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Das Züricher Hüftbruch-Projekt am Stadtspital Triemli Zürich

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5<br />

Reflexe<br />

dessen Einbau in den Knochen und stärkt<br />

d<strong>am</strong>it den Knochen [8, 10]. Ausserdem<br />

stimuliert Vit<strong>am</strong>in D direkt den Muskel<br />

[11] und führt zu einer Muskelkräftigung<br />

[3], einem verbesserten Gleichgewicht<br />

und einem verminderten Sturzrisiko<br />

[4, 7].<br />

Vit<strong>am</strong>in D ist das einzige Vit<strong>am</strong>in, das der<br />

Mensch auf natürliche Weise durch Sonneneinstrahlung<br />

auf die Haut selbst produzieren<br />

kann. Allerdings nimmt mit zunehmendem<br />

Alter die Eigen-Produktion<br />

von Vit<strong>am</strong>in D in der Haut um das Vierfache<br />

ab, so dass auch bei regelmässigen<br />

«Sonnenbädern» ein weit verbreiteter<br />

Vit<strong>am</strong>in-D-Mangel bei älteren Personen<br />

vorkommt [2].<br />

Erschwerend für eine optimale Vit<strong>am</strong>in-D-<br />

Versorgung in der Schweiz ist die fehlende<br />

Intensität der Wintersonne. Dies führt dazu,<br />

dass auch bei jungen Personen ein Vit<strong>am</strong>in-D-Mangel<br />

auftreten kann. Besonders<br />

betroffen von einem Vit<strong>am</strong>in-D-Mangel<br />

sind jedoch ältere Personen. Hoch gefährdet<br />

sind diejenigen die in Alters- und Pflegeheimen<br />

wohnen oder wegen Krankheit<br />

oder Schwäche meist im Haus verweilen<br />

und deshalb keiner natürlichen Sonnenexposition<br />

ausgesetzt sind.<br />

Ausserdem muss erwähnt werden, dass<br />

eine erhöhte Sonnenexposition auch mit<br />

Risiken wie Hautkrebs verbunden ist. Ein<br />

Sonnenschutz ist daher sinnvoll, verhindert<br />

aber schon bei einem Sonnenschutzfaktor<br />

SPF 8 die hauteigene Produktion von Vit<strong>am</strong>in<br />

D [12]. Zus<strong>am</strong>menfassend kann gesagt<br />

werden, dass Sonnenlicht keine ideale und<br />

ausreichende Quelle für eine optimale<br />

Vit<strong>am</strong>in-D-Versorgung älterer Personen in<br />

der Schweiz ist. Da Vit<strong>am</strong>in D in der<br />

Schweiz auch nicht ausreichend über die<br />

Nahrung aufgenommen werden kann, ist<br />

der gesündeste und bestverträglichste Weg<br />

genug davon aufzunehmen eine Vit<strong>am</strong>in-<br />

D-Tablette, idealerweise kombiniert mit einer<br />

Kalziumtablette.<br />

In dieser Untersuchung soll der Einfluss<br />

von Vit<strong>am</strong>in D plus Kalzium und verbesserten<br />

Rehabilitationmassnahmen auf das<br />

Sturzrisiko bei älteren Personen mit erlittener<br />

Hüftfraktur untersucht werden<br />

Unter den beschriebenen Therapiemassnahmen<br />

werden über ein Jahr Funktion,<br />

Muskelkraft, Stürze, Knochenbrüche, Kosten,<br />

Pflegemassnahmen und Lebensqualität<br />

genaustens erfasst. Alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer werden monatlich angerufen<br />

und kommen nach 6 und 12 Monaten<br />

mit Hilfe des Städtischen Gesundheitsdepartements<br />

Abteilung Schutz und Rettung /<br />

Zivilschutz zu <strong>am</strong>bulanten Kontrolluntersuchungen.<br />

Bisheriger Stand des <strong>Projekt</strong>es: Bisher<br />

wurden 361 Patientinnen und Patienten<br />

mit akutem <strong>Hüftbruch</strong> voruntersucht (gescreent)<br />

und 108 in das Hauptprojekt eingeschlossen.<br />

56 Patientinnen und Patienten<br />

hatten bereits ihre 6-Monats-Kontrolle und<br />

33 die 12-Monats-Kontrolle. Insges<strong>am</strong>t<br />

sollen 204 Personen in das Hauptprojekt<br />

eingeschlossen werden und das <strong>Projekt</strong> ist<br />

im März 2009 abgeschlossen.<br />

Unsere Hypothese ist, dass eine intensivere<br />

Physiotherapie und eine optimale Vit<strong>am</strong>in<br />

D Versorgung die Muskelkraft älterer Personen<br />

mit bereits erlittener Hüftfraktur<br />

stärken. Ausserdem werden so erneute<br />

Stürze und Knochenbrüche verhindert,<br />

d<strong>am</strong>it die Unabhängigkeit älterer Personen<br />

erhalten bleibt, was letztendlich zu einer<br />

Kostensenkung im Gesundheitswesen<br />

beiträgt.<br />

Erste Resultate, basierend auf der Einschlussuntersuchung<br />

der ersten 230<br />

Patientinnen und Patienten, zeigen eine<br />

massive Vit<strong>am</strong>in D Unterversorgung, ob-

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