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Diverses
Kaum zu glauben: Jahreshauptversammlungen neu gestaltet
Es ist Adventszeit und alle freuen sich schon auf die bevorstehenden Feiertage.
Für unsere Kirchen sind es ganz besondere Tage, denn – manche unserer lieben
Mitmenschen äußern dies spöttisch – ist es die Zeit für deren „Jahreshauptversammlungen“.
Gemeint sind hier die Gottesdienste am 24. Dezember, in denen das Gedränge in
den Kirchen - verglichen mit dem Besuch der Gläubigen im übrigen Jahr - am allergrößten
ist. Es sind die Tage, in denen das Gestühl kaum ausreicht. Und dass
dies so ist, hat natürlich einen besonderen Grund. Das an diesem Abend gebotene
Programm ist etwas ganz Besonderes: Es singen Chöre oder auch Solisten
herrliche Weihnachtslieder und es werden fast überall Krippenspiele angeboten.
Alles ist feierlich und geht so richtig unter die Haut. Es sind Veranstaltungen, die
die Festtage erst richtig schön machen.
Was hat das aber mit unserem Sportverein, dem TV07 zu tun? Nun, auch wir
haben jährlich eine „Jahreshauptversammlung“, die etwas Besonderes sein sollte.
Viele unserer Sportlerinnen und Sportler, die diese wiederholt besucht haben,
haben sich mit den praktisch immer gleichen Abläufen im Großen und Ganzen
abgefunden. Was sie vielleicht bemängelt haben, war die Tatsache, dass von einem
Verein, der um die 1.800 Mitglieder hat, nur ein Bruchteil dieser zugegen
war. Und unter diesen waren es in erster Linie zu ehrende Mitglieder, die bereits
25, 30 und noch weit mehr Jahre dem Verein treu geblieben sind und auch andere
zu ehrende, die besondere sportliche Leistungen erbracht haben.
Um diesen den Abend schmackhaft zu machen, hat man bereits vor Jahren damit
angefangen, die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Abendessen zu beginnen,
an dem es nichts zu kritisieren gibt.
Verfolgt man über den Lauf des Abends das Verhalten der Mitglieder, so muss
man beobachten, dass sich die Reihen mehr und mehr lichten, je weiter die Zeit
fortschreitet. Sind es beim Essen etwa 200, sitzen am Schluss noch kaum 80 da,
um den Ausführungen des Vorstandes zu lauschen, den dies zwar nicht begeistert,
der sich inzwischen aber leider schon an die sich Zug um Zug leerenden
Reihen gewöhnt hat.
Die geehrten meist recht jungen Sportlerinnen und Sportler sind die ersten, die
sich – teils in Begleitung ihrer Eltern – nach dem Essen schleunigst davon machen.
Trockenes Zahlenmaterial und Rechenschaftsberichte im Block interessieren
sie – wofür wir Verständnis haben - nicht.
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Auch die für viele Jahre Mitgliedschaft Geehrten haben nicht immer genug Sitzfleisch,
um dem Dargebotenen bis zum Ende zu folgen. Sie wollen ihre Ruhe und
die finden sie am besten zuhause.
Dies könnte anders werden, wenn man aus dem eingangs Gesagten Schlüsse
zieht. Bislang war – wenn wir ehrlich sind - der Unterhaltungsteil bei unseren
Versammlungen eigentlich nur auf kurze Auftritte unserer Turnerinnen und Turner
oder Kinder aus der Abteilung Gymnastik und Tanz beschränkt. Diese waren
nie schlecht, aber eben in der Regel recht kurz. Nach deren Auftreten zu einem
relativ frühen Zeitpunkt folgten dann nur noch Wortbeiträge, an deren Qualität es
allerdings nichts zu bemängeln gibt und die laut unserer Satzung sein müssen.
Dies ist aber eindeutig zu wenig. Hier muss angesetzt werden. Der Ablauf bedarf
einer solchen Belebung, dass man als TV-Mitglied zukünftig nur mit schlechtem
Gewissen einer Versammlung fernbleiben wird.
Klar, dass wir hier nicht an das erwähnte Krippenspiel denken. Dieses soll dort
dargeboten werden, wo es hingehört: in der Kirche.
Was wir brauchen, sind kleine, kurzweilige Einschübe, die den reinen Zahlen- und
Faktenvorträgen ihre Langweiligkeit nehmen. Dies könnten kurze Sketsche, vorgetragen
von Vorstandsmitgliedern, sein, sowie kleine Filmeinspielungen, die mit
ihrem spaßigen Inhalt zum Lachen animieren und die Stimmung heben. Auch
vorgetragene tiefsinnige Gedichte – etwa von Heinz Erhardt – verfehlen mit Sicherheit
ihre Wirkung nicht.
Ein Zauberer, der – unter Einbeziehung der anwesenden Mitglieder in seine Tricks
– auftreten würde, könnte ebenfalls eine Versammlung bereichern.
Die Mitglieder kann man auch gut bei Laune halten, wenn man eine Verlosung
mit attraktiven Preisen einplant, deren Gewinner erst am Ende bekanntgegeben
werden und die zur Entgegennahme ihres Preises anwesend sein müssen.
Das Spektrum an Preisen ist vielseitig, so könnten z. B. neben reinen Sachpreisen
ein Abendessen mit dem Vorsitzenden oder ein gemeinsames Kochen mit
Vorstandsmitgliedern angeboten werden.
Natürlich gehört zu all dem auch noch ein Drumherum, in dem man sich einfach
wohlfühlt. D. h. die Volkshalle, in der die Versammlungen schon seit vielen Jahren
stattfinden, muss auch in Zukunft so gut dekoriert sein, wie wir es kennen.
Wenn dies alles umgesetzt wird, dürfte einer Steigerung der Teilnehmerzahlen an
den Jahreshauptversammlungen nichts mehr im Wege stehen. Am 13. April ist
Gelegenheit es auszuprobieren. Wir sollten es versuchen…
G. Logen
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