100 Jahre F F F F - Turnverein 1909 ev Bergheim/Sieg
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<strong>1909</strong> 2009<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> e.V.<br />
F<br />
F<br />
F<br />
F<br />
Aerobic | Badminton | Basketball | Gymnastik | Inline-Skating | Ju-Jutsu | Leichtathletik | Rhönrad | Tischtennis | Turnen | Volleyball | Walking | Wandern |Yoga
<strong>1909</strong> 2009<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong><br />
<strong>1909</strong> e.V.<br />
<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>
Impressum<br />
Herausgeber: Vorstand des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Lambertusstraße 10<br />
53844 Troisdorf<br />
E-Mail: info@turnverein-bergheim.de<br />
Internet: www.turnverein-bergheim.de.<br />
Redaktion: Dieter Wieland, Heinrich Brodeßer, Dr. Dietrich Berndt,<br />
Jochen Köster.<br />
Die Artikel der Gymnastikgruppe Stretching und der Abteilung Ju-Jutsu/<br />
Goshin-Jitsu wurden wunschgemäß unverändert übernommen.<br />
Fotos von Top Foto Link, Ulrich Scheib und vielen anderen aus verschiedenen<br />
(Privat-)Archiven.<br />
Layout und Satz: Michael Scholl<br />
www.schollconcept.de<br />
Erste Auflage: 1500<br />
Druck: Druckerei Engelhardt, Neunkirchen<br />
Die Beiträge und Fotos dieser Festschrift sind urheberrechtlich geschützt. Ein<br />
(auch teilweiser) Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Vorstandes gestattet.<br />
3
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum..............................................................................................................<br />
Inhaltsverzeichnis...................................................................................................<br />
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr......................................................................<br />
Grußworte<br />
Wolfgang Schäuble.................................................................................<br />
Heinrich Droste......................................................................................<br />
Hans-Peter Lindlahr...............................................................................<br />
Frithjof Kühn.........................................................................................<br />
Manfred Uedelhofen..............................................................................<br />
Karl-Heinz Stocksiefen.........................................................................<br />
Walter Schneeloch..................................................................................<br />
Hans-Jürgen Zacharias..........................................................................<br />
Thomas Strack........................................................................................<br />
Sebastian Schuster..................................................................................<br />
Die Gründungsversammlung des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong> am 17.11.<strong>1909</strong>...<br />
Der Vorstand.........................................................................................................<br />
Aufgabenverteilung im Vorstand des TVB.......................................................<br />
Ehrenmitglieder.....................................................................................................<br />
Ältestenrat..............................................................................................................<br />
Mitglieder mit über 75-jähriger Vereinszugehörigkeit.....................................<br />
Die Jubilare im Jubiläumsjahr 2009....................................................................<br />
Vorsitzende des <strong>Turnverein</strong>s ab <strong>1909</strong>................................................................<br />
Jährliche Feier des Gründungstages................................................................... 47<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
- Rückblick und Ausblick von Jochen Köster................................................... 50<br />
Die ersten 75 <strong>Jahre</strong>................................................................................ 53<br />
Die letzten 25 <strong>Jahre</strong>............................................................................... 62<br />
Kleine Ergänzung zur Vereinsgeschichte........................................... 64<br />
Seit hundert <strong>Jahre</strong>n Turnen in <strong>Bergheim</strong>........................................................... 73<br />
3<br />
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9<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
Aus den Abteilungen.............................................................................................<br />
Aerobic....................................................................................................<br />
Badminton..............................................................................................<br />
Basketball................................................................................................<br />
Gymnastik...............................................................................................<br />
Inline-Skating..........................................................................................<br />
Ju-Jutsu / Goshin-Jitsu.........................................................................<br />
Leichtathletik / Sportabzeichen..........................................................<br />
Rhönrad-Turnen....................................................................................<br />
Tischtennis..............................................................................................<br />
Turnen und Spielen...............................................................................<br />
Volleyball.................................................................................................<br />
Walking / Nordic Walking....................................................................<br />
Wandern..................................................................................................<br />
Yoga.........................................................................................................<br />
Alle Angebote des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>...............................................<br />
Übungsleiter/-innen in alphabetischer Reihenfolge........................................<br />
Helferinnen und Helfer.......................................................................................<br />
Informationen zu den Mitgliedsbeiträgen.........................................................<br />
<strong>Bergheim</strong>er Geschichte........................................................................................<br />
Zur Geschichte des <strong>Sieg</strong>dorfes <strong>Bergheim</strong> von Heinrich Brodeßer..............<br />
1. Die Gründung des Ortes und seine Entwicklung<br />
in der Frühzeit...................................................................................<br />
2. Die weitere Entwicklung..................................................................<br />
3. Die Herausbildung der Landesherrschaften.................................<br />
4. Die untere <strong>Sieg</strong> unter bergischer Verwaltung................................<br />
5. Die Dorfbewohner und das Nachbarrecht...................................<br />
6. Der <strong>Bergheim</strong>er Fischereigerechtsame..........................................<br />
7. St. Lambertus - Kirche und Pfarrgemeinde..................................<br />
8. Kriegsdrangsale..................................................................................<br />
9. Aufbruch in eine neue Zeit..............................................................<br />
10. Der Neubeginn nach dem großen Krieg.....................................<br />
Dank an die Sponsoren........................................................................................<br />
Werbung..................................................................................................................<br />
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199<br />
199<br />
201<br />
206<br />
206<br />
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214<br />
218<br />
223<br />
226<br />
231<br />
235<br />
236<br />
5
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong><br />
Veranstaltungsübersicht<br />
Donnerstag, 19.03.2009, 20.00 Uhr <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />
Samstag, 20.06.2009, 19.00 Uhr TOP EVENT mit “Hello live”<br />
und “BRINGS“<br />
Sonntag, 30.08.2009, 11.00 Uhr Bunter Rasen<br />
Sportliche Darbietungen der<br />
Abteilungen, Bewirtung und<br />
Rahmenprogramm<br />
Samstag, 21.11.2009, 19.09 Uhr Festkommers<br />
zum <strong>100</strong>-jährigen Bestehen<br />
mit Ehrengästen und Rahmenprogramm<br />
Sonntag, 22.11.2009, 10.30 Uhr Festmesse mit anschliessender<br />
Kranzniederlegung am Ehrenmal<br />
7
Grußwort<br />
Wolfgang Schäuble<br />
Innenminister der Bundesrepublik Deutschland<br />
Zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V.<br />
<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> übermittle ich allen aktiven Sportlerinnen<br />
und Sportlern, Ihren Freunden und Förderern sowie den<br />
vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern meine<br />
herzlichen Grüße und Glückwünsche.<br />
Sie können in diesem Jahr mit Freude, Zufriedenheit und auch Stolz auf eine erfolgreiche<br />
Vereinsgeschichte blicken. Sie begann vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n, als sich 90 Sportbegeisterte zusammentaten.<br />
Heute hat Ihr Verein mehr als <strong>100</strong>0 Mitglieder und ein vielfältiges sportliches<br />
Angebot - von klassischen Sportarten wie Turnen, Gymnastik und Leichtathletik über verschiedene<br />
Ballsportarten bis hin zum Ju-Jutsu oder Inline-Skaten.<br />
Besonders erfolgreich ist Ihre Gemeinschaft in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Mehr als 400 sind im Verein aktiv. Sport hat eine enorme Bedeutung für Heranwachsende.<br />
Er fördert Eigenschaften wie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Leistungsbereitschaft, die<br />
gut für die persönliche Entwicklung und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft sind.<br />
Dieses Potenzial hat Ihr Verein erkannt und fördert es konsequent. Ihre erfolgreiche Integrationsarbeit<br />
mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wurde bereits zweimal<br />
ausgezeichnet. Damit tragen Sie unmittelbar zu einem besseren Miteinander aller Menschen<br />
in <strong>Bergheim</strong> bei.<br />
Möglich ist das nur durch den freiwilligen Einsatz vieler engagierter Mitglieder und Dank<br />
der Zuwendungen von Förderern und Unterstützern. Nicht nur der einzelne Sportverein,<br />
unsere Gesellschaft insgesamt lebt von diesem bürgerschaftlichen Engagement. Die staatliche<br />
Unterstützung des Sports wäre wirkungslos, wenn es nicht die vielen ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer in den Vereinen und das private Sponsoring vieler Aktivitäten gäbe.<br />
Für dieses Engagement spreche ich Ihnen allen meinen besonderen Dank aus.<br />
Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> eine gelungene Jubiläumsfeier, weiter<br />
viel Freude am Sport und auch in Zukunft eine erfolgreiche Vereinsarbeit.<br />
8
Grußwort<br />
Heinrich Droste<br />
1.Vorsitzender TV <strong>Bergheim</strong><br />
„Wir bringen Menschen zusammen“<br />
Unter diesem Motto feiern wir in diesem Jahr das <strong>100</strong>-jährige<br />
Jubiläum des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> mit einer Reihe von Veranstaltungen.<br />
Der <strong>100</strong>. Geburtstag ist ein Grund Rückschau zu halten, sich der Vergangenheit des Vereins<br />
zu erinnern, Bilanz zu ziehen, aber auch nach vorne zu schauen und sich neue Ziele zu setzen.<br />
Für viele Mitglieder ist der TV <strong>Bergheim</strong> nicht nur Rahmen für sportliche Betätigung, sondern<br />
auch ein wichtiger gesellschaftlicher Mittelpunkt ihres Lebens. So zeugten beim letzten<br />
Gründungstag 4 Ehrungen für 60-jährige, zwei Ehrungen für 40-jährige und 10 Ehrungen<br />
für 25-jährige Mitgliedschaft für die Verbundenheit der Mitglieder mit dem TV <strong>Bergheim</strong>.<br />
Der TV <strong>Bergheim</strong> ist mit über <strong>100</strong>0 Mitgliedern der größte Verein im Stadtteil <strong>Bergheim</strong> und<br />
zählt zu den großen Sportvereinen der Stadt Troisdorf und des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises.<br />
Wir bieten mit den Sportarten Turnen, Gymnastik, Aerobic, Rhönradturnen, Tischtennis,<br />
Ju-Jutsu/ Goshin-Jutsu, Badminton, Basketball, Volleyball, Leichtathletik/ Sportabzeichen,<br />
Walking und Wandern ein breites Spektrum.<br />
Bei dieser Aufgabe wird der Verein von vielen Trainerinnen und Trainern, Helferinnen und<br />
Helfern unterstützt, denen ich an dieser Stelle für ihr Engagement meinen herzlichen Dank<br />
ausspreche.<br />
Für die Zukunft gilt es, Potential qualitativ zu halten und weiterzuentwickeln, um den <strong>Turnverein</strong><br />
in eine gute und erfolgreiche Zukunft zu führen. Besondere Bedeutung kommt der<br />
Förderung von Kindern und Jugendlichen in unserem Verein zu.<br />
Ich wünsche mir, dass die Aktivitäten des Vereins zum Jubiläumsjahr 2009 auf eine große<br />
Resonanz stoßen und allen in der B<strong>ev</strong>ölkerung unserer Gemeinde in guter Erinnerung<br />
bleiben werden. Allen Sportsfreunden und Gästen, die mit uns unser <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum<br />
feiern, wünsche ich viel Spaß und schöne Stunden beim TV <strong>Bergheim</strong>.<br />
9
Grußwort<br />
Hans Peter Lindlar<br />
Regierungspräsident<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
zum <strong>100</strong>. Geburtstag des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> e.V. gratuliere<br />
ich ganz herzlich!<br />
Hundert <strong>Jahre</strong> sind ein beachtlicher Zeitraum, in dem der <strong>Turnverein</strong> sogar zwei Weltkriege<br />
„überlebt“ hat. Die Mitgliederzahl hat sich immer weiter erhöht und beträgt mittlerweile<br />
über <strong>100</strong>0. Und auch die Interessen der Mitglieder haben sich im Laufe der Zeit verändert.<br />
Angefangen als reiner <strong>Turnverein</strong> musste das Angebot an Sportarten immer weiter aufgestockt<br />
werden, und wie ich Ihrem Internetauftritt entnehmen konnte, können die Mitglieder<br />
heute auch Trendsportarten wie Inline-Skating-Kurse belegen.<br />
In dem von Ihnen entworfenen Rückblick des Vereins konnte ich lesen, dass Sie schon im<br />
Jahr 1955 Kontakt mit dem damaligen Regierungspräsidenten hatten, als dieser die erste<br />
eigene Turnhalle des TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> seiner Bestimmung übergab. Umso mehr<br />
freue ich mich, dass ich Ihnen als heutiger Regierungspräsident zu Ihrem Jubiläum gratulieren<br />
darf!<br />
Allen, die als Ehrenamtler für den TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> tätig sind und allen Mitgliedern<br />
wünsche ich weiterhin viel Freude!<br />
10
Grußwort<br />
Frithjof Kühn<br />
Landrat<br />
Die Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> haben<br />
in diesen Tagen allen Grund zu feiern, denn die Feierlichkeiten<br />
zum <strong>100</strong>-jährigen Vereinsjubiläum stehen an. Als<br />
Landrat des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises übersende ich hierzu meine<br />
herzlichsten Glückwünsche!<br />
Von Paul Schürmann im Jahr <strong>1909</strong> gegründet, bestand der <strong>Turnverein</strong> zunächst aus 90 sportbegeisterten<br />
Männern. In <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n hat sich die Zahl der Mitglieder mehr als verzehnfacht:<br />
Über 1.000 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer sind heute im Verein angemeldet! Doch<br />
nicht nur bei der Mitgliederzahl hat sich einiges getan. Ging es früher um reine „Körperertüchtigung“,<br />
ist Sport heute zu einem wichtigen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden.<br />
Sport dient einem gesunden Ausgleich für Körper und Geist, der Pflege sozialer Kontakte<br />
und auch der Brauchtumspflege. Sportvereine wie der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<br />
<strong>Sieg</strong> sorgen dafür, dass jung und alt zusammenkommen. Sie bieten vielfältige Gelegenheit,<br />
sich neben den sportlichen Aktivitäten auch außerhalb der Sporthallen zu treffen. So wird<br />
bei Veranstaltungen des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> oft der ganze Ort „in Bewegung“ gebracht!<br />
Auch der Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis hat im Jahr 2009 Grund zum Feiern und wird unter dem Motto<br />
„Meine Heimat – 40 <strong>Jahre</strong> Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis“ zahlreiche Veranstaltungen durchführen. Das,<br />
was Heimat ausmacht, wird ganz wesentlich von den Vereinen und damit auch von Sportgemeinschaften<br />
getragen, die in das heimatliche Geschehen eingebunden sind. Gerade die<br />
langjährigen Vereinsmitglieder werden dem sicher zustimmen, schenken doch vor allem die<br />
Vereine das besondere Gefühl der Zugehörigkeit.<br />
Es gibt nicht viele Vereine, die auf eine so eindrucksvolle Vereinsgeschichte zurückblicken<br />
können. Es zeugt von Idealismus, Ausdauer und Treue, wenn ein Verein über so viele <strong>Jahre</strong><br />
hinweg besteht. Ohne das große ehrenamtliche Engagement vieler Helferinnen und Helfer,<br />
die sich für ihren Verein einsetzen und ohne den Einsatz derer, die für den gesamten Verein<br />
in der Verantwortung stehen, wäre dies alles nicht denkbar. Hierfür zu danken, ist mir ein<br />
besonderes Anliegen.<br />
Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> weiterhin alles Gute und Freude am<br />
Sport sowie im Jubiläumsjahr besonders viele schöne gemeinschaftliche Veranstaltungen!<br />
11
Grußwort<br />
Manfred Uedelhofen<br />
Bürgermeister der Stadt Troisdorf<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Sportbegeisterung!<br />
Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> ist nicht nur einer der ältesten, sondern<br />
mit mehr als tausend Mitgliedern auch einer der größten<br />
und aktivsten Sportvereine in unserer Stadt. Allen Mitgliedern<br />
gratuliere ich sehr herzlich zu einem beachtlichen Jubiläum: Der Verein besteht seit <strong>100</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n. Lehrer Paul Schürmann gründete ihn und wurde der erste Vorsitzende. Trotz langer<br />
Geschichte bleibt der <strong>Turnverein</strong> in Bewegung. Er bietet vielseitige Angebote vor allem auch<br />
für junge Menschen. Engagierte Mitglieder machen ihn zu einem lebendigen, zukunftsorientierten<br />
Sportverein.<br />
In Zukunft werden viele Bürgerinnen und Bürger neue Sportarten für sich entdecken. Vor<br />
allem der Freizeitsport bzw. die bewegungsaktive Erholung werden bei der wachsenden Zahl<br />
älterer Menschen an Bedeutung gewinnen. Troisdorf verfügt in dieser Hinsicht über adäquate<br />
familienfreundliche Sportanlagen. Das wurde erst kürzlich durch den wissenschaftlich<br />
fundierten Sportstättenbedarfsplan bestätigt.<br />
Das betrifft auch die Sporthalle am Paul-Schürmann-Platz, die die Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s<br />
<strong>Bergheim</strong> 1955 errichtet hatten und die seit 1972 in städtischer Hand war. Die Stadt wird<br />
die Halle jetzt für 400.000 Euro sanieren. Ich freue mich, dass der Verein erneut Eigenleistungen<br />
erbringt und dem <strong>Turnverein</strong> die Nutzung der Halle noch in seinem Jubiläumsjahr<br />
übertragen wird.<br />
Den Mitgliedern des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong> wünsche ich weiterhin viel Freude beim Sport,<br />
viel Erfolg bei fairen Turnieren und viel Vergnügen bei den diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten.<br />
12
Grußwort<br />
Karl-Heinz Stocksiefen<br />
Ortsvorsteher<br />
Grußwort zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum des TV <strong>Bergheim</strong><br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>. Das ist ein erfreuliches Datum<br />
für den Verein und für <strong>Bergheim</strong>. Aus kleinen Anfängen <strong>1909</strong><br />
mit einem Barren und einem Reck als Sportgeräte entwickelte<br />
sich bis heute ein Großverein mit über <strong>100</strong>0 Mitgliedern.<br />
Sie alle betreiben Breitensport unterschiedlicher Disziplinen. Das ist eine lobenswerte Entwicklung<br />
durch zielstrebige Vorstandsarbeit und vorbildlichen Einsatz der Fachwarte. Vieles<br />
läuft über ehrenamtliche Tätigkeiten, die auch hier zu begrüßen und herauszustellen sind.<br />
Ich als Ortsvorsteher möchte besonders die Arbeit in der Kinder- und Jugendarbeit und im<br />
Seniorensport hervorheben.<br />
Erinnern möchte ich an dieser Stelle, dass <strong>Bergheim</strong> über drei Turnhallen verfügt. Vor allem<br />
die 1955 in Eigenleistung erstellte Halle am Paul- Schürmann-Platz ist ein Höhepunkt in<br />
der Vereinsarbeit. Paul Schürmann, <strong>Bergheim</strong>er Lehrer, Schulleiter und Gründer des <strong>Turnverein</strong>s<br />
<strong>1909</strong> war bis 1933 der erste Vorsitzende und blieb dem TV <strong>Bergheim</strong> bis zu seinem<br />
tragischen Tod 1959 treu verbunden.<br />
Zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum gratuliere ich dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>, allen Verantwortlichen<br />
und allen Mitgliedern von ganzem Herzen und wünsche weiterhin viele erfolgreiche <strong>Jahre</strong> im<br />
Sportbetrieb und fröhliche Stunden in der Gemeinschaft.<br />
13
Grußwort<br />
Walter Schneeloch<br />
Präsident des LandesSportBundes Nordrhein Westfalen<br />
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,<br />
der TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 e.V. feiert in diesem Jahr sein <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Damit ist ein großer Meilenstein in der bewegten Geschichte dieses<br />
Traditionsvereins gesetzt. Als Präsident des LandesSportBundes<br />
Nordrhein-Westfalen gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern dazu sehr herzlich.<br />
Aufgaben zu erkennen und mit Ideenreichtum durchzusetzen, das zeichnete die Gründer des TV<br />
<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 aus. Schon damals erkannten die Gründer, dass Netzwerkarbeit hilfreich für die<br />
Sportentwicklung war. So konnten Sie die Erfahrungen von Turn- und Sportvereinen aus der näheren<br />
Umgebung nutzen, um die eigenen Aktivitäten erfolgreich zu steuern und ihre ehrenamtlichen Helfer<br />
umfassend zu schulen. Eine Arbeitsweise, die der LandesSportBund NRW heute mit dem Aufbau des<br />
Vereins-, Informations- und Schulungssystems konsequent weiter verfolgt.<br />
Begleitet wurde die Vereinsgeschichte von den großen geschichtlichen Ereignissen und immer wieder<br />
neuen aufkommenden Turbulenzen. Diese zu meistern und zu überwinden war in der Vergangenheit<br />
sicherlich nicht immer leicht gewesen. Um die Rahmenbedingungen für eine möglichst gute Vereinsarbeit<br />
zu schaffen, wurden keine Anträge gestellt, sondern selbst mit Hand angelegt. Dazu zählte in<br />
den Gründungsjahren die Beschaffung von Turn- und Sportgeräten. Der TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> zählt in<br />
Nordrhein-Westfalen sicherlich zu einem der ersten Sportvereine, die es geschafft haben durch Eigenleistung<br />
und Engagement eine eigene Turnhalle zu errichten. Dieser Erfolg gibt sicherlich Mut für<br />
die Zukunft, die so manche neue Herausforderung stellen wird. Denn in einer Zeit, in der sich unsere<br />
Gesellschaft auf allen Ebenen in einem Wandel befindet, ist es illusorisch zu glauben, dass der Sport<br />
bzw. der Vereinssport davon nicht betroffen ist!<br />
Ich freue mich sehr darüber, dass es dem TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 gelungen ist, über seine vielseitigen<br />
Aktivitäten im Freizeit-, Breiten- und Leistungssport die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der<br />
Menschen im Umfeld des Vereins im Vordergrund zu stellen. Dies wird unter anderem durch das vielfältige<br />
Angebot für alle Mitglieder sichtbar.<br />
Mein herzlicher Dank und meine ehrliche Anerkennung richtet sich an alle ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfer, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement und unermüdlichen Einsatz den TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
09 letztendlich zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein starker, zukunftsfähiger und<br />
bürgernaher Sportverein!<br />
Möge Ihnen dieses Jubiläum Antrieb geben, neue Ideen und neue Perspektiven auf einem gemeinsamen<br />
Weg in die Zukunft aufzugreifen und umzusetzen! Zum Jubiläumsjahr, wünsche ich der Vereinsführung<br />
des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 einen erfolgreichen Weg, verbunden mit allen guten Wünschen<br />
für eine weitere positive Vereinsentwicklung. Und den Vereinsmitgliedern wünsche ich weiterhin viel<br />
Freude und Spaß am gemeinschaftlichen Sport.<br />
14
Grußwort<br />
Hans-Jürgen Zacharias<br />
Präsident des Rheinischen Turnerbundes<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>:<br />
“Nichts ist so beständig wie der Wandel”, sagte der griechische<br />
Philosoph Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.). Für<br />
die Richtigkeit dieser These steht der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>,<br />
der jetzt sein <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum feiert. Da hält über lange Zeit was zusammen,<br />
das als „Kitt der Gesellschaft“ bezeichnet wird.<br />
In seiner Geschichte hat sich der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> vom Traditionsverein<br />
(Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei) über Wehrsport-Formen zum modernen Sport-Dienstleister<br />
gewandelt, der nach wie vor ehrenamtlich getragen wird.<br />
Heute nimmt die Bedeutung der Vereine für die Gesellschaft wieder zu, so wie die Erwartungen<br />
an die Zusammenarbeit auf allen Ebenen steigen. Die demographische Entwicklung der<br />
Gesellschaft und die Flexibilisierung der Arbeitswelt sind zwei gesellschaftliche Strömungen,<br />
die den Verein unmittelbar betreffen. Deswegen ist der Bedarf an Betreuungsangeboten<br />
aktuell so groß. Zudem wird der Zusammenhang von Bewegungsfähigkeit und kognitiven<br />
Fähigkeiten zunehmend wahrgenommen.<br />
Leider eröffnet die Politik besonders in den Metropolen den Wettbewerb um Sporträume,<br />
weil Ganztagsschulen und Kindertagesstätten mit Bewegungsangeboten eingerichtet werden.<br />
Dies trifft die <strong>Turnverein</strong>e mit den Angeboten zum Kinderturnen besonders, wenn<br />
man keine zusätzlichen Sporträume für Vereine schafft. Es muss keine große Sporthalle sein,<br />
da reichen auch kleinere Gymnastikräume, in die man eine Bewegungslandschaft einbauen<br />
kann.<br />
Turn- und Sportvereine sind Solidargemeinschaften, die Soziales Lernen, Bewegungsförderung,<br />
Präventionsmaßnahmen durch Gesundheitssport, Leistungssport etc. fördern, weil<br />
ihre Angebote eine hohe Qualität aufweisen. Der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> legt<br />
ein erstklassiges Zeugnis darüber ab, zu welchen Leistungen ein Verein fähig ist.<br />
Euer Erfolg stärkt unsere Gemeinschaft im Rheinischen Turnerbund.<br />
15
Grußwort<br />
Thomas Strack<br />
Vorsitzender Turnverband Rhein-<strong>Sieg</strong>, Bonn e.V.<br />
Liebe Turnfreunde,<br />
im Namen des Turnverbandes Rhein-<strong>Sieg</strong>, Bonn e.V. gratuliere<br />
ich Ihnen zum <strong>100</strong>jährigen Bestehen.<br />
So ähnlich beginnen viele Glückwünsche zu einem Jubiläum.<br />
Aber ist der Umstand, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> überstanden zu haben, für sich schon ein Grund zur Freude,<br />
zum Jubilieren? Sicher nicht. Das Hundertjährige kann man auch in einem desolaten<br />
Zustand, kränkelnd und mutlos erreichen. Man kann auch auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> des immer gleichen,<br />
gewohnten und dadurch langweiligen Tuns zurückblicken. Dann ist aber eher Mitleid als<br />
Gratulation angebracht.<br />
Ich würde all dies nicht erwähnen, wenn der Jubilar, der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
nicht meilenweit von diesem Bild entfernt wäre. Wir gratulieren einem Verein, der lebendig<br />
ist, mit einem Vorstand, der, wie schon seine Vorgänger, erkennt, wann neue Wege beschritten,<br />
aber auch, wann sie wieder verlassen werden müssen. Hier wird über den Tellerrand<br />
hinaus nach neuen attraktiven Angeboten und Arbeitsfeldern geschaut . Diese werden, wenn<br />
es den Interessen des Vereins dient, aufgegriffen und den Mitgliedern zugänglich gemacht.<br />
Und, was das Wichtigste ist, die Mitglieder wissen dies zu schätzen, leben mit ihrem Verein<br />
und tragen damit selbst weder zu dessen Vitalität bei.<br />
Mit einem Wort: Hier feiern wir <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Leben, Mut und Zukunft. Hierzu und zu allem<br />
Anderen gratuliere ich ganz herzlich und wünsche dem Verein weiterhin so viel Engagement<br />
und Lebendigkeit wie bisher.<br />
16
Grußwort<br />
Sebastian Schuster<br />
Präsident des KreisSportBundes Rhein-<strong>Sieg</strong><br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Sportfreunde!<br />
Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> e.V. kann in diesem Jahr<br />
auf sein einhundertstes Gründungsjahr zurückblicken.<br />
Aus diesem besonderen Anlass gratuliere ich im Namen des Präsidiums des Kreis-SportBundes<br />
Rhein-<strong>Sieg</strong> e.V. aber auch ganz persönlich sehr herzlich.<br />
r geehrte In Damen seiner <strong>100</strong>jährigen und Herren, Geschichte hat der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> den grundlegenden<br />
e Sportfreunde! Wandel, den der Sport in seiner gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägung vollzogen hat,<br />
frühzeitig erkannt und mitgestaltet. Er hat sich zu einem modernen Verein entwickelt und<br />
präsentiert ein vielfältiges Wettkampf- und Freizeitangebot.<br />
<strong>Turnverein</strong> Hinter <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> diesem Erfolg stehen <strong>1909</strong> viele e.V. Ehrenamtliche kann in diesem als Übungsleiter, Jahr auf Trainer, sein Betreuer einhunderts- und<br />
Gründungsjahr Vorstand. zurückblicken.<br />
Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank.<br />
Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> für die Jubiläumsfeier einen guten Verlauf und<br />
allen Beteiligten viel Spaß. Für die neuen Aufgaben, die heute vor den Vereinen stehen, wün-<br />
diesem besonderen Anlass gratuliere ich im Namen des Präsidiums des Kreissche<br />
ich weiterhin viel Elan und eine erfolgreiche Zukunft.<br />
rtBundes Rhein-<strong>Sieg</strong> e.V. aber auch ganz persönlich sehr herzlich.<br />
einer <strong>100</strong>jährigen Geschichte hat der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> den grundlegen-<br />
Wandel, den der Sport in seiner gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägung<br />
zogen hat, frühzeitig erkannt und mitgestaltet. Er hat sich zu einem modernen<br />
ein entwickelt und präsentiert ein vielfältiges Wettkampf- und Freizeitangebot.<br />
ter diesem Erfolg stehen viele Ehrenamtliche als Übungsleiter, Trainer, Betreuer<br />
Vorstand. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank.<br />
wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> für die Jubiläumsfeier einen guten Verund<br />
allen Beteiligten viel Spaß. Für die neuen Aufgaben, die heute vor den Vern<br />
stehen, wünsche ich weiterhin viel Elan und eine erfolgreiche Zukunft.<br />
astian Schuster<br />
sident)<br />
17
18<br />
<strong>1909</strong> – 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong><br />
Die Gründungsversammlung des<br />
<strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong><br />
am 17. November <strong>1909</strong><br />
Kein Wunder, dass in verschiedenen Grußworten und Folgetexten eines Festbuches<br />
Bezug genommen wird auf den historischen Gründungstag des Jubilars.<br />
Eine erfolgreiche Recherche in verschiedenen Archiven ermöglicht der Redaktion,<br />
die Niederschrift der Gründungsversammlung zum Hundertjährigen im Original<br />
vorzulegen. Da eine große Anzahl unserer Mitglieder mit der altdeutschen Schrift<br />
Schwierigkeiten haben dürfte, ist eine zeilengenaue zeitgemäße Übersetzung beigegeben.<br />
Die namentliche Auflistung der ersten ca. 90 Gründungsmitglieder ist leider<br />
nicht möglich, da die Anlage zum Gründungsprotokoll verschollen ist.<br />
Barrenübung 1930
Oben: Jugendriege 1957<br />
mit Übungsleiter Toni Jungblut (links) und Josef Wipperfürth (rechts)<br />
Unten: Turnriege 1930<br />
von links nach rechts stehend: Johann Kettwig, Clemens Engels, Peter <strong>Sieg</strong>berg, Wilhelm<br />
Engels, Josef Wipperfürth, Paul Schürmann, Johann Kernenbach, Johann Junkersdorf, Josef<br />
Wollersheim, Adolf Wollersheim, Peter <strong>Sieg</strong>berg (Post), unbek.,<br />
Heinrich Engels<br />
von links nach rechts sitzend: Hans Rondorf, Josef Schell, Josef Froitzheim, Josef Ludwig,<br />
Johann Engels<br />
19
Verhandelt, <strong>Bergheim</strong>, den 17.November <strong>1909</strong><br />
Am heutigen Sonntag war durch den<br />
Lehrer Schürmann in <strong>Bergheim</strong> eine öffentliche<br />
Versammlung in der Restauration J. Jos. <strong>Sieg</strong>berg<br />
zur Gründung eines <strong>Turnverein</strong>s einberufen,<br />
die von ca. 90 Personen besucht war.<br />
Leiter der Versammlung war der Einberufer,<br />
außerdem waren auf Einladung erschienen:<br />
Der Bezirksturnwart des 7. Bezirkes des Rhein-<strong>Sieg</strong>-<br />
Gaues Gymnasial-Turnlehrer Schumacher-<strong>Sieg</strong>burg,<br />
der erste Schriftwart Fritz Hanhs und der 1. Zöglingsturnwart<br />
Medgenberg von <strong>Sieg</strong>burger <strong>Turnverein</strong> E.V.<br />
gegr. 1862, ferner der Turnwart Bornheim vom <strong>Sieg</strong>larer<br />
<strong>Turnverein</strong>.<br />
Lehrer Schürmann eröffnet die Versammlung<br />
um 6 ¾ Uhr und dankt den zahlreich Erschienenen<br />
für ihr Interesse.<br />
Gym. Turnlehrer Schumacher legt in<br />
längerer Ausführung die Zwecke und Ziele<br />
eines <strong>ev</strong>entl. zu gründenden <strong>Turnverein</strong>s aus<br />
einander und bittet zum Schluß, die Gründung<br />
eines <strong>Turnverein</strong>s in <strong>Bergheim</strong> zu<br />
betätigen.<br />
Im Namen der Versammlung dankt<br />
Lehrer Schürmann dem Bezirks-Turnwart<br />
bestens<br />
20
estens für seine interessanten und lehrreichen<br />
Ausführungen und bittet die Anwesenden, ob<br />
jemand zu diesen Ausführungen etwas dafür<br />
oder dagegen zu sagen habe. Da sich niemand<br />
zu Wort meldet, so nimmt der Lehrer<br />
Schürmann an, daß von den erschienenen<br />
Personen Bedenken gegen eine Gründung<br />
nicht erhoben werden, daß im Gegenteil<br />
alle mit der Gründung des <strong>Turnverein</strong>s einverstanden<br />
sind.<br />
Für die Jugendabteilung finden Zöglinge<br />
vom 14-16 <strong>Jahre</strong> Aufnahme, sie zahlen keine<br />
Beiträge, die turnerische Leitung<br />
dieser Abteilung übernimmt der Lehrer Schürmann.<br />
Zur Aufnahme als activer Turner ist<br />
ein Alter von über 16 <strong>Jahre</strong>n erforderlich,<br />
zur Leitung dieser Abteilung hat sich für die<br />
ersten 20 Stunden der Turnwart des <strong>Sieg</strong>larer<br />
<strong>Turnverein</strong>s Bornheim in entgegenkommender<br />
Weise bereit erklärt. Die Beiträge für<br />
active Turner und inact. Mitglieder (Ehrenmitglieder)<br />
sind auf 25-30 Pfg. monatlich<br />
vorgesehen. Nach diesen Ausführungen des<br />
Verhandlungsleiters werden die Anwesenden<br />
von demselben aufgefordert, sich als Mitglieder<br />
für den <strong>Turnverein</strong> anzumelden und<br />
erklären sich … Personen zum Beitritt als<br />
active<br />
22
active Turner und … Personen als inactive<br />
Mitglieder (Ehrenmitglieder), s. nachstehendes<br />
Verzeichnis am Schlusse der Verhandlungsschrift.<br />
Außerdem erklärten … Jünglinge ihren<br />
Eintritt als Zögling in die Jugendabteilung.<br />
Hierauf gab der Schriftwart des <strong>Sieg</strong>burger<br />
T.V. F. Hanhs, welchem auch die Niederschrift der<br />
Verhandlung übertragen war, das Ergebnis der<br />
Anmeldungen für den jungen <strong>Turnverein</strong><br />
bekannt und machte im Anschluß daran<br />
einige Mitteilungen über die Einteilung<br />
der Deutschen Turnerschaft; gleichzeitig bittet<br />
er die leitenden Männer des <strong>Bergheim</strong>er<br />
T.V. sich ganz besonders der schulentlassenen<br />
Jugend anzunehmen, sie zum Turnen,<br />
Spielen und Wandern zu führen mit<br />
der D<strong>ev</strong>ise: „Der Jugend zur Lehr‘,<br />
„Dem Vaterland zur Wehr,<br />
„<strong>Bergheim</strong> zur Ehr‘!<br />
Nachdem Reinartz dem Bezirksturnwart<br />
für seine Bestrebungen ein Gut Heil ausgebracht,<br />
dankt Schumacher den <strong>Bergheim</strong>ern für<br />
das Interesse und bittet in dem neuen T.V.<br />
allzeit eine vaterländische und religiöse Gesinnung zu bewahren.<br />
Bei der nun folgenden Wahl eines provisorischen<br />
Vorstandes wird von Hirsch der Lehrer<br />
Schürmann,<br />
24
Schürmann, der sich bis jetzt schon große Mühe für<br />
die Neugründung gegeben hat, zum 1. Vorsitzenden<br />
vorgeschlagen und von der Versammlung durch<br />
Zuruf einstimmig gewählt. Schürmann erklärt<br />
sich mit Dank zur Annahme bereit.<br />
Ferner wurden durch Zuruf einstimmig<br />
gewählt: Joh. Reinartz zum 2. Vorsitzenden<br />
Hirsch zum Schriftwart<br />
Blum zum Kassenwart, auch diese<br />
Mitglieder nehmen die Wahl dankend an.<br />
Von der Versammlung wird ferner beschlossen:<br />
Der monatl. Beitrag für active und inactive<br />
Mitglieder beträgt 25 Pfg.<br />
Die activen Turner halten am Donnerstag, den<br />
18. Nobember abds 9 Uhr bei <strong>Sieg</strong>berg eine Versammlung<br />
ab, zur Festlegung der Turnstunden.<br />
Die Zögl. Abt. versammelt sich zum ersten<br />
Turnen Dienstag, den 23. Nov. abds 8 Uhr in<br />
demselben Lokal.<br />
Hierauf bittet der Bezirksturnwart<br />
um regen und pünktlichen Besuch der Turnstunden<br />
und bringt dem prov. Vorstande<br />
und Bornheim ein Gut Heil dar.<br />
Schürmann schließt die Versammlung um<br />
8.10 Uhr und dankt allen, die für die<br />
edle deutsche Turnsache hier im Ort<br />
mit-<br />
26
mitgewirkt haben.<br />
28<br />
Der provisorische Vorstand des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s<br />
Vorsitzender 2. Vorsitzender<br />
(Unterschrift) Paul Schürmann (Unterschrift) Joh. Reinartz<br />
Schriftwart Kassenwart<br />
Die vorstehende Niederschrift ist aufgestellt<br />
von Fritz Hanhs 1. Schriftwart im<br />
<strong>Sieg</strong>burger <strong>Turnverein</strong> E.V.<br />
gegr. 14.7.1862<br />
Nachstehende Personen haben sich als Mitglieder in<br />
den <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong> bereit erklärt.<br />
(Liste leider verschollen)<br />
Nachbemerkung:<br />
Soweit die Niederschrift der Gründungsverammlung.<br />
Und wie ging es weiter?<br />
Die erste Aufgabe des Vorstandes war es, dem Verein eine für alle Mitglieder verbindliche<br />
Satzung zu geben. Das wurde auch zügig in Angriff genommen, denn die<br />
erste (wohlgemerkt noch in handschriftlicher Ausfertigung) Vereinssatzung wurde,<br />
wie der Eingangsstempel vom Bürgermeister-Amt <strong>Sieg</strong>lar vom 21. Dezember <strong>1909</strong><br />
unter Tagebuchnummer 8470 ausweist, dort hinterlegt.<br />
Das wurde in jenen Zeiten ganz offensichtlich als ausreichend betrachtet.<br />
Anlässlich der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung am 21. Mai 1928 wurde eine neue, überarbeitete<br />
und weitergehende Satzung beschlossen, und laut besiegeltem Bestätigungsvermerk<br />
vom 31.Juli 1928 durch das „Preuss. Amtsgericht <strong>Sieg</strong>burg“ ist der <strong>Turnverein</strong><br />
<strong>Bergheim</strong> „ … am 30. Juli 1928 unter Nummer <strong>100</strong> in das Vereinsregister<br />
eingetragen worden.“<br />
Inzwischen schon fast zur Routine geworden ist, jede Satzungsänderung (in angemessener<br />
Frist!) beim Amtsgericht zwecks Bestätigung vorzulegen.
30<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Mit diesem Vorstand startet der<br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> in das Jubiläumsjahr<br />
Von links: Erika Enders, Gabi Dittmann, Frank Wieland, Dieter Wieland,<br />
Irmgard Schreiner, Jens Bauer, Heinrich Droste, Gabi Odenthal,<br />
Heidi Plener, Reinhard Frost, Martina Schell-Schwadorf
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Aufgabenverteilung im Vorstand des TVB<br />
Was macht eigentlich der Vorstand das ganze Jahr über, und wer ist für was verantwortlich?<br />
Solche und ähnliche Fragen werden immer wieder von Vereinsmitgliedern gestellt.<br />
Hier nun einige Erläuterungen dazu.<br />
Grundsätzlich ist für alle wichtigen Fragen im und um den Verein der gesamte Vorstand<br />
zuständig und für die Beantwortung verantwortlich. Teamarbeit ist gefordert<br />
und wird bei den Vorstandssitzungen auch praktiziert. Jeden Monat, in der Regel<br />
am ersten Mittwochabend um 20 Uhr, kommt der Vorstand in der Gaststätte Weis<br />
(Vereinslokal) zusammen.<br />
Bei über zehn Abteilungen und fast 50 verschiedenen Übungsgruppen ist manchmal<br />
ein Treffen in kleiner Besetzung zwischendurch notwendig. Da hat so mancher was<br />
auf dem Herzen oder erwartet eine schnelle Entscheidung über Anträge, Beschaffungsvorschläge,<br />
Anregungen oder Beschwerden. In einem Verein mit über <strong>100</strong>0<br />
Mitgliedern fällt diesbezüglich genügend Arbeit an.<br />
Wenn auch grundsätzlich der Gesamtvorstand die Verantwortung trägt, so gibt es<br />
trotzdem eine spezielle Aufgabenverteilung.<br />
31
32<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Vorsitzender<br />
Heinrich Droste<br />
Verantwortlich für die Geschäftsführung des<br />
Vereins<br />
Repräsentation bei der Verwaltung, Verbänden<br />
und anderen Vereinen<br />
Vertretung des TV <strong>Bergheim</strong> beim Ortsring<br />
Leitung der Vorstandssitzung, Vorgabe der Tagesordnung<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Frank Wieland<br />
Repräsentation bei der Verwaltung, Verbänden<br />
und anderen Vereinen<br />
Vertretung des TV <strong>Bergheim</strong> beim Ortsring<br />
Organisation von nicht sportlichen Veranstaltungen<br />
Einladung zu den <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />
und den Vorstandssitzungen<br />
Klärung aller Sozial- und Versicherungsfragen
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Walter Neuberger<br />
Erledigung des gesamten Schriftverkehrs<br />
Erstellung von Bestandserhebung für Verbände<br />
und Stadtverwaltung<br />
Postverteilung und Koordinierung der Zeitschriftenverteilung<br />
Beschaffungen jeder Art<br />
Stellvertretender Geschäftsführer<br />
Dieter Wieland<br />
Führung der Mitgliederverwaltung,<br />
Verbindungsperson zur Kreissparkasse<br />
An- und Abmeldungen der Mitglieder<br />
Erfassung und Bearbeitung von Sportunfällen<br />
Führung des Vereinsarchivs<br />
Berücksichtigung von Jubiläen<br />
Erstellen des Finanzplanes gemeinsam mit der<br />
Kassenwartin<br />
33
34<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Kassenwartin<br />
Gabi Dittmann<br />
Buchführung / Buchhaltung, Bezahlung von<br />
Rechnungen<br />
Abrechnung der Beitragseinziehung und Beitragszahlung,<br />
Verfolgung der Außenstände<br />
Beitragszahlungen an Sportverbände und Versicherungen<br />
Anträge und Abrechnung mit LSB, Land, Kreis<br />
und Stadt gemeinsam mit dem Geschäftsführer.<br />
Ausstellung von Spendenquittungen<br />
Abrechnung von Veranstaltungen gemeinsam<br />
mit dem Stellvertretenden Kassenwart<br />
Stellvertretender Kassenwart<br />
Reinhard Frost<br />
Abrechnungen mit den Übungsleitern<br />
Abrechnung von Veranstaltungen gemeinsam<br />
mit der Kassenwartin<br />
Unterstützung der Kassenwartin
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Oberturnwartin<br />
Erika Enders<br />
Einberufung und Leitung der Turnausschusssitzungen<br />
(zweimal jährlich)<br />
Koordinierung und Erstellung der Hallenbelegungspläne<br />
Koordinierung aller sportlichen Veranstaltungen<br />
Entgegennahme von Anträgen der Übungsleiter<br />
Jugend- und Kinderturnwartin<br />
Martina Schell-Schwadorf<br />
Stellvertretung der Oberturnwartin<br />
Führung der Namens- und Adressenliste der<br />
Übungsleiter und Helfer<br />
35
36<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Pressewart<br />
Jens Bauer<br />
Kontakt zur lokalen Presse und Abfassen von<br />
Berichten über das Vereinsleben<br />
Herausgabe der Vereinsnachrichten „TV aktuell“<br />
Sammlung von Presseberichten<br />
Gestaltung der Homepage und des Schaukastens<br />
Protokollführung bei Vorstandssitzungen und<br />
der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />
Erster Beisitzer<br />
Wilfried Renn<br />
Unterstützung des Pressewarts<br />
Vertretung des Pressewarts bei der Protokollführung<br />
bei Vorstands- und sonstigen Sitzungen
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Zweite Beisitzerin<br />
Heidi Plener<br />
Unterstützung der Oberturnwartin<br />
Dritte Beisitzerin<br />
Irmgard Schreiner<br />
Unterstützung und Beratung in sämtlichen<br />
sportlichen Belangen<br />
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38<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Vierte Beisitzerin<br />
Gabi Odenthal<br />
Unterstützung der Kassenwartin<br />
Mitarbeiter des Vorstandes<br />
(kein Vorstandsmitglied)<br />
Peter Dittmann<br />
Unterstützung in der Mitgliederverwaltung<br />
Kontaktperson bei neuer Anschrift und<br />
Änderung der Konto-Nr.<br />
Koordiniert den Beitragseinzug zwischen Verein<br />
und der Bank
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Ehrenmitglieder<br />
Entsprechend der Ehrenordnung werden die Ehrenmitglieder durch die<br />
<strong>Jahre</strong>shauptversammlung bestimmt:<br />
Hans Reinartz Josef Boss<br />
Ehrenvorsitzender Ehrenmitglied<br />
Willi Buschmann Franz-Heinz Junkersdorf<br />
Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />
Heinz-Josef Grommes Manfred Nowakowski<br />
Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />
Heinrich Brodeßer Johann Brodesser<br />
Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />
Dieter Wieland<br />
Ehrenmitglied<br />
Heinrich Droste<br />
Ehrenmitglied<br />
Irmgard Schreiner<br />
Ehrenmitglied<br />
39
40<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Ältestenrat<br />
Der Ältestenrat setzt sich zusammen aus vier von der Hauptversammlung für die<br />
Dauer von zwei <strong>Jahre</strong>n zu wählenden Vereinsmitgliedern, die nicht dem Vorstand<br />
angehören, und dem Vorsitzenden (im Verhinderungsfall dem stellvertretenden<br />
Vorsitzenden) des Vereins.<br />
Der Ältestenrat berät den Vorstand in allen wichtigen Fragen des Vereins. Darüber<br />
hinaus obliegen ihm Vorschläge für Ehrungen, die Schlichtung von Streitigkeiten<br />
sowie Entscheidungen in Strafverfahren gemäß Ehrenordnung.<br />
Von links:<br />
Franz-Heinz Junkersdorf, Eberhard Müller, Dieter Lingnau, Jochen Köster
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Langjährige Mitglieder<br />
Mitglieder mit über 75jähriger Vereinszugehörigkeit<br />
Eintritt 1934 Josef Boss<br />
Mitglieder mit über 60jähriger Vereinszugehörigkeit<br />
Eintritt 1941 Willi Buschmann<br />
Eintritt 1948 Johann Brodesser<br />
Manfred Nowakowski<br />
Franz-Heinz Junkersdorf<br />
Hans-Josef Grommes<br />
Mitglieder mit über 50jähriger Vereinszugehörigkeit<br />
Eintritt 1952 Dieter Wieland<br />
Mitglieder mit über 40jähriger Vereinszugehörigkeit<br />
Eintritt 1960 Hans-Peter Bauer<br />
Hans-Albert Buschmann<br />
Eintritt 1962 Willi Schmitz<br />
Eintritt 1964 Harald Hinze<br />
Eintritt 1965 Irmgard Schreiner<br />
Helga Borchardt<br />
Hildegard Scholing<br />
Mechthild Pohlscheidt<br />
Eintritt 1966 Renate Schmitz<br />
Harry Friedrich<br />
Eintritt 1967 Karl Matuszak<br />
Eintritt 1968 Liesel Sliwa<br />
Reinhard Frost<br />
41
42<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Mitglieder mit über 40jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />
Eintritt 1969 Matthias Reinartz<br />
Waltraut Burchert<br />
Anneliese Nowakowski<br />
Carola Matuszak<br />
Hilde Pietsch<br />
Peter Käufer<br />
Hans Reinartz<br />
Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit<br />
Eintritt 1970 Rosemarie Grommes<br />
Dieter Scholing<br />
Elisabet Tüttenberg<br />
Walburga Müller<br />
Eintritt 1971 Hermann Geyer<br />
Heinz Bauer<br />
Josefine Küpper<br />
Walter Groß<br />
Helga Hein<br />
Helga Schulze<br />
Georg Brungs<br />
Marlies Steffes<br />
Susanne Ceulaers<br />
Eintritt 1972 Margret Kellershohn<br />
Heinrich Brodeßer<br />
Willi Heuser<br />
Agnes Stelter<br />
Helene Lingnau<br />
Eintritt 1973 Herbert Schneider<br />
Hans-Rainer Pohlscheidt<br />
Marlies Müller<br />
Eintritt 1974 Gerd Froitzheim
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />
Barbara Schallenberg<br />
Josef Rondorf<br />
Dieter Lingnau<br />
Heinrich Droste<br />
Hildegard Ginster<br />
Adele Bail<br />
Eintritt 1975 Fridolin Bail<br />
Doris Winkler<br />
Detl<strong>ev</strong> Schellberg<br />
Peter Knobloch<br />
Eintritt 1976 Frank Wieland<br />
Dr. Dietrich Berndt<br />
Heinz-Josef Grommes<br />
Eberhard Müller<br />
Sigrid Both<br />
Iris Stocksiefen<br />
Eintritt 1977 Hans Plener<br />
Berta Brungs<br />
Stephan Mehlem<br />
Dirk Käufer<br />
Martina Schell-Schwadorf<br />
Irmgard Wöltge<br />
Axel Eilers<br />
Eintritt 1978 Gerti Fußhöller<br />
Ursula Kruse<br />
Christina Stehr<br />
Birgit Frost<br />
Edmund Mundorf<br />
Eintritt 1979 Helmut Schell<br />
Karlheinz Windeck<br />
<strong>Sieg</strong>fried Hoffmann<br />
Eintritt 1980 Vassilik Negrini<br />
Adolfa Richarz<br />
Jürgen Schell<br />
43
44<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />
Waltraud Mundorf<br />
Kerstin Bau<br />
Renate Klein<br />
Brigitte Reinartz<br />
Detl<strong>ev</strong> Klein<br />
Waltraud Schell<br />
Katharina Hoffmann<br />
Marie-Luise Engels<br />
Eintritt 1981 Adolf Krauthäuser<br />
Kethe Weidenbrück<br />
Heidemarie Plener<br />
Günther Sliwa<br />
Eintritt 1982 Michael Flory<br />
Eintritt 1983 Irmgard Köster<br />
Jochen Köster<br />
Rosemarie Tschatta<br />
Leni Hilbert<br />
Rolf Rudolph<br />
Veronika Peters<br />
Elke Rosenbaum<br />
Lieselotte Harens<br />
Ursula Weis<br />
Dr. Axel König<br />
Dieter Krämer<br />
Eintritt 1984 Elisabeth Oekels<br />
Dieter Grön<br />
Maria Schmitz<br />
Gerti Junkersdorf<br />
Peter Dittmann<br />
Inge Hersel<br />
Margret Ludwig<br />
Maria Kranz<br />
Susanne Mundorf<br />
Renate Andree
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Die Jubilare im Jubiläumsjahr 2009<br />
75jährige Vereinszugehörigkeit<br />
Josef Boss<br />
40jährige Vereinszugehörigkeit<br />
Matthias Reinartz<br />
Waltraut Burchert<br />
Anneliese Nowakowski<br />
Carola Matuszak<br />
Hilde Pitsch<br />
Peter Käufer<br />
Hans Reinartz<br />
25jährige Vereinszugehörigkeit<br />
Elisabeth Ökels<br />
Dieter Grön<br />
Maria Schmitz<br />
Gerti Junkersdorf<br />
Peter Dittmann<br />
Inge Hersel<br />
Margret Ludwig<br />
Maria Krantz<br />
Susanne Mundorf<br />
Renate Andree<br />
45
46<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Vorsitzende und Geschäftsführer des <strong>Turnverein</strong>s<br />
Vorsitzende ab <strong>1909</strong><br />
<strong>1909</strong> - 1933 Paul Schürmannn<br />
1933 - 1934 Michael Wipperfürth<br />
1934 - 1965 Wilhelm Engels<br />
1965 - 1974 Franz-Heinz Junkersdorf<br />
1974 - 1975 Karl Matuszak<br />
1975 - 1980 Peter Wolf<br />
1980 - 1998 Hans Reinartz<br />
1998 - 2008 Dieter Krämer<br />
ab 2008 Heinrich Droste<br />
Schriftführer/Geschäftsführer des Vereins ab <strong>1909</strong><br />
<strong>1909</strong> - 1918 Julius Hirsch<br />
1918 - 1933 Johann Schell<br />
1933 - 1954 Michael Wipperfürth<br />
1954 - 1965 Franz-Heinz Junkersdorf<br />
1965 - 1969 Rolf Reinartz<br />
1969 - 1971 Manfred Nowakowski<br />
1971 - 1974 Ewald Fehling<br />
1974 - 1975 Helmut Giese<br />
1975 - 1975 Walburga Müller<br />
1975 - 1979 Rüdiger Figge<br />
1979 - 1981 Johannes Nies<br />
1981 - 2009 Heinrich Droste<br />
ab 2009 Walter Neuberger
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Jährliche Feier des Gründungstages<br />
"Der <strong>Bergheim</strong>er Turn-Verein bezweckt die Ausbildung körperlicher Kraft und<br />
Gewandtheit. Alle politischen und religiösen Parteibestrebungen sind ausgeschlossen."<br />
So steht es im Begründungsbeschluss des Vereins vom 17.November <strong>1909</strong>. Weiter:<br />
"Der Verein besteht aus<br />
1. Ordentlichen Mitgliedern<br />
a) Turnern<br />
b) Turnfreunden<br />
2. Außerordentlichen Mitgliedern<br />
3. Ehrenmitgliedern"<br />
Auch heute noch interessant die Erläuterung, wer damals als Turner galt: "Turner<br />
sind diejenigen, welche die Verpflichtung haben, an den Turnübungen regelmäßig<br />
teil zu nehmen." Satzungsgemäße Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme an allen<br />
Übungsabenden: unsere engagierten Übungsleiterinnen und Übungsleiter kommen<br />
da sicherlich ins Schwärmen!<br />
Zur Erinnerung an den denkwürdigen Gründungstag im <strong>Jahre</strong> <strong>1909</strong> fand viele Jahrzehnte<br />
lang, dem Auftrage der Gründungsväter folgend, am Buß- und Bettag in der<br />
ausdrücklich gebotenen würdigen Form, die <strong>Jahre</strong>shauptversammlung des Vereins<br />
statt. Aus praktischen Erwägungen, um der wachsenden Mitgliedschaft jeweils einen<br />
kompletten <strong>Jahre</strong>sbericht und <strong>Jahre</strong>sabschluss vorlegen zu können, wurde am<br />
17. November 1975 beschlossen, die kommenden <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen vom<br />
Gründungstag abzukoppeln und in das Frühjahr zu verlegen. Die Feier des Gründungstages<br />
muss heute, nachdem der Buß- und Bettag kein offizieller Feiertag mehr<br />
ist, abends stattfinden, damit auch die berufstätigen Mitglieder teilnehmen können.<br />
Nach dem Besuch der Abendmesse in der <strong>Bergheim</strong>er Pfarrkirche wird traditionsgemäß<br />
zu einem Imbiss in das Vereinslokal Weis eingeladen.<br />
47
So auch im November 2008:<br />
48<br />
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Nach der Begrüßung durch Heiner Droste, dem Ersten Vorsitzenden, und einer Gedenkminute<br />
für die im letzten <strong>Jahre</strong> verstorbenen Mitglieder wurden die Mitglieder<br />
geehrt, die dem Verein seit 25, 40 und 60 <strong>Jahre</strong>n die Treue halten. Sie haben nicht<br />
nur regelmäßig ihren Mitgliedsbeitrag gezahlt, sondern waren in vielfältigen Funktionen<br />
im Verein tätig und sind es z. T. auch heute noch.<br />
Gabi Dittmann, Irmgard Schreiner Dieter Wieland, Heiner Droste<br />
25 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />
Leni Hilbert, Lieselotte Harens, Dieter Krämer; Irmgard Köster, Jochen<br />
Köster, Axel König, Veronika Peters, Elke Rosenbaum, Rosemarie Tschatta, Ursula<br />
Weis<br />
40 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />
Reinhard Frost, Liesel Sliwa<br />
60 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />
Johann Brodesser, Hans-Josef Grommes, Franz-Heinz Junkersdorf,<br />
Manfred Nowakowski
<strong>1909</strong> - 2009<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Traditionell wurden danach die erfolgreichen Sportler geehrt, darunter diejenigen,<br />
die 2008 alle Bedingungen zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens in Bronze,<br />
Silber oder Gold erfüllt haben. Mit Dank an die zahlreich erschienenen Teilnehmer<br />
leitete der Vorsitzende danach zum gemütlichen Teil der Veranstaltung über.<br />
Eberhard Müller<br />
Heiner Droste<br />
Willi Buschmann<br />
Jochen Köster<br />
Irmgard Köster<br />
Heiner Droste<br />
Hans-Josef Grommes<br />
Heiner Droste<br />
49
50<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
- Rückblick und Ausblick -<br />
von Jochen Köster<br />
Einhundert <strong>Jahre</strong> alt – und immer noch quicklebendig!<br />
Zwar können wir niemanden von den Gründungsmitgliedern mehr direkt befragen,<br />
wie es damals im malerischen alten Fischerdörfchen <strong>Bergheim</strong> nahe den <strong>Sieg</strong>auen<br />
aussah, wie es zuging im Dorf- und Vereinsleben jener Zeit, als unser <strong>Turnverein</strong><br />
gegründet wurde – aber es gibt Aufzeichnungen, Dokumente und mündliche Überlieferungen<br />
über mehrere Generationen hinweg, die uns auch heute noch ein Bild<br />
über die damalige Zeit ermöglichen.<br />
Hubert Pützstück mit der Vereinsfahne<br />
Unter dieser Vereinsfahne haben sich seit vielen Jahrzehnten sowohl die aktiven<br />
als auch die inaktiv gewordenen Sportler, Jung und Alt, versammelt. Nicht nur aus<br />
sportlichem Anlass, sondern auch im geschichtlichen Ablauf des Dorfgeschehens,<br />
bei frohen Festen gleichermaßen wie bei Trauerfeierlichkeiten.<br />
Das Mitführen von Fahnen und Flaggen hat heute aus unterschiedlichen Gründen<br />
kaum noch „Konjunktur“.
Dirk Schwadorf mit der Vereinsfahne beim Bunten Rasen 2009<br />
Wir zeigen bewusst und mit Stolz unsere Vereinsfahne bei vielen Veranstaltungen als<br />
sichtbares Zeichen für gelebte Gemeinschaft und/oder Anteilnahme.<br />
Geschichtliche und politische Entwicklungen haben Ziele und Formen der Körperertüchtigung<br />
in Vereinen vom „Frisch – Fromm – Fröhlich – Frei“ von Turnvater<br />
Jahn über gezielte Wehrsport-Varianten hin bis zum heute individuell eingeforderten<br />
„Dienstleistungsunternehmen Sport, Spiel und Spaß“ geführt.<br />
Mehr als je sind da ehrenamtliche Helfer und Mandatsträger gefragt, damit diesem<br />
gesellschaftlichen Anspruch erfolgreich Rechnung getragen werden kann. Sie alle<br />
können in dieser Festschrift zwar nicht genannt werden – stellvertretend für sie werden<br />
aber namentlich Erwähnung finden alle bisherigen neun Vorsitzenden des Vereins.<br />
Rein rechnerisch ergibt sich da eine durchschnittliche Verweildauer im Amte<br />
von über zehn <strong>Jahre</strong>n – allerdings relativiert sich diese Zahl unter Berücksichtigung<br />
der Tatsache, dass die Ägiden Schürmann/Engels/Reinartz zusammen fast dreiviertel<br />
der Gesamtzeit ausmachen.<br />
Jeder der einmal ein Ehrenamt verantwortlich ausgeübt hat, weiß, was es bedeutet,<br />
sich über Jahrzehnte hinweg an herausragender Stelle erfolgreich zu engagieren.<br />
Ihnen gilt deshalb unser ganz besonderer Dank!<br />
51
52<br />
Altes Friedhofskreuz in <strong>Bergheim</strong>, errichtet 1861.<br />
Jedes Jahr versammeln sich hier viele <strong>Bergheim</strong>er Bürger am Allerheiligen-<br />
Nachmittag in stillem Gedenken an die verstorbenen Freunde und<br />
Anverwandten, einschließlich der verstorbenen Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s.
Die ersten 75 <strong>Jahre</strong><br />
Im Respekt vor der Aufbauleistung vergangener Generationen und eingedenk der<br />
Tatsache, dass rückblickend eine zeitnähere Berichterstattung der glättenden Sicht<br />
aus größerer Ferne vorzuziehen ist, wird über diesen Zeitraum aus der vor 25 <strong>Jahre</strong>n<br />
erstellten Festschrift zitiert:<br />
„Am Buß- und Bettag des <strong>Jahre</strong>s <strong>1909</strong> berief der <strong>Bergheim</strong>er Lehrer und spätere<br />
Schulleiter Paul Schürmann eine Versammlung in die Gaststätte <strong>Sieg</strong>berg ein, um<br />
einen <strong>Turnverein</strong> zu gründen.“<br />
Seinem Ruf folgten etwa 90 sportbegeisterte Männer. Der damalige Bezirk 7 des<br />
Rhein-<strong>Sieg</strong>-Gaues entsandte zu dieser Gründungsversammlung die Herren Gymnasialturnlehrer<br />
Schumacher<br />
aus <strong>Sieg</strong>burg sowie Hanhs und<br />
Mengdenberg vom <strong>Sieg</strong>burger<br />
<strong>Turnverein</strong> 1862/92 und den<br />
Turnwart des <strong>Sieg</strong>larer <strong>Turnverein</strong>s<br />
Jean Bornheim. Nachdem<br />
Herr Schumacher über Ziel<br />
und Zweck eines <strong>Turnverein</strong>s<br />
gesprochen hatte, bat er die<br />
Versammlung, der Gründung<br />
des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s<br />
zuzustimmen. Als vorläufigen<br />
Vorstand wählte man folgende<br />
Herren:<br />
Zum 1. Vorsitzenden Paul<br />
Schürmann, zum 2. Vorsitzenden<br />
Johann Reinartz, zum<br />
Schriftführer Julius Hirsch, zum<br />
Kassenwart Peter Blum.<br />
Die ersten 30 Turnabende übernahm<br />
Jean Bornheim aus <strong>Sieg</strong>lar.<br />
Es entwickelte sich für die<br />
damaligen Verhältnisse ein sehr<br />
reger Sportbetrieb, der zunächst<br />
nur aus Turnspielen und Freiübungen<br />
bestand, da der Verein<br />
noch keinerlei Turngerät besaß.<br />
Jean Bornheim, der in dieser armen<br />
Zeit den Weg von <strong>Sieg</strong>lar<br />
Paul Schürmann<br />
Vorsitzender <strong>1909</strong>-1933<br />
53
nach <strong>Bergheim</strong> und zurück zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen musste, setzte<br />
sich sehr für die neu gegründete Turngruppe ein. Ihm gebührt ein besonderer<br />
Dank.<br />
Durch die Bemühungen Peter Blums und den Opferwillen der Mitglieder konnten<br />
schon Anfang des <strong>Jahre</strong>s 1910 ein neues Reck und ein gebrauchter Barren beschafft<br />
werden. Jetzt ging es mit viel Mut und Fleiß an die Geräte. Ostermontag 1910 stellte<br />
sich die junge Riege zum erstenmal auf dem Schulhof den <strong>Bergheim</strong>er Bürgern vor<br />
und erntete für ihre Leistungen den Beifall der nicht geringen Zuschauermenge. Im<br />
Juli 1910 wurde das erste Stiftungsfest unter Mitwirkung der Brudervereine aus <strong>Sieg</strong>lar<br />
und <strong>Sieg</strong>burg gefeiert. Die beiden Vereine überboten allerdings die Leistungen<br />
der <strong>Bergheim</strong>er bei weitem; jedoch auch Paul Schürmann mit seiner jungen Riege<br />
fand erhebliche Beachtung. Im Juni 1912 entsandte der Verein zum ersten Male Wettkämpfer<br />
zum Bezirksturnfest in Kaldauen. Die vier Turner Gottfried Schell, Christian<br />
Elfgen, Johann Wipperfürth und Peter Schneider kehrten als <strong>Sieg</strong>er zurück, dazu<br />
belegte die 4 x <strong>100</strong> m-Staffel mit Schürmann - Schell- Elfgen - Rodenkirchen den<br />
zweiten Platz. Im Herbst des selben <strong>Jahre</strong>s mussten jedoch die Turner Peter Hensen,<br />
Christian Ludwig, Peter Knipp, Johann Brungs und Paul Brodeßer zum Militär, im<br />
<strong>Jahre</strong> 1913 folgten die Turner Gottfried Schell, Christian Elfgen, Josef Knipp und<br />
Johann Wipperfürth. Damit war die ganze erste Riege Soldat, aber die Jugendriege<br />
hatte sich inzwischen gut entwickelt, so dass der Turnbetrieb fortgesetzt wurde.<br />
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 legte den Turnbetrieb lahm. Nur<br />
wenige konnten noch zum Turnen erscheinen. Als 1918 die furchtbaren Kriegswirren<br />
ein Ende gefunden hatten, wurden mit Entsetzen große Lücken in unserem Mitgliederbestand<br />
festgestellt. Dreizehn Mitglieder kehrten nicht mehr zurück. Jedoch<br />
schon Anfang des <strong>Jahre</strong>s 1919 fanden sich einige der zurückgekehrten Mitglieder<br />
zusammen, um die brachliegende Arbeit des Vereins wieder zu beleben. Die Turnübungen<br />
konnten aber erst im April aufgenommen werden, weil der Saal noch von<br />
englischen Truppen belegt war. Damals wurde der Verein von folgendem neuen<br />
Vorstand geführt: Vom 1. Vorsitzenden Paul Schürmann, 2. Vorsitzenden Gottfried<br />
Schell, Schriftführer Johann Schell, Kassenwart Heinrich Brungs, 1. Turnwart Johann<br />
Wipperfürth und 2. Turnwart Michael Wipperfürth.<br />
Bei der Nikolausfeier im selben Jahr zog sich Johann Wipperfürth eine Verletzung<br />
aufgrund eines Unfalls am Reck zu und musste dadurch sein Amt als 1. Turnwart an<br />
Michael Wipperfürth abgeben. Fleißiges Training förderte das Können der <strong>Bergheim</strong>er<br />
Turner, so dass auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n aussichtsreiche Wettkämpfer<br />
unseres Vereins an den Gaufesten teilnahmen.<br />
Die turnerische Leitung unseres Vereins war inzwischen auf Josef Wipperfürth<br />
übergegangen, der sich lange Zeit im <strong>Sieg</strong>larer <strong>Turnverein</strong> fortgebildet hatte. Unter<br />
seiner Leitung führte unser Verein auch die Wettkämpfe durch, bei deren <strong>Sieg</strong> die<br />
von Reichspräsident Ebert gestiftete Plakette vergeben wurde. Dreimal konnte sie<br />
von <strong>Bergheim</strong> errungen werden und ging somit, nachdem sie bis dahin der Turnver-<br />
54
ein <strong>Sieg</strong>lar besessen hatte, endgültig an unseren Verein über.<br />
Am 9. Oktober 1927 fand in <strong>Bergheim</strong> das Bezirksfest statt, für den TV ein großer<br />
Erfolg.<br />
Am 1. Juli 1928 erfolgte die Eintragung des Vereins ins Vereinsregister beim Amtsgericht<br />
in <strong>Sieg</strong>burg.<br />
Turnriege 1930<br />
Josef Schell, Josef Froitzheim, Johann Kernenbach, Josef Ludwig,<br />
Johann Engels, Hans Rondorf<br />
Am 28. und 29. Juli nahm der Verein am Deutschen Turnfest in Köln teil und beteiligte<br />
sich mit neun Turnern am Gauwertungsturnen. In demselben Jahr wurden<br />
mehrere Gerätewettkämpfe zwischen <strong>Bergheim</strong>, <strong>Sieg</strong>lar, Troisdorf, Bonner <strong>Turnverein</strong>,<br />
Universität Bonn und Polizeischule Bonn erfolgreich<br />
ausgetragen. Auch der <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong> blieb<br />
von einer Krise nicht verschont. Im <strong>Jahre</strong> 1933 legte der<br />
langjährige Vorsitzende Paul Schürmann sein Amt aus Gesundheitsgründen<br />
als Schwerkriegsbeschädigter nieder. An<br />
seine Stelle wählte man Michael Wipperfürth zum 1. Vorsitzenden.<br />
Er hatte jedoch nur kurze Zeit das Amt des 1. Vorsitzenden<br />
inne. Die "Machthaber des tausendjährigen Reiches" setzten<br />
seinem unermüdlichen Schaffen ein vorläufiges Ende.<br />
Er konnte noch maßgeblich das 25jährige Jubelfest mitgestalten,<br />
musste aber kurze Zeit später seinen Posten und M.Wipperfürth<br />
55
die von ihm geleitete Jugendabteilung wegen "politischer<br />
Unzuverlässigkeit" zur Verfügung stellen. Zu seinem Nachfolger<br />
wurde Wilhelm Engels gewählt.<br />
Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde jeglicher Turnbetrieb<br />
eingestellt, der Übungssaal wurde für Industriezwecke<br />
verwendet.<br />
Nach Ende dieses Krieges, dem elf junge Turner zum Opfer<br />
gefallen waren, begann Josef Wipperfürth mit den übrigen<br />
Turnern wieder mit dem Turnbetrieb. Im Mai 1949 feierte<br />
W. Engels<br />
der Verein im Saale Gaspers sein 40jähriges Bestehen. Bei<br />
dieser Feier wirkte besonders die Kunstturnriege der Kölner<br />
Sporthochschule unter der Leitung von Helmut Bantz mit. Den Turnbrüdern<br />
Wilhelm Engels, Michael Wipperfürth, Josef Wipperfürth und Josef Schell wurde<br />
anlässlich des 40jährigen Bestehens der Gauehrenbrief durch den Gauvorsitzenden<br />
Dr. Pentrup überreicht.<br />
Es folgten <strong>Jahre</strong> intensiver Breitenarbeit und Schulung in Wochenendlehrgängen<br />
durch bekannte Spitzenturner wie Hardy Frenger, Wuppertal, Heribert Jagek, Düsseldorf,<br />
und Herbert Winter aus Köln. Auch nahmen wir an den Lehrgängen im<br />
Gau teil. Auf diese Weise bildete sich eine gute Stammriege heran, die immer wieder<br />
zu Wettkämpfen verpflichtet wurde.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1955 ging der Wunsch aller Turner in Erfüllung, eine eigene Turnhalle zu<br />
besitzen. Durch die eifrigen Bemühungen bei den maßgebenden Stellen durch unseren<br />
Ehrenturnwart Josef Wipperfürth konnte die durch Eigenleistung erbaute Halle<br />
im Dezember 1955 von dem damaligen Regierungspräsidenten Dr. Warsch seiner<br />
56<br />
Grundsteinlegung der vereinseigenen Turnhalle auf dem Paul-Schürmann-Platz (1953)
Dr. Ota, Helmut Bantz, und Josef Wipperfürth<br />
Bestimmung übergeben werden.<br />
Die Einweihungsfeier erreichte ihren Höhepunkt<br />
mit dem Kunstturnen am Nachmittag<br />
im Saale <strong>Sieg</strong>berg, ausgeführt durch<br />
die bewährte Riege der Kölner Turnerschaft<br />
1843, an ihrer Spitze Helmut Bantz und der<br />
japanische Meisterturner Dr. Masumi Ota.<br />
Von diesem Tag an lief der Turnbetrieb auf<br />
Hochtouren. Einen weiteren Höhepunkt<br />
brachte das Deutsche Turnfest 1958 in<br />
München. Zweiundzwanzig Mitglieder unseres<br />
Vereins fuhren nach München, davon<br />
sechs als Wettkämpfer. Alle sechs kehrten<br />
als <strong>Sieg</strong>er nach <strong>Bergheim</strong> zurück.<br />
Am 9. November 1958 trat die Riege zum<br />
Wettkampf in Rath-Heumar gegen die dortige<br />
Turnerschaft und den <strong>Turnverein</strong> Ruppichteroth<br />
an und errang den 1. <strong>Sieg</strong>. Beim<br />
Fritz-Schellmann-Gedächtnistumen am<br />
Buß- und Bettag belegte die Riege hinter<br />
dem Allgemeinen <strong>Turnverein</strong> Bonn einen<br />
vielbeachteten zweiten Platz.<br />
Helmut Bantz<br />
1956 Olympiasieger in Melbourne<br />
57
Während der Vorbereitungen für das Gauturnfest im Juni 1959 wurde der Verein<br />
von einem harten Schicksalsschlag getroffen. Unser Gründer und damaliger Ehrenvorsitzender<br />
Paul Schürmann wurde in Berlin, wo er bei seinem Sohn zu Besuch<br />
weilte, infolge eines Verkehrsunfalls so schwer verletzt, dass er den Folgen am 22.<br />
58<br />
München 1958<br />
Festzug 1959
H.J. Engels am Barren (1959)<br />
Januar 1959 erlag. Am 27. Januar 1959 wurde er in <strong>Bergheim</strong> mit allen Ehren zu<br />
Grabe getragen. Trotz dieses Schicksalsschlages wurde das 50jährige Jubiläumsjahr<br />
gebührend gefeiert.<br />
Am 6. und 7. Juni wurde das Gauturnfest durchgeführt. Am 6. Juni wurde der Festkommers<br />
im Saale <strong>Sieg</strong>berg gefeiert. Es wirkten mit: Die Rheinlandriege des Rheinischen<br />
Turnerbundes, die Damenriege des Turngaues Rhein-<strong>Sieg</strong>, das Festorchester<br />
Schell Troisdorf, der Männergesangverein "Concordia" <strong>Bergheim</strong> und die Turnriege<br />
des T. V. <strong>Bergheim</strong>. Abgeschlossen wurde die Jubiläumsfeier mit einem gemütlichen<br />
Beisammensein der Vereinsfamilie am 8. Juni im Saale <strong>Sieg</strong>berg.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1965 legte der langjährige Vorsitzende Wilhelm<br />
Engels sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, weil seiner Meinung<br />
nach ein jüngeres Mitglied dieses Amt übernehmen<br />
sollte. Die Wahl fiel auf den damaligen 1. Geschäftsführer<br />
Franz-Heinz Junkersdorf.<br />
Am 21. Januar 1968 übertrug der Gauvorstand auf dem<br />
Gauturntag in Beuel dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e. V. <strong>Bergheim</strong>/<br />
<strong>Sieg</strong> wiederum die Austragung des Gauturnfestes 1969, das<br />
in Verbindung mit dem 60jährigen Bestehen durchgeführt<br />
wurde.<br />
Gegen Ende der 60er <strong>Jahre</strong> zählte der Verein gegen 400<br />
F.-H.Junkersdorf<br />
59
60<br />
K. Matuszak<br />
Mitglieder. Zu den erwachsenen Turnern war eine stattliche<br />
Anzahl schulpflichtiger Jungen gekommen. Aber auch viele<br />
Mädchen waren dem Verein beigetreten, deren Leistungen<br />
im <strong>Sieg</strong>-Rhein-Gau große Beachtung fanden. Ferner wurden<br />
eine Hausfrauenriege und eine Altherrenriege gegründet.<br />
Neben dem Turnen wurde auch noch die Leichtathletik gepflegt.<br />
Die Vereinskameraden Klingshirn und Most haben<br />
sich hierin verdient gemacht und<br />
manchen Turner dazu bewegt, das<br />
Sportabzeichen zu erwerben. Den<br />
Turngruppen schloss sich 1969<br />
eine Volleyballabteilung an. 1971<br />
kam eine Tischtennisabteilung, 1972 eine Wanderabteilung<br />
dazu. 1975 wurde eine eigene Leichtathletikabteilung ins<br />
Leben gerufen, und im Februar 1978 kam es schließlich<br />
noch zur Gründung der Ju-Jutsu-Abteilung.<br />
Inzwischen war es auch zu einem Wechsel in der Vereinsführung<br />
gekommen. Im November 1974 gab der sehr<br />
engagierte 1. Vorsitzende Franz-Heinz Junkersdorf den Vorsitz ab. Zum neuen<br />
Vorsitzenden wurde Karl Matuszak gewählt, der aber schon im April 1975 die Vereinsführung<br />
an Peter Wolf, den nunmehrigen 1. Vorsitzenden, weitergab.<br />
1979 feierte der <strong>Turnverein</strong> sein 70jähriges Bestehen. In diesem Jubiläumsjahr wurden<br />
verschiedene sportliche Veranstaltungen durchgeführt.<br />
Begonnen wurde mit den Gaurundenwettkämpfen der Mädchen und Jungen im<br />
Turnen. Neben dem Volkslauf mit Volkswandern wurde das Leichtathletiksportfest<br />
für Senioren durchgeführt. Es folgten Stadtmeisterschaften im Tischtennis, Volley-<br />
Vereinsfoto Erwachsene (1969)<br />
P.Wolf
all und Turnen. Höhepunkt sollte das Gau-Kinderturn- und Spielfest am 26. August<br />
sein. Alle Vorbereitungen waren getroffen, der Sportplatz "Im Krausacker" mit<br />
Geräten bestückt, die Erbsensuppe gekocht. Doch mit dem Eintreffen der ersten<br />
Teilnehmer setzte ein Gewitterregen ein, der den Sportplatz in kurzer Zeit unter<br />
Wasser setzte. Die Spiele konnten zum Leidwesen aller Beteiligten nicht durchgeführt<br />
werden. In Zusammenarbeit mit dem Turngau wurde kurzfristig ein neuer<br />
Termin festgelegt und die Spiele wurden dann am 28. Oktober 1979 erfolgreich im<br />
Schulzentrum in Troisdorf-<strong>Sieg</strong>lar durchgeführt.<br />
Der Gründungstag wurde mit einem Festkommers am 21. November 1979 im Saale<br />
"Alt <strong>Bergheim</strong>" gefeiert. Es wirkten mit: das Schell-Streichquintett, die Gymnastikgruppe<br />
des TV <strong>Sieg</strong>lar, die Damen- und Herrenriege des TuS Birk und die Ju-Jutsu-<br />
Gruppe des TV <strong>Bergheim</strong>. Es war ein guter Abschluss des Jubiläumsjahres.<br />
Bei den Neuwahlen im März 1980 stellte sich Peter Wolf aus persönlichen Gründen<br />
nicht mehr zur Wahl. Zum Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Hans Reinartz<br />
gewählt.<br />
Der <strong>Turnverein</strong> hat sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n immer mehr zu einem ausgesprochenen<br />
Verein des Breitensports entwickelt. Während früher die Turnabteilung die<br />
stärksten aktiven Leistungsgruppen stellte, hat sich dies heute auf die anderen Sportarten<br />
verlagert. Die fast 700 Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s, davon über die Hälfte Kinder<br />
und Jugendliche, sind fast alle noch sportlich aktiv tätig.<br />
Soweit aus der Festschrift 1984.<br />
Vereinsfoto Jugend (1969)<br />
61
Die letzten 25 <strong>Jahre</strong><br />
Maßgeblich geprägt wurde dieser Zeitraum durch die zunehmend deutlich werdende<br />
Notwendigkeit, den Weg vom ursprünglichen Ideal einer „großen Vereinsfamilie“<br />
hin zu einem Verbund ganz unterschiedlicher Interessen und Motivationen in der<br />
Mitgliedschaft zu finden.<br />
Hans Reinartz als bestimmende Persönlichkeit im Vorstand hat diesen Weg zielstrebig<br />
und mit großer Durchsetzungsfähigkeit eingeleitet und<br />
verfolgt und wurde dabei durch den ebenfalls jahrzehntelang<br />
aufopferungsvoll als Oberturnwart tätigen Wilhelm<br />
Buschmann im praktischen Übungsbetrieb optimal unterstützt.<br />
Hans Reinartz strahlte in seiner Amtszeit gleichermaßen<br />
Respekt wie Zuversicht aus. Er brachte bei den Vorstandssitzungen<br />
alle seine Mitstreiter ganz schön in Bewegung,<br />
gelegentlich auch ins Schwitzen! Dasselbe tat seine unver-<br />
62<br />
H.Reinartz<br />
gessene Frau Leni für den halben Verein bei den maßgeblich<br />
von ihr getragenen traditionellen Tanzveranstaltungen<br />
im Saale Gaspers.<br />
Zunehmend fanden neue Sportarten Eingang in die Angebotspalette des TVB, manche<br />
Trendsportarten auch nur für kurze Zeit – es würde den Rahmen sprengen, hier<br />
auf Einzelheiten einzugehen. Die Folgeseiten dieser Festschrift mit Einzelberichten<br />
aus allen Abteilungen belegen eindrucksvoll, mit Blick in die Vergangenheit, den<br />
heutigen Sachstand im Detail.<br />
Sein Nachfolger Dieter Krämer hat es verstanden, auch seine Vorstandsmitglieder<br />
für Einzelaufgaben vollverantwortlich einzubinden. Ohne praktiziertes Teamwork<br />
unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten ist eine Vereinsführung heute kaum<br />
mehr vorstellbar.<br />
In seine Amtszeit fallen strukturelle Änderungen im Verein.<br />
Ein deutlicher Mitgliederzuwachs war die Folge, obwohl<br />
sich viele Mitbürger grundsätzlich scheuen, feste Bindungen<br />
einzugehen oder sie einzuhalten, was leider nicht<br />
nur bezüglich einer Vereinsmitgliedschaft gilt! Trotz der<br />
verstärkt feststellbaren Fluktuation hat die Mitgliederzahl<br />
inzwischen die Tausendgrenze überschritten.<br />
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Verein in den letzten<br />
<strong>Jahre</strong>n für seine vorbildlichen, erfolgreichen Bemühun-<br />
D.Krämer<br />
gen zur Integration der Mitbürger im Neubaugebiet „Zum<br />
Krausacker“ zweimal mit dem Rhein-<strong>Sieg</strong>-Sportförderpreis<br />
der Kreissparkassenstiftung ausgezeichnet wurde. Rückbli-<br />
ckend auf eine erfolgreiche Dekade legte Dieter Krämer 2008 sein Amt nieder, und<br />
die Mitgliederversammlung wählte zum neuen Vorsitzenden Heiner Droste, der aus
seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Geschäftsführer in besonderem<br />
Maße über alle fachlichen Voraussetzungen für<br />
die kommenden Aufgaben verfügt.<br />
Einer der Arbeitsschwerpunkte des neuen Vorstandes war<br />
die Planung und Organisation der Veranstaltungen aus Anlass<br />
des hundertjährigen Vereins-Jubiläums im <strong>Jahre</strong> 2009,<br />
zu dem diese Festschrift erscheint.<br />
Die Auswahl der drei zentralen Veranstaltungen macht<br />
deutlich, wie der Verein sich und seine Aufgaben für die<br />
Zukunft sieht:<br />
Einmal ist die Zielgruppe die weite Öffentlichkeit, die zu<br />
erreichen es zeitgemäßer Methoden und Ansprachen be-<br />
H.Droste<br />
darf. So wird begonnen mit einer Tanz- und Musikveranstaltung<br />
der neueren Art, die vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
anspricht und in des Wortes wahrster Bedeutung „in Bewegung bringt“.<br />
Es folgt, diesmal in ganz großem Stil, unsere traditionelle Kinder-Veranstaltung<br />
„Bunter Rasen“. Möglichst viele junge Menschen schon im Kindergarten- und<br />
Schulalter anzusprechen und für das Mitmachen an Bewegungsspielen aller Art zu<br />
gewinnen – das ist wohl aller Mühen wert!<br />
TV Vorstand 2009<br />
63
Und schließlich wollen wir auch nicht verzichten auf eine eher traditionelle Veranstaltung<br />
für alle Interessenten, insbesondere unsere älteren, aber im Herzen jung<br />
gebliebenen Mitglieder: Mit einem Festkommers in der <strong>Sieg</strong>auenhalle finden die Feierlichkeiten<br />
ihren würdigen Abschluss.<br />
Eingerahmt werden diese drei Schwerpunkt-Veranstaltungen, wie in jedem Jahr, von<br />
der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung im März sowie einer Festmesse mit anschließender<br />
Kranzniederlegung am Ehrenmal zur Erinnerung an die verstorbenen Vereinsmitglieder<br />
am Totensonntag.<br />
Der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> ist ein gefestigter, gesunder Verein. Er hat<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> bewegter Vergangenheit überlebt und geht mit Mut und Zuversicht die<br />
nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> an!<br />
Kleine Ergänzung zur Vereinsgeschichte –<br />
oder: Was nur zwischen den Zeilen steht!<br />
Manches in der vorstehenden <strong>100</strong>-jährigen Vereinsgeschichte liest sich im Rückblick<br />
so, als seien die vielfältigen Entwicklungen wie selbstverständlich und völlig problemlos<br />
über die Bühne gegangen.<br />
Nein, so war es in Wirklichkeit nicht.<br />
Um über die kleineren oder auch größeren Begebenheiten am Rande nachzudenken,<br />
haben wir uns zusammengesetzt mit verdienten Jubilaren und dem Ältestenrat.<br />
Wir haben Erinnerungen aufgefrischt an erfreuliche, nachdenklich stimmende oder<br />
lustige Erlebnisse mitten aus dem Vereinsleben. Auch die Dinge unter der Über-<br />
64<br />
Grundsteinlegung 1953
schrift Pleiten, Pech und Pannen gehören<br />
dazu. Das Wohl und Wehe eines<br />
Vereins hängt nicht nur von den<br />
jeweiligen Vorständen ab, sondern<br />
gleichermaßen vom Wirken vieler,<br />
vieler Ungenannter. Spektakuläre<br />
Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel<br />
der Turnhallenbau am heutigen Paul-<br />
Schürmann-Platz im <strong>Jahre</strong> 1955, bei<br />
dem sich Initiator und treibende<br />
Kraft Josef Wipperfürth besondere<br />
Verdienste erwarb, wären in der heutigen<br />
Zeit kaum mehr möglich. Die<br />
Zeiten sind vorbei, in denen sich viele<br />
Menschen nicht nur als zahlendes<br />
Mitglied im Verein fühlten, sondern<br />
sich mit diesem auch voll identifizierten,<br />
und weniger nach dem eigenen<br />
Vorteil als nach dem Wohl der<br />
Ehrung Josef Wipperfürth<br />
Gemeinschaft fragten. Aber gottlob<br />
gibt es sie auch heute noch, Mitglieder, die sich über Gebühr für den Verein eingesetzt<br />
haben und immer noch einsetzen.<br />
Zu dem denkwürdigen Treffen im Vereinslokal Weis, bei dem zur Einstimmung<br />
vom Initiator Dieter Wieland historische Lichtbild- und Filmaufnahmen aus dem<br />
Vereinsleben beigesteuert wurden, kamen die Mitglieder Johann Brodesser, Hans-<br />
Josef Grommes, Franz-Heinz Junkersdorf, Manfred Nowakowski, Dieter Wieland,<br />
Heiner Droste, Dieter Lingnau, Eberhard Müller, Jochen Köster und als Gast Hans<br />
Junkersdorf zusammen. Was dabei herauskam – versammelt waren stolze „500<br />
Vereins-Mitgliedsjahre“ – soll hier festgeschrieben und damit der Nachwelt erhalten<br />
werden. Selbst auf die Gefahr hin, dass manches unvollständig bleibt und das<br />
eine oder andere den meist älteren Herren nicht mehr ganz richtig in Erinnerung<br />
geblieben sein sollte. Doch blicken wir zurück und hören uns an, was bei diesem<br />
Nostalgie-Abend unter anderem zur Sprache kam……<br />
Neubeginn im <strong>Jahre</strong> 1945 nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg<br />
Die damalige Turnstätte, der Saal <strong>Sieg</strong>berg „Zur Linde“, war ausgebrannt, nur die<br />
ehemalige Bühne war noch überdacht. Als das bestehende Restgebäude mit ausgeliehenen<br />
Theaterkulissen notdürftig „abgedichtet“ war, begann der Turnbetrieb<br />
wieder. Nicht aber, b<strong>ev</strong>or die Reckstange, die Barrenholme und die Ringe mit geeigneten<br />
Tüchern vom winterlichen Raureif gründlich befreit waren.<br />
65
Fast schon komfortabel fühlte man sich später, als die ganze Halle provisorisch<br />
wieder geschlossen war. Im Rohbau! Eine Zentralheizung wie heute gab es nicht,<br />
vielmehr musste jedes Mitglied, das zum Turnen kam, einige Briketts oder zumindest<br />
einen ordentlichen Prügel Holz zum Verheizen mitbringen. (Und heute wird<br />
hemmungslos gemeckert, wenn die Temperatur in unseren modernen Hallen zwecks<br />
Energieeinsparung mal ein oder zwei Grad abgesenkt wird.) In der Vereinsgeschich-<br />
66<br />
Postkarte „Zur Linde“<br />
Jugendturner hinter<br />
dem Saal (1948)<br />
Obere:<br />
Johann Brodesser<br />
Willi Stein<br />
Heinrich Stocksiefen<br />
Untere:<br />
Jakob Junkersdorf<br />
Heinrich Schell<br />
Jakob Käufer
te heißt es zum Bau der (damals) vereinseigenen Turnhalle am Paul-Schürmann-<br />
Platz im <strong>Jahre</strong> 1955 schlicht und einfach: „... konnte die in Eigenleistung erbaute<br />
Halle im Dezember 1955 ihrer Bestimmung übergeben werden“. Und wie sah das<br />
in der Praxis aus?<br />
Den Handwerkern im Dorf, sofern sie Vereinsmitglied waren, ging es so, wie kürz-<br />
Turnfest auf dem Sportplatz<br />
Walter Nöbel, Jakob Junkersdorf, Paul Herkenrath, Heinrich Stocksiefen,<br />
Josef Wipperfürth, Toni Jungblut, Willi Buschmann, Johann Brodesser<br />
lich der langjährige Oberturnwart Wilhelm Buschmann berichtete. Der kam gerade<br />
von der Nachtschicht nach Hause, da stand schon der ehrenamtliche Bauleiter Johann<br />
Kettwig bei ihm auf der Matte, wohlgemerkt nicht im Turnsaal, sondern auf<br />
der Fußmatte vor seinem Haus, mit der unmissverständlichen Weisung: „Auf, auf,<br />
wir müssen weiter schaffen. Schlafen kannst du später!“<br />
Man muss dazu wissen, dass der gesamte Bau, mit Ausnahme des damals noch völlig<br />
neuartigen Schwingbodens, von den Mitgliedern geplant und gebaut wurde. Am<br />
Ende wusste keiner mehr, wie viele Tausend Arbeitsstunden da insgesamt zusammengekommen<br />
sind.<br />
Paul Schürmann<br />
Am 22. Januar 1959 wurde der Vereinsgründer und Ehrenvorsitzende Paul Schürmann,<br />
unter überwältigender Anteilnahme von ganz <strong>Bergheim</strong>, zu Grabe getragen.<br />
67
Nicht nur der Verein, sondern Generationen von Schülerinnen und Schülern, die<br />
von seiner strengen, aber immer gerechten Erziehung profitiert haben, nahmen bei<br />
beißender Kälte auf dem Friedhofsgelände fröstelnd und bewegt von ihm Abschied.<br />
Bei einigen war das Zittern ganz besonders ausgeprägt und konnte nur mit äußerster<br />
Sportlerdisziplin und guter Körperbeherrschung unterdrückt werden - man beachte<br />
das Datum! Denn zu Ehren des beliebten Pädagogen und Sportförderers Paul<br />
Schürmann war die gesamte erste Turnriege in leichter Turnkleidung zur Ehrenwache<br />
angetreten.<br />
Pastorsgeschichten<br />
Auch von anderen Männern mit Vorbildfunktion war die Rede, so von den letzten<br />
drei Vorgängern unseres heutigen Pastors Thomas Montkowski.<br />
Als in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n verstärkt Mädchen und Frauen sich aktiv sportlich zu<br />
betätigen begannen, war das dem Dechant Hooven mehr als nur ein kleiner Dorn<br />
im Auge. Dass nun endlich auch in <strong>Bergheim</strong> Frauen und Mädchen in den Verein<br />
eintraten, war in der Tat neu. Heute macht das angeblich „schwache Geschlecht“<br />
über 60 % der Mitgliedschaft aus!<br />
Zeugen erinnern sich, dass es damals – mit einer Tirade über die Verderbtheit der<br />
gesamten Menschheit als Höhepunkt – empört und lautmächtig von der Kanzel<br />
dröhnte: „...und dann treiben sich jetzt auch die Frauen halbnackt auf dem Turnboden<br />
herum!“<br />
Potz Blitz! Dabei war die damalige „Turn-Mode“, so man davon überhaupt sprechen<br />
kann, nach heutigen Maßstäben eher hochgeschlossen und fast ein wenig spießig<br />
zu nennen.<br />
Auch der Nachfolger Pastor Messerschmitt hatte so seine Probleme mit der Turnjugend.<br />
Die Ausgangslage: An einem Sonntagvormittag sollte und wollte die <strong>Bergheim</strong>er<br />
Jugend an den Bundesjugendspielen in Bonn teilnehmen. Die Zahl der Teilnehmer<br />
war bekannt. Soweit, so gut. Aber zur gleichen Zeit fand traditionell in <strong>Bergheim</strong><br />
der Kindergottesdienst statt. Auf Antrag hatte Pastor Messerschmitt großzügig einer<br />
Verlegung des Kindergottesdienstes auf einen ungewohnt frühen Termin zugestimmt.<br />
Damals gab es sonntags noch insgesamt vier Messen! Das war an sich schon<br />
ein mächtiges Entgegenkommen, weil aus diesem Grunde eine andere Messe verlegt<br />
und das wiederum jener Klientel vermittelt werden musste.<br />
Am Sonntag, zu Beginn des Kindergottesdienstes, wurde von der Kanzel herab kontrolliert.<br />
„Peter, wo gehst du gleich hin?“ „Zu den Bundesjugendspielen nach Bonn,<br />
Herr Pastor!“ „Und du, Heiner?“ „Auch nach Bonn.“ „Und du, Ulrich?“ „Auch<br />
nach….“ So ging es weiter, der Pastor kannte alle seine Schäflein!<br />
Böse wurde er aber, als er die Zahl der demnach anschließend nach Bonn fahrenden<br />
kleinen Kirchenbesucher mit der ihm vorab im Antrag auf Verlegung des Kindergot-<br />
68
tesdienstes genannten Zahl verglich. Nur knapp die Hälfte der im Antrag genannten<br />
Schüler saß vor ihm in den ersten Bänken! Sollte man ihm, um den Verlegungsantrag<br />
dringlicher zu machen, bewusst eine größere Zahl genannt haben? Oder, was Gott<br />
verhüten möge, sollte gar die Hälfte der Schüler diese günstige Gelegenheit genutzt<br />
haben, an diesem Tage überhaupt nicht zur Kirche zu gehen? Nichts als Ärger mit<br />
der Turnerei!<br />
Auch Pfarrer Boxler stemmte sich mächtig gegen das Überhandnehmen sportlicher<br />
Aktivitäten am Sonntag. Das hätte man beim <strong>Turnverein</strong> wissen müssen. Ein für<br />
Sonntag geplanter und mit viel Aufwand vorbereiteter Volkslauf in den <strong>Sieg</strong>niederungen<br />
fiel seinem kurzfristigen Veto zum Opfer. Doch oh Wunder: im Jahr darauf<br />
nahm Pfarrer Boxler höchstpersönlich am sonntäglichen Volkslauf teil!<br />
Vorstandssitzungen<br />
Sie sind vertraulich und finden im Normalfall unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
statt. Doch in einem Dorfverein nimmt man das nicht immer so genau. Das eine<br />
oder andere dringt schon mal nach außen.<br />
In der Zeit, als Franz-Heinz Junkersdorf den Vorsitz hatte, gab es entweder nur<br />
ganz kurze oder aber „besonders lange“ Sitzungen. Wie das? Nun, im Regelfall<br />
hatte Franz-Heinz schon alles im Vorlauf selbst entschieden und seine Mitstreiter<br />
brauchten seinen „Beschlüssen“ eigentlich nur zuzustimmen. Manchmal aber ging<br />
es außerhalb der Tagesordnung am Tresen munter weiter, einmal wohl bis zwei Uhr<br />
nachts. Nach beschwerlichem Heimweg wunderten sich dann die Teilnehmer, dass<br />
die jeweiligen Ehehälften den ganz besonderen Fleiß und den übergroßen Einsatz<br />
für den <strong>Turnverein</strong> gar nicht richtig zu würdigen wussten!<br />
Auch Hans Reinartz, in dessen Zeit als Vorsitzender unter anderem die Feierlichkeiten<br />
anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums fielen, hatte anfangs nicht das richtige<br />
Vertrauen in die Formulierungskunst und Entscheidungskraft seiner Mitstreiter.<br />
Jedenfalls war es nicht ungewöhnlich, dass er bei fast jedem Tagesordnungspunkt<br />
sehr bald einen vortrefflich formulierten Beschlussvorschlag zur Hand hatte, dem<br />
im Zweifelsfall, auch mangels Zeit und Mut für Gegenvorstellungen, entsprochen<br />
wurde. Es dauerte eine ganze Zeit, bis alle kapiert hatten, dass diese Formulierungen<br />
schon daheim bei Diskussion und Festlegung der Tagesordnung festgeschrieben<br />
wurden.<br />
Wie gesagt, so war das am Anfang. Zur Ehrenrettung von Hans muss festgehalten<br />
werden, dass er später für Sitzungsprotokollangelegenheiten sehr wohl dem dafür<br />
zuständigen Pressereferenten weitgehend freie Hand ließ.<br />
69
<strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />
Diese Geschichten können eigentlich nur die Treuesten der Treuen im Verein, nämlich<br />
die Teilnehmer an den jedes Jahr meist im März stattfindenden <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />
nachvollziehen. Das größte Problem manchmal war – leider – die<br />
Schwierigkeit, das laut Satzung zur Beschlussfähigkeit erforderliche knappe halbe<br />
Hundert stimmberechtigter Mitglieder zusammen zu bringen. Alles weitere, die Bestellung<br />
der Kandidaten für die Wiederwahl oder Neubesetzung von Positionen im<br />
Vorstand, eine notwendig werdende Neufestsetzung des Mitgliedsbeitrages (früher<br />
nannte man diese Prozedur treffender „Beitragserhöhung“), Abstimmungen über<br />
alle denkbaren vorbereiteten Anträge - das alles ging im Regelfall problemlos über<br />
die Bühne.<br />
Wie das? Nun, irgendetwas hat das wohl mit der richtigen Auswahl der Versammlungsleiter<br />
zu tun. Einer guten Tradition gehorchend, hat man da vorzugsweise auf<br />
die Mithilfe sturmerprobter Pädagogen vertraut.<br />
Bei Paul Schürmann war Widerspruch sowieso kaum denkbar.<br />
Auch unter der Regie von Heinrich Brodeßer kamen offenbar nur Anträge zur Abstimmung,<br />
über die im Vorfeld weitgehend Einigkeit hergestellt worden war. Wer<br />
erinnert sich nicht an sein triumphierendes „er hat Ja gesagt!!!“, wenn ein Wahlvorschlag<br />
mit überwältigender Mehrheit angenommen und beim Kandidaten auch nur<br />
leiseste Zustimmung erkennbar wurde?<br />
Lehrer wissen berufsbedingt wohl am besten, wie man delikate Dinge regelt, ohne<br />
gegen bestehende Vorschriften zu verstoßen. War Heinrich einmal verhindert, war<br />
auf Josef Rondorf Verlass, seinen Schulleiter- Kollegen aus Müllekoven. Ein Zusammenspiel<br />
von <strong>Bergheim</strong> und Müllekoven: die Behauptung stimmt, dass Sport<br />
verbindet. Sie gilt gleichermaßen für Nationen wie für Nachbarorte!<br />
Noch zwei Verzällches<br />
Bleibt noch zu berichten über die ungewöhnliche Gründung der heute sehr erfolgreichen<br />
Badminton-Abteilung im <strong>Jahre</strong> 1994, ein Lehrbeispiel dafür, dass trotz<br />
schwierigen Geburtsvorgangs sehr wohl ein gesundes Kind geboren werden kann.<br />
Entgegen aller Übung entstand diese Abteilung nicht ordnungsgemäß im Vorstand<br />
oder bei einer Mitgliederversammlung, sondern schlicht und einfach am Tresen im<br />
Vereinslokal. Unser heutiger Vorsitzender Heiner Droste, damals Geschäftsführer,<br />
und Hans-Erich Engels, später Pressewart im Verein, beschlossen dort in bester<br />
Laune, nicht ganz ohne Wissen von Oberturnwart Wilhelm Buschmann, dass insoweit<br />
großer Bedarf bestünde und warben fleißig und erfolgreich um Mitstreiter. Erst<br />
nach der verdienten kräftigen Standpauke vom Vorsitzenden Hans Reinartz bei der<br />
nächsten Vorstandssitzung „wegen unerlaubter Eigenmächtigkeit“ wurde das Projekt<br />
nachträglich gebilligt. Schließlich muss ja alles seine Ordnung haben!<br />
70
Zum Schluss ein Gedankenausflug in eine längst vergangene Zeit. Begriffe wie automatischer<br />
Beitragseinzug und elektronische Datenverarbeitung waren noch Fremdworte<br />
im Vereinsbetrieb. Es geht um das liebe Geld, ohne das der ganze Sportbetrieb<br />
nicht funktioniert, den leidigen Mitgliederbeitrag.<br />
Früher mussten die fälligen Beiträge in mühseliger Kleinarbeit, Groschen um Groschen<br />
und jeden Monat extra, „eingetrieben“ werden. Deshalb rannten Agnes und<br />
Pauline Stelter, Frau und Tochter unseres vor vier <strong>Jahre</strong>n verstorbenen Hallenwartes<br />
Herbert Stelter, unermüdlich von Haus zu Haus und wurden nicht immer besonders<br />
freundlich empfangen, wenn das Geld gerade mal wieder besonders knapp war.<br />
Dem Vernehmen nach machten beide spätestens beim zweiten Versuch mächtig<br />
Druck. Und wenn auch das nicht nutzte, wurde als schärfstes Geschütz mit dem<br />
persönlichen Erscheinen des Vorsitzenden gedroht. Ob das heute auch wirken würde?<br />
Wohl kaum!<br />
So, das war ein kleiner Rückblick in den eher inoffiziellen Teil des Vereinslebens.<br />
Zum Abschluss möchte der Chronist alle Nichtgenannten trösten und alle Erwähnten<br />
an die alte Weisheit erinnern: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!!!<br />
71
72<br />
Jugendturner 1948<br />
Lorenz Pilger, Hans-Josef Grommes, Heinz-Josef Engels,<br />
Franz-Heinz Junkersdorf, Paul Schell<br />
Hans-Josef Grommes<br />
beim Deutschen Turnfest 1958 in München
Seit hundert <strong>Jahre</strong>n Turnen in <strong>Bergheim</strong>!<br />
Die nachfolgenden Berichte aus den Abteilungen verdeutlichen, wie differenziert<br />
das Sportangebot eines "modernen <strong>Turnverein</strong>s" heute sein muß. Die Geräteausstattung<br />
unserer Turnhallen ist nun zwar unvergleichlich besser und vielfältiger als<br />
ehedem. Nur dienen heute Reck, Barren, Ringe, Pferd und Matten weniger der Ausübung<br />
von Leistungssport als vielmehr als Hilfsmittel für die allgemeine Körperertüchtigung<br />
oder für die "Fitness", wie es heute heißt.<br />
Trotzdem darf in unserer Festschrift nicht ein Hinweis darauf fehlen, wie intensiv<br />
früher das Geräteturnen auch bei uns betrieben wurde. Deshalb wird den aktuellen<br />
Berichten aus den Abteilungen ein Auszug aus der Festschrift zum 75. Vereinsjubiläum<br />
vorangestellt, der einen Einblick gibt über das Turnen in unserem Verein noch<br />
in den <strong>Jahre</strong>n 1969-1984.<br />
Die vergangenen <strong>Jahre</strong> in der Turnabteilung<br />
Angeregt durch das Gauturnfest 1969, das in Verbindung mit dem 60-jährigen Stiftungsfest<br />
durchgeführt wurde, begannen in der Turnabteilung neue Aktivitäten.<br />
Durch das intensive Bemühen um neue Mitglieder und somit neue Abteilungen<br />
fehlte es bald an Trainern und Übungsabenden. Die damalige 1. Turnriege nahm<br />
Abschied vom Wettkampfsport und schloss sich der schon bestehenden Altersturn-<br />
Festzug<br />
73
74<br />
Willi Buschmann am Seitpferd<br />
Johann Brodesser am Barren<br />
Im Hintergrund Lorenz Pilger, Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland
iege an. Im Turnen hieß es nun wieder neu aktiv werden. Das Kinderturnen wurde<br />
als vordringlichste Aufgabe für die kommenden <strong>Jahre</strong> angesehen. Einige Mitglieder<br />
der ehemaligen 1. Riege belegten einen vom Turngau <strong>Sieg</strong>-Rhein durchgeführten<br />
Übungsleiterlehrgang, den sie am 5. Juni 1971 erfolgreich abschlossen. Somit war<br />
eine gute Grundlage für die weitere Arbeit angelegt. Um einige schon erkennbare<br />
Talente besser schulen zu können und daraus wieder eine Wettkampfriege aufzubauen,<br />
wurde mit den <strong>Turnverein</strong>en <strong>Sieg</strong>lar, Oberlar und Spich eine Übungsgemeinschaft<br />
gegründet, und man verpflichtete einen japanischen Sportlehrer zur besseren<br />
Ausbildung der jugendlichen Turner. Durch die erfolgreiche Trainingsarbeit motiviert,<br />
wurde für die Mädchen eine ähnliche Trainingsgemeinschaft gebildet. Nicht<br />
nur den Jugendlichen, auch den Übungsleitern wurde so viel Neues vermittelt.<br />
Erfolgreiche <strong>Jahre</strong><br />
Es konnte nun an allen sich bietenden Wettkämpfen teilgenommen werden. Bei den<br />
Bundesjugendspielen im Turnen gehörte der TV <strong>Bergheim</strong> bald zu den führenden<br />
Vereinen im Turngau. Wir beteiligten uns Jahr für Jahr an den Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften<br />
des Turngaues <strong>Sieg</strong>-Rhein, den Schmitt-Schröderspielen,<br />
den Schellmann-Gedächtnisspielen, den Reusch-Gedächtnisspielen, den Wahlwettkämpfen<br />
und den Stadtmeisterschaften. Fast immer schafften Einzelturner und auch<br />
Mannschaften die Teilnahme an den Rheinischen Meisterschaften. Im Jahr 1975<br />
gewann der TV <strong>Bergheim</strong> sogar den Fritz-Schellmann Pokal.<br />
Trainerwechsel<br />
Leider war die Tätigkeit der ausländischen Trainer nach ein paar <strong>Jahre</strong>n finanziell<br />
nicht mehr tragbar, und so wurden die Trainingsgemeinschaften mit den anderen<br />
Vereinen aufgelöst. Durch diesen Verlust gaben einige gute Talente das Turnen auf<br />
oder wechselten zu anderen Sportarten über.<br />
Neubeginn<br />
Es begann für die Übungsleiter die Zeit, wo ein Neubeginn notwendig war. Man<br />
musste wieder neue Mannschaften aufbauen. Durch die damalig gerade neu eingerichteten<br />
Gaurundenwettkämpfe wurde diese Arbeit sehr erleichtert und zielstrebig<br />
begonnen. Die Aktivität ließ durch diesen Neubeginn nicht nach, im Gegenteil, es<br />
wurde sich jetzt noch mehr um Kinder und Jugendliche zur körperlichen Ertüchtigung<br />
und turnerisch spielerischen Bewegung bemüht. Einige Jugendturner waren<br />
bald selbst alt genug und konnten den Übungsleiterlehrgang absolvieren, so dass<br />
genügend Übungsleiter vorhanden waren. Die Kinder und Jugendlichen konnten<br />
fortan in drei Abteilungen ihr Können unter Beweis stellen. Über das Sportliche<br />
hinaus wurde auch das Gemeinschaftsleben der Jugendlichen gefördert. Die jährlichen<br />
Veranstaltungen, wie Zeltlager und Ferien zu Hause, fanden großen Anklang<br />
und wurden von sehr vielen Kindern besucht. Der TV <strong>Bergheim</strong> besaß nun zwei<br />
Leistungsriegen und eine Spielturngruppe. Bei den Jugendlichen gab es wieder eine<br />
75
76<br />
Riege Brodeßer<br />
Fred Brodesser, Ralf Grommes, Gerd Brodesser, Johann Brodesser,<br />
Michael Therhorst, Ulrich Matuszak, Norbert Zerres, Thomas Balk<br />
Ehemalige 1.Riege<br />
Willi Buschmann, Johann Brodesser, Lorenz Pilger,<br />
Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland
erhöhte Aktivität auf dem Gebiet des Leistungsturnens. Der Begriff Kunstturnen<br />
war in <strong>Bergheim</strong> wieder heimisch geworden, was nicht zuletzt ein Verdienst der<br />
Übungsleiter war. In den nun folgenden <strong>Jahre</strong>n wurden von unseren Leistungsturnern<br />
zahlreiche Wettkämpfe und Lehrgänge besucht. Was aber für die Leistungsriege<br />
die Wettkämpfe bedeuteten, waren für die Kinder der Spielturngruppe die Gaukinderturnfeste,<br />
Trimmspiele, Spielwettbewerbe und die Nikolausfeier.<br />
Nach dem Training<br />
Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland, Heinz-Josef Engels,<br />
Franz-Heinz Junkersdorf<br />
Bunter Rasen<br />
Das Jahr 1987 darf als das Geburtsjahr des „Bunten Rasen“ bezeichnet werden.<br />
Dieser Bunte Rasen sollte als Gegenstück zu dem Gaukinderturnfest ein Familien-<br />
Turn- und Spieltag der Kinder des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s sein.In der Folge wurde<br />
diese Veranstaltung zu einer festen Einrichtung, die viel Interesse bei den Kindern<br />
und deren Eltern fand.<br />
Turnen ist seit Turnvater Friedrich Ludwig Jahn die allumfassende Leibesübung<br />
In der Sparte Turnen und Spiel betätigen sich 2009 vier Gruppen „Eltern und Kind“<br />
mit ca. 120 Kindern. Neun weitere Gruppen „Kleinkinder“ (mit ca. 250 Kindern)<br />
und den Schwerpunkten Bewegungsförderung, Ballspiele, Rope-Skipping und Turnen<br />
werden von zehn lizenzierten Übungsleiterinnen und Helferinnen fachmännisch<br />
betreut. In allen Gruppen ist ein sogenanntes „Schnupperturnen“ für Interessenten<br />
möglich. 3-4 Wochen lang Hingehen, Mitmachen und dann Mitglied im <strong>Turnverein</strong><br />
werden. Freizeitsport und das Bewegen an und mit den Turngeräten ist bei den Kindern<br />
und Jugendlichen weiterhin unser Ziel.<br />
77
Im Bereich des Freizeitsports wird durch Entspannung und Vergnügung eine allgemeine<br />
körperliche Leistungsfähigkeit angestrebt. Die Übungsteile in diesem Bereich<br />
liegen überwiegend in sportlicher Bewegung, und zwar im unteren Leistungsbereich.<br />
Im Vordergrund steht deshalb bei unseren Kleinsten das Vergnügliche und die erhöhte<br />
Motivation, angeregt durch ein vielfältiges Angebot in den Übungsstunden.<br />
Aber auch ein gewisses Anstreben von Leistungsvergleichen spielt im Freizeitsport<br />
eine Rolle, da sonst die sportliche Aktivität doch zu kurz käme und ein fließender<br />
Übergang von einem Bereich auf den anderen Bereich nicht möglich wäre.<br />
War es früher das Turnen selbst, das einen <strong>Turnverein</strong> prägte, sind es heute auch<br />
Trendsportarten, wie Ju-Jutsu, Tischtennis, Aerobic oder Walking, die Wettkampfgeschehen<br />
und Leistung nach außen hin vermitteln. Die körperliche Ertüchtigung<br />
und der Breitensport für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bleiben aber stets<br />
oberstes Ziel unserer Bemühungen.<br />
Der Turnwahlspruch „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ geht auf „Turnvater“ Friedrich<br />
Ludwig Jahn zurück.<br />
Die Abkürzung FFFF wurde zum so genannten „Turnerkreuz“ zusammengestellt.<br />
Die vier „F“ bedeuten folgendes:<br />
78<br />
Frisch<br />
ans Werk<br />
Fromm<br />
im Glauben an die Gemeinnützigkeit und Wertbeständigkeit des Schaffens<br />
Fröhlich<br />
untereinander<br />
Frei<br />
und offen in allem Handeln.<br />
Dieter Wieland<br />
Turnerkreuz auf der Dachfläche der Halle am Paul-Schürmann-Platz
Aus den Abteilungen<br />
79
Aerobic<br />
80<br />
Übungsstunden<br />
Body Workout (Andrea Kogej)<br />
Mo 18-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic, Fortgeschrittene (Andrea Kogej)<br />
Mo 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout (Andrea Kogej)<br />
Di 18-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic, Anfänger (Marion Utzerath)<br />
Di 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic, Mittelstufe (Andrea Kogej)<br />
Mi 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout (Andrea Kogej)<br />
Mi 20-21 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout (Marion Utzerath)<br />
Do 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic, Fortgeschrittene (Andrea Kogej)<br />
1./3./5. Sa 11-12.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout (Marion Utzerath)<br />
2./4. Sa 11-12.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz
Altersmäßig sind wir eine bunt gemischte<br />
Gruppe. Frauen, die schon vor über 10<br />
<strong>Jahre</strong>n dabei waren, Interessierte, die gezögert<br />
haben, weil sie lange keinen Sport<br />
mehr gemacht haben, die Angst hatten,<br />
unangenehm aufzufallen, ganz junge<br />
Frauen neben reiferen Teilnehmerinnen,<br />
solche, die nach einer Schwangerschaft,<br />
beruflicher Unruhe oder nach einer<br />
schweren Krankheit wieder mit großem<br />
Hallo begrüßt werden, und Männer. Wir<br />
akzeptieren uns mit allen größeren oder kleineren Schwächen. Wir präsentieren uns<br />
nicht durchgestylt und modisch auf dem neuesten Stand. Ein einfaches T-Shirt und<br />
eine bequeme Hose sind ausreichend. Wir sind ganz normale Frauen/Männer, die<br />
aus Spaß am Sport sich fast täglich zusammenfinden können, wobei die treibende<br />
Kraft von unseren beiden Trainerinnen ausgeht, von Andrea und Marion.<br />
Ein kurzer Rückblick. Die Aerobic-Gruppe wurde vor etwas über 10 <strong>Jahre</strong>n im <strong>Bergheim</strong>er<br />
<strong>Turnverein</strong> von Inger Pähler ins Leben gerufen. Sie fand schnell Zuspruch<br />
bei den Frauen im Ort, aber auch bei vielen, die außerhalb von <strong>Bergheim</strong> wohnten<br />
und die sich - damals - zweimal jede Woche auf den Weg zur Turnhalle machten.<br />
Ohne weit fahren zu müssen oder monatlich Geld in ein Fitness-Studio zu tragen,<br />
konnte man den täglichen Frust ausschwitzen und abschalten und sich hinterher wie<br />
neugeboren fühlen.<br />
Als Inger vor einigen <strong>Jahre</strong>n nach Ingelheim umzog und ihre Tätigkeit im <strong>Bergheim</strong>er<br />
<strong>Turnverein</strong> beenden musste (sie ist übrigens im Oktober 2008 Mutter von<br />
Zwillingsmädchen geworden), erwies sich als glückliche Fügung, dass Andrea und<br />
Marion ihren Übungsleiterinnenschein gemacht hatten.<br />
Seitdem hat sich die Zahl der Sportstunden mehr als verdreifacht. Hier und da gab<br />
es in der Zwischenzeit leichte Verschiebungen, so sind beispielsweise die ursprünglichen<br />
Aerobic-Stunden (nicht Step-Aerobic) wegen geringer Teilnehmerzahl in andere<br />
Übungsstunden umgewandelt worden. Dass das Angebot sehr beliebt ist, sieht<br />
man an den vielen Sportbegeisterten, die<br />
die Halle füllen. Es ist schon passiert,<br />
dass die Steppbretter oder die Gymnastikbälle<br />
für das Workout-Training nicht<br />
für alle reichten. Dann wird eben improvisiert,<br />
irgend etwas geht immer. Schön<br />
ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen<br />
und uns helfen, wenn etwas nicht klappt.<br />
Dies geht auch über die eigentlichen<br />
Sportstunden hinaus. Im Laufe der <strong>Jahre</strong><br />
haben sich wunderbare Freundschaften<br />
81
ergeben. Teilweise kennen wir uns schon ganz lange, nicht wahr, Ingrid, Jutta, Judith,<br />
Claudia, Conny, Isabelle, Hans, Monika, Kathrin, Martina, Walter …(und wie wir alle<br />
heißen)? Uns alle hier namentlich aufzuführen, würde den Rahmen sprengen, denn<br />
die Abteilung Aerobic (gekoppelt mit Workout) ist die größte Abteilung unseres<br />
<strong>Turnverein</strong>s.<br />
Andreas und Marions Angebote sind nicht nur für Frauen gedacht. Männer sind jederzeit<br />
zu allen Stunden (auch Stepp-Aerobic) herzlich willkommen. Warum? Damit<br />
sie erstens erfahren, dass Aerobic kein „Hausfrauenturnen“ ist, sondern dass richtig<br />
die Post abgeht und damit sie zweitens selbst in den Genuss der hervorragenden<br />
Sportmöglichkeiten kommen. Also Männer, traut Euch!<br />
Petra Groß, Judith Schänzler<br />
Von Montag bis Samstag<br />
Montag, 19:00 Uhr. Eine Völkerwanderung<br />
von jungen und jung gebliebenen<br />
Frauen strömt in die Halle auf dem Paul-<br />
Schürmann-Platz. Bewaffnet mit Handtuch,<br />
Wasserflasche und Rucksack geht es<br />
zum wöchentlichen Training….freiwillig.<br />
Was heißt hier freiwillig?! Mit Freude und<br />
voller Elan marschieren wir und genießen<br />
eine gute Stunde Stepp-Aerobic für Fortgeschrittene<br />
bei mitreißender, motivierender, manchmal ziemlich lauter Musik. Wir<br />
sind immer auf dem aktuellen Stand der Charts. Jede hat ihr angestammtes Plätzchen<br />
in der Halle und konzentriert sich auf die Kommandos von Andrea, unserer<br />
Leiterin. Sie hat die Begabung, uns mitzureißen und mit ihrer gleich bleibend guten<br />
Laune positive Stimmung zu vermitteln. Man kann einfach nicht anders als mitzumachen.<br />
Dienstag, 18:00 Uhr. Am gleichen Ort das gleiche Phänomen: junge Frauen gehen<br />
Richtung Turnhalle Paul-Schürmann-Platz. Diesmal werden wir von Marion trainiert,<br />
die ab 18:00 Uhr mit Workout beginnt. Sie widmet sich mit Aero Stepps, Hanteln<br />
und Gummibändern den Problemzonen Po, Bauch und Beine. - Um 19:00 Uhr<br />
setzt sie das Programm mit Stepp-Aerobic für Anfängerinnen fort. In dieser Stunde<br />
sind junge Frauen zu finden, die sich bei geringerem Schwierigkeitsgrad mit den so<br />
genannten „basics“ vertraut machen wollen oder es wagen, noch nicht so bekannte<br />
Übungen kennen zu lernen. Die Stunde ist auf eine optimale Fettverbrennung ausgerichtet.<br />
Mittwoch 19:00 Uhr. Sportliche Frauen und die, die es werden wollen, diesmal die<br />
„middle class“, versammeln sich erneut zur Stepp-Aerobic bei Andrea. Wie alle anderen<br />
Stunden ist auch diese gut besucht. Ab 20:00 Uhr gibt es Workout bei Andrea.<br />
Hier „trauen“ sich nun auch die ersten Männer in die Runde. Wer auspowern und<br />
82
schwitzen will, weiß nach dieser Doppelstunde definitiv, was sie/er getan hat.<br />
Donnerstag, 19:00 Uhr. Diese Workout-Stunde bei Marion nennen wir mentalen<br />
Urlaub. Wegen der vielen Teilnehmer entsteht ein Mallorca-Feeling. Matte an Matte,<br />
Pobacke an Pobacke liegen wir wie auf Deutschlands beliebtester Urlaubsinsel, nur<br />
sind wir nicht untätig. (Wem es zu eng ist, der kann auf Dienstag 18 Uhr ausweichen.)<br />
Hans und Walter, die seit <strong>Jahre</strong>n mit uns die gleichen anstrengenden Übungen<br />
machen, kneifen wie wir die Zähne zusammen, wenn Marion mit uns Übungen für<br />
Beine oder Po oder Arme oder Bauch noch 8x machen lässt ... und dann noch 8x...<br />
Auch vom Besuch des Muskelkaters werden beide Herren nicht verschont, klagen<br />
ab und zu über das eine oder andere körperliche Signal.<br />
Samstag, 11:00 Uhr. Am Wochenende werden im Wechsel Stepp-Aerobic und Workout<br />
angeboten: An jedem ungeraden Samstag im Monat (1., 3., 5.) findet Stepp-<br />
Aerobic bei Andrea statt, an den geraden Samstagen (2. und 4.) gibt es Workout mit<br />
Marion.<br />
83
Badminton<br />
84<br />
Übungsstunden<br />
Jugend ab 5 J. bis unter 16 J. (Wilhelm Buschmann)<br />
Di 16.30-18 Uhr, Markusstraße<br />
Gemischt ab 16 J. (Wilhelm Buschmann, Sebastian Rödder)<br />
Di 20-22 Uhr, Markusstraße<br />
Gemischt ab 16 J. (Wilhelm Buschmann)<br />
So 9-12 Uhr, Markusstraße
Federball – das war einmal!<br />
Heute heißt es Badminton, der schnellste Racket-Sport überhaupt. Fünf Gramm<br />
wiegt ein Ball, mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 300 km/h saust er über das Netz.<br />
Ausdauer und Kraft, Reaktionsvermögen, Beweglichkeit, Geschicklichkeit, diese Eigenschaften<br />
zeichnen den Badmintonspieler und die Badmintonspielerin aus. Gewöhnlich<br />
sind diese Recken zwischen acht und 80 <strong>Jahre</strong>n alt, manchmal noch jünger<br />
oder älter.<br />
Vor 2500 <strong>Jahre</strong>n in China nannte man das Spiel Ti Jian Zi, im altem Indien hieß es<br />
Poona. Zum Glück gab es dann 1873 den englischen Duke of Beaufort in Gloucestershire,<br />
der auf dem Landsitz Bad-minton residierte und letztlich dafür verantwortlich<br />
ist, dass so ein Match bedeutet, 30 bis 40 Minuten lang mit einem 85-110<br />
Gramm schweren Schläger in der Hand auf einem 13,40 m langen und 6,10 m<br />
breiten (Einzel 5,18 m) Spielfeld mit einem 1,55 m hohen Netz laufen, sprinten,<br />
springen, hechten zu dürfen - oft bis zur maximalen Herzfrequenz. 1992 wurde das<br />
Spiel olympisch.<br />
Schon 1994 und noch früher wurde Badminton im TV <strong>Bergheim</strong> gespielt. 2006 fanden<br />
erstmals Vereinsmeisterschaften des TV <strong>Bergheim</strong> im Badminton statt. Dabei<br />
dauerte der Zweikampf zwischen Marius Klaus und Peter Müller fast 45 Minuten<br />
und ging über 3 Sätze mit Verlängerung. Im Herreneinzel siegten Sebastian Rödder,<br />
Peter Müller und Christoph Büker, im Dameneinzel Silke Carstens, Sabine Matuschak<br />
und Katharina Hoffinann. Das Mixed entschieden für sich Sabine Matuschak<br />
und Sebastian Rödder, Silke Carstens und<br />
Peter Müller, Katharina Hoffmann und<br />
Marius Klaus. <strong>Sieg</strong>er im Herrendoppel<br />
wurden Marius Klaus und Sebastian Rödder<br />
vor Marius Küpper und Peter Müller.<br />
Nach einer Pause in den vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong>n sind im Herbst 2009 wieder Vereinsmeisterschaften<br />
geplant.<br />
Unsere Übungsstunden beginnen mit<br />
einem kurzen Aufwärmen, bei dem alle<br />
rel<strong>ev</strong>anten Körperteile auf Betriebstemperatur<br />
gebracht werden. Beim folgenden<br />
Einspielen werden die Grundschlagarten und Techniken unter Aufsicht der Trainer<br />
vermittelt, eingeübt, verbessert und verfeinert. Im Anschluss spielen wir in unterschiedlichen<br />
Gruppen gegeneinander.<br />
Wer mitmachen möchte, braucht nur Sportklamotten, Turnschuhe und etwas zum<br />
Trinken, am besten Wasser, mitzubringen. Schläger und Bälle sind in ausreichender<br />
Anzahl vorhanden. Interessierte jeden Alters und jeder Spielfertigkeit sind bei uns<br />
herzlich willkommen.<br />
Sebastian Rödder<br />
85
Basketball<br />
86<br />
Übungsstunden<br />
Männer ab 16 (Jürgen Schell)<br />
Mi 20.30-22 Uhr, Markusstraße<br />
Männer ab 16 (Jürgen Schell)<br />
Fr 17-18 Uhr, Markusstraße
18 <strong>Jahre</strong> Basketball im TVB - Geschichten und Geschichtliches - eine<br />
persönliche Rückschau<br />
Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> blickt in diesem Jahr auf eine hundertjährige Vereinsgeschichte<br />
zurück. Ein Viertel (und ein bisschen mehr) dieser Zeit gehen nun auch<br />
schon auf mein Mitgliedschaftskonto. Von Kindesbeinen an mit dem Verein in diversen<br />
Turngruppen groß geworden, begeisterte mich als Jugendlicher die aus Amerika<br />
stammende Ballsportart Basketball. Trotz verschiedener Abstecher in andere<br />
Sportarten (Tischtennis, Fußball, Badminton) zog mich Basketball immer wieder in<br />
seinen Bann, und so ist es bis heute geblieben.<br />
18 <strong>Jahre</strong> voller Höhen und Tiefen, voller verletzungsbedingter Rückschläge, voller<br />
Demotivation und Frust, aber vor allem voller Freude, Freundschaften und Begeisterung<br />
an diesem Mannschaftssport. 18 <strong>Jahre</strong>, in denen mich Basketball immer<br />
wieder neu motiviert hat, nicht zuletzt durch geschätzte Kollegen und Freunde, die<br />
über <strong>Jahre</strong> hinweg dem Sport treu geblieben sind. 18 <strong>Jahre</strong> Basketball im <strong>Turnverein</strong><br />
<strong>Bergheim</strong> sollen in diesem Bericht ein wenig näher beleuchtet werden.<br />
Die Anfänge: sei kein Frosch – spiel Basketball<br />
Soweit ich mich erinnern kann, stand das wöchentlich stattfindende Training zunächst<br />
unter der Leitung unseres Vorstandsmitgliedes Frank Wieland. Er brachte<br />
uns die Grundlagen und Regeln bei, die den Grundstein für unser heutiges Können<br />
legten. Im Herbst 1991 übernahm Reinhold Becker das Training, ein ehemaliger<br />
Profi-Spieler mit charismatischer Ausstrahlung. Er konnte uns mit seiner Spiel- und<br />
Lebenserfahrung, die er in der 2. Basketball-Bundesliga gesammelt hatte, so manchen<br />
Trick mit auf den Weg geben. Einige seiner Anekdoten sind unvergessen, so<br />
die witzige Geschichte über den Zahn, den er in einem wichtigen Bundesligaspiel<br />
verlor.<br />
1992 schrieb Reinhold Becker im TV Aktuell:<br />
„Seit dem 8. November 1991 findet<br />
für die männlichen Jugendlichen wieder<br />
regelmäßig freitags um 17:00 Uhr das<br />
Basketballtraining statt. Für einen Rückblick<br />
ist die Zeitspanne sicherlich zu kurz.<br />
Doch zeigt sich jetzt schon, dass es auch<br />
in <strong>Bergheim</strong> einige ´Ballkünstler´ gibt, die<br />
im wahrsten Sinn des Wortes ´hoch´ hinaus<br />
wollen. Ehrgeiz und Trainingsbeteiligung<br />
jedenfalls lassen kaum zu wünschen übrig. Problematisch aus Trainersicht ist<br />
lediglich die große Altersspanne der Gruppe – von 9 bis 15 <strong>Jahre</strong>n -, die ein gezieltes<br />
Training erschwert. Hier bleibt zu hoffen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche<br />
den Weg zur Halle finden, damit die Gruppe in zwei leistungshomogene Teams<br />
aufgeteilt werden kann.“<br />
87
Ein Jahr später waren im TV Aktuell folgende Zeilen zu lesen: „Spätestens seit der<br />
Olympiade 1992 hat der Basketballsport sein ´Dream Team´. Da es jedoch zu beschwerlich<br />
ist, die Stars in den USA zu bewundern, können Basketballfreunde auch<br />
den Weg in die Turnhalle an der Markusstraße wagen und das <strong>Bergheim</strong>er ´Dream<br />
Team' beobachten. Noch besser wäre es natürlich, selbst mitzumachen. Wer Lust<br />
hat, sich von Clemens, David, Jürgen, Martin, Mike, Reinhard, Sebastian, Thomas,<br />
Simon, Uli, Wolfgang und den anderen die notwendigen Tricks abzuschauen, der ist<br />
herzlich eingeladen, freitags um 17:00 Uhr einen Blick in die Turnhalle zu werfen.“<br />
Und es fanden sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> eine Menge Jugendliche und mittlerweile gestandene<br />
junge Männer, die mit viel Spaß und Ehrgeiz auf Korbjagd gehen.<br />
Als 1994 Reinhold Becker aus persönlichen Gründen die Basketballabteilung abgab,<br />
übernahmen mein Freund Simon Hörstmann und ich die Leitung. Damit konnte<br />
Basketball nun zweimal in der Woche angeboten werden, was sich bis heute nicht<br />
geändert hat. Zur damaligen Zeit erlebten wir einen erheblichen Mitgliederandrang.<br />
Zeitweise fanden bis zu 23 Leute den Weg in die Sporthalle. In Anlehnung an unser<br />
<strong>Bergheim</strong>er Wappentier lautete 1995 die Überschrift im TV Aktuell: "sei kein<br />
Frosch, spiel Basketball".<br />
Die mageren <strong>Jahre</strong>: vom „Frosch zum Freak“<br />
Die Mitgliederzahl nahm im Laufe der folgenden <strong>Jahre</strong> dann kontinuierlich ab. Das<br />
Interesse an Sport im Allgemeinen und Basketball im Speziellen schien bei den Jugendlichen<br />
verloren gegangen zu sein. Die Gruppe wurde überschaubar, es blieb nur<br />
ein harter Kern von sechs bis acht Leuten.<br />
Am 12. September 1996 fand ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft aus<br />
Troisdorf-<strong>Sieg</strong>lar statt, wir verloren mit hohem Punkteunterschied. Schonungslos<br />
wurden unsere Schwächen aufgezeigt, unser Spielniveau war einfach zu niedrig.<br />
Das sollte sich im Verlauf der nächsten <strong>Jahre</strong> deutlich ändern. Ein persönliches,<br />
besonders erwähnenswertes Erlebnis aus dieser Zeit war die Teilnahme an einem<br />
Fortbildungslehrgang im September 1997, der unter dem Motto „Spiel doch Basketball“<br />
stand. Die dort erlernten Fertigkeiten, Spiel- und Übungsformen zum Werfen,<br />
Passen, Dribbeln und Fangen, wurden in den Wochen und Monaten danach rege<br />
angewendet.<br />
Die Renaissance: Bälle, Bandagen und Bunter Rasen<br />
In den <strong>Jahre</strong>n um die Jahrtausendwende formierte sich die Abteilung Basketball neu.<br />
In der Regionalpresse geschaltete Anzeigen führten zu einem Mitgliederzuwachs.<br />
Einige erfahrene Spieler aus anderen Mannschaften brachten neuen Schwung und<br />
neue Ideen. Basketball in <strong>Bergheim</strong> war wieder „in“. Das Wort von der „<strong>Bergheim</strong>er<br />
Spielweise“ mit ihren ganz eigenen Regeln und Gesetzen machte die Runde. 2004<br />
stieß eine komplette Gruppe indischer Basketballer aus dem Bonner Raum zu uns.<br />
In den folgenden <strong>Jahre</strong>n kam es daher regelmäßig zu internationalen Spielbegegnungen<br />
zwischen den „Indern“, unseren neuen treuen Freunden, und den „<strong>Bergheim</strong>er<br />
88
Jungs“. Das Spielniveau nahm deutlich zu. Spielsysteme wurden erlernt und angewendet.<br />
Über <strong>Jahre</strong> erlernte Fertigkeiten und Fähigkeiten zeigten Wirkung.<br />
Dennoch stand und steht der Spaß am Spiel weiterhin im Vordergrund. Dazu eine<br />
besonders gelungene Passage aus dem TV Aktuell 2005, in der mein geschätzter<br />
Kollege Thomas den wöchentlichen Trainingsbetrieb beleuchtet: „Bei uns geht es<br />
natürlich in erster Linie um den Sport! Meist geht es hart zur Sache. Bis an die Grenzen<br />
des Erlaubten. Aber wir wollen halt alle gewinnen. Wir haben alle diese Liebe für<br />
das (Basketball)-Spiel. Das Erstaunliche allerdings ist die Chemie nach dem Sport.<br />
Hier wird einem der ein oder andere Faustschlag mit einem Lächeln verziehen, gedehnte<br />
Bänder oder Prellungen werden lieb<strong>ev</strong>oll mit Eisspray behandelt. Doch worauf<br />
ich eigentlich heraus möchte ist: nach dem Sport haben wir alle diese Liebe für<br />
unsere Mitspieler. Und genau das macht die Basketballabteilung so wertvoll. Viele<br />
unterschiedliche junge Menschen aus den letzen Winkeln unserer Welt, mit unterschiedlichen<br />
Charaktereigenschaften und unterschiedlichen Erfahrungen kommen<br />
zusammen und haben einfach eine gute Zeit zusammen! Ganz simpel ausgedrückt<br />
ist diese ‚gute Zeit‘ eine sehr wertvolle Sache.“<br />
Regelmäßig stellten wir unser Können auf den vom Verein veranstalteten Präsentationstagen<br />
„Bunter Rasen“ der Öffentlichkeit vor. „Showeinlagen“ begeisterten so<br />
manchen Basketball-Laien, und bei zwei Veranstaltungen fanden sogar Spielbegegnungen<br />
zwischen einer Zuschauerauswahl und uns Basketballern statt.<br />
Krise oder Aufschwung: die Zukunft des <strong>Bergheim</strong>er Basketballs<br />
Basketball in <strong>Bergheim</strong> ist mittlerweile weit über die Grenzen von Troisdorf hinaus<br />
bekannt und beliebt. Die Aufnahme einer Mannschaft für die Kreisliga im Westdeutschen<br />
Basketball-Bund hätte den <strong>Bergheim</strong>er Basketball im <strong>Jahre</strong> 2005 sogar<br />
innerhalb der Grenzen von NRW bekannt gemacht. Die Nennung kam aus diversen<br />
Gründen allerdings nie zustande. Inzwischen reisen die meisten Spieler von außerhalb<br />
an. Persönliche Veränderungen verstreuen die Mitglieder in der ganzen Welt,<br />
so geschehen bei unserem Kollegen Thomas. Einmal reiste er aus exakt 9230 km<br />
Entfernung an (Tokio – <strong>Bergheim</strong>).<br />
Der Zusammenhalt des „harten Kerns“ ist nach wie vor ungebrochen. In mehr oder<br />
minder regelmäßigen Abständen treffen wir uns außerhalb der Sporthalle, unlängst<br />
zu einer Weihnachtsfeier im <strong>Bergheim</strong>er China-Restaurant.<br />
Dennoch ist es wie in der Wirtschaft, der Politik und anderen Lebensbereichen: die<br />
Zukunft des <strong>Bergheim</strong>er Basketballs ist ungewiss. Ortswechsel, persönliche Entwicklungen<br />
und berufliche Veränderungen der Mitglieder und des Übungsleiters<br />
könnten die Abteilung in naher Zukunft scheitern lassen. Neue junge Menschen<br />
müssen motiviert und für diesen einzigartigen Mannschaftssport begeistert werden,<br />
damit es in vielen <strong>Jahre</strong>n und Jahrzehnten immer noch heißt: Basketball in <strong>Bergheim</strong><br />
ist „in“. Ich wünsche denen, die mich über die <strong>Jahre</strong> sportlich begleitet haben, alles<br />
erdenklich Gute und allen ein schönes Jubiläumsjahr 2009.<br />
Jürgen Schell<br />
89
Gymnastik<br />
90<br />
Übungsstunden<br />
siehe Unterabteilungen
Seniorinnengymnastik für Frauen ab 60<br />
Übungsstunden<br />
Seniorinnen ab 60 (Gabriele Odenthal)<br />
Mi 17-18 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Die Hausfrauenriege aus dem <strong>Jahre</strong> 1979<br />
ist eine Gruppe reifer Damen, die sich<br />
aus dem Kreise der Frauengemeinschaft<br />
rekrutierte. Sie hatte den Wunsch, sich<br />
körperlich zu betätigen. Der Unterhaltungswert<br />
sollte dabei eine nicht unerhebliche<br />
Rolle spielen. Wo das tun? Die<br />
Gruppe entschied sich für die Turnhalle<br />
am Paul Schürmann Platz. Dort traf sie<br />
sich einmal wöchentlich am Nachmittag<br />
unter der Leitung von Karola Windeck.<br />
Einige Zeit später traten die Hobbygymnastikerinnen<br />
dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<br />
<strong>Sieg</strong> bei und Karola Matuszak übernahm<br />
die weitere Betreuung. Die Freude an der<br />
Bewegung hielt an, die Leistungen steigerten<br />
sich erheblich und der Wunsch<br />
wurde laut, sich in der Öffentlichkeit darzustellen.<br />
Bestimmte attraktive Übungen<br />
91
und Formationen wurden besonders eingeübt<br />
und in öffentlichen Veranstaltungen<br />
mit großer Begeisterung und Freude<br />
vorgeführt. Der große Beifall war wohltuend<br />
und bestätigte, auf einem guten Weg<br />
zu sein.<br />
Auf Karola Matuszak folgten Bärbel Krämer<br />
und Gertrud Semmroth als Übungsleiterinnen.<br />
Von letzterer hat Gabriele<br />
Odenthal die Riege im Februar 2009<br />
übernommen.<br />
Der Zahn der Zeit hat am Bestand genagt. Aktuell besteht die Gruppe aus fünf<br />
Seniorinnen, die natürlich Verstärkung suchen. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie<br />
Bewegung in der Gemeinschaft Freude bereiten kann und ein Ansporn für alle, die<br />
es noch nicht probiert haben.<br />
Karola Matuszak<br />
92
Gymnastik für Frauen ab 40<br />
Übungsstunden<br />
Frauen ab 40 (Heidemarie Plener)<br />
Mi 14-15 Uhr, Markusstraße<br />
Ich musste mich erst einmal erkundigen, wie unsere Gruppe eigentlich entstanden<br />
ist. Es war so. Eines Tages im <strong>Jahre</strong> 1974 kam unsere Turnschwester Leni Klein zu<br />
ihrer Nachbarin Heidi Griethe und erzählte ihr, dass am vergangenen Abend beim<br />
Kegeln eine Frauengymnastikgruppe gegründet worden sei. Sie solle die Übungsleiterin<br />
sein.<br />
Heidi Griethe war Gymnastik-erfahren, und sie stellte den Keller in ihrem Haus<br />
für das Training zur Verfügung. Dann, als die Gruppe größer wurde, bekamen die<br />
Frauen einen Platz in der Turnhalle. Mich lockte Heidi Griethe 1981 mit viel Überredungskunst<br />
in die Gruppe. Ich fühlte mich gleich wohl darin, obwohl oder gerade<br />
weil sie mir manchen Muskelkater bescherte.<br />
1996 hörte Heidi Griethe aus persönlichen Gründen auf. Die Leitung fiel mir zu,<br />
und Gabriele Dittmann erklärte sich spontan zur Vertretung bereit. Wir sind zum<br />
Teil der alte Stamm, aber es sind auch viele neue Frauen dazu gekommen, die sich<br />
bei uns schnell eingewöhnt haben.<br />
93
Angefangen wird mit flotter Musik zum<br />
Aufwärmen. Die Übungen mit verschiedenen<br />
Geräten, wie Bällen, Hanteln,<br />
Aero- Stepps, Therabändern usw. zielen<br />
darauf ab, Haltungsfehler durch Kräftigungs-<br />
und Dehnungsprogramme zu korrigieren<br />
und gleichzeitig Muskelverspannungen<br />
abzubauen. Außerdem kräftigen<br />
wir die Rücken- und Bauchmuskulatur.<br />
Der "cool-down" jeder Übungsstunde erfolgt<br />
bei Entspannungsmusik.<br />
Der Spaß außerhalb des Sports kommt<br />
nicht zu kurz. In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />
haben wir mindestens einmal im Jahr<br />
Wanderungen und Schiffstouren unternommen.<br />
2008 sind wir mit dem Schiff<br />
in den Kölner Zoo gefahren und haben<br />
dort einen schönen Tag verbracht. Das<br />
Jahr lassen wir immer mit einer kleinen Weihnachtsfeier in der Turnhalle und mit<br />
einem Kegelabend ausklingen.<br />
Heidemarie Plener<br />
94
Gymnastik für Frauen ab 40<br />
Übungsstunden<br />
Frauen ab 40 (Leni Hilbert)<br />
Mi 19-20.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Für mich war es selbstverständlich, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters trat.<br />
Ich turnte in meiner Kindheit und nahm an Wettkämpfen teil. Später besuchte ich<br />
die Gymnastikstunden der Frauen, die von Renate Schmitz geleitet wurden. 1983<br />
übernahm Doris Winkler die Gruppe. Sie leitete sie 19 <strong>Jahre</strong> lang und gab sie 2002<br />
aus gesundheitlichen Gründen ab. Weil mir die Stunden immer großen Spaß und<br />
Freude gemacht hatten, mussten mich die Turnschwestern nicht lange überreden,<br />
die Leitung zu übernehmen.<br />
Wir arbeiten mit verschiedenen Sportgeräten. Daneben bleibt der gemütliche Teil<br />
nicht auf der Strecke, denn nach einer sportlichen Leistung muss man die Kehle<br />
etwas anfeuchten. Zweimal im Jahr unternehmen wir etwas Größeres. Bei unserem<br />
Sommerfest in der Mitte des <strong>Jahre</strong>s gehen wir gemütlich und schön essen oder wir<br />
machen eine Schiffstour. Zur Weihnachtsfeier lasse ich mir immer eine besondere<br />
Überraschung einfallen.<br />
95
Mittlerweile ist die Gruppe auf 26 Frauen angestiegen, die Freude und Spaß am<br />
Sport und an der Unterhaltung haben, die sich bewegen und nicht einrosten wollen<br />
("wer rastet, der rostet"). Wir freuen uns über jedes neue Gesicht! Also: keine Angst<br />
oder Hemmungen, kommt einfach mal vorbei!<br />
Leni Hilbert<br />
96
Gymnastik für Männer<br />
Übungsstunden<br />
Gymnastik und Ballspiele, Männer ab 50 (Wilhelm Buschmann)<br />
Do 20-22 Uhr, Markusstraße<br />
Altersgerechte Gymnastik, Männer ab 50 (Hubert Pützstück)<br />
Do 20-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Die "Alte-Herren"-Abteilung<br />
wurde 1964/65 von ehemaligen aktiven<br />
Turnern, Vorstandsmitgliedern<br />
und deren Freunden und Bekannten<br />
gegründet. Als Übungsleiter wählten<br />
sie Josef Schell, der der aktivste von<br />
den Ehemaligen war. Er stellte sich<br />
ehrenamtlich zur Verfügung.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1970/71 verstärkte<br />
sich die Gruppe mit der damaligen<br />
1. Riege, die vom Leistungsturnen<br />
Abschied genommen hatte. Diese<br />
Männer hatten bereits als Kinder an den Geräten geturnt, einige von ihnen waren<br />
Übungsleiter oder Mitglieder im Vorstand geworden.<br />
Zu den anfänglichen Turn- und Gymnastikübungen traten später Faustball und<br />
Prellball hinzu. Außer dem sportlichen wurde der gesellige Teil gepflegt. Nach den<br />
Übungsstunden traf man sich zu einem Umtrunk („3. Halbzeit"), und dieser war<br />
hin und wieder ganz schön anstrengend. Matthias Mertens organisierte gemütliche<br />
Abende und Ausflugsfahrten, Krankenbesuche und Gratulationsbesuche bei „runden“<br />
Geburtstagen. 1978 waren es 25 Aktive.<br />
Nach langen, verdienstvollen Trainerjahren gab Josef Schell 1980 das Amt des<br />
Übungsleiters an Harald Hinze weiter. Zum 20-jährigen Bestehen der Abteilung bekam<br />
jedes Mitglied ein großes Weinglas,<br />
in das sein Vorname und der festliche Anlass<br />
eingraviert waren. Im gleichen Jahr<br />
übergab Matthias Mertens die Organisation<br />
der geselligen Aktivitäten an Eberhard<br />
Müller.<br />
Zwei <strong>Jahre</strong> später übernahm Wilhelm<br />
Buschmann – ehemaliger Turner der<br />
Leistungsriege, Übungsleiter und langjähriger<br />
Oberturnwart des Vereins – die<br />
sportliche Leitung der Alten Herren. Die<br />
97
Abteilung war auf 35 aktive und einige inaktive Mitglieder angewachsen.<br />
Im Jahr 1990 wurde auf Initiative von Ewald Fehling beschlossen, die jetzt fast 40<br />
Teilnehmer in zwei Gruppen aufzuteilen. Für die zweite Gruppe konnte Lorenz<br />
Pilger als Übungsleiter gewonnen werden. Er war von 1952 bis 1968 Mitglied der<br />
1. Turnriege und viele <strong>Jahre</strong> Übungsleiter für Kinder und Jugendliche gewesen und<br />
gehörte zu den Mitbegründern der Abteilung. Da sich in dieser zweiten Gruppe die<br />
etwas älteren Mitglieder zusammen gefunden hatten, legte er besonderen Wert auf<br />
altersgerechte Gymnastik.<br />
Beide Gruppen gewannen weitere aktive Mitglieder. 1994 betreute Wilhelm Buschmann<br />
in der ersten Gruppe 22 und in der zweiten Gruppe Lorenz Pilger 23 aktive<br />
Teilnehmer. Leider verstarb Lorenz Pilger am 20.03.2003 plötzlich und unerwartet.<br />
Die zweite Gruppe wählte daraufhin Hubert Pützstück aus ihren eigenen Reihen als<br />
neuen Übungsleiter.<br />
Nach wie vor treffen sich Mitglieder aus beiden Gruppen donnerstags um 22 Uhr im<br />
Vereinslokal Weis und füllen gemeinsam den „Flüssigkeitsverlust“ wieder auf.<br />
Die Alte-Herren-Abteilung ist immer für jedermann offen gewesen. Sie war und<br />
ist auch immer eine Kontaktstelle für Neubürger. Wir konnten vielen helfen, sich<br />
in <strong>Bergheim</strong> einzuleben und sich hier wohl zu fühlen. Wir freuen uns über jeden<br />
„Neuen“, der bei uns etwas für den Erhalt seiner Gesundheit tun will. Die sportliche<br />
Betätigung ist das Wichtige – die Perfektion zweitrangig.<br />
98<br />
Dieter Lingnau
Wirbelsäulengymnastik<br />
Übungsstunden (Kursgebühr)<br />
Gemischte Gruppe (Gaby Odenthal)<br />
Mo 9.30-10.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Gemischte Gruppe (Gaby Odenthal)<br />
Mi 18-19, Paul-Schürmann-Platz<br />
Gemischte Gruppe (Karin Camp)<br />
Do 16.30-17.30, Paul-Schürmann-Platz<br />
Gemischte Gruppe (Karin Camp)<br />
Do 17.45-18.45, Paul-Schürmann-Platz<br />
Die Anstrengungen des Alltags, Muskelverspannungen und Verschleißerscheinungen,<br />
Bewegungsmangel und Übergewicht strapazieren den Rücken. So weit muss<br />
es nicht kommen! Wirbelsäulengymnastik verbessert die Fitness und steigert das<br />
körperliche Wohlbefinden. Schonend wird die Muskulatur mobilisiert und die einseitigen<br />
Belastungen werden ausgeglichen.<br />
Das Präventionsangebot vermittelt Grundkenntnisse über Aufbau und Funktion<br />
der Wirbelsäule, informiert über gesunde Ernährung und klärt auf über rückenfreundliches<br />
Verhalten im Alltag. Man erkennt, wie man seinen Körper wahrnehmen<br />
99
kann und welche Bedeutung die Grundhaltungen (Sitzen, Stehen, Liegen) und ein<br />
Wechseln der Körperpositionen haben. Funktionelle Übungen zur Dehnung, Kräftigung,<br />
Mobilisation und Koordination werden erlernt. Wie kann man tiefe Entspannung<br />
erfahren und die Fähigkeit dazu entwickeln? Dazu gibt es verschiedene<br />
Verfahren: progressive Muskelentspannung, Atementspannung, Phantasiereise, Reise<br />
durch den Körper, Stretching, Eigenmassage, Partnerübungen. Schön ist, das mit<br />
jeder Trainingsstunde dauerhafte Ergebnisse erzielt werden, und die Freude an der<br />
Bewegung macht gute Laune.<br />
Die Kosten der Kurse werden von vielen Krankenkassen zum Teil übernommen.<br />
Die kleine gemischte Gruppe am Montagvormittag besteht seit zwei <strong>Jahre</strong>n. In den<br />
zwei Kursen am Donnerstag trifft sich ein fester Stamm von etwa 30 gesundheitsbewussten,<br />
vitalen Damen (manchmal auch ein stets willkommener Herr), von denen<br />
einige schon seit über dreißig <strong>Jahre</strong>n dem Verein die Treue halten. Alle Wirbelsäulengymnastikgruppen<br />
freuen sich über Neuzugänge und sind offen für Männer wie<br />
Frauen. Spaß und Entspannung kommen nirgends zu kurz.<br />
<strong>100</strong><br />
Gabriele Odenthal, Karin Camp
Funktionsgymnastik für Erwachsene<br />
Übungsstunden<br />
Männer und Frauen von 35 bis 70 (Isabell Schönberg)<br />
Di 19-20 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Männer und Frauen von 35 bis 70 (Conny Willems)<br />
Do 17.30-19 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Unser Angebot und richtet sich an alle, denen der Arzt irgendwann mal gesagt hat,<br />
dass Bewegung eigentlich ganz gut tun würde, und an die, die es nicht schaffen, sich<br />
alleine zu Hause mit Hanteln, Gymnastikbändern<br />
oder ähnlichem zu quälen.<br />
Ziel ist es, mit individuellen Übungen<br />
zur Verbesserung der Kraft, Beweglichkeit<br />
und Koordination beizutragen, die<br />
Körperwahrnehmung zu steigern, um<br />
damit Fehlbelastungen wahrzunehmen<br />
und Möglichkeiten zum Ausgleich kennen<br />
zu lernen. Entspannungsanteile und<br />
Elemente der Rückenschule, wie z.B.<br />
richtiges Heben und Tragen, ergänzen<br />
das Programm. Auch die Bauch-, Bein-,<br />
Arm- und Pomuskeln kommen nicht zu<br />
kurz. Und egal, ob wir uns mit Hanteln,<br />
Pezzibällen, Aerostepps oder sonstigen<br />
Materialien abplagen, es bleibt immer<br />
genügend Zeit für die wohltuende Dehn-<br />
und Entspannungsphase. Mit dieser Einheit<br />
schließt jede Stunde ab, so dass man<br />
mit einem richtigen „Gut-drauf-Gefühl“<br />
den Feierabend genießen kann.<br />
Die Donnerstagsgruppe ist eine Multi-<br />
Kulti-Truppe, bestehend aus Frauen und Männern im Alter zwischen 35 und 70.<br />
Nicht nur <strong>Bergheim</strong>er, auch Teilnehmer aus Eschmar, Müllekoven, Niederkassel,<br />
<strong>Sieg</strong>lar und Uckendorf sind dabei. Wer seinen inneren Schweinehund gemeinsam<br />
mit uns besiegen möchte, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns über Verstärkung.<br />
Also keine Scheu; Turnschuhe eingepackt und mitgemacht!<br />
Conny Willems<br />
101
Stretching – eine gemischte Gymnastikgruppe<br />
Übungsstunden<br />
Gymnastik/Stretching, Gemischte Gruppe (Edmund Mundorf)<br />
Mo 20.15-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Die gemischte Gymnastik - Gruppe wurde ursprünglich als Betriebssportgruppe<br />
im Oktober 1991 gegründet mit der Aufgabe bzw. Trainingsphilosophie „Gute Gesamtkörper<br />
– Fitness erreichen in einer netten kameradschaftlichen Gruppe“.<br />
102
103
Unsere Gymnastik beinhaltet Übungen aus Stretching, Bio-Energetik, Body Shaping,<br />
Yoga usw. und dient zur Stärkung des gesamten Körpers sowie verschiedener<br />
Stützmuskulaturen. Das Konditionstraining dient zur Kräftigung von Herz und<br />
Kreislauf, die Dehn- Übungen (Stretching passiv und aktiv) der Entspannung von<br />
belasteten sowie verspannten Muskulaturen und der Steigerung von Flexibilität.<br />
104<br />
Beginn des Trainings mit langsamen Aufwärmen und<br />
leichtem passivem Dehnen (Stretching)<br />
Rücken- und Bauch Kräftigungs-Übungen
Bankdrücken als Schulter-Brust Kräftigungs-Übung<br />
Die Qual mit der Schrägbank<br />
Sit-ups als Bauch Kräftigungs Übung<br />
105
Wo kann man Gymnastik in einem guten Team machen?<br />
Ein kostenloses Probe- bzw. Schnupper- Training für Interessenten ermöglichen wir<br />
Einzelnen aber auch Paaren, um festzustellen, ob sie unserer Trainingsphilosophie<br />
folgen wollen.<br />
Und wo?<br />
Im <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong> (TVB) <strong>1909</strong> e.V., Turnhalle Paul Schürmann Platz:<br />
Montags 20:15 - 21:30 Uhr.<br />
Informationen bei?<br />
Edmund (Eddy) Mundorf Tel.: (0228) 22755-0 (Büro) und 451953 (Privat)<br />
Es macht Spaß in und mit dieser Gruppe zu trainieren und hiermit möchten wir<br />
auch den Leuten danken, die uns diesen Sport ermöglichen und zum Ablauf dieses<br />
Sportes unersetzlich sind, in erster Linie dem Vorstand des TVB, dem Oberturnwart,<br />
dem Hallenwart sowie allen unseren Übungsleitern und nicht zu vergessen,<br />
den Schülern selber - die immer zahlreich und motiviert am Trainingsbetrieb teilnehmen.<br />
106<br />
Nach Abschluss des Trainings folgt meistens noch ein Ballspiel zur Entspannung.<br />
S.K. Eddy
Eine Lanze für die Stretching Gruppe<br />
Damals, als ich mich Eddy Mundorfs Ju-Jutsu Gruppe anschloss, habe ich in Sachen<br />
Körperbeherrschung neue Erfahrungen gesammelt, gepaart mit strenger Disziplin<br />
und großem Teamgeist. Dieser von Eddy einst geprägte Teamgeist wird von seinen<br />
ehemaligen Schülern bis heute weiter gelebt, was mich sehr freut.<br />
Seit ca. 15 <strong>Jahre</strong>n gehöre ich nun Eddys Stretching- Gruppe an und freue mich, dass<br />
er mir das Vertrauen geschenkt hat, ihn bei gelegentlicher Abwesenheit zu vertreten.<br />
Ich komme aus der EDV- Branche, was bei mir überwiegend mit sitzender Tätigkeit<br />
in Verbindung steht. Die Stretching- Gruppe bietet mir den idealen körperlichen<br />
Ausgleich. Eddy lässt es meist ruhig angehen. Aber jeder, der ihm gewissenhaft folgt<br />
und die ausgiebigen Dehnübungen, die gezielten Bein-, Rücken- und Bauchmuskulatur-<br />
Übungen absolviert, wird die Effizienz der Übungen bald verspüren.<br />
Tja, letztendlich liegt dem Eddy und mir viel an den Männern und Frauen in unserer<br />
Gruppe.<br />
Walter Groß<br />
107
Inline- Skating<br />
Übungsstunden<br />
Kurstermine in der örtlichen Presse. Internet: www.turnverein-bergheim.de.<br />
Mitglieder des Vereins zahlen eine vergünstigte Kursgebühr,<br />
aber auch Nichtmitglieder sind immer herzlich willkommen.<br />
108
Je Schuh sind vier Rollen in einer Reihe angeordnet, die eine völlig neue Bewegungs-<br />
und Gleiterfahrung ermöglichen. In den 90er <strong>Jahre</strong>n hat sich Inlineskaten<br />
zur größten Freizeitsportbewegung in Deutschland entwickelt, über 17 Mio. Paar<br />
Skates wurden verkauft. Es ist eine gelenkschonende Fortbewegung, die Ausdauer<br />
und Gleichgewicht schult.<br />
Im Jahr 2000 ist Inlineskaten zu den Disziplinen für das Deutsche Sportabzeichen<br />
aufgenommen worden. Frauen und Männer, sowie Kinder beginnend mit vier <strong>Jahre</strong>n,<br />
fühlen sich gleichermaßen angesprochen. Gemeinsam mit Freunden oder der<br />
Familie kann man die Freizeit genießen und Ausflüge an der frischen Luft unternehmen.<br />
Beim TV <strong>Bergheim</strong> hielt die Trendsportart Inline- Skating im Frühjahr 2000 Einzug.<br />
Als qualifizierte Übungsleiterin bot Inger Pähler vier <strong>Jahre</strong> lang Kurse für Erwachsene<br />
und Kinder an. Seit 2004 habe ich die fachkundige Durchführung der Kurse<br />
übernommen. Jedes Frühjahr finden die Teilnehmer Gleichgesinnte, die aus dem<br />
Umkreis von Niederkassel, <strong>Sieg</strong>burg und Bonn kommen und das „sichere Skaten“<br />
erlernen wollen.<br />
In der Halle und auf dem Schulhof der <strong>Sieg</strong>auenschule in <strong>Bergheim</strong> wird mit viel<br />
Spaß und in Gruppenspielen die Technik des Fallens, Bremsens und Gleitens sowie<br />
die Koordination auf den Rollen geübt. Um auch in Kurven und am Berg nicht aus<br />
dem Gleichgewicht zu geraten, treffen sich die TeilnehmerInnen nochmals an der<br />
Brücke der Rosengärtnerei, der Großen Heerstraße. Nach den Kursen sind alle erschöpft,<br />
aber glücklich, jetzt sicherer auf den Inlineskates zu sein und sie freuen sich<br />
auf ihre privaten Ausflüge in ihrer Freizeit.<br />
Ich freue mich auf viele sportliche Menschen, denen ich meine Begeisterung am<br />
Inlineskaten weitergeben kann.<br />
Ellen Redeker<br />
109
Ju-Jutsu / Goshin-Jitsu<br />
Übungsstunden<br />
Kids 6-12 (Fabian Bendlow, Johannes Groß, Johannes Stern)<br />
Sa 14-15.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Jugend ab 12 <strong>Jahre</strong>n (Fabian Bendlow)<br />
Mo 16-18 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Jugend ab 12 <strong>Jahre</strong>n (Fabian Bendlow)<br />
Fr 17-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Erwachsene (Rolf Rudolph, Thomas Jacob)<br />
Di 20-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Erwachsene (Markus Werner, Thomas Jacob)<br />
Fr 19-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Erwachsene (Edmund Mundorf, Thomas Jacob, Jochen<br />
Schmidt)<br />
So 10-12 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
110
„Greif mich doch bitte mal an!“<br />
Diese Bitte an den Trainingspartner hört man eher selten in Sportstätten und sie<br />
hört sich zugegebenermaßen auch ein wenig merkwürdig an. Dabei zeigt sie aber<br />
doch sehr deutlich die Geisteshaltung, mit der das ernsthafte Training der japanischen<br />
Budosportarten angegangen und vollzogen werden sollte.<br />
Wie ihr Name schon verrät, wird bei den Kampfsportarten ein Sport trainiert, der<br />
den Übenden in die Lage versetzen soll, in einer möglichen Gefahrensituation besser<br />
abzuschneiden als eine untrainierte Person und sich bei einem Angriff effektiv selbst<br />
verteidigen zu können. Mit diesem Anliegen treten die meisten Menschen zu Recht<br />
einem Kampfsportverein bei. Dieses Ziel soll durch die Anwendung bestimmter<br />
Kampftechniken, die dem Übenden über viele Stunden bis <strong>Jahre</strong> von seinem Sensei<br />
(= Lehrmeister) vermittelt werden, realisiert werden. Im Training werden daher<br />
dynamische und kraftvolle Techniken geübt, die das Ziel haben einen Angreifer abzuwehren<br />
und auch unter Umständen schwer zu verletzen. So mag das Training<br />
auf der Matte auch in der Tat martialisch und brutal wirken, und die immer wieder<br />
erschallenden durchdringenden Kampfschreie der Übenden verstärken diesen Eindruck<br />
eindrucksvoll.<br />
Dieses Bild ist auch vollkommen zutreffend, schließlich sind die Menschen ja mit<br />
genau diesem Anliegen in die Trainingshalle gekommen, und der Trainer ist verpflichtet,<br />
das anzubieten, was draußen draufsteht, nämlich Kampfsport und Selbstverteidigung.<br />
Auf der anderen Seite kann der aufmerksame Besucher während einer Trainingsstunde<br />
aber auch hochformale Abläufe und strenges Protokoll und Etikette beobachten,<br />
die auf den ersten Blick gar nichts mit den eigentlichen Techniken zu tun<br />
habe. Es gibt Regeln, wie man das Dojo ( = Trainingshalle) zu betreten hat, wie man<br />
sich auf der Matte bewegt, wie man sich gegenüber dem Sensei und den anderen<br />
Schülern verhält und und und. Diese Gesten und Abläufe sind meist nur sehr kurz<br />
und nicht sehr umfangreich, aber dennoch sind sie immer gegenwärtig.<br />
Außerdem fällt ein hohes Maß an gemeinschaftlichem und verantwortungsvollem<br />
Umgang unter den Budokas ( = Übende der Budosportarten) auf. Dafür, dass im<br />
Dojo eine Kampfsportart geübt wird, verläuft das Training doch sehr respektvoll.<br />
Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich in allen ernsthaften Dojos wiederfinden<br />
und allein sein Vorhandensein ist Grund genug, sich einmal genauer mit dem Phänomen<br />
der Etikette in den Kampfsportarten zu befassen.<br />
Fabian Bendlow<br />
111
Historie unserer Gruppe<br />
mit 30jährigem Abteilungsjubiläum im <strong>Jahre</strong> 2008<br />
Im September 1978 wurde durch Hans Wilhelm Gaspers und Eddy Mundorf eine<br />
Fitness- und Selbstverteidigungsgruppe gegründet, die im „Saale Gaspers“ trainierte.<br />
Das Ziel war in erster Linie die körperliche Fitness und das Erlernen von moderner<br />
Selbstverteidigung (Ju-Jutsu). Nach großem Interesse und den eindrucksvollen Trainingserfolgen<br />
der Gruppe wurde sie nach der ersten Prüfung in Königswinter-Stieldorf<br />
am 1. April 1978 in den <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> aufgenommen.<br />
Diese erfolgreiche Verbindung besteht bis heute und stellt sich als eine optimale<br />
Lösung für alle Sportler und Mitglieder der Abteilung und des TVB insgesamt dar.<br />
Die ersten Matten wurden damals durch Hans Gaspers bei der damaligen Dynamit<br />
Nobel gekauft und diese Matten benutzen wir zum Teil noch heute.<br />
Leider sind zwischenzeitlich Gerd Brodesser und unser Mitbegründer Hans Wilhelm<br />
Gaspers viel zu früh verstorben:<br />
„Von dem Menschen, den man so geliebt und geachtet hat, wird immer etwas<br />
zurückbleiben, etwas von seinen Träumen, etwas von seinen Hoffnungen, etwas von<br />
seinem Leben und alles von seiner Liebe.“<br />
Wer sie gekannt hat, weiß, was wir verloren haben. Wir vermissen sie sehr.<br />
Aus der nachfolgenden sportlichen Generation sind mit im <strong>Jahre</strong> 2008 nunmehr 25<br />
<strong>Jahre</strong>n Zugehörigkeit noch Rolf Rudolph (Eintritt am 1.April 1983) und Axel König<br />
(Eintritt am 1.Oktober 1983) noch aktiv.<br />
112<br />
Ju – Jutsu Gruppe von 1979 - 2008
Gruppenaufnahme in unserer Halle<br />
und einige Techniken<br />
113
114<br />
Erste öffentliche Vorführung der Ju-Jutsu Gruppe auf dem Pfarrfest Mai 1980<br />
vor unserer Halle Paul-Schürmann Platz<br />
Ehemalige Turner stachen natürlich bei der Fallschule heraus
In den Anfangsjahren unserer Abteilung war der Kampfsport in der „Schääl Sick“<br />
noch eine weitgehend unbekannte sportliche Bewegung. Im Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis gab es<br />
nur wenige Vereine, die sich dem gepflegten Zweikampf widmeten. Neben einigen<br />
Judo- und Karat<strong>ev</strong>ereinen gab es unsere Form der effektiven Selbstverteidigung,<br />
nämlich das Ju-Jutsu oder Jiu-Jitsu, fast gar nicht. Erst die Integration der Ju-Jutsu<br />
Gruppe in den TVB verankerte den Kampfsport in einem großen breitensportlich<br />
ausgerichteten Verein. 1980 fanden wir dann Aufnahme in den Nordrhein-Westfälischen<br />
Judo-Verband unter der Vereinsnummer 5142; hieraus ging der Nordrhein-<br />
Westfälische Ju-Jutsu (NWJJV) hervor. Außerdem sind wir seit 1983 Mitglied des<br />
Goshin-Jitsu Verband NRW e.V.<br />
115
116<br />
An den Grundtechniken wurde sehr viel gearbeitet
Erster Lehrgang in unserer Halle mit dem Urgestein<br />
des Jiu- oder Ju-Jutsu Alfred Hasemeier<br />
9. Dan Ju- Jutsu<br />
117
118<br />
Dabei wurden die ersten Lehrgangserfahrungen<br />
gemacht. Axel, Renate, Gerd und Rolf in<br />
Aktion in Köln<br />
Schnappschuss von einem gesprungenem<br />
Seitwärts-Fußstoß
Die ersten Lehrgangserfahrungen machten Axel, Renate, Gerd und Rolf in Köln mit<br />
sehr hoch graduierten Trainern. In dieser Pionierzeit des Kampfsports trainierten<br />
Eddy Mundorf und seine Schüler selbst bei verschiedenen Größen des Ju-Jutsu, darunter<br />
prominente Großmeister wie Peter Nehls, Vlado Schmidt, Horst Kallinowski,<br />
Alfred Hasemeier, Paul Belous und Willi Vollberg. Getreu der Philosophie, dass die<br />
Schüler sich von den besten Trainern die besten Techniken abgucken sollten, war<br />
somit ein konstant hohes und technisch herausragendes Niveau der Kampfsport-<br />
Abteilung des TVB gesichert. Dieses hohe Niveau an technischer Leistungsfähigkeit<br />
und physischer Durchsetzungskraft zu erhalten, ist bis heute gelungen und wird<br />
auch in Zukunft das Leitprinzip unserer Abteilung sein.<br />
Die Sicherung des Niveaus, so erkannte Eddy frühzeitig, konnte nur dadurch gewährleistet<br />
werden, dass der Abteilung auch zukünftig hochklassige Trainer vorstehen<br />
würden. In diesem Sinne legte er von Anfang an großen Wert auf die Ausbildung<br />
seiner Meisterschüler. Dass die Schüler den Lehrer einmal übertreffen sollen,<br />
ist bis heute Ziel unseres Trainings. Eitelkeit und falscher Stolz haben auf unseren<br />
Matten nichts verloren.<br />
Seit Anfang der 1990er <strong>Jahre</strong> übertrug Eddy Trainerverantwortung auf seine herausragenden<br />
Meisterschüler Gerd Brodesser und Axel König, die das Training in<br />
seinem Sinne weiterführten. Sie brachten viele neue Impulse in das Ju-Jutsu Training<br />
ein und haben sich mit bis heute in dieser Form einzigartigen Technik-Vorführungen<br />
(Zeitlupentechniken) ein sportliches Denkmal gesetzt.<br />
Im Herbst 2002 verstarb unser lieber Freund und Trainer Gerd Brodesser. Sein Tod<br />
hinterließ bei seinen Freunden in der Abteilung und im ganzen TVB eine große<br />
Lücke und tiefen Schmerz. In dieser für alle schweren Zeit zeigte sich die Stärke<br />
unserer Abteilung, die sich aus ihrem Zusammenhalt und ihrer Kameradschaft neu<br />
motivieren konnte und in einer gemeinsamen Anstrengung ein neues Kapitel in der<br />
sportlichen Geschichte der Ju-Jutsu/Goshin-Jitsu Abteilung aufschlug.<br />
Seit 2002 wurde das Leistungstraining im damals ausschließlich bestehenden Erwachsenenbereich<br />
von Eddy Mundorf, Axel König, Markus Werner und Thomas Jacob<br />
weitergeführt. In den Folgejahren erhielten wir eine weitere Trainingseinheit, die wir<br />
unserem Urgestein Rolf Rudolph übertrugen. Ebenfalls neu gegründet wurde eine<br />
Jugendgruppe unter der Leitung von Fabian Bendlow, ein weiterer Spitzensportler<br />
aus den eigenen Reihen. Der Aufbau und die Förderung des Nachwuchses ist, wie<br />
in allen anderen Sportarten auch, Grundlage und Quelle jeder aktiven Gruppe. Sie<br />
sichert die weitere Existenz und belebt den Trainingsbetrieb. Bei diesem Training<br />
wird die Jugend über die körperliche Ertüchtigung an unseren interessanten Sport<br />
herangeführt und mit zunehmendem Alter und Können in die Erwachsenengruppe<br />
und deren Leistungsniveau integriert.<br />
Das Training zeichnet sich heute durch eine sehr bunte und gemischte Gruppenstruktur<br />
aus, wobei die traditionelle Einstellung zu Hilfsbereitschaft und rheinischer<br />
Gemütlichkeit weiterhin bestimmend ist. Unsere Trainer und Schüler gehören im<br />
Ju-Jutsu zu den besten ihres Fachs und erzielen regelmäßig auf Prüfungen und<br />
119
im sportlichen Vergleich mit anderen Sportlern Ergebnisse der Spitzenklasse. Die<br />
Kampfsport-Abteilung im TVB gilt als einer der Qualitätsclubs im Ju-Jutsu/Goshin-Jitsu<br />
an Rhein und <strong>Sieg</strong>.<br />
Unser zahlreiches Trainerangebot nutzen wir für ein vielfältiges, interessantes und<br />
ausgewogenes Training, das traditionelle und moderne Stile miteinander verbindet<br />
und für Fortschritt offen hält. Nicht zuletzt sind wir der einzige Verein in NRW, der<br />
Mitglied im Ju-Jutsu- und im Goshin-Jitsu-Verband zugleich ist, worin wir die Möglichkeit<br />
und das Potential sehen, jeweils die besten Lehrgänge und Lehrer aus beiden<br />
Systemen zu besuchen und die mitgebrachten Techniken in unser Training einfließen<br />
lassen. Doch unabhängig von der Verbandszugehörigkeit haben wir Offenheit<br />
im Stil immer auch als ein internationales Projekt verstanden. Wir hatten immer<br />
Sportler aus aller Herren Länder bei uns auf der Matte und auch unsere Trainer und<br />
Schüler scheuen sich nicht, die weite Welt des Kampfsports zu erkunden. All die<br />
neuen Techniken und Einflüsse gehen mit der <strong>Bergheim</strong>er Tradition eine fruchtbare<br />
Verbindung ein.<br />
Tanja und Jochen auf der Schrägbank beim Aufbau der Bauchmuskulatur. Gut für Bauchmuskel,<br />
Oberschenkel und Aduktoren<br />
120<br />
Schulter-, Rücken-, Bauch-Training<br />
bzw.die Qual an der Bühne
Barren-Übungen und der Kampf mit den<br />
Sarasani Kugeln<br />
121
122<br />
Partnerübung Stretching
2006 Inbetriebnahme Kraftmaschine und eine Form von idealem Familientraining<br />
123
Auf den Punkt gebracht kann man das alte und bewährte Trainingskonzept der<br />
„<strong>Bergheim</strong>er“ wie folgt fassen: Geselligkeit, Kameradschaft sowie Tradition werden<br />
groß geschrieben, damit nicht alles so schnell vergeht und vergessen wird. Auch die<br />
moralischen Werte: Höflichkeit, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, Respekt, Ehrgefühl,<br />
Mut, Selbstkontrolle und Freundschaft gehören neben Ehrgeiz, Kampfgeist und<br />
<strong>Sieg</strong>eswillen zu unserem Training. Unsere Trainingsphilosophie ist die Schulung von<br />
Körper und Geist – oder lateinisch: mens sana in corpore sano! Diese Einstellung<br />
trug die Abteilung in den letzten 30 <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens und sichert auch langfristig<br />
ihre Zukunftsfähigkeit und ihr Bestehen als starke Kampfsportabteilung im<br />
<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>.<br />
124<br />
Trainer-Team und nach einer erfolgreichen Kyu Prüfung mit den Schülern
6. Dez. 2008 Jubiläumslehrgang 30 <strong>Jahre</strong> Ju-Jutsu im TVB<br />
Bilder von DAN (Meister) Prüfungen unserer<br />
Trainer<br />
125
126<br />
Lehrgang Mai 2009 in unserer alten Halle<br />
DAN Träger<br />
Kyu Träger
Bei einer TVB Aufführung<br />
127
128
Wir möchten hiermit abschließend allen Leuten danken, die uns diesen Sport ermöglichen<br />
und zum Ablauf dieses Sportes unersetzlich sind, in erster Linie dem<br />
Vorstand des TVB, dem „Oberturnwart“, dem Hallenwart sowie allen unseren Trainern<br />
und – nicht zu vergessen – den Schülern selbst, die immer zahlreich und motiviert<br />
am Trainingsbetrieb teilnehmen.<br />
Nicht zuletzt gratulieren wir dem TVB herzlich zum <strong>100</strong>jährigen „Geburtstag“ und<br />
wünschen ihm und damit uns alles Gute für die Zukunft!<br />
Mit sportlichen Grüßen<br />
SK Eddy Mundorf & Thomas Jacob<br />
Gruppenbild mit anschließend schönem Ausklang<br />
In eigener Sache:<br />
Ich möchte mich noch einmal besonders bei dem Trainer-Team bedanken für den geleisteten<br />
Einsatz und die erreichte Qualität. Ich bin sehr stolz auf Euch!<br />
Unserem Autor Thomas möchte ich noch mal besonders danken, da er nicht nur auf der Matte<br />
unheimlichen Einsatz und Qualität bringt, sondern auch noch zusätzlich durch seine sehr<br />
guten Fach- Artikel, Berichte oder Reden auffällt. Durch diese gute Präsentation haben wir<br />
weitere Interessenten gefunden und an unserem Sport begeistert, sodass einige zwischenzeitlich<br />
unserer Gruppe beigetreten sind. Danke!<br />
Liebe Sportsfreunde, Euch und Euren Familien bzw. Partnern besten Dank für die Unterstützung<br />
und den Einsatz unsere Philosophie immer wieder mit Leben zu erfüllen.<br />
Danke Eddy<br />
129
Die Jugendgruppe der Abteilung Ju-Jutsu/ Goshin-Jitsu<br />
Seit gut fünfeinhalb <strong>Jahre</strong>n besteht nun schon die Jugendgruppe der Abteilung Ju-<br />
Jutsu/ Goshin-Jitsu des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong>. Aus der ursprünglich überschaubaren<br />
Gruppe von vier Sportlern ist seitdem ein tragendes Standbein der Abteilung geworden.<br />
Zusammen mit den neuen JuJu-Kids bildet die Jugend die sichere Zukunft des<br />
Ju-Jutsu im Verein. Und diese Zukunft sieht vielversprechend aus.<br />
In der Jugend wird seit <strong>Jahre</strong>n das altbewährte Trainingskonzept der „Großmeister“<br />
der Abteilung, Eddy Mundorf und unseres unvergessenen Meisters Gerd Brodesser,<br />
gepflegt. Gleichzeitig bringt die nächste Trainergeneration aber auch neue Impulse<br />
und Ideen mit ins Training. So verbindet sich hier das Bewährte von früher mit dem<br />
Innovativen von heute. Zusammen mit der hervorragenden Stimmung unter den<br />
Jugendlichen, die auch die Trainer immer wieder begeistert und weiter motiviert, ist<br />
dies ein Garant für anhaltenden Spaß und hervorragende Leistung auf der Matte.<br />
Der Erfolg dieser Mischung kann sich sehen lassen, sowohl in sportlicher Hinsicht,<br />
als auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Heranwachsenden.<br />
Gerade in diesen <strong>Jahre</strong>n zeigt sich der positive Einfluss der “Werte der Budosportarten“,<br />
welche über das Ju-Jutsu-Training im TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> vermittelt werden.<br />
So werden aus jungen Menschen sportlich-aktive, selbstbewusste und aufmerksame<br />
Persönlichkeiten.<br />
Zuletzt konnten die Jugendlichen mit ihrer Vorführung beim Bunten Rasen 2009<br />
das Publikum begeistern. Hier lieferten sie eine eindrucksvolle Probe ihres technischen<br />
Könnens ab und zeigten zudem, dass sie dieses auch in einer publikumsansprechenden<br />
Choreographie verpacken können.<br />
130
Die JuJu-Kids des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong><br />
Im März 2009 rief die Abteilung Ju-Jutsu/ Goshin-Jitsu des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> eine<br />
neue Kindergruppe ins Leben. Damit wurde endlich auf die zahlreichen Nachfragen<br />
der letzten <strong>Jahre</strong> reagiert, auch der Zielgruppe der 8- bis 12-Jährigen ein Ju-Jutsu-<br />
Training anzubieten.<br />
Natürlich musste man an diese Zielgruppe anders herangehen, als es die Abteilungspolitik<br />
bisher mit ihrer Jugend und den Erwachsenen so erfolgreich getan hatte.<br />
Vor allem Spiel, viel Spaß und die Schulung grundmotorischer Fähigkeiten stehen<br />
bis heute im Vordergrund der Übungsstunden. Und natürlich soll das „Training“<br />
das Interesse am Ju-Jutsu-Sport wecken und Lust auf später machen. Mit diesem<br />
Konzept ging man also Anfang März an die Arbeit. Die Leitung der neuen Gruppe<br />
wurde Fabian Bendlow, dem Jugendtrainer der Abteilung, übertragen. Um mit den<br />
„Kleinen“ fertig zu werden, holte dieser sich zwei langjährige Schüler der Jugendgruppe<br />
zur Hilfe. Johannes Stern und Johannes Groß stehen seitdem mit viel Motivation<br />
und Spaß mit auf der Matte um das Handwerk eines Ju-Jutsu-Trainers an<br />
vorderster Front zu erlernen. Somit wächst in der Kindergruppe also nicht nur die<br />
nächste Generation an Ju-Jutsuka heran, sondern auch die nächste Trainerriege.<br />
Mittlerweile haben die JuJu-Kids des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> eine stabile Anzahl von ca.<br />
25 Kids erreicht und durften sich beim Bunten Rasen 2009 mit einer kleinen Vorführung<br />
sogar schon der Öffentlichkeit präsentieren. Als nächstes Highlight steht<br />
dann die erste Ju-Jutsu Prüfung der JuJu-Kids im Dezember 2009 an.<br />
Fabian Bendlow<br />
131
Leichtathletik / Sportabzeichen<br />
Übungsstunden<br />
Gemischt (Willi Buschmann, Erika Enders)<br />
Mai - September: Mi 15.30-17.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Jugend (Willi Buschmann, Erika Enders)<br />
Oktober - April: Mi 15-17 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
132
Eine lange Tradition<br />
Wie sehr abhängig sportliches Engagement von den äußeren Umständen ist, wurde<br />
im <strong>Jahre</strong> 2008 besonders deutlich. Da fehlten plötzlich in <strong>Bergheim</strong> alle Möglichkeiten<br />
für ein ordnungsgemäßes Leichtathletik-Training, weil mit der Sanierung<br />
des Sportplatzes "Am Krausacker" zwar ein neuer Kunstrasen gelegt wurde, aber<br />
gleichzeitig die Laufbahnen und Sprunggruben verschwanden. Die Folge: weite<br />
Anfahrten zu auswärtigen Plätzen. Und das Ergebnis: hatten im <strong>Jahre</strong> 2007 noch 41<br />
Kinder das Kinder-Sportabzeichen erworben, waren es 2008 nur mehr 25 Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Ob das im Sinne des Erfinders war? Wohl kaum. Das meint auch unser Ortsvorsteher<br />
Karl-Heinz Stocksiefen. Er setzt sich dafür ein, dass zumindest eine <strong>100</strong>-m<br />
Laufstrecke, ein Kugelstoß-Ring und eine Sprunggrube am alten Sportplatz an der<br />
Bergstraße eingerichtet werden.<br />
Schon seit über 30 <strong>Jahre</strong>n wird im TVB im Sommer wie im Winter für den jährlichen<br />
Erwerb des Deutschen Sportabzeichens trainiert. Im Winter in der Halle, im Sommer<br />
auf dem Sportplatz und im Freibad.<br />
133
Die Anforderungen sind je nach Alter unterschiedlich. Geprüft werden<br />
1. die allgemeine Schwimm-Fähigkeit. Um 200 m absolvieren zu können hat man<br />
beispielsweise als 18-jähriger Mann sechs Minuten Zeit, als ebenso junge Frau<br />
noch eine Minute mehr. Ist man über 75 <strong>Jahre</strong> alt, kann man sich 11 Minuten<br />
(Männer) oder 12:30 Minuten (Frauen) Zeit lassen;<br />
2. die Sprungfähigkeit, die anhand eines Hoch- oder Weitsprunges (oder eines geräteturnerischen<br />
Sprunges) nachzuweisen ist;<br />
3. die Schnelligkeit. Hier sind Kurzstreckenläufe zwischen 50 m und 1.000 m gefordert<br />
(alternativ: Radfahren oder Inline-Skating);<br />
4. die Schnellkraft, eine Kombination aus verschiedenen motorischen Fertigkeiten,<br />
um beispielsweise den Stoß einer Kugel oder den Wurf eines Schleuderballs<br />
möglichst optimal ausführen zu können;<br />
5. die Ausdauer. Wer nicht regelmäßig läuft oder walkt, sollte für diese Gruppe viel<br />
Vorbereitungszeit investieren. Gelaufen werden müssen mindestens 3.000 m bei<br />
den Männern bzw. 2.000 m bei den Frauen. Alternativ kann man 20 km Radfahren,<br />
10 km Skaten oder Ski-Langlaufen, 1.000 m Schwimmen oder im höheren<br />
Alter auch 10 km Wandern wählen. Ebenso sind Kegeln/Bowling, Rudern, Kanufahren<br />
und eine längere Strecke im Eislaufen als Ausdauer-Test möglich.<br />
Im TV <strong>Bergheim</strong> erwarben im <strong>Jahre</strong> 2008 das Deutsche Schüler-Sportabzeichen:<br />
Zum ersten Mal (Bronze):<br />
• Anika Paffhausen<br />
• Julian Bach<br />
• Maya Luca Olschewski<br />
• Melanie Roller<br />
• Anina Heuermann<br />
• Jakob Finke<br />
• Andre Humbach<br />
• Elisabeth Ochsner<br />
• Juliana Burggraf<br />
Zum zweiten Mal (Silber):<br />
• Lara Olschewski<br />
• Saskia Pfeil<br />
• Lea Schiemann<br />
• Peter Fikl<br />
• Leon Kraschewski<br />
• Wiebke Blechinger<br />
• Nina Dahlkamp<br />
• Tim Semmler<br />
134
• Kai Semmler<br />
• Julia Dahlkamp<br />
Zum dritten Mal (Gold):<br />
• Felix Lösing<br />
• Richard Schmidt<br />
• Jasmin Humbach<br />
Zum vierten Mal (Gold):<br />
• Josefine Weiß<br />
• Saskia Enders<br />
Das Deutsche Sportabzeichen:<br />
• Erika Enders zum dritten Mal (Silber)<br />
• Burkhard Stirner zum elften Mal (Gold)<br />
• Eberhard Müller zum 16. Mal (Gold)<br />
• Ulrich Scheib zum 18. Mal (Gold)<br />
• Gerd Trapmann zum 21. Mal (Gold)<br />
• Jochen Köster zum 23. Mal (Gold)<br />
• Ekkehard Metzner<br />
ebenso wie Wilhelm Buschmann zum 40. Mal (Gold).<br />
Die Erwachsenen erwarben zugleich - auf heimischem <strong>Bergheim</strong>er Boden - das<br />
Bayerische Sport-Leistungsabzeichen und das Österreichische Sport- und Turnabzeichen<br />
hinzu, und zwar jeweils in goldener Ausführung. Wie das deutsche Pendant<br />
sind sie Nachweise für überdurchschnittliche Leistungen in puncto Schwimmen,<br />
Grundschnelligkeit, Kraft und Ausdauer.<br />
Willi Buschmann<br />
135
Rhönrad-Turnen<br />
Übungsstunden<br />
Kinder gemischt ab 6 J. (Ellen Redeker, Nadja Krell)<br />
Mo 16.30 - 18 Uhr, Turnhalle Markusstraße<br />
136
Da wird einem doch bestimmt schwindelig!<br />
Wer seinen Alltag schon immer mal auf den Kopf stellen und alles aus einem anderen<br />
Blickwinkel sehen wollte oder wer einfach etwas neues ausprobieren möchte, der<br />
ist bei uns genau richtig. Man steigt in das Rad ein, steckt seine Füße in die Lederbindungen,<br />
die Hände fassen fest an die Griffe - und schon kann es losgehen. Natürlich<br />
geht es dann auch ganz schön rund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber man "rollt"<br />
nicht nur so vor sich hin, sondern es gibt verschiedene Disziplinen:<br />
Geradeturnen: Das Rhönrad rollt auf beiden Reifen, meist zwei Umdrehungen hin<br />
und her. Turner/innen machen während der Umdrehungen gymnastische Übungen<br />
im Zentrum oder auch für einige Phasen außerhalb des Rades.<br />
Spiralturnen: Das Rhönrad rollt nur auf einem Reifen - wie eine Münze auf dem<br />
Boden. Die Aktiven turnen verschiedene Übungen innerhalb des Rades, kippen es<br />
von einem auf den anderen Reifen und zeigen große und kleine Neigungswinkel.<br />
Sprung: Hierbei setzen die Turner das Rhönrad von außen in Bewegung und springen<br />
über das rollende Rad.<br />
Partnerturnen: Zwei Turner/-innen turnen gleichzeitig im selben Rad.<br />
Synchronturnen: Man turnt in verschiedenen Rädern dieselben Übungsteile, die<br />
Disziplin gibt es nur im Geradeturnen.<br />
Mieke Moog, Birgit Pöttgen<br />
137
Das Rhönrad im TV <strong>Bergheim</strong><br />
Im Oktober 1994 gründen Sandra und Eckhard Lüpfert die Rhönradabteilung. Beide<br />
waren aktive Turner, jetzt sind sie junge Eltern und möchten die Faszination des<br />
Turnens mit den zwei Stahlrohrreifen weitergeben.<br />
1994 – Schon im Dezember 1994 nehmen drei junge <strong>Bergheim</strong>erinnen, Carina Steinberg,<br />
Birgit Pöttgen und Nike Feshareki, am Bensberger Aufbaupokal-Wettkampf<br />
teil und belegen gute Plätze. Zusätzlich zu den drei vorhandenen Rhönrädern in<br />
Größen von 1,35 m - 2,20 m werden fünf weitere Räder angeschafft.<br />
1996 – Im Februar 1996 organisiert die Rhönradabteilung in der Turnhalle Markusstraße<br />
den 3. Gauwettkampf Rhein- <strong>Sieg</strong>. Das Turnen in der eigenen Halle beflügelt<br />
zu hervorragenden Leistungen. In der Gruppe L 6 (15-18 <strong>Jahre</strong>) belegen Stella Kersting<br />
den 1., Caroline Jansen den 6., Kristine Petersen den 8. Platz. In den Gruppen L<br />
5a und 5b (10-14 <strong>Jahre</strong>) erreichen Sabine Krieger den 1., Birgit Pöttgen den 2., Nike<br />
Feshareki den 4. Platz, bzw. Carina Steinberg den 1. und Maren Müller den 4. Platz.<br />
Der Verein kauft vier weitere Räder, und ein Helferlehrgang wird durchgeführt. Sandra<br />
Lüpfert und Ellen Redeker (als Helferin) trainieren jetzt montags 23 Kinder und<br />
dienstags 20 Jugendliche. Zusätzlich findet alle14 Tage samstags das Wettkampftraining<br />
und ein Training für interessierte Erwachsene statt.<br />
1997 – Sandra und Eckhard Lüpfert ziehen aus beruflichen Gründen nach Spanien.<br />
Miriam Kaufmann vom TV Bensberg übernimmt das Training. Als Helferinnen<br />
stehen ihr Birgit Pöttgen und Kristine Petersen zur Seite, die beide zu dieser Zeit<br />
138
die Trainer C-Ausbildung im Rhönradturnen machen. Birgit und Nike belegen bei<br />
der Deutschen Paarturnmeisterschaft in Zwickau den 8. Platz mit einer Partnerkür<br />
auf Musik.<br />
1998 – Sechs Turnerinnen verleben eine Woche im Turnfesttrubel des Deutschen<br />
Turnfestes in München. Birgit Pöttgen belegt beim Pokalwettkampf von 64 Teilnehmerinnen<br />
den 3. Platz. Alle turnen bei der Abschlussfeier im Olympiastadion mit.<br />
1999 – Beim 10. Kettwig- Cup in Essen treffen sich alle Vereine des Rheinlandes.<br />
Von 62 Teilnehmerinnen belegen Birgit Pöttgen den 1. und Carina Steinberg den<br />
2. Platz, auch Marieke Moog, Sarah Eichenauer und Helena Flenner erreichen gute<br />
Platzierungen. Im Juli 1999 nehmen vier Turnerinnen, sowie Miriam Kaufmann als<br />
Trainerin und die Mutter Uschi Moog gemeinsam mit 60 anderen Teilnehmern aus<br />
ganz Deutschland an der Welt- Gymnaestrada in Göteborg in Schweden teil. Kurz<br />
darauf flattert die Einladung zum Qualifikationswettkampf für den Deutschland<br />
Cup ins Haus. Miriam, Birgit und Carina fahren nach Geislingen bei Stuttgart. Birgit<br />
Pöttgen behält die Nerven und turnt eine fehlerlose und mit Schwierigkeiten gespickte<br />
Kür. Sie wird Deutsche Meisterin 1999 (L 6 w). Beim "Bunten Rasen" 2001<br />
präsentiert sie den <strong>Bergheim</strong>ern ihre Wettkampfkür.<br />
2002-2009 – Die jugendlichen Turnerinnen beenden 2002 ihre Schulzeit und leider<br />
auch ihre aktive Zeit im Verein. Sie beginnen mit Ausbildung oder Studium. Mit<br />
Sabine André als Helferin übernehme ich, jetzt im Besitz der ÜL C- Lizenz, das<br />
Rhönradtraining. Bis heute erleben viele junge Mädchen und einige Jungen viel Spaß<br />
und Freude beim Rhönradturnen. Jedes Jahr zeigen sie beim Bunten Rasen ihre<br />
gesteigerten Leistungen und ihr Können vor begeistertem Publikum. Dabei finden<br />
sich immer wieder neue Interessenten, die vom Rhönradvirus erfasst werden und in<br />
unsere Trainingsstunden kommen. Seit Sommer 2008 unterstützt mich Nadja Krell<br />
tatkräftig als Helferin.<br />
Neugierig geworden? Dann kommt doch mal vorbei.<br />
Ellen Redeker<br />
139
Tischtennis<br />
Übungsstunden<br />
Schüler ab 6 J. (Jens Bauer)<br />
Mo 18-19.30 Uhr, Markusstraße<br />
Jugend ab 10 J. (Karl-Heinz Rohweder)<br />
Mi 17.30-19.30 Uhr, Markusstraße<br />
Jugend ab 10 J. (Denis Schulte)<br />
Fr 18-19.30 Uhr, Markusstraße<br />
Trainingsgruppe Jugend (Karl-Heinz Rohweder)<br />
Sa. 15-17 Uhr, Markusstraße<br />
Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />
Mo 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />
Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />
Mi 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />
Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />
Fr 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />
140
25 kurzweilige <strong>Jahre</strong><br />
25 <strong>Jahre</strong> sind seit dem letzten Jubiläumsbericht vergangen. 25 überwiegend erfolgreiche<br />
<strong>Jahre</strong> für die Tischtennisabteilung - doch beinahe wäre es gar nicht dazu gekommen.<br />
Denn obwohl die 1.Herrenmannschaft 1987 erstmals in der Vereinsgeschichte in die<br />
Bezirksklasse aufstieg, stand die Abteilung plötzlich ohne Fachwart da. Ein Scherbenhaufen.<br />
Ein geregelter Spielbetrieb war nicht mehr möglich. Viele Spieler verließen<br />
den Verein.<br />
Den Neuanfang leiteten im Jahr 1988 in erster Linie Dieter Groen und Hermann<br />
Geyer ein, die gemeinsam die Abteilungsleitung übernahmen. Kurz darauf wurde<br />
wieder eine Herrenmannschaft für die Meisterschaftsspiele gemeldet. Auch die ersten<br />
Jugendlichen begeisterten sich für unseren Sport, so dass auch hier um Punkte<br />
gespielt werden konnte.<br />
Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Sowohl die erste Jugendmannschaft<br />
als auch die erste Herrenmannschaft stiegen in der Saison 1989/90 aus der dritten<br />
Kreisklasse auf. Als die Herrenmannschaft in der Saison 1992/93 die 1. Kreisklasse<br />
erreicht hatte, kehrten die ersten Spieler zurück, die <strong>Jahre</strong> zuvor dem TV <strong>Bergheim</strong><br />
den Rücken gekehrt hatten.<br />
Darüber hinaus meldeten sich zunehmend Interessenten aus anderen Vereinen, die<br />
für den TV <strong>Bergheim</strong> spielen wollten. So kam es, dass zehn <strong>Jahre</strong> nach Wiederauf-<br />
141
nahme des Spielbetriebes 1998 eine Damenmannschaft, vier Herrenmannschaften<br />
und eine Schülermannschaft an den Meisterschaftsspielen teilnahmen. Fachwart der<br />
Abteilung war zu dieser Zeit Karl-Heinz Rohweder. Er sollte es bis in die Gegenwart<br />
bleiben.<br />
Die Spielzeit 1998/99 wurde die bis dahin erfolgreichste seit dem Bestehen der Abteilung:<br />
sechs Pokalerfolge in verschiedenen Klassen, zwei Meisterschaften und der<br />
Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Bezirksklasse waren die Ausbeute.<br />
Eine Saison später wurde zwar „lediglich“ die Titelverteidigung des Pokalsieges der<br />
Damen gefeiert, aber die Organisation des Spielbetriebes hatte die Abteilungsleitung<br />
vor eine neue Herausforderung gestellt, da zehn Mannschaften (einmal Damen-,<br />
viermal Herren-, dreimal Jugend- und zweimal Schülermannschaften) gemeldet werden<br />
konnten.<br />
In der Saison 2000/01 stiegen gleich drei<br />
Herrenmannschaften auf. Hervorzuheben<br />
ist die Aufholjagd der vierten Mannschaft,<br />
die die Hinrunde als Tabellensiebter abschloss,<br />
am Saisonende aber Vizemeister<br />
wurde und somit aufstieg. Darüber hinaus<br />
gelangte die zweite Herrenmannschaft<br />
in die höchste Liga des Kreises, und die<br />
erste beendete ihre Saison in der Bezirksklasse<br />
ohne Punktverlust und feierte den<br />
Aufstieg in die Bezirksliga. Diese Liga war jedoch nur Durchgangsstation, da der<br />
direkte Aufstieg in die Landesliga gelang und somit der Verein in der Saison 2001/02<br />
erstmals auf Verbandsebene vertreten war.<br />
Nicht minder erfolgreich waren die folgenden Spielzeiten: Die Damen konnten sich<br />
über den Aufstieg in die Bezirksklasse freuen und wurden ebenso wie die zweite Herrenmannschaft<br />
WTTV-Pokalsieger auf Kreisebene. Der zweiten Herrenmannschaft<br />
gelang nach einer Aufholjagd in der Rückrunde der Wiederaufstieg in die Kreisliga,<br />
während die dritte Herrenmannschaft souverän in die 1. Kreisklasse aufstieg.<br />
Die bedeutendsten Erfolge feierte die Abteilung 2004/05. Verstärkt durch drei Spieler<br />
aus der Umgebung gelang der ersten<br />
Herrenmannschaft der Aufstieg in die<br />
Verbandsliga (5. Liga). Ein Höhepunkt<br />
dieser Saison war das Spiel gegen den<br />
ärgsten Verfolger, die TTG St. Augustin,<br />
das in heimischer Halle annährend 150<br />
Zuschauer verfolgten. Ein weiteres Highlight<br />
war der Gewinn des WTTV-Pokals<br />
auf Verbandsebene, welcher zugleich die<br />
Teilnahme an der Deutschen Pokalmeisterschaft<br />
bedeutete. Hier schlug man sich<br />
142
hervorragend und unterlag erst im Viertelfinale dem späteren <strong>Sieg</strong>er. Nicht unerwähnt<br />
soll auch der Aufstieg der zweiten Herrenmannschaft in die Bezirksklasse<br />
bleiben; sie schaffte in der darauffolgenden Saison den direkten Aufstieg in die Bezirksliga.<br />
Außerdem gelangte die vierte Herrenmannschaft erstmalig in die 1. Kreisklasse.<br />
In der Saison 2006/07 stieg die dritte<br />
Herrenmannschaft in die Kreisliga auf<br />
und die erste Herrenmannschaft aus der<br />
Verbandsliga ab.<br />
Die Saison 2007/08 war für die Abteilung<br />
zum einen mit der Meisterschaft<br />
der ersten Herrenmannschaft und dem<br />
damit verbundenen Wiederaufstieg in die<br />
Verbandsliga recht erfolgreich. Schlechter<br />
schnitten die zweite, dritte und vierte<br />
Herrenmannschaften ab, die jeweils als<br />
Tabellenletzte abstiegen.<br />
Da einige Spieler den Verein verlassen haben und kein adäquater Ersatz gefunden<br />
werden konnte, spielen die erste Herrenmannschaft wie auch die Damenmannschaft<br />
in der laufenden Saison jeweils in der Bezirksklasse, während die übrigen Mannschaften<br />
auf Kreisebene verbleiben. In der ersten Herrenmannschaft haben sich<br />
derzeit vier (von sechs) Spielern aus der eigenen Jugend erfolgreich integriert.<br />
Neben den Mannschaftserfolgen wurden im Laufe der <strong>Jahre</strong> viele Platzierungen auf<br />
Kreis- und Bezirksmeisterschaften sowie bei Turnieren in Einzel- und Doppelkonkurrenzen<br />
erreicht. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieser Übersicht sprengen.<br />
Neben dem Sportlichen kommt in der Abteilung das Gesellige nicht zu kurz. Auf<br />
Training und Rundenspiele folgen regelmäßig gemütliche Abende. Am Wechsel der<br />
Stammkneipen lässt sich die Historie der <strong>Bergheim</strong>er Gastwirtschaften ablesen:<br />
Lamp, dann beim Griechen, bei Weis und Boss. Diverse Freundschaftsspiele wurden<br />
ausgetragen – vorwiegend gegen die neuen Vereine weggezogener Spieler. Grillabende<br />
gehörten genauso zum Veranstaltungskalender wie Poker- und Skatturniere.<br />
Auch andere Sportarten haben wir probiert, teil erfolgreich, teils verbesserungswürdig:<br />
Fußball, Kegeln, Bowling, Volleyball, Minigolf...<br />
Unvergessen sind die zahlreichen Mannschafts- und Abteilungsfahrten. Kaum ein<br />
Ferienpark der näheren Umgebung war vor der Abteilung sicher. Auch so mancher<br />
Weinort an der Mosel erlebte durch unsere Weinproben einen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />
Legendär sind die Fahrten zum Münchner Oktoberfest und in die Skihalle<br />
Neuss sowie die Schiffstouren auf dem Rhein.<br />
Man mag meinen, 25 <strong>Jahre</strong> seien eine lange Zeit. Zusammen mit den gleichgesinnten<br />
Sportfreunden der Tischtennisabteilung vergingen sie aber wie im Fluge.<br />
Markus Steffler<br />
143
Turnen und Spielen<br />
Übungsstunden<br />
siehe Unterabteilungen<br />
144
Eltern-Kind-Turnen (erste Laufschritte bis etwa 4 <strong>Jahre</strong>)<br />
Übungsstunden<br />
Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />
Mo 9.30-11 Uhr, Mehrzweckhalle Müllekoven<br />
Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />
Fr 9-10.15 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />
Fr 10.15-11.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
„Wenn ich morgens früh aufsteh',<br />
und dann auf die Uhrzeit seh',<br />
weiß ich, 's fängt gleich wieder an,<br />
und alle haben Spaß daran …“<br />
Ja, so sieht es aus. Alle fangen gemeinsam<br />
an. Wir bauen und schieben, singen<br />
und klettern, rennen und hüpfen, spielen<br />
Pferdchen und sortieren Bälle, krabbeln<br />
durch Tunnel und steigen auf Berge wie<br />
Zwerge, schaukeln und wippen, schleichen<br />
wie Katzen und bellen wie Hunde,<br />
stampfen wie Elefanten und quieken wie<br />
Mäuse, sind laut und leise und gehen auf<br />
Weltraumreise, machen mal ein kleines<br />
Päuschen und sind dann wieder startklar<br />
für die nächsten Abenteuer. Am Ende<br />
wird schnell aufgeräumt, damit wir den<br />
Zug nicht verpassen :).<br />
Und zum Schluss gibt es einen dicken<br />
Kuss bis zum nächsten Mal, wenn es wieder<br />
heißt „Herschau’n Hallo …“.<br />
Allen Eltern (Begleitpersonen) und Kindern<br />
möchte ich danken für die bisherige<br />
schöne Zeit. Ich freue mich auf weiterhin<br />
viel Spaß miteinander.<br />
Sandra Müller<br />
145
Eltern-Kind - Turnzwerge ganz groß<br />
Übungsstunden<br />
Eltern-Kind (Christina Stehr)<br />
Mi 16.15-17.30 Uhr, Markusstraße<br />
Die Eltern-Kind-Gruppe an den Mittwochnachmittagen<br />
ist neu. Sie entstand<br />
im Juni 2008 neben den schon seit langem<br />
bestehenden Vormittagsgruppen,<br />
nachdem von Eltern ein Bedarf auch für<br />
den Nachmittag signalisiert worden war.<br />
Zu Beginn waren wir gerade mal fünf<br />
Kinder, mittlerweile ist die Gruppe auf<br />
25 Kinder angewachsen.<br />
Kinder haben von sich aus einen ausgeprägten<br />
Bewegungsdrang. Daher richtet<br />
sich dieser Kurs an Kinder ab den ersten Laufschritten bis zu etwa vier <strong>Jahre</strong>n. In<br />
dieser Lebenszeit finden wichtige Persönlichkeitsentwicklungen statt. Die Kinder<br />
146
werden zu den Übungsstunden von Mutter und/oder Vater und/oder Großeltern<br />
begleitet. Zusammen mit ihren Begleitpersonen und anderen Familien lernen sie<br />
somit die Vielfalt des Kinderturnens kennen.<br />
Die gemeinsamen Übungen dienen der Prägung des Verhältnisses und des Vertrauens<br />
zwischen Kindern und ihrer Begleitpersonen.<br />
Im Mittelpunkt stehen Bewegungsabläufe wie Klettern, Balancieren, Schaukeln,<br />
Schwingen, Rutschen, Springen oder Rennen.<br />
Durch das Wahrnehmen ihres eigenen Körpers beim Springen oder Balancieren und<br />
selbständiges Erlernen einfacher körperlicher<br />
Fähigkeiten wird zudem das Selbstbewusstsein der Kinder positiv beeinflusst. Spielerisch,<br />
mit und ohne Materialien oder Geräten, werden die Motorik und die Koordination<br />
von Abläufen trainiert – vom Fingerspiel zum Bewegungslied, von kleinen<br />
Spielen bis hin zum Erkunden von "Bewegungslandschaften".<br />
Jede Übungsstunde ist in Abschnitte gegliedert.<br />
Sie beginnt mit einem Liederkreis<br />
(Begrüßungslied und Bewegungslieder).<br />
Der Kreis bezeichnet den gemeinsamen<br />
Anfang, er stärkt das Gemeinschaftsgefühl<br />
der Gruppe und er dient zum Aufwärmen.<br />
Im zweiten Abschnitt haben Eltern<br />
und Kinder viel Spaß beim gemeinsamen<br />
Sichbewegen und Ausprobieren der Bewegungslandschaft.<br />
Kurze Unterbrechungen<br />
durch gemeinsames Laufen oder ein<br />
Spiel mit Musik, durch kleine Lieder oder Rückenstreichelgeschichten lockern diesen<br />
Teil auf. Die Stunde endet wieder im Kreis: mit Finger- und Bewegungsspielen und<br />
einem Abschlusslied. Auch beim Abbauen der Bewegungslandschaften helfen die<br />
Eltern mit, so bleibt mehr Zeit für das Wichtigste der Stunde, das Turnen mit den<br />
Kindern! Hierfür ein herzliches Dankeschön.<br />
Spielerisch erfahren also die Kinder vielfältige Möglichkeiten ihres Körpereinsatzes.<br />
Ebenso tragen rhythmische Elemente und Sinnesübungen zu einer gesteigerten<br />
Körperwahrnehmung bei. Nutzen sie als Eltern die Möglichkeit, ihrem Kind Spaß<br />
und Freude beim gemeinsamen Turnen mit Gleichaltrigen zu geben. Schauen Sie<br />
mal vorbei. Wir freuen uns auf Sie.<br />
Christina Stehr<br />
147
Komm mit ins Abenteuerland Turnhalle, Kleinkinder ab 3 <strong>Jahre</strong><br />
Übungsstunden<br />
Kleinkinder gemischt 3-6 J. (Christina Stehr, Irmgard Schreiner)<br />
Mo 16.30 bis 18 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Kleinkinder 3-6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />
Mi 15.15-16.15 Uhr, Markusstraße<br />
Kleinkinder Kinder 3-6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />
Fr 15-16 Uhr, Markusstraße<br />
148<br />
Kinder brauchen Spielräume, in denen sie<br />
ihre Fähigkeiten testen und ihre Grenzen<br />
entdecken können. Kinderturnen heißt<br />
für uns Erwachsene Bewegung - jedoch<br />
Spiel und Spaß heißt es für die Kinder.<br />
Die Turnhalle soll für sie ein Ort sein, an<br />
dem sie erstmals ohne Eltern (nach einer<br />
Eingewöhnungszeit von 3 bis 4 Stunden)<br />
ungehindert ihre Bewegungserfahrungen<br />
machen können. Etwas „ohne Mama und<br />
Papa“ auszuprobieren und trotzdem jemanden<br />
zu haben der aufpasst, stellt für<br />
viele eine völlig neue, reizvolle Erfahrung<br />
dar.<br />
In den Turnstunden steht der Spaß an der<br />
Bewegung an erster Stelle. Ob mal große<br />
oder mal kleine Geräteaufbauten, die<br />
Kinder lassen immer ihrem Bewegungsdrang<br />
freien Lauf. Sie üben sich im Hüpfen,<br />
Kriechen, Springen, Balancieren, im<br />
Vorwärts- und Rückwärtslaufen. Die Rolle<br />
vorwärts und der Handstand werden<br />
mit ebenso viel Freude geturnt wie auch<br />
ein einfacher Sprung vom hohen Kasten.<br />
Kleine Spiele zwischendurch lockern die<br />
Turnstunde auf und regen die Phantasie<br />
der Kinder an.<br />
Bewegung ist in der heutigen Zeit etwas<br />
sehr Wichtiges. Neben den verschiedenen<br />
Gerätelandschaften, die die Kinder erst
einmal durch Klettern, Hüpfen und Kriechen<br />
erkunden können, steht auch Bewegung<br />
durch Aufwärme– und Abschlussspiele<br />
auf dem „Programm“. Wichtig<br />
ist uns die Schulung des Gleichgewichts<br />
durch Balancieren und das gemeinsame<br />
Spielen, Turnen und Toben mit Gleichaltrigen.<br />
Bei Spiel und Sport lernt jedes Kind seinen<br />
Körper und seine Grenzen kennen,<br />
erweitert seine motorischen Fähigkeiten<br />
und erlernt durch die Gemeinschaft soziale<br />
Kompetenz. Es stehen für die Kinder<br />
auch immer wieder neue Mutproben<br />
auf dem „Programm“ z. B. das Klettern<br />
an der Sprossenwand, auf Leitern und<br />
schiefen Ebenen oder das Springen vom<br />
hohen Kasten. Die Kinder erleben und<br />
erfassen die verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Geräte und deren Wirkung<br />
auf den eigenen Körper. Hierdurch werden die Koordination, das Risikoempfinden,<br />
aber auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten geschult.<br />
149
150
Wir bemühen uns, in der Turnhalle dafür das geeignete Umfeld zu schaffen: die<br />
innere Bereitschaft, das Vertrauen in die betreuenden Menschen und das Freisein<br />
von Angst. Das Schöne an diesen Stunden ist jedoch nicht nur die Bewegungsfreude<br />
der Kinder mitzuerleben, sondern auch ihre Entwicklungsschritte zu beobachten.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n, in denen wir die Kinder ein Stück begleiten dürfen, sehen wir ihre<br />
Fortschritte nicht nur im motorischen Bereich, sondern insbesondere auch im emotionalen<br />
(Selbstvertrauen gewinnen, Ängste abbauen, verlieren können) und sozialen<br />
Sektor (Regeln einhalten, aufeinander Rücksicht nehmen, Gemeinschaftssinn).<br />
Ist Ihr Kind immer in Aktion und geht „über Tische und Bänke“? Schicken Sie es zu<br />
uns, damit es sich auspowern kann. Wir freuen uns, wenn noch viele Kinder einfach<br />
mal vorbeischauen.<br />
Christina Stehr<br />
151
Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />
Übungsstunden<br />
Mädchen ab 5 J. (Irmgard Schreiner, Camilla Rödder)<br />
Di 15-16.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
In der heutigen Zeit haben Kinder wenig Möglichkeiten, grundlegende Körper- und<br />
Bewegungserfahrungen zu sammeln. PC und Spielkonsolen lenken ab und schränken<br />
den Bewegungstrieb ein. Kinder<br />
haben aber grundsätzlich das Bedürfnis<br />
sich auszutoben.<br />
In unseren Gruppen trainieren wir deshalb<br />
spielerisch verpackt Koordination,<br />
Kondition, Kraft- und Ausdauerfähigkeiten<br />
sowie die allgemeine Entwicklung<br />
der Beweglichkeit. Von A wie Akrobatik<br />
bis Z wie Zirkeltraining reicht das Programm.<br />
152
Zum Stundenverlauf gehören auch Gymnastik, Turnen an Geräten, Entspannungsübungen<br />
und viele Spiele: Ballspiele, Wahrnehmungsspiele, Reaktionsspiele, Kreisspiele,<br />
Ruhespiele, Spiele mit und ohne Materialien, Staffelspiele, aber auch Spiele<br />
ohne Gewinner und Verlierer.<br />
Im Vordergrund steht immer der Spaß an der Bewegung. Sehr gern beteiligen wir<br />
uns auch an den Aktionen Dorfrallye, Kinderolympiade und Bunter Rasen.<br />
Irmgard Schreiner<br />
153
Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />
Übungsstunden<br />
Mädchen ab 5 J. (Kerstin Weber, Lena Bösl)<br />
Mi 15-17 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
In der Pipi Langstrumpf Gruppe treffen wir uns mittwochs in der Turnhalle auf<br />
dem Paul Schürmann Platz. Wir, das sind Kerstin Weber, Lena Bösl und Mädels<br />
zwischen fünf und sieben <strong>Jahre</strong>n.<br />
Am Anfang der Stunde wärmen wir uns erst einmal auf, meistens durch Übungen<br />
mit Tüchern oder Bällen. Anschließend wird oft ein Geräteparcours aufgebaut. Mit<br />
Rollbrettern fahren wir Eisenbahn oder machen Geschicklichkeitsspiele. Das ist<br />
lustig, für den einen einfach, für den anderen schon mal anstrengend. Macht aber<br />
immer viel Spaß.<br />
Danach sind meistens alle erhitzt und geschlaucht und brauchen eine Pause. Zusammen<br />
helfen wir beim Abbau der Geräte und des Parcours. Auch dabei haben wir viel<br />
Spaß, wenn z.B. alle emsig wie die Ameisen die Matten tragen. Aber wir beeilen uns,<br />
denn gleich fängt das heißersehnte zehnminütige Picknick auf den Mattentürmen<br />
an. Da werden Wasser oder Apfelschorle getrunken und Obst oder Kekse gegessen,<br />
damit man gestärkt die zweite Phase beginnen kann.<br />
154
In der zweiten Hälfte der Turnstunde spielen wir z. B. Hexe, Hexe was kochst du<br />
heute, Schiffe versenken, Hase im Kohl und viele andere schönen Spiele. Dann machen<br />
wir noch ein Abschlussspiel, und meist warten dann schon die Eltern vor der<br />
Türe, um ihre erschöpften, aber zufriedenen Mädels abzuholen.<br />
Kerstin Weber<br />
155
Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />
Übungsstunden<br />
Mädchen ab 5J. (Erika Enders, Frederike Reiz, Malin Meisenburg, Saskia Enders)<br />
Fr 15.30-17 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Spaß, Freude und niemals Langeweile haben, das ist unser Motto!<br />
Zu Beginn der Stunde kann sich jedes Mädchen mit Reifen, Seilchen, Stepp–Stones,<br />
Ball und Wackelteller beschäftigen. Dann werden Geräteparcours mit unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden aufgebaut, die reihum gemeistert werden. So manches<br />
Mädchen ist erstaunt, was es schafft. Spiele dürfen natürlich nicht fehlen! Am beliebtesten<br />
sind „Der Speck ist weg!“ und „Feuer, Wasser, Sturm, Dracula...“.<br />
Die spielerische Art der Durchführung verkleinert die Hemmschwelle. Das Selbstvertrauen<br />
wächst. Die Kinder lernen miteinander zu turnen, sich gegenseitig zu<br />
helfen und Probleme gemeinsam zu lösen. Kontaktängste werden abgebaut und<br />
Freundschaften geknüpft.<br />
Mit dem Lied: „Wir wünschen uns ein schönes Wochenende“ verabschieden wir uns<br />
und freuen uns auf die nächste Turnstunde.<br />
Erika Enders<br />
156
Rope Skipping für Mädchen und Jungen<br />
Übungsstunden<br />
Jungen und Mädchen (Erika Enders, Martina Schell-Schwadorf, Nadja<br />
Krell)<br />
Mo 15-16.30, Markusstraße<br />
Rope Skipping kennt eigentlich jeder, allerdings unter anderem Namen: Seilchenspringen.<br />
Vor mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n startete in den USA die „Herz-Stiftung“ eine<br />
Kampagne zur Eindämmung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seilspringen war<br />
die ideale Therapie, weil es den gesamten Körper trainiert und Ausdauer, Kraft,<br />
Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination fördert. Sprungseile wurden neu entwickelt.<br />
Neue Sprünge wurden erfunden. Sie heißen Easy, Double under, Double<br />
Dutch, Backward, Can Can, Joker, Criss Cross, Turn around, On tour oder Swinger<br />
- um nur einige zu nennen. Im Grunde ist es das Gleiche wie Seilspringen, aber nicht<br />
dasselbe: eben schneller, mit anderen Seilen, anderen Sprüngen und mit Musik.<br />
Es ist faszinierend zu beobachten, wie schnell die Kinder neue Sprünge erlernen<br />
und selbst schwierigste Sprungvarianten innerhalb kürzester Zeit „erspringen“. Eine<br />
Kostprobe ihres Könnens zeigten die Mädchen beim „Bunten Rasen 2007“. Zu<br />
fetziger „Can Can“-Musik wurde eine in nur vier Wochen einstudierte Choreografie<br />
157
gesprungen. Beim Jugend<strong>ev</strong>ent im September 2008 in der <strong>Sieg</strong>auenhalle war unsere<br />
Rope Skipping-Gruppe mit einem Workshop vertreten. Unsere Mädels erarbeiteten<br />
im Laufe des Tages einen „Seiltanz“ und stellten ihn dem interessierten Publikum<br />
vor. Die ZuschauerInnen waren begeistert.<br />
An diesem Tag haben wir beschlossen, unserer Gruppe einen Namen zu geben. Die<br />
Mädchen haben ihn ausgewählt. Seitdem sind wir „Die hüpfenden Frösche“ und<br />
trainieren fleißig für den nächsten Auftritt.<br />
Zu Beginn jeder Stunde wird Gymnastik gemacht, denn Aufwärmen muss sein.<br />
Rope Skipping ist nicht nur für Mädchen sondern gleichermaßen für Jungen geeignet.<br />
Deswegen laden wir besonders Euch zur Teilnahme ein.<br />
158<br />
Martina Schell-Schwadorf
Ballspiele ab fünf <strong>Jahre</strong>n "Wilde Kerle"<br />
Übungsstunden<br />
Jungen ab 5 J. (Erika Enders)<br />
Di 15-16.30 Markusstraße<br />
Die liebsten Spiele unserer Gruppe sind Hallenhockey, Wespenball und Schuhball.<br />
Aber auch neue Ballspiele wie Kegelvölkerball oder Turmball wecken Neugier und<br />
begeistern. Spannend ist es, die unterschiedlichen Schwierigkeiten eines Geräteparcours<br />
zu überwinden oder in kleinen Wettkämpfen mit Klettern, Springen und<br />
Balancieren zu bestehen. Selbst Hochsprung und Ringe werden interessant.<br />
So werden auf spielerische Art Ausdauer, Zusammenhalt, Kameradschaft und Fairness<br />
vermittelt. Langweilig wird es nie. Bei den "Wilden Kerle" heißt es: Spaß haben<br />
und sich auspowern!<br />
Erika Enders<br />
159
Turnen für Jungen ab fünf <strong>Jahre</strong>n<br />
Übungsstunden<br />
Jungen ab 5 J. (Willi Buschmann, Erika Enders, Kornelius Schulte-Kellinghaus)<br />
Fr 14-15.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />
Hurra, wir haben jetzt fünf dicke Weichbodenmatten. Nun können wir unsere „Berge“<br />
noch höher schichten. Riesige Parcours werden aufgebaut, die man mit viel<br />
Körpereinsatz bewältigen muss. Es wird balanciert, gesprungen, gekrabbelt und gelaufen.<br />
Ziel ist es, die Motorik der Kinder zu fördern, Hemmschwellen abzubauen und<br />
das Selbstvertrauen zu fördern. Dies erreichen wir durch abwechslungsreiches und<br />
Neugier weckendes Turnen. Mit Steppstones zum Beispiel üben wir das Gleichgewicht<br />
halten, und so manches Turngerät verlangt Mut, Kraft und Ausdauer. Wer uns<br />
kennen lernen möchte kann gern zu einer Schnupperstunde mal vorbei schauen, wir<br />
freuen uns darauf.<br />
Erika Enders<br />
160
Spiel, Spaß und Geräteturnen ab 6 <strong>Jahre</strong>n für Jungen und Mädchen<br />
Übungsstunden<br />
Turnen für Jungen und Mädchen ab 6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />
Fr 16-17 Uhr, Markusstraße<br />
Alarmierende Schlagzeilen wie „Ständig wachsendes Übergewicht“ und „zunehmender<br />
Bewegungsmangel“ bei unseren Kindern sind immer häufiger zu lesen.<br />
Mit dem Kinderturnen als der motorischen Grundlagenausbildung für Kinder<br />
möchten wir den Kindern zahlreiche Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten<br />
bieten, die sie für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung benötigen.<br />
Nach der motorischen Frühförderung kommt es jetzt darauf an, die Fähigkeiten zu<br />
vertiefen und Fertigkeiten wie Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Wahrnehmungsgenauigkeit<br />
zu schulen.<br />
Die Kinder entwickeln ihre Feinmotorik weiter, bauen ein noch größeres Körperbewusstsein<br />
auf und schulen ihre sozialen Fähigkeiten in der Auseinandersetzung mit<br />
anderen Kindern und den Übungsleitern.<br />
161
Dem natürlichen Bewegungsdrang muss erst recht in dieser Phase ein weiter Raum<br />
gegeben werden.<br />
In unseren Übungsstunden steht neben einem intensiven Aufwärmen (Gymnastik,<br />
Laufen, Wettspiel etc.) und Abschlussspielen (Fangen, Mannschaftsspiele etc.) das<br />
Geräteturnen mit im Vordergrund. Hierbei kommt es uns nicht auf „Leistung“ an,<br />
162
sondern wir möchten, dass die Kinder die Geräte mit ihren vielfältigen Übungsmöglichkeiten<br />
kennen lernen und erste Erfahrungen im Bereich Geräteturnen sammeln<br />
können.<br />
Da wir die Übungsstunden auch als Ausgleich zur Schule sehen, dürfen Spaß und<br />
Spiel natürlich nicht zu kurz kommen.<br />
Freude an Bewegung und das Sammeln vielfältiger Bewegungserfahrungen stehen<br />
im Vordergrund dieses Angebotes. Durch ein abwechslungsreiches Spiel- und Bewegungsangebot<br />
erfolgt die Ausbildung, Schulung und Verbesserung der konditionellen<br />
Fähigkeiten wie Ausdauer, Beweglichkeit, Aktions- und Reaktionsschnelligkeit<br />
und eine vielseitige Kräftigung für die gesamte Muskulatur. Die Kinder erhalten die<br />
Möglichkeit grundlegende soziale Erfahrungen in der Gruppe (z.B. Wetteifern, sich<br />
Messen) zu sammeln.<br />
Turnen macht nicht nur Spaß, es ist auch wichtig um die Konzentration und die<br />
Lernfähigkeit zu steigern. Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten werden hierbei<br />
ebenfalls erlernt und vertieft.<br />
Auch in dieser Stunde macht es uns immer sehr viel Spaß die Kinder zu begleiten<br />
und ihre Fortschritte zu beobachten.<br />
Wir würden uns sehr freuen noch weitere Mitstreiter begrüßen zu dürfen.<br />
Christina Stehr<br />
163
Volleyball<br />
Übungsstunden<br />
Volleyball Mixed ab 18 <strong>Jahre</strong>n (Reinhard Frost)<br />
Di 20-22 <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
164
40 <strong>Jahre</strong> Volleyball im TV <strong>Bergheim</strong><br />
Die Anfänge<br />
Winter 1968/69: In <strong>Bergheim</strong> wohnten seinerzeit die Brüder Hans und Walter Markert,<br />
beide Studenten und bei Helios Köln aktive Zweitligavolleyballer. Sie brachten<br />
den neuen Sport als Trainer nach <strong>Bergheim</strong>. Weitere Initiatoren waren Hartmut Engels<br />
als erster Volleyball-Fachwart und <strong>Sieg</strong>fried Klingshirn. An dieser Stelle sei dem<br />
damaligen Oberturnwart Wilhelm Buschmann besonderer Dank gewidmet. Schon<br />
damals setzte er sich für innovative Wege in dem auf Tradition bedachten <strong>Turnverein</strong><br />
ein und unterstützte die neu geschaffene Sparte.<br />
Schnell taten sich eine Gruppe Turner, einige ehemalige Fußballer des SV <strong>Bergheim</strong><br />
sowie interessierte junge Leute zusammen, um die technisch schwierige Sportart<br />
Volleyball zu erlernen. Die Anmeldung beim Volleyballverband erfolgte im Frühjahr<br />
1969, als erster Verein überhaupt im damaligen rechtsrheinischen <strong>Sieg</strong>kreis. Die erste<br />
Meisterschaftssaison startete im Herbst 1969 mit Ausnahmegenehmigung für die<br />
Nutzung der viel zu kleinen Halle am Paul-Schürmann-Platz. Der erste <strong>Sieg</strong> gelang<br />
am letzten Spieltag.<br />
In den Folgejahren etablierte sich die Mannschaft in der Bezirksklasse, zu dieser<br />
Zeit unterste Spielklasse im Volleyball-Verband. Aktiv waren u. a. Helmut Giese,<br />
<strong>Sieg</strong>fried Klingshirn, Ulrich Oschem, Dieter Scholing und Heiner Droste; bis in die<br />
heutige Zeit hinein haben sie die Vorstandsarbeit des TV <strong>Bergheim</strong> entscheidend<br />
mitgeprägt.<br />
Olympia 1972 in München und der Boom<br />
Die Teilnahme der deutschen Volleyballmannschaft an der Olympiade und die Übertragung<br />
von mitreißenden Spielen lösten einen ungeahnten Boom im deutschen<br />
Volleyball aus. Nahezu jeder größere Sportverein gründete eine Volleyballabteilung,<br />
es entstanden in kurzer Zeit Spielklassenstrukturen wie im Fußball. Auch der TV<br />
<strong>Bergheim</strong> verzeichnete einen entsprechenden Zulauf und richtete eine zweite Herrenmannschaft<br />
ein.<br />
Diese aus 17 bis 20 <strong>Jahre</strong> alten Spielern bestehende neue Mannschaft startete<br />
1973/74 in der Kreisliga und belegte vor dem letzten Spieltag Platz zwei. Gegner<br />
am letzten Spieltag war der Spitzenreiter BSV Roleber, der überraschend eine Woche<br />
vorher sein erstes Spiel verlor und nun punktgleich mit <strong>Bergheim</strong> in die letzte Runde<br />
ging. In einem dramatischen Spiel bei einem völlig überforderten Schiedsrichter und<br />
einem 0:2 Satzrückstand konnte der TV <strong>Bergheim</strong> das Blatt noch wenden und am<br />
31.03.1974 die erste Meisterschaft nach <strong>Bergheim</strong> holen.<br />
Mit der Meisterschaft verbunden war der Aufstieg der II. Mannschaft in die Bezirksklasse<br />
zur dort spielenden I. Mannschaft. Gleich am ersten Spieltag kam es zum lang<br />
ersehnten Aufeinandertreffen beider Teams: Die jungen Wilden fertigten die alten<br />
Herren klar mit 3:0 ab.<br />
165
Kreisliga-Meister 1973/1974<br />
Trainer Walter Markert, Reinhard Frost, Herbert Schneider, Willi Schmitz, Manfred Hergersberg,<br />
Werner Grommes, Herbert Röhnisch, Peter Rondorf, Rudi Stelter<br />
In den Folgejahren konnte die junge Truppe unter ihrem Spielertrainer Walter Markert<br />
bis in die Bezirksliga aufsteigen. Zusätzlich wurde eine dritte Herrenmannschaft<br />
geschaffen.<br />
Zu Beginn der 70er <strong>Jahre</strong> bestand zeitweise auch eine Damenmannschaft, die jedoch<br />
bald wieder aufgelöst wurde. Erfolgreicher war einige <strong>Jahre</strong> später ein Neustart der<br />
Damen, trainiert von eigenen Kräften wie Rudi Stelter, Albert Wollersheim und später<br />
Reinhard Frost. Gespielt wurde als A-Jugendmannschaft auf Verbandsebene und<br />
parallel dazu in Senioren-Meisterschaftsrunden. Dort gelang den Mädels 1977 der<br />
Aufstieg in die Bezirksklasse.<br />
TV <strong>Bergheim</strong> international<br />
Schon in den früheren 70er <strong>Jahre</strong>n knüpften die Volleyballer Kontakte zu den in<br />
Spich angesiedelten belgischen Militärangehörigen und zu Mannschaften in Holland.<br />
Wir richteten „internationale Troisdorfer Stadtmeisterschaften“ unter Beteiligung<br />
ausländischer Gäste aus und besuchten über <strong>Jahre</strong> hin Turniere in den angrenzenden<br />
Nachbarländern. Eine große Anzahl Pokale zierte die Vereinsgaststätte Weis.<br />
Der weiteste Weg führte einmal an die belgische Kanalküste in die Nähe von Antwerpen.<br />
Allerdings war die Mannschaft nicht vollzählig und musste auf einen mitge-<br />
166
Erfolgreiche Damenmannschaft 1978<br />
Trainer R. Frost, Walli Grommes, Martina Thelen, Beate Klöfer, Elisabeth Zass, Claudia<br />
Breuer, Elke Peters, Claudia Dölger, Birgitt Miesen, Hannis Grommes<br />
Auszeit<br />
Taktische Anweisungen des Trainers; rechts Mannschaftsführerin Elke Peters<br />
167
eisten Fan zurückgreifen, der in Zivilklamotten sein erstes Spiel für den TVB machte.<br />
Schon vor dem Frühstück waren wir ausgeschieden; Trostpreis war eine Kachel<br />
mit Emblem des Ausrichters. Der Begeisterung tat dies jedoch keinen Abbruch.<br />
Eine weitere nette Begebenheit trug sich in Luxemburg zu: Die Plakate im Zielort<br />
kündeten von einer großen sportlichen Veranstaltung: Acht Teilnehmer waren aufgelistet,<br />
darunter Aris Luxemburg, US Amsterdam, Servette Genf, Nationalteam<br />
Saudi Arabien und TV <strong>Bergheim</strong>. Des Rätsels Lösung zeigte sich am Turniertag:<br />
Durch einen Meldefehler war die Mannschaft des TVB der höchsten Leistungsklasse<br />
zugeteilt. Doch das Team schlug sich sensationell. Mit einem Vorrundensieg<br />
und einer glücklichen Tabellenkonstellation erreichten wir sogar das Halbfinale und<br />
wurden achtbarer Vierter.<br />
168<br />
Kreispokalsieger und Rekordmeister 1981<br />
Hubert Stehmans, Reinhard Frost, Georg Brungs,<br />
Norbert Bellinghausen, Herbert Röhnisch, Walter Markert,<br />
Johannes Mehlem, Fred Brodesser, Albert Wollersheim, Rudi Stelter
Die 80er <strong>Jahre</strong> - Erfolge und Rückschritte<br />
Aus der Bezirksliga mussten die <strong>Bergheim</strong>er Herren 1979 nach nur einjähriger Zugehörigkeit<br />
wieder absteigen. Es sollte der einzige reguläre Abstieg in der 40-jährigen<br />
Abteilungsgeschichte bleiben. Freiwillig gab man 1980 nochmals eine Klasse<br />
auf, um die drei Herrenmannschaften neu zu formieren und einen Neubeginn zu<br />
starten. Das Spieljahr 1980/81 wurde dann zum erfolgreichsten Jahr der Volleyballer.<br />
Die III. Mannschaft spielte in der II. Kreisklasse, die zweite wurde Meister in<br />
der I. Kreisklasse und die erste Mannschaft ungeschlagen mit 44:0 Punkten Meister<br />
in der Kreisliga. Ein Rekord für die Ewigkeit, da in der Folgezeit die Staffeln auf<br />
Kreisebene hinsichtlich der Anzahl teilnehmender Mannschaften deutlich reduziert<br />
wurden. Im gleichen Jahr wurde das Team zusätzlich Kreispokalsieger und konnte<br />
dabei fünf höherklassige Teams hinter sich lassen.<br />
Dann machten sich jedoch die begrenzten Möglichkeiten in <strong>Bergheim</strong> bemerkbar.<br />
Es fehlte an Nachwuchs und Hallenkapazitäten. Die Schulzentren in den benachbarten<br />
Orten <strong>Sieg</strong>lar, Troisdorf und später auch Mondorf erhielten moderne Mehrfachhallen<br />
und boten den dort ansässigen Vereinen wesentlich bessere strukturelle<br />
Grundlagen. Dies führte letztlich zum Weggang des einen oder anderen <strong>Bergheim</strong>er<br />
Stammspielers. Auch Walter Markert verließ den Verein, nachdem er schon lange<br />
nicht mehr in <strong>Bergheim</strong> wohnte.<br />
Mit zwei Herrenmannschaften nahm der TVB in den Folgejahren mit wechselndem<br />
Erfolg an den Meisterschaftsrunden teil. 1988 konnte noch einmal ein zweiter Platz<br />
in der Bezirksklasse erreicht werden. Das Aufstiegspiel gegen den FSB Bonn ging<br />
knapp mit 14:16 im Entscheidungssatz verloren. Im gleichen Jahr konnten wir sowohl<br />
in Troisdorf, wie auch mit einem Teil des Teams in Niederkassel Stadtmeister<br />
werden.<br />
Die „Legende <strong>Bergheim</strong>“ in den 90er <strong>Jahre</strong>n<br />
1989 löste sich die in der Bezirksklasse spielende erste Herrenmannschaft auf. Neu<br />
formiert hatte sich eine zweite Mannschaft, deren Stamm sich im wesentlichen aus<br />
der 1974er Meistermannschaft zusammensetzte. Inzwischen in die <strong>Jahre</strong> gekommen,<br />
wurde das Team Kreisklassenmeister und spielte ab 1990 als alleiniger <strong>Bergheim</strong>er<br />
Vertreter im Volleyball-Verband. Es folgten drei Kreisligameisterschaften hintereinander;<br />
aufsteigen wollte man nicht mehr, hatten doch Familie und Beruf eindeutig<br />
Vorrang vor dem Sport. Die in den achtziger <strong>Jahre</strong>n abgewanderten Spieler kehrten<br />
zurück, so dass noch lange eine schlagkräftige Truppe zusammen blieb.<br />
Die Gegner, meist Nachwuchsteams der größeren Vereine aus dem Kreisgebiet,<br />
wurden mit Routine und Geschick zur Verzweiflung gebracht. Schiedsrichter hatten<br />
angesichts des Erfahrungsschatzes von vornherein einen schweren Stand. Nach dritten<br />
und vierten Plätzen in den Folgejahren beschloss man 1997, sich aus den Meisterschaftsrunden<br />
zurückzuziehen. Der älteste Spieler war 59 <strong>Jahre</strong> alt geworden, das<br />
Durchschnittsalter der Truppe lag bei über 45 <strong>Jahre</strong>n. Als Tabellenvierter ging es<br />
1997 in den letzten Spieltag. Zu Gast hatten wir die beiden Tabellennachbarn. Beide<br />
169
Herren 2008 nach einem Freundschaftsspiel<br />
Reinhard Frost, Otmar Andrée, Herbert Schneider, Manfred Hergersberg, Werner Grommes,<br />
Dietrich Berndt, Herbert Röhnisch, Johannes Mehlem<br />
wurden mit 3:0 abgefertigt, so dass zum Abschluss noch einmal ein dritter Platz zu<br />
Buche stand, der zum Aufstieg in die Bezirksklasse gereicht hätte. Vom Aufstiegsrecht<br />
profitierte der TuS Mondorf.<br />
Volleyball 2009<br />
Wie hat sich der Sport verändert: Volleyball ist nicht mehr „in“, andere Trendsportarten<br />
gewinnen die Oberhand. Die Strukturen im Verbandsspielbetrieb haben sich<br />
fast auf den Stand Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> zurückgebildet. Bezirksklasse ist weitgehend<br />
unterste Spielklasse. Daran hat auch die nach 1972 erstmalige Teilnahme der<br />
deutschen Volleyball-Herren bei Olympia in Peking nicht viel geändert. In den deutschen<br />
Medien war von Volleyball nicht viel zu sehen.<br />
Seit vielen <strong>Jahre</strong>n gewinnt der Hobbyspielbetrieb, organisiert auf Kreisebene, deutlich<br />
an Zulauf. So nahm auch der TV <strong>Bergheim</strong> mit einer Mixed- Mannschaft seit<br />
Mitte der achtziger <strong>Jahre</strong> am Spielbetrieb teil. 1995/96 schloss man eine Spielgemeinschaft<br />
mit der SpVgg Lülsdorf/Ranzel und startete einige <strong>Jahre</strong> unter der Bezeichnung<br />
„BeLüRa“. Aufstiege bis zur höchsten Leistungsklasse wurden erreicht.<br />
170
Aber auch diese Mannschaft löste sich wieder auf, vereinigte sich 2001 mit dem<br />
verbliebenen Rest der alten Herren und bildet bis zur heutigen Zeit eine reine Trainingsgruppe.<br />
Zu besonderen Anlässen, wie Jubiläen oder Einladungen befreundeter Vereine, tritt<br />
auch die frühere Herrenmannschaft noch in Erscheinung. Sie können es immer<br />
noch: Seit 1997 ist „die Legende“ unbesiegt...<br />
Reinhard Frost<br />
Einspielen<br />
Nach dem Abpfiff. Von hinten: Johannes Mehlem, Birgitt Frost (Miesen), Manfred Hergersberg,<br />
Dietrich Berndt, Werner Grommes, Herbert Schneider.<br />
171
Walking / Nordic Walking<br />
Übungsstunden<br />
Walking gemischt (Monika Mues)<br />
Mo 18 Uhr, April-Okt. Sportplatz Bergstraße,<br />
Nov.-März Markusstraße<br />
Nordic-Walking gemischt (Hannelore Hermanski)<br />
Do 18 Uhr, Treffpunkt wie bei Walking<br />
172
Trimm-Trab ins Grüne<br />
Der „Trimm-Trab ins Grüne“ begann vor über 30 <strong>Jahre</strong>n mit dem damals weit über<br />
<strong>Bergheim</strong> hinaus bekannten und beliebten Volkslauf in unseren herrlichen <strong>Sieg</strong>-<br />
Auen. Traditionell wird er vom TV <strong>Bergheim</strong> jährlich zum Saisonbeginn veranstaltet.<br />
Manche nutzen ihn als erstes Freilufttraining für den Erwerb des Deutschen<br />
Sportabzeichens.<br />
Kinder aller Jahrgangsstufen, sogar solche, die von einer stolzen Mama flott im Kinderwagen<br />
bewegt werden, Jugendliche, Erwachsene, darunter auch Vertreter der<br />
„Alte-Herren-Abteilung“ und ortsfremde Läufer folgen der Einladung des Deutschen<br />
Leichtathletik-Verbandes zum „Run-Up“, wie es heute heißt.<br />
Diese Breitensport-Aktion zu Beginn der Lauf- und Walking- Saison soll dazu beitragen,<br />
dass immer mehr Menschen aller Altersgruppen Spaß an Bewegung in der<br />
freien Natur finden und dann möglichst dauerhaft regelmäßig Ausdauersport betreiben.<br />
Die Aufgabe besteht darin, mindestens eine Stunde in Bewegung zu bleiben<br />
– sei es laufend, trabend, zwischendurch auch gehend und Atemgymnastik treibend,<br />
dann wieder joggend – und auf diese Weise drei, fünf oder auch mehr Kilometer zurückzulegen.<br />
Am Ende der Veranstaltung erhalten alle Teilnehmer einen bronzenen<br />
Erinnerungs-Taler, die "Run up Medaille".<br />
Jochen Köster<br />
(Nordic-) Walking<br />
Walking stammt aus den USA. Man kann es "gebremstes Jogging" nennen. Geschult<br />
werden dabei Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Der<br />
untrainierte Walker und Nordic-Walker sollte darauf achten, dass sein Puls nicht<br />
über 130 Schläge in der Minute steigt. Beim Walken bleibt ein Fuß immer am Boden,<br />
und die Knie werden gut ausgestreckt. Die Füße sollen von der Ferse her vollständig<br />
abrollen, die Arme gleichmäßig gegengleich mitschwingen.<br />
Beim Nordic-Walken wenden wir die Alpa-Technik an, eine Kraftübung mit Stöcken:<br />
aufrechter Gang, langer Arm, flacher Stock, angepasster Schritt. Es ist 40-<br />
50 Prozent effektiver als Walking ohne Stöcke. Nordic-Walking trainiert die aerobe<br />
Ausdauer, kräftigt die Oberkörpermuskulatur und löst Muskelverspannungen im<br />
Schulter- und Nackenbereich. Es verbessert die Herz-Kreislaufleistung und entlastet<br />
den Bewegungsapparat. Daher ist es besonders gut geeignet für Personen mit Knie-<br />
oder Rückenproblemen. Außerdem steigert es den Kalorienverbrauch (Vergleich:<br />
Walking 280 kcal/h, Nordic-Walking 400 kcal/h).<br />
Im TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> wurde vor 20 <strong>Jahre</strong>n der Lauftreff ins Leben gerufen, vom<br />
Leichtathletik-Verband Nordrhein wurden wir für diese langjährige Mitgliedschaft<br />
sogar ausgezeichnet. Als die "Trendsportart" Walking aufkam, wurde sie in das Vereinsprogramm<br />
aufgenommen. Und 2004 wurde die neu gegründete Gruppe Nor-<br />
173
dic-Walking ein fester Bestandteil des Outdoorsports im TVB.<br />
Anfangs waren wir eine kleine Gruppe; sie ist allmählich zu einer größeren Gemeinschaft<br />
gewachsen. Für Einsteiger sind wir jederzeit offen, und für Interessenten bieten<br />
wir Nordic Walking Kurse an. Alle von uns sind in den Sommermonaten in den<br />
<strong>Sieg</strong>- Niederungen, in den Wintermonaten auf der "Balkanroute" unterwegs. Manche<br />
beteiligen sich an besonderen Veranstaltungen: am Halbmarathon im Walking<br />
in Bregenz (Dreiländereck), am Kölnmarathon, am Walking-Day in Gelsenkirchen<br />
oder am Weihnachtslauf in Mondorf. Traditionell geworden ist unser Grillfest am<br />
alten Sportplatz im Sommer, und am Ende jeder Saison fehlt nicht die Weihnachtsfeier.<br />
Hannelore Hermanski<br />
174
175
Wandern<br />
Übungsstunden<br />
Die Wanderungen finden gewöhnlich samstags statt. Treffpunkt<br />
ist jeweils um 13 Uhr am Paul-Schürmann-Platz. Am Freitag,<br />
dem 16. Oktober 2009 ist ab 9 Uhr eine Ganztagswanderung<br />
vorgesehen. Im November und Dezember wird nicht gewandert.<br />
Die Termine für 2010 werden beim <strong>Jahre</strong>sabschlusstreffen<br />
im Januar bekannt gegeben.<br />
176
Die Wandergruppe im TV-<strong>Bergheim</strong><br />
Die Wandergruppe bildete sich im Herbst 1972 auf Anregung von Lorenz Pilger.<br />
Nach langen Gesprächen mit Heinrich Brodeßer erklärte sich dieser bereit, die<br />
Gruppe zu führen. Die erste Wanderung führte im November 1972 ins Siebengebirge.<br />
Ca. 30 Personen wanderten von Oberdollendorf zum Kloster Heisterbach,<br />
weiter zum Weilberg, Stenzelberg und Petersberg. Zum Abend kehrte die Gruppe<br />
durchnässt und hungrig in die Bauernschänke in Oberdollendorf zum Schlachtfest<br />
ein. Satt und müde fuhren wir nach <strong>Bergheim</strong> zurück .<br />
Das war der Anfang!<br />
In den <strong>Jahre</strong>n danach führte uns unser Wanderführer Heinrich einmal im Monat in<br />
die nähere und weitere Umgebung. Bei jeder Burg erklärte er uns die Besitzverhältnisse<br />
der Geschlechter seit dem Mittelalter und früher und wer mit wem und warum<br />
verheiratet oder auch nicht war. In jeder von uns besuchten Kirche wusste er die<br />
Daten der Grundsteinlegung und die Beziehungen zu Klöstern und Bischöfen. Sein<br />
Wissen ist unerschöpflich. Diese Erläuterungen vermissen wir nun sehr.<br />
Herrliche Wochenendfahrten kamen hinzu: Frühjahr 1973 zur Jugendherberge nach<br />
Freusburg (<strong>Sieg</strong>erland), 1974 nach Berleburg und Latzbruch, 1975 nach Manderscheid,<br />
1976 nach Kürten. 1978 fand die erste Wanderfahrt zur „Dicken Eiche“ nach<br />
Hauenstein im Pfälzer Wald statt. 1979 ging es in das Haus der Aachener Turngemeinde<br />
in der Finsterau im Vichtbachtal bei Zweifall/Eifel. 1981 stand zum zweiten<br />
Mal Hauenstein im Pfälzer Wald auf dem Programm. Mancher wird sich noch an die<br />
unvergessliche „unruhige“ Nacht im Männerschlafsaal erinnern! 1983 war wieder die<br />
Finsterau im Vichtbachtal an der Reihe, 1986 fuhren wir nach Nieder-Heckenbach,<br />
und im <strong>Jahre</strong> 1988 zur Sauerlandhütte bei Kirchhunden. Mit dabei war auch diesmal<br />
Fredys obligatorischer „Bienenstich“!<br />
Im September 1989 feierte die Wandergruppe den 60. Geburtstag von Heinrich<br />
Brodeßer und den 70. Geburtstag von Josef Feuser, dem stillen Organisator, gemeinsam<br />
im Garten von Heinrich. Es wurde gegessen, getrunken, gesungen, Gedichte<br />
vorgetragen und gelacht, so dass es an diesem Abend sehr spät wurde. Wir<br />
alle denken noch sehr gerne an diese vergnügten Stunden.<br />
Im April 1990 und Mai 1993 verbrachten wir ein Wanderwochenende im Westerwald<br />
im Jugendheim Niedermühlen (mit Hallenbad) bei Flammersfeld. Anfang Juni 1991<br />
war das Jugend- und Familienerholungsheim „Naturfreundehaus Berg“ in Berg bei<br />
Altenahr das Ziel für unsere Wochenendwanderungen.<br />
Unvergesslich sind die Tageswanderungen zur „Teufelslay“, auf dem Rotweinwanderweg<br />
und zur Nikolauswanderung nach Dernau 1993.<br />
Am Samstag, dem 22. November 1997, feierte unsere Wandergruppe ihr 25jähriges<br />
Bestehen mit einem gemütlichen Abend in der Gaststätte Boss bei Carmen Nagel.<br />
Zur Erinnerung an die erste Wanderung gab es als „Festtagsessen“ Schlachtplatte<br />
bzw. Eisbein! An diesem Abend hielt Fredy Sell einen Diavortrag über 25 <strong>Jahre</strong> Wandern<br />
in der Wandergruppe des TV <strong>Bergheim</strong>.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 2004 übergab Heinrich Brodeßer nach 32 <strong>Jahre</strong>n Wanderführer aus Alters-<br />
177
gründen den Wanderstab an Eberhard Müller und Alfred (Fredy) Sell.<br />
36 <strong>Jahre</strong> besteht nun die Wandergruppe, die Teilnehmer wechselten, aber ein „harter<br />
Kern“ geht jeden Monat weiter „auf Strecke“. Die Länge der Wanderstrecken<br />
sind dem fortgeschrittenen Alter der Gruppe angepasst. Wir freuen uns über jede<br />
Verstärkung! Besonderer Anreiz: seit einiger Zeit wird bei den Wanderungen ein<br />
„Einkehrschwung“ durchgeführt.<br />
Fredy Sell, Eberhard Müller<br />
178<br />
Der <strong>Sieg</strong>burger Wald im Herbst
179
Yoga<br />
Übungsstunden<br />
Die Kurse von Birgit Folgmann finden in der Schulzeit statt,<br />
jeweils dienstags von 17.30 bis 18.45 Uhr in der Turnhalle der<br />
<strong>Sieg</strong>auenschule. Der Einstieg ist immer nach den Schulferien<br />
möglich. Mitzubringen sind bequeme Kleidung, warme Socken<br />
und <strong>ev</strong>tl. eine Decke oder ein flaches Kissen für den Kopf. Gebühren<br />
6 € je Abend, für TVB-Mitglieder 4 €. Bitte vorher anmelden<br />
unter 0228-451<strong>100</strong>.<br />
180
Für wen ist Yoga?<br />
Für alle Menschen, die etwas Gutes für sich tun wollen und Interesse an diesem<br />
Jahrtausende alten, ursprünglich aus Indien stammenden Übungsweg haben. Was<br />
wird geübt? Yoga umfasst zunächst sanfte Körperübungen, die achtsam ausgeführt<br />
werden. Sie sind heute angepasst an die Beweglichkeit und Kraft des Durchschnittsmenschen<br />
und können in der Schwierigkeit langsam gesteigert werden. Ein tiefer<br />
Atem führt zu Entspannung und Wohlbefinden. Eine kurze Meditation verbessert<br />
die Konzentration und fördert die Berührung mit sich selbst.<br />
Seit Sommer 2006 gibt es beim TV <strong>Bergheim</strong> wieder einen (Hatha-)Yoga-Kurs. Für<br />
gut eine Stunde können die Teilnehmenden sich vom Alltagsgeschehen zurückziehen,<br />
um ganz auf ihren Körper zu hören. Gemeinsam werden für sie passende<br />
Positionen (Asanas) geübt, nicht der spektakuläre Kopfstand, sondern Haltungen<br />
wie Held(in), Kobra, Hund, Krokodil, Diamant, großes <strong>Sieg</strong>el, Baum. Sie werden<br />
fließend eingenommen. Unnötige Spannungen lösen sich und die Muskulatur wird<br />
gekräftigt. Im Mittelpunkt steht der Rücken, d.h. die Aufrichtung der Wirbelsäule.<br />
Der Atem wird bewusst wahrgenommen. Er bestimmt den Rhythmus der Bewegungen.<br />
Die Übenden lernen immer vollständig auszuatmen. So kann jede Zelle neu mit<br />
Sauerstoff versorgt werden. Durch die Lenkung des Atems (Pranayama) und eine<br />
kurze Stille-Phase können die uns stetig begleitenden Gedanken und Gefühlsimpulse<br />
mehr und mehr zur Ruhe kommen.<br />
Eine tiefe Wirkung der Übungen beruht auf ihrer achtsamen, konzentrierten Ausführung.<br />
Man lernt sich selbst besser kennen, leistet einen Beitrag zur eigenen Gesundheit<br />
und kann neue Kraft für den Alltag schöpfen.<br />
Birgit Folgmann<br />
181
Alle Angebote des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
Aerobic<br />
Body Workout Kogej<br />
Montag, 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic (Fortgeschrittene) Kogej<br />
Montag, 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout Kogej<br />
Dienstag 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic (Anfänger) Utzerath<br />
Dienstag 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic (Mittelstufe) Kogej<br />
Mittwoch 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout Kogej<br />
Mittwoch 20.00-21.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout Utzerath<br />
Donnerstag 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Step Aerobic (Fortgeschrittene) Kogej<br />
1./3./5. Samstag 11.00-12.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Body Workout Utzerath<br />
2./4. Samstag 11.00-12.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Badminton<br />
Jugend (ab 5 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />
Dienstag 16.30-18.00h Markusstraße<br />
Gemischt (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Buschmann/Rödder<br />
Dienstag 20.00-22.00h Markusstraße<br />
Gemischt (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />
Sonntag 9.00-12.00h Markusstraße<br />
Basketball<br />
Männer (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Schell<br />
Mittwoch 20.30-22.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Männer (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Schell<br />
Freitag 17.00-18.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
182
Gymnastik<br />
Seniorinnen (ab 60 <strong>Jahre</strong>) Odenthal<br />
Mittwoch 17.00-18.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Frauen (ab 40 <strong>Jahre</strong>) Plener<br />
Mittwoch 14.00-15.00h Markusstraße<br />
Frauen (ab 40 <strong>Jahre</strong>) Hilbert<br />
Mittwoch 19.00-20.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Männer (ab 50 <strong>Jahre</strong>) Pützstück<br />
Donnerstag 20.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Männer (ab 50 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />
Donnerstag 20.00-22.00h Markusstraße<br />
Wirbelsäule (Gemischt)* Odenthal<br />
Montag 9.30-10.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Wirbelsäule (Gemischt)* Odenthal<br />
Mittwoch 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Wirbelsäule (Gemischt)* Camp<br />
Donnerstag 16.30-17.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Wirbelsäule (Gemischt)* Camp<br />
Donnerstag 17.45-18.45h Paul-Schürmann-Platz<br />
Funktionsgymnastik Schönberg<br />
Dienstag 19.00-20.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Funktionsgymnastik Willems<br />
Donnerstag 17.30-19.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Stretching Mundorf<br />
Montag 20.15-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Ju-Jutsu<br />
Ju-Ju Kids (6-12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />
Samstag 14.00-15.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Jugend (ab 12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />
Montag 16.00-18.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Jugend (ab 12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />
Freitag 17.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
183
Ju-Jutsu (Fortsetzung)<br />
Erwachsene Rudolph/Jacob<br />
Dienstag 20.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Erwachsene Werner/Jacob<br />
Freitag 19.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Erwachsene Mundorf/Jacob/Schmidt<br />
Sonntag 10.00-12.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Leichtathletik / Sportabzeichen<br />
Gemischt (Mai-September) Buschmann/Enders<br />
Mittwoch 15.30-17.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Jugend (Oktober-April) Buschmann/Enders<br />
Mittwoch 15.00-17.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Rhönradturnen<br />
Gemischt (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Redeker/Krell<br />
Montag 16.30-18.00h Markusstraße<br />
Tischtennis<br />
Schüler (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Bauer<br />
Montag 18.00-19.30h Markusstraße<br />
Jugend (ab 10 <strong>Jahre</strong>) Rohweder<br />
Mittwoch 17.30-19.30h Markusstraße<br />
Jugend (ab 10 <strong>Jahre</strong>) Schulte<br />
Freitag 18.00-19.30h Markusstraße<br />
Jugend Trainingsgruppe Rohweder<br />
Samstag 15.00-17.00h Markusstraße<br />
Erwachsene Rohweder<br />
Montag 19.30-22.00h Markusstraße<br />
Erwachsene Rohweder<br />
Mittwoch 19.30-22.00h Markusstraße<br />
Erwachsene Rohweder<br />
Freitag 19.30-22.00h Markusstraße<br />
184
Turnen & Spiel<br />
Eltern und Kind Müller<br />
Montag 9.30-11.00h MZH Müllekoven<br />
Eltern und Kind Müller<br />
Freitag 9.00-10.15h Paul-Schürmann-Platz<br />
Eltern und Kind Müller<br />
Freitag 10.15-11.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Eltern und Kind Stehr<br />
Mittwoch 16.15-17.30h Markusstraße<br />
Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Schreiner<br />
Montag 16.30-18.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />
Mittwoch 15.15-16.15h Markusstraße<br />
Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />
Freitag 15.00-16.00h Markusstraße<br />
Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Schreiner<br />
Dienstag 15.00-16.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Weber/Bösl<br />
Mittwoch 15.00-17.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Enders<br />
Freitag 15.30-17.00h Paul-Schürmann-Platz<br />
Rope Skipping Enders/Schell-Schwadorf<br />
Montag 15.00-16.30h Markusstraße<br />
Ballspiele (Jungen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Enders<br />
Dienstag 15.00-16.30h Markusstraße<br />
Turnen Jungen (ab 5 <strong>Jahre</strong>) Buschmann/Enders<br />
Freitag 14.00-15.30h Paul-Schürmann-Platz<br />
Turnen Gemischt (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />
Freitag 16.00-17.00h Markusstraße<br />
Volleyball<br />
Mixed (ab 18 <strong>Jahre</strong>) Frost<br />
Dienstag 20.00-22.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
185
Walking / Nordic Walking<br />
Walking Gemischt (April-Oktober) Mues<br />
Montag 18.00h Sportplatz Bergstraße<br />
Walking Gemischt (November-März) Mues<br />
Montag 18.00h Markusstraße<br />
Nordic Walking Gemischt (April-Oktober) Hermanski<br />
Donnerstag 18.00h Sportplatz Bergstraße<br />
Nordic Walking Gemischt (November-März) Hermanski<br />
Donnerstag 18.00h Markusstraße<br />
Wandern<br />
Gemischt Müller<br />
siehe Bericht der Abteilung<br />
Yoga<br />
Gemischt* Folgmann<br />
Dienstag 17.15-18.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
* Kursangebote: Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht erforderlich, da eine Kursgebühr<br />
erhoben wird. Mitglieder zahlen jedoch in der Regel eine deutlich geringere<br />
Kursgebühr. Die Gebühr muss entweder vor Beginn des Kurses entrichtet werden<br />
oder zur ersten Übungseinheit mitgebracht werden. Wenden sie sich bei Fragen<br />
bitte an den zuständigen Fachwart oder direkt an den Übungsleiter.<br />
186
Ein Dankeschön an „unsere Unverzichtbaren“<br />
Wer alle Namen nachfolgender Liste zusammenzählt, kommt auf die stolze Zahl<br />
von 55 Übungsleitern und Helfern. Und es gibt weitere, hier nicht namentlich aufgeführte<br />
junge und alte Mitglieder, die auch ohne offizielle Beauftragung stets und<br />
immer dann ansprechbar sind, wenn der Vorstand und der Verein Hilfe benötigen.<br />
Wir wissen um die besondere Bedeutung all dieser Mitglieder für den täglichen<br />
Übungsbetrieb in den Hallen und für das Vereinsleben. Wir nehmen gerne die Gelegenheit<br />
wahr, aus dem besonderen Anlass des Vereinsjubiläums diesen engagierten<br />
Frauen, Männern und Jugendlichen herzlich zu danken für ihren unverzichtbaren<br />
Einsatz zum Wohle des Vereins.<br />
Übungsleiterinnen und Übungsleiter<br />
Der Vorstand<br />
Bauer, Jens, geb. 1974 in <strong>Sieg</strong>lar, Dipl.-Kaufmann, berät alle, die an den Steuergesetzen<br />
verzweifeln. Seit Kindesbeinen beim TVB (Kinderturnen), ab 1989 Tischtennis:<br />
Spieler in Ober- und Regionalliga, Jugendwart, Trainer, Sportwart; diverse<br />
Turniersiege und Meisterschaften, 5. Platz bei den Deutschen Pokalmeisterschaften.<br />
Pressewart des TVB, inaktives Mitglied des Junggesellenvereins <strong>Bergheim</strong>. Hobbys:<br />
Fußball, Skilaufen, Golf, Kegeln, Reisen (bislang in zwölf Ländern), Feiern, Lesen,<br />
Kochen, gutes Essen.<br />
Brien, Petra, Jg. 1969, verheiratet, 2 Jungs, seit 2005 im TVB (Body Workout, Gymnastik).<br />
Bewegungsförderung, Kleinkinderturnen, zur Zeit in Übungsleiterausbildung.<br />
Czyborra, Michaela, Jg.1982, gelernte Zahnmedizinische Fachangestellte, hat eine<br />
Tochter von 4 <strong>Jahre</strong>n und ist glücklich vergeben, viele <strong>Jahre</strong> in Leichtathletik und<br />
Badminton aktiv, zur Zeit in Übungsleiterausbildung (Lizenz C für Breitensport).<br />
Czambor, Jennifer, Jg. 1990, Schülerin, hat von klein auf diverse sportliche Tätigkeiten<br />
ausprobiert, ist dem Schwimmen treu geblieben, fährt gerne Fahrrad, Lieblingsreiseziel:<br />
Thailand; Motto: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden,<br />
kannst du etwas Schönes bauen!“<br />
187
Buschmann, Wilhelm, Jg. 1927, gefühlte <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> lang Oberturnwart im TVB bis<br />
2002, ohne ihn geht wenig, mit ihm meistens alles. Seit 1971 Übungsleiter Turnen,<br />
seit 1975 Leichtathletik-Kampfrichter, seit 1978 nimmt er die Prüfungen für das<br />
Deutsche Sportabzeichen ab, er selbst hat das Goldene Sportabzeichen bisher 40mal<br />
erworben. Er trainiert Badminton, Gymnastik, Leichtathletik, Geräteturnen.<br />
Bendlow, Fabian, geb. 1981 in Bergisch-Gladbach, Dipl.-Biologe, Ju-Jutsu seit ca.<br />
12 <strong>Jahre</strong>n, Bezirksjugendvertreter Köln (NWJJV).<br />
Camp, Karin, verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Niederkassel, staatlich geprüfte<br />
Gymnastiklehrerin, leitet seit 1998 Gymnastikkurse im TVB, Sport ist ihr Hobby.<br />
Enders, Erika, geb. 1959 in Vilvoorde (Belgien), mit belgischer Mutter und deutschem<br />
Vater, verheiratet mit einem <strong>Bergheim</strong>er, eine Tochter, seit 10 <strong>Jahre</strong>n Übungsleiterin,<br />
ab 2006 Oberturnwartin im TVB. Inhaberin zahlreicher Übungsleiterlizenzen,<br />
Leistungsabzeichen und auch des Zertifikats „Gut drauf“ - was ihrem Motto<br />
entspricht: nicht nur sportlich, sondern auch gesund durchs Leben zu gehen. Turnen<br />
und Spielen, Leichtathletik / Sportabzeichen.<br />
Folgmann, Birgit, geb. 1957 bei Bremen, wohnt seit 1993 mit Mann und Tochter<br />
im sonnigen <strong>Bergheim</strong>, arbeitet als wissenschaftliche Angestellte für die Arzneimittelsicherheit,<br />
ist Naturliebhaberin, wandert gerne (<strong>Sieg</strong>, Eifel) und genießt das Kanufahren,<br />
besonders in Schweden. Übt Yoga seit 20 <strong>Jahre</strong>n, über fünf <strong>Jahre</strong> hat sie<br />
es gelernt und gibt es nun mit Freude weiter.<br />
Frost, Reinhard, geb. 1953 in Bonn, Verwaltungsleiter beim Meinungsforschungsinstitut<br />
„dimap“ (Bonn/Berlin), Volleyball-Urgestein im TVB seit Ende 1968. Ab<br />
1974 Fachwart Volleyball, Übungsleiterlizenz seit 1975. Als Trainer des Damenteams<br />
des TV <strong>Bergheim</strong> heiratete er 1981 die hübscheste Mitspielerin, zwei erwachsene<br />
Kinder. Seit 2008 wieder Vorstandsmitglied im TVB. Tanzt begeistert mit Ehefrau<br />
Birgitt in der Tanzsportabteilung der SpVgg. Lülsdorf / Ranzel.<br />
Groß, Walter, Vertreter von Eddy Mundorf in der Stretching-Gymnastikgruppe.<br />
Familienvater mit zwei Söhnen, braucht kein Geld für graue Strähnchen auszugeben.<br />
Zuerst Fußballverein SV- <strong>Bergheim</strong>, dann Tischtennis im TVB, ab Beginn der 80-er<br />
<strong>Jahre</strong> Ju-Jutsu. Hobbys: Kunst und Malerei, seit ca. 5 <strong>Jahre</strong>n Sänger in der Gruppe<br />
„De Frösch“ (<strong>Bergheim</strong>).<br />
Hamacher, Edda, Jg. 1958, hat sechs Kinder im Alter von 24, 22, 20, 17, 15, 11<br />
<strong>Jahre</strong>n, Erzieherin in der OGTS Anna Schule in Alfter, studiert Bildungswissenschaft<br />
an der FernUni Hagen, war Leichtathletik-Leistungssportlerin, Übungsleiter-<br />
C-Lizenz, wirbelt mit beim Freilichtwandertheater Alfter e.V.<br />
188
Hermanski, Hannelore, geb. 1957 in Daun in der Eifel, wohnt seit 1983 in <strong>Bergheim</strong>,<br />
verheiratet, zwei erwachsene Kinder, 2001 Walking- Lizenz, 2003 Übungsleiterschein,<br />
Leiterin des Walking- Treffs im TVB.<br />
Hilbert, Leni, ist eine Ur-<strong>Bergheim</strong>erin, wohnt in der <strong>Sieg</strong>straße, ihr Vater Johann<br />
Engels hat den <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> mitbegründet. Sie besuchte mehrere<br />
Lehrgänge für Gesundheits- und Freizeitsport (u.a. Rückenschule, Pilates).<br />
Jacob, Thomas, geb. 1981 in <strong>Sieg</strong>lar, Jurist, Ju-Jutsu seit ca. 15 <strong>Jahre</strong>n, Studien- und<br />
Trainingsaufenthalte in Asien.<br />
Kogej, Andrea, aus dem schönen Müllekoven. She is a class of her own! Unverwüstlich,<br />
mit einer konstanten Direktleitung zum energetischen Jungbrunnen, Powerfrau<br />
pur!<br />
König, Axel, geb. 1966 in Troisdorf, Sportlehrer, verheiratet, 2 Kinder, Ju-Jutsu seit<br />
ca. 30 <strong>Jahre</strong>n, seit 26 <strong>Jahre</strong>n Ju-Jutsu im TVB.<br />
Krell, Nadja, Jg. 1989, nach dem Abitur Ausbildung als Erzieherin, seit ihrer Kindheit<br />
im TVB aktiv, Gruppenhelfer-1- Lehrgang, Gut Drauf- Teamzertifikat und weitere<br />
Ausbildungen. Rhönrad, Rope-Skipping, zur Zeit in Übungsleiterausbildung,<br />
joggt und tanzt Standard und Latein, arbeitet ehrenamtlich in der <strong>ev</strong>angelischen<br />
Kreuzkirche in <strong>Sieg</strong>lar.<br />
Mues, Monika, Jg. 1940, verheiratet, vier Kinder, war 43 <strong>Jahre</strong> als Krankenschwester<br />
tätig, lebt seit 19 <strong>Jahre</strong>n in <strong>Bergheim</strong>. Besitzt seit vier <strong>Jahre</strong>n die Walking- Lizenz.<br />
Müller, Eberhard, geb.1937 in Berlin, ab 1976 im TV-<strong>Bergheim</strong>, langsam in die<br />
vordere Front bei der Jedermann-Turngruppe und Wandergruppe vorgerückt.<br />
Müller, Sandra, geb. 1972 in Braunschweig, verheiratet, zwei Kinder (4 <strong>Jahre</strong>; 7 Monate),<br />
seit 1995 Fachübungsleiterin C (Erwachsenensport, Breitensport, Funktionelle<br />
Gymnastik, Gesundheitssport, Fortbildung Kinderturnen 2007/2008), Hobbys:<br />
Ski- und Snowboarden, Volleyball, Schwimmen u.v.m.<br />
Mundorf, Edmund (Eddy), geb. 1951 in <strong>Sieg</strong>lar, Maschinenbauunternehmer, verheiratet,<br />
zwei Kinder. Ju-Jutsu seit mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n, international tätig. Trainiert<br />
auch die gemischte Gymnastikgruppe (Stretching). Motto: „Der Sport sollte immer<br />
im Vordergrund stehen.“<br />
189
Odenthal, Gabriele, Jg. 1960, gelernte Bauzeichnerin, Hausfrau und Mutter (4<br />
Söhne). Ab 2009 Mitglied im Vorstand des TVB (Beisitzerin). Fernstudium Gesundheitsberaterin.<br />
Freiberufliche Fitnesstrainerin im Frauenstudio, Kurse an der<br />
Volkshochschule (Entspannung, Pilates). Seniorinnengymnastik; Qualitätssiegel des<br />
Deutschen Turnerbundes für Wirbelsäulengymnastik. Reist und segelt gern mit der<br />
Familie.<br />
Plener, Heidi, Jg. 1942, wanderte 1969 aus Berlin in Richtung Bonn, lebt seit 1972<br />
in <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>, verheiratet, eine Tochter, seit 1982 in der Gymnastikgruppe des<br />
TVB, Beisitzerin im Vorstand des TVB. Ihre Hobbys sind Schwimmen, Wandern,<br />
Radfahren und Reisen.<br />
Pützstück, Hubert, Jg. 1934, war Feuerwehrhautpmann von Beruf, wohnt am Rotter<br />
See. Seit 1994 im Verein, ist Fahnenträger des TVB, leitet die Alte-Herren Gymnastik<br />
in der Paul-Schürmann-Halle seit 2003.<br />
Redeker, Ellen, Jg. 1956, aus Dortmund, seit 1977 im Rhein-<strong>Sieg</strong> Kreis, Zahntechnikerin,<br />
drei Töchter (21, 18, 16 J.), hat seit 2000 jedes Jahr den Inline- Marathon<br />
in Köln mitgemacht, gibt Inlineskate-Kurse seit 2004, 1996 Rhönradturnen- Helferschein,<br />
2003 Übernahme der Rhönrad- Abteilung, weitere Hobbys sind Lesen,<br />
Tanzen, orientalischer Tanz, Radfahren, Strandurlaub, Ski fahren und Faulenzen.<br />
Rödder, Sebastian, Jg. 1984, Lehramtsstudent, wohnt in Müllekoven, seit 1998 im<br />
TVB, Fachwart für Badminton.<br />
Rohweder, Karl-Heinz, geb. 1955 in <strong>Sieg</strong>lar, selbstständiger Elektroingenieur, seit<br />
seiner Jugend sportlich aktiv, erst Fußball, seit 1972 Tischtennis mit vielfachen Erfolgen.<br />
Fachwart für Tischtennis im TVB. Hat halb Europa und die USA bereist,<br />
faulenzt aber auch gern. Ist im Vorstand des Tischtennisverbandes Rhein-<strong>Sieg</strong> ehrenamtlich<br />
tätig.<br />
Rudolph, Rolf, geb. 1940 in Schmieritz (Thüringen), Tiefbau-Polier, verheiratet, 2<br />
Kinder, Ju-Jutsu seit ca. 30 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Schell, Jürgen, Jg. 1976, seit 1980 Mitglied des TV <strong>Bergheim</strong>, spielt seit 18 <strong>Jahre</strong>n<br />
Basketball und leitet seit 15 <strong>Jahre</strong>n die Abteilung.<br />
Schell-Schwadorf, Martina, Jg. 1973, verheiratet, Verwaltungsangestellte, mit 4<br />
<strong>Jahre</strong>n Mitglied im TVB, 1992 Erwerb der Übungsleiterlizenz, seit 2005 im Vorstand<br />
als Kinder- und Jugendturnwartin. Rope-Skipping. Wirkte bei Jazz-Dance und Wirbelsäulengymnastik<br />
mit. Hobbys: Radfahren, Walking / Nordic Walking, Tai Chi,<br />
Yoga, Basteln, Lesen, Kochen. Schon ihre Mutter arbeitete im Vorstand des TVB.<br />
190
Ihr Großvater in der Glockenstraße war der letzte Korbflechter <strong>Bergheim</strong>s.<br />
Schmidt, Jochen, geb. 1980 in Troisdorf, Dipl.-Kaufmann, Ju-Jutsu seit ca. 14 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Schreiner, Irmgard, Jg. 1944, seit 1964 aktives Vereinsmitglied, arbeitet seit 23 <strong>Jahre</strong>n<br />
im Vorstand des TVB mit (jetzt als Beisitzerin), lizenzierte Übungsleiterin für<br />
Turnen seit 1972.<br />
Schulte, Denis, geb. 1983 in Troisdorf, Lehramtsstudent der Fächer Sport und Biologie<br />
in Köln, ist sportlich aktiv seitdem er denken kann, Tischtennis-Landesligameister<br />
2004/2005 und 2007/2008, Doppel Bezirksmeister 2001, liebt Sport, Musik,<br />
Natur, Essen, Reisen - wobei es ihn stets der Sonne hinterher zieht.<br />
Stehr, Christina, Jg. 1972, verheiratet, zwei Kinder (4 und 7 J.), Erzieherin, seit 1978<br />
Mitglied im TVB, Turnen für Kindergruppen von 1-12 <strong>Jahre</strong>, lizenzierte Übungsleiterin<br />
seit 1992.<br />
Utzerath, Marion, ist die zweite treibende Aerobic-Kraft. Sie ist der ruhige Pol, die<br />
Sanftmut in Person und einfach „zum Liebhaben“.<br />
Weber, Kerstin, Jg. 1963, arbeitet im Bioladen in Troisdorf-<strong>Bergheim</strong>, verheiratet,<br />
ihre beiden Jungs spielen Tischtennis im TVB; leitet seit drei <strong>Jahre</strong>n die Pipi<br />
Langstrumpf Gruppe, geht regelmäßig walken und fährt gerne Fahrrad, probiert oft<br />
neue Rezepte aus, mag die mediterrane Küche und überhaupt den Süden, vor allem<br />
Spaniens Ibiza.<br />
Willems, Conny vom Deutschen Turnerbund wurde ihr für Funktionsgymnastik<br />
der Pluspunkt Gesundheit DTB „Sport pro Gesundheit“ verliehen.<br />
Werner, Markus, geb. 1976 in Kirchen (<strong>Sieg</strong>), Dipl.-Ing. Elektrotechnik, verheiratet,<br />
2 Kinder, Ju-Jutsu seit ca. 20 <strong>Jahre</strong>n.<br />
191
Helferinnen und Helfer<br />
Borosch, Niklas, 1993 in <strong>Sieg</strong>lar geboren, wohnt in Müllekoven, besucht das Heinrich-Böll-Gymnasium.<br />
Helfer bei Leichtathletik und den „Wilden Kerlen“. Hobbys:<br />
Fußball (beim TuS Mondorf), Tennis, mit Freunden treffen.<br />
Bösl, Lena, Jg. 1994, Gesamtschule Troisdorf-Oberlar, seit August 2008 Helferin in<br />
der Pipi Langstrumpf Gruppe. Hobbys: Lesen, Malen, mit Freunden treffen<br />
Domeinski, Michelle, Ballspiele Jungen.<br />
Enders, Saskia, Jg. 1996, Schülerin in der Korczak- Realschule <strong>Sieg</strong>lar, dort mag sie<br />
Englisch, Kunst, Sport, Ethik und Deutsch. Seit 1999 im TVB, hilft bei Leichtathletik<br />
/ Sportabzeichen und Turnen und Spielen. Haustier: Meerschweinchen. Hat<br />
Angst vor Spinnen. Ist im Club „Wir retten die Hühner“. Lieblingsband: Monrose.<br />
Erreichte 2009 Platz 7 bei der <strong>100</strong>% Olympiade ihrer Schule.<br />
Groß, Johannes, geb. 1992 in Troisdorf, Schüler am Heinrich Böll Gymnasium<br />
<strong>Sieg</strong>lar, Ju-Jutsu seit 2005, Grüngurt, Hobbys: Krafttraining & Zauberei.<br />
Hiersemann, Theresa-Manja, Jg. 1994, Ursulinenschule Hersel, Kleinkinderturnen.<br />
Hobbys: Schwimmen, Einrad fahren, Tanzen.<br />
Knopp, Vanessa, Jg. 1994, Heinrich-Böll-Gymnasium <strong>Sieg</strong>lar, Kleinkinderturnen.<br />
Hobbys: Volleyball, Joggen, Schwimmen, Lesen, Musik hören und Fahrrad fahren.<br />
Mahlberg, Regina, Jg. 1995, Liebfrauenschule Bonn, Kleinkinderturnen. Hobbys:<br />
Sport, Malen, Musik hören.<br />
Meißenburg, Malin, Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Miketta, Lena, Jg. 1995, Ursulinenschule Hersel. Turnen für Jungen. Hobbys: Fußball,<br />
Basketball, Theater spielen, Keyboard.<br />
Niermann, Jannik, Jg. 1994, Heinrich Böll Gymnasium. Kinderturnen. Hobbys:<br />
Fußball, Handball, Waveboard, Tanzen.<br />
Reiz, Frederike, Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Rödder, Camilla, Bewegungsförderung für Mädchen ab 6 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Schönberg, Isabell, Funktionsgymnastik.<br />
192
Schulte-Kellinghaus, Kornelius, geb. 1994 in Troisdorf, besucht das Heinrich-<br />
Böll-Gymnasium, Helfer beim Jungenturnen, arbeitet nebenbei in einer Firma in<br />
Müllekoven, fährt Ski und spielt Fußball in Mondorf (früher: Leichtathletik, Kinderturnen,<br />
Tennis), war ehemals bei den Kleinen Strolchen.<br />
Stern, Johannes, geb. 1989 in <strong>Sieg</strong>burg, Schüler am Kopernikus Gymnasium Lülsdorf,<br />
Ju-Jutsu seit 2003, Blaugurt, Hobbys: Musik in Band, Nachhilfe geben.<br />
193
Informationen zu den Mitgliedsbeiträgen<br />
Auf der Grundlage von § 6 Ziff. 3 unserer Vereinssatzung hat die Mitgliederversammlung,<br />
zuletzt in ihrer Sitzung am 19.03.2009, die nachfolgenden Mitgliedsbeiträge<br />
beschlossen. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge richtet sich nach der Art der<br />
Mitgliedschaft und der jeweiligen Leistungsfähigkeit einzelner Mitgliedergruppen.<br />
Die Erhöhung tritt am 01. Januar 2010 in Kraft.<br />
Danach beträgt der zu entrichtende Mitgliedsbeitrag:<br />
Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung<br />
des 18. Lebensjahres (soweit<br />
sie nicht einer anderen Beitragsklasse<br />
angehören)<br />
Kinder in der Gruppe Eltern/Kind-<br />
Turnen bis zur Vollendung des 4. Lebensjahres<br />
194<br />
[Klasse 02]<br />
[Klasse 04]<br />
5,00 EUR/Monat<br />
beitragsfrei<br />
Erwachsene<br />
(soweit sie nicht einer anderen Beitragsklasse<br />
angehören)<br />
[Klasse 03] 7,00 EUR/Monat<br />
Teilnehmer Outdoor-Sports – altersunabhängig<br />
(zur Zeit: Walking und Lauftreff)<br />
[Klasse 17] 4,00 EUR/Monat<br />
Familie<br />
3 Mitglieder gleich welcher Beitragsgruppe<br />
bei gemeinsamer Wohnung, mindestens<br />
1 Kind / Jugendlicher: Jugendliche<br />
nur bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres<br />
[Klasse 10] 14,00 EUR/Monat<br />
Ehrenmitglieder und Ehrenvorsitzende [Klasse 06] beitragsfrei<br />
Mitglieder ab Vollendung des 65. Lebensjahres<br />
und mindestens 30-jähriger<br />
Vereinsmitgliedschaft<br />
[Klasse 07] beitragsfrei<br />
Sonderbeitrag Abteilung Ju-Jutsu: Der<br />
Sonderbeitrag ist zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag<br />
zu entrichten<br />
3,00 EUR/Monat<br />
Sonderbeitrag Abteilung Aerobic: Der<br />
Sonderbeitrag ist zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag<br />
zu entrichten 1<br />
3,00 EUR/Monat<br />
Aufnahmegebühr 10,00 EUR/einmalig
Die Mitgliedsbeiträge und der Sonderbeitrag werden jeweils zu Beginn des Kalenderhalbjahres<br />
fällig; die Aufnahmegebühr einmalig bei Eintritt. Der Einzug der Mitgliedsbeiträge<br />
und Sonderbeiträge erfolgt ausschließlich im Wege des Bankeinzugsverfahrens<br />
und zwar für das 1. Kalenderhalbjahr Anfang April des <strong>Jahre</strong>s und für<br />
das 2. Kalenderhalbjahr Anfang Oktober des <strong>Jahre</strong>s. Die Aufnahmegebühr wird mit<br />
dem zeitlich nächsten Einzug abgebucht. Mit dem Aufnahmeantrag ist das Mitglied<br />
verpflichtet, eine Einzugsermächtigung zu erteilen.<br />
Für die Beitragshöhe ist die zum Zeitpunkt der halbjährlichen Abbuchung bestehende<br />
Beitragsklasse maßgebend. Änderungen in den persönlichen Verhältnissen, die<br />
zur Änderung der Beitragsklasse führen, sind dem Vorstand unverzüglich anzuzeigen<br />
und nachzuweisen. Nur auf Anzeige hin sind sie zu berücksichtigen.<br />
Die Einstufung in den Familienbeitrag erfolgt bei bereits bestehender Einzelmitgliedschaft<br />
frühestens in dem nach Eintritt der Voraussetzungen folgenden Halbjahr.<br />
Bei Eintritt während des Kalenderjahres werden die Beiträge ab dem Eintrittsmonat<br />
anteilig erhoben.<br />
Der Vereinsaustritt kann entsprechend § 5 Absatz 2 der Satzung nur mit einer Frist<br />
von vier Wochen zum Ende des Kalenderhalbjahres schriftlich dem Vorstand erklärt<br />
werden.<br />
Beitragsermäßigung und Stundung in sozialen Härtefällen gewährt der Vorstand auf<br />
entsprechend begründeten Antrag hin.<br />
Bankverbindungen:<br />
Kreissparkasse Köln VR Bank Rhein-<strong>Sieg</strong> eG<br />
Konto-Nr. 034 000 018 Konto-Nr. 200 445 015<br />
BLZ 370 502 99 BLZ 370 695 20<br />
195
196<br />
Die Halle am Paul-Schürmann-Platz<br />
Die Halle an der Markusstraße
Die <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />
Der Vorstand und der Frosch am Paul-Schürmann-Platz<br />
197
<strong>Bergheim</strong>er Geschichte und Geschichten<br />
Wer die vorliegende Festschrift zum Hundertjährigen Geburtstag unseres TVB<br />
aufmerksam gelesen hat, erkennt, wie sehr die Mitgliedschaft, aus <strong>Bergheim</strong> und<br />
erfreulicherweise auch aus den umliegenden Ortschaften stammend, sich mit dem<br />
Verein und über ihn auch mit dem historischen Fischerdorf an der <strong>Sieg</strong>mündung<br />
identifiziert.<br />
<strong>Bergheim</strong> bietet ganz offensichtlich eine hohe Lebensqualität - anders ist der rasante<br />
B<strong>ev</strong>ölkerungszuwachs der letzten <strong>Jahre</strong> nicht erklärbar. So gilt es heute, die vielen<br />
neuen Mitbürger vom Siedlungsgebiet "Am Krausacker", aber nicht nur von dort,<br />
zu integrieren und in das öffentliche Geschehen möglichst rasch einzubinden. Der<br />
Verein hat seine wichtige Mittlerfunktion auf diesem Gebiet früh erkannt und ist mit<br />
seinen Angeboten hier recht erfolgreich tätig geworden.<br />
Unser Mitglied Heinrich Brodeßer, langjähriger <strong>Bergheim</strong>er Schulleiter und im "Nebenberuf"<br />
anerkannter Heimatforscher, war unter anderem als begeisterter Wanderfreund<br />
viele <strong>Jahre</strong> lang verdienstvoller "Leitwolf" unserer auch heute noch bestehenden<br />
gemischten Wandergruppe. Er hat für unsere Festschrift die sich über viele<br />
Jahrhunderte erstreckende Geschichte unserer Heimatgemeinde aufgezeichnet.<br />
Aus seiner beruflichen Tätigkeit weiß er, dass es für sinnvolles Lernen (fast) nie<br />
zu spät ist. So hat er sich möglicherweise gedacht, auf diese Weise auch diejenigen<br />
seiner ehemaligen <strong>Bergheim</strong>er Schüler, die damals im Heimatkunde-Unterricht mal<br />
wieder gar nicht aufgepasst haben, doch noch zu erreichen!<br />
198
Zur Geschichte des <strong>Sieg</strong>dorfes <strong>Bergheim</strong><br />
von Heinrich Brodeßer<br />
<strong>Bergheim</strong> mag auf eine reiche Geschichte zurückblicken; sie kann aber im Rahmen<br />
einer Festschrift nur angedeutet werden. Wir müssen uns daher auf die Betrachtung<br />
einiger Schwerpunkte beschränken.<br />
Die Gründung des Ortes<br />
und seine Entwicklung in der Frühzeit<br />
Im 6. Jahrhundert siedelten landnehmende Franken auf dem Hochufer der mündenden<br />
<strong>Sieg</strong>. So belegen Bodenfunde aus dem <strong>Jahre</strong> 1925. Beim Ausheben einer<br />
Baugrube am Ende der Witschgasse kamen zwei Frankengräber zutage, die der<br />
Gründungszeit zuzuordnen sind. Die Grabbeigaben wiesen sie als ein Männer- und<br />
ein Frauengrab aus. 1<br />
Genauere Einzelheiten der Ortsgründung entgehen unserer Kenntnis. Gleichwohl<br />
scheint es sich um die Entstehung weniger Bauerngüter zu handeln, wie die Ortsnamenforschung<br />
solches nahe legt. Die "-heim"-Namen deuten auf eine Dorfgründung<br />
hin. 2<br />
<strong>Bergheim</strong> bedeutet "Das Dorf auf dem Berg"; in späteren Urkunden daher als<br />
"Berchem op der Segen" bezeichnet. 3<br />
Die Entwicklung der Hofstellen in den folgenden Jahrhunderten lässt sich nicht<br />
exakt verfolgen. Daher sind wir auf die neueren allgemeinen Forschungsergebnisse<br />
jener Zeit angewiesen. 4<br />
Dort erfahren wir, dass es in der karolingischen Epoche zur Ausbildung von ausgedehnten<br />
Grundherrschaften bzw. Villikationen kam. D. h. viele Bauernwirtschaften<br />
gingen - wie auch immer - in die Hand eines Grundherrn über. Damit begaben<br />
sich freie Bauern in die Abhängigkeit eines Herrn. Sie wurden zu Eigenleuten, zu<br />
1) Marschall, Narr, von Uslar: Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Bergischen<br />
Landes, Zeitschrift des Berg. Geschichtsvereins, Neustadt a. d. Aisch, Bd. 73, Jg. 1954, S. 119.<br />
2) Dittmaier, Heinrich: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Berg. Landes, Zeitschrift<br />
des Berg. Geschichtsvereins, Bd. 74, Jg. 1956, Neustadt a. d. Aisch, S. 10/12.<br />
3) Korth, L.: Das Gräfl. von Mirbach'sche Archiv zu Harff, Annalen des Hist. Vereins für den<br />
Niederrhein, Köln 1893, S. 9. Bei Binterim und Mooren: Die Erzdiozöse Köln, Bd. 1, Düsseldorf<br />
1892, lesen wir S. 551: „Berchem uff der Sigen“.<br />
4) Dazu als Beispiel: Janssen, Wilhelm: Kleine Rhein. Geschichte, Düsseldorf 1997, und<br />
Herborn, Wolfgang: Rheinbach in vorstädtischer Zeit, in HblRS, 76. Jg., 2008, S. 14 - 35. Darin<br />
paradigmatisch die Beschreibung der Entwicklung der bäuerlichen Betriebe vom 9. bis 14. Jahrhundert<br />
nach den Aufzeichnungen des Prümer Urbars.<br />
199
"Grundholden" oder "Mansenbauern", entgingen der fränkischen Erbteilung, blieben<br />
aber an die Scholle gebunden, büßten ein Stück ihrer Freiheit ein, waren aber<br />
nicht rechtlos, unterstanden dem Rechtsschutz des Grundherrn. Sie bewirtschafteten<br />
eine Manse oder Hufe, einen Bauernbetrieb mit Hof, Stallungen, Scheune, Feld,<br />
Wiesen und Wald. Die Hufe stand im Eigentum der Herrschaft, die vom Betreiber<br />
der Manse, dem Villicus, bestimmte Leistungen erwartete, Abgaben von Vieh, Getreide,<br />
Lebensmitteln, Flachs oder Tüchern, Hand- und Spanndiensten u. a. m. 5<br />
200<br />
Abbildung 1: Karte von <strong>Bergheim</strong> und dem Mündungsdelta<br />
der <strong>Sieg</strong> aus dem <strong>Jahre</strong> 1747<br />
5) Die Abgaben lassen sich in Geldwerten berechnen: So wurde beispielsweise der Fuhrdienst<br />
mit 5 Denaren und das abzugebende fette Schwein mit 2 Schillingen (= 24 Denare oder Pfennige)<br />
berechnet, wobei zu bedenken ist, dass der Pfennig eine Silbermünze war, vgl. Herborn.
Zur Grundherrschaft gehörte eine Vielzahl von Mansen, die einem Fronhof zugeordnet<br />
und zu einem Hofesverband, einer Villikation, zusammengeschlossen waren.<br />
Der größte Grundherr unseres Bereiches saß in Vilich. Er verfügte über eine größere<br />
Anzahl von Mansen, die sich in weiter Streulage befanden. Es sollen um die 180<br />
Hufen zur Grundherrschaft gehört haben. 6 Aus einer späteren Urkunde 7 erfahren<br />
wir, dass der Vilicher Grundherr in <strong>Bergheim</strong> fünf der Grundherrschaft eingehörige<br />
Mansen besaß. 8 Wenn wir die Hufe mit dem üblichen Maß von 30 Morgen berechnen,<br />
hatte die Vilicher Grundherrschaft im 9./10. Jahrhundert in <strong>Bergheim</strong> fünf<br />
Hofesgüter mit insgesamt 150 Morgen inne.<br />
Der Herrenhof zu Vilich war im Ursprung vermutlich Königsgut. 9 Er gelangte zu<br />
unbestimmter Zeit in den Besitz des Edlen (vir nobilis) Megingoz und seiner Gemahlin<br />
Gerberga. 10 Möglicherweise wurde bereits den Vorfahren des Megingoz Gut<br />
und Grundbesitz übertragen. Die Quellenlage schweigt zu den Einzelheiten.<br />
Die weitere Entwicklung<br />
Um 978 gründeten Megingoz und Gerberga in Vilich ein Nonnenkloster. Anlass<br />
war der Tod ihres einzigen Sohnes Gottfried, der unter König Otto im Kampf<br />
gegen den Böhmenherzog Boleslaw 976 gefallen war. Dessen Erbe diente nun als<br />
Grundlage jener Stiftsgründung. König Otto II. könnte bereits 978 der Gründung<br />
zugestimmt haben. Eine entsprechende Urkunde blieb indessen nicht erhalten. 11 Jedenfalls<br />
stellten die Stifter das neu gegründete Kloster unter den Schutz des Deutschen<br />
Königs. König Otto III. bestätigte es durch ein Diplom vom 18. Januar 987<br />
als Reichsstift und anerkannte die schon bestehenden Besitzungen und Rechte, ohne<br />
dass diese im Einzelnen aufgeführt wurden. 12 In jener noch unbürokratischen Zeit<br />
genügte ein Verweis auf die bekannten Zustände und ein Vergleich mit den damals<br />
entstandenen Reichsklöstern Quedlingburg, Gandersheim und Essen. Damit waren<br />
auch der Hofesbesitz zu <strong>Bergheim</strong> wie ebenso die Wald-, Jagd-, Fischerei- und Fähr-<br />
6) Wisplinghoff, Erich, in: <strong>100</strong>0 <strong>Jahre</strong> Stift Vilich, Bonn 1978, S. 26.<br />
7) Von 1144.<br />
8) „quinque mansos indominicatos“.<br />
9) Neu, Heinrich, in: <strong>100</strong>0 <strong>Jahre</strong> Stift Vilich, S. 12. Siehe auch Achter, Irmingard: Die Stiftkirche<br />
St. Peter in Vilich, Düsseldorf 1968, S. 16/17.<br />
10) Neu, ebenda.<br />
11) So Wisplinghoff, S. 25.<br />
12) HStAD, Vilich, Urk. 2 a.<br />
201
echte festgeschrieben. Erst in späteren Urkunden und Akten wurden sie in ihrem<br />
Umfang, ihrer Art und ihren Grenzen namentlich angegeben. 13<br />
Die erste Äbtissin des Frauenklosters war die Tochter des Stifterpaares, Adelheid,<br />
eine fromme, resolute, wohltätige Frau, die nach eingehender Prüfung die Benediktiner-Regel<br />
einführte und die Nonnen zum dreifachen Gelübde "der Ehelosigkeit,<br />
der persönlichen Besitzlosigkeit und des Gehorsams" verpflichtete und damit auf<br />
Lebenszeit an das Kloster band. Jahrhunderte später bahnte sich eine Rückentwicklung<br />
zum Kanonissenstift an, in dem persönlicher Besitz und jederzeitiger Austritt<br />
gestattet war. Das Kloster wurde zum freiweltlich adeligen Stift und blieb so bis zur<br />
Säkularisation. 14<br />
Neben den Vilicher Mansen gab es in <strong>Bergheim</strong> noch andere bäuerliche Betriebe.<br />
Im Ort lagen gaugräfliche Besitzungen, die bei der Gründung der Benediktinerabtei<br />
zu <strong>Sieg</strong>burg auf dem Michaelsberg um 1060 in den dortigen Klosterbesitz übergingen<br />
und in einem Fronhof zusammengefasst wurden. Dieser wurde von einem<br />
Verwalter bewirtschaftet.<br />
Und endlich befand sich hierselbst ein befestigter Burghof, den die Ritter von <strong>Bergheim</strong><br />
in Eigenwirtschaft bedienten. Sein Standort lässt sich nicht mehr bestimmen.<br />
Am 10.01.1287 trug Ritter Sybelo von <strong>Bergheim</strong> seinen Rittersitz dem Grafen Adolf<br />
von Berg zu Lehen auf. 15<br />
202<br />
Abbildung 2: In dieser Urkunde überträgt Ritter Sybelo von <strong>Bergheim</strong> seine hier gelegene<br />
Burg dem Grafen von Berg zu Lehen.<br />
13) U. a. 1144, in Monumenta Germaniae Historica, Diploma Konradi III 105.<br />
14) Zur Stiftsgründung und weiteren Entwicklung neben vorgenannter Literatur vor allem<br />
auch Giersiepen, Helga: Das Kanonissenstift Vilich, Bonn 1993. Hier ebenfalls eingehend die<br />
Behandlung der Frage „Stift oder Kloster“, S.54 ff.<br />
15) HStAD, Hgt. Berg, 42.
Der Text der Urkunde lautet: "Nouerint uniuersi presentem litteram visuri et audituri,<br />
quod nos Sybelo miles de Bergheym castrum nostrum Bergheym situm damus in<br />
manus et postetatem nobilis viri domini nostri Adolphi comitis de Monte, recipientes<br />
illud ab eodem ratione homagii possidendum, et nos et nostri heredes eidem et<br />
suis heredibus in perpetuum fidelitate erimus obligati. In cuius rei testimonium sigilli<br />
nostri munimine confirmauimus presens scriptum. Datum anno d. M.CC.LXXX.<br />
septimo, feria sexta post epiphaniam domini."<br />
"Alle, die diesen gegenwärtigen Brief sehen und hören, sollen wissen, dass wir, Ritter<br />
Sybelo von <strong>Bergheim</strong>, unsere in <strong>Bergheim</strong> gelegene Burg in die Hände und die<br />
Gewalt unseres edlen Herren, des Grafen Adolf von Berg, legen, um sie von ihm als<br />
Lehen zurückzuerhalten, und dass wir und unsere Erben ihm und seinen Erben für<br />
immer in Treue verbunden sein werden. Vorliegende schriftliche Urkunde bestätigen<br />
wir kraft unseres <strong>Sieg</strong>els. Gegeben im <strong>Jahre</strong> 1287 am Freitag nach Epiphanie."<br />
Er übergab damit seinen <strong>Bergheim</strong>er Besitz ins Eigentum des Grafen, erhielt es als<br />
Lehen, als "geliehenes Gut", zurück, blieb also hier sesshaft und führte den Bauernbetrieb<br />
weiter. In den folgenden Jahrhunderten begegnen uns seine Nachfahren<br />
noch häufig als <strong>Sieg</strong>elzeugen, Zeugen bei Gericht, in Kaufakten, Quittungen, in Fehdebriefen,<br />
als Gefolgsleute der bergischen Herzöge. Sie siegelten mit einem quergeteilten<br />
Schild, darauf drei nebenstehende Muscheln im oberen Feld. Ihr Wappen<br />
zeigte vermutlich die Muscheln in Silber auf schwarzem Grund gegen das silberne<br />
Unterfeld. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts treten sie bei uns nicht mehr auf. Ihr Geschlecht<br />
scheint zu diesem Zeitpunkt ausgestorben. Oder waren sie abgewandert?<br />
Abbildung 3: <strong>Sieg</strong>el des Lodewici de Berchheym 1348 und des Vinrich van Berheym<br />
203
Die Vergabe der <strong>Bergheim</strong>er "Ritterburg" 16 an den Territorialherrn verweist uns auf<br />
das Lehnswesen, das sich seit dem 8. Jahrhundert parallel zur Grundherrschaft herausgebildet<br />
hatte: Ein freier Mann ergab sich einem Herrn oder einer Herrschaft<br />
als Vasall, gelobte ihm Treue und Beistand und bekam dafür als Entschädigung ein<br />
204<br />
Abbildung 4: Das Vilicher Weistum von 1484<br />
16) In der Urkunde von 1287 als „castrum nostrum in Bergheym situm“ bezeichnet.
"feudum". Dadurch wurde sein Stand im Wesentlichen nicht gemindert. Dieses System<br />
des Feudalismus griff auch in die grundherrschaftlichen Wirtschaftsstrukturen<br />
ein. 17 So kam es, dass im Laufe der Zeit die Vilicher Mansen zu <strong>Bergheim</strong> in die<br />
Hand edelfreier Familien gelangten.<br />
Im Vilicher Weistum von 1484 18 lesen wir von fünf "Schöffengütern", dem Gut<br />
des Wilhelm von Nesselrode, des Rembold von Plettenberg, dem Duylsgut, dem<br />
Moybachsgut und dem Wolffsgut. Die von Nesselrode besaßen in jener Zeit den<br />
Turmhof wie ebenso den Hammerhof. Die von Plettenberg saßen auf einem Gut<br />
in Müllekoven, das als Erbe an die von Zweiffel überging. Das Duylsgut muss im<br />
Besitz einer Familie Dulle gewesen sein. Ein Rembold Dulle wird als in <strong>Bergheim</strong><br />
ansässig bezeugt. 19 Moybachsgut und Wolffsgut lassen sich nicht näher bestimmen;<br />
sie mögen in die <strong>Bergheim</strong>er Großgüter eingegangen sein.<br />
Indessen war gegen Ende des 14. Jahrhunderts das Lehnswesen bereits aufgeweicht.<br />
Wir erfahren zu Beginn des 15. Jahrhunderts vom Verkauf des Hammerhofes. Am<br />
08. Januar 1422 verkaufte Godart von Molenheim denselben an Dietrich von Langel,<br />
wobei Stift Vilich als Lehnsherr seine Zustimmung gab. 20 Lehnsgüter konnten also<br />
vom Lehnsmann verkauft, auch verpachtet werden. Dazu bedurfte es faktisch nur<br />
noch der Benachrichtigung an den Lehnsherrn. Obengenannte Verkaufsurkunde ist<br />
für uns der letzte Hinweis auf die feudale Abhängigkeit des Hofes, der vielleicht mit<br />
dem Mobachs (Molheims-)gut gleichzusetzen ist.<br />
Daher wundert es nicht, dass im vorgenannten Weistum von 1484 - also 62 <strong>Jahre</strong><br />
später - bestätigt wird, dass die Schöffengüter "unentfangen bliuent" (unempfangen<br />
bleiben) und keinen Schöffen mehr zu Vilich stellen, also aus dem Schöffenkollegium<br />
ausgeschieden sind.<br />
Das Mansenland war also an neue Besitzer übergangen, die die ehemaligen Lehnshöfe<br />
in der Regel an Halbwinner oder Halfen zur Bewirtschaftung gegen den halben<br />
Ertrag verpachteten. Eine sinnvolle Einrichtung, da der Bauer im Eigeninteresse auf<br />
reichliche Mengen der landwirtschaftlich erzeugten Produkte bedacht sein würde.<br />
Damit war auch sein Anteil am Gewinn, seine "Hälfte", entsprechend groß.<br />
Um 1500 hatte die Grundherrschaft Vilich ihren einst prägenden Einfluss auf die<br />
Ortschaft <strong>Bergheim</strong> eingebüßt. Im übrigen war die B<strong>ev</strong>ölkerung hierzulande fast<br />
durchweg frei im Sinne der Rechtsfähigkeit. 21<br />
17) Vgl. Janssen, S. 57.<br />
18) HStAD, Vilich, Akten 9/1.<br />
19) Vgl. Delvos, Chr. Hub. Thaddäus: Geschichte der Pfarreien des Dekanates <strong>Sieg</strong>burg, Köln<br />
1896, S. 359, mit Verweis auf das Mirbach'sche Archiv. Annalen 55, 195.<br />
20) HStAD, Nesselrode-Ehreshoven, Urk. 200.<br />
21) Vgl. Janssen, S. 99.<br />
205
Die Herausbildung der Landesherrschaften<br />
Unter den Karolingern war als feste Verwaltungseinheit der Auelgau entstanden.<br />
Sein Zentrum lag im <strong>Sieg</strong>mündungsbereich, erstreckte sich von hier über das große<br />
Gebiet der ehemaligen Christianität <strong>Sieg</strong>burg, die weit über die Grenzen des späteren<br />
<strong>Sieg</strong>kreises hinausreichte. Die zum nördlich angrenzenden Deutzgau gehörenden<br />
Orte Lülsdorf und Ranzel waren zunächst daraus ausgeschlossen.<br />
Die Gaue wurden von einem Gaugrafen als dem Stellvertreter des Königs betreut.<br />
Diesen gelang es im Laufe der Zeit, sich mehr und mehr zu verselbständigen. Da oft<br />
die Verwaltung mehrerer Gaue in einer Hand lag, ließen sich die Gaugrafen durch<br />
Untergrafen vertreten.<br />
Um 1060 wurde Pfalzgraf Heinrich, der zugleich Auelgaugraf war, in einer Fehde<br />
vom Kölner Erzbischof Anno II. besiegt. Damit wurde der Zerfall des Auelgaus<br />
eingeleitet. Einerseits kam es zur Bildung eines abteilichen Ländchens um den Michaelsberg,<br />
andererseits zur Entstehung eines ausgedehnten Herrschaftsgebiets der<br />
Untergrafen von Sayn, das sich über weite Teile des Westerwaldes erstreckte.<br />
Nach dem Tod des Grafen Heinrich III. in der Neujahrsnacht von 1246 auf 1247<br />
wurden im Erbgang das Blankenberger und das Löwenberger Ländchen - darinnen<br />
Rheidt, Niederkassel und <strong>Sieg</strong>lar - als selbständige Territorien abgesplissen.<br />
Zur gleichen Zeit griffen die Grafen von Berg zur unteren <strong>Sieg</strong> und setzten sich hier<br />
in <strong>Bergheim</strong>, Müllekoven und Mondorf fest. Graf Adolf V. ließ damals das <strong>Sieg</strong>bett<br />
bei Müllekoven regulieren und eindämmen 22 und unterhielt in Müllekoven ein größeres<br />
Gut, das er als Lehen vergab. 23 Dazu kam die obengenannte Übertragung des<br />
<strong>Bergheim</strong>er Rittersitzes an die bergischen Grafen. Hierin sehen wir einen Hinweis,<br />
dass sich die bergische Landeshoheit an der unteren <strong>Sieg</strong> angebahnt hatte.<br />
1380 erhob Kaiser Wenzel die Grafschaft Berg zum Herzogtum.<br />
1483 konnte Herzog Wilhelm III. von Berg auch das Löwenberger Land übernehmen,<br />
so dass die bergische Territorialentwicklung in unserem Bereich zum Abschluss<br />
gekommen war. 24<br />
Die untere <strong>Sieg</strong> unter bergischer Verwaltung<br />
Die Ausdehnung des bergischen Territoriums bedingte eine straffe Führung und<br />
sinnvolle Verwaltung. Das Land wurde in Amtsbezirke eingeteilt. Unser Gebiet gehörte<br />
zunächst zum Amt Bensberg. So lesen wir in Urkunden von 1316, 1367 und<br />
1387. Um 1400 wurde das Amt Porz gebildet, dem <strong>Bergheim</strong> und Mondorf zu-<br />
206<br />
22) Müller, Aegidius: <strong>Sieg</strong>burg und der <strong>Sieg</strong>kreis, 2 Bde, <strong>Sieg</strong>burg 1859 und 1860, Bd. I, S. 375.<br />
23) Dazu u. a. Müller, Bd. I, S. 310.<br />
24) Dazu Näheres in Brodeßer, Heinrich: Heimatbuch Untere <strong>Sieg</strong>, Troisdorf-Oberlar 1976,<br />
S. 56 ff.
geordnet, aus dem aber die "Vogtei Lülsdorf" ausgeschieden und verselbständigt<br />
wurde. Bereits 1446 wurden erstgenannte Kirchspiele des nördlich der <strong>Sieg</strong>mündung<br />
gelegenen Bereiches wie ebenso das Kirchspiel Volberg ins neu gebildete Amt Lülsdorf<br />
eingegliedert, das fortan aus den Dingstühlen Lülsdorf mit Ranzel und Weiler,<br />
<strong>Bergheim</strong> mit der Honschaft Müllekoven und Mondorf und dem Gericht Volberg<br />
mit Lüderich, Forsbach, Rösrath und Hassbach bestand.<br />
Die Amtsbezirke unterstanden einem Amtmann. Dieser war der direkte Vertreter<br />
des Landesherrn. Er beaufsichtigte die Amtsverwaltung, hielt die "Herrengedinge"<br />
ab, verteilte die Steuern auf die einzelnen Kirchspiele, setzte die Schöffen und Vorsteher<br />
der Dingstühle und die Vorsteher der Kirchspiele ein, konnte auch ins Gerichtswesen<br />
eingreifen.<br />
Er wurde vom Kellner bzw. vom Rentmeister unterstützt. Dieser verwaltete den<br />
Grundbesitz und die Gefälle des Herzogs. Er war also vorzugsweise mit der Finanzverwaltung<br />
der Einkünfte aus dem Domanialbesitz des Landesherrn betraut, zog<br />
auch die übrigen Steuern ein und war ferner für die Ordnung innerhalb des Amtes<br />
zuständig.<br />
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war das Amt des Kellners weitgehend mit dem<br />
Richteramt gekoppelt. Die Gerichte waren amtsweise organisiert. Zu den drei "Amt-<br />
Lülsdorfer" Dingstühlen kam das "Löwenbergische" Gericht zu Rheidt.<br />
Ein Dingstuhl wurde in der Regel von sieben Schöffen besessen, die unter dem<br />
Vorsitz des Richters tagten. 25<br />
Die Dingstühle verfügten über ein eigenes <strong>Sieg</strong>el. Die Gerichtskiste oder Gerichtstruhe,<br />
darin das Gerichtsbuch und alle anderen Gerichtsakten, wurden in der<br />
Regel im Kirchturm aufbewahrt, der im Eigentum der Zivilgemeinde stand und dem<br />
auch andere öffentliche Aufgaben vorbehalten waren, u. a. der Glockenruf zu den<br />
allgemeinen Diensten.<br />
Dem jeweiligen Gericht war als Sekretär der Gerichtsschreiber beigegeben wie ebenso<br />
ein Gerichtsbote.<br />
Die Aufgaben der Schöffen waren vielfältig:<br />
Sie waren bei den ordentlichen und den anberaumten Gerichtstagen anwesend, tätigten<br />
Kaufverträge, waren für die Steuereintreibung verantwortlich, hatten die unangenehme<br />
Pflicht, Zwangsversteigerungen durchzuführen, wurden bei der Rekrutierung<br />
der jungen Männer eingesetzt, wurden zur Verfolgung von Deserteuren<br />
befohlen und zum Einzug von Kontributionen herangezogen, hatten Strafverfahren<br />
zum Abschluss zu bringen, vermittelten in Rechtsstreitigkeiten, verfassten und bestätigten<br />
Testamente, trugen den Verkauf von Immobilien ins Schlichtbuch 26 ein<br />
25) Ursprünglich war der Schultheiß von Porz für uns als Richter zuständig, später der Lülsdorfer<br />
Richter.<br />
26) Das Schlichtbuch vertrat ehemals das Kataster, war also das amtliche Grundstücksverzeichnis.<br />
207
und erledigten dergleichen Aufgaben mehr. Der Dingstuhl hatte also zum Teil die<br />
Funktion eines heutigen Amtsgerichts.<br />
Die Schöffen wurden aus den Bewohnern der gerichtszugehörigen Ortschaften bestellt.<br />
Zum <strong>Bergheim</strong>er Dingstuhl stellte das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> 5, das Kirchspiel<br />
Mondorf 2 Schöffen.<br />
Die Schöffen waren ehrenamtliche, nicht beamtete und nicht in festem Gehalt stehende<br />
Gerichtsmitglieder. Als Entschädigung für ihre Dienste erhielten sie eine kleine<br />
Vergütung aus den gerichtlichen Gefällen, sie brauchten keine Herrenhühner zu<br />
zahlen und waren von Jagd- und Herrendiensten befreit. 27<br />
Die verschiedenen Abgaben, die die Dorfbewohner aufzubringen hatten, waren<br />
meist sehr belastend.<br />
Dreimal im Jahr wurde der Schatz, eine direkte Steuer auf den Grundbesitz, eingezogen<br />
- als Lichtmessbede, Maibede und Herbstbede. Der Schatz wurde ursprünglich<br />
in Naturalien in den "Keller" des Amtssitzes geliefert. Der Verwalter jener Abgaben<br />
hieß darum der "Kellner". Im 18. Jahrhundert wurde diese Steuer in Geld eingezogen.<br />
Auf die bäuerlichen Anwesen kam ferner die Lieferung des Futterhafers zu, der<br />
u. a. der Versorgung der herrschaftlichen Pferde diente.<br />
Zur Unterhaltung des Militärs und der Gesandtschaften und anderer Verpflichtungen<br />
des Herzogtums verlangte die Landesregierung die jährliche Steuer, die die<br />
jülich-bergischen Landstände einforderten. Sie wurde Jahr um Jahr nach Bedarf neu<br />
festgesetzt und konnte die Grundsteuer, den Schatz also, um das 6-fache übersteigen.<br />
So betrug beispielsweise 1784 die auf das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> fallende <strong>Jahre</strong>ssteuer<br />
1268 Reichstaler, 42 Albus, 9 Heller. 28<br />
Auf Wein, Bier und Branntwein kam eine indirekte Abgabe, eine Alkoholsteuer.<br />
Dazu kamen die Zolleinkünfte, der Landzoll aus Mondorf, der Wasserzoll (<strong>Sieg</strong>zoll)<br />
zu <strong>Bergheim</strong>, die zuletzt ein Generalzollpächter vereinnahmte.<br />
Und endlich mussten die Eingesessenen des Kirchspiels <strong>Bergheim</strong> an den Zehntherrn,<br />
die <strong>Sieg</strong>burger Benediktinerabtei, den Zehnt, den 10. Teil der Erträge aus der<br />
Getreide-Erzeugung und der Wein-Ernte, abführen. 29<br />
Wenn die Steuern nicht gezahlt wurden bzw. nicht aufzubringen waren, kam es in<br />
der Regel zur Zwangsversteigerung. 30<br />
208<br />
27) Näheres über die <strong>Bergheim</strong> betreffende bergische Amtsverwaltung bei Brodeßer, Heinrich:<br />
Das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, Troisdorf 1999.<br />
28) Dazu Olligs/Classen: Lülsdorf am Rhein, Lülsdorf 1951, Sp. 252 – 257.<br />
29) Brodeßer, Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, wie oben Anm. 27.<br />
30) Wie vor.
Die Dorfbewohner und das Nachbarrecht<br />
Unsere Dorfbewohner lebten als freie Menschen im Herzogtum Berg, waren in der<br />
Dorfgemeinschaft als einer großen Nachbarschaft zusammengeschlossen und nannten<br />
sich daher Nachbarn. Sie nahmen Einfluss auf des Geschehen im Dorf, das<br />
durch feste Satzungen geregelt war.<br />
Ihr Verhältnis zum Landesherrn war durch altüberlieferte Rechtssatzungen festgeschrieben.<br />
Diese seit alters geltenden Gewohnheitsrechte wurden ursprünglich bei<br />
den "Gedingen", den Gerichtsversammlungen, mündlich vorgetragen und auf diese<br />
Weise tradiert. Im ausgehenden Mittelalter ging man jedoch daran, sie schriftlich zu<br />
fixieren, um sie für die Zukunft zu sichern und vor missbräuchlicher Handhabe zu<br />
bewahren. "Aus dem Wissen" hervorgeholt und nach bestem Gewissen niedergeschrieben,<br />
wurden sie als "Weistümer" bezeichnet. 31<br />
Die Weistümer legten u. a. die Rechte des Landesherrn fest, anerkannten ihn als<br />
"Gewaltherr", dem die Rechtsprechung zustand, der über "Hals und Bauch" richtete<br />
- über Leben und Tod entschied -, der für Ordnung in seinem Herrschaftsbereich<br />
sorgte, in dessen Namen die Grenzen und Grenzzeichen innerhalb der Gemarkung<br />
kontrolliert wurden, der für den Schutz der Untertanen aufkam, der Maße und Gewichte<br />
festsetzte und überprüfen ließ, der Gebote und Verbote erlassen konnte, der<br />
über den "Glockenschlag" verfügte, d. h. zum Heeresdienst aufrief, zur Versammlung<br />
oder zum Gericht befahl u.a.m.. Das für uns zuständige landesherrliche Weistum<br />
datiert auf den 05. Mai 1579. 32<br />
Das <strong>Bergheim</strong>er Nachbarrecht wurde im Weistum vom 16. Juni 1577 festgehalten.<br />
33<br />
Darin lesen wir, dass der Turmhof den Baurmeister, den Vorsitzenden des Bauerngerichtes<br />
stellt. Ihm ist gestattet, für seine Bauernwirtschaft 4 Pferde zu halten. Der<br />
Fronhof stellt einen Geburen, einen Bauerngerichtsschöffen. Ihm stehen 3 Pferde<br />
zu. Dem Hammerhof steht ein Gebur zu. Er darf 2 Pferde halten. Noch 4 weiteren<br />
Höfen wird ein Gebur zugestanden. Ihnen ist gestattet 1 Pferd zu halten.<br />
Die größeren Bauerngüter waren offensichtlich aus den Mansen eines ehemaligen<br />
Grundherrn hervorgegangen und genossen immer noch besondere Vorrechte.<br />
Sie wurden von Halbwinnern bewirtschaftet, mit denen in der Regel der Gutsherr<br />
Pachtverträge abschloss, die auf 12 <strong>Jahre</strong> befristet waren, aber zumeist verlängert<br />
oder gar den Erben weitergegeben wurden.<br />
31) Darüber belehrt uns ein Weistum des Altenforstes von 1486, HStAD, <strong>Sieg</strong>burg, Akten 230,<br />
26 ff: Dye gedechtnisse der mynschen vergeyt, dye geschryuen boichstauen auer blyuen“ - Die<br />
Gedächtnisse der Menschen vergehen, die geschriebenen Buchstaben aber bleiben.<br />
32) HStAD, Abtei <strong>Sieg</strong>burg, Nr. 88 - wörtlich wiedergegeben bei Brodeßer, Heinrich in TJH<br />
III 1973, 109 ff.<br />
33) HStAD, Nesselrode-Ehreshoven, Nr. 2081 - Abbildung des Originaltextes in TJH V 1975,<br />
S. 9 - 13.<br />
209
Die Halfen erlangten auf diese Weise einen gewissen Wohlstand, genossen innerhalb<br />
der Dorfgemeinschaft hohes Ansehen und wurden daher mit den wichtigsten Ämtern<br />
betraut. Sie bildeten als "Meistbeerbte" die Oberschicht unter den dörflichen<br />
Nachbarn. Sie waren in gewissem Sinne "gebildet", waren des Lesens, Schreibens<br />
und Rechnens kundig, führten daher über die Erträge ihrer Wirtschaft, über Verkauf<br />
und Einnahmen, über die Anstellung der Knechte und Mägde, über Anschaf-<br />
210<br />
Abbildung 5: Das <strong>Bergheim</strong>er Weistum von 1579
fungen, Bautätigkeiten und dergleichen Tagebuch. Sie kannten sich in Geld- und<br />
Rechtsgeschäften aus und traten zuweilen als Geldverleiher auf. Schied einmal der<br />
Halbwinner aus der Bewirtschaftung eines Herrengutes aus, verfügte er über eigenen<br />
umfassenden Grundbesitz und behielt die Bezeichnung "Halfe" bei.<br />
Die Bauernwirtschaft der Herrenhöfe wurde mit mehreren Pferden betrieben. Und<br />
da im übrigen alle Arbeit mit der Hand getätigt werden musste, erforderte ein Hof<br />
viele Arbeitskräfte, ein umfangreiches Personal. Die Mitarbeiter wurden durch <strong>Jahre</strong>sverträge<br />
verdingt. Der Dingtag fiel entweder in den Herbst zu Martini, meistens<br />
jedoch ins Frühjahr auf den Lichtmesstag am 02. Februar.<br />
Das Personal war in eine feste Rangordnung eingebunden. Den männlichen Mitarbeitern<br />
stand der Meisterknecht vor, der über den Pferdeknecht, den Arbeitsknecht,<br />
den Enk (Kleinknecht) und den Busselsjung verfügte. Bei den Frauen war es die<br />
Großmagd, die der Magd und dem Bunnes (der Kleinmagd) vorstand.<br />
Zu den arbeitsintensiven Zeiten der Aussaat und der Ernte und zu besonderen Anlässen<br />
wurden zusätzliche Hilfskräfte im Tages- oder Stundenlohn oder Akkord eingestellt.<br />
Zwischen den Großgütern befanden sich die Anwesen der übrigen Bauern, der<br />
Ackerer, Handwerker und Gelegenheitsarbeiter. Sie besaßen zumeist Grund und<br />
Boden, hatten ihren eigenen Hof mit Haus, Stall, Scheune und Hausgarten. Sie bestellten<br />
ihren eigenen Acker, vielleicht auch Pachtland, nutzten ihre Wiesen, erzeugten<br />
Ackerfrüchte und hielten Vieh, Kühe, Schweine, Hühner.<br />
Die Dorfsatzung regelte die Bestellung und Entlohnung der Schützen, die die Gemarkung<br />
zu überwachen hatten, und der Hirten, die das Vieh in der Allmende, der<br />
gemeinsamen Weide, und nach der Ernte in der Brache hüteten. Die Dorfschaft<br />
gewährte ihnen einen gesicherten Lohn.<br />
Das Nachbarweistum legte ferner die Aufgaben des Offermanns, des Küsters, fest,<br />
der nicht nur die Kirche zu versorgen hatte, sondern auch die Glocken zu gemeindlichen<br />
Zwecken bedienen musste und <strong>ev</strong>entuell die Kinder zu unterrichten hatte.<br />
Ein besonderes Auge wurde auch und vor allem auf die Wahrung der Grenzen<br />
und die Wartung der Dorftore und Umzäunungen gelegt. Zu den Pflichten aller<br />
Nachbarn gehörte es nämlich, die Umzäunung des eigenen Hofgeländes anzulegen<br />
und zu unterhalten, aber auch den Dorfzaun oder die Dorfhecke als Schutz gegen<br />
das in der Brache weidende Vieh zu bauen und instand zu halten. Letztere trennte<br />
die Hausgärten und Weinfelder innerhalb des Dorfes von der offenen Feldmark. In<br />
der Dorfumzäunung befanden sich die Dorftore, Stiegel und Schalten, die stets geschlossen<br />
sein mussten und nur beim Passieren mit Vieh und Ackergerät geöffnet<br />
werden durften. Regelmäßig war die Dorfhecke in einem gemeinsamen Gang sämtlicher<br />
männlicher Nachbarn zu besichtigen.<br />
Auch musste die Gemarkungsgrenze im sogenannten Bannbegang von allen Nachbarn<br />
kontrolliert werden, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass die Grenzzeichen,<br />
Steine und "Malbäume", deutlich erkennbar waren. Die Verletzung der<br />
Grenzmarken wurde streng geahndet. Zum Bannbegang wurden die Knaben des<br />
211
212<br />
Abbildung 6: <strong>Bergheim</strong>er Nachbarweistum von 1577
Dorfes mitgeführt und ihnen die einzelnen Grenzpunkte mit rigorosen Methoden<br />
eingebläut.<br />
Ferner mussten die Straßen und Wege in gemeinsamer Arbeit angelegt, befestigt und<br />
in gangbarem bzw. befahrbarem Zustand gehalten werden.<br />
Die Nachbarschaft baute die Brunnen und unterhielt sie.<br />
Ungeschriebene Pflicht war, dem Nächsten zu helfen, sei es in einer Notsituation, im<br />
Krankheits- und Sterbefall - eine staatliche Sozialhilfe gab es nicht -, beim Hausbau,<br />
bei jeder Tätigkeit, die der Nachbar nicht alleine bewältigen konnte. Nachbarschaftshilfe<br />
war unentbehrlich.<br />
In der Nachbarschaft wurde aber auch gemeinsam gefeiert, bei Kindtaufen, Hochzeiten,<br />
bei Dorffesten, bei allen erfreulichen Ereignissen. Ein gutes und gedeihliches<br />
Zusammenleben innerhalb der Dorfgemeinschaft konnte nur bei einem gesunden<br />
Nachbarschaftsgeist funktionieren.<br />
Wie vor erwähnt, wurde der Ort von einer dichten Hecke umgeben, der Fruthecke<br />
("Vrottheck"). Sie verlief in weitem Bogen um den Siedlungskern und schloss die<br />
Hausgärten, Bleichen (kleinere Ackerstücke, Gemüseäcker) und die vielen Weingärten<br />
ein. Sie erstreckte sich in etwa im Zuge der heutigen Lohrbergstraße, Wolkenburgstraße,<br />
Markusstraße, Bahnlinie, Oberstraße, Gronewaldstraße zum <strong>Sieg</strong>hochufer.<br />
Bei den Durchlässen - Fringsstiegel, Flachtenstiegel, Schildchen - standen<br />
Wegekreuze unter einem Krausbaum, dem Kreuzbaum.<br />
Heute noch markieren solche den ehemaligen Verlauf der Dorfumzäunung: Das<br />
Schumacherskreuz unter der Kastanie bei der Schule, das Berggasser oder Rote<br />
Kreuz 34 am Kreisverkehr zum Kalkofen unter einer Linde, das Abgestorbenenkreuz<br />
am "Krausacker" (Kreuzacker) bzw. am Ausgang der Oberstraße unter einer Kastanie.<br />
Bei Flurbereinigungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Hecke verschwunden;<br />
sie hatte inzwischen ihre Bedeutung verloren, als keine Brachweide<br />
mehr betrieben wurde. Die Kreuze sind geblieben, da sie bei Prozessionen als Sakramentsaltar<br />
gebraucht werden. Und die Krausbäume ergrünen jedes Frühjahr erneut<br />
in alter Pracht.<br />
34) Es war rot angestrichen.<br />
213
Die <strong>Bergheim</strong>er Fischereigerechtsame 35<br />
Die <strong>Bergheim</strong>er B<strong>ev</strong>ölkerung bestand also aus Landleuten, die vom Ackerbau lebten.<br />
Innerhalb der Nachbarschaft gab es aber zudem eine besondere Berufsgruppe,<br />
die zusätzlich den Fischfang in den Gewässern der mündenden <strong>Sieg</strong> und dem zugehörigen<br />
Rheinstück betrieb.<br />
Wir können davon ausgehen, dass die landnehmenden Franken bereits die zu Füßen<br />
der Siedlung vorbeifließende <strong>Sieg</strong> befischten. Unklar bleibt, wie die damaligen<br />
Rechtsverhältnisse aussahen. Galt die Fischerei ausschließlich als königliches Regal?<br />
Standen die fischenden Dorfleute in einem gewissen Lehnsverhältnis zu den merowingischen<br />
Königen? Übte eine altfreie B<strong>ev</strong>ölkerung die Fischerei als Naturalrecht<br />
aus? Wir wissen es nicht. Wir vermuten aber, dass im 10. Jahrhundert die Fischerei<br />
mit den Vilicher Mansen verknüpft war. Die Grundholden auf den Vilicher Hufen<br />
mögen gemeinsam die Fischerei betrieben haben. Die Zugfischerei erforderte stets<br />
eine Vielzahl von Teilnehmern, eine starke Mannschaft kräftiger Männer.<br />
Wenn nun das königliche Diplom von 987 36 dem Stift Vilich alle bekannten, aber<br />
in der Urkunde nicht näher bezeichneten Rechte bestätigte, muss damit auch die<br />
Rhein-<strong>Sieg</strong>-Fischerei eingeschlossen werden. Somit mögen die <strong>Bergheim</strong>er Fischer<br />
zu Recht dieses Datum als Fixpunkt für ihre Gerechtsame betrachten. Allein daraus<br />
kann nicht zweifelsfrei geschlossen werden, dass zwei Drittel des Fischfanges im<br />
Eigentum einer festen Berufsgruppe standen. Wir nehmen vielmehr an, dass das<br />
Fischereirecht als Ganzes bei Vilich lag. Vom Ertrag stand dem Stift aber nur ein<br />
Drittel zu. 37 So scheint sich das Verhältnis zwischen dem Stift und den praktizierenden<br />
Fischern lehnsähnlich abgespielt zu haben. 38 Wir sehen hierin eine pragmatische<br />
Lösung: Das Damenstift konnte die Fischerei nicht selbst ausüben; es war auf die<br />
Arbeit erfahrener Berufsfischer angewiesen.<br />
Die regelmäßige Fischlieferung bedeutete für das Stift einen wichtigen Beitrag zur<br />
214<br />
35) Die hierzu einschlägige Literatur:<br />
Brodeßer, Heinrich: Die Fischerei-Bruderschaft zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, Niederkassel - Rheidt<br />
1987.<br />
Engels, Hanns-Joachim:<br />
A. Das Fischerei-Privileg an der unteren <strong>Sieg</strong>, HblS 89, 1965, S. 104 ff.<br />
B. Erbfolge und Wappen der Fischerei-Bruderschaft zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, HblS 93, 1967, S.<br />
49 ff.<br />
Giersiepen, Helga: Das Kanonissenstift Vilich, Bonn 1993.<br />
Gronewald, Johann: Geschichte und Satzung der <strong>Bergheim</strong>er Fischerei-Bruderschaft, Troisdorf<br />
1927, 2. Auflage, <strong>Sieg</strong>burg 1962.<br />
36) S. Anm. 11.<br />
37) Im Diplom König Konrads III. von 1144 - s. Anm. 13 - heißt es dazu ausdrücklich: ...<br />
omnium que capiuntur tertia pars est monasterii - von allem, was gefangen wird, gehört der 3.<br />
Teil dem Kloster.<br />
38) Dazu Giersiepen, S. 196 ff.
Lebensmittelversorgung und sollte ausschließlich für den Unterhalt des Konvents<br />
verwendet werden. 39<br />
Erst 1484 finden die hiesigen Fischer in einem Kammergedingsweistum als "die<br />
Fischer vann Berchem" schriftliche Erwähnung 40 . Und im Fischereigedingsprotokoll<br />
vom Montag nach Weißen Sonntag des <strong>Jahre</strong>s 1530 werden sie erstmals namentlich<br />
aufgeführt. 41<br />
In den Jahrhunderten zuvor wird sich allmählich eine Sozialorganisation herausgebildet<br />
haben, die sich im Laufe der Zeit zu einem zunftähnlichen Zusammenschluss<br />
entwickelte 42 , zu einer "fraternitas", die sich Fischereibruderschaft nannte.<br />
Die Zugehörigkeit zur Bruderschaft wurde - und wird noch immer - von den Vätern<br />
auf ihre ehelichen Söhne vererbt, indem sie "ihre Gerechtigkeit tun", d. h. sich ins<br />
Bruderschaftsregister einschreiben lassen und den Fischereid leisten, der zur Einhaltung<br />
der Bruderschaftsordnung (und bis zur Aufhebung des Kanonissenstifts zur<br />
Treue und zum Gehorsam gegenüber der Vilicher Äbtissin) verpflichtet.<br />
Zu den Pflichten gehörte die Teilnahme an den Kammergedingen, die jährlich dreimal<br />
stattfanden, zu Dreikönige, Ostern, Johannes Baptist. Dazu kam noch das Fischergericht<br />
im März, das zu Gertrudis in der <strong>Bergheim</strong>er Niederung tagte.<br />
Die Äbtissin des Vilicher Damenstifts war also die Zunftherrin, die zu den Gedingen<br />
der stiftischen Kammer, zur Verwaltungsversammlung, befahl.<br />
Der Gang nach Vilich war sicherlich nicht immer eine erfreuliche Angelegenheit. Er<br />
unterstrich die Abhängigkeit der Fischer von der Äbtissin bzw. dem Kanonissenstift<br />
und verweist auf das lehnsartige Verhältnis zur ehemaligen Grundherrschaft. Während<br />
die stiftischen Mansen in <strong>Bergheim</strong> längst ihre Lehnspflicht abgestreift hatten,<br />
blieben die Fischer bis zur Skälarisation an Vilich gebunden.<br />
Im Jahr 1555 ließ der Herzog von Berg in der Zeit vom 07.08. bis 14.11. sein Herzogtum<br />
"erkunden". Im damals verfassten Erkundigungsbuch lesen wir:<br />
"Berchem. Die fischer van Berchem fischen den Rhein als ir eigen gut van<br />
Mondorf gegen die Kirchgaß an der bergischen seiten hinuf und langs die II Stiften<br />
Vilig (Vilich) und Rindorf (Schwarzheindorf) bis an die K<strong>ev</strong>ergaß (in Beuel), welchs<br />
mit in die vurgenannte vischerie in der <strong>Sieg</strong>en gehort. Item die Vischerie in der <strong>Sieg</strong>en,<br />
dar die vischer van Laer (<strong>Sieg</strong>lar) wenden nach ußweisung leegen und peelen,<br />
haben die fischer van Berchem van alters her gehat und gefischt als ir eigen gut biß<br />
zu Mondorff gegen die Kirchgaß, beheltlich der frawen van Vilig irer gerechtigkeit,<br />
nemblich den Illten visch, oder wie die vischer mit ir gewerden." 43<br />
39) So die Urkunde vom 26. Juli 1311 bei Lacombleth, Th. J.: Urkundenbuch für die Geschichte<br />
des Niederrheins, 4 Bände, Düsseldorf 1840 - 1858, hier Bd. III 109.<br />
40) HStAD, Vilich, Akten 9/1.<br />
41) HStAD, Vilich, Akten 47 VII fol. 5.<br />
42) Vgl. Engels, A., S. 108.<br />
43) Extrakt auß dem Bergischen erkundigungsbuch de anno 1555 - in den Akten des Archivs<br />
der Bruderschaft BFB 1/0.<br />
215
Diese Aussagen - "von alters her" und "ihr eigen gut" - dürfen nicht überbewertet<br />
werden. Sie sind als "Formel" zu betrachten und können über den Vilicher Anspruch<br />
nicht wegtäuschen.<br />
Der Herzog von Berg versuchte natürlich seine bergischen Untertanen in <strong>Bergheim</strong><br />
gegenüber "auswertigen Ansprüchen" aufzuwerten. Die Tatsache, dass die Vilicher<br />
Äbtissin die Herrin über die Fischerei an Rhein und <strong>Sieg</strong> war, ist nicht zu übersehen.<br />
Sie dokumentierte diesen Anspruch, indem sie die Fischer unter Eid nahm.<br />
Dieser Rechtsanspruch auf die Fischerei innerhalb genau beschriebener Grenzen<br />
wird zudem in einer Notariatsurkunde vom 12. Januar 1593 präzise formuliert, wenn<br />
es da heißt: "... Item einer Ehrwürdigen frawen Hochheit vndt Gerechtigkeit der<br />
fischereien vndt jagdt fanget ahn..." Es folgen die einzelnen Grenzpunkte von der<br />
Koffergasse bei Beuel (oberhalb der Kennedy-Brücke) bis Mondorf an den Dorfzaun<br />
bei der Kirchgasse und die <strong>Sieg</strong> hoch bis <strong>Sieg</strong>lar zur Hangenden Mühle. In<br />
diesem Bezirk habe niemand das Recht zu fischen und zu jagen. Bei Zuwiderhandlungen<br />
"haben Ihre Ehrwürden (die Äbtissin) macht denselben zu strafen". 44<br />
216<br />
44) HStAD, Vilich, Urk. 138.<br />
Abbildung 7: Das <strong>Bergheim</strong>er Fischerhaus
Die <strong>Bergheim</strong>er Fischer haben dem nie widersprochen, sondern an diesen Grenzen<br />
festgehalten, innerhalb derer sie ihre eigene Fischerei gesichert glaubten.<br />
Als die vorbeschriebenen Fischereigrenzen von den Nachbarfischereien in Frage gestellt<br />
wurden, kam es zu heftigen Streitigkeiten, die juristisch ohne klare Ergebnisse<br />
ausgefochten, von den praktizierenden Fischern aber in "handfesten Kämpfen" ausgetragen<br />
wurden. Hier fühlten sich Stift und Bruderschaft gemeinsam gefordert. 45<br />
Die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts beendete das Zusammenspiel von<br />
Damenstift und Bruderschaft.<br />
Am 18. März 1804 wurde das Vilicher Kanonissenstift durch den neuen Landesherrn<br />
von Napoleons Gnaden, den Fürsten Friedrich August von Nassau, aufgelöst.<br />
Als die Rheinlande, darin das Gebiet der unteren <strong>Sieg</strong>, durch den Wiener Kongress<br />
dem Königreich Preußen zugesprochen wurden, gelangte der "3. Fisch" an den<br />
preußischen Fiskus.<br />
Für die <strong>Bergheim</strong>er Fischer entfiel der Gang zum Vilicher Kammergeding. Eine<br />
neue "Bruderschaftsordnung" wurde fällig. Die Neufassung der Statuten wurde zu<br />
Johann Baptist 1843 beschlossen.<br />
Wenige <strong>Jahre</strong> später konnten die Fischer das "Vilicher Drittel" vom preußischen Staat<br />
käuflich erwerben. Mit dem 23. Juni 1850 fiel der "3. Fisch" an die Bruderschaft, die<br />
dazu einen Kaufpreis von 600 Talern aufbrachte und damit zum Eigentümer der<br />
Fischereigerechtigkeit innerhalb der<br />
alten Grenzen wurde.<br />
Gegen alle folgenden Widerstände -<br />
die Zünfte und Gilden wurden gegen<br />
Ende des 19. Jahrhunderts von Staats<br />
wegen aufgehoben - konnte sich die<br />
Bruderschaft durchsetzen und ihren<br />
zunftgemäßen Status erhalten. Wie<br />
früher vererben die Väter die Fischereigerechtsame<br />
auf ihre Söhne, versammeln<br />
sich zu Dreikönige und St.<br />
Johann Baptist zum Geding, das nun<br />
unabhängig von äußeren Zwängen in<br />
eigener Regie stattfindet, fassen ihre<br />
Beschlüsse, genießen dort ihre Fischbrötchen<br />
mit Pfeffer und Salz und<br />
den Wein und wissen sich nunmehr<br />
im alleinigen Besitz der alten Fischereigerechtigkeit.<br />
Abbildung 8: Wappen der <strong>Bergheim</strong>er Fischerei-<br />
Bruderschaft<br />
45) Näheres dazu bei Brodeßer: Die Fischerei-Bruderschaft an der <strong>Sieg</strong>, S. 38 – 62.<br />
217
St. Lambertus - Kirche und Pfarrgemeinde<br />
St. Lambert mag bereits zur karolingischen Zeit als Eigenkirche des Königs oder<br />
Gaugrafen entstanden sein. Darauf verweist die Patrozinienforschung. 46 Sehr früh<br />
schon muss die Hofeskirche mit Tauf- und Pfarrrecht ausgestattet worden sein. Wir<br />
wissen nicht wann. Unser alter klobiger Taufstein aus Basaltlava, der zu den sehr frühen<br />
Tiegeltypen zählt, verrät ein hohes Alter und mag aus jener Zeit der Pfarrentstehung<br />
stammen. 47 In den Gründungsurkunden der <strong>Sieg</strong>burger Benediktinerabtei von<br />
1064 finden wir die erste schriftliche Erwähnung der <strong>Bergheim</strong>er Kirche und des<br />
Ortes. 48 Darin finden wir bestätigt, dass Erzbischof Anno II. dem neu gegründeten<br />
Kloster die Kirche und den Zehnt sowie Hofesbesitz in <strong>Bergheim</strong> vermacht hat. 49<br />
218<br />
Abbildung 9: <strong>Sieg</strong>el der <strong>Bergheim</strong>er Kirchherren: St. Michael mit<br />
dem Drachen (HStAD Urk. Altenberg 398)<br />
46) Dazu Rutt, Theodor: Land an <strong>Sieg</strong> und Rhein, Bonn 1960, S. 97. Siehe auch Korth, Leonard:<br />
Die Patrocinien der Kirchen und Kapellen im Erzbistum Köln, Düsseldorf 1904, S. 113 ff.<br />
47) Clemen/Renard: Die Kunstdenkmäler des <strong>Sieg</strong>kreises, Düsseldorf 1907, S. 17, hält ihn für<br />
eine Arbeit des 11. - 12. Jahrhunderts. Seiner schlichten Form nach dürfte er jedoch älter sein.<br />
48) HStAD, <strong>Sieg</strong>burg, Urk. 4, 5, 6, 7 - veröffentlich bei Lacombleth, Urkundenbuch, und<br />
Wisplinghoff, Erich: Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei <strong>Sieg</strong>burg, <strong>Sieg</strong>burg<br />
1964.<br />
49) „aecclesia in Beretheim (gemeint ist zweifellos unser <strong>Bergheim</strong>) cum decimis et dotali<br />
manso“
Die <strong>Bergheim</strong>er Kirche wurde zugleich der <strong>Sieg</strong>burger Abtei incorporiert. Der Abt<br />
besetzte die Pfarrstelle nach Möglichkeit mit einem Benediktiner aus <strong>Sieg</strong>burg, er<br />
zog den Zehnt ein und genoss die Einkünfte und Dienste aus dem Fronhof. 50<br />
Durch diese Bindung an die Abtei waren die <strong>Bergheim</strong>er verpflichtet, den Bau der<br />
<strong>Sieg</strong>burger Pfarrkirche mit Arbeitskräften und geldlichen Mitteln zu unterstützen.<br />
Dem widersetzten sich die hiesigen Kirchspielsleute. Es kam zum Rechtsstreit. Der<br />
<strong>Bergheim</strong>er Pfarrer wandte sich an den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg,<br />
der 1169 die <strong>Bergheim</strong>er von der Kirchbaupflicht in <strong>Sieg</strong>burg befreite, von jeglicher<br />
Arbeit und finanziellem Beitrag, ihnen aber dafür die jährliche Lieferung einer<br />
Wachskerze im Werte von 10 Dortmunder Münzen zu Allerheiligen auftrug. 51<br />
Im 13. Jahrhundert fasste das alte unter dem Patronat der <strong>Sieg</strong>burger Abtei stehende<br />
Gotteshaus, wahrscheinlich ein Holzbau, nicht mehr die angewachsene Zahl der<br />
B<strong>ev</strong>ölkerung. Vielleicht war der Bau auch marode geworden. Jedenfalls wurde er im<br />
<strong>Jahre</strong> 1248 abgerissen und an seiner Stelle ein Neubau errichtet. 52 Interessanterweise<br />
wurde damals das Lambertus-Patrozinium beibehalten wie ebenso bei späteren Umbauten<br />
und Neubauten bis in unsere Tage.<br />
Das neue, nunmehr steinerne Gotteshaus wurde dem Geiste jener Zeit entsprechend<br />
im romanischen Stil errichtet und war im Ursprung vermutlich ein einschiffiger<br />
Saalbau. Aber bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche erweitert<br />
und in gotischen Bauformen umgebaut. So entstand eine dreischiffige Halle mit<br />
verputzter Flachdecke aus Holz, im Hauptschiff 12 m lang, 5,50 m breit und fast 9<br />
m hoch, im rechten Seitenschiff ebenso lang und hoch und halb so breit, im linken<br />
Seitenschiff gleichgeartet, doch um die dem Chor seitlich zugeordnete Sakristei entsprechend<br />
kürzer. Dem Langhaus war nach Osten eine gewölbte gotische Choranlage<br />
mit Fünfachtelschluss zugefügt. Im Westen war dem Baukörper der Kirchturm<br />
vorgesetzt. 53<br />
Mit der Gotisierung wurde eine für die damalige Zeit typische Wandmalerei aufgetragen,<br />
die später übertüncht, zuletzt aber bei Abrissarbeiten im 19. Jahrhundert im<br />
Chor wiederentdeckt wurde. Der Bilderzyklus zeigte im Gewölbe die Passion und<br />
Auferstehung Christi und auf der südlichen Chorwand das Jüngste Gericht. 54 Die<br />
50) S. dazu Delvos, S. 350.<br />
51) Die Urk. im damaligen Provinzialarchiv, abgedruckt bei Müller, Aegidius: <strong>Sieg</strong>burg und der<br />
<strong>Sieg</strong>kreis, Bd. I, <strong>Sieg</strong>burg, 1859, Anhang XXXVII ff.<br />
52) So Gronewald, <strong>Bergheim</strong>er Schulchronik I., im Stadtarchiv Troisdorf, S. 42 - 52, und nach<br />
Tagebuchaufzeichnungen Gronewalds unter Berufung auf Cardauns - ohne nähere Angabe der<br />
Quelle.<br />
53) Näheres dazu bei Clemen/Renard, Kunstdenkmäler, S. 17, und in der Pfarrchronik <strong>Bergheim</strong>,<br />
im Pfarrarchiv.<br />
54) Eine ausführliche Würdigung der Freskomalereien bei Brodeßer, Heinrich: Die vergangene<br />
„bunte Kirche“ zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, in TJH XVIII, 1988, S. 71 ff.<br />
219
220<br />
Abbildung 10: Freskomalerei auf der Seitenwand des<br />
Chores: Das Jüngste Gericht, Zustand nach der Freilegung<br />
um 1875.
Wandbemalungen im Langhaus sind beim Abriss der alten Kirche verloren gegangen<br />
wie ebenso die Bebilderung des Chorraumes, die wenigstens abgezeichnet und<br />
beschrieben uns überliefert wurde.<br />
Der Kirche im Westen vorgelagert stand das Pastorat, ein in Fachwerk ausgeführtes<br />
stattliches Pfarrhaus.<br />
Über die Stellung des Pastors und die Verwaltung des Kirchspiels, zu dem die Honschaft<br />
Müllekoven gehörte, unterrichtet ein Weistum von 1579. 55<br />
Unter 8. wird dem <strong>Sieg</strong>burger Abt zugestanden, "der zehendt naß vnd drugh zue<br />
Bercheim vnd Mullinckhouen, waß karst vnd pflugh bricht in feldt vnd weingardtt."<br />
9. Item. Dagegen soll der Abt jährlich dem Pastor zu <strong>Bergheim</strong> ein Fuder Weißwein<br />
und 20 Malter aus dem Zehnt überlassen bzw. von seinen Einkünften abzweigen.<br />
Ferner soll er für die Kirche den "halben ollichßbrandt" geben, den Kirchboten stellen,<br />
die Zuchttiere, "Ochß, Eber, Buck", auch ein Füllen halten und eine Lehmgrube<br />
zur allgemeinen Bedienung anbieten.<br />
In der seelsorgerischen Betreuung seiner Pfarrkinder wurde der <strong>Bergheim</strong>er Pastor<br />
von Benefiziaten, "Frühmessler", unterstützt.<br />
Im Jahr 1504 stifteten Propst Gerhard von Plettenberg und seine Schwester Jutta<br />
zu <strong>Bergheim</strong> einen Marienaltar bzw. eine Vikarie. 56 Der Inhaber dieses Benefiziums<br />
erhielt aus der Stiftung eine jährliche Rente von 21 Gulden zu je 4 Mark und aus der<br />
Verpachtung eines Weingarten 5 Ohm Wein, 10 Hühner und 10 Schilling, ferner 5<br />
Mark für die Beleuchtung des Altares. Zum Benefizium gehörte ein Wohnhaus, in<br />
dem der Benefiziat persönlich zu "residieren" hatte. Am Altar las der Priester vier<br />
Wochenmessen und vermutlich an den Sonn- und Feiertagen die Frühmesse. Die<br />
Vikarie-Stelle wurde vom Adelssitz in Müllekoven besetzt, der über die Familie von<br />
Plettenberg, danach von Zweiffel zuletzt 1600 an den Deutschen Orden fiel. Die<br />
Stiftung ist untergegangen, vermutlich in den Wirren der Zeit der Französischen<br />
R<strong>ev</strong>olution; der Marienaltar ist indessen bis heute erhalten geblieben.<br />
Eine zweite Vikarie wurde 1770 vom <strong>Sieg</strong>larer Pastor Johann Heribert Weinreis gestiftet.<br />
Sie wurde ausgestattet mit Haus, Garten und Ackerland und einem Kapital<br />
von 8076 Mark. Spätere Zustiftungen brachten 1385 Mark ein. Der Vikar war dafür<br />
gehalten, entsprechende Stiftungsmessen am Katharinenaltar zu lesen und den Pastor<br />
in der Seelsorge zu unterstützen. 57 Das Vikariehaus erlebte mehrere Um- und Erweiterungsbauten,<br />
steht heute noch in der Klostergasse und diente zwischendurch<br />
als Nonnenkloster und Wohnung eines Subsidiars. Es schließt sich dem Pfarrgarten<br />
nach Westen an. 58<br />
In der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte das alte Gotteshaus gravierende Bauschä-<br />
55) Veröffentlicht in TJH III 1973, S. 109 ff.<br />
56) S. Delvos, S. 360/61.<br />
57) Ebenda, S. 361 – 363.<br />
58) Dazu näheres in Heimatbuch Rhein-<strong>Sieg</strong>, Troisdorf 1985, S. 164 – 168.<br />
221
den. Die Kirche war nicht nur reparaturbedürftig geworden, sondern erwies sich<br />
bei der über 2000 Seelen angewachsenen Pfarrgemeinde als zu klein. Die Gemeinde<br />
entschloss sich zu einem Neubau. Die von Bauinspektor Dieckhoff erstellten Pläne<br />
konnten aber erst nach mehrfacher Änderung in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts<br />
realisiert werden.<br />
222<br />
Abbildung 11: Die <strong>Bergheim</strong>er Pfarrkirche von 1869/72 im<br />
ursprünglichen Zustand
Am 20. September 1869 wurde endlich der Grundstein gelegt. Die Bauarbeiten wurden<br />
indessen durch den Deutsch-Französischen Krieg verzögert. Dennoch konnte<br />
am 22. September 1872 die Benediktion des fertiggestellten Neubaus stattfinden.<br />
Aber erst am 13. Juni 1875 - mitten im Kulturkampf - kam der Kölner Erzbischof<br />
Paulus Melchers zur Konsekration nach <strong>Bergheim</strong>. 59<br />
Die neue Kirche ist ein in Backstein ausgeführter Zentralbau in Form eines griechischen<br />
Kreuzes mit angefügten Eckquadraten, mit angehängtem gewestetem Chorraum<br />
und vorgesetztem Ostturm. Das gotischen Stilelementen nachempfundene<br />
Bauwerk wird auf allen Seiten von Treppengiebeln flankiert.<br />
Im 2. Weltkrieg wurde der Baukörper durch Artilleriebeschuss weitgehend beschädigt.<br />
Eine erste Reparatur konnte die Bauschäden nur notdürftig beheben. Wiederholt<br />
musste nachgebessert werden. Das Mauerwerk war zu sanieren, die Gewölbe<br />
mussten erneuert, das Kircheninnere neu gestaltet werden. Die Inneneinrichtung<br />
wurde umgeordnet, die neugotischen Altaraufsätze, Kommunionbank und Predigtstuhl<br />
wurden entfernt, die Statuen wurden teilweise umgestellt. Und endlich erhielt<br />
die Kirche 1988 neue Fenster, wertvolle Glasmalereien, die nach den Entwürfen des<br />
Kirchenmalers und Glasbildners Hermann Gottfried gestaltet wurden. 60<br />
Kriegsdrangsale<br />
Im Laufe der <strong>Jahre</strong> hatten unsere Dörfler wiederholt unter grausamen Kriegshandlungen<br />
zu leiden. <strong>Bergheim</strong> lag an der großen Heerstraße, die von Beuel über Deutz<br />
nach Mülheim führte und von zahlreichen Reisigen, Kaufleuten und Kriegern benutzt<br />
wurde. Der <strong>Sieg</strong>übergang bei <strong>Bergheim</strong> brachte daher immer wieder kriegsführende<br />
Truppen in und durch den Ort. Häufige Einquartierungen, Plünderungen und<br />
Brandschatzungen brachten unsere Landleute an den Rand der Verzweiflung.<br />
Im Truchseß'schen Krieg (1583 - 1589) verschanzte sich der zum Protestantismus<br />
übergetretene Erzbischof Gebhard II. in der Stadt und Festung Bonn, um sein verfallenes<br />
Kurfürstenamt zu verteidigen. Gegner belagerten die Stadt und nahmen sie<br />
ein. Gebhard floh nach Holland. Seine Anhänger führten den Krieg weiter, eroberten<br />
1587 Bonn zurück und setzten sich dort abermals fest. Ein neues gegnerisches<br />
Heer zog unter dem Kommandanten Karl von Croy heran, schlug zunächst in Berg-<br />
59) Eine ausführliche Darstellung zum Neubau der <strong>Bergheim</strong>er Kirche bei Schulze, Jörg:<br />
<strong>Bergheim</strong> - Katholische Pfarrkirche St. Lambertus, in: Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts im<br />
alten <strong>Sieg</strong>kreis, Arbeitsheft 21, Landeskonservator Rheinland, Köln 1977, S. 235 - 246. Über die<br />
Architektur wird ferner berichtet bei Brodeßer, Heinrich; Heimatbuch Rhein-<strong>Sieg</strong>, S. 153 - 164,<br />
über den Innenraum und die Einrichtung in TJH XXXII, 2002, S. 123 – 139.<br />
60) Dazu Brodeßer, Heinrich: Die Buntglasfenster in St. Lambertus zu <strong>Bergheim</strong>, in TJH<br />
XXVI, 1996, S. 21–29.<br />
223
heim sein Hauptquartier auf und plünderte von hier die Dörfer der Umgebung aus.<br />
Erst als die Festung Bonn am 26. September 1588 fiel, fand das Kriegsleiden ein<br />
Ende. 61<br />
Dreißig <strong>Jahre</strong> später brach der Dreißigjährige Krieg (1618 - 48) aus. Bei <strong>Bergheim</strong><br />
kam es zu erbitterten Kämpfen um eine Inselfestung vor der <strong>Sieg</strong>mündung.<br />
Im Sommer 1620 zogen holländische Krieger auf ihren Schiffen rheinauf und setzten<br />
sich auf der Rheininsel, dem Kemper Werth (heute Halbinsel), fest und bauten<br />
dort eine große Festung auf, die sie mit 3000 Mann Besatzung belegten und ihrer<br />
Form wegen zum Spott der hiesigen katholischen B<strong>ev</strong>ölkerung Pfaffenmütze<br />
nannten. Sie legten zusätzlich im Vorland des Mündungsdeltas Schanzen an, wo sie<br />
Schweizer Söldner stationierten, im sogenannten "Schweizer Quartier" unterbrachten.<br />
Sie plünderten das Umland aus, versorgten mit ihrer Beute die Festung, lagerten<br />
dortselbst Vorräte, legten auf der Insel innerhalb der Umwallung Mühlen an und<br />
bauten zwei Brunnen zur Trinkwasserversorgung. Wenig später drang der spanische<br />
Heerführer Spinola von der Pfalz her gegen die "abtrünnigen Staaten" der niederländischen<br />
Seeprovinzen, d. h. gegen die "Vereinigten Niederlande", nach Norden vor,<br />
eroberte die Städte entlang des Rheins und griff schließlich nach dem Niederrhein.<br />
Dabei gelangten seine Truppen unter dem Grafen Heinrich de Mons ins <strong>Sieg</strong>mündungsgebiet.<br />
Sie nisteten sich in <strong>Bergheim</strong> ein, bauten am Westende des Ortes, wo<br />
jetzt Bootshaus und Fischerhaus stehen, eine Schanze, aus der die Pfaffenmütze<br />
einzusehen war, die darum die "Kick en de Mütz" getauft wurde. Von hier aus begannen<br />
die Kampfhandlungen. Die <strong>Sieg</strong>niederung wurde Stück um Stück eingenommen<br />
und bis an die Rheinfront besetzt. Vom rechtsrheinischen Ufer wurde die<br />
Inselfestung unter Beschuss genommen, später auch von der linken Rheinseite. Zu<br />
den Kanonen wurden nun auch "Granatwerfer" eingesetzt, d. h. mit großen Schleudern<br />
wurden die Granaten über die hohen Wälle in die Festung katapultiert, wobei<br />
unter anderem das Brunnenwasser verseucht wurde. Als dann auch noch die Lebensmittelvorräte<br />
ausgingen und damit die vitaminreiche Kost wegfiel, brachen die<br />
Ruhr und der Skorbut unter der Inselbesatzung aus und machten sie kampfunfähig.<br />
Am Ende des <strong>Jahre</strong>s 1622 kapitulierten die Holländer. Ihnen wurde freier Abzug<br />
gewährt. Am 03. Januar 1623 zogen sie in ihren Booten unter Hinterlassung ihrer<br />
Kanonen nach Holland ab. 62<br />
224<br />
61) Zu diesen Kriegsereignissen in und um <strong>Bergheim</strong> Gronewald, Johann: Schulchronik I,<br />
im Stadtarchiv Troisdorf, S. 52 und 53. Siehe auch: Trippen, Peter Paul: Heimatgeschichte von<br />
Troisdorf, Köln 1940, S. 57–63.<br />
62) Dazu nähere Informationen bei Brodeßer, Heinrich: Die Pfaffenmütz, Troisdorf 1990,<br />
und: Die Pfaffenmütz - Eine Inselfestung vor der <strong>Sieg</strong>mündung 1620 - 1623, Troisdorf 1994.
Abbildung 12. Die Inselfestung Pfaffenmütz von 1620<br />
Unsere Dorfbewohner kamen aber nicht zur Ruhe. Von 1632 - 1635 suchten die<br />
Schweden unsere Dörfer heim. Ihnen folgten die Kaiserlichen. Auch nach dem großen<br />
Krieg hörten die Kriegsgräuel nicht auf.<br />
Während der "Raubkriege" des französischen Königs Ludwig XIV. lagen im Winter<br />
1672/73 französische Truppen an der unteren <strong>Sieg</strong> im Quartier.<br />
Bereits 1688 bis 1697 folgte der Pfälzische Erbfolgekrieg. Es ging wieder um die<br />
Festung Bonn, auch um Stadt und Abtei <strong>Sieg</strong>burg. Der <strong>Sieg</strong>übergang bei <strong>Bergheim</strong><br />
wurde abermals das Ziel durchziehender Truppen, die hier Spuren der Verwüstung<br />
hinterließen. Vor allem wurde diesmal der Nachbarort Mondorf heimgesucht. Das<br />
Dorf wurde ausgeplündert und eingeäschert, die Dorbewohner wurden geschunden,<br />
gequält und ermordet. Kaum war diese Kriegsnot überstanden, brach 1701 der<br />
Spanische Erbfolgekrieg aus, der 14 <strong>Jahre</strong> dauerte. Gronewald weiß zu berichten,<br />
dass die Franzosen bei Bonn über den Rhein, bei <strong>Bergheim</strong> über die <strong>Sieg</strong> setzten und<br />
hier ihr Lager aufschlugen. 63<br />
Die Dörfler flohen, versteckten sich in Weingärten oder im Gebüsch. Das war der<br />
Beginn schlimmer Verwüstungen, Plünderungen und böser Drangsalierungen. Über<br />
63) Gronewald; Chronik von <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, Bd. II, handgeschriebenes Tagebuch - im<br />
Stadtarchiv Troisdorf - S. 125 – 130.<br />
225
die <strong>Sieg</strong>fähre zogen wiederholt marodierende Söldner. Dazu kamen belastende<br />
Kriegssteuern des bergischen Landesherrn und die Rekrutierung aller waffenfähigen<br />
Männer. Erst 1714 kam es zum Friedensschluss.<br />
In den folgenden Friedenszeiten mussten sich die Leute gegen räuberische Vagabunden,<br />
Kesselflicker, Tierleiter, betrunkene Soldaten wehren. Dazu wurden Wachen<br />
eingerichtet und die nächtlichen Patrouillen verstärkt. 64<br />
1740 der nächste Krieg, der Österreichische Erbfolgestreit. Wenn auch diesmal unsere<br />
Gegend von Kriegshandlungen verschont blieb, so hatten unsere Dörfler dennoch<br />
unter Truppendurchzügen, Einquartierungen, Kriegsdienst der jungen Männer<br />
zu leiden. Im Mai 1743 schlugen die Truppen des Herzogs von Aremberg im<br />
<strong>Sieg</strong>mündungsgebiet ihr Lager auf. Als sie nach längerem Aufenthalt abzogen, mussten<br />
die Bauern ihnen Pferde und Fuhrwerke stellen, auf denen die Bagage und das<br />
Beutegut, vor allem auch die erpressten Lebensmittel fortgeschafft wurden. Manche<br />
Pferde und Wagen sahen ihren rechtmäßigen Besitzer nie wieder. Im Frieden von<br />
Aachen wurde dieser Krieg 1748 endlich beendet.<br />
Auch der Siebenjährige Krieg Preußens gegen Österreich und dessen Verbündete,<br />
der 1756 folgte, verschonte die untere <strong>Sieg</strong> mit kriegerischen Auseinandersetzungen.<br />
Dennoch lag auf unseren Kirchspielsleuten die Last durchziehender Truppen, von<br />
Einquartierungen, Heeresdiensten, Kriegssteuern, Sonderdiensten, "Befreiungsgeldern"<br />
und Fuhrdienstleistungen. Für Freund und Feind waren "Rationen" an Lebensmitteln<br />
und Futter für Mannschaft und Tiere zu liefern. 1759 wurde in Mülle-<br />
koven ein Lazarett eingerichtet, das von der B<strong>ev</strong>ölkerung unterhalten werden musste.<br />
Erst am 15.02.1763 konnten die Menschen aufatmen, als auf Schloss Hubertusburg<br />
der Friede geschlossen wurde. Friede für wie lange? Es sollte bald noch schlimmer<br />
kommen. Von Westen her zogen dunkle Wolken heran; die Französische R<strong>ev</strong>olution<br />
warf ihre Schatten über den Rhein. 65<br />
Aufbruch in eine neue Zeit<br />
Die Französische R<strong>ev</strong>olution brachte einschneidende Veränderungen in der gewohnten<br />
Lebensweise.<br />
Bereits 1794 standen französische R<strong>ev</strong>olutionstruppen am Rhein. Ein Jahr später<br />
drangen sie auf die rechte Rheinseite vor, überzogen unsere Dörfer mit bitteren<br />
Kämpfen. Die einheimische B<strong>ev</strong>ölkerung wurde ausgepresst. Furagelieferungen,<br />
Einquartierungen, Fuhrdienste, Rekrutierungen entzogen ihr die Existenzgrundlage.<br />
226<br />
64) Ebenda.<br />
65) Zum Kriegsgeschehen im 17. und 18. Jahrhundert an der unteren <strong>Sieg</strong> siehe bei Brodeßer:<br />
Das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, a.a.O., S. 81 – 101.
1803 wurden durch die Säkularisation alle geistlichen Besitztümer enteignet. Abteien<br />
und Klöster verloren ihren Besitz, darunter auch die Gutshöfe und Gerechtsamen,<br />
an die weltliche Obrigkeit, an den Staat. Davon waren auch die <strong>Bergheim</strong>er betroffen,<br />
da nunmehr in der Fischereigerechtigkeit der Partner wechselte, wie ebenso in<br />
den kirchlichen Verhältnissen, weil die <strong>Sieg</strong>burger Abtei als der Patronatsherr ausgeschieden<br />
war, das Zehntrecht an den Fiskus fiel und der abteiliche Fronhof dem<br />
Landesherrn zugesprochen wurde. Als schließlich unser Bergischer Landesvater Maximilian<br />
Josef sein Herzogtum Napoleon überließ, wurden die Verwaltung und die<br />
Rechtsprechung nach französischem Vorbild umstrukturiert.<br />
Napoleon setzte alle alten Gesetze außer Kraft, beseitigte das Feudalwesen, löste die<br />
Landstände auf, ebenso auch die Dorfämter und tradierten Dorfrechte, hob die Zölle<br />
auf, schaffte die ehemaligen Verwaltungsgepflogenheiten und die Amtsbezirke ab<br />
und führte die neue "großherzogliche Munizipalordnung" ein. Das Großherzogtum<br />
Berg wurde in vier Departements eingeteilt, die je ein Präfekt anführte. Diese wiederum<br />
gliederten sich in Arrondissements, die unter der Leitung eines Unterpräfekten<br />
standen. Sie wurden in Kantone unterteilt, die sich aus Mairien oder Munizipalitäten<br />
zusammensetzten. Das rechte Rhein-<strong>Sieg</strong>-Dreieck gehörte mit den Mairien <strong>Sieg</strong>lar<br />
und Niederkassel zum Kanton (Kreis) <strong>Sieg</strong>burg, Arrondissement (Bezirk) Mülheim/<br />
Rhein und Departement Rhein.<br />
Bei der Bildung dieser neuen Verwaltungseinheiten wurde keine Rücksicht auf die<br />
gewachsenen politischen Einheiten genommen. Der Bereich des Dingstuhls <strong>Bergheim</strong><br />
wurde zwischen Mondorf und <strong>Bergheim</strong> auseinanderdividiert, letzteres mit<br />
Müllekoven dem vormals löwenbergischen <strong>Sieg</strong>lar zugeschlagen.<br />
Im Rechtswesen wurde der Code Napoléon eingeführt, das Zivilgesetzbuch, das<br />
die Freiheit des Individuums, das Eigentum und die Unabhängigkeit von religiösen<br />
Bindungen garantieren sollte. Nun galten alle vor dem Gesetz gleich. Es gab keine<br />
Vorrechte für den Adel und die hohe Geistlichkeit mehr. Alle wurden gleichermaßen<br />
zu Steuerzahlungen herangezogen. Strafverfahren wurden in öffentlichen Prozessen<br />
vor dem Friedensrichter in <strong>Sieg</strong>burg verhandelt. Alle Frondienste hatten ein Ende.<br />
Als Napoleon in den Befreiungskriegen unterlag und seine Herrschaft zusammengebrochen<br />
war, wurden die Rheinlande, darin das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> in der Bürgermeisterei<br />
<strong>Sieg</strong>lar, 1815 dem Königreich Preußen zugeschlagen, bei dem wir bis in<br />
die Mitte des 20. Jahrhunderts blieben.<br />
Unter den Preußen wurde die Gebietseinteilung neu geordnet. Aus den Rheinischen<br />
Departements entstand 1822 die Rheinprovinz, die sich in Regierungsbezirke gliederte.<br />
Die Kantonalverfassung war 1816 beseitigt worden. Es kam nach einigen Versuchen<br />
zur Bildung des <strong>Sieg</strong>kreises. Die Mairien wurden in Bürgermeistereien umbenannt,<br />
blieben bei uns in den oben genannten Grenzen bestehen. Das Kirchspiel<br />
<strong>Bergheim</strong>-Müllekoven gehörte nun zur Rheinprovinz, zum Regierungsbezirk Köln,<br />
dem <strong>Sieg</strong>kreis und zur Samtgemeinde oder Bürgermeisterei <strong>Sieg</strong>lar. Eine neue preußische<br />
Gemeindeordnung von 1845 gestand <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven den Status einer<br />
Specialgemeinde im Verband der Bürgermeisterei <strong>Sieg</strong>lar zu. Als Specialgemeinde<br />
227
wurde unser Kirchspiel von einem "Ortsbürgermeister" angeführt. Ein selbständiger<br />
Gemeinderat fasste verbindliche Beschlüsse, deren Realisierung über die Verwaltung<br />
der Bürgermeisterei abgewickelt wurde. In den Gemeinderat wurde nach dem<br />
Dreiklassenwahlrecht gewählt.<br />
Die ehemals geistlichen, nunmehr säkularisierten Herrengüter wurden zunächst als<br />
Domäne vom Fiskus verwaltet. Der Staat trennte sich jedoch bald von diesen Höfen<br />
und veräußerte sie in private Hand. Auch die adeligen Grundbesitzer stießen nach<br />
und nach ihren auswärtigen Besitz ab, der parzelliert von den Bauern erworben wurde,<br />
wobei der Hofraum mit einem Großteil der Ländereien meistens von den Halfen<br />
aufgekauft wurde.<br />
Um den Grundbesitz der Dorfleute mit den entsprechenden Steuern belasten zu<br />
können, ließ die preußische Verwaltung alle Gebäude, Hofesparzellen und Flurstücke<br />
genau vermessen und in einem Kataster erfassen. Das uns betreffende Urkataster<br />
wurde im Jahr 1823 abgeschlossen.<br />
Zugleich wurde ebenso ein topografisches Kartenwerk erstellt, das vor allem militärischen<br />
Zwecken dienen sollte. Die 1820 durch von Müffling angelegte Aufnahme<br />
wurde später die Grundlage für die Landesvermessung, die in den Messtischblättern<br />
1 : 25.000 dargestellt ist.<br />
228<br />
Abbildung 13: Die Rückseite der <strong>Bergheim</strong>er Schule
Die preußische Regierung war ebenso um die Hebung der sozialen und hygienischen<br />
Verhältnisse der zugewonnenen westlichen Provinzen bemüht. Zu diesem Zweck<br />
wurde der "Kreisphysikus" Dr. Lohmann mit der Erkundung der "Beschaffenheit<br />
des <strong>Sieg</strong>kreises und seiner Bewohner in physischer und moralischer Hinsicht" beauftragt.<br />
Sein Bericht gewährt uns interessante Einblicke in die Lebensweise unserer<br />
Vorfahren. 66<br />
Zur Förderung des Gesundheitswesens wurde u. a. die Pockenschutzimpfung eingeführt,<br />
wobei sich die <strong>Bergheim</strong>er Lehrer und Mitglieder der Familie Nockher besonders<br />
verdient gemacht haben.<br />
Auch ins Schulwesen griff die Regierung ordnend ein. Nach der Eröffnung der ersten<br />
Lehrerseminare waren nur noch seminaristisch ausgebildete Lehrer zum Schuldienst<br />
zugelassen. 1832 wurde von der hiesigen Gemeinde ein Privathaus in der<br />
Bergstraße käuflich erworben und als Schulhaus eingerichtet. Und 1861 wurde auf<br />
dem heutigen Paul-Schürmann-Platz ein neues Schulgebäude aus Backstein gebaut,<br />
darin zunächst nur zwei Klassenräume im Erdgeschoss und Lehrerwohnungen im<br />
Obergeschoss, die später in Klassenräume umgewandelt wurden. Selbst auf dem<br />
Speicher gab es noch Zimmer als Wohnräume für das Lehrpersonal. Zum Schulhaus<br />
gehörten ein separates Ökonomiegebäude und Toiletten und ein großer Schulgarten.<br />
Dagegen nahm sich der Schulhof, der Pausenhof für die Kinder, im Dreieck<br />
zwischen Berg- und <strong>Sieg</strong>straße, recht klein aus. 67<br />
Ferner wurde zur Sicherheit der Landb<strong>ev</strong>ölkerung der Polizeidienst verstärkt und<br />
Nachtwachen wurden eingerichtet.<br />
Die lange Friedenszeit wurde schließlich durch kurze Kriege unterbrochen. 1864<br />
verlor Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich.<br />
Die gemeinsame Verwaltung führte 1866 zum Deutschen Krieg, in dem<br />
Österreich den Preußen unterlag. Im folgenden Deutsch-Französischen Krieg von<br />
1870/71 unterlag Frankreich. Am 18. Januar 1871 wurde in Versailles das Deutsche<br />
Reich ausgerufen, aus dem Österreich ausgeschieden wurde. Der König von Preußen<br />
wurde Deutscher Kaiser.<br />
In dieser Zeit setzte zunehmend eine beachtliche Industrialisierung ein. In Troisdorf<br />
und Oberlar gab es seit 1886 die "Pulverfabrik" (die spätere DN), in Menden-Nord<br />
entstand die Friedrich-Wilhelms-Hütte, in Mondorf eine Maschinenfabrik (1885),<br />
die spätere Werft Bröhl. Außerdem wurden zahlreiche kleinere Betriebe in den Dörfern<br />
an Rhein und <strong>Sieg</strong> gegründet, Schuhfabriken, Mühlenbetriebe, Brauereien. Um<br />
dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurde das Wegenetz ausgebaut. Von 1851<br />
66) Zum Bericht des Kreisphysikus Lohmann: HStAD, Bestand Reg. Köln Nr. 1332. Näheres<br />
in TJH XX 1990, S. 4 ff.<br />
67) Zur Entwicklung des <strong>Bergheim</strong>er Schulwesens TJH XXIII, 1993, und XXIV, 1994.<br />
229
is 1855 entstand die "Mondorfer Chaussee". 68 Eisenbahnstrecken wurden angelegt,<br />
das Postwesen wurde intensiviert. <strong>Bergheim</strong> erhielt eine Postagentur, die zuerst in<br />
der Gastwirtschaft Gaspers untergebracht war, später bei <strong>Sieg</strong>bergs im "Restaurant<br />
zur Post".<br />
Die Arbeit in den Industriewerken, ferner der aufblühende Obst- und Gemüsebau,<br />
die Rhabarber-Erzeugung (seit 1882 in Mondorf, von dort in die Nachbardörfer)<br />
brachten einen bescheidenen Wohlstand in unsere Orte.<br />
Kein Wunder, dass ins ausgehende 19. Jahrhundert der Beginn zahlreicher Vereinsgründungen<br />
fällt.<br />
1867 wurde der <strong>Bergheim</strong>er Männergesangsverein Concordia gegründet, 1869 der<br />
hiesige Kirchenchor, im selben Jahr der Junggesellenverein, aus dem sich mehrere<br />
Gruppen abzweigten und speziellen Interessen zuwandten. So entstanden Singvereine,<br />
Theatergruppen, Raucherclubs. Dazu kamen Zweckverbände und Genossenschaften.<br />
1890 wurde der Darlehens-Kassenverein gegründet.<br />
Und im Jahr <strong>1909</strong> kam es zur Gründung des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>.<br />
Technischer Fortschritt erleichterte das Leben hierzulande in der Bauernwirtschaft,<br />
in den Handwerkerbetrieben und auch im Haushalt. 1905 erstrahlte zum ersten Mal<br />
das elektrische Licht. 1912 wurde die Wasserleitung in Betrieb genommen und die<br />
Gasbeleuchtung in den Straßenlaternen entzündet. 1913 wurde in Müllekoven die<br />
Schule gebaut. Am 18. März 1914 wurde die "Kleinbahn <strong>Sieg</strong>burg-Zündorf" in Betrieb<br />
genommen, zuerst als Güterverkehr, ab dem 25. Mai als Personenverkehr.<br />
Dann hemmte der erste Weltkrieg (1914 - 1918) diese hoffnungsvolle Entwicklung.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1919 lagen hier kanadische Truppen im Quartier. Sie wurden am 17. Februar<br />
von der englischen Besatzung abgelöst. Es folgten bittere Hungerjahre, dann die<br />
Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen wegen verzögerter Reparationslieferungen<br />
und infolgedessen die Inflation. Kaum hatte sich die Wirtschaft wieder<br />
erholt, kam es 1929 zur Weltwirtschaftskrise, die eine bedrückende Arbeitslosigkeit<br />
auslöste. Seit 1933 erlebten wir die Hitlerdiktatur, die schließlich im Chaos des zweiten<br />
Weltkrieges 1945 unterging.<br />
Was blieb, war eine geschundene, verängstigte B<strong>ev</strong>ölkerung, die Trauer um die vielen<br />
gefallenen Soldaten, um die Kriegsopfer in der Heimat, zerstörte Gebäude, eine<br />
ausgefallene Energi<strong>ev</strong>ersorgung, ein beschädigtes Verkehrsnetz, eine verminte <strong>Sieg</strong>niederung,<br />
eine daniederliegende Infrastruktur.<br />
In banger Hoffnung schauten die Menschen in die Zukunft.<br />
230<br />
68) Näheres zum Bau der Landstraße 332 bei Kern / Brodesser: Das ganze Leben auf der<br />
Straße, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Troisdorf, 2003, S. 7 – 22.
Der Neubeginn nach dem großen Krieg<br />
Als die Menschen ihre Schutzräume in den Kellern verlassen hatten, mussten zuerst<br />
die Trümmer weggeräumt, die Hausschäden beseitigt, die Straßen und Wege instand<br />
gesetzt, die Energi<strong>ev</strong>ersorgung wieder in Gang gebracht, der Bahnbetrieb eröffnet<br />
werden.<br />
Die erste Zeit nach dem letzten Weltkrieg war gekennzeichnet von Not und Elend.<br />
1945 bis 1947 waren Hungerjahre. Selbst auf dem Land waren die Lebensmittel<br />
knapp. Das Notwendigste war nur gegen "Märkchen" und "Bezugsscheine" zu bekommen.<br />
Die Stadtbewohner fielen in die Dörfer ein, erbettelten Brot, Kartoffeln,<br />
Obst und Gemüse, andere plünderten die Gärten und Felder, nahmen selbst das<br />
Saatgut aus der Erde. Frei gewordene Fremdarbeiter, Russen und Polen, überfielen<br />
die Bauernhöfe, beraubten auch die Menschen, die sie zufällig auf der Straße antrafen,<br />
nahmen ihnen die Taschen, Fahrräder oder gar die Kleider vom Leibe ab. Der<br />
Schwarzmarkt blühte, Flüchtlinge und Vertriebene kamen aus dem Osten zu uns<br />
und mussten trotz der hiesigen Wohnungsnot untergebracht werden. Im Saal Gaspers,<br />
der gottlob den Krieg überstanden hatte, wurde ein Auffanglager für Flüchtlinge<br />
eingerichtet, die nach und nach in privaten Häusern Wohnung fanden. Da<br />
darunter viele <strong>ev</strong>angelische Kinder waren, wurde 1947 eine einklassige <strong>ev</strong>angelische<br />
Volksschule gegründet, die in den ohnehin zu engen Raum der katholischen Schule<br />
aufgenommen wurde. Allmählich kamen auch die deutschen Kriegsgefangenen zurück,<br />
geschundene, ausgemergelte Männer, die sich zum Teil schwer taten, sich in<br />
den Verhältnissen ihrer angestammten Heimat zurechtzufinden.<br />
Die Winter waren kalt; es mangelte an Heizmaterial. Man holte Holz aus der Niederung,<br />
aus der Wahner Heide oder klaute Kohlen aus den Eisenbahnzügen, die durch<br />
Troisdorf kamen.<br />
Die Staatsgewalt lag bei den Besatzungsmächten, hier bei den Amerikanern. Da die<br />
nationalsozialistischen Spitzenbeamten aus ihren Ämtern entlassen waren, setzten<br />
die Besatzer "unverdächtige Bürger" kommissarisch in die Verwaltung ein. Im <strong>Sieg</strong>larer<br />
Rathaus wurde Peter Esser Bürgermeister von Amerikas Gnaden. Er wurde<br />
bereits am 04. Juli 1945 von Karl vom Feld, der kanadischer Staatsbürger war, abgelöst.<br />
Im Sommer 1945 verließen die Amerikaner das Rheinland; ihnen folgten die<br />
Briten. Wir gehörten fortan zur britischen Besatzungszone. Im März 1946 führten<br />
die Briten die Doppelspitze in der Gemeind<strong>ev</strong>erwaltung ein. Karl vom Feld wurde<br />
als Gemeindedirektor Chef der Verwaltung, Wilhelm Heuser am 08. April 1946 als<br />
Bürgermeister der Vorsitzende des von der Besatzungsmacht eingesetzten Gemeinderates.<br />
Im Oktober 1946 fanden die ersten Wahlen zum Gemeinderat statt, in den<br />
auch <strong>Bergheim</strong> seine Vertreter sandte. Vom Feld blieb Direktor, Peter Johann Ollig<br />
wurde Bürgermeister.<br />
231
232<br />
Abbildung 14: Das Schumacherskreuz und die neue Schule um 1962
Allmählich normalisierten sich die Verhältnisse. Die Schulen hatten bereits im Herbst<br />
1945 den Unterricht wieder aufgenommen. Es gab wieder elektrischen Strom, es<br />
floss wieder Wasser aus der Leitung, die Kleinbahn fuhr wieder - wenigstens streckenweise,<br />
die Mondorfer Fähre hatte den Betrieb eröffnet. Zu Weihnachten 1948<br />
läuteten im <strong>Bergheim</strong>er Kirchturm erstmals die neuen Glocken.<br />
Mit Hilfe des Marshall-Plans konnte am 21. Juni 1948 in den neu gebildeten westdeutschen<br />
Ländern – bei uns in Nordrhein-Westfalen - die Währungsreform durchgeführt<br />
werden: Die DM (Deutsche Mark) löste die RM (Reichsmark) ab.<br />
In Bonn tagte in dieser Zeit der Parlamentarische Rat, der eine Verfassung für die<br />
Länder der Britischen, Amerikanischen und Französischen Besatzungszone erarbeitete.<br />
Sie wurde am 08. Mai 1949 angenommen. Bonn wurde vorläufige Bundeshauptstadt.<br />
Am 14. August 1949 fanden Wahlen für den Bundestag statt, der am 07.<br />
September mit dem Bundesrat zusammentrat und die Bundesrepublik Deutschland<br />
gründete.<br />
Die Menschen fassten wieder Mut und ergriffen die Initiative. Altes Brauchtum lebte<br />
wieder auf. Die Martinszüge fanden wieder statt, die Maibräuche wurden von<br />
den Junggesellen wieder gepflegt. 1950 fand in Müllekoven der erste Karn<strong>ev</strong>alszug<br />
statt.<br />
Im selben Jahr machte der Sportverein mit Hilfe der ganzen Dorfb<strong>ev</strong>ölkerung aus<br />
einem Sumpfgelände in der Niederung, der sogenannten "Möht", einem stinkenden<br />
Schuttloch, einen Sportplatz. 1952 begann der Kanu-Klub Pirat mit dem Bau<br />
seines Bootshauses, das nach mehreren Erweiterungen 1958 endgültig fertiggestellt<br />
war. 1955 wurde vom <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> eine Turnhalle erstellt und eingeweiht.<br />
Solche Unternehmen geschahen in Eigenleistung, wie ebenso die Renovierung des<br />
Saales Gaspers durch die Ortsvereine vorgenommen wurde.<br />
Am 25. März 1959 wurde der erste Spatenstich zur neuen Schule getan, am 26. Juni<br />
war die Grundsteinlegung und am 30. Oktober fand das Richtfest statt. Und am 20.<br />
September 1960 wurde die neue Schule zur Nutzung übergeben.<br />
1962/63 entstand in Müllekoven die Adelheidiskirche nach den Plänen des bekannten<br />
Architekten Gottfried Böhm.<br />
Am 26. Februar 1968 bewegte sich der erste große Karn<strong>ev</strong>alszug durch die Straßen<br />
<strong>Bergheim</strong>s.<br />
Im Jahr 1969 kam es zur kommunalen Neuordnung. Am 01. August wurden die<br />
Gemeinde <strong>Sieg</strong>lar (darin <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven), der Ort Altenrath, die Friedrich-<br />
Wilhelms-Hütte (Menden-Nord) mit Troisdorf zur neuen Stadt Troisdorf zusammengeschlossen.<br />
Um das rechte Rhein-<strong>Sieg</strong>-Dreieck, den sogenannten "Balkan", verkehrsmäßig besser<br />
zu erschließen und an den Bonner Raum anzubinden, begann man im Frühjahr<br />
1973 mit dem Bau einer Schnellstraße durch die <strong>Sieg</strong>niederung. Dazu wurde in der<br />
Nähe des Bootshauses das Discholls, ein Altwasser der <strong>Sieg</strong>, überbrückt und daran<br />
anschließend bis zum <strong>Sieg</strong>deich ein hoher Straßendamm aufgeschüttet. Von hier war<br />
233
über die besonders überschwemmungsgefährdete Flußebene eine stolze Stelzenbrücke<br />
zum Beueler Damm zu bauen. Am 23. Februar 1976 fand die Einweihung dieser<br />
neuen Verkehrsverbindung statt.<br />
In der <strong>Bergheim</strong>er Gemarkung wurde seit Alters ein intensiver Ackerbau betrieben.<br />
Die Erzeugnisse von Obst und Gemüse, Kartoffeln und Rhabarber wurden auf den<br />
Märkten der Nachbarstädte angeboten und verkauft oder gar waggonweise zu entfernteren<br />
Märkten mit der Bahn transportiert. Die Vermarktung hiesiger Produkte<br />
übernahm schließlich der Erzeugermarkt Bonn. Mit dem ausgehenden 20. Jahrhundert<br />
nahm jedoch die Bedeutung der Landwirtschaft nach und nach ab. Sie verlor<br />
zuletzt ihre beherrschende Stellung. Die Sammelstelle des Bonner Erzeugermarktes<br />
in <strong>Bergheim</strong> wurde schließlich geschlossen, die Verladerampe an der Kleinbahn aufgegeben<br />
und abgebaut. Fremdländische Ware überschwemmte nun den Markt. Die<br />
Obstgärten sind verschwunden. Die Bauern haben aufgegeben. Mehrere Ackerflächen<br />
liegen brach, andere wurden zu Bauland. Die Ortsränder greifen in die Feldmark<br />
hinein. Zuletzt entstand auf der Ackerflur des "Krausackers" ein modernes<br />
Wohngebiet.<br />
Die Sozialstruktur hat sich gewandelt: Aus den Bauern sind Bürger geworden.<br />
Abkürzungen:<br />
HblRS - Heimatblätter des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises<br />
HblS - Heimatblätter des <strong>Sieg</strong>kreises<br />
HStAD - Hauptstaatsarchiv Düsseldorf<br />
TJH – Troisdorfer <strong>Jahre</strong>sheft<br />
234
Dank an die Sponsoren<br />
Unser Verein...<br />
...wäre nicht problemlos so alt geworden, wenn er nicht in vielen Phasen seiner<br />
Entwicklung und zur Durchführung seiner sportlicher Ereignisse von<br />
Gönnern, Spendern und Sponsoren<br />
Unterstützung gefunden hätte.<br />
Wir möchten an dieser Stelle all denen danken, die uns stets mit Rat und Tat und<br />
finanziell zur Seite gestanden haben.<br />
Wir hoffen, dass der Verein auch in Zukunft mit dieser vielfältigen Unterstützung<br />
rechnen kann.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Der Vorstand<br />
Spenden, Unterstützungen und Zuwendungen erhielten wir von den<br />
ab Seite 236 aufgeführten Firmen und Unternehmen sowie zusätzlich<br />
u.a. von:<br />
Autohaus Willi Schmitz, Niederkassel<br />
Bauunternehmung Josef Klein, Niederkassel<br />
dimap-Institut für Markt- und Politikforschung, Bonn<br />
Druckerei Rainer Lindlar, Troisdorf<br />
Eckes-Granini Deutschland GmbH, Hennef<br />
Heeß Tours und Travel, Troisdorf<br />
Karl-Heinz Stocksiefen, Troisdorf<br />
Kreissparkasse, Troisdorf<br />
Reinhard Frost, Niederkassel<br />
Stadtwerke Troisdorf, Troisdorf<br />
235
236<br />
VERKAUF - REPARATUR - BETREUUNG<br />
Unfallinstandsetzung<br />
Leihwagen<br />
Reparatur und Wartung<br />
aller KFZ-Fabrikate<br />
KFZ-Elektrik<br />
Rheidter Straße 77<br />
MONDORF<br />
Telefon (0228) 450354+455534<br />
Fax (0228) 452373
237
238<br />
Heinle<br />
Baden<br />
Redeker<br />
+ Partner GbR<br />
Rechtsanwälte<br />
Frank Wieland Manuela Wieland<br />
Rechtsanwalt Rechtsanwältin<br />
Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />
Wir gratulieren<br />
dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V.<br />
<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />
zu seinem <strong>100</strong>. Gründungstag<br />
Büro: Privat:<br />
Koblenzer Straße 121-123 Weilbergstraße 9 b<br />
53177 Bonn 53844 Troisdorf<br />
Tel.: 0228 95720-0 Tel.: 0228 9711826<br />
www.heinle-partner.de Mail: RA.Wieland@t-online.de<br />
Wir beraten und vertreten Sie gerne und umfassend zusammen mit<br />
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