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Bilanzkreis- und Fahrplanmanagement vor dem ... - VBEW

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<strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>vor</strong> <strong>dem</strong> Hintergr<strong>und</strong> des Energiewirtschaftgesetzes<br />

mit der Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV)<br />

Mit den Erkenntnissen der Veranstaltung<br />

der BNetzA vom 08.09.2005<br />

clemens.daehne@electrabel.de<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 1


Gr<strong>und</strong>lagen Recht – Marktregeln<br />

Zusammenfassung<br />

Entwicklung der Marktregeln<br />

großer<br />

Paradigmenwechsel<br />

kleiner Paradigmenwechsel<br />

im <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

VV Strom I<br />

VV Strom II<br />

VV II plus<br />

StromNZV<br />

StromNZV inkonsequente Terminologie: Netzzugang, Netznutzung, Durchleitung<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 2<br />

t


Gr<strong>und</strong>lagen Recht – Marktregeln<br />

Marktmodell nach StromNZV: Magisches „V“<br />

Betreiber von<br />

Übertragungsnetzen (ÜNB) <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV<br />

Netzanschlussvertrag<br />

nach § 18 (3) EnWG<br />

Betreiber von<br />

Elektrizitätsversorgungsnetzen<br />

EEG<br />

Netzanschlussvertrag<br />

nach § 18 (3) EnWG<br />

Netznutzungsvertrag<br />

nach § 24 <strong>und</strong><br />

§ 3 (2) StromNZV<br />

Daten in elektronischer Form<br />

§ 4 (4) StromNZV<br />

Lieferantenrahmenvertrag<br />

§ 25 StromNZV<br />

Letztverbraucher<br />

Lieferant<br />

Stromliefervertrag<br />

BKV<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vereinbarung<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Fahrpläne<br />

Was sind Fahrpläne? – siehe auch § 2 StromNZV<br />

Definition Fahrplan<br />

1. Ein Fahrplan ist eine Zeitreihe (time series)<br />

mit Leistungsmittelwerten<br />

in einem äquidistanten Zeitraster,<br />

2. die von einer Quelle zu einer Senke (nach Zählpfeilsystem) übertragen werden soll.<br />

Quelle <strong>und</strong> Senke sind <strong>Bilanzkreis</strong>e.<br />

3. Die Leistungsmittelwerte sind stets positiv.<br />

4. Jeder Fahrplan trägt eine positive Versionsnummer.<br />

5. Der Fahrplan mit der höchsten Versionsnummer ist der aktuelle Fahrplan.<br />

Hinweise<br />

Ein Fahrplan kann Teil eines Geschäftes sein<br />

Fahrpläne werden bei der Kommunikation in der Regel quittiert <strong>und</strong> besitzen damit einen<br />

Status [acknowledgement / anomaly / confirmation (intermediate / final)].<br />

Weitere Attribute können sein: Verb<strong>und</strong>austausch- [CAS (VAT)], Regelzonen-Fahrplan<br />

[CAX (RZF)], EEG-, Ausgleichs-Fahrplan, Angebot / Nachfrage, etc.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Regelzonen in Deutschland 1 / 3<br />

Definition Regelzone<br />

Eine Regelzone ist ein Gebiet, für<br />

das der bzw. die dort tätigen<br />

Übertragungsnetzbetreiber zur<br />

Gewährleistung der Systemstabilität<br />

im Netz Regelleistung <strong>vor</strong>halten,<br />

Regelenergie bereitstellen <strong>und</strong><br />

diese einheitlich gegenüber den<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />

unabhängig von der räumlichen<br />

Anordnung der <strong>Bilanzkreis</strong>e als<br />

Ausgleichsenergie verrechnen.<br />

RWE Transportnetz Strom GmbH<br />

EnBW Transportnetze AG<br />

Vattenfall Europe Transmission GmbH (VET)<br />

E.ON Netz GmbH<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Regelzonen in <strong>und</strong> um Deutschland 2 / 3<br />

CEGE-<br />

DEL<br />

Luxemburg<br />

Quelle: VDN<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Regelzonen <strong>und</strong> Regelblöcke in <strong>und</strong> um Deutschland 3 / 3<br />

Regelblock UCTE<br />

Regelblock UCTE-Nord, UCTE-Süd<br />

Regelblock Deutschland<br />

Regelzone RWE, EnBW, EON, VET<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Welche Bedeutung haben Fahrpläne für die Netzregelung?<br />

1. Primärregelung (Sek<strong>und</strong>enreserve) wird automatisch zur Frequenzhaltung<br />

regelzonenübergreifend in allen Kraftwerken, d. h. dezentral, abgerufen.<br />

2. Sek<strong>und</strong>ärregelung <strong>und</strong> Minutenreserve wird von der Systemführung innerhalb<br />

der jeweiligen Regelzone zentral abgerufen.<br />

Sek<strong>und</strong>ärreglung: Auf Basis der beim ÜNB konsolidierten Fahrpläne ermittelt der ÜNB eine<br />

Zeitreihe auch ein Fahrplan), der auf den Leistungs-Frequenz-Regler (LFR) geschaltet wird.<br />

Der LFR sichert die Einhaltung eines <strong>vor</strong>gegebenen Leistungsaustauschs unter den<br />

Verb<strong>und</strong>partnern (ÜNB). Der LFR kontrolliert ständig den Leistungsfluss an den Kuppelstellen<br />

zu den Netzen der Verb<strong>und</strong>partner <strong>und</strong> misst die aktuelle Netzfrequenz. Er vergleicht den<br />

tatsächlichen Leistungsfluss mit den vereinbarten Übergabewerten (Fahrpläne) <strong>und</strong> ermittelt so<br />

eventuelle Leistungsdefizite. Entsprechend steuert er dann den Einsatz des Regelkraftwerks,<br />

um die Primärregelung zu entlasten <strong>und</strong> die Netzfrequenz wieder an die Norm heranzuführen.<br />

Primärregelung Sek<strong>und</strong>ärregelung<br />

Minutenreserve<br />

0 30 s 15 Min t<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Welche Bedeutung haben Fahrpläne für die Netzregelung?<br />

Nutzen<br />

Netzengpässe können vom ÜNB im Voraus erkannt werden<br />

<strong>und</strong> Gegenmaßnahmen können eingeleitet werden<br />

(Redispatch, Änderungen von Kraftwerkseinsätzen)<br />

Der Einsatz von benötigter Primär-, Sek<strong>und</strong>är-, Minuten- <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>enreserve kann geplant werden.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Regelkreis 1 / 2<br />

Stellsignal<br />

~<br />

Kessel Turbine Generator Motor mech. Last<br />

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∆ f<br />

mechanisches<br />

Moment<br />

f ist<br />

f soll<br />

elektrisches<br />

Moment<br />

mechanisches<br />

Moment


Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Regelkreis 2 / 2<br />

Voraussetzung: elektrisches <strong>und</strong> mechanisches System im Leerlauf<br />

Regelung<br />

1. Mechanisches Moment erzeugt Winkeldifferenz im Motor zwischen elektromagnetischem<br />

Feldern im Rotor <strong>und</strong> Stator<br />

2. Winkeldifferenz transformiert zur Spannungsdifferenz im elektrischen System<br />

3. Spannungsdifferenz (U) induziert einen Strom (I)<br />

4. P = U * I ~ elektrisches Drehmoment<br />

5. Im Generator überträgt sich analog das elektrische Drehmoment auf ein mechanisches<br />

Drehmoment an der Welle zur Turbine<br />

6. Frequenz der Turbine sinkt<br />

7. Turbinenregler ermittelt aus der Sollfrequenz <strong>und</strong> Istfrequenz (el. Netz) ein Stellsignal<br />

8. Das Frischdampf-Drosselventil öffnet<br />

9. Das mechanische Gegenmoment der Turbine steigt<br />

10. Das Kraftwerk erzeugt mehr elektrische Leistung<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Was ist Regelenergie? Was ist Ausgleichsenergie?<br />

Physikalische Bedeutung Wirtschaftliche / finanzielle Bedeutung<br />

(Sek<strong>und</strong>ärregelung 1 min-Raster,<br />

Minutenreserve 15 min-Fahrplan) (15 min-Raster)<br />

LFR<br />

Einsatz von<br />

u. a.<br />

Minutenreserve<br />

ÜNB<br />

Energieflüsse<br />

(Geldflüsse entgegengesetzt!)<br />

unterspeist<br />

/ short<br />

positive<br />

Ausgleichsenergie<br />

überspeist / long<br />

negative<br />

Ausgleichsenergie<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

§ 6 StromNZV – Gr<strong>und</strong>sätze der Beschaffung von Regelenergie<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 6 Gr<strong>und</strong>sätze der Beschaffung von Regelenergie, StromNZV<br />

(1) Die Betreiber von Übertragungsnetzen sind verpflichtet, die jeweilige Regelenergieart im<br />

Rahmen einer gemeinsamen regelzonenübergreifenden anonymisierten<br />

Ausschreibung über eine Internetplattform zu beschaffen.<br />

(2) Abweichend von Absatz 1 sind die Betreiber von Übertragungsnetzen zum Zweck der<br />

Erfüllung ihrer Verpflichtungen nach § 12 Abs. 1 <strong>und</strong> 3 sowie § 13 Abs. 1 des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes berechtigt, einen technisch notwendigen Anteil an<br />

Regelenergie aus Kraftwerken in ihrer Regelzone auszuschreiben, soweit dies zur<br />

Gewährleistung der Versorgungssicherheit in ihrer jeweiligen Regelzone,<br />

insbesondere zur Aufrechterhaltung der Versorgung im Inselbetrieb nach Störungen,<br />

erforderlich ist.<br />

(3) Die Primärregelung ist als zusätzliche Einspeisung oder Reduzierung des Bezugs oder<br />

Reduzierung der Einspeisung (positive oder negative Primärregelung) auszuschreiben.<br />

Die Sek<strong>und</strong>ärregelung, Minutenreserve sowie weitere Regelenergieprodukte sind<br />

getrennt nach positivem <strong>und</strong> negativem Regelenergiebedarf auszuschreiben. (…)<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

§ 7 StromNZV Erbringung von Regelenergie<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 7 Erbringung von Regelenergie, StromNZV:<br />

Die Regelenergiearten Primärregelung, Sek<strong>und</strong>ärregelung <strong>und</strong> Minutenreserve<br />

sowie sonstige beschaffte <strong>und</strong> eingesetzte Regelenergieprodukte sind<br />

entsprechend den Ausschreibungsergebnissen auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Angebotskurven beginnend mit <strong>dem</strong> jeweils günstigsten Angebot von den<br />

jeweiligen Betreibern von Übertragungsnetzen einzusetzen. Bei<br />

Netzeinschränkungen kann von den Angebotskurven abgewichen werden, wenn<br />

die Netzeinschränkungen begründet dargelegt werden können.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

Marktmechanismus Regelenergie<br />

Mittlerer<br />

Regelenergie-<br />

Arbeitspreis<br />

Regelenergie<strong>vor</strong>haltung<br />

ÜNB zahlt für Vorhaltung<br />

von Regelenergie NNE<br />

Preis [€ct / kWh]<br />

Regelenergiebedarf<br />

ÜNB zahlt für Einspeisung<br />

von Regelenergie<br />

ÜNB zahlt für Vorhaltung<br />

von Regelenergie<br />

Regelenergie<strong>vor</strong>haltung<br />

P [MW]<br />

E [MWh]<br />

Vorhaltung geht als Leistungspreis-Komponente in NNE des ÜNB ein<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />

§ 8 StromNZV<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 8 Abrechnung von Regelenergie (Bilanzausgleich), StromNZV:<br />

(1) Betreiber von Übertragungsnetzen haben die Kosten für Primärregelleistung <strong>und</strong> -<br />

arbeit, für die Vorhaltung von Sek<strong>und</strong>ärregelleistung <strong>und</strong> Minutenreserveleistung<br />

sowie weiterer beschaffter <strong>und</strong> eingesetzter Regelenergieprodukte als eigenständige<br />

Systemdienstleistungen den Nutzern der Übertragungsnetze in Rechnung zu stellen.<br />

Für jedes Angebot, das zum Zuge kommt, bemisst sich die zu zahlende Vergütung<br />

nach <strong>dem</strong> im jeweiligen Angebot geforderten Preis.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Welchen wirtschaftlichen Nutzen bieten <strong>Bilanzkreis</strong>e?<br />

Transaktionsfahrplan<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>fahrplan<br />

Netz<br />

Netz<br />

A B<br />

Ziel: Marktöffnung nur für Großverbraucher (VV I)<br />

Transaktionsfahrplan von Einspeisestelle zu<br />

Entnahmestelle (ÜNB Quelle ÜNB Transiteur ÜNB Senke)<br />

ÜNB sehen jedes Geschäft<br />

IT-technisches Horrorszenario<br />

Ziel: 100 % Liberalisierung (VV II)<br />

Einspeisestellen <strong>und</strong> Entnahmestellen im <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Energie ist „frei“ im Netz<br />

Börsenfähigkeit<br />

Bilanzausgleich<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist <strong>Bilanzkreis</strong>management?<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? <strong>Bilanzkreis</strong> nach § 4 StromNZV<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />

(1) Innerhalb einer Regelzone sind von einem oder mehreren Netznutzern <strong>Bilanzkreis</strong>e zu<br />

bilden. <strong>Bilanzkreis</strong>e müssen aus mindestens einer Einspeise- oder einer Entnahmestelle<br />

bestehen. Abweichend davon können <strong>Bilanzkreis</strong>e auch für Geschäfte, die nicht die<br />

Belieferung von Letztverbrauchern zum Gegenstand haben, gebildet werden. Die<br />

Zuordnung eines <strong>Bilanzkreis</strong>es als Unterbilanzkreis zu einem anderen <strong>Bilanzkreis</strong> ist<br />

zulässig. Die Salden eines <strong>Bilanzkreis</strong>es können mit Zustimmung der betroffenen<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen bei der Abrechnung einem anderen <strong>Bilanzkreis</strong> zugeordnet<br />

werden, wobei auch dieser <strong>Bilanzkreis</strong> die Funktion eines Unterbilanzkreises haben<br />

kann.<br />

Handelsbilanzkreise sind weiterhin möglich<br />

Der „Sub-<strong>Bilanzkreis</strong>“ heißt jetzt „Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>“<br />

Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>-Zuordnung ist nicht mehr zustimmungspflichtig seitens des ÜNB<br />

Unter-Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e sind weiterhin möglich, aber nur bedingt zu empfehlen<br />

(Problematik <strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung mit anderen <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen)<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e: Beziehung zum „poolenden“ <strong>Bilanzkreis</strong> 1 / 2<br />

„poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Unterbilanzkreis<br />

(n. Kaskade)<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung<br />

Unterbilanzkreis (1. Kaskade)<br />

Legende ÜNB<br />

ÜNB<br />

Unterbilanzkreis (2. Kaskade)<br />

eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />

fremder <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Fahrplan<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e 2 / 2<br />

Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e <strong>und</strong> deren „poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong> teilen sich gemeinsam das<br />

Ausgleichsenergierisiko.<br />

Beim Bilanzausgleich nutzen die Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e ihre Gleichzeitigkeit aus, da ihre Werte je<br />

Viertelst<strong>und</strong>e sowohl beim SOLL, als auch beim IST addiert werden.<br />

Der Prognosefehler für den „Pool“ von <strong>Bilanzkreis</strong>en ist kleiner<br />

Die Ausgleichsenergie gegen über <strong>dem</strong> ÜNB ist kleiner<br />

Kleineres Abrechnungsrisiko<br />

Der BKV mit <strong>dem</strong> „poolenden“ <strong>Bilanzkreis</strong> kann im Innenverhältnis die Differenzen nach<br />

eigenem Ermessen verrechnen.<br />

Die Abrechnung im Innenverhältnis kann sehr kompliziert werden.<br />

Fehlen auch nur Lastgangdaten oder Zählwerte für Zählstellen bei einem der<br />

„gepoolten“ <strong>Bilanzkreis</strong>e, so kann keine <strong>Bilanzkreis</strong>rechnung (für Ausgleichsenergie)<br />

erstellt werden. Bei der Insolvenz eines BKV haben die anderen BKV i. d. R. keinen<br />

Anspruch auf die Daten des insolventen BKV.<br />

Poolung mit <strong>Bilanzkreis</strong>en fremder BKV sollte vermieden werden!<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Definition <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />

(2) Für jeden <strong>Bilanzkreis</strong> ist von den bilanzkreisbildenden Netznutzern gegenüber <strong>dem</strong><br />

Betreiber des jeweiligen Übertragungsnetzes ein <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher (BKV)<br />

zu benennen. Der <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche ist verantwortlich für eine ausgeglichene<br />

Bilanz zwischen Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen in einem <strong>Bilanzkreis</strong> in jeder<br />

Viertelst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> übernimmt als Schnittstelle zwischen Netznutzern <strong>und</strong> Betreibern<br />

von Übertragungsnetzen die wirtschaftliche Verantwortung für Abweichungen<br />

zwischen Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen eines <strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Definition <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Gliederung eines <strong>Bilanzkreis</strong>es in 4 Quadranten<br />

Bezug Lieferung<br />

~<br />

Austausch mit anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en<br />

StromNZV § 4 (3) Jede Einspeise- oder Entnahmestelle ist einem<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> zuzuordnen. Ein Netznutzer darf nur in einem<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>, dessen <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher die Verantwortung<br />

nach Absatz 2 Satz 2 trägt, zugeordnet werden.<br />

Ein <strong>Bilanzkreis</strong> ist ausgeglichen, wenn gilt: ∑ Bezug = ∑ Lieferung<br />

Ein Kraftwerk darf über Kraftwerksscheiben nicht mehr<br />

mehreren <strong>Bilanzkreis</strong>en zugeordnet sein!<br />

Ungesicherte Leistung als Fahrplan ist nicht mehr möglich.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Kraftwerksbeteiligung, bisher möglich:<br />

Day back-Fahrplan verschiebt Ausgleichsenergie untertägig<br />

Eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Kraftwerk / K<strong>und</strong>e in einem<br />

<strong>Bilanzkreis</strong><br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 24


Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Kraftwerksbeteiligung, nach StromNZV § 5 (3):<br />

Kraftwerk in einem <strong>Bilanzkreis</strong> kapseln<br />

Eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Fremde <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

(andere Beteiligungen / Lieferanten)<br />

Kraftwerk / K<strong>und</strong>e in einem<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> kapseln - StromNZV § 4 (3)<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>?<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />

(4) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, <strong>dem</strong><br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> anderen Betreibern von<br />

Elektrizitätsversorgungsnetzen die zur Abrechnung <strong>und</strong> Verminderung<br />

der <strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen erforderlichen Daten in elektronischer<br />

Form unverzüglich zu übermitteln.<br />

Lastgänge <strong>vor</strong> Vortag sind als Einflussgröße für die Bedarfsprognose relevant um<br />

mit der Prognose die <strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen (Ausgleichsenergie) zu<br />

minimieren.<br />

Lastgänge vom Vortag sind notwendig um nach § 5 (3) die<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen im untertägigen Handel (day back) zu minimieren<br />

(Minimierung des Ausgleichsenergie-Volumenrisikos).<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 1 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />

StromNZV:<br />

(1) Die Abwicklung von Lieferungen elektrischer Energie zwischen <strong>Bilanzkreis</strong>en erfolgt auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Fahrplänen. Betreiber von Übertragungsnetzen sind berechtigt,<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche dazu zu verpflichten, ihnen Fahrpläne gemäß den nach § 27<br />

Abs. 1 Nr. 16 von der Regulierungsbehörde festgelegten Regelungen mitzuteilen.<br />

Fahrpläne für den Zeitraum des folgenden Tages bis zum nächsten Werktag sind den<br />

Betreibern von Übertragungsnetzen bis spätestens 14.30 Uhr mitzuteilen, sofern die<br />

Betreiber von Übertragungsnetzen nicht die Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt<br />

zugelassen haben oder die Regulierungsbehörde nach § 27 Abs. 1 Nr. 16 eine<br />

abweichende Regelung getroffen hat. Rechtzeitig im Sinne der Absätze 2 bis 4 <strong>dem</strong><br />

Betreiber von Übertragungsnetzen mitgeteilte Fahrpläne <strong>und</strong> Fahrplanänderungen sind<br />

von diesem der Bilanzierung des jeweiligen <strong>Bilanzkreis</strong>es <strong>und</strong> der Regelzone zu<br />

Gr<strong>und</strong>e zu legen, es sei denn, Netzengpässe wurden nach § 15 Abs. 4 veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> begründet. Die Fahrpläne müssen vollständig sein, eine ausgeglichene Bilanz<br />

des <strong>Bilanzkreis</strong>es <strong>und</strong> damit eine ausgeglichene Bilanz der jeweiligen Regelzone<br />

ermöglichen.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 2 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />

StromNZV:<br />

(2) Fahrpläne innerhalb einer Regelzone <strong>und</strong> regelzonenübergreifende Fahrpläne<br />

können mit einem zeitlichen Vorlauf von mindestens drei Viertelst<strong>und</strong>en zu jeder<br />

Viertelst<strong>und</strong>e eines Tages geändert werden. Der Betreiber von Übertragungsnetzen<br />

hat das Recht, Änderungen von regelzonenübergreifenden Fahrplänen abzulehnen,<br />

wenn durch die Anwendung der geänderten Fahrpläne ein Engpass entstehen<br />

würde. Die Ablehnung ist zu begründen. Fahrplanänderungen müssen nach<br />

Maßgabe der von der Regulierungsbehörde nach § 27 Abs. 1 Nr. 16 erlassenen<br />

Regelungen <strong>dem</strong> Betreiber von Übertragungsnetzen mitgeteilt werden.<br />

Untertägiger Handel ist jetzt r<strong>und</strong> um die Uhr möglich – Marktöffnung!<br />

Langfristig erhöhtes Fahrplanaufkommen r<strong>und</strong>-um-die-Uhr.<br />

Dies wird zu mehr Fehladressierungen von Fahrplänen führen.<br />

Erhöhte (Ruf)bereitschaft für alle <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen.<br />

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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 3 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />

StromNZV:<br />

(3) Nachträgliche Fahrplanänderungen regelzoneninterner Fahrpläne können bis 16 Uhr<br />

des auf den Erfüllungstag folgenden Werktags erfolgen. Der Betreiber von<br />

Übertragungsnetzen veröffentlicht hierfür auf seiner Internetseite einen Kalender,<br />

<strong>dem</strong> die Werktage zu entnehmen sind.<br />

Zweck: Zwei Handelspartner können nachträglich zum Erreichen einer ausgeglichenen<br />

Bilanz (nach Absatz 1) ihre Ausgleichsenergie minimieren.<br />

Untertägiger Handel ohne Limits (TransmissionCode 2003: 6 Zeitreihen) scheint möglich<br />

Definierter Kalender je Regelzone<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 29


Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 4 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />

StromNZV:<br />

(4) Das durch ungeplante Kraftwerksausfälle entstehende Ungleichgewicht zwischen<br />

Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen ist vom Betreiber von Übertragungsnetzen für vier<br />

Viertelst<strong>und</strong>en einschließlich der Viertelst<strong>und</strong>e, in der der Ausfall aufgetreten ist,<br />

auszugleichen. Für die Zeit nach Ablauf dieser vier Viertelst<strong>und</strong>en ist der<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche zum Ausgleich der ausgefallenen Leistung verpflichtet.<br />

Hierzu kann er abweichend von Absatz 2 Satz 1 seine Fahrpläne mit einer Vorlaufzeit<br />

von 15 Minuten zum Beginn einer jeden Viertelst<strong>und</strong>e ändern. Der Betreiber von<br />

Übertragungsnetzen kann nach der Fahrplanänderung vom <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />

einen Nachweis darüber verlangen, dass ein ungeplanter Kraftwerksausfall <strong>vor</strong>liegt.<br />

Bei Kraftwerksbetrieb genügt keine „r<strong>und</strong> um die Uhr“-Rufbereitschaft eines BKV;<br />

Wartenbetrieb r<strong>und</strong> um die Uhr ist notwendig um diesen Forderungen gerecht zu<br />

werden<br />

Es müssen Verträge (oder ein Markt) für Reserveenergie <strong>vor</strong>handen sein!<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 30


Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 5 / 5<br />

Kraftwerksausfall<br />

in der letzten Minute<br />

der 1. Viertelst<strong>und</strong>e<br />

ÜNB: Beschaffung<br />

durch Ausgleichsenergie<br />

Vier Viertelst<strong>und</strong>en nach<br />

StromNZV § 5 (4)<br />

Reaktionszeit des BKV: Last absenken oder<br />

anderes Kraftwerk hochfahren<br />

(durch Vertrag: Reserveenergie)<br />

BKV: Beschaffung<br />

durch Reserveenergie<br />

Beschaffung an<br />

anderen Märkten<br />

oder EEX<br />

Mindestens eine Viertelst<strong>und</strong>e Vorlaufzeit für ÜNB:<br />

Fahrplananmeldung durch BKV<br />

Untertägiger Handel nach § 5 (3) scheint nicht zulässig,<br />

da nicht gesichert ist, einen Handelspartner zu finden!<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 31


Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Welche Eigenschaften hat ein <strong>Bilanzkreis</strong>?<br />

1. Eigener / fremder <strong>Bilanzkreis</strong><br />

2. Handelsbilanzkreis keine Ausgleichsenergie<br />

3. <strong>Bilanzkreis</strong> / Unter-<strong>Bilanzkreis</strong><br />

4. <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie<br />

5. Differenzbilanzkreis<br />

6. Erneuerbare Energie (nach EEG)<br />

7. Börsenbilanzkreis<br />

Hinweise<br />

Ansprechpartner<br />

Bemerkungen<br />

Format (ESS: Release, Version; EFET ECM: Release, Version)<br />

Kommunikationsweg (Internet / Email, ISDN / FTP, Electronic Highway, etc.)<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Welchen wirtschaftlichen Nutzen hat<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>management?<br />

1. Entkopplung des physikalischen Lastflusses von der kommerziellen Sichtweise<br />

2. Zuordnung von Energie zu einem<br />

Lieferanten / Händler / <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen (BKV)<br />

3. Bilanzierungsmöglichkeit<br />

a) für den Lieferanten als BKV, auch wenn dieser in mehreren Regelzonen<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>e unterhält<br />

b) für jeden Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) mit Sicht auf seine Regelzone<br />

(Summe aller <strong>Bilanzkreis</strong>e; Prüfung auf Gegenfahrpläne)<br />

4. Abkehr von <strong>dem</strong> transaktionsabhängigen Modell der VV Strom I<br />

5. Börsenfähigkeit<br />

6. Abkehr vom ÜNB-indizierten Missbrauch von Ausgleichsenergie<br />

nach StromNZV § 27, 4. <strong>und</strong> 15.<br />

7. Unlimitierter Marktzugang (untertägiger Handel)<br />

Notiz<br />

Sowohl die Bedürfnisse der Lieferanten,<br />

als auch die Bedürfnisse der Übertragungsnetzbetreiber werden erfüllt.<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 33


<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Anonymisierung von Handelsgeschäften<br />

Die einzelnen Handelsgeschäfte werden <strong>vor</strong> der Übermittlung an den Übertragungsnetzbetreiber<br />

summiert. Der ÜNB erhält keine Kenntnis wann <strong>und</strong> aus wie vielen Einzelgeschäften sich ein<br />

Fahrplan zusammensetzt:<br />

Geschäft A:<br />

z. B. 10 MW<br />

Geschäft B:<br />

z. B. 15 MW<br />

Geschäft C:<br />

z. B. 20 MW<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Summe A+B+C:<br />

hier 45 MW<br />

Fahrplan an Übertragungsnetzbetreiber<br />

(Summe A+B+C: hier 45 MW)<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 34<br />

t


<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Was ist eine Fahrplan-Gegenanmeldung?<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der 1:1 Nominierung<br />

Regelzonen-interne Fahrpläne: 1:1-Nominierung<br />

BKV 1<br />

Regelzonen überschreitende Fahrpläne: 1:1-Nominierung<br />

BKV<br />

Saldo<br />

BKV 2<br />

Fahrplananmeldung<br />

Fahrplananmeldung<br />

Fahrplananmeldung<br />

ÜNB<br />

Fahrplangegenanmeldung<br />

CAS / CAX<br />

ÜNB 1<br />

ÜNB 2<br />

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Zusammenfassung <strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Definition <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Definition <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Einbuchen von Stromlieferverträgen (Standardprodukte <strong>und</strong> individuelle Fahrpläne)<br />

<strong>und</strong> des Bedarfes in das Energiebilanzkonto des <strong>Bilanzkreis</strong>es<br />

ÜNB-Fahrpläne erzeugen<br />

ÜNB-Fahrpläne kommunizieren<br />

Auf ÜNB-Rückmeldungen reagieren<br />

(Acknowledgement, Anomaly, Intermediate <strong>und</strong> Final Confirmation Report)<br />

Bereitschaftsdienst leisten (24 h, 7 Tage die Woche)<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 1 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV:<br />

(1) Zwischen <strong>dem</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Betreiber von<br />

Übertragungsnetzen muss ein Vertrag über die Führung, Abwicklung <strong>und</strong> Abrechnung<br />

von <strong>Bilanzkreis</strong>en (<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag) geschlossen werden.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 2 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV:<br />

(2) Der Vertrag muss unter Berücksichtigung der Vorschriften des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes <strong>und</strong> dieser Verordnung mindestens Regelungen zu<br />

folgenden Gegenständen enthalten:<br />

1. Vertragsgegenstand;<br />

2. Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Leistungen des Betreibers von Übertragungsnetzen;<br />

3. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen;<br />

4. Datenaustausch zwischen <strong>dem</strong> Betreiber von Übertragungsnetzen <strong>und</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen;<br />

5. Haftungsbestimmungen;<br />

6. Voraussetzungen für die Erhebung einer Sicherheitsleistung<br />

in begründeten Fällen;<br />

7. Kündigungsrechte der Vertragsparteien.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 3 / 5<br />

§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV<br />

(3) In den <strong>Bilanzkreis</strong>verträgen ist sicherzustellen, dass die <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />

gegen angemessenes Entgelt ihren <strong>Bilanzkreis</strong> für Fahrplangeschäfte öffnen, die der<br />

Bereitstellung von Minutenreserve dienen, die ein Bereitsteller des eigenen<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>es über einen anderen <strong>Bilanzkreis</strong> abwickeln will.<br />

∆<br />

Minderung der Last um ∆ oder<br />

Erhöhung der Leistung um ∆.<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> des<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />

∆: abgerufene Minutenreserve<br />

Angemessenes Entgelt:<br />

Welchen Aufwand (IT, Personal, Hedge)? Wer anbieten?<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> der Minutenreserve abruft, um diese<br />

<strong>dem</strong> Übertragungsnetzbetreiber bereitzustellen.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 4 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 27 Festlegungen der Regulierungsbehörde, StromNZV<br />

(...)<br />

4. zu Kriterien für missbräuchliche Über- oder Unterspeisung von<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>en <strong>und</strong> deren Abrechnung;<br />

<strong>und</strong><br />

15. zu den Inhalten der Verträge nach den §§ 24 bis 26, sofern nicht ein<br />

Standardangebot festgelegt ist; betreffen.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 5 / 5<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

Gesetz über den Vorrang Erneuerbarer Energien<br />

Das EEG kennt keinen <strong>Bilanzkreis</strong> oder <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen.<br />

Regelungen zwischen einem <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> einem<br />

Übertragungsnetzbetreiber sollten daher nicht Bestandteil eines<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrages sein, da diese Pflichten nur den Lieferanten <strong>und</strong><br />

den Übertragungsnetzbetreiber betreffen.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>-Poolungsvertrag: Inhalte <strong>und</strong> Kosten?<br />

1. Gegenstand des Vertrages<br />

Bezeichnungen [EIC]<br />

(„poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong> <strong>und</strong> Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>, Liste aller <strong>Bilanzkreis</strong>e im Pool)<br />

2. Vertragsbeginn<br />

3. Vertragslaufzeit<br />

4. Kündigungsfrist<br />

5. Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Leistungen des ÜNB, Zustimmung zur Poolung<br />

6. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des „poolenden“ BKV (Abrechnung)<br />

7. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es (Sicherheitsleistung)<br />

8. Gerichtsstand<br />

9. Unterschriften: ÜNB, „poolender“ BKV, BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es<br />

Hinweise<br />

Bei der Kündigung bedarf es ggf. der Unterschriften des poolenden BKV <strong>und</strong><br />

des BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Abrechnung von Ausgleichsenergie 1 / 4<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 8 Abrechnung von Regelenergie (Bilanzausgleich), StromNZV:<br />

(2) Die einzelnen Betreiber von Übertragungsnetzen sind verpflichtet, innerhalb ihrer<br />

jeweiligen Regelzone auf 15-Minutenbasis die Mehr- <strong>und</strong> Mindereinspeisungen aller<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>e zu saldieren. Sie haben die Kosten der Beschaffung von positiver<br />

Sek<strong>und</strong>ärregelarbeit <strong>und</strong> positiver Minutenreservearbeit als Ausgleichsenergie den<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen auf Gr<strong>und</strong>lage einer viertelstündlichen Abrechnung in<br />

Rechnung zu stellen. Sofern negative Sek<strong>und</strong>ärregelarbeit <strong>und</strong> negative<br />

Minutenreservearbeit beschafft wird, erfolgt die Abrechnung der Ausgleichsenergie<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage der erzielten Preise. Die Preise, die je Viertelst<strong>und</strong>e ermittelt werden,<br />

müssen für <strong>Bilanzkreis</strong>überspeisungen <strong>und</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>unterspeisungen identisch sein.<br />

Die Abrechnung des Betreibers von Übertragungsnetzen gegenüber den<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen hat spätestens zwei Monate nach <strong>dem</strong> jeweiligen<br />

Abrechnungsmonat zu erfolgen. Diese Frist kann auf Antrag des Betreibers von<br />

Übertragungsnetzen von der Regulierungsbehörde verlängert werden.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Abrechnung von Ausgleichsenergie 2 / 4<br />

Definition Bilanzausgleich<br />

Der Bilanzausgleich ist eine Aufgabe des Bilanzkoordinators nach ETSO. In Deutschland nimmt<br />

gemäß StromNZV jeder ÜNB diese Aufgabe wahr. Der Bilanzausgleich ist ein SOLL-IST-Vergleich<br />

mit Ermittlung der Differenz-Zeitreihe. Diese wird mit den Kosten für Ausgleichsenergie bewertet,<br />

um einen kommerziellen Anreiz für die Einhaltung der StromNZV zu sorgen.<br />

Die Summenfahrpläne je <strong>Bilanzkreis</strong> hat jeder ÜNB über die Fahrplananmeldungen erhalten; dies<br />

sind die SOLL-Werte. Von je<strong>dem</strong> unterlagerten VNB erhält jeder ÜNB die aggregierten Lastgänge<br />

je <strong>Bilanzkreis</strong> (via MSCONS). Über alle VNB summiert ergibt sich der IST-Lastgang je <strong>Bilanzkreis</strong>.<br />

Die Abweichungen je Viertelst<strong>und</strong>e werden mit der Ausgleichsenergie tarifiert <strong>und</strong> vom ÜNB <strong>dem</strong><br />

BKV spätestens 2 Monate nach <strong>dem</strong> Abrechnungsmonat in Rechnung gestellt.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Abrechnung von Ausgleichsenergie 3 / 4<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Abrechnung von Ausgleichsenergie 4 / 4: AE-Preise<br />

Vattenfall http://transmission.vattenfall.de – Regelenergie – Arbeitspreise<br />

(09/2002 - ~ Vor<strong>vor</strong>monat)<br />

E.ON http://www.eon-netz.com – Netznutzung - <strong>Bilanzkreis</strong> –<br />

Preise für den Bilanzausgleich (unten!)<br />

(12/2001 - ~ Vormonat)<br />

EnBW http://www.enbw.com –Netznutzer – Strom – <strong>Bilanzkreis</strong> –<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung – Preise für Ausgleichsenergie ab 01.01.2002<br />

(02/2002 - ~ Vormonat)<br />

RWE http://www.rwe.com – Menü Produkte & Services – für die Energiewirtschaft -<br />

Netznutzung Transportnetz Strom – Netznutzungspreise – <strong>Bilanzkreis</strong>e – Preise<br />

(01.02.2002 - ~ Vor<strong>vor</strong>monat)<br />

CEGEDEL http://www.cegedel.lu – Cegedel Net – Produits et services –<br />

Accès aux réseaux – 9. Tarifs pour l‘énergie d‘équilibre<br />

http://www.cegedel.lu/cegedel-net/produits/acces-reseaux/prix-energie-equilibre.html<br />

Hinweis<br />

Die Ausgleichsenergiepreise werden in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />

Vollversorgung mit <strong>Bilanzkreis</strong>en, keine Eigenerzeugung<br />

EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> der Regelzone<br />

U<br />

B<br />

Lieferant (ehem. Vollversorger)<br />

eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />

(Teilbelieferung – offener Liefervertrag: EEG)<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />

Fahrplanlieferung<br />

EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> der Regelzone<br />

U<br />

B<br />

Vollversorger<br />

Fahrplanlieferant 1<br />

Fahrplanlieferant n<br />

eigener (Unter-)<strong>Bilanzkreis</strong><br />

(Teilbelieferung – offener Liefervertrag: EEG)<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 48


<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />

Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

REGELZONE 1 REGELZONE 2 REGELZONE n<br />

EEG<br />

EEG<br />

EEG<br />

eigener<br />

Handelsbilanzkreis<br />

fremde<br />

Handelsbilanzkreise<br />

eigener<br />

Vertriebsbilanzkreis<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>e je<br />

Vertriebseinheit<br />

fremde<br />

Handelsbilanzkreise<br />

fremde<br />

Handelsbilanzkreise<br />

Teilfremdbelieferung<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 49


<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen – Theorie<br />

klassisches Energieversorgungsunternehmen<br />

Übertragungsnetzbetreiber<br />

EEG<br />

Solidarisierung nach § 14 (1) EEG<br />

Naturalausgleich (Fahrplanprofil)<br />

Abschlag<br />

1 <strong>Bilanzkreis</strong><br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 50<br />

B B


<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen – Theorie<br />

nach <strong>dem</strong> EnWG <strong>und</strong> der StromNZV (Unb<strong>und</strong>ling)<br />

Übertragungsnetzbetreiber<br />

EEG<br />

Netzbetrieb Vertrieb Kraftwerk Handel<br />

EEG-Einspeisung<br />

[StromNZV § 30 (1)<br />

ab 01.10.2005]<br />

Differenzbilanzkreis<br />

(Mehr- /<br />

Mindermengen)<br />

Verlustbilanzkreis<br />

(Netzverluste)<br />

Solidarisierung nach § 14 (1) EEG<br />

Naturalausgleich (Fahrplanprofil)<br />

Abschlag<br />

Für das Anfahren eines<br />

Kraftwerkblockes<br />

Unb<strong>und</strong>ling<br />

Nur wenn > 100.000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder<br />

mittelbar am Netz<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 51<br />

B B<br />

Ein <strong>Bilanzkreis</strong><br />

je Regelzone


<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />

Zusammenfassung <strong>Bilanzkreis</strong>management<br />

Definition <strong>Bilanzkreis</strong>management<br />

Definition der <strong>Bilanzkreis</strong>struktur<br />

Ausgleichsenergie-Management<br />

(Volumen- <strong>und</strong> Preisrisiko: Prognose <strong>und</strong> untertägiger Handel)<br />

1-h ¼-h Ausgleichsfahrpläne zu FC_CONS buchen<br />

(bei mehreren <strong>Bilanzkreis</strong>en ggf. Aufteilung)<br />

Das operative <strong>Bilanzkreis</strong>management ist den Planungs- <strong>und</strong> Optimierungsprozessen<br />

des Handels stets nachgelagert (ggf. finden mehrere Iterationsschritte statt).<br />

Rechnungsprüfung <strong>Bilanzkreis</strong>- / Ausgleichsenergie-Abrechnung<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 52


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 1 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 22 Beschaffung der Energie zur Erbringung von<br />

Ausgleichsleistungen, EnWG<br />

(1) Betreiber von Energieversorgungsnetzen haben die Energie, die sie zur Deckung von<br />

Verlusten <strong>und</strong> für den Ausgleich von Differenzen zwischen Ein- <strong>und</strong> Ausspeisung<br />

benötigen, nach transparenten, auch in Bezug auf verb<strong>und</strong>ene oder assoziierte<br />

Unternehmen nichtdiskriminierenden <strong>und</strong> marktorientierten Verfahren zu beschaffen.<br />

Dem Ziel einer möglichst preisgünstigen Energieversorgung ist bei der Ausgestaltung<br />

der Verfahren, zum Beispiel durch die Nutzung untertäglicher Beschaffung, besonderes<br />

Gewicht beizumessen, sofern hierdurch nicht die Verpflichtungen nach den §§ 13 <strong>und</strong><br />

16 gefährdet werden.<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 53


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 2 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 10 Verlustenergie, StromNZV:<br />

(1) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, Verlustenergie in<br />

einem marktorientierten, transparenten <strong>und</strong> diskriminierungsfreien Verfahren zu<br />

beschaffen. Dabei sind Ausschreibungsverfahren durchzuführen, soweit nicht<br />

wesentliche Gründe entgegenstehen. Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> kann insbesondere dann<br />

<strong>vor</strong>liegen, wenn die Kosten der Ausschreibungsverfahren in einem unangemessenen<br />

Verhältnis zu deren Nutzen stehen. Von der Verpflichtung nach Satz 2 sind<br />

Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en<br />

unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 54


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 2 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 10 Verlustenergie, StromNZV:<br />

(2) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, einen <strong>Bilanzkreis</strong><br />

zu führen, der ausschließlich den Ausgleich von Verlustenergie umfasst. Von der<br />

Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz<br />

weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />

EEG-frei<br />

Dieser <strong>Bilanzkreis</strong> kann auch von <strong>dem</strong> Lieferanten der Energie für den Verlustbilanzkreis<br />

im Rahmen einer Geschäftsbesorgung geführt werden, d. h. den <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag hält<br />

der Netzbetreiber (gegenüber <strong>dem</strong> ÜNB) das Doing übernimmt jedoch ein Dienstleister<br />

oder der Lieferant.<br />

<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 55


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 3 / 3<br />

Das Portfolio eines <strong>Bilanzkreis</strong>es besteht aus Fahrplänen mit je 96 ¼-h-Leistungsmittelwerten<br />

für einen Kalendertag:<br />

Bezug / Einspeisung Lieferung / Entnahme<br />

Bezug (Ausschreibung) 5 MW<br />

Summe Bezug von anderen 5 MW<br />

Summe Bezug 5 MW<br />

Der <strong>Bilanzkreis</strong> ist zu dieser Viertelst<strong>und</strong>e ausgeglichen !<br />

Netzverluste VNB (ca. 2 - 5%) 5 MW<br />

Summe Entnahme (FC_CONS) 5 MW<br />

Summe Lieferung 5 MW<br />

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t


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 1 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />

StromNZV:<br />

Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, einen <strong>Bilanzkreis</strong> zu<br />

führen, der ausschließlich Energien nach <strong>dem</strong> Erneuerbare-Energien-Gesetz von<br />

Einspeisern im Netzgebiet zur Durchleitung an den <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong><br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz der Betreiber von Übertragungsnetzen aufweist. Von der<br />

Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz<br />

weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />

Bilanzabweichungen treten bei Einspeisungen <strong>und</strong>/oder Entnahmen auf Der EEG-<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> ist somit ein vollwertiger <strong>Bilanzkreis</strong> (implizite Prognosepflicht).<br />

Konkretisierung des Hochwälzungsmechanismus für die „großen“ VNB.<br />

Durch die De-Minimis-Regel fällt in einer Regelzone ein Teil der Ausgleichsenergie<br />

beim ÜNB an <strong>und</strong> ein Teil bei den „großen“ VNB.<br />

(Noch nicht beim Einspeiser von Erneuerbaren Energien!)<br />

Gilt laut § 30 StromNZV erst ab 01.10.2005.<br />

Gilt bei der Kraftwerksstörung einer Windkraftanlage auch § 5 (4) StromNZV ?<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber<br />

StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 2 / 3<br />

„kleine“ VNB:<br />

Abnahmepflicht nach § 4 (1) EEG<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag<br />

nach § 26 StromNZV<br />

Legende<br />

„große“ VNB: Abnahmepflicht nach<br />

§ 4 (1) EEG <strong>und</strong> implizit Prognose- <strong>und</strong><br />

Fahrplanpflicht nach § 11 StromNZV<br />

ÜNB: Abnahmepflicht nach § 4 (6) EEG<br />

kein <strong>Bilanzkreis</strong> vertragliche Beziehung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> Meldepflicht<br />

Letztverbraucher Fahrplan<br />

Unverzüglicher Ausgleich nach § 14 (1) EEG<br />

ÜNB n<br />

Entgelte? § 23 EnWG BNetzA: bis 01.10.2005 beantragen<br />

Lieferant, der Letztverbraucher<br />

versorgt, nach § 14 (3) EEG<br />

<strong>Bilanzkreis</strong><br />

(verantwortlicher)<br />

Letztverbraucher<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 3 / 3<br />

Das Portfolio eines <strong>Bilanzkreis</strong>es besteht aus Fahrplänen mit je 96 ¼-h-Leistungsmittelwerten<br />

für einen Kalendertag:<br />

Bezug / Einspeisung Lieferung / Entnahme<br />

EEG-Windenergieanlage 1<br />

EEG-Anlage n<br />

2 MW<br />

11 MW<br />

EEG-∑ SLP 1 1 MW<br />

Summe Einspeisung (FC_PROD) 14 MW<br />

Summe Bezug 14 MW<br />

Der <strong>Bilanzkreis</strong> ist zu dieser Viertelst<strong>und</strong>e ausgeglichen !<br />

EEG an ÜNB 14 MW<br />

Summe Lieferung an andere 14 MW<br />

Summe Lieferung 14 MW<br />

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t


<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 1 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />

(1) Die Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen haben für die Abwicklung der<br />

Stromlieferung an Letztverbraucher mit einer jährlichen Entnahme von bis zu<br />

100 000 Kilowattst<strong>und</strong>en vereinfachte Methoden (standardisierte Lastprofile)<br />

anzuwenden, die eine registrierende Lastgangmessung nicht erfordern. Die<br />

Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen können in begründeten Fällen<br />

Lastprofile auch für Verbrauchsgruppen mit einer jährlichen Entnahme<br />

festlegen, die über den in Satz 1 genannten Wert hinausgeht.<br />

Das nach <strong>dem</strong> verhandelten Netzzugang bisher angewendete Analytische Verfahren<br />

ist im Kontext mit § 5 (1) <strong>und</strong> § 5 (3) damit in Frage gestellt.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 1 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />

(2) Standardisierte Lastprofile müssen sich am typischen Abnahmeprofil jeweils<br />

folgender Gruppen von Letztverbrauchern orientieren:<br />

1. Gewerbe;<br />

2. Haushalte;<br />

3. Landwirtschaft;<br />

4. Bandlastk<strong>und</strong>en;<br />

5. unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen; (z. B. Straßenbeleuchtung)<br />

6. Heizwärmespeicher.<br />

Die Grenzen für die Anwendung von standardisierten Lastprofilen sind auf alle<br />

Letztverbraucher einer Lastprofilgruppe gleichermaßen anzuwenden. Der<br />

Netznutzer ist berechtigt, mit <strong>dem</strong> Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen im<br />

Einzelfall eine niedrigere Grenze zu vereinbaren.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 2 / 3<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />

§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />

(3) Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen sind verpflichtet, einen Differenzbilanzkreis<br />

zu führen, der ausschließlich die Abweichungen der Gesamtheit der Letztverbraucher<br />

mit einer jährlichen Entnahme von bis zu 100 000 Kilowattst<strong>und</strong>en oder einer individuell<br />

festgelegten anderen Grenze nach den Absätzen 1 <strong>und</strong> 2 von <strong>dem</strong> prognostizierten<br />

Verbrauch dieser Letztverbraucher erfasst. In <strong>dem</strong> Differenzbilanzkreis dürfen keine<br />

Letztverbraucher bilanziert werden. Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen<br />

sind verpflichtet, die Ergebnisse der Differenzbilanzierung jährlich auf ihrer Internetseite<br />

zu veröffentlichen. Von der Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber<br />

ausgenommen, an deren Verteilernetz weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder<br />

mittelbar angeschlossen sind.<br />

Der Netzbetreiber ist als BKV verantwortlich für Ausgleichsenergie Prüfung der<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung ist notwendig<br />

keine Letztverbraucher EEG frei.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 3 / 3<br />

Differenz<br />

Bedarfsprognose<br />

∑<br />

aller<br />

SLP-<br />

Sum<br />

men<br />

Soll Ist<br />

Last<br />

Ausgleichsenergie ist zu minimieren Prognose notwendig<br />

Nulllinie im Differenzbilanzkreis<br />

Ausgleichsenergie ist zu minimieren Standardlastprofile sind zu optimieren<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Synthetisches <strong>und</strong> Analytisches Lastprofilverfahren<br />

24 % der VNB:<br />

Analytisches Lastprofilverfahren<br />

76 % der VNB:<br />

Synthetisches Lastprofilverfahren<br />

[Quelle: ew Jg. 104 (2005), Heft 11, Seite 21]<br />

24,3 % Kombination aus<br />

VDEW- <strong>und</strong> eigenen Lastprofilen<br />

8,1 % eigene Lastprofile<br />

67,6 % VDEW-Normprofile<br />

[Literatur: Ermittlung unternehmensspezifischer Lastprofile für K<strong>und</strong>en ohne Leistungsmessung,<br />

emw Heft 1/04, S. 37 ff.]<br />

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Erwartungen an die Umsetzung der StromNZV<br />

aus Vertriebssicht<br />

1. B<strong>und</strong>esweit einheitliche <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> Lieferantenrahmen(muster)verträge<br />

2. Massentauglicher Datenaustausch deutschlandweit in einheitlichen Formaten<br />

• Fahrpläne <br />

• Lastgänge ! (BNetzA ist interessiert an den Missständen)<br />

• <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> lieferantenscharfe Zeitreihen vom ÜNB als Datengr<strong>und</strong>lage für<br />

die Rechnungsprüfung der <strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung (Ausgleichsenergie) !<br />

3. Einheitliche Prozesse (Lieferantenwechsel: Sperrung, etc. KuL <strong>und</strong> DuM)<br />

4. (Vom <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen ausgewählte) Lastgänge vom Vortag rechtzeitig<br />

für die Prognose des Folgetages [§ 5 (1) StromNZV] <strong>und</strong><br />

für das day back-Geschäft [§5 (3)]<br />

BNetzA hat dies erkannt analytisches Verfahren noch praktikabel?<br />

5. Festlegung eines hohen Grenzwertes für § 5 (4) für „Kraftwerke“. Dies sollte bzgl.<br />

des EEG-<strong>Bilanzkreis</strong>es auch im Interesse der Netzbetreiber sein.<br />

6. Liberalisierung des Messwesens (BNetzA: erst nach entsprechender Verordnung)<br />

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 1 / 4<br />

PRO<br />

Das Analytische Verfahren wird in § 17 Veröffentlichungspflichten der Betreiber von<br />

Elektrizitätsversorgungsnetzen (2), 4., explizit erwähnt:<br />

„Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen sind verpflichtet, folgende netzrelevanten<br />

Daten unverzüglich in geeigneter Weise, zumindest im Internet, zu veröffentlichen: (...)<br />

4. die Summenlast der Fahrplanprognosen für Lastprofilk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Restlastkurve<br />

der Lastprofilk<strong>und</strong>en bei Anwendung des analytischen Verfahrens, (...)“<br />

Das Analytische Verfahren wird in § 27, 7., Festlegungen der Regulierungsbehörde (1)<br />

explizit erwähnt <strong>und</strong> somit nicht ausgeschlossen:<br />

„Zur Verwirklichung eines effizienten Netzzugangs <strong>und</strong> der in § 1 Abs. 1 des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes genannten Zwecke kann die Regulierungsbehörde unter<br />

Beachtung der Anforderungen eines sicheren Netzbetriebs Entscheidungen durch<br />

Festlegungen nach § 29 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes treffen (...)<br />

7. zu Standardlastprofilen für einzelne Verbrauchsgruppen, Lastprofilen für<br />

unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen, sonstigen Abwicklungsregelungen für das<br />

synthetische Verfahren <strong>und</strong> zu einheitlichen Anwendungssystemen für das<br />

analytische Verfahren;<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 2 / 4<br />

CONTRA<br />

Im ⤠12 Standardisierte Lastprofile' sind in Absatz 2 explizite Standardlastprofile<br />

aufgelistet. Somit ist macht das Einfache Analytische Verfahren keinen Sinn, da es<br />

diese Profile nicht verwenden kann.<br />

In der politischen Diskussion der Regierungskoalition sind VDN-Änderungs<strong>vor</strong>schläge<br />

hierzu nicht aufgenommen worden:<br />

Explizite Festschreibung der Anwendung des Synthetischen<br />

Lastprofilverfahrens <strong>und</strong> des Analytischen Verfahrens (zu jetzt § 12),<br />

Verpflichtung zur Führung eines Differenzbilanzkreises nur für das<br />

Synthetische Verfahren - nicht jedoch beim Analytischen Verfahren<br />

(zu jetzt § 12).<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 3 / 4<br />

CONTRA<br />

Beim Analytischen Verfahren stehen die abrechnungsrelevanten Mengen nach der DuM-<br />

Richtlinie des VDN (Version 1.0, Januar 2005) laut Kapitel 4, Seite 42, Abbildung<br />

3.3-4, erst am 8. Werktag nach <strong>dem</strong> Erfüllungstag, spätestens jedoch am 15. des Folgemonats<br />

fest.<br />

Jeder <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche ist jedoch nach StromNZV § 5 (1) in der Pflicht, das Fahrpläne<br />

eine ausgeglichene Bilanz aufweisen sollen. Hierzu gibt es ergänzend den<br />

§ 5 'Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel' (3), wonach<br />

Fahrplanänderungen regelzoneninterner Fahrpläne nur bis 16 Uhr des auf den Erfüllungstag<br />

folgenden Werktages zulässig sind.<br />

Somit steht die Forderung der DuM-Richtlinie (Daten erst am 8. Werktag nach <strong>dem</strong><br />

Erfüllungstag) im Widerspruch zu StromNZV § 5 (1) <strong>und</strong> (3), wonach ein<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher diese Daten am Folgetag (bis 08:00 Uhr) benötigt, damit er seiner<br />

Pflicht nach einer ausgeglichenen Bilanz nachkommen kann.<br />

Wie soll ein <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher die Differenz aus seiner Prognose <strong>und</strong> den vom<br />

Netzbetreiber festgestellten analytischen Last untertägig weghandeln, wenn der Netzbetreiber die<br />

Last erst später feststellt? Politischer Wille ist untertägiger Handel!<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />

Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 4 / 4<br />

CONTRA<br />

IT-technisches Horrorszenario aus Lieferantensicht:<br />

Ein Lieferant, der SLP-K<strong>und</strong>en bei z. B. 100 Netzbetreibern versorgt, die das<br />

Erweiterte Analytische Verfahren anwenden,<br />

Dieser Lieferant muss jeden Tag für den Folgetag von je<strong>dem</strong> Netzbetreiber die<br />

Händlerfaktoren, Z-Faktoren <strong>und</strong> weitere Daten erfassen <strong>und</strong> verwalten.<br />

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