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100 Jahre F F F F - Turnverein 1909 ev Bergheim/Sieg

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<strong>1909</strong> 2009<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> e.V.<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

Aerobic | Badminton | Basketball | Gymnastik | Inline-Skating | Ju-Jutsu | Leichtathletik | Rhönrad | Tischtennis | Turnen | Volleyball | Walking | Wandern |Yoga


<strong>1909</strong> 2009<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong><br />

<strong>1909</strong> e.V.<br />

<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>


Impressum<br />

Herausgeber: Vorstand des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Lambertusstraße 10<br />

53844 Troisdorf<br />

E-Mail: info@turnverein-bergheim.de<br />

Internet: www.turnverein-bergheim.de.<br />

Redaktion: Dieter Wieland, Heinrich Brodeßer, Dr. Dietrich Berndt,<br />

Jochen Köster.<br />

Die Artikel der Gymnastikgruppe Stretching und der Abteilung Ju-Jutsu/<br />

Goshin-Jitsu wurden wunschgemäß unverändert übernommen.<br />

Fotos von Top Foto Link, Ulrich Scheib und vielen anderen aus verschiedenen<br />

(Privat-)Archiven.<br />

Layout und Satz: Michael Scholl<br />

www.schollconcept.de<br />

Erste Auflage: 1500<br />

Druck: Druckerei Engelhardt, Neunkirchen<br />

Die Beiträge und Fotos dieser Festschrift sind urheberrechtlich geschützt. Ein<br />

(auch teilweiser) Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Vorstandes gestattet.<br />

3


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Impressum..............................................................................................................<br />

Inhaltsverzeichnis...................................................................................................<br />

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr......................................................................<br />

Grußworte<br />

Wolfgang Schäuble.................................................................................<br />

Heinrich Droste......................................................................................<br />

Hans-Peter Lindlahr...............................................................................<br />

Frithjof Kühn.........................................................................................<br />

Manfred Uedelhofen..............................................................................<br />

Karl-Heinz Stocksiefen.........................................................................<br />

Walter Schneeloch..................................................................................<br />

Hans-Jürgen Zacharias..........................................................................<br />

Thomas Strack........................................................................................<br />

Sebastian Schuster..................................................................................<br />

Die Gründungsversammlung des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong> am 17.11.<strong>1909</strong>...<br />

Der Vorstand.........................................................................................................<br />

Aufgabenverteilung im Vorstand des TVB.......................................................<br />

Ehrenmitglieder.....................................................................................................<br />

Ältestenrat..............................................................................................................<br />

Mitglieder mit über 75-jähriger Vereinszugehörigkeit.....................................<br />

Die Jubilare im Jubiläumsjahr 2009....................................................................<br />

Vorsitzende des <strong>Turnverein</strong>s ab <strong>1909</strong>................................................................<br />

Jährliche Feier des Gründungstages................................................................... 47<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

- Rückblick und Ausblick von Jochen Köster................................................... 50<br />

Die ersten 75 <strong>Jahre</strong>................................................................................ 53<br />

Die letzten 25 <strong>Jahre</strong>............................................................................... 62<br />

Kleine Ergänzung zur Vereinsgeschichte........................................... 64<br />

Seit hundert <strong>Jahre</strong>n Turnen in <strong>Bergheim</strong>........................................................... 73<br />

3<br />

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7<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Aus den Abteilungen.............................................................................................<br />

Aerobic....................................................................................................<br />

Badminton..............................................................................................<br />

Basketball................................................................................................<br />

Gymnastik...............................................................................................<br />

Inline-Skating..........................................................................................<br />

Ju-Jutsu / Goshin-Jitsu.........................................................................<br />

Leichtathletik / Sportabzeichen..........................................................<br />

Rhönrad-Turnen....................................................................................<br />

Tischtennis..............................................................................................<br />

Turnen und Spielen...............................................................................<br />

Volleyball.................................................................................................<br />

Walking / Nordic Walking....................................................................<br />

Wandern..................................................................................................<br />

Yoga.........................................................................................................<br />

Alle Angebote des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>...............................................<br />

Übungsleiter/-innen in alphabetischer Reihenfolge........................................<br />

Helferinnen und Helfer.......................................................................................<br />

Informationen zu den Mitgliedsbeiträgen.........................................................<br />

<strong>Bergheim</strong>er Geschichte........................................................................................<br />

Zur Geschichte des <strong>Sieg</strong>dorfes <strong>Bergheim</strong> von Heinrich Brodeßer..............<br />

1. Die Gründung des Ortes und seine Entwicklung<br />

in der Frühzeit...................................................................................<br />

2. Die weitere Entwicklung..................................................................<br />

3. Die Herausbildung der Landesherrschaften.................................<br />

4. Die untere <strong>Sieg</strong> unter bergischer Verwaltung................................<br />

5. Die Dorfbewohner und das Nachbarrecht...................................<br />

6. Der <strong>Bergheim</strong>er Fischereigerechtsame..........................................<br />

7. St. Lambertus - Kirche und Pfarrgemeinde..................................<br />

8. Kriegsdrangsale..................................................................................<br />

9. Aufbruch in eine neue Zeit..............................................................<br />

10. Der Neubeginn nach dem großen Krieg.....................................<br />

Dank an die Sponsoren........................................................................................<br />

Werbung..................................................................................................................<br />

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199<br />

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206<br />

206<br />

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214<br />

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231<br />

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236<br />

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<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong><br />

Veranstaltungsübersicht<br />

Donnerstag, 19.03.2009, 20.00 Uhr <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

Samstag, 20.06.2009, 19.00 Uhr TOP EVENT mit “Hello live”<br />

und “BRINGS“<br />

Sonntag, 30.08.2009, 11.00 Uhr Bunter Rasen<br />

Sportliche Darbietungen der<br />

Abteilungen, Bewirtung und<br />

Rahmenprogramm<br />

Samstag, 21.11.2009, 19.09 Uhr Festkommers<br />

zum <strong>100</strong>-jährigen Bestehen<br />

mit Ehrengästen und Rahmenprogramm<br />

Sonntag, 22.11.2009, 10.30 Uhr Festmesse mit anschliessender<br />

Kranzniederlegung am Ehrenmal<br />

7


Grußwort<br />

Wolfgang Schäuble<br />

Innenminister der Bundesrepublik Deutschland<br />

Zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V.<br />

<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> übermittle ich allen aktiven Sportlerinnen<br />

und Sportlern, Ihren Freunden und Förderern sowie den<br />

vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern meine<br />

herzlichen Grüße und Glückwünsche.<br />

Sie können in diesem Jahr mit Freude, Zufriedenheit und auch Stolz auf eine erfolgreiche<br />

Vereinsgeschichte blicken. Sie begann vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n, als sich 90 Sportbegeisterte zusammentaten.<br />

Heute hat Ihr Verein mehr als <strong>100</strong>0 Mitglieder und ein vielfältiges sportliches<br />

Angebot - von klassischen Sportarten wie Turnen, Gymnastik und Leichtathletik über verschiedene<br />

Ballsportarten bis hin zum Ju-Jutsu oder Inline-Skaten.<br />

Besonders erfolgreich ist Ihre Gemeinschaft in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Mehr als 400 sind im Verein aktiv. Sport hat eine enorme Bedeutung für Heranwachsende.<br />

Er fördert Eigenschaften wie Fairness, Toleranz, Teamgeist und Leistungsbereitschaft, die<br />

gut für die persönliche Entwicklung und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft sind.<br />

Dieses Potenzial hat Ihr Verein erkannt und fördert es konsequent. Ihre erfolgreiche Integrationsarbeit<br />

mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wurde bereits zweimal<br />

ausgezeichnet. Damit tragen Sie unmittelbar zu einem besseren Miteinander aller Menschen<br />

in <strong>Bergheim</strong> bei.<br />

Möglich ist das nur durch den freiwilligen Einsatz vieler engagierter Mitglieder und Dank<br />

der Zuwendungen von Förderern und Unterstützern. Nicht nur der einzelne Sportverein,<br />

unsere Gesellschaft insgesamt lebt von diesem bürgerschaftlichen Engagement. Die staatliche<br />

Unterstützung des Sports wäre wirkungslos, wenn es nicht die vielen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfer in den Vereinen und das private Sponsoring vieler Aktivitäten gäbe.<br />

Für dieses Engagement spreche ich Ihnen allen meinen besonderen Dank aus.<br />

Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> eine gelungene Jubiläumsfeier, weiter<br />

viel Freude am Sport und auch in Zukunft eine erfolgreiche Vereinsarbeit.<br />

8


Grußwort<br />

Heinrich Droste<br />

1.Vorsitzender TV <strong>Bergheim</strong><br />

„Wir bringen Menschen zusammen“<br />

Unter diesem Motto feiern wir in diesem Jahr das <strong>100</strong>-jährige<br />

Jubiläum des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> mit einer Reihe von Veranstaltungen.<br />

Der <strong>100</strong>. Geburtstag ist ein Grund Rückschau zu halten, sich der Vergangenheit des Vereins<br />

zu erinnern, Bilanz zu ziehen, aber auch nach vorne zu schauen und sich neue Ziele zu setzen.<br />

Für viele Mitglieder ist der TV <strong>Bergheim</strong> nicht nur Rahmen für sportliche Betätigung, sondern<br />

auch ein wichtiger gesellschaftlicher Mittelpunkt ihres Lebens. So zeugten beim letzten<br />

Gründungstag 4 Ehrungen für 60-jährige, zwei Ehrungen für 40-jährige und 10 Ehrungen<br />

für 25-jährige Mitgliedschaft für die Verbundenheit der Mitglieder mit dem TV <strong>Bergheim</strong>.<br />

Der TV <strong>Bergheim</strong> ist mit über <strong>100</strong>0 Mitgliedern der größte Verein im Stadtteil <strong>Bergheim</strong> und<br />

zählt zu den großen Sportvereinen der Stadt Troisdorf und des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises.<br />

Wir bieten mit den Sportarten Turnen, Gymnastik, Aerobic, Rhönradturnen, Tischtennis,<br />

Ju-Jutsu/ Goshin-Jutsu, Badminton, Basketball, Volleyball, Leichtathletik/ Sportabzeichen,<br />

Walking und Wandern ein breites Spektrum.<br />

Bei dieser Aufgabe wird der Verein von vielen Trainerinnen und Trainern, Helferinnen und<br />

Helfern unterstützt, denen ich an dieser Stelle für ihr Engagement meinen herzlichen Dank<br />

ausspreche.<br />

Für die Zukunft gilt es, Potential qualitativ zu halten und weiterzuentwickeln, um den <strong>Turnverein</strong><br />

in eine gute und erfolgreiche Zukunft zu führen. Besondere Bedeutung kommt der<br />

Förderung von Kindern und Jugendlichen in unserem Verein zu.<br />

Ich wünsche mir, dass die Aktivitäten des Vereins zum Jubiläumsjahr 2009 auf eine große<br />

Resonanz stoßen und allen in der B<strong>ev</strong>ölkerung unserer Gemeinde in guter Erinnerung<br />

bleiben werden. Allen Sportsfreunden und Gästen, die mit uns unser <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum<br />

feiern, wünsche ich viel Spaß und schöne Stunden beim TV <strong>Bergheim</strong>.<br />

9


Grußwort<br />

Hans Peter Lindlar<br />

Regierungspräsident<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

zum <strong>100</strong>. Geburtstag des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> e.V. gratuliere<br />

ich ganz herzlich!<br />

Hundert <strong>Jahre</strong> sind ein beachtlicher Zeitraum, in dem der <strong>Turnverein</strong> sogar zwei Weltkriege<br />

„überlebt“ hat. Die Mitgliederzahl hat sich immer weiter erhöht und beträgt mittlerweile<br />

über <strong>100</strong>0. Und auch die Interessen der Mitglieder haben sich im Laufe der Zeit verändert.<br />

Angefangen als reiner <strong>Turnverein</strong> musste das Angebot an Sportarten immer weiter aufgestockt<br />

werden, und wie ich Ihrem Internetauftritt entnehmen konnte, können die Mitglieder<br />

heute auch Trendsportarten wie Inline-Skating-Kurse belegen.<br />

In dem von Ihnen entworfenen Rückblick des Vereins konnte ich lesen, dass Sie schon im<br />

Jahr 1955 Kontakt mit dem damaligen Regierungspräsidenten hatten, als dieser die erste<br />

eigene Turnhalle des TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> seiner Bestimmung übergab. Umso mehr<br />

freue ich mich, dass ich Ihnen als heutiger Regierungspräsident zu Ihrem Jubiläum gratulieren<br />

darf!<br />

Allen, die als Ehrenamtler für den TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> tätig sind und allen Mitgliedern<br />

wünsche ich weiterhin viel Freude!<br />

10


Grußwort<br />

Frithjof Kühn<br />

Landrat<br />

Die Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> haben<br />

in diesen Tagen allen Grund zu feiern, denn die Feierlichkeiten<br />

zum <strong>100</strong>-jährigen Vereinsjubiläum stehen an. Als<br />

Landrat des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises übersende ich hierzu meine<br />

herzlichsten Glückwünsche!<br />

Von Paul Schürmann im Jahr <strong>1909</strong> gegründet, bestand der <strong>Turnverein</strong> zunächst aus 90 sportbegeisterten<br />

Männern. In <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n hat sich die Zahl der Mitglieder mehr als verzehnfacht:<br />

Über 1.000 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer sind heute im Verein angemeldet! Doch<br />

nicht nur bei der Mitgliederzahl hat sich einiges getan. Ging es früher um reine „Körperertüchtigung“,<br />

ist Sport heute zu einem wichtigen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden.<br />

Sport dient einem gesunden Ausgleich für Körper und Geist, der Pflege sozialer Kontakte<br />

und auch der Brauchtumspflege. Sportvereine wie der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<br />

<strong>Sieg</strong> sorgen dafür, dass jung und alt zusammenkommen. Sie bieten vielfältige Gelegenheit,<br />

sich neben den sportlichen Aktivitäten auch außerhalb der Sporthallen zu treffen. So wird<br />

bei Veranstaltungen des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> oft der ganze Ort „in Bewegung“ gebracht!<br />

Auch der Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis hat im Jahr 2009 Grund zum Feiern und wird unter dem Motto<br />

„Meine Heimat – 40 <strong>Jahre</strong> Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis“ zahlreiche Veranstaltungen durchführen. Das,<br />

was Heimat ausmacht, wird ganz wesentlich von den Vereinen und damit auch von Sportgemeinschaften<br />

getragen, die in das heimatliche Geschehen eingebunden sind. Gerade die<br />

langjährigen Vereinsmitglieder werden dem sicher zustimmen, schenken doch vor allem die<br />

Vereine das besondere Gefühl der Zugehörigkeit.<br />

Es gibt nicht viele Vereine, die auf eine so eindrucksvolle Vereinsgeschichte zurückblicken<br />

können. Es zeugt von Idealismus, Ausdauer und Treue, wenn ein Verein über so viele <strong>Jahre</strong><br />

hinweg besteht. Ohne das große ehrenamtliche Engagement vieler Helferinnen und Helfer,<br />

die sich für ihren Verein einsetzen und ohne den Einsatz derer, die für den gesamten Verein<br />

in der Verantwortung stehen, wäre dies alles nicht denkbar. Hierfür zu danken, ist mir ein<br />

besonderes Anliegen.<br />

Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> weiterhin alles Gute und Freude am<br />

Sport sowie im Jubiläumsjahr besonders viele schöne gemeinschaftliche Veranstaltungen!<br />

11


Grußwort<br />

Manfred Uedelhofen<br />

Bürgermeister der Stadt Troisdorf<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Sportbegeisterung!<br />

Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> ist nicht nur einer der ältesten, sondern<br />

mit mehr als tausend Mitgliedern auch einer der größten<br />

und aktivsten Sportvereine in unserer Stadt. Allen Mitgliedern<br />

gratuliere ich sehr herzlich zu einem beachtlichen Jubiläum: Der Verein besteht seit <strong>100</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n. Lehrer Paul Schürmann gründete ihn und wurde der erste Vorsitzende. Trotz langer<br />

Geschichte bleibt der <strong>Turnverein</strong> in Bewegung. Er bietet vielseitige Angebote vor allem auch<br />

für junge Menschen. Engagierte Mitglieder machen ihn zu einem lebendigen, zukunftsorientierten<br />

Sportverein.<br />

In Zukunft werden viele Bürgerinnen und Bürger neue Sportarten für sich entdecken. Vor<br />

allem der Freizeitsport bzw. die bewegungsaktive Erholung werden bei der wachsenden Zahl<br />

älterer Menschen an Bedeutung gewinnen. Troisdorf verfügt in dieser Hinsicht über adäquate<br />

familienfreundliche Sportanlagen. Das wurde erst kürzlich durch den wissenschaftlich<br />

fundierten Sportstättenbedarfsplan bestätigt.<br />

Das betrifft auch die Sporthalle am Paul-Schürmann-Platz, die die Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s<br />

<strong>Bergheim</strong> 1955 errichtet hatten und die seit 1972 in städtischer Hand war. Die Stadt wird<br />

die Halle jetzt für 400.000 Euro sanieren. Ich freue mich, dass der Verein erneut Eigenleistungen<br />

erbringt und dem <strong>Turnverein</strong> die Nutzung der Halle noch in seinem Jubiläumsjahr<br />

übertragen wird.<br />

Den Mitgliedern des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong> wünsche ich weiterhin viel Freude beim Sport,<br />

viel Erfolg bei fairen Turnieren und viel Vergnügen bei den diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten.<br />

12


Grußwort<br />

Karl-Heinz Stocksiefen<br />

Ortsvorsteher<br />

Grußwort zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum des TV <strong>Bergheim</strong><br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>. Das ist ein erfreuliches Datum<br />

für den Verein und für <strong>Bergheim</strong>. Aus kleinen Anfängen <strong>1909</strong><br />

mit einem Barren und einem Reck als Sportgeräte entwickelte<br />

sich bis heute ein Großverein mit über <strong>100</strong>0 Mitgliedern.<br />

Sie alle betreiben Breitensport unterschiedlicher Disziplinen. Das ist eine lobenswerte Entwicklung<br />

durch zielstrebige Vorstandsarbeit und vorbildlichen Einsatz der Fachwarte. Vieles<br />

läuft über ehrenamtliche Tätigkeiten, die auch hier zu begrüßen und herauszustellen sind.<br />

Ich als Ortsvorsteher möchte besonders die Arbeit in der Kinder- und Jugendarbeit und im<br />

Seniorensport hervorheben.<br />

Erinnern möchte ich an dieser Stelle, dass <strong>Bergheim</strong> über drei Turnhallen verfügt. Vor allem<br />

die 1955 in Eigenleistung erstellte Halle am Paul- Schürmann-Platz ist ein Höhepunkt in<br />

der Vereinsarbeit. Paul Schürmann, <strong>Bergheim</strong>er Lehrer, Schulleiter und Gründer des <strong>Turnverein</strong>s<br />

<strong>1909</strong> war bis 1933 der erste Vorsitzende und blieb dem TV <strong>Bergheim</strong> bis zu seinem<br />

tragischen Tod 1959 treu verbunden.<br />

Zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum gratuliere ich dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>, allen Verantwortlichen<br />

und allen Mitgliedern von ganzem Herzen und wünsche weiterhin viele erfolgreiche <strong>Jahre</strong> im<br />

Sportbetrieb und fröhliche Stunden in der Gemeinschaft.<br />

13


Grußwort<br />

Walter Schneeloch<br />

Präsident des LandesSportBundes Nordrhein Westfalen<br />

Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,<br />

der TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 e.V. feiert in diesem Jahr sein <strong>100</strong>-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Damit ist ein großer Meilenstein in der bewegten Geschichte dieses<br />

Traditionsvereins gesetzt. Als Präsident des LandesSportBundes<br />

Nordrhein-Westfalen gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern dazu sehr herzlich.<br />

Aufgaben zu erkennen und mit Ideenreichtum durchzusetzen, das zeichnete die Gründer des TV<br />

<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 aus. Schon damals erkannten die Gründer, dass Netzwerkarbeit hilfreich für die<br />

Sportentwicklung war. So konnten Sie die Erfahrungen von Turn- und Sportvereinen aus der näheren<br />

Umgebung nutzen, um die eigenen Aktivitäten erfolgreich zu steuern und ihre ehrenamtlichen Helfer<br />

umfassend zu schulen. Eine Arbeitsweise, die der LandesSportBund NRW heute mit dem Aufbau des<br />

Vereins-, Informations- und Schulungssystems konsequent weiter verfolgt.<br />

Begleitet wurde die Vereinsgeschichte von den großen geschichtlichen Ereignissen und immer wieder<br />

neuen aufkommenden Turbulenzen. Diese zu meistern und zu überwinden war in der Vergangenheit<br />

sicherlich nicht immer leicht gewesen. Um die Rahmenbedingungen für eine möglichst gute Vereinsarbeit<br />

zu schaffen, wurden keine Anträge gestellt, sondern selbst mit Hand angelegt. Dazu zählte in<br />

den Gründungsjahren die Beschaffung von Turn- und Sportgeräten. Der TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> zählt in<br />

Nordrhein-Westfalen sicherlich zu einem der ersten Sportvereine, die es geschafft haben durch Eigenleistung<br />

und Engagement eine eigene Turnhalle zu errichten. Dieser Erfolg gibt sicherlich Mut für<br />

die Zukunft, die so manche neue Herausforderung stellen wird. Denn in einer Zeit, in der sich unsere<br />

Gesellschaft auf allen Ebenen in einem Wandel befindet, ist es illusorisch zu glauben, dass der Sport<br />

bzw. der Vereinssport davon nicht betroffen ist!<br />

Ich freue mich sehr darüber, dass es dem TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 gelungen ist, über seine vielseitigen<br />

Aktivitäten im Freizeit-, Breiten- und Leistungssport die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der<br />

Menschen im Umfeld des Vereins im Vordergrund zu stellen. Dies wird unter anderem durch das vielfältige<br />

Angebot für alle Mitglieder sichtbar.<br />

Mein herzlicher Dank und meine ehrliche Anerkennung richtet sich an alle ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfer, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement und unermüdlichen Einsatz den TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

09 letztendlich zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein starker, zukunftsfähiger und<br />

bürgernaher Sportverein!<br />

Möge Ihnen dieses Jubiläum Antrieb geben, neue Ideen und neue Perspektiven auf einem gemeinsamen<br />

Weg in die Zukunft aufzugreifen und umzusetzen! Zum Jubiläumsjahr, wünsche ich der Vereinsführung<br />

des TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> 09 einen erfolgreichen Weg, verbunden mit allen guten Wünschen<br />

für eine weitere positive Vereinsentwicklung. Und den Vereinsmitgliedern wünsche ich weiterhin viel<br />

Freude und Spaß am gemeinschaftlichen Sport.<br />

14


Grußwort<br />

Hans-Jürgen Zacharias<br />

Präsident des Rheinischen Turnerbundes<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>:<br />

“Nichts ist so beständig wie der Wandel”, sagte der griechische<br />

Philosoph Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.). Für<br />

die Richtigkeit dieser These steht der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>,<br />

der jetzt sein <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum feiert. Da hält über lange Zeit was zusammen,<br />

das als „Kitt der Gesellschaft“ bezeichnet wird.<br />

In seiner Geschichte hat sich der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> vom Traditionsverein<br />

(Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei) über Wehrsport-Formen zum modernen Sport-Dienstleister<br />

gewandelt, der nach wie vor ehrenamtlich getragen wird.<br />

Heute nimmt die Bedeutung der Vereine für die Gesellschaft wieder zu, so wie die Erwartungen<br />

an die Zusammenarbeit auf allen Ebenen steigen. Die demographische Entwicklung der<br />

Gesellschaft und die Flexibilisierung der Arbeitswelt sind zwei gesellschaftliche Strömungen,<br />

die den Verein unmittelbar betreffen. Deswegen ist der Bedarf an Betreuungsangeboten<br />

aktuell so groß. Zudem wird der Zusammenhang von Bewegungsfähigkeit und kognitiven<br />

Fähigkeiten zunehmend wahrgenommen.<br />

Leider eröffnet die Politik besonders in den Metropolen den Wettbewerb um Sporträume,<br />

weil Ganztagsschulen und Kindertagesstätten mit Bewegungsangeboten eingerichtet werden.<br />

Dies trifft die <strong>Turnverein</strong>e mit den Angeboten zum Kinderturnen besonders, wenn<br />

man keine zusätzlichen Sporträume für Vereine schafft. Es muss keine große Sporthalle sein,<br />

da reichen auch kleinere Gymnastikräume, in die man eine Bewegungslandschaft einbauen<br />

kann.<br />

Turn- und Sportvereine sind Solidargemeinschaften, die Soziales Lernen, Bewegungsförderung,<br />

Präventionsmaßnahmen durch Gesundheitssport, Leistungssport etc. fördern, weil<br />

ihre Angebote eine hohe Qualität aufweisen. Der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> legt<br />

ein erstklassiges Zeugnis darüber ab, zu welchen Leistungen ein Verein fähig ist.<br />

Euer Erfolg stärkt unsere Gemeinschaft im Rheinischen Turnerbund.<br />

15


Grußwort<br />

Thomas Strack<br />

Vorsitzender Turnverband Rhein-<strong>Sieg</strong>, Bonn e.V.<br />

Liebe Turnfreunde,<br />

im Namen des Turnverbandes Rhein-<strong>Sieg</strong>, Bonn e.V. gratuliere<br />

ich Ihnen zum <strong>100</strong>jährigen Bestehen.<br />

So ähnlich beginnen viele Glückwünsche zu einem Jubiläum.<br />

Aber ist der Umstand, <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> überstanden zu haben, für sich schon ein Grund zur Freude,<br />

zum Jubilieren? Sicher nicht. Das Hundertjährige kann man auch in einem desolaten<br />

Zustand, kränkelnd und mutlos erreichen. Man kann auch auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> des immer gleichen,<br />

gewohnten und dadurch langweiligen Tuns zurückblicken. Dann ist aber eher Mitleid als<br />

Gratulation angebracht.<br />

Ich würde all dies nicht erwähnen, wenn der Jubilar, der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

nicht meilenweit von diesem Bild entfernt wäre. Wir gratulieren einem Verein, der lebendig<br />

ist, mit einem Vorstand, der, wie schon seine Vorgänger, erkennt, wann neue Wege beschritten,<br />

aber auch, wann sie wieder verlassen werden müssen. Hier wird über den Tellerrand<br />

hinaus nach neuen attraktiven Angeboten und Arbeitsfeldern geschaut . Diese werden, wenn<br />

es den Interessen des Vereins dient, aufgegriffen und den Mitgliedern zugänglich gemacht.<br />

Und, was das Wichtigste ist, die Mitglieder wissen dies zu schätzen, leben mit ihrem Verein<br />

und tragen damit selbst weder zu dessen Vitalität bei.<br />

Mit einem Wort: Hier feiern wir <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Leben, Mut und Zukunft. Hierzu und zu allem<br />

Anderen gratuliere ich ganz herzlich und wünsche dem Verein weiterhin so viel Engagement<br />

und Lebendigkeit wie bisher.<br />

16


Grußwort<br />

Sebastian Schuster<br />

Präsident des KreisSportBundes Rhein-<strong>Sieg</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Sportfreunde!<br />

Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> e.V. kann in diesem Jahr<br />

auf sein einhundertstes Gründungsjahr zurückblicken.<br />

Aus diesem besonderen Anlass gratuliere ich im Namen des Präsidiums des Kreis-SportBundes<br />

Rhein-<strong>Sieg</strong> e.V. aber auch ganz persönlich sehr herzlich.<br />

r geehrte In Damen seiner <strong>100</strong>jährigen und Herren, Geschichte hat der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> den grundlegenden<br />

e Sportfreunde! Wandel, den der Sport in seiner gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägung vollzogen hat,<br />

frühzeitig erkannt und mitgestaltet. Er hat sich zu einem modernen Verein entwickelt und<br />

präsentiert ein vielfältiges Wettkampf- und Freizeitangebot.<br />

<strong>Turnverein</strong> Hinter <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> diesem Erfolg stehen <strong>1909</strong> viele e.V. Ehrenamtliche kann in diesem als Übungsleiter, Jahr auf Trainer, sein Betreuer einhunderts- und<br />

Gründungsjahr Vorstand. zurückblicken.<br />

Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank.<br />

Ich wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> für die Jubiläumsfeier einen guten Verlauf und<br />

allen Beteiligten viel Spaß. Für die neuen Aufgaben, die heute vor den Vereinen stehen, wün-<br />

diesem besonderen Anlass gratuliere ich im Namen des Präsidiums des Kreissche<br />

ich weiterhin viel Elan und eine erfolgreiche Zukunft.<br />

rtBundes Rhein-<strong>Sieg</strong> e.V. aber auch ganz persönlich sehr herzlich.<br />

einer <strong>100</strong>jährigen Geschichte hat der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> den grundlegen-<br />

Wandel, den der Sport in seiner gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägung<br />

zogen hat, frühzeitig erkannt und mitgestaltet. Er hat sich zu einem modernen<br />

ein entwickelt und präsentiert ein vielfältiges Wettkampf- und Freizeitangebot.<br />

ter diesem Erfolg stehen viele Ehrenamtliche als Übungsleiter, Trainer, Betreuer<br />

Vorstand. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank.<br />

wünsche dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> für die Jubiläumsfeier einen guten Verund<br />

allen Beteiligten viel Spaß. Für die neuen Aufgaben, die heute vor den Vern<br />

stehen, wünsche ich weiterhin viel Elan und eine erfolgreiche Zukunft.<br />

astian Schuster<br />

sident)<br />

17


18<br />

<strong>1909</strong> – 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong><br />

Die Gründungsversammlung des<br />

<strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong><br />

am 17. November <strong>1909</strong><br />

Kein Wunder, dass in verschiedenen Grußworten und Folgetexten eines Festbuches<br />

Bezug genommen wird auf den historischen Gründungstag des Jubilars.<br />

Eine erfolgreiche Recherche in verschiedenen Archiven ermöglicht der Redaktion,<br />

die Niederschrift der Gründungsversammlung zum Hundertjährigen im Original<br />

vorzulegen. Da eine große Anzahl unserer Mitglieder mit der altdeutschen Schrift<br />

Schwierigkeiten haben dürfte, ist eine zeilengenaue zeitgemäße Übersetzung beigegeben.<br />

Die namentliche Auflistung der ersten ca. 90 Gründungsmitglieder ist leider<br />

nicht möglich, da die Anlage zum Gründungsprotokoll verschollen ist.<br />

Barrenübung 1930


Oben: Jugendriege 1957<br />

mit Übungsleiter Toni Jungblut (links) und Josef Wipperfürth (rechts)<br />

Unten: Turnriege 1930<br />

von links nach rechts stehend: Johann Kettwig, Clemens Engels, Peter <strong>Sieg</strong>berg, Wilhelm<br />

Engels, Josef Wipperfürth, Paul Schürmann, Johann Kernenbach, Johann Junkersdorf, Josef<br />

Wollersheim, Adolf Wollersheim, Peter <strong>Sieg</strong>berg (Post), unbek.,<br />

Heinrich Engels<br />

von links nach rechts sitzend: Hans Rondorf, Josef Schell, Josef Froitzheim, Josef Ludwig,<br />

Johann Engels<br />

19


Verhandelt, <strong>Bergheim</strong>, den 17.November <strong>1909</strong><br />

Am heutigen Sonntag war durch den<br />

Lehrer Schürmann in <strong>Bergheim</strong> eine öffentliche<br />

Versammlung in der Restauration J. Jos. <strong>Sieg</strong>berg<br />

zur Gründung eines <strong>Turnverein</strong>s einberufen,<br />

die von ca. 90 Personen besucht war.<br />

Leiter der Versammlung war der Einberufer,<br />

außerdem waren auf Einladung erschienen:<br />

Der Bezirksturnwart des 7. Bezirkes des Rhein-<strong>Sieg</strong>-<br />

Gaues Gymnasial-Turnlehrer Schumacher-<strong>Sieg</strong>burg,<br />

der erste Schriftwart Fritz Hanhs und der 1. Zöglingsturnwart<br />

Medgenberg von <strong>Sieg</strong>burger <strong>Turnverein</strong> E.V.<br />

gegr. 1862, ferner der Turnwart Bornheim vom <strong>Sieg</strong>larer<br />

<strong>Turnverein</strong>.<br />

Lehrer Schürmann eröffnet die Versammlung<br />

um 6 ¾ Uhr und dankt den zahlreich Erschienenen<br />

für ihr Interesse.<br />

Gym. Turnlehrer Schumacher legt in<br />

längerer Ausführung die Zwecke und Ziele<br />

eines <strong>ev</strong>entl. zu gründenden <strong>Turnverein</strong>s aus<br />

einander und bittet zum Schluß, die Gründung<br />

eines <strong>Turnverein</strong>s in <strong>Bergheim</strong> zu<br />

betätigen.<br />

Im Namen der Versammlung dankt<br />

Lehrer Schürmann dem Bezirks-Turnwart<br />

bestens<br />

20


estens für seine interessanten und lehrreichen<br />

Ausführungen und bittet die Anwesenden, ob<br />

jemand zu diesen Ausführungen etwas dafür<br />

oder dagegen zu sagen habe. Da sich niemand<br />

zu Wort meldet, so nimmt der Lehrer<br />

Schürmann an, daß von den erschienenen<br />

Personen Bedenken gegen eine Gründung<br />

nicht erhoben werden, daß im Gegenteil<br />

alle mit der Gründung des <strong>Turnverein</strong>s einverstanden<br />

sind.<br />

Für die Jugendabteilung finden Zöglinge<br />

vom 14-16 <strong>Jahre</strong> Aufnahme, sie zahlen keine<br />

Beiträge, die turnerische Leitung<br />

dieser Abteilung übernimmt der Lehrer Schürmann.<br />

Zur Aufnahme als activer Turner ist<br />

ein Alter von über 16 <strong>Jahre</strong>n erforderlich,<br />

zur Leitung dieser Abteilung hat sich für die<br />

ersten 20 Stunden der Turnwart des <strong>Sieg</strong>larer<br />

<strong>Turnverein</strong>s Bornheim in entgegenkommender<br />

Weise bereit erklärt. Die Beiträge für<br />

active Turner und inact. Mitglieder (Ehrenmitglieder)<br />

sind auf 25-30 Pfg. monatlich<br />

vorgesehen. Nach diesen Ausführungen des<br />

Verhandlungsleiters werden die Anwesenden<br />

von demselben aufgefordert, sich als Mitglieder<br />

für den <strong>Turnverein</strong> anzumelden und<br />

erklären sich … Personen zum Beitritt als<br />

active<br />

22


active Turner und … Personen als inactive<br />

Mitglieder (Ehrenmitglieder), s. nachstehendes<br />

Verzeichnis am Schlusse der Verhandlungsschrift.<br />

Außerdem erklärten … Jünglinge ihren<br />

Eintritt als Zögling in die Jugendabteilung.<br />

Hierauf gab der Schriftwart des <strong>Sieg</strong>burger<br />

T.V. F. Hanhs, welchem auch die Niederschrift der<br />

Verhandlung übertragen war, das Ergebnis der<br />

Anmeldungen für den jungen <strong>Turnverein</strong><br />

bekannt und machte im Anschluß daran<br />

einige Mitteilungen über die Einteilung<br />

der Deutschen Turnerschaft; gleichzeitig bittet<br />

er die leitenden Männer des <strong>Bergheim</strong>er<br />

T.V. sich ganz besonders der schulentlassenen<br />

Jugend anzunehmen, sie zum Turnen,<br />

Spielen und Wandern zu führen mit<br />

der D<strong>ev</strong>ise: „Der Jugend zur Lehr‘,<br />

„Dem Vaterland zur Wehr,<br />

„<strong>Bergheim</strong> zur Ehr‘!<br />

Nachdem Reinartz dem Bezirksturnwart<br />

für seine Bestrebungen ein Gut Heil ausgebracht,<br />

dankt Schumacher den <strong>Bergheim</strong>ern für<br />

das Interesse und bittet in dem neuen T.V.<br />

allzeit eine vaterländische und religiöse Gesinnung zu bewahren.<br />

Bei der nun folgenden Wahl eines provisorischen<br />

Vorstandes wird von Hirsch der Lehrer<br />

Schürmann,<br />

24


Schürmann, der sich bis jetzt schon große Mühe für<br />

die Neugründung gegeben hat, zum 1. Vorsitzenden<br />

vorgeschlagen und von der Versammlung durch<br />

Zuruf einstimmig gewählt. Schürmann erklärt<br />

sich mit Dank zur Annahme bereit.<br />

Ferner wurden durch Zuruf einstimmig<br />

gewählt: Joh. Reinartz zum 2. Vorsitzenden<br />

Hirsch zum Schriftwart<br />

Blum zum Kassenwart, auch diese<br />

Mitglieder nehmen die Wahl dankend an.<br />

Von der Versammlung wird ferner beschlossen:<br />

Der monatl. Beitrag für active und inactive<br />

Mitglieder beträgt 25 Pfg.<br />

Die activen Turner halten am Donnerstag, den<br />

18. Nobember abds 9 Uhr bei <strong>Sieg</strong>berg eine Versammlung<br />

ab, zur Festlegung der Turnstunden.<br />

Die Zögl. Abt. versammelt sich zum ersten<br />

Turnen Dienstag, den 23. Nov. abds 8 Uhr in<br />

demselben Lokal.<br />

Hierauf bittet der Bezirksturnwart<br />

um regen und pünktlichen Besuch der Turnstunden<br />

und bringt dem prov. Vorstande<br />

und Bornheim ein Gut Heil dar.<br />

Schürmann schließt die Versammlung um<br />

8.10 Uhr und dankt allen, die für die<br />

edle deutsche Turnsache hier im Ort<br />

mit-<br />

26


mitgewirkt haben.<br />

28<br />

Der provisorische Vorstand des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s<br />

Vorsitzender 2. Vorsitzender<br />

(Unterschrift) Paul Schürmann (Unterschrift) Joh. Reinartz<br />

Schriftwart Kassenwart<br />

Die vorstehende Niederschrift ist aufgestellt<br />

von Fritz Hanhs 1. Schriftwart im<br />

<strong>Sieg</strong>burger <strong>Turnverein</strong> E.V.<br />

gegr. 14.7.1862<br />

Nachstehende Personen haben sich als Mitglieder in<br />

den <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong> bereit erklärt.<br />

(Liste leider verschollen)<br />

Nachbemerkung:<br />

Soweit die Niederschrift der Gründungsverammlung.<br />

Und wie ging es weiter?<br />

Die erste Aufgabe des Vorstandes war es, dem Verein eine für alle Mitglieder verbindliche<br />

Satzung zu geben. Das wurde auch zügig in Angriff genommen, denn die<br />

erste (wohlgemerkt noch in handschriftlicher Ausfertigung) Vereinssatzung wurde,<br />

wie der Eingangsstempel vom Bürgermeister-Amt <strong>Sieg</strong>lar vom 21. Dezember <strong>1909</strong><br />

unter Tagebuchnummer 8470 ausweist, dort hinterlegt.<br />

Das wurde in jenen Zeiten ganz offensichtlich als ausreichend betrachtet.<br />

Anlässlich der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung am 21. Mai 1928 wurde eine neue, überarbeitete<br />

und weitergehende Satzung beschlossen, und laut besiegeltem Bestätigungsvermerk<br />

vom 31.Juli 1928 durch das „Preuss. Amtsgericht <strong>Sieg</strong>burg“ ist der <strong>Turnverein</strong><br />

<strong>Bergheim</strong> „ … am 30. Juli 1928 unter Nummer <strong>100</strong> in das Vereinsregister<br />

eingetragen worden.“<br />

Inzwischen schon fast zur Routine geworden ist, jede Satzungsänderung (in angemessener<br />

Frist!) beim Amtsgericht zwecks Bestätigung vorzulegen.


30<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Mit diesem Vorstand startet der<br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> in das Jubiläumsjahr<br />

Von links: Erika Enders, Gabi Dittmann, Frank Wieland, Dieter Wieland,<br />

Irmgard Schreiner, Jens Bauer, Heinrich Droste, Gabi Odenthal,<br />

Heidi Plener, Reinhard Frost, Martina Schell-Schwadorf


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Aufgabenverteilung im Vorstand des TVB<br />

Was macht eigentlich der Vorstand das ganze Jahr über, und wer ist für was verantwortlich?<br />

Solche und ähnliche Fragen werden immer wieder von Vereinsmitgliedern gestellt.<br />

Hier nun einige Erläuterungen dazu.<br />

Grundsätzlich ist für alle wichtigen Fragen im und um den Verein der gesamte Vorstand<br />

zuständig und für die Beantwortung verantwortlich. Teamarbeit ist gefordert<br />

und wird bei den Vorstandssitzungen auch praktiziert. Jeden Monat, in der Regel<br />

am ersten Mittwochabend um 20 Uhr, kommt der Vorstand in der Gaststätte Weis<br />

(Vereinslokal) zusammen.<br />

Bei über zehn Abteilungen und fast 50 verschiedenen Übungsgruppen ist manchmal<br />

ein Treffen in kleiner Besetzung zwischendurch notwendig. Da hat so mancher was<br />

auf dem Herzen oder erwartet eine schnelle Entscheidung über Anträge, Beschaffungsvorschläge,<br />

Anregungen oder Beschwerden. In einem Verein mit über <strong>100</strong>0<br />

Mitgliedern fällt diesbezüglich genügend Arbeit an.<br />

Wenn auch grundsätzlich der Gesamtvorstand die Verantwortung trägt, so gibt es<br />

trotzdem eine spezielle Aufgabenverteilung.<br />

31


32<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Vorsitzender<br />

Heinrich Droste<br />

Verantwortlich für die Geschäftsführung des<br />

Vereins<br />

Repräsentation bei der Verwaltung, Verbänden<br />

und anderen Vereinen<br />

Vertretung des TV <strong>Bergheim</strong> beim Ortsring<br />

Leitung der Vorstandssitzung, Vorgabe der Tagesordnung<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Frank Wieland<br />

Repräsentation bei der Verwaltung, Verbänden<br />

und anderen Vereinen<br />

Vertretung des TV <strong>Bergheim</strong> beim Ortsring<br />

Organisation von nicht sportlichen Veranstaltungen<br />

Einladung zu den <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />

und den Vorstandssitzungen<br />

Klärung aller Sozial- und Versicherungsfragen


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Walter Neuberger<br />

Erledigung des gesamten Schriftverkehrs<br />

Erstellung von Bestandserhebung für Verbände<br />

und Stadtverwaltung<br />

Postverteilung und Koordinierung der Zeitschriftenverteilung<br />

Beschaffungen jeder Art<br />

Stellvertretender Geschäftsführer<br />

Dieter Wieland<br />

Führung der Mitgliederverwaltung,<br />

Verbindungsperson zur Kreissparkasse<br />

An- und Abmeldungen der Mitglieder<br />

Erfassung und Bearbeitung von Sportunfällen<br />

Führung des Vereinsarchivs<br />

Berücksichtigung von Jubiläen<br />

Erstellen des Finanzplanes gemeinsam mit der<br />

Kassenwartin<br />

33


34<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Kassenwartin<br />

Gabi Dittmann<br />

Buchführung / Buchhaltung, Bezahlung von<br />

Rechnungen<br />

Abrechnung der Beitragseinziehung und Beitragszahlung,<br />

Verfolgung der Außenstände<br />

Beitragszahlungen an Sportverbände und Versicherungen<br />

Anträge und Abrechnung mit LSB, Land, Kreis<br />

und Stadt gemeinsam mit dem Geschäftsführer.<br />

Ausstellung von Spendenquittungen<br />

Abrechnung von Veranstaltungen gemeinsam<br />

mit dem Stellvertretenden Kassenwart<br />

Stellvertretender Kassenwart<br />

Reinhard Frost<br />

Abrechnungen mit den Übungsleitern<br />

Abrechnung von Veranstaltungen gemeinsam<br />

mit der Kassenwartin<br />

Unterstützung der Kassenwartin


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Oberturnwartin<br />

Erika Enders<br />

Einberufung und Leitung der Turnausschusssitzungen<br />

(zweimal jährlich)<br />

Koordinierung und Erstellung der Hallenbelegungspläne<br />

Koordinierung aller sportlichen Veranstaltungen<br />

Entgegennahme von Anträgen der Übungsleiter<br />

Jugend- und Kinderturnwartin<br />

Martina Schell-Schwadorf<br />

Stellvertretung der Oberturnwartin<br />

Führung der Namens- und Adressenliste der<br />

Übungsleiter und Helfer<br />

35


36<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Pressewart<br />

Jens Bauer<br />

Kontakt zur lokalen Presse und Abfassen von<br />

Berichten über das Vereinsleben<br />

Herausgabe der Vereinsnachrichten „TV aktuell“<br />

Sammlung von Presseberichten<br />

Gestaltung der Homepage und des Schaukastens<br />

Protokollführung bei Vorstandssitzungen und<br />

der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

Erster Beisitzer<br />

Wilfried Renn<br />

Unterstützung des Pressewarts<br />

Vertretung des Pressewarts bei der Protokollführung<br />

bei Vorstands- und sonstigen Sitzungen


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Zweite Beisitzerin<br />

Heidi Plener<br />

Unterstützung der Oberturnwartin<br />

Dritte Beisitzerin<br />

Irmgard Schreiner<br />

Unterstützung und Beratung in sämtlichen<br />

sportlichen Belangen<br />

37


38<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Vierte Beisitzerin<br />

Gabi Odenthal<br />

Unterstützung der Kassenwartin<br />

Mitarbeiter des Vorstandes<br />

(kein Vorstandsmitglied)<br />

Peter Dittmann<br />

Unterstützung in der Mitgliederverwaltung<br />

Kontaktperson bei neuer Anschrift und<br />

Änderung der Konto-Nr.<br />

Koordiniert den Beitragseinzug zwischen Verein<br />

und der Bank


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Ehrenmitglieder<br />

Entsprechend der Ehrenordnung werden die Ehrenmitglieder durch die<br />

<strong>Jahre</strong>shauptversammlung bestimmt:<br />

Hans Reinartz Josef Boss<br />

Ehrenvorsitzender Ehrenmitglied<br />

Willi Buschmann Franz-Heinz Junkersdorf<br />

Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />

Heinz-Josef Grommes Manfred Nowakowski<br />

Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />

Heinrich Brodeßer Johann Brodesser<br />

Ehrenmitglied Ehrenmitglied<br />

Dieter Wieland<br />

Ehrenmitglied<br />

Heinrich Droste<br />

Ehrenmitglied<br />

Irmgard Schreiner<br />

Ehrenmitglied<br />

39


40<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Ältestenrat<br />

Der Ältestenrat setzt sich zusammen aus vier von der Hauptversammlung für die<br />

Dauer von zwei <strong>Jahre</strong>n zu wählenden Vereinsmitgliedern, die nicht dem Vorstand<br />

angehören, und dem Vorsitzenden (im Verhinderungsfall dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden) des Vereins.<br />

Der Ältestenrat berät den Vorstand in allen wichtigen Fragen des Vereins. Darüber<br />

hinaus obliegen ihm Vorschläge für Ehrungen, die Schlichtung von Streitigkeiten<br />

sowie Entscheidungen in Strafverfahren gemäß Ehrenordnung.<br />

Von links:<br />

Franz-Heinz Junkersdorf, Eberhard Müller, Dieter Lingnau, Jochen Köster


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Langjährige Mitglieder<br />

Mitglieder mit über 75jähriger Vereinszugehörigkeit<br />

Eintritt 1934 Josef Boss<br />

Mitglieder mit über 60jähriger Vereinszugehörigkeit<br />

Eintritt 1941 Willi Buschmann<br />

Eintritt 1948 Johann Brodesser<br />

Manfred Nowakowski<br />

Franz-Heinz Junkersdorf<br />

Hans-Josef Grommes<br />

Mitglieder mit über 50jähriger Vereinszugehörigkeit<br />

Eintritt 1952 Dieter Wieland<br />

Mitglieder mit über 40jähriger Vereinszugehörigkeit<br />

Eintritt 1960 Hans-Peter Bauer<br />

Hans-Albert Buschmann<br />

Eintritt 1962 Willi Schmitz<br />

Eintritt 1964 Harald Hinze<br />

Eintritt 1965 Irmgard Schreiner<br />

Helga Borchardt<br />

Hildegard Scholing<br />

Mechthild Pohlscheidt<br />

Eintritt 1966 Renate Schmitz<br />

Harry Friedrich<br />

Eintritt 1967 Karl Matuszak<br />

Eintritt 1968 Liesel Sliwa<br />

Reinhard Frost<br />

41


42<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Mitglieder mit über 40jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />

Eintritt 1969 Matthias Reinartz<br />

Waltraut Burchert<br />

Anneliese Nowakowski<br />

Carola Matuszak<br />

Hilde Pietsch<br />

Peter Käufer<br />

Hans Reinartz<br />

Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit<br />

Eintritt 1970 Rosemarie Grommes<br />

Dieter Scholing<br />

Elisabet Tüttenberg<br />

Walburga Müller<br />

Eintritt 1971 Hermann Geyer<br />

Heinz Bauer<br />

Josefine Küpper<br />

Walter Groß<br />

Helga Hein<br />

Helga Schulze<br />

Georg Brungs<br />

Marlies Steffes<br />

Susanne Ceulaers<br />

Eintritt 1972 Margret Kellershohn<br />

Heinrich Brodeßer<br />

Willi Heuser<br />

Agnes Stelter<br />

Helene Lingnau<br />

Eintritt 1973 Herbert Schneider<br />

Hans-Rainer Pohlscheidt<br />

Marlies Müller<br />

Eintritt 1974 Gerd Froitzheim


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />

Barbara Schallenberg<br />

Josef Rondorf<br />

Dieter Lingnau<br />

Heinrich Droste<br />

Hildegard Ginster<br />

Adele Bail<br />

Eintritt 1975 Fridolin Bail<br />

Doris Winkler<br />

Detl<strong>ev</strong> Schellberg<br />

Peter Knobloch<br />

Eintritt 1976 Frank Wieland<br />

Dr. Dietrich Berndt<br />

Heinz-Josef Grommes<br />

Eberhard Müller<br />

Sigrid Both<br />

Iris Stocksiefen<br />

Eintritt 1977 Hans Plener<br />

Berta Brungs<br />

Stephan Mehlem<br />

Dirk Käufer<br />

Martina Schell-Schwadorf<br />

Irmgard Wöltge<br />

Axel Eilers<br />

Eintritt 1978 Gerti Fußhöller<br />

Ursula Kruse<br />

Christina Stehr<br />

Birgit Frost<br />

Edmund Mundorf<br />

Eintritt 1979 Helmut Schell<br />

Karlheinz Windeck<br />

<strong>Sieg</strong>fried Hoffmann<br />

Eintritt 1980 Vassilik Negrini<br />

Adolfa Richarz<br />

Jürgen Schell<br />

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44<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Mitglieder mit über 25jähriger Vereinszugehörigkeit (Forts.)<br />

Waltraud Mundorf<br />

Kerstin Bau<br />

Renate Klein<br />

Brigitte Reinartz<br />

Detl<strong>ev</strong> Klein<br />

Waltraud Schell<br />

Katharina Hoffmann<br />

Marie-Luise Engels<br />

Eintritt 1981 Adolf Krauthäuser<br />

Kethe Weidenbrück<br />

Heidemarie Plener<br />

Günther Sliwa<br />

Eintritt 1982 Michael Flory<br />

Eintritt 1983 Irmgard Köster<br />

Jochen Köster<br />

Rosemarie Tschatta<br />

Leni Hilbert<br />

Rolf Rudolph<br />

Veronika Peters<br />

Elke Rosenbaum<br />

Lieselotte Harens<br />

Ursula Weis<br />

Dr. Axel König<br />

Dieter Krämer<br />

Eintritt 1984 Elisabeth Oekels<br />

Dieter Grön<br />

Maria Schmitz<br />

Gerti Junkersdorf<br />

Peter Dittmann<br />

Inge Hersel<br />

Margret Ludwig<br />

Maria Kranz<br />

Susanne Mundorf<br />

Renate Andree


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Die Jubilare im Jubiläumsjahr 2009<br />

75jährige Vereinszugehörigkeit<br />

Josef Boss<br />

40jährige Vereinszugehörigkeit<br />

Matthias Reinartz<br />

Waltraut Burchert<br />

Anneliese Nowakowski<br />

Carola Matuszak<br />

Hilde Pitsch<br />

Peter Käufer<br />

Hans Reinartz<br />

25jährige Vereinszugehörigkeit<br />

Elisabeth Ökels<br />

Dieter Grön<br />

Maria Schmitz<br />

Gerti Junkersdorf<br />

Peter Dittmann<br />

Inge Hersel<br />

Margret Ludwig<br />

Maria Krantz<br />

Susanne Mundorf<br />

Renate Andree<br />

45


46<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Vorsitzende und Geschäftsführer des <strong>Turnverein</strong>s<br />

Vorsitzende ab <strong>1909</strong><br />

<strong>1909</strong> - 1933 Paul Schürmannn<br />

1933 - 1934 Michael Wipperfürth<br />

1934 - 1965 Wilhelm Engels<br />

1965 - 1974 Franz-Heinz Junkersdorf<br />

1974 - 1975 Karl Matuszak<br />

1975 - 1980 Peter Wolf<br />

1980 - 1998 Hans Reinartz<br />

1998 - 2008 Dieter Krämer<br />

ab 2008 Heinrich Droste<br />

Schriftführer/Geschäftsführer des Vereins ab <strong>1909</strong><br />

<strong>1909</strong> - 1918 Julius Hirsch<br />

1918 - 1933 Johann Schell<br />

1933 - 1954 Michael Wipperfürth<br />

1954 - 1965 Franz-Heinz Junkersdorf<br />

1965 - 1969 Rolf Reinartz<br />

1969 - 1971 Manfred Nowakowski<br />

1971 - 1974 Ewald Fehling<br />

1974 - 1975 Helmut Giese<br />

1975 - 1975 Walburga Müller<br />

1975 - 1979 Rüdiger Figge<br />

1979 - 1981 Johannes Nies<br />

1981 - 2009 Heinrich Droste<br />

ab 2009 Walter Neuberger


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Jährliche Feier des Gründungstages<br />

"Der <strong>Bergheim</strong>er Turn-Verein bezweckt die Ausbildung körperlicher Kraft und<br />

Gewandtheit. Alle politischen und religiösen Parteibestrebungen sind ausgeschlossen."<br />

So steht es im Begründungsbeschluss des Vereins vom 17.November <strong>1909</strong>. Weiter:<br />

"Der Verein besteht aus<br />

1. Ordentlichen Mitgliedern<br />

a) Turnern<br />

b) Turnfreunden<br />

2. Außerordentlichen Mitgliedern<br />

3. Ehrenmitgliedern"<br />

Auch heute noch interessant die Erläuterung, wer damals als Turner galt: "Turner<br />

sind diejenigen, welche die Verpflichtung haben, an den Turnübungen regelmäßig<br />

teil zu nehmen." Satzungsgemäße Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme an allen<br />

Übungsabenden: unsere engagierten Übungsleiterinnen und Übungsleiter kommen<br />

da sicherlich ins Schwärmen!<br />

Zur Erinnerung an den denkwürdigen Gründungstag im <strong>Jahre</strong> <strong>1909</strong> fand viele Jahrzehnte<br />

lang, dem Auftrage der Gründungsväter folgend, am Buß- und Bettag in der<br />

ausdrücklich gebotenen würdigen Form, die <strong>Jahre</strong>shauptversammlung des Vereins<br />

statt. Aus praktischen Erwägungen, um der wachsenden Mitgliedschaft jeweils einen<br />

kompletten <strong>Jahre</strong>sbericht und <strong>Jahre</strong>sabschluss vorlegen zu können, wurde am<br />

17. November 1975 beschlossen, die kommenden <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen vom<br />

Gründungstag abzukoppeln und in das Frühjahr zu verlegen. Die Feier des Gründungstages<br />

muss heute, nachdem der Buß- und Bettag kein offizieller Feiertag mehr<br />

ist, abends stattfinden, damit auch die berufstätigen Mitglieder teilnehmen können.<br />

Nach dem Besuch der Abendmesse in der <strong>Bergheim</strong>er Pfarrkirche wird traditionsgemäß<br />

zu einem Imbiss in das Vereinslokal Weis eingeladen.<br />

47


So auch im November 2008:<br />

48<br />

<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Nach der Begrüßung durch Heiner Droste, dem Ersten Vorsitzenden, und einer Gedenkminute<br />

für die im letzten <strong>Jahre</strong> verstorbenen Mitglieder wurden die Mitglieder<br />

geehrt, die dem Verein seit 25, 40 und 60 <strong>Jahre</strong>n die Treue halten. Sie haben nicht<br />

nur regelmäßig ihren Mitgliedsbeitrag gezahlt, sondern waren in vielfältigen Funktionen<br />

im Verein tätig und sind es z. T. auch heute noch.<br />

Gabi Dittmann, Irmgard Schreiner Dieter Wieland, Heiner Droste<br />

25 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />

Leni Hilbert, Lieselotte Harens, Dieter Krämer; Irmgard Köster, Jochen<br />

Köster, Axel König, Veronika Peters, Elke Rosenbaum, Rosemarie Tschatta, Ursula<br />

Weis<br />

40 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />

Reinhard Frost, Liesel Sliwa<br />

60 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft<br />

Johann Brodesser, Hans-Josef Grommes, Franz-Heinz Junkersdorf,<br />

Manfred Nowakowski


<strong>1909</strong> - 2009<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Traditionell wurden danach die erfolgreichen Sportler geehrt, darunter diejenigen,<br />

die 2008 alle Bedingungen zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens in Bronze,<br />

Silber oder Gold erfüllt haben. Mit Dank an die zahlreich erschienenen Teilnehmer<br />

leitete der Vorsitzende danach zum gemütlichen Teil der Veranstaltung über.<br />

Eberhard Müller<br />

Heiner Droste<br />

Willi Buschmann<br />

Jochen Köster<br />

Irmgard Köster<br />

Heiner Droste<br />

Hans-Josef Grommes<br />

Heiner Droste<br />

49


50<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> TV <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

- Rückblick und Ausblick -<br />

von Jochen Köster<br />

Einhundert <strong>Jahre</strong> alt – und immer noch quicklebendig!<br />

Zwar können wir niemanden von den Gründungsmitgliedern mehr direkt befragen,<br />

wie es damals im malerischen alten Fischerdörfchen <strong>Bergheim</strong> nahe den <strong>Sieg</strong>auen<br />

aussah, wie es zuging im Dorf- und Vereinsleben jener Zeit, als unser <strong>Turnverein</strong><br />

gegründet wurde – aber es gibt Aufzeichnungen, Dokumente und mündliche Überlieferungen<br />

über mehrere Generationen hinweg, die uns auch heute noch ein Bild<br />

über die damalige Zeit ermöglichen.<br />

Hubert Pützstück mit der Vereinsfahne<br />

Unter dieser Vereinsfahne haben sich seit vielen Jahrzehnten sowohl die aktiven<br />

als auch die inaktiv gewordenen Sportler, Jung und Alt, versammelt. Nicht nur aus<br />

sportlichem Anlass, sondern auch im geschichtlichen Ablauf des Dorfgeschehens,<br />

bei frohen Festen gleichermaßen wie bei Trauerfeierlichkeiten.<br />

Das Mitführen von Fahnen und Flaggen hat heute aus unterschiedlichen Gründen<br />

kaum noch „Konjunktur“.


Dirk Schwadorf mit der Vereinsfahne beim Bunten Rasen 2009<br />

Wir zeigen bewusst und mit Stolz unsere Vereinsfahne bei vielen Veranstaltungen als<br />

sichtbares Zeichen für gelebte Gemeinschaft und/oder Anteilnahme.<br />

Geschichtliche und politische Entwicklungen haben Ziele und Formen der Körperertüchtigung<br />

in Vereinen vom „Frisch – Fromm – Fröhlich – Frei“ von Turnvater<br />

Jahn über gezielte Wehrsport-Varianten hin bis zum heute individuell eingeforderten<br />

„Dienstleistungsunternehmen Sport, Spiel und Spaß“ geführt.<br />

Mehr als je sind da ehrenamtliche Helfer und Mandatsträger gefragt, damit diesem<br />

gesellschaftlichen Anspruch erfolgreich Rechnung getragen werden kann. Sie alle<br />

können in dieser Festschrift zwar nicht genannt werden – stellvertretend für sie werden<br />

aber namentlich Erwähnung finden alle bisherigen neun Vorsitzenden des Vereins.<br />

Rein rechnerisch ergibt sich da eine durchschnittliche Verweildauer im Amte<br />

von über zehn <strong>Jahre</strong>n – allerdings relativiert sich diese Zahl unter Berücksichtigung<br />

der Tatsache, dass die Ägiden Schürmann/Engels/Reinartz zusammen fast dreiviertel<br />

der Gesamtzeit ausmachen.<br />

Jeder der einmal ein Ehrenamt verantwortlich ausgeübt hat, weiß, was es bedeutet,<br />

sich über Jahrzehnte hinweg an herausragender Stelle erfolgreich zu engagieren.<br />

Ihnen gilt deshalb unser ganz besonderer Dank!<br />

51


52<br />

Altes Friedhofskreuz in <strong>Bergheim</strong>, errichtet 1861.<br />

Jedes Jahr versammeln sich hier viele <strong>Bergheim</strong>er Bürger am Allerheiligen-<br />

Nachmittag in stillem Gedenken an die verstorbenen Freunde und<br />

Anverwandten, einschließlich der verstorbenen Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s.


Die ersten 75 <strong>Jahre</strong><br />

Im Respekt vor der Aufbauleistung vergangener Generationen und eingedenk der<br />

Tatsache, dass rückblickend eine zeitnähere Berichterstattung der glättenden Sicht<br />

aus größerer Ferne vorzuziehen ist, wird über diesen Zeitraum aus der vor 25 <strong>Jahre</strong>n<br />

erstellten Festschrift zitiert:<br />

„Am Buß- und Bettag des <strong>Jahre</strong>s <strong>1909</strong> berief der <strong>Bergheim</strong>er Lehrer und spätere<br />

Schulleiter Paul Schürmann eine Versammlung in die Gaststätte <strong>Sieg</strong>berg ein, um<br />

einen <strong>Turnverein</strong> zu gründen.“<br />

Seinem Ruf folgten etwa 90 sportbegeisterte Männer. Der damalige Bezirk 7 des<br />

Rhein-<strong>Sieg</strong>-Gaues entsandte zu dieser Gründungsversammlung die Herren Gymnasialturnlehrer<br />

Schumacher<br />

aus <strong>Sieg</strong>burg sowie Hanhs und<br />

Mengdenberg vom <strong>Sieg</strong>burger<br />

<strong>Turnverein</strong> 1862/92 und den<br />

Turnwart des <strong>Sieg</strong>larer <strong>Turnverein</strong>s<br />

Jean Bornheim. Nachdem<br />

Herr Schumacher über Ziel<br />

und Zweck eines <strong>Turnverein</strong>s<br />

gesprochen hatte, bat er die<br />

Versammlung, der Gründung<br />

des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s<br />

zuzustimmen. Als vorläufigen<br />

Vorstand wählte man folgende<br />

Herren:<br />

Zum 1. Vorsitzenden Paul<br />

Schürmann, zum 2. Vorsitzenden<br />

Johann Reinartz, zum<br />

Schriftführer Julius Hirsch, zum<br />

Kassenwart Peter Blum.<br />

Die ersten 30 Turnabende übernahm<br />

Jean Bornheim aus <strong>Sieg</strong>lar.<br />

Es entwickelte sich für die<br />

damaligen Verhältnisse ein sehr<br />

reger Sportbetrieb, der zunächst<br />

nur aus Turnspielen und Freiübungen<br />

bestand, da der Verein<br />

noch keinerlei Turngerät besaß.<br />

Jean Bornheim, der in dieser armen<br />

Zeit den Weg von <strong>Sieg</strong>lar<br />

Paul Schürmann<br />

Vorsitzender <strong>1909</strong>-1933<br />

53


nach <strong>Bergheim</strong> und zurück zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen musste, setzte<br />

sich sehr für die neu gegründete Turngruppe ein. Ihm gebührt ein besonderer<br />

Dank.<br />

Durch die Bemühungen Peter Blums und den Opferwillen der Mitglieder konnten<br />

schon Anfang des <strong>Jahre</strong>s 1910 ein neues Reck und ein gebrauchter Barren beschafft<br />

werden. Jetzt ging es mit viel Mut und Fleiß an die Geräte. Ostermontag 1910 stellte<br />

sich die junge Riege zum erstenmal auf dem Schulhof den <strong>Bergheim</strong>er Bürgern vor<br />

und erntete für ihre Leistungen den Beifall der nicht geringen Zuschauermenge. Im<br />

Juli 1910 wurde das erste Stiftungsfest unter Mitwirkung der Brudervereine aus <strong>Sieg</strong>lar<br />

und <strong>Sieg</strong>burg gefeiert. Die beiden Vereine überboten allerdings die Leistungen<br />

der <strong>Bergheim</strong>er bei weitem; jedoch auch Paul Schürmann mit seiner jungen Riege<br />

fand erhebliche Beachtung. Im Juni 1912 entsandte der Verein zum ersten Male Wettkämpfer<br />

zum Bezirksturnfest in Kaldauen. Die vier Turner Gottfried Schell, Christian<br />

Elfgen, Johann Wipperfürth und Peter Schneider kehrten als <strong>Sieg</strong>er zurück, dazu<br />

belegte die 4 x <strong>100</strong> m-Staffel mit Schürmann - Schell- Elfgen - Rodenkirchen den<br />

zweiten Platz. Im Herbst des selben <strong>Jahre</strong>s mussten jedoch die Turner Peter Hensen,<br />

Christian Ludwig, Peter Knipp, Johann Brungs und Paul Brodeßer zum Militär, im<br />

<strong>Jahre</strong> 1913 folgten die Turner Gottfried Schell, Christian Elfgen, Josef Knipp und<br />

Johann Wipperfürth. Damit war die ganze erste Riege Soldat, aber die Jugendriege<br />

hatte sich inzwischen gut entwickelt, so dass der Turnbetrieb fortgesetzt wurde.<br />

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 legte den Turnbetrieb lahm. Nur<br />

wenige konnten noch zum Turnen erscheinen. Als 1918 die furchtbaren Kriegswirren<br />

ein Ende gefunden hatten, wurden mit Entsetzen große Lücken in unserem Mitgliederbestand<br />

festgestellt. Dreizehn Mitglieder kehrten nicht mehr zurück. Jedoch<br />

schon Anfang des <strong>Jahre</strong>s 1919 fanden sich einige der zurückgekehrten Mitglieder<br />

zusammen, um die brachliegende Arbeit des Vereins wieder zu beleben. Die Turnübungen<br />

konnten aber erst im April aufgenommen werden, weil der Saal noch von<br />

englischen Truppen belegt war. Damals wurde der Verein von folgendem neuen<br />

Vorstand geführt: Vom 1. Vorsitzenden Paul Schürmann, 2. Vorsitzenden Gottfried<br />

Schell, Schriftführer Johann Schell, Kassenwart Heinrich Brungs, 1. Turnwart Johann<br />

Wipperfürth und 2. Turnwart Michael Wipperfürth.<br />

Bei der Nikolausfeier im selben Jahr zog sich Johann Wipperfürth eine Verletzung<br />

aufgrund eines Unfalls am Reck zu und musste dadurch sein Amt als 1. Turnwart an<br />

Michael Wipperfürth abgeben. Fleißiges Training förderte das Können der <strong>Bergheim</strong>er<br />

Turner, so dass auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n aussichtsreiche Wettkämpfer<br />

unseres Vereins an den Gaufesten teilnahmen.<br />

Die turnerische Leitung unseres Vereins war inzwischen auf Josef Wipperfürth<br />

übergegangen, der sich lange Zeit im <strong>Sieg</strong>larer <strong>Turnverein</strong> fortgebildet hatte. Unter<br />

seiner Leitung führte unser Verein auch die Wettkämpfe durch, bei deren <strong>Sieg</strong> die<br />

von Reichspräsident Ebert gestiftete Plakette vergeben wurde. Dreimal konnte sie<br />

von <strong>Bergheim</strong> errungen werden und ging somit, nachdem sie bis dahin der Turnver-<br />

54


ein <strong>Sieg</strong>lar besessen hatte, endgültig an unseren Verein über.<br />

Am 9. Oktober 1927 fand in <strong>Bergheim</strong> das Bezirksfest statt, für den TV ein großer<br />

Erfolg.<br />

Am 1. Juli 1928 erfolgte die Eintragung des Vereins ins Vereinsregister beim Amtsgericht<br />

in <strong>Sieg</strong>burg.<br />

Turnriege 1930<br />

Josef Schell, Josef Froitzheim, Johann Kernenbach, Josef Ludwig,<br />

Johann Engels, Hans Rondorf<br />

Am 28. und 29. Juli nahm der Verein am Deutschen Turnfest in Köln teil und beteiligte<br />

sich mit neun Turnern am Gauwertungsturnen. In demselben Jahr wurden<br />

mehrere Gerätewettkämpfe zwischen <strong>Bergheim</strong>, <strong>Sieg</strong>lar, Troisdorf, Bonner <strong>Turnverein</strong>,<br />

Universität Bonn und Polizeischule Bonn erfolgreich<br />

ausgetragen. Auch der <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong> blieb<br />

von einer Krise nicht verschont. Im <strong>Jahre</strong> 1933 legte der<br />

langjährige Vorsitzende Paul Schürmann sein Amt aus Gesundheitsgründen<br />

als Schwerkriegsbeschädigter nieder. An<br />

seine Stelle wählte man Michael Wipperfürth zum 1. Vorsitzenden.<br />

Er hatte jedoch nur kurze Zeit das Amt des 1. Vorsitzenden<br />

inne. Die "Machthaber des tausendjährigen Reiches" setzten<br />

seinem unermüdlichen Schaffen ein vorläufiges Ende.<br />

Er konnte noch maßgeblich das 25jährige Jubelfest mitgestalten,<br />

musste aber kurze Zeit später seinen Posten und M.Wipperfürth<br />

55


die von ihm geleitete Jugendabteilung wegen "politischer<br />

Unzuverlässigkeit" zur Verfügung stellen. Zu seinem Nachfolger<br />

wurde Wilhelm Engels gewählt.<br />

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde jeglicher Turnbetrieb<br />

eingestellt, der Übungssaal wurde für Industriezwecke<br />

verwendet.<br />

Nach Ende dieses Krieges, dem elf junge Turner zum Opfer<br />

gefallen waren, begann Josef Wipperfürth mit den übrigen<br />

Turnern wieder mit dem Turnbetrieb. Im Mai 1949 feierte<br />

W. Engels<br />

der Verein im Saale Gaspers sein 40jähriges Bestehen. Bei<br />

dieser Feier wirkte besonders die Kunstturnriege der Kölner<br />

Sporthochschule unter der Leitung von Helmut Bantz mit. Den Turnbrüdern<br />

Wilhelm Engels, Michael Wipperfürth, Josef Wipperfürth und Josef Schell wurde<br />

anlässlich des 40jährigen Bestehens der Gauehrenbrief durch den Gauvorsitzenden<br />

Dr. Pentrup überreicht.<br />

Es folgten <strong>Jahre</strong> intensiver Breitenarbeit und Schulung in Wochenendlehrgängen<br />

durch bekannte Spitzenturner wie Hardy Frenger, Wuppertal, Heribert Jagek, Düsseldorf,<br />

und Herbert Winter aus Köln. Auch nahmen wir an den Lehrgängen im<br />

Gau teil. Auf diese Weise bildete sich eine gute Stammriege heran, die immer wieder<br />

zu Wettkämpfen verpflichtet wurde.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1955 ging der Wunsch aller Turner in Erfüllung, eine eigene Turnhalle zu<br />

besitzen. Durch die eifrigen Bemühungen bei den maßgebenden Stellen durch unseren<br />

Ehrenturnwart Josef Wipperfürth konnte die durch Eigenleistung erbaute Halle<br />

im Dezember 1955 von dem damaligen Regierungspräsidenten Dr. Warsch seiner<br />

56<br />

Grundsteinlegung der vereinseigenen Turnhalle auf dem Paul-Schürmann-Platz (1953)


Dr. Ota, Helmut Bantz, und Josef Wipperfürth<br />

Bestimmung übergeben werden.<br />

Die Einweihungsfeier erreichte ihren Höhepunkt<br />

mit dem Kunstturnen am Nachmittag<br />

im Saale <strong>Sieg</strong>berg, ausgeführt durch<br />

die bewährte Riege der Kölner Turnerschaft<br />

1843, an ihrer Spitze Helmut Bantz und der<br />

japanische Meisterturner Dr. Masumi Ota.<br />

Von diesem Tag an lief der Turnbetrieb auf<br />

Hochtouren. Einen weiteren Höhepunkt<br />

brachte das Deutsche Turnfest 1958 in<br />

München. Zweiundzwanzig Mitglieder unseres<br />

Vereins fuhren nach München, davon<br />

sechs als Wettkämpfer. Alle sechs kehrten<br />

als <strong>Sieg</strong>er nach <strong>Bergheim</strong> zurück.<br />

Am 9. November 1958 trat die Riege zum<br />

Wettkampf in Rath-Heumar gegen die dortige<br />

Turnerschaft und den <strong>Turnverein</strong> Ruppichteroth<br />

an und errang den 1. <strong>Sieg</strong>. Beim<br />

Fritz-Schellmann-Gedächtnistumen am<br />

Buß- und Bettag belegte die Riege hinter<br />

dem Allgemeinen <strong>Turnverein</strong> Bonn einen<br />

vielbeachteten zweiten Platz.<br />

Helmut Bantz<br />

1956 Olympiasieger in Melbourne<br />

57


Während der Vorbereitungen für das Gauturnfest im Juni 1959 wurde der Verein<br />

von einem harten Schicksalsschlag getroffen. Unser Gründer und damaliger Ehrenvorsitzender<br />

Paul Schürmann wurde in Berlin, wo er bei seinem Sohn zu Besuch<br />

weilte, infolge eines Verkehrsunfalls so schwer verletzt, dass er den Folgen am 22.<br />

58<br />

München 1958<br />

Festzug 1959


H.J. Engels am Barren (1959)<br />

Januar 1959 erlag. Am 27. Januar 1959 wurde er in <strong>Bergheim</strong> mit allen Ehren zu<br />

Grabe getragen. Trotz dieses Schicksalsschlages wurde das 50jährige Jubiläumsjahr<br />

gebührend gefeiert.<br />

Am 6. und 7. Juni wurde das Gauturnfest durchgeführt. Am 6. Juni wurde der Festkommers<br />

im Saale <strong>Sieg</strong>berg gefeiert. Es wirkten mit: Die Rheinlandriege des Rheinischen<br />

Turnerbundes, die Damenriege des Turngaues Rhein-<strong>Sieg</strong>, das Festorchester<br />

Schell Troisdorf, der Männergesangverein "Concordia" <strong>Bergheim</strong> und die Turnriege<br />

des T. V. <strong>Bergheim</strong>. Abgeschlossen wurde die Jubiläumsfeier mit einem gemütlichen<br />

Beisammensein der Vereinsfamilie am 8. Juni im Saale <strong>Sieg</strong>berg.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1965 legte der langjährige Vorsitzende Wilhelm<br />

Engels sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, weil seiner Meinung<br />

nach ein jüngeres Mitglied dieses Amt übernehmen<br />

sollte. Die Wahl fiel auf den damaligen 1. Geschäftsführer<br />

Franz-Heinz Junkersdorf.<br />

Am 21. Januar 1968 übertrug der Gauvorstand auf dem<br />

Gauturntag in Beuel dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e. V. <strong>Bergheim</strong>/<br />

<strong>Sieg</strong> wiederum die Austragung des Gauturnfestes 1969, das<br />

in Verbindung mit dem 60jährigen Bestehen durchgeführt<br />

wurde.<br />

Gegen Ende der 60er <strong>Jahre</strong> zählte der Verein gegen 400<br />

F.-H.Junkersdorf<br />

59


60<br />

K. Matuszak<br />

Mitglieder. Zu den erwachsenen Turnern war eine stattliche<br />

Anzahl schulpflichtiger Jungen gekommen. Aber auch viele<br />

Mädchen waren dem Verein beigetreten, deren Leistungen<br />

im <strong>Sieg</strong>-Rhein-Gau große Beachtung fanden. Ferner wurden<br />

eine Hausfrauenriege und eine Altherrenriege gegründet.<br />

Neben dem Turnen wurde auch noch die Leichtathletik gepflegt.<br />

Die Vereinskameraden Klingshirn und Most haben<br />

sich hierin verdient gemacht und<br />

manchen Turner dazu bewegt, das<br />

Sportabzeichen zu erwerben. Den<br />

Turngruppen schloss sich 1969<br />

eine Volleyballabteilung an. 1971<br />

kam eine Tischtennisabteilung, 1972 eine Wanderabteilung<br />

dazu. 1975 wurde eine eigene Leichtathletikabteilung ins<br />

Leben gerufen, und im Februar 1978 kam es schließlich<br />

noch zur Gründung der Ju-Jutsu-Abteilung.<br />

Inzwischen war es auch zu einem Wechsel in der Vereinsführung<br />

gekommen. Im November 1974 gab der sehr<br />

engagierte 1. Vorsitzende Franz-Heinz Junkersdorf den Vorsitz ab. Zum neuen<br />

Vorsitzenden wurde Karl Matuszak gewählt, der aber schon im April 1975 die Vereinsführung<br />

an Peter Wolf, den nunmehrigen 1. Vorsitzenden, weitergab.<br />

1979 feierte der <strong>Turnverein</strong> sein 70jähriges Bestehen. In diesem Jubiläumsjahr wurden<br />

verschiedene sportliche Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Begonnen wurde mit den Gaurundenwettkämpfen der Mädchen und Jungen im<br />

Turnen. Neben dem Volkslauf mit Volkswandern wurde das Leichtathletiksportfest<br />

für Senioren durchgeführt. Es folgten Stadtmeisterschaften im Tischtennis, Volley-<br />

Vereinsfoto Erwachsene (1969)<br />

P.Wolf


all und Turnen. Höhepunkt sollte das Gau-Kinderturn- und Spielfest am 26. August<br />

sein. Alle Vorbereitungen waren getroffen, der Sportplatz "Im Krausacker" mit<br />

Geräten bestückt, die Erbsensuppe gekocht. Doch mit dem Eintreffen der ersten<br />

Teilnehmer setzte ein Gewitterregen ein, der den Sportplatz in kurzer Zeit unter<br />

Wasser setzte. Die Spiele konnten zum Leidwesen aller Beteiligten nicht durchgeführt<br />

werden. In Zusammenarbeit mit dem Turngau wurde kurzfristig ein neuer<br />

Termin festgelegt und die Spiele wurden dann am 28. Oktober 1979 erfolgreich im<br />

Schulzentrum in Troisdorf-<strong>Sieg</strong>lar durchgeführt.<br />

Der Gründungstag wurde mit einem Festkommers am 21. November 1979 im Saale<br />

"Alt <strong>Bergheim</strong>" gefeiert. Es wirkten mit: das Schell-Streichquintett, die Gymnastikgruppe<br />

des TV <strong>Sieg</strong>lar, die Damen- und Herrenriege des TuS Birk und die Ju-Jutsu-<br />

Gruppe des TV <strong>Bergheim</strong>. Es war ein guter Abschluss des Jubiläumsjahres.<br />

Bei den Neuwahlen im März 1980 stellte sich Peter Wolf aus persönlichen Gründen<br />

nicht mehr zur Wahl. Zum Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Hans Reinartz<br />

gewählt.<br />

Der <strong>Turnverein</strong> hat sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n immer mehr zu einem ausgesprochenen<br />

Verein des Breitensports entwickelt. Während früher die Turnabteilung die<br />

stärksten aktiven Leistungsgruppen stellte, hat sich dies heute auf die anderen Sportarten<br />

verlagert. Die fast 700 Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s, davon über die Hälfte Kinder<br />

und Jugendliche, sind fast alle noch sportlich aktiv tätig.<br />

Soweit aus der Festschrift 1984.<br />

Vereinsfoto Jugend (1969)<br />

61


Die letzten 25 <strong>Jahre</strong><br />

Maßgeblich geprägt wurde dieser Zeitraum durch die zunehmend deutlich werdende<br />

Notwendigkeit, den Weg vom ursprünglichen Ideal einer „großen Vereinsfamilie“<br />

hin zu einem Verbund ganz unterschiedlicher Interessen und Motivationen in der<br />

Mitgliedschaft zu finden.<br />

Hans Reinartz als bestimmende Persönlichkeit im Vorstand hat diesen Weg zielstrebig<br />

und mit großer Durchsetzungsfähigkeit eingeleitet und<br />

verfolgt und wurde dabei durch den ebenfalls jahrzehntelang<br />

aufopferungsvoll als Oberturnwart tätigen Wilhelm<br />

Buschmann im praktischen Übungsbetrieb optimal unterstützt.<br />

Hans Reinartz strahlte in seiner Amtszeit gleichermaßen<br />

Respekt wie Zuversicht aus. Er brachte bei den Vorstandssitzungen<br />

alle seine Mitstreiter ganz schön in Bewegung,<br />

gelegentlich auch ins Schwitzen! Dasselbe tat seine unver-<br />

62<br />

H.Reinartz<br />

gessene Frau Leni für den halben Verein bei den maßgeblich<br />

von ihr getragenen traditionellen Tanzveranstaltungen<br />

im Saale Gaspers.<br />

Zunehmend fanden neue Sportarten Eingang in die Angebotspalette des TVB, manche<br />

Trendsportarten auch nur für kurze Zeit – es würde den Rahmen sprengen, hier<br />

auf Einzelheiten einzugehen. Die Folgeseiten dieser Festschrift mit Einzelberichten<br />

aus allen Abteilungen belegen eindrucksvoll, mit Blick in die Vergangenheit, den<br />

heutigen Sachstand im Detail.<br />

Sein Nachfolger Dieter Krämer hat es verstanden, auch seine Vorstandsmitglieder<br />

für Einzelaufgaben vollverantwortlich einzubinden. Ohne praktiziertes Teamwork<br />

unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten ist eine Vereinsführung heute kaum<br />

mehr vorstellbar.<br />

In seine Amtszeit fallen strukturelle Änderungen im Verein.<br />

Ein deutlicher Mitgliederzuwachs war die Folge, obwohl<br />

sich viele Mitbürger grundsätzlich scheuen, feste Bindungen<br />

einzugehen oder sie einzuhalten, was leider nicht<br />

nur bezüglich einer Vereinsmitgliedschaft gilt! Trotz der<br />

verstärkt feststellbaren Fluktuation hat die Mitgliederzahl<br />

inzwischen die Tausendgrenze überschritten.<br />

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Verein in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n für seine vorbildlichen, erfolgreichen Bemühun-<br />

D.Krämer<br />

gen zur Integration der Mitbürger im Neubaugebiet „Zum<br />

Krausacker“ zweimal mit dem Rhein-<strong>Sieg</strong>-Sportförderpreis<br />

der Kreissparkassenstiftung ausgezeichnet wurde. Rückbli-<br />

ckend auf eine erfolgreiche Dekade legte Dieter Krämer 2008 sein Amt nieder, und<br />

die Mitgliederversammlung wählte zum neuen Vorsitzenden Heiner Droste, der aus


seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Geschäftsführer in besonderem<br />

Maße über alle fachlichen Voraussetzungen für<br />

die kommenden Aufgaben verfügt.<br />

Einer der Arbeitsschwerpunkte des neuen Vorstandes war<br />

die Planung und Organisation der Veranstaltungen aus Anlass<br />

des hundertjährigen Vereins-Jubiläums im <strong>Jahre</strong> 2009,<br />

zu dem diese Festschrift erscheint.<br />

Die Auswahl der drei zentralen Veranstaltungen macht<br />

deutlich, wie der Verein sich und seine Aufgaben für die<br />

Zukunft sieht:<br />

Einmal ist die Zielgruppe die weite Öffentlichkeit, die zu<br />

erreichen es zeitgemäßer Methoden und Ansprachen be-<br />

H.Droste<br />

darf. So wird begonnen mit einer Tanz- und Musikveranstaltung<br />

der neueren Art, die vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

anspricht und in des Wortes wahrster Bedeutung „in Bewegung bringt“.<br />

Es folgt, diesmal in ganz großem Stil, unsere traditionelle Kinder-Veranstaltung<br />

„Bunter Rasen“. Möglichst viele junge Menschen schon im Kindergarten- und<br />

Schulalter anzusprechen und für das Mitmachen an Bewegungsspielen aller Art zu<br />

gewinnen – das ist wohl aller Mühen wert!<br />

TV Vorstand 2009<br />

63


Und schließlich wollen wir auch nicht verzichten auf eine eher traditionelle Veranstaltung<br />

für alle Interessenten, insbesondere unsere älteren, aber im Herzen jung<br />

gebliebenen Mitglieder: Mit einem Festkommers in der <strong>Sieg</strong>auenhalle finden die Feierlichkeiten<br />

ihren würdigen Abschluss.<br />

Eingerahmt werden diese drei Schwerpunkt-Veranstaltungen, wie in jedem Jahr, von<br />

der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung im März sowie einer Festmesse mit anschließender<br />

Kranzniederlegung am Ehrenmal zur Erinnerung an die verstorbenen Vereinsmitglieder<br />

am Totensonntag.<br />

Der <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> ist ein gefestigter, gesunder Verein. Er hat<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> bewegter Vergangenheit überlebt und geht mit Mut und Zuversicht die<br />

nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> an!<br />

Kleine Ergänzung zur Vereinsgeschichte –<br />

oder: Was nur zwischen den Zeilen steht!<br />

Manches in der vorstehenden <strong>100</strong>-jährigen Vereinsgeschichte liest sich im Rückblick<br />

so, als seien die vielfältigen Entwicklungen wie selbstverständlich und völlig problemlos<br />

über die Bühne gegangen.<br />

Nein, so war es in Wirklichkeit nicht.<br />

Um über die kleineren oder auch größeren Begebenheiten am Rande nachzudenken,<br />

haben wir uns zusammengesetzt mit verdienten Jubilaren und dem Ältestenrat.<br />

Wir haben Erinnerungen aufgefrischt an erfreuliche, nachdenklich stimmende oder<br />

lustige Erlebnisse mitten aus dem Vereinsleben. Auch die Dinge unter der Über-<br />

64<br />

Grundsteinlegung 1953


schrift Pleiten, Pech und Pannen gehören<br />

dazu. Das Wohl und Wehe eines<br />

Vereins hängt nicht nur von den<br />

jeweiligen Vorständen ab, sondern<br />

gleichermaßen vom Wirken vieler,<br />

vieler Ungenannter. Spektakuläre<br />

Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel<br />

der Turnhallenbau am heutigen Paul-<br />

Schürmann-Platz im <strong>Jahre</strong> 1955, bei<br />

dem sich Initiator und treibende<br />

Kraft Josef Wipperfürth besondere<br />

Verdienste erwarb, wären in der heutigen<br />

Zeit kaum mehr möglich. Die<br />

Zeiten sind vorbei, in denen sich viele<br />

Menschen nicht nur als zahlendes<br />

Mitglied im Verein fühlten, sondern<br />

sich mit diesem auch voll identifizierten,<br />

und weniger nach dem eigenen<br />

Vorteil als nach dem Wohl der<br />

Ehrung Josef Wipperfürth<br />

Gemeinschaft fragten. Aber gottlob<br />

gibt es sie auch heute noch, Mitglieder, die sich über Gebühr für den Verein eingesetzt<br />

haben und immer noch einsetzen.<br />

Zu dem denkwürdigen Treffen im Vereinslokal Weis, bei dem zur Einstimmung<br />

vom Initiator Dieter Wieland historische Lichtbild- und Filmaufnahmen aus dem<br />

Vereinsleben beigesteuert wurden, kamen die Mitglieder Johann Brodesser, Hans-<br />

Josef Grommes, Franz-Heinz Junkersdorf, Manfred Nowakowski, Dieter Wieland,<br />

Heiner Droste, Dieter Lingnau, Eberhard Müller, Jochen Köster und als Gast Hans<br />

Junkersdorf zusammen. Was dabei herauskam – versammelt waren stolze „500<br />

Vereins-Mitgliedsjahre“ – soll hier festgeschrieben und damit der Nachwelt erhalten<br />

werden. Selbst auf die Gefahr hin, dass manches unvollständig bleibt und das<br />

eine oder andere den meist älteren Herren nicht mehr ganz richtig in Erinnerung<br />

geblieben sein sollte. Doch blicken wir zurück und hören uns an, was bei diesem<br />

Nostalgie-Abend unter anderem zur Sprache kam……<br />

Neubeginn im <strong>Jahre</strong> 1945 nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg<br />

Die damalige Turnstätte, der Saal <strong>Sieg</strong>berg „Zur Linde“, war ausgebrannt, nur die<br />

ehemalige Bühne war noch überdacht. Als das bestehende Restgebäude mit ausgeliehenen<br />

Theaterkulissen notdürftig „abgedichtet“ war, begann der Turnbetrieb<br />

wieder. Nicht aber, b<strong>ev</strong>or die Reckstange, die Barrenholme und die Ringe mit geeigneten<br />

Tüchern vom winterlichen Raureif gründlich befreit waren.<br />

65


Fast schon komfortabel fühlte man sich später, als die ganze Halle provisorisch<br />

wieder geschlossen war. Im Rohbau! Eine Zentralheizung wie heute gab es nicht,<br />

vielmehr musste jedes Mitglied, das zum Turnen kam, einige Briketts oder zumindest<br />

einen ordentlichen Prügel Holz zum Verheizen mitbringen. (Und heute wird<br />

hemmungslos gemeckert, wenn die Temperatur in unseren modernen Hallen zwecks<br />

Energieeinsparung mal ein oder zwei Grad abgesenkt wird.) In der Vereinsgeschich-<br />

66<br />

Postkarte „Zur Linde“<br />

Jugendturner hinter<br />

dem Saal (1948)<br />

Obere:<br />

Johann Brodesser<br />

Willi Stein<br />

Heinrich Stocksiefen<br />

Untere:<br />

Jakob Junkersdorf<br />

Heinrich Schell<br />

Jakob Käufer


te heißt es zum Bau der (damals) vereinseigenen Turnhalle am Paul-Schürmann-<br />

Platz im <strong>Jahre</strong> 1955 schlicht und einfach: „... konnte die in Eigenleistung erbaute<br />

Halle im Dezember 1955 ihrer Bestimmung übergeben werden“. Und wie sah das<br />

in der Praxis aus?<br />

Den Handwerkern im Dorf, sofern sie Vereinsmitglied waren, ging es so, wie kürz-<br />

Turnfest auf dem Sportplatz<br />

Walter Nöbel, Jakob Junkersdorf, Paul Herkenrath, Heinrich Stocksiefen,<br />

Josef Wipperfürth, Toni Jungblut, Willi Buschmann, Johann Brodesser<br />

lich der langjährige Oberturnwart Wilhelm Buschmann berichtete. Der kam gerade<br />

von der Nachtschicht nach Hause, da stand schon der ehrenamtliche Bauleiter Johann<br />

Kettwig bei ihm auf der Matte, wohlgemerkt nicht im Turnsaal, sondern auf<br />

der Fußmatte vor seinem Haus, mit der unmissverständlichen Weisung: „Auf, auf,<br />

wir müssen weiter schaffen. Schlafen kannst du später!“<br />

Man muss dazu wissen, dass der gesamte Bau, mit Ausnahme des damals noch völlig<br />

neuartigen Schwingbodens, von den Mitgliedern geplant und gebaut wurde. Am<br />

Ende wusste keiner mehr, wie viele Tausend Arbeitsstunden da insgesamt zusammengekommen<br />

sind.<br />

Paul Schürmann<br />

Am 22. Januar 1959 wurde der Vereinsgründer und Ehrenvorsitzende Paul Schürmann,<br />

unter überwältigender Anteilnahme von ganz <strong>Bergheim</strong>, zu Grabe getragen.<br />

67


Nicht nur der Verein, sondern Generationen von Schülerinnen und Schülern, die<br />

von seiner strengen, aber immer gerechten Erziehung profitiert haben, nahmen bei<br />

beißender Kälte auf dem Friedhofsgelände fröstelnd und bewegt von ihm Abschied.<br />

Bei einigen war das Zittern ganz besonders ausgeprägt und konnte nur mit äußerster<br />

Sportlerdisziplin und guter Körperbeherrschung unterdrückt werden - man beachte<br />

das Datum! Denn zu Ehren des beliebten Pädagogen und Sportförderers Paul<br />

Schürmann war die gesamte erste Turnriege in leichter Turnkleidung zur Ehrenwache<br />

angetreten.<br />

Pastorsgeschichten<br />

Auch von anderen Männern mit Vorbildfunktion war die Rede, so von den letzten<br />

drei Vorgängern unseres heutigen Pastors Thomas Montkowski.<br />

Als in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n verstärkt Mädchen und Frauen sich aktiv sportlich zu<br />

betätigen begannen, war das dem Dechant Hooven mehr als nur ein kleiner Dorn<br />

im Auge. Dass nun endlich auch in <strong>Bergheim</strong> Frauen und Mädchen in den Verein<br />

eintraten, war in der Tat neu. Heute macht das angeblich „schwache Geschlecht“<br />

über 60 % der Mitgliedschaft aus!<br />

Zeugen erinnern sich, dass es damals – mit einer Tirade über die Verderbtheit der<br />

gesamten Menschheit als Höhepunkt – empört und lautmächtig von der Kanzel<br />

dröhnte: „...und dann treiben sich jetzt auch die Frauen halbnackt auf dem Turnboden<br />

herum!“<br />

Potz Blitz! Dabei war die damalige „Turn-Mode“, so man davon überhaupt sprechen<br />

kann, nach heutigen Maßstäben eher hochgeschlossen und fast ein wenig spießig<br />

zu nennen.<br />

Auch der Nachfolger Pastor Messerschmitt hatte so seine Probleme mit der Turnjugend.<br />

Die Ausgangslage: An einem Sonntagvormittag sollte und wollte die <strong>Bergheim</strong>er<br />

Jugend an den Bundesjugendspielen in Bonn teilnehmen. Die Zahl der Teilnehmer<br />

war bekannt. Soweit, so gut. Aber zur gleichen Zeit fand traditionell in <strong>Bergheim</strong><br />

der Kindergottesdienst statt. Auf Antrag hatte Pastor Messerschmitt großzügig einer<br />

Verlegung des Kindergottesdienstes auf einen ungewohnt frühen Termin zugestimmt.<br />

Damals gab es sonntags noch insgesamt vier Messen! Das war an sich schon<br />

ein mächtiges Entgegenkommen, weil aus diesem Grunde eine andere Messe verlegt<br />

und das wiederum jener Klientel vermittelt werden musste.<br />

Am Sonntag, zu Beginn des Kindergottesdienstes, wurde von der Kanzel herab kontrolliert.<br />

„Peter, wo gehst du gleich hin?“ „Zu den Bundesjugendspielen nach Bonn,<br />

Herr Pastor!“ „Und du, Heiner?“ „Auch nach Bonn.“ „Und du, Ulrich?“ „Auch<br />

nach….“ So ging es weiter, der Pastor kannte alle seine Schäflein!<br />

Böse wurde er aber, als er die Zahl der demnach anschließend nach Bonn fahrenden<br />

kleinen Kirchenbesucher mit der ihm vorab im Antrag auf Verlegung des Kindergot-<br />

68


tesdienstes genannten Zahl verglich. Nur knapp die Hälfte der im Antrag genannten<br />

Schüler saß vor ihm in den ersten Bänken! Sollte man ihm, um den Verlegungsantrag<br />

dringlicher zu machen, bewusst eine größere Zahl genannt haben? Oder, was Gott<br />

verhüten möge, sollte gar die Hälfte der Schüler diese günstige Gelegenheit genutzt<br />

haben, an diesem Tage überhaupt nicht zur Kirche zu gehen? Nichts als Ärger mit<br />

der Turnerei!<br />

Auch Pfarrer Boxler stemmte sich mächtig gegen das Überhandnehmen sportlicher<br />

Aktivitäten am Sonntag. Das hätte man beim <strong>Turnverein</strong> wissen müssen. Ein für<br />

Sonntag geplanter und mit viel Aufwand vorbereiteter Volkslauf in den <strong>Sieg</strong>niederungen<br />

fiel seinem kurzfristigen Veto zum Opfer. Doch oh Wunder: im Jahr darauf<br />

nahm Pfarrer Boxler höchstpersönlich am sonntäglichen Volkslauf teil!<br />

Vorstandssitzungen<br />

Sie sind vertraulich und finden im Normalfall unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

statt. Doch in einem Dorfverein nimmt man das nicht immer so genau. Das eine<br />

oder andere dringt schon mal nach außen.<br />

In der Zeit, als Franz-Heinz Junkersdorf den Vorsitz hatte, gab es entweder nur<br />

ganz kurze oder aber „besonders lange“ Sitzungen. Wie das? Nun, im Regelfall<br />

hatte Franz-Heinz schon alles im Vorlauf selbst entschieden und seine Mitstreiter<br />

brauchten seinen „Beschlüssen“ eigentlich nur zuzustimmen. Manchmal aber ging<br />

es außerhalb der Tagesordnung am Tresen munter weiter, einmal wohl bis zwei Uhr<br />

nachts. Nach beschwerlichem Heimweg wunderten sich dann die Teilnehmer, dass<br />

die jeweiligen Ehehälften den ganz besonderen Fleiß und den übergroßen Einsatz<br />

für den <strong>Turnverein</strong> gar nicht richtig zu würdigen wussten!<br />

Auch Hans Reinartz, in dessen Zeit als Vorsitzender unter anderem die Feierlichkeiten<br />

anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums fielen, hatte anfangs nicht das richtige<br />

Vertrauen in die Formulierungskunst und Entscheidungskraft seiner Mitstreiter.<br />

Jedenfalls war es nicht ungewöhnlich, dass er bei fast jedem Tagesordnungspunkt<br />

sehr bald einen vortrefflich formulierten Beschlussvorschlag zur Hand hatte, dem<br />

im Zweifelsfall, auch mangels Zeit und Mut für Gegenvorstellungen, entsprochen<br />

wurde. Es dauerte eine ganze Zeit, bis alle kapiert hatten, dass diese Formulierungen<br />

schon daheim bei Diskussion und Festlegung der Tagesordnung festgeschrieben<br />

wurden.<br />

Wie gesagt, so war das am Anfang. Zur Ehrenrettung von Hans muss festgehalten<br />

werden, dass er später für Sitzungsprotokollangelegenheiten sehr wohl dem dafür<br />

zuständigen Pressereferenten weitgehend freie Hand ließ.<br />

69


<strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />

Diese Geschichten können eigentlich nur die Treuesten der Treuen im Verein, nämlich<br />

die Teilnehmer an den jedes Jahr meist im März stattfindenden <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen<br />

nachvollziehen. Das größte Problem manchmal war – leider – die<br />

Schwierigkeit, das laut Satzung zur Beschlussfähigkeit erforderliche knappe halbe<br />

Hundert stimmberechtigter Mitglieder zusammen zu bringen. Alles weitere, die Bestellung<br />

der Kandidaten für die Wiederwahl oder Neubesetzung von Positionen im<br />

Vorstand, eine notwendig werdende Neufestsetzung des Mitgliedsbeitrages (früher<br />

nannte man diese Prozedur treffender „Beitragserhöhung“), Abstimmungen über<br />

alle denkbaren vorbereiteten Anträge - das alles ging im Regelfall problemlos über<br />

die Bühne.<br />

Wie das? Nun, irgendetwas hat das wohl mit der richtigen Auswahl der Versammlungsleiter<br />

zu tun. Einer guten Tradition gehorchend, hat man da vorzugsweise auf<br />

die Mithilfe sturmerprobter Pädagogen vertraut.<br />

Bei Paul Schürmann war Widerspruch sowieso kaum denkbar.<br />

Auch unter der Regie von Heinrich Brodeßer kamen offenbar nur Anträge zur Abstimmung,<br />

über die im Vorfeld weitgehend Einigkeit hergestellt worden war. Wer<br />

erinnert sich nicht an sein triumphierendes „er hat Ja gesagt!!!“, wenn ein Wahlvorschlag<br />

mit überwältigender Mehrheit angenommen und beim Kandidaten auch nur<br />

leiseste Zustimmung erkennbar wurde?<br />

Lehrer wissen berufsbedingt wohl am besten, wie man delikate Dinge regelt, ohne<br />

gegen bestehende Vorschriften zu verstoßen. War Heinrich einmal verhindert, war<br />

auf Josef Rondorf Verlass, seinen Schulleiter- Kollegen aus Müllekoven. Ein Zusammenspiel<br />

von <strong>Bergheim</strong> und Müllekoven: die Behauptung stimmt, dass Sport<br />

verbindet. Sie gilt gleichermaßen für Nationen wie für Nachbarorte!<br />

Noch zwei Verzällches<br />

Bleibt noch zu berichten über die ungewöhnliche Gründung der heute sehr erfolgreichen<br />

Badminton-Abteilung im <strong>Jahre</strong> 1994, ein Lehrbeispiel dafür, dass trotz<br />

schwierigen Geburtsvorgangs sehr wohl ein gesundes Kind geboren werden kann.<br />

Entgegen aller Übung entstand diese Abteilung nicht ordnungsgemäß im Vorstand<br />

oder bei einer Mitgliederversammlung, sondern schlicht und einfach am Tresen im<br />

Vereinslokal. Unser heutiger Vorsitzender Heiner Droste, damals Geschäftsführer,<br />

und Hans-Erich Engels, später Pressewart im Verein, beschlossen dort in bester<br />

Laune, nicht ganz ohne Wissen von Oberturnwart Wilhelm Buschmann, dass insoweit<br />

großer Bedarf bestünde und warben fleißig und erfolgreich um Mitstreiter. Erst<br />

nach der verdienten kräftigen Standpauke vom Vorsitzenden Hans Reinartz bei der<br />

nächsten Vorstandssitzung „wegen unerlaubter Eigenmächtigkeit“ wurde das Projekt<br />

nachträglich gebilligt. Schließlich muss ja alles seine Ordnung haben!<br />

70


Zum Schluss ein Gedankenausflug in eine längst vergangene Zeit. Begriffe wie automatischer<br />

Beitragseinzug und elektronische Datenverarbeitung waren noch Fremdworte<br />

im Vereinsbetrieb. Es geht um das liebe Geld, ohne das der ganze Sportbetrieb<br />

nicht funktioniert, den leidigen Mitgliederbeitrag.<br />

Früher mussten die fälligen Beiträge in mühseliger Kleinarbeit, Groschen um Groschen<br />

und jeden Monat extra, „eingetrieben“ werden. Deshalb rannten Agnes und<br />

Pauline Stelter, Frau und Tochter unseres vor vier <strong>Jahre</strong>n verstorbenen Hallenwartes<br />

Herbert Stelter, unermüdlich von Haus zu Haus und wurden nicht immer besonders<br />

freundlich empfangen, wenn das Geld gerade mal wieder besonders knapp war.<br />

Dem Vernehmen nach machten beide spätestens beim zweiten Versuch mächtig<br />

Druck. Und wenn auch das nicht nutzte, wurde als schärfstes Geschütz mit dem<br />

persönlichen Erscheinen des Vorsitzenden gedroht. Ob das heute auch wirken würde?<br />

Wohl kaum!<br />

So, das war ein kleiner Rückblick in den eher inoffiziellen Teil des Vereinslebens.<br />

Zum Abschluss möchte der Chronist alle Nichtgenannten trösten und alle Erwähnten<br />

an die alte Weisheit erinnern: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!!!<br />

71


72<br />

Jugendturner 1948<br />

Lorenz Pilger, Hans-Josef Grommes, Heinz-Josef Engels,<br />

Franz-Heinz Junkersdorf, Paul Schell<br />

Hans-Josef Grommes<br />

beim Deutschen Turnfest 1958 in München


Seit hundert <strong>Jahre</strong>n Turnen in <strong>Bergheim</strong>!<br />

Die nachfolgenden Berichte aus den Abteilungen verdeutlichen, wie differenziert<br />

das Sportangebot eines "modernen <strong>Turnverein</strong>s" heute sein muß. Die Geräteausstattung<br />

unserer Turnhallen ist nun zwar unvergleichlich besser und vielfältiger als<br />

ehedem. Nur dienen heute Reck, Barren, Ringe, Pferd und Matten weniger der Ausübung<br />

von Leistungssport als vielmehr als Hilfsmittel für die allgemeine Körperertüchtigung<br />

oder für die "Fitness", wie es heute heißt.<br />

Trotzdem darf in unserer Festschrift nicht ein Hinweis darauf fehlen, wie intensiv<br />

früher das Geräteturnen auch bei uns betrieben wurde. Deshalb wird den aktuellen<br />

Berichten aus den Abteilungen ein Auszug aus der Festschrift zum 75. Vereinsjubiläum<br />

vorangestellt, der einen Einblick gibt über das Turnen in unserem Verein noch<br />

in den <strong>Jahre</strong>n 1969-1984.<br />

Die vergangenen <strong>Jahre</strong> in der Turnabteilung<br />

Angeregt durch das Gauturnfest 1969, das in Verbindung mit dem 60-jährigen Stiftungsfest<br />

durchgeführt wurde, begannen in der Turnabteilung neue Aktivitäten.<br />

Durch das intensive Bemühen um neue Mitglieder und somit neue Abteilungen<br />

fehlte es bald an Trainern und Übungsabenden. Die damalige 1. Turnriege nahm<br />

Abschied vom Wettkampfsport und schloss sich der schon bestehenden Altersturn-<br />

Festzug<br />

73


74<br />

Willi Buschmann am Seitpferd<br />

Johann Brodesser am Barren<br />

Im Hintergrund Lorenz Pilger, Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland


iege an. Im Turnen hieß es nun wieder neu aktiv werden. Das Kinderturnen wurde<br />

als vordringlichste Aufgabe für die kommenden <strong>Jahre</strong> angesehen. Einige Mitglieder<br />

der ehemaligen 1. Riege belegten einen vom Turngau <strong>Sieg</strong>-Rhein durchgeführten<br />

Übungsleiterlehrgang, den sie am 5. Juni 1971 erfolgreich abschlossen. Somit war<br />

eine gute Grundlage für die weitere Arbeit angelegt. Um einige schon erkennbare<br />

Talente besser schulen zu können und daraus wieder eine Wettkampfriege aufzubauen,<br />

wurde mit den <strong>Turnverein</strong>en <strong>Sieg</strong>lar, Oberlar und Spich eine Übungsgemeinschaft<br />

gegründet, und man verpflichtete einen japanischen Sportlehrer zur besseren<br />

Ausbildung der jugendlichen Turner. Durch die erfolgreiche Trainingsarbeit motiviert,<br />

wurde für die Mädchen eine ähnliche Trainingsgemeinschaft gebildet. Nicht<br />

nur den Jugendlichen, auch den Übungsleitern wurde so viel Neues vermittelt.<br />

Erfolgreiche <strong>Jahre</strong><br />

Es konnte nun an allen sich bietenden Wettkämpfen teilgenommen werden. Bei den<br />

Bundesjugendspielen im Turnen gehörte der TV <strong>Bergheim</strong> bald zu den führenden<br />

Vereinen im Turngau. Wir beteiligten uns Jahr für Jahr an den Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften<br />

des Turngaues <strong>Sieg</strong>-Rhein, den Schmitt-Schröderspielen,<br />

den Schellmann-Gedächtnisspielen, den Reusch-Gedächtnisspielen, den Wahlwettkämpfen<br />

und den Stadtmeisterschaften. Fast immer schafften Einzelturner und auch<br />

Mannschaften die Teilnahme an den Rheinischen Meisterschaften. Im Jahr 1975<br />

gewann der TV <strong>Bergheim</strong> sogar den Fritz-Schellmann Pokal.<br />

Trainerwechsel<br />

Leider war die Tätigkeit der ausländischen Trainer nach ein paar <strong>Jahre</strong>n finanziell<br />

nicht mehr tragbar, und so wurden die Trainingsgemeinschaften mit den anderen<br />

Vereinen aufgelöst. Durch diesen Verlust gaben einige gute Talente das Turnen auf<br />

oder wechselten zu anderen Sportarten über.<br />

Neubeginn<br />

Es begann für die Übungsleiter die Zeit, wo ein Neubeginn notwendig war. Man<br />

musste wieder neue Mannschaften aufbauen. Durch die damalig gerade neu eingerichteten<br />

Gaurundenwettkämpfe wurde diese Arbeit sehr erleichtert und zielstrebig<br />

begonnen. Die Aktivität ließ durch diesen Neubeginn nicht nach, im Gegenteil, es<br />

wurde sich jetzt noch mehr um Kinder und Jugendliche zur körperlichen Ertüchtigung<br />

und turnerisch spielerischen Bewegung bemüht. Einige Jugendturner waren<br />

bald selbst alt genug und konnten den Übungsleiterlehrgang absolvieren, so dass<br />

genügend Übungsleiter vorhanden waren. Die Kinder und Jugendlichen konnten<br />

fortan in drei Abteilungen ihr Können unter Beweis stellen. Über das Sportliche<br />

hinaus wurde auch das Gemeinschaftsleben der Jugendlichen gefördert. Die jährlichen<br />

Veranstaltungen, wie Zeltlager und Ferien zu Hause, fanden großen Anklang<br />

und wurden von sehr vielen Kindern besucht. Der TV <strong>Bergheim</strong> besaß nun zwei<br />

Leistungsriegen und eine Spielturngruppe. Bei den Jugendlichen gab es wieder eine<br />

75


76<br />

Riege Brodeßer<br />

Fred Brodesser, Ralf Grommes, Gerd Brodesser, Johann Brodesser,<br />

Michael Therhorst, Ulrich Matuszak, Norbert Zerres, Thomas Balk<br />

Ehemalige 1.Riege<br />

Willi Buschmann, Johann Brodesser, Lorenz Pilger,<br />

Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland


erhöhte Aktivität auf dem Gebiet des Leistungsturnens. Der Begriff Kunstturnen<br />

war in <strong>Bergheim</strong> wieder heimisch geworden, was nicht zuletzt ein Verdienst der<br />

Übungsleiter war. In den nun folgenden <strong>Jahre</strong>n wurden von unseren Leistungsturnern<br />

zahlreiche Wettkämpfe und Lehrgänge besucht. Was aber für die Leistungsriege<br />

die Wettkämpfe bedeuteten, waren für die Kinder der Spielturngruppe die Gaukinderturnfeste,<br />

Trimmspiele, Spielwettbewerbe und die Nikolausfeier.<br />

Nach dem Training<br />

Hans-Josef Grommes, Dieter Wieland, Heinz-Josef Engels,<br />

Franz-Heinz Junkersdorf<br />

Bunter Rasen<br />

Das Jahr 1987 darf als das Geburtsjahr des „Bunten Rasen“ bezeichnet werden.<br />

Dieser Bunte Rasen sollte als Gegenstück zu dem Gaukinderturnfest ein Familien-<br />

Turn- und Spieltag der Kinder des <strong>Bergheim</strong>er <strong>Turnverein</strong>s sein.In der Folge wurde<br />

diese Veranstaltung zu einer festen Einrichtung, die viel Interesse bei den Kindern<br />

und deren Eltern fand.<br />

Turnen ist seit Turnvater Friedrich Ludwig Jahn die allumfassende Leibesübung<br />

In der Sparte Turnen und Spiel betätigen sich 2009 vier Gruppen „Eltern und Kind“<br />

mit ca. 120 Kindern. Neun weitere Gruppen „Kleinkinder“ (mit ca. 250 Kindern)<br />

und den Schwerpunkten Bewegungsförderung, Ballspiele, Rope-Skipping und Turnen<br />

werden von zehn lizenzierten Übungsleiterinnen und Helferinnen fachmännisch<br />

betreut. In allen Gruppen ist ein sogenanntes „Schnupperturnen“ für Interessenten<br />

möglich. 3-4 Wochen lang Hingehen, Mitmachen und dann Mitglied im <strong>Turnverein</strong><br />

werden. Freizeitsport und das Bewegen an und mit den Turngeräten ist bei den Kindern<br />

und Jugendlichen weiterhin unser Ziel.<br />

77


Im Bereich des Freizeitsports wird durch Entspannung und Vergnügung eine allgemeine<br />

körperliche Leistungsfähigkeit angestrebt. Die Übungsteile in diesem Bereich<br />

liegen überwiegend in sportlicher Bewegung, und zwar im unteren Leistungsbereich.<br />

Im Vordergrund steht deshalb bei unseren Kleinsten das Vergnügliche und die erhöhte<br />

Motivation, angeregt durch ein vielfältiges Angebot in den Übungsstunden.<br />

Aber auch ein gewisses Anstreben von Leistungsvergleichen spielt im Freizeitsport<br />

eine Rolle, da sonst die sportliche Aktivität doch zu kurz käme und ein fließender<br />

Übergang von einem Bereich auf den anderen Bereich nicht möglich wäre.<br />

War es früher das Turnen selbst, das einen <strong>Turnverein</strong> prägte, sind es heute auch<br />

Trendsportarten, wie Ju-Jutsu, Tischtennis, Aerobic oder Walking, die Wettkampfgeschehen<br />

und Leistung nach außen hin vermitteln. Die körperliche Ertüchtigung<br />

und der Breitensport für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bleiben aber stets<br />

oberstes Ziel unserer Bemühungen.<br />

Der Turnwahlspruch „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ geht auf „Turnvater“ Friedrich<br />

Ludwig Jahn zurück.<br />

Die Abkürzung FFFF wurde zum so genannten „Turnerkreuz“ zusammengestellt.<br />

Die vier „F“ bedeuten folgendes:<br />

78<br />

Frisch<br />

ans Werk<br />

Fromm<br />

im Glauben an die Gemeinnützigkeit und Wertbeständigkeit des Schaffens<br />

Fröhlich<br />

untereinander<br />

Frei<br />

und offen in allem Handeln.<br />

Dieter Wieland<br />

Turnerkreuz auf der Dachfläche der Halle am Paul-Schürmann-Platz


Aus den Abteilungen<br />

79


Aerobic<br />

80<br />

Übungsstunden<br />

Body Workout (Andrea Kogej)<br />

Mo 18-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic, Fortgeschrittene (Andrea Kogej)<br />

Mo 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout (Andrea Kogej)<br />

Di 18-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic, Anfänger (Marion Utzerath)<br />

Di 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic, Mittelstufe (Andrea Kogej)<br />

Mi 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout (Andrea Kogej)<br />

Mi 20-21 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout (Marion Utzerath)<br />

Do 19-20 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic, Fortgeschrittene (Andrea Kogej)<br />

1./3./5. Sa 11-12.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout (Marion Utzerath)<br />

2./4. Sa 11-12.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz


Altersmäßig sind wir eine bunt gemischte<br />

Gruppe. Frauen, die schon vor über 10<br />

<strong>Jahre</strong>n dabei waren, Interessierte, die gezögert<br />

haben, weil sie lange keinen Sport<br />

mehr gemacht haben, die Angst hatten,<br />

unangenehm aufzufallen, ganz junge<br />

Frauen neben reiferen Teilnehmerinnen,<br />

solche, die nach einer Schwangerschaft,<br />

beruflicher Unruhe oder nach einer<br />

schweren Krankheit wieder mit großem<br />

Hallo begrüßt werden, und Männer. Wir<br />

akzeptieren uns mit allen größeren oder kleineren Schwächen. Wir präsentieren uns<br />

nicht durchgestylt und modisch auf dem neuesten Stand. Ein einfaches T-Shirt und<br />

eine bequeme Hose sind ausreichend. Wir sind ganz normale Frauen/Männer, die<br />

aus Spaß am Sport sich fast täglich zusammenfinden können, wobei die treibende<br />

Kraft von unseren beiden Trainerinnen ausgeht, von Andrea und Marion.<br />

Ein kurzer Rückblick. Die Aerobic-Gruppe wurde vor etwas über 10 <strong>Jahre</strong>n im <strong>Bergheim</strong>er<br />

<strong>Turnverein</strong> von Inger Pähler ins Leben gerufen. Sie fand schnell Zuspruch<br />

bei den Frauen im Ort, aber auch bei vielen, die außerhalb von <strong>Bergheim</strong> wohnten<br />

und die sich - damals - zweimal jede Woche auf den Weg zur Turnhalle machten.<br />

Ohne weit fahren zu müssen oder monatlich Geld in ein Fitness-Studio zu tragen,<br />

konnte man den täglichen Frust ausschwitzen und abschalten und sich hinterher wie<br />

neugeboren fühlen.<br />

Als Inger vor einigen <strong>Jahre</strong>n nach Ingelheim umzog und ihre Tätigkeit im <strong>Bergheim</strong>er<br />

<strong>Turnverein</strong> beenden musste (sie ist übrigens im Oktober 2008 Mutter von<br />

Zwillingsmädchen geworden), erwies sich als glückliche Fügung, dass Andrea und<br />

Marion ihren Übungsleiterinnenschein gemacht hatten.<br />

Seitdem hat sich die Zahl der Sportstunden mehr als verdreifacht. Hier und da gab<br />

es in der Zwischenzeit leichte Verschiebungen, so sind beispielsweise die ursprünglichen<br />

Aerobic-Stunden (nicht Step-Aerobic) wegen geringer Teilnehmerzahl in andere<br />

Übungsstunden umgewandelt worden. Dass das Angebot sehr beliebt ist, sieht<br />

man an den vielen Sportbegeisterten, die<br />

die Halle füllen. Es ist schon passiert,<br />

dass die Steppbretter oder die Gymnastikbälle<br />

für das Workout-Training nicht<br />

für alle reichten. Dann wird eben improvisiert,<br />

irgend etwas geht immer. Schön<br />

ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen<br />

und uns helfen, wenn etwas nicht klappt.<br />

Dies geht auch über die eigentlichen<br />

Sportstunden hinaus. Im Laufe der <strong>Jahre</strong><br />

haben sich wunderbare Freundschaften<br />

81


ergeben. Teilweise kennen wir uns schon ganz lange, nicht wahr, Ingrid, Jutta, Judith,<br />

Claudia, Conny, Isabelle, Hans, Monika, Kathrin, Martina, Walter …(und wie wir alle<br />

heißen)? Uns alle hier namentlich aufzuführen, würde den Rahmen sprengen, denn<br />

die Abteilung Aerobic (gekoppelt mit Workout) ist die größte Abteilung unseres<br />

<strong>Turnverein</strong>s.<br />

Andreas und Marions Angebote sind nicht nur für Frauen gedacht. Männer sind jederzeit<br />

zu allen Stunden (auch Stepp-Aerobic) herzlich willkommen. Warum? Damit<br />

sie erstens erfahren, dass Aerobic kein „Hausfrauenturnen“ ist, sondern dass richtig<br />

die Post abgeht und damit sie zweitens selbst in den Genuss der hervorragenden<br />

Sportmöglichkeiten kommen. Also Männer, traut Euch!<br />

Petra Groß, Judith Schänzler<br />

Von Montag bis Samstag<br />

Montag, 19:00 Uhr. Eine Völkerwanderung<br />

von jungen und jung gebliebenen<br />

Frauen strömt in die Halle auf dem Paul-<br />

Schürmann-Platz. Bewaffnet mit Handtuch,<br />

Wasserflasche und Rucksack geht es<br />

zum wöchentlichen Training….freiwillig.<br />

Was heißt hier freiwillig?! Mit Freude und<br />

voller Elan marschieren wir und genießen<br />

eine gute Stunde Stepp-Aerobic für Fortgeschrittene<br />

bei mitreißender, motivierender, manchmal ziemlich lauter Musik. Wir<br />

sind immer auf dem aktuellen Stand der Charts. Jede hat ihr angestammtes Plätzchen<br />

in der Halle und konzentriert sich auf die Kommandos von Andrea, unserer<br />

Leiterin. Sie hat die Begabung, uns mitzureißen und mit ihrer gleich bleibend guten<br />

Laune positive Stimmung zu vermitteln. Man kann einfach nicht anders als mitzumachen.<br />

Dienstag, 18:00 Uhr. Am gleichen Ort das gleiche Phänomen: junge Frauen gehen<br />

Richtung Turnhalle Paul-Schürmann-Platz. Diesmal werden wir von Marion trainiert,<br />

die ab 18:00 Uhr mit Workout beginnt. Sie widmet sich mit Aero Stepps, Hanteln<br />

und Gummibändern den Problemzonen Po, Bauch und Beine. - Um 19:00 Uhr<br />

setzt sie das Programm mit Stepp-Aerobic für Anfängerinnen fort. In dieser Stunde<br />

sind junge Frauen zu finden, die sich bei geringerem Schwierigkeitsgrad mit den so<br />

genannten „basics“ vertraut machen wollen oder es wagen, noch nicht so bekannte<br />

Übungen kennen zu lernen. Die Stunde ist auf eine optimale Fettverbrennung ausgerichtet.<br />

Mittwoch 19:00 Uhr. Sportliche Frauen und die, die es werden wollen, diesmal die<br />

„middle class“, versammeln sich erneut zur Stepp-Aerobic bei Andrea. Wie alle anderen<br />

Stunden ist auch diese gut besucht. Ab 20:00 Uhr gibt es Workout bei Andrea.<br />

Hier „trauen“ sich nun auch die ersten Männer in die Runde. Wer auspowern und<br />

82


schwitzen will, weiß nach dieser Doppelstunde definitiv, was sie/er getan hat.<br />

Donnerstag, 19:00 Uhr. Diese Workout-Stunde bei Marion nennen wir mentalen<br />

Urlaub. Wegen der vielen Teilnehmer entsteht ein Mallorca-Feeling. Matte an Matte,<br />

Pobacke an Pobacke liegen wir wie auf Deutschlands beliebtester Urlaubsinsel, nur<br />

sind wir nicht untätig. (Wem es zu eng ist, der kann auf Dienstag 18 Uhr ausweichen.)<br />

Hans und Walter, die seit <strong>Jahre</strong>n mit uns die gleichen anstrengenden Übungen<br />

machen, kneifen wie wir die Zähne zusammen, wenn Marion mit uns Übungen für<br />

Beine oder Po oder Arme oder Bauch noch 8x machen lässt ... und dann noch 8x...<br />

Auch vom Besuch des Muskelkaters werden beide Herren nicht verschont, klagen<br />

ab und zu über das eine oder andere körperliche Signal.<br />

Samstag, 11:00 Uhr. Am Wochenende werden im Wechsel Stepp-Aerobic und Workout<br />

angeboten: An jedem ungeraden Samstag im Monat (1., 3., 5.) findet Stepp-<br />

Aerobic bei Andrea statt, an den geraden Samstagen (2. und 4.) gibt es Workout mit<br />

Marion.<br />

83


Badminton<br />

84<br />

Übungsstunden<br />

Jugend ab 5 J. bis unter 16 J. (Wilhelm Buschmann)<br />

Di 16.30-18 Uhr, Markusstraße<br />

Gemischt ab 16 J. (Wilhelm Buschmann, Sebastian Rödder)<br />

Di 20-22 Uhr, Markusstraße<br />

Gemischt ab 16 J. (Wilhelm Buschmann)<br />

So 9-12 Uhr, Markusstraße


Federball – das war einmal!<br />

Heute heißt es Badminton, der schnellste Racket-Sport überhaupt. Fünf Gramm<br />

wiegt ein Ball, mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 300 km/h saust er über das Netz.<br />

Ausdauer und Kraft, Reaktionsvermögen, Beweglichkeit, Geschicklichkeit, diese Eigenschaften<br />

zeichnen den Badmintonspieler und die Badmintonspielerin aus. Gewöhnlich<br />

sind diese Recken zwischen acht und 80 <strong>Jahre</strong>n alt, manchmal noch jünger<br />

oder älter.<br />

Vor 2500 <strong>Jahre</strong>n in China nannte man das Spiel Ti Jian Zi, im altem Indien hieß es<br />

Poona. Zum Glück gab es dann 1873 den englischen Duke of Beaufort in Gloucestershire,<br />

der auf dem Landsitz Bad-minton residierte und letztlich dafür verantwortlich<br />

ist, dass so ein Match bedeutet, 30 bis 40 Minuten lang mit einem 85-110<br />

Gramm schweren Schläger in der Hand auf einem 13,40 m langen und 6,10 m<br />

breiten (Einzel 5,18 m) Spielfeld mit einem 1,55 m hohen Netz laufen, sprinten,<br />

springen, hechten zu dürfen - oft bis zur maximalen Herzfrequenz. 1992 wurde das<br />

Spiel olympisch.<br />

Schon 1994 und noch früher wurde Badminton im TV <strong>Bergheim</strong> gespielt. 2006 fanden<br />

erstmals Vereinsmeisterschaften des TV <strong>Bergheim</strong> im Badminton statt. Dabei<br />

dauerte der Zweikampf zwischen Marius Klaus und Peter Müller fast 45 Minuten<br />

und ging über 3 Sätze mit Verlängerung. Im Herreneinzel siegten Sebastian Rödder,<br />

Peter Müller und Christoph Büker, im Dameneinzel Silke Carstens, Sabine Matuschak<br />

und Katharina Hoffinann. Das Mixed entschieden für sich Sabine Matuschak<br />

und Sebastian Rödder, Silke Carstens und<br />

Peter Müller, Katharina Hoffmann und<br />

Marius Klaus. <strong>Sieg</strong>er im Herrendoppel<br />

wurden Marius Klaus und Sebastian Rödder<br />

vor Marius Küpper und Peter Müller.<br />

Nach einer Pause in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n sind im Herbst 2009 wieder Vereinsmeisterschaften<br />

geplant.<br />

Unsere Übungsstunden beginnen mit<br />

einem kurzen Aufwärmen, bei dem alle<br />

rel<strong>ev</strong>anten Körperteile auf Betriebstemperatur<br />

gebracht werden. Beim folgenden<br />

Einspielen werden die Grundschlagarten und Techniken unter Aufsicht der Trainer<br />

vermittelt, eingeübt, verbessert und verfeinert. Im Anschluss spielen wir in unterschiedlichen<br />

Gruppen gegeneinander.<br />

Wer mitmachen möchte, braucht nur Sportklamotten, Turnschuhe und etwas zum<br />

Trinken, am besten Wasser, mitzubringen. Schläger und Bälle sind in ausreichender<br />

Anzahl vorhanden. Interessierte jeden Alters und jeder Spielfertigkeit sind bei uns<br />

herzlich willkommen.<br />

Sebastian Rödder<br />

85


Basketball<br />

86<br />

Übungsstunden<br />

Männer ab 16 (Jürgen Schell)<br />

Mi 20.30-22 Uhr, Markusstraße<br />

Männer ab 16 (Jürgen Schell)<br />

Fr 17-18 Uhr, Markusstraße


18 <strong>Jahre</strong> Basketball im TVB - Geschichten und Geschichtliches - eine<br />

persönliche Rückschau<br />

Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> blickt in diesem Jahr auf eine hundertjährige Vereinsgeschichte<br />

zurück. Ein Viertel (und ein bisschen mehr) dieser Zeit gehen nun auch<br />

schon auf mein Mitgliedschaftskonto. Von Kindesbeinen an mit dem Verein in diversen<br />

Turngruppen groß geworden, begeisterte mich als Jugendlicher die aus Amerika<br />

stammende Ballsportart Basketball. Trotz verschiedener Abstecher in andere<br />

Sportarten (Tischtennis, Fußball, Badminton) zog mich Basketball immer wieder in<br />

seinen Bann, und so ist es bis heute geblieben.<br />

18 <strong>Jahre</strong> voller Höhen und Tiefen, voller verletzungsbedingter Rückschläge, voller<br />

Demotivation und Frust, aber vor allem voller Freude, Freundschaften und Begeisterung<br />

an diesem Mannschaftssport. 18 <strong>Jahre</strong>, in denen mich Basketball immer<br />

wieder neu motiviert hat, nicht zuletzt durch geschätzte Kollegen und Freunde, die<br />

über <strong>Jahre</strong> hinweg dem Sport treu geblieben sind. 18 <strong>Jahre</strong> Basketball im <strong>Turnverein</strong><br />

<strong>Bergheim</strong> sollen in diesem Bericht ein wenig näher beleuchtet werden.<br />

Die Anfänge: sei kein Frosch – spiel Basketball<br />

Soweit ich mich erinnern kann, stand das wöchentlich stattfindende Training zunächst<br />

unter der Leitung unseres Vorstandsmitgliedes Frank Wieland. Er brachte<br />

uns die Grundlagen und Regeln bei, die den Grundstein für unser heutiges Können<br />

legten. Im Herbst 1991 übernahm Reinhold Becker das Training, ein ehemaliger<br />

Profi-Spieler mit charismatischer Ausstrahlung. Er konnte uns mit seiner Spiel- und<br />

Lebenserfahrung, die er in der 2. Basketball-Bundesliga gesammelt hatte, so manchen<br />

Trick mit auf den Weg geben. Einige seiner Anekdoten sind unvergessen, so<br />

die witzige Geschichte über den Zahn, den er in einem wichtigen Bundesligaspiel<br />

verlor.<br />

1992 schrieb Reinhold Becker im TV Aktuell:<br />

„Seit dem 8. November 1991 findet<br />

für die männlichen Jugendlichen wieder<br />

regelmäßig freitags um 17:00 Uhr das<br />

Basketballtraining statt. Für einen Rückblick<br />

ist die Zeitspanne sicherlich zu kurz.<br />

Doch zeigt sich jetzt schon, dass es auch<br />

in <strong>Bergheim</strong> einige ´Ballkünstler´ gibt, die<br />

im wahrsten Sinn des Wortes ´hoch´ hinaus<br />

wollen. Ehrgeiz und Trainingsbeteiligung<br />

jedenfalls lassen kaum zu wünschen übrig. Problematisch aus Trainersicht ist<br />

lediglich die große Altersspanne der Gruppe – von 9 bis 15 <strong>Jahre</strong>n -, die ein gezieltes<br />

Training erschwert. Hier bleibt zu hoffen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche<br />

den Weg zur Halle finden, damit die Gruppe in zwei leistungshomogene Teams<br />

aufgeteilt werden kann.“<br />

87


Ein Jahr später waren im TV Aktuell folgende Zeilen zu lesen: „Spätestens seit der<br />

Olympiade 1992 hat der Basketballsport sein ´Dream Team´. Da es jedoch zu beschwerlich<br />

ist, die Stars in den USA zu bewundern, können Basketballfreunde auch<br />

den Weg in die Turnhalle an der Markusstraße wagen und das <strong>Bergheim</strong>er ´Dream<br />

Team' beobachten. Noch besser wäre es natürlich, selbst mitzumachen. Wer Lust<br />

hat, sich von Clemens, David, Jürgen, Martin, Mike, Reinhard, Sebastian, Thomas,<br />

Simon, Uli, Wolfgang und den anderen die notwendigen Tricks abzuschauen, der ist<br />

herzlich eingeladen, freitags um 17:00 Uhr einen Blick in die Turnhalle zu werfen.“<br />

Und es fanden sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> eine Menge Jugendliche und mittlerweile gestandene<br />

junge Männer, die mit viel Spaß und Ehrgeiz auf Korbjagd gehen.<br />

Als 1994 Reinhold Becker aus persönlichen Gründen die Basketballabteilung abgab,<br />

übernahmen mein Freund Simon Hörstmann und ich die Leitung. Damit konnte<br />

Basketball nun zweimal in der Woche angeboten werden, was sich bis heute nicht<br />

geändert hat. Zur damaligen Zeit erlebten wir einen erheblichen Mitgliederandrang.<br />

Zeitweise fanden bis zu 23 Leute den Weg in die Sporthalle. In Anlehnung an unser<br />

<strong>Bergheim</strong>er Wappentier lautete 1995 die Überschrift im TV Aktuell: "sei kein<br />

Frosch, spiel Basketball".<br />

Die mageren <strong>Jahre</strong>: vom „Frosch zum Freak“<br />

Die Mitgliederzahl nahm im Laufe der folgenden <strong>Jahre</strong> dann kontinuierlich ab. Das<br />

Interesse an Sport im Allgemeinen und Basketball im Speziellen schien bei den Jugendlichen<br />

verloren gegangen zu sein. Die Gruppe wurde überschaubar, es blieb nur<br />

ein harter Kern von sechs bis acht Leuten.<br />

Am 12. September 1996 fand ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft aus<br />

Troisdorf-<strong>Sieg</strong>lar statt, wir verloren mit hohem Punkteunterschied. Schonungslos<br />

wurden unsere Schwächen aufgezeigt, unser Spielniveau war einfach zu niedrig.<br />

Das sollte sich im Verlauf der nächsten <strong>Jahre</strong> deutlich ändern. Ein persönliches,<br />

besonders erwähnenswertes Erlebnis aus dieser Zeit war die Teilnahme an einem<br />

Fortbildungslehrgang im September 1997, der unter dem Motto „Spiel doch Basketball“<br />

stand. Die dort erlernten Fertigkeiten, Spiel- und Übungsformen zum Werfen,<br />

Passen, Dribbeln und Fangen, wurden in den Wochen und Monaten danach rege<br />

angewendet.<br />

Die Renaissance: Bälle, Bandagen und Bunter Rasen<br />

In den <strong>Jahre</strong>n um die Jahrtausendwende formierte sich die Abteilung Basketball neu.<br />

In der Regionalpresse geschaltete Anzeigen führten zu einem Mitgliederzuwachs.<br />

Einige erfahrene Spieler aus anderen Mannschaften brachten neuen Schwung und<br />

neue Ideen. Basketball in <strong>Bergheim</strong> war wieder „in“. Das Wort von der „<strong>Bergheim</strong>er<br />

Spielweise“ mit ihren ganz eigenen Regeln und Gesetzen machte die Runde. 2004<br />

stieß eine komplette Gruppe indischer Basketballer aus dem Bonner Raum zu uns.<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n kam es daher regelmäßig zu internationalen Spielbegegnungen<br />

zwischen den „Indern“, unseren neuen treuen Freunden, und den „<strong>Bergheim</strong>er<br />

88


Jungs“. Das Spielniveau nahm deutlich zu. Spielsysteme wurden erlernt und angewendet.<br />

Über <strong>Jahre</strong> erlernte Fertigkeiten und Fähigkeiten zeigten Wirkung.<br />

Dennoch stand und steht der Spaß am Spiel weiterhin im Vordergrund. Dazu eine<br />

besonders gelungene Passage aus dem TV Aktuell 2005, in der mein geschätzter<br />

Kollege Thomas den wöchentlichen Trainingsbetrieb beleuchtet: „Bei uns geht es<br />

natürlich in erster Linie um den Sport! Meist geht es hart zur Sache. Bis an die Grenzen<br />

des Erlaubten. Aber wir wollen halt alle gewinnen. Wir haben alle diese Liebe für<br />

das (Basketball)-Spiel. Das Erstaunliche allerdings ist die Chemie nach dem Sport.<br />

Hier wird einem der ein oder andere Faustschlag mit einem Lächeln verziehen, gedehnte<br />

Bänder oder Prellungen werden lieb<strong>ev</strong>oll mit Eisspray behandelt. Doch worauf<br />

ich eigentlich heraus möchte ist: nach dem Sport haben wir alle diese Liebe für<br />

unsere Mitspieler. Und genau das macht die Basketballabteilung so wertvoll. Viele<br />

unterschiedliche junge Menschen aus den letzen Winkeln unserer Welt, mit unterschiedlichen<br />

Charaktereigenschaften und unterschiedlichen Erfahrungen kommen<br />

zusammen und haben einfach eine gute Zeit zusammen! Ganz simpel ausgedrückt<br />

ist diese ‚gute Zeit‘ eine sehr wertvolle Sache.“<br />

Regelmäßig stellten wir unser Können auf den vom Verein veranstalteten Präsentationstagen<br />

„Bunter Rasen“ der Öffentlichkeit vor. „Showeinlagen“ begeisterten so<br />

manchen Basketball-Laien, und bei zwei Veranstaltungen fanden sogar Spielbegegnungen<br />

zwischen einer Zuschauerauswahl und uns Basketballern statt.<br />

Krise oder Aufschwung: die Zukunft des <strong>Bergheim</strong>er Basketballs<br />

Basketball in <strong>Bergheim</strong> ist mittlerweile weit über die Grenzen von Troisdorf hinaus<br />

bekannt und beliebt. Die Aufnahme einer Mannschaft für die Kreisliga im Westdeutschen<br />

Basketball-Bund hätte den <strong>Bergheim</strong>er Basketball im <strong>Jahre</strong> 2005 sogar<br />

innerhalb der Grenzen von NRW bekannt gemacht. Die Nennung kam aus diversen<br />

Gründen allerdings nie zustande. Inzwischen reisen die meisten Spieler von außerhalb<br />

an. Persönliche Veränderungen verstreuen die Mitglieder in der ganzen Welt,<br />

so geschehen bei unserem Kollegen Thomas. Einmal reiste er aus exakt 9230 km<br />

Entfernung an (Tokio – <strong>Bergheim</strong>).<br />

Der Zusammenhalt des „harten Kerns“ ist nach wie vor ungebrochen. In mehr oder<br />

minder regelmäßigen Abständen treffen wir uns außerhalb der Sporthalle, unlängst<br />

zu einer Weihnachtsfeier im <strong>Bergheim</strong>er China-Restaurant.<br />

Dennoch ist es wie in der Wirtschaft, der Politik und anderen Lebensbereichen: die<br />

Zukunft des <strong>Bergheim</strong>er Basketballs ist ungewiss. Ortswechsel, persönliche Entwicklungen<br />

und berufliche Veränderungen der Mitglieder und des Übungsleiters<br />

könnten die Abteilung in naher Zukunft scheitern lassen. Neue junge Menschen<br />

müssen motiviert und für diesen einzigartigen Mannschaftssport begeistert werden,<br />

damit es in vielen <strong>Jahre</strong>n und Jahrzehnten immer noch heißt: Basketball in <strong>Bergheim</strong><br />

ist „in“. Ich wünsche denen, die mich über die <strong>Jahre</strong> sportlich begleitet haben, alles<br />

erdenklich Gute und allen ein schönes Jubiläumsjahr 2009.<br />

Jürgen Schell<br />

89


Gymnastik<br />

90<br />

Übungsstunden<br />

siehe Unterabteilungen


Seniorinnengymnastik für Frauen ab 60<br />

Übungsstunden<br />

Seniorinnen ab 60 (Gabriele Odenthal)<br />

Mi 17-18 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Die Hausfrauenriege aus dem <strong>Jahre</strong> 1979<br />

ist eine Gruppe reifer Damen, die sich<br />

aus dem Kreise der Frauengemeinschaft<br />

rekrutierte. Sie hatte den Wunsch, sich<br />

körperlich zu betätigen. Der Unterhaltungswert<br />

sollte dabei eine nicht unerhebliche<br />

Rolle spielen. Wo das tun? Die<br />

Gruppe entschied sich für die Turnhalle<br />

am Paul Schürmann Platz. Dort traf sie<br />

sich einmal wöchentlich am Nachmittag<br />

unter der Leitung von Karola Windeck.<br />

Einige Zeit später traten die Hobbygymnastikerinnen<br />

dem <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong>/<br />

<strong>Sieg</strong> bei und Karola Matuszak übernahm<br />

die weitere Betreuung. Die Freude an der<br />

Bewegung hielt an, die Leistungen steigerten<br />

sich erheblich und der Wunsch<br />

wurde laut, sich in der Öffentlichkeit darzustellen.<br />

Bestimmte attraktive Übungen<br />

91


und Formationen wurden besonders eingeübt<br />

und in öffentlichen Veranstaltungen<br />

mit großer Begeisterung und Freude<br />

vorgeführt. Der große Beifall war wohltuend<br />

und bestätigte, auf einem guten Weg<br />

zu sein.<br />

Auf Karola Matuszak folgten Bärbel Krämer<br />

und Gertrud Semmroth als Übungsleiterinnen.<br />

Von letzterer hat Gabriele<br />

Odenthal die Riege im Februar 2009<br />

übernommen.<br />

Der Zahn der Zeit hat am Bestand genagt. Aktuell besteht die Gruppe aus fünf<br />

Seniorinnen, die natürlich Verstärkung suchen. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie<br />

Bewegung in der Gemeinschaft Freude bereiten kann und ein Ansporn für alle, die<br />

es noch nicht probiert haben.<br />

Karola Matuszak<br />

92


Gymnastik für Frauen ab 40<br />

Übungsstunden<br />

Frauen ab 40 (Heidemarie Plener)<br />

Mi 14-15 Uhr, Markusstraße<br />

Ich musste mich erst einmal erkundigen, wie unsere Gruppe eigentlich entstanden<br />

ist. Es war so. Eines Tages im <strong>Jahre</strong> 1974 kam unsere Turnschwester Leni Klein zu<br />

ihrer Nachbarin Heidi Griethe und erzählte ihr, dass am vergangenen Abend beim<br />

Kegeln eine Frauengymnastikgruppe gegründet worden sei. Sie solle die Übungsleiterin<br />

sein.<br />

Heidi Griethe war Gymnastik-erfahren, und sie stellte den Keller in ihrem Haus<br />

für das Training zur Verfügung. Dann, als die Gruppe größer wurde, bekamen die<br />

Frauen einen Platz in der Turnhalle. Mich lockte Heidi Griethe 1981 mit viel Überredungskunst<br />

in die Gruppe. Ich fühlte mich gleich wohl darin, obwohl oder gerade<br />

weil sie mir manchen Muskelkater bescherte.<br />

1996 hörte Heidi Griethe aus persönlichen Gründen auf. Die Leitung fiel mir zu,<br />

und Gabriele Dittmann erklärte sich spontan zur Vertretung bereit. Wir sind zum<br />

Teil der alte Stamm, aber es sind auch viele neue Frauen dazu gekommen, die sich<br />

bei uns schnell eingewöhnt haben.<br />

93


Angefangen wird mit flotter Musik zum<br />

Aufwärmen. Die Übungen mit verschiedenen<br />

Geräten, wie Bällen, Hanteln,<br />

Aero- Stepps, Therabändern usw. zielen<br />

darauf ab, Haltungsfehler durch Kräftigungs-<br />

und Dehnungsprogramme zu korrigieren<br />

und gleichzeitig Muskelverspannungen<br />

abzubauen. Außerdem kräftigen<br />

wir die Rücken- und Bauchmuskulatur.<br />

Der "cool-down" jeder Übungsstunde erfolgt<br />

bei Entspannungsmusik.<br />

Der Spaß außerhalb des Sports kommt<br />

nicht zu kurz. In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />

haben wir mindestens einmal im Jahr<br />

Wanderungen und Schiffstouren unternommen.<br />

2008 sind wir mit dem Schiff<br />

in den Kölner Zoo gefahren und haben<br />

dort einen schönen Tag verbracht. Das<br />

Jahr lassen wir immer mit einer kleinen Weihnachtsfeier in der Turnhalle und mit<br />

einem Kegelabend ausklingen.<br />

Heidemarie Plener<br />

94


Gymnastik für Frauen ab 40<br />

Übungsstunden<br />

Frauen ab 40 (Leni Hilbert)<br />

Mi 19-20.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Für mich war es selbstverständlich, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters trat.<br />

Ich turnte in meiner Kindheit und nahm an Wettkämpfen teil. Später besuchte ich<br />

die Gymnastikstunden der Frauen, die von Renate Schmitz geleitet wurden. 1983<br />

übernahm Doris Winkler die Gruppe. Sie leitete sie 19 <strong>Jahre</strong> lang und gab sie 2002<br />

aus gesundheitlichen Gründen ab. Weil mir die Stunden immer großen Spaß und<br />

Freude gemacht hatten, mussten mich die Turnschwestern nicht lange überreden,<br />

die Leitung zu übernehmen.<br />

Wir arbeiten mit verschiedenen Sportgeräten. Daneben bleibt der gemütliche Teil<br />

nicht auf der Strecke, denn nach einer sportlichen Leistung muss man die Kehle<br />

etwas anfeuchten. Zweimal im Jahr unternehmen wir etwas Größeres. Bei unserem<br />

Sommerfest in der Mitte des <strong>Jahre</strong>s gehen wir gemütlich und schön essen oder wir<br />

machen eine Schiffstour. Zur Weihnachtsfeier lasse ich mir immer eine besondere<br />

Überraschung einfallen.<br />

95


Mittlerweile ist die Gruppe auf 26 Frauen angestiegen, die Freude und Spaß am<br />

Sport und an der Unterhaltung haben, die sich bewegen und nicht einrosten wollen<br />

("wer rastet, der rostet"). Wir freuen uns über jedes neue Gesicht! Also: keine Angst<br />

oder Hemmungen, kommt einfach mal vorbei!<br />

Leni Hilbert<br />

96


Gymnastik für Männer<br />

Übungsstunden<br />

Gymnastik und Ballspiele, Männer ab 50 (Wilhelm Buschmann)<br />

Do 20-22 Uhr, Markusstraße<br />

Altersgerechte Gymnastik, Männer ab 50 (Hubert Pützstück)<br />

Do 20-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Die "Alte-Herren"-Abteilung<br />

wurde 1964/65 von ehemaligen aktiven<br />

Turnern, Vorstandsmitgliedern<br />

und deren Freunden und Bekannten<br />

gegründet. Als Übungsleiter wählten<br />

sie Josef Schell, der der aktivste von<br />

den Ehemaligen war. Er stellte sich<br />

ehrenamtlich zur Verfügung.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1970/71 verstärkte<br />

sich die Gruppe mit der damaligen<br />

1. Riege, die vom Leistungsturnen<br />

Abschied genommen hatte. Diese<br />

Männer hatten bereits als Kinder an den Geräten geturnt, einige von ihnen waren<br />

Übungsleiter oder Mitglieder im Vorstand geworden.<br />

Zu den anfänglichen Turn- und Gymnastikübungen traten später Faustball und<br />

Prellball hinzu. Außer dem sportlichen wurde der gesellige Teil gepflegt. Nach den<br />

Übungsstunden traf man sich zu einem Umtrunk („3. Halbzeit"), und dieser war<br />

hin und wieder ganz schön anstrengend. Matthias Mertens organisierte gemütliche<br />

Abende und Ausflugsfahrten, Krankenbesuche und Gratulationsbesuche bei „runden“<br />

Geburtstagen. 1978 waren es 25 Aktive.<br />

Nach langen, verdienstvollen Trainerjahren gab Josef Schell 1980 das Amt des<br />

Übungsleiters an Harald Hinze weiter. Zum 20-jährigen Bestehen der Abteilung bekam<br />

jedes Mitglied ein großes Weinglas,<br />

in das sein Vorname und der festliche Anlass<br />

eingraviert waren. Im gleichen Jahr<br />

übergab Matthias Mertens die Organisation<br />

der geselligen Aktivitäten an Eberhard<br />

Müller.<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> später übernahm Wilhelm<br />

Buschmann – ehemaliger Turner der<br />

Leistungsriege, Übungsleiter und langjähriger<br />

Oberturnwart des Vereins – die<br />

sportliche Leitung der Alten Herren. Die<br />

97


Abteilung war auf 35 aktive und einige inaktive Mitglieder angewachsen.<br />

Im Jahr 1990 wurde auf Initiative von Ewald Fehling beschlossen, die jetzt fast 40<br />

Teilnehmer in zwei Gruppen aufzuteilen. Für die zweite Gruppe konnte Lorenz<br />

Pilger als Übungsleiter gewonnen werden. Er war von 1952 bis 1968 Mitglied der<br />

1. Turnriege und viele <strong>Jahre</strong> Übungsleiter für Kinder und Jugendliche gewesen und<br />

gehörte zu den Mitbegründern der Abteilung. Da sich in dieser zweiten Gruppe die<br />

etwas älteren Mitglieder zusammen gefunden hatten, legte er besonderen Wert auf<br />

altersgerechte Gymnastik.<br />

Beide Gruppen gewannen weitere aktive Mitglieder. 1994 betreute Wilhelm Buschmann<br />

in der ersten Gruppe 22 und in der zweiten Gruppe Lorenz Pilger 23 aktive<br />

Teilnehmer. Leider verstarb Lorenz Pilger am 20.03.2003 plötzlich und unerwartet.<br />

Die zweite Gruppe wählte daraufhin Hubert Pützstück aus ihren eigenen Reihen als<br />

neuen Übungsleiter.<br />

Nach wie vor treffen sich Mitglieder aus beiden Gruppen donnerstags um 22 Uhr im<br />

Vereinslokal Weis und füllen gemeinsam den „Flüssigkeitsverlust“ wieder auf.<br />

Die Alte-Herren-Abteilung ist immer für jedermann offen gewesen. Sie war und<br />

ist auch immer eine Kontaktstelle für Neubürger. Wir konnten vielen helfen, sich<br />

in <strong>Bergheim</strong> einzuleben und sich hier wohl zu fühlen. Wir freuen uns über jeden<br />

„Neuen“, der bei uns etwas für den Erhalt seiner Gesundheit tun will. Die sportliche<br />

Betätigung ist das Wichtige – die Perfektion zweitrangig.<br />

98<br />

Dieter Lingnau


Wirbelsäulengymnastik<br />

Übungsstunden (Kursgebühr)<br />

Gemischte Gruppe (Gaby Odenthal)<br />

Mo 9.30-10.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Gemischte Gruppe (Gaby Odenthal)<br />

Mi 18-19, Paul-Schürmann-Platz<br />

Gemischte Gruppe (Karin Camp)<br />

Do 16.30-17.30, Paul-Schürmann-Platz<br />

Gemischte Gruppe (Karin Camp)<br />

Do 17.45-18.45, Paul-Schürmann-Platz<br />

Die Anstrengungen des Alltags, Muskelverspannungen und Verschleißerscheinungen,<br />

Bewegungsmangel und Übergewicht strapazieren den Rücken. So weit muss<br />

es nicht kommen! Wirbelsäulengymnastik verbessert die Fitness und steigert das<br />

körperliche Wohlbefinden. Schonend wird die Muskulatur mobilisiert und die einseitigen<br />

Belastungen werden ausgeglichen.<br />

Das Präventionsangebot vermittelt Grundkenntnisse über Aufbau und Funktion<br />

der Wirbelsäule, informiert über gesunde Ernährung und klärt auf über rückenfreundliches<br />

Verhalten im Alltag. Man erkennt, wie man seinen Körper wahrnehmen<br />

99


kann und welche Bedeutung die Grundhaltungen (Sitzen, Stehen, Liegen) und ein<br />

Wechseln der Körperpositionen haben. Funktionelle Übungen zur Dehnung, Kräftigung,<br />

Mobilisation und Koordination werden erlernt. Wie kann man tiefe Entspannung<br />

erfahren und die Fähigkeit dazu entwickeln? Dazu gibt es verschiedene<br />

Verfahren: progressive Muskelentspannung, Atementspannung, Phantasiereise, Reise<br />

durch den Körper, Stretching, Eigenmassage, Partnerübungen. Schön ist, das mit<br />

jeder Trainingsstunde dauerhafte Ergebnisse erzielt werden, und die Freude an der<br />

Bewegung macht gute Laune.<br />

Die Kosten der Kurse werden von vielen Krankenkassen zum Teil übernommen.<br />

Die kleine gemischte Gruppe am Montagvormittag besteht seit zwei <strong>Jahre</strong>n. In den<br />

zwei Kursen am Donnerstag trifft sich ein fester Stamm von etwa 30 gesundheitsbewussten,<br />

vitalen Damen (manchmal auch ein stets willkommener Herr), von denen<br />

einige schon seit über dreißig <strong>Jahre</strong>n dem Verein die Treue halten. Alle Wirbelsäulengymnastikgruppen<br />

freuen sich über Neuzugänge und sind offen für Männer wie<br />

Frauen. Spaß und Entspannung kommen nirgends zu kurz.<br />

<strong>100</strong><br />

Gabriele Odenthal, Karin Camp


Funktionsgymnastik für Erwachsene<br />

Übungsstunden<br />

Männer und Frauen von 35 bis 70 (Isabell Schönberg)<br />

Di 19-20 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Männer und Frauen von 35 bis 70 (Conny Willems)<br />

Do 17.30-19 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Unser Angebot und richtet sich an alle, denen der Arzt irgendwann mal gesagt hat,<br />

dass Bewegung eigentlich ganz gut tun würde, und an die, die es nicht schaffen, sich<br />

alleine zu Hause mit Hanteln, Gymnastikbändern<br />

oder ähnlichem zu quälen.<br />

Ziel ist es, mit individuellen Übungen<br />

zur Verbesserung der Kraft, Beweglichkeit<br />

und Koordination beizutragen, die<br />

Körperwahrnehmung zu steigern, um<br />

damit Fehlbelastungen wahrzunehmen<br />

und Möglichkeiten zum Ausgleich kennen<br />

zu lernen. Entspannungsanteile und<br />

Elemente der Rückenschule, wie z.B.<br />

richtiges Heben und Tragen, ergänzen<br />

das Programm. Auch die Bauch-, Bein-,<br />

Arm- und Pomuskeln kommen nicht zu<br />

kurz. Und egal, ob wir uns mit Hanteln,<br />

Pezzibällen, Aerostepps oder sonstigen<br />

Materialien abplagen, es bleibt immer<br />

genügend Zeit für die wohltuende Dehn-<br />

und Entspannungsphase. Mit dieser Einheit<br />

schließt jede Stunde ab, so dass man<br />

mit einem richtigen „Gut-drauf-Gefühl“<br />

den Feierabend genießen kann.<br />

Die Donnerstagsgruppe ist eine Multi-<br />

Kulti-Truppe, bestehend aus Frauen und Männern im Alter zwischen 35 und 70.<br />

Nicht nur <strong>Bergheim</strong>er, auch Teilnehmer aus Eschmar, Müllekoven, Niederkassel,<br />

<strong>Sieg</strong>lar und Uckendorf sind dabei. Wer seinen inneren Schweinehund gemeinsam<br />

mit uns besiegen möchte, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns über Verstärkung.<br />

Also keine Scheu; Turnschuhe eingepackt und mitgemacht!<br />

Conny Willems<br />

101


Stretching – eine gemischte Gymnastikgruppe<br />

Übungsstunden<br />

Gymnastik/Stretching, Gemischte Gruppe (Edmund Mundorf)<br />

Mo 20.15-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Die gemischte Gymnastik - Gruppe wurde ursprünglich als Betriebssportgruppe<br />

im Oktober 1991 gegründet mit der Aufgabe bzw. Trainingsphilosophie „Gute Gesamtkörper<br />

– Fitness erreichen in einer netten kameradschaftlichen Gruppe“.<br />

102


103


Unsere Gymnastik beinhaltet Übungen aus Stretching, Bio-Energetik, Body Shaping,<br />

Yoga usw. und dient zur Stärkung des gesamten Körpers sowie verschiedener<br />

Stützmuskulaturen. Das Konditionstraining dient zur Kräftigung von Herz und<br />

Kreislauf, die Dehn- Übungen (Stretching passiv und aktiv) der Entspannung von<br />

belasteten sowie verspannten Muskulaturen und der Steigerung von Flexibilität.<br />

104<br />

Beginn des Trainings mit langsamen Aufwärmen und<br />

leichtem passivem Dehnen (Stretching)<br />

Rücken- und Bauch Kräftigungs-Übungen


Bankdrücken als Schulter-Brust Kräftigungs-Übung<br />

Die Qual mit der Schrägbank<br />

Sit-ups als Bauch Kräftigungs Übung<br />

105


Wo kann man Gymnastik in einem guten Team machen?<br />

Ein kostenloses Probe- bzw. Schnupper- Training für Interessenten ermöglichen wir<br />

Einzelnen aber auch Paaren, um festzustellen, ob sie unserer Trainingsphilosophie<br />

folgen wollen.<br />

Und wo?<br />

Im <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong> (TVB) <strong>1909</strong> e.V., Turnhalle Paul Schürmann Platz:<br />

Montags 20:15 - 21:30 Uhr.<br />

Informationen bei?<br />

Edmund (Eddy) Mundorf Tel.: (0228) 22755-0 (Büro) und 451953 (Privat)<br />

Es macht Spaß in und mit dieser Gruppe zu trainieren und hiermit möchten wir<br />

auch den Leuten danken, die uns diesen Sport ermöglichen und zum Ablauf dieses<br />

Sportes unersetzlich sind, in erster Linie dem Vorstand des TVB, dem Oberturnwart,<br />

dem Hallenwart sowie allen unseren Übungsleitern und nicht zu vergessen,<br />

den Schülern selber - die immer zahlreich und motiviert am Trainingsbetrieb teilnehmen.<br />

106<br />

Nach Abschluss des Trainings folgt meistens noch ein Ballspiel zur Entspannung.<br />

S.K. Eddy


Eine Lanze für die Stretching Gruppe<br />

Damals, als ich mich Eddy Mundorfs Ju-Jutsu Gruppe anschloss, habe ich in Sachen<br />

Körperbeherrschung neue Erfahrungen gesammelt, gepaart mit strenger Disziplin<br />

und großem Teamgeist. Dieser von Eddy einst geprägte Teamgeist wird von seinen<br />

ehemaligen Schülern bis heute weiter gelebt, was mich sehr freut.<br />

Seit ca. 15 <strong>Jahre</strong>n gehöre ich nun Eddys Stretching- Gruppe an und freue mich, dass<br />

er mir das Vertrauen geschenkt hat, ihn bei gelegentlicher Abwesenheit zu vertreten.<br />

Ich komme aus der EDV- Branche, was bei mir überwiegend mit sitzender Tätigkeit<br />

in Verbindung steht. Die Stretching- Gruppe bietet mir den idealen körperlichen<br />

Ausgleich. Eddy lässt es meist ruhig angehen. Aber jeder, der ihm gewissenhaft folgt<br />

und die ausgiebigen Dehnübungen, die gezielten Bein-, Rücken- und Bauchmuskulatur-<br />

Übungen absolviert, wird die Effizienz der Übungen bald verspüren.<br />

Tja, letztendlich liegt dem Eddy und mir viel an den Männern und Frauen in unserer<br />

Gruppe.<br />

Walter Groß<br />

107


Inline- Skating<br />

Übungsstunden<br />

Kurstermine in der örtlichen Presse. Internet: www.turnverein-bergheim.de.<br />

Mitglieder des Vereins zahlen eine vergünstigte Kursgebühr,<br />

aber auch Nichtmitglieder sind immer herzlich willkommen.<br />

108


Je Schuh sind vier Rollen in einer Reihe angeordnet, die eine völlig neue Bewegungs-<br />

und Gleiterfahrung ermöglichen. In den 90er <strong>Jahre</strong>n hat sich Inlineskaten<br />

zur größten Freizeitsportbewegung in Deutschland entwickelt, über 17 Mio. Paar<br />

Skates wurden verkauft. Es ist eine gelenkschonende Fortbewegung, die Ausdauer<br />

und Gleichgewicht schult.<br />

Im Jahr 2000 ist Inlineskaten zu den Disziplinen für das Deutsche Sportabzeichen<br />

aufgenommen worden. Frauen und Männer, sowie Kinder beginnend mit vier <strong>Jahre</strong>n,<br />

fühlen sich gleichermaßen angesprochen. Gemeinsam mit Freunden oder der<br />

Familie kann man die Freizeit genießen und Ausflüge an der frischen Luft unternehmen.<br />

Beim TV <strong>Bergheim</strong> hielt die Trendsportart Inline- Skating im Frühjahr 2000 Einzug.<br />

Als qualifizierte Übungsleiterin bot Inger Pähler vier <strong>Jahre</strong> lang Kurse für Erwachsene<br />

und Kinder an. Seit 2004 habe ich die fachkundige Durchführung der Kurse<br />

übernommen. Jedes Frühjahr finden die Teilnehmer Gleichgesinnte, die aus dem<br />

Umkreis von Niederkassel, <strong>Sieg</strong>burg und Bonn kommen und das „sichere Skaten“<br />

erlernen wollen.<br />

In der Halle und auf dem Schulhof der <strong>Sieg</strong>auenschule in <strong>Bergheim</strong> wird mit viel<br />

Spaß und in Gruppenspielen die Technik des Fallens, Bremsens und Gleitens sowie<br />

die Koordination auf den Rollen geübt. Um auch in Kurven und am Berg nicht aus<br />

dem Gleichgewicht zu geraten, treffen sich die TeilnehmerInnen nochmals an der<br />

Brücke der Rosengärtnerei, der Großen Heerstraße. Nach den Kursen sind alle erschöpft,<br />

aber glücklich, jetzt sicherer auf den Inlineskates zu sein und sie freuen sich<br />

auf ihre privaten Ausflüge in ihrer Freizeit.<br />

Ich freue mich auf viele sportliche Menschen, denen ich meine Begeisterung am<br />

Inlineskaten weitergeben kann.<br />

Ellen Redeker<br />

109


Ju-Jutsu / Goshin-Jitsu<br />

Übungsstunden<br />

Kids 6-12 (Fabian Bendlow, Johannes Groß, Johannes Stern)<br />

Sa 14-15.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Jugend ab 12 <strong>Jahre</strong>n (Fabian Bendlow)<br />

Mo 16-18 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Jugend ab 12 <strong>Jahre</strong>n (Fabian Bendlow)<br />

Fr 17-19 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Erwachsene (Rolf Rudolph, Thomas Jacob)<br />

Di 20-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Erwachsene (Markus Werner, Thomas Jacob)<br />

Fr 19-22 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Erwachsene (Edmund Mundorf, Thomas Jacob, Jochen<br />

Schmidt)<br />

So 10-12 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

110


„Greif mich doch bitte mal an!“<br />

Diese Bitte an den Trainingspartner hört man eher selten in Sportstätten und sie<br />

hört sich zugegebenermaßen auch ein wenig merkwürdig an. Dabei zeigt sie aber<br />

doch sehr deutlich die Geisteshaltung, mit der das ernsthafte Training der japanischen<br />

Budosportarten angegangen und vollzogen werden sollte.<br />

Wie ihr Name schon verrät, wird bei den Kampfsportarten ein Sport trainiert, der<br />

den Übenden in die Lage versetzen soll, in einer möglichen Gefahrensituation besser<br />

abzuschneiden als eine untrainierte Person und sich bei einem Angriff effektiv selbst<br />

verteidigen zu können. Mit diesem Anliegen treten die meisten Menschen zu Recht<br />

einem Kampfsportverein bei. Dieses Ziel soll durch die Anwendung bestimmter<br />

Kampftechniken, die dem Übenden über viele Stunden bis <strong>Jahre</strong> von seinem Sensei<br />

(= Lehrmeister) vermittelt werden, realisiert werden. Im Training werden daher<br />

dynamische und kraftvolle Techniken geübt, die das Ziel haben einen Angreifer abzuwehren<br />

und auch unter Umständen schwer zu verletzen. So mag das Training<br />

auf der Matte auch in der Tat martialisch und brutal wirken, und die immer wieder<br />

erschallenden durchdringenden Kampfschreie der Übenden verstärken diesen Eindruck<br />

eindrucksvoll.<br />

Dieses Bild ist auch vollkommen zutreffend, schließlich sind die Menschen ja mit<br />

genau diesem Anliegen in die Trainingshalle gekommen, und der Trainer ist verpflichtet,<br />

das anzubieten, was draußen draufsteht, nämlich Kampfsport und Selbstverteidigung.<br />

Auf der anderen Seite kann der aufmerksame Besucher während einer Trainingsstunde<br />

aber auch hochformale Abläufe und strenges Protokoll und Etikette beobachten,<br />

die auf den ersten Blick gar nichts mit den eigentlichen Techniken zu tun<br />

habe. Es gibt Regeln, wie man das Dojo ( = Trainingshalle) zu betreten hat, wie man<br />

sich auf der Matte bewegt, wie man sich gegenüber dem Sensei und den anderen<br />

Schülern verhält und und und. Diese Gesten und Abläufe sind meist nur sehr kurz<br />

und nicht sehr umfangreich, aber dennoch sind sie immer gegenwärtig.<br />

Außerdem fällt ein hohes Maß an gemeinschaftlichem und verantwortungsvollem<br />

Umgang unter den Budokas ( = Übende der Budosportarten) auf. Dafür, dass im<br />

Dojo eine Kampfsportart geübt wird, verläuft das Training doch sehr respektvoll.<br />

Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich in allen ernsthaften Dojos wiederfinden<br />

und allein sein Vorhandensein ist Grund genug, sich einmal genauer mit dem Phänomen<br />

der Etikette in den Kampfsportarten zu befassen.<br />

Fabian Bendlow<br />

111


Historie unserer Gruppe<br />

mit 30jährigem Abteilungsjubiläum im <strong>Jahre</strong> 2008<br />

Im September 1978 wurde durch Hans Wilhelm Gaspers und Eddy Mundorf eine<br />

Fitness- und Selbstverteidigungsgruppe gegründet, die im „Saale Gaspers“ trainierte.<br />

Das Ziel war in erster Linie die körperliche Fitness und das Erlernen von moderner<br />

Selbstverteidigung (Ju-Jutsu). Nach großem Interesse und den eindrucksvollen Trainingserfolgen<br />

der Gruppe wurde sie nach der ersten Prüfung in Königswinter-Stieldorf<br />

am 1. April 1978 in den <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> aufgenommen.<br />

Diese erfolgreiche Verbindung besteht bis heute und stellt sich als eine optimale<br />

Lösung für alle Sportler und Mitglieder der Abteilung und des TVB insgesamt dar.<br />

Die ersten Matten wurden damals durch Hans Gaspers bei der damaligen Dynamit<br />

Nobel gekauft und diese Matten benutzen wir zum Teil noch heute.<br />

Leider sind zwischenzeitlich Gerd Brodesser und unser Mitbegründer Hans Wilhelm<br />

Gaspers viel zu früh verstorben:<br />

„Von dem Menschen, den man so geliebt und geachtet hat, wird immer etwas<br />

zurückbleiben, etwas von seinen Träumen, etwas von seinen Hoffnungen, etwas von<br />

seinem Leben und alles von seiner Liebe.“<br />

Wer sie gekannt hat, weiß, was wir verloren haben. Wir vermissen sie sehr.<br />

Aus der nachfolgenden sportlichen Generation sind mit im <strong>Jahre</strong> 2008 nunmehr 25<br />

<strong>Jahre</strong>n Zugehörigkeit noch Rolf Rudolph (Eintritt am 1.April 1983) und Axel König<br />

(Eintritt am 1.Oktober 1983) noch aktiv.<br />

112<br />

Ju – Jutsu Gruppe von 1979 - 2008


Gruppenaufnahme in unserer Halle<br />

und einige Techniken<br />

113


114<br />

Erste öffentliche Vorführung der Ju-Jutsu Gruppe auf dem Pfarrfest Mai 1980<br />

vor unserer Halle Paul-Schürmann Platz<br />

Ehemalige Turner stachen natürlich bei der Fallschule heraus


In den Anfangsjahren unserer Abteilung war der Kampfsport in der „Schääl Sick“<br />

noch eine weitgehend unbekannte sportliche Bewegung. Im Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreis gab es<br />

nur wenige Vereine, die sich dem gepflegten Zweikampf widmeten. Neben einigen<br />

Judo- und Karat<strong>ev</strong>ereinen gab es unsere Form der effektiven Selbstverteidigung,<br />

nämlich das Ju-Jutsu oder Jiu-Jitsu, fast gar nicht. Erst die Integration der Ju-Jutsu<br />

Gruppe in den TVB verankerte den Kampfsport in einem großen breitensportlich<br />

ausgerichteten Verein. 1980 fanden wir dann Aufnahme in den Nordrhein-Westfälischen<br />

Judo-Verband unter der Vereinsnummer 5142; hieraus ging der Nordrhein-<br />

Westfälische Ju-Jutsu (NWJJV) hervor. Außerdem sind wir seit 1983 Mitglied des<br />

Goshin-Jitsu Verband NRW e.V.<br />

115


116<br />

An den Grundtechniken wurde sehr viel gearbeitet


Erster Lehrgang in unserer Halle mit dem Urgestein<br />

des Jiu- oder Ju-Jutsu Alfred Hasemeier<br />

9. Dan Ju- Jutsu<br />

117


118<br />

Dabei wurden die ersten Lehrgangserfahrungen<br />

gemacht. Axel, Renate, Gerd und Rolf in<br />

Aktion in Köln<br />

Schnappschuss von einem gesprungenem<br />

Seitwärts-Fußstoß


Die ersten Lehrgangserfahrungen machten Axel, Renate, Gerd und Rolf in Köln mit<br />

sehr hoch graduierten Trainern. In dieser Pionierzeit des Kampfsports trainierten<br />

Eddy Mundorf und seine Schüler selbst bei verschiedenen Größen des Ju-Jutsu, darunter<br />

prominente Großmeister wie Peter Nehls, Vlado Schmidt, Horst Kallinowski,<br />

Alfred Hasemeier, Paul Belous und Willi Vollberg. Getreu der Philosophie, dass die<br />

Schüler sich von den besten Trainern die besten Techniken abgucken sollten, war<br />

somit ein konstant hohes und technisch herausragendes Niveau der Kampfsport-<br />

Abteilung des TVB gesichert. Dieses hohe Niveau an technischer Leistungsfähigkeit<br />

und physischer Durchsetzungskraft zu erhalten, ist bis heute gelungen und wird<br />

auch in Zukunft das Leitprinzip unserer Abteilung sein.<br />

Die Sicherung des Niveaus, so erkannte Eddy frühzeitig, konnte nur dadurch gewährleistet<br />

werden, dass der Abteilung auch zukünftig hochklassige Trainer vorstehen<br />

würden. In diesem Sinne legte er von Anfang an großen Wert auf die Ausbildung<br />

seiner Meisterschüler. Dass die Schüler den Lehrer einmal übertreffen sollen,<br />

ist bis heute Ziel unseres Trainings. Eitelkeit und falscher Stolz haben auf unseren<br />

Matten nichts verloren.<br />

Seit Anfang der 1990er <strong>Jahre</strong> übertrug Eddy Trainerverantwortung auf seine herausragenden<br />

Meisterschüler Gerd Brodesser und Axel König, die das Training in<br />

seinem Sinne weiterführten. Sie brachten viele neue Impulse in das Ju-Jutsu Training<br />

ein und haben sich mit bis heute in dieser Form einzigartigen Technik-Vorführungen<br />

(Zeitlupentechniken) ein sportliches Denkmal gesetzt.<br />

Im Herbst 2002 verstarb unser lieber Freund und Trainer Gerd Brodesser. Sein Tod<br />

hinterließ bei seinen Freunden in der Abteilung und im ganzen TVB eine große<br />

Lücke und tiefen Schmerz. In dieser für alle schweren Zeit zeigte sich die Stärke<br />

unserer Abteilung, die sich aus ihrem Zusammenhalt und ihrer Kameradschaft neu<br />

motivieren konnte und in einer gemeinsamen Anstrengung ein neues Kapitel in der<br />

sportlichen Geschichte der Ju-Jutsu/Goshin-Jitsu Abteilung aufschlug.<br />

Seit 2002 wurde das Leistungstraining im damals ausschließlich bestehenden Erwachsenenbereich<br />

von Eddy Mundorf, Axel König, Markus Werner und Thomas Jacob<br />

weitergeführt. In den Folgejahren erhielten wir eine weitere Trainingseinheit, die wir<br />

unserem Urgestein Rolf Rudolph übertrugen. Ebenfalls neu gegründet wurde eine<br />

Jugendgruppe unter der Leitung von Fabian Bendlow, ein weiterer Spitzensportler<br />

aus den eigenen Reihen. Der Aufbau und die Förderung des Nachwuchses ist, wie<br />

in allen anderen Sportarten auch, Grundlage und Quelle jeder aktiven Gruppe. Sie<br />

sichert die weitere Existenz und belebt den Trainingsbetrieb. Bei diesem Training<br />

wird die Jugend über die körperliche Ertüchtigung an unseren interessanten Sport<br />

herangeführt und mit zunehmendem Alter und Können in die Erwachsenengruppe<br />

und deren Leistungsniveau integriert.<br />

Das Training zeichnet sich heute durch eine sehr bunte und gemischte Gruppenstruktur<br />

aus, wobei die traditionelle Einstellung zu Hilfsbereitschaft und rheinischer<br />

Gemütlichkeit weiterhin bestimmend ist. Unsere Trainer und Schüler gehören im<br />

Ju-Jutsu zu den besten ihres Fachs und erzielen regelmäßig auf Prüfungen und<br />

119


im sportlichen Vergleich mit anderen Sportlern Ergebnisse der Spitzenklasse. Die<br />

Kampfsport-Abteilung im TVB gilt als einer der Qualitätsclubs im Ju-Jutsu/Goshin-Jitsu<br />

an Rhein und <strong>Sieg</strong>.<br />

Unser zahlreiches Trainerangebot nutzen wir für ein vielfältiges, interessantes und<br />

ausgewogenes Training, das traditionelle und moderne Stile miteinander verbindet<br />

und für Fortschritt offen hält. Nicht zuletzt sind wir der einzige Verein in NRW, der<br />

Mitglied im Ju-Jutsu- und im Goshin-Jitsu-Verband zugleich ist, worin wir die Möglichkeit<br />

und das Potential sehen, jeweils die besten Lehrgänge und Lehrer aus beiden<br />

Systemen zu besuchen und die mitgebrachten Techniken in unser Training einfließen<br />

lassen. Doch unabhängig von der Verbandszugehörigkeit haben wir Offenheit<br />

im Stil immer auch als ein internationales Projekt verstanden. Wir hatten immer<br />

Sportler aus aller Herren Länder bei uns auf der Matte und auch unsere Trainer und<br />

Schüler scheuen sich nicht, die weite Welt des Kampfsports zu erkunden. All die<br />

neuen Techniken und Einflüsse gehen mit der <strong>Bergheim</strong>er Tradition eine fruchtbare<br />

Verbindung ein.<br />

Tanja und Jochen auf der Schrägbank beim Aufbau der Bauchmuskulatur. Gut für Bauchmuskel,<br />

Oberschenkel und Aduktoren<br />

120<br />

Schulter-, Rücken-, Bauch-Training<br />

bzw.die Qual an der Bühne


Barren-Übungen und der Kampf mit den<br />

Sarasani Kugeln<br />

121


122<br />

Partnerübung Stretching


2006 Inbetriebnahme Kraftmaschine und eine Form von idealem Familientraining<br />

123


Auf den Punkt gebracht kann man das alte und bewährte Trainingskonzept der<br />

„<strong>Bergheim</strong>er“ wie folgt fassen: Geselligkeit, Kameradschaft sowie Tradition werden<br />

groß geschrieben, damit nicht alles so schnell vergeht und vergessen wird. Auch die<br />

moralischen Werte: Höflichkeit, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, Respekt, Ehrgefühl,<br />

Mut, Selbstkontrolle und Freundschaft gehören neben Ehrgeiz, Kampfgeist und<br />

<strong>Sieg</strong>eswillen zu unserem Training. Unsere Trainingsphilosophie ist die Schulung von<br />

Körper und Geist – oder lateinisch: mens sana in corpore sano! Diese Einstellung<br />

trug die Abteilung in den letzten 30 <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens und sichert auch langfristig<br />

ihre Zukunftsfähigkeit und ihr Bestehen als starke Kampfsportabteilung im<br />

<strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V. <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>.<br />

124<br />

Trainer-Team und nach einer erfolgreichen Kyu Prüfung mit den Schülern


6. Dez. 2008 Jubiläumslehrgang 30 <strong>Jahre</strong> Ju-Jutsu im TVB<br />

Bilder von DAN (Meister) Prüfungen unserer<br />

Trainer<br />

125


126<br />

Lehrgang Mai 2009 in unserer alten Halle<br />

DAN Träger<br />

Kyu Träger


Bei einer TVB Aufführung<br />

127


128


Wir möchten hiermit abschließend allen Leuten danken, die uns diesen Sport ermöglichen<br />

und zum Ablauf dieses Sportes unersetzlich sind, in erster Linie dem<br />

Vorstand des TVB, dem „Oberturnwart“, dem Hallenwart sowie allen unseren Trainern<br />

und – nicht zu vergessen – den Schülern selbst, die immer zahlreich und motiviert<br />

am Trainingsbetrieb teilnehmen.<br />

Nicht zuletzt gratulieren wir dem TVB herzlich zum <strong>100</strong>jährigen „Geburtstag“ und<br />

wünschen ihm und damit uns alles Gute für die Zukunft!<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

SK Eddy Mundorf & Thomas Jacob<br />

Gruppenbild mit anschließend schönem Ausklang<br />

In eigener Sache:<br />

Ich möchte mich noch einmal besonders bei dem Trainer-Team bedanken für den geleisteten<br />

Einsatz und die erreichte Qualität. Ich bin sehr stolz auf Euch!<br />

Unserem Autor Thomas möchte ich noch mal besonders danken, da er nicht nur auf der Matte<br />

unheimlichen Einsatz und Qualität bringt, sondern auch noch zusätzlich durch seine sehr<br />

guten Fach- Artikel, Berichte oder Reden auffällt. Durch diese gute Präsentation haben wir<br />

weitere Interessenten gefunden und an unserem Sport begeistert, sodass einige zwischenzeitlich<br />

unserer Gruppe beigetreten sind. Danke!<br />

Liebe Sportsfreunde, Euch und Euren Familien bzw. Partnern besten Dank für die Unterstützung<br />

und den Einsatz unsere Philosophie immer wieder mit Leben zu erfüllen.<br />

Danke Eddy<br />

129


Die Jugendgruppe der Abteilung Ju-Jutsu/ Goshin-Jitsu<br />

Seit gut fünfeinhalb <strong>Jahre</strong>n besteht nun schon die Jugendgruppe der Abteilung Ju-<br />

Jutsu/ Goshin-Jitsu des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong>. Aus der ursprünglich überschaubaren<br />

Gruppe von vier Sportlern ist seitdem ein tragendes Standbein der Abteilung geworden.<br />

Zusammen mit den neuen JuJu-Kids bildet die Jugend die sichere Zukunft des<br />

Ju-Jutsu im Verein. Und diese Zukunft sieht vielversprechend aus.<br />

In der Jugend wird seit <strong>Jahre</strong>n das altbewährte Trainingskonzept der „Großmeister“<br />

der Abteilung, Eddy Mundorf und unseres unvergessenen Meisters Gerd Brodesser,<br />

gepflegt. Gleichzeitig bringt die nächste Trainergeneration aber auch neue Impulse<br />

und Ideen mit ins Training. So verbindet sich hier das Bewährte von früher mit dem<br />

Innovativen von heute. Zusammen mit der hervorragenden Stimmung unter den<br />

Jugendlichen, die auch die Trainer immer wieder begeistert und weiter motiviert, ist<br />

dies ein Garant für anhaltenden Spaß und hervorragende Leistung auf der Matte.<br />

Der Erfolg dieser Mischung kann sich sehen lassen, sowohl in sportlicher Hinsicht,<br />

als auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Heranwachsenden.<br />

Gerade in diesen <strong>Jahre</strong>n zeigt sich der positive Einfluss der “Werte der Budosportarten“,<br />

welche über das Ju-Jutsu-Training im TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> vermittelt werden.<br />

So werden aus jungen Menschen sportlich-aktive, selbstbewusste und aufmerksame<br />

Persönlichkeiten.<br />

Zuletzt konnten die Jugendlichen mit ihrer Vorführung beim Bunten Rasen 2009<br />

das Publikum begeistern. Hier lieferten sie eine eindrucksvolle Probe ihres technischen<br />

Könnens ab und zeigten zudem, dass sie dieses auch in einer publikumsansprechenden<br />

Choreographie verpacken können.<br />

130


Die JuJu-Kids des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong><br />

Im März 2009 rief die Abteilung Ju-Jutsu/ Goshin-Jitsu des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> eine<br />

neue Kindergruppe ins Leben. Damit wurde endlich auf die zahlreichen Nachfragen<br />

der letzten <strong>Jahre</strong> reagiert, auch der Zielgruppe der 8- bis 12-Jährigen ein Ju-Jutsu-<br />

Training anzubieten.<br />

Natürlich musste man an diese Zielgruppe anders herangehen, als es die Abteilungspolitik<br />

bisher mit ihrer Jugend und den Erwachsenen so erfolgreich getan hatte.<br />

Vor allem Spiel, viel Spaß und die Schulung grundmotorischer Fähigkeiten stehen<br />

bis heute im Vordergrund der Übungsstunden. Und natürlich soll das „Training“<br />

das Interesse am Ju-Jutsu-Sport wecken und Lust auf später machen. Mit diesem<br />

Konzept ging man also Anfang März an die Arbeit. Die Leitung der neuen Gruppe<br />

wurde Fabian Bendlow, dem Jugendtrainer der Abteilung, übertragen. Um mit den<br />

„Kleinen“ fertig zu werden, holte dieser sich zwei langjährige Schüler der Jugendgruppe<br />

zur Hilfe. Johannes Stern und Johannes Groß stehen seitdem mit viel Motivation<br />

und Spaß mit auf der Matte um das Handwerk eines Ju-Jutsu-Trainers an<br />

vorderster Front zu erlernen. Somit wächst in der Kindergruppe also nicht nur die<br />

nächste Generation an Ju-Jutsuka heran, sondern auch die nächste Trainerriege.<br />

Mittlerweile haben die JuJu-Kids des TV <strong>Bergheim</strong>/ <strong>Sieg</strong> eine stabile Anzahl von ca.<br />

25 Kids erreicht und durften sich beim Bunten Rasen 2009 mit einer kleinen Vorführung<br />

sogar schon der Öffentlichkeit präsentieren. Als nächstes Highlight steht<br />

dann die erste Ju-Jutsu Prüfung der JuJu-Kids im Dezember 2009 an.<br />

Fabian Bendlow<br />

131


Leichtathletik / Sportabzeichen<br />

Übungsstunden<br />

Gemischt (Willi Buschmann, Erika Enders)<br />

Mai - September: Mi 15.30-17.30 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Jugend (Willi Buschmann, Erika Enders)<br />

Oktober - April: Mi 15-17 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

132


Eine lange Tradition<br />

Wie sehr abhängig sportliches Engagement von den äußeren Umständen ist, wurde<br />

im <strong>Jahre</strong> 2008 besonders deutlich. Da fehlten plötzlich in <strong>Bergheim</strong> alle Möglichkeiten<br />

für ein ordnungsgemäßes Leichtathletik-Training, weil mit der Sanierung<br />

des Sportplatzes "Am Krausacker" zwar ein neuer Kunstrasen gelegt wurde, aber<br />

gleichzeitig die Laufbahnen und Sprunggruben verschwanden. Die Folge: weite<br />

Anfahrten zu auswärtigen Plätzen. Und das Ergebnis: hatten im <strong>Jahre</strong> 2007 noch 41<br />

Kinder das Kinder-Sportabzeichen erworben, waren es 2008 nur mehr 25 Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

Ob das im Sinne des Erfinders war? Wohl kaum. Das meint auch unser Ortsvorsteher<br />

Karl-Heinz Stocksiefen. Er setzt sich dafür ein, dass zumindest eine <strong>100</strong>-m<br />

Laufstrecke, ein Kugelstoß-Ring und eine Sprunggrube am alten Sportplatz an der<br />

Bergstraße eingerichtet werden.<br />

Schon seit über 30 <strong>Jahre</strong>n wird im TVB im Sommer wie im Winter für den jährlichen<br />

Erwerb des Deutschen Sportabzeichens trainiert. Im Winter in der Halle, im Sommer<br />

auf dem Sportplatz und im Freibad.<br />

133


Die Anforderungen sind je nach Alter unterschiedlich. Geprüft werden<br />

1. die allgemeine Schwimm-Fähigkeit. Um 200 m absolvieren zu können hat man<br />

beispielsweise als 18-jähriger Mann sechs Minuten Zeit, als ebenso junge Frau<br />

noch eine Minute mehr. Ist man über 75 <strong>Jahre</strong> alt, kann man sich 11 Minuten<br />

(Männer) oder 12:30 Minuten (Frauen) Zeit lassen;<br />

2. die Sprungfähigkeit, die anhand eines Hoch- oder Weitsprunges (oder eines geräteturnerischen<br />

Sprunges) nachzuweisen ist;<br />

3. die Schnelligkeit. Hier sind Kurzstreckenläufe zwischen 50 m und 1.000 m gefordert<br />

(alternativ: Radfahren oder Inline-Skating);<br />

4. die Schnellkraft, eine Kombination aus verschiedenen motorischen Fertigkeiten,<br />

um beispielsweise den Stoß einer Kugel oder den Wurf eines Schleuderballs<br />

möglichst optimal ausführen zu können;<br />

5. die Ausdauer. Wer nicht regelmäßig läuft oder walkt, sollte für diese Gruppe viel<br />

Vorbereitungszeit investieren. Gelaufen werden müssen mindestens 3.000 m bei<br />

den Männern bzw. 2.000 m bei den Frauen. Alternativ kann man 20 km Radfahren,<br />

10 km Skaten oder Ski-Langlaufen, 1.000 m Schwimmen oder im höheren<br />

Alter auch 10 km Wandern wählen. Ebenso sind Kegeln/Bowling, Rudern, Kanufahren<br />

und eine längere Strecke im Eislaufen als Ausdauer-Test möglich.<br />

Im TV <strong>Bergheim</strong> erwarben im <strong>Jahre</strong> 2008 das Deutsche Schüler-Sportabzeichen:<br />

Zum ersten Mal (Bronze):<br />

• Anika Paffhausen<br />

• Julian Bach<br />

• Maya Luca Olschewski<br />

• Melanie Roller<br />

• Anina Heuermann<br />

• Jakob Finke<br />

• Andre Humbach<br />

• Elisabeth Ochsner<br />

• Juliana Burggraf<br />

Zum zweiten Mal (Silber):<br />

• Lara Olschewski<br />

• Saskia Pfeil<br />

• Lea Schiemann<br />

• Peter Fikl<br />

• Leon Kraschewski<br />

• Wiebke Blechinger<br />

• Nina Dahlkamp<br />

• Tim Semmler<br />

134


• Kai Semmler<br />

• Julia Dahlkamp<br />

Zum dritten Mal (Gold):<br />

• Felix Lösing<br />

• Richard Schmidt<br />

• Jasmin Humbach<br />

Zum vierten Mal (Gold):<br />

• Josefine Weiß<br />

• Saskia Enders<br />

Das Deutsche Sportabzeichen:<br />

• Erika Enders zum dritten Mal (Silber)<br />

• Burkhard Stirner zum elften Mal (Gold)<br />

• Eberhard Müller zum 16. Mal (Gold)<br />

• Ulrich Scheib zum 18. Mal (Gold)<br />

• Gerd Trapmann zum 21. Mal (Gold)<br />

• Jochen Köster zum 23. Mal (Gold)<br />

• Ekkehard Metzner<br />

ebenso wie Wilhelm Buschmann zum 40. Mal (Gold).<br />

Die Erwachsenen erwarben zugleich - auf heimischem <strong>Bergheim</strong>er Boden - das<br />

Bayerische Sport-Leistungsabzeichen und das Österreichische Sport- und Turnabzeichen<br />

hinzu, und zwar jeweils in goldener Ausführung. Wie das deutsche Pendant<br />

sind sie Nachweise für überdurchschnittliche Leistungen in puncto Schwimmen,<br />

Grundschnelligkeit, Kraft und Ausdauer.<br />

Willi Buschmann<br />

135


Rhönrad-Turnen<br />

Übungsstunden<br />

Kinder gemischt ab 6 J. (Ellen Redeker, Nadja Krell)<br />

Mo 16.30 - 18 Uhr, Turnhalle Markusstraße<br />

136


Da wird einem doch bestimmt schwindelig!<br />

Wer seinen Alltag schon immer mal auf den Kopf stellen und alles aus einem anderen<br />

Blickwinkel sehen wollte oder wer einfach etwas neues ausprobieren möchte, der<br />

ist bei uns genau richtig. Man steigt in das Rad ein, steckt seine Füße in die Lederbindungen,<br />

die Hände fassen fest an die Griffe - und schon kann es losgehen. Natürlich<br />

geht es dann auch ganz schön rund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber man "rollt"<br />

nicht nur so vor sich hin, sondern es gibt verschiedene Disziplinen:<br />

Geradeturnen: Das Rhönrad rollt auf beiden Reifen, meist zwei Umdrehungen hin<br />

und her. Turner/innen machen während der Umdrehungen gymnastische Übungen<br />

im Zentrum oder auch für einige Phasen außerhalb des Rades.<br />

Spiralturnen: Das Rhönrad rollt nur auf einem Reifen - wie eine Münze auf dem<br />

Boden. Die Aktiven turnen verschiedene Übungen innerhalb des Rades, kippen es<br />

von einem auf den anderen Reifen und zeigen große und kleine Neigungswinkel.<br />

Sprung: Hierbei setzen die Turner das Rhönrad von außen in Bewegung und springen<br />

über das rollende Rad.<br />

Partnerturnen: Zwei Turner/-innen turnen gleichzeitig im selben Rad.<br />

Synchronturnen: Man turnt in verschiedenen Rädern dieselben Übungsteile, die<br />

Disziplin gibt es nur im Geradeturnen.<br />

Mieke Moog, Birgit Pöttgen<br />

137


Das Rhönrad im TV <strong>Bergheim</strong><br />

Im Oktober 1994 gründen Sandra und Eckhard Lüpfert die Rhönradabteilung. Beide<br />

waren aktive Turner, jetzt sind sie junge Eltern und möchten die Faszination des<br />

Turnens mit den zwei Stahlrohrreifen weitergeben.<br />

1994 – Schon im Dezember 1994 nehmen drei junge <strong>Bergheim</strong>erinnen, Carina Steinberg,<br />

Birgit Pöttgen und Nike Feshareki, am Bensberger Aufbaupokal-Wettkampf<br />

teil und belegen gute Plätze. Zusätzlich zu den drei vorhandenen Rhönrädern in<br />

Größen von 1,35 m - 2,20 m werden fünf weitere Räder angeschafft.<br />

1996 – Im Februar 1996 organisiert die Rhönradabteilung in der Turnhalle Markusstraße<br />

den 3. Gauwettkampf Rhein- <strong>Sieg</strong>. Das Turnen in der eigenen Halle beflügelt<br />

zu hervorragenden Leistungen. In der Gruppe L 6 (15-18 <strong>Jahre</strong>) belegen Stella Kersting<br />

den 1., Caroline Jansen den 6., Kristine Petersen den 8. Platz. In den Gruppen L<br />

5a und 5b (10-14 <strong>Jahre</strong>) erreichen Sabine Krieger den 1., Birgit Pöttgen den 2., Nike<br />

Feshareki den 4. Platz, bzw. Carina Steinberg den 1. und Maren Müller den 4. Platz.<br />

Der Verein kauft vier weitere Räder, und ein Helferlehrgang wird durchgeführt. Sandra<br />

Lüpfert und Ellen Redeker (als Helferin) trainieren jetzt montags 23 Kinder und<br />

dienstags 20 Jugendliche. Zusätzlich findet alle14 Tage samstags das Wettkampftraining<br />

und ein Training für interessierte Erwachsene statt.<br />

1997 – Sandra und Eckhard Lüpfert ziehen aus beruflichen Gründen nach Spanien.<br />

Miriam Kaufmann vom TV Bensberg übernimmt das Training. Als Helferinnen<br />

stehen ihr Birgit Pöttgen und Kristine Petersen zur Seite, die beide zu dieser Zeit<br />

138


die Trainer C-Ausbildung im Rhönradturnen machen. Birgit und Nike belegen bei<br />

der Deutschen Paarturnmeisterschaft in Zwickau den 8. Platz mit einer Partnerkür<br />

auf Musik.<br />

1998 – Sechs Turnerinnen verleben eine Woche im Turnfesttrubel des Deutschen<br />

Turnfestes in München. Birgit Pöttgen belegt beim Pokalwettkampf von 64 Teilnehmerinnen<br />

den 3. Platz. Alle turnen bei der Abschlussfeier im Olympiastadion mit.<br />

1999 – Beim 10. Kettwig- Cup in Essen treffen sich alle Vereine des Rheinlandes.<br />

Von 62 Teilnehmerinnen belegen Birgit Pöttgen den 1. und Carina Steinberg den<br />

2. Platz, auch Marieke Moog, Sarah Eichenauer und Helena Flenner erreichen gute<br />

Platzierungen. Im Juli 1999 nehmen vier Turnerinnen, sowie Miriam Kaufmann als<br />

Trainerin und die Mutter Uschi Moog gemeinsam mit 60 anderen Teilnehmern aus<br />

ganz Deutschland an der Welt- Gymnaestrada in Göteborg in Schweden teil. Kurz<br />

darauf flattert die Einladung zum Qualifikationswettkampf für den Deutschland<br />

Cup ins Haus. Miriam, Birgit und Carina fahren nach Geislingen bei Stuttgart. Birgit<br />

Pöttgen behält die Nerven und turnt eine fehlerlose und mit Schwierigkeiten gespickte<br />

Kür. Sie wird Deutsche Meisterin 1999 (L 6 w). Beim "Bunten Rasen" 2001<br />

präsentiert sie den <strong>Bergheim</strong>ern ihre Wettkampfkür.<br />

2002-2009 – Die jugendlichen Turnerinnen beenden 2002 ihre Schulzeit und leider<br />

auch ihre aktive Zeit im Verein. Sie beginnen mit Ausbildung oder Studium. Mit<br />

Sabine André als Helferin übernehme ich, jetzt im Besitz der ÜL C- Lizenz, das<br />

Rhönradtraining. Bis heute erleben viele junge Mädchen und einige Jungen viel Spaß<br />

und Freude beim Rhönradturnen. Jedes Jahr zeigen sie beim Bunten Rasen ihre<br />

gesteigerten Leistungen und ihr Können vor begeistertem Publikum. Dabei finden<br />

sich immer wieder neue Interessenten, die vom Rhönradvirus erfasst werden und in<br />

unsere Trainingsstunden kommen. Seit Sommer 2008 unterstützt mich Nadja Krell<br />

tatkräftig als Helferin.<br />

Neugierig geworden? Dann kommt doch mal vorbei.<br />

Ellen Redeker<br />

139


Tischtennis<br />

Übungsstunden<br />

Schüler ab 6 J. (Jens Bauer)<br />

Mo 18-19.30 Uhr, Markusstraße<br />

Jugend ab 10 J. (Karl-Heinz Rohweder)<br />

Mi 17.30-19.30 Uhr, Markusstraße<br />

Jugend ab 10 J. (Denis Schulte)<br />

Fr 18-19.30 Uhr, Markusstraße<br />

Trainingsgruppe Jugend (Karl-Heinz Rohweder)<br />

Sa. 15-17 Uhr, Markusstraße<br />

Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />

Mo 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />

Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />

Mi 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />

Erwachsene (Karl-Heinz Rohweder)<br />

Fr 19.30-22 Uhr, Markusstraße<br />

140


25 kurzweilige <strong>Jahre</strong><br />

25 <strong>Jahre</strong> sind seit dem letzten Jubiläumsbericht vergangen. 25 überwiegend erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong> für die Tischtennisabteilung - doch beinahe wäre es gar nicht dazu gekommen.<br />

Denn obwohl die 1.Herrenmannschaft 1987 erstmals in der Vereinsgeschichte in die<br />

Bezirksklasse aufstieg, stand die Abteilung plötzlich ohne Fachwart da. Ein Scherbenhaufen.<br />

Ein geregelter Spielbetrieb war nicht mehr möglich. Viele Spieler verließen<br />

den Verein.<br />

Den Neuanfang leiteten im Jahr 1988 in erster Linie Dieter Groen und Hermann<br />

Geyer ein, die gemeinsam die Abteilungsleitung übernahmen. Kurz darauf wurde<br />

wieder eine Herrenmannschaft für die Meisterschaftsspiele gemeldet. Auch die ersten<br />

Jugendlichen begeisterten sich für unseren Sport, so dass auch hier um Punkte<br />

gespielt werden konnte.<br />

Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Sowohl die erste Jugendmannschaft<br />

als auch die erste Herrenmannschaft stiegen in der Saison 1989/90 aus der dritten<br />

Kreisklasse auf. Als die Herrenmannschaft in der Saison 1992/93 die 1. Kreisklasse<br />

erreicht hatte, kehrten die ersten Spieler zurück, die <strong>Jahre</strong> zuvor dem TV <strong>Bergheim</strong><br />

den Rücken gekehrt hatten.<br />

Darüber hinaus meldeten sich zunehmend Interessenten aus anderen Vereinen, die<br />

für den TV <strong>Bergheim</strong> spielen wollten. So kam es, dass zehn <strong>Jahre</strong> nach Wiederauf-<br />

141


nahme des Spielbetriebes 1998 eine Damenmannschaft, vier Herrenmannschaften<br />

und eine Schülermannschaft an den Meisterschaftsspielen teilnahmen. Fachwart der<br />

Abteilung war zu dieser Zeit Karl-Heinz Rohweder. Er sollte es bis in die Gegenwart<br />

bleiben.<br />

Die Spielzeit 1998/99 wurde die bis dahin erfolgreichste seit dem Bestehen der Abteilung:<br />

sechs Pokalerfolge in verschiedenen Klassen, zwei Meisterschaften und der<br />

Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Bezirksklasse waren die Ausbeute.<br />

Eine Saison später wurde zwar „lediglich“ die Titelverteidigung des Pokalsieges der<br />

Damen gefeiert, aber die Organisation des Spielbetriebes hatte die Abteilungsleitung<br />

vor eine neue Herausforderung gestellt, da zehn Mannschaften (einmal Damen-,<br />

viermal Herren-, dreimal Jugend- und zweimal Schülermannschaften) gemeldet werden<br />

konnten.<br />

In der Saison 2000/01 stiegen gleich drei<br />

Herrenmannschaften auf. Hervorzuheben<br />

ist die Aufholjagd der vierten Mannschaft,<br />

die die Hinrunde als Tabellensiebter abschloss,<br />

am Saisonende aber Vizemeister<br />

wurde und somit aufstieg. Darüber hinaus<br />

gelangte die zweite Herrenmannschaft<br />

in die höchste Liga des Kreises, und die<br />

erste beendete ihre Saison in der Bezirksklasse<br />

ohne Punktverlust und feierte den<br />

Aufstieg in die Bezirksliga. Diese Liga war jedoch nur Durchgangsstation, da der<br />

direkte Aufstieg in die Landesliga gelang und somit der Verein in der Saison 2001/02<br />

erstmals auf Verbandsebene vertreten war.<br />

Nicht minder erfolgreich waren die folgenden Spielzeiten: Die Damen konnten sich<br />

über den Aufstieg in die Bezirksklasse freuen und wurden ebenso wie die zweite Herrenmannschaft<br />

WTTV-Pokalsieger auf Kreisebene. Der zweiten Herrenmannschaft<br />

gelang nach einer Aufholjagd in der Rückrunde der Wiederaufstieg in die Kreisliga,<br />

während die dritte Herrenmannschaft souverän in die 1. Kreisklasse aufstieg.<br />

Die bedeutendsten Erfolge feierte die Abteilung 2004/05. Verstärkt durch drei Spieler<br />

aus der Umgebung gelang der ersten<br />

Herrenmannschaft der Aufstieg in die<br />

Verbandsliga (5. Liga). Ein Höhepunkt<br />

dieser Saison war das Spiel gegen den<br />

ärgsten Verfolger, die TTG St. Augustin,<br />

das in heimischer Halle annährend 150<br />

Zuschauer verfolgten. Ein weiteres Highlight<br />

war der Gewinn des WTTV-Pokals<br />

auf Verbandsebene, welcher zugleich die<br />

Teilnahme an der Deutschen Pokalmeisterschaft<br />

bedeutete. Hier schlug man sich<br />

142


hervorragend und unterlag erst im Viertelfinale dem späteren <strong>Sieg</strong>er. Nicht unerwähnt<br />

soll auch der Aufstieg der zweiten Herrenmannschaft in die Bezirksklasse<br />

bleiben; sie schaffte in der darauffolgenden Saison den direkten Aufstieg in die Bezirksliga.<br />

Außerdem gelangte die vierte Herrenmannschaft erstmalig in die 1. Kreisklasse.<br />

In der Saison 2006/07 stieg die dritte<br />

Herrenmannschaft in die Kreisliga auf<br />

und die erste Herrenmannschaft aus der<br />

Verbandsliga ab.<br />

Die Saison 2007/08 war für die Abteilung<br />

zum einen mit der Meisterschaft<br />

der ersten Herrenmannschaft und dem<br />

damit verbundenen Wiederaufstieg in die<br />

Verbandsliga recht erfolgreich. Schlechter<br />

schnitten die zweite, dritte und vierte<br />

Herrenmannschaften ab, die jeweils als<br />

Tabellenletzte abstiegen.<br />

Da einige Spieler den Verein verlassen haben und kein adäquater Ersatz gefunden<br />

werden konnte, spielen die erste Herrenmannschaft wie auch die Damenmannschaft<br />

in der laufenden Saison jeweils in der Bezirksklasse, während die übrigen Mannschaften<br />

auf Kreisebene verbleiben. In der ersten Herrenmannschaft haben sich<br />

derzeit vier (von sechs) Spielern aus der eigenen Jugend erfolgreich integriert.<br />

Neben den Mannschaftserfolgen wurden im Laufe der <strong>Jahre</strong> viele Platzierungen auf<br />

Kreis- und Bezirksmeisterschaften sowie bei Turnieren in Einzel- und Doppelkonkurrenzen<br />

erreicht. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieser Übersicht sprengen.<br />

Neben dem Sportlichen kommt in der Abteilung das Gesellige nicht zu kurz. Auf<br />

Training und Rundenspiele folgen regelmäßig gemütliche Abende. Am Wechsel der<br />

Stammkneipen lässt sich die Historie der <strong>Bergheim</strong>er Gastwirtschaften ablesen:<br />

Lamp, dann beim Griechen, bei Weis und Boss. Diverse Freundschaftsspiele wurden<br />

ausgetragen – vorwiegend gegen die neuen Vereine weggezogener Spieler. Grillabende<br />

gehörten genauso zum Veranstaltungskalender wie Poker- und Skatturniere.<br />

Auch andere Sportarten haben wir probiert, teil erfolgreich, teils verbesserungswürdig:<br />

Fußball, Kegeln, Bowling, Volleyball, Minigolf...<br />

Unvergessen sind die zahlreichen Mannschafts- und Abteilungsfahrten. Kaum ein<br />

Ferienpark der näheren Umgebung war vor der Abteilung sicher. Auch so mancher<br />

Weinort an der Mosel erlebte durch unsere Weinproben einen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />

Legendär sind die Fahrten zum Münchner Oktoberfest und in die Skihalle<br />

Neuss sowie die Schiffstouren auf dem Rhein.<br />

Man mag meinen, 25 <strong>Jahre</strong> seien eine lange Zeit. Zusammen mit den gleichgesinnten<br />

Sportfreunden der Tischtennisabteilung vergingen sie aber wie im Fluge.<br />

Markus Steffler<br />

143


Turnen und Spielen<br />

Übungsstunden<br />

siehe Unterabteilungen<br />

144


Eltern-Kind-Turnen (erste Laufschritte bis etwa 4 <strong>Jahre</strong>)<br />

Übungsstunden<br />

Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />

Mo 9.30-11 Uhr, Mehrzweckhalle Müllekoven<br />

Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />

Fr 9-10.15 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Eltern-Kind (Sandra Müller)<br />

Fr 10.15-11.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

„Wenn ich morgens früh aufsteh',<br />

und dann auf die Uhrzeit seh',<br />

weiß ich, 's fängt gleich wieder an,<br />

und alle haben Spaß daran …“<br />

Ja, so sieht es aus. Alle fangen gemeinsam<br />

an. Wir bauen und schieben, singen<br />

und klettern, rennen und hüpfen, spielen<br />

Pferdchen und sortieren Bälle, krabbeln<br />

durch Tunnel und steigen auf Berge wie<br />

Zwerge, schaukeln und wippen, schleichen<br />

wie Katzen und bellen wie Hunde,<br />

stampfen wie Elefanten und quieken wie<br />

Mäuse, sind laut und leise und gehen auf<br />

Weltraumreise, machen mal ein kleines<br />

Päuschen und sind dann wieder startklar<br />

für die nächsten Abenteuer. Am Ende<br />

wird schnell aufgeräumt, damit wir den<br />

Zug nicht verpassen :).<br />

Und zum Schluss gibt es einen dicken<br />

Kuss bis zum nächsten Mal, wenn es wieder<br />

heißt „Herschau’n Hallo …“.<br />

Allen Eltern (Begleitpersonen) und Kindern<br />

möchte ich danken für die bisherige<br />

schöne Zeit. Ich freue mich auf weiterhin<br />

viel Spaß miteinander.<br />

Sandra Müller<br />

145


Eltern-Kind - Turnzwerge ganz groß<br />

Übungsstunden<br />

Eltern-Kind (Christina Stehr)<br />

Mi 16.15-17.30 Uhr, Markusstraße<br />

Die Eltern-Kind-Gruppe an den Mittwochnachmittagen<br />

ist neu. Sie entstand<br />

im Juni 2008 neben den schon seit langem<br />

bestehenden Vormittagsgruppen,<br />

nachdem von Eltern ein Bedarf auch für<br />

den Nachmittag signalisiert worden war.<br />

Zu Beginn waren wir gerade mal fünf<br />

Kinder, mittlerweile ist die Gruppe auf<br />

25 Kinder angewachsen.<br />

Kinder haben von sich aus einen ausgeprägten<br />

Bewegungsdrang. Daher richtet<br />

sich dieser Kurs an Kinder ab den ersten Laufschritten bis zu etwa vier <strong>Jahre</strong>n. In<br />

dieser Lebenszeit finden wichtige Persönlichkeitsentwicklungen statt. Die Kinder<br />

146


werden zu den Übungsstunden von Mutter und/oder Vater und/oder Großeltern<br />

begleitet. Zusammen mit ihren Begleitpersonen und anderen Familien lernen sie<br />

somit die Vielfalt des Kinderturnens kennen.<br />

Die gemeinsamen Übungen dienen der Prägung des Verhältnisses und des Vertrauens<br />

zwischen Kindern und ihrer Begleitpersonen.<br />

Im Mittelpunkt stehen Bewegungsabläufe wie Klettern, Balancieren, Schaukeln,<br />

Schwingen, Rutschen, Springen oder Rennen.<br />

Durch das Wahrnehmen ihres eigenen Körpers beim Springen oder Balancieren und<br />

selbständiges Erlernen einfacher körperlicher<br />

Fähigkeiten wird zudem das Selbstbewusstsein der Kinder positiv beeinflusst. Spielerisch,<br />

mit und ohne Materialien oder Geräten, werden die Motorik und die Koordination<br />

von Abläufen trainiert – vom Fingerspiel zum Bewegungslied, von kleinen<br />

Spielen bis hin zum Erkunden von "Bewegungslandschaften".<br />

Jede Übungsstunde ist in Abschnitte gegliedert.<br />

Sie beginnt mit einem Liederkreis<br />

(Begrüßungslied und Bewegungslieder).<br />

Der Kreis bezeichnet den gemeinsamen<br />

Anfang, er stärkt das Gemeinschaftsgefühl<br />

der Gruppe und er dient zum Aufwärmen.<br />

Im zweiten Abschnitt haben Eltern<br />

und Kinder viel Spaß beim gemeinsamen<br />

Sichbewegen und Ausprobieren der Bewegungslandschaft.<br />

Kurze Unterbrechungen<br />

durch gemeinsames Laufen oder ein<br />

Spiel mit Musik, durch kleine Lieder oder Rückenstreichelgeschichten lockern diesen<br />

Teil auf. Die Stunde endet wieder im Kreis: mit Finger- und Bewegungsspielen und<br />

einem Abschlusslied. Auch beim Abbauen der Bewegungslandschaften helfen die<br />

Eltern mit, so bleibt mehr Zeit für das Wichtigste der Stunde, das Turnen mit den<br />

Kindern! Hierfür ein herzliches Dankeschön.<br />

Spielerisch erfahren also die Kinder vielfältige Möglichkeiten ihres Körpereinsatzes.<br />

Ebenso tragen rhythmische Elemente und Sinnesübungen zu einer gesteigerten<br />

Körperwahrnehmung bei. Nutzen sie als Eltern die Möglichkeit, ihrem Kind Spaß<br />

und Freude beim gemeinsamen Turnen mit Gleichaltrigen zu geben. Schauen Sie<br />

mal vorbei. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Christina Stehr<br />

147


Komm mit ins Abenteuerland Turnhalle, Kleinkinder ab 3 <strong>Jahre</strong><br />

Übungsstunden<br />

Kleinkinder gemischt 3-6 J. (Christina Stehr, Irmgard Schreiner)<br />

Mo 16.30 bis 18 Uhr, <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Kleinkinder 3-6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />

Mi 15.15-16.15 Uhr, Markusstraße<br />

Kleinkinder Kinder 3-6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />

Fr 15-16 Uhr, Markusstraße<br />

148<br />

Kinder brauchen Spielräume, in denen sie<br />

ihre Fähigkeiten testen und ihre Grenzen<br />

entdecken können. Kinderturnen heißt<br />

für uns Erwachsene Bewegung - jedoch<br />

Spiel und Spaß heißt es für die Kinder.<br />

Die Turnhalle soll für sie ein Ort sein, an<br />

dem sie erstmals ohne Eltern (nach einer<br />

Eingewöhnungszeit von 3 bis 4 Stunden)<br />

ungehindert ihre Bewegungserfahrungen<br />

machen können. Etwas „ohne Mama und<br />

Papa“ auszuprobieren und trotzdem jemanden<br />

zu haben der aufpasst, stellt für<br />

viele eine völlig neue, reizvolle Erfahrung<br />

dar.<br />

In den Turnstunden steht der Spaß an der<br />

Bewegung an erster Stelle. Ob mal große<br />

oder mal kleine Geräteaufbauten, die<br />

Kinder lassen immer ihrem Bewegungsdrang<br />

freien Lauf. Sie üben sich im Hüpfen,<br />

Kriechen, Springen, Balancieren, im<br />

Vorwärts- und Rückwärtslaufen. Die Rolle<br />

vorwärts und der Handstand werden<br />

mit ebenso viel Freude geturnt wie auch<br />

ein einfacher Sprung vom hohen Kasten.<br />

Kleine Spiele zwischendurch lockern die<br />

Turnstunde auf und regen die Phantasie<br />

der Kinder an.<br />

Bewegung ist in der heutigen Zeit etwas<br />

sehr Wichtiges. Neben den verschiedenen<br />

Gerätelandschaften, die die Kinder erst


einmal durch Klettern, Hüpfen und Kriechen<br />

erkunden können, steht auch Bewegung<br />

durch Aufwärme– und Abschlussspiele<br />

auf dem „Programm“. Wichtig<br />

ist uns die Schulung des Gleichgewichts<br />

durch Balancieren und das gemeinsame<br />

Spielen, Turnen und Toben mit Gleichaltrigen.<br />

Bei Spiel und Sport lernt jedes Kind seinen<br />

Körper und seine Grenzen kennen,<br />

erweitert seine motorischen Fähigkeiten<br />

und erlernt durch die Gemeinschaft soziale<br />

Kompetenz. Es stehen für die Kinder<br />

auch immer wieder neue Mutproben<br />

auf dem „Programm“ z. B. das Klettern<br />

an der Sprossenwand, auf Leitern und<br />

schiefen Ebenen oder das Springen vom<br />

hohen Kasten. Die Kinder erleben und<br />

erfassen die verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Geräte und deren Wirkung<br />

auf den eigenen Körper. Hierdurch werden die Koordination, das Risikoempfinden,<br />

aber auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten geschult.<br />

149


150


Wir bemühen uns, in der Turnhalle dafür das geeignete Umfeld zu schaffen: die<br />

innere Bereitschaft, das Vertrauen in die betreuenden Menschen und das Freisein<br />

von Angst. Das Schöne an diesen Stunden ist jedoch nicht nur die Bewegungsfreude<br />

der Kinder mitzuerleben, sondern auch ihre Entwicklungsschritte zu beobachten.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n, in denen wir die Kinder ein Stück begleiten dürfen, sehen wir ihre<br />

Fortschritte nicht nur im motorischen Bereich, sondern insbesondere auch im emotionalen<br />

(Selbstvertrauen gewinnen, Ängste abbauen, verlieren können) und sozialen<br />

Sektor (Regeln einhalten, aufeinander Rücksicht nehmen, Gemeinschaftssinn).<br />

Ist Ihr Kind immer in Aktion und geht „über Tische und Bänke“? Schicken Sie es zu<br />

uns, damit es sich auspowern kann. Wir freuen uns, wenn noch viele Kinder einfach<br />

mal vorbeischauen.<br />

Christina Stehr<br />

151


Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />

Übungsstunden<br />

Mädchen ab 5 J. (Irmgard Schreiner, Camilla Rödder)<br />

Di 15-16.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

In der heutigen Zeit haben Kinder wenig Möglichkeiten, grundlegende Körper- und<br />

Bewegungserfahrungen zu sammeln. PC und Spielkonsolen lenken ab und schränken<br />

den Bewegungstrieb ein. Kinder<br />

haben aber grundsätzlich das Bedürfnis<br />

sich auszutoben.<br />

In unseren Gruppen trainieren wir deshalb<br />

spielerisch verpackt Koordination,<br />

Kondition, Kraft- und Ausdauerfähigkeiten<br />

sowie die allgemeine Entwicklung<br />

der Beweglichkeit. Von A wie Akrobatik<br />

bis Z wie Zirkeltraining reicht das Programm.<br />

152


Zum Stundenverlauf gehören auch Gymnastik, Turnen an Geräten, Entspannungsübungen<br />

und viele Spiele: Ballspiele, Wahrnehmungsspiele, Reaktionsspiele, Kreisspiele,<br />

Ruhespiele, Spiele mit und ohne Materialien, Staffelspiele, aber auch Spiele<br />

ohne Gewinner und Verlierer.<br />

Im Vordergrund steht immer der Spaß an der Bewegung. Sehr gern beteiligen wir<br />

uns auch an den Aktionen Dorfrallye, Kinderolympiade und Bunter Rasen.<br />

Irmgard Schreiner<br />

153


Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />

Übungsstunden<br />

Mädchen ab 5 J. (Kerstin Weber, Lena Bösl)<br />

Mi 15-17 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

In der Pipi Langstrumpf Gruppe treffen wir uns mittwochs in der Turnhalle auf<br />

dem Paul Schürmann Platz. Wir, das sind Kerstin Weber, Lena Bösl und Mädels<br />

zwischen fünf und sieben <strong>Jahre</strong>n.<br />

Am Anfang der Stunde wärmen wir uns erst einmal auf, meistens durch Übungen<br />

mit Tüchern oder Bällen. Anschließend wird oft ein Geräteparcours aufgebaut. Mit<br />

Rollbrettern fahren wir Eisenbahn oder machen Geschicklichkeitsspiele. Das ist<br />

lustig, für den einen einfach, für den anderen schon mal anstrengend. Macht aber<br />

immer viel Spaß.<br />

Danach sind meistens alle erhitzt und geschlaucht und brauchen eine Pause. Zusammen<br />

helfen wir beim Abbau der Geräte und des Parcours. Auch dabei haben wir viel<br />

Spaß, wenn z.B. alle emsig wie die Ameisen die Matten tragen. Aber wir beeilen uns,<br />

denn gleich fängt das heißersehnte zehnminütige Picknick auf den Mattentürmen<br />

an. Da werden Wasser oder Apfelschorle getrunken und Obst oder Kekse gegessen,<br />

damit man gestärkt die zweite Phase beginnen kann.<br />

154


In der zweiten Hälfte der Turnstunde spielen wir z. B. Hexe, Hexe was kochst du<br />

heute, Schiffe versenken, Hase im Kohl und viele andere schönen Spiele. Dann machen<br />

wir noch ein Abschlussspiel, und meist warten dann schon die Eltern vor der<br />

Türe, um ihre erschöpften, aber zufriedenen Mädels abzuholen.<br />

Kerstin Weber<br />

155


Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n<br />

Übungsstunden<br />

Mädchen ab 5J. (Erika Enders, Frederike Reiz, Malin Meisenburg, Saskia Enders)<br />

Fr 15.30-17 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Spaß, Freude und niemals Langeweile haben, das ist unser Motto!<br />

Zu Beginn der Stunde kann sich jedes Mädchen mit Reifen, Seilchen, Stepp–Stones,<br />

Ball und Wackelteller beschäftigen. Dann werden Geräteparcours mit unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden aufgebaut, die reihum gemeistert werden. So manches<br />

Mädchen ist erstaunt, was es schafft. Spiele dürfen natürlich nicht fehlen! Am beliebtesten<br />

sind „Der Speck ist weg!“ und „Feuer, Wasser, Sturm, Dracula...“.<br />

Die spielerische Art der Durchführung verkleinert die Hemmschwelle. Das Selbstvertrauen<br />

wächst. Die Kinder lernen miteinander zu turnen, sich gegenseitig zu<br />

helfen und Probleme gemeinsam zu lösen. Kontaktängste werden abgebaut und<br />

Freundschaften geknüpft.<br />

Mit dem Lied: „Wir wünschen uns ein schönes Wochenende“ verabschieden wir uns<br />

und freuen uns auf die nächste Turnstunde.<br />

Erika Enders<br />

156


Rope Skipping für Mädchen und Jungen<br />

Übungsstunden<br />

Jungen und Mädchen (Erika Enders, Martina Schell-Schwadorf, Nadja<br />

Krell)<br />

Mo 15-16.30, Markusstraße<br />

Rope Skipping kennt eigentlich jeder, allerdings unter anderem Namen: Seilchenspringen.<br />

Vor mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n startete in den USA die „Herz-Stiftung“ eine<br />

Kampagne zur Eindämmung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seilspringen war<br />

die ideale Therapie, weil es den gesamten Körper trainiert und Ausdauer, Kraft,<br />

Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination fördert. Sprungseile wurden neu entwickelt.<br />

Neue Sprünge wurden erfunden. Sie heißen Easy, Double under, Double<br />

Dutch, Backward, Can Can, Joker, Criss Cross, Turn around, On tour oder Swinger<br />

- um nur einige zu nennen. Im Grunde ist es das Gleiche wie Seilspringen, aber nicht<br />

dasselbe: eben schneller, mit anderen Seilen, anderen Sprüngen und mit Musik.<br />

Es ist faszinierend zu beobachten, wie schnell die Kinder neue Sprünge erlernen<br />

und selbst schwierigste Sprungvarianten innerhalb kürzester Zeit „erspringen“. Eine<br />

Kostprobe ihres Könnens zeigten die Mädchen beim „Bunten Rasen 2007“. Zu<br />

fetziger „Can Can“-Musik wurde eine in nur vier Wochen einstudierte Choreografie<br />

157


gesprungen. Beim Jugend<strong>ev</strong>ent im September 2008 in der <strong>Sieg</strong>auenhalle war unsere<br />

Rope Skipping-Gruppe mit einem Workshop vertreten. Unsere Mädels erarbeiteten<br />

im Laufe des Tages einen „Seiltanz“ und stellten ihn dem interessierten Publikum<br />

vor. Die ZuschauerInnen waren begeistert.<br />

An diesem Tag haben wir beschlossen, unserer Gruppe einen Namen zu geben. Die<br />

Mädchen haben ihn ausgewählt. Seitdem sind wir „Die hüpfenden Frösche“ und<br />

trainieren fleißig für den nächsten Auftritt.<br />

Zu Beginn jeder Stunde wird Gymnastik gemacht, denn Aufwärmen muss sein.<br />

Rope Skipping ist nicht nur für Mädchen sondern gleichermaßen für Jungen geeignet.<br />

Deswegen laden wir besonders Euch zur Teilnahme ein.<br />

158<br />

Martina Schell-Schwadorf


Ballspiele ab fünf <strong>Jahre</strong>n "Wilde Kerle"<br />

Übungsstunden<br />

Jungen ab 5 J. (Erika Enders)<br />

Di 15-16.30 Markusstraße<br />

Die liebsten Spiele unserer Gruppe sind Hallenhockey, Wespenball und Schuhball.<br />

Aber auch neue Ballspiele wie Kegelvölkerball oder Turmball wecken Neugier und<br />

begeistern. Spannend ist es, die unterschiedlichen Schwierigkeiten eines Geräteparcours<br />

zu überwinden oder in kleinen Wettkämpfen mit Klettern, Springen und<br />

Balancieren zu bestehen. Selbst Hochsprung und Ringe werden interessant.<br />

So werden auf spielerische Art Ausdauer, Zusammenhalt, Kameradschaft und Fairness<br />

vermittelt. Langweilig wird es nie. Bei den "Wilden Kerle" heißt es: Spaß haben<br />

und sich auspowern!<br />

Erika Enders<br />

159


Turnen für Jungen ab fünf <strong>Jahre</strong>n<br />

Übungsstunden<br />

Jungen ab 5 J. (Willi Buschmann, Erika Enders, Kornelius Schulte-Kellinghaus)<br />

Fr 14-15.30 Uhr, Paul-Schürmann-Platz<br />

Hurra, wir haben jetzt fünf dicke Weichbodenmatten. Nun können wir unsere „Berge“<br />

noch höher schichten. Riesige Parcours werden aufgebaut, die man mit viel<br />

Körpereinsatz bewältigen muss. Es wird balanciert, gesprungen, gekrabbelt und gelaufen.<br />

Ziel ist es, die Motorik der Kinder zu fördern, Hemmschwellen abzubauen und<br />

das Selbstvertrauen zu fördern. Dies erreichen wir durch abwechslungsreiches und<br />

Neugier weckendes Turnen. Mit Steppstones zum Beispiel üben wir das Gleichgewicht<br />

halten, und so manches Turngerät verlangt Mut, Kraft und Ausdauer. Wer uns<br />

kennen lernen möchte kann gern zu einer Schnupperstunde mal vorbei schauen, wir<br />

freuen uns darauf.<br />

Erika Enders<br />

160


Spiel, Spaß und Geräteturnen ab 6 <strong>Jahre</strong>n für Jungen und Mädchen<br />

Übungsstunden<br />

Turnen für Jungen und Mädchen ab 6 J. (Christina Stehr, Michaela Czyborra)<br />

Fr 16-17 Uhr, Markusstraße<br />

Alarmierende Schlagzeilen wie „Ständig wachsendes Übergewicht“ und „zunehmender<br />

Bewegungsmangel“ bei unseren Kindern sind immer häufiger zu lesen.<br />

Mit dem Kinderturnen als der motorischen Grundlagenausbildung für Kinder<br />

möchten wir den Kindern zahlreiche Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten<br />

bieten, die sie für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung benötigen.<br />

Nach der motorischen Frühförderung kommt es jetzt darauf an, die Fähigkeiten zu<br />

vertiefen und Fertigkeiten wie Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Wahrnehmungsgenauigkeit<br />

zu schulen.<br />

Die Kinder entwickeln ihre Feinmotorik weiter, bauen ein noch größeres Körperbewusstsein<br />

auf und schulen ihre sozialen Fähigkeiten in der Auseinandersetzung mit<br />

anderen Kindern und den Übungsleitern.<br />

161


Dem natürlichen Bewegungsdrang muss erst recht in dieser Phase ein weiter Raum<br />

gegeben werden.<br />

In unseren Übungsstunden steht neben einem intensiven Aufwärmen (Gymnastik,<br />

Laufen, Wettspiel etc.) und Abschlussspielen (Fangen, Mannschaftsspiele etc.) das<br />

Geräteturnen mit im Vordergrund. Hierbei kommt es uns nicht auf „Leistung“ an,<br />

162


sondern wir möchten, dass die Kinder die Geräte mit ihren vielfältigen Übungsmöglichkeiten<br />

kennen lernen und erste Erfahrungen im Bereich Geräteturnen sammeln<br />

können.<br />

Da wir die Übungsstunden auch als Ausgleich zur Schule sehen, dürfen Spaß und<br />

Spiel natürlich nicht zu kurz kommen.<br />

Freude an Bewegung und das Sammeln vielfältiger Bewegungserfahrungen stehen<br />

im Vordergrund dieses Angebotes. Durch ein abwechslungsreiches Spiel- und Bewegungsangebot<br />

erfolgt die Ausbildung, Schulung und Verbesserung der konditionellen<br />

Fähigkeiten wie Ausdauer, Beweglichkeit, Aktions- und Reaktionsschnelligkeit<br />

und eine vielseitige Kräftigung für die gesamte Muskulatur. Die Kinder erhalten die<br />

Möglichkeit grundlegende soziale Erfahrungen in der Gruppe (z.B. Wetteifern, sich<br />

Messen) zu sammeln.<br />

Turnen macht nicht nur Spaß, es ist auch wichtig um die Konzentration und die<br />

Lernfähigkeit zu steigern. Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten werden hierbei<br />

ebenfalls erlernt und vertieft.<br />

Auch in dieser Stunde macht es uns immer sehr viel Spaß die Kinder zu begleiten<br />

und ihre Fortschritte zu beobachten.<br />

Wir würden uns sehr freuen noch weitere Mitstreiter begrüßen zu dürfen.<br />

Christina Stehr<br />

163


Volleyball<br />

Übungsstunden<br />

Volleyball Mixed ab 18 <strong>Jahre</strong>n (Reinhard Frost)<br />

Di 20-22 <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

164


40 <strong>Jahre</strong> Volleyball im TV <strong>Bergheim</strong><br />

Die Anfänge<br />

Winter 1968/69: In <strong>Bergheim</strong> wohnten seinerzeit die Brüder Hans und Walter Markert,<br />

beide Studenten und bei Helios Köln aktive Zweitligavolleyballer. Sie brachten<br />

den neuen Sport als Trainer nach <strong>Bergheim</strong>. Weitere Initiatoren waren Hartmut Engels<br />

als erster Volleyball-Fachwart und <strong>Sieg</strong>fried Klingshirn. An dieser Stelle sei dem<br />

damaligen Oberturnwart Wilhelm Buschmann besonderer Dank gewidmet. Schon<br />

damals setzte er sich für innovative Wege in dem auf Tradition bedachten <strong>Turnverein</strong><br />

ein und unterstützte die neu geschaffene Sparte.<br />

Schnell taten sich eine Gruppe Turner, einige ehemalige Fußballer des SV <strong>Bergheim</strong><br />

sowie interessierte junge Leute zusammen, um die technisch schwierige Sportart<br />

Volleyball zu erlernen. Die Anmeldung beim Volleyballverband erfolgte im Frühjahr<br />

1969, als erster Verein überhaupt im damaligen rechtsrheinischen <strong>Sieg</strong>kreis. Die erste<br />

Meisterschaftssaison startete im Herbst 1969 mit Ausnahmegenehmigung für die<br />

Nutzung der viel zu kleinen Halle am Paul-Schürmann-Platz. Der erste <strong>Sieg</strong> gelang<br />

am letzten Spieltag.<br />

In den Folgejahren etablierte sich die Mannschaft in der Bezirksklasse, zu dieser<br />

Zeit unterste Spielklasse im Volleyball-Verband. Aktiv waren u. a. Helmut Giese,<br />

<strong>Sieg</strong>fried Klingshirn, Ulrich Oschem, Dieter Scholing und Heiner Droste; bis in die<br />

heutige Zeit hinein haben sie die Vorstandsarbeit des TV <strong>Bergheim</strong> entscheidend<br />

mitgeprägt.<br />

Olympia 1972 in München und der Boom<br />

Die Teilnahme der deutschen Volleyballmannschaft an der Olympiade und die Übertragung<br />

von mitreißenden Spielen lösten einen ungeahnten Boom im deutschen<br />

Volleyball aus. Nahezu jeder größere Sportverein gründete eine Volleyballabteilung,<br />

es entstanden in kurzer Zeit Spielklassenstrukturen wie im Fußball. Auch der TV<br />

<strong>Bergheim</strong> verzeichnete einen entsprechenden Zulauf und richtete eine zweite Herrenmannschaft<br />

ein.<br />

Diese aus 17 bis 20 <strong>Jahre</strong> alten Spielern bestehende neue Mannschaft startete<br />

1973/74 in der Kreisliga und belegte vor dem letzten Spieltag Platz zwei. Gegner<br />

am letzten Spieltag war der Spitzenreiter BSV Roleber, der überraschend eine Woche<br />

vorher sein erstes Spiel verlor und nun punktgleich mit <strong>Bergheim</strong> in die letzte Runde<br />

ging. In einem dramatischen Spiel bei einem völlig überforderten Schiedsrichter und<br />

einem 0:2 Satzrückstand konnte der TV <strong>Bergheim</strong> das Blatt noch wenden und am<br />

31.03.1974 die erste Meisterschaft nach <strong>Bergheim</strong> holen.<br />

Mit der Meisterschaft verbunden war der Aufstieg der II. Mannschaft in die Bezirksklasse<br />

zur dort spielenden I. Mannschaft. Gleich am ersten Spieltag kam es zum lang<br />

ersehnten Aufeinandertreffen beider Teams: Die jungen Wilden fertigten die alten<br />

Herren klar mit 3:0 ab.<br />

165


Kreisliga-Meister 1973/1974<br />

Trainer Walter Markert, Reinhard Frost, Herbert Schneider, Willi Schmitz, Manfred Hergersberg,<br />

Werner Grommes, Herbert Röhnisch, Peter Rondorf, Rudi Stelter<br />

In den Folgejahren konnte die junge Truppe unter ihrem Spielertrainer Walter Markert<br />

bis in die Bezirksliga aufsteigen. Zusätzlich wurde eine dritte Herrenmannschaft<br />

geschaffen.<br />

Zu Beginn der 70er <strong>Jahre</strong> bestand zeitweise auch eine Damenmannschaft, die jedoch<br />

bald wieder aufgelöst wurde. Erfolgreicher war einige <strong>Jahre</strong> später ein Neustart der<br />

Damen, trainiert von eigenen Kräften wie Rudi Stelter, Albert Wollersheim und später<br />

Reinhard Frost. Gespielt wurde als A-Jugendmannschaft auf Verbandsebene und<br />

parallel dazu in Senioren-Meisterschaftsrunden. Dort gelang den Mädels 1977 der<br />

Aufstieg in die Bezirksklasse.<br />

TV <strong>Bergheim</strong> international<br />

Schon in den früheren 70er <strong>Jahre</strong>n knüpften die Volleyballer Kontakte zu den in<br />

Spich angesiedelten belgischen Militärangehörigen und zu Mannschaften in Holland.<br />

Wir richteten „internationale Troisdorfer Stadtmeisterschaften“ unter Beteiligung<br />

ausländischer Gäste aus und besuchten über <strong>Jahre</strong> hin Turniere in den angrenzenden<br />

Nachbarländern. Eine große Anzahl Pokale zierte die Vereinsgaststätte Weis.<br />

Der weiteste Weg führte einmal an die belgische Kanalküste in die Nähe von Antwerpen.<br />

Allerdings war die Mannschaft nicht vollzählig und musste auf einen mitge-<br />

166


Erfolgreiche Damenmannschaft 1978<br />

Trainer R. Frost, Walli Grommes, Martina Thelen, Beate Klöfer, Elisabeth Zass, Claudia<br />

Breuer, Elke Peters, Claudia Dölger, Birgitt Miesen, Hannis Grommes<br />

Auszeit<br />

Taktische Anweisungen des Trainers; rechts Mannschaftsführerin Elke Peters<br />

167


eisten Fan zurückgreifen, der in Zivilklamotten sein erstes Spiel für den TVB machte.<br />

Schon vor dem Frühstück waren wir ausgeschieden; Trostpreis war eine Kachel<br />

mit Emblem des Ausrichters. Der Begeisterung tat dies jedoch keinen Abbruch.<br />

Eine weitere nette Begebenheit trug sich in Luxemburg zu: Die Plakate im Zielort<br />

kündeten von einer großen sportlichen Veranstaltung: Acht Teilnehmer waren aufgelistet,<br />

darunter Aris Luxemburg, US Amsterdam, Servette Genf, Nationalteam<br />

Saudi Arabien und TV <strong>Bergheim</strong>. Des Rätsels Lösung zeigte sich am Turniertag:<br />

Durch einen Meldefehler war die Mannschaft des TVB der höchsten Leistungsklasse<br />

zugeteilt. Doch das Team schlug sich sensationell. Mit einem Vorrundensieg<br />

und einer glücklichen Tabellenkonstellation erreichten wir sogar das Halbfinale und<br />

wurden achtbarer Vierter.<br />

168<br />

Kreispokalsieger und Rekordmeister 1981<br />

Hubert Stehmans, Reinhard Frost, Georg Brungs,<br />

Norbert Bellinghausen, Herbert Röhnisch, Walter Markert,<br />

Johannes Mehlem, Fred Brodesser, Albert Wollersheim, Rudi Stelter


Die 80er <strong>Jahre</strong> - Erfolge und Rückschritte<br />

Aus der Bezirksliga mussten die <strong>Bergheim</strong>er Herren 1979 nach nur einjähriger Zugehörigkeit<br />

wieder absteigen. Es sollte der einzige reguläre Abstieg in der 40-jährigen<br />

Abteilungsgeschichte bleiben. Freiwillig gab man 1980 nochmals eine Klasse<br />

auf, um die drei Herrenmannschaften neu zu formieren und einen Neubeginn zu<br />

starten. Das Spieljahr 1980/81 wurde dann zum erfolgreichsten Jahr der Volleyballer.<br />

Die III. Mannschaft spielte in der II. Kreisklasse, die zweite wurde Meister in<br />

der I. Kreisklasse und die erste Mannschaft ungeschlagen mit 44:0 Punkten Meister<br />

in der Kreisliga. Ein Rekord für die Ewigkeit, da in der Folgezeit die Staffeln auf<br />

Kreisebene hinsichtlich der Anzahl teilnehmender Mannschaften deutlich reduziert<br />

wurden. Im gleichen Jahr wurde das Team zusätzlich Kreispokalsieger und konnte<br />

dabei fünf höherklassige Teams hinter sich lassen.<br />

Dann machten sich jedoch die begrenzten Möglichkeiten in <strong>Bergheim</strong> bemerkbar.<br />

Es fehlte an Nachwuchs und Hallenkapazitäten. Die Schulzentren in den benachbarten<br />

Orten <strong>Sieg</strong>lar, Troisdorf und später auch Mondorf erhielten moderne Mehrfachhallen<br />

und boten den dort ansässigen Vereinen wesentlich bessere strukturelle<br />

Grundlagen. Dies führte letztlich zum Weggang des einen oder anderen <strong>Bergheim</strong>er<br />

Stammspielers. Auch Walter Markert verließ den Verein, nachdem er schon lange<br />

nicht mehr in <strong>Bergheim</strong> wohnte.<br />

Mit zwei Herrenmannschaften nahm der TVB in den Folgejahren mit wechselndem<br />

Erfolg an den Meisterschaftsrunden teil. 1988 konnte noch einmal ein zweiter Platz<br />

in der Bezirksklasse erreicht werden. Das Aufstiegspiel gegen den FSB Bonn ging<br />

knapp mit 14:16 im Entscheidungssatz verloren. Im gleichen Jahr konnten wir sowohl<br />

in Troisdorf, wie auch mit einem Teil des Teams in Niederkassel Stadtmeister<br />

werden.<br />

Die „Legende <strong>Bergheim</strong>“ in den 90er <strong>Jahre</strong>n<br />

1989 löste sich die in der Bezirksklasse spielende erste Herrenmannschaft auf. Neu<br />

formiert hatte sich eine zweite Mannschaft, deren Stamm sich im wesentlichen aus<br />

der 1974er Meistermannschaft zusammensetzte. Inzwischen in die <strong>Jahre</strong> gekommen,<br />

wurde das Team Kreisklassenmeister und spielte ab 1990 als alleiniger <strong>Bergheim</strong>er<br />

Vertreter im Volleyball-Verband. Es folgten drei Kreisligameisterschaften hintereinander;<br />

aufsteigen wollte man nicht mehr, hatten doch Familie und Beruf eindeutig<br />

Vorrang vor dem Sport. Die in den achtziger <strong>Jahre</strong>n abgewanderten Spieler kehrten<br />

zurück, so dass noch lange eine schlagkräftige Truppe zusammen blieb.<br />

Die Gegner, meist Nachwuchsteams der größeren Vereine aus dem Kreisgebiet,<br />

wurden mit Routine und Geschick zur Verzweiflung gebracht. Schiedsrichter hatten<br />

angesichts des Erfahrungsschatzes von vornherein einen schweren Stand. Nach dritten<br />

und vierten Plätzen in den Folgejahren beschloss man 1997, sich aus den Meisterschaftsrunden<br />

zurückzuziehen. Der älteste Spieler war 59 <strong>Jahre</strong> alt geworden, das<br />

Durchschnittsalter der Truppe lag bei über 45 <strong>Jahre</strong>n. Als Tabellenvierter ging es<br />

1997 in den letzten Spieltag. Zu Gast hatten wir die beiden Tabellennachbarn. Beide<br />

169


Herren 2008 nach einem Freundschaftsspiel<br />

Reinhard Frost, Otmar Andrée, Herbert Schneider, Manfred Hergersberg, Werner Grommes,<br />

Dietrich Berndt, Herbert Röhnisch, Johannes Mehlem<br />

wurden mit 3:0 abgefertigt, so dass zum Abschluss noch einmal ein dritter Platz zu<br />

Buche stand, der zum Aufstieg in die Bezirksklasse gereicht hätte. Vom Aufstiegsrecht<br />

profitierte der TuS Mondorf.<br />

Volleyball 2009<br />

Wie hat sich der Sport verändert: Volleyball ist nicht mehr „in“, andere Trendsportarten<br />

gewinnen die Oberhand. Die Strukturen im Verbandsspielbetrieb haben sich<br />

fast auf den Stand Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> zurückgebildet. Bezirksklasse ist weitgehend<br />

unterste Spielklasse. Daran hat auch die nach 1972 erstmalige Teilnahme der<br />

deutschen Volleyball-Herren bei Olympia in Peking nicht viel geändert. In den deutschen<br />

Medien war von Volleyball nicht viel zu sehen.<br />

Seit vielen <strong>Jahre</strong>n gewinnt der Hobbyspielbetrieb, organisiert auf Kreisebene, deutlich<br />

an Zulauf. So nahm auch der TV <strong>Bergheim</strong> mit einer Mixed- Mannschaft seit<br />

Mitte der achtziger <strong>Jahre</strong> am Spielbetrieb teil. 1995/96 schloss man eine Spielgemeinschaft<br />

mit der SpVgg Lülsdorf/Ranzel und startete einige <strong>Jahre</strong> unter der Bezeichnung<br />

„BeLüRa“. Aufstiege bis zur höchsten Leistungsklasse wurden erreicht.<br />

170


Aber auch diese Mannschaft löste sich wieder auf, vereinigte sich 2001 mit dem<br />

verbliebenen Rest der alten Herren und bildet bis zur heutigen Zeit eine reine Trainingsgruppe.<br />

Zu besonderen Anlässen, wie Jubiläen oder Einladungen befreundeter Vereine, tritt<br />

auch die frühere Herrenmannschaft noch in Erscheinung. Sie können es immer<br />

noch: Seit 1997 ist „die Legende“ unbesiegt...<br />

Reinhard Frost<br />

Einspielen<br />

Nach dem Abpfiff. Von hinten: Johannes Mehlem, Birgitt Frost (Miesen), Manfred Hergersberg,<br />

Dietrich Berndt, Werner Grommes, Herbert Schneider.<br />

171


Walking / Nordic Walking<br />

Übungsstunden<br />

Walking gemischt (Monika Mues)<br />

Mo 18 Uhr, April-Okt. Sportplatz Bergstraße,<br />

Nov.-März Markusstraße<br />

Nordic-Walking gemischt (Hannelore Hermanski)<br />

Do 18 Uhr, Treffpunkt wie bei Walking<br />

172


Trimm-Trab ins Grüne<br />

Der „Trimm-Trab ins Grüne“ begann vor über 30 <strong>Jahre</strong>n mit dem damals weit über<br />

<strong>Bergheim</strong> hinaus bekannten und beliebten Volkslauf in unseren herrlichen <strong>Sieg</strong>-<br />

Auen. Traditionell wird er vom TV <strong>Bergheim</strong> jährlich zum Saisonbeginn veranstaltet.<br />

Manche nutzen ihn als erstes Freilufttraining für den Erwerb des Deutschen<br />

Sportabzeichens.<br />

Kinder aller Jahrgangsstufen, sogar solche, die von einer stolzen Mama flott im Kinderwagen<br />

bewegt werden, Jugendliche, Erwachsene, darunter auch Vertreter der<br />

„Alte-Herren-Abteilung“ und ortsfremde Läufer folgen der Einladung des Deutschen<br />

Leichtathletik-Verbandes zum „Run-Up“, wie es heute heißt.<br />

Diese Breitensport-Aktion zu Beginn der Lauf- und Walking- Saison soll dazu beitragen,<br />

dass immer mehr Menschen aller Altersgruppen Spaß an Bewegung in der<br />

freien Natur finden und dann möglichst dauerhaft regelmäßig Ausdauersport betreiben.<br />

Die Aufgabe besteht darin, mindestens eine Stunde in Bewegung zu bleiben<br />

– sei es laufend, trabend, zwischendurch auch gehend und Atemgymnastik treibend,<br />

dann wieder joggend – und auf diese Weise drei, fünf oder auch mehr Kilometer zurückzulegen.<br />

Am Ende der Veranstaltung erhalten alle Teilnehmer einen bronzenen<br />

Erinnerungs-Taler, die "Run up Medaille".<br />

Jochen Köster<br />

(Nordic-) Walking<br />

Walking stammt aus den USA. Man kann es "gebremstes Jogging" nennen. Geschult<br />

werden dabei Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Der<br />

untrainierte Walker und Nordic-Walker sollte darauf achten, dass sein Puls nicht<br />

über 130 Schläge in der Minute steigt. Beim Walken bleibt ein Fuß immer am Boden,<br />

und die Knie werden gut ausgestreckt. Die Füße sollen von der Ferse her vollständig<br />

abrollen, die Arme gleichmäßig gegengleich mitschwingen.<br />

Beim Nordic-Walken wenden wir die Alpa-Technik an, eine Kraftübung mit Stöcken:<br />

aufrechter Gang, langer Arm, flacher Stock, angepasster Schritt. Es ist 40-<br />

50 Prozent effektiver als Walking ohne Stöcke. Nordic-Walking trainiert die aerobe<br />

Ausdauer, kräftigt die Oberkörpermuskulatur und löst Muskelverspannungen im<br />

Schulter- und Nackenbereich. Es verbessert die Herz-Kreislaufleistung und entlastet<br />

den Bewegungsapparat. Daher ist es besonders gut geeignet für Personen mit Knie-<br />

oder Rückenproblemen. Außerdem steigert es den Kalorienverbrauch (Vergleich:<br />

Walking 280 kcal/h, Nordic-Walking 400 kcal/h).<br />

Im TV <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong> wurde vor 20 <strong>Jahre</strong>n der Lauftreff ins Leben gerufen, vom<br />

Leichtathletik-Verband Nordrhein wurden wir für diese langjährige Mitgliedschaft<br />

sogar ausgezeichnet. Als die "Trendsportart" Walking aufkam, wurde sie in das Vereinsprogramm<br />

aufgenommen. Und 2004 wurde die neu gegründete Gruppe Nor-<br />

173


dic-Walking ein fester Bestandteil des Outdoorsports im TVB.<br />

Anfangs waren wir eine kleine Gruppe; sie ist allmählich zu einer größeren Gemeinschaft<br />

gewachsen. Für Einsteiger sind wir jederzeit offen, und für Interessenten bieten<br />

wir Nordic Walking Kurse an. Alle von uns sind in den Sommermonaten in den<br />

<strong>Sieg</strong>- Niederungen, in den Wintermonaten auf der "Balkanroute" unterwegs. Manche<br />

beteiligen sich an besonderen Veranstaltungen: am Halbmarathon im Walking<br />

in Bregenz (Dreiländereck), am Kölnmarathon, am Walking-Day in Gelsenkirchen<br />

oder am Weihnachtslauf in Mondorf. Traditionell geworden ist unser Grillfest am<br />

alten Sportplatz im Sommer, und am Ende jeder Saison fehlt nicht die Weihnachtsfeier.<br />

Hannelore Hermanski<br />

174


175


Wandern<br />

Übungsstunden<br />

Die Wanderungen finden gewöhnlich samstags statt. Treffpunkt<br />

ist jeweils um 13 Uhr am Paul-Schürmann-Platz. Am Freitag,<br />

dem 16. Oktober 2009 ist ab 9 Uhr eine Ganztagswanderung<br />

vorgesehen. Im November und Dezember wird nicht gewandert.<br />

Die Termine für 2010 werden beim <strong>Jahre</strong>sabschlusstreffen<br />

im Januar bekannt gegeben.<br />

176


Die Wandergruppe im TV-<strong>Bergheim</strong><br />

Die Wandergruppe bildete sich im Herbst 1972 auf Anregung von Lorenz Pilger.<br />

Nach langen Gesprächen mit Heinrich Brodeßer erklärte sich dieser bereit, die<br />

Gruppe zu führen. Die erste Wanderung führte im November 1972 ins Siebengebirge.<br />

Ca. 30 Personen wanderten von Oberdollendorf zum Kloster Heisterbach,<br />

weiter zum Weilberg, Stenzelberg und Petersberg. Zum Abend kehrte die Gruppe<br />

durchnässt und hungrig in die Bauernschänke in Oberdollendorf zum Schlachtfest<br />

ein. Satt und müde fuhren wir nach <strong>Bergheim</strong> zurück .<br />

Das war der Anfang!<br />

In den <strong>Jahre</strong>n danach führte uns unser Wanderführer Heinrich einmal im Monat in<br />

die nähere und weitere Umgebung. Bei jeder Burg erklärte er uns die Besitzverhältnisse<br />

der Geschlechter seit dem Mittelalter und früher und wer mit wem und warum<br />

verheiratet oder auch nicht war. In jeder von uns besuchten Kirche wusste er die<br />

Daten der Grundsteinlegung und die Beziehungen zu Klöstern und Bischöfen. Sein<br />

Wissen ist unerschöpflich. Diese Erläuterungen vermissen wir nun sehr.<br />

Herrliche Wochenendfahrten kamen hinzu: Frühjahr 1973 zur Jugendherberge nach<br />

Freusburg (<strong>Sieg</strong>erland), 1974 nach Berleburg und Latzbruch, 1975 nach Manderscheid,<br />

1976 nach Kürten. 1978 fand die erste Wanderfahrt zur „Dicken Eiche“ nach<br />

Hauenstein im Pfälzer Wald statt. 1979 ging es in das Haus der Aachener Turngemeinde<br />

in der Finsterau im Vichtbachtal bei Zweifall/Eifel. 1981 stand zum zweiten<br />

Mal Hauenstein im Pfälzer Wald auf dem Programm. Mancher wird sich noch an die<br />

unvergessliche „unruhige“ Nacht im Männerschlafsaal erinnern! 1983 war wieder die<br />

Finsterau im Vichtbachtal an der Reihe, 1986 fuhren wir nach Nieder-Heckenbach,<br />

und im <strong>Jahre</strong> 1988 zur Sauerlandhütte bei Kirchhunden. Mit dabei war auch diesmal<br />

Fredys obligatorischer „Bienenstich“!<br />

Im September 1989 feierte die Wandergruppe den 60. Geburtstag von Heinrich<br />

Brodeßer und den 70. Geburtstag von Josef Feuser, dem stillen Organisator, gemeinsam<br />

im Garten von Heinrich. Es wurde gegessen, getrunken, gesungen, Gedichte<br />

vorgetragen und gelacht, so dass es an diesem Abend sehr spät wurde. Wir<br />

alle denken noch sehr gerne an diese vergnügten Stunden.<br />

Im April 1990 und Mai 1993 verbrachten wir ein Wanderwochenende im Westerwald<br />

im Jugendheim Niedermühlen (mit Hallenbad) bei Flammersfeld. Anfang Juni 1991<br />

war das Jugend- und Familienerholungsheim „Naturfreundehaus Berg“ in Berg bei<br />

Altenahr das Ziel für unsere Wochenendwanderungen.<br />

Unvergesslich sind die Tageswanderungen zur „Teufelslay“, auf dem Rotweinwanderweg<br />

und zur Nikolauswanderung nach Dernau 1993.<br />

Am Samstag, dem 22. November 1997, feierte unsere Wandergruppe ihr 25jähriges<br />

Bestehen mit einem gemütlichen Abend in der Gaststätte Boss bei Carmen Nagel.<br />

Zur Erinnerung an die erste Wanderung gab es als „Festtagsessen“ Schlachtplatte<br />

bzw. Eisbein! An diesem Abend hielt Fredy Sell einen Diavortrag über 25 <strong>Jahre</strong> Wandern<br />

in der Wandergruppe des TV <strong>Bergheim</strong>.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 2004 übergab Heinrich Brodeßer nach 32 <strong>Jahre</strong>n Wanderführer aus Alters-<br />

177


gründen den Wanderstab an Eberhard Müller und Alfred (Fredy) Sell.<br />

36 <strong>Jahre</strong> besteht nun die Wandergruppe, die Teilnehmer wechselten, aber ein „harter<br />

Kern“ geht jeden Monat weiter „auf Strecke“. Die Länge der Wanderstrecken<br />

sind dem fortgeschrittenen Alter der Gruppe angepasst. Wir freuen uns über jede<br />

Verstärkung! Besonderer Anreiz: seit einiger Zeit wird bei den Wanderungen ein<br />

„Einkehrschwung“ durchgeführt.<br />

Fredy Sell, Eberhard Müller<br />

178<br />

Der <strong>Sieg</strong>burger Wald im Herbst


179


Yoga<br />

Übungsstunden<br />

Die Kurse von Birgit Folgmann finden in der Schulzeit statt,<br />

jeweils dienstags von 17.30 bis 18.45 Uhr in der Turnhalle der<br />

<strong>Sieg</strong>auenschule. Der Einstieg ist immer nach den Schulferien<br />

möglich. Mitzubringen sind bequeme Kleidung, warme Socken<br />

und <strong>ev</strong>tl. eine Decke oder ein flaches Kissen für den Kopf. Gebühren<br />

6 € je Abend, für TVB-Mitglieder 4 €. Bitte vorher anmelden<br />

unter 0228-451<strong>100</strong>.<br />

180


Für wen ist Yoga?<br />

Für alle Menschen, die etwas Gutes für sich tun wollen und Interesse an diesem<br />

Jahrtausende alten, ursprünglich aus Indien stammenden Übungsweg haben. Was<br />

wird geübt? Yoga umfasst zunächst sanfte Körperübungen, die achtsam ausgeführt<br />

werden. Sie sind heute angepasst an die Beweglichkeit und Kraft des Durchschnittsmenschen<br />

und können in der Schwierigkeit langsam gesteigert werden. Ein tiefer<br />

Atem führt zu Entspannung und Wohlbefinden. Eine kurze Meditation verbessert<br />

die Konzentration und fördert die Berührung mit sich selbst.<br />

Seit Sommer 2006 gibt es beim TV <strong>Bergheim</strong> wieder einen (Hatha-)Yoga-Kurs. Für<br />

gut eine Stunde können die Teilnehmenden sich vom Alltagsgeschehen zurückziehen,<br />

um ganz auf ihren Körper zu hören. Gemeinsam werden für sie passende<br />

Positionen (Asanas) geübt, nicht der spektakuläre Kopfstand, sondern Haltungen<br />

wie Held(in), Kobra, Hund, Krokodil, Diamant, großes <strong>Sieg</strong>el, Baum. Sie werden<br />

fließend eingenommen. Unnötige Spannungen lösen sich und die Muskulatur wird<br />

gekräftigt. Im Mittelpunkt steht der Rücken, d.h. die Aufrichtung der Wirbelsäule.<br />

Der Atem wird bewusst wahrgenommen. Er bestimmt den Rhythmus der Bewegungen.<br />

Die Übenden lernen immer vollständig auszuatmen. So kann jede Zelle neu mit<br />

Sauerstoff versorgt werden. Durch die Lenkung des Atems (Pranayama) und eine<br />

kurze Stille-Phase können die uns stetig begleitenden Gedanken und Gefühlsimpulse<br />

mehr und mehr zur Ruhe kommen.<br />

Eine tiefe Wirkung der Übungen beruht auf ihrer achtsamen, konzentrierten Ausführung.<br />

Man lernt sich selbst besser kennen, leistet einen Beitrag zur eigenen Gesundheit<br />

und kann neue Kraft für den Alltag schöpfen.<br />

Birgit Folgmann<br />

181


Alle Angebote des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

Aerobic<br />

Body Workout Kogej<br />

Montag, 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic (Fortgeschrittene) Kogej<br />

Montag, 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout Kogej<br />

Dienstag 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic (Anfänger) Utzerath<br />

Dienstag 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic (Mittelstufe) Kogej<br />

Mittwoch 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout Kogej<br />

Mittwoch 20.00-21.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout Utzerath<br />

Donnerstag 19.00-20.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Step Aerobic (Fortgeschrittene) Kogej<br />

1./3./5. Samstag 11.00-12.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Body Workout Utzerath<br />

2./4. Samstag 11.00-12.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Badminton<br />

Jugend (ab 5 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />

Dienstag 16.30-18.00h Markusstraße<br />

Gemischt (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Buschmann/Rödder<br />

Dienstag 20.00-22.00h Markusstraße<br />

Gemischt (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />

Sonntag 9.00-12.00h Markusstraße<br />

Basketball<br />

Männer (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Schell<br />

Mittwoch 20.30-22.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Männer (ab 16 <strong>Jahre</strong>) Schell<br />

Freitag 17.00-18.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

182


Gymnastik<br />

Seniorinnen (ab 60 <strong>Jahre</strong>) Odenthal<br />

Mittwoch 17.00-18.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Frauen (ab 40 <strong>Jahre</strong>) Plener<br />

Mittwoch 14.00-15.00h Markusstraße<br />

Frauen (ab 40 <strong>Jahre</strong>) Hilbert<br />

Mittwoch 19.00-20.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Männer (ab 50 <strong>Jahre</strong>) Pützstück<br />

Donnerstag 20.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Männer (ab 50 <strong>Jahre</strong>) Buschmann<br />

Donnerstag 20.00-22.00h Markusstraße<br />

Wirbelsäule (Gemischt)* Odenthal<br />

Montag 9.30-10.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Wirbelsäule (Gemischt)* Odenthal<br />

Mittwoch 18.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Wirbelsäule (Gemischt)* Camp<br />

Donnerstag 16.30-17.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Wirbelsäule (Gemischt)* Camp<br />

Donnerstag 17.45-18.45h Paul-Schürmann-Platz<br />

Funktionsgymnastik Schönberg<br />

Dienstag 19.00-20.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Funktionsgymnastik Willems<br />

Donnerstag 17.30-19.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Stretching Mundorf<br />

Montag 20.15-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Ju-Jutsu<br />

Ju-Ju Kids (6-12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />

Samstag 14.00-15.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Jugend (ab 12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />

Montag 16.00-18.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Jugend (ab 12 <strong>Jahre</strong>) Bendlow<br />

Freitag 17.00-19.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

183


Ju-Jutsu (Fortsetzung)<br />

Erwachsene Rudolph/Jacob<br />

Dienstag 20.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Erwachsene Werner/Jacob<br />

Freitag 19.00-22.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Erwachsene Mundorf/Jacob/Schmidt<br />

Sonntag 10.00-12.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Leichtathletik / Sportabzeichen<br />

Gemischt (Mai-September) Buschmann/Enders<br />

Mittwoch 15.30-17.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Jugend (Oktober-April) Buschmann/Enders<br />

Mittwoch 15.00-17.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Rhönradturnen<br />

Gemischt (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Redeker/Krell<br />

Montag 16.30-18.00h Markusstraße<br />

Tischtennis<br />

Schüler (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Bauer<br />

Montag 18.00-19.30h Markusstraße<br />

Jugend (ab 10 <strong>Jahre</strong>) Rohweder<br />

Mittwoch 17.30-19.30h Markusstraße<br />

Jugend (ab 10 <strong>Jahre</strong>) Schulte<br />

Freitag 18.00-19.30h Markusstraße<br />

Jugend Trainingsgruppe Rohweder<br />

Samstag 15.00-17.00h Markusstraße<br />

Erwachsene Rohweder<br />

Montag 19.30-22.00h Markusstraße<br />

Erwachsene Rohweder<br />

Mittwoch 19.30-22.00h Markusstraße<br />

Erwachsene Rohweder<br />

Freitag 19.30-22.00h Markusstraße<br />

184


Turnen & Spiel<br />

Eltern und Kind Müller<br />

Montag 9.30-11.00h MZH Müllekoven<br />

Eltern und Kind Müller<br />

Freitag 9.00-10.15h Paul-Schürmann-Platz<br />

Eltern und Kind Müller<br />

Freitag 10.15-11.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Eltern und Kind Stehr<br />

Mittwoch 16.15-17.30h Markusstraße<br />

Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Schreiner<br />

Montag 16.30-18.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />

Mittwoch 15.15-16.15h Markusstraße<br />

Kleinkinder (3-6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />

Freitag 15.00-16.00h Markusstraße<br />

Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Schreiner<br />

Dienstag 15.00-16.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Weber/Bösl<br />

Mittwoch 15.00-17.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Bewegungsförderung (Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Enders<br />

Freitag 15.30-17.00h Paul-Schürmann-Platz<br />

Rope Skipping Enders/Schell-Schwadorf<br />

Montag 15.00-16.30h Markusstraße<br />

Ballspiele (Jungen ab 5 <strong>Jahre</strong>) Enders<br />

Dienstag 15.00-16.30h Markusstraße<br />

Turnen Jungen (ab 5 <strong>Jahre</strong>) Buschmann/Enders<br />

Freitag 14.00-15.30h Paul-Schürmann-Platz<br />

Turnen Gemischt (ab 6 <strong>Jahre</strong>) Stehr/Czyborra<br />

Freitag 16.00-17.00h Markusstraße<br />

Volleyball<br />

Mixed (ab 18 <strong>Jahre</strong>) Frost<br />

Dienstag 20.00-22.00h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

185


Walking / Nordic Walking<br />

Walking Gemischt (April-Oktober) Mues<br />

Montag 18.00h Sportplatz Bergstraße<br />

Walking Gemischt (November-März) Mues<br />

Montag 18.00h Markusstraße<br />

Nordic Walking Gemischt (April-Oktober) Hermanski<br />

Donnerstag 18.00h Sportplatz Bergstraße<br />

Nordic Walking Gemischt (November-März) Hermanski<br />

Donnerstag 18.00h Markusstraße<br />

Wandern<br />

Gemischt Müller<br />

siehe Bericht der Abteilung<br />

Yoga<br />

Gemischt* Folgmann<br />

Dienstag 17.15-18.30h <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

* Kursangebote: Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht erforderlich, da eine Kursgebühr<br />

erhoben wird. Mitglieder zahlen jedoch in der Regel eine deutlich geringere<br />

Kursgebühr. Die Gebühr muss entweder vor Beginn des Kurses entrichtet werden<br />

oder zur ersten Übungseinheit mitgebracht werden. Wenden sie sich bei Fragen<br />

bitte an den zuständigen Fachwart oder direkt an den Übungsleiter.<br />

186


Ein Dankeschön an „unsere Unverzichtbaren“<br />

Wer alle Namen nachfolgender Liste zusammenzählt, kommt auf die stolze Zahl<br />

von 55 Übungsleitern und Helfern. Und es gibt weitere, hier nicht namentlich aufgeführte<br />

junge und alte Mitglieder, die auch ohne offizielle Beauftragung stets und<br />

immer dann ansprechbar sind, wenn der Vorstand und der Verein Hilfe benötigen.<br />

Wir wissen um die besondere Bedeutung all dieser Mitglieder für den täglichen<br />

Übungsbetrieb in den Hallen und für das Vereinsleben. Wir nehmen gerne die Gelegenheit<br />

wahr, aus dem besonderen Anlass des Vereinsjubiläums diesen engagierten<br />

Frauen, Männern und Jugendlichen herzlich zu danken für ihren unverzichtbaren<br />

Einsatz zum Wohle des Vereins.<br />

Übungsleiterinnen und Übungsleiter<br />

Der Vorstand<br />

Bauer, Jens, geb. 1974 in <strong>Sieg</strong>lar, Dipl.-Kaufmann, berät alle, die an den Steuergesetzen<br />

verzweifeln. Seit Kindesbeinen beim TVB (Kinderturnen), ab 1989 Tischtennis:<br />

Spieler in Ober- und Regionalliga, Jugendwart, Trainer, Sportwart; diverse<br />

Turniersiege und Meisterschaften, 5. Platz bei den Deutschen Pokalmeisterschaften.<br />

Pressewart des TVB, inaktives Mitglied des Junggesellenvereins <strong>Bergheim</strong>. Hobbys:<br />

Fußball, Skilaufen, Golf, Kegeln, Reisen (bislang in zwölf Ländern), Feiern, Lesen,<br />

Kochen, gutes Essen.<br />

Brien, Petra, Jg. 1969, verheiratet, 2 Jungs, seit 2005 im TVB (Body Workout, Gymnastik).<br />

Bewegungsförderung, Kleinkinderturnen, zur Zeit in Übungsleiterausbildung.<br />

Czyborra, Michaela, Jg.1982, gelernte Zahnmedizinische Fachangestellte, hat eine<br />

Tochter von 4 <strong>Jahre</strong>n und ist glücklich vergeben, viele <strong>Jahre</strong> in Leichtathletik und<br />

Badminton aktiv, zur Zeit in Übungsleiterausbildung (Lizenz C für Breitensport).<br />

Czambor, Jennifer, Jg. 1990, Schülerin, hat von klein auf diverse sportliche Tätigkeiten<br />

ausprobiert, ist dem Schwimmen treu geblieben, fährt gerne Fahrrad, Lieblingsreiseziel:<br />

Thailand; Motto: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden,<br />

kannst du etwas Schönes bauen!“<br />

187


Buschmann, Wilhelm, Jg. 1927, gefühlte <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> lang Oberturnwart im TVB bis<br />

2002, ohne ihn geht wenig, mit ihm meistens alles. Seit 1971 Übungsleiter Turnen,<br />

seit 1975 Leichtathletik-Kampfrichter, seit 1978 nimmt er die Prüfungen für das<br />

Deutsche Sportabzeichen ab, er selbst hat das Goldene Sportabzeichen bisher 40mal<br />

erworben. Er trainiert Badminton, Gymnastik, Leichtathletik, Geräteturnen.<br />

Bendlow, Fabian, geb. 1981 in Bergisch-Gladbach, Dipl.-Biologe, Ju-Jutsu seit ca.<br />

12 <strong>Jahre</strong>n, Bezirksjugendvertreter Köln (NWJJV).<br />

Camp, Karin, verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Niederkassel, staatlich geprüfte<br />

Gymnastiklehrerin, leitet seit 1998 Gymnastikkurse im TVB, Sport ist ihr Hobby.<br />

Enders, Erika, geb. 1959 in Vilvoorde (Belgien), mit belgischer Mutter und deutschem<br />

Vater, verheiratet mit einem <strong>Bergheim</strong>er, eine Tochter, seit 10 <strong>Jahre</strong>n Übungsleiterin,<br />

ab 2006 Oberturnwartin im TVB. Inhaberin zahlreicher Übungsleiterlizenzen,<br />

Leistungsabzeichen und auch des Zertifikats „Gut drauf“ - was ihrem Motto<br />

entspricht: nicht nur sportlich, sondern auch gesund durchs Leben zu gehen. Turnen<br />

und Spielen, Leichtathletik / Sportabzeichen.<br />

Folgmann, Birgit, geb. 1957 bei Bremen, wohnt seit 1993 mit Mann und Tochter<br />

im sonnigen <strong>Bergheim</strong>, arbeitet als wissenschaftliche Angestellte für die Arzneimittelsicherheit,<br />

ist Naturliebhaberin, wandert gerne (<strong>Sieg</strong>, Eifel) und genießt das Kanufahren,<br />

besonders in Schweden. Übt Yoga seit 20 <strong>Jahre</strong>n, über fünf <strong>Jahre</strong> hat sie<br />

es gelernt und gibt es nun mit Freude weiter.<br />

Frost, Reinhard, geb. 1953 in Bonn, Verwaltungsleiter beim Meinungsforschungsinstitut<br />

„dimap“ (Bonn/Berlin), Volleyball-Urgestein im TVB seit Ende 1968. Ab<br />

1974 Fachwart Volleyball, Übungsleiterlizenz seit 1975. Als Trainer des Damenteams<br />

des TV <strong>Bergheim</strong> heiratete er 1981 die hübscheste Mitspielerin, zwei erwachsene<br />

Kinder. Seit 2008 wieder Vorstandsmitglied im TVB. Tanzt begeistert mit Ehefrau<br />

Birgitt in der Tanzsportabteilung der SpVgg. Lülsdorf / Ranzel.<br />

Groß, Walter, Vertreter von Eddy Mundorf in der Stretching-Gymnastikgruppe.<br />

Familienvater mit zwei Söhnen, braucht kein Geld für graue Strähnchen auszugeben.<br />

Zuerst Fußballverein SV- <strong>Bergheim</strong>, dann Tischtennis im TVB, ab Beginn der 80-er<br />

<strong>Jahre</strong> Ju-Jutsu. Hobbys: Kunst und Malerei, seit ca. 5 <strong>Jahre</strong>n Sänger in der Gruppe<br />

„De Frösch“ (<strong>Bergheim</strong>).<br />

Hamacher, Edda, Jg. 1958, hat sechs Kinder im Alter von 24, 22, 20, 17, 15, 11<br />

<strong>Jahre</strong>n, Erzieherin in der OGTS Anna Schule in Alfter, studiert Bildungswissenschaft<br />

an der FernUni Hagen, war Leichtathletik-Leistungssportlerin, Übungsleiter-<br />

C-Lizenz, wirbelt mit beim Freilichtwandertheater Alfter e.V.<br />

188


Hermanski, Hannelore, geb. 1957 in Daun in der Eifel, wohnt seit 1983 in <strong>Bergheim</strong>,<br />

verheiratet, zwei erwachsene Kinder, 2001 Walking- Lizenz, 2003 Übungsleiterschein,<br />

Leiterin des Walking- Treffs im TVB.<br />

Hilbert, Leni, ist eine Ur-<strong>Bergheim</strong>erin, wohnt in der <strong>Sieg</strong>straße, ihr Vater Johann<br />

Engels hat den <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> / <strong>Sieg</strong> <strong>1909</strong> mitbegründet. Sie besuchte mehrere<br />

Lehrgänge für Gesundheits- und Freizeitsport (u.a. Rückenschule, Pilates).<br />

Jacob, Thomas, geb. 1981 in <strong>Sieg</strong>lar, Jurist, Ju-Jutsu seit ca. 15 <strong>Jahre</strong>n, Studien- und<br />

Trainingsaufenthalte in Asien.<br />

Kogej, Andrea, aus dem schönen Müllekoven. She is a class of her own! Unverwüstlich,<br />

mit einer konstanten Direktleitung zum energetischen Jungbrunnen, Powerfrau<br />

pur!<br />

König, Axel, geb. 1966 in Troisdorf, Sportlehrer, verheiratet, 2 Kinder, Ju-Jutsu seit<br />

ca. 30 <strong>Jahre</strong>n, seit 26 <strong>Jahre</strong>n Ju-Jutsu im TVB.<br />

Krell, Nadja, Jg. 1989, nach dem Abitur Ausbildung als Erzieherin, seit ihrer Kindheit<br />

im TVB aktiv, Gruppenhelfer-1- Lehrgang, Gut Drauf- Teamzertifikat und weitere<br />

Ausbildungen. Rhönrad, Rope-Skipping, zur Zeit in Übungsleiterausbildung,<br />

joggt und tanzt Standard und Latein, arbeitet ehrenamtlich in der <strong>ev</strong>angelischen<br />

Kreuzkirche in <strong>Sieg</strong>lar.<br />

Mues, Monika, Jg. 1940, verheiratet, vier Kinder, war 43 <strong>Jahre</strong> als Krankenschwester<br />

tätig, lebt seit 19 <strong>Jahre</strong>n in <strong>Bergheim</strong>. Besitzt seit vier <strong>Jahre</strong>n die Walking- Lizenz.<br />

Müller, Eberhard, geb.1937 in Berlin, ab 1976 im TV-<strong>Bergheim</strong>, langsam in die<br />

vordere Front bei der Jedermann-Turngruppe und Wandergruppe vorgerückt.<br />

Müller, Sandra, geb. 1972 in Braunschweig, verheiratet, zwei Kinder (4 <strong>Jahre</strong>; 7 Monate),<br />

seit 1995 Fachübungsleiterin C (Erwachsenensport, Breitensport, Funktionelle<br />

Gymnastik, Gesundheitssport, Fortbildung Kinderturnen 2007/2008), Hobbys:<br />

Ski- und Snowboarden, Volleyball, Schwimmen u.v.m.<br />

Mundorf, Edmund (Eddy), geb. 1951 in <strong>Sieg</strong>lar, Maschinenbauunternehmer, verheiratet,<br />

zwei Kinder. Ju-Jutsu seit mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n, international tätig. Trainiert<br />

auch die gemischte Gymnastikgruppe (Stretching). Motto: „Der Sport sollte immer<br />

im Vordergrund stehen.“<br />

189


Odenthal, Gabriele, Jg. 1960, gelernte Bauzeichnerin, Hausfrau und Mutter (4<br />

Söhne). Ab 2009 Mitglied im Vorstand des TVB (Beisitzerin). Fernstudium Gesundheitsberaterin.<br />

Freiberufliche Fitnesstrainerin im Frauenstudio, Kurse an der<br />

Volkshochschule (Entspannung, Pilates). Seniorinnengymnastik; Qualitätssiegel des<br />

Deutschen Turnerbundes für Wirbelsäulengymnastik. Reist und segelt gern mit der<br />

Familie.<br />

Plener, Heidi, Jg. 1942, wanderte 1969 aus Berlin in Richtung Bonn, lebt seit 1972<br />

in <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>, verheiratet, eine Tochter, seit 1982 in der Gymnastikgruppe des<br />

TVB, Beisitzerin im Vorstand des TVB. Ihre Hobbys sind Schwimmen, Wandern,<br />

Radfahren und Reisen.<br />

Pützstück, Hubert, Jg. 1934, war Feuerwehrhautpmann von Beruf, wohnt am Rotter<br />

See. Seit 1994 im Verein, ist Fahnenträger des TVB, leitet die Alte-Herren Gymnastik<br />

in der Paul-Schürmann-Halle seit 2003.<br />

Redeker, Ellen, Jg. 1956, aus Dortmund, seit 1977 im Rhein-<strong>Sieg</strong> Kreis, Zahntechnikerin,<br />

drei Töchter (21, 18, 16 J.), hat seit 2000 jedes Jahr den Inline- Marathon<br />

in Köln mitgemacht, gibt Inlineskate-Kurse seit 2004, 1996 Rhönradturnen- Helferschein,<br />

2003 Übernahme der Rhönrad- Abteilung, weitere Hobbys sind Lesen,<br />

Tanzen, orientalischer Tanz, Radfahren, Strandurlaub, Ski fahren und Faulenzen.<br />

Rödder, Sebastian, Jg. 1984, Lehramtsstudent, wohnt in Müllekoven, seit 1998 im<br />

TVB, Fachwart für Badminton.<br />

Rohweder, Karl-Heinz, geb. 1955 in <strong>Sieg</strong>lar, selbstständiger Elektroingenieur, seit<br />

seiner Jugend sportlich aktiv, erst Fußball, seit 1972 Tischtennis mit vielfachen Erfolgen.<br />

Fachwart für Tischtennis im TVB. Hat halb Europa und die USA bereist,<br />

faulenzt aber auch gern. Ist im Vorstand des Tischtennisverbandes Rhein-<strong>Sieg</strong> ehrenamtlich<br />

tätig.<br />

Rudolph, Rolf, geb. 1940 in Schmieritz (Thüringen), Tiefbau-Polier, verheiratet, 2<br />

Kinder, Ju-Jutsu seit ca. 30 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Schell, Jürgen, Jg. 1976, seit 1980 Mitglied des TV <strong>Bergheim</strong>, spielt seit 18 <strong>Jahre</strong>n<br />

Basketball und leitet seit 15 <strong>Jahre</strong>n die Abteilung.<br />

Schell-Schwadorf, Martina, Jg. 1973, verheiratet, Verwaltungsangestellte, mit 4<br />

<strong>Jahre</strong>n Mitglied im TVB, 1992 Erwerb der Übungsleiterlizenz, seit 2005 im Vorstand<br />

als Kinder- und Jugendturnwartin. Rope-Skipping. Wirkte bei Jazz-Dance und Wirbelsäulengymnastik<br />

mit. Hobbys: Radfahren, Walking / Nordic Walking, Tai Chi,<br />

Yoga, Basteln, Lesen, Kochen. Schon ihre Mutter arbeitete im Vorstand des TVB.<br />

190


Ihr Großvater in der Glockenstraße war der letzte Korbflechter <strong>Bergheim</strong>s.<br />

Schmidt, Jochen, geb. 1980 in Troisdorf, Dipl.-Kaufmann, Ju-Jutsu seit ca. 14 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Schreiner, Irmgard, Jg. 1944, seit 1964 aktives Vereinsmitglied, arbeitet seit 23 <strong>Jahre</strong>n<br />

im Vorstand des TVB mit (jetzt als Beisitzerin), lizenzierte Übungsleiterin für<br />

Turnen seit 1972.<br />

Schulte, Denis, geb. 1983 in Troisdorf, Lehramtsstudent der Fächer Sport und Biologie<br />

in Köln, ist sportlich aktiv seitdem er denken kann, Tischtennis-Landesligameister<br />

2004/2005 und 2007/2008, Doppel Bezirksmeister 2001, liebt Sport, Musik,<br />

Natur, Essen, Reisen - wobei es ihn stets der Sonne hinterher zieht.<br />

Stehr, Christina, Jg. 1972, verheiratet, zwei Kinder (4 und 7 J.), Erzieherin, seit 1978<br />

Mitglied im TVB, Turnen für Kindergruppen von 1-12 <strong>Jahre</strong>, lizenzierte Übungsleiterin<br />

seit 1992.<br />

Utzerath, Marion, ist die zweite treibende Aerobic-Kraft. Sie ist der ruhige Pol, die<br />

Sanftmut in Person und einfach „zum Liebhaben“.<br />

Weber, Kerstin, Jg. 1963, arbeitet im Bioladen in Troisdorf-<strong>Bergheim</strong>, verheiratet,<br />

ihre beiden Jungs spielen Tischtennis im TVB; leitet seit drei <strong>Jahre</strong>n die Pipi<br />

Langstrumpf Gruppe, geht regelmäßig walken und fährt gerne Fahrrad, probiert oft<br />

neue Rezepte aus, mag die mediterrane Küche und überhaupt den Süden, vor allem<br />

Spaniens Ibiza.<br />

Willems, Conny vom Deutschen Turnerbund wurde ihr für Funktionsgymnastik<br />

der Pluspunkt Gesundheit DTB „Sport pro Gesundheit“ verliehen.<br />

Werner, Markus, geb. 1976 in Kirchen (<strong>Sieg</strong>), Dipl.-Ing. Elektrotechnik, verheiratet,<br />

2 Kinder, Ju-Jutsu seit ca. 20 <strong>Jahre</strong>n.<br />

191


Helferinnen und Helfer<br />

Borosch, Niklas, 1993 in <strong>Sieg</strong>lar geboren, wohnt in Müllekoven, besucht das Heinrich-Böll-Gymnasium.<br />

Helfer bei Leichtathletik und den „Wilden Kerlen“. Hobbys:<br />

Fußball (beim TuS Mondorf), Tennis, mit Freunden treffen.<br />

Bösl, Lena, Jg. 1994, Gesamtschule Troisdorf-Oberlar, seit August 2008 Helferin in<br />

der Pipi Langstrumpf Gruppe. Hobbys: Lesen, Malen, mit Freunden treffen<br />

Domeinski, Michelle, Ballspiele Jungen.<br />

Enders, Saskia, Jg. 1996, Schülerin in der Korczak- Realschule <strong>Sieg</strong>lar, dort mag sie<br />

Englisch, Kunst, Sport, Ethik und Deutsch. Seit 1999 im TVB, hilft bei Leichtathletik<br />

/ Sportabzeichen und Turnen und Spielen. Haustier: Meerschweinchen. Hat<br />

Angst vor Spinnen. Ist im Club „Wir retten die Hühner“. Lieblingsband: Monrose.<br />

Erreichte 2009 Platz 7 bei der <strong>100</strong>% Olympiade ihrer Schule.<br />

Groß, Johannes, geb. 1992 in Troisdorf, Schüler am Heinrich Böll Gymnasium<br />

<strong>Sieg</strong>lar, Ju-Jutsu seit 2005, Grüngurt, Hobbys: Krafttraining & Zauberei.<br />

Hiersemann, Theresa-Manja, Jg. 1994, Ursulinenschule Hersel, Kleinkinderturnen.<br />

Hobbys: Schwimmen, Einrad fahren, Tanzen.<br />

Knopp, Vanessa, Jg. 1994, Heinrich-Böll-Gymnasium <strong>Sieg</strong>lar, Kleinkinderturnen.<br />

Hobbys: Volleyball, Joggen, Schwimmen, Lesen, Musik hören und Fahrrad fahren.<br />

Mahlberg, Regina, Jg. 1995, Liebfrauenschule Bonn, Kleinkinderturnen. Hobbys:<br />

Sport, Malen, Musik hören.<br />

Meißenburg, Malin, Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Miketta, Lena, Jg. 1995, Ursulinenschule Hersel. Turnen für Jungen. Hobbys: Fußball,<br />

Basketball, Theater spielen, Keyboard.<br />

Niermann, Jannik, Jg. 1994, Heinrich Böll Gymnasium. Kinderturnen. Hobbys:<br />

Fußball, Handball, Waveboard, Tanzen.<br />

Reiz, Frederike, Bewegungsförderung für Mädchen ab 5 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Rödder, Camilla, Bewegungsförderung für Mädchen ab 6 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Schönberg, Isabell, Funktionsgymnastik.<br />

192


Schulte-Kellinghaus, Kornelius, geb. 1994 in Troisdorf, besucht das Heinrich-<br />

Böll-Gymnasium, Helfer beim Jungenturnen, arbeitet nebenbei in einer Firma in<br />

Müllekoven, fährt Ski und spielt Fußball in Mondorf (früher: Leichtathletik, Kinderturnen,<br />

Tennis), war ehemals bei den Kleinen Strolchen.<br />

Stern, Johannes, geb. 1989 in <strong>Sieg</strong>burg, Schüler am Kopernikus Gymnasium Lülsdorf,<br />

Ju-Jutsu seit 2003, Blaugurt, Hobbys: Musik in Band, Nachhilfe geben.<br />

193


Informationen zu den Mitgliedsbeiträgen<br />

Auf der Grundlage von § 6 Ziff. 3 unserer Vereinssatzung hat die Mitgliederversammlung,<br />

zuletzt in ihrer Sitzung am 19.03.2009, die nachfolgenden Mitgliedsbeiträge<br />

beschlossen. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge richtet sich nach der Art der<br />

Mitgliedschaft und der jeweiligen Leistungsfähigkeit einzelner Mitgliedergruppen.<br />

Die Erhöhung tritt am 01. Januar 2010 in Kraft.<br />

Danach beträgt der zu entrichtende Mitgliedsbeitrag:<br />

Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres (soweit<br />

sie nicht einer anderen Beitragsklasse<br />

angehören)<br />

Kinder in der Gruppe Eltern/Kind-<br />

Turnen bis zur Vollendung des 4. Lebensjahres<br />

194<br />

[Klasse 02]<br />

[Klasse 04]<br />

5,00 EUR/Monat<br />

beitragsfrei<br />

Erwachsene<br />

(soweit sie nicht einer anderen Beitragsklasse<br />

angehören)<br />

[Klasse 03] 7,00 EUR/Monat<br />

Teilnehmer Outdoor-Sports – altersunabhängig<br />

(zur Zeit: Walking und Lauftreff)<br />

[Klasse 17] 4,00 EUR/Monat<br />

Familie<br />

3 Mitglieder gleich welcher Beitragsgruppe<br />

bei gemeinsamer Wohnung, mindestens<br />

1 Kind / Jugendlicher: Jugendliche<br />

nur bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres<br />

[Klasse 10] 14,00 EUR/Monat<br />

Ehrenmitglieder und Ehrenvorsitzende [Klasse 06] beitragsfrei<br />

Mitglieder ab Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

und mindestens 30-jähriger<br />

Vereinsmitgliedschaft<br />

[Klasse 07] beitragsfrei<br />

Sonderbeitrag Abteilung Ju-Jutsu: Der<br />

Sonderbeitrag ist zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag<br />

zu entrichten<br />

3,00 EUR/Monat<br />

Sonderbeitrag Abteilung Aerobic: Der<br />

Sonderbeitrag ist zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag<br />

zu entrichten 1<br />

3,00 EUR/Monat<br />

Aufnahmegebühr 10,00 EUR/einmalig


Die Mitgliedsbeiträge und der Sonderbeitrag werden jeweils zu Beginn des Kalenderhalbjahres<br />

fällig; die Aufnahmegebühr einmalig bei Eintritt. Der Einzug der Mitgliedsbeiträge<br />

und Sonderbeiträge erfolgt ausschließlich im Wege des Bankeinzugsverfahrens<br />

und zwar für das 1. Kalenderhalbjahr Anfang April des <strong>Jahre</strong>s und für<br />

das 2. Kalenderhalbjahr Anfang Oktober des <strong>Jahre</strong>s. Die Aufnahmegebühr wird mit<br />

dem zeitlich nächsten Einzug abgebucht. Mit dem Aufnahmeantrag ist das Mitglied<br />

verpflichtet, eine Einzugsermächtigung zu erteilen.<br />

Für die Beitragshöhe ist die zum Zeitpunkt der halbjährlichen Abbuchung bestehende<br />

Beitragsklasse maßgebend. Änderungen in den persönlichen Verhältnissen, die<br />

zur Änderung der Beitragsklasse führen, sind dem Vorstand unverzüglich anzuzeigen<br />

und nachzuweisen. Nur auf Anzeige hin sind sie zu berücksichtigen.<br />

Die Einstufung in den Familienbeitrag erfolgt bei bereits bestehender Einzelmitgliedschaft<br />

frühestens in dem nach Eintritt der Voraussetzungen folgenden Halbjahr.<br />

Bei Eintritt während des Kalenderjahres werden die Beiträge ab dem Eintrittsmonat<br />

anteilig erhoben.<br />

Der Vereinsaustritt kann entsprechend § 5 Absatz 2 der Satzung nur mit einer Frist<br />

von vier Wochen zum Ende des Kalenderhalbjahres schriftlich dem Vorstand erklärt<br />

werden.<br />

Beitragsermäßigung und Stundung in sozialen Härtefällen gewährt der Vorstand auf<br />

entsprechend begründeten Antrag hin.<br />

Bankverbindungen:<br />

Kreissparkasse Köln VR Bank Rhein-<strong>Sieg</strong> eG<br />

Konto-Nr. 034 000 018 Konto-Nr. 200 445 015<br />

BLZ 370 502 99 BLZ 370 695 20<br />

195


196<br />

Die Halle am Paul-Schürmann-Platz<br />

Die Halle an der Markusstraße


Die <strong>Sieg</strong>auenhalle<br />

Der Vorstand und der Frosch am Paul-Schürmann-Platz<br />

197


<strong>Bergheim</strong>er Geschichte und Geschichten<br />

Wer die vorliegende Festschrift zum Hundertjährigen Geburtstag unseres TVB<br />

aufmerksam gelesen hat, erkennt, wie sehr die Mitgliedschaft, aus <strong>Bergheim</strong> und<br />

erfreulicherweise auch aus den umliegenden Ortschaften stammend, sich mit dem<br />

Verein und über ihn auch mit dem historischen Fischerdorf an der <strong>Sieg</strong>mündung<br />

identifiziert.<br />

<strong>Bergheim</strong> bietet ganz offensichtlich eine hohe Lebensqualität - anders ist der rasante<br />

B<strong>ev</strong>ölkerungszuwachs der letzten <strong>Jahre</strong> nicht erklärbar. So gilt es heute, die vielen<br />

neuen Mitbürger vom Siedlungsgebiet "Am Krausacker", aber nicht nur von dort,<br />

zu integrieren und in das öffentliche Geschehen möglichst rasch einzubinden. Der<br />

Verein hat seine wichtige Mittlerfunktion auf diesem Gebiet früh erkannt und ist mit<br />

seinen Angeboten hier recht erfolgreich tätig geworden.<br />

Unser Mitglied Heinrich Brodeßer, langjähriger <strong>Bergheim</strong>er Schulleiter und im "Nebenberuf"<br />

anerkannter Heimatforscher, war unter anderem als begeisterter Wanderfreund<br />

viele <strong>Jahre</strong> lang verdienstvoller "Leitwolf" unserer auch heute noch bestehenden<br />

gemischten Wandergruppe. Er hat für unsere Festschrift die sich über viele<br />

Jahrhunderte erstreckende Geschichte unserer Heimatgemeinde aufgezeichnet.<br />

Aus seiner beruflichen Tätigkeit weiß er, dass es für sinnvolles Lernen (fast) nie<br />

zu spät ist. So hat er sich möglicherweise gedacht, auf diese Weise auch diejenigen<br />

seiner ehemaligen <strong>Bergheim</strong>er Schüler, die damals im Heimatkunde-Unterricht mal<br />

wieder gar nicht aufgepasst haben, doch noch zu erreichen!<br />

198


Zur Geschichte des <strong>Sieg</strong>dorfes <strong>Bergheim</strong><br />

von Heinrich Brodeßer<br />

<strong>Bergheim</strong> mag auf eine reiche Geschichte zurückblicken; sie kann aber im Rahmen<br />

einer Festschrift nur angedeutet werden. Wir müssen uns daher auf die Betrachtung<br />

einiger Schwerpunkte beschränken.<br />

Die Gründung des Ortes<br />

und seine Entwicklung in der Frühzeit<br />

Im 6. Jahrhundert siedelten landnehmende Franken auf dem Hochufer der mündenden<br />

<strong>Sieg</strong>. So belegen Bodenfunde aus dem <strong>Jahre</strong> 1925. Beim Ausheben einer<br />

Baugrube am Ende der Witschgasse kamen zwei Frankengräber zutage, die der<br />

Gründungszeit zuzuordnen sind. Die Grabbeigaben wiesen sie als ein Männer- und<br />

ein Frauengrab aus. 1<br />

Genauere Einzelheiten der Ortsgründung entgehen unserer Kenntnis. Gleichwohl<br />

scheint es sich um die Entstehung weniger Bauerngüter zu handeln, wie die Ortsnamenforschung<br />

solches nahe legt. Die "-heim"-Namen deuten auf eine Dorfgründung<br />

hin. 2<br />

<strong>Bergheim</strong> bedeutet "Das Dorf auf dem Berg"; in späteren Urkunden daher als<br />

"Berchem op der Segen" bezeichnet. 3<br />

Die Entwicklung der Hofstellen in den folgenden Jahrhunderten lässt sich nicht<br />

exakt verfolgen. Daher sind wir auf die neueren allgemeinen Forschungsergebnisse<br />

jener Zeit angewiesen. 4<br />

Dort erfahren wir, dass es in der karolingischen Epoche zur Ausbildung von ausgedehnten<br />

Grundherrschaften bzw. Villikationen kam. D. h. viele Bauernwirtschaften<br />

gingen - wie auch immer - in die Hand eines Grundherrn über. Damit begaben<br />

sich freie Bauern in die Abhängigkeit eines Herrn. Sie wurden zu Eigenleuten, zu<br />

1) Marschall, Narr, von Uslar: Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Bergischen<br />

Landes, Zeitschrift des Berg. Geschichtsvereins, Neustadt a. d. Aisch, Bd. 73, Jg. 1954, S. 119.<br />

2) Dittmaier, Heinrich: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Berg. Landes, Zeitschrift<br />

des Berg. Geschichtsvereins, Bd. 74, Jg. 1956, Neustadt a. d. Aisch, S. 10/12.<br />

3) Korth, L.: Das Gräfl. von Mirbach'sche Archiv zu Harff, Annalen des Hist. Vereins für den<br />

Niederrhein, Köln 1893, S. 9. Bei Binterim und Mooren: Die Erzdiozöse Köln, Bd. 1, Düsseldorf<br />

1892, lesen wir S. 551: „Berchem uff der Sigen“.<br />

4) Dazu als Beispiel: Janssen, Wilhelm: Kleine Rhein. Geschichte, Düsseldorf 1997, und<br />

Herborn, Wolfgang: Rheinbach in vorstädtischer Zeit, in HblRS, 76. Jg., 2008, S. 14 - 35. Darin<br />

paradigmatisch die Beschreibung der Entwicklung der bäuerlichen Betriebe vom 9. bis 14. Jahrhundert<br />

nach den Aufzeichnungen des Prümer Urbars.<br />

199


"Grundholden" oder "Mansenbauern", entgingen der fränkischen Erbteilung, blieben<br />

aber an die Scholle gebunden, büßten ein Stück ihrer Freiheit ein, waren aber<br />

nicht rechtlos, unterstanden dem Rechtsschutz des Grundherrn. Sie bewirtschafteten<br />

eine Manse oder Hufe, einen Bauernbetrieb mit Hof, Stallungen, Scheune, Feld,<br />

Wiesen und Wald. Die Hufe stand im Eigentum der Herrschaft, die vom Betreiber<br />

der Manse, dem Villicus, bestimmte Leistungen erwartete, Abgaben von Vieh, Getreide,<br />

Lebensmitteln, Flachs oder Tüchern, Hand- und Spanndiensten u. a. m. 5<br />

200<br />

Abbildung 1: Karte von <strong>Bergheim</strong> und dem Mündungsdelta<br />

der <strong>Sieg</strong> aus dem <strong>Jahre</strong> 1747<br />

5) Die Abgaben lassen sich in Geldwerten berechnen: So wurde beispielsweise der Fuhrdienst<br />

mit 5 Denaren und das abzugebende fette Schwein mit 2 Schillingen (= 24 Denare oder Pfennige)<br />

berechnet, wobei zu bedenken ist, dass der Pfennig eine Silbermünze war, vgl. Herborn.


Zur Grundherrschaft gehörte eine Vielzahl von Mansen, die einem Fronhof zugeordnet<br />

und zu einem Hofesverband, einer Villikation, zusammengeschlossen waren.<br />

Der größte Grundherr unseres Bereiches saß in Vilich. Er verfügte über eine größere<br />

Anzahl von Mansen, die sich in weiter Streulage befanden. Es sollen um die 180<br />

Hufen zur Grundherrschaft gehört haben. 6 Aus einer späteren Urkunde 7 erfahren<br />

wir, dass der Vilicher Grundherr in <strong>Bergheim</strong> fünf der Grundherrschaft eingehörige<br />

Mansen besaß. 8 Wenn wir die Hufe mit dem üblichen Maß von 30 Morgen berechnen,<br />

hatte die Vilicher Grundherrschaft im 9./10. Jahrhundert in <strong>Bergheim</strong> fünf<br />

Hofesgüter mit insgesamt 150 Morgen inne.<br />

Der Herrenhof zu Vilich war im Ursprung vermutlich Königsgut. 9 Er gelangte zu<br />

unbestimmter Zeit in den Besitz des Edlen (vir nobilis) Megingoz und seiner Gemahlin<br />

Gerberga. 10 Möglicherweise wurde bereits den Vorfahren des Megingoz Gut<br />

und Grundbesitz übertragen. Die Quellenlage schweigt zu den Einzelheiten.<br />

Die weitere Entwicklung<br />

Um 978 gründeten Megingoz und Gerberga in Vilich ein Nonnenkloster. Anlass<br />

war der Tod ihres einzigen Sohnes Gottfried, der unter König Otto im Kampf<br />

gegen den Böhmenherzog Boleslaw 976 gefallen war. Dessen Erbe diente nun als<br />

Grundlage jener Stiftsgründung. König Otto II. könnte bereits 978 der Gründung<br />

zugestimmt haben. Eine entsprechende Urkunde blieb indessen nicht erhalten. 11 Jedenfalls<br />

stellten die Stifter das neu gegründete Kloster unter den Schutz des Deutschen<br />

Königs. König Otto III. bestätigte es durch ein Diplom vom 18. Januar 987<br />

als Reichsstift und anerkannte die schon bestehenden Besitzungen und Rechte, ohne<br />

dass diese im Einzelnen aufgeführt wurden. 12 In jener noch unbürokratischen Zeit<br />

genügte ein Verweis auf die bekannten Zustände und ein Vergleich mit den damals<br />

entstandenen Reichsklöstern Quedlingburg, Gandersheim und Essen. Damit waren<br />

auch der Hofesbesitz zu <strong>Bergheim</strong> wie ebenso die Wald-, Jagd-, Fischerei- und Fähr-<br />

6) Wisplinghoff, Erich, in: <strong>100</strong>0 <strong>Jahre</strong> Stift Vilich, Bonn 1978, S. 26.<br />

7) Von 1144.<br />

8) „quinque mansos indominicatos“.<br />

9) Neu, Heinrich, in: <strong>100</strong>0 <strong>Jahre</strong> Stift Vilich, S. 12. Siehe auch Achter, Irmingard: Die Stiftkirche<br />

St. Peter in Vilich, Düsseldorf 1968, S. 16/17.<br />

10) Neu, ebenda.<br />

11) So Wisplinghoff, S. 25.<br />

12) HStAD, Vilich, Urk. 2 a.<br />

201


echte festgeschrieben. Erst in späteren Urkunden und Akten wurden sie in ihrem<br />

Umfang, ihrer Art und ihren Grenzen namentlich angegeben. 13<br />

Die erste Äbtissin des Frauenklosters war die Tochter des Stifterpaares, Adelheid,<br />

eine fromme, resolute, wohltätige Frau, die nach eingehender Prüfung die Benediktiner-Regel<br />

einführte und die Nonnen zum dreifachen Gelübde "der Ehelosigkeit,<br />

der persönlichen Besitzlosigkeit und des Gehorsams" verpflichtete und damit auf<br />

Lebenszeit an das Kloster band. Jahrhunderte später bahnte sich eine Rückentwicklung<br />

zum Kanonissenstift an, in dem persönlicher Besitz und jederzeitiger Austritt<br />

gestattet war. Das Kloster wurde zum freiweltlich adeligen Stift und blieb so bis zur<br />

Säkularisation. 14<br />

Neben den Vilicher Mansen gab es in <strong>Bergheim</strong> noch andere bäuerliche Betriebe.<br />

Im Ort lagen gaugräfliche Besitzungen, die bei der Gründung der Benediktinerabtei<br />

zu <strong>Sieg</strong>burg auf dem Michaelsberg um 1060 in den dortigen Klosterbesitz übergingen<br />

und in einem Fronhof zusammengefasst wurden. Dieser wurde von einem<br />

Verwalter bewirtschaftet.<br />

Und endlich befand sich hierselbst ein befestigter Burghof, den die Ritter von <strong>Bergheim</strong><br />

in Eigenwirtschaft bedienten. Sein Standort lässt sich nicht mehr bestimmen.<br />

Am 10.01.1287 trug Ritter Sybelo von <strong>Bergheim</strong> seinen Rittersitz dem Grafen Adolf<br />

von Berg zu Lehen auf. 15<br />

202<br />

Abbildung 2: In dieser Urkunde überträgt Ritter Sybelo von <strong>Bergheim</strong> seine hier gelegene<br />

Burg dem Grafen von Berg zu Lehen.<br />

13) U. a. 1144, in Monumenta Germaniae Historica, Diploma Konradi III 105.<br />

14) Zur Stiftsgründung und weiteren Entwicklung neben vorgenannter Literatur vor allem<br />

auch Giersiepen, Helga: Das Kanonissenstift Vilich, Bonn 1993. Hier ebenfalls eingehend die<br />

Behandlung der Frage „Stift oder Kloster“, S.54 ff.<br />

15) HStAD, Hgt. Berg, 42.


Der Text der Urkunde lautet: "Nouerint uniuersi presentem litteram visuri et audituri,<br />

quod nos Sybelo miles de Bergheym castrum nostrum Bergheym situm damus in<br />

manus et postetatem nobilis viri domini nostri Adolphi comitis de Monte, recipientes<br />

illud ab eodem ratione homagii possidendum, et nos et nostri heredes eidem et<br />

suis heredibus in perpetuum fidelitate erimus obligati. In cuius rei testimonium sigilli<br />

nostri munimine confirmauimus presens scriptum. Datum anno d. M.CC.LXXX.<br />

septimo, feria sexta post epiphaniam domini."<br />

"Alle, die diesen gegenwärtigen Brief sehen und hören, sollen wissen, dass wir, Ritter<br />

Sybelo von <strong>Bergheim</strong>, unsere in <strong>Bergheim</strong> gelegene Burg in die Hände und die<br />

Gewalt unseres edlen Herren, des Grafen Adolf von Berg, legen, um sie von ihm als<br />

Lehen zurückzuerhalten, und dass wir und unsere Erben ihm und seinen Erben für<br />

immer in Treue verbunden sein werden. Vorliegende schriftliche Urkunde bestätigen<br />

wir kraft unseres <strong>Sieg</strong>els. Gegeben im <strong>Jahre</strong> 1287 am Freitag nach Epiphanie."<br />

Er übergab damit seinen <strong>Bergheim</strong>er Besitz ins Eigentum des Grafen, erhielt es als<br />

Lehen, als "geliehenes Gut", zurück, blieb also hier sesshaft und führte den Bauernbetrieb<br />

weiter. In den folgenden Jahrhunderten begegnen uns seine Nachfahren<br />

noch häufig als <strong>Sieg</strong>elzeugen, Zeugen bei Gericht, in Kaufakten, Quittungen, in Fehdebriefen,<br />

als Gefolgsleute der bergischen Herzöge. Sie siegelten mit einem quergeteilten<br />

Schild, darauf drei nebenstehende Muscheln im oberen Feld. Ihr Wappen<br />

zeigte vermutlich die Muscheln in Silber auf schwarzem Grund gegen das silberne<br />

Unterfeld. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts treten sie bei uns nicht mehr auf. Ihr Geschlecht<br />

scheint zu diesem Zeitpunkt ausgestorben. Oder waren sie abgewandert?<br />

Abbildung 3: <strong>Sieg</strong>el des Lodewici de Berchheym 1348 und des Vinrich van Berheym<br />

203


Die Vergabe der <strong>Bergheim</strong>er "Ritterburg" 16 an den Territorialherrn verweist uns auf<br />

das Lehnswesen, das sich seit dem 8. Jahrhundert parallel zur Grundherrschaft herausgebildet<br />

hatte: Ein freier Mann ergab sich einem Herrn oder einer Herrschaft<br />

als Vasall, gelobte ihm Treue und Beistand und bekam dafür als Entschädigung ein<br />

204<br />

Abbildung 4: Das Vilicher Weistum von 1484<br />

16) In der Urkunde von 1287 als „castrum nostrum in Bergheym situm“ bezeichnet.


"feudum". Dadurch wurde sein Stand im Wesentlichen nicht gemindert. Dieses System<br />

des Feudalismus griff auch in die grundherrschaftlichen Wirtschaftsstrukturen<br />

ein. 17 So kam es, dass im Laufe der Zeit die Vilicher Mansen zu <strong>Bergheim</strong> in die<br />

Hand edelfreier Familien gelangten.<br />

Im Vilicher Weistum von 1484 18 lesen wir von fünf "Schöffengütern", dem Gut<br />

des Wilhelm von Nesselrode, des Rembold von Plettenberg, dem Duylsgut, dem<br />

Moybachsgut und dem Wolffsgut. Die von Nesselrode besaßen in jener Zeit den<br />

Turmhof wie ebenso den Hammerhof. Die von Plettenberg saßen auf einem Gut<br />

in Müllekoven, das als Erbe an die von Zweiffel überging. Das Duylsgut muss im<br />

Besitz einer Familie Dulle gewesen sein. Ein Rembold Dulle wird als in <strong>Bergheim</strong><br />

ansässig bezeugt. 19 Moybachsgut und Wolffsgut lassen sich nicht näher bestimmen;<br />

sie mögen in die <strong>Bergheim</strong>er Großgüter eingegangen sein.<br />

Indessen war gegen Ende des 14. Jahrhunderts das Lehnswesen bereits aufgeweicht.<br />

Wir erfahren zu Beginn des 15. Jahrhunderts vom Verkauf des Hammerhofes. Am<br />

08. Januar 1422 verkaufte Godart von Molenheim denselben an Dietrich von Langel,<br />

wobei Stift Vilich als Lehnsherr seine Zustimmung gab. 20 Lehnsgüter konnten also<br />

vom Lehnsmann verkauft, auch verpachtet werden. Dazu bedurfte es faktisch nur<br />

noch der Benachrichtigung an den Lehnsherrn. Obengenannte Verkaufsurkunde ist<br />

für uns der letzte Hinweis auf die feudale Abhängigkeit des Hofes, der vielleicht mit<br />

dem Mobachs (Molheims-)gut gleichzusetzen ist.<br />

Daher wundert es nicht, dass im vorgenannten Weistum von 1484 - also 62 <strong>Jahre</strong><br />

später - bestätigt wird, dass die Schöffengüter "unentfangen bliuent" (unempfangen<br />

bleiben) und keinen Schöffen mehr zu Vilich stellen, also aus dem Schöffenkollegium<br />

ausgeschieden sind.<br />

Das Mansenland war also an neue Besitzer übergangen, die die ehemaligen Lehnshöfe<br />

in der Regel an Halbwinner oder Halfen zur Bewirtschaftung gegen den halben<br />

Ertrag verpachteten. Eine sinnvolle Einrichtung, da der Bauer im Eigeninteresse auf<br />

reichliche Mengen der landwirtschaftlich erzeugten Produkte bedacht sein würde.<br />

Damit war auch sein Anteil am Gewinn, seine "Hälfte", entsprechend groß.<br />

Um 1500 hatte die Grundherrschaft Vilich ihren einst prägenden Einfluss auf die<br />

Ortschaft <strong>Bergheim</strong> eingebüßt. Im übrigen war die B<strong>ev</strong>ölkerung hierzulande fast<br />

durchweg frei im Sinne der Rechtsfähigkeit. 21<br />

17) Vgl. Janssen, S. 57.<br />

18) HStAD, Vilich, Akten 9/1.<br />

19) Vgl. Delvos, Chr. Hub. Thaddäus: Geschichte der Pfarreien des Dekanates <strong>Sieg</strong>burg, Köln<br />

1896, S. 359, mit Verweis auf das Mirbach'sche Archiv. Annalen 55, 195.<br />

20) HStAD, Nesselrode-Ehreshoven, Urk. 200.<br />

21) Vgl. Janssen, S. 99.<br />

205


Die Herausbildung der Landesherrschaften<br />

Unter den Karolingern war als feste Verwaltungseinheit der Auelgau entstanden.<br />

Sein Zentrum lag im <strong>Sieg</strong>mündungsbereich, erstreckte sich von hier über das große<br />

Gebiet der ehemaligen Christianität <strong>Sieg</strong>burg, die weit über die Grenzen des späteren<br />

<strong>Sieg</strong>kreises hinausreichte. Die zum nördlich angrenzenden Deutzgau gehörenden<br />

Orte Lülsdorf und Ranzel waren zunächst daraus ausgeschlossen.<br />

Die Gaue wurden von einem Gaugrafen als dem Stellvertreter des Königs betreut.<br />

Diesen gelang es im Laufe der Zeit, sich mehr und mehr zu verselbständigen. Da oft<br />

die Verwaltung mehrerer Gaue in einer Hand lag, ließen sich die Gaugrafen durch<br />

Untergrafen vertreten.<br />

Um 1060 wurde Pfalzgraf Heinrich, der zugleich Auelgaugraf war, in einer Fehde<br />

vom Kölner Erzbischof Anno II. besiegt. Damit wurde der Zerfall des Auelgaus<br />

eingeleitet. Einerseits kam es zur Bildung eines abteilichen Ländchens um den Michaelsberg,<br />

andererseits zur Entstehung eines ausgedehnten Herrschaftsgebiets der<br />

Untergrafen von Sayn, das sich über weite Teile des Westerwaldes erstreckte.<br />

Nach dem Tod des Grafen Heinrich III. in der Neujahrsnacht von 1246 auf 1247<br />

wurden im Erbgang das Blankenberger und das Löwenberger Ländchen - darinnen<br />

Rheidt, Niederkassel und <strong>Sieg</strong>lar - als selbständige Territorien abgesplissen.<br />

Zur gleichen Zeit griffen die Grafen von Berg zur unteren <strong>Sieg</strong> und setzten sich hier<br />

in <strong>Bergheim</strong>, Müllekoven und Mondorf fest. Graf Adolf V. ließ damals das <strong>Sieg</strong>bett<br />

bei Müllekoven regulieren und eindämmen 22 und unterhielt in Müllekoven ein größeres<br />

Gut, das er als Lehen vergab. 23 Dazu kam die obengenannte Übertragung des<br />

<strong>Bergheim</strong>er Rittersitzes an die bergischen Grafen. Hierin sehen wir einen Hinweis,<br />

dass sich die bergische Landeshoheit an der unteren <strong>Sieg</strong> angebahnt hatte.<br />

1380 erhob Kaiser Wenzel die Grafschaft Berg zum Herzogtum.<br />

1483 konnte Herzog Wilhelm III. von Berg auch das Löwenberger Land übernehmen,<br />

so dass die bergische Territorialentwicklung in unserem Bereich zum Abschluss<br />

gekommen war. 24<br />

Die untere <strong>Sieg</strong> unter bergischer Verwaltung<br />

Die Ausdehnung des bergischen Territoriums bedingte eine straffe Führung und<br />

sinnvolle Verwaltung. Das Land wurde in Amtsbezirke eingeteilt. Unser Gebiet gehörte<br />

zunächst zum Amt Bensberg. So lesen wir in Urkunden von 1316, 1367 und<br />

1387. Um 1400 wurde das Amt Porz gebildet, dem <strong>Bergheim</strong> und Mondorf zu-<br />

206<br />

22) Müller, Aegidius: <strong>Sieg</strong>burg und der <strong>Sieg</strong>kreis, 2 Bde, <strong>Sieg</strong>burg 1859 und 1860, Bd. I, S. 375.<br />

23) Dazu u. a. Müller, Bd. I, S. 310.<br />

24) Dazu Näheres in Brodeßer, Heinrich: Heimatbuch Untere <strong>Sieg</strong>, Troisdorf-Oberlar 1976,<br />

S. 56 ff.


geordnet, aus dem aber die "Vogtei Lülsdorf" ausgeschieden und verselbständigt<br />

wurde. Bereits 1446 wurden erstgenannte Kirchspiele des nördlich der <strong>Sieg</strong>mündung<br />

gelegenen Bereiches wie ebenso das Kirchspiel Volberg ins neu gebildete Amt Lülsdorf<br />

eingegliedert, das fortan aus den Dingstühlen Lülsdorf mit Ranzel und Weiler,<br />

<strong>Bergheim</strong> mit der Honschaft Müllekoven und Mondorf und dem Gericht Volberg<br />

mit Lüderich, Forsbach, Rösrath und Hassbach bestand.<br />

Die Amtsbezirke unterstanden einem Amtmann. Dieser war der direkte Vertreter<br />

des Landesherrn. Er beaufsichtigte die Amtsverwaltung, hielt die "Herrengedinge"<br />

ab, verteilte die Steuern auf die einzelnen Kirchspiele, setzte die Schöffen und Vorsteher<br />

der Dingstühle und die Vorsteher der Kirchspiele ein, konnte auch ins Gerichtswesen<br />

eingreifen.<br />

Er wurde vom Kellner bzw. vom Rentmeister unterstützt. Dieser verwaltete den<br />

Grundbesitz und die Gefälle des Herzogs. Er war also vorzugsweise mit der Finanzverwaltung<br />

der Einkünfte aus dem Domanialbesitz des Landesherrn betraut, zog<br />

auch die übrigen Steuern ein und war ferner für die Ordnung innerhalb des Amtes<br />

zuständig.<br />

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war das Amt des Kellners weitgehend mit dem<br />

Richteramt gekoppelt. Die Gerichte waren amtsweise organisiert. Zu den drei "Amt-<br />

Lülsdorfer" Dingstühlen kam das "Löwenbergische" Gericht zu Rheidt.<br />

Ein Dingstuhl wurde in der Regel von sieben Schöffen besessen, die unter dem<br />

Vorsitz des Richters tagten. 25<br />

Die Dingstühle verfügten über ein eigenes <strong>Sieg</strong>el. Die Gerichtskiste oder Gerichtstruhe,<br />

darin das Gerichtsbuch und alle anderen Gerichtsakten, wurden in der<br />

Regel im Kirchturm aufbewahrt, der im Eigentum der Zivilgemeinde stand und dem<br />

auch andere öffentliche Aufgaben vorbehalten waren, u. a. der Glockenruf zu den<br />

allgemeinen Diensten.<br />

Dem jeweiligen Gericht war als Sekretär der Gerichtsschreiber beigegeben wie ebenso<br />

ein Gerichtsbote.<br />

Die Aufgaben der Schöffen waren vielfältig:<br />

Sie waren bei den ordentlichen und den anberaumten Gerichtstagen anwesend, tätigten<br />

Kaufverträge, waren für die Steuereintreibung verantwortlich, hatten die unangenehme<br />

Pflicht, Zwangsversteigerungen durchzuführen, wurden bei der Rekrutierung<br />

der jungen Männer eingesetzt, wurden zur Verfolgung von Deserteuren<br />

befohlen und zum Einzug von Kontributionen herangezogen, hatten Strafverfahren<br />

zum Abschluss zu bringen, vermittelten in Rechtsstreitigkeiten, verfassten und bestätigten<br />

Testamente, trugen den Verkauf von Immobilien ins Schlichtbuch 26 ein<br />

25) Ursprünglich war der Schultheiß von Porz für uns als Richter zuständig, später der Lülsdorfer<br />

Richter.<br />

26) Das Schlichtbuch vertrat ehemals das Kataster, war also das amtliche Grundstücksverzeichnis.<br />

207


und erledigten dergleichen Aufgaben mehr. Der Dingstuhl hatte also zum Teil die<br />

Funktion eines heutigen Amtsgerichts.<br />

Die Schöffen wurden aus den Bewohnern der gerichtszugehörigen Ortschaften bestellt.<br />

Zum <strong>Bergheim</strong>er Dingstuhl stellte das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> 5, das Kirchspiel<br />

Mondorf 2 Schöffen.<br />

Die Schöffen waren ehrenamtliche, nicht beamtete und nicht in festem Gehalt stehende<br />

Gerichtsmitglieder. Als Entschädigung für ihre Dienste erhielten sie eine kleine<br />

Vergütung aus den gerichtlichen Gefällen, sie brauchten keine Herrenhühner zu<br />

zahlen und waren von Jagd- und Herrendiensten befreit. 27<br />

Die verschiedenen Abgaben, die die Dorfbewohner aufzubringen hatten, waren<br />

meist sehr belastend.<br />

Dreimal im Jahr wurde der Schatz, eine direkte Steuer auf den Grundbesitz, eingezogen<br />

- als Lichtmessbede, Maibede und Herbstbede. Der Schatz wurde ursprünglich<br />

in Naturalien in den "Keller" des Amtssitzes geliefert. Der Verwalter jener Abgaben<br />

hieß darum der "Kellner". Im 18. Jahrhundert wurde diese Steuer in Geld eingezogen.<br />

Auf die bäuerlichen Anwesen kam ferner die Lieferung des Futterhafers zu, der<br />

u. a. der Versorgung der herrschaftlichen Pferde diente.<br />

Zur Unterhaltung des Militärs und der Gesandtschaften und anderer Verpflichtungen<br />

des Herzogtums verlangte die Landesregierung die jährliche Steuer, die die<br />

jülich-bergischen Landstände einforderten. Sie wurde Jahr um Jahr nach Bedarf neu<br />

festgesetzt und konnte die Grundsteuer, den Schatz also, um das 6-fache übersteigen.<br />

So betrug beispielsweise 1784 die auf das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> fallende <strong>Jahre</strong>ssteuer<br />

1268 Reichstaler, 42 Albus, 9 Heller. 28<br />

Auf Wein, Bier und Branntwein kam eine indirekte Abgabe, eine Alkoholsteuer.<br />

Dazu kamen die Zolleinkünfte, der Landzoll aus Mondorf, der Wasserzoll (<strong>Sieg</strong>zoll)<br />

zu <strong>Bergheim</strong>, die zuletzt ein Generalzollpächter vereinnahmte.<br />

Und endlich mussten die Eingesessenen des Kirchspiels <strong>Bergheim</strong> an den Zehntherrn,<br />

die <strong>Sieg</strong>burger Benediktinerabtei, den Zehnt, den 10. Teil der Erträge aus der<br />

Getreide-Erzeugung und der Wein-Ernte, abführen. 29<br />

Wenn die Steuern nicht gezahlt wurden bzw. nicht aufzubringen waren, kam es in<br />

der Regel zur Zwangsversteigerung. 30<br />

208<br />

27) Näheres über die <strong>Bergheim</strong> betreffende bergische Amtsverwaltung bei Brodeßer, Heinrich:<br />

Das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, Troisdorf 1999.<br />

28) Dazu Olligs/Classen: Lülsdorf am Rhein, Lülsdorf 1951, Sp. 252 – 257.<br />

29) Brodeßer, Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, wie oben Anm. 27.<br />

30) Wie vor.


Die Dorfbewohner und das Nachbarrecht<br />

Unsere Dorfbewohner lebten als freie Menschen im Herzogtum Berg, waren in der<br />

Dorfgemeinschaft als einer großen Nachbarschaft zusammengeschlossen und nannten<br />

sich daher Nachbarn. Sie nahmen Einfluss auf des Geschehen im Dorf, das<br />

durch feste Satzungen geregelt war.<br />

Ihr Verhältnis zum Landesherrn war durch altüberlieferte Rechtssatzungen festgeschrieben.<br />

Diese seit alters geltenden Gewohnheitsrechte wurden ursprünglich bei<br />

den "Gedingen", den Gerichtsversammlungen, mündlich vorgetragen und auf diese<br />

Weise tradiert. Im ausgehenden Mittelalter ging man jedoch daran, sie schriftlich zu<br />

fixieren, um sie für die Zukunft zu sichern und vor missbräuchlicher Handhabe zu<br />

bewahren. "Aus dem Wissen" hervorgeholt und nach bestem Gewissen niedergeschrieben,<br />

wurden sie als "Weistümer" bezeichnet. 31<br />

Die Weistümer legten u. a. die Rechte des Landesherrn fest, anerkannten ihn als<br />

"Gewaltherr", dem die Rechtsprechung zustand, der über "Hals und Bauch" richtete<br />

- über Leben und Tod entschied -, der für Ordnung in seinem Herrschaftsbereich<br />

sorgte, in dessen Namen die Grenzen und Grenzzeichen innerhalb der Gemarkung<br />

kontrolliert wurden, der für den Schutz der Untertanen aufkam, der Maße und Gewichte<br />

festsetzte und überprüfen ließ, der Gebote und Verbote erlassen konnte, der<br />

über den "Glockenschlag" verfügte, d. h. zum Heeresdienst aufrief, zur Versammlung<br />

oder zum Gericht befahl u.a.m.. Das für uns zuständige landesherrliche Weistum<br />

datiert auf den 05. Mai 1579. 32<br />

Das <strong>Bergheim</strong>er Nachbarrecht wurde im Weistum vom 16. Juni 1577 festgehalten.<br />

33<br />

Darin lesen wir, dass der Turmhof den Baurmeister, den Vorsitzenden des Bauerngerichtes<br />

stellt. Ihm ist gestattet, für seine Bauernwirtschaft 4 Pferde zu halten. Der<br />

Fronhof stellt einen Geburen, einen Bauerngerichtsschöffen. Ihm stehen 3 Pferde<br />

zu. Dem Hammerhof steht ein Gebur zu. Er darf 2 Pferde halten. Noch 4 weiteren<br />

Höfen wird ein Gebur zugestanden. Ihnen ist gestattet 1 Pferd zu halten.<br />

Die größeren Bauerngüter waren offensichtlich aus den Mansen eines ehemaligen<br />

Grundherrn hervorgegangen und genossen immer noch besondere Vorrechte.<br />

Sie wurden von Halbwinnern bewirtschaftet, mit denen in der Regel der Gutsherr<br />

Pachtverträge abschloss, die auf 12 <strong>Jahre</strong> befristet waren, aber zumeist verlängert<br />

oder gar den Erben weitergegeben wurden.<br />

31) Darüber belehrt uns ein Weistum des Altenforstes von 1486, HStAD, <strong>Sieg</strong>burg, Akten 230,<br />

26 ff: Dye gedechtnisse der mynschen vergeyt, dye geschryuen boichstauen auer blyuen“ - Die<br />

Gedächtnisse der Menschen vergehen, die geschriebenen Buchstaben aber bleiben.<br />

32) HStAD, Abtei <strong>Sieg</strong>burg, Nr. 88 - wörtlich wiedergegeben bei Brodeßer, Heinrich in TJH<br />

III 1973, 109 ff.<br />

33) HStAD, Nesselrode-Ehreshoven, Nr. 2081 - Abbildung des Originaltextes in TJH V 1975,<br />

S. 9 - 13.<br />

209


Die Halfen erlangten auf diese Weise einen gewissen Wohlstand, genossen innerhalb<br />

der Dorfgemeinschaft hohes Ansehen und wurden daher mit den wichtigsten Ämtern<br />

betraut. Sie bildeten als "Meistbeerbte" die Oberschicht unter den dörflichen<br />

Nachbarn. Sie waren in gewissem Sinne "gebildet", waren des Lesens, Schreibens<br />

und Rechnens kundig, führten daher über die Erträge ihrer Wirtschaft, über Verkauf<br />

und Einnahmen, über die Anstellung der Knechte und Mägde, über Anschaf-<br />

210<br />

Abbildung 5: Das <strong>Bergheim</strong>er Weistum von 1579


fungen, Bautätigkeiten und dergleichen Tagebuch. Sie kannten sich in Geld- und<br />

Rechtsgeschäften aus und traten zuweilen als Geldverleiher auf. Schied einmal der<br />

Halbwinner aus der Bewirtschaftung eines Herrengutes aus, verfügte er über eigenen<br />

umfassenden Grundbesitz und behielt die Bezeichnung "Halfe" bei.<br />

Die Bauernwirtschaft der Herrenhöfe wurde mit mehreren Pferden betrieben. Und<br />

da im übrigen alle Arbeit mit der Hand getätigt werden musste, erforderte ein Hof<br />

viele Arbeitskräfte, ein umfangreiches Personal. Die Mitarbeiter wurden durch <strong>Jahre</strong>sverträge<br />

verdingt. Der Dingtag fiel entweder in den Herbst zu Martini, meistens<br />

jedoch ins Frühjahr auf den Lichtmesstag am 02. Februar.<br />

Das Personal war in eine feste Rangordnung eingebunden. Den männlichen Mitarbeitern<br />

stand der Meisterknecht vor, der über den Pferdeknecht, den Arbeitsknecht,<br />

den Enk (Kleinknecht) und den Busselsjung verfügte. Bei den Frauen war es die<br />

Großmagd, die der Magd und dem Bunnes (der Kleinmagd) vorstand.<br />

Zu den arbeitsintensiven Zeiten der Aussaat und der Ernte und zu besonderen Anlässen<br />

wurden zusätzliche Hilfskräfte im Tages- oder Stundenlohn oder Akkord eingestellt.<br />

Zwischen den Großgütern befanden sich die Anwesen der übrigen Bauern, der<br />

Ackerer, Handwerker und Gelegenheitsarbeiter. Sie besaßen zumeist Grund und<br />

Boden, hatten ihren eigenen Hof mit Haus, Stall, Scheune und Hausgarten. Sie bestellten<br />

ihren eigenen Acker, vielleicht auch Pachtland, nutzten ihre Wiesen, erzeugten<br />

Ackerfrüchte und hielten Vieh, Kühe, Schweine, Hühner.<br />

Die Dorfsatzung regelte die Bestellung und Entlohnung der Schützen, die die Gemarkung<br />

zu überwachen hatten, und der Hirten, die das Vieh in der Allmende, der<br />

gemeinsamen Weide, und nach der Ernte in der Brache hüteten. Die Dorfschaft<br />

gewährte ihnen einen gesicherten Lohn.<br />

Das Nachbarweistum legte ferner die Aufgaben des Offermanns, des Küsters, fest,<br />

der nicht nur die Kirche zu versorgen hatte, sondern auch die Glocken zu gemeindlichen<br />

Zwecken bedienen musste und <strong>ev</strong>entuell die Kinder zu unterrichten hatte.<br />

Ein besonderes Auge wurde auch und vor allem auf die Wahrung der Grenzen<br />

und die Wartung der Dorftore und Umzäunungen gelegt. Zu den Pflichten aller<br />

Nachbarn gehörte es nämlich, die Umzäunung des eigenen Hofgeländes anzulegen<br />

und zu unterhalten, aber auch den Dorfzaun oder die Dorfhecke als Schutz gegen<br />

das in der Brache weidende Vieh zu bauen und instand zu halten. Letztere trennte<br />

die Hausgärten und Weinfelder innerhalb des Dorfes von der offenen Feldmark. In<br />

der Dorfumzäunung befanden sich die Dorftore, Stiegel und Schalten, die stets geschlossen<br />

sein mussten und nur beim Passieren mit Vieh und Ackergerät geöffnet<br />

werden durften. Regelmäßig war die Dorfhecke in einem gemeinsamen Gang sämtlicher<br />

männlicher Nachbarn zu besichtigen.<br />

Auch musste die Gemarkungsgrenze im sogenannten Bannbegang von allen Nachbarn<br />

kontrolliert werden, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass die Grenzzeichen,<br />

Steine und "Malbäume", deutlich erkennbar waren. Die Verletzung der<br />

Grenzmarken wurde streng geahndet. Zum Bannbegang wurden die Knaben des<br />

211


212<br />

Abbildung 6: <strong>Bergheim</strong>er Nachbarweistum von 1577


Dorfes mitgeführt und ihnen die einzelnen Grenzpunkte mit rigorosen Methoden<br />

eingebläut.<br />

Ferner mussten die Straßen und Wege in gemeinsamer Arbeit angelegt, befestigt und<br />

in gangbarem bzw. befahrbarem Zustand gehalten werden.<br />

Die Nachbarschaft baute die Brunnen und unterhielt sie.<br />

Ungeschriebene Pflicht war, dem Nächsten zu helfen, sei es in einer Notsituation, im<br />

Krankheits- und Sterbefall - eine staatliche Sozialhilfe gab es nicht -, beim Hausbau,<br />

bei jeder Tätigkeit, die der Nachbar nicht alleine bewältigen konnte. Nachbarschaftshilfe<br />

war unentbehrlich.<br />

In der Nachbarschaft wurde aber auch gemeinsam gefeiert, bei Kindtaufen, Hochzeiten,<br />

bei Dorffesten, bei allen erfreulichen Ereignissen. Ein gutes und gedeihliches<br />

Zusammenleben innerhalb der Dorfgemeinschaft konnte nur bei einem gesunden<br />

Nachbarschaftsgeist funktionieren.<br />

Wie vor erwähnt, wurde der Ort von einer dichten Hecke umgeben, der Fruthecke<br />

("Vrottheck"). Sie verlief in weitem Bogen um den Siedlungskern und schloss die<br />

Hausgärten, Bleichen (kleinere Ackerstücke, Gemüseäcker) und die vielen Weingärten<br />

ein. Sie erstreckte sich in etwa im Zuge der heutigen Lohrbergstraße, Wolkenburgstraße,<br />

Markusstraße, Bahnlinie, Oberstraße, Gronewaldstraße zum <strong>Sieg</strong>hochufer.<br />

Bei den Durchlässen - Fringsstiegel, Flachtenstiegel, Schildchen - standen<br />

Wegekreuze unter einem Krausbaum, dem Kreuzbaum.<br />

Heute noch markieren solche den ehemaligen Verlauf der Dorfumzäunung: Das<br />

Schumacherskreuz unter der Kastanie bei der Schule, das Berggasser oder Rote<br />

Kreuz 34 am Kreisverkehr zum Kalkofen unter einer Linde, das Abgestorbenenkreuz<br />

am "Krausacker" (Kreuzacker) bzw. am Ausgang der Oberstraße unter einer Kastanie.<br />

Bei Flurbereinigungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Hecke verschwunden;<br />

sie hatte inzwischen ihre Bedeutung verloren, als keine Brachweide<br />

mehr betrieben wurde. Die Kreuze sind geblieben, da sie bei Prozessionen als Sakramentsaltar<br />

gebraucht werden. Und die Krausbäume ergrünen jedes Frühjahr erneut<br />

in alter Pracht.<br />

34) Es war rot angestrichen.<br />

213


Die <strong>Bergheim</strong>er Fischereigerechtsame 35<br />

Die <strong>Bergheim</strong>er B<strong>ev</strong>ölkerung bestand also aus Landleuten, die vom Ackerbau lebten.<br />

Innerhalb der Nachbarschaft gab es aber zudem eine besondere Berufsgruppe,<br />

die zusätzlich den Fischfang in den Gewässern der mündenden <strong>Sieg</strong> und dem zugehörigen<br />

Rheinstück betrieb.<br />

Wir können davon ausgehen, dass die landnehmenden Franken bereits die zu Füßen<br />

der Siedlung vorbeifließende <strong>Sieg</strong> befischten. Unklar bleibt, wie die damaligen<br />

Rechtsverhältnisse aussahen. Galt die Fischerei ausschließlich als königliches Regal?<br />

Standen die fischenden Dorfleute in einem gewissen Lehnsverhältnis zu den merowingischen<br />

Königen? Übte eine altfreie B<strong>ev</strong>ölkerung die Fischerei als Naturalrecht<br />

aus? Wir wissen es nicht. Wir vermuten aber, dass im 10. Jahrhundert die Fischerei<br />

mit den Vilicher Mansen verknüpft war. Die Grundholden auf den Vilicher Hufen<br />

mögen gemeinsam die Fischerei betrieben haben. Die Zugfischerei erforderte stets<br />

eine Vielzahl von Teilnehmern, eine starke Mannschaft kräftiger Männer.<br />

Wenn nun das königliche Diplom von 987 36 dem Stift Vilich alle bekannten, aber<br />

in der Urkunde nicht näher bezeichneten Rechte bestätigte, muss damit auch die<br />

Rhein-<strong>Sieg</strong>-Fischerei eingeschlossen werden. Somit mögen die <strong>Bergheim</strong>er Fischer<br />

zu Recht dieses Datum als Fixpunkt für ihre Gerechtsame betrachten. Allein daraus<br />

kann nicht zweifelsfrei geschlossen werden, dass zwei Drittel des Fischfanges im<br />

Eigentum einer festen Berufsgruppe standen. Wir nehmen vielmehr an, dass das<br />

Fischereirecht als Ganzes bei Vilich lag. Vom Ertrag stand dem Stift aber nur ein<br />

Drittel zu. 37 So scheint sich das Verhältnis zwischen dem Stift und den praktizierenden<br />

Fischern lehnsähnlich abgespielt zu haben. 38 Wir sehen hierin eine pragmatische<br />

Lösung: Das Damenstift konnte die Fischerei nicht selbst ausüben; es war auf die<br />

Arbeit erfahrener Berufsfischer angewiesen.<br />

Die regelmäßige Fischlieferung bedeutete für das Stift einen wichtigen Beitrag zur<br />

214<br />

35) Die hierzu einschlägige Literatur:<br />

Brodeßer, Heinrich: Die Fischerei-Bruderschaft zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, Niederkassel - Rheidt<br />

1987.<br />

Engels, Hanns-Joachim:<br />

A. Das Fischerei-Privileg an der unteren <strong>Sieg</strong>, HblS 89, 1965, S. 104 ff.<br />

B. Erbfolge und Wappen der Fischerei-Bruderschaft zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, HblS 93, 1967, S.<br />

49 ff.<br />

Giersiepen, Helga: Das Kanonissenstift Vilich, Bonn 1993.<br />

Gronewald, Johann: Geschichte und Satzung der <strong>Bergheim</strong>er Fischerei-Bruderschaft, Troisdorf<br />

1927, 2. Auflage, <strong>Sieg</strong>burg 1962.<br />

36) S. Anm. 11.<br />

37) Im Diplom König Konrads III. von 1144 - s. Anm. 13 - heißt es dazu ausdrücklich: ...<br />

omnium que capiuntur tertia pars est monasterii - von allem, was gefangen wird, gehört der 3.<br />

Teil dem Kloster.<br />

38) Dazu Giersiepen, S. 196 ff.


Lebensmittelversorgung und sollte ausschließlich für den Unterhalt des Konvents<br />

verwendet werden. 39<br />

Erst 1484 finden die hiesigen Fischer in einem Kammergedingsweistum als "die<br />

Fischer vann Berchem" schriftliche Erwähnung 40 . Und im Fischereigedingsprotokoll<br />

vom Montag nach Weißen Sonntag des <strong>Jahre</strong>s 1530 werden sie erstmals namentlich<br />

aufgeführt. 41<br />

In den Jahrhunderten zuvor wird sich allmählich eine Sozialorganisation herausgebildet<br />

haben, die sich im Laufe der Zeit zu einem zunftähnlichen Zusammenschluss<br />

entwickelte 42 , zu einer "fraternitas", die sich Fischereibruderschaft nannte.<br />

Die Zugehörigkeit zur Bruderschaft wurde - und wird noch immer - von den Vätern<br />

auf ihre ehelichen Söhne vererbt, indem sie "ihre Gerechtigkeit tun", d. h. sich ins<br />

Bruderschaftsregister einschreiben lassen und den Fischereid leisten, der zur Einhaltung<br />

der Bruderschaftsordnung (und bis zur Aufhebung des Kanonissenstifts zur<br />

Treue und zum Gehorsam gegenüber der Vilicher Äbtissin) verpflichtet.<br />

Zu den Pflichten gehörte die Teilnahme an den Kammergedingen, die jährlich dreimal<br />

stattfanden, zu Dreikönige, Ostern, Johannes Baptist. Dazu kam noch das Fischergericht<br />

im März, das zu Gertrudis in der <strong>Bergheim</strong>er Niederung tagte.<br />

Die Äbtissin des Vilicher Damenstifts war also die Zunftherrin, die zu den Gedingen<br />

der stiftischen Kammer, zur Verwaltungsversammlung, befahl.<br />

Der Gang nach Vilich war sicherlich nicht immer eine erfreuliche Angelegenheit. Er<br />

unterstrich die Abhängigkeit der Fischer von der Äbtissin bzw. dem Kanonissenstift<br />

und verweist auf das lehnsartige Verhältnis zur ehemaligen Grundherrschaft. Während<br />

die stiftischen Mansen in <strong>Bergheim</strong> längst ihre Lehnspflicht abgestreift hatten,<br />

blieben die Fischer bis zur Skälarisation an Vilich gebunden.<br />

Im Jahr 1555 ließ der Herzog von Berg in der Zeit vom 07.08. bis 14.11. sein Herzogtum<br />

"erkunden". Im damals verfassten Erkundigungsbuch lesen wir:<br />

"Berchem. Die fischer van Berchem fischen den Rhein als ir eigen gut van<br />

Mondorf gegen die Kirchgaß an der bergischen seiten hinuf und langs die II Stiften<br />

Vilig (Vilich) und Rindorf (Schwarzheindorf) bis an die K<strong>ev</strong>ergaß (in Beuel), welchs<br />

mit in die vurgenannte vischerie in der <strong>Sieg</strong>en gehort. Item die Vischerie in der <strong>Sieg</strong>en,<br />

dar die vischer van Laer (<strong>Sieg</strong>lar) wenden nach ußweisung leegen und peelen,<br />

haben die fischer van Berchem van alters her gehat und gefischt als ir eigen gut biß<br />

zu Mondorff gegen die Kirchgaß, beheltlich der frawen van Vilig irer gerechtigkeit,<br />

nemblich den Illten visch, oder wie die vischer mit ir gewerden." 43<br />

39) So die Urkunde vom 26. Juli 1311 bei Lacombleth, Th. J.: Urkundenbuch für die Geschichte<br />

des Niederrheins, 4 Bände, Düsseldorf 1840 - 1858, hier Bd. III 109.<br />

40) HStAD, Vilich, Akten 9/1.<br />

41) HStAD, Vilich, Akten 47 VII fol. 5.<br />

42) Vgl. Engels, A., S. 108.<br />

43) Extrakt auß dem Bergischen erkundigungsbuch de anno 1555 - in den Akten des Archivs<br />

der Bruderschaft BFB 1/0.<br />

215


Diese Aussagen - "von alters her" und "ihr eigen gut" - dürfen nicht überbewertet<br />

werden. Sie sind als "Formel" zu betrachten und können über den Vilicher Anspruch<br />

nicht wegtäuschen.<br />

Der Herzog von Berg versuchte natürlich seine bergischen Untertanen in <strong>Bergheim</strong><br />

gegenüber "auswertigen Ansprüchen" aufzuwerten. Die Tatsache, dass die Vilicher<br />

Äbtissin die Herrin über die Fischerei an Rhein und <strong>Sieg</strong> war, ist nicht zu übersehen.<br />

Sie dokumentierte diesen Anspruch, indem sie die Fischer unter Eid nahm.<br />

Dieser Rechtsanspruch auf die Fischerei innerhalb genau beschriebener Grenzen<br />

wird zudem in einer Notariatsurkunde vom 12. Januar 1593 präzise formuliert, wenn<br />

es da heißt: "... Item einer Ehrwürdigen frawen Hochheit vndt Gerechtigkeit der<br />

fischereien vndt jagdt fanget ahn..." Es folgen die einzelnen Grenzpunkte von der<br />

Koffergasse bei Beuel (oberhalb der Kennedy-Brücke) bis Mondorf an den Dorfzaun<br />

bei der Kirchgasse und die <strong>Sieg</strong> hoch bis <strong>Sieg</strong>lar zur Hangenden Mühle. In<br />

diesem Bezirk habe niemand das Recht zu fischen und zu jagen. Bei Zuwiderhandlungen<br />

"haben Ihre Ehrwürden (die Äbtissin) macht denselben zu strafen". 44<br />

216<br />

44) HStAD, Vilich, Urk. 138.<br />

Abbildung 7: Das <strong>Bergheim</strong>er Fischerhaus


Die <strong>Bergheim</strong>er Fischer haben dem nie widersprochen, sondern an diesen Grenzen<br />

festgehalten, innerhalb derer sie ihre eigene Fischerei gesichert glaubten.<br />

Als die vorbeschriebenen Fischereigrenzen von den Nachbarfischereien in Frage gestellt<br />

wurden, kam es zu heftigen Streitigkeiten, die juristisch ohne klare Ergebnisse<br />

ausgefochten, von den praktizierenden Fischern aber in "handfesten Kämpfen" ausgetragen<br />

wurden. Hier fühlten sich Stift und Bruderschaft gemeinsam gefordert. 45<br />

Die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts beendete das Zusammenspiel von<br />

Damenstift und Bruderschaft.<br />

Am 18. März 1804 wurde das Vilicher Kanonissenstift durch den neuen Landesherrn<br />

von Napoleons Gnaden, den Fürsten Friedrich August von Nassau, aufgelöst.<br />

Als die Rheinlande, darin das Gebiet der unteren <strong>Sieg</strong>, durch den Wiener Kongress<br />

dem Königreich Preußen zugesprochen wurden, gelangte der "3. Fisch" an den<br />

preußischen Fiskus.<br />

Für die <strong>Bergheim</strong>er Fischer entfiel der Gang zum Vilicher Kammergeding. Eine<br />

neue "Bruderschaftsordnung" wurde fällig. Die Neufassung der Statuten wurde zu<br />

Johann Baptist 1843 beschlossen.<br />

Wenige <strong>Jahre</strong> später konnten die Fischer das "Vilicher Drittel" vom preußischen Staat<br />

käuflich erwerben. Mit dem 23. Juni 1850 fiel der "3. Fisch" an die Bruderschaft, die<br />

dazu einen Kaufpreis von 600 Talern aufbrachte und damit zum Eigentümer der<br />

Fischereigerechtigkeit innerhalb der<br />

alten Grenzen wurde.<br />

Gegen alle folgenden Widerstände -<br />

die Zünfte und Gilden wurden gegen<br />

Ende des 19. Jahrhunderts von Staats<br />

wegen aufgehoben - konnte sich die<br />

Bruderschaft durchsetzen und ihren<br />

zunftgemäßen Status erhalten. Wie<br />

früher vererben die Väter die Fischereigerechtsame<br />

auf ihre Söhne, versammeln<br />

sich zu Dreikönige und St.<br />

Johann Baptist zum Geding, das nun<br />

unabhängig von äußeren Zwängen in<br />

eigener Regie stattfindet, fassen ihre<br />

Beschlüsse, genießen dort ihre Fischbrötchen<br />

mit Pfeffer und Salz und<br />

den Wein und wissen sich nunmehr<br />

im alleinigen Besitz der alten Fischereigerechtigkeit.<br />

Abbildung 8: Wappen der <strong>Bergheim</strong>er Fischerei-<br />

Bruderschaft<br />

45) Näheres dazu bei Brodeßer: Die Fischerei-Bruderschaft an der <strong>Sieg</strong>, S. 38 – 62.<br />

217


St. Lambertus - Kirche und Pfarrgemeinde<br />

St. Lambert mag bereits zur karolingischen Zeit als Eigenkirche des Königs oder<br />

Gaugrafen entstanden sein. Darauf verweist die Patrozinienforschung. 46 Sehr früh<br />

schon muss die Hofeskirche mit Tauf- und Pfarrrecht ausgestattet worden sein. Wir<br />

wissen nicht wann. Unser alter klobiger Taufstein aus Basaltlava, der zu den sehr frühen<br />

Tiegeltypen zählt, verrät ein hohes Alter und mag aus jener Zeit der Pfarrentstehung<br />

stammen. 47 In den Gründungsurkunden der <strong>Sieg</strong>burger Benediktinerabtei von<br />

1064 finden wir die erste schriftliche Erwähnung der <strong>Bergheim</strong>er Kirche und des<br />

Ortes. 48 Darin finden wir bestätigt, dass Erzbischof Anno II. dem neu gegründeten<br />

Kloster die Kirche und den Zehnt sowie Hofesbesitz in <strong>Bergheim</strong> vermacht hat. 49<br />

218<br />

Abbildung 9: <strong>Sieg</strong>el der <strong>Bergheim</strong>er Kirchherren: St. Michael mit<br />

dem Drachen (HStAD Urk. Altenberg 398)<br />

46) Dazu Rutt, Theodor: Land an <strong>Sieg</strong> und Rhein, Bonn 1960, S. 97. Siehe auch Korth, Leonard:<br />

Die Patrocinien der Kirchen und Kapellen im Erzbistum Köln, Düsseldorf 1904, S. 113 ff.<br />

47) Clemen/Renard: Die Kunstdenkmäler des <strong>Sieg</strong>kreises, Düsseldorf 1907, S. 17, hält ihn für<br />

eine Arbeit des 11. - 12. Jahrhunderts. Seiner schlichten Form nach dürfte er jedoch älter sein.<br />

48) HStAD, <strong>Sieg</strong>burg, Urk. 4, 5, 6, 7 - veröffentlich bei Lacombleth, Urkundenbuch, und<br />

Wisplinghoff, Erich: Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei <strong>Sieg</strong>burg, <strong>Sieg</strong>burg<br />

1964.<br />

49) „aecclesia in Beretheim (gemeint ist zweifellos unser <strong>Bergheim</strong>) cum decimis et dotali<br />

manso“


Die <strong>Bergheim</strong>er Kirche wurde zugleich der <strong>Sieg</strong>burger Abtei incorporiert. Der Abt<br />

besetzte die Pfarrstelle nach Möglichkeit mit einem Benediktiner aus <strong>Sieg</strong>burg, er<br />

zog den Zehnt ein und genoss die Einkünfte und Dienste aus dem Fronhof. 50<br />

Durch diese Bindung an die Abtei waren die <strong>Bergheim</strong>er verpflichtet, den Bau der<br />

<strong>Sieg</strong>burger Pfarrkirche mit Arbeitskräften und geldlichen Mitteln zu unterstützen.<br />

Dem widersetzten sich die hiesigen Kirchspielsleute. Es kam zum Rechtsstreit. Der<br />

<strong>Bergheim</strong>er Pfarrer wandte sich an den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg,<br />

der 1169 die <strong>Bergheim</strong>er von der Kirchbaupflicht in <strong>Sieg</strong>burg befreite, von jeglicher<br />

Arbeit und finanziellem Beitrag, ihnen aber dafür die jährliche Lieferung einer<br />

Wachskerze im Werte von 10 Dortmunder Münzen zu Allerheiligen auftrug. 51<br />

Im 13. Jahrhundert fasste das alte unter dem Patronat der <strong>Sieg</strong>burger Abtei stehende<br />

Gotteshaus, wahrscheinlich ein Holzbau, nicht mehr die angewachsene Zahl der<br />

B<strong>ev</strong>ölkerung. Vielleicht war der Bau auch marode geworden. Jedenfalls wurde er im<br />

<strong>Jahre</strong> 1248 abgerissen und an seiner Stelle ein Neubau errichtet. 52 Interessanterweise<br />

wurde damals das Lambertus-Patrozinium beibehalten wie ebenso bei späteren Umbauten<br />

und Neubauten bis in unsere Tage.<br />

Das neue, nunmehr steinerne Gotteshaus wurde dem Geiste jener Zeit entsprechend<br />

im romanischen Stil errichtet und war im Ursprung vermutlich ein einschiffiger<br />

Saalbau. Aber bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche erweitert<br />

und in gotischen Bauformen umgebaut. So entstand eine dreischiffige Halle mit<br />

verputzter Flachdecke aus Holz, im Hauptschiff 12 m lang, 5,50 m breit und fast 9<br />

m hoch, im rechten Seitenschiff ebenso lang und hoch und halb so breit, im linken<br />

Seitenschiff gleichgeartet, doch um die dem Chor seitlich zugeordnete Sakristei entsprechend<br />

kürzer. Dem Langhaus war nach Osten eine gewölbte gotische Choranlage<br />

mit Fünfachtelschluss zugefügt. Im Westen war dem Baukörper der Kirchturm<br />

vorgesetzt. 53<br />

Mit der Gotisierung wurde eine für die damalige Zeit typische Wandmalerei aufgetragen,<br />

die später übertüncht, zuletzt aber bei Abrissarbeiten im 19. Jahrhundert im<br />

Chor wiederentdeckt wurde. Der Bilderzyklus zeigte im Gewölbe die Passion und<br />

Auferstehung Christi und auf der südlichen Chorwand das Jüngste Gericht. 54 Die<br />

50) S. dazu Delvos, S. 350.<br />

51) Die Urk. im damaligen Provinzialarchiv, abgedruckt bei Müller, Aegidius: <strong>Sieg</strong>burg und der<br />

<strong>Sieg</strong>kreis, Bd. I, <strong>Sieg</strong>burg, 1859, Anhang XXXVII ff.<br />

52) So Gronewald, <strong>Bergheim</strong>er Schulchronik I., im Stadtarchiv Troisdorf, S. 42 - 52, und nach<br />

Tagebuchaufzeichnungen Gronewalds unter Berufung auf Cardauns - ohne nähere Angabe der<br />

Quelle.<br />

53) Näheres dazu bei Clemen/Renard, Kunstdenkmäler, S. 17, und in der Pfarrchronik <strong>Bergheim</strong>,<br />

im Pfarrarchiv.<br />

54) Eine ausführliche Würdigung der Freskomalereien bei Brodeßer, Heinrich: Die vergangene<br />

„bunte Kirche“ zu <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, in TJH XVIII, 1988, S. 71 ff.<br />

219


220<br />

Abbildung 10: Freskomalerei auf der Seitenwand des<br />

Chores: Das Jüngste Gericht, Zustand nach der Freilegung<br />

um 1875.


Wandbemalungen im Langhaus sind beim Abriss der alten Kirche verloren gegangen<br />

wie ebenso die Bebilderung des Chorraumes, die wenigstens abgezeichnet und<br />

beschrieben uns überliefert wurde.<br />

Der Kirche im Westen vorgelagert stand das Pastorat, ein in Fachwerk ausgeführtes<br />

stattliches Pfarrhaus.<br />

Über die Stellung des Pastors und die Verwaltung des Kirchspiels, zu dem die Honschaft<br />

Müllekoven gehörte, unterrichtet ein Weistum von 1579. 55<br />

Unter 8. wird dem <strong>Sieg</strong>burger Abt zugestanden, "der zehendt naß vnd drugh zue<br />

Bercheim vnd Mullinckhouen, waß karst vnd pflugh bricht in feldt vnd weingardtt."<br />

9. Item. Dagegen soll der Abt jährlich dem Pastor zu <strong>Bergheim</strong> ein Fuder Weißwein<br />

und 20 Malter aus dem Zehnt überlassen bzw. von seinen Einkünften abzweigen.<br />

Ferner soll er für die Kirche den "halben ollichßbrandt" geben, den Kirchboten stellen,<br />

die Zuchttiere, "Ochß, Eber, Buck", auch ein Füllen halten und eine Lehmgrube<br />

zur allgemeinen Bedienung anbieten.<br />

In der seelsorgerischen Betreuung seiner Pfarrkinder wurde der <strong>Bergheim</strong>er Pastor<br />

von Benefiziaten, "Frühmessler", unterstützt.<br />

Im Jahr 1504 stifteten Propst Gerhard von Plettenberg und seine Schwester Jutta<br />

zu <strong>Bergheim</strong> einen Marienaltar bzw. eine Vikarie. 56 Der Inhaber dieses Benefiziums<br />

erhielt aus der Stiftung eine jährliche Rente von 21 Gulden zu je 4 Mark und aus der<br />

Verpachtung eines Weingarten 5 Ohm Wein, 10 Hühner und 10 Schilling, ferner 5<br />

Mark für die Beleuchtung des Altares. Zum Benefizium gehörte ein Wohnhaus, in<br />

dem der Benefiziat persönlich zu "residieren" hatte. Am Altar las der Priester vier<br />

Wochenmessen und vermutlich an den Sonn- und Feiertagen die Frühmesse. Die<br />

Vikarie-Stelle wurde vom Adelssitz in Müllekoven besetzt, der über die Familie von<br />

Plettenberg, danach von Zweiffel zuletzt 1600 an den Deutschen Orden fiel. Die<br />

Stiftung ist untergegangen, vermutlich in den Wirren der Zeit der Französischen<br />

R<strong>ev</strong>olution; der Marienaltar ist indessen bis heute erhalten geblieben.<br />

Eine zweite Vikarie wurde 1770 vom <strong>Sieg</strong>larer Pastor Johann Heribert Weinreis gestiftet.<br />

Sie wurde ausgestattet mit Haus, Garten und Ackerland und einem Kapital<br />

von 8076 Mark. Spätere Zustiftungen brachten 1385 Mark ein. Der Vikar war dafür<br />

gehalten, entsprechende Stiftungsmessen am Katharinenaltar zu lesen und den Pastor<br />

in der Seelsorge zu unterstützen. 57 Das Vikariehaus erlebte mehrere Um- und Erweiterungsbauten,<br />

steht heute noch in der Klostergasse und diente zwischendurch<br />

als Nonnenkloster und Wohnung eines Subsidiars. Es schließt sich dem Pfarrgarten<br />

nach Westen an. 58<br />

In der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte das alte Gotteshaus gravierende Bauschä-<br />

55) Veröffentlicht in TJH III 1973, S. 109 ff.<br />

56) S. Delvos, S. 360/61.<br />

57) Ebenda, S. 361 – 363.<br />

58) Dazu näheres in Heimatbuch Rhein-<strong>Sieg</strong>, Troisdorf 1985, S. 164 – 168.<br />

221


den. Die Kirche war nicht nur reparaturbedürftig geworden, sondern erwies sich<br />

bei der über 2000 Seelen angewachsenen Pfarrgemeinde als zu klein. Die Gemeinde<br />

entschloss sich zu einem Neubau. Die von Bauinspektor Dieckhoff erstellten Pläne<br />

konnten aber erst nach mehrfacher Änderung in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts<br />

realisiert werden.<br />

222<br />

Abbildung 11: Die <strong>Bergheim</strong>er Pfarrkirche von 1869/72 im<br />

ursprünglichen Zustand


Am 20. September 1869 wurde endlich der Grundstein gelegt. Die Bauarbeiten wurden<br />

indessen durch den Deutsch-Französischen Krieg verzögert. Dennoch konnte<br />

am 22. September 1872 die Benediktion des fertiggestellten Neubaus stattfinden.<br />

Aber erst am 13. Juni 1875 - mitten im Kulturkampf - kam der Kölner Erzbischof<br />

Paulus Melchers zur Konsekration nach <strong>Bergheim</strong>. 59<br />

Die neue Kirche ist ein in Backstein ausgeführter Zentralbau in Form eines griechischen<br />

Kreuzes mit angefügten Eckquadraten, mit angehängtem gewestetem Chorraum<br />

und vorgesetztem Ostturm. Das gotischen Stilelementen nachempfundene<br />

Bauwerk wird auf allen Seiten von Treppengiebeln flankiert.<br />

Im 2. Weltkrieg wurde der Baukörper durch Artilleriebeschuss weitgehend beschädigt.<br />

Eine erste Reparatur konnte die Bauschäden nur notdürftig beheben. Wiederholt<br />

musste nachgebessert werden. Das Mauerwerk war zu sanieren, die Gewölbe<br />

mussten erneuert, das Kircheninnere neu gestaltet werden. Die Inneneinrichtung<br />

wurde umgeordnet, die neugotischen Altaraufsätze, Kommunionbank und Predigtstuhl<br />

wurden entfernt, die Statuen wurden teilweise umgestellt. Und endlich erhielt<br />

die Kirche 1988 neue Fenster, wertvolle Glasmalereien, die nach den Entwürfen des<br />

Kirchenmalers und Glasbildners Hermann Gottfried gestaltet wurden. 60<br />

Kriegsdrangsale<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong> hatten unsere Dörfler wiederholt unter grausamen Kriegshandlungen<br />

zu leiden. <strong>Bergheim</strong> lag an der großen Heerstraße, die von Beuel über Deutz<br />

nach Mülheim führte und von zahlreichen Reisigen, Kaufleuten und Kriegern benutzt<br />

wurde. Der <strong>Sieg</strong>übergang bei <strong>Bergheim</strong> brachte daher immer wieder kriegsführende<br />

Truppen in und durch den Ort. Häufige Einquartierungen, Plünderungen und<br />

Brandschatzungen brachten unsere Landleute an den Rand der Verzweiflung.<br />

Im Truchseß'schen Krieg (1583 - 1589) verschanzte sich der zum Protestantismus<br />

übergetretene Erzbischof Gebhard II. in der Stadt und Festung Bonn, um sein verfallenes<br />

Kurfürstenamt zu verteidigen. Gegner belagerten die Stadt und nahmen sie<br />

ein. Gebhard floh nach Holland. Seine Anhänger führten den Krieg weiter, eroberten<br />

1587 Bonn zurück und setzten sich dort abermals fest. Ein neues gegnerisches<br />

Heer zog unter dem Kommandanten Karl von Croy heran, schlug zunächst in Berg-<br />

59) Eine ausführliche Darstellung zum Neubau der <strong>Bergheim</strong>er Kirche bei Schulze, Jörg:<br />

<strong>Bergheim</strong> - Katholische Pfarrkirche St. Lambertus, in: Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts im<br />

alten <strong>Sieg</strong>kreis, Arbeitsheft 21, Landeskonservator Rheinland, Köln 1977, S. 235 - 246. Über die<br />

Architektur wird ferner berichtet bei Brodeßer, Heinrich; Heimatbuch Rhein-<strong>Sieg</strong>, S. 153 - 164,<br />

über den Innenraum und die Einrichtung in TJH XXXII, 2002, S. 123 – 139.<br />

60) Dazu Brodeßer, Heinrich: Die Buntglasfenster in St. Lambertus zu <strong>Bergheim</strong>, in TJH<br />

XXVI, 1996, S. 21–29.<br />

223


heim sein Hauptquartier auf und plünderte von hier die Dörfer der Umgebung aus.<br />

Erst als die Festung Bonn am 26. September 1588 fiel, fand das Kriegsleiden ein<br />

Ende. 61<br />

Dreißig <strong>Jahre</strong> später brach der Dreißigjährige Krieg (1618 - 48) aus. Bei <strong>Bergheim</strong><br />

kam es zu erbitterten Kämpfen um eine Inselfestung vor der <strong>Sieg</strong>mündung.<br />

Im Sommer 1620 zogen holländische Krieger auf ihren Schiffen rheinauf und setzten<br />

sich auf der Rheininsel, dem Kemper Werth (heute Halbinsel), fest und bauten<br />

dort eine große Festung auf, die sie mit 3000 Mann Besatzung belegten und ihrer<br />

Form wegen zum Spott der hiesigen katholischen B<strong>ev</strong>ölkerung Pfaffenmütze<br />

nannten. Sie legten zusätzlich im Vorland des Mündungsdeltas Schanzen an, wo sie<br />

Schweizer Söldner stationierten, im sogenannten "Schweizer Quartier" unterbrachten.<br />

Sie plünderten das Umland aus, versorgten mit ihrer Beute die Festung, lagerten<br />

dortselbst Vorräte, legten auf der Insel innerhalb der Umwallung Mühlen an und<br />

bauten zwei Brunnen zur Trinkwasserversorgung. Wenig später drang der spanische<br />

Heerführer Spinola von der Pfalz her gegen die "abtrünnigen Staaten" der niederländischen<br />

Seeprovinzen, d. h. gegen die "Vereinigten Niederlande", nach Norden vor,<br />

eroberte die Städte entlang des Rheins und griff schließlich nach dem Niederrhein.<br />

Dabei gelangten seine Truppen unter dem Grafen Heinrich de Mons ins <strong>Sieg</strong>mündungsgebiet.<br />

Sie nisteten sich in <strong>Bergheim</strong> ein, bauten am Westende des Ortes, wo<br />

jetzt Bootshaus und Fischerhaus stehen, eine Schanze, aus der die Pfaffenmütze<br />

einzusehen war, die darum die "Kick en de Mütz" getauft wurde. Von hier aus begannen<br />

die Kampfhandlungen. Die <strong>Sieg</strong>niederung wurde Stück um Stück eingenommen<br />

und bis an die Rheinfront besetzt. Vom rechtsrheinischen Ufer wurde die<br />

Inselfestung unter Beschuss genommen, später auch von der linken Rheinseite. Zu<br />

den Kanonen wurden nun auch "Granatwerfer" eingesetzt, d. h. mit großen Schleudern<br />

wurden die Granaten über die hohen Wälle in die Festung katapultiert, wobei<br />

unter anderem das Brunnenwasser verseucht wurde. Als dann auch noch die Lebensmittelvorräte<br />

ausgingen und damit die vitaminreiche Kost wegfiel, brachen die<br />

Ruhr und der Skorbut unter der Inselbesatzung aus und machten sie kampfunfähig.<br />

Am Ende des <strong>Jahre</strong>s 1622 kapitulierten die Holländer. Ihnen wurde freier Abzug<br />

gewährt. Am 03. Januar 1623 zogen sie in ihren Booten unter Hinterlassung ihrer<br />

Kanonen nach Holland ab. 62<br />

224<br />

61) Zu diesen Kriegsereignissen in und um <strong>Bergheim</strong> Gronewald, Johann: Schulchronik I,<br />

im Stadtarchiv Troisdorf, S. 52 und 53. Siehe auch: Trippen, Peter Paul: Heimatgeschichte von<br />

Troisdorf, Köln 1940, S. 57–63.<br />

62) Dazu nähere Informationen bei Brodeßer, Heinrich: Die Pfaffenmütz, Troisdorf 1990,<br />

und: Die Pfaffenmütz - Eine Inselfestung vor der <strong>Sieg</strong>mündung 1620 - 1623, Troisdorf 1994.


Abbildung 12. Die Inselfestung Pfaffenmütz von 1620<br />

Unsere Dorfbewohner kamen aber nicht zur Ruhe. Von 1632 - 1635 suchten die<br />

Schweden unsere Dörfer heim. Ihnen folgten die Kaiserlichen. Auch nach dem großen<br />

Krieg hörten die Kriegsgräuel nicht auf.<br />

Während der "Raubkriege" des französischen Königs Ludwig XIV. lagen im Winter<br />

1672/73 französische Truppen an der unteren <strong>Sieg</strong> im Quartier.<br />

Bereits 1688 bis 1697 folgte der Pfälzische Erbfolgekrieg. Es ging wieder um die<br />

Festung Bonn, auch um Stadt und Abtei <strong>Sieg</strong>burg. Der <strong>Sieg</strong>übergang bei <strong>Bergheim</strong><br />

wurde abermals das Ziel durchziehender Truppen, die hier Spuren der Verwüstung<br />

hinterließen. Vor allem wurde diesmal der Nachbarort Mondorf heimgesucht. Das<br />

Dorf wurde ausgeplündert und eingeäschert, die Dorbewohner wurden geschunden,<br />

gequält und ermordet. Kaum war diese Kriegsnot überstanden, brach 1701 der<br />

Spanische Erbfolgekrieg aus, der 14 <strong>Jahre</strong> dauerte. Gronewald weiß zu berichten,<br />

dass die Franzosen bei Bonn über den Rhein, bei <strong>Bergheim</strong> über die <strong>Sieg</strong> setzten und<br />

hier ihr Lager aufschlugen. 63<br />

Die Dörfler flohen, versteckten sich in Weingärten oder im Gebüsch. Das war der<br />

Beginn schlimmer Verwüstungen, Plünderungen und böser Drangsalierungen. Über<br />

63) Gronewald; Chronik von <strong>Bergheim</strong> an der <strong>Sieg</strong>, Bd. II, handgeschriebenes Tagebuch - im<br />

Stadtarchiv Troisdorf - S. 125 – 130.<br />

225


die <strong>Sieg</strong>fähre zogen wiederholt marodierende Söldner. Dazu kamen belastende<br />

Kriegssteuern des bergischen Landesherrn und die Rekrutierung aller waffenfähigen<br />

Männer. Erst 1714 kam es zum Friedensschluss.<br />

In den folgenden Friedenszeiten mussten sich die Leute gegen räuberische Vagabunden,<br />

Kesselflicker, Tierleiter, betrunkene Soldaten wehren. Dazu wurden Wachen<br />

eingerichtet und die nächtlichen Patrouillen verstärkt. 64<br />

1740 der nächste Krieg, der Österreichische Erbfolgestreit. Wenn auch diesmal unsere<br />

Gegend von Kriegshandlungen verschont blieb, so hatten unsere Dörfler dennoch<br />

unter Truppendurchzügen, Einquartierungen, Kriegsdienst der jungen Männer<br />

zu leiden. Im Mai 1743 schlugen die Truppen des Herzogs von Aremberg im<br />

<strong>Sieg</strong>mündungsgebiet ihr Lager auf. Als sie nach längerem Aufenthalt abzogen, mussten<br />

die Bauern ihnen Pferde und Fuhrwerke stellen, auf denen die Bagage und das<br />

Beutegut, vor allem auch die erpressten Lebensmittel fortgeschafft wurden. Manche<br />

Pferde und Wagen sahen ihren rechtmäßigen Besitzer nie wieder. Im Frieden von<br />

Aachen wurde dieser Krieg 1748 endlich beendet.<br />

Auch der Siebenjährige Krieg Preußens gegen Österreich und dessen Verbündete,<br />

der 1756 folgte, verschonte die untere <strong>Sieg</strong> mit kriegerischen Auseinandersetzungen.<br />

Dennoch lag auf unseren Kirchspielsleuten die Last durchziehender Truppen, von<br />

Einquartierungen, Heeresdiensten, Kriegssteuern, Sonderdiensten, "Befreiungsgeldern"<br />

und Fuhrdienstleistungen. Für Freund und Feind waren "Rationen" an Lebensmitteln<br />

und Futter für Mannschaft und Tiere zu liefern. 1759 wurde in Mülle-<br />

koven ein Lazarett eingerichtet, das von der B<strong>ev</strong>ölkerung unterhalten werden musste.<br />

Erst am 15.02.1763 konnten die Menschen aufatmen, als auf Schloss Hubertusburg<br />

der Friede geschlossen wurde. Friede für wie lange? Es sollte bald noch schlimmer<br />

kommen. Von Westen her zogen dunkle Wolken heran; die Französische R<strong>ev</strong>olution<br />

warf ihre Schatten über den Rhein. 65<br />

Aufbruch in eine neue Zeit<br />

Die Französische R<strong>ev</strong>olution brachte einschneidende Veränderungen in der gewohnten<br />

Lebensweise.<br />

Bereits 1794 standen französische R<strong>ev</strong>olutionstruppen am Rhein. Ein Jahr später<br />

drangen sie auf die rechte Rheinseite vor, überzogen unsere Dörfer mit bitteren<br />

Kämpfen. Die einheimische B<strong>ev</strong>ölkerung wurde ausgepresst. Furagelieferungen,<br />

Einquartierungen, Fuhrdienste, Rekrutierungen entzogen ihr die Existenzgrundlage.<br />

226<br />

64) Ebenda.<br />

65) Zum Kriegsgeschehen im 17. und 18. Jahrhundert an der unteren <strong>Sieg</strong> siehe bei Brodeßer:<br />

Das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven, a.a.O., S. 81 – 101.


1803 wurden durch die Säkularisation alle geistlichen Besitztümer enteignet. Abteien<br />

und Klöster verloren ihren Besitz, darunter auch die Gutshöfe und Gerechtsamen,<br />

an die weltliche Obrigkeit, an den Staat. Davon waren auch die <strong>Bergheim</strong>er betroffen,<br />

da nunmehr in der Fischereigerechtigkeit der Partner wechselte, wie ebenso in<br />

den kirchlichen Verhältnissen, weil die <strong>Sieg</strong>burger Abtei als der Patronatsherr ausgeschieden<br />

war, das Zehntrecht an den Fiskus fiel und der abteiliche Fronhof dem<br />

Landesherrn zugesprochen wurde. Als schließlich unser Bergischer Landesvater Maximilian<br />

Josef sein Herzogtum Napoleon überließ, wurden die Verwaltung und die<br />

Rechtsprechung nach französischem Vorbild umstrukturiert.<br />

Napoleon setzte alle alten Gesetze außer Kraft, beseitigte das Feudalwesen, löste die<br />

Landstände auf, ebenso auch die Dorfämter und tradierten Dorfrechte, hob die Zölle<br />

auf, schaffte die ehemaligen Verwaltungsgepflogenheiten und die Amtsbezirke ab<br />

und führte die neue "großherzogliche Munizipalordnung" ein. Das Großherzogtum<br />

Berg wurde in vier Departements eingeteilt, die je ein Präfekt anführte. Diese wiederum<br />

gliederten sich in Arrondissements, die unter der Leitung eines Unterpräfekten<br />

standen. Sie wurden in Kantone unterteilt, die sich aus Mairien oder Munizipalitäten<br />

zusammensetzten. Das rechte Rhein-<strong>Sieg</strong>-Dreieck gehörte mit den Mairien <strong>Sieg</strong>lar<br />

und Niederkassel zum Kanton (Kreis) <strong>Sieg</strong>burg, Arrondissement (Bezirk) Mülheim/<br />

Rhein und Departement Rhein.<br />

Bei der Bildung dieser neuen Verwaltungseinheiten wurde keine Rücksicht auf die<br />

gewachsenen politischen Einheiten genommen. Der Bereich des Dingstuhls <strong>Bergheim</strong><br />

wurde zwischen Mondorf und <strong>Bergheim</strong> auseinanderdividiert, letzteres mit<br />

Müllekoven dem vormals löwenbergischen <strong>Sieg</strong>lar zugeschlagen.<br />

Im Rechtswesen wurde der Code Napoléon eingeführt, das Zivilgesetzbuch, das<br />

die Freiheit des Individuums, das Eigentum und die Unabhängigkeit von religiösen<br />

Bindungen garantieren sollte. Nun galten alle vor dem Gesetz gleich. Es gab keine<br />

Vorrechte für den Adel und die hohe Geistlichkeit mehr. Alle wurden gleichermaßen<br />

zu Steuerzahlungen herangezogen. Strafverfahren wurden in öffentlichen Prozessen<br />

vor dem Friedensrichter in <strong>Sieg</strong>burg verhandelt. Alle Frondienste hatten ein Ende.<br />

Als Napoleon in den Befreiungskriegen unterlag und seine Herrschaft zusammengebrochen<br />

war, wurden die Rheinlande, darin das Kirchspiel <strong>Bergheim</strong> in der Bürgermeisterei<br />

<strong>Sieg</strong>lar, 1815 dem Königreich Preußen zugeschlagen, bei dem wir bis in<br />

die Mitte des 20. Jahrhunderts blieben.<br />

Unter den Preußen wurde die Gebietseinteilung neu geordnet. Aus den Rheinischen<br />

Departements entstand 1822 die Rheinprovinz, die sich in Regierungsbezirke gliederte.<br />

Die Kantonalverfassung war 1816 beseitigt worden. Es kam nach einigen Versuchen<br />

zur Bildung des <strong>Sieg</strong>kreises. Die Mairien wurden in Bürgermeistereien umbenannt,<br />

blieben bei uns in den oben genannten Grenzen bestehen. Das Kirchspiel<br />

<strong>Bergheim</strong>-Müllekoven gehörte nun zur Rheinprovinz, zum Regierungsbezirk Köln,<br />

dem <strong>Sieg</strong>kreis und zur Samtgemeinde oder Bürgermeisterei <strong>Sieg</strong>lar. Eine neue preußische<br />

Gemeindeordnung von 1845 gestand <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven den Status einer<br />

Specialgemeinde im Verband der Bürgermeisterei <strong>Sieg</strong>lar zu. Als Specialgemeinde<br />

227


wurde unser Kirchspiel von einem "Ortsbürgermeister" angeführt. Ein selbständiger<br />

Gemeinderat fasste verbindliche Beschlüsse, deren Realisierung über die Verwaltung<br />

der Bürgermeisterei abgewickelt wurde. In den Gemeinderat wurde nach dem<br />

Dreiklassenwahlrecht gewählt.<br />

Die ehemals geistlichen, nunmehr säkularisierten Herrengüter wurden zunächst als<br />

Domäne vom Fiskus verwaltet. Der Staat trennte sich jedoch bald von diesen Höfen<br />

und veräußerte sie in private Hand. Auch die adeligen Grundbesitzer stießen nach<br />

und nach ihren auswärtigen Besitz ab, der parzelliert von den Bauern erworben wurde,<br />

wobei der Hofraum mit einem Großteil der Ländereien meistens von den Halfen<br />

aufgekauft wurde.<br />

Um den Grundbesitz der Dorfleute mit den entsprechenden Steuern belasten zu<br />

können, ließ die preußische Verwaltung alle Gebäude, Hofesparzellen und Flurstücke<br />

genau vermessen und in einem Kataster erfassen. Das uns betreffende Urkataster<br />

wurde im Jahr 1823 abgeschlossen.<br />

Zugleich wurde ebenso ein topografisches Kartenwerk erstellt, das vor allem militärischen<br />

Zwecken dienen sollte. Die 1820 durch von Müffling angelegte Aufnahme<br />

wurde später die Grundlage für die Landesvermessung, die in den Messtischblättern<br />

1 : 25.000 dargestellt ist.<br />

228<br />

Abbildung 13: Die Rückseite der <strong>Bergheim</strong>er Schule


Die preußische Regierung war ebenso um die Hebung der sozialen und hygienischen<br />

Verhältnisse der zugewonnenen westlichen Provinzen bemüht. Zu diesem Zweck<br />

wurde der "Kreisphysikus" Dr. Lohmann mit der Erkundung der "Beschaffenheit<br />

des <strong>Sieg</strong>kreises und seiner Bewohner in physischer und moralischer Hinsicht" beauftragt.<br />

Sein Bericht gewährt uns interessante Einblicke in die Lebensweise unserer<br />

Vorfahren. 66<br />

Zur Förderung des Gesundheitswesens wurde u. a. die Pockenschutzimpfung eingeführt,<br />

wobei sich die <strong>Bergheim</strong>er Lehrer und Mitglieder der Familie Nockher besonders<br />

verdient gemacht haben.<br />

Auch ins Schulwesen griff die Regierung ordnend ein. Nach der Eröffnung der ersten<br />

Lehrerseminare waren nur noch seminaristisch ausgebildete Lehrer zum Schuldienst<br />

zugelassen. 1832 wurde von der hiesigen Gemeinde ein Privathaus in der<br />

Bergstraße käuflich erworben und als Schulhaus eingerichtet. Und 1861 wurde auf<br />

dem heutigen Paul-Schürmann-Platz ein neues Schulgebäude aus Backstein gebaut,<br />

darin zunächst nur zwei Klassenräume im Erdgeschoss und Lehrerwohnungen im<br />

Obergeschoss, die später in Klassenräume umgewandelt wurden. Selbst auf dem<br />

Speicher gab es noch Zimmer als Wohnräume für das Lehrpersonal. Zum Schulhaus<br />

gehörten ein separates Ökonomiegebäude und Toiletten und ein großer Schulgarten.<br />

Dagegen nahm sich der Schulhof, der Pausenhof für die Kinder, im Dreieck<br />

zwischen Berg- und <strong>Sieg</strong>straße, recht klein aus. 67<br />

Ferner wurde zur Sicherheit der Landb<strong>ev</strong>ölkerung der Polizeidienst verstärkt und<br />

Nachtwachen wurden eingerichtet.<br />

Die lange Friedenszeit wurde schließlich durch kurze Kriege unterbrochen. 1864<br />

verlor Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich.<br />

Die gemeinsame Verwaltung führte 1866 zum Deutschen Krieg, in dem<br />

Österreich den Preußen unterlag. Im folgenden Deutsch-Französischen Krieg von<br />

1870/71 unterlag Frankreich. Am 18. Januar 1871 wurde in Versailles das Deutsche<br />

Reich ausgerufen, aus dem Österreich ausgeschieden wurde. Der König von Preußen<br />

wurde Deutscher Kaiser.<br />

In dieser Zeit setzte zunehmend eine beachtliche Industrialisierung ein. In Troisdorf<br />

und Oberlar gab es seit 1886 die "Pulverfabrik" (die spätere DN), in Menden-Nord<br />

entstand die Friedrich-Wilhelms-Hütte, in Mondorf eine Maschinenfabrik (1885),<br />

die spätere Werft Bröhl. Außerdem wurden zahlreiche kleinere Betriebe in den Dörfern<br />

an Rhein und <strong>Sieg</strong> gegründet, Schuhfabriken, Mühlenbetriebe, Brauereien. Um<br />

dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurde das Wegenetz ausgebaut. Von 1851<br />

66) Zum Bericht des Kreisphysikus Lohmann: HStAD, Bestand Reg. Köln Nr. 1332. Näheres<br />

in TJH XX 1990, S. 4 ff.<br />

67) Zur Entwicklung des <strong>Bergheim</strong>er Schulwesens TJH XXIII, 1993, und XXIV, 1994.<br />

229


is 1855 entstand die "Mondorfer Chaussee". 68 Eisenbahnstrecken wurden angelegt,<br />

das Postwesen wurde intensiviert. <strong>Bergheim</strong> erhielt eine Postagentur, die zuerst in<br />

der Gastwirtschaft Gaspers untergebracht war, später bei <strong>Sieg</strong>bergs im "Restaurant<br />

zur Post".<br />

Die Arbeit in den Industriewerken, ferner der aufblühende Obst- und Gemüsebau,<br />

die Rhabarber-Erzeugung (seit 1882 in Mondorf, von dort in die Nachbardörfer)<br />

brachten einen bescheidenen Wohlstand in unsere Orte.<br />

Kein Wunder, dass ins ausgehende 19. Jahrhundert der Beginn zahlreicher Vereinsgründungen<br />

fällt.<br />

1867 wurde der <strong>Bergheim</strong>er Männergesangsverein Concordia gegründet, 1869 der<br />

hiesige Kirchenchor, im selben Jahr der Junggesellenverein, aus dem sich mehrere<br />

Gruppen abzweigten und speziellen Interessen zuwandten. So entstanden Singvereine,<br />

Theatergruppen, Raucherclubs. Dazu kamen Zweckverbände und Genossenschaften.<br />

1890 wurde der Darlehens-Kassenverein gegründet.<br />

Und im Jahr <strong>1909</strong> kam es zur Gründung des <strong>Turnverein</strong>s <strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong>.<br />

Technischer Fortschritt erleichterte das Leben hierzulande in der Bauernwirtschaft,<br />

in den Handwerkerbetrieben und auch im Haushalt. 1905 erstrahlte zum ersten Mal<br />

das elektrische Licht. 1912 wurde die Wasserleitung in Betrieb genommen und die<br />

Gasbeleuchtung in den Straßenlaternen entzündet. 1913 wurde in Müllekoven die<br />

Schule gebaut. Am 18. März 1914 wurde die "Kleinbahn <strong>Sieg</strong>burg-Zündorf" in Betrieb<br />

genommen, zuerst als Güterverkehr, ab dem 25. Mai als Personenverkehr.<br />

Dann hemmte der erste Weltkrieg (1914 - 1918) diese hoffnungsvolle Entwicklung.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1919 lagen hier kanadische Truppen im Quartier. Sie wurden am 17. Februar<br />

von der englischen Besatzung abgelöst. Es folgten bittere Hungerjahre, dann die<br />

Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen wegen verzögerter Reparationslieferungen<br />

und infolgedessen die Inflation. Kaum hatte sich die Wirtschaft wieder<br />

erholt, kam es 1929 zur Weltwirtschaftskrise, die eine bedrückende Arbeitslosigkeit<br />

auslöste. Seit 1933 erlebten wir die Hitlerdiktatur, die schließlich im Chaos des zweiten<br />

Weltkrieges 1945 unterging.<br />

Was blieb, war eine geschundene, verängstigte B<strong>ev</strong>ölkerung, die Trauer um die vielen<br />

gefallenen Soldaten, um die Kriegsopfer in der Heimat, zerstörte Gebäude, eine<br />

ausgefallene Energi<strong>ev</strong>ersorgung, ein beschädigtes Verkehrsnetz, eine verminte <strong>Sieg</strong>niederung,<br />

eine daniederliegende Infrastruktur.<br />

In banger Hoffnung schauten die Menschen in die Zukunft.<br />

230<br />

68) Näheres zum Bau der Landstraße 332 bei Kern / Brodesser: Das ganze Leben auf der<br />

Straße, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Troisdorf, 2003, S. 7 – 22.


Der Neubeginn nach dem großen Krieg<br />

Als die Menschen ihre Schutzräume in den Kellern verlassen hatten, mussten zuerst<br />

die Trümmer weggeräumt, die Hausschäden beseitigt, die Straßen und Wege instand<br />

gesetzt, die Energi<strong>ev</strong>ersorgung wieder in Gang gebracht, der Bahnbetrieb eröffnet<br />

werden.<br />

Die erste Zeit nach dem letzten Weltkrieg war gekennzeichnet von Not und Elend.<br />

1945 bis 1947 waren Hungerjahre. Selbst auf dem Land waren die Lebensmittel<br />

knapp. Das Notwendigste war nur gegen "Märkchen" und "Bezugsscheine" zu bekommen.<br />

Die Stadtbewohner fielen in die Dörfer ein, erbettelten Brot, Kartoffeln,<br />

Obst und Gemüse, andere plünderten die Gärten und Felder, nahmen selbst das<br />

Saatgut aus der Erde. Frei gewordene Fremdarbeiter, Russen und Polen, überfielen<br />

die Bauernhöfe, beraubten auch die Menschen, die sie zufällig auf der Straße antrafen,<br />

nahmen ihnen die Taschen, Fahrräder oder gar die Kleider vom Leibe ab. Der<br />

Schwarzmarkt blühte, Flüchtlinge und Vertriebene kamen aus dem Osten zu uns<br />

und mussten trotz der hiesigen Wohnungsnot untergebracht werden. Im Saal Gaspers,<br />

der gottlob den Krieg überstanden hatte, wurde ein Auffanglager für Flüchtlinge<br />

eingerichtet, die nach und nach in privaten Häusern Wohnung fanden. Da<br />

darunter viele <strong>ev</strong>angelische Kinder waren, wurde 1947 eine einklassige <strong>ev</strong>angelische<br />

Volksschule gegründet, die in den ohnehin zu engen Raum der katholischen Schule<br />

aufgenommen wurde. Allmählich kamen auch die deutschen Kriegsgefangenen zurück,<br />

geschundene, ausgemergelte Männer, die sich zum Teil schwer taten, sich in<br />

den Verhältnissen ihrer angestammten Heimat zurechtzufinden.<br />

Die Winter waren kalt; es mangelte an Heizmaterial. Man holte Holz aus der Niederung,<br />

aus der Wahner Heide oder klaute Kohlen aus den Eisenbahnzügen, die durch<br />

Troisdorf kamen.<br />

Die Staatsgewalt lag bei den Besatzungsmächten, hier bei den Amerikanern. Da die<br />

nationalsozialistischen Spitzenbeamten aus ihren Ämtern entlassen waren, setzten<br />

die Besatzer "unverdächtige Bürger" kommissarisch in die Verwaltung ein. Im <strong>Sieg</strong>larer<br />

Rathaus wurde Peter Esser Bürgermeister von Amerikas Gnaden. Er wurde<br />

bereits am 04. Juli 1945 von Karl vom Feld, der kanadischer Staatsbürger war, abgelöst.<br />

Im Sommer 1945 verließen die Amerikaner das Rheinland; ihnen folgten die<br />

Briten. Wir gehörten fortan zur britischen Besatzungszone. Im März 1946 führten<br />

die Briten die Doppelspitze in der Gemeind<strong>ev</strong>erwaltung ein. Karl vom Feld wurde<br />

als Gemeindedirektor Chef der Verwaltung, Wilhelm Heuser am 08. April 1946 als<br />

Bürgermeister der Vorsitzende des von der Besatzungsmacht eingesetzten Gemeinderates.<br />

Im Oktober 1946 fanden die ersten Wahlen zum Gemeinderat statt, in den<br />

auch <strong>Bergheim</strong> seine Vertreter sandte. Vom Feld blieb Direktor, Peter Johann Ollig<br />

wurde Bürgermeister.<br />

231


232<br />

Abbildung 14: Das Schumacherskreuz und die neue Schule um 1962


Allmählich normalisierten sich die Verhältnisse. Die Schulen hatten bereits im Herbst<br />

1945 den Unterricht wieder aufgenommen. Es gab wieder elektrischen Strom, es<br />

floss wieder Wasser aus der Leitung, die Kleinbahn fuhr wieder - wenigstens streckenweise,<br />

die Mondorfer Fähre hatte den Betrieb eröffnet. Zu Weihnachten 1948<br />

läuteten im <strong>Bergheim</strong>er Kirchturm erstmals die neuen Glocken.<br />

Mit Hilfe des Marshall-Plans konnte am 21. Juni 1948 in den neu gebildeten westdeutschen<br />

Ländern – bei uns in Nordrhein-Westfalen - die Währungsreform durchgeführt<br />

werden: Die DM (Deutsche Mark) löste die RM (Reichsmark) ab.<br />

In Bonn tagte in dieser Zeit der Parlamentarische Rat, der eine Verfassung für die<br />

Länder der Britischen, Amerikanischen und Französischen Besatzungszone erarbeitete.<br />

Sie wurde am 08. Mai 1949 angenommen. Bonn wurde vorläufige Bundeshauptstadt.<br />

Am 14. August 1949 fanden Wahlen für den Bundestag statt, der am 07.<br />

September mit dem Bundesrat zusammentrat und die Bundesrepublik Deutschland<br />

gründete.<br />

Die Menschen fassten wieder Mut und ergriffen die Initiative. Altes Brauchtum lebte<br />

wieder auf. Die Martinszüge fanden wieder statt, die Maibräuche wurden von<br />

den Junggesellen wieder gepflegt. 1950 fand in Müllekoven der erste Karn<strong>ev</strong>alszug<br />

statt.<br />

Im selben Jahr machte der Sportverein mit Hilfe der ganzen Dorfb<strong>ev</strong>ölkerung aus<br />

einem Sumpfgelände in der Niederung, der sogenannten "Möht", einem stinkenden<br />

Schuttloch, einen Sportplatz. 1952 begann der Kanu-Klub Pirat mit dem Bau<br />

seines Bootshauses, das nach mehreren Erweiterungen 1958 endgültig fertiggestellt<br />

war. 1955 wurde vom <strong>Turnverein</strong> <strong>Bergheim</strong> eine Turnhalle erstellt und eingeweiht.<br />

Solche Unternehmen geschahen in Eigenleistung, wie ebenso die Renovierung des<br />

Saales Gaspers durch die Ortsvereine vorgenommen wurde.<br />

Am 25. März 1959 wurde der erste Spatenstich zur neuen Schule getan, am 26. Juni<br />

war die Grundsteinlegung und am 30. Oktober fand das Richtfest statt. Und am 20.<br />

September 1960 wurde die neue Schule zur Nutzung übergeben.<br />

1962/63 entstand in Müllekoven die Adelheidiskirche nach den Plänen des bekannten<br />

Architekten Gottfried Böhm.<br />

Am 26. Februar 1968 bewegte sich der erste große Karn<strong>ev</strong>alszug durch die Straßen<br />

<strong>Bergheim</strong>s.<br />

Im Jahr 1969 kam es zur kommunalen Neuordnung. Am 01. August wurden die<br />

Gemeinde <strong>Sieg</strong>lar (darin <strong>Bergheim</strong>-Müllekoven), der Ort Altenrath, die Friedrich-<br />

Wilhelms-Hütte (Menden-Nord) mit Troisdorf zur neuen Stadt Troisdorf zusammengeschlossen.<br />

Um das rechte Rhein-<strong>Sieg</strong>-Dreieck, den sogenannten "Balkan", verkehrsmäßig besser<br />

zu erschließen und an den Bonner Raum anzubinden, begann man im Frühjahr<br />

1973 mit dem Bau einer Schnellstraße durch die <strong>Sieg</strong>niederung. Dazu wurde in der<br />

Nähe des Bootshauses das Discholls, ein Altwasser der <strong>Sieg</strong>, überbrückt und daran<br />

anschließend bis zum <strong>Sieg</strong>deich ein hoher Straßendamm aufgeschüttet. Von hier war<br />

233


über die besonders überschwemmungsgefährdete Flußebene eine stolze Stelzenbrücke<br />

zum Beueler Damm zu bauen. Am 23. Februar 1976 fand die Einweihung dieser<br />

neuen Verkehrsverbindung statt.<br />

In der <strong>Bergheim</strong>er Gemarkung wurde seit Alters ein intensiver Ackerbau betrieben.<br />

Die Erzeugnisse von Obst und Gemüse, Kartoffeln und Rhabarber wurden auf den<br />

Märkten der Nachbarstädte angeboten und verkauft oder gar waggonweise zu entfernteren<br />

Märkten mit der Bahn transportiert. Die Vermarktung hiesiger Produkte<br />

übernahm schließlich der Erzeugermarkt Bonn. Mit dem ausgehenden 20. Jahrhundert<br />

nahm jedoch die Bedeutung der Landwirtschaft nach und nach ab. Sie verlor<br />

zuletzt ihre beherrschende Stellung. Die Sammelstelle des Bonner Erzeugermarktes<br />

in <strong>Bergheim</strong> wurde schließlich geschlossen, die Verladerampe an der Kleinbahn aufgegeben<br />

und abgebaut. Fremdländische Ware überschwemmte nun den Markt. Die<br />

Obstgärten sind verschwunden. Die Bauern haben aufgegeben. Mehrere Ackerflächen<br />

liegen brach, andere wurden zu Bauland. Die Ortsränder greifen in die Feldmark<br />

hinein. Zuletzt entstand auf der Ackerflur des "Krausackers" ein modernes<br />

Wohngebiet.<br />

Die Sozialstruktur hat sich gewandelt: Aus den Bauern sind Bürger geworden.<br />

Abkürzungen:<br />

HblRS - Heimatblätter des Rhein-<strong>Sieg</strong>-Kreises<br />

HblS - Heimatblätter des <strong>Sieg</strong>kreises<br />

HStAD - Hauptstaatsarchiv Düsseldorf<br />

TJH – Troisdorfer <strong>Jahre</strong>sheft<br />

234


Dank an die Sponsoren<br />

Unser Verein...<br />

...wäre nicht problemlos so alt geworden, wenn er nicht in vielen Phasen seiner<br />

Entwicklung und zur Durchführung seiner sportlicher Ereignisse von<br />

Gönnern, Spendern und Sponsoren<br />

Unterstützung gefunden hätte.<br />

Wir möchten an dieser Stelle all denen danken, die uns stets mit Rat und Tat und<br />

finanziell zur Seite gestanden haben.<br />

Wir hoffen, dass der Verein auch in Zukunft mit dieser vielfältigen Unterstützung<br />

rechnen kann.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Der Vorstand<br />

Spenden, Unterstützungen und Zuwendungen erhielten wir von den<br />

ab Seite 236 aufgeführten Firmen und Unternehmen sowie zusätzlich<br />

u.a. von:<br />

Autohaus Willi Schmitz, Niederkassel<br />

Bauunternehmung Josef Klein, Niederkassel<br />

dimap-Institut für Markt- und Politikforschung, Bonn<br />

Druckerei Rainer Lindlar, Troisdorf<br />

Eckes-Granini Deutschland GmbH, Hennef<br />

Heeß Tours und Travel, Troisdorf<br />

Karl-Heinz Stocksiefen, Troisdorf<br />

Kreissparkasse, Troisdorf<br />

Reinhard Frost, Niederkassel<br />

Stadtwerke Troisdorf, Troisdorf<br />

235


236<br />

VERKAUF - REPARATUR - BETREUUNG<br />

Unfallinstandsetzung<br />

Leihwagen<br />

Reparatur und Wartung<br />

aller KFZ-Fabrikate<br />

KFZ-Elektrik<br />

Rheidter Straße 77<br />

MONDORF<br />

Telefon (0228) 450354+455534<br />

Fax (0228) 452373


237


238<br />

Heinle<br />

Baden<br />

Redeker<br />

+ Partner GbR<br />

Rechtsanwälte<br />

Frank Wieland Manuela Wieland<br />

Rechtsanwalt Rechtsanwältin<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Wir gratulieren<br />

dem <strong>Turnverein</strong> <strong>1909</strong> e.V.<br />

<strong>Bergheim</strong>/<strong>Sieg</strong><br />

zu seinem <strong>100</strong>. Gründungstag<br />

Büro: Privat:<br />

Koblenzer Straße 121-123 Weilbergstraße 9 b<br />

53177 Bonn 53844 Troisdorf<br />

Tel.: 0228 95720-0 Tel.: 0228 9711826<br />

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Rosenbaum, Jörg Holdorf, Rudi Rosenbaum, Jürgen Brodesser, Alfred Hangula, Igor Axt, Pierre Ferno, Hans<br />

Mundorf, Brigitte Hopp, Helga Mundorf und Edmund (Eddy) Mundorf<br />

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(Joseph-Alois Schumpeter)<br />

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Viel getan. Viel zu tun.<br />

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