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PERSPEKTIVE 2030

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<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />

Der DEMOGRAFISCHE WANDEL und seine<br />

Signale für die IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />

Im Fokus: WOHNEN IM ALTER<br />

© IMMOKULTUR 2007 Hansueli Amacher


VORWORT<br />

Diese Arbeit entstand 2007 im weiteren Rahmen meiner Weiterbildung im Vertiefungs-Lehrgang<br />

«Immobilien-Entwicklung» bei der REALIS (Swiss Real Estate School, ab 2008: SVIT Swiss Real Estate<br />

School), dem Bildungszentrum des SVIT (Schweizerischer Verband der Immobilienwirtschaft).<br />

Die in diesem Zusammenhang geforderte Projektarbeit zu einem relevanten Thema in der<br />

Immobilien-Entwicklung weckte in mir den Gedanken, der Komplexität dieser breitgefächerten<br />

Thematik Rechnung zu tragen und verschiedene Themen - welche zueinander in einem engen<br />

Kontext stehen - vertieft zu behandeln.<br />

Unter dem Titel<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-<br />

ENTWICKLUNG<br />

IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />

gehe ich in 3 Kapiteln auf die Schwerpunktthemen<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG BIS <strong>2030</strong><br />

WOHNEN IM ALTER<br />

ein.<br />

Diese Arbeit soll eine Basis für das weitere Wirken meiner Firma IMMOKULTUR auf dem Gebiet der<br />

Immobilien-Entwicklung sein. Bereits während meiner Tätigkeit als Architekt und Realisator von<br />

Wohnüberbauungen in den 80er-Jahren wurde mir bewusst, dass sich die Architektur, Planungs-und<br />

Immobilienszene weiteren Aspekten wie Oekonomie, Oekologie, Immobilien-Research, PR und<br />

Marketing vermehrt wird annähern müssen. Parallel vom sich immer weiter abzeichnenden<br />

Spezialistentum wird die Förderung und Ausbildung von Generalisten - welche der ganzen<br />

Komplexität der Branche gerecht werden - von fundamentaler Bedeutung sein. Mit der Definierung<br />

der Fachrichtung «Immobilien-Entwicklung» wurde jetzt in der Schweiz ein wichtiger Schritt in diese<br />

Richtung getan.<br />

November 2007 Hansueli Amacher


INHALT KURZ UND KNAPP<br />

DIE ZENTRALEN FRAGEN LAUTEN:<br />

Welche Einflüsse hat die Veränderung der Bevölkerungsstruktur auf die Entwicklung von<br />

Immobilien?<br />

Kapitel 1<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

durchleuchtet und erklärt vorhandene Studien und vergleicht die Prognosen.<br />

Fazit: Der Hauptfaktor der demografischen Entwicklung der Schweiz bis <strong>2030</strong> wird die Migration sein.<br />

Die prognostizierte Zunahme der Bevölkerung kann nur durch dauerhaft in der Schweiz lebende und<br />

sich integrierende Migranten erfolgen.<br />

Kapitel 2<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG BIS <strong>2030</strong><br />

dokumentiert eine Bestandesaufnahme der Schweizer Wohn-Immobilienlandschaft und fasst anhand<br />

bestehender Studien die Prognosen für die Immobilienwirtschaft zusammen.<br />

Fazit: Für die Immobilien-Entwicklung ist das ständige und aufmerksame Beobachten der laufenden<br />

Entwicklungen in der Demografie, Migration, Politik, Wirtschaft (Energie) und Umwelt (Klima)<br />

elementar. Die jeweils neu gewonnen Erkenntnisse müssen mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht auf<br />

die spezifischen Bedingungen der zu bearbeitenden Projekte adaptiert, verwertet und umgesetzt<br />

werden.<br />

Wie wirkt sich die Veränderung der Bevölkerungsstruktur auf das Wohnen im Alter aus?<br />

Kapitel 3<br />

WOHNEN IM ALTER<br />

dokumentiert die aktuellen Wohnformen und versucht die Frage nach neuen Formen und Modellen<br />

des Zusammenlebens über die Generationen hinweg in Anbetracht der zu erwartenden<br />

Veränderungen zu beantworten.<br />

Fazit: Nebst den generell für die Immobilien-Entwicklung geltenden Aspekten ist der demografischen<br />

Entwicklung, dem Wandel der Gesellschaft, der weiteren Entwicklung der Sozialwerke (3-Säulen-<br />

Prinzip) und den Erkenntnissen aus der Gerontologie besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Die teilweise Umwandlung der über 50% Prozent aus der Zeit vor 1970 stammenden Wohngebäude<br />

in altersgerechten sprich hindernisfreien, angenehmen - und auch oekologischen Ansprüchen<br />

genügenden Wohnraum wird eine zentrale Herausforderung für einen grossen Teil der gesamten<br />

Immobilien-Branche werden.


Demografische Entwicklung<br />

1.1 EINLEITUNG 1<br />

1.2 DIE GLOBALE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2<br />

1.2.1 EIN BLICK AUF DEUTSCHLAND 3<br />

1.3 DIE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 4<br />

1.3.1 DIE WICHTIGSTEN KENNZAHLEN DER SCHWEIZ 4<br />

1.3.2 BUNDESAMT FÜR STATISTIK (BFS) 4<br />

1.3.3 SZENARIEN DES BFS 4<br />

1.3.4 VERGLEICH DER SZENARIEN 2000-2060 UND 2005-2050 5<br />

1.3.5 AVENIR SUISSE 6<br />

1.3.6 ALTERSKLASSEN DER SCHWEIZ 7<br />

1.3.7 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ 8<br />

1.3.8 FOLGERUNGEN 9<br />

1.4 KANTON ZÜRICH 10<br />

1.4.1 VERGLEICH DER PROGNOSEN VON BSF UND STATISTIK.ZH 10<br />

1.4.2 ALTERSKLASSEN DES KANTONS ZÜRICH 11<br />

1.4.3 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DES KANTONS ZÜRICH 12<br />

1.4.4 GEMEINDEN DES KANTONS ZÜRICH 13<br />

1.4.5 BEZIRKE UND REGIONEN 2005 DES KANTONS ZÜRICH 13<br />

1.4.6 KNONAUERAMT 14<br />

1.5 KANTON UND REGION SCHAFFHAUSEN 15<br />

1.5.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 15<br />

1.5.2 ENTWICKLUNG DER ALTERSSTRUKTUR 16<br />

1.5.3 DIE GEMEINDEN DES KANTONS SCHAFFHAUSEN 17<br />

1.6 ANHANG 18<br />

1.6.1 POPULATION 18<br />

1.6.2 LITERATUR 19<br />

1.6.3 INTERNET 19<br />

1.6.4 GLOSSAR 20


Perspektiven für die Immobilien-Entwicklung bis <strong>2030</strong><br />

2.1 EINLEITUNG 25<br />

2.2 WOHNIMMOBILIEN SCHWEIZ IM JAHR 2000 (2005) 26<br />

2.2.1 RAUMGLIEDERUNG 26<br />

2.2.2 GEMEINDETYPEN 26<br />

2.2.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN 27<br />

2.2.4 WEITERGEHENDE PUBLIKATIONEN 31<br />

2.3 STUDIE SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ 32<br />

2.3.1 HERAUSGEBER UND VERFASSER 32<br />

2.3.2 INHALT 32<br />

2.3.3 RAUMENTWICKLUNG 32<br />

2.3.4 WOHNUNGSWESEN 33<br />

2.3.5 <strong>PERSPEKTIVE</strong>N 34<br />

2.4 STUDIE WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040 35<br />

2.4.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 35<br />

2.4.2 INHALT 35<br />

2.4.3 KAPITEL 1: DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN 35<br />

2.4.4 KAPITEL 2: ZWEITWOHNUNGEN 40<br />

2.4.5 KAPITEL 3: GESAMTSCHAU 41<br />

2.4.6 WAS PASSIERT; … 41<br />

2.5 STUDIE EFICAS 42<br />

2.5.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 42<br />

2.5.2 INHALT 42<br />

2.5.3 KURZFASSUNG 42<br />

2.5.4 TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM UEBERBLICK 46<br />

2.5.5 TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN 46<br />

2.6 FOLGERUNGEN FÜR DIE SCHWEIZ 47<br />

2.6.1 BEKANNTE FAKTOREN 47<br />

2.6.2 DAS WIRD SICH WEISEN 48<br />

2.6.3 FAZIT 48<br />

2.7 KANTON ZÜRICH 49<br />

2.7.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON ZÜRICH 49<br />

2.7.2 METROPOLITANREGION ZÜRICH 50<br />

2.7.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON ZÜRICH 50<br />

2.7.4 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KNONAUERAMT 51<br />

2.7.5 MS-REGION KNONAUERAMT 51<br />

2.7.6 FOLGERUNGEN FÜR DAS KNONAUERAMT 52<br />

2.8 KANTON UND MS-REGION SCHAFFHAUSEN 53<br />

2.8.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON SCHAFFHAUSEN 53<br />

2.8.2 MS-REGION SCHAFFHAUSEN 53<br />

2.8.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON SCHAFFHAUSEN 54<br />

2.9 ANHANG 55<br />

2.9.1 LITERATUR 55<br />

2.9.2 INTERNET 55


Wohnen im Alter<br />

3.1 EINLEITUNG 57<br />

3.2 ZAHLEN / FAKTEN / PROPORTIONEN 58<br />

3.2.1 SELBSTÄNDIGE / PFLEGEBEDÜRFTIGE ÄLTERE MENSCHEN 2000 58<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2000 – <strong>2030</strong><br />

3.2.2 PRIVAT / KOLLEKTIV WOHNEN 58<br />

3.3 AGE REPORT 2004 59<br />

3.3.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER 59<br />

3.3.2 INHALT 59<br />

3.3.3 KURZFASSUNG 60<br />

3.3.4 FOLGERUNGEN 61<br />

3.4 VERSCHIEDENE WOHNFORMEN IM ALTER 62<br />

3.4.1 WOHNFORMEN – PRIVAT UND KOLLEKTIV ORGANISIERT 62<br />

3.4.2 WOHNFORMEN – TRENDS 63<br />

3.5 HINDERNISFREI BAUEN 64<br />

3.5.1 BAULICHE ANFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER GERONTOLOGIE 64<br />

3.6 PROJEKTENTWICKLUNG 65<br />

3.6.1 SCHLÜSSELFAKTOREN 65<br />

3.6.2 AUFTRAGGEBER / TRÄGERSCHAFT 65<br />

3.6.3 UMFANG DER PROJEKT-ENTWICKLUNG 65<br />

3.6.4 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT 65<br />

3.7 PROJEKTE 66<br />

3.7.1 GENOSSENSCHAFT DURACHTAL MERISHAUSEN / BARGEN SH 66<br />

3.7.2 WOHNÜBERBAUUNG STEINACKER ZÜRICH 67<br />

3.7.3 GENOSSENSCHAFT SOLINSIEME WOHNFABRIK ST.GALLEN 68<br />

3.7.4 AGE STIFTUNG 68<br />

3.7.5 ALTERSZENTRUM „IM GRAMPEN“ 8180 BÜLACH 69<br />

3.8 ANHANG 70<br />

3.8.1 LITERATUR 70<br />

3.8.2 INTERNET 70<br />

3.8.3 GLOSSAR 70<br />

DANKSAGUNG 71


<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />

IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG


1.1 EINLEITUNG<br />

Seit 1984 erstellt das Bundesamt für Statistik (BFS) periodisch Szenarien zur zukünftigen<br />

Bevölkerungsentwicklung der Schweiz. Die Szenarien zur demografischen Entwicklung werden dabei<br />

ergänzt durch Vorausschätzungen zur Entwicklung der Erwerbsbevölkerung. Diese werden für die<br />

Bevölkerung schweizerischer Nationalität erweitert durch Vorausschätzungen nach dem<br />

Bildungsstand, um der Humankapitalentwicklung Rechnung zu tragen. 2004 wurden erstmals<br />

koordinierte Bevölkerungsszenarien für die Kantone und Grossregionen der Schweiz veröffentlicht.<br />

Eine Aktualisierung dieser Szenarien ist 2007 erfolgt.<br />

Der Begriff «Bevölkerungsszenarien» hat sich in der Schweiz eingebürgert. Methodisch handelt es sich<br />

um Projektionen auf der Grundlage statistischer Zeitreihen, in Verbindung mit Hypothesen über die<br />

künftige Entwicklung der wichtigsten Einflussfaktoren. Eine wichtige Rolle spielt auch der Vergleich<br />

mit den Bevölkerungsvorausschätzungen internationaler Organisationen (United Nations, U.S. Census<br />

Bureau) und mit nationalen Vorausschätzungen (Avenir Suisse, Statistik.ZH), insbesondere jenen der<br />

Nachbarstaaten der Schweiz (DESTATIS, Statistisches Bundesamt DE) und der EU (Eurostat).<br />

Die Hypothesen beziehen sich auf die Einflussfaktoren der Bevölkerungsentwicklung (Geburten,<br />

Todesfälle, Immigration und Emigration) nach Alter, Geschlecht und Nationalität. Besonders schwierig<br />

und dies trifft für den Kleinstaat Schweiz verstärkt zu sind die Vorausschätzungen der Immigration<br />

und Emigration, da politische Entscheide, Entwicklungen ausserhalb der schweizerischen<br />

Landesgrenzen und konjunkturelle Schwankungen einen starken Einfluss auf die Migrationen haben.<br />

Kein noch so gutes Modell kann die Zukunft mit Sicherheit voraussagen. Daher werden mehrere<br />

Szenarien berechnet, welche eine als plausibel erachtete Streubreite künftiger Entwicklungen<br />

abstecken. Diese ist umso grösser, je weiter der Beobachtungspunkt von der Gegenwart entfernt liegt.<br />

Jenes Szenario, welches die Trendentwicklung besonders gut abbildet, wird als Referenzszenario<br />

bezeichnet und es werden mehrere Varianten dieses Szenarios berechnet. Dabei wird jeweils nur ein<br />

Einflussfaktor verändert, um dessen Auswirkungen in sichtbar zu machen (z.B. der Einfluss einer<br />

steigenden Geburtenzahl auf Wachstum und Alterung der Bevölkerung).<br />

Sinn und Nutzen von Bevölkerungsszenarien?<br />

Wir leben in der Gegenwart, lernen aus der Vergangenheit und schauen in die Zukunft. Jede<br />

Organisation, jedes Unternehmen - ob KMU oder global operierender Grosskonzern - braucht<br />

Anhaltspunkte für die Gestaltung und Definierung ihrer Zukunfts-Strategien. Die<br />

Bevölkerungsentwicklung wird immer einer der wichtigsten Faktoren für Politik, Wirtschaft und Kultur<br />

sein. Auch wenn wissenschaftlich seriöse Prognosen nie den Anspruch einer exakten Vorhersage<br />

erfüllen werden können, dienen sie als die massgeblichsten Hinweise auf dem Weg in die Zukunft.<br />

Ist die globale demografische Entwicklung von Bedeutung für die Schweiz?<br />

Die demografische Entwicklung zeigt auf einen ähnlichen Wandel in den für die Schweiz in der<br />

Rekrutierung notwendiger qualifizierter Arbeitskräfte wichtigen Ländern hin (z.B. DE). Der Zustrom<br />

wird auch abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder versiegen. Die<br />

Schweiz wird sich gezwungen sehen Arbeitskräfte aus ferneren Regionen und Kulturkreisen zu<br />

engagieren.<br />

Unterscheidet sich die demografische Entwicklung in den Regionen?<br />

In diesem Kapitel werde ich auf den Grossraum/Kanton Zürich und die MS-Region Knonaueramt und<br />

den Kanton/MS-Region Schaffhausen eingehen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 1 -


1.2 GLOBALE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

Auch wenn es sich hier um eine Arbeit über die Situation in der Schweiz handelt, lohnt es sich einen<br />

Blick auf die globale Entwicklung zu werfen. Dies auch deshalb weil die Schweiz zukünftig die<br />

benötigten Arbeitskräfte nicht mehr hauptsächlich aus europäischen Ländern rekrutieren kann. Wie<br />

bereits erwähnt, stehen sowohl die Länder der EU, aber auch weitere hochentwickelte Länder mit<br />

geringer Immigration (z.B. Japan) vor vergleichbaren Entwicklungen der Bevölkerung. Sehr interessant<br />

ist deshalb die Frage, wo denn die qualifizierten Personen, für welche die Schweiz als Arbeitsplatz<br />

attraktiv sein wird, herkommen werden.<br />

Ich stütze mich bei meinen Beobachtungen auf die Zahlen der United Nations (UN Department of<br />

Economic and Social Affairs) und des U.S. Census Bureau. Beide kommen bei ihren Prognosen bis ins<br />

Jahr 2050 auf ähnliche Zahlen.<br />

Gemäss UN wird die Weltbevölkerung auch in den nächsten 50 Jahren trotz sinkender Kinderzahlen<br />

auf fast 9 Mrd. weiterwachsen. Während das Wachstum in Europa rückläufig sein wird, werden Länder<br />

wie Indien, Pakistan, Bangladesh und besonders der Kontinent Afrika (trotz dem verheerenden<br />

Einfluss von HIV/Aids, vor allem in den südlichen Staaten) markant zulegen. Von China wird nur noch<br />

ein mässiger Anstieg erwartet.<br />

Generell wird eine globale Ueberalterung und ein Trend zur Urbanisierung prognostiziert.<br />

Entwicklung UNO in Mio. 2005 2025 2050<br />

Europa 725 696 632<br />

Asien 3918 4742 5222<br />

Afrika 888 1292 1803<br />

Ozeanien 33 40 46<br />

Nordamerika 332 394 448<br />

Lateinamerika 558 687 768<br />

Total 6514 7905 8919<br />

Wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung die Entwicklung bis 2050 sieht:<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 2 -


1.2.1 IN BLICK AUF DEUTSCHLAND<br />

Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Auch in kultureller Hinsicht<br />

steht Deutschland der deutschsprachigen Schweiz nahe. In den letzten Jahren fand ein reger Zustrom<br />

von hochqualifizierten Arbeitskräften in die generell bessere Bedingungen bietende Schweiz statt.<br />

Ich stütze mich hier auf die Angaben von DESTATIS, dem Statistischen Bundesamt und seiner<br />

Publikation «Bevölkerung Deutschlands bis 2050» von 2006 ab.<br />

In einer Zusammenfassung wird hier auch von<br />

künftig weniger Geburten, mehr Sterbefällen<br />

und der Annahme dass es 2050 doppelt so viele<br />

ältere wie jüngere Menschen geben wird, ausgegangen.<br />

-<br />

kombiniert insgesamt 12 Varianten darstellen.<br />

Entwicklung Bevölkerung Deutschland<br />

Generell gibt DESTATIS<br />

ähnliche Prognosen<br />

wie in der Schweiz das<br />

Bundesamt für Statistik<br />

BFS ab. Markant ist der<br />

Unterschied nur beim<br />

deutlich negativeren<br />

Migrationssaldo.<br />

Deutschland rechnet<br />

nicht mir einer verstärkten<br />

Zuwanderung aus<br />

der EU und den östlichen<br />

Staaten welche<br />

auch einem Rückgang<br />

der Bevölkerung entgegensehen.<br />

Einzig in<br />

der Türkei wird eine<br />

weitere Zunahme der<br />

Bevölkerung erwartet.<br />

Alterspyramide<br />

Deutschland<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 3 -<br />

-


1.3 DIE DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG DER SCHWEIZ<br />

1.3.1 DIE WICHTIGSTEN KENNZAHLEN DER SCHWEIZ 2005<br />

Ständige Wohnbevölkerung am Jahresende (in 1000) 7'459.1<br />

Männer je 100 Frauen 96.0<br />

Altersgruppen (in%)<br />

0-19 Jahre 21.9<br />

20-39 Jahre 27.3<br />

40-64 Jahre 34.8<br />

65 Jahre und älter 16.0<br />

Ausländische Staatsangehörige (in%) 20.7<br />

Bevölkerungswachstum (in%) 0.6<br />

Anzahl Kinder je Frau 1.42<br />

Lebenserwartung bei der Geburt (Jahre)<br />

Männer 78.7<br />

Frauen 83.9<br />

Quellen: BFS, ESPOP, BEVNAT, PETRA, VZ<br />

1.3.2 BUNDESAMT FÜR STATISTIK (BFS)<br />

In der Schweiz ist das Bundesamt für Statistik BFS auf Bundesebene für Studien und Prognosen<br />

zuständig. Ich berufe mich hier auf die «Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2005-<br />

2050» von 2006 und vergleiche sie mit den «Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz<br />

2000-2060» von 2001/2002.<br />

Interessant ist, dass auch andere Organisationen wie die United Nations UN und Statistics Finland mit<br />

unterschiedlichen Methoden und Hypothesen für die Schweiz sehr ähnliche Ergebnisse wie das BFS<br />

prognostizieren.<br />

1.3.3 SZENARIEN DES BFS<br />

Die 3 Grundszenarien:<br />

«Mittleres Szenario» (Reverenz) A-00-2005<br />

«Hohes Szenario» B-00-2005<br />

«Tiefes Szenario» C-00-2005<br />

Die 2 Alternativszenarien befassen sich eingehender mit der Alterung der Bevölkerung:<br />

«Verstärkte Alterung» D-00-2005<br />

«Abgeschwächte Alterung» E-00-2005<br />

Die 9 Varianten des mittleren Szenarios zeigen die Konsequenzen welche die Veränderung einer<br />

der Komponenten der Vorausschätzungen haben würden:<br />

«Höhere Fruchtbarkeit» A-01-2005<br />

«Niedrigere Fruchtbarkeit» A-02-2005<br />

«Erneuerung der Generationen» A-03-2005<br />

«Höhere Lebenserwartung bei der Geburt» A-04-2005<br />

«Niedrigere Lebenserwartung bei der Geburt» A-05-2005<br />

«Keine weitere Zunahme der Lebenserwartung bei Geburt» A-06-2005<br />

«Höherer Wanderungssaldo» A-07-2005<br />

«Wanderungssaldo null» A-08-2005<br />

«Globalisierung der Wanderung» A-09-2005<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 4 -


1.3.4 VERGLEICH DER SZENARIEN 2000-2060 UND 2005-2050<br />

Quelle: BFS<br />

Quellen: BFS, Avenir Suisse<br />

Die Ergebnisse der neuen Szenarien sind<br />

höher als die Werte der Szenarien 2000-<br />

2060. Der Unterschied zwischen den<br />

beiden Szenarienreihen liegt in deren<br />

unterschiedlichen Hypothesen. Kurzfristig<br />

wurden die Fruchtbarkeits-und die<br />

Sterbeziffern den Trends der<br />

vergangenen Jahre angepasst, langfristig<br />

wurde die Entwicklung dieser Werte für<br />

2050 relativ deutlich nach oben korrigiert.<br />

Bei der Migration wurden für die neuen<br />

Szenarien höhere Wanderungssaldi<br />

verwendet als bei den Szenarien 2000-<br />

2060. Sie basieren mehr oder weniger auf<br />

den Durchschnittswerten der<br />

vergangenen Jahrzehnte.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 5 -


1.3.5 AVENIR SUISSE<br />

Avenir Suisse wurde 1999 von 14 internationalen Schweizer Firmen als operative Stiftung und als<br />

unabhängiger «Think Tank» gegründet. Durch die verständliche und praxisnahe Aufbereitung von<br />

Studien will Avenir Suisse nachhaltige Impulse und Grundlagen für die öffentliche Diskussion bilden.<br />

Avenir Suisse hat die Prognosen des BFS 2000-2060 wohl als zu negativ angenommen und ergänzend<br />

2001/2002 durch Rainer Münz und Ralf Ulrich 6 alternative Szenarien entworfen:<br />

«Wahrscheinlichst» Szenario W<br />

«Migration mittel» Szenario MM<br />

«Migration tief» Szenario MT<br />

«Migration hoch» Szenario MH<br />

«Alterung verstärkt» Szenario A<br />

«Einbürgerung erhöhen» Szenario E<br />

Quelle: BFS; Münz, Ulrich, Avenir Suisse<br />

Quelle: BFS; Münz, Ulrich, Avenir Suisse<br />

Szenarien Avenir Suisse:<br />

Einwohnerzahl der<br />

Schweizer Staatsbürger 1999<br />

- 2060<br />

Szenarien Avenir Suisse:<br />

Anteil der ausländischen<br />

Bevölkerung 2000 2060<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 6 -


1.3.6 ALTERSKLASSEN DER SCHWEIZ<br />

Quelle: BFS<br />

Quelle: BFS, Avenir Suisse<br />

Altersstruktur der Schweiz<br />

Bevölkerungspyramide der<br />

Schweiz 2005 und <strong>2030</strong><br />

Die in der Schweiz lebenden Ausländer sind heute jünger als die Schweizer. Das wird auch bis <strong>2030</strong> so<br />

bleiben.<br />

Quelle: BFS<br />

Altersquotienten der Schweiz<br />

und der Kantone 2005 und<br />

<strong>2030</strong> gemäss dem mittleren<br />

Szenario.<br />

Der Altersquotient zeigt das Verhältnis der 65-jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen in<br />

Prozenten.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 7 -


1.3.7 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ<br />

zeigt die wichtigsten aktuellen Ergebnisse welche uns Hinweise auf die zukünftige Migration in die<br />

Schweiz geben können.<br />

Ausländische Wohnbevölkerung 2005 in Tausend :<br />

Aufenthalter (Ausweis B) 396.2<br />

Niedergelassene (Ausweis C) 1'087.5<br />

28.3<br />

Internationale Funktionäre und Diplomaten 27.3<br />

Ständige ausländische Wohnbevölkerung 1'541.9 (20.7% der Gesamtbevölkerung)<br />

65.2<br />

Asylsuchende (Ausweis N) 23.7<br />

Vorläufig Aufgenommene (Ausweis F) 24.5<br />

Ausl. Wohnbevölkerung nach Anwesenheitsbewilligung 1'655.3<br />

Quelle: PETRA<br />

Erneuter Anstieg der ausländischen Wohnbevölkerung:<br />

1'655'300 Personen betrug Ende 2005 die ausländische Wohnbevölkerung nach<br />

Anwesenheitsbewilligung in der Schweiz.<br />

201'700 Grenzgänger arbeiteten in der Schweiz.<br />

48'200 Personen befanden sich im Asylprozess.<br />

Einwanderung und Auswanderung sind rückläufig. Der überwiegende Teil der Auswanderer verlässt<br />

die Schweiz nach einer kurzen Zeit.<br />

Langjähriger Aufenthalt in der Schweiz:<br />

23.3% aller Ausländer ist in der Schweiz geboren und gehören somit zur zweiten oder dritten<br />

Ausländergeneration. Ueber 90% der Personen mit einem italienischen oder spanischen Pass besitzen<br />

eine zeitlich unbeschränkte Niederlassungsbewilligung.<br />

Mehr binationale Ehen:<br />

2005 wurden in der Schweiz 14'900 Ehen zwischen Schweizer und ausländischen Staatsangehörigen<br />

geschlossen. 37.1% aller geschlossenen Ehen waren somit binational.<br />

Ausländerinnen haben die höher Geburtenrate:<br />

26.3% der in der Schweiz geborenen Kinder sind ausländische Staatsbürger. Der Hauptgrund liegt in<br />

der mit 1.9 Kindern bei ausl. Frauen gegenüber 1.4 bei Schweizerinnen höheren Geburtenrate.<br />

Einbürgerungen gestiegen:<br />

Von 1983 bis 2006 wurden in der Schweiz 470'000 Personen eingebürgert. 2005 waren es 38'437 und<br />

2006 47'607 Personen.<br />

Seit August 2007 ist für deutsche Staatsbürger die Doppelbürgerschaft möglich. 2007 leben 180'000<br />

deutsche Staatsbürger in der Schweiz. In den nächsten Jahren wird sich zeigen wie viele Deutsche das<br />

Schweizer Bürgerrecht erwerben ohne wie bis anhin das Deutsche zu verlieren.<br />

Quelle: BFS/ESPOP/PETRA<br />

Ausländeranteil an der<br />

Wohnbevölkerung der<br />

Schweiz 1900 2005<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 8 -


1.3.8 FOLGERUNGEN<br />

Die direkten Auswirkungen des demografischen Wandels in der Schweiz werden sein:<br />

Mehr alte Menschen (insbesondere Frauen).<br />

Mehr ältere Arbeitnehmer/innen.<br />

Kleinere Familien<br />

Mehr kinderlose Paare.<br />

Weniger Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

Weniger Personen im erwerbsfähigen Alter.<br />

Mehr Alleinstehende.<br />

Mehr Ein-und Zweipersonenhaushalte.<br />

Mehr Migranten welche dauerhaft in der Schweiz leben.<br />

In der Schweiz wird die Bevölkerung in den nächsten 30 Jahren zuerst langsamer und dann gar nicht<br />

mehr wachsen. Das wird auch in den meisten hochentwickelten europäischen Ländern geschehen.<br />

Diese Veränderungen sind in den aktuellen Alterspyramiden bereits heute absehbar, unabhängig von<br />

den Hypothesen zu Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und Migration.<br />

Die Alterung der Bevölkerung beschleunigt sich ab 2005. Sie wird zwischen 2025 und 2035 besonders<br />

markant ausfallen. Dies aufgrund der zahlreichen Babyboom-Jahrgänge 1940 bis 1970 und<br />

andererseits der geburtenschwachen Jahrgänge 1975 bis 2004.<br />

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht aufgrund der niedrigen Geburtenzahlen zurück, bedingt<br />

durch die geringe Anzahl potenzieller Mütter und der tiefen Fruchtbarkeit.<br />

Ab 2010 werden mehr 45 bis 64-jährige als unter 45-jährige Arbeitskräfte gezählt werden.<br />

Ab 2020 wird die Zahl der Erwerbspersonen stetig sinken.<br />

Ab 2035 werden wieder weniger umfangreiche Jahrgänge das Pensionsalter erreichen. Die Alterung<br />

wird sich dann stabilisieren.<br />

Selbst rasche und markante Veränderungen in Bezug auf Fruchtbarkeit und Sterblichkeit werden vor<br />

2035 keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Altersstruktur<br />

haben. Die Auswirkung einer verstärkten Migration in dieser Zeitspanne ist nicht vielversprechend<br />

und gesellschaftlich heikel.<br />

Gesellschaft, Politik und Wirtschaft werden sich der bevorstehenden Bevölkerungsentwicklung und<br />

insbesondere der verstärkten Alterung anpassen müssen.<br />

Es sind Anpassungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Reformen in der öffentlichen<br />

Altersvorsorge gefordert.<br />

Die Schweiz sollte auch aus den Erfahrungen anderer Länder (z.B. Deutschland) Lehren ziehen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 9 -


1.4 KANTON ZÜRICH<br />

1.4.1 VERGLEICH DER PROGNOSEN VON BFS UND STATISTIK.ZH<br />

Sowohl das BFS wie auch das statistische Amt des Kantons Zürich (Statistik.zh) erarbeiten Prognosen<br />

für den Kanton Zürich (s.Tabelle oben). Die leicht abweichenden Zahlen bei der aktuellen (2005)<br />

Bevölkerungszahl ergeben sich dadurch dass Statistik.zh die zivilrechtliche Bevölkerung und das BSF<br />

die ständige Wohnbevölkerung für ihre Erhebungen verwenden.<br />

Ich beschränke mich aber im Folgenden auf die Zahlen von Statistik.zh weil hier auch die Entwicklung<br />

der Regionen im Zentrum steht:<br />

Statistik.zh erwartet dass bis <strong>2030</strong> sämtliche zürcherischen Regionen wachsen. Prozentual wird das<br />

Wachstum in den kleineren Regionen Knonaueramt und Furttal am stärksten sein. In absoluten Zahlen<br />

werden die Regionen Winterthur, Oberland, Unterland und Glattal den grössten Zuwachs haben.<br />

Auch die Bevölkerung der beiden grössten Städte Zürich und Winterthur wird über den ganzen<br />

Prognosehorizont bis <strong>2030</strong> zunehmen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 10 -


1.4.2 ALTERSKLASSEN DES KANTONS ZÜRICH<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

Bevölkerungspyramide 2004 und <strong>2030</strong><br />

Die Bevölkerungspyramide des Kantons Zürich zeigt eine auf Grund der Zunahme der<br />

Lebenserwartung deutlich breiter werdende Spitze. Trotzdem wird sich die Zahl der 35-39-Jährigen<br />

und der 40-44-Jährigen dank der relativ hohen Zuwanderung stabilisieren. Sie werden in den<br />

nächsten Jahrzehnten die zahlenmässig stärkste Altersgruppen bleiben.<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

Bevölkerung 1970 - <strong>2030</strong> Altersgruppen<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 11 -


1.4.3 AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG DES KANTONS ZÜRICH<br />

Was für die Schweiz gilt, ist in gleichem Masse auch für den Kanton Zürich der entscheidende Faktor in<br />

der weiteren Entwicklung der Bevölkerung. Ein Blick auf die Herkunft der ausländischen Bevölkerung<br />

und die Gründe für ihre Einwanderung geben uns Hinweise (Bildung/wirtschaftliche- und politische<br />

Situation) auf die künftig zu erwartende Immigration.<br />

Einwanderung aus dem Ausland<br />

in den Kanton Zürich 2006, Herkunft der ausländischen Bevölkerung:<br />

EU-25-Staaten und EFTA 63%<br />

Uebriges Europa 14%<br />

Afrika 4%<br />

Amerika 9%<br />

Asien 9%<br />

Ozeanien 1%<br />

Gründe für die Einwanderung in den Kanton Zürich 2006:<br />

Familiennachzug 41.0%<br />

Erwerbstätigkeit 44.0%<br />

Aus- und Weiterbildung 7.6%<br />

Anerkannte Flüchtlinge 1.0%<br />

Uebrige Einwanderung 6.3%<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

Quelle: BFS<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg / BFM<br />

Ausländeranteil in den<br />

Zürcher Gemeinden 2000<br />

Migration zwischen Baden-Würtemberg und der<br />

Schweiz und dem Kanton Zürich und Deutschland<br />

Deutsche Staatsbürger 2002-2006<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 12 -


1.4.4 GEMEINDEN DES KANTONS ZÜRICH 2005<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

1.4.5 BEZIRKE UND REGIONEN 2005 DES KANTONS ZÜRICH<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

Bezirke Regionen<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 13 -


1.4.6 KNONAUERAMT<br />

Das Knonaueramt steht vor grösseren Veränderungen der verkehrstechnischen Erreichbarkeit. Nebst<br />

der S9 (Zürich HB/Zug) im Halbstundentakt verkehrt jetzt die neue S15 im Viertelstundentakt<br />

zwischen Zürich und Affoltern a.A. Mit der Eröffnung des Uetlibergtunnels 2008 und der A4 2010 wird<br />

eine direkte Autobahnverbindung zu den beiden Zentren Zürich und Zug führen.<br />

Die Anzahl der Einwohner des Knonaueramtes hat sich von 1994 bis 2004 um 15% erhöht, während<br />

der ebenfalls von einer dynamischen Bevölkerungsentwicklung geprägte Kt. Zürich mit 8% bereits<br />

deutlich tiefer liegt. Mit der guten Erreichbarkeit der Zentren Zürich und Zug und den noch relativ<br />

günstigen Immobilienpreisen ist diese Region vor allem für junge Familien attraktiv was die folgende<br />

Grafik mit dem Kohortenwachstum von 1994 bis 2004 klar aufzeigt.<br />

Im Zuge der erhöhten verkehrstechnischen Erreichbarkeit wird für das Knonaueramt auch in Zukunft<br />

die Nachfrage nach Wohnimmobilien und damit die Bevölkerungszahl überproportional wachsen.<br />

Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />

Die Wachstumsvorstellungen der Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK):<br />

Kohortenwachstum 1999-2004<br />

In seinem Erläuterungsbericht zum räumlichen Entwicklungskonzept Knonaueramt (REK) werden die<br />

Zielvorstellungen für die einzelnen Gemeinden für <strong>2030</strong> definiert:<br />

Quelle: Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt ZKP<br />

Diese Zahlen führen in den einzelnen<br />

Gemeinden zu intensiven Diskussionen.<br />

Grösse erreicht? Wieweit kann dem<br />

Siedlungsdruck in den attraktiveren<br />

Gemeinden widerstanden werden?<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 14 -


1.5 KANTON UND REGION SCHAFFHAUSEN<br />

1.5.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />

Quelle: BFS<br />

Die Bevölkerung des Kantons Schaffhausen wird sich nach BFS in den nächsten Jahren auf dem<br />

aktuellen Niveau stabilisieren und sich anzahlmässig bis <strong>2030</strong> nicht gross verändern. Die Stabilität der<br />

Einwohnerzahl in den nächsten Jahren wird in erster Linie auf den Einwanderungsüberschuss aus dem<br />

Ausland zurückzuführen sein. Der anfangs negative interkantonale Wanderungssaldo pendelt sich<br />

langsam um den Nullpunkt ein und wird leicht positiv. Der Geburtenüberschuss wird zu einem<br />

Sterbeüberschuss.<br />

Geburtenüberschuss und Wanderungssaldi Kt. Schaffhausen 2000-2050:<br />

Quelle: BFS<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 15 -


1.5.2 ENTWICKLUNG DER ALTERSSTRUKTUR<br />

Der Anteil der 0-19-Jährigen sinkt von 20.9% im Jahr 2005 auf 16.3% im Jahr <strong>2030</strong>. Der Anteil der 65-<br />

Jährigen und Aelteren steigt zwischen 2005 und <strong>2030</strong> von 18.8% auf 28.6%. <strong>2030</strong> werden die<br />

Personen im erwerbsfähigen Alter 55.2% der Gesamtbevölkerung des Kantons ausmachen.<br />

Entwicklung der Altersstruktur im Kt. Schaffhausen 2005-2050:<br />

Quelle: BFS<br />

Alterspyramide Kt. Schaffhausen 2005:<br />

Quelle: BFS<br />

Alterspyramide Kt. Schaffhausen <strong>2030</strong>:<br />

Quelle: BFS<br />

Die Zunahme der Lebenserwartung zeigt <strong>2030</strong> eine deutlich breiter werdende Spitze. Wegen der<br />

einerseits geringen Geburtenzahlen und andererseits wegen der regelmässigen Zuwanderung aus<br />

dem Ausland bleibt der Sockel der Pyramide gegenüber dem Mittelbau schmäler.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 16 -


1.5.3 DIE GEMEINDEN DES KANTONS SCHAFFHAUSEN 2005<br />

Quelle: SHKB<br />

EINWOHNER und Anteil Ausländer (%) 2005:<br />

Kanton Schaffhausen 73'519 20.7<br />

Oberklettgau 3'938 9.0<br />

Neunkirch 1'793 12.7<br />

Gächlingen 782 4.2<br />

Guntmadingen 243 5.0<br />

Löhningen 1'120 7.3<br />

Reiat 7'571 13.3<br />

Thayngen 4'069 17.5<br />

Altdorf 207 4.3<br />

Bibern 248 7.2<br />

Büttenhardt 357 6.4<br />

Dörflingen 791 9.6<br />

Hofen 140 2.9<br />

Lohn 662 5.3<br />

Opfertshofen 132 6.1<br />

Stetten 965 12.6<br />

Schaffhausen 49'305 24.8<br />

Schaffhausen 33'416 25.4<br />

Bargen 238 13.9<br />

Beringen 3'161 13.2<br />

Buchberg 788 5.2<br />

Hemmental 542 9.0<br />

Merishausen 694 4.9<br />

Neuhausen am Rhf. 9'835 32.2<br />

Rüdlingen 631 5.2<br />

Schleitheim 2'986 8.7<br />

Schleitheim 1'730 10.7<br />

Beggingen 517 4.1<br />

Siblingen 739 7.3<br />

Stein 5'042 12.8<br />

Stein am Rhein 3'067 18.4<br />

Buch 279 13.3<br />

Hemishofen 410 9.3<br />

Ramsen 1'286 15.9<br />

Unterklettgau 4'677 10.6<br />

Hallau 2'008 13.3<br />

Oberhallau 426 4.5<br />

Trasadingen 565 10.1<br />

Wilchingen 1'678 9.1<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 17 -


1.6 ANHANG<br />

1.6.1 POPULATION<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 18 -


1.6.2 LITERATUR<br />

DEVELOPMENT IN AN AGEING WORLD World Economic and Social Survey 2007 UNO 2007<br />

WORLD POPULATIONS PROSPECTS The 2006 Revision UNO 2007<br />

POPULATION FOR THE WORLD 1950-2050 US Census Bureau 2007<br />

BEVÖLKERUNG DEUTSCHLANDS BIS 2050 Stat. Bundesamt DE 2006<br />

TASCHENSTATISTIK DER SCHWEIZ 2007 BFS 2007<br />

DEMOGRAFISCHES PORTRAIT DER SCHWEIZ 2006 BFS 2006<br />

SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 2005-2050 BFS 2006<br />

HYPOTHESEN DER BEVÖLKERUNGSSZENARIEN 2005-2050 BFS 2006<br />

AUSLÄNDERINNEN UND AUSLÄNDER IN DER SCHWEIZ BFS 2005<br />

SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 2005-2050 KT. ZÜRICH BFS 2007<br />

SZENARIEN DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG 2005-2050 KT. SCHAFFH. BFS 2007<br />

SZENARIEN ZUR BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER KANTONE 2005-<strong>2030</strong> BFS 2007<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 2002 BIS 2040 BFS 2004<br />

SZENARIEN ZUR BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG DER SCHWEIZ 2000-2060 BFS 2002<br />

REGIONALISIERTE BEVÖLKERUNGSPROGNOSEN KT. ZÜRICH 2006-<strong>2030</strong> Stat. Amt Kt. Zürich 2007<br />

DEMOGRAPHIE: WAS UNS MORGEN ERWARTET Avenir Suisse 2006<br />

ALTERUNG UND WANDERUNG Alternative Projektion Bevölkerungsentw. CH Avenir Suisse 2001<br />

DEMOGRAPHIE Was uns morgen erwartet Avenir Suisse 2006<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG, zuk. Erwerb und Renten CH (Diss.) Dr. Sara Carnazzi 2000<br />

DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />

1.6.3 INTERNET<br />

UNITED NATIONS United Nations Statistics Division www.un.org/esa/policy/wess<br />

US CENSUS BUREAU Internationale Datenbank der US-Volkszählungsbehörde www.census.gov<br />

EUROSTAT Statistisches Amt der Europäischen Union www.epp.eurostst.ec.europa.eu<br />

DESTATIS Statistisches Bundesamt Deutschland www.destatis.de<br />

BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />

STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />

STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 19 -


1.6.4 GLOSSAR<br />

Abwanderung<br />

Verlassen des Landes oder einer geografischen Region des Landes, um in einem anderen Land oder einer anderen<br />

geografischen Region des Landes einen festen oder vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />

Alterspyramide<br />

Grafische Darstellung der Alters- und Geschlechterstruktur einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die<br />

horizontalen Balken bilden die Männer und Frauen jeder Altersgruppe ab. Die untersten Balken der Alterspyramide<br />

zeigen jeweils die männlichen und weiblichen Mitglieder des zuletzt geborenen Jahrgangs. Die Alterspyramide stellt<br />

stets eine Momentaufnahme der Bevölkerung dar, die sich auf einen bestimmten Stichtag bezieht.<br />

Altersstruktur<br />

Weitergeleitet von Alterspyramide oder Bevölkerungspyramide<br />

Altersquotient<br />

Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der Anzahl älterer<br />

Menschen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich nicht mehr aktiv ist, zur Anzahl der Personen im<br />

erwerbsfähigen Alter.<br />

Auswanderung<br />

Verlassen des Landes bzw. einer geografischen Region des Landes, um in einem anderen Land einen festen oder<br />

vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />

Bevölkerungsbewegung<br />

Die kontinuierlichen Änderungen, denen eine Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls unterliegt. Diese<br />

Änderungen sind das Ergebnis von demografischen Ereignissen dieses Zeitintervalls (Geburten, Heiraten,<br />

Scheidungen, Todesfälle, Wanderungen, Einbürgerungen).<br />

Bevölkerungsdichte<br />

Verhältnis der Bevölkerungszahl einer geografischen Region zur Gebietsfläche dieser Region. Die Bevölkerungsdichte<br />

wird normalerweise als Zahl der Einwohner pro Quadratkilometer ausgewiesen.<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Zusammensetzung der Bevölkerung nach diversen demografischen (Geschlecht, Alter, Zivilstand, Staatsangehörigkeit<br />

etc.) oder anderen Merkmalen.<br />

Bevölkerungswachstum<br />

Differenz zwischen dem Bevölkerungsstand am Ende und am Beginn eines bestimmten Zeitintervalls, normalerweise<br />

einem Kalenderjahr. Das Bevölkerungswachstum entspricht der Summe aus Geburtenüberschuss und<br />

Wanderungssaldo (einschliesslich Korrekturen). Zu einem negativen Bevölkerungswachstum (auch:<br />

Bevölkerungsrückgang) kommt es, wenn diese beiden Komponenten negativ sind oder wenn eine von ihnen negativ ist<br />

und einen höheren absoluten Wert ausweist als die andere.<br />

Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung<br />

Demografische Grundformel für den Übergang vom Stand der ständigen Wohnbevölkerung am Anfang eines<br />

Kalenderjahres zum Stand der ständigen Wohnbevölkerung am Ende des gleichen Kalenderjahres, die sämtliche Zu-<br />

und Abgänge während dieses Zeitraums einbezieht. Die Methode beruht auf folgendem Ansatz: Die Bevölkerung am<br />

31. Dezember des Jahres entspricht der Bevölkerung am 1. Januar des Jahres zuzüglich der Zugänge (Geburten und<br />

Zuwanderung) und abzüglich der Abgänge (Todesfälle und Abwanderung) des Jahres.<br />

Binnenwanderung<br />

Wanderung innerhalb der Schweiz zwischen zwei Gemeinden des gleichen Kantons (intrakantonale Wanderung) oder<br />

zwei Gemeinden verschiedener Kantone (interkantonale Wanderung)<br />

Bruttoinlandprodukt (BIP)<br />

Das BIP ist ein Mass für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft im Laufe eines Jahres. Es misst den Wert der<br />

im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen, soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer<br />

Waren und Dienstleistungen verwendet werden - also die sog. Wertschöpfung. Das BIP wird in jeweiligen Preisen und<br />

in konstanten Preisen eines bestimmten Jahres errechnet. In konstanten Preisen wird die reale Wirtschaftsentwicklung<br />

im Zeitablauf frei von Preiseinflüssen dargestellt.<br />

Demografie<br />

Bevölkerungswissenschaft<br />

Demografische Alterung<br />

Steigender Bevölkerungsanteil der älteren Personen und sinkender Anteil der jüngeren Personen, so dass das<br />

Medianalter der Bevölkerung (= Alter, welches die Bevölkerung in zwei gleich grosse Gruppen teilt: 50% befinden sich<br />

unterhalb und 50% oberhalb dieses Wertes) steigt. Dies tritt bei sinkender Geburtenhäufigkeit, steigender<br />

Lebenserwartung in höheren Altersjahren und rückläufigem Wanderungssaldo ein. Umgekehrt führen steigende<br />

Geburtenhäufigkeit, sinkende Lebenserwartung und/oder ansteigendes Wanderungssaldo zu einem demografischen<br />

Verjüngungsprozess.<br />

Disparität<br />

Ungleichheit, Verschiedenheit<br />

Einwanderung<br />

Zuzug aus dem Ausland, um in einer geografischen Region des Landes einen festen oder vorübergehenden Wohnsitz<br />

zu nehmen. Personen, welche eine Einwanderung vollziehen, werden als Einwanderer bezeichnet.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 20 -


Empirie, empirische Erhebung<br />

Auf Erfahrungen begründete Beobachtungen<br />

Fertilität<br />

Fruchtbarkeit<br />

Fruchtbarkeitsziffer (altersspezifisch)<br />

Zahl der in einem bestimmten Kalenderjahr von Frauen eines bestimmten Alters lebend geborenen Kinder je 1000<br />

Frauen des gleichen Alters der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte.<br />

Geburtenüberschuss<br />

Differenz zwischen der Anzahl der Lebendgeburten und der Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitintervall,<br />

normalerweise einem Kalenderjahr. Der Geburtenüberschuss ist negativ, wenn die Anzahl der Todesfälle die Anzahl der<br />

Lebendgeburten übersteigt (in diesem Fall spricht man auch von einem Geburtendefizit).<br />

Gesamtquotient (Altersstruktur)<br />

Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen und 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der<br />

Anzahl der Personen in einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich inaktiv ist, zur Anzahl der Personen im<br />

erwerbsfähigen Alter.<br />

Geschlechterverhältnis<br />

Zahl der männlichen Personen je 100 weibliche Personen in einer Bevölkerung. Ein Wert von unter 100 zeigt einen<br />

Frauenüberschuss an, bei über 100 liegt ein Männerüberschuss vor.<br />

Hazardrate<br />

Hazard = Zufall, Risiko. Element der Verweildaueranalyse in der Statistik<br />

Internationale Wanderungen<br />

Internationale Wanderungen sind räumliche Bewegungen von Personen, welche ihren Wohnsitz von einem Land in ein<br />

anderes Land verlegen. Man unterscheidet zwischen den Einwanderungen (Bezugsland ist das Land, in dem sich die<br />

Person niederlässt) und den Auswanderungen (Bezugsland ist das Land, welches die Person verlässt). Die Differenz<br />

zwischen den Ein- und Auswanderungen wird als Wanderungssaldo bezeichnet.<br />

Jugendquotient<br />

Verhältnis der 0- bis 19-Jährigen zu den 20- bis 64-jährigen Personen, d.h. Verhältnis der Anzahl junger Menschen in<br />

einem Alter, in dem man im Allgemeinen wirtschaftlich noch nicht aktiv ist, zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen<br />

Alter.<br />

Kohorte<br />

Gesamtheit von Personen, die alle ein bestimmtes Ereignis in einem bestimmten gleichen Zeitintervall, normalerweise<br />

innerhalb eines Kalenderjahres, erlebt haben. Die Kohorten sind Betrachtungsgegenstand der Längsschnittanalyse.<br />

Lebenserwartung<br />

Durchschnittliche Zahl der zu erwartenden (weiteren) Lebensjahre eines Menschen unter der Voraussetzung, dass die<br />

gegenwärtigen altersspezifischen Sterbeziffern konstant bleiben.<br />

Median, unteres und oberes Quartil<br />

Der Median oder Zentralwert teilt die nach Grösse geordneten Beobachtungswerte in zwei gleich grosse Hälften. Die<br />

eine Hälfte der Werte liegt über, die andere unter dem Median.<br />

Mortalität<br />

Sterblichkeit<br />

Natürliche Bevölkerungsbewegung<br />

Alle Veränderungen der Zahl und der Zusammensetzung einer Bevölkerung durch Geburten, Todesfälle, Heiraten und<br />

Scheidungen während eines bestimmten Zeitintervalls.<br />

Reproduktionsziffer<br />

Grösse, die ohne Berücksichtigung der Wanderungen misst, wie weit die gegenwärtige Fruchtbarkeit einer Bevölkerung<br />

ausreicht, um den Bevölkerungsstand zu erhalten. Es werden zwei Arten von Reproduktionsziffern unterschieden: (1)<br />

Die Bruttoreproduktionsziffer gibt an, wie viele Töchter eine Frau entsprechend den altersspezifischen<br />

Fruchtbarkeitsziffern eines bestimmten Kalenderjahres durchschnittlich in ihrem Leben zur Welt bringen würde; (2) die<br />

Nettoreproduktionsziffer gibt an, wie viele Töchter einer Frau entsprechend den altersspezifischen Fruchtbarkeits- und<br />

Sterbeziffern eines bestimmten Kalenderjahres durchschnittlich selbst ins reproduktionsfähige Alter kommen dürften. Im<br />

Gegensatz zur Bruttoreproduktionsziffer wird dabei berücksichtigt, dass einige Mädchen und junge Frauen vor<br />

Erreichen des gebärfähigen Alters sterben.<br />

Rückwanderungsziffer, rohe<br />

Zahl der Auswanderungen in einem bestimmten Kalenderjahr je 1000 Einwanderungen im gleichen Kalenderjahr.<br />

Säuglingssterbeziffer<br />

Zahl der in einem Kalenderjahr im ersten Lebensjahr (d.h. im Alter von unter 1 Jahr) gestorbenen Kinder je 1000<br />

Lebendgeburten im gleichen Kalenderjahr.<br />

Scheidungsziffer<br />

Das Verhältnis zwischen der Anzahl Ehescheidungen und dem Stand der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte. Die<br />

zusammengefasste Scheidungsziffer weist den durchschnittlichen Prozentanteil der Ehepaare aus, die im Laufe der Zeit<br />

scheiden würden, wenn sie das Scheidungsverhalten der verschiedenen Heiratsjahrgänge im Beobachtungsjahr<br />

aufweisen würden.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 21 -


Schweizerische Doppelbürger, Doppelbürgerinnnen<br />

Personen, welche neben der schweizerischen noch mindestens eine weitere ausländische Staatsangehörigkeit<br />

besitzen.<br />

Staatsangehörigkeit<br />

Rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Staat. Schweizerische Staatsangehörige sind Personen,<br />

welche gemäss Art. 37 Abs. 1 der Bundesverfassung das Bürgerrecht einer Schweizer Gemeinde und eines Schweizer<br />

Kantons besitzen. Als ausländische Staatsangehörige gelten alle Personen, die nicht Schweizer im Sinne des Artikels<br />

37 der Bundesverfassung sind. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit.<br />

Bezüglich Staatsangehörigkeit wird unterschieden zwischen: (1) Schweizerinnen und Schweizern (= schweizerische<br />

Staatsangehörige); (2) Ausländerinnen und Ausländern (= ausländische Staatsangehörige). Bei Ausländerinnen und<br />

Ausländern wird ausserdem nach individuellen Staatsangehörigkeiten differenziert.<br />

Ständige Wohnbevölkerung<br />

Die ständige Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, deren Wohnsitz ganzjährig in der Schweiz liegt. Dazu gehören<br />

die schweizerischen und alle ausländischen Staatsangehörige mit einer Anwesenheitsbewilligung, die zu einem<br />

Aufenthalt von mindestens 12 Monaten berechtigt, das heisst, die Niedergelassenen, die AufenthalterInnen (inkl. die<br />

anerkannten Flüchtlinge), die KurzaufenthalterInnen mit einem bewilligten Aufenthalt von mindestens 12 Monaten,<br />

sowie die internationalen Funktionäre, die Diplomaten und deren Familienangehörige.<br />

Sterbeziffer, rohe<br />

Zahl der Todesfälle in einem bestimmten Kalenderjahr je 1000 Personen der Wohnbevölkerung in der Jahresmitte.<br />

Stochaistisch<br />

Von den Gesetzten der Wahrscheinlichkeit bestimmt<br />

Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone und Grossregionen der Schweiz<br />

Reihe von Bevölkerungsvorausschätzungen, welche die zukünftig mögliche Entwicklung der Bevölkerung auf kantonaler<br />

und regionaler Ebene beschreiben. Die Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit<br />

und der internationalen Wanderungen in jedem Kanton stützen sich auf die aktuellsten nationalen Szenarien. Die<br />

Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Binnenwanderungen werden speziell erarbeitet.<br />

Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz<br />

Reihe von Bevölkerungsvorausschätzungen, welche die zukünftig mögliche Entwicklung der Bevölkerung auf nationaler<br />

Ebene beschreiben. Bevölkerungsszenarien sind das in Zahlen ausgedrückte und nach Alter und Geschlecht unterteilte<br />

Ergebnis von bestimmten Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit und der<br />

Wanderungen.<br />

Volatilität<br />

Schwankungen in einem bestimmten Zeitraum<br />

Wachstumsrate (Bevölkerung)<br />

Zu- oder Abnahme der Bevölkerung in einem bestimmten Kalenderjahr auf Grund des Geburtenüberschusses und des<br />

Wanderungssaldos, gemessen als Prozentsatz der Bevölkerungszahl am 1. Januar des gleichen Kalenderjahres. Die<br />

Wachstumsrate kann einen positiven oder einen negativen Wert haben.<br />

Wanderung<br />

Räumliche Bewegung einer Person, durch welche der zivilrechtliche Wohnsitz von einem Ort (Wegzugsort) zu einem<br />

anderen Ort (Zuzugsort) verlegt wird. In der Wanderungsstatistik werden einzig solche Wohnsitzwechsel berücksichtigt,<br />

bei denen Weg- und Zuzugsort in unterschiedlichen politischen bzw. administrativen Einheiten (z.B. Gemeinden,<br />

Kantone oder Staaten) liegen. Es werden zwei Arten von Wanderungen unterschieden: (1) Binnenwanderung; (2)<br />

Internationale Wanderung.<br />

Wanderung, internationale<br />

Wanderung aus dem Ausland in die Schweiz (Einwanderung) oder aus der Schweiz ins Ausland (Auswanderung).<br />

Wanderungssaldo<br />

Differenz zwischen der Zuwanderung in eine bestimmte geografische Region und der Abwanderung aus dieser<br />

geografischen Region innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls, normalerweise einem Kalenderjahr. Es werden zwei<br />

Arten von Wanderungssaldi unterschieden: (1) Binnenwanderungssaldo; (2) Internationaler Wanderungssaldo<br />

Wohnbevölkerung<br />

Die Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Wohnsitz in der Schweiz<br />

haben – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, Anwesenheitsdauer und Art der Anwesenheitsbewilligung.<br />

Personen ohne offiziellen Wohnsitz in der Schweiz (z.B. Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten, Touristen, Besucher<br />

oder Geschäftsreisende) zählen nicht zur Wohnbevölkerung. Die Wohnbevölkerung beinhaltet konkret die folgenden<br />

Ausländerkategorien: Niedergelassene und AufenthalterInnen (inkl. anerkannte Flüchtlinge), Saisonniers (seit dem 1.<br />

Juni 2002 wird diese Bewilligung nicht mehr erteilt), KurzaufenthalterInnen, Personen im Asylprozess, Diplomaten und<br />

internationale Funktionäre/Funktionärinnen.<br />

Wohnbevölkerung, Ausländische<br />

Alle Personen, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, jedoch nicht die<br />

schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen.<br />

Wohnsitz<br />

Gemeinde, in der eine Person zur Niederlassung oder zum Aufenthalt angemeldet ist. Es wird zwischen zivilrechtlichem<br />

und wirtschaftlichem Wohnsitz unterschieden: (1) Der zivilrechtliche Wohnsitz ist die Gemeinde, in der eine Person mit<br />

ihrem Heimatschein angemeldet ist bzw. wo sie ihre Schriften deponiert hat. Bei ausländischen Staatsangehörigen<br />

handelt es sich um die Gemeinde, für welche die amtliche Anwesenheitsbewilligung ausgestellt ist; (2) der<br />

wirtschaftliche Wohnsitz ist die Gemeinde, in der sich eine Person die meiste Zeit aufhält, deren Infrastruktur sie benützt<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 22 -


und von der aus sie den täglichen Weg zum Arbeits- bzw. Ausbildungsort aufnimmt.<br />

Zuwanderung<br />

Zuzug aus einer geografischen Region des Landes (z.B. Kanton, Gemeinde) oder aus dem Ausland (=<br />

Herkunftsgebiet), um in einer anderen geografischen Region des Landes (= Zielgebiet) einen festen oder<br />

vorübergehenden Wohnsitz zu nehmen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 23 -


<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />

IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong>N FÜR DIE<br />

IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />

BIS <strong>2030</strong><br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 24 -


2.1 EINLEITUNG<br />

Die im ersten Kapitel behandelte demografische Entwicklung wird der wichtigste Faktor für eine<br />

zielorientierte Immobilien-Entwicklung bleiben.<br />

Welches sind die weiteren massgebenden Faktoren und wie sind ihre Einflüsse zu gewichten?<br />

Dieses Kapitel zeigt die WOHN-IMMOBILIENLANDSCHAFT SCHWEIZ auf dem Stand der<br />

Volkszählung von 2000. Einzelne Faktoren werden per 2005 aktualisiert. Anschliessend wird näher auf<br />

die 3 publizierten Studien eingegangen:<br />

«SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ» von 2006 dokumentiert auf der Basis von Zahlen der Volkszählung<br />

2000 und den aktuellen Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) die Raum- und Wohnsituation<br />

der Schweiz der letzten Jahre.<br />

«WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040» von 2004 zeigt basierend auf den BFS-Szenarien von<br />

2002, welche sich nur unwesentlich von denjenigen von 2000 unterscheiden, Wohnungsmarkt-<br />

Szenarien bis 2040.<br />

«EFICAS» von 2007 zeigt auf der Basis von u.A. den verschiedenen Szenarien des BFS von 2000 bis<br />

2005 langfristige Perspektiven im Schweizer Immobilienmarkt.<br />

Danach werden die Folgerungen aus diesen und weiteren Studien für die Schweiz gezogen.<br />

Der Kanton Zürich, mit der MS-Region Knonaueramt und der Kanton und die MS-Region Schaffhausen<br />

werden portraitiert und auch hier werden die Folgerungen für diese Gebiete gezogen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 25 -


2.2 WOHNIMMOBILIEN SCHWEIZ IM JAHR 2000 (2005)<br />

2.2.1 RAUMGLIEDERUNG<br />

Quelle: BFS / Wüest&Partner<br />

Die Schweiz ist in 106 MS-Regionen aufgeteilt (Bundesamt für Statistik BFS, «Mobilité spatiale»-<br />

Modell) Detailliert werden hier innerhalb der Marktregion 1 die Regionen 4 (Knonaueramt) und 50<br />

(Schaffhausen) betrachtet.<br />

Die Immobilienberatungs-Firma Wüest&Partner fasst die MS-Regionen in 8 Marktregionen,<br />

sogenannten «Monitoring-Regionen» zusammen.<br />

2.2.2 GEMEINDETYPEN<br />

Quelle: BFS<br />

Das Bundesamt für Statistik BFS hat 22 verschiedene Gemeindetypen definiert. Sie sind hier zu 9<br />

Haupttypen aggregiert. In einigen Studien werden auch 11 Gemeindetypen verwendet. Im Laufe der<br />

Segregation werden sich noch einige Gemeindestrukturen verändern.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 26 -


2.2.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN<br />

88.6% aller Gebäude mit Wohnzweck befinden sich im Jahr 2000 in privatem Besitz.<br />

Der hohe Anteil wird zu einem wesentlichen Teil durch die Einfamilienhäuser (56.2% aller Gebäude)<br />

beeinflusst. Er reduziert sich deshalb bei den Wohnungen auf 73.3%.<br />

75.4% aller Mietwohnungen sind in privatem Besitz.<br />

5.3% der Einfamilienhäuser wird von Mietern bewohnt.<br />

Markant ist der Aufschwung des Stockwerkeigentums STWE. 11.2% aller Wohngebäude werden<br />

2000 im Stockwerkeigentum genutzt. 52% der 561'618 Einheiten (2005: 887'157 = Zunahme von<br />

60% in 5Jahren) werden von ihren Eigentümern selber als Erstwohnung bewohnt, 23% sind vermietet<br />

und 20% dienen als Zweitwohnung.<br />

GEBÄUDEARTEN:<br />

Einfamilienhäuser: reine Wohngebäude mit einer Wohneinheit.<br />

Zweifamilienhäuser: reine Wohngebäude mit zwei Wohneinheiten<br />

Mehrfamilienhäuser: reine Wohngebäude mit drei und mehr Wohneinheiten<br />

Andere Wohngebäude sind Gebäude, die hauptsächlich Wohnzwecken dienen.<br />

Sonstige Gebäude: dazu gehören ausschliesslich für Kollektivhaushalte bestimmte Gebäude (Hotels, Spitäler, Klöster,<br />

usw.) sowie Gebäude, die hauptsächlich anderen als Wohnzwecken dienen, wie Fabriken, Verwaltungsbauten, Schulen<br />

usw., unter der Bedingung, dass diese bewohnt sind oder mindestens über eine zeitweise oder nicht bewohnte<br />

Wohnung verfügen.<br />

Notunterkünfte bilden eine separate Kategorie und sind nicht Bestandteil des gesamten Gebäudebestandes. Sie<br />

werden nur erhoben, wenn sie bewohnt sind.<br />

GEBÄUDE SCHWEIZ 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UGebäudeart<br />

Gebäude total 1'462'167 100,0 1'540'517 100.0 78'350 5.4<br />

Wohngebäude 1'377'552 94,2<br />

Reine Wohngebäude 1'179'278 80,7<br />

STWE 163'058 11.2<br />

Einfamilienhäuser 821'719 56,2 880'899 57.2 59'180 7.2<br />

Zweifamilienhäuser 129'760 8,9<br />

Mehrfamilienhäuser 227'799 15,6<br />

Andere Wohngebäude 198'274 13,6<br />

Sonstige Gebäude 84'615 5,8<br />

UGeschosszahl<br />

1 Geschoss 121'625 8,3<br />

2 Geschosse 680'151 46,5<br />

3-4 Geschosse 590'661 40,4<br />

5-6 Geschosse 55'704 3,8<br />

7-9 Geschosse 11'748 0,8<br />

10+ Geschosse 2'278 0,2<br />

UBauperiode<br />

Gebäude total 1'462'167 100,0<br />

Vor 1919 erbaut 327'555 22,4<br />

Zwischen 1919 - 1945 erbaut 192'565 13,2<br />

Zwischen 1946 - 1960 erbaut 192'754 13,2<br />

Zwischen 1961 - 1970 erbaut 173'324 11,9<br />

Zwischen 1971 - 1980 erbaut 195'495 13,4<br />

Zwischen 1981 - 1990 erbaut 204'000 14,0<br />

Zwischen 1991 - 1995 erbaut 80'270 5,5<br />

Zwischen 1996 - 2000 erbaut 96'204 6,6<br />

UEigentümertyp<br />

Gebäude total 1'462'167 100.0<br />

Privatperson(en) 1'295'190 88,6<br />

Bau- oder Immobiliengesellschaft 20'643 1,4<br />

Wohnbaugenossenschaft 26'112 1,8<br />

Versicherung 11'924 0,8<br />

Immobilienfonds 4'752 0,3<br />

Personalvorsorgeeinrichtung 18'996 1,3<br />

Andere Stiftung 7'870 0,5<br />

Verein 5'225 0,4<br />

Gemeinde, Kanton, Bund 32'108 2,2<br />

Anderer Eigentümertyp 39'347 2,7 Quelle: BFS<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 27 -


BODENNUTZUNG DER SCHWEIZ 2005<br />

Landwirtschaftliche Flächen 15'251 Km2 36.9%<br />

Wald 12'716 Km2 30.8%<br />

Unproduktive Fläche 10'526 Km2 25.5%<br />

Siedlungsflächen 2'791 Km2 6.8%<br />

Total 41'284 Km2 100% Quelle:BFS<br />

NUTZFLÄCHEN 2005<br />

Einfamilienhäuser EFH 154 Mio. m2 17%<br />

Eigentumswohnungen STWE 118 Mio. m2 13%<br />

Mietwohnungen 181 Mio. m2 20%<br />

Büro 45 Mio. m2 5%<br />

Verkauf 27 Mio. m2 3%<br />

Hotel 18 Mio. m2 2%<br />

Industrie 154 Mio. m2 17%<br />

Landwirtschaft 72 Mio. m2 8%<br />

Infrastruktur 136 Mio. m2 15%<br />

Total BGF 905 Mio. m2 100% Quelle: Wüest&Partner<br />

BAUWERK SCHWEIZ IN FRANKEN 2005<br />

Wohnen<br />

Total 3'740'000 Einheiten ~1'400 Mia. CHF<br />

Mietwohnungen 1'973'000 Wohnungen ~480 Mia. CHF<br />

Eigentumswohnungen 887'000 STWE ~370 Mia. CHF<br />

Einfamilienhäuser 880'000 EFH ~550 Mia. CHF<br />

Geschäftsflächen<br />

Total 236.5 Mio. m2 BGF ~400 Mia. CHF<br />

Büroflächen 48.0 Mio. m2 BGF ~150 Mia. CHF<br />

Verkaufsflächen 30.1 Mio. m2 BGF ~80 Mia. CHF<br />

Lagerflächen 100.0 Mio. m2 BGF ~10 Mia. CHF<br />

Industrieflächen 148.1Mio. m2 BGF ~160 Mia. CHF<br />

Zum Vergleich: Jährliche Bauinvestitionen (inkl. Tiefbau) 40 Mia. CHF<br />

Jährlicher Verbrauch private Haushalte 260 Mia. CHF Quelle: Wüest&Partner<br />

TRANSAKTIONEN IN DER SCHWEIZ 2005<br />

EFH/STWE MFH Geschäftsliegensch. Wechsel in Miet-WHG<br />

Handänderungen >50'000 ~2'500 ~2'500 >300’000<br />

Freihandtransaktionen ~50% ~25% ~25% Quelle: Wüest&Partner<br />

Quelle: BFS<br />

Bauperioden<br />

Mietwohnungen und<br />

Eigentümerwohnungen<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 28 -


Quelle: BFS<br />

Quelle: BFS<br />

Quelle: BFS<br />

Neu erstellte Wohnungen<br />

und Leerstandsquote<br />

Bewohnertyp aller<br />

Wohnungen im Jahr 2000<br />

Erstwohnungsbestand nach<br />

Besitzverhältnis und<br />

Haushalttyp im Jahr 2000<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 29 -


WOHNUNGEN SCHWEIZ 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UBelegungsart<br />

Wohnungen total 3’569181 100.0 3'740'284 100.0 171'103 4.8<br />

EFH 821'719 23.0 880'899 23.6 59'180 7.2<br />

STWE 561'618 15.7 887'157 23.7 325'539 60.0<br />

Dauernd bewohnt 3'027'829 84.8<br />

Zweitwohnungen 419'819 11.8<br />

Nicht bewohnt 121'533 3.4<br />

Wohneigentumsquote 1'047'447 34.6<br />

Mietwohnungen 1'929'448 54.0 1’972’711 52.7 43'263 2.2<br />

Leerwohnungsziffer 1.49 0.99<br />

Bewohner pro Wohnung 2.3<br />

Wohnfläche pro Person m2 44<br />

UEigentümertyp<br />

Wohnungen total 3'569'181 100,0 3'740'284<br />

Privatpersonen 2'617'011 73,3<br />

Bau- oder Immobiliengesellschaft 132'024 3,7<br />

Wohnbaugenossenschaft 161'945 4,5<br />

Versicherung 118'584 3,3<br />

Immobilienfonds 58'306 1,6<br />

Personalvorsorgeeinrichtung 181'743 5,1<br />

Andere Stiftung 44'365 1,2<br />

Verein 15'141 0,4<br />

Gemeinde, Kanton, Bund 84'088 2,4<br />

Anderer Eigentümertyp 155'974 4,4<br />

UEigentümer von Mietwohnungen<br />

Mietwohnungen 1'929'448 100.0 1'972’711<br />

Privatpersonen 1'107'854 57.4<br />

Wohnbaugenossenschaften 152'731 7.9<br />

Institutionelle Anleger:<br />

Bau-und Immobiliengesellschaften 109'607 5.7<br />

Immobilienfonds 51'084 2.6<br />

Versicherungen 106'419 5.5<br />

Pensionskassen 161'841 8.4<br />

Gemeinden/Bund/Kantone 66'210 3.4<br />

Andere Eigentümer 173'699 9.0<br />

U<br />

U<br />

UZimmer<br />

Wohnungen total 3'569'181 100,0 3'740'284 100.0 171'103 4.8<br />

1 Zimmer 241'239 6,8 243’256 6.5 2'017 0.8<br />

2 Zimmer 502'636 14,1 511’155 13.7 8'519 1.7<br />

3 Zimmer 976'211 27,4 1'001’274 26.8 25'063 2.6<br />

4 Zimmer 959'666 26,9 1'017’552 27.2 57'886 6.0<br />

5 Zimmer 524'787 14,7 573’956 15.3 49'169 9.4<br />

6 und mehr Zimmer 364'642 10,2 386’494 10.3 21'852 6.0<br />

UFlächenklasse<br />

Mit Angabe der Fläche (in m2) 2'937'802 100,0<br />

unter 20 12'677 0,4<br />

20-29 60'824 2,1<br />

30-39 105'190 3,6<br />

40-49 141'531 4,8<br />

50-59 225'033 7,7<br />

60-69 313'871 10,7<br />

70-79 343'491 11,7<br />

80-99 617'944 21,0<br />

100-119 375'193 12,8<br />

120-139 259'777 8,8<br />

140-159 175'725 6,0<br />

160-179 98'075 3,3<br />

180 und mehr 208'471 7,1 Quelle: BFS<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 30 -


Zweitwohnungen verzeichnen ein starkes Wachstum. Sie können in drei verschiedene Typen<br />

unterteilt werden:<br />

Ferienwohnungen<br />

Wochenendhäuser<br />

Stadtwohnungen<br />

Zahlen zu diesen unterschiedlichen Kategorien bestehen nicht.<br />

Von den 419'819 Zweitwohnungen im Jahr 2000 sind 15.7% im Stockwerkeigentum STWE.<br />

Quelle: BFS<br />

2.2.4 WEITERGEHENDE PUBLIKATIONEN<br />

Zweitwohnungen und<br />

Gesamtwohnungsbestand nach<br />

Gemeindetypen im Jahr 2000<br />

«Wohnen 2000» 2005 Detailauswertung der Gebäude- und Wohnungserhebung BWO/BFS<br />

«Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt» Juli 2007 von Graf/Jans/Sager Studie im Auftrag des BWO<br />

«Immo-Monitoring» von Wüest&Partner erscheint halbjährlich<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 31 -


2.3 STUDIE SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ<br />

2.3.1 HERAUSGEBER UND VERFASSER<br />

2.3.2 INHALT<br />

Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)<br />

2006<br />

Band 78 Schriftenreihe Wohnungswesen<br />

Diese Studie zeigt den gegenwärtigen Stand des Siedlungs- und Wohnungswesens in der Schweiz vor<br />

dem Hintergrund der kulturellen und politischen Eigenart des Landes. Sie ist die aktualisierte Ausgabe<br />

einer Reihe von Publikationen welche bereits 1978, 1988 und 1996 zum gleichen Thema erschienen.<br />

Die Studie ist in 3 Kapitel gegliedert:<br />

RAUMENTWICKLUNG<br />

WOHNUNGSWESEN<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong>N<br />

2.3.3 RAUMENTWICKLUNG<br />

Kultureller und politischer Hintergrund<br />

Die Schweiz ist ein dicht besiedelter Kleinstaat, das besiedelbare Gebiet beschränkt sich auf 31% der<br />

Gesamtfläche von knapp 4.1 Mio. Hektaren. Das schweizerische Mittelland gehört zu den am stärksten<br />

besiedelten Räumen Europas.<br />

4 Landessprachen, ein Nebeneinander verschiedener Glaubensrichtungen, direkte Demokratie und<br />

Föderalismus prägen das kulturelle, politische und auch wirtschaftliche Bild der Schweiz.<br />

Siedlungsstruktur<br />

Das Bevölkerungswachstum der Schweiz betrug in den letzten 10 Jahren jährlich 0.5%. Die<br />

Wachstumsrate ist eine der höchsten in Europa. 21% der knapp 7.5 Mio. Einwohner sind Ausländer.<br />

Durchschnittlich beansprucht heute jede Person 397 m2 (127 m2 für den Verkehr und 112 m2 für das<br />

Wohnen). Jede Sekunde wird ein zusätzlicher m2 für Siedlungszwecke aufgewendet. Die<br />

Siedlugsfläche wächst wesentlich stärker als die Bevölkerung. Gründe sind die wachsende Zahl der<br />

Haushalte, der steigende Wohnflächenbedarf pro Person und die sehr flächenintensiven Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser.<br />

Unter «Fokus: Bauen ausserhalb der Bauzone» wird hier auch kurz auf die Problematik der Trennung in<br />

Bau- und Nichtbaugebiete eingegangen.<br />

Die Verstädterung ist ein weltweit zu beobachtender Prozess. In der Schweiz leben heute 73% in<br />

städtischen Gebieten oder deren Agglomerationen.<br />

Eine funktionale und soziale Entmischung findet statt, die räumliche Trennung von Wohnen, Arbeiten<br />

und Freizeit verstärkt sich.<br />

Im Zeichen der der Metropolisierung haben sich die Räume Zürich, Basel und Genf/Lausanne zu<br />

bedeutenden Wirtschaftszentren der Schweiz entwickelt.<br />

Ungleichheiten zwischen Stadt und Land sind heute durch fliessende Übergänge und funktionale<br />

Verflechtungen geprägt.<br />

Die Nutzungsreserven in den Bauzonen betragen heute 27% der Bauzonen oder rund 60'000<br />

Hektaren. 73% der 220'000 sind bereits weitgehend überbaut.<br />

Unter «Fokus: Brachliegende Schweiz Umnutzung von Industriearealen» werden hier die<br />

Möglichkeiten und Problematiken der Umnutzung der durch das Verschwinden ganzer<br />

Industriezweige brachliegender Areale in Wohnraum aufgezeigt.<br />

Die wachsende Mobilität ist ein Hauptfaktor der räumlichen Entwicklung.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 32 -


Raumordnung<br />

Raumplanung, Baurecht, Natur- und Heimatschutz und Umweltschutz sind für das Siedlungswesen<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Die föderalistisch organisierte Raumplanung ist durch einen hoch entwickelten Gemeindföderalismus<br />

geprägt.<br />

Die politische Debatte über ein neues Raumordnungskonzept ist im Gange. Die Raumentwicklung soll<br />

nachhaltig sein.<br />

Der Raumentwicklungsbericht 2005 formuliert 4 mögliche Szenarien die mögliche zukünftige<br />

Zustände repräsentieren: «Eine Schweiz der Metropolen», «Zersiedelung Niedergang der Städte»,<br />

«Eine polyzentrische urbane Schweiz» und «Eine Schweiz der Regionen».<br />

Das Ziel ist eine dynamische und solidarische Schweiz. Das Raumkonzept «Dynamisches Städtenetz»<br />

möchte eine Schweiz, die auf den Zusammenhalt und die Weitsicht ihrer Bürger sowie die Vitalität<br />

ihrer Wirtschaft bauen und gleichzeitig für eine ausgewogene Verteilung des Wohlstands auf alle<br />

Landesteile sorgt.<br />

2.3.4 WOHNUNGSWESEN<br />

Wohnraumversorgung<br />

Der Gebäude- und Wohnungsbestand betrug im Jahr 2000 1,3 Mio. bewohnte Gebäude (822'000 EFH)<br />

mit 3,6 Mio. Wohnungen in denen 6.8 Mio. Personen lebten. Pro Person stehen 44 m2 Wohnfläche zur<br />

Verfügung. Die Wohneigentumsquote hat sich auf 35% erhöht.<br />

Fast 90% der Wohngebäude und knapp drei Viertel der Wohnungen sind im Eigentum von Privaten.<br />

35% der Wohnungen waren 2000 im Eigentum ihrer Bewohner. Rund 65% der Wohnungen (1,9 Mio.<br />

Einheiten) werden als Mietwohnungen genutzt. Sie sind mehrheitlich im Eigentum von Privaten.<br />

Die durchschnittliche Grösse der Mietwohnungen beträgt 3,3 Zimmer, diejenige der<br />

Eigentümerwohnungen 5 Zimmer. Fast zwei Drittel der Mietwohnungen bestehen aus Drei- und<br />

Vierzimmerwohnungen, ein Viertel verfügt über ein oder zwei Zimmer. Nur gerade jede achte<br />

Mietwohnung hat fünf und mehr Zimmer.<br />

Anders bei den Eigentümerwohnungen: Hier weist mehr als die Hälfte fünf und mehr Zimmer auf, und<br />

lediglich jede zwanzigste ist eine Ein- oder Zweizimmerwohnung.<br />

Zwar hat sich die Zahl der Mietwohnungen mit fünf und mehr Zimmern in den letzten zehn Jahren<br />

stark erhöht. Insgesamt stieg die Zahl der Grosswohnungen mit über 120m2 Fläche bei den<br />

Mietwohnungen aber weniger stark an als bei den Eigentümerwohnungen.<br />

Über die Hälfte der Mietwohnungen hat eine Wohnfläche zwischen 60 und 100m2 und nur jede fünfte<br />

hat mehr als 100m2.<br />

Bei den Eigentümerwohnungen sind drei Viertel grösser als 100m2, wogegen der Anteil an<br />

Kleinwohnungen verschwindend klein ist.<br />

Die Ausstattung der Wohnungen in der Schweiz ist sehr gut. Gerade mal 9% der Wohnungen haben<br />

keine zentrale Wärmeversorgung und etwas mehr als 1% sind ohne Warmwasser. Dieser hohe<br />

Standard hat zur Folge, dass knapp die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in der Schweiz auf die<br />

Wärme- und Warmwasserversorgung der Wohnungen entfällt. Heizöl stellt mit Abstand noch immer<br />

den wichtigsten Energieträger dar. Fast zwei Drittel der Erstwohnungen werden mit Öl beheizt, ein<br />

Fünftel mit Gas. Der restliche Energiebedarf wird durch Holz, Elektrizität und Wärmepumpen sowie<br />

durch Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung gedeckt.<br />

Der schweizerische Wohnungsbestand besteht mehrheitlich aus Altbauwohnungen. Rund 30% aller<br />

Wohnungen wurden vor 1945 erstellt und weitere 30% sind mehr als dreissig Jahre alt. In den<br />

städtischen Kerngebieten ist der Anteil alter Objekte noch wesentlich höher. Dort dominieren Zwei-<br />

und Dreizimmereinheiten mit Grundrissen und Ausstattungen, die den aktuellen Bedürfnissen häufig<br />

nicht<br />

mehr entsprechen. Die Unterschiede zwischen Miet- und Eigentümerwohnungen sind bezüglich<br />

Bauperiode beträchtlich.<br />

Eigentümerwohnungen sind mehrheitlich erst nach 1970 erstellt worden.<br />

2000 lag die Durchschnittsmiete in der Schweiz bei 1'059 Franken und die m2-Miete bei 13 Franken im<br />

Monat.<br />

2,2 Personen leben durchschnittlich in einer Wohnung. 36% leben in Ein- 28% in Zweipersonenhaushalten.<br />

Pro Person stehen 44 m2 (Mieter 39 m2/Eigentümer 50 m2) zur Verfügung.<br />

Der Wohnungsmarkt entwickelt sich nach der Krise in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre wieder<br />

positiv. Ab 2003 hat die Produktion von Wohnungen wieder einen Aufwärtstrend.<br />

Die Versorgungsunterschiede werden künftig grösser werden. Die hohen Wohnkosten werden für<br />

Haushalte mit geringem Einkommen immer problematischer werden, sie werden immer mehr an<br />

schlechtere Standorte ausweichen müssen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 33 -


Gesellschaftliche Herausforderung<br />

Die Alterung der Gesellschaft und die kulturelle Vielfalt werden hier als die grössten<br />

Herausforderungen dargestellt.<br />

Bei der Entwicklung der Haushalte zeichnen sich Veränderungen weg von der Kernfamilie und der<br />

typischen Kleinfamilie zu anderen Formen des Zusammenlebens ab.<br />

Die Informationstechnologie IT hat unser Leben und Umfeld stark verändert. Das wird sich auf unser<br />

Wohnwesen in Form von flexibleren, offeneren Grundrissen auswirken.<br />

Wohnungspolitik<br />

Das umstrittene Mietrecht, die Wohnbauförderung, die Entwicklung der gemeinnützigen Bauträger<br />

(Wohnbaugenossenschaften) und Anreize für energetische Massnahmen (Minergie) werden<br />

entscheidende Faktoren für die weitere Entwicklung des Wohnungswesens sein.<br />

2.3.5 <strong>PERSPEKTIVE</strong>N<br />

Ziele für Raumplanung und Wohnungspolitik<br />

Die Schweiz hat 1992 die Agenda 21 und die Erklärung von Rio unterschrieben und sich damit<br />

verpflichtet, eine Politik der nachhaltigen Entwicklung zu definieren und umzusetzen. Eines der 10<br />

Handlungsfelder eines Strategiepapiers des Bundesrates ist der Raum- und Siedlungspolitik<br />

gewidmet.<br />

Handlungsfeld Raum- und Siedlungsentwicklung<br />

In den Neunzigerjahren entfielen drei Viertel des Gebäudezuwachses auf Einfamilienhäuser. Entstehen<br />

neue Wohnquartiere auf der grünen Wiese, müssen diese erschlossen und mit den Zentren und weiter<br />

wegrückenden Erholungsgebieten verbunden werden. Die Verkehrsfläche nimmt zu und immer<br />

breitere Kreise der Bevölkerung werden durch das wachsende Verkehrsaufkommen in ihrem<br />

Wohlbefinden und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.<br />

Die Raumplanung braucht neue Rezepte, um den Zielkonflikt zwischen dem individuellen Bedürfnis<br />

nach mehr Wohnfläche und dem übergeordneten Interesse einer haushälterischen Bodennutzung zu<br />

entschärfen Zur Diskussion stehen beispielsweise Abgaben zur Förderung eines verdichteten<br />

Wohnens bzw. Zertifikate zur Begrenzung des Bodenverbrauchs. Die Wohnungspolitik kann ihrerseits<br />

in diesem Handlungsfeld einen Beitrag leisten, indem sie ihre Förderung auf die<br />

Wohnungserneuerung konzentriert und bei Neubauten ausschliesslich bodensparende<br />

Siedlungsformen unterstützt.<br />

Handlungsfeld Gesellschaftliche Kohäsion<br />

Der durchschnittlich gute Versorgungsgrad deckt sich mit der Einschätzung einer Mehrheit der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner, die laut Befragungen mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind.<br />

Dennoch bestehen in materieller und räumlicher Hinsicht beträchtliche Ungleichheiten. Vorab<br />

ausländische Haushalte müssen sich mit deutlich weniger Fläche zufrieden geben als die einheimischen.<br />

Die Wohnkostenbelastungen sind sehr unterschiedlich und stellen für die unteren<br />

Einkommensschichten häufig ein Problem dar. Eine wichtige Aufgabe der Wohnungspolitik ist es, der<br />

ungleichen Teilhabe am Gut "Wohnen" und der zunehmenden räumlichen Segregation entgegenzuwirken.<br />

Eine gute Wohnqualität ist neben der gesellschaftlichen Stabilität auch ein zunehmend wichtiger<br />

Faktor im internationalen Standortwettbewerb.<br />

Das aktuelle Wohnraumförderungsgesetz enthält die geeigneten Instrumente, um diese Herausforderung<br />

zu bewältigen. Sie sind auf den gemeinnützigen Wohnungssektor ausgerichtet und<br />

bewirken, dass langfristig preisgünstige Wohnungen von guter Qualität erstellt oder erneuert werden.<br />

Handlungsfeld Umwelt und natürliche Ressourcen<br />

Die meisten Menschen verbringen bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen, wobei die Wohnung mit<br />

Abstand der häufigste Aufenthaltsort ist. Umso wichtiger ist, dass Wohnräume über ein angenehmes,<br />

schadstofffreies Raumklima verfügen. Die Wahl geeigneter Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände<br />

sowie das Lüftungsverhalten er Bewohnerschaft tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.<br />

Die Energiefrage wird je länger je mehr im Zentrum stehen. Zurzeit konsumiert jede in der Schweiz<br />

lebende Person für ihre Tätigkeiten eine Energieleistung von ca. 6000 Watt. Die Vision der 2000-Watt-<br />

Gesellschaft geht davon aus, dass künftig nur noch etwa ein Drittel der heute verbrauchten<br />

Energiemenge zur Verfügung stehen wird und davon drei Viertel (1500 W/Kopf) durch erneuerbare<br />

Energiequellen abgedeckt werden müssen. Der Bau- und Wohnbereich kann zu dieser Zielvorgabe<br />

einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Es ist zu hoffen, dass sich diese möglichst auf freiwilliger Basis einstellen werden und von<br />

einschneidenden Lenkungsmassnahmen abgesehen werden kann.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 34 -


2.4 STUDIE WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040<br />

2.4.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />

2.4.2 INHALT<br />

Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)<br />

und Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)<br />

2004<br />

Daniel Hornung, Hornung Wirtschafts- und Sozialstudien, Bern<br />

Der Autor berechnet auf der Basis der BFS-Szenarien AR-00-2002 (Trend) und BR-00-2002<br />

(positive Dynamik) und den Prognoseannahmen der Entwicklung der Gesamtbevölkerung, der<br />

Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsinhaberquote und der Entwicklung der<br />

(altersspezifischen) Wohnungsbelegung jeweils zwei Varianten, eine tiefere Variante A und eine<br />

höhere Variante B.<br />

Die Studie ist in drei Kapitel gegliedert:<br />

1. DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN<br />

2. ZWEITWOHNUNGEN<br />

3. GESAMTSCHAU<br />

Sämtliche hier abgebildeten Tabellen sind dieser Studie entnommen. Quellen: Bundesamt für Statistik; Berechnungen HORNUNG Wirtschafts- und<br />

Sozialstudien.<br />

2.4.3 KAPITEL 1: DAUERND BEWOHNTE WOHNUNGEN<br />

Als die zwei bestimmenden Faktoren (Determinanten) der Erstwohnungsnachfrage werden die<br />

demografische Entwicklung einerseits und die Wirtschaftsentwicklung andererseits bestimmt.<br />

Wohnungsinhaberquoten und Einkommenselastizität sind gemäss Hornung weitere Determinanten.<br />

Für die Prognoseannahmen sind die folgenden Faktoren relevant:<br />

Entwicklung der Gesamtbevölkerung<br />

Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsinhaberquote<br />

Entwicklung der (altersspezifischen) Wohnungsbelegung<br />

Als Basis dienen:<br />

Für Variante A: BFS-Szenario AR-00-2002 (Trend)<br />

Für Variante B: BFS-Szenario BR-00-2002 (positive Dynamik)<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 35 -


Wohnungsbedarf<br />

Variante A: bis <strong>2030</strong> 415'000 neue Wohnungen<br />

Variante B: bis <strong>2030</strong> 600'000 neue Wohnungen<br />

Flächenbeanspruchung<br />

Variante A: bis <strong>2030</strong> 55 Mio. m2 mehr<br />

Variante B: bis <strong>2030</strong> 77 Mio. m2 mehr<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 36 -


Wohnungsfreisetzung durch den demografischen Alterungsprozess<br />

Bereits 2005 werden jährlich über 30'000 Wohnungen durch den demografischen Altersprozess<br />

freigesetzt. Die Zahl wird sich nach <strong>2030</strong> auf über 50'000 Wohnungen/Jahr erhöhen.<br />

Bedarf an Wohnraum für Betagte<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass auch künftig 19 Prozent der Hochbetagten in einer stationären<br />

Alterseinrichtung wohnen, wird sich die Zahl der entsprechenden Plätze bis zum Jahr 2040 von<br />

derzeit rund 55'000 auf 108'000 (Variante A) bis 122'000 (Variante B) im Jahr 2040 mehr als<br />

verdoppeln. Damit müssten jedes Jahr 1'330 bis 1'660 neue Heimplätze geschaffen werden (vier Mal<br />

mehr als in der 1990er-Jahre).<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 37 -


Miete und Eigentum, Einfamilienhäuser<br />

Eigentumsanteile:<br />

Bei beiden Prognosevarianten wird sich die globale Eigentümerquote (Anzahl Eigentümer am Total<br />

aller Wohnungsinhaber) von 34.6% im Jahr 2000 auf über 39% im Jahr 2040 erhöhen.<br />

Einfamilienhäuser:<br />

Vom Gesamtbestand an Wohnungen waren im Jahr 2000 23% frei stehende oder verdichtet angeordnete<br />

EFH (Jahr 1990: 22%) (7.3% in Zweifamilienhäusern).<br />

Vom Total der von den Eigentümern selbst bewohnten Wohnungen befanden sich im Jahr 2000 57%<br />

in EFH (9.3 Prozent in Zweifamilienhäusern).<br />

Bei gleich bleibendem Anteil EFH am Total des Wohneigentums wie im Jahr 2000 (57%) werden im<br />

Jahr 2040 schweizweit bei Variante A 770'000 EFH und bei Variante B 830'000 EFH im Eigentum<br />

nachgefragt werden. Gegenüber dem Bestand im Jahr 2000 (597'259 Einheiten) entspricht dies einer<br />

-233'000 Einheiten oder 4'300 bis 5'800 Einheiten durchschnittlich<br />

pro Jahr. Wie in anderen Segmenten des Wohnungsmarktes zeichnet sich damit auch bei den selbst<br />

bewohnten EFH eine deutliche Abschwächung der Nachfrage ab. Im Vergleich zum vergangenen<br />

Jahrzehnt (rund 10'000 zusätzliche selbst bewohnte EFH pro Jahr zwischen 1990 und 2000) macht die<br />

künftige Nachfrage nur noch 40 bis 60% aus.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 38 -


Wohnungsnachfrage und Flächenbeanspruchung nach Raumtypen<br />

Definition der Raumtypen:<br />

Hier werden 11 Raumtypen verwendet. Sie basieren grundsätzlich auf den 22 Gemeindetypen des<br />

BFS.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 39 -


2.4.4 KAPITEL 2: ZWEITWOHNUNGEN<br />

Zweitwohnungen können in drei verschiedene Typen unterteilt werden:<br />

Ferienwohnungen<br />

Wochenendhäuser<br />

Stadtwohnungen<br />

Zahlen zu diesen unterschiedlichen Kategorien bestehen nicht.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 40 -


2.4.5 KAPITEL 3: GESAMTSCHAU<br />

2.4.6 KAPITEL 3.2 WAS PASSIERT; …<br />

Wenn Zinsen und Hypothekarzinsen in der Schweiz massiv ansteigen würden, würden die Mietzinse<br />

massiv steigen oder die enge Koppelung zwischen Hypothekarzins und Mietzins würde in einer<br />

Mietrechtsrevision aufgehoben und es würde ein Rückgang der Nachfrage nach Wohneigentum<br />

speziell EFH erfolgen.<br />

- und Prestige-Objekt werden?<br />

Qualitativ in jeder Beziehung hochwertige Häuser oder Wohnungen in guten Lagen mit einem hohen<br />

sozialen Status würden im Preis markant ansteigen.<br />

Der Druck auf bisher unüberbautes Bauland in guten Lagen würde grösser.<br />

Die Nachfrage nach Objekten in periurbanen Gemeinden von Gross- und Mittelzentren und in nichtstädtischen<br />

Wegpendlergemeinden würde verstärkt.<br />

Die Nachfrage nach Wohneigentum mit hohem Ausbaustandart und an privilegierten Lagen würde<br />

steigen.<br />

Bei den stagnierenden oder rückgängigen Einkommen würde eine verminderte Nachfrage nach<br />

Mietwohnungen geringere Erträge für die Eigentümer bringen. Dadurch würde im Unterhalt gespart<br />

tandes.<br />

Der Wohneigentumsmarkt wäre vor allem in schlechteren Lagen betroffen und auch hier würde die<br />

Gefahr des mangelnden Gebäudeunterhaltes zunehmen.<br />

Der Flächenbedarf pro Person würde weiter zunehmen. Der Flächenbedarf in Arbeitszonen würde<br />

zurückgehen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 41 -


2.5 STUDIE EFICAS<br />

2.5.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />

2.5.2 INHALT<br />

Pensimo Management AG, Zürich<br />

2007<br />

Ecoplan&Fahrländer Partner<br />

Die Studie widmet sich aus der Sicht der Pensimo-Gruppe, einer Gruppe von Immobilien-<br />

Anlagestiftungen mit Schwerpunkt Mietwohnungsmarkt, nach einer Beschreibung des Kontexts den<br />

Themen:<br />

KURZFASSUNG<br />

TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM UEBERBLICK<br />

TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN<br />

2.5.3 KURZFASSUNG<br />

Ausgangslage: Demographischer Wandel<br />

Die Pensimo Management AG geht für die kommenden Jahre und Jahrzehnte von einem grundlegenden<br />

demographischen und strukturellen Wandel der Schweizer Gesellschaft aus. Im Rahmen der<br />

Analyse werden deshalb die wesentlichen Faktoren dieser sich mittel- und langfristig abzeichnenden<br />

Transformation beschrieben und deren regionale Auswirkungen auf die Immobilienmärkte untersucht.<br />

Im Vordergrund der Betrachtungen stehen die Nachfrageentwicklung nach Mietwohnungen<br />

und die Darstellung von langfristigen Perspektiven.<br />

Einflussfaktoren und zentrale Trends<br />

Der Wohn- oder Standortentscheid von Haushalten beziehungsweise von Unternehmen lässt sich in<br />

mehrere räumliche Teilentscheide gliedern. Die handelnden Akteure (Marktteilnehmer) bewerten dabei<br />

in der Regel «top down» folgende Entscheidungskomponenten:<br />

Region (Wahl der Grossregion oder Metropolitanregion, zum Beispiel das Pendlereinzugsgebiet von<br />

Basel);<br />

Makrolage eines Objekts (Lage innerhalb einer Region, zum Beispiel städtisch oder ländlich);<br />

Mikrolage eines Objekts (Lage innerhalb einer Gemeinde/Ortschaft);<br />

Merkmale von Liegenschaften (Nutzung, Grösse, räumliche Aufteilung usw.).<br />

Eine detaillierte Analyse der Einflussfaktoren zeigt, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen in Zukunft<br />

durch drei zentrale Faktoren dominiert wird, welche regional sehr unterschiedlich ausfallen:<br />

Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerungsentwicklung widerspiegelt primär die Entwicklung der<br />

Geburten- und Sterblichkeitsrate sowie die internationalen und vor allem auch interne Migrationsströme.<br />

Die Altersstruktur der Gesellschaft und die Haushaltsstruktur hängen massgeblich von der<br />

Art und Weise der Bevölkerungsentwicklung ab und beeinflussen ihrerseits die Nachfrage nach Wohnraum.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 42 -


Wirtschaftliche Prosperität: Die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Nachfrage beziehungsweise<br />

den Bedarf nach Wohnflächen über die Zinsentwicklung, Einkommensverteilung sowie Einkommens-<br />

und Vermögenssteuern. Die frei verfügbaren Einkommen haben überdies einen weiteren<br />

Effekt auf die Nachfrage nach der Art der Wohnungsfläche: Je höher das Einkommen, desto mehr<br />

Wohnfläche wird in der Regel nachgefragt, wobei diesbezüglich im Sinne eines abnehmen-den<br />

Grenznutzens ab einer gewissen Fläche ein «Plafond» erreicht wird. Andererseits wird ab einer gewissen<br />

Einkommenshöhe tendenziell mehr Wohneigentum als Mietfläche nachgefragt.<br />

Nachfragepräferenzen: Nachfragepräferenzen beeinflussen nicht nur die Wahl des generellen<br />

Standorts, das heisst die Wahl der Region und der Makrolage (zum Beispiel städtische oder ländliche<br />

Gemeinde innerhalb einer Region), sondern sie bestimmen in Abhängigkeit von anderen Einflussfaktoren<br />

wie dem Einkommen die Nachfrage nach der Mikrolage und den Merkmalen von Liegenschaften.<br />

Selbstverständlich wirken sich andere Einflussfaktoren wie beispielsweise die Verkehrsinfrastruktur<br />

ebenfalls auf die Nachfrage aus. Allerdings sind die Verkehrsinfrastruktur beziehungsweise die Anbindung<br />

an regionale und überregionale Zentren als «Standardfaktoren» einzustufen. Sie wirken nicht als<br />

primäre Entscheidungsfaktoren, sondern müssen quasi von vornherein erfüllt sein.<br />

Auf der Angebotsseite existieren ebenfalls wichtige Einflussfaktoren. Diese betreffen oftmals die<br />

Rahmenbedingungen und werden auf nationaler (zum Beispiel Mietrecht) oder kantonaler Ebene<br />

(zum Beispiel Richtpläne in der Raumplanung) festgelegt. Der Spielraum für regionale oder lokale<br />

Ausprägungen dieser Einflussfaktoren ist somitb egrenzt, wobei es im Einzelfall, zum Beispiel bei Umzonungen,<br />

durchaus kommunale Unterschiede geben kann. Nachfolgend sind die wichtigsten Einflussfaktoren<br />

auf der Angebotsseite genannt.<br />

Staatliche Regulierungen beeinflussen das generelle Verhalten der Anbieter im Markt. So kann zum<br />

Beispiel eine Veränderung in der kantonalen Richtplanung oder eine Umzonung zur Folge haben, dass<br />

eine Gemeinde oder eine Parzelle für Käufer oder Verkäufer (von Bauland) mehr oder weniger attraktiv<br />

werden. Die natürlichen Ressourcen üben einen grundlegenden Einfluss auf das Angebot an Wohnflächen<br />

beziehungsweise Geschäftsflächen aus. An erster Stelle sind dabei die Baulandreserven und die<br />

damit verbundenen Bodenpreise zu nennen. Weiter zu berücksichtigen sind beispielsweise auch die<br />

Auswirkungen der Energiepreise auf die Angebotsseite oder sich verändernde Energietechnologien<br />

und bautechnische Standards, die im Markt zum Einsatz kommen (oder nicht).<br />

In verstärktem Masse als früher ist zu erwarten, dass sich die Entwicklung der Vorsorgesysteme<br />

bedingt durch die demographische Alterung auf den Immobilienmarkt auswirken wird. Die Vorsorgeeinrichtungen<br />

reagieren im Rahmen ihrer Vermögensallokation mit spezifischen Portfoliostrategien<br />

auf die Alterung der Bevölkerung und investieren beziehungsweise desinvestieren verschiedene Vermögensbestände<br />

je nach Situation und Erfordernissen der Rentenbezüger. Die wirtschaftliche Prosperität<br />

beeinflusst das Angebot von Wohn- sowie Geschäftsflächen in hohem Masse. Insbesondere die<br />

Zinsentwicklung und damit alternative Investitionsmöglichkeiten bestimmen beispielsweise für Anleger<br />

die Attraktivität von Immobilien.<br />

Aus der Analyse der Einflussfaktoren lassen sich vier zentrale Entwicklungstrends, die den Immobilienmarkt<br />

in Zukunft prägen werden, herauskristallisieren:<br />

Die Wohnungsnachfrage von älteren Menschen und deren Bedürfnisse werden zentrale Determinanten<br />

für den Immobilienmarkt.<br />

Im Zuge einer verstärkten gesellschaftlichen Individualisierung differenzieren sich auch die<br />

Lebensstile und Wohnbedürfnisse; der Wohnflächenbedarf pro Kopf nimmt vorderhand<br />

weiter zu.<br />

Von Binnenwanderung und Wirtschaftswachstum profitieren nicht nur die Agglomerationen<br />

der Städte, sondern auch eher sub- und periurbane Standorte im Umland von Gross-<br />

und Mittelzentren.<br />

Wohneigentum wird eine zunehmende Konkurrenz für den Mietwohnungsmarkt.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 43 -


Modellierung und Szenarienbildung<br />

Mit der Darstellung der vier Trends alleine lassen sich noch keine Handlungsanweisungen oder Empfehlungen<br />

ableiten. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie diese Trends die Mietwohnungsnachfrage<br />

in einzelnen Teilräumen verändern werden. Dazu wird ein umfassendes kommunales Modell, das<br />

auf vier Teilschritten basiert, erarbeitet:<br />

Im ersten Schritt werden die heutige Gesamtnachfrage (Haushalte) und das heutige Gesamtangebot<br />

(Bestand) im Immobilienmarkt in zwei separaten Teilmodulen auf Stufe Gemeinde modelliert.<br />

Im zweiten Schritt werden beide Teilmodule Gesamtnachfrage und Gesamtangebot unter Berücksichtigung<br />

von Zweitwohnungen und Leerständen verknüpft. Damit lassen sich die Modellergebnisse<br />

mit der heutigen Marktsituation vergleichen und prüfen.<br />

Im dritten Schritt wird die Entwicklung der zukünftigen Nachfrage abgeschätzt. Weil dabei Annahmen<br />

über künftige Haushaltszahlen sowie deren Präferenzen zu treffen sind, werden drei Szenarien<br />

gebildet und im Modell abgebildet:<br />

Das «Trendszenario» basiert auf moderaten Annahmen zur Entwicklung der einzelnen Einflussfaktoren.<br />

Im Alternativszenario «Prosperität» wird von einer verstärkten Partizipation der Schweiz am<br />

globalen Wirtschaftswachstum ausgegangen.<br />

Im Alternativszenario «Stagnation» wird von einem unterdurchschnittlichen Wachstum und<br />

grösseren globalen Problemen ausgegangen.<br />

Entwicklung der Nutzermärkte Modellergebnisse bis 2010<br />

Vor dem Hintergrund einer hohen Bautätigkeit und des anhaltenden Trends zum Erwerb von<br />

Wohneigentum ist zu erwarten, dass bis ins Jahr 2010 die Leerstände bei Mietwohnungen in weiten<br />

Teilen der Schweiz steigen werden. Die starke Zunahme der Nachfrage nach Wohneigentum ist dafür<br />

verantwortlich, dass teilweise auch in Gemeinden mit tendenziell steigender Einwohnerzahl die<br />

Nachfrage nach Mietwohnungen insgesamt abnimmt, obschon für kleinere Mietwohnungen auch in<br />

solchen Regionen durchaus eine Zusatznachfrage bestehen kann. Ausnahmen sind die Achse Zürich<br />

Zug Luzern, der Genferseebogen sowie die Region Freiburg. In diesen Gebieten wird die Nachfrage<br />

nach Mietwohnungen in den nächsten Jahren gemäss den Modellrechnungen generell zunehmen.<br />

Modellergebnisse bis 2040<br />

Die Ausweitung der Nachfrage wird sich weitgehend auf die bereits im Jahr 2010 attraktiven Regionen<br />

Zürich, Innerschweiz und Genferseebogen konzentrieren. Eine steigende Nachfrage ist auch in den<br />

Gemeinden rund um die Städte Basel und Freiburg sowie im Tessin zu beobachten.<br />

In den folgenden zwei Jahrzehnten bis zum Jahr 2040 ist zu erwarten, dass sich am räumlichen Muster<br />

der Mietwohnungsnachfrage nur wenig ändert, was vor allem eine Folge des sich ab 2020<br />

abschwächenden Bevölkerungswachstums ist. Die Regionen Zürich, Genfersee, Innerschweiz,<br />

Freiburg und Basel bleiben für Anbieter von Mietwohnungen weiterhin attraktiv, während die Nachfrage<br />

nach Mietwohnungen in vielen Schweizer Gemeinden das Niveau des Jahres 2005 nicht mehr<br />

erreicht.<br />

Fazit: Gewinner und Verlierer<br />

Die zukünftige Entwicklung im Immobilienmarkt wird den zentralen, urbanen Regionen zugute<br />

kommen. Die ländlichen Regionen werden an Bevölkerung verlieren, während der urbane Raum<br />

weiterhin für interregionale Migrationsströme attraktiv bleibt. Aufgrund der Modellergebnisse ist zu<br />

erwarten, dass sich die Nachfrage nach Mietwohnungen auf die sich ausdehnenden<br />

Metropolitanregionen konzentrieren wird. Diese Regionen weisen vergleichsweise günstige<br />

Entwicklungspotenziale auf (Clustereffekte, Arbeitsplatzangebot, Kulturangebot usw.).<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 44 -


Entwicklung der Transaktionsmärkte<br />

Die Analyse der zukünftigen Entwicklungen auf den Transaktionsmärkten basiert auf der<br />

Plausibilisierung des zu erwartenden Investorenverhaltens. Insgesamt sind keine grossen<br />

Veränderungen auf den Transaktionsmärkten absehbar. Auf diesen Märkten ist auch in Zukunft mit<br />

einer intakten Nachfrage nach Immobilien zu rechnen:<br />

Im Eigentümersegment der Privatpersonen war in den vergangenen Jahren nur wenig Bewegung<br />

zu beobachten. Es kann davon ausgegangen werden, dass private Eigentümer auch künftig in<br />

Immobilien investieren werden.<br />

Im Segment der institutionellen Anleger gibt es mehrere Gründe, weshalb kaum eine massive<br />

«Desinvestitionswelle» zu erwarten ist:<br />

Ein grosser Teil der Immobilienfonds und Anlagestiftungen ist heute de facto geschlossen, da es nur<br />

wenige geeignete Investitionsmöglichkeiten gibt.<br />

Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger werden auch künftig in substanzielle<br />

Volumen investieren.<br />

Mit der zu erwartenden Aufhebung der «Lex Koller» (? hua) wird die Anlageklasse Wohnimmobilien<br />

künftig auch für Anleger aus dem Ausland geöffnet.<br />

Ausblick<br />

Die Modellergebnisse zeigen, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen vorerst weiter zunehmen<br />

wird, dass in der Entwicklung jedoch grosse regionale Unterschiede bestehen. Wie sollen sich also die<br />

Anlageorganisationen unter diesen Voraussetzungen künftig positionieren?<br />

Der verstärkte Trend zu Wohneigentum, der unter anderem das zahlungskräftige Mietersegment<br />

schmälert, unterstreicht die Wichtigkeit, auf die unterschiedlichen Wohnbedürfnisse der diversen<br />

Nachfragersegmente einzugehen.<br />

Unter der Prämisse steigender Energiepreise erscheint es opportun, bereits heute eine verstärkte<br />

Positionierung in Richtung eines ökologisch nachhaltigen Gebäudeportfolios zu prüfen.<br />

Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Schlussfolgerungen wird sich auch die eigentliche<br />

Investitionstätigkeit, das Portfolio-Management und die Bewirtschaftung von Immobilien einem<br />

Wandel unterziehen müssen.<br />

Die Vermarktung von Wohnraum wird sich mit der Vermarktung von anderen komplexen<br />

Dienstleistungen oder langlebigen Konsumgütern messen müssen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 45 -


2.5.4 TEIL I / IMMOBILIENMARKT IM ÜBERBLICK<br />

Diese Studie ist ausserordentlich komplex. Alles Wesentliche wurde bereits in der Kurzfassung<br />

behandelt. Als einer der vier zentralen Entwicklungstrends kristallisierte sich «Die<br />

Wohnungsnachfrage von älteren Menschen und deren Bedürfnisse werden zentrale Determinanten<br />

für den Immobilienmarkt» heraus.<br />

Da das Thema «Wohnen im Alter» auch einer der Schwerpunkte meiner Arbeit ist, gehe ich hier ein<br />

wenig detaillierter auf diesen Punkt in dieser Studie ein. Bezug genommen wird auch auf die<br />

Publikation «Traditionelles und neues Wohnen im Alter» von François Höpflinger aus dem Jahre 2004.<br />

Die Studie kommt zum Schluss dass ältere Menschen in Zukunft vermehrt Wert auf ruhige Wohnlagen<br />

mit einem guten Anschluss an das Verkehrsnetz legen. Kleinstwohnungen werden nicht mehr gefragt<br />

sein. Vielmehr besteht der Wunsch nach grösseren Wohnungen (je nach finanzieller Situation) welche<br />

altersgerecht (Hindernisfrei) sein und über eine gute Infrastruktur verfügen müssen. Viele ältere<br />

Menschen ziehen es bei einem Umzug vor, in der vertrauten Umgebung zu verbleiben.<br />

2.5.5 TEIL II / TRENDS UND SZENARIEN<br />

Auch hier wurde alles Wesentliche bereits in der Kurzfassung thematisiert.<br />

Interessant ist hier das Resultat der Modellrechnung Schweiz 2000-2040 gemäss dem Szenario<br />

«Trend»:<br />

2000 2010 2020 <strong>2030</strong> 2040<br />

Bevölkerung 7'204'000 7'650'000 7'983'000 8'135'00 8'155'000<br />

Haushalte 3'028'000 3'341'000 3'612'000 3'715'000 3'758’000<br />

davon in Mietwohnungen 1'980'000 1'978'000 2'030'000 2'021'000 2'007’000<br />

davon mit Wohneigentum 1'048'000 1'363'000 1'582'000 1'694'000 1'751’000<br />

Wohneigentumsquote 34.6% 40.8% 43.8% 45.6% 46.6%<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 46 -


2.6 FOLGERUNGEN FÜR DIE SCHWEIZ<br />

2.6.1 BEKANNTE FAKTOREN<br />

Alterung der Bevölkerung<br />

Die Menschen werden immer älter und sie bleiben länger gesund. Daraus entstehen neue<br />

Wohnbedürfnisse. Die Nachfrage nach speziellen Wohnräumen mit einem gezielten<br />

Dienstleistungsangebot wird sich verstärken. Private und institutionelle Investoren werden sich mit<br />

zunehmendem Interesse diesem Thema zuwenden.<br />

Viele ältere Leute sind heute sehr solvent. Gleichzeitig wird die Mittelschicht immer kleiner.<br />

Gesellschaftliche Schere<br />

Die Gefahr der gesellschaftlichen Schere (einige Reiche werden immer reicher, die Ärmeren werden<br />

immer mehr und ärmer) zeichnet sich schon seit längerer Zeit ab.<br />

Räumliche Segregation<br />

Heute leben bereits über 75% der Schweizer Bevölkerung in Städten und Agglomerationen. Die<br />

räumliche Entwicklung wird geprägt durch Wachstumsregionen und Gebieten die mit<br />

überdurchschnittlicher Abwanderung kämpfen. Stadtnahe Ortschaften in den ersten und zweiten<br />

Agglomerationsgürteln mit guter Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen werden in der Nachfrage nach<br />

Wohnraum verstärkt attraktiv bleiben. Attraktive Wohnlagen werden in der Nachfrage steigen. Abseits<br />

gelegene Wohnlagen verlieren weiter an Nachfrage.<br />

Professionalisierung der Immobilien-Wirtschaft<br />

Es wird in Zukunft für Bauherren und Investoren immer wichtiger werden dass sie ihr Angebot<br />

qualitativ und preislich differenziert als marktfähige Produkte anbieten können. Es ist auch eine<br />

deutliche Professionalisierung in der Immobilien-Branche auszumachen welche auch den immer<br />

komplexer werdenden Anforderungen im Dienstleistungsbereich gerecht werden.<br />

Immobilien ein Teil der Kapitalmärkte<br />

In den letzten 10 Jahren wurden Immobilien immer mehr ein Bestandteil der Kapitalmärkte und es hat<br />

auch eine Internationalisierung der Immobilienmärkte eingesetzt. Schweizer Immobilien sind für<br />

finanzkräftige ausländische Investoren von hoher Attraktivität.<br />

Vermehrtes Wohneigentum<br />

Wohneigentum wird eine verstärkte Konkurrenz für die Ersteller von Wohneigentum bleiben. Wer es<br />

sich leisten kann, kauft eine Wohnung oder ein Haus, wenn möglich «im Grünen». Es sind aber auch<br />

Trends für eine «Reurbanisierung» der Städte erkennbar. Jüngere Familien und auch ältere Leute<br />

mieten sich wieder in der Stadt eine Wohnung.<br />

Bauliche Trends<br />

Hindernisfreies Bauen, energiesparend (Minergie/Minergie P) und flexiblere Grundriss-und<br />

Nutzungsgestaltung werden das Bauwesen in Zukunft prägen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 47 -


2.6.2 DAS WIRD SICH WEISEN<br />

Migration<br />

Ob die Schweiz den Bevölkerungsrückgang mit einer verstärkten Migration kompensieren können<br />

wird ist fraglich. Die traditionellen Immigrationsländer sind ihrerseits auch von einem generellen<br />

Rückgang der Bevölkerung betroffen. Die Frage, ob und wie weit sich qualifizierte Arbeitskräfte aus<br />

sich bevölkerungsmässig stark entwickelnden Ländern wie Indien in der Schweiz integrieren lassen<br />

bleibt offen.<br />

Wirtschaftliche Situation der Schweiz<br />

Die weitere Annäherung und die Zusammenarbeit mit der EU, die Entwicklung im asiatischen Raum,<br />

das Erstarken der ehemaligen Grossmacht Russland, wie entwickelt sich die USA? Hier sind viele<br />

Fragen offen.<br />

Raumplanungsmassnahmen<br />

Die Raumplanung wird gefordert sein, gilt es doch die «Zersiedelung der Landschaft» zu stoppen.<br />

Dies betrifft vor allem den Bau von Einfamilienhäusern in vorwiegend ländlichen Gebieten.<br />

Werden neue Raumplanungsmassnahmen entstehen, werden sie greifen?<br />

2.6.3 FAZIT<br />

Nicht alle Faktoren lassen sich mit Bestimmtheit voraussagen. Die Komplexität des Themas<br />

erschweren es die Bedeutung der massgebenden Indikatoren richtig einzuschätzen. Sie sind in ihrer<br />

Bedeutung auch vom zeitlichen Wandel und den damit verbundenen Veränderungen abhängig.<br />

Für die Immobilien-Entwicklung bedingt das ein ständiges und aufmerksames Beobachten der<br />

laufenden Entwicklungen in der Demografie, Migration, Politik, Wirtschaft (Energie) und<br />

Umwelt (Klima).<br />

Die jeweils neu gewonnen Erkenntnisse müssen mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht auf die<br />

spezifischen Bedingungen der zu bearbeitenden Projekte adaptiert, verwertet und umgesetzt<br />

werden.<br />

Altersstruktur verändert Wohnungsnachfrage<br />

Quelle: BFS / UBS<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 48 -


2.7 KANTON ZÜRICH<br />

2.7.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON ZÜRICH<br />

GEBÄUDE KANTON ZÜRICH 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UGebäudeart<br />

Wohngebäude total 186’851 100,0 . 100.0 . .<br />

Einfamilienhäuser 101’629 54.4 109’302 . . .<br />

Zweifamilienhäuser 10’885 5.8<br />

Mehrfamilienhäuser 47’661 25.5<br />

Übrige Wohngebäude 26’676 14.3<br />

UBauperiode<br />

Gebäude total 186’851 100,0<br />

Vor 1947 erbaut 64’406 34.5<br />

1947 - 1960 erbaut 27'204 14.6<br />

1961 - 1970 erbaut 20’734 11.1<br />

1971 - 1980 erbaut 25’206 13,5<br />

1981 - 1990 erbaut 23’836 12.8<br />

Nach 1990 erbaut 25'465 13.6<br />

UEigentum<br />

Gebäude total 186’851 100.0<br />

Einzelperson(en) 135’832 72.7<br />

Gebäude im STWE 17'812 9.5<br />

Bau- oder Immobiliengesellschaft 3’844 2.1<br />

Bau- und Immobiliengenossenschaft 11’170 6.0<br />

Andere Gesellschaften 12'387 6.6<br />

Andere Stiftung, Verein 1’709 0,9<br />

Gemeinde, Kanton, Bund 4’097 2,2<br />

UWohnungsanzah Ul<br />

Gebäude total 186'851 100.0<br />

1 Wohnung 112'609 60.3<br />

2 Wohnungen 15'000 8.0<br />

3 Wohnungen 8'952 4.8<br />

4 Wohnungen 6'893 3.7<br />

5-9 Wohnungen 32'394 17.3<br />

10 Wohnungen u.m. 11'003 5.9 Quelle: BFS<br />

WOHNUNGEN KANTON ZÜRICH 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UBelegungsart<br />

Wohnungen total 598’929 100.0 633'697 100 34'768 5.8<br />

EFH 101’629 17.0 109'302 17.2 7'673 7.6<br />

STWE . 15.7 . 16.9 . .<br />

Dauernd bewohnt 553’003 92.3<br />

Zweitwohnungen 33’861 5.7<br />

Nicht bewohnt 12’065 2.0<br />

Wohneigentumsquote 24.8<br />

Mietwohnungen<br />

Leerwohnungsziffer 0.71 0,69<br />

UHauseigentum<br />

Wohnungen total 553’003 100,0<br />

Privatpersonen 351’703 63.3<br />

Bau- oder Immobiliengesellschaft 17’079 3,1<br />

Wohnbaugenossenschaft 57’415 10.4<br />

Stiftung, Verein 45'448 8.2<br />

Öffentliche Hand 18'940 3.4<br />

Anderer (vorwiegend AG’s) 62’418 11.3<br />

UZimmer<br />

Wohnungen total 598’929 100,0 633’697 100.0 35’767 6.0<br />

1 Zimmer 45’549 7.6 45’632 7.2 83 0.2<br />

2 Zimmer 85’108 14.2 87’806 13.9 2’698 3.2<br />

3 Zimmer 176’099 29.4 182’522 28.8 6’423 3.6<br />

4 Zimmer 160’041 26.7 172’921 27.3 12’880 8.0<br />

5 Zimmer 82’137 13.7 91’499 14.4 9'362 11.4<br />

6 und mehr Zimmer 49’995 8.3 53’316 8.4 3'321 6.6<br />

Quelle: statistik.zh<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 49 -


2.7.2 METROPOLITANREGION ZÜRICH<br />

2.7.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON ZÜRICH<br />

Der Wirtschaftsraum Zürich zählt heute rund 3,6 Mio. Einwohner. Knapp die Hälfte lebt in den<br />

Agglomerationsräumen der Metropolitanregion Zürich. Die Bevölkerungsdynamik konzentriert sich<br />

auf die Kantone Zürich, Schwyz, Zug und Aargau. Dies im Gegensatz z.B. zum Kanton Schaffhausen.<br />

Auch hier findet eine verstärkte räumliche Segregation statt. Stadtnahe Ortschaften in den ersten und<br />

zweiten Agglomerationsgürteln mit guter Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen werden in der Nachfrage<br />

nach Wohnraum verstärkt attraktiv bleiben. Attraktive Wohnlagen werden in der Nachfrage steigen.<br />

Abseits gelegene Wohnlagen verlieren weiter an Nachfrage.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 50 -


2.7.3 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KNONAUERAMT<br />

WOHNUNGEN KNONAUERAMT 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UBelegungsart<br />

Wohnungen total 17’459 100.0 18’963 100 1'504 8.6<br />

EFH 6’557 37.6 7’088 37.4 531 8.1<br />

Leerwohnungsziffer 0.78 1.35<br />

UZimmer<br />

Wohnungen total 17’459 100,0 18’963 100.0 2’504 14.3<br />

1 Zimmer 476 2.7 480 2.5 4 0.8<br />

2 Zimmer 1’574 9.0 1’625 8.6 51 3.2<br />

3 Zimmer 3’515 20.1 3’667 19.3 152 4.3<br />

4 Zimmer 5’068 29.0 5’532 29.2 464 9.2<br />

5 Zimmer 4’118 23.6 4’550 24.0 432 10.5<br />

6 und mehr Zimmer 2’708 15.5 3’109 16.4 401 14.8<br />

Quelle: statistk.zh<br />

2.7.4 MS-REGION KNONAUERAMT<br />

Quelle: Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt ZPK<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 51 -


2.7.5 FOLGERUNGEN FÜR DAS KNONAUERAMT<br />

Hier stellt sich primär die Frage wieweit sich der Siedlungsdruck nach der Eröffnung des<br />

Uetlibergtunnels 2008 und der A4 2010 auf die einzelnen Gemeinden auswirken wird. Die<br />

Pendlerregion wird in ihrer Lage zwischen den Wirtschaftszentren Zürich und Zug zweifellos an<br />

Attraktivität gewinnen. Der Zuzug von Familien, vorzugsweise in Einfamilienhäuser, wird sich<br />

vorderhand auch dank der vergleichsmässig günstigen Immobilienpreisen noch verstärken.<br />

Mittelfristig wird die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen den Markt prägen. Ältere Leute<br />

möchten ihre gewohnte Umgebung (Dorf)nicht mehr verlassen und werden immer mehr die<br />

Forderung nach geeignetem Wohnraum in ihren Gemeinden stellen. Hier sind nebst privaten<br />

Investoren auch die regionalen und kommunalen Behörden gefordert.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 52 -


2.8 KANTON UND MS-REGION SCHAFFHAUSEN<br />

2.8.1 GEBÄUDE UND WOHNUNGEN IM KANTON SCHAFFHAUSEN<br />

WHG KT. SCHAFFHAUSEN 2000 % 2005 % Zunahme %<br />

UBelegungsart<br />

Wohnungen total 34’992 100.0 36’141 100 1'149 3.3<br />

EFH 8’365 23.9 8719 24.1 354 4.2<br />

Wohneigentumsquote 39.1<br />

Leerwohnungsziffer 3.19 1.39<br />

UZimmer<br />

Wohnungen total 35’060 100,0 36’141 100.0 1'081 3.1<br />

1 Zimmer 1’173 3.3<br />

2 Zimmer 3’359 9.6<br />

3 Zimmer 9’318 26.6<br />

4 Zimmer 10’737 30.6<br />

5 Zimmer 6’147 17.5<br />

6 und mehr Zimmer 4’326 12.3<br />

Quelle: BFS<br />

2.8.2 MS-REGION SCHAFFHAUSEN<br />

Quelle: statistik.zh<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 53 -


2.8.3 FOLGERUNGEN FÜR DEN KANTON SCHAFFHAUSEN<br />

Die Wirtschafts- und Standortsförderung des Kantons Schaffhausen hat dank Steuervorteilen für<br />

Firmen in letzter Zeit einigen Erfolg verzeichnen können. In den nächsten Jahren wird die<br />

Verkehrssituation noch verbessert werden müssen (Bahn und A4).<br />

Trotzdem wird die Situation, vor allem der dezentral gelegenen, ländlichen Gemeinden schwieriger<br />

werden. Momentan ziehen noch junge Familien wegen der günstigen Landpreise in diese<br />

Gemeinden. Sie können sich ein EFH leisten und die Kinder können in einem gepflegten,<br />

konservativen Umfeld aufwachsen. Der Kanton Schaffhausen hat aber bereits heute eine der grössten<br />

Überalterungsraten der Schweiz. Die demografische Entwicklung und das mässige Interesse an der<br />

Integration ausländischer Zuzüger lassen die Zukunftsperspektiven nicht allzu rosig aussehen.<br />

Wieweit sich die notwendigen Gemeindefusionen von Klein- und Kleinstgemeinden auf die<br />

Finanzlage und die nicht sonderlich attraktive Steuersituation dieser Gemeinden auswirken wird, ist<br />

momentan noch nicht ersichtlich.<br />

Die Gefahr,<br />

zeichnet sich gerade in diesen Gemeinden ein kommender, grösserer Bedarf an altersgerechten<br />

Wohnungen ab.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 54 -


2.9 ANHANG<br />

2.9.1 LITERATUR<br />

WOHNEN 2000 (Detailauswertung der Gebäude-und Wohnungserhebung) Band 75 BWO/BFS 2005<br />

WOHNUNGSMARKT-SZENARIEN BIS 2040 Hornung/ARE/BWO 2004<br />

EFICAS Langfristige Perspektiven im Schweizer Immobilienmarkt Pensimo 2007<br />

SIEDLUNGSWESEN SCHWEIZ (Raumentwicklung und Wohnungswesen) Band 78 BWO/BFS 2006<br />

SIEDLUNGSSTRUKTUR IM KANTON ZÜRICH (1950-2000) Statistik.zh 2006<br />

RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT KNONAUERAMT ZPK 2007<br />

SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Fakten und Trends Credit Suisse 2007<br />

SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Regionen Credit Suisse 2007<br />

STANDORTMONITORING WIRTSCHFTSRAUM ZÜRICH Credit Suisse 2006<br />

SWISS ISSUES IMMOBILIEN Immobilienmarkt 2007 Regionen Credit Suisse 2007<br />

UBS IMMO NEWS UBS<br />

IMMO-MONITORING Wüest&Partner<br />

DIVERSE PUBLIKATIONEN HEV / SVIT<br />

DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />

2.9.2 INTERNET<br />

BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />

BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN BWO www.bwo.ch<br />

BUNDESAMT FÜR RAUMENTWICKLUNG ARE www.are.admin.ch<br />

STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />

STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 55 -


<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong><br />

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE SIGNALE FÜR DIE IMMOBILIEN-ENTWICKLUNG<br />

IM FOKUS: WOHNEN IM ALTER<br />

WOHNEN IM ALTER<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 56 -


3.1 EINLEITUNG<br />

Die erhöhte Lebenserwartung und die zunehmende Zahl gesunder und aktiver älterer<br />

Menschen führen dazu, dass wir heute immer mehr von zwei unterschiedlichen Alterskulturen<br />

ausgehen müssen. Einer Alterskultur für aktive ältere Menschen und einer für behinderte und<br />

pflegebedürftige ältere Menschen.<br />

Einen vertieften Einblick in diese Thematik bietet die folgende Publikation:<br />

«WACHSTUMSMARKT ALTER INNOVATIONEN FÜR DIE ZIELGRUPPE 50+» von Oliver Gassmann<br />

und Gerrit Reepmeyer / 2006<br />

Der zu erwartende demografische Wandel unserer Gesellschaft hat zur Folge dass auch der<br />

Wohnungsmarkt in Zukunft stärker durch die Präferenzen von älteren Menschen bestimmt wird. Die<br />

Immobilien- und Planungsbranche muss sich vermehrt mit den Problemen und Wünschen dieser sich<br />

rasch wandelnden Bevölkerungsgruppe befassen. In 20 Jahren werden die dannzumaligen Senioren<br />

nicht mehr die gleichen Lebens- und Wohngewohnheiten haben wie die jetzt lebenden älteren<br />

Menschen. Die wurden zum Teil von der Zeit vor und während dem 2. Weltkrieg, dem<br />

anschliessenden kalten Krieg und dem konjunkturellen Aufschwung geprägt.<br />

Die erste Nachkriegsgeneration wird anders altern als ihre Eltern. Diesen Generationenwandel hat<br />

man bisher eher unterschätzt. Zukunftsorientierte Wohnbauprojekte müssen auf die Generation<br />

welche durch die 68er-Bewegung, gesellschaftliche Liberalisierung und Wohlstand geprägt wurden,<br />

konzipiert werden.<br />

Die Wohnkosten sind auch im Alter ein entscheidenden wirtschaftlicher Faktor. Pflegebedürftigkeit ist<br />

der Hauptgrund für einen Wechsel in eine stationäre Alters- oder Pflegeeinrichtung. Hier sind<br />

möglichst kostengünstige Modelle gefragt.<br />

Auch das offizielle Rentenalter ist nicht mehr zeitgemäss. Obwohl sich das 3-Säulen-Prinzip bisher<br />

bewährt hat, muss die Alterssicherung flexibler auf die verschiedenen Berufsbiografien und auf die<br />

Unterschiede der männlichen und weiblichen Rentner abgestimmt werden.<br />

Die beiden nachfolgend erwähnten Publikationen «ARBEIT UND KARRIERE» und «Arbeit in der<br />

alternden Gesellschaft» geben Empfehlungen und zeigen welche Massnahmen jetzt und in Zukunft<br />

getroffen werden müssen um den Anforderungen an die sich verändernde Situation zu entsprechen.<br />

Da dieses Thema den Horizont meiner Arbeit überschreitet, werde ich hier nicht mehr weiter darauf<br />

eingehen.<br />

«ARBEIT UND KARRIERE: WIE ES NACH 50 WEITERGEHT» von Avenir Suisse / 2006<br />

«ARBEIT IN DER ALTERNDEN GESELLSCHAFT» von R. Riphahn und G. Sheldon/ ZKB / 2006<br />

Vier wesentlichen Veränderungen werden generell das zukünftige Wohnverhalten älterer Menschen<br />

bestimmen:<br />

Mehr Einpersonenhaushalte.<br />

Mehr ältere Menschen in einer Ehebeziehung.<br />

Weniger ältere Menschen welche mit oder bei ihren Kindern wohnen.<br />

Weniger komplexe Haushaltsformen. Kleine Haushalte in grösseren Wohnungen sind ein<br />

Merkmal des gestiegenen Wohlstandes.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 57 -


Als wertvolle Informationen für das Thema «Wohnen im Alter» diente mir die Publikation:<br />

«AGE REPORT 2004 TRADITIONELLES UND NEUES WOHNEN IM ALTER» von Prof. Dr. François<br />

Höpflinger / 2004/2006<br />

Dieses Werk und weitere Publikationen und Kommentare von F. Höpflinger zeigen einen detaillierten<br />

und umfassenden Bericht über die Thematik im Kontext aller möglichen relevanten Faktoren und<br />

Einflüsse.<br />

Im ersten Teil dieses Kapitels zeige ich anhand einiger relevanten Zahlen die Dimensionen und<br />

Proportionen dieses Themas auf. Ich stelle dann den Age Report mit seinen Schlüsselfakten, Aussagen<br />

und Folgerungen vor.<br />

Weiters gehe ich auf auf die verschiedenen Wohnformen im Alter und ihre Bedeutung in Zukunft ein.<br />

Die Ansprüche aus der Sicht der Gerontologie und die speziellen baulichen Erfordernisse werden<br />

betrachtet. Die generellen und spezifischen Anforderungen an die Projektentwicklung und die<br />

Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft werden definiert.<br />

Anhand von kurzen Projekt-Steckbriefen werden 3 mit dem Age Award prämierte und eine weiteres<br />

mustergültiges Objekt vorgestellt.<br />

3.2 ZAHLEN / FAKTEN / PROPORTIONEN<br />

3.2.1 SELBSTÄNDIGE / PFLEGEBEDÜRFTIGE ÄLTERE MENSCHEN 2000<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG 2000 - <strong>2030</strong><br />

2000 <strong>2030</strong><br />

Bevölkerung 100%<br />

Alter davon Pflegebedürftig*<br />

65-79 11.3% 16.7%<br />

65+ 15.4% 7.1% 24.4%<br />

80+ 4.1% 20.5% 7.7%<br />

65-69 0.9%<br />

70-74 1.8%<br />

75-79 4.3%<br />

80-84 11.1%<br />

85-89 23.6%<br />

90-94 40.4%<br />

95+ 58.3%<br />

Quelle: BFS<br />

* leben in sozio-medizinischen Einrichtungen (Alters- und Pflegeheime, Heime für Chronischkranke und Pflegebedürftige)<br />

3.2.2 PRIVAT / KOLLEKTIV WOHNEN<br />

Alter 60-69 70-79 80+<br />

Privat: Allein lebend 21% 30% 42%<br />

Privat: Paarhaushalt 65% 61% 32%<br />

Privat: 3 und mehr Personen 12% 5% 4%<br />

Kollektiv: Alters- oder Pflegeeinrichtungen 2% 4% 22%<br />

Quelle: Age Stiftung 2003<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 58 -


3.3 AGE REPORT 2004<br />

3.3.1 AUFTRAGGEBER UND VERFASSER<br />

3.3.2 INHALT<br />

Age Stiftung<br />

2004/2006<br />

Prof. Dr. François Höpflinger<br />

Der Age Report basiert auf einer<br />

60 in der deutschsprachigen Schweiz im Jahr 2003. Dabei werden Wohnsituationen analysiert und<br />

Wohnwünsche dokumentiert. Diese Publikation soll alle 5 Jahre neu erscheinen um Veränderungen in<br />

der Bedürfnislage erkennen zu können.<br />

WOHNEN IM ALTER FAKTEN UND TRENDS<br />

Weshalb Wohnen im höheren Lebensalter bedeutsamer wird<br />

1 Demografische Perspektiven mehr ältere Menschen in einer langlebigen Gesellschaft<br />

2 Altern im Wandel zum gesellschaftlichen Wandel des Alters<br />

3 Lebens- und Haushaltsformen in späteren Lebensphasen<br />

4 Wohnform und Wohnsituation älterer Menschen in Privathaushaltungen<br />

5 Wohnwünsche, Wohnprobleme und Wohnperspektiven im höheren<br />

Lebensalter<br />

6 Wohnformen im Vergleich und innovative Wohnformen im Alter<br />

Zusammenfassung<br />

Folgerungen<br />

WOHNEN IM ALTER EINDRÜCKE UND EINBLICKE<br />

Hausgemeinschaft auf gehobenem Niveau: Proaktive Hausgemeinschaft Stürlerhaus, Bern<br />

Von der Relativität des Begriffs Sicherheit: Wohnen mit Dienstleistungen, Wohnsiedlung<br />

Schöneggpark, Bern<br />

Eine Altersresidenz für alle: Zu Besuch im Altersheim Dreilinden, Rotkreuz (Gemeinde Risch)<br />

Umsorgt bis die Lebensflamme erlischt: Frauen und Männer in der Pflegewohngruppe «Am Bach»,<br />

Zürich<br />

Vier Generationen unter einem Dach: Proaktive Hausgemeinschaft mit Frauensolidarität,<br />

Genossenschaft Hestia Aarau<br />

SERVICE-TEIL / UMFRAGE DER AGE STIFTUNG «WOHNEN IM ALTER 2003» / LITERATUR<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 59 -


3.3.3 KURZFASSUNG<br />

Es gibt im Alter keine Wohnform, die für Alle gleichermassen ideal ist.<br />

Pflegebedürftigkeit ist im hohen Lebensalter nicht selten. Dies gilt vor allem für die über 80-jährigen<br />

Menschen, und gegenwärtig kann in der Schweiz von 110'000 bis 126'000 pflegebedürftigen älteren<br />

Menschen - die nicht mehr selbständig haushalten können - ausgegangen werden.<br />

Heute geplante innovative Wohnprojekte - wie sie die Age Stiftung unterstützt - helfen mit, die<br />

Zukunft des Alters und auch die Zukunft einer demographisch alternden Gesellschaft positiv zu<br />

gestalten.<br />

Im Durchschnitt geben Rentnerhaushalte um die 23% ihrer Haushaltsausgaben für das Wohnen aus,<br />

und um die 17% der älteren Mieter und Mieterinnen klagen über zu hohe Mietkosten.<br />

Die im Rahmen der Wohnumfrage 2003 der Age Stiftung befragten Heimbewohner und<br />

Heimbewohnerinnen wiesen insgesamt keineswegs eine geringere Wohnzufriedenheit auf als<br />

gleichaltrige zuhause lebende Menschen.<br />

Kleine Haushalte sind ein Merkmal der Wohlstandssteigerung, weil damit mehr ältere Menschen die<br />

Möglichkeit geniessen, ihr Alltagsleben auch im höheren Lebensalter selbständig zu gestalten.<br />

Die Wohneigentumsquote der älteren Generation hat sich namentlich in den 1990er Jahren deutlich<br />

erhöht. Aber auch eine Zweitwohnung ist speziell bei jüngeren Rentnern keineswegs eine Ausnahme,<br />

und mehr ältere Menschen als früher pendeln zwischen zwei Wohnorten.<br />

Die hohe Wohndauer vieler älterer Menschen hat gleichzeitig Vor- wie Nachteile. Von Vorteil sind<br />

Vertrautheit und oft günstige Mieten. Von Nachteil sind fehlende Wohnanpassungen bei<br />

Behinderungen, und je vertrauter die Wohnung ist, desto schwerwiegender wird ein gesundheitlich<br />

bedingter Wohnwechsel.<br />

Der Wohnstandard einer grossen Mehrheit älterer Menschen kann als gut bis sehr gut eingeschätzt<br />

werden, und er ist in den letzten Jahrzehnten angestiegen.<br />

Für eine beträchtliche Minderheit älterer Menschen ist weniger die Wohnung als die unmittelbare<br />

Wohnumgebung ein Problem. Innovative Wohnprojekte müssen deshalb namentlich in städtischen<br />

Gebieten auch auf eine Verbesserung der Wohnumgebung zielen.<br />

Wer seine Wohnung selbst besitzt, ist zufriedener als wer eine Wohnung mietet.<br />

Bei den befragten Heimbewohnern erweist sich, dass Frauen hier zufriedener sind als Männer. Die<br />

grösste Wohnzufriedenheit im Heim zeigt sich bei verwitweten Frauen, wogegen verheiratete<br />

Heimbewohner eine geringere Wohnzufriedenheit aufweisen.<br />

Eine kostengünstige Wohnung wird von älteren Menschen mit geringerem Einkommen und tiefem<br />

Bildungsstatus hoch gewichtet. Eine ruhige Wohnung wird wiederum von allen sozialen Gruppen<br />

stark betont, unabhängig von der Lärmbelastung. Gut jede fünfte ältere Person erlebt allerdings<br />

zwischen dem Wunsch nach ruhigem Wohnen und tatsächlicher Lärmbelastung eine klare<br />

Diskrepanz.<br />

Fast ein Fünftel der Befragten lebt nach eigenen Angaben zu weit von ihren Kindern entfernt.<br />

Die Rollstuhlgängigkeit einer Wohnung ist für die meisten älteren Menschen (noch) kein Thema.<br />

Ein Zusammenleben mit anderen Menschen ist ein Wohnwert, der gegenwärtig ebenfalls eine geringe<br />

Priorität aufweist. Ein Zusammenleben mit anderen Menschen wird noch weniger stark gewichtet als<br />

ein Zusammenleben mit Haustieren.<br />

Es liegt ein grosser Bedarf nach Wohnberatung und Vermittlung von Informationen vor.<br />

Gründliche Gedanken über einen Wohnwechsel aus Altersgründen werden primär durch<br />

gesundheitlich bedingte Einschränkungen des Alltagslebens sowie durch eine fehlende Eignung der<br />

aktuellen Wohnung bei einer Behinderung ausgelöst.<br />

Zusätzlich spielt eine schlechte subjektive Gesundheit eine Rolle, und wer unverheiratet ist, meldet<br />

sich häufiger an. Dies entspricht der Feststellung, dass unverheiratete alte Menschen häufiger in<br />

Alters- und Pflegeheimen leben als gleichaltrige Verheiratete.<br />

Für zwei Fünftel der zuhause lebenden 60-jährigen und älteren Frauen und Männer erscheint keine<br />

der vorgestellten Wohnmöglichkeiten positiv denkbar. Ein Wechsel der Wohnlage wird nur im Notfall<br />

akzeptiert. Die übrigen drei Fünftel können sich mindestens für eine Alternative erwärmen, wobei ein<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 60 -


Umzug in eine kleinere Wohnung, in eine Seniorenresidenz oder in eine Alterswohnung am<br />

häufigsten angeführt werden.<br />

Der freiwillige Wechsel in eine kleinere Wohnung wird vor allem in Betracht gezogen, wenn die<br />

aktuelle Wohnung als zu gross wahrgenommen wird. Dies ist primär bei älteren Wohneigentümern<br />

der Fall, die in einem Einfamilienhaus leben.<br />

Das Bild von Alters- und Pflegeheimen als Einrichtungen für sonst nicht lösbare Altersprobleme wird<br />

auch in der Befragung deutlich: Nur wenige erachten es als positive Wohnmöglichkeit, sondern<br />

mehrheitlich ist es eine Wohnform, die im Notfall akzeptiert werden muss.<br />

Die Wohnmöglichkeiten selbst für hilfs- und pflegebedürftige ältere Menschen beschränken sich<br />

heute kaum mehr auf die Alternative 'Daheim oder Heim'. Sie umfassen immer mehr unterschiedliche<br />

Formen eines betreuten Wohnens.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Pflegewohngruppen ist einerseits eine gute<br />

Vernetzung mit anderen ambulanten oder stationären Angeboten.<br />

In den letzten Jahren erhielt die Idee einer Alterswohngemeinschaft oder einer<br />

Altershausgemeinschaft eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit. Das Stimmungsbild der heutigen<br />

älteren Generation lässt sich aber wie folgt zusammenfassen: Gute Idee, für Andere.<br />

Auch wenn Alterswohngemeinschaften noch wenig verbreitet sind, besteht die gesellschaftliche<br />

Bedeutung dieser Wohnform darin, dass mit der Idee der Alterswohngemeinschaft ein spannendes<br />

Experimentierfeld entstanden ist, und die Idee der Alterswohngemeinschaft strahlt auf andere<br />

Wohnformen im Alter aus.<br />

Gemeinschaftliche Wohnformen haben unbestreitbar klare Vorteile. Ein häufiges Grundproblem bei<br />

vielen Projekten liegt aber darin, dass sich ältere Menschen primär für das Wohnen, jedoch weniger<br />

für die Gemeinschaft interessieren.<br />

3.3.4 FOLGERUNGEN<br />

1. Die aktuelle Lebens- und Wohnlage heutiger älterer Menschen ist aufgrund des ausgeprägten<br />

Generationenwandels sehr problematisch als Planungsgrundlage.<br />

2. Konzentration auf Klein- und Kleinsthaushalte. Mehr Einpersonenhaushalte und als Folge des Alterns<br />

der ehefreudigen Generation Paarhaushaltungen.<br />

3. Eine zentrale Aufgabe für die Zukunft wird die Vernetzung zwischen den Kleinhaushaltungen<br />

sein.<br />

4. Die Nachfrage nach Alterswohnungen und Alters- und Plegeheimplätzen wird auch von der Entwicklung<br />

der jeweiligen regionalen Wohnungsmarktentwicklung (z.B. Abbruch billigen Wohnraumes)<br />

abhängen.<br />

5. Kleine Alterswohnungen haben keine Zukunft. Die grosse Mehrheit der älteren Menschen hat einen<br />

hohen Wohnstandart.<br />

6. Immer mehr ältere Menschen sind Wohn- oder Hauseigentümer. Die Politik muss sich vermehrt<br />

mit Fragen des Wohneigentumes im hohen Lebensalter beschäftigen.<br />

7. Wohnen im Alter endet nicht an der Haustüre. Innovative Projekte müssen speziell in städtischen<br />

Gebieten auf eine Verbesserung der Wohnumgebung zielen.<br />

8. Viele Wohnungen sind nicht Behindertengerecht. Potentiell besteht ein grosser Bedarf an Vermittlung<br />

von Information zu Wohnanpassungen.<br />

9. Der Wohnwert einer stimulierenden Umwelt und Nachbarschaft ist auch in der Wohnplanung zu<br />

wenig präsent.<br />

10. Betreutes Wohnen hat einen Aufschwung erfahren. Der Gegensatz «Daheim gegen Heim» hat sich<br />

verflüchtigt. Vielfach fehlt noch der Austausch und eine bessere Vernetzung zwischen unterschiedlichen<br />

Wohnformen.<br />

11. Speziell demenzkranke ältere Menschen sind auf kleine und übersichtliche Wohneinrichtungen<br />

angewiesen. Pflegewohngruppen sind für viele Gemeinden eine sinnvolle Alternative zum zeitraubenden<br />

Bau eines Pflegeheimes.<br />

12. Alterswohngemeinschaften und Altershausgemeinschaften sind noch wenig verbreitet. Sie sind<br />

ein spannendes Experimentierfeld das auf andere Wohnformen für ältere Menschen ausstrahlt.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 61 -


3.4 VERSCHIEDENE WOHNFORMEN IM ALTER<br />

3.4.1 WOHNFORMEN – PRIVAT UND KOLLEKTIV ORGANISERT<br />

PRIVAT ORGANISIERTE WOHNFORMEN<br />

Voraussetzungen Pro Kontra/Risiko<br />

Mietwohnung Selbständigkeit Individuell, privat Einsamkeit,<br />

Eigentumswohnung Selbständigkeit,<br />

Finanzen<br />

Einfamilienhaus Selbständigkeit,<br />

Mehr-Generationen-Familie<br />

Wohnen bei den Kindern<br />

Finanzen<br />

Individuell, privat<br />

viel Gestaltungsraum<br />

Individuell, privat,<br />

Gestaltungsraum,<br />

meist viel Platz<br />

Soziale Kompetenz soziale Unterstützung und<br />

familiäre Hilfe, Anregungen<br />

Alterswohnung Selbständigkeit altersgerecht eingerichtet,<br />

KOLLEKTIV ORGANISIERTE WOHNFORMEN<br />

erhöhte Sicherheit<br />

Behinderung<br />

Einsamkeit,<br />

Behinderung<br />

Einsamkeit,<br />

Behinderung,<br />

schlechte Anbindung an<br />

an öffentl.Verkehr<br />

Konflikte möglich,<br />

eingeschränkte<br />

Autonomie<br />

keine alters<br />

mässige<br />

Durchmischung<br />

Seniorenresidenz Finanzen Infrastruktur Finanzen<br />

Alterswohngemeinschaft Soziale Kompetenz Gemeinschaftlichkeit,<br />

Solidarität<br />

Altershausgemeinschaft Soziale Kompetenz Gemeinschaftlichkeit,<br />

Solidarität<br />

Betreute Alterswohnung gute Pflegestrukturen privates Wohnen kombiniert<br />

mit Betreuung, Sicherheit<br />

Altersheim Selbständigkeit Gemeinschaft, Sicherheit,<br />

Versorgung und Betreuung<br />

Pflegeheim Pflegebedürftigkeit institutionelle Pflege,<br />

Betreuung und Sicherheit<br />

Pflegewohngruppe Pflegebedürftigkeit Pflege mit Individualität<br />

Quelle: Age Report 2004 bearbeitet<br />

und Gemeinschaftlichkeit<br />

kombiniert<br />

Privatheit<br />

eingeschränkt,<br />

Konflikte<br />

Konflikte, Auswahl<br />

der BewohnerInnen<br />

wichtig<br />

bei schwerer<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

nicht geeignet<br />

Privatheit<br />

eingeschränkt<br />

Privatheit<br />

eingeschränkt<br />

Privatheit<br />

eingeschränkt<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 62 -


3.4.2 WOHNFORMEN – TRENDS<br />

PRIVAT<br />

Wohnen wie gewohnt Bleibt der dominante Wunsch.<br />

Selbständiges Wohnen in eigenen Räumen (EFH,<br />

STWE) wie bisher, ohne Fremdversorgung.<br />

Da werden meistens bauliche Anpassungen<br />

notwendig werden.<br />

Wohnen mit Service Der wichtigste Trend.<br />

Verbindung von Wohnen mit Dienstleistungen<br />

(Spitex, privater Anbieter von Dienstleistungen)<br />

Wohnen in einer Seniorenresidenz Sehr kleines Segment.<br />

Hotelähnliche Dienstleistungen. Privatheit bleibt<br />

gewahrt.<br />

Wohnen in Hausgemeinschaften Selbstorganisierte Wohngruppen mit eigenem<br />

Wohnanteil und gemeinsamen Räumen.<br />

Wohnen in Alterswohngemeinschaft Beschränkt auf kleine individuelle Gruppen.<br />

KOLLEKTIV ORGANISIERT<br />

Wohnen in Alterszentren Öffentliche oder private Altersheime oder Alters-<br />

zentren.<br />

Wohnen in Pflegeheimen Bei erhöhter Pflegebedürftigkeit. Meist öffentlich<br />

organisiert.<br />

ALTERNATIVEN<br />

Wohnen im Ausland Veränderung des Lebensmittelpunktes.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 63 -


3.5 HINDERNISFREI BAUEN<br />

3.5.1 BAULICHE ANFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER GERONTOLOGIE<br />

Altersgerecht = hindernisfrei = behindertengerecht<br />

Als Grundlage und Basis für das hindernisfreie Bauen in der Schweiz kann die Norm SN 521 500<br />

«Behindertengerechtes Bauen» angenommen werden. Sie ist von Bund, Kantonen und Verbänden<br />

allgemein anerkannt. In Ergänzung dazu publiziert die Schweizerische Fachstelle für<br />

behindertengerechtes Bauen weitere Unterlagen. Da ist auch der Ordner Behindertengerechtes<br />

Bauen mit sämtlichen Broschüren und Merkblättern erhältlich.<br />

Besonders empfehlenswert sind:<br />

Hindernisfrei im Innenraum heisst:<br />

Norm SN 521 500 «Behindertengerechtes Bauen» mit Leitfaden<br />

Richtlinien «Wohnungsbau hindernisfrei anpassbar»<br />

Richtlinien «Hotels, Restaurants, Ferienwohnungen»<br />

Richtlinien «Strassen, Wege, Plätze»<br />

Unbehinderter Zugang zur Haus- oder Wohnungstüre<br />

Schwellenlosigkeit<br />

Nutzungsneutrale Grundrisse<br />

Rollstuhl- und rollatorgerechte Anordnung von sanitären Installationen<br />

Bodenebene Dusche<br />

Hindernisfrei im Aussenraum heisst:<br />

Ausreichende Wendeflächen, Durchgangsbreiten und Abstände<br />

Hindernisfreiheit von Wegstrecken<br />

Fussgängerinseln bei Zebrastreifen<br />

Rastmöglichkeiten in regelmässig kleinen Abständen<br />

Keine oder nur minimale Steigungen auf dem Weg zur Versorgungsinfrastruktur<br />

Versorgungsinfrastruktur in einem Umkreis von max. 250 Meter<br />

Direkte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Distanz zur nächsten Haltestelle max. 250 Meter<br />

Hindernisfrei nutzbare (Rollstuhl/Rollator) Verkehrsmittel<br />

Bei einer sorgfältigen Planung des Wohnraumes muss der Aussenraum gebührend berücksichtigt<br />

werden. Nur so kann die Wohn- und Lebensqualität gewährleitet werden.<br />

Kosten<br />

Gemäss Erkenntnissen einer Nationalfondsstudie schlagen bei Wohnbauten die Mehrkosten für<br />

hindernisfreies Bauen mit 1.5% bis 3.5% zu Buche. Generell kann gesagt werden: je grösser das<br />

Gebäude desto kleiner der prozentuale Anteil der Mehrkosten an der Bausumme.<br />

Bei nachträglichen Anpassungen bei bestehenden Bauten betragen die Kosten 4% bis 7%.<br />

Generell<br />

Altersgerecht wohnen heisst auch, dass die Würde und das Wohlbefinden der älteren Menschen<br />

gewahrt werden. soll das Ziel für möglichst viele Senioren bleiben. Dabei gilt<br />

es nebst Aspekten wie Ästhetik, Funktionalität und Ambiente der Bauwerke und der Umgebung den<br />

Ansprüchen dieser Menschen auch im sozial-psychologischen Bereich möglichst gerecht zu werden.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 64 -


3.6 PROJEKTENTWICKLUNG WOHNEN IM ALTER<br />

3.6.1 SCHLÜSSELFAKTOREN<br />

Demografische Entwicklung<br />

Wandel der Gesellschaft<br />

Weitere Entwicklung der Sozialwerke (3-Säulen-Prinzip)<br />

Erkenntnisse aus der Gerontologie<br />

3.6.2 AUFTRAGGEBER / TRÄGERSCHAFT<br />

Öffentliche Hand<br />

Privater Land/Liegenschaftsbesitzer<br />

Privater Investor<br />

Institutionelle Trägerschaft / Investor (Verein / Genossenschaft / Stiftung)<br />

3.6.3 UMFANG DER PROJEKT-ENTWICKLUNG<br />

Standortanalyse<br />

Nachfragepotential / Marktanalyse<br />

Wohn- und Dienstleistungskonzept<br />

Raum- und Flächenkonzept<br />

Investoren / Finanzkonzept<br />

Machbarkeitsstudien<br />

Koordination Verhandlungen sämtlicher relevanter Beteiligten (Bauherrschaft /<br />

Investoren / Behörden / Planer / Gerontologen / Betreiber)<br />

gen)<br />

PR-Konzept<br />

Planungs-und Projektierungsgrundlagen festlegen<br />

Planungs-und Realisierungsprozess bis Inbetriebnahme begleiten<br />

Marketingkonzept<br />

Konzept zukünftige Bewirtschaftung<br />

Evaluation zukünftige Betreiber (ideal, wenn schon bei Projektbeginn einbezo-<br />

3.6.4 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Nebst den generell für die Immobilien-Entwicklung geltenden Aspekten (Analyse/ Konzeption/<br />

Planung/ Projektmanagement/ Recht / Finanz/ Steuer / Umwelt/ Marketing/ PR/ Qualitäts-<br />

Management/ Risiko-Management/ Facility-Management/ Controlling) ist den oben im Absatz 3.6.1<br />

erwähnten Punkten besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Über 50% Prozent aller Wohngebäude in der Schweiz wurden vor 1970 erstellt. Sie genügen den<br />

zeitgemässen Ansprüchen (Energiebilanz, Hindernisfrei, etc.) oft bei weitem nicht mehr. Hier herrscht<br />

ein grosser Handlungsbedarf. Vor allem Gebäude in privatem Eigentum wurden oft, zugunsten einer<br />

bequemen Rendite, ungenügend - im Sinne einer nachhaltigen Werterhaltung gepflegt.<br />

Viele Industrie-und Gewerbebauten stammen auch aus der Zeit vor 1970, ja sogar noch aus der<br />

Gründerzeit im 19. Jahrhundert. Sie werden heute grösstenteils nicht mehr im ursprünglichen Sinne<br />

genutzt und bewirtschaftet. Auch hier liegt noch ein grosser Optimierungsbedarf.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 65 -


3.7 PROJEKTE<br />

3.7.1 GENOSSENSCHAFT DURACHTAL MERISHAUSEN / BARGEN SH<br />

Schwerpunktthema Age Award 2003<br />

Gesucht wurden Wohnmodelle, die selbständiges Wohnen im Alter mit sozialen Kontakten, Sicherheit<br />

und Serviceleistungen kombiniert.<br />

Projekt<br />

Die Kommission, welche ein Altersleitbild konzipieren musste, stellte 1997 bei einer Umfrage bei den<br />

über 65-jährigen Einwohnern der beiden kleinen Schaffhauser Gemeinden Merishausen (650 Einwohner)<br />

und Bargen (250 Einwohner) fest, dass die meisten Leute nicht nach Schaffhausen in ein Altersheim<br />

gehen, sondern in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben möchten. Eine breit abgestützte<br />

Planungskommission mit Vertretern von Gemeinde, Spitex, Pro Senectute und Altersgruppe über 60<br />

wurde durch Fachberater aus dem Sozial-und Finanzbereich ergänzt. Im April 2000 wurde die Genossenschaft<br />

Durachtal gegründet. Nach dem Baubeginn im Oktober 2000 konnten die Wohnungen im<br />

Oktober 2001 bezogen werden.<br />

Trägerschaft<br />

Genossenschaft Durachtal, Merishausen/Bargen<br />

Wohnungen / Raumprogramm<br />

2½ Zimmer-Wohnungen 4<br />

3½ Zimmer-Wohnungen 5<br />

4½ Zimmer-Wohnungen 2<br />

Total Wohnungen 11<br />

Begegnungsraum (Café), Mehrzweckraum, Spitexstützpunkt, Pro Senectute-Stützpunkt, Pflegebad.<br />

Kellerabteile, Waschküche, Parkplätze, Garagen, Hobbyraum.<br />

Finanzierung<br />

Genossenschaftskapital (Anteilscheine und Schenkungen)<br />

Kauf des Spitexstützpunktes durch Gemeinde Merishausen<br />

Verkauf einer 3½ Zimmer-Wohnung als Anlage der Bank<br />

2 Hypotheken Regionalbank Thayngen, Filiale Merishausen<br />

Darlehen Stiftung Pro Senectute<br />

Darlehen der Gemeinde Merishausen (Dauer 3 Jahre )<br />

Bauland im Baurecht von der Gemeinde Merishausen 10 Jahre zinsfrei<br />

Total Kosten nach GU<br />

Besonderes<br />

Ohne den kompetenten und unermüdlichen Einsatz der 3 Hauptinitianten, unter ihnen auch die bereits<br />

über 20 Jahre in der Altersarbeit tätige Koordinatorin des Hauses, wäre ein solches Projekt nicht<br />

realisierbar gewesen. Umfangreiche Überzeugungsarbeit bei der - in diesen ländlichen Gemeinden -<br />

sehr konservativen, vorwiegend älteren, Bevölkerung war notwendig bis dieses Projekte eine breite<br />

Akzeptanz gefunden hatte.<br />

Hier zeigt sich auch deutlich, dass der Einbezug von Gerontologie- und weiteren Fachleuten und die<br />

ortskonforme Dimensionierung von elementarer Bedeutung für eine, in jeder Beziehung optimal<br />

funktionierende, Fortführung eines solchen Projektes sind.<br />

Neben rationellen und pragmatischen Überlegungen zeichnen letztlich auch unentgeltliches, privates<br />

Engagement und viel Herzblut für das gute Gelingen verantwortlich.<br />

Das Projekt hat mittlerweile weit über die Region hinaus eine richtungsweisende Vorbildfunktion.<br />

Quelle: Age Stiftung<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 66 -


3.7.2 WOHNÜBERBAUUNG STEINACKER ZÜRICH<br />

Schwerpunktthema Age Award 2005<br />

Für den Age Award 2005 suchte die Jury ein Wohnprojekt, das älteren Menschen ein gutes Wohnen<br />

ermöglicht, ohne dass eine spezielle Alterssiedlung dafür gebaut wird.<br />

Projekt<br />

Die Siedlung bietet Familien mit Kindern eine ebenso hohe Lebensqualität wie älteren Menschen.<br />

Integriert sind zwei Kindergärten sowie eine Pflegewohngruppe für Demenzkranke.<br />

Trägerschaft<br />

Baugenossenschaft ASIG, Zürich<br />

Wohnungen / Raumprogramm<br />

3½ Zimmer-Wohnungen 23 83- 96 m2<br />

4½ Zimmer-Wohnungen 39 104-111 m2<br />

5½ Zimmer-Wohnungen 13 127-152 m2<br />

Total Wohnungen 75<br />

5 MFH mit 75 Wohnungen (3½ bis 5½ Zimmer), 60% davon im Besitz der ASIG, 40% bei der Wohn- und<br />

Siedlungsgenossenschaft Zürich WSGZ; Doppelkindergarten, Pflegewohngruppe (8 Zimmer), Gemeinschaftsraum,<br />

76 Autoabstellplätze.<br />

Kosten<br />

Anlagekosten CHF 25,5 Mio. (CHF 2910.-/m2 HNF)<br />

Bauzeit Mai 2003 bis Oktober 2004<br />

Besonderes<br />

Ältere Menschen möchten «wohnen wie gewohnt». Obwohl die Siedlung Steinacker in sämtlichen Bereichen<br />

rollstuhlgängig und schwellenfrei ist, ist sie für unterschiedliche Generationen und Wohnformen<br />

konzipiert. Die Generationen-Durchmischung soll ein altershomogenes Ghetto verhindern.<br />

2 Kindergärten befinden sich in der Überbauung. In einem Gebäude befindet sich eine Pflegewohngruppe,<br />

die als Satellit zum Pflegezentrum Witikon in einer 8-Zimmer-Wohnung mit eigenem abgegrenztem<br />

Aussenraum betrieben wird.<br />

Sicherheitsfördernde Merkmale wie eine gute Beleuchtung und die Einsehbarkeit der Hauseingänge,<br />

eine orientierungserleichternde Farbgestaltung und ein hoher Wohnkomfort zu einem guten Preis-<br />

Leistung-Verhältnis lassen den Schluss zu dass hier nicht Gewinnoptimierung, sondern die nachhaltige<br />

Schaffung hoher Wohnqualität im Vordergrund stand.<br />

Quelle: Age Stiftung<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 67 -


3.7.3 GENOSSENSCHAFT SOLINSIEME WOHNFABRIK ST.GALLEN<br />

Schwerpunktthema Age Award 2007<br />

Wohnmodell Hausgemeinschaft. Obwohl gemeinschaftliche Wohnformen bis heute selten anzutreffen<br />

sind, wählte die Age Stiftung dieses Thema für den Age Award 2007.<br />

Projekt<br />

«Jeder für sich und doch gemeinsam», so lautet das Motto dieses Projekts. Im Jahr 2000 eröffnete sich<br />

4 Initiantinnen die nach einer «Wohnform für ein autonomes Rentenalter» gesucht hatten die Möglichkeit<br />

in der Nähe des St. Galler Stadtzentrums eine ehemalige Textilfabrik zu erwerben. 2001 gründete<br />

die Interessentengruppe die Genossenschaft Solinsieme. Vom Mai 2001 bis Juni 2002 entstanden<br />

in der ehemaligen Fabrik 17 Klein-Lofts und Gemeinschaftsräume.<br />

Trägerschaft<br />

Die Wohnungen sind im Stockwerkeigentum und<br />

die allgemeinen Teile werden durch die Genossenschaft<br />

Solinsieme getragen.<br />

Wohnungen / Raumprogramm<br />

17 Kleinlofts (1245 m2 Wohnfläche) 55-93 m2<br />

CHF 238 000.- 375 000.-<br />

Gemeinschaftsräume 222 m2 Anteil von CHF<br />

20 000 pro Wohneinheit an Gemeinschaftsräume.<br />

Mehrzweckraum (vermietet), Gemeinschaftsraum<br />

für Feste/Vorträge/Bar/Aufenthalt, zwei Ateliers,<br />

ein Gästezimmer, allgemeine Terrassen, drei Parkplätze,<br />

Veloraum, Kellerräume.<br />

Kosten<br />

0 Erwerb Liegenschaft -<br />

1 Vorbereitungsarbeiten -<br />

2 Gebäude (ohne spez. Käuferwünsche) -<br />

4 Umgebung -<br />

5 Baunebenkosten -<br />

Total Anlagekosten -<br />

Abbrucharbeiten und Bauzeit Mai 2001 bis Juni 2002<br />

Besonderes<br />

Weiter Informationen zu diesem Projekt: www.solinsieme.ch<br />

Quelle: Age Stiftung<br />

3.7.4 AGE STIFTUNG<br />

Die Age Stiftung setzt sich für gutes Wohnen im Alter ein. Ihr Wirkungsgebiet ist die deutschsprachige<br />

Schweiz.<br />

Age Award<br />

-) wird seit 2003 alle 2 Jahre zu einem Schwerpunktthema,<br />

welches der Ausschreibung des Wettbewerbes zugrunde liegt, vergeben. Der Preis beinhaltet auch<br />

die Produktion eines Filmes über das Projekt.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 68 -


3.7.5 ALTERSZENTRUM „IM GRAMPEN“ 8180 BÜLACH<br />

Projekt<br />

31 Alterswohnungen, 32 Wohneinheiten für betreutes Wohnen mit Wohngruppe für Demente<br />

Menschen, öffentliches Restaurant und allen notwendigen Serviceleistungen unter einem Dach.<br />

1998 Altersleitbild für die Stadt Bülach mit klaren Richtlinien und Forderungen. 2000 Gründung<br />

Spatenstich. Eröffnung im November 2004.<br />

Trägerschaft<br />

Die private, gemeinnützige, nicht gewinn<br />

Gemeinden Bülach, Bachenbülach, Hochfelden, den jeweiligen Kirchgemeinden, weiteren<br />

Organisationen und Privatpersonen getragen.<br />

Wohnungen / Raumprogramm<br />

1½ Zimmer-Wohnungen 9<br />

2½ Zimmer-Wohnungen 19<br />

3½ Zimmer-Wohnungen 3<br />

Total Wohnungen 31<br />

32 Wohneinheiten für betreutes Wohnen mit 1 Stationszimmer pro Geschoss.<br />

Wohngruppe für Demente Menschen im Erdgeschoss.<br />

Restaurant/Cafeteria (öffentlich), Mehrzweckräume, Serviceräume (Coiffure/Podologie), Spitex,<br />

Kellerabteile, Parkplätze, Einstellhalle, Garten als naher Erholungsbereich.<br />

Kosten<br />

0 Grundstück 4 10 -<br />

1 Vorarbeiten 315 -<br />

2 Gebäude 20 6 -<br />

3 Betriebseinrichtungen -<br />

4 Umgebung 575 -<br />

5 Baunebenkosten -<br />

6 Unvorhergesehenes -<br />

9 Ausstattung -<br />

Total Anlagekosten 29 10 -<br />

Besonderes<br />

Weiter Informationen zu diesem Projekt: www.alterszentrum-buelach.ch<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 69 -


3.8 ANHANG<br />

3.8.1 LITERATUR<br />

ALTER UND GENERATIONEN Das Leben in der Schweiz ab 50 Jahren BFS 2005<br />

WACHSTUMSMARKT ALTER Innovationen für die Zielgruppe 50+ O.Gassmann 2006<br />

ARBEIT UND KARRIERE: WIE ES NACH 50 WEITERGEHT Avenir Suisse 2006<br />

ARBEIT IN DER ALTERNDEN GESELLSCHAFT R. Riphahn / G. Sheldon ZKB 2006<br />

AGE REPORT 2004 Traditionelles und neues Wohnen im Alter F. Höpflinger 2004<br />

DIVERSE PUBLIKATIONEN UND UNTERLAGEN<br />

Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen<br />

DIVERSE ARTIKEL aus NZZ / Tages Anzeiger und weiteren Print-Medien<br />

3.8.2 INTERNET<br />

BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS www.bfs.ch<br />

BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN BWO www.bwo.ch<br />

STATISTISCHES AMT DES KANTONS ZÜRICH www.statistik.zh.ch<br />

STATISTIKEN KANTON SCHAFFHAUSEN www.sh.ch<br />

SCHWEIZERISCHE FACHSTELLE FÜR BEHINDERTENGERECHTES BAUEN www.hindernisfrei-bauen.ch<br />

SCHWEIZERISCHER VERBAND FÜR WOHNUNGSWESEN SVW www.svw.ch<br />

PRO SENECTUTE www.pro-senectute.ch<br />

SPITEX-VERBAND SCHWEIZ www.spitexch.ch<br />

AGE STIFTUNG www.age-stiftung.ch<br />

PROF. DR. FRANCOIS HÖPFLINGER www.hoepflinger.com<br />

FACHBERATUNG FÜR ALTERSGERECHTES BAUEN www.altersgerecht.info<br />

GENOSSENSCHAFT NEUES WOHNEN in der 2. Lebenshälfte www.zukunftswohnen.ch<br />

INFORMATIONSPLATTFORM FÜRS WOHNEN AB 50 www.wohnform50plus.ch<br />

GENOSSENSCHAFT FÜR NEUE WOHNFORMEN ST. GALLEN www.solinsieme.ch<br />

TERTIANUM Seniorenresidenzen www.tertianum.ch<br />

BONACASA-MODELL www.bonacasa.ch<br />

3.8.3 GLOSSAR<br />

Gerontologie<br />

Alterswissenschaft, Altersforschung. Befasst sich mit Alterungsvorgängen in allen ihren Aspekten.<br />

Geriatrie<br />

Altersheilkunde. Die Lehre der Krankheiten alter Menschen.<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 70 -


DANKSAGUNG<br />

Ich danke den Mitarbeiter/innen vom Bundesamt für Statistik BFS, vom Bundesamt für Wohnungswesen<br />

BWO, vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE und vom Statistischen Amt des Kanton Zürich<br />

und Kanton Schaffhausen für ihre sachdienlichen Hinweise und Informationen.<br />

Ich danke meinen Studienkollegen Michael Schmidlin, Michael Naumann, weiteren Teilnehmer/innen<br />

und einigen Dozenten des Vertiefungslehrganges «Immobilien-Entwicklung» für den wertvollen<br />

Austausch von Daten, Wissen und Gedanken.<br />

Ich danke meiner Frau Käthi für ihre reflektierenden Gedanken zu den behandelten Themen und für<br />

Meine besondere Anerkennung und mein besonderer Dank gilt allen Menschen welche sich, oft in<br />

unentgeltlicher, aufopferungsvoller Hingabe - mit Rat und Tat - dem Wohlbefinden unserer älteren<br />

und behinderten Mitmenschen widmen.<br />

November 2007 Hansueli Amacher<br />

<strong>PERSPEKTIVE</strong> <strong>2030</strong> - 71 -

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