Nr. 6 - Universitätsbibliothek Freiburg - Albert-Ludwigs-Universität ...
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Expressum<br />
ISSN 0943-7258<br />
Informationen aus dem<br />
<strong>Freiburg</strong>er Bibliothekssystem<br />
ɶ<br />
ɶ<br />
Hrsg. von der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong> i. Br.<br />
Aus dem Inhalt<br />
Die Tonträger-Sammlung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
zur Orgelmusik<br />
Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong> und weitere Recherchewerkzeuge<br />
ɶ<br />
ɶ RVK (re-)visited<br />
EZB-Anwendertreffen / Kurzbericht<br />
2009, <strong>Nr</strong>. 6
Expressum 2009 - 6<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Mittagsgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Kurzbericht vom diesjährigen EZB-Anwendertreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Schmunzelecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Die Tonträger-Sammlung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> zur Orgelmusik . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Der Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong> und weitere neuere Recherchewerkzeuge . . . . . . . . . . . 14<br />
RVK (re-)visited . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Veröffentlichungen von UB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Vorträge von UB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Kurzmeldungen : Elektronische Medien neu erschlossen / VDB-Kommission /<br />
Für das leibliche Wohl wird auch gesorgt / Zur Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Gäste der UB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Harald (Harry) Kuny im Ruhestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Presseschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Frau Dörbecker im Ruhestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Ehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Impressum: ISSN 0943-7258<br />
Herausgeberin :<br />
Dr. Antje Kellersohn, <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong> i. Br., Postfach 1629<br />
UB 1, Schwarzwaldstraße 80, 79102 <strong>Freiburg</strong> | UB 2, Rempartstraße 10-16, 79098 <strong>Freiburg</strong><br />
Redaktion :<br />
Thomas Argast (0761-203-3937) | Regina Bickmann (-3488) | Ulrike Klaster (-3953)<br />
Winfried Molz (-3561) | Christine Schneider (-3886) | Thomas Würger / Layout (-3999)<br />
E-Mail : expressum@ub.uni-freiburg.de<br />
Im Web : http://www.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=expressum<br />
Fotos : New Media Center, Sebastian Bender, Claudia Rees, Susanne Schuble, Thomas Würger<br />
Redaktionsschluss : 8. Dezember 2009<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe : 31. Januar 2010<br />
2
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen<br />
und Leser von Expressum,<br />
heute bescheren wir Ihnen die letzte Expressum-<br />
Ausgabe des Jahres 2009, wie immer vollgepackt<br />
mit interessanten Beiträgen, Informationen und<br />
vielleicht auch der einen oder anderen Überraschung.<br />
Expressum hat im zurückliegenden Jahr<br />
einen tiefgreifenden Wandlungsprozess - wie ich<br />
finde - erfolgreich durchlaufen : Mit Heft 01/2009<br />
wurde nicht nur das neue Layout eingeführt, sondern<br />
es wurde auch die Erscheinungsweise geändert<br />
(Intranet-Ausgabe und öffentliche PDF-Ausgabe).<br />
Wir, die "Produzenten" von Expressum, freuen<br />
uns über die vielen positiven Rückmeldungen zur<br />
neuen Expressum-Generation. Mich persönlich<br />
freut es ganz besonders, dass auch der Versuchsballon<br />
"Mittagsgespräch" zwischen Christine Schneider<br />
und mir erfolgreich gestartet ist und für uns<br />
inzwischen zu einer lieben Gewohnheit geworden<br />
ist. Das "Mittagsgespräch" ist eine hervorragende<br />
Möglichkeit, ganz informell und zeitnah aus<br />
dem "Nähkästchen" der UB zu plaudern und so<br />
die Kommunikation im Hause anzukurbeln. Das<br />
zeigen uns die zahlreichen Fragen und Rückmeldungen<br />
aus dem Hause. Deshalb wollen wir uns<br />
3<br />
auch im kommenden Jahr stets einige Tage vor Redaktionsschluss<br />
treffen und ein Resümee über die<br />
aktuellen Entwicklungen in der UB ziehen.<br />
Allen Mitgliedern der Redaktion wie auch allen<br />
Autorinnen und Autoren, die zum Gelingen<br />
von Expressum im Jahre 2009 beigetragen haben,<br />
möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich danken.<br />
Besonders gedankt sei Thomas Argast, der nach<br />
nunmehr 16 Jahren engagierter Arbeit zum Jahresende<br />
die Expressum-Redaktion verlassen wird.<br />
Die Redaktion würde sich freuen, wenn sich neue<br />
Kolleg(inn)en aus dem Hause finden würden, die<br />
gern mitarbeiten möchten. Aber bitte unterstützen<br />
Sie uns auch ganz einfach im neuen Jahr mit<br />
großen oder kleinen Artikeln und Informationen.<br />
Ganz besonders möchte ich Ihnen, verehrte Leserinnen<br />
und Leser, für Ihr Interesse an Expressum<br />
danken. Wie sagt Ranga Yogeshwar ? "Bleiben<br />
Sie uns treu, empfehlen Sie uns weiter ! " In diesem<br />
Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfest und ein gesundes und<br />
erfolgreiches Jahr 2010 !<br />
Herzlichst Ihre<br />
Antje Kellersohn<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Mittagsgespräch<br />
Zum letzten Mittagsgespräch in diesem Jahr haben<br />
wir uns wieder im Haus zur Lieben Hand getroffen.<br />
Der Herbstwind fegte die Blätter hinein und<br />
wir ließen die letzten Monate Revue passieren.<br />
Frau Kellersohn : „Wann führten wir das letzte<br />
Mittagsgespräch ? Ende September ? Dann geht<br />
es im Oktober los.“<br />
Anläßlich des fünfjährigen Bestehens von uni.tv<br />
<strong>Freiburg</strong> fand am 17. Oktober 2009 ein Symposium<br />
„Studierende machen Fernsehen - Hochschulfernsehen<br />
in Baden-Württemberg“ statt. Organisiert<br />
wurde der inhaltsreiche Tag mit Vorträgen,<br />
Workshops und abschließender Party vom New<br />
Media Center der UB und uni.tv. Anwesend waren<br />
Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt<br />
für Kommunikation Baden-Württemberg,<br />
Claus Schneggenburger, Studioleiter beim SWR<br />
<strong>Freiburg</strong> und Christian Noll, Geschäftsführer von<br />
TV-Südbaden. Über Medienkompetenz für Studierende<br />
hielt Prof. Dr. Michael Albus einen Vortrag<br />
mit anschließender Diskussion. Das Urheber- und<br />
Persönlichkeitsrecht in den Medien beleuchteten<br />
Prof. Dr. Norbert Flechsig von der <strong>Universität</strong> Tübingen<br />
und Dr. jur. Albrecht Götz von Olenhusen,<br />
ein bekannter <strong>Freiburg</strong>er Fachmann für Medienrecht.<br />
Am Nachmittag gaben erfahrene Medienprofis<br />
den Studierenden in Workshops spannende<br />
Einblicke in Moderation, Interviewtechnik, Filmen<br />
in High Definition und Videoschnitt.<br />
Ausgiebig gefeiert wurde der Geburtstag von<br />
uni.tv dann abends mit einer Party in der Mensabar.<br />
Die BZ berichtete (siehe Presseschau).<br />
4<br />
„Unser Betriebsausflug war sehr schön, wir hatten<br />
ja bestes Wetter !“<br />
Der diesjährige Betriebsausflug führte uns nach<br />
Ettenheim und zum Europa-Park Rust. Die Wanderer<br />
genossen das schöne Wetter bei ihrer großen<br />
Rundwanderung von Ettenheim nach Ettenheimmünster<br />
(Mühlenwanderweg) und über Wallburg<br />
zurück nach Ettenheim.<br />
Die „Städtler“ konnten den barocken Spuren oder<br />
denen des Weines auf dem Weinlehrpfad folgen.<br />
Im Prinzengarten mitten im Herzen des Barockstädtchens<br />
lud die Leihstelle zum Verweilen ein.<br />
Im 18. Jahrhundert wäre dies undenkbar gewesen,<br />
da damals der Herzog von Enghien streng darüber<br />
wachte, dass nur er und seine Liebe, die Nichte<br />
des Kardinals Rohan, Prinzessin Charlotte Rohan-<br />
Rochefort, sich zur Erholung und Gartenarbeit<br />
dort aufhielten.<br />
Die Unerschrockenen unter uns wagten sich in<br />
schwindelnde Höhen der Raumstation Mir oder<br />
noch wilder in die Achterbahn Silver Star im Europa-Park.<br />
Glücklicherweise kamen alle gesund und<br />
munter wieder auf dem Erdboden an. Übrigens<br />
ist das barocke Ettenheim wirklich einen Ausflug<br />
wert !<br />
„Die Firma BENE GmbH wurde jetzt für die<br />
Planung der Innenausstattung der neuen UB<br />
unter Vertrag genommen.“<br />
Foto : Susanne Schuble
Der erste Schritt im Planungsverfahren wird die<br />
Informationsveranstaltung am Mittwoch, den 2.<br />
Dezember 2009 für alle Mitarbeiter der UB sein.<br />
Dabei werden die aktuellen Entwicklungen im<br />
Zusammenhang mit der Sanierung der UB vorgestellt,<br />
anschließend wird sich die Firma BENE<br />
mit ihrem Konzept vorstellen. Expressum wird im<br />
neuen Jahr darüber berichten !<br />
Wichtig ist auch, dass das Studentenwerk hinsichtlich<br />
der Einrichtung der Cafeteria in die Planung<br />
der Firma BENE bereits miteinbezogen wurde.<br />
Der UB wurde im Übrigen versprochen, dass in<br />
der UB-Cafeteria dann die beste Kaffeemaschine<br />
<strong>Freiburg</strong>s stehen wird.<br />
„Die Sektion 4 des dbvs tagte am 28./29. Oktober<br />
in Berlin.“<br />
Mitglieder der Sektion 4 sind wissenschaftliche<br />
Bibliotheken, die sich in der Regel zweimal jährlich<br />
treffen, um Erfahrungen auszutauschen und<br />
Sachfragen gemeinsam zu erörtern. Der Deutsche<br />
Bibliotheksverband e.V. (dbv) selbst vertritt<br />
die Belange des gesamten Bibliothekswesens<br />
seit 60 Jahren. Auf der Homepage des dbv steht:<br />
„Deutschlands Bibliotheken sind die am stärksten<br />
genutzten Kultur- und Bildungseinrichtungen in<br />
Deutschland. Sie sind zukunftsgerichtete Orte des<br />
freien Zugangs zu Wissen, Lernen und Forschen.“<br />
Schwerpunktthemen der diesjährigen Herbsttagung<br />
waren „Personalentwicklung“ und „Neubau“.<br />
Beide Themen sind in <strong>Freiburg</strong> hochaktuell:<br />
zum einen erarbeitet das Rektorat bereits seit<br />
November 2008 ein Konzept für die Personalentwicklung.<br />
Die Arbeitsgruppe, die sich damit beschäftigt,<br />
sieht vier Inhalte vor: die Schulung von<br />
Führungskräften, Mitarbeitergespräche, die Einführung<br />
eines Leitbildes der Verwaltung und eine<br />
Mitarbeiterumfrage. Übrigens hat der Personalrat<br />
in seiner Informationszeitung im Juni darüber berichtet.<br />
Und zum anderen treibt uns das Thema<br />
„Sanierungsbau“ so oder so um.<br />
5<br />
Expressum 2009 - 6<br />
Die Berliner hatten mit den Neubauten der letzten<br />
Jahre, sprich der „Philologischen Bibliothek“<br />
(2005), mit dem neuen „Jakob-Wilhelm-Grimm-<br />
Zentrum“ (2009) und der „Zentralbibliothek im<br />
Volkswagen-Haus“ (2004) einen riesigen Erfahrungsschatz<br />
vorzuweisen.<br />
„Das Thema Bau zieht sich durch alle Treffen<br />
und Sitzungen, so gab es auch eine Tagung<br />
‚Bauen in Bibliotheken’ an der TU.“<br />
Da überall sehr viel gebaut wird, hat sich ein<br />
grenzüberschreitendes Netzwerk „Bauen in Bibliotheken“<br />
der deutschsprachigen Länder gebildet,<br />
welches sich zukünftig regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch<br />
trifft, dazu war Frau Kellersohn<br />
eingeladen . Was muss man bei Anträgen beachten,<br />
wie kann das Spannungsfeld zwischen Architekten<br />
und den Bibliothekaren am besten gemeistert werden<br />
usw. So kann man sich lebhaft vorstellen, wie<br />
sehr man davon profitiert, wenn aus unterschiedlichen<br />
Bauprojekten berichtet wird, z.B. über den<br />
Campus-Neubau des Library & Learning Centers<br />
der Wirtschaftsuniversität Wien, dessen Architekturwettbewerb<br />
Stararchitektin Zaha Hadid gewonnen<br />
hat.<br />
„Auch unsere französischen Partnerbibliotheken<br />
des EUCOR-Verbundes befassen sich mit dem<br />
Thema ‚Bau’.“<br />
In Straßburg steht ein umfassendes Sanierungsprojekt<br />
der Bibliothèque Nationale et Universitaire de<br />
Strasbourg (BNUS) an. Das Gebäude wird ebenfalls<br />
kernsaniert, die Kuppel freigelegt und eine<br />
Freitreppe ist geplant. Frau Kellersohn und Herr<br />
Sühl-Strohmenger waren am 13.11.2009 vor Ort.<br />
Die berühmten Lipman-Regale fanden übrigens<br />
1889 erstmals in Straßburg Anwendung. Dieses<br />
metallene Regalsystem mit dem Standard-Büchermeter<br />
und als bauliche Magazinstütze steht unter<br />
Denkmalschutz und bedeutet für Sanierungsbauten<br />
eine große Herausforderung hinsichtlich<br />
des Brandschutzes. Glücklicherweise betrifft das<br />
uns nicht.
Expressum 2009 - 6<br />
„Um den Bibliotheksalltag ging es beim Besuch<br />
aus Köln.“<br />
Frau Dr. Ulrike Wigger (CIO der Sporthochschule<br />
Köln) kam zusammen mit zwei Mitarbeitern<br />
am 16. November in die UB und besuchte das<br />
New Media Center. Die Gäste informierten sich<br />
unter anderem über das iTunes U-Projekt, über<br />
die Video- und Audioproduktionen und die Veranstaltungsmitschnitte.<br />
Ein weiterer Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den beiden Einrichtungen ist<br />
geplant.“<br />
(Christine Schneider)<br />
Kurzbericht vom diesjährigen EZB-Anwendertreffen<br />
Am 8. Oktober 2009 fand in Regensburg das 12.<br />
EZB-Anwendertreffen statt. 95 Teilnehmer und<br />
Teilnehmerinnen waren gekommen.<br />
Zuerst berichtete Frau Hutzler (EZB) über den<br />
Stand der EZB, sie nannte beeindruckende Zahlen<br />
:<br />
• 45.600 verzeichnete Titel ohne Aggregatortitel<br />
• 521 Teilnehmerbibliotheken<br />
• 22,4 Mio Titelnutzungen<br />
Frau Hutzler berichtete über Dienste und Projekte<br />
der EZB :<br />
•<br />
•<br />
•<br />
EZB-Linkingdienst, der in verschiedene On-<br />
line-Dienste eingebunden ist (ReDI, DigiBib,<br />
Virtuelle Fachbibliotheken) und gut genutzt<br />
wird<br />
Pay-Per-View-Verzeichnis, in das die Verlage<br />
ihre Angebote selbst einstellen<br />
Open-Access-Policies der Verlage sollen in der<br />
EZB angezeigt werden (Projekt mit SHERPA-<br />
RoMEO deutsch)<br />
Herr Schupfner (EZB) berichtete über neue Funktionen<br />
in der EZB :<br />
6<br />
• Zahlen für die DBS-Statistik, Positionen 131,<br />
132 und 133, wurden bereinigt (z.B. jede<br />
ZDB-Idn wird nur 1mal gezählt)<br />
• 7000 ISSNs wurden automatisch eingespielt,<br />
dadurch verbessert sich die Verlinkung<br />
• neue Ausgabeformate für PubMed und<br />
Google Scholar wurden programmiert. Damit<br />
kann z.B. direkt in PubMed die Verfügbarkeit<br />
des Online-Volltextes angezeigt werden. Allerdings<br />
müssen die Daten dazu regelmäßig aus<br />
der EZB exportiert und in PubMed importiert<br />
werden.<br />
• In den Virtuellen Fachbibliotheken ist jetzt<br />
ein kombiniertes Browsing nach EZB-Fachgruppen<br />
und ViFa-Systematik möglich.<br />
Herr Schupfner und Herr Rolschewski (ZDB) berichteten<br />
über die gemeinsamen Dienste von ZDB<br />
und EZB.<br />
Für die Verfügbarkeitsrecherche "Journals Online<br />
& Print" sind verschiedene Formate zur Präsentation<br />
erstellt worden. Einige Anwender bemängeln,<br />
dass nicht alle notwendigen Kategorien aus der<br />
ZDB übernommen werden. Herr Rolschewski<br />
merkt an, dass das Ausgabeformat mit den Verbünden<br />
so abgesprochen sei und eventuell weiterer<br />
Gesprächsbedarf vorhanden sei.
Der Gemeinsame Datenlieferdienst von ZDB<br />
und EZB ist schon 1 Jahr in Betrieb, dennoch nehmen<br />
noch nicht so viele Bibliotheken daran teil.<br />
Ein großes Problem dabei sind die in ZDB und<br />
EZB unterschiedlichen Splittregeln. Außerdem ist<br />
für viele eine Erweiterung der internen Kategorien<br />
in der EZB-Administration Voraussetzung für die<br />
Teilnahme. Eine Lösung der Splittproblematik ist<br />
in Arbeit: Von einer Arbeitsgruppe wird gerade ein<br />
Konzept für die Anpassung der Splitts in ZDB und<br />
EZB erarbeitet, das zum Jahresende fertig gestellt<br />
und an die Teilnehmerbibliotheken verschickt<br />
werden soll. Die Splittregeln der EZB bleiben erhalten;<br />
die Darstellung der Zeiträume, für die ein<br />
bestimmter Titel laut ZDB gilt, wird durch eine<br />
Formaterweiterung realisiert. Mitte 2010 soll das<br />
Konzept zum Einsatz kommen.<br />
Frau Hutzler wird eine Online-Umfrage zum<br />
Thema Preistypen in der EZB starten. Es gibt<br />
einerseits Wünsche die geänderten Preismodelle<br />
auch in der EZB abzubilden und andererseits<br />
Schmunzelecke<br />
Verschlagwortung nach Methode Eppelsheimer.<br />
7<br />
auch Wünsche, die Preistypen weniger genau zu<br />
beschreiben.<br />
Herr Raffael Ammann stellte kurz die Ergebnisse<br />
der Online-Umfrage zur EZB vor, die er im August<br />
für seine Diplomarbeit "EZB - Geschichte,<br />
Gegenwart, Zukunft" durchgeführt hatte. Sein Fazit<br />
lautete : Weiter so ! Dazu schlug er einige punktuelle<br />
Verbesserungen, die Suchfunktionen, das<br />
Datenformat und die Modernisierung der Nutzeroberfläche<br />
betreffend vor.<br />
Anschließend gab es Vorträge über Vascoda, über<br />
Statistiken in EZB und COUNTER und über den<br />
Publikationsserver der UB Regensburg.<br />
(Ulrike Klaster)<br />
Expressum 2009 - 6<br />
Hierzu gleich der nächste Beitrag für unsere<br />
Schmunzelecke. Bei der Websuche nach dem Begriff<br />
Methode Eppelsheimer wurde in einem Blog<br />
aus dem bibliothekarischen Bereich folgender<br />
Treffer gefunden :
Expressum 2009 - 6<br />
Die Tonträger-Sammlung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
zur Orgelmusik<br />
Kleine Apologie der Orgel<br />
„Um die Orgeln ist es traurig bestellt. Die orchestralen<br />
mit der schlechten Unendlichkeit der Register<br />
und der expressiven Mechanik [?] werden<br />
unglaubhaft, und nicht nur Advokaten muffiger<br />
Innerlichkeit sind ihre entschlossenen Feinde.<br />
Die archaischen aus Buxtehudes Zeit aber bieten<br />
wenig Abwechslung mehr. Es werden wohl alle<br />
verstummen müssen.“ – so der Prophet Adorno<br />
im Jahre 1927 (1) . Es ist zum Glück ein abstruses<br />
Fehlurteil, allerdings nicht das einzige einschlägige<br />
aus dieser Feder. Ärgern tut man sich über solche<br />
Sätze, wenn man den Reichtum dieses unglaublichen<br />
Instruments selbst intensiv erlebt hat und<br />
auch die ältere Musikgeschichte nicht ganz so gern<br />
entsorgt, wie das hier mit leichter Hand zu geschehen<br />
scheint. Immerhin wird – an anderer Stelle –<br />
Johann Sebastian Bach doch aus dem Verdikt ausgenommen,<br />
muß allerdings ‘gegen seine Liebhaber<br />
1 Musikblätter des Anbruch 9 (1927), H. 4, S. 162, jetzt<br />
in Theodor W. Adorno : Musikalische Schriften I-III.<br />
Frankfurt : Suhrkamp, 1978 (Adorno : Gesammelte<br />
Schriften ; 16), S. 259. – Übrigens lautet der Text von<br />
1927 anders : „Um die Orgeln ist es traurig bestellt. Die<br />
orchestralen mit der schlechten Unendlichkeit der Register<br />
und der expressiven Mechanik werden unglaubhaft, Advokaten<br />
der ausdauernden Innerlichkeit sind ihre entschlossenen<br />
Feinde. Die ontologischen aus Buxtehudes Zeit bieten<br />
wenig Abwechslung mehr. Es werden wohl alle verstummen<br />
müssen.“ Das zeigt zum einen, daß die Adorno-<br />
Edition keinen historischen Ansprüchen genügt, sondern<br />
die späte Selbststilisierung widerspiegelt. Es verblüfft nur,<br />
daß zwar der Unsinn der „ontologischen“ Orgeln getilgt<br />
wurde, aber nicht die seltsame „expressive Mechanik“. Daß<br />
die Innerlichkeit ihren Charakter gewechselt hat, ist freilich<br />
auch interessant.<br />
8<br />
verteidigt’ werden : „Wäre Bach wirklich mit den<br />
Orgeln und Cembali und gar den dünnen Chören<br />
und Orchestern seiner Epoche zufrieden gewesen,<br />
so besagte das gar nicht, daß diese der Substanz<br />
seiner Musik an sich gerecht werden“ (2) . – Hier bekommen<br />
wir heute natürlich massiv Schützenhilfe<br />
von den Vertretern der „dünnen Chöre“ ! – Oder<br />
Adorno anderswo schon früher: „Der Hinweis auf<br />
die Orgel besagt nichts dagegen [gegen eine „dynamische“<br />
Gestaltung im Falle der Cembalomusik].<br />
Bach ist nicht bloß der Vollender, sondern mehr<br />
noch vielleicht der Vernichter der Orgelkunst ; der<br />
vielberufene alte Orgelklang wird, selbst in seinen<br />
Orgelwerken, derart vom Bachschen Reichtum<br />
der Konstruktion und Dynamik dementiert, daß<br />
die Königin der Instrumente als Magd dahinter<br />
zurückbleibt und vielleicht erst unser Orchester<br />
… jene Gehalte aufdecken könnte, um die es geht,<br />
wenn einmal die reizsame Betroffenheit vorm uralten<br />
Orgelton gewichen ist. Kein Zufall mag es sein,<br />
daß nach Bach keine große Orgelmusik mehr geschrieben<br />
ward…“ (1934) (3) – als wenn es keinen<br />
Mendelssohn oder Reger, keinen Liszt, Reubke<br />
oder César Franck gegeben hätte, um nur wenige<br />
im 19. Jahrhundert zu nennen.<br />
Gleichzeitig mit den frühen Verdikten Adornos<br />
bemühte sich Wilibald Gurlitt in <strong>Freiburg</strong> um<br />
die Klanggestalt der frühbarocken Orgel (4) , wurde<br />
in Hamburg die Arp-Schnitger-Orgel zu einem<br />
2 Bach gegen seine Liebhaber verteidigt. In: Theodor W.<br />
Adorno : Kulturkritik und Gesellschaft I. Frankfurt 1977<br />
(Gesammelte Schriften ; 10/1), S. 148.<br />
3 Johann Sebastian Bach : Präludium und Fuge cis-moll<br />
aus dem ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers. In :<br />
Theodor W. Adorno : Musikalische Schriften V. Frankfurt<br />
1984 (Gesammelte Schriften ; 18), S. 179-180.<br />
4 Inzwischen dargestellt in der großen Monographie von<br />
Markus Zepf : Die <strong>Freiburg</strong>er Praetorius-Orgel – auf der<br />
Suche nach vergangenem Klang. <strong>Freiburg</strong> im Br. : Rombach,<br />
2005 (Voces ; 7).
Brennpunkt der Orgelbewegung und schrieb Olivier<br />
Messiaen an seiner genialen „Nativité du Seigneur“<br />
(1935), die eine Revolution in Kompositionsart<br />
und Spielweise darstellt.<br />
Es ist also zum Glück um die Orgel und<br />
ihre Musik im 20. Jahrhundert besser bestellt<br />
gewesen, als es Adorno vorhergesagt hat.<br />
Die Orgelsammlung der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
Die kleine Apologie war nötig, um zu begründen,<br />
weshalb eine Tonträgersammlung mit Orgelmusik<br />
nicht schon von vornherein durch musikalisches<br />
Fortschrittsdenken überholt ist.<br />
Die Reminiszenz hat aber noch einen anderen<br />
Sinn, nämlich einmal nach dem Eigenbestand der<br />
UB auf diesem Gebiet zu fragen : Eigentlich gibt es<br />
keine große Sammlung in der UB. Aber wenn man<br />
die Internet-Seite „Orgel und Orgelmusik in den<br />
Beständen der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong>“ (5)<br />
ansieht, die das einschlägige Material nach der Regensburger<br />
Klassifikation erschließt, dann kommt<br />
doch einiges zusammen. Über 400 Tonträger<br />
waren es schon Anfang 2009. So habe ich mich<br />
entschlossen, meine eigene Sammlung, die ich für<br />
meine eigenen Zwecke digitalisiere, peu à peu auch<br />
hinzuzufügen. Neben den Digitalisaten ist die<br />
Schallplatte ja doch eine Form der Dokumentation,<br />
die ihren Wert behält, gleichzeitig die möglichen<br />
Verfälschungen digitaler Bearbeitung nicht<br />
erlaubt und drittens wohl auch einen größeren<br />
5 <br />
9<br />
Expressum 2009 - 6<br />
Langzeitwert als CDs hat. Meine eigenen Sammlung<br />
ist – neben Käufen aus Interesse an der Musik,<br />
den Orgeln oder den Interpreten, vor allem auch<br />
durch Rezensionen zustandegekommen, die ich in<br />
früheren Jahren für die Zeitschrift Ars organi geschrieben<br />
habe. Dadurch hat sie den Nachteil des<br />
Zufälligen und den Vorteil, daß auch diverse Raritäten<br />
und außerhalb des eigenen Sammelprofils<br />
liegende Stücke in sie hineingeraten sind. Manche<br />
musikalisch vielleicht nicht den äußersten Standard<br />
darstellende Aufnahme hat doch Interesse als<br />
klingendes Dokument von Orgeln, die längst umgearbeitet<br />
oder schon abgerissen sind.<br />
So ist hier das Klangdokument nicht nur eine<br />
Liebhaberei – sie ist es natürlich auch ! –, sondern<br />
eine notwendige Ergänzung des gedruckten Materials,<br />
wenn man sich die reale Klanglichkeit „vor<br />
Ohren führen“ will.<br />
Die Orgeln der <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Fragt man inhaltlich nach Interessantem der<br />
<strong>Freiburg</strong>er Sammlung, so ist natürlich zunächst<br />
einmal das Lokale im Blick. In <strong>Freiburg</strong> hat sich<br />
durch Wilibald Gurlitt mit der Konstruktion der<br />
ersten Praetorius-Orgel, deren Nachfolgerin (die<br />
erste Orgel ist abgebrannt) in der Aula steht (6) ,<br />
eines der Zentren für die Bemühung um die originale<br />
Klanggestalt der alten Musik entwickelt. Die<br />
Orgel hat aus heutiger Sicht ihre eigene Problematik<br />
hinsichtlich der angewendeten Verfahren.<br />
Aber sie ist ein Meilenstein gewesen. Und daher<br />
ist es auch sinnvoll, dieses Instrument in seinen<br />
Möglichkeiten zu dokumentieren. Die UB hat das<br />
im Bestand und in diesem Fall als Dokumentation<br />
universitärer Besonderheiten auf der iTunes-<br />
Plattform wahrgenommen. Mit einer Aufnahme<br />
des renommierten Organisten Michael Schneider<br />
von 1957 (7) , mit einer Aufnahme durch Andreas<br />
6 Dazu wiederum Markus Zepf: Die Praetorius-Orgel<br />
in der Aula der <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong>. In : Michael Becht<br />
– Peter Walter (Hrsg.): ZusammenKlang. <strong>Freiburg</strong> i.Br. :<br />
Herder, 2009, S. 189-199.<br />
7 Die Publikation auf iTunes war möglich : Nach 50<br />
Jahren sind Einspielungen nach dem derzeitigen Urheberrecht<br />
gemeinfrei – wenn nicht die eingespielten Werke
Expressum 2009 - 6<br />
Schröder (Karlsruhe) und Klaus-Jürgen Sachs (Erlangen-Nürnberg)<br />
von 1968 (8) und mit der Eigenproduktion<br />
der UB mit Kirsten Galm von 2006.<br />
Die <strong>Universität</strong> besitzt noch eine weitere Orgel,<br />
nämlich das Instrument in der <strong>Universität</strong>skirche<br />
– kein bedeutendes Werk der Orgelbaukunst, eher<br />
etwas problematisch 1958 von der <strong>Freiburg</strong>er Firma<br />
Willy Dold aus „Konfektionsteilen“ zusammengesetzt,<br />
aber inzwischen stufenweise durch<br />
mehre Restaurierungen, Umstellungen, Ergänzungen<br />
und Neuintonationen durch die Firma Fischer<br />
+ Krämer (1974, 1982, 1987), Endingen,<br />
und zuletzt 2004 durch den <strong>Freiburg</strong>er Orgelbau,<br />
Hugstetten, zu einem sehr respektablen Instrument<br />
umgestaltet, das in der akustisch für Orgelmusik<br />
hervorragenden Jesuitenkirche auch sehr<br />
schön klingt (9) . Auf CD und auch iTunes hat wiederum<br />
Kirsten Galm die Möglichkeiten dieses Instruments<br />
dokumentiert und zwar mit Programmen,<br />
die mit Bach barockes Repertoire, vor allem<br />
aber auch französische romantische Orgelmusik<br />
umfassen.<br />
urheberrechtlich geschützt sind, was bei alter Musik ja<br />
entfällt (wenn nicht Verwertungsrechte etwa bei neuedierten<br />
Werken dem entgegenstehen, aber so kompliziert sind<br />
unsere Fälle nicht).<br />
8 Hier mit freundlicher Genehmigung der Beteiligten.<br />
9 Vgl. dazu <strong>Albert</strong> Raffelt : Die Orgel der <strong>Universität</strong>skirche.<br />
In: Peter Walter (Hrsg.) : Paulus – Meditationen in<br />
der Fastenzeit. <strong>Freiburg</strong> i.Br. : <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong>, 2009,<br />
S. 61-64 = .<br />
10<br />
Orgelschallplatten und -CDs in der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
Fragen wir nun weiter nach dem Sammelprinzip<br />
und den Besonderheiten. Die Orgelmusik stellte<br />
keinen Sammelschwerpunkt bei den Tonträgern<br />
dar. Die Sammlung ist ja vor allem durch Professor<br />
Kehr aufgebaut worden, der ein weites musikalisches<br />
Spektrum dokumentieren wollte. Aber<br />
die Orgel ist ein so herausragendes Kulturgut, das<br />
natürlich die <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> immer auch<br />
schon eine ausgiebige Orgeldokumentation betrieben<br />
hat, dies allerdings vor allem mit den gedruckten<br />
Repertorien, die über verschiedene Orgelregionen<br />
in den letzten Jahrzehnten erschienen sind.<br />
Die von Herrn Kehr aufgebaute Tonträgersammlung<br />
hat einen besonderen Schwerpunkt auf die<br />
herausragenden Interpretationen gelegt. Das spiegelt<br />
sich auch bei der Orgel. So haben wir bei den<br />
epochemachenden Einspielungen etwa die Aufnahme<br />
des Bachschen Gesamtwerks durch Helmut<br />
Walcha an den Orgeln der St. Laurenskerk, Alkmaar,<br />
und der Silbermann-Orgel der Kirche Saint-<br />
Pierre-le-Jeune, Strasbourg. Es ist dies die zweite<br />
Einspielung von Walcha, die erste in Stereo. Ihr<br />
voran ging eine Mono-Aufnahme von 1947-1952,<br />
also in einer Zeit, als die UB noch keinen Wert auf<br />
solche Dinge legt. Sie ist mindestens ebenso eindrucksvoll<br />
wie die spätere Stereo-Aufnahme. Ausschnitte<br />
daraus gehörten schon lange zu meinen<br />
Lieblingsplatten, so etwa die großen Choräle der<br />
sog. „Deutschen Messe“ (Dritter Teil der Clavierübung).<br />
Nun gab es 2003 ein Angebot dieser Gesamtaufnahme<br />
auf CD, die ich damals für das<br />
Fachreferat Musik erwerben konnte (CD 2004/30-<br />
1/10). Diese Aufnahme wird immer ihren eigenen<br />
Rang sozusagen als Inkunabel der Geschichte der<br />
Orgelaufnahmen behalten. Wenn man den Klangreichtum<br />
der hier gespielten norddeutschen Barockorgeln<br />
– die Stellwagen-Orgel in St. Jacobi in<br />
Lübeck, die Arp-Schnitger-Orgel in St. Peter und
Paul in Cappel – anhört, kann man über Urteile<br />
wie das eingangs zitierte nur den Kopf schütteln.<br />
Es geht wirklich nicht um die „reizsame Betroffenheit<br />
vorm uralten Orgelton“.<br />
Interpretationen setzen Interpreten voraus. Es ist<br />
daher auch interessant, welche großen Organisten<br />
in der Sammlung vertreten sind. Ein schönes Beispiel,<br />
wo Fragen der Interpretation und bezeichnend<br />
dafür große Interpreten vorhanden sind, sind<br />
die Orgelwerke von César Franck (1822-1890),<br />
kompositorisch m.E. der größte der französischen<br />
Orgelsymphoniker. Obwohl seine Schüler bis weit<br />
ins letzte Jahrhundert hinein wirkten, ist die<br />
Franck-Überlieferung und -Interpretation nicht<br />
ganz einfach (10) . Mit Günther Kaunzinger (TK<br />
81/470-1 und -2), Kurt Rapf (K 81/43-1 und -1),<br />
Jean Langlais, einem der Nach-Nachfolger Francks<br />
an seiner Orgel in Ste-Clotilde in Paris (TK<br />
82/178-1, -2, -3) und als erste CD-Aufnahme mit<br />
Gillian Weir (CD 98/187), wozu noch die Einspielung<br />
des früheren <strong>Universität</strong>skirchen-Organisten<br />
Christoph Maria<br />
Moosmann (CD 2003/24) kam, um<br />
von Einzelaufnahmen abzusehen, war<br />
die Sammlung schon früher recht repräsentativ. Es<br />
fehlte aber eigentlich die andere Traditionslinie in<br />
Frankreich (neben Langlais), die durch Marcel<br />
Dupré repräsentiert ist. Sie haben wir demnächst<br />
in einer digitalisierten Aufnahme von 1957 für<br />
vier Hauptwerke ebenfalls im Bestand.<br />
Neben den herausragenden Interpretationen waren<br />
auch Orgelschallplatten aus dem regionalen<br />
Bereich schon länger in der UB vorhanden, etwa<br />
die „Orgeln im Elsaß“ (ursprünglich TK 84/1) die<br />
Dokumentation einer Tagung der Gesellschaft der<br />
Orgelfreunde. Inzwischen wurden diese Aufnahmen<br />
digitalisiert – die Tonkassette ist ja ein Auslaufmodell<br />
und hat auch andere Nachteile (SP/C<br />
84/1-2).<br />
10 Vgl. Hermann J. Busch : Zur Interpretation der<br />
französischen Orgelmusik. Überarbeitete und aktualisierte<br />
Neuauflage. Kassel : Merseburger, 2009.<br />
11<br />
Expressum 2009 - 6<br />
An dem Beispiel dieser Schallplatte läßt sich noch<br />
mehr zeigen : Orgeln sind Instrumente, die Jahrhunderte<br />
ihren Dienst tun können, aber natürlich<br />
nur, wenn sie entsprechend gewartet werden, wozu<br />
immer wieder Restaurierungen gehören, die etwa<br />
Verschleißteile ersetzen. Dazu kommt, daß die<br />
Orgel – Adornos Sätze zeigen das ja auch auf ihre<br />
Weise – den Moden der Musikrezeption unterliegt,<br />
daß Klangvorstellungen sich wandeln, bestimmte<br />
Klänge und Dispositionen mit dem Odium des<br />
Veralteten behaftet werden, kurz : Orgeln werden<br />
auch immer wieder umgebaut, ergänzt, veränderten<br />
Bedingungen angepaßt usw. Die einige<br />
Jahrzehnte zurückliegende Klangdokumentation<br />
einer Orgel trifft oft schon nicht mehr den jetzigen<br />
Zustand. Sie ist u.U. ein interessantes Dokument<br />
der Rezeptionsgeschichte der Orgelmusik. Noch<br />
schlimmer ist das Beispiel der Waltrin-Rohrer-Orgel<br />
in Ottmarsheim auf der genannten Platte : Sie<br />
ist 1991 vollständig abgebrannt und inzwischen<br />
durch einen Nachbau ersetzt.<br />
Zur regionalen Dokumentation gehören natürlich<br />
auch Aufnahmen der <strong>Freiburg</strong>er Münsterorgeln<br />
(z.B. CD 95/144), der Metzler-Orgeln in Umkirch<br />
(SP/C 92/340), der Fischer + Krämer Orgel in St.<br />
Georg (CD 2003/30), der Orgel der Domsingschule<br />
(CD 2002/23) und vieler anderer Orgeln.<br />
Allerdings ist dies keine wirklich systematische<br />
Sammlung – dazu fehlt das Geld – sondern auch<br />
hier ist manches geschenkweise hereingekommen,<br />
u.a. durch regionale Orgelbaufirmen.<br />
Orgeln national und international<br />
Durch die Ergänzung der Sammlung ist es möglich,<br />
auch manche Eigenheiten der Orgelgeschichte<br />
zu dokumentieren.<br />
Ein interessantes Beispiel ist etwa die Sankt Jacobi-Orgel<br />
in Hamburg von Arp Schnitger. Sie war<br />
eines der Referenzinstrumente der Orgelbewegung<br />
in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts,<br />
als man staunend die Klangpracht der Barockorgel<br />
wiederentdeckte. Restaurierungen, Kriegsschäden<br />
etc. hat die Orgel hinter sich. Ende der 80 er Jahre<br />
sah man es für notwendig an, eine grundlegende
Expressum 2009 - 6<br />
Restaurierung vorzunehmen mit den nunmehr<br />
erheblich gewachsenen Kenntnissen über den historischen<br />
Orgelbau. Jürgen Ahrend – der damals<br />
berühmteste Restaurator für solche Aufgaben – erhielt<br />
den Auftrag und 1993 war die Orgel wieder<br />
spielbar. Diesen Stand haben wir auf CD dokumentiert<br />
(CD 93/189). Nun haben wir aber auch<br />
die Digitalisierung einer Schallplatte mit dem<br />
gleichen Interpreten, dem Jacobi-Organisten Rudolf<br />
Kelber, aus dem Jahre 1985, direkt vor der<br />
Restaurierung (CD 2009/1012). Eine Aufnahme<br />
von 1966 mit dem damaligen hochberühmten<br />
Jacobi-Organisten Heinz Wunderlich (*1919)<br />
kommt noch hinzu.<br />
Übrigens ist das alles auch ausführlich literarisch<br />
dokumentiert und im Bestand der UB : Die Arp<br />
Schnitger-Orgel der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg<br />
/ im Auftrag des Kirchenvorstands hrsg. von<br />
Heimo Reinitzer (11) .<br />
Beim Suchen nach den auf den Schallplatten dokumentierten<br />
Orgeln im Internet stieß ich bei der<br />
Konrad-Euler-Orgel der Abtei Herstelle von 1960<br />
auf eine neue Sauer-Orgel von 1997, die auch ich<br />
schon dem Augenschein nach vorziehen würde …<br />
Nach vierzig Jahren hat man sich also für einen<br />
Neubau entschieden. Ob die Register der alten<br />
Orgel weiterverwendet wurden, ob sie jetzt irgendwo<br />
anders klingt oder ob sie gänzlich „abgewrackt“<br />
11 Hamburg : Christians, 1995. – VIII, 301 S. : zahlr.<br />
Ill. – TX 96/144.<br />
12<br />
wurde, ist mir nicht bekannt. Hier haben wir also<br />
einen historischen Stand, den es so nicht mehr<br />
gibt (CD 2009/1013).<br />
Manche Schallplatten bieten nun Klangbelege zu<br />
vorhandener Literatur. So haben wir eine Monographie<br />
über die Orgel in der westfälischen Klosterkirche<br />
Oelinghausen (12) , nun aber auch ein<br />
Klangbeispiel dazu.<br />
Weingarten kann man noch als regionales Beispiel<br />
betrachten. Eine neuere Aufnahme hatten wir<br />
schon (CD 2000/29), nun auch eine etwas ältere<br />
Langspielplatte.<br />
Oberschwaben hat noch weitere berühmte Instrumente.<br />
In Ottobeuren sind gleich mehrere<br />
Schallplatten der Sammlung aufgenommen worden<br />
(etwa CD 2004/51, CD 2002/4 mit weiterer<br />
Kirchenmusik, SP/C 89/318, SP/C 83/533).<br />
Der Blick auf das internationale Feld führt in anderer<br />
Hinsicht weiter : die Orgelstile in Spanien/<br />
Portugal (CD 2009/1019), in Italien oder Frankreich<br />
sind sehr unterschiedlich vom nord- oder<br />
süddeutschen (die nochmals zwei Traditionen<br />
darstellen). Das gilt für die Instrumente wie für<br />
die Musik. Keine eigenständige Orgelkultur, aber<br />
doch seit Ende des 19. Jahrhunderts Orgelmusik,<br />
gibt es in Rußland, später in den Ländern der Sowjetunion<br />
und hier auch bedeutende, wenn man<br />
an die (allerdings wenigen) Werke des <strong>Freiburg</strong>er<br />
theologischen Ehrendoktors Arvo Pärt denkt.<br />
Zwei Sammelplatten mit Musik vom späten 19. Jh.<br />
bis zur Mitte des letzten kommen jetzt dazu. Die<br />
Dokumentation konnte nun also auch in dieser<br />
Hinsicht weiter ausgebaut werden.<br />
„Die“ Orgel : viele Instrumente<br />
Die verschiedenen Nationalstile deuten es schon<br />
an: Das Instrument hat eine große Variabilität. Es<br />
12 Friedrich Jakob : Die Orgel der Kloster- und Pfarrkirche<br />
St. Petri zu Oelinghausen : Geschichte und Restaurierung<br />
der Klausing-Orgel 1714/1717. Arnsberg : Freundeskreis<br />
Oelinghausen, 2006.
gibt eigene Register in nationalen Kulturräumen<br />
– etwa die spanischen Horizontaltrompeten –, die<br />
ursprünglich anderswo nicht verkommen. Es gibt<br />
nationale Dispositionsprinzipen – also Grundsätze<br />
der Auswahl der Register, d.h. damit des Klangfarbenspektrums<br />
–, etwa die weitgehend normierte<br />
französische Orgel mit ihrem spezifischen<br />
Zungenstimmenanteil oder die italienische, die<br />
auf weicheren Labialklang aus ist. Es gibt den<br />
Unterschied des voll ausgebauten Pedalwerks im<br />
flandrisch-norddeutschen Raum oder das Stützpedal,<br />
das der süddeutschen Orgelmusik meist<br />
genügt(e).<br />
Daneben gibt es auch in der Größe unterschiedliche<br />
Werkarten, die nicht nur quantitativ unterschieden<br />
sind. Das kleine „Positiv“ mit bestenfalls<br />
einer „Handvoll“ Register, ohne oder mit angehängtem<br />
Pedal, das „Regal“, das nur ein Zungenregister<br />
benötigt (in Harnoncourts Einspielung<br />
von Monteverdis Orpheus am Hades eingesetzt),<br />
dann noch mechanische (selbstspielende) Abarten,<br />
für die durchaus „große“ Orgelmusik komponiert<br />
wurde (etwa von Mozart). Auch hier ist die Sammlung<br />
jetzt besser bestückt.<br />
Orgelmusik<br />
Adornos am Anfang zitiertes Verdikt kommt aus<br />
einer bestimmen Vorstellung vom Verlauf der Musikgeschichte<br />
(und einem Positionsdenken darin).<br />
Dem kann man natürlich mit Blick auf die Instrumente<br />
allein nicht begegnen, sondern muß auch<br />
die Musik einbeziehen. Die Ergänzung unserer<br />
Sammlung ist auch in dieser Hinsicht wichtig.<br />
Große Orgelmusik ist im 20. Jahrhundert vielfach<br />
geschrieben worden. Man muß nur das überragende<br />
Orgelwerk von Olivier<br />
Messiaen nennen (vgl. die Einspielungen<br />
CD 2008/78-1, CD<br />
2008/61, CD 99/461-1 ... und<br />
andere). Aber auch die „Avantgarde“<br />
hat sich der Orgel erinnert.<br />
Ein Referenzstück dafür sind die „Volumina“<br />
von György Ligeti. Wir haben nun eine weitere<br />
13<br />
Aufnahme davon : da es sich um Musik handelt,<br />
bei der nicht alle Parameter von vornherein festgelegt<br />
sind, sind unterschiedliche Aufnahmen bis zu<br />
einem gewissen Grad unterschiedliche „Werke“.<br />
Im Augenblick ist die französische Orgeltradition<br />
auch bei uns in besonders hoher Schätzung. Die<br />
Werke der sogenannten „Orgelbewegung“ der ersten<br />
Hälfte und Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
sind weniger geschätzt. Ich halte das für eine Mode.<br />
Selbstverständlich ist Joseph Ahrens’ Orgelwerk<br />
nicht mit dem von Olivier Messiaen zu vergleichen,<br />
aber es ist trotzdem wertvoll und interessant. Wir<br />
haben die Schallplatten seines „Orgel-Opus“ jetzt<br />
auch digital. Johann Nepomuk David (trotz des<br />
Namens kein Barockkomponist ! ) oder Ernst Pepping,<br />
Hermann Schröder und Helmut Bornefeld<br />
wären in dieser Reihe zu nennen. Eine Bibliothek<br />
bietet auch die Chance, Moden zu überstehen …<br />
Bleibt am Schluß der Hinweis, daß man über die<br />
anfangs genannte Seite „Orgel und Orgelmusik<br />
in den Beständen der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong>“<br />
den aktuellen Stand abfragen kann. Wer<br />
darüber hinaus etwas Geschmack am Thema gefunden<br />
hat, sei auf vier Bände hingewiesen, die<br />
das ganze Spektrum des derzeitigen Orgelbaus auf<br />
höchst unterhaltsame Weise dokumentieren: Karl-<br />
Heinz Göttert ; Eckhard Isenberg : Orgelführer<br />
Deutschland , sowie dieselben : Orgelführer Europa<br />
und Orgeln ! Orgeln ! : Konzepte, Kuriositäten,<br />
Kontinente. Daß auch der regionale Orgelbau<br />
sehr lebendig ist, kann man für einzelne Firmen,<br />
die uns erfreulicherweise Dokumente in Bild und<br />
oft auch Klang zur Verfügung stellten, ebenfalls<br />
auf der genannten Internet-Übersicht sehen. Darunter<br />
sind höchst spektakuläre Dinge, wie etwa<br />
die vor kurzem entstandene „Orgel-Skulptur“ der<br />
Klosterkirche Alpirsbach. Die Titelwort-Eingabe<br />
„Orgelskulptur“ bringt Überraschendes ! Sogar ein<br />
„Fingerkino“ haben wir davon. Blättern darf man<br />
allerdings nur im Sonderlesesaal : RA 2009/25.<br />
(<strong>Albert</strong> Raffelt)<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Der Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong> und weitere neuere<br />
Recherchewerkzeuge<br />
Im Folgenden möchte ich ein paar Neuerungen vorstellen, die sich im Laufe des Jahres<br />
2009 ergeben haben und die in verschiedenen Arbeitsbereichen (Auskunft, fachliche<br />
Beratung, Schulung) gute Dienste leisten können.<br />
Die erste Neuerung ist der Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong> des BSZ Konstanz, der in der<br />
Ansicht der erweiterten Suche gleich einen beachtlichen Eindruck von seinem Leistungsvermögen<br />
vermittelt. Er weist die Medienbestände (Bücher, Zeitschriftentitel<br />
und -aufsätze, elektronischen Medien etc.) von Bibliotheken der Region nach, soweit<br />
diese in der Verbunddatenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)<br />
erfasst sind, und wird online aus der Katalogisierungsdatenbank des Südwestdeutschen<br />
Bibliotheksverbundes (SWB) aktualisiert.<br />
Abb. 1: Regionalkatalog, Eingangsmaske (1)<br />
Abb. 2: Regionalkatalog, Erweiterte Suche (2)<br />
1 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.202/<br />
2 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.202/SET=2/TTL=1/ADVANCED_SEARCHFILTER<br />
14
Zu den erweiterten Suchmöglichkeiten gehören nicht nur die Einschränkungsmöglichkeiten<br />
nach Materialarten, sondern auch die Möglichkeit, die Suche entweder über<br />
alle angeschlossenen Bibliotheken zugleich oder in den Beständen der einzelnen Bibliotheken<br />
wie z. B. derjenigen der PH <strong>Freiburg</strong>, der Caritas-Bibliothek, der Musikhochschule,<br />
des MPI oder nicht zuletzt der Institute der <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong> durchzuführen.<br />
Der Zugang zum Regionalkatalog ist hinterlegt auf der Seite Suchinstrumente von<br />
A-Z (3) , die auch zu erreichen ist über „Erweiterte Katalogsuche, Weitere Kataloge“.<br />
Es handelt sich bei diesem Katalog um einen PICA-OPAC wie denjenigen der PH<br />
<strong>Freiburg</strong> (4) und wie er ebenfalls im Einsatz ist als Bibliothekskatalog der UB Tübingen (5)<br />
bzw. als Regionalkatalog Stuttgart – Tübingen. (6)<br />
Abb. 3: OPAC der PH <strong>Freiburg</strong> (7)<br />
3 http://www3.ub.uni-freiburg.de/index.php?id=3359<br />
4 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.300/<br />
5 http://swb2.bsz-bw.de/DB=2.312/<br />
6 http://swb2.bsz-bw.de/DB=2.201/<br />
7 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.300<br />
15<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Abb. 4: Regionalkatalog Stuttgart – Tübingen, Eingangsmaske (8)<br />
Abb. 5: Regionalkatalog Stuttgart-Tübingen, Erweiterte Suche (9)<br />
Mithin verfügt der Regionalkatalog wie die anderen zuvor genannten Beispiele über<br />
die gleiche Oberfläche wie der SWB-OPAC der Nationallizenzen<br />
Abb. 6: SWB-OPAC der Nationallizenzen, Eingangsmaske (10)<br />
8 http://swb2.bsz-bw.de/DB=2.201/START_WELCOME<br />
9 http://swb2.bsz-bw.de/DB=2.201/ADVANCED_SEARCHFILTER<br />
10 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.4/START_ABOUT<br />
16
Abb. 7: SWB-OPAC der Nationallizenzen, Erweiterte Suche (11)<br />
bzw. der SWB-OPAC der Online-Ressourcen<br />
Abb. 8: SWB-OPAC der Online-Ressourcen, Eingangsmaske (12)<br />
Abb. 9: SWB-OPAC der Online-Ressourcen, Erweiterte Suche (13)<br />
11 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.4/ADVANCED_SEARCHFILTER<br />
12 http://pollux.bsz-bw.de/DB=2.255<br />
13 http://pollux.bsz-bw.de/DB=2.255/ADVANCED_SEARCHFILTER<br />
17<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Eine vollständige Übersicht über die einschlägigen Angebote bietet die Überblicksseite<br />
der SWB-Bibliographien und -Fachkataloge :<br />
Abb. 10 : Überblicksseite SWB-Bibliographien und -Fachkataloge (14)<br />
Die vielseitige Anwendbarkeit des SWB-OPACs ist daher sicherlich ein gewichtiger<br />
Grund dafür, dass der Regionalkatalog wie auch die SWB-OPACs der Nationallizenzen<br />
bzw. der Online-Ressourcen zu Bestandteilen des Suchportals der UB <strong>Freiburg</strong><br />
geworden sind in der Rubrik „Suche, <strong>Freiburg</strong>er Bestände“.<br />
Abb. 11: Suchmaske des <strong>Freiburg</strong>er Suchportals (15)<br />
14 http://www2.bsz-bw.de/cms/recherche/swb-bibliographien-fachkataloge/<br />
15 http://suchen.ub.uni-freiburg.de/<br />
18
Einige der wesentlichen Vorzüge, die dieser OPAC<br />
bietet, sollen hier näher beleuchtet werden :<br />
Erstens ist – wie bereits erwähnt – die Einschränkung<br />
der Suche auf Institutsbestände und angegliederte<br />
Bibliotheken möglich, was ein willkommener<br />
Ersatz für die unlängst abgeschafften<br />
Instituts-OPACs ist, nach denen gerade in Schulungen<br />
immer wieder gefragt wird.<br />
Zweitens findet eine sofortige Aktualisierung des<br />
OPACs nach Änderungen in WinIBW statt, so<br />
dass man zu Vorführzwecken die raschere Recherchierbarkeit<br />
von Daten augenfällig demonstrieren<br />
und außerdem die Richtigkeit der vorgenommenen<br />
Veränderungen kontrollieren kann.<br />
Drittens stehen bei der Einzeltrefferanzeige ein<br />
zuverlässiger Einstieg in den Kettenindex der<br />
Schlagwörter sowie vollständige Register zur Verfügung,<br />
in denen man verlässlich vor- und zurückblättern<br />
kann. Die Stichprobe zu „<strong>Freiburg</strong> /<br />
Breisgau / <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong>“ erbringt somit<br />
122 Schlagwortketten ; bereits an anderer Stelle<br />
konnte gezeigt werden, dass das Vorhandensein<br />
von Schlagwortketten kein Luxus ist, sondern ein<br />
notwendiges Hilfsmittel, um die vorhandenen Bibliotheksbestände<br />
auch auffinden und vermitteln<br />
zu können. Ich erinnere hier noch einmal daran :<br />
„Zum Beispiel werden hier zu Maurice Blondel<br />
148, zu Edmund Husserl 428, zu Blaise Pascal<br />
223 und zu Martin Heidegger sage und schreibe<br />
über 1400 Einträge im Kettenindex zur Auswahl<br />
gestellt.“ (16)<br />
Viertens ist durch die Kodierung der Katalogdaten<br />
in Unicode (UTF8) die beinahe verlustfreie Exportfunktion<br />
in Literaturverwaltungsprogramme<br />
(getestet mit Zotero) gewährleistet.<br />
16 Reifegerste, E. M. : “Sacherschließung in der UB <strong>Freiburg</strong><br />
- Versuch einer (Zwischen-)Bilanz : Oder : "Von nichts<br />
kommt eben nichts!".”In : ZusammenKlang. Festschrift für<br />
<strong>Albert</strong> Raffelt. Hg. v. Michael Becht & Peter Walter. <strong>Freiburg</strong><br />
[u. a.] : Herder, 2009. S. 123<br />
19<br />
An dieser Stelle ist der Hinweis auf die Verschränkung<br />
des Regionalkatalogs mit dem sehr hilfreichen<br />
Suchwerkzeug OSWD (Online-Schlagwortnormdatei)<br />
angezeigt, mit dessen Hilfe auf die<br />
SWD (Schlagwortnormdatei) und die Namen der<br />
PND (Personennamendatei), die für die Sacherschließung<br />
genutzt werden, zugegriffen werden<br />
kann. Hiermit kann in den Beständen des SWB<br />
recherchiert werden und zwar nicht nur nach dem<br />
Vokabular der Schlagwortnormdatei, sondern<br />
erstmals auch nach den Verweisungen und eingebetteten<br />
Klassifikationselementen wie Ländercodes<br />
oder SWD-Systematiknummern. Zugang<br />
zu dem Angebot findet man ebenfalls auf der Seite<br />
Suchinstrumente von A-Z, (17) die auch zu erreichen<br />
ist über „Erweiterte Katalogsuche, Weitere<br />
Kataloge“.<br />
Abb. 12 : OSWD, Eingangsseite (18)<br />
Abb. 13 : OSWD, Erweiterte Suche (19)<br />
Die Leistungsfähigkeit des neuen Dienstes sei mit<br />
folgendem Beispiel illustriert : Die kombinierte<br />
Suche in der OSWD nach dem Ländercode XA-<br />
EE für Estland sowie der SWD-Systematiknummer<br />
14.4p für Komponisten liefert 40 Treffer, von<br />
denen sechs allein auf Arvo Pärt und einzelne seiner<br />
Werke entfallen.<br />
17 http://www3.ub.uni-freiburg.de/?id=811<br />
18 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104<br />
Expressum 2009 - 6<br />
19 http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/ADVANCED_<br />
SEARCHFILTER
Expressum 2009 - 6<br />
Gleiches gilt für die Suchmöglichkeit nach individualisierten<br />
Autorennamen, die aus der zunehmenden<br />
Integration der PND in den SWB-OPAC<br />
resultieren: Auch bei der Verwendung der individualisierten<br />
Personensätze lassen sich die Länder-<br />
und DNB-Systematik-Schlüssel verwenden.<br />
Erkennbar sind diese an den neben den Namen<br />
eingeblendeten Profil-Icons.<br />
Abb. 14 : Beispiel für einen individualisierten Personensatz in der Verbunddatenbank<br />
Ein weiteres sehr nützliches Merkmal des Kataloges<br />
ist, dass die Benennungen der RVK-Notationen<br />
bei der Einzeltrefferanzeige als Mouseover-<br />
Effekt sichtbar gemacht werden, wenn man über<br />
das Info-Feld neben der RVK-Notation fährt.<br />
Hierdurch wird dem Benutzer die Auswahl der für<br />
seine weitere Recherche maßgeblichen Notationen<br />
erleichtert. Aus diesem Grund ist der Regionalkatalog<br />
bereits integriert in RVK-Online unter „Suchen<br />
im OPAC der UB <strong>Freiburg</strong>“ (Drop down-<br />
Menü). (20)<br />
20 Nähere Informationen zum Thema RVK-Notationen<br />
bietet der Beitrag „RVK (re-)visited“ in dieser Ausgabe<br />
20<br />
Ich hoffe, hiermit ein paar wesentliche Vorzüge,<br />
die der Regionalkatalog bietet, aufgezeigt zu haben,<br />
die ihn gerade auch für die Benutzerschulung<br />
sehr geeignet erscheinen lässt.<br />
Für Rückfragen wie auch für eine Vorführung der<br />
hier erwähnten Recherchewerkzeuge stehe ich gern<br />
bereit.<br />
(E. Matthias Reifegerste)
RVK (re-)visited<br />
Rückblick<br />
In den "Anforderungen an den sachlichen Zugriff<br />
im OPAC" (1) stellte die AG Sacherschließung des<br />
Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)<br />
im Jahr 1995 folgende Forderung auf :<br />
"Verbale und klassifikatorische Verfahren<br />
ergänzen sich komplementatorisch. Daher<br />
steht es außer Frage, daß der OPAC beide<br />
Erschließungsmethoden in effektiver Kombination<br />
berücksichtigen sollte."<br />
Man kann diesen Anforderungskatalog als die Magna<br />
Charta der regionalen Sacherschließung ansehen,<br />
der bis heute wenig von seiner Gültigkeit eingebüßt<br />
hat. Bereits seit einigen Jahren erweckt die<br />
Regensburger Verbundklassifikation (RVK) eine<br />
stetig steigende Aufmerksamkeit auch in der UB<br />
<strong>Freiburg</strong>, wie in einigen früheren Beiträgen gezeigt<br />
werden konnte (2) . Reges Interesse fand auch die<br />
zu dem Thema angebotene Fortbildung in der UB<br />
<strong>Freiburg</strong> am 10. August 2006. Seitdem sind einige<br />
erwähnenswerte Fortschritte auf dem Gebiet<br />
der RVK-Anwendung zu verzeichnen gewesen :<br />
"Im Februar 2009 gelang es, die RVK-<br />
Notationen der Staats- und Landesbibliothek<br />
Dresden vom lokalen Bereich in den Titelbereich<br />
zu heben, soweit ein entsprechender<br />
RVK-Normsatz vorhanden war, nachdem<br />
dies bereits im Dezember 2008 mit den<br />
entsprechenden Daten der UB Dresden<br />
1 http://www2.bsz-bw.de/cms/public/arbeit/agsach<br />
2 Reifegerste, E. M.: Der OPAC der Zukunft - neue<br />
Wege der Erschließung : Bericht über die VDB-Fortbildungsveranstaltung<br />
am 5.7.2004 in Stuttgart. In : Expressum<br />
- Informationen aus dem <strong>Freiburg</strong>er Bibliothekssystem<br />
(2004), <strong>Nr</strong>. 5, S. 5-8 <br />
Reifegerste, E. M. : Kooperative Sacherschließung in<br />
Deutschland. In : Expressum - Informationen aus dem<br />
<strong>Freiburg</strong>er Bibliothekssystem (2005), <strong>Nr</strong>. 4, S. 5-7 <br />
Boll, K.; Reifegerste, E. M. : BibScout / MelvilSearch - auf<br />
dem Weg zur virtuellen Bibliothek. In : Expressum - Informationen<br />
aus dem <strong>Freiburg</strong>er Bibliothekssystem (2006),<br />
<strong>Nr</strong>. 4, S 8-21<br />
21<br />
Expressum 2009 - 6<br />
geschehen war. Gehoben wurden somit ca.<br />
336.000 Notationen in ca. 327.000 Titeln.<br />
Damit ist die Anzahl der mit RVK-Notationen<br />
erschlossenen Titel in der Verbunddatenbank<br />
auf gut 2,8 Millionen angewachsen. Weiterhin<br />
besteht die Hoffnung auf das von Magnus<br />
Pfeffer (UB Mannheim) entwickelte Verfahren,<br />
´das anhand der bibliographischen Daten eines<br />
Titels automatisch die passenden Notationen<br />
der Regensburger Verbundklassifikation (RVK)<br />
ermittelt. Zum Einsatz kommt dabei das so<br />
genannte ‚fallbasierte Schließen´: Zunächst wird<br />
eine Fallbasis - bestehend aus Medien, deren<br />
RVK-Notationen bekannt sind, aufgebaut,<br />
die als Vergleichsmaßstab für noch nicht<br />
klassifizierte Medien dient. Mit bestimmten<br />
Algorithmen wird jeder neue Fall mit dieser<br />
Datenbasis verglichen und der ähnlichste Fall<br />
darin identifiziert." (3)<br />
Der weitere Fortschritt des Projektes von Magnus<br />
Pfeffer ist dokumentiert in seinem Classification-<br />
Weblog. (4)<br />
Seit dem Beginn unserer Beschäftigung mit der<br />
RVK ist die Nachfrage nach der Verwendung<br />
dieser Aufstellungssystematik sprunghaft gestiegen,<br />
wie das folgende Zitat aus einem Aufsatz von<br />
Berndt Dugall belegen mag : (5)<br />
3 Reifegerste, E. M.: Sacherschließung in der UB <strong>Freiburg</strong><br />
- Versuch einer (Zwischen-)Bilanz: Oder: "Von nichts<br />
kommt eben nichts!". In: Becht, M. ; Walter, P. (Hrsg.):<br />
ZusammenKlang. Festschrift für <strong>Albert</strong> Raffelt. <strong>Freiburg</strong><br />
[u.a.]: Herder, 2009, S. 120<br />
4 http://blog.bib.uni-mannheim.de/Classification/<br />
5 Dugall, B.: Die Restrukturierung der Goethe-<strong>Universität</strong><br />
und ihre Auswirkungen auf die Informationsversorgung:<br />
Teil 1. In: ABI-Technik Bd. 28 (2008), <strong>Nr</strong>. 2, S. 84-96,<br />
hier S. 94
Expressum 2009 - 6<br />
"Wichtige Merkmale des Bereichsbibliothekskonzeptes<br />
sind : Grundsätzlich Freihandaufstellung ;<br />
Magazinierung nur in Ausnahmefällen und höchstens<br />
für 10% des Bestandes ; Integration aller<br />
Bestände auf der Basis einer einheitlichen Aufstellungssystematik<br />
(hier konkret RVK). Mit den<br />
notwendigen Umarbeitungen wurde aus diesem<br />
Grunde mit 2,5 Jahren Vorlauf begonnen."<br />
Weitere gewichtige neue Anwender der Systematik<br />
sind außer den angestammten Partnern wie die<br />
bayrischen und sächsischen Bibliotheken sowie<br />
diejenigen in Greifswald und Rostock, wobei ich<br />
hier vor allem Teilnehmer des SWB aufliste :<br />
• die Bibliothek der Freien <strong>Universität</strong> Berlin<br />
• das Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften<br />
der <strong>Universität</strong> Frankfurt<br />
• die Bibliothek der Juristischen Fakultät<br />
• der <strong>Universität</strong> Heidelberg<br />
(seit 2003)<br />
• die Bibliothek des Bundesgerichtshofes in<br />
Karlsruhe<br />
• die Bibliothek der <strong>Universität</strong> Mannheim<br />
• die Bibliothek der <strong>Universität</strong> des Saarlandes<br />
• die Bibliothek der <strong>Universität</strong> Hohenheim<br />
Ferner stehen bedeutende Anwender kurz vor<br />
der Einführung der RVK wie die UB Marburg,<br />
ULB Darmstadt, zusätzliche Fakultätsbibliotheken<br />
der <strong>Universität</strong> Frankfurt wie z.<br />
B. diejenige der Naturwissenschaften sowie<br />
die Württembergische Landesbibliothek in<br />
Stuttgart, die in ihrem geplanten Neubau ca.<br />
250.000 Bände nach der RVK aufstellen will.<br />
• Daneben sind zahlreiche Bibliotheken in Österreich,<br />
der deutschsprachigen Schweiz sowie<br />
in Südtirol ebenfalls Anwender der RVK, wie<br />
die einschlägigen Vorträge auf dem Anwendertreffen<br />
der RVK im Jahr 2008 eindrucksvoll<br />
belegen. (6)<br />
6 Peichl, G.: Zur Anwendung der RVK in der Schweiz.<br />
Regensburg (2008) <br />
Plößnig, V.: Zur Anwendung der RVK in Österreich.<br />
Regensburg (2008) <br />
Frasnelli, E.: Zur Anwendung der RVK in Italien. Regensburg<br />
(2008) <br />
7 Werr, N.; Ball, R.: Die "neue" Regensburger Verbundklassifikation<br />
(RVK) oder die Zukunft eines Erfolgsmodells.<br />
In: Bibliotheksdienst Bd. 43 (2009), <strong>Nr</strong>. 8/9, S.<br />
845-853<br />
8 http://rvk.uni-regensburg.de/index.php?option=com_c<br />
ontent&view=article&id=61:veranstaltungen-rvk-regensburger-verbundklassifikation-tagung&catid=48:service-rvkregensburger-verbund-klassifikation&Itemid=84
Abb. 1: Startseite des neuen RVK-Portals (9)<br />
Der neue Internetauftritt der RVK wurde erstellt<br />
unter Einsatz des Content Management Systems<br />
Joomla und verfügt außer über die drei Versionen<br />
der Systematik selbst (RVK Online, RVK Druck<br />
und RVK einfach) über Zusatzfunktionen, die teilweise<br />
schon freigeschaltet sind wie z. B. ein Wiki<br />
als statisches Depot größerer Beiträge (Archiv der<br />
Mailingliste, Entscheidungslisten) und zum anderen<br />
Teil noch in der Planungs- bzw. Aufbauphase<br />
sind wie z. B. Mailinglisten bzw. RSS-Feeds, die<br />
fachspezifisch abgerufen werden können. Außerdem<br />
werden in Kürze wieder aktualisierte Fachregister<br />
zur Verfügung stehen, die die Arbeit in den<br />
einzelnen Fächer wesentlich erleichtern.<br />
9 http://rvk.uni-regensburg.de/index.php<br />
23<br />
Expressum 2009 - 6<br />
In der eigentlichen Online-Systematik kann wie<br />
gewohnt in den Benennungen der Klassen sowie<br />
in den dazu gehörigen Registern und selbstverständlich<br />
auch nach bereits bekannten Notationen<br />
gesucht werden. Entweder blättert man die<br />
einzelnen Hierarchiestufen durch Anklicken der<br />
vorangestellten Plus-Zeichen auf oder man gibt<br />
unter „Register“ den gewünschten Suchbegriff ein,<br />
der einem dann in der passenden Umgebung des<br />
Registers der Systematik angezeigt wird. Durch<br />
Anklicken der gewünschten Notation in dem sich<br />
darauf öffnenden Fenster (s. Abb. 2) gelangt man<br />
an die entsprechende Fundstelle im Register.
Expressum 2009 - 6<br />
Abb. 2: Ergebnis einer Registersuche<br />
Von hier aus kann man die dazu vorhandene und<br />
mit einer RVK-Notation erschlossene Literatur<br />
wahlweise in dem Verbundkatalog des BVB, des<br />
SWB, des ÖBV oder in einem der einzeln abfragbaren<br />
lokalen OPACs abfragen, wobei die abzufragende<br />
Notation oben links im Pop-up-Fenster<br />
fett angezeigt wird. In unserem konkreten Falle gelangt<br />
man hiermit in den <strong>Freiburg</strong>er Regionalkatalog<br />
des SWB. Weitere Informationen zum Regionalkatalog<br />
bietet der Beitrag „Der Regionalkatalog<br />
<strong>Freiburg</strong> und weitere neuere Recherchewerkzeuge“<br />
in dieser Ausgabe. Wenn man beispielsweise nach<br />
der Notation AN 80270 recherchiert, erhält man<br />
auf diese Weise 29 Treffer im Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong><br />
angezeigt.<br />
24
Abb. 3: Bestandsabfragemöglichkeiten bei einer RVK-Systemstelle<br />
Abb. 4: Suchergebnis im Regionalkatalog <strong>Freiburg</strong><br />
25<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Der vollständige Suchpfad unseres Beispiels lautet :<br />
A Allgemeines<br />
AN Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft<br />
AN 50000 - AN 89900 Bibliothekswesen<br />
AN 80000 - AN 89900 Bibliothekswesen in einzelnen Ländern und einzelne Bibliotheken<br />
AN 80020 - AN 80999 Einzelne deutsche Bibliotheken<br />
AN 80260 - AN 80281 Bibliotheken F<br />
AN 80270 - AN 80274 <strong>Freiburg</strong>/Breisgau<br />
AN 80270 <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
Ausblicke<br />
Nachdem hiermit die aktuelle Bestandsaufnahme<br />
abgeschlossen ist, seien noch einige denkbare bzw.<br />
geplante Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
Um die RVK auch im vollen Umfang im Bereich<br />
des SWB einsetzen zu können, erscheint es<br />
wünschenswert, nach dem Vorbild der Landesgeschichte<br />
Sachsen (vgl. RVK-Online NZ 10000<br />
- NZ 16120) eine neue Teilsystematik für den Bereich<br />
Landesgeschichte Baden-Württemberg aufzubauen.<br />
Hierfür steht der Notationsbereich NZ<br />
70000 ff. zur Verfügung, und die Kolleginnen und<br />
Kollegen aus der bisher so genannten AG Sacherschließung<br />
haben mehrfach ihr Interesse bekundet,<br />
an diesem Aufbau mitzuwirken, um gerade<br />
auch die für unsere Bibliotheksregion spezifischen<br />
Sachverhalte abbilden und entsprechende Bibliotheksbestände<br />
danach aufstellen zu können. In<br />
diesem Zusammenhang kommt dabei außerdem<br />
die Nutzbarkeit einer solchen Teilsystematik für<br />
die Landesbibliographie Baden-Württemberg im<br />
Anschluss an ihre Migration auf die BSZ-PICA-<br />
Datenbank nach dem Vorbild der Sächsische Landesbibliographie<br />
in Betracht.<br />
Außerdem präsentierte Wolfgang Heymans in<br />
Regensburg seinen systematischen Katalog der<br />
Bestände des SWB, den BibScout, (10) sowie einige<br />
10 http://titan.bsz-bw.de/bibscout/<br />
26<br />
Neuerungen bzw. Änderungsvorhaben : Er stellte<br />
eine baldige Aktualisierung durch einen Neuaufbau<br />
der Systematik mit einem aktuellen RVK-<br />
Abzug im XML-Format in Aussicht und erläuterte<br />
eindrucksvoll die integrierte Google-Suche,<br />
die es ermöglicht, nach Suchbegriffen innerhalb<br />
der Titellisten (z. B. Titelstichwörtern, Orts- und<br />
Personennamen) zu recherchieren, die in systematischer<br />
Sortierung vorliegen. Diese Suchmöglichkeit<br />
ist sehr ergiebig und ergänzt die sonstigen<br />
Möglichkeiten, die über die Expertensuche angeboten<br />
werden (Register, Beschreibung, Notation),<br />
wie das folgende Suchbeispiel "Bologna-Prozeß"<br />
verdeutlichen mag : Der Benutzer wird hierdurch<br />
auf Fundstellen in der Systematik aufmerksam, die<br />
ihm bei der Suche innerhalb der sonst verfügbaren<br />
Kategorien verborgen blieben.<br />
Abb. 5: Beispiel für die in den BibScout integrierte<br />
Google-Suche
Als besonders eindrucksvolles Beispiel für die Integration der verschiedenen sachlichen<br />
Suchmöglichkeiten möchte ich hier schließlich noch einmal auf den bereits erwähnten<br />
OPAC der FU Berlin (11) eingehen, dem meines Erachtens eine Vorbildfunktion zukommt,<br />
weil er alle aktuell diskutierten und angewendeten sachlichen wie formalen<br />
Sucheinstiege unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche zur Verfügung stellt. Bemerkenswert<br />
erscheint mir hierbei die Migration der KOBV-Daten in den BVB bzw.<br />
der Aufbau der Gemeinsamen BVB-KOBV-Verbunddatenbank (12) , woraus wiederum<br />
ein großer Bedeutungszuwachs für die RVK und ein deutlicher Zuwachs an somit erschlossenen<br />
Beständen resultieren wird ; in der Projektdokumenation ist von 9,5 Millionen<br />
zu migrierenden Datensätzen die Rede.<br />
Abb. 6: Sachliche Suchmöglichkeiten im OPAC der FU Berlin<br />
Abb. 7: OPAC der FU Berlin, integrierte RVK-Systematik<br />
11 http://sf4.ub.fu-berlin.de/F?func=file&file_name=find-b&local_base=fub01<br />
12 http://www.kobv.de/bvb_kobv_verbunddatenbank.html<br />
27<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Schließlich ergaben sich in Gesprächen mit Kolleginnen<br />
und Kollegen aus anderen Bibliotheksverbünden,<br />
die ebenfalls an dem diesjährigen Anwendertreffen<br />
teilnahmen, wertvolle Hinweise auf<br />
Programme, mit deren Hilfe die Notationsvergabe<br />
zumindest teilweise automatisiert werden kann,<br />
so dass mit einem durchaus vertretbaren Aufwand<br />
auch große Bestände neu aufgestellt und systematisiert<br />
werden können. Ihnen allen und vor allem<br />
den Betreibern des neuen RVK-Portals sei für<br />
ihren großen Einsatz, ihre Hilfsbereitschaft und<br />
freundlichen Auskünfte noch einmal ganz herzlich<br />
gedankt !<br />
Angesichts dessen, was hiermit der bibliothekarischen<br />
Fachwelt und den Bibliotheksnutzern für<br />
Dienstleistungen angeboten werden, erscheint es<br />
nurmehr recht und billig, dass für die vollständige<br />
Anwendung der RVK-Online ab 2010 eine<br />
Nutzungsgebühr in Höhe von €180 pro Jahr für<br />
Teilanwender (z.B. Instituts-, Fakultätsbibliotheken)<br />
bzw. €250 für Vollanwender erhoben werden<br />
wird, um eine anteilige Mitfinanzierung des<br />
Unternehmens zu erzielen. Die Recherche in der<br />
RVK-Online hingegen bleibt kostenlos erhalten.<br />
Bei der Niederschrift dieser Zeilen stellte sich mir<br />
immer häufiger die Frage, ob hier die „normative<br />
Kraft des Faktischen“ ihre Wirkung entfaltet oder<br />
ob im 21. Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
auf dem Feld der sachlichen Erschließung<br />
von Bibliotheksbeständen durch Klassifikation<br />
„etwas zusammenwächst, was zusammen gehört“.<br />
Ich möchte hiermit die Hoffnung zum Ausdruck<br />
bringen, mit meinem Beitrag in unserem Haus<br />
eine Diskussion darüber angeregt zu haben, ob wir<br />
zukünftig, nach der Wiedereröffnung der UB im<br />
neuen Gewand etwa, auch unsere Freihandbestände<br />
in einer aktuellen, flexiblen und ausbaufähigen<br />
Systematik präsentieren wollen.<br />
(E. Matthias Reifegerste)<br />
Veröffentlichungen von UB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern<br />
Nicht nur hier im Expressum, natürlich auch anderswo werden Artikel oder Bücher von Kolleginnen und<br />
Kollegen veröffentlicht. Um auf die Arbeiten aufmerksam zu machen, führen wir sie im Expressum auf.<br />
Michael Becht [Hrsg.] ; Peter Walter [Hrsg.] :<br />
Zusammenklang : Festschrift für <strong>Albert</strong> Raffelt. –<br />
<strong>Freiburg</strong> im Breisgau : Herder, 2009.<br />
In dieser Festschrift, die im letzten Expressum-<br />
Heft von Michael Becht vorgestellt wurde (S. 20<br />
– 24 : „Zusammenklang – Freunde, Kollegen und<br />
Weggefährten widmen Prof. Dr. <strong>Albert</strong> Raffelt<br />
eine Festschrift“), finden sich mehrere Beiträge<br />
von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der UB :<br />
• Michael Becht : Nach glücklicher Vollendung<br />
des schwierigen Werkes ... : der Umzug der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong> im Jahr 1902.<br />
– S. 23 – 38<br />
28<br />
• Angela Karasch : Emit Philippus Jacobus<br />
Abbas Sancti Petri anno 1772, constat 5 fl. :<br />
erworben 1772 für die Bibliothek von<br />
St. Peter i. Schw. - jetzt aufbewahrt in der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong> : ein<br />
Gebetsbuch von 1504. – S. 64 – 85<br />
• Jochen Lienhard ; Ato Ruppert : Nur was<br />
sich ändert, bleibt : die Transformation von<br />
bibliographischen Informationssammlungen<br />
in Datenbankanwendungen - ein Werkstattbericht.<br />
– S. 86 – 91
• E. Matthias Reifegerste : Sacherschließung<br />
in der UB <strong>Freiburg</strong> - Versuch einer (Zwischen-)<br />
Bilanz : oder : "Von nichts kommt<br />
eben nichts ! ". – S. 116 – 128<br />
• Wilfried Sühl-Strohmenger : Wissenschaft-<br />
liche Bibliothekare im digitalen Zeitalter :<br />
Konstanten und Veränderungen vor dem<br />
Hintergrund <strong>Freiburg</strong>er Erfahrungen aus drei<br />
Jahrzehnten. – S. 129 – 140<br />
• Michael Albus ; Franz-Josef Leithold : Film<br />
und Religion - eine schwierige Beziehung. -<br />
S. 203 - 210<br />
Ein geschliffener Diamant für <strong>Freiburg</strong>s Innenstadt<br />
: Sanierung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> bis<br />
2013 - Und der Betrieb läuft weiter / Antje Kellersohn<br />
; Wilfried Sühl-Strohmenger - In :<br />
BuB, 61(2009)H.10, - S. 699 - 702<br />
2<br />
Bernd Oberknapp ; Hans-Adolf Ruppert ; Frank<br />
Borel; Jochen Lienhard : From a pile of IP<br />
addresses to a clear authentication and authorization<br />
with Shibboleth. In : Serials : the journal for<br />
the serials community, 22 (2009) H. 1, S. 28 - 32,<br />
DOI 10.1629/2228<br />
2<br />
Frank Borel ; Jochen Lienhard ; Bernd Oberknapp<br />
; Hans-Adolf Ruppert ; Gerald Steilen :<br />
Authentifizierung und Autorisierung mit Shibboleth<br />
in der Föderation DFN-AAI. In : BIT Online,<br />
12 (2009) H. 3, S. 285 - 288<br />
Vorträge von UB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern<br />
Dr. Frank Reimers : Medline - Recherche unter<br />
OvidSP. Vortrag im Rahmen des Workshops »Die<br />
systematische Literaturrecherche« am Deutschen<br />
Cochrane Zentrum, <strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Freiburg</strong>,<br />
am 30.5.2008.<br />
2<br />
"An den Schnittstellen von Bestandsentwicklung<br />
und Fachreferat", Tagung des VDB-Landesverbandes<br />
Bayern in Augsburg (UB), 5./6.10.2009,<br />
Dr. Gabriele Sobottka : Bestandsentwicklung<br />
und Informationskompetenz : Zusammenhänge<br />
zwischen Versorgung mit digitalen Medien und<br />
deren Vermarktung an der <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong>.<br />
2<br />
Veranstaltung „Forum Information Literacy Assessment“,<br />
veranstaltet von der AG Informationskompetenz<br />
im Bibliotheksverbund Bayern und dem<br />
VDB-Landesverband Bayern in der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek, München am 26.11.2009 :<br />
Dr. Gabriele Sobottka : Lernerfolgskontrolle mit<br />
Online-Tests - eine Alternative zu traditionellen<br />
Prüfungsaufgaben ?<br />
29<br />
Expressum 2009 - 6<br />
„Berufsperspektiven für Historiker“ : Veranstaltung<br />
im Rahmen eines Kolloquiums von Prof. Dr.<br />
Jörn Leonhard, 19.11.2009 :<br />
• Dr. Marcus Schröter : Als Fachreferent an<br />
einer wissenschaftlichen Bibliothek - Berufsalltag<br />
und Ausbildungsvoraussetzungen<br />
• Lennart Güntzel : Magister Artium und was<br />
dann ? Als Historiker auf dem Weg ins Berufsleben<br />
2<br />
Tagung „Kunst- und Museumsbibliotheken im<br />
Aufbruch“, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Kunst- und Museumsbibliotheken<br />
(AKMB) in Kooperation mit der Initiative Fortbildung<br />
für wissenschaftliche Spezialbibliotheken<br />
und verwandte Einrichtungen e.V. in Nürnberg,<br />
29./30.10.2009 : Hans-Adolf Ruppert : Who are<br />
you and where are you from ? Identitätsmanagement,<br />
Authentifizierung mit Shibboleth und Single<br />
SignOn.
Expressum 2009 - 6<br />
Kurzmeldungen<br />
Elektronische Medien neu erschlossen<br />
Unsere Kollegin Regina Volk-Thoma aus der Abteilung<br />
NME hat im Oktober ihre Arbeit abgeschlossen,<br />
die einzelnen Bestandteile der DVD-ROM<br />
„Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky“ in<br />
den Online-Katalog aufzunehmen<br />
bzw. unsere Bestandsangaben<br />
an die unselbständigen<br />
Titelaufnahmen<br />
anzuhängen. Jetzt sind die<br />
Einzelwerke such- und auffindbar<br />
; die Auffindbarkeit<br />
wird weiterhin dadurch erhöht,<br />
dass die Vergabe von<br />
RVK-Notationen, die die Einzelausgaben der<br />
enthaltenen Schriftsteller kennzeichnen, in Kürze<br />
abgeschlossen sein wird, wobei erwähnt werden<br />
sollte, dass die Titel in umgekehrter alphabetischer<br />
Folge, also von Z nach A abgearbeitet werden. Im<br />
Online-Katalog findet man die 529 Titelaufnahmen,<br />
wenn man im Expertenmodus find az=e028<br />
eingibt. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere<br />
Kollegin und die Abteilung NME !<br />
Außerdem kam die erfreuliche Nachricht aus<br />
Konstanz, dass Anfang November in der SWB-<br />
Verbunddatenbank 1864 Titelaufnahmen von<br />
E-Books, die nicht sachlich erschlossen waren,<br />
durch Sacherschließungsdaten aus den Aufnahmen<br />
der parallelen Druckausgabe angereichert<br />
worden sind.<br />
In die Aufnahmen der E-Books, die mit Parallelaufnahmen<br />
der Druckausgabe verknüpft sind,<br />
wurden die dort vorhandenen RVK-Notationen,<br />
DNB-Schlagwortketten und SWB-Schlagwortketten<br />
übernommen.<br />
Im Feld 4700 wurde diese Übernahme vermerkt<br />
(„ZRED : Sacherschließungsdaten maschinell aus<br />
paralleler Ausg. übernommen“). Die Titelaufnahmen<br />
wurden scheinkorrigiert, so dass die Titel mit<br />
den Routineabzügen ausgeliefert werden können.<br />
30<br />
Dafür bedanken wir uns bei unseren Konstanzer<br />
Kolleginnen und Kollegen ! (E. M. Reifegerste)<br />
VDB-Kommission Fachreferat<br />
Am 19./20.10.2009 tagte an der UB <strong>Freiburg</strong><br />
turnusgemäß die Kommission Fachreferat des<br />
Vereins Deutscher Bibliothekare e.V., der Dr. Marcus<br />
Schröter seit einigen Jahren angehört. Dr. E.<br />
Matthias Reifegerste wurde nun ebenfalls in diese<br />
Kommission gewählt.<br />
Für das leibliche Wohl wird auch gesorgt<br />
Von Anfang an gestalteten sich Essen und Trinken<br />
für die Nutzerinnen und Nutzer in der UB 1 als<br />
schwierig. Da gibt es einerseits das UB 1-Café mit<br />
Theken- und Automatenbetrieb, das die Räumlichkeiten<br />
unterhalb der ehemaligen Showbühne<br />
nutzt und nur quer durch den Lesesaal zugänglich<br />
ist, und andererseits herrscht im Lesesaal<br />
strengstes Mitnahme- und Verzehrverbot von Essen<br />
und Trinken. Nur durchsichtige, verschlossene<br />
Flaschen mit Wasser dürfen mitgebracht und am<br />
Arbeitsplatz gehalten werden.<br />
Alle diejenigen, die ein Vesper mitgebracht hatten<br />
und dieses gar mit einer Tasse Kaffee dazu genießen<br />
wollten, mussten erfinderisch werden. Im<br />
Garderobenbereich ist es eng, die Schränke stehen<br />
dicht an dicht, die Heizkörper sind zum Sitzen unbequem<br />
und im Winter kochend heiß. Das Essen<br />
muss im Garderobenbereich, der Kaffee muss im<br />
UB 1-Café bleiben– wie sollte das funktionieren ?<br />
Ähnlich erging es allen, die zum Kaffee z.B. an die<br />
frische Luft gehen, oder rauchen wollten.<br />
Foto : Claudia Rees
Nach fast einem Jahr, in dem die Situation unzählige<br />
Male erläutert, in dem immer wieder Hinweise<br />
und Verweise erteilt werden mussten, wurde<br />
Abhilfe geschaffen : Die PC-Tische im Foyer wurden<br />
enger zusammengerückt, damit zwei Reihen<br />
Garderobenschränke dazu gestellt werden konnten.<br />
Dadurch ist im hinteren Garderobenbereich<br />
so viel Platz entstanden, dass das Studentenwerk<br />
<strong>Freiburg</strong> zwei Getränkeautomaten, drei Bistro-<br />
Tische und sechs Stühle aufstellen konnte.<br />
Damit ist es für Nutzerinnen und Nutzer einfacher<br />
geworden, ihre Lernpausen angenehmer zu<br />
gestalten. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
freuen sich, nicht mehr so häufig auf die Verbote<br />
hinweisen zu müssen. (Ulrike Klaster)<br />
Zur Sicherheit<br />
Als in der Stadthalle das Podest für Benutzerarbeitsplätze<br />
errichtet wurde, mussten zur Stabilisierung<br />
die Eckstützen durch Verstrebungen quer miteinander<br />
verbunden werden. Diese Eisenstangen<br />
sind diagonal zwischen den Stützen angebracht<br />
und stehen nur in der einen Richtung parallel zu<br />
den Lesesaalregalen, wo sie nicht weiter stören. In<br />
der anderen Richtung aber tauchen sie zwischen<br />
den Lesesaalregalen auf Kniehöhe als gefährliche<br />
Stolperfallen auf, nicht zuletzt deshalb, weil sie<br />
farblich angepasst sind und sich vom Teppich<br />
nicht gut sichtbar abheben.<br />
Foto : Claudia Rees<br />
31<br />
Nach einigen - zum Glück harmlosen - Vorkommnissen,<br />
ist vor einigen Wochen zwischen den Eckstützen,<br />
über die Verstrebungen hinweg, ein weißes<br />
Netz gespannt worden. Nun ist zwar der Durchgang<br />
an diesen Stellen nicht mehr vorhanden und<br />
über die Ästhetik lässt sich wohl auch diskutieren,<br />
aber die Sicherheit der Suchenden im Lesesaal ist<br />
entscheidend verbessert worden. (Ulrike Klaster)<br />
Gäste der UB<br />
Expressum 2009 - 6<br />
Am Samstag, den 7. November 2009, besuchte<br />
uns unter der Leitung von Frau Dr. Isabel Trueb<br />
erneut eine Gruppe wissenschaftlicher Bibliothekarinnen<br />
aus der UB Basel und aus weiteren Bibliotheken<br />
der Nordschweiz zu einem ganztägigen<br />
fachlichen Austausch.<br />
Foto : Claudia Rees
Expressum 2009 - 6<br />
Harald (Harry) Kuny im Ruhestand<br />
Seit dem 1. September<br />
2009 ist der Leiter unserer<br />
Hausbuchbinderei,<br />
Herr Harald (Harry)<br />
Kuny, in Rente.<br />
Er war seit 1968, mit<br />
einer kurzen Unterbrechung,<br />
Mitarbeiter der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
und darf mit ca. 40 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />
zum Urgestein der Bibliothek gerechnet werden.<br />
Nach erfolgreichem Abschluß seiner Lehre in der<br />
Buchbinderei Bock kam Herr Kuny in unser Haus<br />
(das heutige KG IV). Unter der Obhut von Herrn<br />
Fahrländer konnte er seine Kenntnisse, wie sie die<br />
Arbeit in einer Bibliotheksbuchbinderei erfordert,<br />
vertiefen. Nach dem altersbedingten Ausscheiden<br />
von Herrn Fahrländer wurde Herrn Kuny die Leitung<br />
der Buchbinderei übertragen, die er bis zum<br />
Ende seiner Beschäftigung innehatte.<br />
Mit Herrn Kuny geht ein Kollege, dessen Hilfsbereitschaft<br />
und heiteres Wesen wir alle vermissen<br />
werden.<br />
Ob bei der Vorbereitung und Durchführung von<br />
Betriebsausflügen und -festen, von Ausstellungen<br />
oder Abhilfe bei kleinen „Malheuren“ des Alltags,<br />
Harry ließ sich nicht lange bitten und wußte stets<br />
handwerklichen Rat.<br />
32<br />
Herr Kuny hat sich auch am sozialen Leben der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> aktiv beteiligt. Zeitweise<br />
unterhielt er bei Festen seine Kolleginnen und<br />
Kollegen mit musikalischen Darbietungen und<br />
kabarettreifen Zauberkunststückchen. Er übernahm<br />
die Leitung der UB-internen Kantine bis<br />
zu ihrer Schließung. Lange Zeit war er Mitglied<br />
des ältesten UB-Kegelklubs. Stets war Harry auch<br />
zu einem Späßchen aufgelegt. Trotz der langen bei<br />
uns zurückgelegten Zeit wäre Herr Kuny gerne<br />
noch ein wenig länger geblieben.<br />
Wir wünschen Herrn Kuny Gesundheit und Freude<br />
in seinem neuen Leben.<br />
(Peter Nevulis)
Harry<br />
Zum Heften und zum Binden<br />
müsst ihr einen ander'n finden.<br />
Auch hör' ich auf für euch zu kleben,<br />
für mich beginnt das Rentnerleben.<br />
Die Zeit, die 68 hier begonnen,<br />
dabei fast wie im Flug zerronnen.<br />
Unter Schubel, Kehr und Kellersohn<br />
verdient ich hier den Arbeitslohn.<br />
Gebunden hab' ich hier in all den Jahren<br />
Bücher, die zerschunden waren.<br />
Da werden Seiten eingerissen,<br />
Einbände oft ganz zerschlissen.<br />
Da gab es Kaffee- und auch Rotweinflecken,<br />
von Hunden angenagte Ecken,<br />
auf den Deckeln klebten feste<br />
oft noch manche Essensreste.<br />
Auch musste ich Plakate drucken;<br />
heut’ würden alle komisch gucken.<br />
Die Texte druckten wir<br />
mit kleinen Stempeln auf Papier.<br />
Wenn ich zu drucken hatte einen Text,<br />
dann war es manchmal wie verhext ...<br />
Denn gerade gern beim letzten Wort<br />
schlich ein sich dann ein Fehler dort.<br />
Man durfte dann von vorn beginnen,<br />
den Text auf das Plakat zu bringen.<br />
Bedruckte Einbände und manche Seiten<br />
gerade wie in alten Zeiten,<br />
denn langen brachten wir noch hier<br />
den Text mit alten Lettern auf Papier.<br />
Die suchten wir aus einem großen Kasten<br />
solange, bis die Texte passten.<br />
Für mich ein Wunder wenn ich seh',<br />
wie heute druckt man mit PC.<br />
Ich rahmte und kaschierte Bilder,<br />
hing auf Plakate und auch Schilder.<br />
Für Ausstellungen bei uns im Hause<br />
da dekorierten wir oft ohne Pause.<br />
So war ich überall zu finden,<br />
nicht nur beim Kleben und beim Binden.<br />
33<br />
Kollegen gingen und sie kamen,<br />
ich kenne kaum noch alle Namen.<br />
Doch nie vergess' ich, auch wenn's lange her,<br />
die Zeit mit Fahrländer und Kehr.<br />
Und eines Tag's, man stell' sich vor,<br />
kam einer an mit einem Ring im Ohr.<br />
Der konnte keine Stelle finden,<br />
drum half er uns erst mal beim Binden.<br />
Mit ihm da waren wir dann vier,<br />
die freitags trafen gegen drei sich hier.<br />
Zum Wochenend’ wir tranken dann<br />
einen trocknen Sandemann.<br />
Das zeigt, dass hier vor dreißig Jahren<br />
die Zeiten doch noch andre waren.<br />
Und die Leihstelle uns den dann nahm,<br />
der einst zum Binden zu uns kam.<br />
Der ist dann dort bis heut' geblieben,<br />
hat dies Gedicht für mich geschrieben.<br />
Lieber Harry!<br />
Auf meinem langen Arbeitswege<br />
warst Du der Erste als Kollege.<br />
Wo heute ist das KG vier,<br />
begann für mich die Arbeit hier.<br />
Schon damals war mir immer klar,<br />
Du zählst für mich zum Inventar.<br />
Bis heute ist das so geblieben<br />
und wird von allen unterschrieben.<br />
Auf Deine Hilfe konnt’ man immer zählen,<br />
die wird uns hier nun allen fehlen.<br />
Gebunden sind die letzten Bände -<br />
die Zeit hier ist für Dich zu Ende.<br />
Und zum Kleben und zum Binden<br />
wir müssen einen anderen finden.<br />
(Wolfgang Horstmann)<br />
Expressum 2009 - 6
Expressum 2009 - 6<br />
Presseschau<br />
Aus urheberrechtlichen Gründen sind die kompletten Artikel nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> in der UB-internen Version verfügbar.<br />
Gasalarm<br />
Der befürchtete Gasalarm in der „alten“ UB erwies<br />
sich glücklicherweise als Fehlalarm. Fudder und<br />
die Badischen Zeitung berichteten :<br />
• Fudder - Neuigkeiten aus <strong>Freiburg</strong> / Stadtgespräch,<br />
13.10.2009 : Gasalarm in der alten UB<br />
• Badische Zeitung,<br />
14.10.2009 : Kein Gasleck<br />
in der Uni-Bibliothek <strong>Freiburg</strong>. Entwarnung an<br />
der alten Unibibliothek : Es gibt kein Gasleck<br />
an oder in dem Gebäude. Vermutlich ist durch<br />
eine durchgeschmorte Lampe die Brandanlage<br />
ausgelöst worden und auch ein gasähnlicher<br />
Geruch entstanden.<br />
Uni-TV<br />
Das uni.tv feierte sein fünfjähriges Bestehen,<br />
es wurde von Dr. Franz Leithold (UB <strong>Freiburg</strong>)<br />
gegründet :<br />
• Badische Zeitung / Bildung und Wissen,<br />
16.10.2009 : Studenten ganz objektiv. Uni-TV<br />
<strong>Freiburg</strong> ist seit fünf Jahren auf Sendung.<br />
UB 1<br />
In einer Machbarkeitsstudie wird untersucht,<br />
ob die derzeitige UB 1 – die alte Stadthalle – als<br />
Musikzentrum in Kooperation mit Stadt und Land<br />
dienen könnte :<br />
• Badische Zeitung / <strong>Freiburg</strong>er Zeitung,<br />
20.10.2009 : Zukunftsmusik statt Abriss. Neue<br />
Idee für die Stadthalle : Musikhochschule und<br />
Musikschule können nach 2013 dort einziehen.<br />
Das Studentenwerk hat drei Stehtische im Vorraum<br />
der UB1 aufgestellt, jetzt ist ein wenig Abhilfe<br />
geschaffen, und die Studierenden können ihr<br />
Vesper etwas angenehmer zu sich nehmen :<br />
34<br />
• Badische Zeitung / <strong>Freiburg</strong>er Zeitung,<br />
28.10.2009 : Schwere Lektüre bei leerem Magen.<br />
Schwierige Verpflegung in der provisorischen<br />
Unibibliothek.<br />
Dem Ausspruch eines Medizin-Dozenten „Lernen,<br />
Essen, Schlafen… Sie studieren Medizin. Eines<br />
dieser Dinge (und das Lernen zählt nicht) werden<br />
Sie wohl einstellen müssen.“ folgend, testete eine<br />
Medizin-Studentin, dem „elitefeindlichen Schlaf“<br />
in der UB 1 zu entkommen.<br />
• Appendix - Magazin der <strong>Freiburg</strong>er Medizinstudenten,<br />
<strong>Nr</strong>. 25 Winter 2008 : Mitternacht in<br />
der UB - Ein humoristischer Selbstversuch.<br />
Archäologische Sammlung<br />
Die archäologische Sammlung, die zuvor in der<br />
„alten“ UB beheimatet war, zog wieder um : In das<br />
neue Museum der <strong>Universität</strong> im Herder-Bau :<br />
• Badische Zeitung / <strong>Freiburg</strong>er Zeitung,<br />
20.10.2009 : Neues Zuhause für Skulpturen.<br />
Archäologische Sammlung.<br />
Geschwisterregelung<br />
In einem Interview mit Prof. Dr. Heiner Schanz,<br />
Vizerektor der <strong>Universität</strong>, werden die Auswirkungen<br />
der Geschisterregelung unter die Lupe genommen,<br />
sowohl für die UB als auch für weitere<br />
Planstellen sowie für das Career Center :<br />
• Newsletter für Studierende der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Freiburg</strong>, Ausgabe 10/2009 : Jetzt mal Klartext.<br />
Wie, das Career Center wird geschlossen ? Und<br />
die UB kauft keine Bücher mehr ? Seit der Uni<br />
<strong>Freiburg</strong> 5,3 Millionen Euro wegen der Geschwisterregelung<br />
fehlen, brodelt die Gerüchteküche.<br />
Im Interview sagt Prof. Dr. Heiner<br />
Schanz, Prorektor für Lehre, wie es wirklich<br />
aussieht.
<strong>Freiburg</strong>er Zeitung - digitalisiert<br />
Im November 1920 erschoss der 24-jährige Student<br />
Jamke seine 26-jährige Kommilitonin Frese.<br />
Man sprach von einer Studenten-Tragödie, warum<br />
nicht von Mord? Diese Frage konnte der Journalist<br />
Tilman Spreckelsen dank der digitalisierten Ausgabe<br />
der <strong>Freiburg</strong>er Zeitung beantworten.<br />
• Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung /<br />
Wissenschaft Spezial, 1.11.2009 : Sekundenanzeiger<br />
der Weltgeschichte. Nichts ist so alt wie die<br />
Zeitung von gestern. Gerade deshalb wird sie<br />
heute in Bibliotheken gehütet …<br />
Sanierungsbau<br />
Auf den Seiten des <strong>Freiburg</strong>er <strong>Universität</strong>sbauamtes<br />
findet man die Projektbeschreibung über die<br />
Sanierung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong> <strong>Freiburg</strong> :<br />
•<br />
Vermögen und Bau Baden-Württemberg /<br />
<strong>Universität</strong>sbauamt : Sanierung der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
<strong>Freiburg</strong> (online)<br />
Das UNI-Magazin berichtet über den Abriss der<br />
alten UB-Brücke, die 31 Jahre ihren Dienst tat.<br />
Frau Dörbecker im Ruhestand<br />
Zum 31. Dezember 2009<br />
scheidet Frau Jutta Dörbecker<br />
aus dem aktiven Bibliotheksdienst<br />
aus, den sie fast<br />
30 Jahre lang - unterbrochen<br />
durch Erziehungsurlaub<br />
- an der <strong>Universität</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
abgeleistet hat. Nach<br />
ihrer Ausbildung zur Diplombibliothekarin an<br />
der Bibliotheksschule Stuttgart 1975/76 war die<br />
Württembergische Landesbibliothek ihre erste berufliche<br />
Station, aber schon 1980 wechselte Jutta<br />
Dörbecker nach <strong>Freiburg</strong> an die Bibliothek des Seminars<br />
für Wissenschaftliche Politik. Den eigentlichen<br />
Arbeitsschwerpunkt von Frau Dörbecker<br />
35<br />
Expressum 2009 - 6<br />
• UNI-Magazin / Forum, 5/Oktober 2009 :<br />
Kein Weg zurück. Bis 4 Uhr morgens bissen sich<br />
die Bagger Stück für Stück durch die Betonschichten<br />
der alten UB-Brücke.<br />
Genaueres über die 17 Baustellen der <strong>Universität</strong>,<br />
darunter die UB <strong>Freiburg</strong>, erfährt man in der Badischen<br />
Zeitung. Die Studierenden müssen sich<br />
auf eine Dauerbaustelle im Bereich des Kollegiengebäudes<br />
II und der UB einstellen, da zu den jährlichen<br />
Sanierungen und Reparaturen zusätzliche<br />
Millionen aus dem Konjunkturpaket II verbaut<br />
werden :<br />
• Badische Zeitung / <strong>Freiburg</strong>er Zeitung,<br />
3.11.2009 : Büffeln auf der Baustelle. Neue<br />
Fenster, Dächer, Treppen: Die Studierenden<br />
müssen sich mehr als ein Jahr auf widrige Umstände<br />
einstellen.<br />
bildete dann aber die Bibliothek des Romanischen<br />
Seminars, wo sie seit November 1988 in Halbtagsbeschäftigung<br />
- lange Jahre an der Seite von Frau<br />
Hertel-van Meegen - mit hohem Engagement<br />
und mit großem Interesse an romanischer Kultur,<br />
Sprache und Literatur tätig war. Im Seminar war<br />
sie stark verwurzelt und gleichermaßen geschätzt<br />
vom wissenschaftlichen Personal und von den Studierenden.<br />
Für ihre Leistungen und ihren Einsatz<br />
in der Bibliothek des Romanischen Seminars sind<br />
wir Frau Dörbecker außerordentlich dankbar und<br />
wünschen ihr für den kommenden Ruhestand alles<br />
Gute !<br />
(Susanne Röckel, Wilfried Sühl-Strohmenger)
Expressum 2009 - 6<br />
Ehrungen<br />
Abb. 1 : Prof. Dr. A. Hoppe überreicht für die Deutsche<br />
Gesellschaft für Geowissenschaften die Abraham-<br />
Gottlob-Werner-Medaille an Dr. Ilse Seibold.<br />
Am 19. Oktober 2009 fand im Institut für Geowissenschaften<br />
der <strong>Albert</strong>-<strong>Ludwigs</strong>-<strong>Universität</strong><br />
<strong>Freiburg</strong> ein Festkolloquium statt anlässlich der<br />
Verleihung der Leopold-von-Buch-Plakette und<br />
der Abraham-Gottlieb-Werner-Medaille durch<br />
die Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften.<br />
Geehrt wurden Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Eugen<br />
Seibold für sein Lebenswerk und Dr. Ilse Seibold<br />
für Ihr herausragendes Engagement für die Geschichte<br />
der Geowissenschaften in Deutschland,<br />
insbesondere für die Betreuung des Archivs der<br />
Geologischen Vereinigung.<br />
Seit 1972 ist das Geologenarchiv Teil der Historischen<br />
Sammlungen der <strong><strong>Universität</strong>sbibliothek</strong><br />
<strong>Freiburg</strong>. Seitdem obliegt der Bibliothek die<br />
fachgerechte Aufbewahrung und Katalogisierung<br />
des inzwischen auf über 100.000 Dokumente<br />
angewachsenen Archivs mit Nachlässen bedeutender<br />
Geologen, Paläontologen und Mineralogen,<br />
während die wissenschaftliche Betreuung und<br />
die gezielte Bestandsfortschreibung weiterhin in<br />
36<br />
den Händen der Geologischen Vereinigung liegt.<br />
1988 übernahmen Eugen und Ilse Seibold diese<br />
Betreuung und bauten das Archiv zusammen mit<br />
Dr. Kathrin Lutz kontinuierlich aus. Seit 2005<br />
liegt nun die Leitung in der Hand von Prof. Dr.<br />
Jörg Keller ; aber nach wie vor sind Ilse und Eugen<br />
Seibold und Kathrin Lutz regelmäßig bei uns<br />
in der Bibliothek und für das Archiv tätig. Ohne<br />
ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für<br />
die wissenschaftliche Aufbereitung der Nachlassmaterialien<br />
könnte die Bibliothek die weitere Erschließung<br />
und Katalogisierung – seit 2002 online<br />
im Verbundkatalog Nachlässe und Autographen<br />
Kalliope - kaum leisten ; wir wissen somit ihr Engagement<br />
mehr als zu schätzen. Und so freut uns<br />
die Anerkennung dieser Tätigkeit durch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Geowissenschaften auch ganz<br />
besonders : Wir gratulieren Ilse und Eugen Seibold<br />
sehr herzlich zu den Ehrungen !<br />
(Angela Karasch)<br />
Abb. 2 : Prof. Dr. A. Hoppe überreicht für die Deutsche<br />
Gesellschaft für Geowissenschaften die Leopoldvon-Buch-Plakette<br />
mit Urkunde an Prof. Dr. Eugen<br />
Seibold.