Konzept für weiterführende Schulen - DLRG-Jugend Bayern
Konzept für weiterführende Schulen - DLRG-Jugend Bayern
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<strong>Konzept</strong> <strong>für</strong> <strong>weiterführende</strong> <strong>Schulen</strong>: Rettungsschwimmer-Parcours<br />
Ziel<br />
Auf die Gefahren am Wasser aufmerksam machen<br />
Die Bedeutung des Schwimmen-Könnens verdeutlichen<br />
Die Möglichkeiten und Schwierigkeiten des Rettens aus Unfallsituationen im Wasser erleben<br />
Personal<br />
1 Lehrer<br />
(Lehrer sind zur Schwimmausbildung, nicht zur Rettungsschwimmausbildung befähigt und haben<br />
ggf. nur <strong>DLRG</strong>-Bronze; Verantwortung lässt sich nur an den Lehrer übertragen, wenn er <strong>DLRG</strong>-<br />
Silber hat; Lehrer kann in jedem Fall Aufsicht <strong>für</strong> Kinder an Land übernehmen)<br />
1 Lehrscheiner <strong>für</strong> allg. Wasseraufsicht<br />
4 Helfer <strong>für</strong> Stationen, mindestens <strong>DLRG</strong>-Silber, optimal: Ausbildungsassistent (Praktikum<br />
zum Lehrschein)<br />
Vorab<br />
Orga Schule<br />
Orga Schwimmbad<br />
Selbsterklärung zum Gesundheitszustand<br />
Anschreiben an Schüler/Eltern<br />
o 2 Handtücher<br />
o 1 T-Shirt zum Schwimmen<br />
Begrüßung<br />
Vorstellung Teamer<br />
Vorstellung <strong>DLRG</strong><br />
o Was heißt <strong>DLRG</strong>?<br />
o Aufgaben<br />
Ablauf der Stunde erklären<br />
o Es sind 4 Stationen aufgebaut. Gruppen besuchen die Stationen, führen die Übungen<br />
durch und wechseln dann (reihum!) zur nächsten Station<br />
o jede Station dauert ca. 10-15 Min, insgesamt: 60 Minuten/Klasse<br />
o Gruppen bilden: ResQ-Teams<br />
o Selbsterklärung zum Gesundheitszustand checken<br />
Einstieg<br />
Rettungsgerät: Rettungsball, Gurtretter, Rettungsstange (je nachdem was in dem<br />
Schwimmbad vorhanden ist); Alternative Rettungsgeräte: Handtücher, …<br />
Ihr bekommt heute einen Einblick, wie Ertrinkende gerettet werden können. Warum geraten<br />
<strong>Jugend</strong>liche und Erwachsene im Wasser in Gefahr?<br />
o Überschätzen der eigenen Kräfte<br />
o Entfernungen falsch geschätzt<br />
o Auf Luftmatratzen u.ä. verlassen<br />
o Sprung in unbekannte Gewässer<br />
o Alkohol<br />
Duschen<br />
Allgemein<br />
Schülern genug Pausen lassen, wenn sie sie brauchen!
Stationen<br />
Wasserstationen<br />
Hindernistauchen<br />
Kleiderschwimmen<br />
Gurtretter<br />
Rettungsball- / Rettungsring<br />
Alternativstationen<br />
Transportschwimmen: Schieben/Ziehen<br />
Anland-bringen des Geretteten (ggf. mit „beweglichen<br />
Brettern“, Schwimmfloß)<br />
Achselschleppgriff<br />
Hilfe holen + Notruf absetzen<br />
Beach-Flags<br />
Retten mit T-Shirt<br />
Rettungsleine (Achtung: Kopf am Beckenrand anschlagen;<br />
alle ziehen gemeinsam)
Station 1: Hindernistauchen<br />
Lernziel/Zusammen erarbeiten<br />
Warum/Wann ist tauchen wichtig? Warum muss ich tauchen üben?<br />
Wenn ich ins Wasser falle bzw. gestoßen werde<br />
Wenn ich von einer Strömung unter Wasser gezogen werde<br />
Wenn ich jemanden retten möchte, der bereits untergegangen ist<br />
Informationen an Schüler:<br />
Gesundheit<br />
Wer tauchen will, begibt sich in Zonen erhöhten Umgebungsdruckes. Deshalb müssen<br />
Herz, Kreislauf, Atmungsorgane, Gehör bzw. Trommelfell, Nebenhöhlen und Gleichgewichtssinn<br />
ohne funktionelle Störung sein. Schnupfen kann Lebensgefahr bedeuten. Bei<br />
Erkältung, Schnupfen, Trommelfellschäden etc. darf nicht getaucht werden! Auch<br />
Heuschnupfen ist Schnupfen, somit darf nicht getaucht werden!<br />
Druckausgleich<br />
Druckausgleich durch Schluck- und Kaubewegungen; auch so genanntes<br />
„Wackeln“ mit dem Unterkiefer. Mund und Nase verschlossen halten und<br />
eine Ausatmung simulieren: Schneuzen! Mund und Nase zu und dann<br />
schlucken. Das Pressen darf keinesfalls mit Gewalt und niemals bei<br />
Schnupfen und Ähnlichem erflogen!<br />
Tritt kein Druckausgleich ein, so ist ein sehr stechender Schmerz spürbar,<br />
welcher durch das nach innen gedrückte Trommelfell verursacht wird<br />
(Schmerz oder Knacken im Ohr).<br />
Mit dem Druckausgleich sollte immer rechtzeitig begonnen werden, bevor sich ein hoher<br />
Druck am Trommelfell aufgebaut hat. Druckausgleich an Land üben – wenn Schmerz:<br />
dann nicht tauchen!<br />
Vor und nach dem Tauchgang nach allgemeinem Wohlbefinden erkundigen.<br />
Keine Hyperventilation!<br />
Hyperventilation ist das verstärkte teilweise schnelle Ein- und Ausatmen. Hyperventilation<br />
führt kaum zu einer erhöhten Anreicherung von Sauerstoff im Blut, sondern hauptsächlich<br />
zur Hypokapnie (herabgesetzter Kohlendioxidspannung im Blut). Dies kann gegebenenfalls<br />
bedeuten, dass der durch die Kohlendioxidkonzentration gesteuerte Atemreflex<br />
zu spät einsetzt und eine plötzliche Bewusstlosigkeit aufgrund Sauerstoffmangels<br />
auftritt. Vor unkontrollierter Hyperventilation bei Tauchgängen muss daher eindringlich<br />
gewarnt werden – ein mal tief einatmen vor dem Tauchen reicht aus.<br />
Material 4 schwimmfähige Hulahupp-Reifen und zwei Seilen dran<br />
8 Gewichte<br />
6 Taucherbrillen<br />
Info-Plakat<br />
ca. 5 – 10 bunte Tauchringe<br />
Tauchbänder<br />
Aufbau<br />
Ablauf<br />
Wassertiefe: Flachwasser; maximal 2 Meter<br />
Es wird ein Tauchparcours aus 3 bis 4 Ringen in unterschiedlichen<br />
Wassertiefen und mit verschiedenem Abstand aufgebaut, dahinter bunte<br />
Tauchringe auf den Boden. Tauchbänder dazwischen, zum Durchtauchen/Slalom.<br />
Ringe werden mit Seil, wenn möglich an zwei Gewichten/5-kg-Ringen<br />
festgemacht.
Die TN tauchen nacheinander durch den Parcours. Dabei sollen sie<br />
versuchen, möglichst nicht die Ringe zu berühren. Erst wenn ein TN<br />
den Parcours durchtaucht hat, startet der nächste TN – es taucht<br />
immer nur ein Schüler!<br />
Wer keine Luft mehr hat, taucht auf. Auftauchen ist jederzeit möglich! Es<br />
ist kein Wettschwimmen, es geht nicht darum, wer am weitesten<br />
kommt bzw. am längsten durchhält!<br />
Wenn 2. Runde: im Anschluss an die Ringe soll ein Tauchring in einer<br />
bestimmten Farbe raufgeholt werden.<br />
Teambetreuer überwacht den Ausgang und stellt sicher, dass immer<br />
alle Teilnehmer das Wasser verlassen.<br />
Gruppen Keine, 1 Teilnehmer pro Tauchgang<br />
Hintergrund Tauchen ist <strong>für</strong> die Rettungsschwimmer sehr wichtig, um untergegangene<br />
(bewusstlose) Personen im (oft trüben) Wasser zu finden und an die Wasseroberfläche<br />
zu bringen. Dies muss sehr zügig geschehen, denn nach<br />
mehr als 5 Minuten ohne Atem- und Herzfunktion hat man kaum mehr<br />
Chancen auf eine erfolgreiche Wiederbelebung.<br />
Manchmal müssen Rettungsschwimmer durch Hindernisse hindurch tauchen<br />
(z.B. Seitenfenster eines gesunkenen Autos), um Menschen zu retten.
Station 2: Kleiderschwimmen<br />
Lernziel/Erläuterung:<br />
Erfahrung, wie schwer es ist mit Kleidern zu schwimmen und wie schwierig es ist, Kleidung<br />
im Wasser auszuziehen<br />
Verdeutlichen, wie gut jeder Schüler schwimmen können muss, damit er sich auch über<br />
Wasser halten kann, wenn er mit Kleidung ins Wasser fällt.<br />
Verdeutlichen, wie gut ein Retter schwimmen können muss, um jemanden retten zu können,<br />
der Kleider trägt<br />
Zusammen erarbeiten:<br />
In welcher Situation muss ich mit Kleidern schwimmen?<br />
Wenn man, z.B. bei einem Unfall, mitsamt Kleidung ins Wasser fällt, wird man von dieser<br />
beim Schwimmen stark eingeschränkt.<br />
Um eine ertrinkende Person aus dem Wasser zu retten bleibt manchmal keine Zeit, sich<br />
vorher auszuziehen. Man muss dann mit Kleidung ins Wasser gehen und so versuchen<br />
zu schwimmen<br />
Sollte die Kleidung anbehalten oder ausgezogen werden?<br />
Wenn ich mit Kleidung ins Wasser falle: Man muss versuchen die Kleidung im Wasser<br />
auszuziehen, damit man nicht untergeht. Wie das geht, lernt ihr hier.<br />
Beim Retten eines Ertrinkenden sollte grundsätzlich immer versucht werden schwere,<br />
weite und wassersaugende Kleidung (z.B. aus Baumwolle) vorher abzulegen. Schuhe,<br />
soweit sie nicht als Schutz dienen (z.B. sehr unwegsames Ufer) sollten auch entfernt<br />
werden.<br />
Voraussetzung: Menschen müssen Schwimmen können!<br />
Alle Menschen sollten schwimmen können, vom Kind bis zum Senior<br />
Häufig üben – Seepferchen reicht nicht!<br />
Wo ertrinken die meisten Menschen? in Seen und Flüssen<br />
Informationen an Schüler:<br />
Mit Kleidern: Brust schwimmen<br />
Entkleiden erklären, an Land<br />
Ablauf erklären<br />
Material Kleidung (<strong>DLRG</strong>), T-Shirts der Kinder<br />
Hintergrund Wenn man, z.B. bei einem Unfall, mitsamt Kleidung ins Wasser fällt, wird<br />
man von dieser beim Schwimmen stark eingeschränkt. Man muss versuchen<br />
die Kleidung im Wasser auszuziehen, damit man nicht untergeht.<br />
Beschreibung /<br />
Ablauf<br />
Um eine ertrinkende Person aus dem Wasser zu retten bleibt manchmal<br />
keine Zeit, sich vorher auszuziehen. Man muss dann mit Kleidung ins<br />
Wasser gehen und so versuchen zu schwimmen.<br />
Mit voller Bekleidung schwimmen die Schüler zum<br />
anderen Beckenrand. Anschließend wird eine kurze<br />
Pause eingelegt und sie schwimmen wieder zurück.<br />
Nach der ersten Bahn werden die Schwimmer nach<br />
dem Wohlbefinden gefragt. Reicht die Kraft nicht mehr <strong>für</strong> den Rückweg<br />
aus, verlässt er das Becken und geht zu Fuß zurück zur Gruppe.
Auszug aus dem Das Kleiderschwimmen mit anschließendem Ausziehen im Wasser stellt<br />
Handbuch Ret- Schwimmen und Retten unter erschwerten Bedingungen dar und dient vor<br />
tungsschwimmen allem der Konditionssteigerung <strong>für</strong> die Selbstrettung. Bei rettungsschwimmerischen<br />
Einsätzen sollte immer versucht werden, weite und wassersaugende<br />
Kleidung zu entfernen. Schuhe sollten immer dann angelassen<br />
werden, wenn der Uferbereich schwierig zu über-/durchqueren ist. Im Falle<br />
der Fremdrettung mit anschließender Wiederbelebung werden die Kleider<br />
dann nicht ausgezogen, wenn sie Schutz vor schneller Auskühlung bieten<br />
sollen. Außerdem würde das Ausziehen einen Zeitverlust <strong>für</strong> die Maßnahme<br />
der Wiederbelebung bedeuten.<br />
Bevorzugt wird das Brustschwimmen obwohl durch die Bekleidung die<br />
Widerstände beim Anziehen der Beine und Vorstrecken der Arme wesentlich<br />
erhöht sind. Der Retter schwimmt in ruhiger Zyklusfolge mit anschließenden<br />
kurzen Gleitpausen.<br />
Ebenso geeignet ist Kraulschwimmen. Jedoch kann es in der Schwungphase<br />
durch das Gewicht der nassen Kleider an den Armen zu einer frühzeitigen<br />
Ermüdung der beteiligten Muskulatur kommen. Ein Überschwingen<br />
der Arme wird entsprechend erschwert, da das Gewicht der Arme und<br />
der nassen Kleider gegen die Schwerkraft bewegt werden muss.<br />
Da das Entkleiden im Wasser oft Schwierigkeiten bereitet, wird dies im<br />
Rettungsschwimmkurs geübt: Es wird empfohlen, zuerst die Jacke auszuziehen.<br />
Der Retter legt sich auf den Rücken, paddelt ruhig, öffnet die<br />
Oberbekleidung und streift sie über die Schultern und lässt sie durch<br />
Schütteln über die Arme abwärts gleiten. Zum Ausziehen der Hose legt<br />
sich der Retter wieder auf den Rücken und paddelt mit den Beinen. Aufgrund<br />
leichter Beinbewegung gleitet die Hose fast alleine von den Beinen.<br />
Leichte Armarbeit unterstützt das Schwimmen.
Station 3: Gurtretter<br />
Lernziel/Erläuterung:<br />
Kennenlernen von Rettungsgerät und Grundsätzen der Rettung<br />
Baderegeln<br />
Lernaufgabe: Grundsätze der Rettung<br />
Ordnet den Bildern der „Verunglückten“ das jeweilige Bild der Rettung zu<br />
Bewusstlos -> Achselschleppgriff<br />
Um sich schlagend -> Gurtretter<br />
Schwimmer sagt „ich kann nicht mehr“ -> Transportschwimmen<br />
Erläuterungen:<br />
Ertrinkende sind häufig panisch, Retter läuft Gefahr umklammert zu werden, daher ist<br />
es wichtig, nicht zu nah an den Ertrinkenden heran zu schwimmen<br />
Wenn man sich dem Ertrinkenden nicht näher kann: ermüden lassen<br />
Rettungsgerät schafft Abstand (Gurtretter, Handtuch, Jacke)<br />
Wenn Ertrinkender bewusstlos ist, kann er abgeschleppt werden<br />
Wenn Ertrinkender ruhig und vernünftig: Transportschwimmen (ziehen) (Achtung: Gefahr<br />
der Umklammerung)<br />
Erarbeiten/vormachen (lassen):<br />
Wie wird der Gurtretter vom Retter angelegt?<br />
Er besteht aus einem Brust-Schulter-Gurt, einer Verbindungsleine und einem Auftriebskörper<br />
(der einer Boje ähnelt). Der Brust-Schulter-Gurt wird angelegt, indem der<br />
Kopf und ein Arm durch die Gurtöffnung gesteckt werden.<br />
Wann wird er wie (vom Ertrinkenden) benutzt?<br />
o Beim Verunglückten angekommen, kann der Retter den Auftriebskörper zureichen<br />
und somit die Gefahr vermeiden, gegriffen oder umklammert zu werden.<br />
Welchen Vorteil hat diese Rettung <strong>für</strong> den Retter?<br />
Der Retter kann Arme und Beine (möglichst mit Flossen an den Füßen) zum Vortrieb<br />
nutzen, und zwar sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg.<br />
o Besitzt der zu Rettende nicht mehr genug Kraft, um sich am Auftriebsköper festzuhalten,<br />
kann das Auftriebsmittel auch aufgrund der Flexibilität wie ein Rettungsring<br />
dem Verunglückten von hinten umgelegt und mit Karabinerhaken gesichert werden.<br />
Der auf dem Rücken liegende Verunglückte kann nun im Gurt geschleppt<br />
werden.<br />
Wie sollte der Retter dann schwimmen?<br />
Es empfiehlt sich als Schwimmtechnik das Rückenkraulen mit Flossen, da so eine<br />
ständige Beobachtung des Verunglückten möglich ist.<br />
o Bei Bewusstlosen kann der Auftriebsköper zur Unterstützung genutzt werden; der<br />
zu Rettende muss aber wegen der fehlenden Lagestabilität in einen der Schleppgriffe<br />
genommen werden.<br />
Material Mehrere Gurtretter, Boje, Handtuch, Jacke<br />
Gruppen 2er Teams
Beschreibung / Jeweils ein 2er-Team bekommt einen Gurtretter zugeteilt und kann sich<br />
Ablauf<br />
zunächst damit vertraut machen. Noch im Trockenen erklärt der Stationsbetreuer<br />
die Anwendung des Gurtretters. Die TN setzen das Vorgeführte<br />
zunächst an Land um.<br />
Der Retter legt den Gurtretter um und schwimmt zum Ertrinkenden. Dort<br />
wirft er ihm den Gurtretter zu (Abstand halten) und zieht ihn zurück.<br />
Es ist immer ein Ertrinkender im Wasser und ein Retter. Wenn genug Platz<br />
ist: zwei Paare nebeneinander oder versetzter Start<br />
Stationsbetreuer achtet auf richtigen Verlauf und richtiger Handhabe, erkundigt<br />
sich nach Befinden.<br />
Ggf. 2. Runde:<br />
Sowohl der Retter als auch der Ertrinkende legen den Gurtretter an (auf<br />
richtigen Sitz achten!). Ein 2er-Team macht die Übung unter Anleitung des<br />
Stationsbetreuer vor: Der Retter zieht den in Rückenlage befindlichen<br />
Partner ebenfalls in Rückenlage bis zum anderen Ufer. Auf eine eventuell<br />
notwendige Korrektur macht der Stationsbetreuer sofort aufmerksam. Anschließend<br />
führen die restlichen 2er-Teams die Übung durch. Am anderen<br />
Ufer tauschen die Partner die jeweilige Rolle und wiederholen – nachdem<br />
der Stationsbetreuer ggf. weitere Anmerkungen gemacht hat – wird die<br />
Übung.<br />
Auszug aus dem Der <strong>DLRG</strong>-Gurtretter ist eine Weiterentwicklung von im angelsächsischen<br />
Handbuch Ret- Raum gebräuchlichen Rettungsmitteln. Er besteht aus einem Brusttungsschwimmen<br />
Schulter-Gurt, einer Verbindungsleine und einem Auftriebskörper (der ei-<br />
mit Ergänzungen ner Boje ähnelt). Der Brust-Schulter-Gurt wird angelegt, indem der Kopf<br />
und ein Arm durch die Gurtöffnung gesteckt werden.<br />
Es kann sowohl in Bauch- und Rückenlage als auch in Seitenlage geschwommen<br />
werden. Der Retter kann Arme und Beine (möglichst mit<br />
Flossen an den Füßen) zum Vortrieb nutzen, und zwar sowohl auf dem<br />
Hinweg als auch auf dem Rückweg.<br />
Auf dem Hinweg zieht er den Auftriebskörper<br />
an der Leine hinter sich her. Beim Verunglückten<br />
angekommen, kann er den Auftriebskörper<br />
zureichen und somit die Gefahr<br />
vermeiden, gegriffen oder umklammert zu<br />
werden.<br />
Besitzt der zu Rettende nicht mehr genug Kraft, um sich am Auftriebsköper<br />
festzuhalten, kann das Auftriebsmittel auch aufgrund der Flexibilität wie ein<br />
Rettungsring dem Verunglückten<br />
von hinten umgelegt<br />
und mit Karabinerhaken<br />
gesichert werden. Der<br />
auf dem Rücken liegende<br />
Verunglückte kann nun im<br />
Gurt geschleppt werden. Es empfiehlt sich als Schwimmtechnik das Rückenkraulen<br />
mit Flossen, da so eine ständige Beobachtung des Verunglückten<br />
möglich ist.
Der zu Rettende kann übrigens<br />
ebenfalls in Bauchlage gebracht<br />
werden, da sich mancher in dieser<br />
Lage sicherer fühlt. Hierzu<br />
wird die Leine zusätzlich in den Karabinerhaken eingeklinkt, der sich in der<br />
Mitte des Auftriebskörpers befindet. Bei Bewusstlosen kann der Auftriebsköper<br />
zur Unterstützung genutzt werden; der zu Rettende muss aber wegen<br />
der fehlenden Lagestabilität in einen der Schleppgriffe genommen<br />
werden. Wenn ein Retter die Verbindungsleine <strong>für</strong> zu lang hält, kann er sie<br />
auch kürzen, ohne sie zu zerschneiden.<br />
Insgesamt bietet der Gurtretter beim schwimmerischen Einsatz dem Rettungsschwimmer<br />
folgende Vorteile:<br />
Sicherheit durch Abstandswahrung<br />
Erleichterung durch Auftriebshilfe<br />
variationsreiche Anwendbarkeit je nach Lage des Falles.
Station 4: Rettungsball<br />
Lernziele/Erläuterungen:<br />
Kennenlernen von Rettungsgerät<br />
Kennenlernen einer sicheren Rettungsmöglichkeit (vom Land aus)<br />
Zusammen mit den Schülern erarbeiten, zusammen vormachen:<br />
Was sind die Vorteile an der Rettung mit einem Rettungsball oder einem Seil?<br />
Retter hält Abstand zum Ertrinkenden (ggf. panisch)<br />
Retter muss nicht ins Wasser gehen, gerät nicht in Gefahr<br />
Wo gibt es solche Rettungsmittel? Rettungsmittel vor Ort zeigen!<br />
im Schwimmbad wird oft die Rettungsstange verwendet<br />
wo ist sie in diesem Schwimmbad?<br />
Wie nutze ich ein Seil? (Schüler macht vor)<br />
Das Seil muss beschwert werden, also wird es 2-3 Mal aufgeschlauft.<br />
Seilende sichern, z.B. indem man sich auf das Seilende stellt, damit es beim werfen<br />
nicht entwischt. (oder an einen Baum binden, jemanden festhalten lassen)<br />
Es wird von unten nach oben geworfen, dadurch wird weiter geworfen als von oben<br />
nach unten (eher „kegeln“ als „Basketball spielen“)<br />
Warum ist der Rettungsball noch besser?<br />
Der Styroporball schwimmt<br />
Der Ertrinkende kann sich besser festhalten<br />
Sehr gut <strong>für</strong> größere Distanzen, da er weiter geworfen werden kann<br />
Wo werfe ich den Ball hin?<br />
Der Rettungsball muss hinter das Opfer geworfen werden, somit wird verhindert, dass<br />
mehrere Anläufe nötig sind und damit Zeit verloren wird. Man holt das Seil ein und<br />
wenn der Ball auf Höhe des Ertrinkenden ist, kann sich dieser daran festhalten.<br />
Material 2 Rettungsbälle mit Seil<br />
2 Seile<br />
Markierung <strong>für</strong> den Zielbereichs<br />
Hintergrund /<br />
Info an TN<br />
Häufig finden sich in Schwimmbädern und an Badeseen verschiedene Rettungsmittel,<br />
wie Rettungsring, Rettungsball oder Rettungsstange. Laien<br />
können mit den angebotenen Rettungsmitteln häufig nicht richtig umgehen.<br />
Im Ernstfall könnte dies tödliche Folgen <strong>für</strong> Ertrinkende haben.<br />
An dieser Station lernen die Teilnehmer den richtigen Umgang mit dem<br />
Rettungsring und dem Rettungsball. Jeder Rettungsschwimmer ist im Einsatz<br />
mit verschiedenen Rettungsmitteln geschult.<br />
Zunächst „Theorie“ (siehe oben), dann richtige Handhabung durch Stationsbetreuer<br />
vormachen. Ablauf erklären.
Beschreibung /<br />
Ablauf<br />
Ablauf:<br />
Je ein Schüler versucht den Ball in den Zielbereich zu<br />
werfen und zieht ihn dann zurück. (wenn genügend Platz:<br />
2 Stationen nebeneinander)<br />
Ggf. 2. Runde:<br />
Ein Schüler ist im Wasser, mit einigem Abstand zu dem<br />
Zielbereich, damit er nicht vom Ball getroffen werden<br />
kann. Ein zweiter Schüler wirft den Ball. Ein dritter Schüler sichert<br />
das Ende des Seils. Die beiden Retter ziehen das Opfer hinaus.<br />
Schüler unbedingt vorab darauf hinweisen, das sie den Ertrinkenden<br />
nicht treffen sollen!
ALTERNATIVSTATIONEN<br />
Wenn noch Zeit ist:<br />
Alle Schüler in eine große Gruppe in einer Bahn.<br />
Transportschwimmen – Ziehen<br />
Die Schüler probieren zu zweit die Technik „Ziehen“ (Fremdrettung) aus.<br />
Lernziel/Erläuterung:<br />
Erleben, wie ein erschöpfter Schwimmer gerettet werden kann<br />
Verdeutlichen, das man selbst ein guter Schwimmer sein muss, um andere retten zu<br />
können<br />
Zusammen erarbeiten<br />
Wann kann ich die Techniken „Ziehen und Schieben“ anwenden?<br />
o Der erschöpfte Schwimmer muss noch bei Bewusstsein sein, er ist ansprechbar und<br />
reagiert vernünftig<br />
o er kann möglicherweise seine eigene Rettung durch Schwimmbewegungen unterstützen<br />
o lm Gegensatz hierzu werden die Schlepptechniken bei Bewusstlosen bzw. bei Ertrinkenden<br />
mit Angst- und Panikreaktion angewendet.<br />
Was ist die Gefahr beim Ziehen?<br />
o Halsumklammerung von hinten, Retter kann sich nicht mehr befreien<br />
o Wie kann das vermieden werden? Abstand halten (ggf. mit T-Shirt, Handtuch)<br />
Stationsbetreuer 2 Stationsbetreuer, Lehrscheiner, Ausbildungsassistent<br />
Hintergrund Beim Transportieren hilft ein Rettungsschwimmer einem ermüdeten oder<br />
erschöpften Schwimmer. Der Schwimmer muss noch bei Bewusstsein<br />
sein: Er ist noch ansprechbar und reagiert vernünftig, wenn auch unter<br />
Umständen in einem Erregungs- und Angstzustand. Er kann möglicherweise<br />
seine eigene Rettung durch Schwimmbewegungen unterstützen. lm<br />
Gegensatz hierzu werden die Schlepptechniken bei Bewusstlosen bzw. bei<br />
Ertrinkenden mit Angst- und Panikreaktion angewendet. Es werden zwei<br />
Varianten des Transportierens unterschieden: Schieben und Ziehen.<br />
Beschreibung /<br />
Ablauf<br />
Erst an Land vormachen, danach ins Wasser<br />
Die Paare starten vom Rand, von der Wasseroberfläche aus<br />
Jeweils eine Bahn Ziehen, danach Rollentausch<br />
nach der ersten Bahn sollte kurz auf Fehler eingegangen werden<br />
Auszug aus dem<br />
Handbuch Rettungsschwimmen<br />
Ziehen<br />
Beim Ziehen befindet sich der ermüdete<br />
Schwimmer hinter dem Rettungsschwimmer.<br />
Der Ermüdete geht in Bauchlage und<br />
stützt sich mit ausgestreckten Armen auf<br />
den Schultern des Retters ab. Dieser kann wiederum ungehindert brustschwimmen.<br />
Nachteilig ist hierbei, das sich die zu rettende Person hinter<br />
dem Retter befindet, wodurch kein Augenkontakt möglich und die Kommunikation<br />
erschwert ist. Üblicherweise empfinden Ermüdete diese Lage als<br />
angenehmer als die beim Schieben und begeben sich lieber in diese Position<br />
als in die Rückenlage beim Schieben. Zusätzlich kann der Ermüdete
Sicherheitshinweis<br />
Wenn noch Zeit ist:<br />
den Retter besser durch seine eigenen Beinbewegungen unterstützen.<br />
Ein Betreuer muss sich jeweils auf der Seite des Beckens befinden und<br />
darauf achten, dass die in Rückenlage schwimmenden TN nicht an den<br />
Beckenrand anstoßen.<br />
Auf Anzeichen von Erschöpfung achten.<br />
Nach Befinden erkundigen<br />
Transportschwimmen - Schieben<br />
Beim Schieben befindet sich die zu rettende Person vor dem Rettungsschwimmer<br />
und liegt auf dem Rücken. Sie stützt sich mit<br />
ausgestreckten Armen auf den Schultern des Rettungsschwimmers<br />
ab und führt die Beine in leicht gegrätschter Stellung am<br />
Körper des Retters vorbei. Der Retter kann das Brustschwimmen<br />
anwenden und dabei den ermüdeten Schwimmer beobachten<br />
bzw. sich mit ihm unterhalten und ihm gut zureden (Betreuung!). Nachteilig kann sich auswirken,<br />
dass sich die zu rettende Person in eine Rückenlagebegeben muss, und so nicht<br />
sehen kann, was „hinter“ ihr passiert.<br />
Retten mit T-Shirt/Jacke<br />
Retter zieht den Ertrinkenden am T-Shirt-/Jacken-Kragen ans Ufer (1 Bahn). Achtung: Zugkräfte<br />
sollte nicht am Hals/Kehle, sondern an den Achseln sein.<br />
Abschluss<br />
Danke<br />
Feedback<br />
Baderegel-Infomaterial<br />
Hinweis auf die nächste Gliederung