<strong>der</strong>e Wirtschaftsweisen.<br />
Einer kaufte sogar 2 Lokomotiven und pflügte den Acker mit dem Pflug, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />
Seilwinde gezogen wurde. Es wurde tiefer gepflügt, als <strong>der</strong> Acker es vertragen konnte und<br />
die Ernten sollen über Jahre gering gewesen sein.<br />
<strong>Die</strong> Landbank fand endlich in den Gütermaklern Michael & Repenning einen Käufer. Sie<br />
setzten die Bauern: Meets, Ivens, Giese, Wittern, Früchting, Schrö<strong>der</strong>, Gätje, Markwardt,<br />
Eichmeyer, Möller, Tiedemann, Krohn, Bahr, Göttsche und Voß als Siedler an und verkauften<br />
den Resthof an einen Herrn Dr. Braak.<br />
Als zu dieser Zeit die Landarbeiter streikten und die <strong>Kaltenhof</strong>er Landarbeiter noch extra<br />
einige Tage o<strong>der</strong> Wochen nicht arbeiten wollten, verkaufte Dr. Braak das Gut und behielt<br />
nur den Wald Stodthagen und Krück, das Moor und die Speckwiesen, was heute noch im<br />
Besitz seiner Nachfahren ist. Da Dr. Braak Jude war, wollten die Nazis ihm seinen Besitz<br />
1
enteignen. Er hatte aber die Staatsangehörigkeit <strong>von</strong> Peru; so konnten sie nicht an seinen<br />
Besitz heran.<br />
<strong>Die</strong> nächsten Besitzer waren 2 schweizer Junggesellen: Goutsvill und Mievile, <strong>der</strong>en Hauptvergnügen<br />
<strong>der</strong> Pferdesport mit Vollblutpferden war. Sie blieben nicht lange und verkauften<br />
das Gut an einen Herrn Speichert, <strong>der</strong> in Nie<strong>der</strong>sachsen eine <strong>Domäne</strong> gepachtet hatte. Bei<br />
seinem Antritt soll er gesagt haben: „Hier will ich wirtschaften, leben und sterben“. Aber<br />
nach wenigen Jahren ging ihm die Puste aus und <strong>Kaltenhof</strong> wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Domäne</strong>nverwaltung<br />
aufgekauft. Inspektor wurde ein Major a. d. <strong>von</strong> Kathen, <strong>der</strong> früher Direktor über die<br />
Güter Kaiser Wilhelms II. war. Er hatte wohl <strong>von</strong> <strong>der</strong> praktischen Landwirtschaftsführung<br />
wenig Ahnung. Dazu kam das Unglück in Jahren ungewöhnlich schlechter Ernten wirtschaften<br />
zu müssen.<br />
Nachdem er innerhalb <strong>von</strong> 2 Jahren eine große Unterbilanz hatte, bot ihm die <strong>Domäne</strong>nverwaltung<br />
an, das Gut in Pacht mit eigenem Risiko zu übernehmen. Herr <strong>von</strong> Kathen<br />
nahm sich zu seinem Unglück einen Herrn Rauert <strong>von</strong> Kubitzberg als Teilhaber. Er ahnte<br />
nicht, dass Herr Rauert bereits in finanziellen Schwierigkeiten steckte und war mit dessen<br />
Hilfe auch nach kurzer Zeit pleite.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Domäne</strong>nverwaltung nahm jetzt das Gut in Selbstbewirtschaftung und stellte einen<br />
Herrn Sahru als Inspektor ein. Herr v. Kathen bekam das ehemalige Pächterhaus als Wohnung<br />
und einige Tonnen Land dazu. Er wollte eine Hühnerfarm betreiben. Nach anfänglichen<br />
Erfolgen ging er auch hiermit kaputt, als er auf einige 1000 Hühner kommen wollte,<br />
die Küken aber an ‚Pips’ erkrankten. Herr v. Kathen war ein anständiger und ehrlicher<br />
Mann. <strong>Die</strong> Schulden, die er beim Aufbau seiner Hühnerfarm gemacht hatte, zahlte er restlos<br />
zurück.<br />
Während <strong>der</strong> Zeit des Herrn Sahru als Inspektor wurde <strong>der</strong> Vorfluter erstmals bis zur Grenze<br />
Postkamp vertieft, <strong>der</strong> Acker drainiert und gekalkt. Es wurde reichlich Thomasmehl und<br />
Kali gestreut. Herr Sahru hatte nur einen Fehler, er trank den Alkohol wie Wasser, was auf<br />
Dauer nicht gut gehen konnte. Als er dann an <strong>der</strong> Kreuzung in Gettorf einen schweren Unfall<br />
mit dem Motorrad baute, fiel er doch in Ungnade und wurde entlassen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Domäne</strong>nverwaltung verpachtete <strong>Kaltenhof</strong> jetzt – 1931 – an einen Herrn Jacob Julius<br />
Jürgensen, dem nach seinem Tode 1937 sein Sohn Hans folgte. Jürgensen senior und junior<br />
haben das Gut zu einem Mustergut entwickelt. Als die <strong>Domäne</strong> 1952 aufgesiedelt wurde,<br />
ist Herr Hans Jürgensen schweren Herzens <strong>von</strong> <strong>Kaltenhof</strong> abgezogen, hat aber auf seinem<br />
neuen Betrieb Harzhof seine Tüchtigkeit erneut unter Beweis gestellt.<br />
Nachtrag<br />
Der Wald Ochsenkoppel soll nach 1800 abgeholzt worden sein, um Geld für den Aufbau <strong>der</strong><br />
Brandschäden zu erhalten.<br />
<strong>Die</strong> Ziegelei arbeitete schon längere Zeit nicht mehr. Der Lehm wurde zuletzt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Siedlung<br />
Bahr (Boek) herangefahren. <strong>Die</strong> Ziegelei wurde 1919 abgebrochen. Mit den Steinen<br />
wurden 2 Wohnhäuser in <strong>der</strong> Schulstraße in Dänischenhagen gebaut.<br />
<strong>Die</strong> Eichen- und Kastanienalleen wurden <strong>von</strong> Graf Georg <strong>von</strong> Bülow gepflanzt. <strong>Die</strong> Eichenallee<br />
nach Dänischenhagen wurde früher Küsterred<strong>der</strong> genannt.<br />
11.02.1979<br />
2<br />
gez. Willi Rosenfeld<br />
Sturenhagen
Es folgt eine Beschreibung des Herrenhauses <strong>von</strong> <strong>Kaltenhof</strong>,<br />
verfasst <strong>von</strong> Thea Jürgensen. Neuauflage <strong>von</strong> Hildegard Carl 2007.<br />
Gartenansicht (Süden)<br />
Mein Großvater Jacob Julius Jürgensen hat die <strong>Domäne</strong> <strong>Kaltenhof</strong> 1931 vom Land<br />
Schleswig-Holstein gepachtet. Nach seinem Ableben 1937, übernahm mein Vater<br />
Hans Julius Jürgensen, * 7.05.1907, + 20.07.1967 verheiratet am 31.03.1940<br />
mit Thea Hildegard Brinck, * 8.11.1918, + 11.10.2000, die <strong>Domäne</strong> <strong>Kaltenhof</strong>.<br />
Es folgt die Beschreibung des Herrenhauses im Jahre 1952. Es war das Jahr, in dem<br />
Familie Jürgensen die <strong>Domäne</strong> verlassen musste, weil <strong>der</strong> Hof gesiedelt wurde.<br />
Das Herrenhaus ist ca. 1860 <strong>von</strong> Graf Georg v. Reventlow erbaut worden. Nach 1910 hat es<br />
viele Bewohner gehabt. 1920 zogen die Herren Goutsvill und Mirvill dort ein. Beide stammten<br />
aus <strong>der</strong> Schweiz und müssen sehr vermögend gewesen sein. <strong>Die</strong> beiden Herren waren<br />
Pferdeliebhaber und verkauften <strong>Kaltenhof</strong> nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong>. Sie renovierten das Haus<br />
in großem Umfang.<br />
In <strong>der</strong> großen Eingangshalle befindet sich ein Kalksandstein-Kamin, <strong>der</strong> im Jugendstil gestaltet<br />
worden ist. Ein mit Tieren gestalteter Fries ist das beson<strong>der</strong>e dieses Kamins. <strong>Die</strong><br />
raumhohen Türen zum Gartenzimmer waren mit barocken Elementen bemalt.<br />
Von hier aus gelangt man in das große Wohnzimmer, auch Gartenzimmer genannt, das<br />
16 m lang. Es liegt in <strong>der</strong> Mitte des Hauses nach Süden, bekam drei Rundbogentüren, die<br />
zur Terrasse geöffnet werden können. <strong>Die</strong>se können <strong>von</strong> innen mit hölzernen Läden geschlossen<br />
werden. Zu jedem Nebenraum gelangt man durch raumhohe, breite Doppeltüren.<br />
<strong>Die</strong> Wände wurden <strong>von</strong> Herren Goutsvill und Mirvill mit etwa 1,20 m hohem Paneelen versehen.<br />
<strong>Die</strong> Türen, wie auch das Paneel wurden blutrot gestrichen. <strong>Die</strong> hohen Türen wurden<br />
mit barocken Elementen verziert. <strong>Die</strong>ser Raum ist wun<strong>der</strong>hübsch gestaltet worden. (Als wir<br />
<strong>Kaltenhof</strong> 1952 verließen, war <strong>der</strong> Anstrich noch gut erhalten. Zwischenzeitlich wurden alle<br />
Holzteile unidunkelrot gestrichen).<br />
3
Vom Gartenzimmer aus geht <strong>der</strong> Blick über die Terrasse in einen Park mit einem Teich.<br />
Zu beiden Seiten des Teiches standen Trauerbuchen. Lei<strong>der</strong> wurde eine <strong>der</strong> Buchen durch<br />
Blitzeinschlag zerstört. <strong>Die</strong> Zweite kippte aus Altersgründen immer mehr zur Seite, bis sie<br />
umfiel. Heute besteht <strong>der</strong> damals im Quadrat angelegte Rasen, <strong>der</strong> <strong>von</strong> Wegen eingefasst<br />
und mit Beeten versehen war, nur noch aus Rasenfläche.<br />
Zur linken Seite schließt sich ein quadratischer Raum an, das so genannte kleine Wohnzimmer.<br />
Danach betritt man einen weiteren Raum in etwa gleicher Größe, <strong>der</strong> <strong>von</strong> den<br />
Herren Goutsvill und Mirvill mit einem Paneel aus dunkler Eiche bis in ca. 2,20 m Höhe<br />
versehen wurde, wodurch eine ganz beson<strong>der</strong>e Atmosphäre entstanden ist. Hinter diesem<br />
Raum liegt die so genannte Anrichte, die ebenfalls mit einem dunklen Eiche-Paneel versehen<br />
wurde. <strong>Die</strong> lange, <strong>der</strong> Tür gegenüber liegende Wand besteht aus Einbauschränken, die<br />
im unteren Bereich wesentlich tiefer gebaut wurden, als im oberen Bereich, wodurch sich<br />
über die ganze Fläche <strong>der</strong> unteren Schränke ein Absatz ergibt, auf dem angerichtet werden<br />
kann. In einem kleinen Nebenraum gab es einen Aufzug zum Keller, in dem damals die Küche<br />
untergebracht war. Später wurde die Küche in den Anbau des Hauses gelegt, wo es außer<br />
<strong>der</strong> Küche 2 Speisekammern, eine Waschküche, 1 Essraum für Personal und im Keller<br />
einen Raum für Landarbeiter gibt, die damals ihre Malzeiten im Herrenhaus einnahmen.<br />
Wenn man sich im Gartenzimmer nach rechts wendet, gelangt man in das so genannte<br />
Damenzimmer und anschließend in ein größeren Wohnraum, das Herrenzimmer.<br />
<strong>Die</strong>se Räume bieten sich wun<strong>der</strong>bar an, um Feste zu feiern.<br />
Von <strong>der</strong> Eingangshalle aus führt eine gewendelte Treppe in den ersten Stock, wo sich eine<br />
Halle in gleicher Größe wie die Eingangshalle befindet.<br />
Über dem Gartenzimmer liegt <strong>der</strong> <strong>von</strong> uns so genannte Jagdsaal. <strong>Die</strong>ser Saal war ebenfalls<br />
mit Paneelen versehen worden. <strong>Die</strong> Decke des Raumes hatte man mit Kassettenmalerei ausgestattet.<br />
<strong>Die</strong> Kassetten sind mit verschiedenen Tiermotiven, überwiegend edle Pferde,<br />
Schweizer Wappen und dem Kaltenhöfer Herrenhaus in Öl ausgemalt worden.<br />
Das Herrenhaus hat 16 Zimmer, die bis 1931 mit Kaminen o<strong>der</strong> Öfen beheizt wurden. 1931<br />
pachtete mein Großvater Jacob Julis Jürgensen. In dem Jahr wurde eine Zentralheizung<br />
eingebaut. Es gab zu <strong>der</strong> Zeit nur ein Badezimmer und 2 Toiletten.<br />
Ab 1945 musste Familie Jürgensen sich auf die Nutzung weniger Räume beschränken,<br />
denn es musste Wohnraum für die Flüchtlinge aus dem Osten geschaffen werden. Zum<br />
Haushalt <strong>der</strong> Familie gehörten 10 Personen (Familie und Personal). Dazu kamen 30 Flüchtlinge,<br />
wo<strong>von</strong> 15 Kin<strong>der</strong> waren. Aus diesem Grund wurde auf <strong>der</strong> Nordseite des Hauses, unter<br />
den beiden Balkonen je ein Extraeingang eingerichtet.<br />
Um den geflüchteten Landwirten eine Existenz zu schaffen, stellte <strong>der</strong> Großgrundbesitzerverband<br />
unter <strong>der</strong> Leitung des Herzogs <strong>von</strong> Schleswig-Holstein 30.000 ha, meist Mehrfachbesitz<br />
zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Auch die <strong>Domäne</strong>nverwaltung Schleswig-<br />
Holstein stellte ihre Höfe bereit.<br />
Familie Jürgensen musste <strong>Kaltenhof</strong> 1952 verlassen, denn es sollte kein Resthof entstehen.<br />
<strong>Die</strong> Lage <strong>der</strong> Hofgebäude war dafür nicht geeignet. <strong>Die</strong> <strong>Domäne</strong> <strong>Kaltenhof</strong> umfasste zu <strong>der</strong><br />
Zeit 300 ha. Es entstanden viele kleine landwirtschaftliche Betriebe, <strong>der</strong> größte <strong>von</strong> ihnen<br />
mit 40 ha, die heute völlig unrentabel sind und nach und nach <strong>von</strong> großen Betrieben mitbewirtschaftet<br />
werden.<br />
4
Einige Flächen liegen sehr tief, so dass es bis 1952 schwierig war, sie trocken zu legen. Sie<br />
konnten bis dahin nur als Dauergrünland für Jungvieh genutzt werden. Durch große Vorfluter<br />
(Drainageleitungen) die nach 1952 <strong>von</strong> <strong>der</strong> Landgesellschaft verlegt wurden, konnten<br />
auch diese Flächen entwässert und dem Ackerland zugeführt werden.<br />
5<br />
<strong>Die</strong> Eingangshalle ca. 1937<br />
und <strong>der</strong> Kuhstall<br />
Der Kuhstall (Foto oben) war für mo<strong>der</strong>ne Rin<strong>der</strong>haltung nicht brauchbar und auch baufällig.<br />
Deshalb wurde er abgerissen. Alle übrigen Gebäude wurden zu Wohn-, Stall und an<strong>der</strong>en<br />
Nutzgebäuden für die Siedler umfunktioniert.<br />
Das Herrenhaus ist durch die großen Räume schwierig zu bewohnen. Bis auf wenige Räume<br />
wird es nicht mehr für Wohnzwecke genutzt.<br />
Hildegard Carl Ludwigsburg 4 24369 Waabs, im Juni 2007