PERSPEKTIVE 2030
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<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />
Der DEMOGRAFISCHE WANDEL und seine<br />
Signale für die IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />
Im Fokus: WOHNEN IM ALTER<br />
© IMMOKULTUR 2007 Hansueli Amacher
VORWORT<br />
Diese Arbeit entstand 2007 im weiteren Rahmen meiner Weiterbildung im Vertiefungs-Lehrgang<br />
«Immobilien-Entwicklung» bei der REALIS (Swiss Real Estate School, ab 2008: SVIT Swiss Real Estate<br />
School), dem Bildungszentrum des SVIT (Schweizerischer Verband der Immobilienwirtschaft).<br />
Die in diesem Zusammenhang geforderte Projektarbeit zu einem relevanten Thema in der<br />
Immobilien-Entwicklung weckte in mir den Gedanken, der Komplexität dieser breitgefächerten<br />
Thematik Rechnung zu tragen und verschiedene Themen - welche zueinander in einem engen<br />
Kontext stehen - vertieft zu behandeln.<br />
Unter dem Titel<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />
DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-<br />
ENTWICKLUNG<br />
IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />
gehe ich in 3 Kapiteln auf die Schwerpunktthemen<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG BIS <strong>2030</strong><br />
WOHNEN IM ALTER<br />
ein.<br />
Diese Arbeit soll eine Basis für das weitere Wirken meiner Firma IMMOKULTUR auf dem Gebiet der<br />
Immobilien-Entwicklung sein. Bereits während meiner Tätigkeit als Architekt und Realisator von<br />
Wohnüberbauungen in den 80er-Jahren wurde mir bewusst, dass sich die Architektur, Planungs-und<br />
Immobilienszene weiteren Aspekten wie Oekonomie, Oekologie, Immobilien-Research, PR und<br />
Marketing vermehrt wird annähern müssen. Parallel vom sich immer weiter abzeichnenden<br />
Spezialistentum wird die Förderung und Ausbildung von Generalisten - welche der ganzen<br />
Komplexität der Branche gerecht werden - von fundamentaler Bedeutung sein. Mit der Definierung<br />
der Fachrichtung «Immobilien-Entwicklung» wurde jetzt in der Schweiz ein wichtiger Schritt in diese<br />
Richtung getan.<br />
November 2007 Hansueli Amacher
INHALT KURZ UND KNAPP<br />
DIE ZENTRALEN FRAGEN LAUTEN:<br />
Welche Einflüsse hat die Veränderung der Bevölkerungsstruktur auf die Entwicklung von<br />
Immobilien?<br />
Kapitel 1<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />
durchleuchtet und erklärt vorhandene Studien und vergleicht die Prognosen.<br />
Fazit: Der Hauptfaktor der demografischen Entwicklung der Schweiz bis <strong>2030</strong> wird die Migration sein.<br />
Die prognostizierte Zunahme der Bevölkerung kann nur durch dauerhaft in der Schweiz lebende und<br />
sich integrierende Migranten erfolgen.<br />
Kapitel 2<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG BIS <strong>2030</strong><br />
dokumentiert eine Bestandesaufnahme der Schweizer Wohn-Immobilienlandschaft und fasst anhand<br />
bestehender Studien die Prognosen für die Immobilienwirtschaft zusammen.<br />
Fazit: Für die Immobilien-Entwicklung ist das ständige und aufmerksame Beobachten der laufenden<br />
Entwicklungen in der Demografie, Migration, Politik, Wirtschaft (Energie) und Umwelt (Klima)<br />
elementar. Die jeweils neu gewonnen Erkenntnisse müssen mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht auf<br />
die spezifischen Bedingungen der zu bearbeitenden Projekte adaptiert, verwertet und umgesetzt<br />
werden.<br />
Wie wirkt sich die Veränderung der Bevölkerungsstruktur auf das Wohnen im Alter aus?<br />
Kapitel 3<br />
WOHNEN IM ALTER<br />
dokumentiert die aktuellen Wohnformen und versucht die Frage nach neuen Formen und Modellen<br />
des Zusammenlebens über die Generationen hinweg in Anbetracht der zu erwartenden<br />
Veränderungen zu beantworten.<br />
Fazit: Nebst den generell für die Immobilien-Entwicklung geltenden Aspekten ist der demografischen<br />
Entwicklung, dem Wandel der Gesellschaft, der weiteren Entwicklung der Sozialwerke (3-Säulen-<br />
Prinzip) und den Erkenntnissen aus der Gerontologie besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Die teilweise Umwandlung der über 50% Prozent aus der Zeit vor 1970 stammenden Wohngebäude<br />
in altersgerechten sprich hindernisfreien, angenehmen - und auch oekologischen Ansprüchen<br />
genügenden Wohnraum wird eine zentrale Herausforderung für einen grossen Teil der gesamten<br />
Immobilien-Branche werden.
Demografische Entwicklung<br />
1.1 EINLEITUNG 1<br />
1.2 DIE GLOBALE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2<br />
1.2.1 EIN BLICK AUF DEUTSCHLAND 3<br />
1.3 DIE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 4<br />
1.3.1 DIE WICHTIGSTEN KENNZAHLEN DER SCHWEIZ 4<br />
1.3.2 BUNDESAMT FÜR STATISTIK (BFS) 4<br />
1.3.3 SZENARIEN DES BFS 4<br />
1.3.4 VERGLEICH DER SZENARIEN 2000-2060 UND 2005-2050 5<br />
1.3.5 AVENIR SUISSE 6<br />
1.3.6 ALTERSKLASSEN DER SCHWEIZ 7<br />
1.3.7 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ 8<br />
1.3.8 FOLGERUNGEN 9<br />
1.4 KANTON ZÜRICH 10<br />
1.4.1 VERGLEICH DER PROGNOSEN VON BSF UND STATISTIK.ZH 10<br />
1.4.2 ALTERSKLASSEN DES KANTONS ZÜRICH 11<br />
1.4.3 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DES KANTONS ZÜRICH 12<br />
1.4.4 GEMEINDEN DES KANTONS ZÜRICH 13<br />
1.4.5 BEZIRKE UND REGIONEN 2005 DES KANTONS ZÜRICH 13<br />
1.4.6 KNONAUERAMT 14<br />
1.5 KANTON UND REGION SCHAFFHAUSEN 15<br />
1.5.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 15<br />
1.5.2 ENTWICKLUNG DER ALTERSSTRUKTUR 16<br />
1.5.3 DIE GEMEINDEN DES KANTONS SCHAFFHAUSEN 17<br />
1.6 ANHANG 18<br />
1.6.1 POPULATION 18<br />
1.6.2 LITERATUR 19<br />
1.6.3 INTERNET 19<br />
1.6.4 GLOSSAR 20
Perspektiven für die Immobilien-Entwicklung bis <strong>2030</strong><br />
2.1 EINLEITUNG 25<br />
2.2 WOHNIMMOBILIEN SCHWEIZ IM JAHR 2000 (2005) 26<br />
2.2.1 RAUMGLIEDERUNG 26<br />
2.2.2 GEMEINDETYPEN 26<br />
2.2.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN 27<br />
2.2.4 WEITERGEHENDE PUBLIKATIONEN 31<br />
2.3 STUDIE SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ 32<br />
2.3.1 HERAUSGEBER UND VERFASSER 32<br />
2.3.2 INHALT 32<br />
2.3.3 RAUMENTWICKLUNG 32<br />
2.3.4 WOHNUNGSWESEN 33<br />
2.3.5 <strong>PERSPEKTIVE</strong>N 34<br />
2.4 STUDIE WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040 35<br />
2.4.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 35<br />
2.4.2 INHALT 35<br />
2.4.3 KAPITEL 1: DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN 35<br />
2.4.4 KAPITEL 2: ZWEITWOHNUNGEN 40<br />
2.4.5 KAPITEL 3: GESAMTSCHAU 41<br />
2.4.6 WAS PASSIERT; … 41<br />
2.5 STUDIE EFICAS 42<br />
2.5.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 42<br />
2.5.2 INHALT 42<br />
2.5.3 KURZFASSUNG 42<br />
2.5.4 TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM UEBERBLICK 46<br />
2.5.5 TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN 46<br />
2.6 FOLGERUNGEN FÜR DIE SCHWEIZ 47<br />
2.6.1 BEKANNTE FAKTOREN 47<br />
2.6.2 DAS WIRD SICH WEISEN 48<br />
2.6.3 FAZIT 48<br />
2.7 KANTON ZÜRICH 49<br />
2.7.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON ZÜRICH 49<br />
2.7.2 METROPOLITANREGION ZÜRICH 50<br />
2.7.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON ZÜRICH 50<br />
2.7.4 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KNONAUERAMT 51<br />
2.7.5 MS-REGION KNONAUERAMT 51<br />
2.7.6 FOLGERUNGEN FÜR DAS KNONAUERAMT 52<br />
2.8 KANTON UND MS-REGION SCHAFFHAUSEN 53<br />
2.8.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON SCHAFFHAUSEN 53<br />
2.8.2 MS-REGION SCHAFFHAUSEN 53<br />
2.8.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON SCHAFFHAUSEN 54<br />
2.9 ANHANG 55<br />
2.9.1 LITERATUR 55<br />
2.9.2 INTERNET 55
Wohnen im Alter<br />
3.1 EINLEITUNG 57<br />
3.2 ZAHLEN / FAKTEN / PROPORTIONEN 58<br />
3.2.1 SELBSTÄNDIGE / PFLEGEBEDÜRFTIGE ÄLTERE MENSCHEN 2000 58<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2000 – <strong>2030</strong><br />
3.2.2 PRIVAT / KOLLEKTIV WOHNEN 58<br />
3.3 AGE REPORT 2004 59<br />
3.3.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 59<br />
3.3.2 INHALT 59<br />
3.3.3 KURZFASSUNG 60<br />
3.3.4 FOLGERUNGEN 61<br />
3.4 VERSCHIEDENE WOHNFORMEN IM ALTER 62<br />
3.4.1 WOHNFORMEN – PRIVAT UND KOLLEKTIV ORGANISIERT 62<br />
3.4.2 WOHNFORMEN – TRENDS 63<br />
3.5 HINDERNISFREI BAUEN 64<br />
3.5.1 BAULICHE ANFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER GERONTOLOGIE 64<br />
3.6 PROJEKTENTWICKLUNG 65<br />
3.6.1 SCHLÜSSELFAKTOREN 65<br />
3.6.2 AUFTRAGGEBER / TRÄGERSCHAFT 65<br />
3.6.3 UMFANG DER PROJEKT-ENTWICKLUNG 65<br />
3.6.4 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT 65<br />
3.7 PROJEKTE 66<br />
3.7.1 GENOSSENSCHAFT DURACHTAL MERISHAUSEN / BARGEN SH 66<br />
3.7.2 WOHNÜBERBAUUNG STEINACKER ZÜRICH 67<br />
3.7.3 GENOSSENSCHAFT SOLINSIEME WOHNFABRIK ST.GALLEN 68<br />
3.7.4 AGE STIFTUNG 68<br />
3.7.5 ALTERSZENTRUM „IM GRAMPEN“ 8180 BÜLACH 69<br />
3.8 ANHANG 70<br />
3.8.1 LITERATUR 70<br />
3.8.2 INTERNET 70<br />
3.8.3 GLOSSAR 70<br />
DANKSAGUNG 71
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />
DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />
IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG
1.1 EINLEITUNG<br />
Seit 1984 erstellt das Bundesamt für Statistik (BFS) periodisch Szenarien zur zukünftigen<br />
Bevölkerungsentwicklung der Schweiz. Die Szenarien zur demografischen Entwicklung werden dabei<br />
ergänzt durch Vorausschätzungen zur Entwicklung der Erwerbsbevölkerung. Diese werden für die<br />
Bevölkerung schweizerischer Nationalität erweitert durch Vorausschätzungen nach dem<br />
Bildungsstand, um der Humankapitalentwicklung Rechnung zu tragen. 2004 wurden erstmals<br />
koordinierte Bevölkerungsszenarien für die Kantone und Grossregionen der Schweiz veröffentlicht.<br />
Eine Aktualisierung dieser Szenarien ist 2007 erfolgt.<br />
Der Begriff «Bevölkerungsszenarien» hat sich in der Schweiz eingebürgert. Methodisch handelt es sich<br />
um Projektionen auf der Grundlage statistischer Zeitreihen, in Verbindung mit Hypothesen über die<br />
künftige Entwicklung der wichtigsten Einflussfaktoren. Eine wichtige Rolle spielt auch der Vergleich<br />
mit den Bevölkerungsvorausschätzungen internationaler Organisationen (United Nations, U.S. Census<br />
Bureau) und mit nationalen Vorausschätzungen (Avenir Suisse, Statistik.ZH), insbesondere jenen der<br />
Nachbarstaaten der Schweiz (DESTATIS, Statistisches Bundesamt DE) und der EU (Eurostat).<br />
Die Hypothesen beziehen sich auf die Einflussfaktoren der Bevölkerungsentwicklung (Geburten,<br />
Todesfälle, Immigration und Emigration) nach Alter, Geschlecht und Nationalität. Besonders schwierig<br />
und dies trifft für den Kleinstaat Schweiz verstärkt zu sind die Vorausschätzungen der Immigration<br />
und Emigration, da politische Entscheide, Entwicklungen ausserhalb der schweizerischen<br />
Landesgrenzen und konjunkturelle Schwankungen einen starken Einfluss auf die Migrationen haben.<br />
Kein noch so gutes Modell kann die Zukunft mit Sicherheit voraussagen. Daher werden mehrere<br />
Szenarien berechnet, welche eine als plausibel erachtete Streubreite künftiger Entwicklungen<br />
abstecken. Diese ist umso grösser, je weiter der Beobachtungspunkt von der Gegenwart entfernt liegt.<br />
Jenes Szenario, welches die Trendentwicklung besonders gut abbildet, wird als Referenzszenario<br />
bezeichnet und es werden mehrere Varianten dieses Szenarios berechnet. Dabei wird jeweils nur ein<br />
Einflussfaktor verändert, um dessen Auswirkungen in sichtbar zu machen (z.B. der Einfluss einer<br />
steigenden Geburtenzahl auf Wachstum und Alterung der Bevölkerung).<br />
Sinn und Nutzen von Bevölkerungsszenarien?<br />
Wir leben in der Gegenwart, lernen aus der Vergangenheit und schauen in die Zukunft. Jede<br />
Organisation, jedes Unternehmen - ob KMU oder global operierender Grosskonzern - braucht<br />
Anhaltspunkte für die Gestaltung und Definierung ihrer Zukunfts-Strategien. Die<br />
Bevölkerungsentwicklung wird immer einer der wichtigsten Faktoren für Politik, Wirtschaft und Kultur<br />
sein. Auch wenn wissenschaftlich seriöse Prognosen nie den Anspruch einer exakten Vorhersage<br />
erfüllen werden können, dienen sie als die massgeblichsten Hinweise auf dem Weg in die Zukunft.<br />
Ist die globale demografische Entwicklung von Bedeutung für die Schweiz?<br />
Die demografische Entwicklung zeigt auf einen ähnlichen Wandel in den für die Schweiz in der<br />
Rekrutierung notwendiger qualifizierter Arbeitskräfte wichtigen Ländern hin (z.B. DE). Der Zustrom<br />
wird auch abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder versiegen. Die<br />
Schweiz wird sich gezwungen sehen Arbeitskräfte aus ferneren Regionen und Kulturkreisen zu<br />
engagieren.<br />
Unterscheidet sich die demografische Entwicklung in den Regionen?<br />
In diesem Kapitel werde ich auf den Grossraum/Kanton Zürich und die MS-Region Knonaueramt und<br />
den Kanton/MS-Region Schaffhausen eingehen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 1 -
1.2 GLOBALE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />
Auch wenn es sich hier um eine Arbeit über die Situation in der Schweiz handelt, lohnt es sich einen<br />
Blick auf die globale Entwicklung zu werfen. Dies auch deshalb weil die Schweiz zukünftig die<br />
benötigten Arbeitskräfte nicht mehr hauptsächlich aus europäischen Ländern rekrutieren kann. Wie<br />
bereits erwähnt, stehen sowohl die Länder der EU, aber auch weitere hochentwickelte Länder mit<br />
geringer Immigration (z.B. Japan) vor vergleichbaren Entwicklungen der Bevölkerung. Sehr interessant<br />
ist deshalb die Frage, wo denn die qualifizierten Personen, für welche die Schweiz als Arbeitsplatz<br />
attraktiv sein wird, herkommen werden.<br />
Ich stütze mich bei meinen Beobachtungen auf die Zahlen der United Nations (UN Department of<br />
Economic and Social Affairs) und des U.S. Census Bureau. Beide kommen bei ihren Prognosen bis ins<br />
Jahr 2050 auf ähnliche Zahlen.<br />
Gemäss UN wird die Weltbevölkerung auch in den nächsten 50 Jahren trotz sinkender Kinderzahlen<br />
auf fast 9 Mrd. weiterwachsen. Während das Wachstum in Europa rückläufig sein wird, werden Länder<br />
wie Indien, Pakistan, Bangladesh und besonders der Kontinent Afrika (trotz dem verheerenden<br />
Einfluss von HIV/Aids, vor allem in den südlichen Staaten) markant zulegen. Von China wird nur noch<br />
ein mässiger Anstieg erwartet.<br />
Generell wird eine globale Ueberalterung und ein Trend zur Urbanisierung prognostiziert.<br />
Entwicklung UNO in Mio. 2005 2025 2050<br />
Europa 725 696 632<br />
Asien 3918 4742 5222<br />
Afrika 888 1292 1803<br />
Ozeanien 33 40 46<br />
Nordamerika 332 394 448<br />
Lateinamerika 558 687 768<br />
Total 6514 7905 8919<br />
Wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung die Entwicklung bis 2050 sieht:<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 2 -
1.2.1 IN BLICK AUF DEUTSCHLAND<br />
Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Auch in kultureller Hinsicht<br />
steht Deutschland der deutschsprachigen Schweiz nahe. In den letzten Jahren fand ein reger Zustrom<br />
von hochqualifizierten Arbeitskräften in die generell bessere Bedingungen bietende Schweiz statt.<br />
Ich stütze mich hier auf die Angaben von DESTATIS, dem Statistischen Bundesamt und seiner<br />
Publikation «Bevölkerung Deutschlands bis 2050» von 2006 ab.<br />
In einer Zusammenfassung wird hier auch von<br />
künftig weniger Geburten, mehr Sterbefällen<br />
und der Annahme dass es 2050 doppelt so viele<br />
ältere wie jüngere Menschen geben wird, ausgegangen.<br />
-<br />
kombiniert insgesamt 12 Varianten darstellen.<br />
Entwicklung Bevölkerung Deutschland<br />
Generell gibt DESTATIS<br />
ähnliche Prognosen<br />
wie in der Schweiz das<br />
Bundesamt für Statistik<br />
BFS ab. Markant ist der<br />
Unterschied nur beim<br />
deutlich negativeren<br />
Migrationssaldo.<br />
Deutschland rechnet<br />
nicht mir einer verstärkten<br />
Zuwanderung aus<br />
der EU und den östlichen<br />
Staaten welche<br />
auch einem Rückgang<br />
der Bevölkerung entgegensehen.<br />
Einzig in<br />
der Türkei wird eine<br />
weitere Zunahme der<br />
Bevölkerung erwartet.<br />
Alterspyramide<br />
Deutschland<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 3 -<br />
-
1.3 DIE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG DER SCHWEIZ<br />
1.3.1 DIE WICHTIGSTEN KENNZAHLEN DER SCHWEIZ 2005<br />
Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende (in 1000) 7'459.1<br />
Männer je 100 Frauen 96.0<br />
Altersgruppen (in%)<br />
0-19 Jahre 21.9<br />
20-39 Jahre 27.3<br />
40-64 Jahre 34.8<br />
65 Jahre und älter 16.0<br />
Ausländische Staatsangehörige (in%) 20.7<br />
Bevölkerungswachstum (in%) 0.6<br />
Anzahl Kinder je Frau 1.42<br />
Lebenserwartung bei der Geburt (Jahre)<br />
Männer 78.7<br />
Frauen 83.9<br />
Quellen: BFS, ESPOP, BEVNAT, PETRA, VZ<br />
1.3.2 BUNDESAMT FÜR STATISTIK (BFS)<br />
In der Schweiz ist das Bundesamt für Statistik BFS auf Bundesebene für Studien und Prognosen<br />
zuständig. Ich berufe mich hier auf die «Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2005-<br />
2050» von 2006 und vergleiche sie mit den «Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz<br />
2000-2060» von 2001/2002.<br />
Interessant ist, dass auch andere Organisationen wie die United Nations UN und Statistics Finland mit<br />
unterschiedlichen Methoden und Hypothesen für die Schweiz sehr ähnliche Ergebnisse wie das BFS<br />
prognostizieren.<br />
1.3.3 SZENARIEN DES BFS<br />
Die 3 Grundszenarien:<br />
«Mittleres Szenario» (Reverenz) A-00-2005<br />
«Hohes Szenario» B-00-2005<br />
«Tiefes Szenario» C-00-2005<br />
Die 2 Alternativszenarien befassen sich eingehender mit der Alterung der Bevölkerung:<br />
«Verstärkte Alterung» D-00-2005<br />
«Abgeschwächte Alterung» E-00-2005<br />
Die 9 Varianten des mittleren Szenarios zeigen die Konsequenzen welche die Veränderung einer<br />
der Komponenten der Vorausschätzungen haben würden:<br />
«Höhere Fruchtbarkeit» A-01-2005<br />
«Niedrigere Fruchtbarkeit» A-02-2005<br />
«Erneuerung der Generationen» A-03-2005<br />
«Höhere Lebenserwartung bei der Geburt» A-04-2005<br />
«Niedrigere Lebenserwartung bei der Geburt» A-05-2005<br />
«Keine weitere Zunahme der Lebenserwartung bei Geburt» A-06-2005<br />
«Höherer Wanderungssaldo» A-07-2005<br />
«Wanderungssaldo null» A-08-2005<br />
«Globalisierung der Wanderung» A-09-2005<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 4 -
1.3.4 VERGLEICH DER SZENARIEN 2000-2060 UND 2005-2050<br />
Quelle: BFS<br />
Quellen: BFS, Avenir Suisse<br />
Die Ergebnisse der neuen Szenarien sind<br />
höher als die Werte der Szenarien 2000-<br />
2060. Der Unterschied zwischen den<br />
beiden Szenarienreihen liegt in deren<br />
unterschiedlichen Hypothesen. Kurzfristig<br />
wurden die Fruchtbarkeits-und die<br />
Sterbeziffern den Trends der<br />
vergangenen Jahre angepasst, langfristig<br />
wurde die Entwicklung dieser Werte für<br />
2050 relativ deutlich nach oben korrigiert.<br />
Bei der Migration wurden für die neuen<br />
Szenarien höhere Wanderungssaldi<br />
verwendet als bei den Szenarien 2000-<br />
2060. Sie basieren mehr oder weniger auf<br />
den Durchschnittswerten der<br />
vergangenen Jahrzehnte.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 5 -
1.3.5 AVENIR SUISSE<br />
Avenir Suisse wurde 1999 von 14 internationalen Schweizer Firmen als operative Stiftung und als<br />
unabhängiger «Think Tank» gegründet. Durch die verständliche und praxisnahe Aufbereitung von<br />
Studien will Avenir Suisse nachhaltige Impulse und Grundlagen für die öffentliche Diskussion bilden.<br />
Avenir Suisse hat die Prognosen des BFS 2000-2060 wohl als zu negativ angenommen und ergänzend<br />
2001/2002 durch Rainer Münz und Ralf Ulrich 6 alternative Szenarien entworfen:<br />
«Wahrscheinlichst» Szenario W<br />
«Migration mittel» Szenario MM<br />
«Migration tief» Szenario MT<br />
«Migration hoch» Szenario MH<br />
«Alterung verstärkt» Szenario A<br />
«Einbürgerung erhöhen» Szenario E<br />
Quelle: BFS; Münz, Ulrich, Avenir Suisse<br />
Quelle: BFS; Münz, Ulrich, Avenir Suisse<br />
Szenarien Avenir Suisse:<br />
Einwohnerzahl der<br />
Schweizer Staatsbürger 1999<br />
- 2060<br />
Szenarien Avenir Suisse:<br />
Anteil der ausländischen<br />
Bevölkerung 2000 2060<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 6 -
1.3.6 ALTERSKLASSEN DER SCHWEIZ<br />
Quelle: BFS<br />
Quelle: BFS, Avenir Suisse<br />
Altersstruktur der Schweiz<br />
Bevölkerungspyramide der<br />
Schweiz 2005 und <strong>2030</strong><br />
Die in der Schweiz lebenden Ausländer sind heute jünger als die Schweizer. Das wird auch bis <strong>2030</strong> so<br />
bleiben.<br />
Quelle: BFS<br />
Altersquotienten der Schweiz<br />
und der Kantone 2005 und<br />
<strong>2030</strong> gemäss dem mittleren<br />
Szenario.<br />
Der Altersquotient zeigt das Verhältnis der 65-jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen in<br />
Prozenten.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 7 -
1.3.7 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ<br />
zeigt die wichtigsten aktuellen Ergebnisse welche uns Hinweise auf die zukünftige Migration in die<br />
Schweiz geben können.<br />
Ausländische Wohnbevölkerung 2005 in Tausend :<br />
Aufenthalter (Ausweis B) 396.2<br />
Niedergelassene (Ausweis C) 1'087.5<br />
28.3<br />
Internationale Funktionäre und Diplomaten 27.3<br />
Ständige ausländische Wohnbevölkerung 1'541.9 (20.7% der Gesamtbevölkerung)<br />
65.2<br />
Asylsuchende (Ausweis N) 23.7<br />
Vorläufig Aufgenommene (Ausweis F) 24.5<br />
Ausl. Wohnbevölkerung nach Anwesenheitsbewilligung 1'655.3<br />
Quelle: PETRA<br />
Erneuter Anstieg der ausländischen Wohnbevölkerung:<br />
1'655'300 Personen betrug Ende 2005 die ausländische Wohnbevölkerung nach<br />
Anwesenheitsbewilligung in der Schweiz.<br />
201'700 Grenzgänger arbeiteten in der Schweiz.<br />
48'200 Personen befanden sich im Asylprozess.<br />
Einwanderung und Auswanderung sind rückläufig. Der überwiegende Teil der Auswanderer verlässt<br />
die Schweiz nach einer kurzen Zeit.<br />
Langjähriger Aufenthalt in der Schweiz:<br />
23.3% aller Ausländer ist in der Schweiz geboren und gehören somit zur zweiten oder dritten<br />
Ausländergeneration. Ueber 90% der Personen mit einem italienischen oder spanischen Pass besitzen<br />
eine zeitlich unbeschränkte Niederlassungsbewilligung.<br />
Mehr binationale Ehen:<br />
2005 wurden in der Schweiz 14'900 Ehen zwischen Schweizer und ausländischen Staatsangehörigen<br />
geschlossen. 37.1% aller geschlossenen Ehen waren somit binational.<br />
Ausländerinnen haben die höher Geburtenrate:<br />
26.3% der in der Schweiz geborenen Kinder sind ausländische Staatsbürger. Der Hauptgrund liegt in<br />
der mit 1.9 Kindern bei ausl. Frauen gegenüber 1.4 bei Schweizerinnen höheren Geburtenrate.<br />
Einbürgerungen gestiegen:<br />
Von 1983 bis 2006 wurden in der Schweiz 470'000 Personen eingebürgert. 2005 waren es 38'437 und<br />
2006 47'607 Personen.<br />
Seit August 2007 ist für deutsche Staatsbürger die Doppelbürgerschaft möglich. 2007 leben 180'000<br />
deutsche Staatsbürger in der Schweiz. In den nächsten Jahren wird sich zeigen wie viele Deutsche das<br />
Schweizer Bürgerrecht erwerben ohne wie bis anhin das Deutsche zu verlieren.<br />
Quelle: BFS/ESPOP/PETRA<br />
Ausländeranteil an der<br />
Wohnbevölkerung der<br />
Schweiz 1900 2005<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 8 -
1.3.8 FOLGERUNGEN<br />
Die direkten Auswirkungen des demografischen Wandels in der Schweiz werden sein:<br />
Mehr alte Menschen (insbesondere Frauen).<br />
Mehr ältere Arbeitnehmer/innen.<br />
Kleinere Familien<br />
Mehr kinderlose Paare.<br />
Weniger Jugendliche und junge Erwachsene.<br />
Weniger Personen im erwerbsfähigen Alter.<br />
Mehr Alleinstehende.<br />
Mehr Ein-und Zweipersonenhaushalte.<br />
Mehr Migranten welche dauerhaft in der Schweiz leben.<br />
In der Schweiz wird die Bevölkerung in den nächsten 30 Jahren zuerst langsamer und dann gar nicht<br />
mehr wachsen. Das wird auch in den meisten hochentwickelten europäischen Ländern geschehen.<br />
Diese Veränderungen sind in den aktuellen Alterspyramiden bereits heute absehbar, unabhängig von<br />
den Hypothesen zu Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und Migration.<br />
Die Alterung der Bevölkerung beschleunigt sich ab 2005. Sie wird zwischen 2025 und 2035 besonders<br />
markant ausfallen. Dies aufgrund der zahlreichen Babyboom-Jahrgänge 1940 bis 1970 und<br />
andererseits der geburtenschwachen Jahrgänge 1975 bis 2004.<br />
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht aufgrund der niedrigen Geburtenzahlen zurück, bedingt<br />
durch die geringe Anzahl potenzieller Mütter und der tiefen Fruchtbarkeit.<br />
Ab 2010 werden mehr 45 bis 64-jährige als unter 45-jährige Arbeitskräfte gezählt werden.<br />
Ab 2020 wird die Zahl der Erwerbspersonen stetig sinken.<br />
Ab 2035 werden wieder weniger umfangreiche Jahrgänge das Pensionsalter erreichen. Die Alterung<br />
wird sich dann stabilisieren.<br />
Selbst rasche und markante Veränderungen in Bezug auf Fruchtbarkeit und Sterblichkeit werden vor<br />
2035 keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Altersstruktur<br />
haben. Die Auswirkung einer verstärkten Migration in dieser Zeitspanne ist nicht vielversprechend<br />
und gesellschaftlich heikel.<br />
Gesellschaft, Politik und Wirtschaft werden sich der bevorstehenden Bevölkerungsentwicklung und<br />
insbesondere der verstärkten Alterung anpassen müssen.<br />
Es sind Anpassungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Reformen in der öffentlichen<br />
Altersvorsorge gefordert.<br />
Die Schweiz sollte auch aus den Erfahrungen anderer Länder (z.B. Deutschland) Lehren ziehen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 9 -
1.4 KANTON ZÜRICH<br />
1.4.1 VERGLEICH DER PROGNOSEN VON BFS UND STATISTIK.ZH<br />
Sowohl das BFS wie auch das statistische Amt des Kantons Zürich (Statistik.zh) erarbeiten Prognosen<br />
für den Kanton Zürich (s.Tabelle oben). Die leicht abweichenden Zahlen bei der aktuellen (2005)<br />
Bevölkerungszahl ergeben sich dadurch dass Statistik.zh die zivilrechtliche Bevölkerung und das BSF<br />
die ständige Wohnbevölkerung für ihre Erhebungen verwenden.<br />
Ich beschränke mich aber im Folgenden auf die Zahlen von Statistik.zh weil hier auch die Entwicklung<br />
der Regionen im Zentrum steht:<br />
Statistik.zh erwartet dass bis <strong>2030</strong> sämtliche zürcherischen Regionen wachsen. Prozentual wird das<br />
Wachstum in den kleineren Regionen Knonaueramt und Furttal am stärksten sein. In absoluten Zahlen<br />
werden die Regionen Winterthur, Oberland, Unterland und Glattal den grössten Zuwachs haben.<br />
Auch die Bevölkerung der beiden grössten Städte Zürich und Winterthur wird über den ganzen<br />
Prognosehorizont bis <strong>2030</strong> zunehmen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 10 -
1.4.2 ALTERSKLASSEN DES KANTONS ZÜRICH<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Bevölkerungspyramide 2004 und <strong>2030</strong><br />
Die Bevölkerungspyramide des Kantons Zürich zeigt eine auf Grund der Zunahme der<br />
Lebenserwartung deutlich breiter werdende Spitze. Trotzdem wird sich die Zahl der 35-39-Jährigen<br />
und der 40-44-Jährigen dank der relativ hohen Zuwanderung stabilisieren. Sie werden in den<br />
nächsten Jahrzehnten die zahlenmässig stärkste Altersgruppen bleiben.<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Bevölkerung 1970 - <strong>2030</strong> Altersgruppen<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 11 -
1.4.3 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DES KANTONS ZÜRICH<br />
Was für die Schweiz gilt, ist in gleichem Masse auch für den Kanton Zürich der entscheidende Faktor in<br />
der weiteren Entwicklung der Bevölkerung. Ein Blick auf die Herkunft der ausländischen Bevölkerung<br />
und die Gründe für ihre Einwanderung geben uns Hinweise (Bildung/wirtschaftliche- und politische<br />
Situation) auf die künftig zu erwartende Immigration.<br />
Einwanderung aus dem Ausland<br />
in den Kanton Zürich 2006, Herkunft der ausländischen Bevölkerung:<br />
EU-25-Staaten und EFTA 63%<br />
Uebriges Europa 14%<br />
Afrika 4%<br />
Amerika 9%<br />
Asien 9%<br />
Ozeanien 1%<br />
Gründe für die Einwanderung in den Kanton Zürich 2006:<br />
Familiennachzug 41.0%<br />
Erwerbstätigkeit 44.0%<br />
Aus- und Weiterbildung 7.6%<br />
Anerkannte Flüchtlinge 1.0%<br />
Uebrige Einwanderung 6.3%<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Quelle: BFS<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg / BFM<br />
Ausländeranteil in den<br />
Zürcher Gemeinden 2000<br />
Migration zwischen Baden-Würtemberg und der<br />
Schweiz und dem Kanton Zürich und Deutschland<br />
Deutsche Staatsbürger 2002-2006<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 12 -
1.4.4 GEMEINDEN DES KANTONS ZÜRICH 2005<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
1.4.5 BEZIRKE UND REGIONEN 2005 DES KANTONS ZÜRICH<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Bezirke Regionen<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 13 -
1.4.6 KNONAUERAMT<br />
Das Knonaueramt steht vor grösseren Veränderungen der verkehrstechnischen Erreichbarkeit. Nebst<br />
der S9 (Zürich HB/Zug) im Halbstundentakt verkehrt jetzt die neue S15 im Viertelstundentakt<br />
zwischen Zürich und Affoltern a.A. Mit der Eröffnung des Uetlibergtunnels 2008 und der A4 2010 wird<br />
eine direkte Autobahnverbindung zu den beiden Zentren Zürich und Zug führen.<br />
Die Anzahl der Einwohner des Knonaueramtes hat sich von 1994 bis 2004 um 15% erhöht, während<br />
der ebenfalls von einer dynamischen Bevölkerungsentwicklung geprägte Kt. Zürich mit 8% bereits<br />
deutlich tiefer liegt. Mit der guten Erreichbarkeit der Zentren Zürich und Zug und den noch relativ<br />
günstigen Immobilienpreisen ist diese Region vor allem für junge Familien attraktiv was die folgende<br />
Grafik mit dem Kohortenwachstum von 1994 bis 2004 klar aufzeigt.<br />
Im Zuge der erhöhten verkehrstechnischen Erreichbarkeit wird für das Knonaueramt auch in Zukunft<br />
die Nachfrage nach Wohnimmobilien und damit die Bevölkerungszahl überproportional wachsen.<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Die Wachstumsvorstellungen der Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK):<br />
Kohortenwachstum 1999-2004<br />
In seinem Erläuterungsbericht zum räumlichen Entwicklungskonzept Knonaueramt (REK) werden die<br />
Zielvorstellungen für die einzelnen Gemeinden für <strong>2030</strong> definiert:<br />
Quelle: Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt ZKP<br />
Diese Zahlen führen in den einzelnen<br />
Gemeinden zu intensiven Diskussionen.<br />
Grösse erreicht? Wieweit kann dem<br />
Siedlungsdruck in den attraktiveren<br />
Gemeinden widerstanden werden?<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 14 -
1.5 KANTON UND REGION SCHAFFHAUSEN<br />
1.5.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />
Quelle: BFS<br />
Die Bevölkerung des Kantons Schaffhausen wird sich nach BFS in den nächsten Jahren auf dem<br />
aktuellen Niveau stabilisieren und sich anzahlmässig bis <strong>2030</strong> nicht gross verändern. Die Stabilität der<br />
Einwohnerzahl in den nächsten Jahren wird in erster Linie auf den Einwanderungsüberschuss aus dem<br />
Ausland zurückzuführen sein. Der anfangs negative interkantonale Wanderungssaldo pendelt sich<br />
langsam um den Nullpunkt ein und wird leicht positiv. Der Geburtenüberschuss wird zu einem<br />
Sterbeüberschuss.<br />
Geburtenüberschuss und Wanderungssaldi Kt. Schaffhausen 2000-2050:<br />
Quelle: BFS<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 15 -
1.5.2 ENTWICKLUNG DER ALTERSSTRUKTUR<br />
Der Anteil der 0-19-Jährigen sinkt von 20.9% im Jahr 2005 auf 16.3% im Jahr <strong>2030</strong>. Der Anteil der 65-<br />
Jährigen und Aelteren steigt zwischen 2005 und <strong>2030</strong> von 18.8% auf 28.6%. <strong>2030</strong> werden die<br />
Personen im erwerbsfähigen Alter 55.2% der Gesamtbevölkerung des Kantons ausmachen.<br />
Entwicklung der Altersstruktur im Kt. Schaffhausen 2005-2050:<br />
Quelle: BFS<br />
Alterspyramide Kt. Schaffhausen 2005:<br />
Quelle: BFS<br />
Alterspyramide Kt. Schaffhausen <strong>2030</strong>:<br />
Quelle: BFS<br />
Die Zunahme der Lebenserwartung zeigt <strong>2030</strong> eine deutlich breiter werdende Spitze. Wegen der<br />
einerseits geringen Geburtenzahlen und andererseits wegen der regelmässigen Zuwanderung aus<br />
dem Ausland bleibt der Sockel der Pyramide gegenüber dem Mittelbau schmäler.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 16 -
1.5.3 DIE GEMEINDEN DES KANTONS SCHAFFHAUSEN 2005<br />
Quelle: SHKB<br />
EINWOHNER und Anteil Ausländer (%) 2005:<br />
Kanton Schaffhausen 73'519 20.7<br />
Oberklettgau 3'938 9.0<br />
Neunkirch 1'793 12.7<br />
Gächlingen 782 4.2<br />
Guntmadingen 243 5.0<br />
Löhningen 1'120 7.3<br />
Reiat 7'571 13.3<br />
Thayngen 4'069 17.5<br />
Altdorf 207 4.3<br />
Bibern 248 7.2<br />
Büttenhardt 357 6.4<br />
Dörflingen 791 9.6<br />
Hofen 140 2.9<br />
Lohn 662 5.3<br />
Opfertshofen 132 6.1<br />
Stetten 965 12.6<br />
Schaffhausen 49'305 24.8<br />
Schaffhausen 33'416 25.4<br />
Bargen 238 13.9<br />
Beringen 3'161 13.2<br />
Buchberg 788 5.2<br />
Hemmental 542 9.0<br />
Merishausen 694 4.9<br />
Neuhausen am Rhf. 9'835 32.2<br />
Rüdlingen 631 5.2<br />
Schleitheim 2'986 8.7<br />
Schleitheim 1'730 10.7<br />
Beggingen 517 4.1<br />
Siblingen 739 7.3<br />
Stein 5'042 12.8<br />
Stein am Rhein 3'067 18.4<br />
Buch 279 13.3<br />
Hemishofen 410 9.3<br />
Ramsen 1'286 15.9<br />
Unterklettgau 4'677 10.6<br />
Hallau 2'008 13.3<br />
Oberhallau 426 4.5<br />
Trasadingen 565 10.1<br />
Wilchingen 1'678 9.1<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 17 -
1.6 ANHANG<br />
1.6.1 POPULATION<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 18 -
1.6.2 LITERATUR<br />
DEVELOPMENT IN AN AGEING WORLD World Economic and Social Survey 2007 UNO 2007<br />
WORLD POPULATIONS PROSPECTS The 2006 Revision UNO 2007<br />
POPULATION FOR THE WORLD 1950-2050 US Census Bureau 2007<br />
BEVÖLKERUNG DEUTSCHLANDS BIS 2050 Stat. Bundesamt DE 2006<br />
TASCHENSTATISTIK DER SCHWEIZ 2007 BFS 2007<br />
DEMOGRAFISCHES PORTRAIT DER SCHWEIZ 2006 BFS 2006<br />
SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 2005-2050 BFS 2006<br />
HYPOTHESEN DER BEVÖLKERUNGSSZENARIEN 2005-2050 BFS 2006<br />
AUSLÄNDERINNEN UND AUSLÄNDER IN DER SCHWEIZ BFS 2005<br />
SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 2005-2050 KT. ZÜRICH BFS 2007<br />
SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 2005-2050 KT. SCHAFFH. BFS 2007<br />
SZENARIEN ZUR BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER KANTONE 2005-<strong>2030</strong> BFS 2007<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 2002 BIS 2040 BFS 2004<br />
SZENARIEN ZUR BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 2000-2060 BFS 2002<br />
REGIONALISIERTE BEVÖLKERUNGSPROGNOSEN KT. ZÜRICH 2006-<strong>2030</strong> Stat. Amt Kt. Zürich 2007<br />
DEMOGRAPHIE: WAS UNS MORGEN ERWARTET Avenir Suisse 2006<br />
ALTERUNG UND WANDERUNG Alternative Projektion Bevölkerungsentw. CH Avenir Suisse 2001<br />
DEMOGRAPHIE Was uns morgen erwartet Avenir Suisse 2006<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG, zuk. Erwerb und Renten CH (Diss.) Dr. Sara Carnazzi 2000<br />
DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />
1.6.3 INTERNET<br />
UNITED NATIONS United Nations Statistics Division www.un.org/esa/policy/wess<br />
US CENSUS BUREAU Internationale Datenbank der US-Volkszählungsbehörde www.census.gov<br />
EUROSTAT Statistisches Amt der Europäischen Union www.epp.eurostst.ec.europa.eu<br />
DESTATIS Statistisches Bundesamt Deutschland www.destatis.de<br />
BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />
STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />
STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 19 -
1.6.4 GLOSSAR<br />
Abwanderung<br />
Verlassen des Landes oder einer geografischen Region des Landes, um in einem anderen Land oder einer anderen<br />
geografischen Region des Landes einen festen oder vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />
Alterspyramide<br />
Grafische Darstellung der Alters- und Geschlechterstruktur einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die<br />
horizontalen Balken bilden die Männer und Frauen jeder Altersgruppe ab. Die untersten Balken der Alterspyramide<br />
zeigen jeweils die männlichen und weiblichen Mitglieder des zuletzt geborenen Jahrgangs. Die Alterspyramide stellt<br />
stets eine Momentaufnahme der Bevölkerung dar, die sich auf einen bestimmten Stichtag bezieht.<br />
Altersstruktur<br />
Weitergeleitet von Alterspyramide oder Bevölkerungspyramide<br />
Altersquotient<br />
Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der Anzahl älterer<br />
Menschen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich nicht mehr aktiv ist, zur Anzahl der Personen im<br />
erwerbsfähigen Alter.<br />
Auswanderung<br />
Verlassen des Landes bzw. einer geografischen Region des Landes, um in einem anderen Land einen festen oder<br />
vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />
Bevölkerungsbewegung<br />
Die kontinuierlichen Änderungen, denen eine Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls unterliegt. Diese<br />
Änderungen sind das Ergebnis von demografischen Ereignissen dieses Zeitintervalls (Geburten, Heiraten,<br />
Scheidungen, Todesfälle, Wanderungen, Einbürgerungen).<br />
Bevölkerungsdichte<br />
Verhältnis der Bevölkerungszahl einer geografischen Region zur Gebietsfläche dieser Region. Die Bevölkerungsdichte<br />
wird normalerweise als Zahl der Einwohner pro Quadratkilometer ausgewiesen.<br />
Bevölkerungsstruktur<br />
Zusammensetzung der Bevölkerung nach diversen demografischen (Geschlecht, Alter, Zivilstand, Staatsangehörigkeit<br />
etc.) oder anderen Merkmalen.<br />
Bevölkerungswachstum<br />
Differenz zwischen dem Bevölkerungsstand am Ende und am Beginn eines bestimmten Zeitintervalls, normalerweise<br />
einem Kalenderjahr. Das Bevölkerungswachstum entspricht der Summe aus Geburtenüberschuss und<br />
Wanderungssaldo (einschliesslich Korrekturen). Zu einem negativen Bevölkerungswachstum (auch:<br />
Bevölkerungsrückgang) kommt es, wenn diese beiden Komponenten negativ sind oder wenn eine von ihnen negativ ist<br />
und einen höheren absoluten Wert ausweist als die andere.<br />
Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung<br />
Demografische Grundformel für den Übergang vom Stand der ständigen Wohnbevölkerung am Anfang eines<br />
Kalenderjahres zum Stand der ständigen Wohnbevölkerung am Ende des gleichen Kalenderjahres, die sämtliche Zu-<br />
und Abgänge während dieses Zeitraums einbezieht. Die Methode beruht auf folgendem Ansatz: Die Bevölkerung am<br />
31. Dezember des Jahres entspricht der Bevölkerung am 1. Januar des Jahres zuzüglich der Zugänge (Geburten und<br />
Zuwanderung) und abzüglich der Abgänge (Todesfälle und Abwanderung) des Jahres.<br />
Binnenwanderung<br />
Wanderung innerhalb der Schweiz zwischen zwei Gemeinden des gleichen Kantons (intrakantonale Wanderung) oder<br />
zwei Gemeinden verschiedener Kantone (interkantonale Wanderung)<br />
Bruttoinlandprodukt (BIP)<br />
Das BIP ist ein Mass für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft im Laufe eines Jahres. Es misst den Wert der<br />
im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen, soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer<br />
Waren und Dienstleistungen verwendet werden - also die sog. Wertschöpfung. Das BIP wird in jeweiligen Preisen und<br />
in konstanten Preisen eines bestimmten Jahres errechnet. In konstanten Preisen wird die reale Wirtschaftsentwicklung<br />
im Zeitablauf frei von Preiseinflüssen dargestellt.<br />
Demografie<br />
Bevölkerungswissenschaft<br />
Demografische Alterung<br />
Steigender Bevölkerungsanteil der älteren Personen und sinkender Anteil der jüngeren Personen, so dass das<br />
Medianalter der Bevölkerung (= Alter, welches die Bevölkerung in zwei gleich grosse Gruppen teilt: 50% befinden sich<br />
unterhalb und 50% oberhalb dieses Wertes) steigt. Dies tritt bei sinkender Geburtenhäufigkeit, steigender<br />
Lebenserwartung in höheren Altersjahren und rückläufigem Wanderungssaldo ein. Umgekehrt führen steigende<br />
Geburtenhäufigkeit, sinkende Lebenserwartung und/oder ansteigendes Wanderungssaldo zu einem demografischen<br />
Verjüngungsprozess.<br />
Disparität<br />
Ungleichheit, Verschiedenheit<br />
Einwanderung<br />
Zuzug aus dem Ausland, um in einer geografischen Region des Landes einen festen oder vorübergehenden Wohnsitz<br />
zu nehmen. Personen, welche eine Einwanderung vollziehen, werden als Einwanderer bezeichnet.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 20 -
Empirie, empirische Erhebung<br />
Auf Erfahrungen begründete Beobachtungen<br />
Fertilität<br />
Fruchtbarkeit<br />
Fruchtbarkeitsziffer (altersspezifisch)<br />
Zahl der in einem bestimmten Kalenderjahr von Frauen eines bestimmten Alters lebend geborenen Kinder je 1000<br />
Frauen des gleichen Alters der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte.<br />
Geburtenüberschuss<br />
Differenz zwischen der Anzahl der Lebendgeburten und der Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitintervall,<br />
normalerweise einem Kalenderjahr. Der Geburtenüberschuss ist negativ, wenn die Anzahl der Todesfälle die Anzahl der<br />
Lebendgeburten übersteigt (in diesem Fall spricht man auch von einem Geburtendefizit).<br />
Gesamtquotient (Altersstruktur)<br />
Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen und 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der<br />
Anzahl der Personen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich inaktiv ist, zur Anzahl der Personen im<br />
erwerbsfähigen Alter.<br />
Geschlechterverhältnis<br />
Zahl der männlichen Personen je 100 weibliche Personen in einer Bevölkerung. Ein Wert von unter 100 zeigt einen<br />
Frauenüberschuss an, bei über 100 liegt ein Männerüberschuss vor.<br />
Hazardrate<br />
Hazard = Zufall, Risiko. Element der Verweildaueranalyse in der Statistik<br />
Internationale Wanderungen<br />
Internationale Wanderungen sind räumliche Bewegungen von Personen, welche ihren Wohnsitz von einem Land in ein<br />
anderes Land verlegen. Man unterscheidet zwischen den Einwanderungen (Bezugsland ist das Land, in dem sich die<br />
Person niederlässt) und den Auswanderungen (Bezugsland ist das Land, welches die Person verlässt). Die Differenz<br />
zwischen den Ein- und Auswanderungen wird als Wanderungssaldo bezeichnet.<br />
Jugendquotient<br />
Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der Anzahl junger Menschen in<br />
einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich noch nicht aktiv ist, zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen<br />
Alter.<br />
Kohorte<br />
Gesamtheit von Personen, die alle ein bestimmtes Ereignis in einem bestimmten gleichen Zeitintervall, normalerweise<br />
innerhalb eines Kalenderjahres, erlebt haben. Die Kohorten sind Betrachtungsgegenstand der Längsschnittanalyse.<br />
Lebenserwartung<br />
Durchschnittliche Zahl der zu erwartenden (weiteren) Lebensjahre eines Menschen unter der Voraussetzung, dass die<br />
gegenwärtigen altersspezifischen Sterbeziffern konstant bleiben.<br />
Median, unteres und oberes Quartil<br />
Der Median oder Zentralwert teilt die nach Grösse geordneten Beobachtungswerte in zwei gleich grosse Hälften. Die<br />
eine Hälfte der Werte liegt über, die andere unter dem Median.<br />
Mortalität<br />
Sterblichkeit<br />
Natürliche Bevölkerungsbewegung<br />
Alle Veränderungen der Zahl und der Zusammensetzung einer Bevölkerung durch Geburten, Todesfälle, Heiraten und<br />
Scheidungen während eines bestimmten Zeitintervalls.<br />
Reproduktionsziffer<br />
Grösse, die ohne Berücksichtigung der Wanderungen misst, wie weit die gegenwärtige Fruchtbarkeit einer Bevölkerung<br />
ausreicht, um den Bevölkerungsstand zu erhalten. Es werden zwei Arten von Reproduktionsziffern unterschieden: (1)<br />
Die Bruttoreproduktionsziffer gibt an, wie viele Töchter eine Frau entsprechend den altersspezifischen<br />
Fruchtbarkeitsziffern eines bestimmten Kalenderjahres durchschnittlich in ihrem Leben zur Welt bringen würde; (2) die<br />
Nettoreproduktionsziffer gibt an, wie viele Töchter einer Frau entsprechend den altersspezifischen Fruchtbarkeits- und<br />
Sterbeziffern eines bestimmten Kalenderjahres durchschnittlich selbst ins reproduktionsfähige Alter kommen dürften. Im<br />
Gegensatz zur Bruttoreproduktionsziffer wird dabei berücksichtigt, dass einige Mädchen und junge Frauen vor<br />
Erreichen des gebärfähigen Alters sterben.<br />
Rückwanderungsziffer, rohe<br />
Zahl der Auswanderungen in einem bestimmten Kalenderjahr je 1000 Einwanderungen im gleichen Kalenderjahr.<br />
Säuglingssterbeziffer<br />
Zahl der in einem Kalenderjahr im ersten Lebensjahr (d.h. im Alter von unter 1 Jahr) gestorbenen Kinder je 1000<br />
Lebendgeburten im gleichen Kalenderjahr.<br />
Scheidungsziffer<br />
Das Verhältnis zwischen der Anzahl Ehescheidungen und dem Stand der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte. Die<br />
zusammengefasste Scheidungsziffer weist den durchschnittlichen Prozentanteil der Ehepaare aus, die im Laufe der Zeit<br />
scheiden würden, wenn sie das Scheidungsverhalten der verschiedenen Heiratsjahrgänge im Beobachtungsjahr<br />
aufweisen würden.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 21 -
Schweizerische Doppelbürger, Doppelbürgerinnnen<br />
Personen, welche neben der schweizerischen noch mindestens eine weitere ausländische Staatsangehörigkeit<br />
besitzen.<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Staat. Schweizerische Staatsangehörige sind Personen,<br />
welche gemäss Art. 37 Abs. 1 der Bundesverfassung das Bürgerrecht einer Schweizer Gemeinde und eines Schweizer<br />
Kantons besitzen. Als ausländische Staatsangehörige gelten alle Personen, die nicht Schweizer im Sinne des Artikels<br />
37 der Bundesverfassung sind. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit.<br />
Bezüglich Staatsangehörigkeit wird unterschieden zwischen: (1) Schweizerinnen und Schweizern (= schweizerische<br />
Staatsangehörige); (2) Ausländerinnen und Ausländern (= ausländische Staatsangehörige). Bei Ausländerinnen und<br />
Ausländern wird ausserdem nach individuellen Staatsangehörigkeiten differenziert.<br />
Ständige Wohnbevölkerung<br />
Die ständige Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, deren Wohnsitz ganzjährig in der Schweiz liegt. Dazu gehören<br />
die schweizerischen und alle ausländischen Staatsangehörige mit einer Anwesenheitsbewilligung, die zu einem<br />
Aufenthalt von mindestens 12 Monaten berechtigt, das heisst, die Niedergelassenen, die AufenthalterInnen (inkl. die<br />
anerkannten Flüchtlinge), die KurzaufenthalterInnen mit einem bewilligten Aufenthalt von mindestens 12 Monaten,<br />
sowie die internationalen Funktionäre, die Diplomaten und deren Familienangehörige.<br />
Sterbeziffer, rohe<br />
Zahl der Todesfälle in einem bestimmten Kalenderjahr je 1000 Personen der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte.<br />
Stochaistisch<br />
Von den Gesetzten der Wahrscheinlichkeit bestimmt<br />
Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone und Grossregionen der Schweiz<br />
Reihe von Bevölkerungsvorausschätzungen, welche die zukünftig mögliche Entwicklung der Bevölkerung auf kantonaler<br />
und regionaler Ebene beschreiben. Die Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit<br />
und der internationalen Wanderungen in jedem Kanton stützen sich auf die aktuellsten nationalen Szenarien. Die<br />
Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Binnenwanderungen werden speziell erarbeitet.<br />
Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz<br />
Reihe von Bevölkerungsvorausschätzungen, welche die zukünftig mögliche Entwicklung der Bevölkerung auf nationaler<br />
Ebene beschreiben. Bevölkerungsszenarien sind das in Zahlen ausgedrückte und nach Alter und Geschlecht unterteilte<br />
Ergebnis von bestimmten Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit und der<br />
Wanderungen.<br />
Volatilität<br />
Schwankungen in einem bestimmten Zeitraum<br />
Wachstumsrate (Bevölkerung)<br />
Zu- oder Abnahme der Bevölkerung in einem bestimmten Kalenderjahr auf Grund des Geburtenüberschusses und des<br />
Wanderungssaldos, gemessen als Prozentsatz der Bevölkerungszahl am 1. Januar des gleichen Kalenderjahres. Die<br />
Wachstumsrate kann einen positiven oder einen negativen Wert haben.<br />
Wanderung<br />
Räumliche Bewegung einer Person, durch welche der zivilrechtliche Wohnsitz von einem Ort (Wegzugsort) zu einem<br />
anderen Ort (Zuzugsort) verlegt wird. In der Wanderungsstatistik werden einzig solche Wohnsitzwechsel berücksichtigt,<br />
bei denen Weg- und Zuzugsort in unterschiedlichen politischen bzw. administrativen Einheiten (z.B. Gemeinden,<br />
Kantone oder Staaten) liegen. Es werden zwei Arten von Wanderungen unterschieden: (1) Binnenwanderung; (2)<br />
Internationale Wanderung.<br />
Wanderung, internationale<br />
Wanderung aus dem Ausland in die Schweiz (Einwanderung) oder aus der Schweiz ins Ausland (Auswanderung).<br />
Wanderungssaldo<br />
Differenz zwischen der Zuwanderung in eine bestimmte geografische Region und der Abwanderung aus dieser<br />
geografischen Region innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls, normalerweise einem Kalenderjahr. Es werden zwei<br />
Arten von Wanderungssaldi unterschieden: (1) Binnenwanderungssaldo; (2) Internationaler Wanderungssaldo<br />
Wohnbevölkerung<br />
Die Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Wohnsitz in der Schweiz<br />
haben – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, Anwesenheitsdauer und Art der Anwesenheitsbewilligung.<br />
Personen ohne offiziellen Wohnsitz in der Schweiz (z.B. Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten, Touristen, Besucher<br />
oder Geschäftsreisende) zählen nicht zur Wohnbevölkerung. Die Wohnbevölkerung beinhaltet konkret die folgenden<br />
Ausländerkategorien: Niedergelassene und AufenthalterInnen (inkl. anerkannte Flüchtlinge), Saisonniers (seit dem 1.<br />
Juni 2002 wird diese Bewilligung nicht mehr erteilt), KurzaufenthalterInnen, Personen im Asylprozess, Diplomaten und<br />
internationale Funktionäre/Funktionärinnen.<br />
Wohnbevölkerung, Ausländische<br />
Alle Personen, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, jedoch nicht die<br />
schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen.<br />
Wohnsitz<br />
Gemeinde, in der eine Person zur Niederlassung oder zum Aufenthalt angemeldet ist. Es wird zwischen zivilrechtlichem<br />
und wirtschaftlichem Wohnsitz unterschieden: (1) Der zivilrechtliche Wohnsitz ist die Gemeinde, in der eine Person mit<br />
ihrem Heimatschein angemeldet ist bzw. wo sie ihre Schriften deponiert hat. Bei ausländischen Staatsangehörigen<br />
handelt es sich um die Gemeinde, für welche die amtliche Anwesenheitsbewilligung ausgestellt ist; (2) der<br />
wirtschaftliche Wohnsitz ist die Gemeinde, in der sich eine Person die meiste Zeit aufhält, deren Infrastruktur sie benützt<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 22 -
und von der aus sie den täglichen Weg zum Arbeits- bzw. Ausbildungsort aufnimmt.<br />
Zuwanderung<br />
Zuzug aus einer geografischen Region des Landes (z.B. Kanton, Gemeinde) oder aus dem Ausland (=<br />
Herkunftsgebiet), um in einer anderen geografischen Region des Landes (= Zielgebiet) einen festen oder<br />
vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 23 -
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />
DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />
IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE<br />
IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />
BIS <strong>2030</strong><br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 24 -
2.1 EINLEITUNG<br />
Die im ersten Kapitel behandelte demografische Entwicklung wird der wichtigste Faktor für eine<br />
zielorientierte Immobilien-Entwicklung bleiben.<br />
Welches sind die weiteren massgebenden Faktoren und wie sind ihre Einflüsse zu gewichten?<br />
Dieses Kapitel zeigt die WOHN-IMMOBILIENLANDSCHAFT SCHWEIZ auf dem Stand der<br />
Volkszählung von 2000. Einzelne Faktoren werden per 2005 aktualisiert. Anschliessend wird näher auf<br />
die 3 publizierten Studien eingegangen:<br />
«SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ» von 2006 dokumentiert auf der Basis von Zahlen der Volkszählung<br />
2000 und den aktuellen Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) die Raum- und Wohnsituation<br />
der Schweiz der letzten Jahre.<br />
«WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040» von 2004 zeigt basierend auf den BFS-Szenarien von<br />
2002, welche sich nur unwesentlich von denjenigen von 2000 unterscheiden, Wohnungsmarkt-<br />
Szenarien bis 2040.<br />
«EFICAS» von 2007 zeigt auf der Basis von u.A. den verschiedenen Szenarien des BFS von 2000 bis<br />
2005 langfristige Perspektiven im Schweizer Immobilienmarkt.<br />
Danach werden die Folgerungen aus diesen und weiteren Studien für die Schweiz gezogen.<br />
Der Kanton Zürich, mit der MS-Region Knonaueramt und der Kanton und die MS-Region Schaffhausen<br />
werden portraitiert und auch hier werden die Folgerungen für diese Gebiete gezogen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 25 -
2.2 WOHNIMMOBILIEN SCHWEIZ IM JAHR 2000 (2005)<br />
2.2.1 RAUMGLIEDERUNG<br />
Quelle: BFS / Wüest&Partner<br />
Die Schweiz ist in 106 MS-Regionen aufgeteilt (Bundesamt für Statistik BFS, «Mobilité spatiale»-<br />
Modell) Detailliert werden hier innerhalb der Marktregion 1 die Regionen 4 (Knonaueramt) und 50<br />
(Schaffhausen) betrachtet.<br />
Die Immobilienberatungs-Firma Wüest&Partner fasst die MS-Regionen in 8 Marktregionen,<br />
sogenannten «Monitoring-Regionen» zusammen.<br />
2.2.2 GEMEINDETYPEN<br />
Quelle: BFS<br />
Das Bundesamt für Statistik BFS hat 22 verschiedene Gemeindetypen definiert. Sie sind hier zu 9<br />
Haupttypen aggregiert. In einigen Studien werden auch 11 Gemeindetypen verwendet. Im Laufe der<br />
Segregation werden sich noch einige Gemeindestrukturen verändern.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 26 -
2.2.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN<br />
88.6% aller Gebäude mit Wohnzweck befinden sich im Jahr 2000 in privatem Besitz.<br />
Der hohe Anteil wird zu einem wesentlichen Teil durch die Einfamilienhäuser (56.2% aller Gebäude)<br />
beeinflusst. Er reduziert sich deshalb bei den Wohnungen auf 73.3%.<br />
75.4% aller Mietwohnungen sind in privatem Besitz.<br />
5.3% der Einfamilienhäuser wird von Mietern bewohnt.<br />
Markant ist der Aufschwung des Stockwerkeigentums STWE. 11.2% aller Wohngebäude werden<br />
2000 im Stockwerkeigentum genutzt. 52% der 561'618 Einheiten (2005: 887'157 = Zunahme von<br />
60% in 5Jahren) werden von ihren Eigentümern selber als Erstwohnung bewohnt, 23% sind vermietet<br />
und 20% dienen als Zweitwohnung.<br />
GEBÄUDEARTEN:<br />
Einfamilienhäuser: reine Wohngebäude mit einer Wohneinheit.<br />
Zweifamilienhäuser: reine Wohngebäude mit zwei Wohneinheiten<br />
Mehrfamilienhäuser: reine Wohngebäude mit drei und mehr Wohneinheiten<br />
Andere Wohngebäude sind Gebäude, die hauptsächlich Wohnzwecken dienen.<br />
Sonstige Gebäude: dazu gehören ausschliesslich für Kollektivhaushalte bestimmte Gebäude (Hotels, Spitäler, Klöster,<br />
usw.) sowie Gebäude, die hauptsächlich anderen als Wohnzwecken dienen, wie Fabriken, Verwaltungsbauten, Schulen<br />
usw., unter der Bedingung, dass diese bewohnt sind oder mindestens über eine zeitweise oder nicht bewohnte<br />
Wohnung verfügen.<br />
Notunterkünfte bilden eine separate Kategorie und sind nicht Bestandteil des gesamten Gebäudebestandes. Sie<br />
werden nur erhoben, wenn sie bewohnt sind.<br />
GEBÄUDE SCHWEIZ 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UGebäudeart<br />
Gebäude total 1'462'167 100,0 1'540'517 100.0 78'350 5.4<br />
Wohngebäude 1'377'552 94,2<br />
Reine Wohngebäude 1'179'278 80,7<br />
STWE 163'058 11.2<br />
Einfamilienhäuser 821'719 56,2 880'899 57.2 59'180 7.2<br />
Zweifamilienhäuser 129'760 8,9<br />
Mehrfamilienhäuser 227'799 15,6<br />
Andere Wohngebäude 198'274 13,6<br />
Sonstige Gebäude 84'615 5,8<br />
UGeschosszahl<br />
1 Geschoss 121'625 8,3<br />
2 Geschosse 680'151 46,5<br />
3-4 Geschosse 590'661 40,4<br />
5-6 Geschosse 55'704 3,8<br />
7-9 Geschosse 11'748 0,8<br />
10+ Geschosse 2'278 0,2<br />
UBauperiode<br />
Gebäude total 1'462'167 100,0<br />
Vor 1919 erbaut 327'555 22,4<br />
Zwischen 1919 - 1945 erbaut 192'565 13,2<br />
Zwischen 1946 - 1960 erbaut 192'754 13,2<br />
Zwischen 1961 - 1970 erbaut 173'324 11,9<br />
Zwischen 1971 - 1980 erbaut 195'495 13,4<br />
Zwischen 1981 - 1990 erbaut 204'000 14,0<br />
Zwischen 1991 - 1995 erbaut 80'270 5,5<br />
Zwischen 1996 - 2000 erbaut 96'204 6,6<br />
UEigentümertyp<br />
Gebäude total 1'462'167 100.0<br />
Privatperson(en) 1'295'190 88,6<br />
Bau- oder Immobiliengesellschaft 20'643 1,4<br />
Wohnbaugenossenschaft 26'112 1,8<br />
Versicherung 11'924 0,8<br />
Immobilienfonds 4'752 0,3<br />
Personalvorsorgeeinrichtung 18'996 1,3<br />
Andere Stiftung 7'870 0,5<br />
Verein 5'225 0,4<br />
Gemeinde, Kanton, Bund 32'108 2,2<br />
Anderer Eigentümertyp 39'347 2,7 Quelle: BFS<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 27 -
BODENNUTZUNG DER SCHWEIZ 2005<br />
Landwirtschaftliche Flächen 15'251 Km2 36.9%<br />
Wald 12'716 Km2 30.8%<br />
Unproduktive Fläche 10'526 Km2 25.5%<br />
Siedlungsflächen 2'791 Km2 6.8%<br />
Total 41'284 Km2 100% Quelle:BFS<br />
NUTZFLÄCHEN 2005<br />
Einfamilienhäuser EFH 154 Mio. m2 17%<br />
Eigentumswohnungen STWE 118 Mio. m2 13%<br />
Mietwohnungen 181 Mio. m2 20%<br />
Büro 45 Mio. m2 5%<br />
Verkauf 27 Mio. m2 3%<br />
Hotel 18 Mio. m2 2%<br />
Industrie 154 Mio. m2 17%<br />
Landwirtschaft 72 Mio. m2 8%<br />
Infrastruktur 136 Mio. m2 15%<br />
Total BGF 905 Mio. m2 100% Quelle: Wüest&Partner<br />
BAUWERK SCHWEIZ IN FRANKEN 2005<br />
Wohnen<br />
Total 3'740'000 Einheiten ~1'400 Mia. CHF<br />
Mietwohnungen 1'973'000 Wohnungen ~480 Mia. CHF<br />
Eigentumswohnungen 887'000 STWE ~370 Mia. CHF<br />
Einfamilienhäuser 880'000 EFH ~550 Mia. CHF<br />
Geschäftsflächen<br />
Total 236.5 Mio. m2 BGF ~400 Mia. CHF<br />
Büroflächen 48.0 Mio. m2 BGF ~150 Mia. CHF<br />
Verkaufsflächen 30.1 Mio. m2 BGF ~80 Mia. CHF<br />
Lagerflächen 100.0 Mio. m2 BGF ~10 Mia. CHF<br />
Industrieflächen 148.1Mio. m2 BGF ~160 Mia. CHF<br />
Zum Vergleich: Jährliche Bauinvestitionen (inkl. Tiefbau) 40 Mia. CHF<br />
Jährlicher Verbrauch private Haushalte 260 Mia. CHF Quelle: Wüest&Partner<br />
TRANSAKTIONEN IN DER SCHWEIZ 2005<br />
EFH/STWE MFH Geschäftsliegensch. Wechsel in Miet-WHG<br />
Handänderungen >50'000 ~2'500 ~2'500 >300’000<br />
Freihandtransaktionen ~50% ~25% ~25% Quelle: Wüest&Partner<br />
Quelle: BFS<br />
Bauperioden<br />
Mietwohnungen und<br />
Eigentümerwohnungen<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 28 -
Quelle: BFS<br />
Quelle: BFS<br />
Quelle: BFS<br />
Neu erstellte Wohnungen<br />
und Leerstandsquote<br />
Bewohnertyp aller<br />
Wohnungen im Jahr 2000<br />
Erstwohnungsbestand nach<br />
Besitzverhältnis und<br />
Haushalttyp im Jahr 2000<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 29 -
WOHNUNGEN SCHWEIZ 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UBelegungsart<br />
Wohnungen total 3’569181 100.0 3'740'284 100.0 171'103 4.8<br />
EFH 821'719 23.0 880'899 23.6 59'180 7.2<br />
STWE 561'618 15.7 887'157 23.7 325'539 60.0<br />
Dauernd bewohnt 3'027'829 84.8<br />
Zweitwohnungen 419'819 11.8<br />
Nicht bewohnt 121'533 3.4<br />
Wohneigentumsquote 1'047'447 34.6<br />
Mietwohnungen 1'929'448 54.0 1’972’711 52.7 43'263 2.2<br />
Leerwohnungsziffer 1.49 0.99<br />
Bewohner pro Wohnung 2.3<br />
Wohnfläche pro Person m2 44<br />
UEigentümertyp<br />
Wohnungen total 3'569'181 100,0 3'740'284<br />
Privatpersonen 2'617'011 73,3<br />
Bau- oder Immobiliengesellschaft 132'024 3,7<br />
Wohnbaugenossenschaft 161'945 4,5<br />
Versicherung 118'584 3,3<br />
Immobilienfonds 58'306 1,6<br />
Personalvorsorgeeinrichtung 181'743 5,1<br />
Andere Stiftung 44'365 1,2<br />
Verein 15'141 0,4<br />
Gemeinde, Kanton, Bund 84'088 2,4<br />
Anderer Eigentümertyp 155'974 4,4<br />
UEigentümer von Mietwohnungen<br />
Mietwohnungen 1'929'448 100.0 1'972’711<br />
Privatpersonen 1'107'854 57.4<br />
Wohnbaugenossenschaften 152'731 7.9<br />
Institutionelle Anleger:<br />
Bau-und Immobiliengesellschaften 109'607 5.7<br />
Immobilienfonds 51'084 2.6<br />
Versicherungen 106'419 5.5<br />
Pensionskassen 161'841 8.4<br />
Gemeinden/Bund/Kantone 66'210 3.4<br />
Andere Eigentümer 173'699 9.0<br />
U<br />
U<br />
UZimmer<br />
Wohnungen total 3'569'181 100,0 3'740'284 100.0 171'103 4.8<br />
1 Zimmer 241'239 6,8 243’256 6.5 2'017 0.8<br />
2 Zimmer 502'636 14,1 511’155 13.7 8'519 1.7<br />
3 Zimmer 976'211 27,4 1'001’274 26.8 25'063 2.6<br />
4 Zimmer 959'666 26,9 1'017’552 27.2 57'886 6.0<br />
5 Zimmer 524'787 14,7 573’956 15.3 49'169 9.4<br />
6 und mehr Zimmer 364'642 10,2 386’494 10.3 21'852 6.0<br />
UFlächenklasse<br />
Mit Angabe der Fläche (in m2) 2'937'802 100,0<br />
unter 20 12'677 0,4<br />
20-29 60'824 2,1<br />
30-39 105'190 3,6<br />
40-49 141'531 4,8<br />
50-59 225'033 7,7<br />
60-69 313'871 10,7<br />
70-79 343'491 11,7<br />
80-99 617'944 21,0<br />
100-119 375'193 12,8<br />
120-139 259'777 8,8<br />
140-159 175'725 6,0<br />
160-179 98'075 3,3<br />
180 und mehr 208'471 7,1 Quelle: BFS<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 30 -
Zweitwohnungen verzeichnen ein starkes Wachstum. Sie können in drei verschiedene Typen<br />
unterteilt werden:<br />
Ferienwohnungen<br />
Wochenendhäuser<br />
Stadtwohnungen<br />
Zahlen zu diesen unterschiedlichen Kategorien bestehen nicht.<br />
Von den 419'819 Zweitwohnungen im Jahr 2000 sind 15.7% im Stockwerkeigentum STWE.<br />
Quelle: BFS<br />
2.2.4 WEITERGEHENDE PUBLIKATIONEN<br />
Zweitwohnungen und<br />
Gesamtwohnungsbestand nach<br />
Gemeindetypen im Jahr 2000<br />
«Wohnen 2000» 2005 Detailauswertung der Gebäude- und Wohnungserhebung BWO/BFS<br />
«Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt» Juli 2007 von Graf/Jans/Sager Studie im Auftrag des BWO<br />
«Immo-Monitoring» von Wüest&Partner erscheint halbjährlich<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 31 -
2.3 STUDIE SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ<br />
2.3.1 HERAUSGEBER UND VERFASSER<br />
2.3.2 INHALT<br />
Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)<br />
2006<br />
Band 78 Schriftenreihe Wohnungswesen<br />
Diese Studie zeigt den gegenwärtigen Stand des Siedlungs- und Wohnungswesens in der Schweiz vor<br />
dem Hintergrund der kulturellen und politischen Eigenart des Landes. Sie ist die aktualisierte Ausgabe<br />
einer Reihe von Publikationen welche bereits 1978, 1988 und 1996 zum gleichen Thema erschienen.<br />
Die Studie ist in 3 Kapitel gegliedert:<br />
RAUMENTWICKLUNG<br />
WOHNUNGSWESEN<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong>N<br />
2.3.3 RAUMENTWICKLUNG<br />
Kultureller und politischer Hintergrund<br />
Die Schweiz ist ein dicht besiedelter Kleinstaat, das besiedelbare Gebiet beschränkt sich auf 31% der<br />
Gesamtfläche von knapp 4.1 Mio. Hektaren. Das schweizerische Mittelland gehört zu den am stärksten<br />
besiedelten Räumen Europas.<br />
4 Landessprachen, ein Nebeneinander verschiedener Glaubensrichtungen, direkte Demokratie und<br />
Föderalismus prägen das kulturelle, politische und auch wirtschaftliche Bild der Schweiz.<br />
Siedlungsstruktur<br />
Das Bevölkerungswachstum der Schweiz betrug in den letzten 10 Jahren jährlich 0.5%. Die<br />
Wachstumsrate ist eine der höchsten in Europa. 21% der knapp 7.5 Mio. Einwohner sind Ausländer.<br />
Durchschnittlich beansprucht heute jede Person 397 m2 (127 m2 für den Verkehr und 112 m2 für das<br />
Wohnen). Jede Sekunde wird ein zusätzlicher m2 für Siedlungszwecke aufgewendet. Die<br />
Siedlugsfläche wächst wesentlich stärker als die Bevölkerung. Gründe sind die wachsende Zahl der<br />
Haushalte, der steigende Wohnflächenbedarf pro Person und die sehr flächenintensiven Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser.<br />
Unter «Fokus: Bauen ausserhalb der Bauzone» wird hier auch kurz auf die Problematik der Trennung in<br />
Bau- und Nichtbaugebiete eingegangen.<br />
Die Verstädterung ist ein weltweit zu beobachtender Prozess. In der Schweiz leben heute 73% in<br />
städtischen Gebieten oder deren Agglomerationen.<br />
Eine funktionale und soziale Entmischung findet statt, die räumliche Trennung von Wohnen, Arbeiten<br />
und Freizeit verstärkt sich.<br />
Im Zeichen der der Metropolisierung haben sich die Räume Zürich, Basel und Genf/Lausanne zu<br />
bedeutenden Wirtschaftszentren der Schweiz entwickelt.<br />
Ungleichheiten zwischen Stadt und Land sind heute durch fliessende Übergänge und funktionale<br />
Verflechtungen geprägt.<br />
Die Nutzungsreserven in den Bauzonen betragen heute 27% der Bauzonen oder rund 60'000<br />
Hektaren. 73% der 220'000 sind bereits weitgehend überbaut.<br />
Unter «Fokus: Brachliegende Schweiz Umnutzung von Industriearealen» werden hier die<br />
Möglichkeiten und Problematiken der Umnutzung der durch das Verschwinden ganzer<br />
Industriezweige brachliegender Areale in Wohnraum aufgezeigt.<br />
Die wachsende Mobilität ist ein Hauptfaktor der räumlichen Entwicklung.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 32 -
Raumordnung<br />
Raumplanung, Baurecht, Natur- und Heimatschutz und Umweltschutz sind für das Siedlungswesen<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Die föderalistisch organisierte Raumplanung ist durch einen hoch entwickelten Gemeindföderalismus<br />
geprägt.<br />
Die politische Debatte über ein neues Raumordnungskonzept ist im Gange. Die Raumentwicklung soll<br />
nachhaltig sein.<br />
Der Raumentwicklungsbericht 2005 formuliert 4 mögliche Szenarien die mögliche zukünftige<br />
Zustände repräsentieren: «Eine Schweiz der Metropolen», «Zersiedelung Niedergang der Städte»,<br />
«Eine polyzentrische urbane Schweiz» und «Eine Schweiz der Regionen».<br />
Das Ziel ist eine dynamische und solidarische Schweiz. Das Raumkonzept «Dynamisches Städtenetz»<br />
möchte eine Schweiz, die auf den Zusammenhalt und die Weitsicht ihrer Bürger sowie die Vitalität<br />
ihrer Wirtschaft bauen und gleichzeitig für eine ausgewogene Verteilung des Wohlstands auf alle<br />
Landesteile sorgt.<br />
2.3.4 WOHNUNGSWESEN<br />
Wohnraumversorgung<br />
Der Gebäude- und Wohnungsbestand betrug im Jahr 2000 1,3 Mio. bewohnte Gebäude (822'000 EFH)<br />
mit 3,6 Mio. Wohnungen in denen 6.8 Mio. Personen lebten. Pro Person stehen 44 m2 Wohnfläche zur<br />
Verfügung. Die Wohneigentumsquote hat sich auf 35% erhöht.<br />
Fast 90% der Wohngebäude und knapp drei Viertel der Wohnungen sind im Eigentum von Privaten.<br />
35% der Wohnungen waren 2000 im Eigentum ihrer Bewohner. Rund 65% der Wohnungen (1,9 Mio.<br />
Einheiten) werden als Mietwohnungen genutzt. Sie sind mehrheitlich im Eigentum von Privaten.<br />
Die durchschnittliche Grösse der Mietwohnungen beträgt 3,3 Zimmer, diejenige der<br />
Eigentümerwohnungen 5 Zimmer. Fast zwei Drittel der Mietwohnungen bestehen aus Drei- und<br />
Vierzimmerwohnungen, ein Viertel verfügt über ein oder zwei Zimmer. Nur gerade jede achte<br />
Mietwohnung hat fünf und mehr Zimmer.<br />
Anders bei den Eigentümerwohnungen: Hier weist mehr als die Hälfte fünf und mehr Zimmer auf, und<br />
lediglich jede zwanzigste ist eine Ein- oder Zweizimmerwohnung.<br />
Zwar hat sich die Zahl der Mietwohnungen mit fünf und mehr Zimmern in den letzten zehn Jahren<br />
stark erhöht. Insgesamt stieg die Zahl der Grosswohnungen mit über 120m2 Fläche bei den<br />
Mietwohnungen aber weniger stark an als bei den Eigentümerwohnungen.<br />
Über die Hälfte der Mietwohnungen hat eine Wohnfläche zwischen 60 und 100m2 und nur jede fünfte<br />
hat mehr als 100m2.<br />
Bei den Eigentümerwohnungen sind drei Viertel grösser als 100m2, wogegen der Anteil an<br />
Kleinwohnungen verschwindend klein ist.<br />
Die Ausstattung der Wohnungen in der Schweiz ist sehr gut. Gerade mal 9% der Wohnungen haben<br />
keine zentrale Wärmeversorgung und etwas mehr als 1% sind ohne Warmwasser. Dieser hohe<br />
Standard hat zur Folge, dass knapp die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in der Schweiz auf die<br />
Wärme- und Warmwasserversorgung der Wohnungen entfällt. Heizöl stellt mit Abstand noch immer<br />
den wichtigsten Energieträger dar. Fast zwei Drittel der Erstwohnungen werden mit Öl beheizt, ein<br />
Fünftel mit Gas. Der restliche Energiebedarf wird durch Holz, Elektrizität und Wärmepumpen sowie<br />
durch Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung gedeckt.<br />
Der schweizerische Wohnungsbestand besteht mehrheitlich aus Altbauwohnungen. Rund 30% aller<br />
Wohnungen wurden vor 1945 erstellt und weitere 30% sind mehr als dreissig Jahre alt. In den<br />
städtischen Kerngebieten ist der Anteil alter Objekte noch wesentlich höher. Dort dominieren Zwei-<br />
und Dreizimmereinheiten mit Grundrissen und Ausstattungen, die den aktuellen Bedürfnissen häufig<br />
nicht<br />
mehr entsprechen. Die Unterschiede zwischen Miet- und Eigentümerwohnungen sind bezüglich<br />
Bauperiode beträchtlich.<br />
Eigentümerwohnungen sind mehrheitlich erst nach 1970 erstellt worden.<br />
2000 lag die Durchschnittsmiete in der Schweiz bei 1'059 Franken und die m2-Miete bei 13 Franken im<br />
Monat.<br />
2,2 Personen leben durchschnittlich in einer Wohnung. 36% leben in Ein- 28% in Zweipersonenhaushalten.<br />
Pro Person stehen 44 m2 (Mieter 39 m2/Eigentümer 50 m2) zur Verfügung.<br />
Der Wohnungsmarkt entwickelt sich nach der Krise in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre wieder<br />
positiv. Ab 2003 hat die Produktion von Wohnungen wieder einen Aufwärtstrend.<br />
Die Versorgungsunterschiede werden künftig grösser werden. Die hohen Wohnkosten werden für<br />
Haushalte mit geringem Einkommen immer problematischer werden, sie werden immer mehr an<br />
schlechtere Standorte ausweichen müssen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 33 -
Gesellschaftliche Herausforderung<br />
Die Alterung der Gesellschaft und die kulturelle Vielfalt werden hier als die grössten<br />
Herausforderungen dargestellt.<br />
Bei der Entwicklung der Haushalte zeichnen sich Veränderungen weg von der Kernfamilie und der<br />
typischen Kleinfamilie zu anderen Formen des Zusammenlebens ab.<br />
Die Informationstechnologie IT hat unser Leben und Umfeld stark verändert. Das wird sich auf unser<br />
Wohnwesen in Form von flexibleren, offeneren Grundrissen auswirken.<br />
Wohnungspolitik<br />
Das umstrittene Mietrecht, die Wohnbauförderung, die Entwicklung der gemeinnützigen Bauträger<br />
(Wohnbaugenossenschaften) und Anreize für energetische Massnahmen (Minergie) werden<br />
entscheidende Faktoren für die weitere Entwicklung des Wohnungswesens sein.<br />
2.3.5 <strong>PERSPEKTIVE</strong>N<br />
Ziele für Raumplanung und Wohnungspolitik<br />
Die Schweiz hat 1992 die Agenda 21 und die Erklärung von Rio unterschrieben und sich damit<br />
verpflichtet, eine Politik der nachhaltigen Entwicklung zu definieren und umzusetzen. Eines der 10<br />
Handlungsfelder eines Strategiepapiers des Bundesrates ist der Raum- und Siedlungspolitik<br />
gewidmet.<br />
Handlungsfeld Raum- und Siedlungsentwicklung<br />
In den Neunzigerjahren entfielen drei Viertel des Gebäudezuwachses auf Einfamilienhäuser. Entstehen<br />
neue Wohnquartiere auf der grünen Wiese, müssen diese erschlossen und mit den Zentren und weiter<br />
wegrückenden Erholungsgebieten verbunden werden. Die Verkehrsfläche nimmt zu und immer<br />
breitere Kreise der Bevölkerung werden durch das wachsende Verkehrsaufkommen in ihrem<br />
Wohlbefinden und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.<br />
Die Raumplanung braucht neue Rezepte, um den Zielkonflikt zwischen dem individuellen Bedürfnis<br />
nach mehr Wohnfläche und dem übergeordneten Interesse einer haushälterischen Bodennutzung zu<br />
entschärfen Zur Diskussion stehen beispielsweise Abgaben zur Förderung eines verdichteten<br />
Wohnens bzw. Zertifikate zur Begrenzung des Bodenverbrauchs. Die Wohnungspolitik kann ihrerseits<br />
in diesem Handlungsfeld einen Beitrag leisten, indem sie ihre Förderung auf die<br />
Wohnungserneuerung konzentriert und bei Neubauten ausschliesslich bodensparende<br />
Siedlungsformen unterstützt.<br />
Handlungsfeld Gesellschaftliche Kohäsion<br />
Der durchschnittlich gute Versorgungsgrad deckt sich mit der Einschätzung einer Mehrheit der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner, die laut Befragungen mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind.<br />
Dennoch bestehen in materieller und räumlicher Hinsicht beträchtliche Ungleichheiten. Vorab<br />
ausländische Haushalte müssen sich mit deutlich weniger Fläche zufrieden geben als die einheimischen.<br />
Die Wohnkostenbelastungen sind sehr unterschiedlich und stellen für die unteren<br />
Einkommensschichten häufig ein Problem dar. Eine wichtige Aufgabe der Wohnungspolitik ist es, der<br />
ungleichen Teilhabe am Gut "Wohnen" und der zunehmenden räumlichen Segregation entgegenzuwirken.<br />
Eine gute Wohnqualität ist neben der gesellschaftlichen Stabilität auch ein zunehmend wichtiger<br />
Faktor im internationalen Standortwettbewerb.<br />
Das aktuelle Wohnraumförderungsgesetz enthält die geeigneten Instrumente, um diese Herausforderung<br />
zu bewältigen. Sie sind auf den gemeinnützigen Wohnungssektor ausgerichtet und<br />
bewirken, dass langfristig preisgünstige Wohnungen von guter Qualität erstellt oder erneuert werden.<br />
Handlungsfeld Umwelt und natürliche Ressourcen<br />
Die meisten Menschen verbringen bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen, wobei die Wohnung mit<br />
Abstand der häufigste Aufenthaltsort ist. Umso wichtiger ist, dass Wohnräume über ein angenehmes,<br />
schadstofffreies Raumklima verfügen. Die Wahl geeigneter Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände<br />
sowie das Lüftungsverhalten er Bewohnerschaft tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.<br />
Die Energiefrage wird je länger je mehr im Zentrum stehen. Zurzeit konsumiert jede in der Schweiz<br />
lebende Person für ihre Tätigkeiten eine Energieleistung von ca. 6000 Watt. Die Vision der 2000-Watt-<br />
Gesellschaft geht davon aus, dass künftig nur noch etwa ein Drittel der heute verbrauchten<br />
Energiemenge zur Verfügung stehen wird und davon drei Viertel (1500 W/Kopf) durch erneuerbare<br />
Energiequellen abgedeckt werden müssen. Der Bau- und Wohnbereich kann zu dieser Zielvorgabe<br />
einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
Es ist zu hoffen, dass sich diese möglichst auf freiwilliger Basis einstellen werden und von<br />
einschneidenden Lenkungsmassnahmen abgesehen werden kann.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 34 -
2.4 STUDIE WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040<br />
2.4.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />
2.4.2 INHALT<br />
Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)<br />
und Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)<br />
2004<br />
Daniel Hornung, Hornung Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern<br />
Der Autor berechnet auf der Basis der BFS-Szenarien AR-00-2002 (Trend) und BR-00-2002<br />
(positive Dynamik) und den Prognoseannahmen der Entwicklung der Gesamtbevölkerung, der<br />
Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsinhaberquote und der Entwicklung der<br />
(altersspezifischen) Wohnungsbelegung jeweils zwei Varianten, eine tiefere Variante A und eine<br />
höhere Variante B.<br />
Die Studie ist in drei Kapitel gegliedert:<br />
1. DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN<br />
2. ZWEITWOHNUNGEN<br />
3. GESAMTSCHAU<br />
Sämtliche hier abgebildeten Tabellen sind dieser Studie entnommen. Quellen: Bundesamt für Statistik; Berechnungen HORNUNG Wirtschafts- und<br />
Sozialstudien.<br />
2.4.3 KAPITEL 1: DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN<br />
Als die zwei bestimmenden Faktoren (Determinanten) der Erstwohnungsnachfrage werden die<br />
demografische Entwicklung einerseits und die Wirtschaftsentwicklung andererseits bestimmt.<br />
Wohnungsinhaberquoten und Einkommenselastizität sind gemäss Hornung weitere Determinanten.<br />
Für die Prognoseannahmen sind die folgenden Faktoren relevant:<br />
Entwicklung der Gesamtbevölkerung<br />
Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsinhaberquote<br />
Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsbelegung<br />
Als Basis dienen:<br />
Für Variante A: BFS-Szenario AR-00-2002 (Trend)<br />
Für Variante B: BFS-Szenario BR-00-2002 (positive Dynamik)<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 35 -
Wohnungsbedarf<br />
Variante A: bis <strong>2030</strong> 415'000 neue Wohnungen<br />
Variante B: bis <strong>2030</strong> 600'000 neue Wohnungen<br />
Flächenbeanspruchung<br />
Variante A: bis <strong>2030</strong> 55 Mio. m2 mehr<br />
Variante B: bis <strong>2030</strong> 77 Mio. m2 mehr<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 36 -
Wohnungsfreisetzung durch den demografischen Alterungsprozess<br />
Bereits 2005 werden jährlich über 30'000 Wohnungen durch den demografischen Altersprozess<br />
freigesetzt. Die Zahl wird sich nach <strong>2030</strong> auf über 50'000 Wohnungen/Jahr erhöhen.<br />
Bedarf an Wohnraum für Betagte<br />
Wenn wir davon ausgehen, dass auch künftig 19 Prozent der Hochbetagten in einer stationären<br />
Alterseinrichtung wohnen, wird sich die Zahl der entsprechenden Plätze bis zum Jahr 2040 von<br />
derzeit rund 55'000 auf 108'000 (Variante A) bis 122'000 (Variante B) im Jahr 2040 mehr als<br />
verdoppeln. Damit müssten jedes Jahr 1'330 bis 1'660 neue Heimplätze geschaffen werden (vier Mal<br />
mehr als in der 1990er-Jahre).<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 37 -
Miete und Eigentum, Einfamilienhäuser<br />
Eigentumsanteile:<br />
Bei beiden Prognosevarianten wird sich die globale Eigentümerquote (Anzahl Eigentümer am Total<br />
aller Wohnungsinhaber) von 34.6% im Jahr 2000 auf über 39% im Jahr 2040 erhöhen.<br />
Einfamilienhäuser:<br />
Vom Gesamtbestand an Wohnungen waren im Jahr 2000 23% frei stehende oder verdichtet angeordnete<br />
EFH (Jahr 1990: 22%) (7.3% in Zweifamilienhäusern).<br />
Vom Total der von den Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen befanden sich im Jahr 2000 57%<br />
in EFH (9.3 Prozent in Zweifamilienhäusern).<br />
Bei gleich bleibendem Anteil EFH am Total des Wohneigentums wie im Jahr 2000 (57%) werden im<br />
Jahr 2040 schweizweit bei Variante A 770'000 EFH und bei Variante B 830'000 EFH im Eigentum<br />
nachgefragt werden. Gegenüber dem Bestand im Jahr 2000 (597'259 Einheiten) entspricht dies einer<br />
-233'000 Einheiten oder 4'300 bis 5'800 Einheiten durchschnittlich<br />
pro Jahr. Wie in anderen Segmenten des Wohnungsmarktes zeichnet sich damit auch bei den selbst<br />
bewohnten EFH eine deutliche Abschwächung der Nachfrage ab. Im Vergleich zum vergangenen<br />
Jahrzehnt (rund 10'000 zusätzliche selbst bewohnte EFH pro Jahr zwischen 1990 und 2000) macht die<br />
künftige Nachfrage nur noch 40 bis 60% aus.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 38 -
Wohnungsnachfrage und Flächenbeanspruchung nach Raumtypen<br />
Definition der Raumtypen:<br />
Hier werden 11 Raumtypen verwendet. Sie basieren grundsätzlich auf den 22 Gemeindetypen des<br />
BFS.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 39 -
2.4.4 KAPITEL 2: ZWEITWOHNUNGEN<br />
Zweitwohnungen können in drei verschiedene Typen unterteilt werden:<br />
Ferienwohnungen<br />
Wochenendhäuser<br />
Stadtwohnungen<br />
Zahlen zu diesen unterschiedlichen Kategorien bestehen nicht.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 40 -
2.4.5 KAPITEL 3: GESAMTSCHAU<br />
2.4.6 KAPITEL 3.2 WAS PASSIERT; …<br />
Wenn Zinsen und Hypothekarzinsen in der Schweiz massiv ansteigen würden, würden die Mietzinse<br />
massiv steigen oder die enge Koppelung zwischen Hypothekarzins und Mietzins würde in einer<br />
Mietrechtsrevision aufgehoben und es würde ein Rückgang der Nachfrage nach Wohneigentum<br />
speziell EFH erfolgen.<br />
- und Prestige-Objekt werden?<br />
Qualitativ in jeder Beziehung hochwertige Häuser oder Wohnungen in guten Lagen mit einem hohen<br />
sozialen Status würden im Preis markant ansteigen.<br />
Der Druck auf bisher unüberbautes Bauland in guten Lagen würde grösser.<br />
Die Nachfrage nach Objekten in periurbanen Gemeinden von Gross- und Mittelzentren und in nichtstädtischen<br />
Wegpendlergemeinden würde verstärkt.<br />
Die Nachfrage nach Wohneigentum mit hohem Ausbaustandart und an privilegierten Lagen würde<br />
steigen.<br />
Bei den stagnierenden oder rückgängigen Einkommen würde eine verminderte Nachfrage nach<br />
Mietwohnungen geringere Erträge für die Eigentümer bringen. Dadurch würde im Unterhalt gespart<br />
tandes.<br />
Der Wohneigentumsmarkt wäre vor allem in schlechteren Lagen betroffen und auch hier würde die<br />
Gefahr des mangelnden Gebäudeunterhaltes zunehmen.<br />
Der Flächenbedarf pro Person würde weiter zunehmen. Der Flächenbedarf in Arbeitszonen würde<br />
zurückgehen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 41 -
2.5 STUDIE EFICAS<br />
2.5.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />
2.5.2 INHALT<br />
Pensimo Management AG, Zürich<br />
2007<br />
Ecoplan&Fahrländer Partner<br />
Die Studie widmet sich aus der Sicht der Pensimo-Gruppe, einer Gruppe von Immobilien-<br />
Anlagestiftungen mit Schwerpunkt Mietwohnungsmarkt, nach einer Beschreibung des Kontexts den<br />
Themen:<br />
KURZFASSUNG<br />
TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM UEBERBLICK<br />
TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN<br />
2.5.3 KURZFASSUNG<br />
Ausgangslage: Demographischer Wandel<br />
Die Pensimo Management AG geht für die kommenden Jahre und Jahrzehnte von einem grundlegenden<br />
demographischen und strukturellen Wandel der Schweizer Gesellschaft aus. Im Rahmen der<br />
Analyse werden deshalb die wesentlichen Faktoren dieser sich mittel- und langfristig abzeichnenden<br />
Transformation beschrieben und deren regionale Auswirkungen auf die Immobilienmärkte untersucht.<br />
Im Vordergrund der Betrachtungen stehen die Nachfrageentwicklung nach Mietwohnungen<br />
und die Darstellung von langfristigen Perspektiven.<br />
Einflussfaktoren und zentrale Trends<br />
Der Wohn- oder Standortentscheid von Haushalten beziehungsweise von Unternehmen lässt sich in<br />
mehrere räumliche Teilentscheide gliedern. Die handelnden Akteure (Marktteilnehmer) bewerten dabei<br />
in der Regel «top down» folgende Entscheidungskomponenten:<br />
Region (Wahl der Grossregion oder Metropolitanregion, zum Beispiel das Pendlereinzugsgebiet von<br />
Basel);<br />
Makrolage eines Objekts (Lage innerhalb einer Region, zum Beispiel städtisch oder ländlich);<br />
Mikrolage eines Objekts (Lage innerhalb einer Gemeinde/Ortschaft);<br />
Merkmale von Liegenschaften (Nutzung, Grösse, räumliche Aufteilung usw.).<br />
Eine detaillierte Analyse der Einflussfaktoren zeigt, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen in Zukunft<br />
durch drei zentrale Faktoren dominiert wird, welche regional sehr unterschiedlich ausfallen:<br />
Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerungsentwicklung widerspiegelt primär die Entwicklung der<br />
Geburten- und Sterblichkeitsrate sowie die internationalen und vor allem auch interne Migrationsströme.<br />
Die Altersstruktur der Gesellschaft und die Haushaltsstruktur hängen massgeblich von der<br />
Art und Weise der Bevölkerungsentwicklung ab und beeinflussen ihrerseits die Nachfrage nach Wohnraum.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 42 -
Wirtschaftliche Prosperität: Die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Nachfrage beziehungsweise<br />
den Bedarf nach Wohnflächen über die Zinsentwicklung, Einkommensverteilung sowie Einkommens-<br />
und Vermögenssteuern. Die frei verfügbaren Einkommen haben überdies einen weiteren<br />
Effekt auf die Nachfrage nach der Art der Wohnungsfläche: Je höher das Einkommen, desto mehr<br />
Wohnfläche wird in der Regel nachgefragt, wobei diesbezüglich im Sinne eines abnehmen-den<br />
Grenznutzens ab einer gewissen Fläche ein «Plafond» erreicht wird. Andererseits wird ab einer gewissen<br />
Einkommenshöhe tendenziell mehr Wohneigentum als Mietfläche nachgefragt.<br />
Nachfragepräferenzen: Nachfragepräferenzen beeinflussen nicht nur die Wahl des generellen<br />
Standorts, das heisst die Wahl der Region und der Makrolage (zum Beispiel städtische oder ländliche<br />
Gemeinde innerhalb einer Region), sondern sie bestimmen in Abhängigkeit von anderen Einflussfaktoren<br />
wie dem Einkommen die Nachfrage nach der Mikrolage und den Merkmalen von Liegenschaften.<br />
Selbstverständlich wirken sich andere Einflussfaktoren wie beispielsweise die Verkehrsinfrastruktur<br />
ebenfalls auf die Nachfrage aus. Allerdings sind die Verkehrsinfrastruktur beziehungsweise die Anbindung<br />
an regionale und überregionale Zentren als «Standardfaktoren» einzustufen. Sie wirken nicht als<br />
primäre Entscheidungsfaktoren, sondern müssen quasi von vornherein erfüllt sein.<br />
Auf der Angebotsseite existieren ebenfalls wichtige Einflussfaktoren. Diese betreffen oftmals die<br />
Rahmenbedingungen und werden auf nationaler (zum Beispiel Mietrecht) oder kantonaler Ebene<br />
(zum Beispiel Richtpläne in der Raumplanung) festgelegt. Der Spielraum für regionale oder lokale<br />
Ausprägungen dieser Einflussfaktoren ist somitb egrenzt, wobei es im Einzelfall, zum Beispiel bei Umzonungen,<br />
durchaus kommunale Unterschiede geben kann. Nachfolgend sind die wichtigsten Einflussfaktoren<br />
auf der Angebotsseite genannt.<br />
Staatliche Regulierungen beeinflussen das generelle Verhalten der Anbieter im Markt. So kann zum<br />
Beispiel eine Veränderung in der kantonalen Richtplanung oder eine Umzonung zur Folge haben, dass<br />
eine Gemeinde oder eine Parzelle für Käufer oder Verkäufer (von Bauland) mehr oder weniger attraktiv<br />
werden. Die natürlichen Ressourcen üben einen grundlegenden Einfluss auf das Angebot an Wohnflächen<br />
beziehungsweise Geschäftsflächen aus. An erster Stelle sind dabei die Baulandreserven und die<br />
damit verbundenen Bodenpreise zu nennen. Weiter zu berücksichtigen sind beispielsweise auch die<br />
Auswirkungen der Energiepreise auf die Angebotsseite oder sich verändernde Energietechnologien<br />
und bautechnische Standards, die im Markt zum Einsatz kommen (oder nicht).<br />
In verstärktem Masse als früher ist zu erwarten, dass sich die Entwicklung der Vorsorgesysteme<br />
bedingt durch die demographische Alterung auf den Immobilienmarkt auswirken wird. Die Vorsorgeeinrichtungen<br />
reagieren im Rahmen ihrer Vermögensallokation mit spezifischen Portfoliostrategien<br />
auf die Alterung der Bevölkerung und investieren beziehungsweise desinvestieren verschiedene Vermögensbestände<br />
je nach Situation und Erfordernissen der Rentenbezüger. Die wirtschaftliche Prosperität<br />
beeinflusst das Angebot von Wohn- sowie Geschäftsflächen in hohem Masse. Insbesondere die<br />
Zinsentwicklung und damit alternative Investitionsmöglichkeiten bestimmen beispielsweise für Anleger<br />
die Attraktivität von Immobilien.<br />
Aus der Analyse der Einflussfaktoren lassen sich vier zentrale Entwicklungstrends, die den Immobilienmarkt<br />
in Zukunft prägen werden, herauskristallisieren:<br />
Die Wohnungsnachfrage von älteren Menschen und deren Bedürfnisse werden zentrale Determinanten<br />
für den Immobilienmarkt.<br />
Im Zuge einer verstärkten gesellschaftlichen Individualisierung differenzieren sich auch die<br />
Lebensstile und Wohnbedürfnisse; der Wohnflächenbedarf pro Kopf nimmt vorderhand<br />
weiter zu.<br />
Von Binnenwanderung und Wirtschaftswachstum profitieren nicht nur die Agglomerationen<br />
der Städte, sondern auch eher sub- und periurbane Standorte im Umland von Gross-<br />
und Mittelzentren.<br />
Wohneigentum wird eine zunehmende Konkurrenz für den Mietwohnungsmarkt.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 43 -
Modellierung und Szenarienbildung<br />
Mit der Darstellung der vier Trends alleine lassen sich noch keine Handlungsanweisungen oder Empfehlungen<br />
ableiten. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie diese Trends die Mietwohnungsnachfrage<br />
in einzelnen Teilräumen verändern werden. Dazu wird ein umfassendes kommunales Modell, das<br />
auf vier Teilschritten basiert, erarbeitet:<br />
Im ersten Schritt werden die heutige Gesamtnachfrage (Haushalte) und das heutige Gesamtangebot<br />
(Bestand) im Immobilienmarkt in zwei separaten Teilmodulen auf Stufe Gemeinde modelliert.<br />
Im zweiten Schritt werden beide Teilmodule Gesamtnachfrage und Gesamtangebot unter Berücksichtigung<br />
von Zweitwohnungen und Leerständen verknüpft. Damit lassen sich die Modellergebnisse<br />
mit der heutigen Marktsituation vergleichen und prüfen.<br />
Im dritten Schritt wird die Entwicklung der zukünftigen Nachfrage abgeschätzt. Weil dabei Annahmen<br />
über künftige Haushaltszahlen sowie deren Präferenzen zu treffen sind, werden drei Szenarien<br />
gebildet und im Modell abgebildet:<br />
Das «Trendszenario» basiert auf moderaten Annahmen zur Entwicklung der einzelnen Einflussfaktoren.<br />
Im Alternativszenario «Prosperität» wird von einer verstärkten Partizipation der Schweiz am<br />
globalen Wirtschaftswachstum ausgegangen.<br />
Im Alternativszenario «Stagnation» wird von einem unterdurchschnittlichen Wachstum und<br />
grösseren globalen Problemen ausgegangen.<br />
Entwicklung der Nutzermärkte Modellergebnisse bis 2010<br />
Vor dem Hintergrund einer hohen Bautätigkeit und des anhaltenden Trends zum Erwerb von<br />
Wohneigentum ist zu erwarten, dass bis ins Jahr 2010 die Leerstände bei Mietwohnungen in weiten<br />
Teilen der Schweiz steigen werden. Die starke Zunahme der Nachfrage nach Wohneigentum ist dafür<br />
verantwortlich, dass teilweise auch in Gemeinden mit tendenziell steigender Einwohnerzahl die<br />
Nachfrage nach Mietwohnungen insgesamt abnimmt, obschon für kleinere Mietwohnungen auch in<br />
solchen Regionen durchaus eine Zusatznachfrage bestehen kann. Ausnahmen sind die Achse Zürich<br />
Zug Luzern, der Genferseebogen sowie die Region Freiburg. In diesen Gebieten wird die Nachfrage<br />
nach Mietwohnungen in den nächsten Jahren gemäss den Modellrechnungen generell zunehmen.<br />
Modellergebnisse bis 2040<br />
Die Ausweitung der Nachfrage wird sich weitgehend auf die bereits im Jahr 2010 attraktiven Regionen<br />
Zürich, Innerschweiz und Genferseebogen konzentrieren. Eine steigende Nachfrage ist auch in den<br />
Gemeinden rund um die Städte Basel und Freiburg sowie im Tessin zu beobachten.<br />
In den folgenden zwei Jahrzehnten bis zum Jahr 2040 ist zu erwarten, dass sich am räumlichen Muster<br />
der Mietwohnungsnachfrage nur wenig ändert, was vor allem eine Folge des sich ab 2020<br />
abschwächenden Bevölkerungswachstums ist. Die Regionen Zürich, Genfersee, Innerschweiz,<br />
Freiburg und Basel bleiben für Anbieter von Mietwohnungen weiterhin attraktiv, während die Nachfrage<br />
nach Mietwohnungen in vielen Schweizer Gemeinden das Niveau des Jahres 2005 nicht mehr<br />
erreicht.<br />
Fazit: Gewinner und Verlierer<br />
Die zukünftige Entwicklung im Immobilienmarkt wird den zentralen, urbanen Regionen zugute<br />
kommen. Die ländlichen Regionen werden an Bevölkerung verlieren, während der urbane Raum<br />
weiterhin für interregionale Migrationsströme attraktiv bleibt. Aufgrund der Modellergebnisse ist zu<br />
erwarten, dass sich die Nachfrage nach Mietwohnungen auf die sich ausdehnenden<br />
Metropolitanregionen konzentrieren wird. Diese Regionen weisen vergleichsweise günstige<br />
Entwicklungspotenziale auf (Clustereffekte, Arbeitsplatzangebot, Kulturangebot usw.).<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 44 -
Entwicklung der Transaktionsmärkte<br />
Die Analyse der zukünftigen Entwicklungen auf den Transaktionsmärkten basiert auf der<br />
Plausibilisierung des zu erwartenden Investorenverhaltens. Insgesamt sind keine grossen<br />
Veränderungen auf den Transaktionsmärkten absehbar. Auf diesen Märkten ist auch in Zukunft mit<br />
einer intakten Nachfrage nach Immobilien zu rechnen:<br />
Im Eigentümersegment der Privatpersonen war in den vergangenen Jahren nur wenig Bewegung<br />
zu beobachten. Es kann davon ausgegangen werden, dass private Eigentümer auch künftig in<br />
Immobilien investieren werden.<br />
Im Segment der institutionellen Anleger gibt es mehrere Gründe, weshalb kaum eine massive<br />
«Desinvestitionswelle» zu erwarten ist:<br />
Ein grosser Teil der Immobilienfonds und Anlagestiftungen ist heute de facto geschlossen, da es nur<br />
wenige geeignete Investitionsmöglichkeiten gibt.<br />
Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger werden auch künftig in substanzielle<br />
Volumen investieren.<br />
Mit der zu erwartenden Aufhebung der «Lex Koller» (? hua) wird die Anlageklasse Wohnimmobilien<br />
künftig auch für Anleger aus dem Ausland geöffnet.<br />
Ausblick<br />
Die Modellergebnisse zeigen, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen vorerst weiter zunehmen<br />
wird, dass in der Entwicklung jedoch grosse regionale Unterschiede bestehen. Wie sollen sich also die<br />
Anlageorganisationen unter diesen Voraussetzungen künftig positionieren?<br />
Der verstärkte Trend zu Wohneigentum, der unter anderem das zahlungskräftige Mietersegment<br />
schmälert, unterstreicht die Wichtigkeit, auf die unterschiedlichen Wohnbedürfnisse der diversen<br />
Nachfragersegmente einzugehen.<br />
Unter der Prämisse steigender Energiepreise erscheint es opportun, bereits heute eine verstärkte<br />
Positionierung in Richtung eines ökologisch nachhaltigen Gebäudeportfolios zu prüfen.<br />
Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Schlussfolgerungen wird sich auch die eigentliche<br />
Investitionstätigkeit, das Portfolio-Management und die Bewirtschaftung von Immobilien einem<br />
Wandel unterziehen müssen.<br />
Die Vermarktung von Wohnraum wird sich mit der Vermarktung von anderen komplexen<br />
Dienstleistungen oder langlebigen Konsumgütern messen müssen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 45 -
2.5.4 TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM ÜBERBLICK<br />
Diese Studie ist ausserordentlich komplex. Alles Wesentliche wurde bereits in der Kurzfassung<br />
behandelt. Als einer der vier zentralen Entwicklungstrends kristallisierte sich «Die<br />
Wohnungsnachfrage von älteren Menschen und deren Bedürfnisse werden zentrale Determinanten<br />
für den Immobilienmarkt» heraus.<br />
Da das Thema «Wohnen im Alter» auch einer der Schwerpunkte meiner Arbeit ist, gehe ich hier ein<br />
wenig detaillierter auf diesen Punkt in dieser Studie ein. Bezug genommen wird auch auf die<br />
Publikation «Traditionelles und neues Wohnen im Alter» von François Höpflinger aus dem Jahre 2004.<br />
Die Studie kommt zum Schluss dass ältere Menschen in Zukunft vermehrt Wert auf ruhige Wohnlagen<br />
mit einem guten Anschluss an das Verkehrsnetz legen. Kleinstwohnungen werden nicht mehr gefragt<br />
sein. Vielmehr besteht der Wunsch nach grösseren Wohnungen (je nach finanzieller Situation) welche<br />
altersgerecht (Hindernisfrei) sein und über eine gute Infrastruktur verfügen müssen. Viele ältere<br />
Menschen ziehen es bei einem Umzug vor, in der vertrauten Umgebung zu verbleiben.<br />
2.5.5 TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN<br />
Auch hier wurde alles Wesentliche bereits in der Kurzfassung thematisiert.<br />
Interessant ist hier das Resultat der Modellrechnung Schweiz 2000-2040 gemäss dem Szenario<br />
«Trend»:<br />
2000 2010 2020 <strong>2030</strong> 2040<br />
Bevölkerung 7'204'000 7'650'000 7'983'000 8'135'00 8'155'000<br />
Haushalte 3'028'000 3'341'000 3'612'000 3'715'000 3'758’000<br />
davon in Mietwohnungen 1'980'000 1'978'000 2'030'000 2'021'000 2'007’000<br />
davon mit Wohneigentum 1'048'000 1'363'000 1'582'000 1'694'000 1'751’000<br />
Wohneigentumsquote 34.6% 40.8% 43.8% 45.6% 46.6%<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 46 -
2.6 FOLGERUNGEN FÜR DIE SCHWEIZ<br />
2.6.1 BEKANNTE FAKTOREN<br />
Alterung der Bevölkerung<br />
Die Menschen werden immer älter und sie bleiben länger gesund. Daraus entstehen neue<br />
Wohnbedürfnisse. Die Nachfrage nach speziellen Wohnräumen mit einem gezielten<br />
Dienstleistungsangebot wird sich verstärken. Private und institutionelle Investoren werden sich mit<br />
zunehmendem Interesse diesem Thema zuwenden.<br />
Viele ältere Leute sind heute sehr solvent. Gleichzeitig wird die Mittelschicht immer kleiner.<br />
Gesellschaftliche Schere<br />
Die Gefahr der gesellschaftlichen Schere (einige Reiche werden immer reicher, die Ärmeren werden<br />
immer mehr und ärmer) zeichnet sich schon seit längerer Zeit ab.<br />
Räumliche Segregation<br />
Heute leben bereits über 75% der Schweizer Bevölkerung in Städten und Agglomerationen. Die<br />
räumliche Entwicklung wird geprägt durch Wachstumsregionen und Gebieten die mit<br />
überdurchschnittlicher Abwanderung kämpfen. Stadtnahe Ortschaften in den ersten und zweiten<br />
Agglomerationsgürteln mit guter Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen werden in der Nachfrage nach<br />
Wohnraum verstärkt attraktiv bleiben. Attraktive Wohnlagen werden in der Nachfrage steigen. Abseits<br />
gelegene Wohnlagen verlieren weiter an Nachfrage.<br />
Professionalisierung der Immobilien-Wirtschaft<br />
Es wird in Zukunft für Bauherren und Investoren immer wichtiger werden dass sie ihr Angebot<br />
qualitativ und preislich differenziert als marktfähige Produkte anbieten können. Es ist auch eine<br />
deutliche Professionalisierung in der Immobilien-Branche auszumachen welche auch den immer<br />
komplexer werdenden Anforderungen im Dienstleistungsbereich gerecht werden.<br />
Immobilien ein Teil der Kapitalmärkte<br />
In den letzten 10 Jahren wurden Immobilien immer mehr ein Bestandteil der Kapitalmärkte und es hat<br />
auch eine Internationalisierung der Immobilienmärkte eingesetzt. Schweizer Immobilien sind für<br />
finanzkräftige ausländische Investoren von hoher Attraktivität.<br />
Vermehrtes Wohneigentum<br />
Wohneigentum wird eine verstärkte Konkurrenz für die Ersteller von Wohneigentum bleiben. Wer es<br />
sich leisten kann, kauft eine Wohnung oder ein Haus, wenn möglich «im Grünen». Es sind aber auch<br />
Trends für eine «Reurbanisierung» der Städte erkennbar. Jüngere Familien und auch ältere Leute<br />
mieten sich wieder in der Stadt eine Wohnung.<br />
Bauliche Trends<br />
Hindernisfreies Bauen, energiesparend (Minergie/Minergie P) und flexiblere Grundriss-und<br />
Nutzungsgestaltung werden das Bauwesen in Zukunft prägen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 47 -
2.6.2 DAS WIRD SICH WEISEN<br />
Migration<br />
Ob die Schweiz den Bevölkerungsrückgang mit einer verstärkten Migration kompensieren können<br />
wird ist fraglich. Die traditionellen Immigrationsländer sind ihrerseits auch von einem generellen<br />
Rückgang der Bevölkerung betroffen. Die Frage, ob und wie weit sich qualifizierte Arbeitskräfte aus<br />
sich bevölkerungsmässig stark entwickelnden Ländern wie Indien in der Schweiz integrieren lassen<br />
bleibt offen.<br />
Wirtschaftliche Situation der Schweiz<br />
Die weitere Annäherung und die Zusammenarbeit mit der EU, die Entwicklung im asiatischen Raum,<br />
das Erstarken der ehemaligen Grossmacht Russland, wie entwickelt sich die USA? Hier sind viele<br />
Fragen offen.<br />
Raumplanungsmassnahmen<br />
Die Raumplanung wird gefordert sein, gilt es doch die «Zersiedelung der Landschaft» zu stoppen.<br />
Dies betrifft vor allem den Bau von Einfamilienhäusern in vorwiegend ländlichen Gebieten.<br />
Werden neue Raumplanungsmassnahmen entstehen, werden sie greifen?<br />
2.6.3 FAZIT<br />
Nicht alle Faktoren lassen sich mit Bestimmtheit voraussagen. Die Komplexität des Themas<br />
erschweren es die Bedeutung der massgebenden Indikatoren richtig einzuschätzen. Sie sind in ihrer<br />
Bedeutung auch vom zeitlichen Wandel und den damit verbundenen Veränderungen abhängig.<br />
Für die Immobilien-Entwicklung bedingt das ein ständiges und aufmerksames Beobachten der<br />
laufenden Entwicklungen in der Demografie, Migration, Politik, Wirtschaft (Energie) und<br />
Umwelt (Klima).<br />
Die jeweils neu gewonnen Erkenntnisse müssen mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht auf die<br />
spezifischen Bedingungen der zu bearbeitenden Projekte adaptiert, verwertet und umgesetzt<br />
werden.<br />
Altersstruktur verändert Wohnungsnachfrage<br />
Quelle: BFS / UBS<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 48 -
2.7 KANTON ZÜRICH<br />
2.7.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON ZÜRICH<br />
GEBÄUDE KANTON ZÜRICH 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UGebäudeart<br />
Wohngebäude total 186’851 100,0 . 100.0 . .<br />
Einfamilienhäuser 101’629 54.4 109’302 . . .<br />
Zweifamilienhäuser 10’885 5.8<br />
Mehrfamilienhäuser 47’661 25.5<br />
Übrige Wohngebäude 26’676 14.3<br />
UBauperiode<br />
Gebäude total 186’851 100,0<br />
Vor 1947 erbaut 64’406 34.5<br />
1947 - 1960 erbaut 27'204 14.6<br />
1961 - 1970 erbaut 20’734 11.1<br />
1971 - 1980 erbaut 25’206 13,5<br />
1981 - 1990 erbaut 23’836 12.8<br />
Nach 1990 erbaut 25'465 13.6<br />
UEigentum<br />
Gebäude total 186’851 100.0<br />
Einzelperson(en) 135’832 72.7<br />
Gebäude im STWE 17'812 9.5<br />
Bau- oder Immobiliengesellschaft 3’844 2.1<br />
Bau- und Immobiliengenossenschaft 11’170 6.0<br />
Andere Gesellschaften 12'387 6.6<br />
Andere Stiftung, Verein 1’709 0,9<br />
Gemeinde, Kanton, Bund 4’097 2,2<br />
UWohnungsanzah Ul<br />
Gebäude total 186'851 100.0<br />
1 Wohnung 112'609 60.3<br />
2 Wohnungen 15'000 8.0<br />
3 Wohnungen 8'952 4.8<br />
4 Wohnungen 6'893 3.7<br />
5-9 Wohnungen 32'394 17.3<br />
10 Wohnungen u.m. 11'003 5.9 Quelle: BFS<br />
WOHNUNGEN KANTON ZÜRICH 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UBelegungsart<br />
Wohnungen total 598’929 100.0 633'697 100 34'768 5.8<br />
EFH 101’629 17.0 109'302 17.2 7'673 7.6<br />
STWE . 15.7 . 16.9 . .<br />
Dauernd bewohnt 553’003 92.3<br />
Zweitwohnungen 33’861 5.7<br />
Nicht bewohnt 12’065 2.0<br />
Wohneigentumsquote 24.8<br />
Mietwohnungen<br />
Leerwohnungsziffer 0.71 0,69<br />
UHauseigentum<br />
Wohnungen total 553’003 100,0<br />
Privatpersonen 351’703 63.3<br />
Bau- oder Immobiliengesellschaft 17’079 3,1<br />
Wohnbaugenossenschaft 57’415 10.4<br />
Stiftung, Verein 45'448 8.2<br />
Öffentliche Hand 18'940 3.4<br />
Anderer (vorwiegend AG’s) 62’418 11.3<br />
UZimmer<br />
Wohnungen total 598’929 100,0 633’697 100.0 35’767 6.0<br />
1 Zimmer 45’549 7.6 45’632 7.2 83 0.2<br />
2 Zimmer 85’108 14.2 87’806 13.9 2’698 3.2<br />
3 Zimmer 176’099 29.4 182’522 28.8 6’423 3.6<br />
4 Zimmer 160’041 26.7 172’921 27.3 12’880 8.0<br />
5 Zimmer 82’137 13.7 91’499 14.4 9'362 11.4<br />
6 und mehr Zimmer 49’995 8.3 53’316 8.4 3'321 6.6<br />
Quelle: statistik.zh<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 49 -
2.7.2 METROPOLITANREGION ZÜRICH<br />
2.7.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON ZÜRICH<br />
Der Wirtschaftsraum Zürich zählt heute rund 3,6 Mio. Einwohner. Knapp die Hälfte lebt in den<br />
Agglomerationsräumen der Metropolitanregion Zürich. Die Bevölkerungsdynamik konzentriert sich<br />
auf die Kantone Zürich, Schwyz, Zug und Aargau. Dies im Gegensatz z.B. zum Kanton Schaffhausen.<br />
Auch hier findet eine verstärkte räumliche Segregation statt. Stadtnahe Ortschaften in den ersten und<br />
zweiten Agglomerationsgürteln mit guter Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen werden in der Nachfrage<br />
nach Wohnraum verstärkt attraktiv bleiben. Attraktive Wohnlagen werden in der Nachfrage steigen.<br />
Abseits gelegene Wohnlagen verlieren weiter an Nachfrage.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 50 -
2.7.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KNONAUERAMT<br />
WOHNUNGEN KNONAUERAMT 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UBelegungsart<br />
Wohnungen total 17’459 100.0 18’963 100 1'504 8.6<br />
EFH 6’557 37.6 7’088 37.4 531 8.1<br />
Leerwohnungsziffer 0.78 1.35<br />
UZimmer<br />
Wohnungen total 17’459 100,0 18’963 100.0 2’504 14.3<br />
1 Zimmer 476 2.7 480 2.5 4 0.8<br />
2 Zimmer 1’574 9.0 1’625 8.6 51 3.2<br />
3 Zimmer 3’515 20.1 3’667 19.3 152 4.3<br />
4 Zimmer 5’068 29.0 5’532 29.2 464 9.2<br />
5 Zimmer 4’118 23.6 4’550 24.0 432 10.5<br />
6 und mehr Zimmer 2’708 15.5 3’109 16.4 401 14.8<br />
Quelle: statistk.zh<br />
2.7.4 MS-REGION KNONAUERAMT<br />
Quelle: Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt ZPK<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 51 -
2.7.5 FOLGERUNGEN FÜR DAS KNONAUERAMT<br />
Hier stellt sich primär die Frage wieweit sich der Siedlungsdruck nach der Eröffnung des<br />
Uetlibergtunnels 2008 und der A4 2010 auf die einzelnen Gemeinden auswirken wird. Die<br />
Pendlerregion wird in ihrer Lage zwischen den Wirtschaftszentren Zürich und Zug zweifellos an<br />
Attraktivität gewinnen. Der Zuzug von Familien, vorzugsweise in Einfamilienhäuser, wird sich<br />
vorderhand auch dank der vergleichsmässig günstigen Immobilienpreisen noch verstärken.<br />
Mittelfristig wird die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen den Markt prägen. Ältere Leute<br />
möchten ihre gewohnte Umgebung (Dorf)nicht mehr verlassen und werden immer mehr die<br />
Forderung nach geeignetem Wohnraum in ihren Gemeinden stellen. Hier sind nebst privaten<br />
Investoren auch die regionalen und kommunalen Behörden gefordert.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 52 -
2.8 KANTON UND MS-REGION SCHAFFHAUSEN<br />
2.8.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON SCHAFFHAUSEN<br />
WHG KT. SCHAFFHAUSEN 2000 % 2005 % Zunahme %<br />
UBelegungsart<br />
Wohnungen total 34’992 100.0 36’141 100 1'149 3.3<br />
EFH 8’365 23.9 8719 24.1 354 4.2<br />
Wohneigentumsquote 39.1<br />
Leerwohnungsziffer 3.19 1.39<br />
UZimmer<br />
Wohnungen total 35’060 100,0 36’141 100.0 1'081 3.1<br />
1 Zimmer 1’173 3.3<br />
2 Zimmer 3’359 9.6<br />
3 Zimmer 9’318 26.6<br />
4 Zimmer 10’737 30.6<br />
5 Zimmer 6’147 17.5<br />
6 und mehr Zimmer 4’326 12.3<br />
Quelle: BFS<br />
2.8.2 MS-REGION SCHAFFHAUSEN<br />
Quelle: statistik.zh<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 53 -
2.8.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON SCHAFFHAUSEN<br />
Die Wirtschafts- und Standortsförderung des Kantons Schaffhausen hat dank Steuervorteilen für<br />
Firmen in letzter Zeit einigen Erfolg verzeichnen können. In den nächsten Jahren wird die<br />
Verkehrssituation noch verbessert werden müssen (Bahn und A4).<br />
Trotzdem wird die Situation, vor allem der dezentral gelegenen, ländlichen Gemeinden schwieriger<br />
werden. Momentan ziehen noch junge Familien wegen der günstigen Landpreise in diese<br />
Gemeinden. Sie können sich ein EFH leisten und die Kinder können in einem gepflegten,<br />
konservativen Umfeld aufwachsen. Der Kanton Schaffhausen hat aber bereits heute eine der grössten<br />
Überalterungsraten der Schweiz. Die demografische Entwicklung und das mässige Interesse an der<br />
Integration ausländischer Zuzüger lassen die Zukunftsperspektiven nicht allzu rosig aussehen.<br />
Wieweit sich die notwendigen Gemeindefusionen von Klein- und Kleinstgemeinden auf die<br />
Finanzlage und die nicht sonderlich attraktive Steuersituation dieser Gemeinden auswirken wird, ist<br />
momentan noch nicht ersichtlich.<br />
Die Gefahr,<br />
zeichnet sich gerade in diesen Gemeinden ein kommender, grösserer Bedarf an altersgerechten<br />
Wohnungen ab.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 54 -
2.9 ANHANG<br />
2.9.1 LITERATUR<br />
WOHNEN 2000 (Detailauswertung der Gebäude-und Wohnungserhebung) Band 75 BWO/BFS 2005<br />
WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040 Hornung/ARE/BWO 2004<br />
EFICAS Langfristige Perspektiven im Schweizer Immobilienmarkt Pensimo 2007<br />
SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ (Raumentwicklung und Wohnungswesen) Band 78 BWO/BFS 2006<br />
SIEDLUNGSSTRUKTUR IM KANTON ZÜRICH (1950-2000) Statistik.zh 2006<br />
RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT KNONAUERAMT ZPK 2007<br />
SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Fakten und Trends Credit Suisse 2007<br />
SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Regionen Credit Suisse 2007<br />
STANDORTMONITORING WIRTSCHFTSRAUM ZÜRICH Credit Suisse 2006<br />
SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Regionen Credit Suisse 2007<br />
UBS IMMO NEWS UBS<br />
IMMO-MONITORING Wüest&Partner<br />
DIVERSE PUBLIKATIONEN HEV / SVIT<br />
DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />
2.9.2 INTERNET<br />
BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />
BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN BWO www.bwo.ch<br />
BUNDESAMT FÜR RAUMENTWICKLUNG ARE www.are.admin.ch<br />
STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />
STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 55 -
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />
DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />
IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />
WOHNEN IM ALTER<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 56 -
3.1 EINLEITUNG<br />
Die erhöhte Lebenserwartung und die zunehmende Zahl gesunder und aktiver älterer<br />
Menschen führen dazu, dass wir heute immer mehr von zwei unterschiedlichen Alterskulturen<br />
ausgehen müssen. Einer Alterskultur für aktive ältere Menschen und einer für behinderte und<br />
pflegebedürftige ältere Menschen.<br />
Einen vertieften Einblick in diese Thematik bietet die folgende Publikation:<br />
«WACHSTUMSMARKT ALTER INNOVATIONEN FÜR DIE ZIELGRUPPE 50+» von Oliver Gassmann<br />
und Gerrit Reepmeyer / 2006<br />
Der zu erwartende demografische Wandel unserer Gesellschaft hat zur Folge dass auch der<br />
Wohnungsmarkt in Zukunft stärker durch die Präferenzen von älteren Menschen bestimmt wird. Die<br />
Immobilien- und Planungsbranche muss sich vermehrt mit den Problemen und Wünschen dieser sich<br />
rasch wandelnden Bevölkerungsgruppe befassen. In 20 Jahren werden die dannzumaligen Senioren<br />
nicht mehr die gleichen Lebens- und Wohngewohnheiten haben wie die jetzt lebenden älteren<br />
Menschen. Die wurden zum Teil von der Zeit vor und während dem 2. Weltkrieg, dem<br />
anschliessenden kalten Krieg und dem konjunkturellen Aufschwung geprägt.<br />
Die erste Nachkriegsgeneration wird anders altern als ihre Eltern. Diesen Generationenwandel hat<br />
man bisher eher unterschätzt. Zukunftsorientierte Wohnbauprojekte müssen auf die Generation<br />
welche durch die 68er-Bewegung, gesellschaftliche Liberalisierung und Wohlstand geprägt wurden,<br />
konzipiert werden.<br />
Die Wohnkosten sind auch im Alter ein entscheidenden wirtschaftlicher Faktor. Pflegebedürftigkeit ist<br />
der Hauptgrund für einen Wechsel in eine stationäre Alters- oder Pflegeeinrichtung. Hier sind<br />
möglichst kostengünstige Modelle gefragt.<br />
Auch das offizielle Rentenalter ist nicht mehr zeitgemäss. Obwohl sich das 3-Säulen-Prinzip bisher<br />
bewährt hat, muss die Alterssicherung flexibler auf die verschiedenen Berufsbiografien und auf die<br />
Unterschiede der männlichen und weiblichen Rentner abgestimmt werden.<br />
Die beiden nachfolgend erwähnten Publikationen «ARBEIT UND KARRIERE» und «Arbeit in der<br />
alternden Gesellschaft» geben Empfehlungen und zeigen welche Massnahmen jetzt und in Zukunft<br />
getroffen werden müssen um den Anforderungen an die sich verändernde Situation zu entsprechen.<br />
Da dieses Thema den Horizont meiner Arbeit überschreitet, werde ich hier nicht mehr weiter darauf<br />
eingehen.<br />
«ARBEIT UND KARRIERE: WIE ES NACH 50 WEITERGEHT» von Avenir Suisse / 2006<br />
«ARBEIT IN DER ALTERNDEN GESELLSCHAFT» von R. Riphahn und G. Sheldon/ ZKB / 2006<br />
Vier wesentlichen Veränderungen werden generell das zukünftige Wohnverhalten älterer Menschen<br />
bestimmen:<br />
Mehr Einpersonenhaushalte.<br />
Mehr ältere Menschen in einer Ehebeziehung.<br />
Weniger ältere Menschen welche mit oder bei ihren Kindern wohnen.<br />
Weniger komplexe Haushaltsformen. Kleine Haushalte in grösseren Wohnungen sind ein<br />
Merkmal des gestiegenen Wohlstandes.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 57 -
Als wertvolle Informationen für das Thema «Wohnen im Alter» diente mir die Publikation:<br />
«AGE REPORT 2004 TRADITIONELLES UND NEUES WOHNEN IM ALTER» von Prof. Dr. François<br />
Höpflinger / 2004/2006<br />
Dieses Werk und weitere Publikationen und Kommentare von F. Höpflinger zeigen einen detaillierten<br />
und umfassenden Bericht über die Thematik im Kontext aller möglichen relevanten Faktoren und<br />
Einflüsse.<br />
Im ersten Teil dieses Kapitels zeige ich anhand einiger relevanten Zahlen die Dimensionen und<br />
Proportionen dieses Themas auf. Ich stelle dann den Age Report mit seinen Schlüsselfakten, Aussagen<br />
und Folgerungen vor.<br />
Weiters gehe ich auf auf die verschiedenen Wohnformen im Alter und ihre Bedeutung in Zukunft ein.<br />
Die Ansprüche aus der Sicht der Gerontologie und die speziellen baulichen Erfordernisse werden<br />
betrachtet. Die generellen und spezifischen Anforderungen an die Projektentwicklung und die<br />
Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft werden definiert.<br />
Anhand von kurzen Projekt-Steckbriefen werden 3 mit dem Age Award prämierte und eine weiteres<br />
mustergültiges Objekt vorgestellt.<br />
3.2 ZAHLEN / FAKTEN / PROPORTIONEN<br />
3.2.1 SELBSTÄNDIGE / PFLEGEBEDÜRFTIGE ÄLTERE MENSCHEN 2000<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2000 - <strong>2030</strong><br />
2000 <strong>2030</strong><br />
Bevölkerung 100%<br />
Alter davon Pflegebedürftig*<br />
65-79 11.3% 16.7%<br />
65+ 15.4% 7.1% 24.4%<br />
80+ 4.1% 20.5% 7.7%<br />
65-69 0.9%<br />
70-74 1.8%<br />
75-79 4.3%<br />
80-84 11.1%<br />
85-89 23.6%<br />
90-94 40.4%<br />
95+ 58.3%<br />
Quelle: BFS<br />
* leben in sozio-medizinischen Einrichtungen (Alters- und Pflegeheime, Heime für Chronischkranke und Pflegebedürftige)<br />
3.2.2 PRIVAT / KOLLEKTIV WOHNEN<br />
Alter 60-69 70-79 80+<br />
Privat: Allein lebend 21% 30% 42%<br />
Privat: Paarhaushalt 65% 61% 32%<br />
Privat: 3 und mehr Personen 12% 5% 4%<br />
Kollektiv: Alters- oder Pflegeeinrichtungen 2% 4% 22%<br />
Quelle: Age Stiftung 2003<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 58 -
3.3 AGE REPORT 2004<br />
3.3.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />
3.3.2 INHALT<br />
Age Stiftung<br />
2004/2006<br />
Prof. Dr. François Höpflinger<br />
Der Age Report basiert auf einer<br />
60 in der deutschsprachigen Schweiz im Jahr 2003. Dabei werden Wohnsituationen analysiert und<br />
Wohnwünsche dokumentiert. Diese Publikation soll alle 5 Jahre neu erscheinen um Veränderungen in<br />
der Bedürfnislage erkennen zu können.<br />
WOHNEN IM ALTER FAKTEN UND TRENDS<br />
Weshalb Wohnen im höheren Lebensalter bedeutsamer wird<br />
1 Demografische Perspektiven mehr ältere Menschen in einer langlebigen Gesellschaft<br />
2 Altern im Wandel zum gesellschaftlichen Wandel des Alters<br />
3 Lebens- und Haushaltsformen in späteren Lebensphasen<br />
4 Wohnform und Wohnsituation älterer Menschen in Privathaushaltungen<br />
5 Wohnwünsche, Wohnprobleme und Wohnperspektiven im höheren<br />
Lebensalter<br />
6 Wohnformen im Vergleich und innovative Wohnformen im Alter<br />
Zusammenfassung<br />
Folgerungen<br />
WOHNEN IM ALTER EINDRÜCKE UND EINBLICKE<br />
Hausgemeinschaft auf gehobenem Niveau: Proaktive Hausgemeinschaft Stürlerhaus, Bern<br />
Von der Relativität des Begriffs Sicherheit: Wohnen mit Dienstleistungen, Wohnsiedlung<br />
Schöneggpark, Bern<br />
Eine Altersresidenz für alle: Zu Besuch im Altersheim Dreilinden, Rotkreuz (Gemeinde Risch)<br />
Umsorgt bis die Lebensflamme erlischt: Frauen und Männer in der Pflegewohngruppe «Am Bach»,<br />
Zürich<br />
Vier Generationen unter einem Dach: Proaktive Hausgemeinschaft mit Frauensolidarität,<br />
Genossenschaft Hestia Aarau<br />
SERVICE-TEIL / UMFRAGE DER AGE STIFTUNG «WOHNEN IM ALTER 2003» / LITERATUR<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 59 -
3.3.3 KURZFASSUNG<br />
Es gibt im Alter keine Wohnform, die für Alle gleichermassen ideal ist.<br />
Pflegebedürftigkeit ist im hohen Lebensalter nicht selten. Dies gilt vor allem für die über 80-jährigen<br />
Menschen, und gegenwärtig kann in der Schweiz von 110'000 bis 126'000 pflegebedürftigen älteren<br />
Menschen - die nicht mehr selbständig haushalten können - ausgegangen werden.<br />
Heute geplante innovative Wohnprojekte - wie sie die Age Stiftung unterstützt - helfen mit, die<br />
Zukunft des Alters und auch die Zukunft einer demographisch alternden Gesellschaft positiv zu<br />
gestalten.<br />
Im Durchschnitt geben Rentnerhaushalte um die 23% ihrer Haushaltsausgaben für das Wohnen aus,<br />
und um die 17% der älteren Mieter und Mieterinnen klagen über zu hohe Mietkosten.<br />
Die im Rahmen der Wohnumfrage 2003 der Age Stiftung befragten Heimbewohner und<br />
Heimbewohnerinnen wiesen insgesamt keineswegs eine geringere Wohnzufriedenheit auf als<br />
gleichaltrige zuhause lebende Menschen.<br />
Kleine Haushalte sind ein Merkmal der Wohlstandssteigerung, weil damit mehr ältere Menschen die<br />
Möglichkeit geniessen, ihr Alltagsleben auch im höheren Lebensalter selbständig zu gestalten.<br />
Die Wohneigentumsquote der älteren Generation hat sich namentlich in den 1990er Jahren deutlich<br />
erhöht. Aber auch eine Zweitwohnung ist speziell bei jüngeren Rentnern keineswegs eine Ausnahme,<br />
und mehr ältere Menschen als früher pendeln zwischen zwei Wohnorten.<br />
Die hohe Wohndauer vieler älterer Menschen hat gleichzeitig Vor- wie Nachteile. Von Vorteil sind<br />
Vertrautheit und oft günstige Mieten. Von Nachteil sind fehlende Wohnanpassungen bei<br />
Behinderungen, und je vertrauter die Wohnung ist, desto schwerwiegender wird ein gesundheitlich<br />
bedingter Wohnwechsel.<br />
Der Wohnstandard einer grossen Mehrheit älterer Menschen kann als gut bis sehr gut eingeschätzt<br />
werden, und er ist in den letzten Jahrzehnten angestiegen.<br />
Für eine beträchtliche Minderheit älterer Menschen ist weniger die Wohnung als die unmittelbare<br />
Wohnumgebung ein Problem. Innovative Wohnprojekte müssen deshalb namentlich in städtischen<br />
Gebieten auch auf eine Verbesserung der Wohnumgebung zielen.<br />
Wer seine Wohnung selbst besitzt, ist zufriedener als wer eine Wohnung mietet.<br />
Bei den befragten Heimbewohnern erweist sich, dass Frauen hier zufriedener sind als Männer. Die<br />
grösste Wohnzufriedenheit im Heim zeigt sich bei verwitweten Frauen, wogegen verheiratete<br />
Heimbewohner eine geringere Wohnzufriedenheit aufweisen.<br />
Eine kostengünstige Wohnung wird von älteren Menschen mit geringerem Einkommen und tiefem<br />
Bildungsstatus hoch gewichtet. Eine ruhige Wohnung wird wiederum von allen sozialen Gruppen<br />
stark betont, unabhängig von der Lärmbelastung. Gut jede fünfte ältere Person erlebt allerdings<br />
zwischen dem Wunsch nach ruhigem Wohnen und tatsächlicher Lärmbelastung eine klare<br />
Diskrepanz.<br />
Fast ein Fünftel der Befragten lebt nach eigenen Angaben zu weit von ihren Kindern entfernt.<br />
Die Rollstuhlgängigkeit einer Wohnung ist für die meisten älteren Menschen (noch) kein Thema.<br />
Ein Zusammenleben mit anderen Menschen ist ein Wohnwert, der gegenwärtig ebenfalls eine geringe<br />
Priorität aufweist. Ein Zusammenleben mit anderen Menschen wird noch weniger stark gewichtet als<br />
ein Zusammenleben mit Haustieren.<br />
Es liegt ein grosser Bedarf nach Wohnberatung und Vermittlung von Informationen vor.<br />
Gründliche Gedanken über einen Wohnwechsel aus Altersgründen werden primär durch<br />
gesundheitlich bedingte Einschränkungen des Alltagslebens sowie durch eine fehlende Eignung der<br />
aktuellen Wohnung bei einer Behinderung ausgelöst.<br />
Zusätzlich spielt eine schlechte subjektive Gesundheit eine Rolle, und wer unverheiratet ist, meldet<br />
sich häufiger an. Dies entspricht der Feststellung, dass unverheiratete alte Menschen häufiger in<br />
Alters- und Pflegeheimen leben als gleichaltrige Verheiratete.<br />
Für zwei Fünftel der zuhause lebenden 60-jährigen und älteren Frauen und Männer erscheint keine<br />
der vorgestellten Wohnmöglichkeiten positiv denkbar. Ein Wechsel der Wohnlage wird nur im Notfall<br />
akzeptiert. Die übrigen drei Fünftel können sich mindestens für eine Alternative erwärmen, wobei ein<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 60 -
Umzug in eine kleinere Wohnung, in eine Seniorenresidenz oder in eine Alterswohnung am<br />
häufigsten angeführt werden.<br />
Der freiwillige Wechsel in eine kleinere Wohnung wird vor allem in Betracht gezogen, wenn die<br />
aktuelle Wohnung als zu gross wahrgenommen wird. Dies ist primär bei älteren Wohneigentümern<br />
der Fall, die in einem Einfamilienhaus leben.<br />
Das Bild von Alters- und Pflegeheimen als Einrichtungen für sonst nicht lösbare Altersprobleme wird<br />
auch in der Befragung deutlich: Nur wenige erachten es als positive Wohnmöglichkeit, sondern<br />
mehrheitlich ist es eine Wohnform, die im Notfall akzeptiert werden muss.<br />
Die Wohnmöglichkeiten selbst für hilfs- und pflegebedürftige ältere Menschen beschränken sich<br />
heute kaum mehr auf die Alternative 'Daheim oder Heim'. Sie umfassen immer mehr unterschiedliche<br />
Formen eines betreuten Wohnens.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Pflegewohngruppen ist einerseits eine gute<br />
Vernetzung mit anderen ambulanten oder stationären Angeboten.<br />
In den letzten Jahren erhielt die Idee einer Alterswohngemeinschaft oder einer<br />
Altershausgemeinschaft eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit. Das Stimmungsbild der heutigen<br />
älteren Generation lässt sich aber wie folgt zusammenfassen: Gute Idee, für Andere.<br />
Auch wenn Alterswohngemeinschaften noch wenig verbreitet sind, besteht die gesellschaftliche<br />
Bedeutung dieser Wohnform darin, dass mit der Idee der Alterswohngemeinschaft ein spannendes<br />
Experimentierfeld entstanden ist, und die Idee der Alterswohngemeinschaft strahlt auf andere<br />
Wohnformen im Alter aus.<br />
Gemeinschaftliche Wohnformen haben unbestreitbar klare Vorteile. Ein häufiges Grundproblem bei<br />
vielen Projekten liegt aber darin, dass sich ältere Menschen primär für das Wohnen, jedoch weniger<br />
für die Gemeinschaft interessieren.<br />
3.3.4 FOLGERUNGEN<br />
1. Die aktuelle Lebens- und Wohnlage heutiger älterer Menschen ist aufgrund des ausgeprägten<br />
Generationenwandels sehr problematisch als Planungsgrundlage.<br />
2. Konzentration auf Klein- und Kleinsthaushalte. Mehr Einpersonenhaushalte und als Folge des Alterns<br />
der ehefreudigen Generation Paarhaushaltungen.<br />
3. Eine zentrale Aufgabe für die Zukunft wird die Vernetzung zwischen den Kleinhaushaltungen<br />
sein.<br />
4. Die Nachfrage nach Alterswohnungen und Alters- und Plegeheimplätzen wird auch von der Entwicklung<br />
der jeweiligen regionalen Wohnungsmarktentwicklung (z.B. Abbruch billigen Wohnraumes)<br />
abhängen.<br />
5. Kleine Alterswohnungen haben keine Zukunft. Die grosse Mehrheit der älteren Menschen hat einen<br />
hohen Wohnstandart.<br />
6. Immer mehr ältere Menschen sind Wohn- oder Hauseigentümer. Die Politik muss sich vermehrt<br />
mit Fragen des Wohneigentumes im hohen Lebensalter beschäftigen.<br />
7. Wohnen im Alter endet nicht an der Haustüre. Innovative Projekte müssen speziell in städtischen<br />
Gebieten auf eine Verbesserung der Wohnumgebung zielen.<br />
8. Viele Wohnungen sind nicht Behindertengerecht. Potentiell besteht ein grosser Bedarf an Vermittlung<br />
von Information zu Wohnanpassungen.<br />
9. Der Wohnwert einer stimulierenden Umwelt und Nachbarschaft ist auch in der Wohnplanung zu<br />
wenig präsent.<br />
10. Betreutes Wohnen hat einen Aufschwung erfahren. Der Gegensatz «Daheim gegen Heim» hat sich<br />
verflüchtigt. Vielfach fehlt noch der Austausch und eine bessere Vernetzung zwischen unterschiedlichen<br />
Wohnformen.<br />
11. Speziell demenzkranke ältere Menschen sind auf kleine und übersichtliche Wohneinrichtungen<br />
angewiesen. Pflegewohngruppen sind für viele Gemeinden eine sinnvolle Alternative zum zeitraubenden<br />
Bau eines Pflegeheimes.<br />
12. Alterswohngemeinschaften und Altershausgemeinschaften sind noch wenig verbreitet. Sie sind<br />
ein spannendes Experimentierfeld das auf andere Wohnformen für ältere Menschen ausstrahlt.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 61 -
3.4 VERSCHIEDENE WOHNFORMEN IM ALTER<br />
3.4.1 WOHNFORMEN – PRIVAT UND KOLLEKTIV ORGANISERT<br />
PRIVAT ORGANISIERTE WOHNFORMEN<br />
Voraussetzungen Pro Kontra/Risiko<br />
Mietwohnung Selbständigkeit Individuell, privat Einsamkeit,<br />
Eigentumswohnung Selbständigkeit,<br />
Finanzen<br />
Einfamilienhaus Selbständigkeit,<br />
Mehr-Generationen-Familie<br />
Wohnen bei den Kindern<br />
Finanzen<br />
Individuell, privat<br />
viel Gestaltungsraum<br />
Individuell, privat,<br />
Gestaltungsraum,<br />
meist viel Platz<br />
Soziale Kompetenz soziale Unterstützung und<br />
familiäre Hilfe, Anregungen<br />
Alterswohnung Selbständigkeit altersgerecht eingerichtet,<br />
KOLLEKTIV ORGANISIERTE WOHNFORMEN<br />
erhöhte Sicherheit<br />
Behinderung<br />
Einsamkeit,<br />
Behinderung<br />
Einsamkeit,<br />
Behinderung,<br />
schlechte Anbindung an<br />
an öffentl.Verkehr<br />
Konflikte möglich,<br />
eingeschränkte<br />
Autonomie<br />
keine alters<br />
mässige<br />
Durchmischung<br />
Seniorenresidenz Finanzen Infrastruktur Finanzen<br />
Alterswohngemeinschaft Soziale Kompetenz Gemeinschaftlichkeit,<br />
Solidarität<br />
Altershausgemeinschaft Soziale Kompetenz Gemeinschaftlichkeit,<br />
Solidarität<br />
Betreute Alterswohnung gute Pflegestrukturen privates Wohnen kombiniert<br />
mit Betreuung, Sicherheit<br />
Altersheim Selbständigkeit Gemeinschaft, Sicherheit,<br />
Versorgung und Betreuung<br />
Pflegeheim Pflegebedürftigkeit institutionelle Pflege,<br />
Betreuung und Sicherheit<br />
Pflegewohngruppe Pflegebedürftigkeit Pflege mit Individualität<br />
Quelle: Age Report 2004 bearbeitet<br />
und Gemeinschaftlichkeit<br />
kombiniert<br />
Privatheit<br />
eingeschränkt,<br />
Konflikte<br />
Konflikte, Auswahl<br />
der BewohnerInnen<br />
wichtig<br />
bei schwerer<br />
Pflegebedürftigkeit<br />
nicht geeignet<br />
Privatheit<br />
eingeschränkt<br />
Privatheit<br />
eingeschränkt<br />
Privatheit<br />
eingeschränkt<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 62 -
3.4.2 WOHNFORMEN – TRENDS<br />
PRIVAT<br />
Wohnen wie gewohnt Bleibt der dominante Wunsch.<br />
Selbständiges Wohnen in eigenen Räumen (EFH,<br />
STWE) wie bisher, ohne Fremdversorgung.<br />
Da werden meistens bauliche Anpassungen<br />
notwendig werden.<br />
Wohnen mit Service Der wichtigste Trend.<br />
Verbindung von Wohnen mit Dienstleistungen<br />
(Spitex, privater Anbieter von Dienstleistungen)<br />
Wohnen in einer Seniorenresidenz Sehr kleines Segment.<br />
Hotelähnliche Dienstleistungen. Privatheit bleibt<br />
gewahrt.<br />
Wohnen in Hausgemeinschaften Selbstorganisierte Wohngruppen mit eigenem<br />
Wohnanteil und gemeinsamen Räumen.<br />
Wohnen in Alterswohngemeinschaft Beschränkt auf kleine individuelle Gruppen.<br />
KOLLEKTIV ORGANISIERT<br />
Wohnen in Alterszentren Öffentliche oder private Altersheime oder Alters-<br />
zentren.<br />
Wohnen in Pflegeheimen Bei erhöhter Pflegebedürftigkeit. Meist öffentlich<br />
organisiert.<br />
ALTERNATIVEN<br />
Wohnen im Ausland Veränderung des Lebensmittelpunktes.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 63 -
3.5 HINDERNISFREI BAUEN<br />
3.5.1 BAULICHE ANFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER GERONTOLOGIE<br />
Altersgerecht = hindernisfrei = behindertengerecht<br />
Als Grundlage und Basis für das hindernisfreie Bauen in der Schweiz kann die Norm SN 521 500<br />
«Behindertengerechtes Bauen» angenommen werden. Sie ist von Bund, Kantonen und Verbänden<br />
allgemein anerkannt. In Ergänzung dazu publiziert die Schweizerische Fachstelle für<br />
behindertengerechtes Bauen weitere Unterlagen. Da ist auch der Ordner Behindertengerechtes<br />
Bauen mit sämtlichen Broschüren und Merkblättern erhältlich.<br />
Besonders empfehlenswert sind:<br />
Hindernisfrei im Innenraum heisst:<br />
Norm SN 521 500 «Behindertengerechtes Bauen» mit Leitfaden<br />
Richtlinien «Wohnungsbau hindernisfrei anpassbar»<br />
Richtlinien «Hotels, Restaurants, Ferienwohnungen»<br />
Richtlinien «Strassen, Wege, Plätze»<br />
Unbehinderter Zugang zur Haus- oder Wohnungstüre<br />
Schwellenlosigkeit<br />
Nutzungsneutrale Grundrisse<br />
Rollstuhl- und rollatorgerechte Anordnung von sanitären Installationen<br />
Bodenebene Dusche<br />
Hindernisfrei im Aussenraum heisst:<br />
Ausreichende Wendeflächen, Durchgangsbreiten und Abstände<br />
Hindernisfreiheit von Wegstrecken<br />
Fussgängerinseln bei Zebrastreifen<br />
Rastmöglichkeiten in regelmässig kleinen Abständen<br />
Keine oder nur minimale Steigungen auf dem Weg zur Versorgungsinfrastruktur<br />
Versorgungsinfrastruktur in einem Umkreis von max. 250 Meter<br />
Direkte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
Distanz zur nächsten Haltestelle max. 250 Meter<br />
Hindernisfrei nutzbare (Rollstuhl/Rollator) Verkehrsmittel<br />
Bei einer sorgfältigen Planung des Wohnraumes muss der Aussenraum gebührend berücksichtigt<br />
werden. Nur so kann die Wohn- und Lebensqualität gewährleitet werden.<br />
Kosten<br />
Gemäss Erkenntnissen einer Nationalfondsstudie schlagen bei Wohnbauten die Mehrkosten für<br />
hindernisfreies Bauen mit 1.5% bis 3.5% zu Buche. Generell kann gesagt werden: je grösser das<br />
Gebäude desto kleiner der prozentuale Anteil der Mehrkosten an der Bausumme.<br />
Bei nachträglichen Anpassungen bei bestehenden Bauten betragen die Kosten 4% bis 7%.<br />
Generell<br />
Altersgerecht wohnen heisst auch, dass die Würde und das Wohlbefinden der älteren Menschen<br />
gewahrt werden. soll das Ziel für möglichst viele Senioren bleiben. Dabei gilt<br />
es nebst Aspekten wie Ästhetik, Funktionalität und Ambiente der Bauwerke und der Umgebung den<br />
Ansprüchen dieser Menschen auch im sozial-psychologischen Bereich möglichst gerecht zu werden.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 64 -
3.6 PROJEKTENTWICKLUNG WOHNEN IM ALTER<br />
3.6.1 SCHLÜSSELFAKTOREN<br />
Demografische Entwicklung<br />
Wandel der Gesellschaft<br />
Weitere Entwicklung der Sozialwerke (3-Säulen-Prinzip)<br />
Erkenntnisse aus der Gerontologie<br />
3.6.2 AUFTRAGGEBER / TRÄGERSCHAFT<br />
Öffentliche Hand<br />
Privater Land/Liegenschaftsbesitzer<br />
Privater Investor<br />
Institutionelle Trägerschaft / Investor (Verein / Genossenschaft / Stiftung)<br />
3.6.3 UMFANG DER PROJEKT-ENTWICKLUNG<br />
Standortanalyse<br />
Nachfragepotential / Marktanalyse<br />
Wohn- und Dienstleistungskonzept<br />
Raum- und Flächenkonzept<br />
Investoren / Finanzkonzept<br />
Machbarkeitsstudien<br />
Koordination Verhandlungen sämtlicher relevanter Beteiligten (Bauherrschaft /<br />
Investoren / Behörden / Planer / Gerontologen / Betreiber)<br />
gen)<br />
PR-Konzept<br />
Planungs-und Projektierungsgrundlagen festlegen<br />
Planungs-und Realisierungsprozess bis Inbetriebnahme begleiten<br />
Marketingkonzept<br />
Konzept zukünftige Bewirtschaftung<br />
Evaluation zukünftige Betreiber (ideal, wenn schon bei Projektbeginn einbezo-<br />
3.6.4 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Nebst den generell für die Immobilien-Entwicklung geltenden Aspekten (Analyse/ Konzeption/<br />
Planung/ Projektmanagement/ Recht / Finanz/ Steuer / Umwelt/ Marketing/ PR/ Qualitäts-<br />
Management/ Risiko-Management/ Facility-Management/ Controlling) ist den oben im Absatz 3.6.1<br />
erwähnten Punkten besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Über 50% Prozent aller Wohngebäude in der Schweiz wurden vor 1970 erstellt. Sie genügen den<br />
zeitgemässen Ansprüchen (Energiebilanz, Hindernisfrei, etc.) oft bei weitem nicht mehr. Hier herrscht<br />
ein grosser Handlungsbedarf. Vor allem Gebäude in privatem Eigentum wurden oft, zugunsten einer<br />
bequemen Rendite, ungenügend - im Sinne einer nachhaltigen Werterhaltung gepflegt.<br />
Viele Industrie-und Gewerbebauten stammen auch aus der Zeit vor 1970, ja sogar noch aus der<br />
Gründerzeit im 19. Jahrhundert. Sie werden heute grösstenteils nicht mehr im ursprünglichen Sinne<br />
genutzt und bewirtschaftet. Auch hier liegt noch ein grosser Optimierungsbedarf.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 65 -
3.7 PROJEKTE<br />
3.7.1 GENOSSENSCHAFT DURACHTAL MERISHAUSEN / BARGEN SH<br />
Schwerpunktthema Age Award 2003<br />
Gesucht wurden Wohnmodelle, die selbständiges Wohnen im Alter mit sozialen Kontakten, Sicherheit<br />
und Serviceleistungen kombiniert.<br />
Projekt<br />
Die Kommission, welche ein Altersleitbild konzipieren musste, stellte 1997 bei einer Umfrage bei den<br />
über 65-jährigen Einwohnern der beiden kleinen Schaffhauser Gemeinden Merishausen (650 Einwohner)<br />
und Bargen (250 Einwohner) fest, dass die meisten Leute nicht nach Schaffhausen in ein Altersheim<br />
gehen, sondern in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben möchten. Eine breit abgestützte<br />
Planungskommission mit Vertretern von Gemeinde, Spitex, Pro Senectute und Altersgruppe über 60<br />
wurde durch Fachberater aus dem Sozial-und Finanzbereich ergänzt. Im April 2000 wurde die Genossenschaft<br />
Durachtal gegründet. Nach dem Baubeginn im Oktober 2000 konnten die Wohnungen im<br />
Oktober 2001 bezogen werden.<br />
Trägerschaft<br />
Genossenschaft Durachtal, Merishausen/Bargen<br />
Wohnungen / Raumprogramm<br />
2½ Zimmer-Wohnungen 4<br />
3½ Zimmer-Wohnungen 5<br />
4½ Zimmer-Wohnungen 2<br />
Total Wohnungen 11<br />
Begegnungsraum (Café), Mehrzweckraum, Spitexstützpunkt, Pro Senectute-Stützpunkt, Pflegebad.<br />
Kellerabteile, Waschküche, Parkplätze, Garagen, Hobbyraum.<br />
Finanzierung<br />
Genossenschaftskapital (Anteilscheine und Schenkungen)<br />
Kauf des Spitexstützpunktes durch Gemeinde Merishausen<br />
Verkauf einer 3½ Zimmer-Wohnung als Anlage der Bank<br />
2 Hypotheken Regionalbank Thayngen, Filiale Merishausen<br />
Darlehen Stiftung Pro Senectute<br />
Darlehen der Gemeinde Merishausen (Dauer 3 Jahre )<br />
Bauland im Baurecht von der Gemeinde Merishausen 10 Jahre zinsfrei<br />
Total Kosten nach GU<br />
Besonderes<br />
Ohne den kompetenten und unermüdlichen Einsatz der 3 Hauptinitianten, unter ihnen auch die bereits<br />
über 20 Jahre in der Altersarbeit tätige Koordinatorin des Hauses, wäre ein solches Projekt nicht<br />
realisierbar gewesen. Umfangreiche Überzeugungsarbeit bei der - in diesen ländlichen Gemeinden -<br />
sehr konservativen, vorwiegend älteren, Bevölkerung war notwendig bis dieses Projekte eine breite<br />
Akzeptanz gefunden hatte.<br />
Hier zeigt sich auch deutlich, dass der Einbezug von Gerontologie- und weiteren Fachleuten und die<br />
ortskonforme Dimensionierung von elementarer Bedeutung für eine, in jeder Beziehung optimal<br />
funktionierende, Fortführung eines solchen Projektes sind.<br />
Neben rationellen und pragmatischen Überlegungen zeichnen letztlich auch unentgeltliches, privates<br />
Engagement und viel Herzblut für das gute Gelingen verantwortlich.<br />
Das Projekt hat mittlerweile weit über die Region hinaus eine richtungsweisende Vorbildfunktion.<br />
Quelle: Age Stiftung<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 66 -
3.7.2 WOHNÜBERBAUUNG STEINACKER ZÜRICH<br />
Schwerpunktthema Age Award 2005<br />
Für den Age Award 2005 suchte die Jury ein Wohnprojekt, das älteren Menschen ein gutes Wohnen<br />
ermöglicht, ohne dass eine spezielle Alterssiedlung dafür gebaut wird.<br />
Projekt<br />
Die Siedlung bietet Familien mit Kindern eine ebenso hohe Lebensqualität wie älteren Menschen.<br />
Integriert sind zwei Kindergärten sowie eine Pflegewohngruppe für Demenzkranke.<br />
Trägerschaft<br />
Baugenossenschaft ASIG, Zürich<br />
Wohnungen / Raumprogramm<br />
3½ Zimmer-Wohnungen 23 83- 96 m2<br />
4½ Zimmer-Wohnungen 39 104-111 m2<br />
5½ Zimmer-Wohnungen 13 127-152 m2<br />
Total Wohnungen 75<br />
5 MFH mit 75 Wohnungen (3½ bis 5½ Zimmer), 60% davon im Besitz der ASIG, 40% bei der Wohn- und<br />
Siedlungsgenossenschaft Zürich WSGZ; Doppelkindergarten, Pflegewohngruppe (8 Zimmer), Gemeinschaftsraum,<br />
76 Autoabstellplätze.<br />
Kosten<br />
Anlagekosten CHF 25,5 Mio. (CHF 2910.-/m2 HNF)<br />
Bauzeit Mai 2003 bis Oktober 2004<br />
Besonderes<br />
Ältere Menschen möchten «wohnen wie gewohnt». Obwohl die Siedlung Steinacker in sämtlichen Bereichen<br />
rollstuhlgängig und schwellenfrei ist, ist sie für unterschiedliche Generationen und Wohnformen<br />
konzipiert. Die Generationen-Durchmischung soll ein altershomogenes Ghetto verhindern.<br />
2 Kindergärten befinden sich in der Überbauung. In einem Gebäude befindet sich eine Pflegewohngruppe,<br />
die als Satellit zum Pflegezentrum Witikon in einer 8-Zimmer-Wohnung mit eigenem abgegrenztem<br />
Aussenraum betrieben wird.<br />
Sicherheitsfördernde Merkmale wie eine gute Beleuchtung und die Einsehbarkeit der Hauseingänge,<br />
eine orientierungserleichternde Farbgestaltung und ein hoher Wohnkomfort zu einem guten Preis-<br />
Leistung-Verhältnis lassen den Schluss zu dass hier nicht Gewinnoptimierung, sondern die nachhaltige<br />
Schaffung hoher Wohnqualität im Vordergrund stand.<br />
Quelle: Age Stiftung<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 67 -
3.7.3 GENOSSENSCHAFT SOLINSIEME WOHNFABRIK ST.GALLEN<br />
Schwerpunktthema Age Award 2007<br />
Wohnmodell Hausgemeinschaft. Obwohl gemeinschaftliche Wohnformen bis heute selten anzutreffen<br />
sind, wählte die Age Stiftung dieses Thema für den Age Award 2007.<br />
Projekt<br />
«Jeder für sich und doch gemeinsam», so lautet das Motto dieses Projekts. Im Jahr 2000 eröffnete sich<br />
4 Initiantinnen die nach einer «Wohnform für ein autonomes Rentenalter» gesucht hatten die Möglichkeit<br />
in der Nähe des St. Galler Stadtzentrums eine ehemalige Textilfabrik zu erwerben. 2001 gründete<br />
die Interessentengruppe die Genossenschaft Solinsieme. Vom Mai 2001 bis Juni 2002 entstanden<br />
in der ehemaligen Fabrik 17 Klein-Lofts und Gemeinschaftsräume.<br />
Trägerschaft<br />
Die Wohnungen sind im Stockwerkeigentum und<br />
die allgemeinen Teile werden durch die Genossenschaft<br />
Solinsieme getragen.<br />
Wohnungen / Raumprogramm<br />
17 Kleinlofts (1245 m2 Wohnfläche) 55-93 m2<br />
CHF 238 000.- 375 000.-<br />
Gemeinschaftsräume 222 m2 Anteil von CHF<br />
20 000 pro Wohneinheit an Gemeinschaftsräume.<br />
Mehrzweckraum (vermietet), Gemeinschaftsraum<br />
für Feste/Vorträge/Bar/Aufenthalt, zwei Ateliers,<br />
ein Gästezimmer, allgemeine Terrassen, drei Parkplätze,<br />
Veloraum, Kellerräume.<br />
Kosten<br />
0 Erwerb Liegenschaft -<br />
1 Vorbereitungsarbeiten -<br />
2 Gebäude (ohne spez. Käuferwünsche) -<br />
4 Umgebung -<br />
5 Baunebenkosten -<br />
Total Anlagekosten -<br />
Abbrucharbeiten und Bauzeit Mai 2001 bis Juni 2002<br />
Besonderes<br />
Weiter Informationen zu diesem Projekt: www.solinsieme.ch<br />
Quelle: Age Stiftung<br />
3.7.4 AGE STIFTUNG<br />
Die Age Stiftung setzt sich für gutes Wohnen im Alter ein. Ihr Wirkungsgebiet ist die deutschsprachige<br />
Schweiz.<br />
Age Award<br />
-) wird seit 2003 alle 2 Jahre zu einem Schwerpunktthema,<br />
welches der Ausschreibung des Wettbewerbes zugrunde liegt, vergeben. Der Preis beinhaltet auch<br />
die Produktion eines Filmes über das Projekt.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 68 -
3.7.5 ALTERSZENTRUM „IM GRAMPEN“ 8180 BÜLACH<br />
Projekt<br />
31 Alterswohnungen, 32 Wohneinheiten für betreutes Wohnen mit Wohngruppe für Demente<br />
Menschen, öffentliches Restaurant und allen notwendigen Serviceleistungen unter einem Dach.<br />
1998 Altersleitbild für die Stadt Bülach mit klaren Richtlinien und Forderungen. 2000 Gründung<br />
Spatenstich. Eröffnung im November 2004.<br />
Trägerschaft<br />
Die private, gemeinnützige, nicht gewinn<br />
Gemeinden Bülach, Bachenbülach, Hochfelden, den jeweiligen Kirchgemeinden, weiteren<br />
Organisationen und Privatpersonen getragen.<br />
Wohnungen / Raumprogramm<br />
1½ Zimmer-Wohnungen 9<br />
2½ Zimmer-Wohnungen 19<br />
3½ Zimmer-Wohnungen 3<br />
Total Wohnungen 31<br />
32 Wohneinheiten für betreutes Wohnen mit 1 Stationszimmer pro Geschoss.<br />
Wohngruppe für Demente Menschen im Erdgeschoss.<br />
Restaurant/Cafeteria (öffentlich), Mehrzweckräume, Serviceräume (Coiffure/Podologie), Spitex,<br />
Kellerabteile, Parkplätze, Einstellhalle, Garten als naher Erholungsbereich.<br />
Kosten<br />
0 Grundstück 4 10 -<br />
1 Vorarbeiten 315 -<br />
2 Gebäude 20 6 -<br />
3 Betriebseinrichtungen -<br />
4 Umgebung 575 -<br />
5 Baunebenkosten -<br />
6 Unvorhergesehenes -<br />
9 Ausstattung -<br />
Total Anlagekosten 29 10 -<br />
Besonderes<br />
Weiter Informationen zu diesem Projekt: www.alterszentrum-buelach.ch<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 69 -
3.8 ANHANG<br />
3.8.1 LITERATUR<br />
ALTER UND GENERATIONEN Das Leben in der Schweiz ab 50 Jahren BFS 2005<br />
WACHSTUMSMARKT ALTER Innovationen für die Zielgruppe 50+ O.Gassmann 2006<br />
ARBEIT UND KARRIERE: WIE ES NACH 50 WEITERGEHT Avenir Suisse 2006<br />
ARBEIT IN DER ALTERNDEN GESELLSCHAFT R. Riphahn / G. Sheldon ZKB 2006<br />
AGE REPORT 2004 Traditionelles und neues Wohnen im Alter F. Höpflinger 2004<br />
DIVERSE PUBLIKATIONEN UND UNTERLAGEN<br />
Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen<br />
DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />
3.8.2 INTERNET<br />
BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />
BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN BWO www.bwo.ch<br />
STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />
STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />
SCHWEIZERISCHE FACHSTELLE FÜR BEHINDERTENGERECHTES BAUEN www.hindernisfrei-bauen.ch<br />
SCHWEIZERISCHER VERBAND FÜR WOHNUNGSWESEN SVW www.svw.ch<br />
PRO SENECTUTE www.pro-senectute.ch<br />
SPITEX-VERBAND SCHWEIZ www.spitexch.ch<br />
AGE STIFTUNG www.age-stiftung.ch<br />
PROF. DR. FRANCOIS HÖPFLINGER www.hoepflinger.com<br />
FACHBERATUNG FÜR ALTERSGERECHTES BAUEN www.altersgerecht.info<br />
GENOSSENSCHAFT NEUES WOHNEN in der 2. Lebenshälfte www.zukunftswohnen.ch<br />
INFORMATIONSPLATTFORM FÜRS WOHNEN AB 50 www.wohnform50plus.ch<br />
GENOSSENSCHAFT FÜR NEUE WOHNFORMEN ST. GALLEN www.solinsieme.ch<br />
TERTIANUM Seniorenresidenzen www.tertianum.ch<br />
BONACASA-MODELL www.bonacasa.ch<br />
3.8.3 GLOSSAR<br />
Gerontologie<br />
Alterswissenschaft, Altersforschung. Befasst sich mit Alterungsvorgängen in allen ihren Aspekten.<br />
Geriatrie<br />
Altersheilkunde. Die Lehre der Krankheiten alter Menschen.<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 70 -
DANKSAGUNG<br />
Ich danke den Mitarbeiter/innen vom Bundesamt für Statistik BFS, vom Bundesamt für Wohnungswesen<br />
BWO, vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE und vom Statistischen Amt des Kanton Zürich<br />
und Kanton Schaffhausen für ihre sachdienlichen Hinweise und Informationen.<br />
Ich danke meinen Studienkollegen Michael Schmidlin, Michael Naumann, weiteren Teilnehmer/innen<br />
und einigen Dozenten des Vertiefungslehrganges «Immobilien-Entwicklung» für den wertvollen<br />
Austausch von Daten, Wissen und Gedanken.<br />
Ich danke meiner Frau Käthi für ihre reflektierenden Gedanken zu den behandelten Themen und für<br />
Meine besondere Anerkennung und mein besonderer Dank gilt allen Menschen welche sich, oft in<br />
unentgeltlicher, aufopferungsvoller Hingabe - mit Rat und Tat - dem Wohlbefinden unserer älteren<br />
und behinderten Mitmenschen widmen.<br />
November 2007 Hansueli Amacher<br />
<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 71 -