Bilanzkreis- und Fahrplanmanagement vor dem ... - VBEW
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<strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>vor</strong> <strong>dem</strong> Hintergr<strong>und</strong> des Energiewirtschaftgesetzes<br />
mit der Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV)<br />
Mit den Erkenntnissen der Veranstaltung<br />
der BNetzA vom 08.09.2005<br />
clemens.daehne@electrabel.de<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 1
Gr<strong>und</strong>lagen Recht – Marktregeln<br />
Zusammenfassung<br />
Entwicklung der Marktregeln<br />
großer<br />
Paradigmenwechsel<br />
kleiner Paradigmenwechsel<br />
im <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
VV Strom I<br />
VV Strom II<br />
VV II plus<br />
StromNZV<br />
StromNZV inkonsequente Terminologie: Netzzugang, Netznutzung, Durchleitung<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 2<br />
t
Gr<strong>und</strong>lagen Recht – Marktregeln<br />
Marktmodell nach StromNZV: Magisches „V“<br />
Betreiber von<br />
Übertragungsnetzen (ÜNB) <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV<br />
Netzanschlussvertrag<br />
nach § 18 (3) EnWG<br />
Betreiber von<br />
Elektrizitätsversorgungsnetzen<br />
EEG<br />
Netzanschlussvertrag<br />
nach § 18 (3) EnWG<br />
Netznutzungsvertrag<br />
nach § 24 <strong>und</strong><br />
§ 3 (2) StromNZV<br />
Daten in elektronischer Form<br />
§ 4 (4) StromNZV<br />
Lieferantenrahmenvertrag<br />
§ 25 StromNZV<br />
Letztverbraucher<br />
Lieferant<br />
Stromliefervertrag<br />
BKV<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vereinbarung<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 3
Gr<strong>und</strong>lagen Fahrpläne<br />
Was sind Fahrpläne? – siehe auch § 2 StromNZV<br />
Definition Fahrplan<br />
1. Ein Fahrplan ist eine Zeitreihe (time series)<br />
mit Leistungsmittelwerten<br />
in einem äquidistanten Zeitraster,<br />
2. die von einer Quelle zu einer Senke (nach Zählpfeilsystem) übertragen werden soll.<br />
Quelle <strong>und</strong> Senke sind <strong>Bilanzkreis</strong>e.<br />
3. Die Leistungsmittelwerte sind stets positiv.<br />
4. Jeder Fahrplan trägt eine positive Versionsnummer.<br />
5. Der Fahrplan mit der höchsten Versionsnummer ist der aktuelle Fahrplan.<br />
Hinweise<br />
Ein Fahrplan kann Teil eines Geschäftes sein<br />
Fahrpläne werden bei der Kommunikation in der Regel quittiert <strong>und</strong> besitzen damit einen<br />
Status [acknowledgement / anomaly / confirmation (intermediate / final)].<br />
Weitere Attribute können sein: Verb<strong>und</strong>austausch- [CAS (VAT)], Regelzonen-Fahrplan<br />
[CAX (RZF)], EEG-, Ausgleichs-Fahrplan, Angebot / Nachfrage, etc.<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Regelzonen in Deutschland 1 / 3<br />
Definition Regelzone<br />
Eine Regelzone ist ein Gebiet, für<br />
das der bzw. die dort tätigen<br />
Übertragungsnetzbetreiber zur<br />
Gewährleistung der Systemstabilität<br />
im Netz Regelleistung <strong>vor</strong>halten,<br />
Regelenergie bereitstellen <strong>und</strong><br />
diese einheitlich gegenüber den<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />
unabhängig von der räumlichen<br />
Anordnung der <strong>Bilanzkreis</strong>e als<br />
Ausgleichsenergie verrechnen.<br />
RWE Transportnetz Strom GmbH<br />
EnBW Transportnetze AG<br />
Vattenfall Europe Transmission GmbH (VET)<br />
E.ON Netz GmbH<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Regelzonen in <strong>und</strong> um Deutschland 2 / 3<br />
CEGE-<br />
DEL<br />
Luxemburg<br />
Quelle: VDN<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Regelzonen <strong>und</strong> Regelblöcke in <strong>und</strong> um Deutschland 3 / 3<br />
Regelblock UCTE<br />
Regelblock UCTE-Nord, UCTE-Süd<br />
Regelblock Deutschland<br />
Regelzone RWE, EnBW, EON, VET<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Welche Bedeutung haben Fahrpläne für die Netzregelung?<br />
1. Primärregelung (Sek<strong>und</strong>enreserve) wird automatisch zur Frequenzhaltung<br />
regelzonenübergreifend in allen Kraftwerken, d. h. dezentral, abgerufen.<br />
2. Sek<strong>und</strong>ärregelung <strong>und</strong> Minutenreserve wird von der Systemführung innerhalb<br />
der jeweiligen Regelzone zentral abgerufen.<br />
Sek<strong>und</strong>ärreglung: Auf Basis der beim ÜNB konsolidierten Fahrpläne ermittelt der ÜNB eine<br />
Zeitreihe auch ein Fahrplan), der auf den Leistungs-Frequenz-Regler (LFR) geschaltet wird.<br />
Der LFR sichert die Einhaltung eines <strong>vor</strong>gegebenen Leistungsaustauschs unter den<br />
Verb<strong>und</strong>partnern (ÜNB). Der LFR kontrolliert ständig den Leistungsfluss an den Kuppelstellen<br />
zu den Netzen der Verb<strong>und</strong>partner <strong>und</strong> misst die aktuelle Netzfrequenz. Er vergleicht den<br />
tatsächlichen Leistungsfluss mit den vereinbarten Übergabewerten (Fahrpläne) <strong>und</strong> ermittelt so<br />
eventuelle Leistungsdefizite. Entsprechend steuert er dann den Einsatz des Regelkraftwerks,<br />
um die Primärregelung zu entlasten <strong>und</strong> die Netzfrequenz wieder an die Norm heranzuführen.<br />
Primärregelung Sek<strong>und</strong>ärregelung<br />
Minutenreserve<br />
0 30 s 15 Min t<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Welche Bedeutung haben Fahrpläne für die Netzregelung?<br />
Nutzen<br />
Netzengpässe können vom ÜNB im Voraus erkannt werden<br />
<strong>und</strong> Gegenmaßnahmen können eingeleitet werden<br />
(Redispatch, Änderungen von Kraftwerkseinsätzen)<br />
Der Einsatz von benötigter Primär-, Sek<strong>und</strong>är-, Minuten- <strong>und</strong><br />
St<strong>und</strong>enreserve kann geplant werden.<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Regelkreis 1 / 2<br />
Stellsignal<br />
~<br />
Kessel Turbine Generator Motor mech. Last<br />
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∆ f<br />
mechanisches<br />
Moment<br />
f ist<br />
f soll<br />
elektrisches<br />
Moment<br />
mechanisches<br />
Moment
Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Regelkreis 2 / 2<br />
Voraussetzung: elektrisches <strong>und</strong> mechanisches System im Leerlauf<br />
Regelung<br />
1. Mechanisches Moment erzeugt Winkeldifferenz im Motor zwischen elektromagnetischem<br />
Feldern im Rotor <strong>und</strong> Stator<br />
2. Winkeldifferenz transformiert zur Spannungsdifferenz im elektrischen System<br />
3. Spannungsdifferenz (U) induziert einen Strom (I)<br />
4. P = U * I ~ elektrisches Drehmoment<br />
5. Im Generator überträgt sich analog das elektrische Drehmoment auf ein mechanisches<br />
Drehmoment an der Welle zur Turbine<br />
6. Frequenz der Turbine sinkt<br />
7. Turbinenregler ermittelt aus der Sollfrequenz <strong>und</strong> Istfrequenz (el. Netz) ein Stellsignal<br />
8. Das Frischdampf-Drosselventil öffnet<br />
9. Das mechanische Gegenmoment der Turbine steigt<br />
10. Das Kraftwerk erzeugt mehr elektrische Leistung<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Was ist Regelenergie? Was ist Ausgleichsenergie?<br />
Physikalische Bedeutung Wirtschaftliche / finanzielle Bedeutung<br />
(Sek<strong>und</strong>ärregelung 1 min-Raster,<br />
Minutenreserve 15 min-Fahrplan) (15 min-Raster)<br />
LFR<br />
Einsatz von<br />
u. a.<br />
Minutenreserve<br />
ÜNB<br />
Energieflüsse<br />
(Geldflüsse entgegengesetzt!)<br />
unterspeist<br />
/ short<br />
positive<br />
Ausgleichsenergie<br />
überspeist / long<br />
negative<br />
Ausgleichsenergie<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
§ 6 StromNZV – Gr<strong>und</strong>sätze der Beschaffung von Regelenergie<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 6 Gr<strong>und</strong>sätze der Beschaffung von Regelenergie, StromNZV<br />
(1) Die Betreiber von Übertragungsnetzen sind verpflichtet, die jeweilige Regelenergieart im<br />
Rahmen einer gemeinsamen regelzonenübergreifenden anonymisierten<br />
Ausschreibung über eine Internetplattform zu beschaffen.<br />
(2) Abweichend von Absatz 1 sind die Betreiber von Übertragungsnetzen zum Zweck der<br />
Erfüllung ihrer Verpflichtungen nach § 12 Abs. 1 <strong>und</strong> 3 sowie § 13 Abs. 1 des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes berechtigt, einen technisch notwendigen Anteil an<br />
Regelenergie aus Kraftwerken in ihrer Regelzone auszuschreiben, soweit dies zur<br />
Gewährleistung der Versorgungssicherheit in ihrer jeweiligen Regelzone,<br />
insbesondere zur Aufrechterhaltung der Versorgung im Inselbetrieb nach Störungen,<br />
erforderlich ist.<br />
(3) Die Primärregelung ist als zusätzliche Einspeisung oder Reduzierung des Bezugs oder<br />
Reduzierung der Einspeisung (positive oder negative Primärregelung) auszuschreiben.<br />
Die Sek<strong>und</strong>ärregelung, Minutenreserve sowie weitere Regelenergieprodukte sind<br />
getrennt nach positivem <strong>und</strong> negativem Regelenergiebedarf auszuschreiben. (…)<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
§ 7 StromNZV Erbringung von Regelenergie<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 7 Erbringung von Regelenergie, StromNZV:<br />
Die Regelenergiearten Primärregelung, Sek<strong>und</strong>ärregelung <strong>und</strong> Minutenreserve<br />
sowie sonstige beschaffte <strong>und</strong> eingesetzte Regelenergieprodukte sind<br />
entsprechend den Ausschreibungsergebnissen auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Angebotskurven beginnend mit <strong>dem</strong> jeweils günstigsten Angebot von den<br />
jeweiligen Betreibern von Übertragungsnetzen einzusetzen. Bei<br />
Netzeinschränkungen kann von den Angebotskurven abgewichen werden, wenn<br />
die Netzeinschränkungen begründet dargelegt werden können.<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
Marktmechanismus Regelenergie<br />
Mittlerer<br />
Regelenergie-<br />
Arbeitspreis<br />
Regelenergie<strong>vor</strong>haltung<br />
ÜNB zahlt für Vorhaltung<br />
von Regelenergie NNE<br />
Preis [€ct / kWh]<br />
Regelenergiebedarf<br />
ÜNB zahlt für Einspeisung<br />
von Regelenergie<br />
ÜNB zahlt für Vorhaltung<br />
von Regelenergie<br />
Regelenergie<strong>vor</strong>haltung<br />
P [MW]<br />
E [MWh]<br />
Vorhaltung geht als Leistungspreis-Komponente in NNE des ÜNB ein<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen Regelenergie / Ausgleichsenergie<br />
§ 8 StromNZV<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 8 Abrechnung von Regelenergie (Bilanzausgleich), StromNZV:<br />
(1) Betreiber von Übertragungsnetzen haben die Kosten für Primärregelleistung <strong>und</strong> -<br />
arbeit, für die Vorhaltung von Sek<strong>und</strong>ärregelleistung <strong>und</strong> Minutenreserveleistung<br />
sowie weiterer beschaffter <strong>und</strong> eingesetzter Regelenergieprodukte als eigenständige<br />
Systemdienstleistungen den Nutzern der Übertragungsnetze in Rechnung zu stellen.<br />
Für jedes Angebot, das zum Zuge kommt, bemisst sich die zu zahlende Vergütung<br />
nach <strong>dem</strong> im jeweiligen Angebot geforderten Preis.<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Welchen wirtschaftlichen Nutzen bieten <strong>Bilanzkreis</strong>e?<br />
Transaktionsfahrplan<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>fahrplan<br />
Netz<br />
Netz<br />
A B<br />
Ziel: Marktöffnung nur für Großverbraucher (VV I)<br />
Transaktionsfahrplan von Einspeisestelle zu<br />
Entnahmestelle (ÜNB Quelle ÜNB Transiteur ÜNB Senke)<br />
ÜNB sehen jedes Geschäft<br />
IT-technisches Horrorszenario<br />
Ziel: 100 % Liberalisierung (VV II)<br />
Einspeisestellen <strong>und</strong> Entnahmestellen im <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Energie ist „frei“ im Netz<br />
Börsenfähigkeit<br />
Bilanzausgleich<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist <strong>Bilanzkreis</strong>management?<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? <strong>Bilanzkreis</strong> nach § 4 StromNZV<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />
(1) Innerhalb einer Regelzone sind von einem oder mehreren Netznutzern <strong>Bilanzkreis</strong>e zu<br />
bilden. <strong>Bilanzkreis</strong>e müssen aus mindestens einer Einspeise- oder einer Entnahmestelle<br />
bestehen. Abweichend davon können <strong>Bilanzkreis</strong>e auch für Geschäfte, die nicht die<br />
Belieferung von Letztverbrauchern zum Gegenstand haben, gebildet werden. Die<br />
Zuordnung eines <strong>Bilanzkreis</strong>es als Unterbilanzkreis zu einem anderen <strong>Bilanzkreis</strong> ist<br />
zulässig. Die Salden eines <strong>Bilanzkreis</strong>es können mit Zustimmung der betroffenen<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen bei der Abrechnung einem anderen <strong>Bilanzkreis</strong> zugeordnet<br />
werden, wobei auch dieser <strong>Bilanzkreis</strong> die Funktion eines Unterbilanzkreises haben<br />
kann.<br />
Handelsbilanzkreise sind weiterhin möglich<br />
Der „Sub-<strong>Bilanzkreis</strong>“ heißt jetzt „Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>“<br />
Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>-Zuordnung ist nicht mehr zustimmungspflichtig seitens des ÜNB<br />
Unter-Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e sind weiterhin möglich, aber nur bedingt zu empfehlen<br />
(Problematik <strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung mit anderen <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 19
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e: Beziehung zum „poolenden“ <strong>Bilanzkreis</strong> 1 / 2<br />
„poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Unterbilanzkreis<br />
(n. Kaskade)<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung<br />
Unterbilanzkreis (1. Kaskade)<br />
Legende ÜNB<br />
ÜNB<br />
Unterbilanzkreis (2. Kaskade)<br />
eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />
fremder <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Fahrplan<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 20
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e 2 / 2<br />
Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e <strong>und</strong> deren „poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong> teilen sich gemeinsam das<br />
Ausgleichsenergierisiko.<br />
Beim Bilanzausgleich nutzen die Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e ihre Gleichzeitigkeit aus, da ihre Werte je<br />
Viertelst<strong>und</strong>e sowohl beim SOLL, als auch beim IST addiert werden.<br />
Der Prognosefehler für den „Pool“ von <strong>Bilanzkreis</strong>en ist kleiner<br />
Die Ausgleichsenergie gegen über <strong>dem</strong> ÜNB ist kleiner<br />
Kleineres Abrechnungsrisiko<br />
Der BKV mit <strong>dem</strong> „poolenden“ <strong>Bilanzkreis</strong> kann im Innenverhältnis die Differenzen nach<br />
eigenem Ermessen verrechnen.<br />
Die Abrechnung im Innenverhältnis kann sehr kompliziert werden.<br />
Fehlen auch nur Lastgangdaten oder Zählwerte für Zählstellen bei einem der<br />
„gepoolten“ <strong>Bilanzkreis</strong>e, so kann keine <strong>Bilanzkreis</strong>rechnung (für Ausgleichsenergie)<br />
erstellt werden. Bei der Insolvenz eines BKV haben die anderen BKV i. d. R. keinen<br />
Anspruch auf die Daten des insolventen BKV.<br />
Poolung mit <strong>Bilanzkreis</strong>en fremder BKV sollte vermieden werden!<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Definition <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />
(2) Für jeden <strong>Bilanzkreis</strong> ist von den bilanzkreisbildenden Netznutzern gegenüber <strong>dem</strong><br />
Betreiber des jeweiligen Übertragungsnetzes ein <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher (BKV)<br />
zu benennen. Der <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche ist verantwortlich für eine ausgeglichene<br />
Bilanz zwischen Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen in einem <strong>Bilanzkreis</strong> in jeder<br />
Viertelst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> übernimmt als Schnittstelle zwischen Netznutzern <strong>und</strong> Betreibern<br />
von Übertragungsnetzen die wirtschaftliche Verantwortung für Abweichungen<br />
zwischen Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen eines <strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 22
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Definition <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Gliederung eines <strong>Bilanzkreis</strong>es in 4 Quadranten<br />
Bezug Lieferung<br />
~<br />
Austausch mit anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en<br />
StromNZV § 4 (3) Jede Einspeise- oder Entnahmestelle ist einem<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> zuzuordnen. Ein Netznutzer darf nur in einem<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>, dessen <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher die Verantwortung<br />
nach Absatz 2 Satz 2 trägt, zugeordnet werden.<br />
Ein <strong>Bilanzkreis</strong> ist ausgeglichen, wenn gilt: ∑ Bezug = ∑ Lieferung<br />
Ein Kraftwerk darf über Kraftwerksscheiben nicht mehr<br />
mehreren <strong>Bilanzkreis</strong>en zugeordnet sein!<br />
Ungesicherte Leistung als Fahrplan ist nicht mehr möglich.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 23
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Kraftwerksbeteiligung, bisher möglich:<br />
Day back-Fahrplan verschiebt Ausgleichsenergie untertägig<br />
Eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Kraftwerk / K<strong>und</strong>e in einem<br />
<strong>Bilanzkreis</strong><br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 24
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Kraftwerksbeteiligung, nach StromNZV § 5 (3):<br />
Kraftwerk in einem <strong>Bilanzkreis</strong> kapseln<br />
Eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Fremde <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
(andere Beteiligungen / Lieferanten)<br />
Kraftwerk / K<strong>und</strong>e in einem<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> kapseln - StromNZV § 4 (3)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 25
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>?<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 4 <strong>Bilanzkreis</strong>e, StromNZV:<br />
(4) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, <strong>dem</strong><br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> anderen Betreibern von<br />
Elektrizitätsversorgungsnetzen die zur Abrechnung <strong>und</strong> Verminderung<br />
der <strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen erforderlichen Daten in elektronischer<br />
Form unverzüglich zu übermitteln.<br />
Lastgänge <strong>vor</strong> Vortag sind als Einflussgröße für die Bedarfsprognose relevant um<br />
mit der Prognose die <strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen (Ausgleichsenergie) zu<br />
minimieren.<br />
Lastgänge vom Vortag sind notwendig um nach § 5 (3) die<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>abweichungen im untertägigen Handel (day back) zu minimieren<br />
(Minimierung des Ausgleichsenergie-Volumenrisikos).<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 26
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 1 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />
StromNZV:<br />
(1) Die Abwicklung von Lieferungen elektrischer Energie zwischen <strong>Bilanzkreis</strong>en erfolgt auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Fahrplänen. Betreiber von Übertragungsnetzen sind berechtigt,<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche dazu zu verpflichten, ihnen Fahrpläne gemäß den nach § 27<br />
Abs. 1 Nr. 16 von der Regulierungsbehörde festgelegten Regelungen mitzuteilen.<br />
Fahrpläne für den Zeitraum des folgenden Tages bis zum nächsten Werktag sind den<br />
Betreibern von Übertragungsnetzen bis spätestens 14.30 Uhr mitzuteilen, sofern die<br />
Betreiber von Übertragungsnetzen nicht die Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt<br />
zugelassen haben oder die Regulierungsbehörde nach § 27 Abs. 1 Nr. 16 eine<br />
abweichende Regelung getroffen hat. Rechtzeitig im Sinne der Absätze 2 bis 4 <strong>dem</strong><br />
Betreiber von Übertragungsnetzen mitgeteilte Fahrpläne <strong>und</strong> Fahrplanänderungen sind<br />
von diesem der Bilanzierung des jeweiligen <strong>Bilanzkreis</strong>es <strong>und</strong> der Regelzone zu<br />
Gr<strong>und</strong>e zu legen, es sei denn, Netzengpässe wurden nach § 15 Abs. 4 veröffentlicht<br />
<strong>und</strong> begründet. Die Fahrpläne müssen vollständig sein, eine ausgeglichene Bilanz<br />
des <strong>Bilanzkreis</strong>es <strong>und</strong> damit eine ausgeglichene Bilanz der jeweiligen Regelzone<br />
ermöglichen.<br />
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Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 2 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />
StromNZV:<br />
(2) Fahrpläne innerhalb einer Regelzone <strong>und</strong> regelzonenübergreifende Fahrpläne<br />
können mit einem zeitlichen Vorlauf von mindestens drei Viertelst<strong>und</strong>en zu jeder<br />
Viertelst<strong>und</strong>e eines Tages geändert werden. Der Betreiber von Übertragungsnetzen<br />
hat das Recht, Änderungen von regelzonenübergreifenden Fahrplänen abzulehnen,<br />
wenn durch die Anwendung der geänderten Fahrpläne ein Engpass entstehen<br />
würde. Die Ablehnung ist zu begründen. Fahrplanänderungen müssen nach<br />
Maßgabe der von der Regulierungsbehörde nach § 27 Abs. 1 Nr. 16 erlassenen<br />
Regelungen <strong>dem</strong> Betreiber von Übertragungsnetzen mitgeteilt werden.<br />
Untertägiger Handel ist jetzt r<strong>und</strong> um die Uhr möglich – Marktöffnung!<br />
Langfristig erhöhtes Fahrplanaufkommen r<strong>und</strong>-um-die-Uhr.<br />
Dies wird zu mehr Fehladressierungen von Fahrplänen führen.<br />
Erhöhte (Ruf)bereitschaft für alle <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 28
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 3 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />
StromNZV:<br />
(3) Nachträgliche Fahrplanänderungen regelzoneninterner Fahrpläne können bis 16 Uhr<br />
des auf den Erfüllungstag folgenden Werktags erfolgen. Der Betreiber von<br />
Übertragungsnetzen veröffentlicht hierfür auf seiner Internetseite einen Kalender,<br />
<strong>dem</strong> die Werktage zu entnehmen sind.<br />
Zweck: Zwei Handelspartner können nachträglich zum Erreichen einer ausgeglichenen<br />
Bilanz (nach Absatz 1) ihre Ausgleichsenergie minimieren.<br />
Untertägiger Handel ohne Limits (TransmissionCode 2003: 6 Zeitreihen) scheint möglich<br />
Definierter Kalender je Regelzone<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 29
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 4 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 5 Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel,<br />
StromNZV:<br />
(4) Das durch ungeplante Kraftwerksausfälle entstehende Ungleichgewicht zwischen<br />
Einspeisungen <strong>und</strong> Entnahmen ist vom Betreiber von Übertragungsnetzen für vier<br />
Viertelst<strong>und</strong>en einschließlich der Viertelst<strong>und</strong>e, in der der Ausfall aufgetreten ist,<br />
auszugleichen. Für die Zeit nach Ablauf dieser vier Viertelst<strong>und</strong>en ist der<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche zum Ausgleich der ausgefallenen Leistung verpflichtet.<br />
Hierzu kann er abweichend von Absatz 2 Satz 1 seine Fahrpläne mit einer Vorlaufzeit<br />
von 15 Minuten zum Beginn einer jeden Viertelst<strong>und</strong>e ändern. Der Betreiber von<br />
Übertragungsnetzen kann nach der Fahrplanänderung vom <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />
einen Nachweis darüber verlangen, dass ein ungeplanter Kraftwerksausfall <strong>vor</strong>liegt.<br />
Bei Kraftwerksbetrieb genügt keine „r<strong>und</strong> um die Uhr“-Rufbereitschaft eines BKV;<br />
Wartenbetrieb r<strong>und</strong> um die Uhr ist notwendig um diesen Forderungen gerecht zu<br />
werden<br />
Es müssen Verträge (oder ein Markt) für Reserveenergie <strong>vor</strong>handen sein!<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 30
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Was ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>? Rechte <strong>und</strong> Pflichten eines BKV 5 / 5<br />
Kraftwerksausfall<br />
in der letzten Minute<br />
der 1. Viertelst<strong>und</strong>e<br />
ÜNB: Beschaffung<br />
durch Ausgleichsenergie<br />
Vier Viertelst<strong>und</strong>en nach<br />
StromNZV § 5 (4)<br />
Reaktionszeit des BKV: Last absenken oder<br />
anderes Kraftwerk hochfahren<br />
(durch Vertrag: Reserveenergie)<br />
BKV: Beschaffung<br />
durch Reserveenergie<br />
Beschaffung an<br />
anderen Märkten<br />
oder EEX<br />
Mindestens eine Viertelst<strong>und</strong>e Vorlaufzeit für ÜNB:<br />
Fahrplananmeldung durch BKV<br />
Untertägiger Handel nach § 5 (3) scheint nicht zulässig,<br />
da nicht gesichert ist, einen Handelspartner zu finden!<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 31
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Welche Eigenschaften hat ein <strong>Bilanzkreis</strong>?<br />
1. Eigener / fremder <strong>Bilanzkreis</strong><br />
2. Handelsbilanzkreis keine Ausgleichsenergie<br />
3. <strong>Bilanzkreis</strong> / Unter-<strong>Bilanzkreis</strong><br />
4. <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie<br />
5. Differenzbilanzkreis<br />
6. Erneuerbare Energie (nach EEG)<br />
7. Börsenbilanzkreis<br />
Hinweise<br />
Ansprechpartner<br />
Bemerkungen<br />
Format (ESS: Release, Version; EFET ECM: Release, Version)<br />
Kommunikationsweg (Internet / Email, ISDN / FTP, Electronic Highway, etc.)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 32
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Welchen wirtschaftlichen Nutzen hat<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>management?<br />
1. Entkopplung des physikalischen Lastflusses von der kommerziellen Sichtweise<br />
2. Zuordnung von Energie zu einem<br />
Lieferanten / Händler / <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen (BKV)<br />
3. Bilanzierungsmöglichkeit<br />
a) für den Lieferanten als BKV, auch wenn dieser in mehreren Regelzonen<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>e unterhält<br />
b) für jeden Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) mit Sicht auf seine Regelzone<br />
(Summe aller <strong>Bilanzkreis</strong>e; Prüfung auf Gegenfahrpläne)<br />
4. Abkehr von <strong>dem</strong> transaktionsabhängigen Modell der VV Strom I<br />
5. Börsenfähigkeit<br />
6. Abkehr vom ÜNB-indizierten Missbrauch von Ausgleichsenergie<br />
nach StromNZV § 27, 4. <strong>und</strong> 15.<br />
7. Unlimitierter Marktzugang (untertägiger Handel)<br />
Notiz<br />
Sowohl die Bedürfnisse der Lieferanten,<br />
als auch die Bedürfnisse der Übertragungsnetzbetreiber werden erfüllt.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 33
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Anonymisierung von Handelsgeschäften<br />
Die einzelnen Handelsgeschäfte werden <strong>vor</strong> der Übermittlung an den Übertragungsnetzbetreiber<br />
summiert. Der ÜNB erhält keine Kenntnis wann <strong>und</strong> aus wie vielen Einzelgeschäften sich ein<br />
Fahrplan zusammensetzt:<br />
Geschäft A:<br />
z. B. 10 MW<br />
Geschäft B:<br />
z. B. 15 MW<br />
Geschäft C:<br />
z. B. 20 MW<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />
Summe A+B+C:<br />
hier 45 MW<br />
Fahrplan an Übertragungsnetzbetreiber<br />
(Summe A+B+C: hier 45 MW)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 34<br />
t
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Was ist eine Fahrplan-Gegenanmeldung?<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der 1:1 Nominierung<br />
Regelzonen-interne Fahrpläne: 1:1-Nominierung<br />
BKV 1<br />
Regelzonen überschreitende Fahrpläne: 1:1-Nominierung<br />
BKV<br />
Saldo<br />
BKV 2<br />
Fahrplananmeldung<br />
Fahrplananmeldung<br />
Fahrplananmeldung<br />
ÜNB<br />
Fahrplangegenanmeldung<br />
CAS / CAX<br />
ÜNB 1<br />
ÜNB 2<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 35
Zusammenfassung <strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong><br />
Definition <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Definition <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Einbuchen von Stromlieferverträgen (Standardprodukte <strong>und</strong> individuelle Fahrpläne)<br />
<strong>und</strong> des Bedarfes in das Energiebilanzkonto des <strong>Bilanzkreis</strong>es<br />
ÜNB-Fahrpläne erzeugen<br />
ÜNB-Fahrpläne kommunizieren<br />
Auf ÜNB-Rückmeldungen reagieren<br />
(Acknowledgement, Anomaly, Intermediate <strong>und</strong> Final Confirmation Report)<br />
Bereitschaftsdienst leisten (24 h, 7 Tage die Woche)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 36
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 1 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV:<br />
(1) Zwischen <strong>dem</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Betreiber von<br />
Übertragungsnetzen muss ein Vertrag über die Führung, Abwicklung <strong>und</strong> Abrechnung<br />
von <strong>Bilanzkreis</strong>en (<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag) geschlossen werden.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 37
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 2 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV:<br />
(2) Der Vertrag muss unter Berücksichtigung der Vorschriften des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes <strong>und</strong> dieser Verordnung mindestens Regelungen zu<br />
folgenden Gegenständen enthalten:<br />
1. Vertragsgegenstand;<br />
2. Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Leistungen des Betreibers von Übertragungsnetzen;<br />
3. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen;<br />
4. Datenaustausch zwischen <strong>dem</strong> Betreiber von Übertragungsnetzen <strong>und</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen;<br />
5. Haftungsbestimmungen;<br />
6. Voraussetzungen für die Erhebung einer Sicherheitsleistung<br />
in begründeten Fällen;<br />
7. Kündigungsrechte der Vertragsparteien.<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 3 / 5<br />
§ 26 <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag, StromNZV<br />
(3) In den <strong>Bilanzkreis</strong>verträgen ist sicherzustellen, dass die <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />
gegen angemessenes Entgelt ihren <strong>Bilanzkreis</strong> für Fahrplangeschäfte öffnen, die der<br />
Bereitstellung von Minutenreserve dienen, die ein Bereitsteller des eigenen<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>es über einen anderen <strong>Bilanzkreis</strong> abwickeln will.<br />
∆<br />
Minderung der Last um ∆ oder<br />
Erhöhung der Leistung um ∆.<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> des<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen<br />
∆: abgerufene Minutenreserve<br />
Angemessenes Entgelt:<br />
Welchen Aufwand (IT, Personal, Hedge)? Wer anbieten?<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> der Minutenreserve abruft, um diese<br />
<strong>dem</strong> Übertragungsnetzbetreiber bereitzustellen.<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 4 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 27 Festlegungen der Regulierungsbehörde, StromNZV<br />
(...)<br />
4. zu Kriterien für missbräuchliche Über- oder Unterspeisung von<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>en <strong>und</strong> deren Abrechnung;<br />
<strong>und</strong><br />
15. zu den Inhalten der Verträge nach den §§ 24 bis 26, sofern nicht ein<br />
Standardangebot festgelegt ist; betreffen.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 40
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag nach § 26 StromNZV 5 / 5<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
Gesetz über den Vorrang Erneuerbarer Energien<br />
Das EEG kennt keinen <strong>Bilanzkreis</strong> oder <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen.<br />
Regelungen zwischen einem <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen <strong>und</strong> einem<br />
Übertragungsnetzbetreiber sollten daher nicht Bestandteil eines<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrages sein, da diese Pflichten nur den Lieferanten <strong>und</strong><br />
den Übertragungsnetzbetreiber betreffen.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 41
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>-Poolungsvertrag: Inhalte <strong>und</strong> Kosten?<br />
1. Gegenstand des Vertrages<br />
Bezeichnungen [EIC]<br />
(„poolender“ <strong>Bilanzkreis</strong> <strong>und</strong> Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>, Liste aller <strong>Bilanzkreis</strong>e im Pool)<br />
2. Vertragsbeginn<br />
3. Vertragslaufzeit<br />
4. Kündigungsfrist<br />
5. Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Leistungen des ÜNB, Zustimmung zur Poolung<br />
6. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des „poolenden“ BKV (Abrechnung)<br />
7. Rechte <strong>und</strong> Pflichten des BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es (Sicherheitsleistung)<br />
8. Gerichtsstand<br />
9. Unterschriften: ÜNB, „poolender“ BKV, BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es<br />
Hinweise<br />
Bei der Kündigung bedarf es ggf. der Unterschriften des poolenden BKV <strong>und</strong><br />
des BKV des Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 42
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Abrechnung von Ausgleichsenergie 1 / 4<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 8 Abrechnung von Regelenergie (Bilanzausgleich), StromNZV:<br />
(2) Die einzelnen Betreiber von Übertragungsnetzen sind verpflichtet, innerhalb ihrer<br />
jeweiligen Regelzone auf 15-Minutenbasis die Mehr- <strong>und</strong> Mindereinspeisungen aller<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>e zu saldieren. Sie haben die Kosten der Beschaffung von positiver<br />
Sek<strong>und</strong>ärregelarbeit <strong>und</strong> positiver Minutenreservearbeit als Ausgleichsenergie den<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen auf Gr<strong>und</strong>lage einer viertelstündlichen Abrechnung in<br />
Rechnung zu stellen. Sofern negative Sek<strong>und</strong>ärregelarbeit <strong>und</strong> negative<br />
Minutenreservearbeit beschafft wird, erfolgt die Abrechnung der Ausgleichsenergie<br />
auf Gr<strong>und</strong>lage der erzielten Preise. Die Preise, die je Viertelst<strong>und</strong>e ermittelt werden,<br />
müssen für <strong>Bilanzkreis</strong>überspeisungen <strong>und</strong> <strong>Bilanzkreis</strong>unterspeisungen identisch sein.<br />
Die Abrechnung des Betreibers von Übertragungsnetzen gegenüber den<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen hat spätestens zwei Monate nach <strong>dem</strong> jeweiligen<br />
Abrechnungsmonat zu erfolgen. Diese Frist kann auf Antrag des Betreibers von<br />
Übertragungsnetzen von der Regulierungsbehörde verlängert werden.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 43
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Abrechnung von Ausgleichsenergie 2 / 4<br />
Definition Bilanzausgleich<br />
Der Bilanzausgleich ist eine Aufgabe des Bilanzkoordinators nach ETSO. In Deutschland nimmt<br />
gemäß StromNZV jeder ÜNB diese Aufgabe wahr. Der Bilanzausgleich ist ein SOLL-IST-Vergleich<br />
mit Ermittlung der Differenz-Zeitreihe. Diese wird mit den Kosten für Ausgleichsenergie bewertet,<br />
um einen kommerziellen Anreiz für die Einhaltung der StromNZV zu sorgen.<br />
Die Summenfahrpläne je <strong>Bilanzkreis</strong> hat jeder ÜNB über die Fahrplananmeldungen erhalten; dies<br />
sind die SOLL-Werte. Von je<strong>dem</strong> unterlagerten VNB erhält jeder ÜNB die aggregierten Lastgänge<br />
je <strong>Bilanzkreis</strong> (via MSCONS). Über alle VNB summiert ergibt sich der IST-Lastgang je <strong>Bilanzkreis</strong>.<br />
Die Abweichungen je Viertelst<strong>und</strong>e werden mit der Ausgleichsenergie tarifiert <strong>und</strong> vom ÜNB <strong>dem</strong><br />
BKV spätestens 2 Monate nach <strong>dem</strong> Abrechnungsmonat in Rechnung gestellt.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 44
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Abrechnung von Ausgleichsenergie 3 / 4<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 45
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Abrechnung von Ausgleichsenergie 4 / 4: AE-Preise<br />
Vattenfall http://transmission.vattenfall.de – Regelenergie – Arbeitspreise<br />
(09/2002 - ~ Vor<strong>vor</strong>monat)<br />
E.ON http://www.eon-netz.com – Netznutzung - <strong>Bilanzkreis</strong> –<br />
Preise für den Bilanzausgleich (unten!)<br />
(12/2001 - ~ Vormonat)<br />
EnBW http://www.enbw.com –Netznutzer – Strom – <strong>Bilanzkreis</strong> –<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung – Preise für Ausgleichsenergie ab 01.01.2002<br />
(02/2002 - ~ Vormonat)<br />
RWE http://www.rwe.com – Menü Produkte & Services – für die Energiewirtschaft -<br />
Netznutzung Transportnetz Strom – Netznutzungspreise – <strong>Bilanzkreis</strong>e – Preise<br />
(01.02.2002 - ~ Vor<strong>vor</strong>monat)<br />
CEGEDEL http://www.cegedel.lu – Cegedel Net – Produits et services –<br />
Accès aux réseaux – 9. Tarifs pour l‘énergie d‘équilibre<br />
http://www.cegedel.lu/cegedel-net/produits/acces-reseaux/prix-energie-equilibre.html<br />
Hinweis<br />
Die Ausgleichsenergiepreise werden in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 46
<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />
Vollversorgung mit <strong>Bilanzkreis</strong>en, keine Eigenerzeugung<br />
EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> der Regelzone<br />
U<br />
B<br />
Lieferant (ehem. Vollversorger)<br />
eigener <strong>Bilanzkreis</strong><br />
(Teilbelieferung – offener Liefervertrag: EEG)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 47
<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />
Fahrplanlieferung<br />
EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> der Regelzone<br />
U<br />
B<br />
Vollversorger<br />
Fahrplanlieferant 1<br />
Fahrplanlieferant n<br />
eigener (Unter-)<strong>Bilanzkreis</strong><br />
(Teilbelieferung – offener Liefervertrag: EEG)<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 48
<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen<br />
Unter-<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
REGELZONE 1 REGELZONE 2 REGELZONE n<br />
EEG<br />
EEG<br />
EEG<br />
eigener<br />
Handelsbilanzkreis<br />
fremde<br />
Handelsbilanzkreise<br />
eigener<br />
Vertriebsbilanzkreis<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>e je<br />
Vertriebseinheit<br />
fremde<br />
Handelsbilanzkreise<br />
fremde<br />
Handelsbilanzkreise<br />
Teilfremdbelieferung<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 49
<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen – Theorie<br />
klassisches Energieversorgungsunternehmen<br />
Übertragungsnetzbetreiber<br />
EEG<br />
Solidarisierung nach § 14 (1) EEG<br />
Naturalausgleich (Fahrplanprofil)<br />
Abschlag<br />
1 <strong>Bilanzkreis</strong><br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 50<br />
B B
<strong>Bilanzkreis</strong>e – <strong>Bilanzkreis</strong>strukturen – Theorie<br />
nach <strong>dem</strong> EnWG <strong>und</strong> der StromNZV (Unb<strong>und</strong>ling)<br />
Übertragungsnetzbetreiber<br />
EEG<br />
Netzbetrieb Vertrieb Kraftwerk Handel<br />
EEG-Einspeisung<br />
[StromNZV § 30 (1)<br />
ab 01.10.2005]<br />
Differenzbilanzkreis<br />
(Mehr- /<br />
Mindermengen)<br />
Verlustbilanzkreis<br />
(Netzverluste)<br />
Solidarisierung nach § 14 (1) EEG<br />
Naturalausgleich (Fahrplanprofil)<br />
Abschlag<br />
Für das Anfahren eines<br />
Kraftwerkblockes<br />
Unb<strong>und</strong>ling<br />
Nur wenn > 100.000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder<br />
mittelbar am Netz<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 51<br />
B B<br />
Ein <strong>Bilanzkreis</strong><br />
je Regelzone
<strong>Bilanzkreis</strong>e<br />
Zusammenfassung <strong>Bilanzkreis</strong>management<br />
Definition <strong>Bilanzkreis</strong>management<br />
Definition der <strong>Bilanzkreis</strong>struktur<br />
Ausgleichsenergie-Management<br />
(Volumen- <strong>und</strong> Preisrisiko: Prognose <strong>und</strong> untertägiger Handel)<br />
1-h ¼-h Ausgleichsfahrpläne zu FC_CONS buchen<br />
(bei mehreren <strong>Bilanzkreis</strong>en ggf. Aufteilung)<br />
Das operative <strong>Bilanzkreis</strong>management ist den Planungs- <strong>und</strong> Optimierungsprozessen<br />
des Handels stets nachgelagert (ggf. finden mehrere Iterationsschritte statt).<br />
Rechnungsprüfung <strong>Bilanzkreis</strong>- / Ausgleichsenergie-Abrechnung<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 52
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 1 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 22 Beschaffung der Energie zur Erbringung von<br />
Ausgleichsleistungen, EnWG<br />
(1) Betreiber von Energieversorgungsnetzen haben die Energie, die sie zur Deckung von<br />
Verlusten <strong>und</strong> für den Ausgleich von Differenzen zwischen Ein- <strong>und</strong> Ausspeisung<br />
benötigen, nach transparenten, auch in Bezug auf verb<strong>und</strong>ene oder assoziierte<br />
Unternehmen nichtdiskriminierenden <strong>und</strong> marktorientierten Verfahren zu beschaffen.<br />
Dem Ziel einer möglichst preisgünstigen Energieversorgung ist bei der Ausgestaltung<br />
der Verfahren, zum Beispiel durch die Nutzung untertäglicher Beschaffung, besonderes<br />
Gewicht beizumessen, sofern hierdurch nicht die Verpflichtungen nach den §§ 13 <strong>und</strong><br />
16 gefährdet werden.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 53
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 2 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 10 Verlustenergie, StromNZV:<br />
(1) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, Verlustenergie in<br />
einem marktorientierten, transparenten <strong>und</strong> diskriminierungsfreien Verfahren zu<br />
beschaffen. Dabei sind Ausschreibungsverfahren durchzuführen, soweit nicht<br />
wesentliche Gründe entgegenstehen. Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> kann insbesondere dann<br />
<strong>vor</strong>liegen, wenn die Kosten der Ausschreibungsverfahren in einem unangemessenen<br />
Verhältnis zu deren Nutzen stehen. Von der Verpflichtung nach Satz 2 sind<br />
Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en<br />
unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 54
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 2 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 10 Verlustenergie, StromNZV:<br />
(2) Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, einen <strong>Bilanzkreis</strong><br />
zu führen, der ausschließlich den Ausgleich von Verlustenergie umfasst. Von der<br />
Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz<br />
weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />
EEG-frei<br />
Dieser <strong>Bilanzkreis</strong> kann auch von <strong>dem</strong> Lieferanten der Energie für den Verlustbilanzkreis<br />
im Rahmen einer Geschäftsbesorgung geführt werden, d. h. den <strong>Bilanzkreis</strong>vertrag hält<br />
der Netzbetreiber (gegenüber <strong>dem</strong> ÜNB) das Doing übernimmt jedoch ein Dienstleister<br />
oder der Lieferant.<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 55
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im <strong>Bilanzkreis</strong> für Verlustenergie 3 / 3<br />
Das Portfolio eines <strong>Bilanzkreis</strong>es besteht aus Fahrplänen mit je 96 ¼-h-Leistungsmittelwerten<br />
für einen Kalendertag:<br />
Bezug / Einspeisung Lieferung / Entnahme<br />
Bezug (Ausschreibung) 5 MW<br />
Summe Bezug von anderen 5 MW<br />
Summe Bezug 5 MW<br />
Der <strong>Bilanzkreis</strong> ist zu dieser Viertelst<strong>und</strong>e ausgeglichen !<br />
Netzverluste VNB (ca. 2 - 5%) 5 MW<br />
Summe Entnahme (FC_CONS) 5 MW<br />
Summe Lieferung 5 MW<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 56<br />
t
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 1 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />
StromNZV:<br />
Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen sind verpflichtet, einen <strong>Bilanzkreis</strong> zu<br />
führen, der ausschließlich Energien nach <strong>dem</strong> Erneuerbare-Energien-Gesetz von<br />
Einspeisern im Netzgebiet zur Durchleitung an den <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong><br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz der Betreiber von Übertragungsnetzen aufweist. Von der<br />
Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber ausgenommen, an deren Verteilernetz<br />
weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind.<br />
Bilanzabweichungen treten bei Einspeisungen <strong>und</strong>/oder Entnahmen auf Der EEG-<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> ist somit ein vollwertiger <strong>Bilanzkreis</strong> (implizite Prognosepflicht).<br />
Konkretisierung des Hochwälzungsmechanismus für die „großen“ VNB.<br />
Durch die De-Minimis-Regel fällt in einer Regelzone ein Teil der Ausgleichsenergie<br />
beim ÜNB an <strong>und</strong> ein Teil bei den „großen“ VNB.<br />
(Noch nicht beim Einspeiser von Erneuerbaren Energien!)<br />
Gilt laut § 30 StromNZV erst ab 01.10.2005.<br />
Gilt bei der Kraftwerksstörung einer Windkraftanlage auch § 5 (4) StromNZV ?<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 57
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber<br />
StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 2 / 3<br />
„kleine“ VNB:<br />
Abnahmepflicht nach § 4 (1) EEG<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag<br />
nach § 26 StromNZV<br />
Legende<br />
„große“ VNB: Abnahmepflicht nach<br />
§ 4 (1) EEG <strong>und</strong> implizit Prognose- <strong>und</strong><br />
Fahrplanpflicht nach § 11 StromNZV<br />
ÜNB: Abnahmepflicht nach § 4 (6) EEG<br />
kein <strong>Bilanzkreis</strong> vertragliche Beziehung<br />
<strong>Bilanzkreis</strong> Meldepflicht<br />
Letztverbraucher Fahrplan<br />
Unverzüglicher Ausgleich nach § 14 (1) EEG<br />
ÜNB n<br />
Entgelte? § 23 EnWG BNetzA: bis 01.10.2005 beantragen<br />
Lieferant, der Letztverbraucher<br />
versorgt, nach § 14 (3) EEG<br />
<strong>Bilanzkreis</strong><br />
(verantwortlicher)<br />
Letztverbraucher<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 58
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
StromNZV § 11 <strong>Bilanzkreis</strong> für Energien nach <strong>dem</strong> EEG 3 / 3<br />
Das Portfolio eines <strong>Bilanzkreis</strong>es besteht aus Fahrplänen mit je 96 ¼-h-Leistungsmittelwerten<br />
für einen Kalendertag:<br />
Bezug / Einspeisung Lieferung / Entnahme<br />
EEG-Windenergieanlage 1<br />
EEG-Anlage n<br />
2 MW<br />
11 MW<br />
EEG-∑ SLP 1 1 MW<br />
Summe Einspeisung (FC_PROD) 14 MW<br />
Summe Bezug 14 MW<br />
Der <strong>Bilanzkreis</strong> ist zu dieser Viertelst<strong>und</strong>e ausgeglichen !<br />
EEG an ÜNB 14 MW<br />
Summe Lieferung an andere 14 MW<br />
Summe Lieferung 14 MW<br />
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t
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 1 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />
(1) Die Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen haben für die Abwicklung der<br />
Stromlieferung an Letztverbraucher mit einer jährlichen Entnahme von bis zu<br />
100 000 Kilowattst<strong>und</strong>en vereinfachte Methoden (standardisierte Lastprofile)<br />
anzuwenden, die eine registrierende Lastgangmessung nicht erfordern. Die<br />
Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen können in begründeten Fällen<br />
Lastprofile auch für Verbrauchsgruppen mit einer jährlichen Entnahme<br />
festlegen, die über den in Satz 1 genannten Wert hinausgeht.<br />
Das nach <strong>dem</strong> verhandelten Netzzugang bisher angewendete Analytische Verfahren<br />
ist im Kontext mit § 5 (1) <strong>und</strong> § 5 (3) damit in Frage gestellt.<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 1 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />
(2) Standardisierte Lastprofile müssen sich am typischen Abnahmeprofil jeweils<br />
folgender Gruppen von Letztverbrauchern orientieren:<br />
1. Gewerbe;<br />
2. Haushalte;<br />
3. Landwirtschaft;<br />
4. Bandlastk<strong>und</strong>en;<br />
5. unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen; (z. B. Straßenbeleuchtung)<br />
6. Heizwärmespeicher.<br />
Die Grenzen für die Anwendung von standardisierten Lastprofilen sind auf alle<br />
Letztverbraucher einer Lastprofilgruppe gleichermaßen anzuwenden. Der<br />
Netznutzer ist berechtigt, mit <strong>dem</strong> Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen im<br />
Einzelfall eine niedrigere Grenze zu vereinbaren.<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 2 / 3<br />
Rechtliche Gr<strong>und</strong>lage:<br />
§ 12 Standardisierte Lastprofile, StromNZV:<br />
(3) Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen sind verpflichtet, einen Differenzbilanzkreis<br />
zu führen, der ausschließlich die Abweichungen der Gesamtheit der Letztverbraucher<br />
mit einer jährlichen Entnahme von bis zu 100 000 Kilowattst<strong>und</strong>en oder einer individuell<br />
festgelegten anderen Grenze nach den Absätzen 1 <strong>und</strong> 2 von <strong>dem</strong> prognostizierten<br />
Verbrauch dieser Letztverbraucher erfasst. In <strong>dem</strong> Differenzbilanzkreis dürfen keine<br />
Letztverbraucher bilanziert werden. Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen<br />
sind verpflichtet, die Ergebnisse der Differenzbilanzierung jährlich auf ihrer Internetseite<br />
zu veröffentlichen. Von der Verpflichtung nach Satz 1 sind Netzbetreiber<br />
ausgenommen, an deren Verteilernetz weniger als 100 000 K<strong>und</strong>en unmittelbar oder<br />
mittelbar angeschlossen sind.<br />
Der Netzbetreiber ist als BKV verantwortlich für Ausgleichsenergie Prüfung der<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung ist notwendig<br />
keine Letztverbraucher EEG frei.<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
<strong>Fahrplanmanagement</strong> im Differenzbilanzkreis 3 / 3<br />
Differenz<br />
Bedarfsprognose<br />
∑<br />
aller<br />
SLP-<br />
Sum<br />
men<br />
Soll Ist<br />
Last<br />
Ausgleichsenergie ist zu minimieren Prognose notwendig<br />
Nulllinie im Differenzbilanzkreis<br />
Ausgleichsenergie ist zu minimieren Standardlastprofile sind zu optimieren<br />
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t
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Synthetisches <strong>und</strong> Analytisches Lastprofilverfahren<br />
24 % der VNB:<br />
Analytisches Lastprofilverfahren<br />
76 % der VNB:<br />
Synthetisches Lastprofilverfahren<br />
[Quelle: ew Jg. 104 (2005), Heft 11, Seite 21]<br />
24,3 % Kombination aus<br />
VDEW- <strong>und</strong> eigenen Lastprofilen<br />
8,1 % eigene Lastprofile<br />
67,6 % VDEW-Normprofile<br />
[Literatur: Ermittlung unternehmensspezifischer Lastprofile für K<strong>und</strong>en ohne Leistungsmessung,<br />
emw Heft 1/04, S. 37 ff.]<br />
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Erwartungen an die Umsetzung der StromNZV<br />
aus Vertriebssicht<br />
1. B<strong>und</strong>esweit einheitliche <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> Lieferantenrahmen(muster)verträge<br />
2. Massentauglicher Datenaustausch deutschlandweit in einheitlichen Formaten<br />
• Fahrpläne <br />
• Lastgänge ! (BNetzA ist interessiert an den Missständen)<br />
• <strong>Bilanzkreis</strong>- <strong>und</strong> lieferantenscharfe Zeitreihen vom ÜNB als Datengr<strong>und</strong>lage für<br />
die Rechnungsprüfung der <strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung (Ausgleichsenergie) !<br />
3. Einheitliche Prozesse (Lieferantenwechsel: Sperrung, etc. KuL <strong>und</strong> DuM)<br />
4. (Vom <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen ausgewählte) Lastgänge vom Vortag rechtzeitig<br />
für die Prognose des Folgetages [§ 5 (1) StromNZV] <strong>und</strong><br />
für das day back-Geschäft [§5 (3)]<br />
BNetzA hat dies erkannt analytisches Verfahren noch praktikabel?<br />
5. Festlegung eines hohen Grenzwertes für § 5 (4) für „Kraftwerke“. Dies sollte bzgl.<br />
des EEG-<strong>Bilanzkreis</strong>es auch im Interesse der Netzbetreiber sein.<br />
6. Liberalisierung des Messwesens (BNetzA: erst nach entsprechender Verordnung)<br />
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit !<br />
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<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 1 / 4<br />
PRO<br />
Das Analytische Verfahren wird in § 17 Veröffentlichungspflichten der Betreiber von<br />
Elektrizitätsversorgungsnetzen (2), 4., explizit erwähnt:<br />
„Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen sind verpflichtet, folgende netzrelevanten<br />
Daten unverzüglich in geeigneter Weise, zumindest im Internet, zu veröffentlichen: (...)<br />
4. die Summenlast der Fahrplanprognosen für Lastprofilk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Restlastkurve<br />
der Lastprofilk<strong>und</strong>en bei Anwendung des analytischen Verfahrens, (...)“<br />
Das Analytische Verfahren wird in § 27, 7., Festlegungen der Regulierungsbehörde (1)<br />
explizit erwähnt <strong>und</strong> somit nicht ausgeschlossen:<br />
„Zur Verwirklichung eines effizienten Netzzugangs <strong>und</strong> der in § 1 Abs. 1 des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes genannten Zwecke kann die Regulierungsbehörde unter<br />
Beachtung der Anforderungen eines sicheren Netzbetriebs Entscheidungen durch<br />
Festlegungen nach § 29 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes treffen (...)<br />
7. zu Standardlastprofilen für einzelne Verbrauchsgruppen, Lastprofilen für<br />
unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen, sonstigen Abwicklungsregelungen für das<br />
synthetische Verfahren <strong>und</strong> zu einheitlichen Anwendungssystemen für das<br />
analytische Verfahren;<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 67
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 2 / 4<br />
CONTRA<br />
Im ‚§ 12 Standardisierte Lastprofile' sind in Absatz 2 explizite Standardlastprofile<br />
aufgelistet. Somit ist macht das Einfache Analytische Verfahren keinen Sinn, da es<br />
diese Profile nicht verwenden kann.<br />
In der politischen Diskussion der Regierungskoalition sind VDN-Änderungs<strong>vor</strong>schläge<br />
hierzu nicht aufgenommen worden:<br />
Explizite Festschreibung der Anwendung des Synthetischen<br />
Lastprofilverfahrens <strong>und</strong> des Analytischen Verfahrens (zu jetzt § 12),<br />
Verpflichtung zur Führung eines Differenzbilanzkreises nur für das<br />
Synthetische Verfahren - nicht jedoch beim Analytischen Verfahren<br />
(zu jetzt § 12).<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 68
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 3 / 4<br />
CONTRA<br />
Beim Analytischen Verfahren stehen die abrechnungsrelevanten Mengen nach der DuM-<br />
Richtlinie des VDN (Version 1.0, Januar 2005) laut Kapitel 4, Seite 42, Abbildung<br />
3.3-4, erst am 8. Werktag nach <strong>dem</strong> Erfüllungstag, spätestens jedoch am 15. des Folgemonats<br />
fest.<br />
Jeder <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche ist jedoch nach StromNZV § 5 (1) in der Pflicht, das Fahrpläne<br />
eine ausgeglichene Bilanz aufweisen sollen. Hierzu gibt es ergänzend den<br />
§ 5 'Gr<strong>und</strong>sätze der Fahrplanabwicklung <strong>und</strong> untertägiger Handel' (3), wonach<br />
Fahrplanänderungen regelzoneninterner Fahrpläne nur bis 16 Uhr des auf den Erfüllungstag<br />
folgenden Werktages zulässig sind.<br />
Somit steht die Forderung der DuM-Richtlinie (Daten erst am 8. Werktag nach <strong>dem</strong><br />
Erfüllungstag) im Widerspruch zu StromNZV § 5 (1) <strong>und</strong> (3), wonach ein<br />
<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher diese Daten am Folgetag (bis 08:00 Uhr) benötigt, damit er seiner<br />
Pflicht nach einer ausgeglichenen Bilanz nachkommen kann.<br />
Wie soll ein <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher die Differenz aus seiner Prognose <strong>und</strong> den vom<br />
Netzbetreiber festgestellten analytischen Last untertägig weghandeln, wenn der Netzbetreiber die<br />
Last erst später feststellt? Politischer Wille ist untertägiger Handel!<br />
<strong>VBEW</strong>-Seminar 29.09.2005 in München, © 2003 bis 2005 by Clemens Dähne 69
<strong>Bilanzkreis</strong>e für Verteilnetzbetreiber – <strong>Fahrplanmanagement</strong><br />
Analytisches Verfahren – pro <strong>und</strong> contra 4 / 4<br />
CONTRA<br />
IT-technisches Horrorszenario aus Lieferantensicht:<br />
Ein Lieferant, der SLP-K<strong>und</strong>en bei z. B. 100 Netzbetreibern versorgt, die das<br />
Erweiterte Analytische Verfahren anwenden,<br />
Dieser Lieferant muss jeden Tag für den Folgetag von je<strong>dem</strong> Netzbetreiber die<br />
Händlerfaktoren, Z-Faktoren <strong>und</strong> weitere Daten erfassen <strong>und</strong> verwalten.<br />
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