Zum Vortrag - Transparency International
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Kommunale ÖPP<br />
<strong>Vortrag</strong> bei <strong>Transparency</strong><br />
<strong>International</strong> Deutschland e.V.<br />
Rechtsanwalt Dr. Moritz Püstow<br />
Potsdam, 19. September 2012
ÖPP – ein Reizthema<br />
Wirtschaftlichkeit (Effizienz)<br />
Beschleunigung<br />
Ausweg aus dem Investitionsstau<br />
Bessere Zielerreichung (Effektivität)<br />
Know-How Transfer<br />
Konzentration auf Kernaufgaben<br />
Innovation<br />
Kostentransparenz<br />
Befürworter Gegner<br />
Intransparenz<br />
Kontrollverlust<br />
© 2012 KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG <strong>International</strong> Cooperative<br />
(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Benachteiligung des Mittelstands<br />
Verlust von Baukultur<br />
Fehlende Flexibilität<br />
Lohndumping<br />
Finanzierungsrisiken<br />
Umgehung von Haushaltsrestriktionen<br />
1
Was ist die Idee von ÖPP?<br />
Beispiele für ÖPP<br />
Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten<br />
Transparenz von ÖPP-Projekten<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
2
Was ist die Idee von ÖPP?
Grundstruktur der konventionellen Beschaffung<br />
Instandhaltung <br />
Instandsetzung <br />
Außenanlagenpflege<br />
Reinigung<br />
Wartung<br />
Medien<br />
Kommune<br />
Schule<br />
Objektplaner<br />
Bau<br />
Heizung<br />
Fachplaner<br />
Rohbau<br />
Böden<br />
Sanitär<br />
Fassade<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Dach<br />
Haustechnik<br />
Türen /<br />
Fenster<br />
Gewerkeweise<br />
Vergabe<br />
Viele Schnittstellen<br />
Kurze<br />
Gewährleistung<br />
Detaillierte<br />
Leistungsbeschreibung<br />
Einheitspreisvertrag<br />
Ziel: Senkung der<br />
Investitionskosten<br />
4
Was ist PPP/ÖPP?<br />
Lebenszyklusverantwortung<br />
Faire<br />
Risikoverteilung<br />
Ergebnis-<br />
orientierte<br />
Leistungs-<br />
beschreibung<br />
Kernelemente<br />
von<br />
ÖPP<br />
Nachhaltigkeit<br />
durch<br />
gesamtheitlichen<br />
Ansatz<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Leistungs-<br />
orientierte<br />
Vergütung<br />
Innovations-<br />
wettbewerb<br />
5
Typische Struktur einer kommunalen ÖPP<br />
Investoren<br />
Konstante Rate für<br />
- Zinsen<br />
- Baukosten<br />
- Betriebskosten<br />
EK<br />
Gewinne<br />
Vergütung nach<br />
Projektfortschritt<br />
Bau-<br />
unternehmen<br />
Kommune<br />
Projektgesellschaft<br />
Sicherheiten<br />
Leistung<br />
aus einer<br />
Hand<br />
Einredeverzicht<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
FK<br />
Zinsen +<br />
Forfaitierung<br />
Vergütung nach<br />
Leistung<br />
Dienstleistungs-<br />
unternehmen<br />
Banken<br />
Zwischenfinanzierung:<br />
• Partner / Bank oder<br />
• ggf. Anschubfinanzierung<br />
Endfinanzierung:<br />
• Kommune („Hofer Modell“)<br />
oder<br />
• Forfaitierung mit<br />
Einredeverzicht (ggf. in<br />
Form des „Moggendorfer<br />
Modells“) oder<br />
• Projektfinanzierung<br />
Sicherheiten:<br />
• Vergütung erst nach<br />
Abnahme<br />
• Bürgschaften der<br />
Investoren<br />
• Insolvenzfestes<br />
Instandhaltungskonto<br />
• Eintrittsrechte in<br />
Nachunternehmerverträge<br />
6
EXKURS: Eckpunkte der Vertragsgestaltung<br />
Leistungsumfang <br />
Genehmigungen<br />
Vergütung<br />
Fertigstellung<br />
Baugrund /<br />
Schadstoffe<br />
wesentliche Inhalte<br />
PP ist zur schlüsselfertigen und<br />
funktionsbereiten Herstellung verpflichtet<br />
PP erbringt technisches und<br />
infrastrukturelle Betriebsleistungen über<br />
Lebenszyklus der Immobilie<br />
durch PP einzuholen, Regelungen zu<br />
Rechtsfolgen bei Verzögerung der<br />
Genehmigungserteilung<br />
fixes Entgelt des PP<br />
(Pauschalvergütung)/garantierter<br />
Maximalpreis-Vertrag; ggf. Bonus-Malus-<br />
System, Indexierung<br />
verbindliche Fertigstellungstermine,<br />
Vertragsstrafenregelung<br />
PP ist zur Beseitigung verpflichtet,<br />
Kostentragung durch AG<br />
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Risikoallokation<br />
PP trägt Planungsrisiko (Planungen<br />
erfüllen Vertragszweck)<br />
PP trägt Instandhaltungs- und<br />
Instandsetzungsrisiko unter Beachtung<br />
des aktuellen Standes der Technik<br />
PP trägt Genehmigungsrisiko für<br />
vorhersehbare Anforderungen, i. Ü. trägt<br />
der AG das Risiko<br />
PP trägt Kalkulationsrisiko;<br />
Mehrkostenübernahme durch AG nur bei<br />
Leistungsänderungen, die für PP nicht<br />
vorhersehbar waren oder bei Anordnung<br />
der Leistung durch AG<br />
PP trägt Terminrisiko, soweit<br />
Verzögerungen durch ihn verschuldet<br />
werden<br />
AG trägt Baugrund-/Schadstoffrisiko<br />
7
EXKURS: Typische Risikoverteilung<br />
Planung und<br />
Bau<br />
Betrieb und<br />
Erhaltung<br />
Vergütung<br />
öffentliche Hand<br />
Verzögerungen bei Erteilung von<br />
Genehmigungen, soweit für PP<br />
unvorhersehbar<br />
Altlasten-/Baugrund-/Schadstoffrisiko,<br />
soweit für PP unvorhersehbar<br />
nachträgliche Änderungen, soweit für PP<br />
unvorhersehbar<br />
Auslastung der Einrichtung<br />
qualitative Änderungen der Nutzung<br />
Vandalismus<br />
höhere Gewalt<br />
Bedarf für zurückfallende Einrichtung<br />
(qualitativ, quantitativ), künftige Nutzung<br />
Neuausschreibung Dienstleistungen, v.a.<br />
bei vorzeitiger Vertragsbeendigung<br />
Bauplanung<br />
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privater Partner<br />
Baukosten (fixe Zuzahlung)<br />
Genehmigungsrisiko<br />
Zeitplan/Fertigstellungstermin<br />
Insolvenz des Bauunternehmers<br />
Funktionsfähigkeit der Einrichtung<br />
Betriebskosten und Instandhaltung<br />
Instandsetzung, Ersatzinvestitionen<br />
Schlechtleistung oder Ausfall von<br />
Subunternehmern<br />
Zustand der Einrichtung bei Vertragsende<br />
ggf. Verwertungsrisiko, wenn Einrichtung<br />
nicht an ÖH zurückfällt<br />
8
EXKURS: Vertragsmodelle einer ÖPP<br />
Privater Partner<br />
wer ? was ? Nutzung ? Finanzierung ?<br />
Gemisch-wirtschaftliche<br />
Gesellschaft<br />
Legende:<br />
oder<br />
PP = Privater Partner<br />
ÖH = Öffentliche Hand<br />
Gesamtobjekt<br />
Planung<br />
Bau, Betrieb<br />
Finanzierung<br />
Contractingmodell<br />
PP errichtet in einem Objekt<br />
der ÖH Ver-/oder<br />
Entsorgungsanlagen,<br />
finanziert und betreibt<br />
diese gegen Entgelt.<br />
Erwerbermodell<br />
PP = Eigentümer, plant, errichtet,<br />
betreibt,finanziert Objekt. Über-<br />
lassung an ÖH zur Nutzung, ÖH wird<br />
Eigentümer bei Vertragsende.<br />
oder oder<br />
Inhabermodell<br />
ÖH ist Eigentümer des Objekts (gesetzl.<br />
Eigentumsübergang), ÖH überlässt es<br />
PP zur Nutzung.<br />
oder<br />
Vermietungsmodell<br />
PP = Eigentümer, plant, errichtet,<br />
betreibt, finanziert Objekt. Überlässt es<br />
ÖH zur Nutzung (ggf. Kaufoption durch<br />
ÖH bei Vertragsende)<br />
oder<br />
Leasingmodell<br />
PP = Eigentümer, plant, errichtet,<br />
betreibt, finanziert Objekt. Überlässt es<br />
ÖH zur Nutzung. Option ÖH/PP auf<br />
Vertragsverlängerung/<br />
Ankaufs-/ Andienungsrechte.<br />
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Konzessionsmodell<br />
PP erhält von ÖH Recht zur<br />
Einnahmenfinanzierung, PP<br />
finanziert sich über<br />
Nutzungsentgelte Dritter<br />
oder<br />
Forfaitierung<br />
Abtretung der Forderung des PP<br />
an Bank, ÖH stellt sie einwendungs-<br />
und einredefrei <br />
Kommunalkreditähnliche<br />
Konditionen<br />
oder<br />
Kommunalkreditfinanzierung<br />
Zahlung des Werklohns des PP<br />
durch ÖH bei Abnahme des<br />
Objekts, Nutzung Kommunal-kredit,<br />
PP übernimmt<br />
Zwischenfinanzierung<br />
(„Hofer Modell“)<br />
9
EXKURS: Von der Idee bis zur Realisierung<br />
Phase I<br />
Vorbereitung/<br />
Strukturierung<br />
Bedarfsanalyse und grobe<br />
Strukturierung<br />
Politische Zielfindung<br />
(Vergabereife)<br />
Vorabstimmung<br />
(Fördermittelstelle,<br />
Rechtsaufsicht, Finanzamt)<br />
PPP-Eignungstest und vorl.<br />
Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />
Vorbereitung der<br />
Ausschreibungsunterlagen<br />
Beschluss über<br />
Vergabeverfahren<br />
Anforderungen an die öffentliche Hand<br />
Projektmanagement/ Einschaltung<br />
externer Berater<br />
Phase II<br />
Ausschreibung/<br />
Vergabeverfahren<br />
Einholung von<br />
Teilnahmeanträgen<br />
(Due Diligence und) Einholung<br />
von Angeboten<br />
Vertragsverhandlungen und<br />
Einholung abschließender<br />
Angebote<br />
Abschl.<br />
Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />
Aufbau und Weitergabe<br />
von Know-How<br />
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Beschluss über<br />
Zuschlagserteilung<br />
Phase III<br />
Umsetzung/<br />
Vertragsmanagement<br />
Einholung der erforderlichen<br />
Genehmigungen sowie<br />
verbindlicher FA-Auskunft<br />
Errichtung Projektgesellschaft<br />
Einrichtung<br />
Vertragsmanagement<br />
Vertragsdurchführung<br />
Übergang von Vergabe<br />
zu Umsetzung managen<br />
10
Beispiele für ÖPP
Marktübersicht<br />
ÖPP - Entwicklung in Deutschland 2003 – August 2012<br />
Investitionsvolumen in Mio. EUR<br />
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Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.<br />
12
Schulen in Brandenburg<br />
Stadt Brandenburg an der Havel<br />
Auftraggeber: Eigenbetrieb „Zentrales Gebäude- und<br />
Liegenschaftsmanagement (GLM)“<br />
Betriebszeitraum: 20 Jahre<br />
Investitionsvolumen/ Projektvolumen: EUR 14,1 Mio./<br />
31,2 Mio.<br />
Finanzierungsmodell: Forfaitierung mit<br />
Einredeverzicht<br />
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Sanierung von 4 Schulen und 4<br />
Sporthallen sowie Neuerstellung einer<br />
Dreifeld- Sporthalle und<br />
anschließender Betrieb im PPP-<br />
Inhabermodell<br />
Eckdaten Projektumfang<br />
Projekt- und Serviceleitung<br />
Energiemanagement, Energiemengengarantie<br />
Technisches Gebäudemanagement (Inspektion und<br />
Wartung, Instandhaltung und Instandsetzung inkl.<br />
Bauunterhaltung und Rückgabe nach<br />
Vertragslaufzeit in definiertem Sollzustand,<br />
Schönheitsreparaturen, Störfall- und<br />
Mängelmanagement)<br />
Infrastrukturelles Gebäudemanagement<br />
(Hausmeisterdienste, Unterhaltsreinigung, Gärtner-<br />
und Winterdienste)<br />
Sicherheits- und Schließdienst<br />
13
Ministerium der Finanzen des Landes Brandenburg in<br />
Potsdam<br />
Auftraggeber: Land Brandenburg/ Brandenburgischen<br />
Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)<br />
Bauzeit: August 2008 – Februar 2010<br />
Betriebszeitraum: 30 Jahre<br />
Investitionsvolumen/ Projektvolumen: EUR 15 Mio./ 42<br />
Mio.<br />
Finanzierungsmodell: Forfaitierung mit Einredeverzicht<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Errichtung des Neubaus für das<br />
Ministerium der Finanzen mit einem<br />
Betriebszeitraum für 30 Jahre im PPP-<br />
Inhabermodell<br />
Eckdaten Projektumfang<br />
Kritik des Landesrechungshofs<br />
Planung, Bau, Finanzierung des Ministeriums für<br />
Finanzen mit zeitgemäßen Büroarbeitsplätzen für 268<br />
Bedienstete mit einer Nutzfläche von 4.446 qm<br />
Errichtung einer Stellplatzanlage mit 212 Stellplätzen<br />
Instandhaltung und Bewirtschaftung während des<br />
Betriebszeitraums<br />
Nach Ablauf der Vertragslaufzeit Übergabe an das Land<br />
in voll funktionsfähigem Zustand<br />
• Verwaltung erstellte Wirtschaftlichkeitsvergleich erst nach Vorlage des Angebots des später beauftragten Bieters<br />
• Die gebotene vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unterblieb, weshalb auch keine in diesem Verfahrensschritt<br />
gebotenen Sensitivitätsanalysen stattfanden. Daher keine Überprüfung der Ergebnis beeinflussenden Faktoren der WU<br />
• Effizienzrendite von 2% zu gering, um belastbare Aussage zugunsten der ÖPP- Variante zu treffen, weitergehende<br />
Untersuchungen unterblieben<br />
• Berechnung führt zu Barwertnachteil von 6,5% gegenüber der konventionellen Variante<br />
• Keine vollständige Veranschlagung der Ausgaben im Landeshaushalt<br />
14
Wirtschaftlichkeit von ÖPP-<br />
Projekten
Wirtschaftlichkeitstreiber<br />
Risikoverteilung<br />
• Minimierung der Kosten aus Risiken durch eine Risikozuordnung nach dem Verantwortungsprinzip<br />
• Minimierung von Risikoaufschlägen durch faire Risikoverteilung<br />
Wettbewerb<br />
• Wettstreit um die beste Lösung durch funktionale, outputspezifische Leistungsbeschreibung<br />
• Optimierung der Planung durch funktionale, outputspezifische Leistungsbeschreibung<br />
Leistungen aus einer Hand<br />
• Leistungen aus einer Hand (Schnittstellenreduktion)<br />
• professionelle Partnerschaft mit Spezialisten (eingespielte Prozesse, Marktmacht)<br />
Vorzieheffekt<br />
• Verteilung der Investitionskosten über einen langen Zeitraum erlaubt das Vorziehen / die Bündelung von Investitionen<br />
• Planung und Bau aus einer Hand erlaubt Beschleunigungen<br />
Lebenszyklusansatz<br />
• Integrierte Planung von Bau und Bewirtschaftung über die gesamte Lebensdauer des Objekts („whole life costs“)<br />
• Betriebswirtschaftliche Optimierung<br />
• Anreiz für gleichmäßig hohe Qualität der Leistungserbringung<br />
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16
Wirtschaftlichkeitstreiber: Lebenszykluskosten<br />
Einflussmöglichkeit<br />
zur Kostensenkung<br />
Frühzeitiger Einbezug<br />
von Facility<br />
Management<br />
in die Planungsphase<br />
Konzept und<br />
Finanzierung<br />
Projekt<br />
Planung<br />
Konventionelle Planung + Bau<br />
+ Betriebskosten bei Eigenregie<br />
Projekt Nutzungsphase<br />
Bauausführung Betrieb und Bewirtschaftung<br />
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Integrale Planung +<br />
Bau + Betrieb<br />
Effizienzgewinn<br />
= Einsparungen<br />
nach Ablauf der<br />
Vertragslaufzeit<br />
Transformation<br />
Zeit<br />
17
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
Pflicht zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung: § 7 Abs. 2 BHO<br />
„Für alle finanzwirksamen Maßnahmen sind angemessene Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
durchzuführen. Dabei ist auch die mit den Maßnahmen verbundene Risikoverteilung zu<br />
berücksichtigen. In geeigneten Fällen ist privaten Anbietern die Möglichkeit zu geben darzulegen,<br />
ob und inwieweit sie staatliche Aufgaben oder öffentlichen Zwecken dienende wirtschaftliche<br />
Tätigkeiten nicht ebenso gut oder besser erbringen können (Interessenbekundungsverfahren).“<br />
Methode der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung:<br />
Leitfaden des Bundes und der Länder „Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei PPP-Projekten“,<br />
September 2006:<br />
• 4 stufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
• Vergleich der prognostizierten Kosten der konventionellen Realisierung (=PSC) mit den<br />
tatsächlichen Kosten für die ÖPP-Variante (nach derzeitigem Stand ohne Kosten-Nutzen-<br />
Analyse im Hochbau)<br />
Konsequenz einer negativen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
• Haushaltsrechtliches Zuschlagsverbot (jenseits einer Bagatellgrenze)<br />
• Recht zur Aufhebung der Ausschreibung, § 17 EG Abs. 1 Nr. 3 VOB/A<br />
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18
4 Phasen der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung gemäß<br />
Leitfaden<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Quelle: Leitfaden „Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei<br />
PPP-Projekten<br />
19
Ermittlung des PSC als Schlüssel der WU<br />
Ermittlung gemäß Leitfaden<br />
Bestandteil PSC Inhalt<br />
Investitionsausgaben (Planung und Bau) Detaillierte Ermittlung der Kosten (DIN 276) auf Basis von Erfahrungs-<br />
und Kennwerten<br />
Betriebskosten Kosten aus technischem, infrastrukturellem und kaufmännischen<br />
Gebäudemanagement (DIN 1890) auf Basis von Erfahrungswerten<br />
Finanzierungskosten Kosten der Bauzwischenfinanzierung und Enfinanzierung bei<br />
Kreditaufnahme der Kommune / Haushaltsfinanzierung bei<br />
Bund/Ländern<br />
Transaktions- und Verwaltungskosten Vergabe-, Kontroll- und Anpassungskosten<br />
Risikobewertung Planung, Bau, Finanzierung, Betrieb, Verwertung, Termine, Insolvenz,<br />
Nachfrage; Bewertung als kalkulatorische Kosten<br />
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20
Position der Rechnungshöfe<br />
• Die RH bewerten ÖPP als wertneutrale Variante zur herkömmlichen Beschaffung<br />
• Die RH kritisieren die Methodik des Wirtschaftlichkeitsvergleichs<br />
• Ungleiche Rahmenbedingungen (aber: Beschaffungsrealität)<br />
• Alternative Lösungsansätze müssten bei konventioneller Variante berücksichtigt<br />
werden (aber: Innovation)<br />
• Unrealistische Risikokosten<br />
• Sensitivitäts- und Szenarioanalysen werden gefordert<br />
• Die RH kritisieren die lange Laufzeit der Verträge<br />
• Prognose der Betriebskosten berge erhebliche Unsicherheiten (aber:<br />
Instandhaltungskonten)<br />
• Keine Flexibilität für Nutzungsänderungen<br />
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21
Transparenz von ÖPP-<br />
Projekten
Transparenz der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
Rechtliche Vorgaben Umfang der Transparenz<br />
Haushaltsrecht: Verwaltung muss die<br />
Prognose der Wirtschaftlichkeit<br />
methodisch einwandfrei erarbeiten, auf<br />
realistische Annahmen stützen und<br />
einleuchtend begründen; BVerwG, 9.<br />
Juni 2010 – 9 A 20.08, Rn. 73<br />
Vergaberecht: Im vergaberechtlichen<br />
Rechtsschutz ist Richtigkeit des PSC<br />
vermutlich überprüfbar, wenn<br />
Aufhebung der Vergabe darauf gestützt<br />
wird<br />
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Maßstab der WU: Transparente<br />
Entscheidung ob Kostenvergleich<br />
und/oder Kosten-Nutzen-Analyse<br />
Kostenparameter: Transparente<br />
Festlegung ob auf Beschaffungsrealität<br />
und/oder Beschaffungspotential der<br />
öffentlichen Hand abgestellt wird<br />
Risiken: Transparente Bewertung der<br />
Risiken<br />
Fortschreibung: Transparente<br />
Darstellung der Interdependenz<br />
zwischen Verhandlungsgang und<br />
Anpassung der WU<br />
Umfang/Zeitpunkt: Veröffentlichung<br />
des PSC vor Einleitung des<br />
Vergabeverfahrens hat leitende Wirkung<br />
23
Transparenz in der Gestaltung der ÖPP<br />
Prozessuale Gestaltung (Beispiele) Vertragliche Gestaltung (Beispiele)<br />
Vergabeverfahren: Umfassende<br />
Prüfung der Bieter auf Zuverlässigkeit<br />
im Teilnahmewettbewerb<br />
Zuschlagskriterien: Transparente<br />
Entscheidung über die<br />
Zuschlagskriterien<br />
Grundstruktur: Transparente<br />
Entscheidung über Grundstrukturen<br />
(Leistungsumfang, Eigentum,<br />
Finanzierung, Risikoverteilung)<br />
Audit: Umfassendes Controlling und<br />
Monitoring nach Vertragsschluss (setzt<br />
vertragliche Rechte voraus!)<br />
Grenzen: Eingeschränkte Transparenz<br />
im laufenden Vergabeverfahren zum<br />
Schutz der Verfahrensintegrität<br />
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Risiken: Klare Risikoverteilung<br />
Indizierung: Ausgleich zwischen<br />
Risikokosten / Kostensicherheit<br />
Leistungsumfang: Klare Definition des<br />
Leistungssolls, insb. Übergabezustand<br />
Instandhaltung: Instandhaltungskonten<br />
sichern stetiges Investment<br />
Kontrollrechte: Nachunternehmervergabe,<br />
Lohnkosten, Nachhaltigkeit<br />
Sanktionen: Klare Regelung zum<br />
Umgang bei Schlechtleistung<br />
Flexibilität / Exit: z.B. Ablösung der<br />
Finanzierung, Kündigung, Anpassung<br />
Grenzen: PP muss Chancen und<br />
Gestaltungsfreiheiten behalten<br />
24
Transparenz der Dokumentation<br />
Transparenzbericht für PPP nach<br />
Budäus/Grüb<br />
Empfehlung eines regelmäßig zu<br />
erstellenden und anzupassenden<br />
Transparenzberichts für alle PPP- Projekte<br />
Risikobericht: Übersicht über vorhandene<br />
Risiken, die Handhabung und den Umgang<br />
mit ihnen sowie die Konfliktlösung<br />
Leistungsbericht: Überblick über die einzelnen<br />
Leistungen und Funktionen und Zuordnung<br />
der Leistungen auf die Kooperationspartner<br />
sowie Stand der Qualitätssicherung<br />
Ressourcenbericht: Informationen über die<br />
finanzielle Situation des Projekts, wie die<br />
realisierten Kosten, die Finanzierung und die<br />
zu erwartenden Kosten<br />
Organisationsbericht: Informationen über die<br />
beteiligten Unternehmen sowie die gesamten<br />
Vertragsstrukturen, inkl. Darstellung der<br />
Verantwortungsbereiche<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Transparenzinitiative der Deutschen<br />
Bauindustrie<br />
Veröffentlichung der Vertragsurkunden sowie<br />
Leistungsbeschreibungen und ergänzenden<br />
Verdingungsunterlagen des Auftraggebers<br />
unter Berücksichtigung der schützenswerten<br />
Interessen der privaten Partner<br />
Veröffentlichung eines ergänzenden Projekt-<br />
Reports, der einen schnellen, leicht<br />
verständlichen Überblick auf die wesentlichen<br />
Projekt- und Vertragsinformationen ermöglicht<br />
Veröffentlichung von selbsterklärenden<br />
Eckdaten und Kennzahlen<br />
Beantwortung häufig gestellter Fragen im<br />
Zusammenhang mit ÖPP- Projekten<br />
Veröffentlichung einer Risikomatrix, aus der<br />
die projektspezifische Risikoverteilung<br />
qualitativ ersichtlich ist<br />
25
Fazit<br />
• ÖPP kann eine Beschaffungsalternative sein<br />
• Die Vor- und Nachteile einer ÖPP sind projektspezifisch zu ermitteln (Notwendigkeit<br />
eines Eignungstests)<br />
• Die ÖPP ist projektspezifisch zu strukturieren (Leistungsumfang, Finanzierungsstruktur<br />
und Risikoverteilung)<br />
• Die Parameter zur Prognose der Wirtschaftlichkeit sind öffentlich zu diskutieren und<br />
festzulegen<br />
• Die Risikomatrix ist in ihrer Grundstruktur öffentlich zu diskutieren und festzulegen<br />
• Die Wertungskriterien des Vergabeverfahrens sind in ihrer Grundstruktur öffentlich zu<br />
diskutieren und festzulegen<br />
• ÖPP können und müssen mittelstandsfreundlich ausgestaltet werden<br />
(Vergabebedingungen, Entschädigung, Sicherheiten)<br />
• Die öffentliche Hand muss zu ihren Festlegungen stehen (Vertragsschluss bei<br />
nachgewiesener Wirtschaftlichkeit)<br />
• Die Projektverträge sind (mit allen Anlagen) öffentlich zu machen (Ausnahme: Betriebs-<br />
und Geschäftsgeheimnisse)<br />
• Das Projekt ist über seine Laufzeit zu monitoren<br />
© 2012 KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG <strong>International</strong> Cooperative<br />
(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
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Disclaimer<br />
Die Folien dienen ausschließlich als allgemeiner Leitfaden; sie können<br />
keine fallbezogene Rechtsberatung ersetzen und sind weder umfassend<br />
noch ohne weiteres als Grundlage wirtschaftlicher Entscheidungen<br />
geeignet. Falls Sie die von KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zur<br />
Verfügung gestellten Informationen als relevant für ihre Zwecke<br />
ansehen sollten, liegt es in Ihrem ausschließlichem Verantwortungs-<br />
bereich, diese Informationen durch eigene Untersuchungen auf<br />
inhaltliche Richtigkeit zu überprüfen und zu erweitern, ehe Sie auf ihrer<br />
Grundlage wirtschaftliche Entscheidungen treffen.<br />
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Vertragsänderungen<br />
Vielen Dank!<br />
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Dr. Moritz Püstow, D.E.A. (Sorbonne)<br />
Kontaktdaten<br />
Büro : +49 (0)30 530199-120<br />
+49 (0)341 22572-543<br />
E-Mail: mpuestow@kpmg-law.com<br />
Name Dr. Moritz Püstow<br />
Qualifikation • Rechtsanwalt, Partner<br />
Beruflicher<br />
Werdegang<br />
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(„KPMG <strong>International</strong>“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.<br />
• 2008 Rechtsanwalt bei KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft, Berlin, seit 2012 Partner<br />
• 2003-2008 Rechtsanwalt bei Linklaters LLP, Berlin; seit 2006 als Managing Associate, 2005<br />
sechsmonatiges Secondment zur KfW, Frankfurt<br />
• 2003 Zulassung als Rechtsanwalt, Promotion zum Dr. Iur (FU Berlin) und Zweites Juristisches<br />
Staatsexamen, Berlin<br />
• 2000 Diplôme d’ Études Approfondies, Paris I Panthéon Sorbonne (Master im EU-Recht)<br />
• 1999 Erstes Juristisches Staatsexamen, Berlin<br />
Berufserfahrung • Moritz Püstow ist spezialisiert insbesondere im Vergabe- Beihilfen- und Europarecht, ÖPP,<br />
Privatisierungen und dem Recht der regulierten Industrien.<br />
• Wesentliche Mandate aus dem Bereich ÖPP sind: Erstellung von Vertrags- und<br />
Vergabestandards für das BMF (im Unterauftrag der ÖPP AG), Gutachten zu haushalts- und<br />
vergaberechtlichen Anforderungen an die WU für das BMVBS, Beratung der SPSG zum<br />
Pilotprojekt des Bundes für ÖPP bei Kulturbauten, Beratung von Bilfinger Berger in den ersten<br />
vier Pilotprojekten zum A-Modell, Beratung diverser Kommunen zu Schulprojekten (z.B.<br />
Brandenburg an der Havel, Königswinter)<br />
• Vergaberechtlich berät Herr Püstow Bieter in Ausschreibungsverfahren zu verfahrensrechtlichen<br />
Fragen, zur Angebotsstrategie und in Nachprüfungsverfahren. Auftraggeber berät Herr Püstow<br />
zur Konzeption und Strukturierung von Vergabeverfahren, zur Vertragsgestaltung sowie im<br />
gesamten Vergabeprozess und in Nachprüfungsverfahren. Zu den von Herrn Püstow<br />
vergaberechtlich beratenen Mandanten gehören Charité, UK SH, Stiftung Preußischer<br />
Kulturbesitz, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Bundesdruckerei und andere.<br />
• Im Rahmen von Privatisierungen hat er das Land Niedersachsen zur Privatisierung des DEWI,<br />
Macquarie zum geplanten Erwerb einer Beteiligung an der HHLA, die finanzierenden Banken<br />
zum Großflughafen BBI, die WestLB zum beabsichtigten Erwerb der LBB, einen Landkreis zur<br />
Veräußerung eines Entsorgungsunternehmens, Energieversorgungsunternehmen zum Erwerb<br />
von Stadtwerksbeteiligungen oder NedRailways zum geplanten Erwerb der OHE beraten.<br />
• In beihilferechtlicher Hinsicht berät er laufend die Stadt Hamburg zur Bürgschaftsvergabe. Er hat<br />
überdies Bundesunternehmen zu Kapitalmaßnahmen beraten, Kommunen zur Finanzierung der<br />
Daseinsvorsorge, im Rahmen zahlreicher Transaktionen, sowie im Zusammenhang mit der<br />
Abschaffung der Gewährträgerhaftung, beispielsweise zur Auffanglösung Sachsen LB<br />
Branchenerfahrung • Privatisierungen, PPP, Infrastruktur, Energie, Transport<br />
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Kontakt<br />
KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Klingelhöferstraße 18<br />
10785 Berlin<br />
Münzgasse2<br />
04107 Leipzig<br />
Dr. Moritz Püstow, D.E.A. (Sorbonne)<br />
Partner, Rechtsanwalt<br />
030 530199-129<br />
0341 22572-510<br />
mpuestow@kpmg-law.com