6u. 7/12 - Tinchen
6u. 7/12 - Tinchen
6u. 7/12 - Tinchen
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T nchen<br />
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6 u. 7/<strong>12</strong><br />
39. Jahrgang<br />
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TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Juni/Juli 20<strong>12</strong> 460./461. Ausgabe<br />
Aufgrund von Krankheit und dienstlicher Abwesenheit konnte die Redaktion Mitte Mai<br />
bis Mitte Juni nicht besetzt werden. Daher wurde das TINCHEN zum ersten Mal in<br />
seiner fast 40-jährigen Geschichte nicht zum Monatsende fertiggestellt. Wir mussten<br />
auf die Herausgabe einer Juni-Ausgabe verzichten und bringen hiermit eine Doppelausgabe<br />
heraus.<br />
Vorwort 2<br />
Flugabwehrraketengeschwader 1<br />
Infoveranstaltung SDBw 4<br />
Girls Day 6<br />
Hamburg-Marathon 8<br />
Internationaler Besuch 10<br />
Politische Bildung <strong>12</strong><br />
SaZ auf Jobsuche 14<br />
Veränderungsmanagement 16<br />
Flugabwehrraketengruppe 25<br />
Staatssekretär Kossendey 19<br />
EAKK-Ausbildung 20<br />
Klassenausflug zur AusbWkst 21<br />
Flugabwehrraketengruppe 26<br />
Neues vom "Museum" 22<br />
1. Nordfriesland-Lauf 24<br />
Spezialpionierbataillon 164<br />
AFAL 32<br />
Fahnenbandverleihung 34<br />
Sanitätszentrum Husum<br />
Informationslehrübung 36<br />
Psychosoziales Netzwerk 38<br />
Standort<br />
Spielsachen-Spende 31<br />
Politische Bildung 42<br />
Rubriken<br />
This is... 40<br />
Aus dem Einsatz 44<br />
Der Beobachter 48<br />
Kleinanzeigen 50<br />
Impressum & Werbepartner 52<br />
Flugabwehrgruppe<br />
Ausbildungsbeginn 26<br />
Politische Bildung 28<br />
Redaktionsschluss für die Ausgabe 8/<strong>12</strong> ist der 20.07.20<strong>12</strong><br />
Am Abend des 26.04.20<strong>12</strong> verlor die 3./FlaRakGrp 26 mit<br />
Oberfeldwebel Christian Höhne einen langjährigen Kameraden.<br />
Wir sind erfüllt von Trauer und Unverständnis<br />
über die unabänderbare Entscheidung, seinem Leben<br />
ein Ende zu setzen. Als geschätzten Kameraden und für<br />
viele auch als guten Freund werden wir ihn in Erinnerung<br />
behalten und ihm ein würdiges Andenken bewahren.<br />
Im Namen aller Angehörigen der FlaRakGrp 26<br />
Fehr<br />
Oberstleutnant<br />
1
Vorwort<br />
Liebe Kameradinnen und Kameraden, zivile Mitarbeiter,<br />
verehrte Leserinnen und Leser,<br />
heute nutze ich letztmalig als Verbandsangehöriger<br />
die Gelegenheit, mich im TINCHEN an<br />
Sie zu wenden. Ich werde zum Ende des Monats<br />
eine neue Verwendung fern der dienstlichen<br />
wie privaten Heimat antreten und es wird<br />
Zeit, Danke zu sagen für eine ereignisreiche<br />
und für mich sehr prägende Zeit mit tollen<br />
Menschen, guten Kameraden und durchaus<br />
auch Freunden.<br />
An zentraler Stelle durfte ich im Flugabwehrraketengeschwader<br />
1 „Schleswig-Holstein“<br />
sei es als Kommandeur in Stadum und Husum<br />
oder in der Funktion als Stellvertreter des<br />
Geschwaderkommodore mitgestalten und<br />
im Sinne von Ihnen allen Einfluss nehmen.<br />
Es waren prickelnde Zeiten voller Dynamik,<br />
Mobilität und neuen Wegen, aber auch mit<br />
schweren Momenten im Rahmen der permanent<br />
laufenden Umstrukturierungsprozesse.<br />
Ich hoffe nun, dass der Weg für Sie alle hin zu neuen Ufern im Dienstteilbereich Flugabwehrraketendienst<br />
mit Augenmaß, einem kritisch-konstruktiven Blick auf das operationell<br />
Notwendige und wirtschaftlich Machbare, aber vor allem der zwingend notwendigen<br />
Fürsorge für alle Soldatinnen und Soldaten, zivilen Mitarbeiter sowie deren Familien<br />
beschritten wird. Dazu wünsche ich<br />
Ihnen, meine lieben Kameradinnen<br />
und Kameraden und zivilen Mitarbeiter,<br />
alles erdenklich Gute.<br />
Mein persönlicher Weg in der unmittelbaren<br />
Arbeit an und mit unserer<br />
Waffe wird nun zu Ende gehen.<br />
Nach Jahrzehnten in allen Fach-<br />
und Führungsverwendungen FlaRak<br />
vom Feuerleitoffizier bis zum Kommandeur<br />
ist es nun an der Zeit, ein<br />
neues Kapitel im großen Buch des<br />
Lebens aufzuschlagen. Auf mich<br />
wartet in unmittelbarer Folge eine<br />
Lehrtätigkeit, die sicher ihre eigenen<br />
Herausforderungen mit sich bringen<br />
wird, aber gewiss niemals an die<br />
Intensität, Leidenschaft und Bodenständigkeit unseres „Lebens in der Schlammzone“<br />
heranreichen wird. Was die weitere Zukunft für mich und meine Familie bringt, wird sich<br />
weisen.<br />
2 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Die vor Ihnen allen liegenden neuen Aufgaben in<br />
einem am Einsatz orientierten Auftragsspektrum,<br />
mit neuer Organisationsgrundlage und vor dem Hintergrund<br />
einer angespannten Ressourcenlage verlangen<br />
von Ihnen innovatives Denken nach Vorne,<br />
die Abkehr von eingelaufenen Pfaden und die Bereitschaft,<br />
loyal auch unbequeme Entscheidungen<br />
mitzutragen. Ich wünsche mir und Ihnen, dass Sie<br />
alle diesen Herausforderungen mit der uns hier oben<br />
an der Küste eigenen Gelassenheit, einem Schuss<br />
Selbstkritik und Humor und immer mit der Sonne im<br />
Herzen begegnen können.<br />
Haben Sie Dank für eine große Zeit. Ich melde mich<br />
ab.<br />
Ihr<br />
Bernhard Vogel<br />
Oberstleutnantund stellv. Geschwaderkommodore<br />
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Vorwort<br />
Der letzte Triathlon im Geschwader<br />
mit medizinischer Betreuung<br />
3
Aus dem Geschwader<br />
Kein goldener Handschlag<br />
SDBw über Personalmaßnahmen im Zuge der Neustrukturierung<br />
BB - Im Mai stand für die Flugabwehrraketenverbände<br />
der Luftwaffe der Besuch<br />
der Stammdienststelle der Bundeswehr<br />
(SDBw) aus Köln auf dem Dienstplan. Der<br />
für den Bereich FlaRak zuständige Perso-<br />
nalstabsoffizier Oberstleutnant Heinrich<br />
Klinkenberg reiste durch die Bundesrepublik<br />
um die Soldaten der Flugabwehrraketengeschwader<br />
1, 2 und 5 über die<br />
anstehenden Personalmaßnahmen im<br />
Spedition & Containerlager<br />
Zuge der Strukturreform zu informieren.<br />
Vorrangig wurde der Personalfragebogen<br />
vorgestellt. Dieser dient der SDBw als<br />
Grundlage für die anstehenden Personalentscheidungen.<br />
Was passiert mit mir…? Wann geht<br />
es los…? Kann ich …? Diese Fragen<br />
stellen sich die Soldaten seit<br />
Bekanntgabe des Stationierungskonzepts<br />
am 26. Oktober vergangenen<br />
Jahres.<br />
Diese detaillierten Informationen<br />
konnte der Sachgebietsleiter des<br />
Kompetenzzentrum FlaRak noch<br />
nicht beantworten, aber darüber informieren<br />
wie die SDBw nach der<br />
Veröffentlichung des Realisierungsplans<br />
verfährt und welche Möglichkeiten<br />
der Soldat im Rahmen der<br />
Umgliederung/ Auflösung hat, wenn<br />
er demnächst den Personalfragebogen<br />
in Händen hält.<br />
Klar ist für viele Soldaten, dass die FlaRak<br />
um fast 50 Prozent reduziert wird, und damit<br />
Versetzungen und Umschulungen auf<br />
einen neuen Dienstposten unvermeidbar<br />
Umzüge und Lagerung seit 1900 im In- und Ausland<br />
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4 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
sein werden.<br />
Für die SDBw als Personalmanager sicherlich<br />
keine leichte Aufgabe. Die Personalsachbearbeiter<br />
müssen entsprechende<br />
Vorgaben des Dienstherrn, das<br />
Sicherstellen der Einsatzbereitschaft und<br />
ein Höchstmaß an Sozialverträglichkeit<br />
berücksichtigen. Daher ist es für alle Beteiligten<br />
wichtig, Informationen zu geplanten<br />
Personalmaßnahmen, die der neuen<br />
Streitkräftestruktur dienen, so früh wie<br />
möglich zu bekommen und weiterzugeben.<br />
Hat der Soldat seinen Fragebogen<br />
von der SDBw erhalten, sollte und muss er<br />
die eigenen Möglichkeiten realistisch prüfen<br />
und sich mit konkreten Vorstellungen<br />
aktiv einbringen. Nur mit der vollständigen<br />
Weitergabe aller relevanten Informationen<br />
über den Personalfragebogen kann<br />
die SDBw eine Bewertung vornehmen, so<br />
dass es am Ende des Entscheidungsprozesses<br />
zu einer Versetzung oder Verbleib<br />
im Verband kommt.<br />
Persönliches eigenes Interesse und<br />
dienstliche Erfordernisse müssen berücksichtigt<br />
werden. Auf die Disziplinarvorgesetzten<br />
und Personaloffiziere-/feldwebel<br />
der Verbände kommt während der Aktion<br />
die besondere Aufgabe zu, zu „Beraten“<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Geschwader<br />
und zu „Vermitteln“ sowie beim Ausfüllen<br />
der Personalfragebögen zu unterstützen.<br />
Die Disziplinarvorgesetzten sind das Bindeglied<br />
zwischen Beteiligten, sie sind für<br />
die Informationsweitergabe verantwortlich,<br />
schreiben die Stellungnahme zum Fragebogen<br />
und sollen die Soldaten abschließend<br />
auf die Personalgespräche vorbereiten.<br />
Alle Soldaten erhalten einen Fragebogen<br />
und müssen spätestens dann eine Entscheidung<br />
getroffen haben. Neben der<br />
möglichen Veränderung auf einen anderen<br />
Dienstposten können sich die Soldaten<br />
auch die Gedanken um eine eventuelle<br />
Verkürzung der Dienstzeit oder sogar ein<br />
vorzeitiges Ausscheiden machen. Gerade<br />
ein vorzeitiges Ausscheiden sollte dabei<br />
mit der Betrachtung der persönlichen Verhältnisse<br />
sehr genau überdacht werden.<br />
Alle Entscheidungen die zu treffen sind,<br />
hängen natürlich mit den Rahmenbedingungen<br />
zusammen, die der Gesetzgeber<br />
zurzeit im Reformbegleitgesetz erarbeitet.<br />
Fest steht, einen goldenen Handschlag<br />
wird es nicht geben und ob dabei am Ende<br />
für alle Betroffenen eine zufriedenstellende<br />
Lösung herauskommt, bleibt abzuwarten.<br />
5
Aus dem Geschwader<br />
Blaue Fingernägel gab es nicht!<br />
Girls-Day 20<strong>12</strong><br />
BB - Mehr als 115.500 Mädchen, haben<br />
am Mädchen-Zukunftstag in über 9.500<br />
Veranstaltungen vielfältige Berufsmöglichkeiten<br />
kennengelernt. Davon nutzten <strong>12</strong><br />
Girls der Klassenstufe 9 und 10, aus Husumer-,<br />
sowie Schulen aus dem Umland,<br />
die Gelegenheit sich in der Ausbildungswerkstatt<br />
der Flugabwehrraketengruppe<br />
26 über männliche Berufsbilder am Bun-<br />
Die <strong>12</strong> Girls erlebten hautnah<br />
die Arbeit in der Ausbildungswerkstatt<br />
deswehrstandort Husum zu informieren.<br />
Die Ausbilder der in der Julius-Leber-<br />
Kaserne beheimateten Ausbildungswerkstatt<br />
begleiteten die jungen Damen wieder<br />
fachmännisch durch die Ausbildungsberufe<br />
Fluggerätmechaniker und Elektroniker<br />
für Geräte und Systeme. Bevor die<br />
Mädchen aber in die bereitliegende Arbeitskleidung<br />
schlüpfen konnten, galt es<br />
aber für den Leiter der Ausbildungswerkstatt<br />
Johannes Frauen die Girls zuerst mit<br />
den Sicherheitsbestimmungen vertraut<br />
zu machen, denn niemand sollte bei den<br />
ersten handwerklichen Tätigkeiten mit einem<br />
blauen Fingernagel nach Hause gehen.<br />
Erster Arbeitschritt war das stanzen<br />
des eigenen Namens in eine Metallplatte<br />
und die Fingernägel der Girls behielten<br />
zum Glück ihre aufgebrachte Farbe. Erste<br />
richtige Berührungsängste gab es bei den<br />
Lötübungen mit dem Lötkolben. Für die<br />
meisten ein komplett unbekanntes Gerät<br />
mit dem sie elektronische Bauteile, unter<br />
Mithilfe der Ausbilder, auf eine Platine aufgelötet<br />
haben.<br />
Nach dem Abschnitt Elektronik am Vormittag<br />
und einem gemeinsamen Mittagessen<br />
in der Küche der Julius-Leber-Kaserne<br />
ging es per Bus auf den Flugplatz Schwesing.<br />
Station hier:<br />
Der Ausbildungsplatz<br />
der Fluggerätmechaniker.Physikalische<br />
Grundlagen<br />
der Fliegerei wurden<br />
unter anderem<br />
von Ausbilder Peter<br />
Ingwersen nähergebracht.<br />
In einem<br />
Hubschrauber und<br />
dem Cockpit der alten<br />
„Gina“ eine Fiat<br />
G 91 wurde ausgie-<br />
big Probe gesessen<br />
und über Avionik<br />
gesprochen.<br />
Die vielen Schalter<br />
und Knöpfe in den Cockpits ließen viele<br />
Fragen aufkommen. Fragen zu den Ausbildungsberufen<br />
in der Ausbildungswerkstatt<br />
wurden auch reichlich gestellt und<br />
beantwortet. Das lässt hoffen, dass demnächst<br />
ein paar Bewerbungen der jungen<br />
Damen dieses Girls-Day 20<strong>12</strong> nach Ende<br />
ihrer Schulzeit im Postkasten der Ausbildungsbeauftragten<br />
des Bundeswehrdienstleistungszentrum<br />
Husum stecken.<br />
Das aktive Zutun ist wichtiger<br />
Bestandteil des Erlebten<br />
6 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Aus dem Geschwader<br />
Marathon, das "Matterhorn des kleinen Mannes"<br />
10.724 Marathonis in Hamburg darunter drei „Neue“ aus dem FlaRakG 1<br />
BB - „Einen Marathon beschließt man bekanntermaßen<br />
nicht bei einer Bierhauswette<br />
kurz vor dem Rennen. Um überhaupt<br />
die Königsdistanz Marathon, das<br />
"Matterhorn des kleinen Mannes", gut zu<br />
schaffen, sollten Sie seit mindestens einem<br />
Jahr schon kontinuierlich wenigstens<br />
drei- bis viermal pro Woche laufen. Wer<br />
einen Marathon bei seiner Premiere gleich<br />
unter 4:00 Stunden schaffen möchte, und<br />
damit unter die erste Hälfte aller Finisher<br />
laufen würde, sollte schon länger trainieren<br />
und hat wohl auch ein wenig mehr Talent<br />
von seinen Eltern mitbekommen. Ein<br />
3:59 Läufer wird also in der Regel schon<br />
einige Jahre Laufjahre hinter sich haben,<br />
ist bis hin zum Halbmarathon schon wettkampferfahren<br />
oder hat sogar schon Marathonerfahrung“,<br />
so Herbert Steffny auf<br />
seiner Internetseite in der Einleitung zum<br />
Trainingsplan für einen Marathon unter 4<br />
Stunden.<br />
Oberleutnant Jörg Hoeck<br />
Im Flugabwehrraketengeschwader<br />
1“S-H“<br />
sieht man viele aktive<br />
Läufer regelmäßig<br />
mindestens 10 km und<br />
mehr laufen. In kleinen<br />
Gruppen werden in der<br />
nordfriesischen Landschaft,<br />
am Deich oder<br />
der Marsch, konspirative<br />
Pläne geschmiedet<br />
wann wohl der erste<br />
und vor allem wo der<br />
erste Marathonlauf gemeistert<br />
werden kann.<br />
Im November vergangenen<br />
Jahres schmiedeten<br />
Oberleutnant<br />
Jörg Hoeck (FlaRak-<br />
Grp 26) und Stabsfeldwebel<br />
Björn Hansen<br />
(FlaRakG 1) den Plan,<br />
ihren ersten Marathon<br />
im September<br />
20<strong>12</strong> in Berlin zu<br />
laufen. Zeit genug<br />
für die Vorbereitung<br />
war vorhanden<br />
und mit dem Trainingsplan<br />
von Herbert<br />
Steffny („Das<br />
große Laufbuch“,<br />
Südwestverlag) begleitete<br />
ein kompetenter<br />
Ratgeber in<br />
Lauf- und Trainingsfragen<br />
die beiden<br />
Marathoneinsteiger.<br />
Einsteiger im Sport<br />
sind sie aber nicht<br />
unbedingt, beide<br />
sind Fußballer und<br />
brachten so zumin- Stabsfeldwebel Björn Hansen<br />
dest eine Grundkondition<br />
mit ein.<br />
Neben kleinen Verletzungen die das Training<br />
gleich zu Beginn ein wenig hemmten,<br />
musste im Januar die einzige echte Enttäuschung<br />
verdaut werden. Bei der Anmeldung<br />
zum Berlin-Marathon mussten<br />
die beiden feststellen, dass diese Laufveranstaltung<br />
schon komplett ausgebucht<br />
war (40 000 Läufer! wurden „nur“ zugelassen).<br />
Schnell musste ein neuer Plan, ein<br />
neuer Lauf, geschmiedet werden, denn<br />
beide steckten ja voll im Training. Der 27.<br />
Hamburg-Marathon im April wurde als<br />
machbar ausgeguckt. Keine vier Monate<br />
Vorbereitungszeit mehr und doch wurde<br />
sich peinlichst an den Marathon Trainingsplan<br />
gehalten. 14 Tage vor dem Marathon<br />
wurde der letzte Trainingslauf über 32<br />
km absolviert. Am 29. April war es dann<br />
endlich soweit. Mit der Prognose 4:15<br />
Stunden sind machbar wurde sich angemeldet.<br />
Das heißt, aus dem Startbereich<br />
„i“ sollte es losgehen. 7 Minuten nach dem<br />
8 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Startschuss überquerten sie die Startlinie<br />
zu ihrem Laufabenteuer durch Hamburgs<br />
Innenstadt.<br />
Für den erfahrenen Mittelstreckler und<br />
Halbmarathoni Leutnant Stephan Epple<br />
war es ebenfalls das erste Abenteuer<br />
über die 42,195 km. Mit einer respektablen<br />
Leistung von 3:26:50 Stunden im Ziel<br />
hat er sich die persönliche Messlatte für<br />
zukünftige Läufe sehr hoch angelegt. Die<br />
beiden Neulinge aus dem Startblock „i“<br />
haben sich ihre Laufstrecke gut eingeteilt<br />
und auch keine Fehler gemacht. Rechtzeitig<br />
das richtige Tempo gefunden und<br />
am Ende mit 3:55:08 Stunden alles richtig<br />
gemacht. Es sollte der einzige Marathon<br />
werden, aber inzwischen mehren sich die<br />
Zweifel ob nicht doch noch der Berlin-Marathon<br />
dazukommen soll.<br />
Marathon(-lauf) Geschichte<br />
Ist die längste olympische Laufdisziplin<br />
und führt über exakt 42.195 Kilometer.<br />
1896, bei den ersten olympischen Spielen<br />
der Neuzeit, schrieb man die Laufstrecke<br />
von Marathon nach Athen mit 40 Kilometern<br />
aus. Die Distanz diente aber nur als<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Geschwader<br />
Richtschnur für weitere Wettkämpfe. So<br />
betrug er in Paris 1900 40.2 Kilometer.<br />
Bei den Olympischen Sommerspielen<br />
in London (1908) schliesslich betrug die<br />
Strecke exakt 42.195 Kilometer und führte<br />
bis vor die königliche Loge.<br />
Erst im Jahre 1921 wurde die Distanz von<br />
42.195 Kilometer als offizielle Streckenlänge<br />
für den Marathon fixiert. Seit den<br />
olympischen Spielen von 1924 in wird die<br />
offizielle Streckenlänge verwendet.<br />
Frauen waren bis im Jahre 1984 von der<br />
Marathon-Teilnahme ausgeschlossen. Für<br />
viele Läuferinnen und Läufer ist es ein Lebenstraum,<br />
einmal einen Marathon gelaufen<br />
zu sein. Die meisten von ihnen lassen<br />
es nicht beim ersten 42.195-km-Lauf bleiben.<br />
Einen Marathon kann man mit etwa<br />
85 bis 88 % der maximalen Herzfrequenz<br />
laufen.(Aus dem lauflexikon.ch)<br />
Fotos: Hptm Olaf Kyeck<br />
Der Äthiopier Shami Dawit triumphierte in 2:05:58 Stunden. Shami Dawit lief die schnellste<br />
Zeit, die je beim Hamburg-Marathon gelaufen wurde.<br />
9
Aus dem Geschwader<br />
Internationale Besucher<br />
Angehende Generalstäbler informierten sich über die FlaRak<br />
BB - Im Rahmen ihrer Ausbildungsreise<br />
besuchten 84 Lehrgangsteilnehmer des<br />
Lehrgangs General-/ Admiralstabsdienst<br />
National (LGAN) verschiedene Verbände<br />
der Luftwaffe. Ziel der Reise war es ein<br />
grundlegendes Verständnis der Kernfunktionen<br />
von Luftmacht, der Einsatzgrundsätze<br />
von Luftstreitkräften sowie der<br />
Kräfte und Mittel der Luftwaffe einschließlich<br />
ihrem Zusammenwirken im Rahmen<br />
verbundener Luftkriegsoperationen zu<br />
entwickeln. Nach einer kurzen Begrüßung<br />
brachte der Kommodore des FlaRakG<br />
1 “S-H“, Oberst Marcus Ellermann, den<br />
Teilnehmern in einem Vortrag die Aufgaben<br />
und Fähigkeiten des Geschwaders<br />
nahe. Aktuelle Sachstände und Entwicklungen<br />
innerhalb der FlaRak, sowie die<br />
Fähigkeiten im Bereich „Missile Defense“<br />
wurden vom Kommodore anschaulich<br />
demonstriert. Im Anschluss wurde in der<br />
Fliegerhorstkaserne das Waffensystem<br />
„PATRIOT“ praxisnah vorgestellt. Nach<br />
einer leckeren Erbsensuppe, die extra in<br />
der Feldküche auf dem ehemaligen Flugplatz<br />
Schwesing zubereitet wurde, ging es<br />
an die Stationen der aufwachsenden Flug-<br />
abwehrgruppe mit den Waffensystemen<br />
„MANTIS“, Ozelot und „LÜR“. Hier wurde<br />
den Lehrgangsteilnehmern eindrucksvoll<br />
die Leistungsfähigkeit der neu hinzuge-<br />
Interessierte Teilnehmer beim<br />
Waffensystem PATRIOT<br />
kommenen Systeme demonstriert.<br />
Auch für die Teilnehmer aus den verschiedensten<br />
Nationen, u.a. USA, Türkei, Estland,<br />
Polen, England und Frankreich, ein<br />
gelungener Einblick gerade in das Waffensystemen<br />
„MANTIS“. Am Nachmittag<br />
ging es dann per Transall zum nächsten<br />
Verband.<br />
Zum Dank für den Besuch, das Wappen der Führungsakademie<br />
10 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Bikerfreunde der<br />
Bundeswehr<br />
ACHTUNG:<br />
ab 1.Juli<br />
JEDEN MITTWOCH<br />
ab 18 Uhr (bei schönem Wetter)<br />
Treffen und Abfahrt direkt an der B199 in 25917 Stadum,<br />
großer Parkplatz schräg gegenüber der HEM-Tanke<br />
Bikergruß: Hans-Jürgen Berg<br />
Infos unter: www.bockfahrer.sh
Aus dem Geschwader<br />
Eine Reise in das „Florenz an der Elbe“<br />
...und am Ende gab es keinen Phaeton für die Heimfahrt<br />
Soldaten des FlaRakG 1“S-H“ besuchten Dresden<br />
-BB- Die ersten kulturellen Highlights erwarten<br />
uns nach dem Passieren der Elbbrücke.<br />
Wir tauchen in eine Stadt mit beeindruckenden<br />
barocken Bauten und einer<br />
noch schöneren Kunstsammlung ein. Mit<br />
Beim Munitionsräumdienst<br />
prachtvollen Bauten wie dem Zwinger und<br />
der Frauenkirche hat der 1670 geborene<br />
„August der Starke“ eine für die Nachwelt<br />
schönsten Stadt an der Elbe, mit kulturellem<br />
Hintergrund, geschaffen, die zum<br />
Ende des zweiten Weltkriegs durch Bombenangriffe<br />
stark zerstört wurde. Betroffen<br />
war auch die 1743 fertiggestellte Frauenkirche.<br />
Während einer sehr informativen<br />
und lebendigen Führung erfuhren wir, welche<br />
Anstrengungen unternommen werden<br />
mussten, dass dieses imposante Bauwerk<br />
nach elf Jahren Wiederaufbau und 182,6<br />
Millionen Euro Spendengeldern am 30.Oktober<br />
2005 aus Ruinen auferstehen konnte.<br />
Im benachbarten „Zwinger“ konnte so<br />
mancher „Kunstbanause“ unter uns seinen<br />
Sachverstand für die Interpretation der<br />
Gemälde alter Meister in dieser gewaltigen<br />
Gemäldesammlung auf Vordermann<br />
bringen. Besonders beeindruckte uns<br />
dort das 500 Jahre alte Kultbild Raffaels,<br />
die „Sixtinische Madonna“. Für viele ein<br />
nicht so bekanntes Gemälde aber die zwei<br />
kleinen Engel am unteren Rand erkannte<br />
jeder, werden diese beiden doch ausreichend<br />
für Werbezwecke eingesetzt. Nach<br />
dem Rundgang durch die Semperoper,<br />
von der Kulisse beeindruckt, nutzten einige<br />
von uns die Gelegenheit das aktuelle<br />
Stück „Street Scene – von Kurt Weill“ während<br />
der Abendvorstellung zu besuchen.<br />
Eine Chance die man nutzen sollte, denn<br />
in Husum wird einem Opern Fan so etwas<br />
nicht geboten.<br />
Für die politische Bildung sorgte der Besuch<br />
im Landeskriminalamt. Vom Abteilungsleiter<br />
- Polizeilicher Staatsschutz- erfuhren wir<br />
am Beispiel der Zwickauer Terrorzelle viel<br />
Wissenswertes über die Ermittlungsarbeit<br />
des sächsischen LKA. Einen ganzen Vor-<br />
Das Phaeton-Werk von Volkswagen<br />
mittag und doch zu wenig Zeit verbrachten<br />
wir im militärhistorischen Museum der<br />
Bundeswehr in Dresden. Das lange 19.<br />
Jahrhundert mit seiner militärischen Entwicklung<br />
war Teil der 90-minütigen Führung.<br />
Das neu gestaltete Museum, das<br />
moderne und alte Architektur vereint, lässt<br />
<strong>12</strong> TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
seine Besucher in die Vergangenheit und<br />
Neuzeit der militärgeschichtlichen Entwicklung<br />
eintauchen. Dabei wird der Einsatz<br />
der Bundeswehr in Afghanistan nicht<br />
ausgespart und konfrontiert die Besucher<br />
Das Militärmuseum von draußen...<br />
auch mit dem Schicksal einzelner Soldaten.<br />
Elf Themenparcours und drei Chronologien<br />
sind vereint in einem Museum<br />
und einer Dauerausstellung auf 10.000m²<br />
Ausstellungsfläche zu sehen, darüber hinaus<br />
können außerhalb des Gebäudes<br />
zwei Außenausstellungen auf 3.000m²<br />
besucht werden. Ein Ausstellungsgelände,<br />
das wir besucht haben, befindet sich<br />
auf der 30 Kilometer entfernten Festung<br />
Königstein. Im Zeughaus, auf der über<br />
750 Jahre alten und 9,5 Hektar großen<br />
Festung, finden sich aus vielen Epochen<br />
Waffen, Ausrüstungen und Trophäen.<br />
Zudem macht der Besucher auf dieser<br />
einmaligen Festung in Europa eine Zeitreise<br />
in das Wirken von Königen, Rittern,<br />
Knechten, Mägden und auch Prominenten<br />
Gefangenen. Und warum mussten wir am<br />
Ende unserer politischen und historischen<br />
Tour wieder mit dem Bus nach Husum<br />
fahren? Ein besonderer Höhepunkt war<br />
der Besuch der Volkswagen Manufaktur.<br />
Dort schauten wir den Mitarbeitern, von<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Geschwader<br />
einer Besucherempore, beim Bau der<br />
Volkswagen Luxuslimousine „Phaeton“<br />
zu. Nach Abschluss der Tour durch dieses<br />
moderne Werk, ließen wir es uns natürlich<br />
nicht nehmen, hinter dem Lenkrad dieses<br />
edlen Fahrzeuges Platz zu nehmen. Nur<br />
das ausreichende Kleingeld für den Kauf<br />
hatte niemand dabei und so ging es am<br />
Sonnabend wieder, vollzählig und müde,<br />
mit dem Bus Richtung Husum.<br />
Als letztes gilt es hier an dieser Stelle ein<br />
großes Lob an den Spieß der Stabsstaffel<br />
des FlaRakG 1 “S-H“ loszuwerden! Warum?<br />
Weil Oberstabsfeldwebel Matthias<br />
Ewerts für fünf anstrengende Tage mit<br />
vielen politischen und kulturellen Highlights<br />
gesorgt hat, die uns durch das Gehörte<br />
und Gesehene stark beeindruckt<br />
haben und über das wir auch noch heute<br />
diskutieren. Und das ist auch der Sinn<br />
... und von drinnen ...<br />
Innerer Führung. Mit der Möglichkeit der<br />
politischen Bildung werden dem Soldaten<br />
ein professionelles Selbstverständnis<br />
und ein ausgeprägtes staatsbürgerliches<br />
Bewusstsein für die Werte und Normen<br />
demokratischer Grundordnung vermittelt.<br />
13
Aus dem Geschwader<br />
Jobsuche beginnt mit dem Briefumschlag<br />
BundeswehrVerband informiert über berufsfördernde Maßnahmen<br />
-BB- Für junge Zeitsoldaten/innen mit einer<br />
Verpflichtungszeit von 4, 8 oder sogar<br />
<strong>12</strong> Jahren gilt es am Anfang der Dienstzeit<br />
zu allererst einmal eine gute Ausbildung<br />
für den militärischen Dienstposten<br />
zu absolvieren. Zu diesem Zeitpunkt noch<br />
kein Gedanke an einen zivilen Job nach<br />
Ablauf der Verpflichtungszeit. Der DBwV<br />
hat erkannt, dass sich viele Soldaten nicht<br />
rechtzeitig mit ihrer Lebens- und Berufsplanung,<br />
nach dem Ausscheiden aus der<br />
Bundeswehr, auseinandersetzen! Zukünftig<br />
werden die Übernahmequoten zum<br />
Berufssoldaten eher geringer ausfallen,<br />
berichtet der BundeswehrVerband. Daher<br />
sollten Zeitsoldaten/innen spätestens<br />
nach ihrer militärischen Ausbildung eine<br />
klare Linie bis zum Beginn der berufsfördernden<br />
Maßnahmen entwickeln.<br />
Um ihre jungen Mitglieder als auch interessierte<br />
Soldaten/innen des Geschwaders<br />
über die zivilberufliche Reintegration zu<br />
informieren, hat die Truppenkameradschaft<br />
der Fliegerhorstkaserne den „Projektbeauftragten<br />
für die Eingliederung der<br />
Soldaten auf Zeit in das zivile Berufsleben<br />
im Landesverband Nord“, Stabsfeldwebel<br />
a.D. Johann Harms, eingeladen.<br />
Zu Beginn seines Vortrags stellte Harms<br />
die „Sozialwissenschaftliche Studie über<br />
die Situation der Soldaten auf Zeit in der<br />
Bundeswehr“ vor. Die Studie stellt ver-<br />
Der Geheimtipp für den stressfreien Umzug:<br />
schiedene Charaktertypen unter den Soldaten/innen<br />
dar. Vom Funktionalisten, der<br />
genaue Vorstellungen über seinen beruflichen<br />
Werdegang hat bis zu dem Soldaten,<br />
der noch am letzten Diensttag hofft<br />
dass er Berufssoldat wird und am Ende<br />
ohne berufliche Perspektive dar steht.<br />
Viele der anwesenden Zuhörer konnten<br />
sich so jetzt schon in dem einen oder anderen<br />
Charakter wiederfinden. Die Studie<br />
gibt Anlass genug, dass sich jeder Soldat/<br />
Soldatin rechtzeitig, nach der militärischen<br />
Ausbildung, mit einen ersten Besuch beim<br />
Berufsförderungsdienst (BfD) abstattet um<br />
sich über Möglichkeiten sowie Rechtsansprüche<br />
im Rahmen der Berufsförderung<br />
zu informieren. Inge Götzen vom örtlichen<br />
Berufsförderungsdienst machte in ihrem<br />
anschließenden Vortrag einmal mehr<br />
deutlich welche Ansprüche und Möglichkeiten<br />
die Soldaten während und nach der<br />
Dienstzeit haben. Dabei betonte sie aber<br />
auch, dass viele Soldaten/innen sich noch<br />
immer nicht ausreichend und vor allem<br />
nicht rechtzeitig über ihre Möglichkeiten<br />
informieren. Der Vertreter der Agentur für<br />
Arbeit, Herr Christian Groborsch, stellte<br />
nicht nur die Situation auf dem regionalen<br />
Arbeitsmarkt dar. Er machte deutlich, dass<br />
mit Mobilität in vielen Branchen ein Job zu<br />
finden ist. Perspektiven gibt es zurzeit in<br />
der Tourismusbranche, Metallhandwerk,<br />
Stadtweg 18 ∙ 25813 Husum ∙ Fax 82 578 ∙ info@umzuege-husum.de<br />
14 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Gesundheitswesen sowie im Bereich<br />
Medien. Als ehemaliger Zeitsoldat hat er<br />
den Zuhörern sehr lebhaft seine eigene<br />
Situation der Ausbildung und Jobsuche<br />
darstellen können. Ein wesentlicher Punkt<br />
den er dabei hervor hob war die Bewerbung<br />
bei einem zukünftigen Arbeitgeber.<br />
Hier machte er deutlich, dass die Jobsuche<br />
schon mit dem Briefumschlag anfängt.<br />
Viele Personalchefs sortieren Bewerbungen<br />
schon dann aus, wenn der Umschlag<br />
zerknickt ist oder selbst die Anschrift ver-<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Geschwader<br />
kehrt ist. Am Ende der Veranstaltung gab<br />
es ausreichend Gesprächsmöglichkeiten<br />
mit den Referenten, die auch genutzt wurde.<br />
Der Vorsitzende der Truppenkamerad-<br />
schaft, Oberstabsfeldwebel Hans-Peter<br />
Thomsen, zog dann auch eine positive<br />
Bilanz dieses Vormittages in den Räumen<br />
des Unteroffizierheimes. „Durch das positive<br />
Feedback der 50 Teilnehmer werden<br />
wir diese Veranstaltung auch in Zukunft<br />
wieder durchführen“, so Oberstabsfeldwebel<br />
Thomsen.<br />
15
Aus dem Geschwader<br />
Veränderungsmanagement<br />
Aktuelle Infos zur Neustrukturierung der FlaRak<br />
Seit dem letzten Bericht über das Veränderungsmanagement<br />
im FlaRakG 1 „S-<br />
H“ ist bereits einige Zeit vergangen. Es<br />
wurde in den letzten Wochen jedoch nicht<br />
abgewartet, bis der „Sturm“ der Aufgaben<br />
und Tätigkeiten, der in den nächsten Monaten<br />
mit der Umsetzung des Realisierungsplans<br />
folgen wird, auf uns zukommt,<br />
sondern es wurde bereits begonnen, das<br />
vorzubereiten, was möglich ist. So wurden<br />
auf dem Gebiet der Logistik und der<br />
Technik vorbereitende Anweisungen erteilt,<br />
die SollOrg Pers überarbeitet sowie<br />
Pläne (z.B. Zeitpläne) für die Umsetzung<br />
der zu erwartenden Maßnahmen auf den<br />
Gebieten Personal, Material, Infrastruktur<br />
vorbereitet.<br />
Mit der Veröffentlichung des Realisierungsplanes<br />
für die Einnahme der Luftwaffenstruktur<br />
folgte nun ein weiterer, bedeutender<br />
Schritt im Rahmen der Reform.<br />
Nun geht die Umsetzung der Maßnahmen<br />
in eine entscheidende Phase.<br />
Hier noch einmal zusammengefasst die<br />
wesentlichen Daten, die das FlaRakG1<br />
„S-H“ direkt betreffen:<br />
FlaRakGrp 25:<br />
Auflösung ab dem 01.07.20<strong>12</strong>.<br />
Wirksamkeit: 31.<strong>12</strong>.20<strong>12</strong>.<br />
Abschluss bis zum 30.06.2013.<br />
FlaRakGrp 26:<br />
Beginn der Zusammenführung Stabsstaffel<br />
mit der Versorgungsstaffel zu einer<br />
kombinierten Stabs-/VersStaffel sowie die<br />
Umsetzung der neuen Struktur ab dem<br />
01.10.20<strong>12</strong> (Wirksamkeit: 01.04.2013).<br />
Abschluss bis zum 30.09.2013.<br />
FlaGrp:<br />
Beginn der Umsetzung der neuen Struktur<br />
sowie der Verlegung an den Standort Pan-<br />
ker ab dem 01.10.20<strong>12</strong>.<br />
Wirksamkeit: 01.04.2013.<br />
Abschluss bis zum 30.09.2013.<br />
Die Aufstellung der leFlaSys Staffel am<br />
Standort Panker soll bis zum 31.03.2013<br />
abgeschlossen sein (Wirksamkeit:<br />
01.10.20<strong>12</strong>); die Auflösung ist nicht festgelegt,<br />
sondern erfolgt in Abhängigkeit<br />
vom Nachfolgesystem, bzw. der Grundausstattung<br />
MANTIS<br />
Stab-/Stabsstaffel FlaRakG 1 „S-H“<br />
Beginn der Vorbereitungen und Umsetzung<br />
der neuen Struktur ab dem<br />
01.10.20<strong>12</strong>, d.h. Beginn der Vorbereitungen<br />
zur Unterstellungsänderung<br />
FlaRakGrp 21 und 24, der Aufstellung des<br />
Ausbildungszentrums sowie der TTVG<br />
(Wirksamkeit: 01.04.2013).<br />
Abschluss bis zum 30.09.2013.<br />
Die Unterstellungsänderung direkt unter<br />
den „Fähigkeitsbereich Boden“ unter<br />
Wegfall der Divisionsebene erfolgt beginnend<br />
ab dem 01.04.2013 und soll bis zum<br />
31.03.2014 abgeschlossen sein (Wirksamkeit:<br />
01.10.2013).<br />
Die Zeitlinien zur Aufstellung, Umgliederung<br />
und Auflösung sind damit festgelegt.<br />
Bis auf Einheitsebene kann man im Realisierungsplan<br />
die vorgesehenen Strukturmaßnahmen<br />
und deren zeitlichen Rahmen<br />
ablesen. Die Sonderausgabe der<br />
„Neuen Horizonte“ Nr. 33a/ Juni 20<strong>12</strong> erläutert<br />
unterstützend die diesbezüglichen<br />
Eckpunkte zur Reform. So wird explizit die<br />
Systematik und die Legende mit ihren Bedeutungen<br />
erklärt.<br />
Hierzu möchte ich kurz die beiden „häufigsten<br />
Schwierigkeiten“ beim Lesen der<br />
Zeitlinien versuchen klarzustellen, die Bedeutung<br />
der Rauten und der farbigen Pfeile,<br />
die die Rauten überdecken. Die Rauten<br />
stellen die Wirksamkeit einer Maßnahme<br />
16 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
dar. Umgangssprachlich ist dies sozusagen<br />
der „Stichtag“. Doch der Zeitraum, um<br />
die Maßnahme grundsätzlich umzusetzen,<br />
ist natürlich deutlich länger. Dieser wird<br />
durch die farbigen Pfeile dargestellt. So<br />
wird abgebildet, wann Anfang und Ende<br />
vorgesehen sind.<br />
Z.B. ist bei der Auflösung der FlaRakGrp 25<br />
die Raute auf den 31.<strong>12</strong>.20<strong>12</strong> gesetzt.<br />
D.h. jedoch nicht, dass bis zu diesem Datum<br />
alle Maßnahmen abzuschließen sind<br />
oder alles Personal versetzt sein muss.<br />
Im Detail werden nun sogenannte OrgWeisungen<br />
als nächste Schritte folgen. Diese<br />
sind die konkretisierten Anweisungen zur<br />
Auflösung, Umgliederung oder Unterstellungsänderung.<br />
Diese OrgWeisungen,<br />
z.B. die zur Auflösung der FlaRakGrp 25,<br />
werden dann durch die Stabsgebiete im<br />
FlaRakG 1 „S-H“ in Zusammenarbeit mit<br />
dem Veränderungsmanagement umgesetzt<br />
und konkrete Einzelbefehle erstellt.<br />
Damit werden nach und nach die Auflösung<br />
und der Auflösezeitpunkt vorbereitet.<br />
Doch auch danach werden noch Restarbeiten<br />
zu erledigen sein, die dann über<br />
das Datum der „Raute“ hinaus zu erledigen<br />
sein werden.<br />
Um die neue Struktur einzunehmen, bedarf<br />
es natürlich der Finalisierung der<br />
SollOrg Pers. Diese wird in den nächsten<br />
Tagen (voraussichtlich im Juli 20<strong>12</strong>) zur<br />
haushalterischen Billigung vorgelegt. Erst<br />
nachdem dies erfolgt ist, kann eine Veröffentlichung<br />
und Umsetzung erfolgen.<br />
Zu der vorgelegten SollOrg Pers sollen<br />
im Folgenden nun auszugsweise ein paar<br />
Beispiele dargestellt werden. Beibehalten<br />
wird ein Geschwaderstab mit Stabsstaffel,<br />
drei PATRIOT Gruppen mit jeweils vier<br />
Einsatzstaffeln und einer kombinierten<br />
Stabs- und Versorgungsstaffel, eine Gruppe<br />
mit dem Waffensystem MANTIS und<br />
derzeit OZELOT, sowie dem Luftüberwachungsradar<br />
LÜR.<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Geschwader<br />
Am auffälligsten ist dabei die Innovation<br />
in der Zusammenfassung der Stabs- und<br />
Versorgungsstaffel. Außerdem wird sich<br />
später der eine oder andere der „älteren“<br />
Soldaten wundern, dass es wieder<br />
Stabszüge geben wird. Dies resultiert<br />
nicht auf einem Vorschlag von Seiten der<br />
Arbeitsgremien in der Truppe, sondern ist<br />
eine der vielen Vorgaben, die für die neue<br />
Gestaltung gemacht wurden.<br />
Doch nicht nur das Flugabwehrraketengeschwader<br />
1 „S-H“ verändert sich, sondern<br />
auch dessen vorgesetzte Dienststellen.<br />
Dies soll im Folgenden kurz skizziert werden,<br />
wobei die Betrachtung die „Unterstellung“<br />
des FlaRakG 1 „S-H“ hervorhebt und<br />
auf die anderen Bereiche nur oberflächlich<br />
eingegangen wird.<br />
Wie in der Ausgabe der „Neuen Horizonte“<br />
Nr 33/ Mai 20<strong>12</strong> zu lesen war, werden die<br />
derzeitigen Führungsstrukturen verändert<br />
und insbesondere „verschlankt“.<br />
Die Ausgliederung des Führungsstabes<br />
der Luftwaffe aus dem Bereich des Bundesministeriums<br />
der Verteidigung (BMVg<br />
Fü L) und die Aufstellung eines Kommandos<br />
Luftwaffe ist eine der weitreichenden<br />
Strukturmaßnahmen.<br />
Direkt diesem Bereich werden drei Kommandobehörden<br />
unterstellt:<br />
• das Zentrum Luftoperationen (ZentrLuftOp;<br />
Planung und Führung von<br />
Luftoperationen)<br />
• das Kommando Einsatzverbände<br />
Luftwaffe (KdoEinsVbdeLw; Bereitstellung<br />
einsatzbereiter Module Luftstreitkräfte)<br />
• das Kommando Unterstützungsverbände<br />
Luftwaffe (KdoUstgVbdeLw;<br />
Wahrnehmung querschnittlicher Unterstützungsaufgaben)<br />
Text: OTL Pählich<br />
siehe auch Skizze auf Seite 18<br />
17
Aus dem Geschwader<br />
18 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Flugabwehrraketengruppe 25<br />
Politisscher Besuch in Südtondern<br />
Staatssekretär Thomas Kossendey zu Gast im Standortbereich Stadum<br />
-SR- „Im Mittelpunkt steht immer das<br />
Schicksal der Soldaten und zivilen Mitarbeiter“,<br />
erklärte Thomas Kossendey. „Wir<br />
wollen nichts am grünen Tisch besprechen,<br />
sondern suchen den Kontakt vor<br />
Ort.“ Der Parlamentarische Staatssekretär<br />
im Bundesministerium der Verteidigung<br />
besuchte Ende Mai den Standort Stadum/<br />
Leck, sowie die weiteren von der Umstrukturierung<br />
mit Schließung betroffenen<br />
Standorte und Liegenschaften Ladelund,<br />
Bramstedtlund und Bargum. Begleitet wurde<br />
Kossendey mit einer Delegation von<br />
Bürgermeistern, Landrat, Personalvertretern<br />
und Dienststellenleitern der betroffenen<br />
Standorte.<br />
Oberst Marcus Ellermann, Kommodore<br />
Flugabwehrraketengeschwader 1 „S-H“<br />
und Major Simon Hagen, Stellvertretender<br />
Kommandeur der Flugabwehrraketengruppe<br />
25 begrüßten den hohen Besuch<br />
aus Berlin direkt nach der Landung<br />
in Stadum noch am Hubschrauber. In der<br />
Offizierheimgesellschaft in Stadum wurde<br />
Kossendey vor Ort in die Besonderheiten<br />
des Standortbereiches eingewiesen. Hierbei<br />
wurde auch das offene Wort mit den<br />
Vertretern der Gemeinden gesucht.<br />
„Die grobe Linie sei bereits nach Verkündung<br />
der Entscheidung durch das Verteidigungsministerium<br />
am 26. Oktober 2011<br />
erkennbar gewesen, erklärte Ellermann<br />
den anwesenden Journalisten während<br />
eines Pressegespräches.<br />
„Die Soldaten warten nun<br />
darauf, wie es weitergeht.“<br />
Sie müssen sich noch bis<br />
Juni, gedulden, machte<br />
der Staatssekretär deutlich.<br />
Dann werden Parlament<br />
und Truppe über<br />
die Feinabstimmung informiert<br />
und damit Näheres<br />
zu Zahlen und zeitlichen<br />
Abläufen der Schließung<br />
erfahren.<br />
Dringender Klärungsbedarf<br />
vor Ort besteht für<br />
sozialverträgliche Personal-Entscheidungen<br />
–<br />
„viele sind betroffen“, so<br />
Kossendey. Zurzeit werde ein Reformbegleitgesetz<br />
im Bundestag erarbeitet. Zum<br />
Thema „Kaufkraft für die Region“ erklärte<br />
Major Simon Hagen in seiner Funktion als<br />
stellvertretender Standortältester, dass die<br />
Basis an Fachpersonal im Fernmeldeaufklärungsabschnitt<br />
911 breiter wird. „Geplant<br />
ist, das eine Grundausbildungskomponente<br />
hinzukommt. Im Abschnitt 911<br />
werden rund 1000 Soldaten aller Dienstgrade<br />
vertreten sein.“<br />
Bevor Kossendey nach Glücksburg zum<br />
Flottenkommando aufbrach, trug er sich<br />
noch in das Gästebuch der Flugabwehrraketengruppe<br />
25 ein und wurde vor der<br />
Weiterreise durch den Kommodore verabschiedet.<br />
19
Flugabwehrraketengruppe 25<br />
Sensibilisieren<br />
Einsatzvorbereitende Ausbildung Krisenreaktionskräfte - EAKK<br />
-SR- „Hey, Stop, Stop, Stop. Wollt ihr den<br />
so durchlassen?“, fragte Oberfeldwebel<br />
Enrico Retzlaff lautstark. „War der in der<br />
Personenkontrolle?“ fragt der Ausbilder an<br />
der Station “Maingate“<br />
weiter.<br />
Klar war er das. Ich<br />
habe das ganze fotografiert<br />
um einen<br />
Bericht für das <strong>Tinchen</strong><br />
zu schreiben.<br />
Wobei ich mich vorher<br />
fragte, was ich<br />
denn eigentlich dazu<br />
schreiben kann. Ein<br />
relativ unspektakuläres<br />
Thema, um<br />
es Mal vorsichtig<br />
auszudrücken. Eine<br />
alte Weisheit hat<br />
mir aber weiter geholfen.<br />
Die schönsten Geschichten schreibt<br />
das Leben. „Ja, der wurde durchsucht.<br />
Personenkontrolle endet nicht<br />
am Handgelenk<br />
oder:<br />
Suchbild, wer findet NICHT den USB-Stick<br />
Handy, Feuerzeug, alles abgenommen“<br />
sagt der Gruppenführer. „Und was ist<br />
mit dem USB-Stick, den der Mann in der<br />
Hand hält?“ Ich schalte mein Display an<br />
Checkpoint "Charlie": Fahrzeugkontrolle<br />
und schau mir die Bilder noch mal etwas<br />
genauer an, die ich vor nicht einmal einer<br />
Minute geschossen habe. Und siehe da -<br />
er hat einen USB-Stick in der Hand. Ich<br />
habe es nicht gesehen, oder besser nicht<br />
bewusst wahr genommen. Wie bei einem<br />
Zaubertrick, habe ich mich durch die Bewegungen<br />
der Durchsuchung ablenken<br />
lassen, obwohl der UBS-Stick eigentlich<br />
gut zu sehen ist. Er ist weiß, er ist nicht<br />
klein und wurde trotzdem übersehen.<br />
Die Bilder beweisen aber auch, der Mann<br />
wurde ordentlich durchsucht. Der gesamte<br />
Körper abgetastet. Mit einer Ausnahme:<br />
Die Hände - Wohl zu offensichtlich, oder<br />
gar zu dreist, um dort etwas zu vermuten.<br />
Die wildesten Verstecke gehen einem<br />
durch den Kopf, aber eben nicht die Hände.<br />
Und gelächelt hat der Rollenspieler<br />
auch die ganze Zeit, kam einfach sympathisch<br />
rüber. Aber vielleicht hat er uns ja<br />
auch belächelt. Seinen Kameraden hätte<br />
ich eher für schuldig gehalten. Unfreund-<br />
20 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
lich, genervt, den entsprechenden Blick<br />
dazu und patzig reagierend, auf Fragen,<br />
die gestellt wurden.<br />
So kann man sich täuschen.<br />
Und damit hat die EAKK-Woche, die in<br />
der Flugabwehrraketengruppe 25 in der<br />
Woche vom 11. Juni durchgeführt wurde,<br />
etwas ganz Wichtiges erreicht. In ungefährlicher<br />
Umgebung auf Gefährliches, auf<br />
Verborgenes Aufmerksam machen. Die<br />
Soldaten sensibilisieren.<br />
-DH- Es ist nicht wirklich ein Grund zur<br />
Sorge oder Unruhe, wenn die Ausbildungswerkstatt<br />
der Bundeswehr, in Leck,<br />
Besuch erhält. Doch wenn gleich 45 Jugendliche<br />
samt Lehrer anrücken, dann ist<br />
auch dort, zumindest für kurze Zeit, der<br />
Routineausbildungsbetrieb, eingestellt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Regionalschule<br />
Südtondern mischten sich unter die Auszubildenden, während<br />
die ihnen Teile ihrer Ausbildung praktisch näher brachten<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Flugabwehrraketengruppe 25<br />
Neben der Station “Maingate“ wurden die<br />
Soldaten natürlich an weiteren Stationen<br />
ausgebildet. nSAK – neues Schieß und<br />
Ausbildungskonzept, ABC Ausbildung,<br />
selbstverständlich auch Ausbildung an<br />
den Handfeuerwaffen, sowie Sanitätsausbildung,<br />
die ebenfalls zum Umfang<br />
der EAKK-Woche gehörten. So konnte ein<br />
Großteil der erforderlichen Ausbildungsziele<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Klassenausflug mit Sinn<br />
Schüler der Grund- u. Regionalschule Südtondern bei der AusbWkst Leck<br />
So geschehen dieser Tage, als Leena<br />
Roth, Lehrerin der Grund- und Regionalschule<br />
Südtondern, in Neukirchen, mit<br />
den Schülerinnen und Schülern der R9a<br />
und der R9b, zu Besuch war. In diversen<br />
Vorträgen, wurde den Gästen ein erster<br />
Ein- und Überblick über die verschiedensten<br />
militärischen und nicht<br />
militärischen Laufbahnen,<br />
bei der Bundeswehr, gegeben.<br />
Im Wechsel ging<br />
es dann jeweils gruppenweise<br />
durch die Räume<br />
der Ausbildungswerkstatt,<br />
bei dessen Rundgang,<br />
neben der theoretischen<br />
Einweisung, aber auch<br />
eine kleine handwerklich,<br />
praktische Arbeit stand.<br />
Am Ende zeigte sich nicht<br />
nur Klassenlehrerin Leena<br />
Roth beeindruckt über die<br />
Möglichkeiten, die: „einem<br />
bei der Bundeswehr ge-<br />
boten werden“, wie sie es<br />
ausdrückte.<br />
21
Flugabwehrraketengruppe 26<br />
Da tut sich was im „Museum“<br />
Mithilfe gesucht<br />
Werte Kameradinnen und Kameraden,<br />
seit knapp zwei Jahren betreue ich die<br />
Militärgeschichtliche Sammlung unseres<br />
Verbandes. Am 15. Mai besuchte uns der<br />
Militärhistorische Stabsoffizier aus dem<br />
Luftwaffenamt, Oberstleutnant Schmitz<br />
und genehmigte die Sammlung. Damit<br />
steht unser kleines Museum zusammen<br />
mit den Räumen der Traditionsgemeinschaft<br />
wieder dem Publikumsverkehr offen.<br />
Gleichwohl ist damit nur ein erster Schritt<br />
gemacht, denn viele Baustellen sind noch<br />
offen. Ein Hinterraum soll als Vorführungsraum<br />
für Filme umgenutzt werden, der Außenbereich<br />
der Sammlung hinter Gebäude<br />
8 muss auch noch hergerichtet werden<br />
und ein Modell einer NIKE-Stellung ist<br />
zurzeit in der Antragsphase. Ebenso sind<br />
viele kleine Projekte noch in der Planung<br />
und Realisierung.<br />
Auch sie können mithelfen einige dieser<br />
Projekte zum Abschluss zu bringen.<br />
Für eine „Patch-Wand“ suchen wir noch<br />
Patchs von Staffeln unseres Verbandes,<br />
von Übungen und Schulen unserer Luftwaffe<br />
an denen sie ihre Ausbildung absolviert<br />
haben. Diese können sie als Schenkung<br />
oder Leihgabe gerne der Sammlung<br />
zur Verfügung stellen. Ebenso suchen wir<br />
dringend noch Filme<br />
von Übungen, Überprüfungen<br />
und soldatischen<br />
Leben in unserem Verband<br />
oder gar noch aus<br />
alten Zeiten in Ostfriesland<br />
beim FlaRakBtl 26.<br />
Auch für ausgefallene<br />
Exponate aus dem Bereicht<br />
Technik Patriot ist<br />
noch Platz vorhanden.<br />
Sofern sie Interesse an<br />
einem Besuch in unsererMilitärgeschichtlichen<br />
Sammlung haben,<br />
gerne aktiv mitarbeiten<br />
möchten oder einfach<br />
nur eines der gesuchten<br />
Objekte abgeben möchten,<br />
so wenden sie sich<br />
jederzeit an mich (Oberleutnant<br />
Dr. Neumann,<br />
3./26). Unter 3331 oder 3325 erreichen<br />
sie mich ebenso wie über „LoNo“ unter<br />
Martin2Neumann@bundeswehr.org. Von<br />
außerhalb erreichen sie mich unter der<br />
Telefonnummer: 04841- 903 3331/3325.<br />
Mit ihrer Hilfe kann unserer „Museum“ –<br />
im Übrigen eine von zwei Militärgeschichtlichen<br />
Sammlungen im Dienstteilbereich<br />
FlaRak – weiter dazu betragen FlaRak-<br />
Geschichte zu erhalten.<br />
22 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Flugabwehrraketengruppe 26<br />
1. Nordfriesland-Lauf<br />
-BB- Laufveranstaltungen in Husum sind<br />
fast immer geprägt von merkwürdigen<br />
Wettereinflüssen. Egal in welche Richtung<br />
man Läuft, der Wind immer von vorne<br />
und wenn der Läufer Glück hat, auch<br />
noch eine schöne Portion Regen dabei.<br />
Um diesen Wettereinflüssen zu entgehen<br />
hat die Flugabwehrraketengruppe 26 ihren<br />
1. Nordfrieslandlauf über 10 km durch die<br />
Husumer Feldmark an einem sommerlichen<br />
Tag als Gegenstück zum Blanker-<br />
Hans-Lauf durchgeführt.<br />
Nach den ersten drei Läufen in Heide,<br />
Kropp und Hohn wurde dieser Lauf zum<br />
ersten Mal in der Fliegerhorstkaserne,<br />
als neuer Lauf zum Schleswig-Holstein-<br />
Cup unter der Schirmherrschaft des Generalinspekteurs<br />
vom Kommandeur der<br />
Flugabwehrraketengruppe 26, Oberstleutnant<br />
Uwe Fehr, gestartet. Von März<br />
bis November treffen sich wieder Rund<br />
150 Läufer und Läuferinnen in 10 Standorten<br />
Schleswig-Holsteins um schnelle<br />
Zeiten zu laufen und dabei Punkte für den<br />
Gesamtsieg am Ende zu sammeln. Der<br />
bedeutendste Aspekt dieser Cup Serie<br />
ist aber, dass ausreichend Spendengel-<br />
der für das Soldatenhilfswerk zusammen<br />
kommen um damit helfen zu können. Die<br />
Organisatoren dieses Laufes durch die<br />
Husumer Feldmark, Oberstabsfeldwebel<br />
d.R. Ingo Schildger und Oberstabsfeldwebel<br />
Bernd Berns, boten den 93 Läufer und<br />
Läuferinnen ein schnelle 10 km Runde.<br />
Mit einer Zeit von 0:34:54<br />
Minuten gewann Stabsunteroffizier<br />
Henrik Schwalbe,<br />
SchStratAufklBw, den<br />
Lauf vor Oberfeldwebel<br />
Matthias Eickholt vom<br />
AufklG 51 "I", 0:35:26,<br />
und Hauptfeldwebel Lars<br />
König, LTG 63, in einer<br />
Zeit von 0:37:52 Minuten.<br />
Schnellste Frau war Oberleutnant<br />
Tanja Haarlammert<br />
von der USLw,<br />
0:44:15 Minuten vor Obermaat<br />
Adina Müller vom<br />
5.Minensuchgeschwader,<br />
0:46:00, und Hauptgefreiter<br />
Peggy Nolte vom<br />
TrspBtl 165, 0:46:20. Den Staffellauf gewann<br />
das Team des Flugabwehrraketengeschwaders<br />
1 “S-H“ vor den Teams des<br />
Marinefliegergeschwaders 3 "GZ" und<br />
dem 2. Team des Flugabwehrraketengeschwaders<br />
1 “S-H“.<br />
Während des Laufs und danach dankten<br />
Läufer und Läuferinnen den vielen Helfern<br />
schon auf der Strecke, mit dem Daumen<br />
nach oben gerichtet, für die gute Organisation<br />
und Betreuung. Auch ein positives<br />
Zeichen für die Verantwortlichen, im<br />
nächsten Jahr den 2. Nordfrieslandlauf<br />
der Flugabwehrraketengruppe 26 wieder<br />
genauso professionell durchzuführen. Für<br />
den Herbst gilt es nun, den Blanken-Hans-<br />
Lauf des Flugabwehrraktengeschwader<br />
1“S-H“am 14.11. 20<strong>12</strong> mit bestem Husumer<br />
Wetter zu organisieren!<br />
24 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Flugabwehrraketengruppe 26<br />
25
Flugabwehrgruppe MANTIS<br />
Start der Ausbildung vollzogen<br />
-DH- Sicherlich hat sich so mancher bereits<br />
gefragt: „Was tun die da eigentlich bei<br />
MANTIS? Wer sind die, die da in Gebäude<br />
85 in der „FAST“ ein und aus gehen?“.<br />
Nach Abschluss aller Baumaßnahmen<br />
rund um das Gebäude, hat dort die<br />
Schießtaktische Prüf-, Auswerte- und Ausbildungsgruppe,<br />
kurz SPAAG, der Flugabwehrgruppe<br />
Stellung bezogen.<br />
Eins gleich vorweg, Dank all jenen, die an<br />
den „Bau“-Maßnahmen beteiligt waren.<br />
Neben dem MANTIS Fachpersonal, beherbergt<br />
die SPAAG aber auch das Fachpersonal<br />
des Luftraumüberwachungsradar<br />
(LÜR).<br />
Somit ist auch, hingegen bekannter<br />
Schreibweisen das zweite „A“ erklärt. Es<br />
steht für „Ausbildung, ein Schwerpunk in<br />
der SPAAG, denn für das Waffensystem<br />
MANTIS gibt es keine externe Ausbildungseinrichtung,<br />
wie man es von anderen<br />
Waffensystemen kennt. So sind neben<br />
den Büros, in Gebäude 85 diverse Hörsäle<br />
eingerichtet worden. Ein HFlaAFüSys<br />
NBS (Heeresflugabwehr Aufklärungs-<br />
und Gefechtsführungssystem Nächstbereichsschutz)<br />
Hörsaal mit elf vernetzten<br />
Rechnern und Servern. Hier ist es Ziel,<br />
den Kampfführungsoffizieren die Bereiche<br />
Luftraumaufklärung, den Einsatz von Luft-<br />
einhorn<br />
GesundheitsZentrum<br />
Einhorn-<br />
Rats-Apotheke<br />
Sanitätshaus<br />
Reformhaus<br />
raumordnungsmitteln und Identifizierungsmethoden<br />
beizubringen um sie dann, im<br />
Einsatzfall, effizient einzusetzen. Darüber<br />
hinaus wäre aber eine Ausbildung im Bereich<br />
der Feuerleitung jederzeit im selben<br />
Hörsaal möglich. Des Weiteren ist ein Hörsaal<br />
für die Ausbildung FüInfoSysH (Führungs-<br />
u. Informationssystem des Heeres)<br />
ebenfalls mit elf Rechnern ausgerüstet. Die<br />
Kampfführungsoffiziere werden hier für die<br />
Meldebearbeitung zwischen MANTIS und<br />
FüInfoSysH, ausgebildet. Besonders die<br />
Anteile, Luftraumordnung (ACO oder ATO<br />
) und ADatP3 Meldeverarbeitung, sind der<br />
Schwerpunkt in diesem Hörsaal. Damit der<br />
automatische Austausch von ADatP3-Meldungen<br />
zwischen HFlaAFüSys und FüInfoSysH<br />
durchgeführt werden kann, sind<br />
die Hörsäle untereinander vernetzt. Nun<br />
wird sich so mancher fragen: „Warum so<br />
eine Heeres –lastige Ausbildung?“ Da das<br />
System ursprünglich für die Heeresflugabwehr<br />
entwickelt wurde, wäre eine Umstellung<br />
auf ein anders Führungssystem, wie<br />
z.B. SWEF, bereits in der Entwicklungsphase<br />
mit zusätzlichen Kosten und einem<br />
erhöhten Zeitansatz verbunden gewesen.<br />
Ein weiterer, elementarer Ausbildungsabschnitt,<br />
startet für uns jedoch in der 24.<br />
Kalenderwoche, der Einbau und die Ausbildung<br />
mit dem Simulator MANTIS. Wie<br />
Markt 10-<strong>12</strong><br />
25813 Husum<br />
Tel. 0 48 41 - 8 94 50<br />
Fax 0 48 41 - 89 45 30<br />
E-Mail: Einhornzentrum@aol.com<br />
Internet: www.einhornzentrum-husum.de<br />
26 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
ei allen modernen und hoch komplexen<br />
Waffensystemen, werden wir die zukünftigen<br />
Kampfführungsfeldwebel im Umgang<br />
mit MANTIS simuliert schulen, um dann<br />
später die Kernaufgabe des Waffensystems,<br />
die Abwehr von Raketen und Mörser<br />
während des scharfen Schusses absolvieren<br />
zu können. Alles in allem ist in Gebäude<br />
85, fast unbemerkt von außen, nicht<br />
nur ein Bürokomplex entstanden, sondern<br />
auch eine Ausbildungseinrichtung, die<br />
GFD Gesellschaft für Flugzieldarstellung mbH<br />
… mehr als 45 Jahre Erfahrung in der Zieldarstellung<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Flugabwehrgruppe MANTIS<br />
dem Unikatverband „Flugabwehrgruppe“<br />
mit seinen drei derzeitigen Waffensystemen<br />
alle Voraussetzungen für eine nahezu<br />
optimale Aus- und Weiterbildung vor<br />
Ort zu bietet.<br />
Flugplatz Hohn<br />
24806 Hohn<br />
Tel: 04335 920 20<br />
Fax: 04335 920 215<br />
E-mail: mail@GFD-Hohn.de<br />
FspWNBW 7533 App 2690-0<br />
27
Flugabwehrgruppe MANTIS<br />
Hauptstadt in Geschichte und Gegenwart<br />
Politische Bildung der Stabs-/VersStff Flugabwehrgruppe<br />
„Wenn einer eine Reise tut, dann hat er<br />
was zu erzählen“, so auch die Angehörigen<br />
der Stabs- und Versorgungsstaffel<br />
der Flugabwehrgruppe, die sich im Rahmen<br />
der politischen Bildung, in Berlin aufhielten.<br />
Die bundesdeutsche Hauptstadt, Schauplatz<br />
bedeutender geschichtlicher Ereignisse<br />
und multikulturelle Millionenstadt,<br />
bietet sicherlich mehr, als das was man in<br />
vier Tagen vor Ort zu sehen bekommt. So<br />
hieß es im Vorwege, gut planen und die<br />
Tage organisatorisch optimal zu gestalten.<br />
Aus einer Fülle unzähliger Angebote<br />
entschied man sich dann auf die Organisation<br />
und Unterstützung der Hermann-<br />
Ehlers-Akademie zurückzugreifen. So<br />
gilt unser Dank im Besonderen unserem<br />
„Bärenführer“ Thomas Lübke. Er gestaltete<br />
die Busfahrten zu Stadtrundfahrten<br />
um und konnte auch bei den Besuchen<br />
der verschiedensten Einrichtungen immer<br />
wieder mit „Insiderwissen“ glänzen und so<br />
manchem Referenten vor Ort, noch das<br />
ein oder andere Wissenswerte hinzufügen.<br />
Angekommen in Berlin, bezogen wir in der<br />
„Julius-Leber-Kaserne“, unsere Stuben<br />
und dann ging es auch bereits los. Eine<br />
erste Stadtrundfahrt führte uns an zahlreichen<br />
Sehenswürdigkeiten vorbei, von<br />
denen wir die ein oder andere noch näher<br />
besuchen und betrachten würden. Am<br />
zweiten Tag in Berlin wartete der deutsche<br />
Reichstag, der bundesdeutsche Regierungssitz<br />
auf unseren Besuch. Nachdem<br />
wir „gecheckt“ waren, indem die „Sicher-<br />
28 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
heitsschleuse unbeschadet passiert wurde,<br />
fanden wir uns kurze Zeit später auf<br />
der Zuschauertribüne des Plenarsaals<br />
wieder. Fachkundige Vorträge über das<br />
Regierungsgebäude und den Bundestag,<br />
folgten der anschließende Rundgang in<br />
der gläsernen Kuppel. Eine Aussicht auf<br />
das Regierungsviertel und über die Dächer<br />
Berlins, den man jedem nur empfehlen<br />
kann. Im Anschluss wechselten wir die<br />
politische Ebene und waren als Husumer<br />
Soldaten Gast der Schleswig-Holsteinischen<br />
Landesvertretung in Berlin. Auch<br />
hier wurde uns Funktion und Arbeitsweise<br />
der Vertretung in kurzweiliger Form<br />
dargebracht. Es folgte die Möglichkeiten<br />
der intensiven Fragestellung, rund um das<br />
Thema Ländervertretung. Gut informiert<br />
und gesättigt dank eines Mittagessens<br />
aus der hauseigenen Küche, betraten wir<br />
nur wenige Meter weiter das Gebäude<br />
des Bundesrats. Nach einer kurzen Einführung<br />
in die Geschichte des Bauwerks,<br />
welches als Preußisches Herrenhaus erbaut<br />
wurde, folgte ein Lehrgespräch über<br />
die Arbeitsweise und Zusammensetzung<br />
der Länderkammer, wobei wir noch die<br />
Möglichkeit uns einmal wie Abgeordnete<br />
zu fühlen bekamen. Wenn auch nur von<br />
der Zuschauertribüne aus. Den ersten Tag<br />
rundete dann der Besuch an der Gedenkstätte,<br />
der Berliner Mauer ab.<br />
Am zweiten Tag folgte der Besuch des<br />
zweiten Dienstsitzes des Bundesministeriums<br />
der Verteidigung, der Bendlerblock.<br />
Der größte zusammenhängende Gebäudekomplex<br />
Deutschlands war zu Zeiten<br />
des NS-Regimes, Sitz des Allgemeinen<br />
Heeresamtes und des Befehlshabers des<br />
Einsatzheeres im Oberkommando der<br />
Wehrmacht. Ein Teil des Bendlerblocks ist<br />
mit einer Dauerausstellung eingerichtet,<br />
die sich den verschiedensten Ausprägungen<br />
des Deutschen Widerstands gegen<br />
das NS-Regime widmet. Nach einer kurzen<br />
Einführung entschieden wir uns für den<br />
Abschnitt des militärischen Widerstandes,<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Flugabwehrgruppe MANTIS<br />
um in Gesprächen, Diskussionen, eigener<br />
Meinungs- und Ansichtsäußerungen, uns<br />
kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.<br />
Auch hierbei wurden wir wieder von<br />
einem ausgezeichneten Referenten über<br />
die Ereignisse unterricht und in der Aufarbeitung<br />
der Thematik begleitet. Schnell<br />
machte die Führung uns allen klar, welche<br />
Verantwortung wir Alle der Geschichte<br />
und dem Volk gegenüber haben. Hier wurde<br />
deutlich wie wichtig es ist, Regierung<br />
und Militär zu trennen und den „Staat im<br />
Staat“ zu vermeiden. Aufgrund der heutigen<br />
Trennung dieser beiden Institutionen<br />
ist es möglich, einen unabhängigen Vertreter<br />
des Bundestags für die Belange der<br />
Soldaten eintreten zu lassen: - der Wehrbeauftragte<br />
des Bundestags. Dies war unser<br />
nächster Anlaufpunkt. Empfangen von<br />
einem Mitarbeiter eines der fünf Referate<br />
des Wehrbeauftragten, bekamen wir eine<br />
Grundlageneinweisung und konnten anschließend<br />
eigene Erfahrungen erläutern<br />
oder zu internen Abläufen Fragen stellen.<br />
Unser letzter technischer Halt bereitete<br />
uns auf den letzttägigen Kulturanteil vor.<br />
Wir besuchten das Humboldt-Forum und<br />
erhielten umfangreiche Informationen<br />
zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses.<br />
„Sobald das wieder aufgebaute<br />
Stadtschloss bis 2018 errichtet ist, soll es<br />
die bedeutsamste anthropologische Kultursammlung<br />
Europas, Afrikas, Nord- und<br />
Südamerikas, Asiens und Ozeaniens ausstellen,<br />
die „Dahlem“-sammlung“, wie uns<br />
überaus glaubhaft versichert wurde.<br />
Kultur, Geschichte, Museumsinsel, das<br />
fällt mir ein, wenn ich an den letzten Tag<br />
in diesem „Big-Apple“-Berlin zurückdenke.<br />
Bewusst wählte unser Chef am letzten Tag<br />
unserer Bildungsreise dieses Themengebiet,<br />
um uns einen umfassenden Blick auf<br />
unsere Hauptstadt zu geben. Die Museumsinsel<br />
inmitten der Spree in Berlin, ist<br />
die meist besuchte „Insel“ Deutschlands.<br />
Über 2 Mio. Besucher bestaunen jährlich<br />
das Pergamonmuseum, das Alte Museum,<br />
29
Flugabwehrgruppe MANTIS<br />
den Berliner Dom, das Neue Museum, die<br />
Alte Nationalgalerie und das Bode-Museum.<br />
So viel Geschichte kann man nur<br />
schwer an einem Tag<br />
bestaunen und verdauen.<br />
Selbst eine Woche<br />
wäre hier nicht ausreichend,<br />
wenn man<br />
ernsthaft interessiert<br />
ist. Wir suchten uns das<br />
Pergamonmuseum aus,<br />
benannt nach einer Alt-<br />
Griechischen Stadt,<br />
die als Wiege der Europäischen<br />
Kultur gilt.<br />
Dessen Altar teilweise<br />
im Museum aus originalen<br />
Elementen wiederaufgebaut<br />
ist. Es war<br />
atemberaubend, die<br />
Geschichte so greifbar<br />
zu erleben. Unser Tipp:<br />
„Wenn sie einmal in Berlin sind, nutzen sie<br />
die Zeit und besuchen sie das Museum<br />
und erleben sie Bauwerke uralter Metropolen,<br />
wie zum Beispiel das Ishta-Tor von<br />
Babylon. So ging am vierten und letzten<br />
Tag ein Besuch zu Ende, der uns sicherlich<br />
noch lange in Erinnerung bleiben wird.<br />
So bleibt uns die Erinnerung an eine politische<br />
Bildungsfahrt, auf der sehr viel Wissen<br />
vermittelt, erweitert und wieder aufgefrischt<br />
wurde. Die Organisation durch die<br />
Hermann-Ehlers-Akademie nahm uns den<br />
Stress und führte zu einer logischen und<br />
chronologischen Reihenfolge aller Besu-<br />
che. Und es bleibt das Wissen, dass man<br />
in Berlin noch sehr viel mehr machen kann<br />
um sich politisch weiterzubilden und kulturelle<br />
Erfahrungen zu sammeln. So macht<br />
Bildung Spaß und schafft bleibende Eindrücke.<br />
Hauptmann Bernd Gundrum<br />
30 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Großzügige Spende für die Wattwürmchen<br />
Sophia schenkt unserer Kindertagespflege ihre Spielsachen<br />
Mit großer Freude übernahmen<br />
die beiden Erzieherinnen unserer<br />
„Husumer Wattwürmchen“,<br />
Eva und Caro, Spielsachen zur<br />
Ausstattung unserer Kindertagespflege.<br />
Nach unserem Aufruf<br />
„Wer hat Spielsachen“ in der<br />
Ausgabe 04/<strong>12</strong> entschied sich<br />
Sophia Hamann gemeinsam mit<br />
Ihren Eltern dafür die Erinnerungen<br />
Ihrer Kindheit in Form von<br />
Teddy Bären und Puppen mitsamt<br />
Puppenwagen zu spenden.<br />
Der Vater von Sophia Hamann,<br />
Stabsfeldwebel Norbert Hamann,<br />
betonte die enorme Bedeutung<br />
der KiTa für die Familie und fügte<br />
hinzu, dass nur ein Zweck wie<br />
die Kindertagespflege für eine<br />
Trennung von den Spielsachen<br />
in Frage kam. Wir bedanken uns<br />
an dieser Stelle auch im Namen<br />
der Kindertagespflege und hoffen,<br />
dass die Aktion Nachahmer<br />
findet. Neben der Kindertagespflege<br />
ist auch das Sanitätszentrum<br />
Husum weiterhin auf der<br />
Suche nach Spielsachen um das<br />
Wartezimmer auszustatten.<br />
original Ersatzteile<br />
Bredstedter Str. 2-8 25813 Husum Tel. 04841 89890 www.raudzus.de<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
original Ersatzteile<br />
Standort<br />
31
Spezialpionierbataillon 164<br />
Im Einsatz bei AFAL<br />
Spezialpioniere aus Husum bei der ILÜ SKB<br />
Die 4. Kompanie des Spezialpionierbataillons<br />
164 aus Husum leistete einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Durchführung der<br />
Informations- und Lehrübung der Streitkräftebasis<br />
20<strong>12</strong> (ILÜ SKB 20<strong>12</strong>) auf dem<br />
Abb. 1 die Soldaten der Station „Aufbau einer FOB<br />
Truppenübungsplatz Lübtheen. Unter<br />
Führung des Führungsunterstützungsregiments<br />
38 demonstrierten die Spezialpioniere<br />
dem Inspekteur der Streitkräftebasis,<br />
Vizeadmiral Nielson, und zukünftigen<br />
Generalstabsoffizieren, den Aufbau einer<br />
Forward Operating Base (FOB). Diese<br />
vorgeschobenen Operationsbasen sind<br />
u.a. im ISAF-Einsatz von entscheidender<br />
taktischer Bedeutung zur Führung<br />
von Operationen gegen Aufständische.<br />
Die ILÜ SKB wird jährlich durchgeführt,<br />
um dem zukünftigen Führungspersonal<br />
der Bundeswehr das Fähigkeitsprofil<br />
und die Leistungsfähigkeit der Streitkräftebasis<br />
zu präsentieren. Neben den<br />
Spezialpionieren wurde an fünf weiteren<br />
Stationen das Fähigkeitsprofil der<br />
SKB dargestellt: Die Feldjägertruppe<br />
zeigte ihre Fähigkeiten im Personenschutz<br />
und bei der Ausbildung der<br />
Afghan National Police, die Führungs-<br />
unterstützer beim Betrieb eines Network<br />
Operations Center und die Logistikkräfte<br />
beim Betrieb einer logistischen Basis. Des<br />
Weiteren wurden die Tätigkeiten bei der<br />
Erkundung einer FOB und das Verhalten<br />
eines Konvois beim Auffahren<br />
auf eine durch Aufständische<br />
verlegte improvisierte Sprengfalle<br />
gezeigt.<br />
Aufgrund ihrer Bewährung in<br />
einer ganzen Reihe von Auslandseinsätzen<br />
war die 4./164<br />
in besonderer Weise für diesen<br />
Auftrag geeignet. Sie unterstützte<br />
seit ihrer Aufstellung 2003 unter<br />
anderem bei 6 Kontingenten<br />
im Kosovo sowie 8 Kontingenten<br />
in Afghanistan. Die Kompanie<br />
verfügt somit über das benötigte<br />
Fachwissen, um zukünftigen<br />
Generalstabsoffizieren den Ablauf<br />
des Aufbaus einer FOB im<br />
Einsatz darstellen zu können.<br />
Unter Führung des frisch beförderten<br />
Kompaniechefs Major Steltner zeigten die<br />
Spezialpioniere ihr ganzes Können im Bereich<br />
Feldlagerbau und Feldlagerbetrieb.<br />
Eingesetzt in einer fiktiven Rahmenlage<br />
32 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
als Assistance Force of Amberland<br />
(AFAL) stellten die Soldaten dar,<br />
wie eine FOB aufgebaut wird, um<br />
eine Unterbringung der eingesetzten<br />
Kräfte im Operationsgebiet realisieren<br />
zu können.<br />
Dabei wurden alle benötigten<br />
Feldlagermodule wie: Unterkunft,<br />
Verpflegung, Betreuung, Wasseraufbereitung,<br />
Stromversorgung,<br />
Sanitäreinrichtungen und Führungsbereich<br />
aufgebaut und vorgestellt.<br />
Außerdem wurde gezeigt wie<br />
die Nutzbarmachung von Flächen<br />
zur Bauvorbereitung durchgeführt<br />
wird.<br />
Den zukünftigen Generalstabsoffizieren<br />
konnte während der ILÜ SKB 20<strong>12</strong><br />
auch das luftverladbare, modulare Feldlager<br />
präsentiert werden. Dieses neue Feldlager<br />
wurde konzipiert, um schnell eine<br />
Unterbringung von150 Soldaten im Einsatz<br />
realisieren zu können. Dieses noch<br />
in der Erprobung befindliche System beinhaltet<br />
alle benötigten Feldlagerkomponenten,<br />
wie: Unterkunftszelte, Sanitärmodule,<br />
Verpflegungssystem, Wasseraufbereitung<br />
und Wäscherei. 30 Feldlagerbetriebssoldaten<br />
können dieses Feldlager innerhalb<br />
einer Woche aufbauen.<br />
Auf ihrer Station „Aufbau einer FOB“ wur-<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Spezialpionierbataillon 164<br />
den die Spezialpioniere von Soldaten aus<br />
anderen Bereichen der SKB unterstützt.<br />
Bei der Darstellung der Kommunikationsanbindung<br />
unterstützten Teile des Führungsunterstützungsbataillons<br />
381 aus<br />
Storkow. Außerdem wurden die Fähigkeit<br />
der mobilen Wasseraufbereitung von der<br />
leichten ABC-Abwehrkompanie 110 und<br />
die derzeit einzigartige Fähigkeit der mobilen<br />
Analyse und Durchführung der bestätigten<br />
Identifikation von Proben durch das<br />
mobile Labor der ABC-Untersuchungsstelle<br />
von Teilen der ABC Se Schule in Sonthofen<br />
dargestellt.<br />
Die ILÜ SKB 20<strong>12</strong> beanspruchte inklusive<br />
Vor- und Nachbereitung insgesamt neun<br />
Wochen. Die Soldaten der 4. Kompanie<br />
des Spezialpionierbataillons 164 sind<br />
stolz, bei der Informations- und Lehrübung<br />
der Streitkräftebasis 20<strong>12</strong> unterstützt zu<br />
haben. Im Anschluss an diese Übung beginnen<br />
sie mit der vorbereitenden Ausbildung<br />
für ihren nächsten Auslandseinsatz<br />
im 31. Kontingent ISAF ab März 2013.<br />
Text:<br />
Matthes Hoffmann<br />
OL und KpEinsOffz<br />
33
Spezialpionierbataillon 164<br />
Blau-weiß-rot an der Truppenfahne<br />
SpezPiBtl 164 mit Fahnenband ausgezeichnet<br />
Im Rahmen eines feierlichen Appells auf<br />
dem Husumer Marktplatz hat der Ministerpräsident<br />
Peter Harry Carstensen das<br />
Spezialpionierbataillon 164 mit dem Fahnenband<br />
des Landes Schleswig-Holstein<br />
ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung,<br />
als Anerkennung für die geleisteten Dienste<br />
der Husumer Soldaten.<br />
Das schleswigsche Blau verbunden mit<br />
den holsteinischen Farben Weiß und Rot.<br />
Im Wappen<br />
zwei blaue Schleswiger Löwen auf gelben<br />
und das Holsteiner Nesselblatt auf rotem<br />
Grund. Es ist ein besonderes Ehrenzeichen,<br />
das Ministerpräsident Peter Harry<br />
Carstensen an diesem nordfriesisch fri-<br />
schen Abend an die schwarz-rot-goldene<br />
Truppenfahne des Spezialpionierbataillons<br />
164 heftete. Der Husumer Markplatz<br />
umsäumt von Soldaten, Ehrengästen und<br />
interessierten Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Stadt bot die Kulisse für die feierliche<br />
Zeremonie. „Das Spezialpionierbataillon<br />
steht da, wo es hingehört: in der Mitte der<br />
Gesellschaft“, erklärte Carstensen in seiner<br />
Ansprache.<br />
In der Husumer Julius-Leber-Kaserne ist<br />
die Heimat des Bataillons, entsprechend<br />
betonte der Bataillonskommandeur auch<br />
das „vertrauensvolle Miteinander mit dem<br />
zivilen Umfeld“. Das Einsatzgebiet des<br />
Bataillons ist die ganze Welt. Spezialpio-<br />
34 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Spezialpionierbataillon 164<br />
Oberstleutnant Zwick überreicht dem Ministerpräsidenten den Coin Nr. 65,<br />
in Anlehnung an sein 65. Lebensjahr<br />
niere sind bei den Auslandseinsätzen immer<br />
ganz vorne dabei, oft als erste vor Ort.<br />
Sie erkunden, planen und errichten die<br />
Feldlager der Bundeswehr, die schrittweise<br />
von kleinen Zeltdörfern zu großen Containerstädten<br />
heranwachsen. Als gut ausgebildete<br />
Spezialisten sind die Soldaten in<br />
der Truppe unverzichtbar: „Der Auslandseinsatz<br />
für uns Husumer Pioniere ist eher<br />
die Regel denn die Ausnahme. Soldaten<br />
des Bataillons befinden sich seit 2003 –<br />
dem Jahr der Aufstellung des Bataillons<br />
– rund um die Uhr im Auslandseinsatz“<br />
betonte der Kommandeur Oberstleutnant<br />
Zwick.<br />
Als Besonderheit im Land zwischen den<br />
Meeren hob der Ministerpräsident auch<br />
eine weiteres potentielles Tätigkeitsfeld<br />
der Husumer Spezialpioniere hervor: den<br />
subsidiären Einsatz im Rahmen des Katastrophenschutzes.<br />
„Wir sind angewiesen<br />
auf die zivil-militärische Zusammenarbeit<br />
im Katastrophenschutz. Aus diesem<br />
Grund ist es gut, dass wir unsere Pioniere<br />
in Husum halten konnten“, stellte Carstensen<br />
zufrieden fest. Kommandeur Zwick<br />
bedankte sich beim persönlichen Engagement<br />
des Ministerpräsidenten das Bataillon<br />
in Husum zu erhalten und nun auch<br />
persönliche diese Ehrung vorzunehmen.<br />
Fahnenbänder werden in vielen Armeen<br />
als besondere Ehrung vergeben und stellen<br />
in Deutschland die höchste Ehrung<br />
dar, die einem Militärverband erwiesen<br />
werden kann. Sie sind das sichtbare Zeichen<br />
der Anerkennung und Verbundenheit<br />
der Regierung gegenüber den jeweiligen<br />
Verbänden. Das wird in Husum zukünftig<br />
jedes Mal sichtbar sein, wenn das Bataillon<br />
mit seiner Truppenfahne antritt.<br />
Text: Dennis Schneider<br />
35
Sanitätszentrum Husum<br />
Informationslehrübung unseres SanZentrums<br />
Im Rahmen einer Informationslehrübung<br />
vom 27.03. – 29.03.20<strong>12</strong> hat das Sanitätszentrum<br />
Husum den Aufbau und den<br />
Betrieb seines „Waffensystems“ Rettungsstation,<br />
geschützt, den Kommandeuren<br />
der umliegenden Dienststellen vorgestellt.<br />
Hierbei war die übergeordnete Absicht<br />
des Leiter SanZ Husum, mit den eigenen<br />
Soldaten im Rahmen einer 36h-Übungslage<br />
die Verlegung, den Aufbau und Betrieb<br />
der Rettungsstation zu üben und erforderliche<br />
Abläufe zu festigen.<br />
Im Verlauf der Übung wurde eingeplant,<br />
den interessierten Dienststellenleitern von<br />
FlaRakG und SpezPiBtl 164 am Standort<br />
Husum bzw. deren Stellvertretern das<br />
System Rettungsstation und den Auftrag<br />
unserer Sanitäter im Einsatz mit dieser<br />
Versorgungsmöglichkeit darzustellen.<br />
Inmitten einer Ausgangslage, welche einen<br />
vorherigen Aufbau unter Zeitdruck<br />
implizierte, wurde den Besuchern ein<br />
möglichst reelles Szenario der Verwundetenversorgung<br />
vorgestellt.<br />
Für den Sanitätsdienst gilt grundsätzlich<br />
bei der Auftragserfüllung, dass dem Soldaten<br />
im Falle einer Verletzung/Verwundung<br />
im Einsatz die medizinische Versorgung<br />
zuteilwird, die im Ergebnis dem fachlichen<br />
Standard in Deutschland entspricht.<br />
Die sanitätsdienstliche sogenannte „Rettungskette“<br />
eines Soldaten wird hierbei<br />
in einem 4-Phasenmodell zusammengefasst,<br />
das im Falle einer Verletzung im<br />
Einsatz 3 Phasen umfasst, die es im Einsatzfall<br />
im betreffenden Land darzustellen<br />
gilt.<br />
Ziel ist es, initial lebenserhaltende Erste-<br />
Hilfe-Maßnahmen (Blutstillung, Atemwegssicherung<br />
und die Notfallmeldung)<br />
innerhalb der ersten 10 Minuten nach<br />
Verwundung zu leisten. Dies erfolgt in der<br />
Regel durch die sogenannte Ersthelferver-<br />
sorgung, welche durch Kameraden geleistet<br />
wird.<br />
Die Ausbildung der Soldaten hierzu erfolgt<br />
u.a. durch Personal des SanZ am Standort<br />
Husum.<br />
Der Verwundete sollte dann innerhalb der<br />
ersten Stunde nach Eintritt der Verletzung<br />
durch hinzugezogenes Sanitätspersonal<br />
notfallmedizinisch weiterversorgt und einer<br />
chirurgischen Behandlung zugeführt<br />
werden.<br />
Angefangen mit den notfallmedizinischen<br />
Maßnahmen (Phase 1) soll mit den notfallchirurgischen<br />
Maßnahmen zur Schadensbegrenzung<br />
(Phase 2) sowie nachfolgend<br />
der chirurgischen Versorgung im Einsatzland<br />
das Leben der Kameraden gerettet<br />
werden.<br />
Die abschließende klinische Versorgung<br />
und Rehabilitation (Phase 4) erfolgt dann<br />
im Heimatland.<br />
Die Rettungsstation des SanZ Husum<br />
bildet in dieser Reihe die Phase 1 oder<br />
ROLE 1 ab und stellt somit im Einsatz wie<br />
im Heimatland eine elementare Fähigkeit<br />
in der Verwundetenversorgung dar.<br />
Im Ergebnis war die Übung laut OFArzt<br />
Sabban insbesondere bzgl. Ausbildung<br />
und identifizierter lessons learned ein voller<br />
Erfolg.<br />
Am letzten Übungstag konnte das System<br />
zudem dann noch als Kulisse für das<br />
Quartalsantreten des SanZ Husum dienen<br />
und wurde auch Besuchern aus dem Führungspersonal<br />
des zivilen Rettungsdienstes<br />
im Raum Nordfriesland erklärt.<br />
36 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
TINCHEN 6/<strong>12</strong><br />
Sanitätszentrum Husum<br />
Vom Unfallort bis in die Rettungsstation in Bildern<br />
37
Sanitätszentrum Husum<br />
Psychosoziales Netzwerk am Standort Husum<br />
Die Vorarbeiten zur Einrichtung des „Netzes“<br />
sind weitestgehend abgeschlossen<br />
1. Sachstand<br />
Das Vorhaben am Standort Husum ein<br />
psychosoziales Netzwerk einzurichten, ist<br />
kurz vor seinem Abschluss angekommen.<br />
Die eingerichtete Arbeitsgruppe zur Aufstellung<br />
des „Netzwerks“ ist bereits öfter<br />
zusammengekommen, um die einzelnen<br />
Planungsabläufe bis zur offiziellen Ingangsetzung<br />
zu besprechen. Unter der Leitung<br />
von Oberfeldarzt Sascha Sabban, dem<br />
Leiter des Sanitätszentrums Husum, wurden<br />
der Rahmen des Ganzen besprochen<br />
sowie Einzelmaßnahmen wie der Druck<br />
eines Flyers in die Wege geleitet.<br />
2. Worum handelt es sich?<br />
Das Psychosoziale Netzwerk (PSN) vereint<br />
verschiedene Fachkompetenzen sowohl<br />
in den Standorten in Deutschland<br />
als auch im Einsatz. Im Psychosozialen<br />
Netzwerk arbeiten Truppenärzte, Sozialarbeiter,<br />
Militärseelsorger und Truppenpsychologen<br />
in einem regionalen Netzwerk<br />
(PSN) zusammen. Zur Zeit sind ca. 70-80<br />
regionale Netzwerke etabliert.<br />
Das Psychosoziale Netzwerk (PSN) berücksichtigt<br />
die örtlichen Besonderheiten<br />
der Standorte und wird grundsätzlich aus<br />
folgenden Vertretern gebildet:<br />
• Truppenärztinnen/Truppenärzte<br />
• Psychologinnen/Psychologen<br />
• Katholische und Evangelische<br />
Militärseelsorgerinnen/Militärseelsorger<br />
• Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter<br />
(nur an den PSN im Inland)<br />
Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt<br />
der Mitarbeiter wird durch einen<br />
regelmäßigen Informations- und Wissenstransfer<br />
gesichert werden. Die Arbeit in<br />
den Standorten soll die Wirksamkeit gesundheitsfördernder,<br />
psychosozialer Maßnahmen<br />
fördern.<br />
Die Arbeit im Psychosozialen Netzwerk ist<br />
hauptsächlich eine präventive Tätigkeit.<br />
Ziel ist es, das psychische und seelische<br />
Gleichgewicht der Soldaten zu erhalten<br />
bzw. wieder herzustellen. Das Psychosoziale<br />
Netzwerk bietet mit seinen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern Beratung, Unterstützung<br />
und Hilfe an. Das Netzwerk ist<br />
kein Kriseninterventionsteam (KIT) im Sinne<br />
des Medizinischen Psychologischen<br />
Stress-Konzeptes der Bundeswehr.<br />
Derzeit haben sich in etwa 70 bis 80 regionale<br />
Netzwerke etabliert.<br />
3. Notwendigkeit des Vorhabens<br />
Mit der Botschaft „der Mensch im Mittelpunkt“<br />
wird die übergeordnete Absicht dargestellt.<br />
Durch den regen Austausch der<br />
Beteiligten sollen Hilfsmöglichkeiten durch<br />
mehrere Stellen erörtert werden. Dabei<br />
kann verhindert werden, dass der betreffende<br />
Soldat beim Standortpfarrer sowie<br />
beim Truppenarzt oder möglicherweise<br />
beim Suchtkrankenhelfer immer wieder<br />
seine Geschichte darstellen muss. Statt<br />
vieler Wege (auch Dienstwege) soll der<br />
Mensch im Mittelpunkt stehen und damit<br />
verbunden die größtmögliche Hilfe für den<br />
Soldaten. Durch den Austausch der Hilfseinrichtungen<br />
kann im konkreten Einzelfall<br />
schneller und möglichst unbürokratisch<br />
geholfen werden. Die Konzeption gilt es in<br />
der Folgezeit mit Leben zu füllen. Bürokratische<br />
Notwendigkeiten wird es auch in der<br />
Zukunft geben. Hierbei ist vor allem auch<br />
der persönliche Einsatz der betreffenden<br />
Stellen vonnöten. Der Papierkram, welcher<br />
beispielsweise im Sanitätszentrum<br />
für Regenerationsmaßnahmen zu bewältigen<br />
ist, wird enorm bleiben und die Personalausstattung<br />
wohl auch nicht besser.<br />
Überlegungen und Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Organisation der gesamten<br />
Wirkungsweise sind unausweichlich. Den<br />
Menschen in den Mittelpunkt zu rücken ist<br />
38 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
TINCHEN 6/<strong>12</strong><br />
Fr. U. Behnke/ Hr. A. Penneke<br />
Sozialdienst<br />
Tel.: 04841-903 4220/4221<br />
Bw: 90-7621 4220/4221<br />
Sascha Sabban<br />
Arzt für Allgemeinmedizin<br />
Tel.: 04841-903 5000<br />
Bw: 90-7621 5000<br />
Sanitätszentrum Husum<br />
ein Ansatz, der viel zu oft vernachlässigt wird. Es bleibt zu hoffen, dass mit dem Menschen<br />
auch die Menschlichkeit mehr Einzug in den Mittelpunkt erhält.<br />
Melanie Schulz<br />
Truppenpsychologin/FlaRakG<br />
Tel.: 0491-90-2477<br />
Bw: 90-2540-2477<br />
Mobil: 0173 - 2096215<br />
Anne Podlech<br />
Truppenpsychologin/SpezPi<br />
Tel.:<br />
Bw: 90-7400-6395<br />
Standort Husum<br />
Michael Waldschmitt<br />
KathMilPfarrer<br />
Tel.: 04841-903 2016<br />
Mobil: 0151-16137034<br />
Jörg Reglinski<br />
EvMilPfarrer<br />
Tel.: 04841-903 2005<br />
Mobil: 0173 - 2096215<br />
Mobil: 0173 - 2096215 Personalrat BwDLZ Husum Mobil: 0173 - 2096215<br />
Arbeitsgruppe Sucht<br />
Tel.: 04841-903 4610<br />
Bw: 90-7621-4610<br />
Mobil: 0173 - 2096215<br />
Michael Erdt<br />
Suchtkrankenhelfer<br />
Tel.: 04841-903 3005<br />
Mobil: 0173 - 57<strong>12</strong>651<br />
Familienbetreuungsstelle<br />
Husum<br />
Tel.: 04841-903 7077<br />
Bw: 90-7621-2477<br />
39
This is...<br />
Hauptmann Dirk Tiedböhl<br />
S4-Offz im FlaRakG 1 "S-H"<br />
Kurzer Lebenslauf<br />
Jahrgang 1967, geb. in Mülheim/Ruhr<br />
(Ruhrpottkind), aufgewachsen in Büsum<br />
(Dithmarschen), seit 2000 wohnhaft in Husum.<br />
Verheiratet, 2 Kinder aus erster Ehe<br />
(alles Jungs )<br />
Militärischer Werdegang<br />
Diensteintritt 04/88 bei <strong>12</strong>./LAR 1<br />
HH-Wandsbek<br />
07/88 - 04/92 Tätigkeit als<br />
1./ LfzNavMech RF4 E beim AG 52 Leck<br />
04/92 – 07/98 FlaRakGrp 26 (StabsStff<br />
Fm-Zug, anschließend Vers/26 WSI<br />
FlaRakInstMstr Elo )<br />
08/98 – 07/00 FsLwElt Kaufbeuren<br />
(Ausbildung zum staatlich gepr. Elektrotechniker<br />
)<br />
08/00 – 06/06 FlaRakOffz P Technik<br />
bei 3./26<br />
07/06 – 04/<strong>12</strong> Leiter TPK bei<br />
FlaRakGrp 25<br />
Seit 04/<strong>12</strong> S4-Offz bei FlaRakG 1 „SH“<br />
Schenken sie uns eine Lebensweisheit!<br />
Die meisten Probleme entstehen bei ihrer<br />
Lösung. (Leonardo da Vinci )<br />
Welche Hobbies haben Sie?<br />
- Ich spiele seit langer Zeit Trompete,<br />
derzeit bei einer Husumer Band:<br />
www.beatfactory.de<br />
- RC Modellbau ( Fliegende Zunft )<br />
- Computer/ Informationstechnik (vorrangig<br />
Geräte aus dem Hause Apple )<br />
Haben sie ein Lieblingsbuch?<br />
Wenn ja, worum geht es darin?<br />
Choral am Ende der Reise von Erik Fosnes<br />
Hansen:<br />
Als am 10. April 19<strong>12</strong> die "R. M. S. Titanic"<br />
in Southampton zu ihrer Jungfernfahrt<br />
nach New York ausläuft, ist auch eine aus<br />
sieben Musikern bestehende Schiffskapelle<br />
mit an Bord. Bis die Seereise nach fünf<br />
40 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Tagen mit einer Katastrophe endet, hat man Gelegenheit, mehr über die Biografien einiger<br />
dieser Musiker zu erfahren, die allesamt gescheitert sind. Das letzte Lied "Nearer<br />
My God To Thee" wurde nicht beendet, die Band wurde vorher weggespült…..<br />
Eine tolle Geschichte, die uns lehrt dass wir letztendlich alle in einem Boot sitzen.<br />
Wo bleiben Sie beim „Zappen“ hängen?<br />
Technik–Dokumentationen, Two and a half men, NDR Talkshow<br />
Und wo schalten Sie sofort weiter?<br />
Daily-Soaps und andere Krankheiten, “live”-Sendungen aus dem Gericht, - Vor- und<br />
Nachmittags “Talkshows”<br />
Wozu können Sie nicht Nein sagen?<br />
- Zu einem guten Steak oder einer guten Pizza<br />
- Zu oft zu den Wünschen meiner Kinder und meiner Frau<br />
Was bringt Sie auf die Palme?<br />
Uneinsichtigkeit, Missgunst, Unehrlichkeit<br />
Welche historische Person beeindruckt Sie am meisten?<br />
Leonardo da Vinci<br />
In welche Zeit würden Sie gerne einmal zurückreisen?<br />
In die Zeit als die Amerikaner den Mond betraten, ich war 1969 zu jung,um diese Zeit<br />
und den Pioniergeist bewusst zu erleben.<br />
Mit wem würden Sie gerne einen Monat tauschen?<br />
Mit einem Testfahrer von Porsche um diese Meisterwerke der Ingenieurkunst mal ausgiebig<br />
zu testen.<br />
Wo hätten Sie gerne einen Zweitwohnsitz?<br />
San Francisco<br />
Was wäre Ihre berufliche Alternative?<br />
Darüber habe ich mir bislang noch keine Gedanken gemacht, auf jeden Fall sollte es mit<br />
Musik zu tun haben.<br />
Ihr<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Fitness<br />
Fit &<br />
Feeling<br />
club<br />
in Rantrum 04848.9011991<br />
w w w . f i t a n d f e e l i n g . c o m<br />
Der Gesundheitspark in Rantrum<br />
This is...<br />
41
Sonstiges<br />
Informationsfahrt nach Berlin<br />
Landesvertretung S-H lud u.a. Soldaten unseres Geschwaders ein<br />
Gendarmenmarkt vor dem Deutschen Dom<br />
Durch die Landesvertretung Schleswig-<br />
Holstein wurden 50 Teilnehmer aus<br />
Schleswig-Holstein vom 14. - 16.05.<strong>12</strong> zu<br />
einer Informationsfahrt nach Berlin eingeladen.<br />
Darunter acht Teilnehmer aus den<br />
Staffeln der Flugabwehrraketengruppe 26<br />
und der Flugabwehrgruppe. Nach dem<br />
Transfer zum Bahnhof, stießen wir im Zug<br />
zu den anderen Teilnehmern der Informationsfahrt<br />
und vervollständigten die Gruppe.<br />
Nach der Ankunft in Berlin wurden wir<br />
von Dr. Birgit Nikoleit (Veranstaltungsreferendarin<br />
des Landes S-H) in Empfang<br />
genommen. Nach einer herzlichen Be-<br />
grüßung ging es mit dem bereitgestellten<br />
Reisebus in das Restaurant „Amrit“, wo<br />
erst einmal unter freiem Himmel ein gemeinsames<br />
Mittagessen eingenommen<br />
wurde. Anschließend sollte ein Besuch<br />
der Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege<br />
– Die Entwicklung der parlamentarischen<br />
Demokratie in Deutschland“ am Gendarmenmarkt<br />
folgen. Leider wurde im Programm<br />
nicht berücksichtigt, dass montags<br />
die meisten Museen in Berlin geschlossen<br />
haben. So wurde kurzfristig umdisponiert<br />
und die jetzt zu Verfügung stehende freie<br />
Zeit genutzt, um den Gendarmenmarkt zu<br />
erkunden. Der Tag endete mit dem Checkin<br />
im Hotel „Holiday Inn“ sowie einem<br />
Abendessen im hoteleigenen Restaurant.<br />
Am nächsten Morgen folgte der Besuch<br />
des Bundesrates mit Führung und einem<br />
Informationsgespräch mit dem uns begleitenden<br />
Referenten. Von dort aus ging es<br />
zur Einnahme der Mittagsverpflegung in<br />
die Landesvertretung Schleswig-Holstein,<br />
wo uns auch unser Gastgeber Staatssekretär<br />
Heinz Maurus begrüßte und uns<br />
über die Aufgaben der Landesvertretung<br />
gekoppelt mit einer Führung informierte.<br />
Während des anschließenden Besuches<br />
in der Bundeszentrale für politische Bildung,<br />
wurde mit allen Beteiligten angeregt<br />
über Themen zur Europa- und Innenpo-<br />
Checkpoint "Charlie"<br />
42 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
litik diskutiert. Der Dienstag war gefüllt<br />
mit einer großen Stadtrundfahrt zu politischen<br />
und historischen Bauwerken Berlins<br />
und endete mit einem gemeinsamen<br />
Abschiedsessen im Restaurant „R 23“.<br />
Am letzten Tag wurde die Informationsfahrt<br />
mit einer Besichtigung und Führung<br />
der Gedenkstätte Deutscher Widerstand<br />
(Stauffenberg-Gedenkstätte) im Bend-<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Sonstiges<br />
lerblock abgerundet. Die Rückreise nach<br />
Husum erfolgte ebenfalls wieder mit der<br />
Bahn. Als Fazit dieser Veranstaltung bleibt<br />
nur zu erwähnen, dass diese äußert informativ<br />
sowie hervorragend organisiert war<br />
und auch der dazugehörige Spaß nicht zu<br />
kurz kam.<br />
In der Landesvertretung von Schleswig-Holstein in Berlin<br />
43
Aus dem Einsatz<br />
Kein einziger Tag ohne besondere Situationen<br />
Am 26. Februar 20<strong>12</strong> gegen Mittag war<br />
die Lage über 5000 km südostwärts von<br />
hier noch verhältnismäßig ruhig und die<br />
Stimmung im Combined Joint Operation<br />
Centre (CJOC) im Hauptquartier des RC<br />
North in Mazar-e Sharif, Afghanistan, ausgelassen.<br />
Doch von einer Sekunde auf die<br />
andere überschlagen sich die Ereignisse<br />
und auf verschiedensten Strängen laufen<br />
Amerikanische Spezialeinheiten bei einer Nachtübung<br />
Informationen ein. Der Gefechtsstand des<br />
zuständigen Provincial Reconstruction<br />
Teams (PRT) meldet über die gesicherte<br />
Telefonverbindung eine Explosion im<br />
Vorfeld einer amerikanischen Basis. Das<br />
betroffene Camp selber informiert bereits<br />
den amerikanischen Deputy Commander<br />
des RC North auf dem nationalen Meldeweg<br />
über verletzte Soldaten, welcher daraufhin<br />
in die CJOC stürmt um sich einen<br />
weiteren Lageüberblick zu verschaffen.<br />
Der Verbindungsoffizier des afghanischen<br />
Geheimdiensts NDS will Erkenntnisse<br />
über eine sich weiter vergrößernde Demonstrantenmenge<br />
haben, welche ihren<br />
Marsch auf den Combat Out Post (Außenposten)<br />
„FORTITUDE“ als Reaktion<br />
auf die Koran-Verbrennung Mitte Februar<br />
fortsetzt. Und schlussendendlich kommt<br />
die erste Anforderung von AIRMEDEVAC-<br />
Kräften (Luftmedizinische Evakuierung)<br />
per 9-liner über einen belgischen Kameraden<br />
des „Patient Evacuation Coordination<br />
Centre“ herein.<br />
Jeder Soldat im <strong>12</strong>-Stunden-Schichtrythmus<br />
fokussiert sich<br />
augenblicklich auf seinen<br />
Aufgabenbereich<br />
und funktioniert wie das<br />
Zahnrädchen in einer<br />
schweizerischen Präzisionsuhr.<br />
Nun musste<br />
ich als Einsatzoffizier<br />
zwar nicht die Zeit dieser<br />
Uhr anzeigen, aber<br />
nach ein bis zwei tiefen<br />
Atemzügen versuchen,<br />
voller Elan die Informationen<br />
zu verarbeiten,<br />
um das Lagebild sachlich<br />
aufzubereiten, einen<br />
möglichen Bedarf an<br />
speziellen Fähigkeiten<br />
festzustellen um in der<br />
Folge entsprechende Maßnahmen einsteuern<br />
zu können.<br />
Als jetziger Staffelchef der 3./FlaRakGrp<br />
25 lag im Zeitraum Oktober 2011 bis März<br />
20<strong>12</strong> genau darin mein Tätigkeitsschwerpunkt<br />
in der multinationalen CJOC.<br />
Das Combined Joint Operation Centre<br />
(CJOC) ist der taktische Gefechtsstand<br />
des RC North und führt hierdurch die<br />
PRTs und die Task Forces des nördlichen<br />
Afghanistans. Jedoch fungiert sie<br />
nicht nur als Informationsverdichter für<br />
den Kommandeur des RC North oder als<br />
PRT-übergreifende Koordinierungsstelle,<br />
sondern die CJOC verfügt als Herausstellungsmerkmal<br />
über besondere Fä-<br />
44 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
higkeiten und Mittel, wie AIRMEDEVAC,<br />
Transport- und Kampfhubschrauber, das<br />
deutsche Aufklärungsmittel HERON oder<br />
auch die Recovery Task Force des Camp<br />
Marmal.<br />
Für den zweckmäßigen Einsatz eben aufgezählter<br />
Fähigkeiten ist das CJOC in einer<br />
Stärke von ungefähr 20 ISAF-Soldaten<br />
und afghanischen Verbindungsoffizieren<br />
rund um die Uhr besetzt. Speziell diese<br />
multinationale Zusammenarbeit<br />
erscheint<br />
aber auch von Zeit zu<br />
Zeit als Herausforderung.<br />
Nicht unbedingt<br />
die Verwendung der<br />
Amtssprache Englisch<br />
wirkt fordernd, zumal<br />
wir als Soldaten der<br />
FlaRak durch Übung<br />
und Ausbildung in diesem<br />
Bereich sehr gut<br />
aufgestellt sind. Jedoch<br />
die Gewöhnung an<br />
spezielle Umgangsformen<br />
und die nationalen<br />
Besonderheiten und<br />
Befindlichkeiten stellen<br />
die interkulturelle<br />
Kompetenz schon gelegentlich<br />
auf die Probe.<br />
Der zu erringende<br />
Profit aus der Multinationalität überwiegt<br />
nichtsdestotrotz eindeutig, da man nicht<br />
auf geistig festgetretenen Pfaden wandelt.<br />
Auch bei der Bewältigung der anfangs<br />
beschriebenen Situation war die Zusammenarbeit<br />
aller Kameraden vorbildlich, so<br />
dass die zehn US-Soldaten, welche aufgrund<br />
einer Detonation im Vorfeld ihres<br />
Camps teilweise schwer verletzt wurden,<br />
durch den geschickten Einsatz der AIR-<br />
MEDEVAC-Fähigkeiten in kürzester Zeit<br />
zur ersten Behandlung nach Kunduz ausgeflogen<br />
werden konnten. Der Abtransport<br />
der Verletzten wurde durch Kampfhubschrauber<br />
(2 APACHE als Air Weapons<br />
Team oder kurz AWT) über der Einsatz-<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
Aus dem Einsatz<br />
stelle gesichert, welche durch reine Anwesenheit<br />
gewiss ihren Anteil daran hatten,<br />
dass sich die Demonstration zeitnah<br />
auflöste. Auch der spätere Transport der<br />
erstversorgten Soldaten in die höherwertige<br />
Versorgungseinrichtung auf Niveau eines<br />
Kreiskrankenhauses in Camp Marmal,<br />
Mazar-e Sharif, durch eine nach Kunduz<br />
vorstationierte C-160 (TRANSALL), wurde<br />
durch die Besatzung der CJOC erarbeitet,<br />
Amerikanische "Black Hawks" üben das Absetzen von Bodentruppen<br />
koordiniert und begeleitet. Die Nutzung<br />
aller Informationskanäle, die Verifizierung<br />
des Wahrheitsgehalts, die Überprüfung<br />
der Handlungsoptionen, die Entscheidungsvorbereitung<br />
und schlussendlich die<br />
Koordination aller beteiligter Kräfte skizziert<br />
das Handlungsfeld des Duty Officer<br />
bestmöglich.<br />
Und auch wenn ein solch komplexes Szenario<br />
nicht an der Tagesordnung war und<br />
hoffentlich auch zukünftig nicht sein wird,<br />
möchte ich an dieser Stelle aus meiner Erfahrung<br />
heraus einen Mythos klarstellen.<br />
Der „ruhige Norden“ ist zwar im Vergleich<br />
zu anderen Regional Commands bezüglich<br />
Qualität und Quantität der sicherheits-<br />
45
Aus dem Einsatz<br />
relevanten Vorkommnisse ruhiger. Jedoch<br />
verging während meiner Einsatzdauer<br />
nicht ein einziger von besonderen Situationen<br />
(incidents) völlig freier Tag im RC<br />
North.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass die afghanischen<br />
Sicherheitskräfte als vornehmliche<br />
Anschlagsziele der Aufständischen (Insurgents)<br />
den Mut und Eifer nicht verlieren<br />
und mit Hilfe der Mentoren immer weiter in<br />
die Lage gebracht werden, Herr des Geschehens<br />
zu werden.<br />
Hptm Harald Pliske<br />
Soldaten des Objektschutzregimentes beim gesicherten Einsteigen in eine "Chinook"<br />
Servicebüro Husum Servicebüro Tönning Servicebüro Leck<br />
Osterhusumer Str. 56 Am Markt 13a Schafmarkt 2<br />
Tel.: 04841-62351 Tel.: 04861-618585 Tel.: 04662-4199<br />
Fax.: 04841-870565 Fax.: 04861-618587 Fax.: 04662-4198<br />
Steffen Dittner Michael Hansen Jürgen Zekorn<br />
Michael Hansen Chris Brüschke Leif Nicolaisen<br />
46 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
1
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Der Beobachter<br />
Wozu gibt es eigentlich Datenbanken?<br />
Jetzt war es wieder so weit: ich habe wieder mal eine Halsschlagader so dick<br />
wie eine Anaconda gehabt.<br />
Wieder einmal kam ein Fragebogen auf den Schreibtisch geflattert, und wieder<br />
einmal mussten sämtliche personenbezogenen Daten, Lehrgänge, Tätigkeiten,<br />
Familienverhältnisse usw. eingetragen werden.<br />
In 21 Dienstjahren habe ich warscheinlich mehr als tausend Mal irgendwelche<br />
Formulare (Anträge für Urlaub, FvD, Reisekostenabrechnungen, Dienstreisen,<br />
Zulagen, Beihilfe, Vordienstzeiten, Versetzungen, Nebentätigkeiten…<br />
you name it!) ausgefüllt, in denen im Formularkopf immer wieder die gleichen<br />
Stammdaten abgefragt werden.<br />
Der Gipfel der EDV-Ignoranz des letzten Fragebogens aber war, dass man<br />
gleich zwei einmalige Identifizierungsnummern einzutragen hatte. Die Personalkennziffer<br />
(PK) und die Personalnummer, mit der man sich ja neuerdings<br />
immer am PC anmelden muss. Da wie gesagt beide Nummern ein einnmaliges<br />
Identifizierungsmerkmal des Soldaten/Angestellten sind, ist es für mich unbegreiflich,<br />
warum beide Nummern auf ein und demselben Formular abgefragt<br />
werden müssen.<br />
HALLO, MACFLY! IST DA EIGENTLICH NOCH IRGENDJEMAND ZU HAUSE??<br />
Eine Nummer reicht doch zur eindeutigen Identifizierung völlig aus.<br />
Und wozu muss ich denn immer noch alle Daten wie Vor- und Nachname (ändern<br />
sich ja auch so oft), Dienstgrad, Dienststelle, Besoldungsgruppe, PK,<br />
personalbearbeitende Dienststelle (gibt ja auch noch so viele), Teilstreitkraft,<br />
Dienstverhältnis, Dienstzeitende (das weiß bald vor lauter Änderungen und<br />
Rücknahmen sowieso keiner mehr so ganz genau), Berufsausbildung und was<br />
weiß ich nicht noch, eintragen, wenn diese Dinge doch schon seit Jahren in<br />
irgendeiner verstaubten Datenbank in Bonn, Berlin, Straußberg oder sonstwo<br />
vor sich hinvegetieren.<br />
Und wenn sich da tatsächlich mal etwas ändern sollte, muss man doch sowieso<br />
als erstes zu seinem Personalfeldwebel gehen, und die Änderung in einem - na<br />
was wohl? - Formular eintragen.<br />
Und diese Daten werden doch dann wieder in der Datenbank gespeichert.<br />
Ist denn bei der Bundeswehr keiner imstande, diese ominöse Datenbank mal<br />
ihrer eigentlichen Funktion zuzuführen, nämlich die, als zentrale Abrufzentrale<br />
für die oben beschriebenen Daten zu fungieren???<br />
48 TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong>
Da krieg isch echt plagg!! (wie mein ehemaliger Oberleutnant immer zu sagen<br />
pflegte)<br />
Da werden 180.000 Fragebögen in die Truppe versendet, bei deren Ausfüllen<br />
alleine 5 Minuten pro Person dafür drauf gehen, die immer wieder gleichen Daten<br />
einzutragen. WOZU?? Steht doch alles im Netz!!<br />
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind das overall 15.000 Dienststunden,<br />
die alleine für das unnötige Ausfüllen des Formularkopfes draufgegangen sind.<br />
Und das wiederholt sich ja bei jedem Formular/Fragebogen. Mann, wieviele<br />
Haushaltskarten könnte man dafür im Bundestag lockermachen. Der Beförderungsstau<br />
hätte sich ebenso schnell aufgelöst, wie der EU-Butterberg in den<br />
1980er Jahren. Als wäre er nie dagewesen.<br />
Und komme mir da zur Begründung dieses Unsinns jetzt keiner mit irgndwelchen<br />
Einschränkungen bei der Abfrage personenbezogener Daten. Diese offenen<br />
Papier-Formulare gehen doch durch mehr Hände, als jemals Augen einen<br />
Blick auf die Personaldatenbank werfen würden.<br />
Einen Online-Shop, in dem man anstatt dem Benutzernamen und dem Passwort,<br />
immer wieder alle Personen-, Adress- und Kontodaten eintragen müsste,<br />
würde doch auch keiner dauerhaft benutzen, oder?<br />
Also, liebe Bundeswehr (ich weiß nicht, wen ich in diesem Fall explizit ansprechen<br />
könnte), bitte bitte bitte, modernisiere doch mal einer diese ganzen Formulare<br />
insoweit, dass im Kopf wirklich allein die Personalnummer eingetragen<br />
werden muss und der jeweilige Sachbearbeiter dann nur noch in die Datenbank<br />
gehen muss, um alle weiteren, für ihn relevanten Daten abzurufen.<br />
Das wäre mein vorgezogener Wunsch für das Jahr 2019. Sollte dieser Realisierungszeitraum<br />
zu kurzfristig sein, bitte ich um Rücksprache mit „Facebook“,<br />
die haben die Optimierung der Speicherung personenbezogener Daten in zwei<br />
Jahren gewuppt - zugegebenerweise an allen IT-Sicherheitsbeauftragten und<br />
deutschen Vorschriften zum Schutz dieser Daten vorbei.<br />
Falls es für einen solchen Wunsch bereits ein Antragsformular geben sollte,<br />
bitte ich mir die Nummer des Formblattes per Email zukommen zu lassen.<br />
Dabei bitte ich im Sinne einer verzugslosen Bearbeitung an das korrekte Ausfüllen<br />
des Email-Kopfes zu denken (Oh Mann! Jetzt ist es soweit: ich bin wohl<br />
endlich in der Bundeswehr-Realität angekommen).<br />
Bis zum nächsten Formular<br />
Euer 47110815<br />
TINCHEN 6/<strong>12</strong> und 7/<strong>12</strong><br />
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Impressum<br />
Herausgeber TINCHEN e.V.<br />
Gesamtleitung Ralf Heßmann (RH)<br />
Chefredakteur Thorsten Willers (TW)<br />
Red. Husum Bernd Berns (BB)<br />
Dirk Hansemann (DH)<br />
Dominik Kempf (DK)<br />
Michael Erdt (ME)<br />
Red. Stadum Sebastian Reker (SR)<br />
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Internet Thorsten Willers<br />
Druck<br />
Anzeigen Redaktion Husum<br />
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nur zurückgeschickt werden, wenn Rückporto beigelegt ist. Der Verein TINCHEN e.V. trägt die<br />
Verantwortung für die Herausgabe und den Inhalt der Zeitschrift gegenüber dem Kommodore<br />
FlaRakG 1 „S-H“.<br />
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