Jahresbericht 2012 als PDF zum Download - UNO-Flüchtlingshilfe

Carine De Souza studiert mit ihrem
DAFI-Stipendium in Benin Wirtschaft.
© UNO-Flüchtlingshilfe/C. Andersen
„Ich hörte die Schüsse in unserem Viertel und versteckte
mich unter meinem Bett“, erinnert sich
Carine De Souza an die Unruhen in Lomé 2005. Sie
war dreizehn, als nach den Präsidentschaftswahlen
die Gewalt in Togo eskalierte und Tausende fliehen
mussten. Nachts stiegen Carine und ihre Mutter in
ein Buschtaxi in Richtung Benin - nur mit einer kleinen
Tasche, einem Bettlaken und wichtigen Dokumenten:
„Unsere Verwandten und Freunde blieben
in Lomé.“
„Studieren, um Armut zu bekämpfen“
Das Leben im UNHCR-Flüchtlingslager Agamé in Benin
war für den Teenager hart: „Es war nicht einfach,
an Wasser zu kommen. Es gab keine Elektrizität, nur
Petroleumlampen.“ Aber sie konnte weiter zur Schule
gehen. Nach einem exzellenten Schulabschluss
träumte sie davon zu studieren, „um Armut zu bekämpfen“.
Die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative
Albert Einstein (DAFI) vergibt zusammen mit
UNHCR Stipendien an junge, begabte Flüchtlinge.
Seit 2011 kann Carine mit dieser Förderung in Benin
Wirtschaft studieren: „Danke für diese Hilfe! DAFI
ermöglicht es uns, unsere Zukunft selbst in die Hand
zu nehmen.“
Gemeinsam mit der UNO-Flüchtlingshilfe Stiftung
haben wir 2012 das DAFI-Programm mit 50.000 EUR
gefördert. Die BASF Stiftung spendete 50.000 EUR,
um 2013 studierende Flüchtlinge in Westafrika zu
unterstützen.
Projektpartner im Bereich Bildung
UNHCR, Gesellschaft für politische Bildung e.V., Kiel, Ev. Akademie
zu Berlin, Paritätischer Gesamtverband e.V., Berlin
In einem ihrer Bilder erinnert sich
Amina an eine Situation aus ihrer
Schulzeit, als sie trotz starker Angst
Mut bewiesen hat. © Refugio Bremen
Bildung Beratung und Betreuung
Perspektiven für junge
Flüchtlinge
Bilder, die aus der Seele sprechen
In Aserbaidschan war die 35-jährige Amina (Name
geändert) politisch aktiv, genauso wie ihr Mann. Sie
gerieten in die Fänge der staatlichen Organe, wurden
verfolgt und mussten mit ihren Kindern nach
Deutschland flüchten. In der Kunsttherapie, die Refugio
Bremenfür traumatisierte Flüchtlinge anbietet,
erinnert sich Amina an ihre Ängste, sie drückt erlittene
Demütigungen und Entbehrungen in Bildern
aus. Und lernt sie aufzuarbeiten und zu bewältigen.
Flüchtlingsfrauen und -mädchen wieder seelisch
ins Gleichgewicht zu bringen und zu stärken, ist das
Ziel der Kunsttherapie. Für diese besondere Therapieform,
für psychosoziale Beratungen und weitere
therapeutische Behandlungsformen für Menschen,
die Folter und Vertreibung erlitten haben, stellten
wir Refugio Bremen insgesamt 21.602 Euro zur Verfügung.
Projektpartner im Bereich Beratung und Betreuung:
Stiftung Pro Asyl Frankfurt, Flüchtlingsrat (FR) Schleswig-Holstein
Kiel, DRK Landesverband Saarland Saarbrücken, Medizinische
Flüchtlingshilfe Bochum, Jugendwerkstatt Bauhof in den Franckeschen
Stiftungen Halle (neuer Träger ab April 2012: St. Johannis
GmbH Bernburg), Rom e.V. Köln, Refugio München, Refugio Bremen,
Psychosoziales Zentrum (PSZ) Düsseldorf, Bundesweite AG
der PSZs für Flüchtlinge und Folteropfer Berlin, Caritasverband
Frankfurt, Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr Bad Neuenahr-Ahrweiler,
Refugio Villingen-Schwenningen, Therapiezentrum
für Folteropfer des Caritasverbandes für die Stadt Köln,
Diakonisches Werk der EKD, Diakonisches Werk Frankfurt, Lifeline
Vormundschaftsverein im FR Schleswig-Holstein Kiel, Diakonie
Wuppertal, Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr Mayen, Förderverein
Bayerischer FR, Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin, DGB-
Bildungswerk Thüringen, FR Niedersachsen Hildesheim, FATRA
Frankfurt, Diakonisches Werk an der Saar gGmbH, Xenion Berlin,
FR Mecklenburg-Vorpommern Schwerin, Verein zur Förderung der
Flüchtlingsarbeit in München, Refugio Thüringen Jena, Behandlungszentrum
für Folteropfer Ulm, FR Sachsen-Anhalt Magdeburg,
Haus Internatio-nal Landshut, Diakonie Ostthüringen Gera,
Hajusom Hamburg, AWO-Kreisverband Berlin-Mitte
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