Susanne Lange wird August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin ...
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Pressemitteilung 27. April 2010<br />
<strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> <strong>wird</strong> <strong>August</strong>-<strong>Wilhelm</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Schlegel</strong>-<strong>Gastprofessorin</strong> für Poetik der<br />
Übersetzung an der Freien Universität Berlin im WS 2010/2011<br />
<strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> <strong>wird</strong> im Wintersemester 2010/2011 die <strong>August</strong>-<strong>Wilhelm</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Schlegel</strong>-Gastprofessur für<br />
Poetik der Übersetzung bekleiden.<br />
Die vom Deutschen Übersetzerfonds und der Freien Universität Berlin 2007 ins Leben gerufene<br />
Gastprofessur ist die erste Professur für Poetik der Übersetzung im deutschsprachigen Raum und <strong>wird</strong><br />
jährlich im Wintersemester am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende<br />
Literaturwissenschaft eingerichtet. <strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> folgt damit auf Frank Günther (WS 2007/08),<br />
Burkhart Kroeber (WS 2008/09) und Stefan Weidner (WS 2010/11).<br />
<strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> wurde 1964 in Berlin geboren, studierte Komparatistik in München und Paris und schloss<br />
ihr Studium 1991 mit einer Promotion über die Beziehungen lateinamerikanischer und deutscher<br />
Gegenwartsliteratur an der LMU München ab. In den neunziger Jahren lehrte sie in Tübingen und an<br />
der Universidad de los Andes in Bogotá. Sie lebt heute in Sabadell bei Barcelona und in München.<br />
Als Übersetzerin aus dem Spanischen debütierte sie 1992 spektakulär mit der Übertragung <strong>von</strong> Fernando<br />
del Pasos Monumentalroman „Palinurus vom Mexiko“ (FVA) und legte damit den Grundstein für ihren<br />
Erfolg und ihr Ansehen als Vermittlerin lateinamerikanischer und spanische Literatur. Insbesondere<br />
mexikanische und kubanische Autoren erschienen seither in ihrer Übertragung (u.a. Carmen Boullosa,<br />
Lydia Cabrera, José Manuel Prieto, Juan Villoro, Jorge Volpi), dazu Theaterstücke <strong>von</strong> Federico Garcia<br />
Lorca, Lyrik <strong>von</strong> Luis Cernuda („Wirklichkeit und Verlangen, Suhrkamp 2004), und im Jahr 2008 ihre<br />
preisgekrönte Neuübersetzung <strong>von</strong> Cervantes’ „Don Quijote“ (Hanser Verlag). <strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> erhielt<br />
1994 den Helmut-M.-Braem-Preis, den Übersetzerpreis der spanischen Botschaft (2005), den<br />
Hieronymus-Ring (2007) und den Johann-Heinrich-Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache<br />
und Dichtung (2009).<br />
<strong>Susanne</strong> <strong>Lange</strong> <strong>wird</strong> ein Seminar anbieten und eine öffentliche Antrittsvorlesung zu Semesterbeginn<br />
halten. Informationen dazu folgen rechtzeitig.<br />
“Poetik der Übersetzung“ – der anspruchsvolle Titel der Professur ist Programm. Denn ihr Zweck sind<br />
nicht übersetzungspraktische Fingerübungen für Literaturwissenschaftler, sondern die kritische Reflexion<br />
eigener und fremder Übersetzungsmethoden sowie die vergleichende Textanalyse (Original und<br />
Übersetzung, Übersetzungsvarianten). Zudem soll die Professur ein exponierter Ort der historischen
Reflexion <strong>von</strong> Methoden und Theorien literarischen Übersetzens werden. <strong>August</strong> <strong>Wilhelm</strong> <strong>von</strong> <strong>Schlegel</strong><br />
symbolisiert als Namenspatron der Professur einen solchen Anspruch. <strong>Schlegel</strong> verband in seinem<br />
Schaffen philologische Forschung, eigene Dichtung und literarische Übersetzung miteinander.<br />
Der Deutsche Übersetzerfonds und das Peter-Szondi-Institut verstehen die <strong>August</strong>-<strong>Wilhelm</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Schlegel</strong>-Gastprofessur als einen markanten Schritt zu einer Aufwertung der literarischen Übersetzung als<br />
einer eigenständigen künstlerischen Leistung. Wenn jedes Jahr im Wintersemester ein Vertreter oder eine<br />
Vertreterin der Zunft die Herausforderung annehmen <strong>wird</strong>, ästhetische, geschichtliche und methodische<br />
Probleme der Übersetzung mit Literaturstudenten zu diskutieren, soll damit zugleich der immer noch<br />
verbreiteten Unterschätzung des literarischen Übersetzens als eines zweitrangigen „Kunsthandwerks“<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Information:<br />
Jürgen Jakob Becker<br />
Deutscher Übersetzerfonds Tel. 030 – 81 69 96 25<br />
Am Sandwerder 5 E-mail: becker@lcb.de<br />
14109 Berlin www.uebersetzerfonds.de<br />
Prof. Dr. Georg Witte<br />
Peter Szondi-Institut für Allgemeine<br />
und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />
Habelschwerdter Allee 45 Tel.: ++ 49 / 30 / 838-561 23<br />
D-14195 Berlin E-Mail: witte@zedat.fu-berlin.de<br />
Die Einrichtung der Gastprofessur wurde durch den Beauftragten der Bundesregierung<br />
für Kultur und Medien ermöglicht. Seit 2009 <strong>wird</strong> sie aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />
gefördert.<br />
Der Deutsche Übersetzerfonds <strong>wird</strong> gefördert durch