Album Cover + Booklet (PDF) - Ammar114
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Mai 2004<br />
Mehr als Musik<br />
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen<br />
Terrorgefahr für unsere Ohren?<br />
Moslemrapper auf Vorstoß<br />
FRANKFURT, 06.05.2004 Moslemrapper auf Vorstoß! Nach vier Jahren Stille legt<br />
er wieder los. Der 24 jährige Äthiopier aus Frankfurt am Main will mit neuen<br />
Beats und neuen Reimen seine Message verbreiten. Droht Terrorgefahr jetzt<br />
auch für unsere Ohren?<br />
„Ich lebe für Allah“ ist sein Motto, Islam<br />
seine Religion und Rap seine Kunst. Der<br />
gebürtige Äthiopier Milkias Kebede,<br />
alias Ammar stammt ursprünglich aus<br />
einer christlichen Familie. Seit seinem<br />
4. Lebensjahr lebt er in Deutschland.<br />
Seine Eltern trennten sich und er zog mit<br />
seiner Schwester und seiner Mutter nach<br />
Frankfurt am Main. Hier wurde er schon<br />
in jungen Jahren mit dem Großstadtleben<br />
vertraut gemacht. Seit 1995 rappte er<br />
in einer Frankfurter HipHop Gruppe.<br />
In dieser Zeit lernte er auch den Islam<br />
kennen und beschäftigte sich immer mehr<br />
mit den Inhalten des Qurans. Ende 1999<br />
löste sich die Gruppe auf. Im Laufe der<br />
Jahre wurde die Religion für Ammar der<br />
wichtigste Bestandteil seines Lebens. Er<br />
Öko-Bush<br />
sprach das islamische Glaubensbekenntnis,<br />
fing an fünf mal am Tag zu beten und wie<br />
er selbst sagt, „dem Schaitan den Kampf zu<br />
erklären“. „Rap ist das Megaphon meines<br />
Herzens, das Spiegelbild meines Lebens“.<br />
Mit diesem Satz erklärt Ammar den<br />
Inhalt seiner Texte. „Als sich mein Leben<br />
änderte, änderte sich auch der Inhalt in<br />
meinen Liedern“, sagt der 24 jährige Vater.<br />
Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit sind<br />
dem jungen Muslim keine Fremdwörter,<br />
sondern feste Grundsätze seiner Religion.<br />
Terror und Islam sind für Ammar, „wie für<br />
jeden aufrichtigen Muslim“, in keinster<br />
Weise zu vereinbaren. Er will Brücken<br />
bauen, denn das ist ihm lieber als Hektik<br />
und Streit.<br />
(siehe Seite 8)<br />
Präsident Bush kümmert sich vielleicht nicht um die Umwelt im Allgemeinen, aber<br />
seine neue Range in Crawford, Texas, ist geradezu umwerfend ökologisch korrekt. Das<br />
Haus hat: geothermische Heiz- und Kühlsysteme, die 75% weniger Strom brauchen als<br />
herkömmliche Systeme. Das Wasser wird mit einer konstanten Temperatur von 19,4°C<br />
aus einer 90m tiefen Quelle gepumpt und im Sommer als Kühlung und im Winter als<br />
Heizung durchs Haus geführt. Das gleiche System heizt auch den Swimmingpool.<br />
Eine 95.000 l Zisterne, die das Abwasser des Hauses und Regenwasser sammelt, um<br />
damit den Garten zu bewässern. Eine eigene Kläranlage, die recyceltes Abwasser zur<br />
Bewässerung heimischer Wildblumen und Gräser auf dem Gelände nutzt.<br />
(Michael Moore, „Stupid White Men“. siehe Seite 13)<br />
Demokratie gleich Frieden<br />
und Gerechtigkeit<br />
Demokratie gleich Frieden und Gerechtigkeit? Die Würde des<br />
Menschen ist Unantastbar. Was für die Einen von Gott gegeben<br />
ist, ist für die Anderen eine menschliche Erkenntnis und von<br />
Menschen geschaffener Grundsatz. An vielen Orten dieser Welt<br />
ist dieses Prinzip leider immer noch ein Privileg, das von anderen<br />
Menschen missachtet wird.<br />
Palästina, Afghanistan, Irak. Länder in denen demokratische Staaten<br />
Unrecht betreiben und die Demokratie als Vorwand für politische<br />
und wirtschaftliche Interessen missbrauchen.<br />
(siehe Seite 3)<br />
Märchen TV<br />
“Pressefreiheit” - Eine gute Sache. Oft sind es Journalisten<br />
und Reporter, die aufdecken, entlarven oder publik machen.<br />
Pressefreiheit. Ein unabhängiges Organ das aufklärt und den<br />
kleinen Bürger als Waffe gegen die schwarzen Schaafe aus Politik<br />
und Wirtschaft dient.<br />
Ist das immer so? Ist die Presse oder die Medienlandschaft<br />
wirklich so frei und unabhängig wie vermutet und zurecht<br />
erwartet? Manchmal sind es gerade die Medien, die behaftet mit<br />
Vorutreilen sensible Themen bearbeiten, einseitig berichten und<br />
Schubladendenken fördern.<br />
(siehe Seite 5)<br />
Maria und Jesus<br />
im Quran<br />
Rabbyal-Auwal 1425<br />
Was viele nicht wissen, auch den Moslems ist die<br />
Geschichte von Maria und ihrem Sohn Jesus sehr vertraut.<br />
Isa, der arabische Name für Jesus, Ibrahim für Abraham,<br />
Musa für Moses und Mariam für Maria. All diese Menschen<br />
werden auch im Quran erwähnt.<br />
(siehe Seite 16)
Seite 2 Seite 19<br />
Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des<br />
Barmherzigen. (1)<br />
Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten.<br />
(2) Dem Allerbramer, dem Barmherzigen. (3)<br />
Dem Herrscher am Tage des Gerichts. (4)<br />
Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir<br />
um Hilfe. (5) Führe uns den geraden Weg. (6)<br />
Den Weg derer, denen du Gnade erwiesen hast.<br />
Nicht den Weg derer, die deinen Zorn erregt<br />
haben, und nicht den Weg der Irregehenden. (7)<br />
Rap, Hip Hop, Musik, wer braucht das?<br />
Pochender Beat, nervige Sounds, dröhnender<br />
Bass. Man alles haram. Ein Werk das<br />
Teufels, Sprache von Schaitan. Gift für’s<br />
Herz, sinnloser Zeitvertreib. Ja vielleicht.<br />
Vor allem in der heutigen Zeit. In der Disco<br />
beben die Boxen, an der Bar klingeln die<br />
Kassen. In Massen kommen sie an, um sich<br />
berieseln zu lassen. Wollen abschalten!<br />
Was? Den Verstand. Warten besessen auf das<br />
Wochenende, 5 Tage lang. Wer? Fast jeder! Du<br />
und ich! Wir sind alle betroffen, sag bloß du<br />
1. Al-Fatiha<br />
2. Ich leg los<br />
Sura Al-Fatiha:<br />
Bismi - llahi - r - rahmani - r - rahim. (1)<br />
Al - hamdu li - llahi rabbi - l - ´alamin (2),<br />
Ar - rahmani - r - rahim (3),<br />
Maliki yaumi - d - din. (4)<br />
Iy - yaka na´budu wa iy - yaka nasta´in. (5)<br />
Ihdina - s - sirata - l - mustaqim (6),<br />
Sirata - lladina an´amta ´alaihim,<br />
gairi - l - magdubi ´alaihim,<br />
wa - la - d - dalin. (7)<br />
weißt es nicht. Auch meine Geschwister, ich<br />
erleb es jeden Tag. Doch ich habe keinen Bock<br />
auf diese Lebensart. Deswegen steh ich auf,<br />
mach den Fernseher aus. Dreh die Musik leiser,<br />
es ist viel zu laut. Was ich jetzt brauch ist’n Stift<br />
und Papier. Ich habe lange geschwiegen, doch<br />
jetzt, schreib ich dir. Wie ein Journalist hab ich<br />
recherchiert. Es hat sich einiges getan, es ist viel<br />
passiert. Wenn’s dich interessiert, steig ein, es<br />
geht los. Gib mir nen Beat und das „Mic“ und<br />
ich leg los!<br />
Ammar: Gepriesen sei Allah, der Allerbarmer, der<br />
Barmherzige. Alles Lob gebührt DIR, dem Herrn der<br />
Welten. DU hast mich erschaffen und zu DIR kehre ich<br />
zurück. DEINEN Frieden, DEINEN Segen und DEINE<br />
Barmherzigkeit auf DEINEN Propheten Muhammed. Frieden<br />
auf alle Propheten die vor ihm waren und die DU mit Wahrheit<br />
und Rechtleitung zu uns gesandt hast. DEIN Wohlgefallen auf<br />
denen, die so gut sie können auf DEINEM Weg nach DEINEM<br />
Wohlgefallen streben, strebten und streben werden. Allah ich<br />
danke DIR alleine, denn niemand außer DIR kann mir geben.<br />
Ich danke DIR für die Familie die DU mir gegeben hast. Eine<br />
Familie die mir immer zur Seite steht und mich unterstützt<br />
wenn ich Hilfe brauche. Meine Mutter die viel durchgemacht<br />
hat und immer ihr bestes gab, um mir und meiner Schwester<br />
eine gute Erziehung zu bieten. Ich danke DIR für meine<br />
Schwester die immer ein offenes Ohr für mich hat<br />
Hilali: Bismillah! Zuerst danke ich<br />
meinem geliebten Herrn Allah, dem<br />
Schöpfer der Welten, zu dem wir alle<br />
heimkehren werden.. Ich bete dafür,<br />
er möge unsere guten Taten annehmen<br />
und uns unsere Sünden und Schwächen<br />
vergeben. Ohne sein Licht gibt es keine<br />
Rechtleitung, möge er uns allen den<br />
rechten Weg weisen und uns niemals<br />
in Dunkelheit irregehen lassen. Ich<br />
danke von ganzem Herzen meiner<br />
gesamten Familie, meiner lieben<br />
Sahar, meinem lieben Ilyas und meiner<br />
kleinen Salma und natürlich all meinen<br />
Freunden für jeden neuen schönen Tag<br />
den sie mir schenken. Amin<br />
Danksagung<br />
Iman: Bismillahi Rahmani Rahim! Ich<br />
danke Allah dem Herrn der Welten.<br />
Ohne seine Gnade und Barmherzigkeit<br />
sind wir bestimmt verloren. Möge<br />
er unsere Arbeit annehmen und uns<br />
unsere Sünden und Fehler vergeben<br />
und uns den rechten Weg führen.<br />
Ich danke meiner Mutter für ihre<br />
Liebe und Geduld. Ich danke meiner<br />
Mutter für ihr Verständnis. Ich danke<br />
meiner Mutter für ihre jahrelange<br />
Unterstützung. Möge Allah dich auf<br />
den rechten Weg leiten. Ich danke<br />
und mit der ich über alles reden kann. Ich danke DIR für<br />
meine liebevolle Frau die mir stets eine unterstützende Kraft<br />
ist und mich mit meinen guten und schlechten Seiten liebt<br />
und stets Verständnis zeigt bei dem was ich tue. Ich danke<br />
DIR für den wunderbaren Sohn den DU mir und meiner<br />
Frau geschenkt hast. Ich danke DIR für all die Leute die an<br />
dieser CD mitgewirkt haben. Mögest DU sie alle mit Gutem<br />
belohnen und stets den rechten Weg gehen lassen. Allah<br />
niemand außer DIR kann diese Sache hier voran bringen. Ich<br />
danke DIR für die Menschen die schon unsere ersten Lieder<br />
nicht nur mit dem Ohr, sondern mit dem Herzen hörten. Ich<br />
bitte DICH, lass auch diese Lieder in die Herzen gehen und<br />
gutes bewirken. Allah lass Herzen beben wenn ich zu meinen<br />
Leuten spreche. Denn ich will Herzen bewegen und nicht die<br />
Tanzfläche - Amin.<br />
meine Vater für seine Liebe und<br />
Unterstützung. Möge Allah dich auf<br />
den rechten Weg leiten. Ich danke<br />
meiner wundervollen guten Frau,<br />
die schweren Herzens oft auf mich<br />
verzichtet hat, für ihre Liebe und<br />
Geduld. Möge Allah uns den Rechten<br />
Weg führen und uns eine ihm ergeben<br />
Nachkommenschaft schenken. Mein<br />
besonderer Dank geht an alle, die mit<br />
geholfen haben. Danke an alle Brüder,<br />
Schwestern und Freunde die uns<br />
kennen und unterstützen.
Seite 18<br />
Impressum<br />
Iman, Hilali, Ammar:<br />
Chefredakteure und Herausgeber<br />
FuSta:<br />
Beat bei “Ikra - Ließ im Quran” und musikalische Unterstützung bei “Takbir”<br />
Efe:<br />
Beat bei “Es sollte so sein”<br />
Serkan:<br />
Musikalische Unterstützung bei “Liebe Schwester”<br />
Musa:<br />
Unterstützung bei “Die andere Seite des Spiegels - Wie alles begann”<br />
Yunus:<br />
Logo-, <strong>Cover</strong>- und <strong>Booklet</strong>gestaltung<br />
Kadri Lök:<br />
Sponsor<br />
3. Im Namen der Demokratie<br />
Sie kamen und traten die Tür ein, stürmten das<br />
Zimmer, wie wilde Barbaren, wie durchgeknallte<br />
Spinner. Soldaten ohne Erbarmen, ihre beiden<br />
Opfer saßen und sprachen, hatten keinen<br />
blassen Schimmer. Mit ihren Gewähren<br />
schlugen sie grundlos auf die beiden Männer<br />
ein, ihre Freude schien groß. Einer der beiden<br />
war 69 Jahre alt. Mit voller Härte traf ihn<br />
demokratische Staatsgewalt. Bekam nen Schlag<br />
gegen den Kopf, viel zu Boden, verlor Blut.<br />
Das Hotel war umstellt als man ihn hinaus trug.<br />
Mit verbundenen Augen in ein geheimes Lager<br />
brachte. Als er blutüberströmt in einer Zelle<br />
erwachte, war kein Arzt zur Stelle der seine<br />
Wunden verband. Monatelang keinen Kontakt<br />
zu seiner Familie in Deutschland. Nur miese<br />
Visagen mit lästigen Fragen. Sie meinten Er sei<br />
beteiligt an terroristischen Taten.<br />
Diese Geschichte ist traurig aber leider wahr.<br />
Europa der Tatort, 2001 das Jahr. Es stellte sich<br />
heraus, alles falscher Verdacht. Mit Gottes Hilfe<br />
und viel Kraft, hat er‘s raus geschafft. Hat er‘s<br />
nach Hause geschafft. Und all das geschah, im<br />
Namen der Demokratie.<br />
Seite 3<br />
Chorus:<br />
Weltweit suchen sie Streit. Verbreiten Hass und<br />
Ungerechtigkeit. Zerstören und Töten, sind zu<br />
allem bereit. Denn sie machen das im Namen<br />
der Demokratie.<br />
Sie kamen in Scharen, warfen Tonnen von<br />
Bomben. Die ganze Nacht hielten sie ein ganzes<br />
Volk in Angst und Schrecken wach. Eine heiß<br />
ersehnte Schlacht im Kampf gegen den Terror<br />
begann. Fortsetzung von Afghanistan. Mit<br />
ihren Präzisionswaffen und präzisen Lügen<br />
sind sie losgezogen, um ihrem Land zu dienen.<br />
Vollgepumpt mit Drogen, aufgepusht im Wahn,<br />
haben sie alles abgeschossen, auf der Jagd<br />
wie bei „Chicken Run”. Im Stil von Vietnam<br />
zerstörten sie Dörfer. Töteten Frauen und<br />
Kinder, ihr feigen Mörder! Habt das ganze Land<br />
verseucht mit radioaktiven Stoffen. All das um<br />
Freiheit zu bringen, Frieden zu schaffen? Wart<br />
fleißig auf der Suche nach Massenvernichtungs<br />
waffen. Öl ist das einzige was ihr gefunden habt<br />
in Massen. Ihr kriegt nichts gebacken, könnt nur<br />
töten und morden. Habt ein Chaos geschaffen,<br />
anstatt für Frieden zu sorgen.
Seite 4<br />
Dieser Krieg so grausam aber leider wahr.<br />
Irak der Tatort, 2003 das Jahr. Ausgelöst<br />
durch demokratische Staaten, die ihn seit<br />
Jahren geplant haben. Sie wollen das Volk<br />
niederschlagen und zum Schweigen bringen.<br />
Mit ihren Panzern und Kanonen ihr System<br />
aufzwingen.<br />
Chorus<br />
Guantanamo, im Namen der Demokratie!<br />
Sudan, im Namen der Demokratie!<br />
Jugoslawien, im Namen der Demokratie!<br />
Vietnam, im Namen der Demokratie!<br />
Nicaragua, im Namen der Demokratie!<br />
Chile, im Namen der Demokratie!<br />
Hiroshima, im Namen der Demokratie!<br />
Was noch?!<br />
Sie wollte nicht mehr tatenlos bleiben, konnte<br />
nicht mehr ertragen, wie sie seit Jahren<br />
Terror betreiben. Im Namen der Demokratie<br />
Häuser niederreißen. Bewohner auf die Straße<br />
schmeißen, töten und vertreiben. Getrieben von<br />
der Liebe zum Frieden, ließ sie alles stehen<br />
und liegen um an den Ort des Geschehens<br />
zu fliegen. Dort wo ein ganzes Volk verblutet<br />
und leidet, weil ein gieriger Staat ungehindert<br />
Grenzen überschreitet, Menschen unterdrückt,<br />
fremdes Land an sich reißt, Rechte mit Füßen<br />
tritt, während die UNO tatenlos bleibt. Sie lebte,<br />
teilte das Leid der Menschen im Gaza, obwohl<br />
sie die Gefahr sah und ihr klar war, dass ihre<br />
Taten soviel bewirken wie ein Tropfen auf nem<br />
heißen Stein, trotzdem setzte sie sich ein. Bis<br />
zu dem Tag an dem sie kamen, in gepanzerten<br />
Wagen, wieder mal programmiert zu zerstören<br />
und zu verjagen. Mit ihrem Megaphon und<br />
ihrer leuchtenden Weste, stand sie draußen vor<br />
dem Haus und unterschätzte die Brutalität eines<br />
israelischen Soldaten. Mit seinem Bulldozer<br />
kam er auf sie zugefahren. Sie viel zu Boden,<br />
wollte aufstehen, doch es war zu spät. Mit<br />
seiner Walze hat er sie überrollt und umgelegt.<br />
Auch diese Geschichte ist traurig aber leider<br />
wahr. Palästina, 2003 das Jahr. Rachel Corry,<br />
Studentin aus den USA. Sie war 23 Jahre als<br />
starb. Nicht die Erste und leider auch nicht die<br />
Letzte, die Israel im Kampf um Land ermordet<br />
hat.<br />
Chorus<br />
zu den Menschen, erweckte Tote zum Leben<br />
und heilte mit seinen Händen. Sie alle dienten<br />
dem Einen, Der alles erschaffen hat. Dem Herrn<br />
der Welten, dem auch Muhammad sich ergab.<br />
Dem Allerbarmer, der schon immer da war. Du<br />
nennst ihn Gott, ich sag Allah.<br />
Chorus<br />
Muhammad, Allahs Segen und Frieden auf<br />
ihm, er lebte in Mekka und war bekannt als<br />
Al-Amin, der Vertrauenswürdige, der Ehrliche,<br />
der Liebenswerte, der keine Götzen verehrte.<br />
Ein Mensch wie du und ich aus Fleisch und<br />
Blut. Der Unterschied ist das, was er im Herzen<br />
trug. Die Gnade, die Allah ihm entgegenbrachte.<br />
Er war 40, als er ihn zum Propheten machte.<br />
Er konnte weder schreiben noch lesen. Allah<br />
gab ihm Kraft sich jedes Wort einzuprägen.<br />
Zeichen über Zeichen in Reimen. Worte die<br />
Herzen bewegen, aus der Dunkelheit befreien.<br />
Edle Worte, schöne Worte (Gottes Worte),<br />
die Er ihm Stück für Stück offenbarte. Und<br />
zwar: Gott ist Einer. Vor Ihm sind wir alle<br />
gleich, doch Ihm gleich ist keiner. Alles was<br />
wir haben, haben wir Ihm zu verdanken. Wir<br />
sollen spenden und geben für die Armen und<br />
Verwandten. Am Glauben festhalten, Gutes tun,<br />
das Schlechte meiden, kein Unrecht betreiben.<br />
Vor mehr als tausend Jahren brachte der Islam<br />
den Menschen Rechte, Licht und Gesetze,<br />
vereint Herzen, gibt Frieden. Schlag es nach im<br />
Quran und den Hadithen.<br />
Chorus<br />
13. binisch islamystisch?<br />
Islamisch bedeutet im Sinne des Islam.<br />
Islam steht für Frieden, nicht für Terror und Zwang.<br />
Islamistisch, mhh, kenn ich nicht, gibt’s nicht.<br />
Klingt ziemlich eigenartig.<br />
Wahrscheinlich so ne kranke Idee<br />
von nem möchtegern „Orientkenner“,<br />
Presseschreiber oder super schlauen Denker.<br />
Seite 17
Seite 16<br />
12. Ikra - Lies im Quran<br />
Chorus:<br />
Willst du wissen was Islam ist? Schlag den Quran<br />
auf und ließ! Dort findest du mehr als Hölle und<br />
Paradies. Studier das Leben des Propheten<br />
Muhammad, auf ihm Allahs Frieden und Segen.<br />
Ich will zurück zum Anfang, als es begann. Der<br />
erste Mensch entstand, ich red von Adam. Klar<br />
man, ich glaube dran, wie ein Jude oder Christ.<br />
Bin überzeugt, dass unser Dasein kein Zufall<br />
sein kann. Wie ein kritischer Forscher der<br />
nach Jahren feststellt, dass eine höhere Macht<br />
die Welt im Innersten zusammen hält. Ich<br />
schlag den Quran auf und lese, will verstehen<br />
wer ich bin, woher ich komme und wohin ich<br />
gehe. Als die Engel sich verbeugten vor der<br />
Schöpfung des Herrn, wollte Iblis, der Teufel,<br />
von Ergebenheit nichts hören. Aus Feuer<br />
erschaffen, war er zu stolz um niederzuknien,<br />
vor einem Wesen das aus Erde und Wasser<br />
besteht. Stattdessen wollte er so viele Menschen<br />
mit sich ziehen, bevor er für immer und ewig<br />
in die Hölle geht. Auch Adam und Eva haben<br />
übertreten. Doch der große Unterschied war,<br />
sie bereuten ihre Tat und Allah vergab ihnen,<br />
doch die Konsequenz, ein Leben auf der<br />
Erde, zeitlich begrenzt. Weit entfernt von der<br />
Unendlichkeit. Doch er versprach wenn seine<br />
Rechtleitung die Menschen erreicht, werden<br />
die die ihr folgen, weder ängstlich noch traurig<br />
sein. All das fand ich im Quran, Reim für Reim.<br />
Chorus<br />
Wusstest du, dass Adam und Eva Muslime<br />
warn? Gottes ergebene Diener im Islam. Islam<br />
ein arabisches Wort. Es bedeutet so viel wie<br />
Frieden durch Hingabe an Gott. Muslim ist der,<br />
der diese Hingabe praktiziert und den Weg geht,<br />
den sein Schöpfer ihn führt. Noa, Abraham,<br />
Lot, Ismail, Isaak, Jakob, Josef, Jonas, Moses,<br />
David, Salomon, Maria und Jesus: diese Namen<br />
stehen auch im Quran. Ich wünsche ihnen allen<br />
Allahs Frieden. Es war immer der gleiche Gott<br />
dem sie ergeben dienten. Er ist es, der Noa vor<br />
der Sintflut bewahrte als sein Volk ihn auslachte<br />
und in Sünde beharrte. Er ist es, der Abraham<br />
sein Versprechen gab. Ihn schützte und beistand<br />
als man ihn ins Feuer warf. Er ist es, der Moses<br />
und seine Leute aus der Unterdrückung des<br />
Tyrannen Pharao befreite. Er gab der Jungfrau<br />
Maria Jesus zum Sohn, ohne dass sie ein Mann<br />
berührte. Und schon in der Wiege sprach dieser<br />
4. Die andere Seite des Spiegels -<br />
Wie alles begann<br />
Ihr ruft mich an wie hausierende Banditen.<br />
Schickt euren Praktikanten, lasst ihn den<br />
naiven Lieben spielen. Labert mich voll, wollt<br />
ein Interview mit mir. Ich habe eigentlich<br />
keine Lust, doch ihr heuchelt Interesse wie<br />
ein Versicherungsvertreter, dabei interessiert<br />
euch meine Meinung kein’ Meter. „Hallo, ich<br />
bin der Robin Schmid von Spiegel TV. Wir<br />
haben ihre Musik im Internet entdeckt. Ihre<br />
Lieder haben unser Interesse geweckt. Hätten<br />
sie Zeit für ein kurzes Gespräch und nen<br />
Rap“. Ich bin verwundert, überrascht, wie vom<br />
Winde verweht. Gespannt frage ich um welches<br />
Thema sich das ganze dreht. „Eine Reportage<br />
über Jugend und Islam, über Integration und<br />
Muslime in Deutschland“. In meinem Kopf<br />
die große Frage: was steckt wirklich dahinter?<br />
Islamistischer Rapper, Terrorgefahr für unsere<br />
Kinder? Spiegel, das sind doch die, die ständig<br />
so’n Stuss bringen, über Islam und versuchen<br />
jeden Muslim, als böse und gefährlich<br />
darzustellen, in den Dreck zu ziehen und als<br />
schlecht abzustempeln.<br />
Seite 5<br />
Nach einer kurzen Bedenkzeit ruf ich zurück<br />
und teile dem freundlichen Robin mit,<br />
dass ich kein Interesse habe, an dieser<br />
Reportage. Vielen dank für die Anfrage. Ich<br />
halte nichts von eure Art Berichte zu machen.<br />
Den Islam immer nur von einer Seite zu<br />
betrachten. In den Dreck zu ziehen, immer<br />
schlecht zu reden, als würd in jedem gläubigen<br />
Muslim ein „Sleeper“ leben. „Ach das ist aber<br />
Schade. Es wär doch eine super Gelegenheit<br />
ihre Musik der Öffentlichkeit zu präsentieren,<br />
ca. 3 Millionen Menschen, die sie über unsere<br />
Sendung erreichen könnten. Und außerdem<br />
kann ich ihre Sorgen nicht verstehen, bei<br />
ihnen gibt’s doch nichts schlecht zu reden!“.<br />
Als hätte das die Medien jemals interessiert,<br />
denk ich mir, und frage „für wann plant ihr<br />
die Reportage?“. „Sonntag Abend wollen wir<br />
den Bericht ausstrahlen“. „Was? das heißt<br />
in zwei bis drei Tagen muss das Ganze im<br />
Kasten sein“. „Ich weiß es ist knapp, doch<br />
ich hoffe sie sind dabei und sagen nicht ab“.<br />
Am nächsten Tag bekomme ich blitzschnell eine<br />
kompakte und freundliche Email. Und zwar<br />
vom Redaktionsleiter persönlich. Er schreibt
Seite 6<br />
mir ganz nett und höflich:<br />
„Sehr geehrter Herr Kebede,<br />
wir planen einen Beitrag über das<br />
Selbstverständnis von Muslimen in<br />
Deutschland, ausgelöst durch die Diskussion<br />
über das Kopftuch-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes.<br />
Und dazu sprechen wir<br />
mit Muslimen in verschiedenen Städten und<br />
aus verschiedenen Altersgruppen,<br />
drehen in Moscheen, Vereinen und Familien.<br />
Über „muslimmarkt.de“ sind wir auf sie<br />
gestoßen. Uns ist es wichtig, das gewachsene<br />
Selbstwertgefühl gerade junger Muslime zu<br />
zeigen und darüber zu sprechen. Deshalb<br />
werden wir über die Gruppe Outlandish<br />
berichten. Outlandish allerdings kommt aus<br />
Dänemark. Wir hätten gerne noch jemanden<br />
aus der Nähe gehabt. Was sie auf ihrer<br />
Homepage über sich, ihr Lebensgefühl und den<br />
Islam schreiben wollen wir hören und zeigen.“<br />
Er erwähnte noch drei Fragen um die es ihnen<br />
gehe und meinte, dass er in diesen Fragen kein<br />
Problem sehe. Eher die Chance meine Religion<br />
und Musik nem größeren Kreis bekannt zu<br />
machen. Die Klage von Schwester Fereshta,<br />
aha mir geht ein Licht auf. Deswegen sind<br />
die also so scharf drauf, ein Interview zu<br />
machen. Das ist der Hintergrund. Ansonsten<br />
gibt’s an dem Konzept der Sendung eigentlich<br />
nichts zu kritisieren. Vielleicht sollte ich es<br />
einfach wirklich mal ausprobieren. Ich mein,<br />
wenn die sogar ein Interview mit Outlandish<br />
führen, geht es vielleicht wirklich um<br />
Jugendliche und so. Also entschloss ich mich,<br />
dem Robin zuzusagen. Ich wollte nur noch<br />
ein Studio klar machen, für Freitag abend...<br />
5. Liebe Schwester (feat. Serkan)<br />
Schwester, diese Zeilen gehen raus an dich.<br />
Du verdeckst deine Schönheit, machst sie<br />
nicht öffentlich. Und das aus Liebe zu Allah,<br />
aus Liebe zum Quran, doch sie sprechen von<br />
Zwang und blindem Gehorsam. Wer ist blind?<br />
Blind sind sie mit ihrem Terrorwahn und ihrer<br />
arroganten Theorie. Eine tickende Bombe hinter<br />
jedem Hijab, eine Gefahr für den Staat, wie es<br />
sie vorher niemals gab. Jetzt willst du auch noch<br />
kleine Kinder unterrichten und die Zukunft der<br />
freien demokratischen Welt vernichten. Sollen<br />
sie doch fleißig ihre Lügen verbreiten. Allah<br />
ich rappe: Iich lebe für Allah! Ständig negative<br />
Kommentare und möchtegern Experten,<br />
die ausführlich ihr Gelaber loswerden.<br />
Ein ausländisches Mädchen von zu Hause<br />
abgehauen. Sie wurde unterdrückt, das machen<br />
die mit allen Frauen. Am Ende sieht man<br />
ein paar Jugendliche, jugendliche Ausländer<br />
draußen auf der Strasse. Sie sprechen über<br />
ihr Leben und über die Lage im Getto und so.<br />
Der Bericht geht langsam zu Ende, oh was hör<br />
ich da (Ich lebe für Allah!). Was hör ich da im<br />
Hintergrund? (Ich lebe für Allah!) Da ist es<br />
ja wieder. Anscheinend gefällt euch das Lied<br />
sehr gut. Ich mein, wieviel Lieder haben wir<br />
aufgenommen? Drei oder vier Lieder haben<br />
wir zusammen aufgenommen. Aber immer<br />
wieder spielt ihr dieses Lied. Freut mich wenn<br />
es euch gefällt. Ende! Ende? Was, ende? Das<br />
wars? Das ist alles? Wo ist der Rest? Wo ist<br />
Outlandish? Wo ist mein Interview? Beim<br />
Schneiden verloren gegangen oder was? Keine<br />
Zeit mehr? Keine Zeit für die ganze Wahrheit?<br />
Passt nicht ins Konzept? Dafür dieser ganze<br />
Stress und diese Fragen? So macht ihr<br />
Berichte? Was soll ich dazu sagen? Von einem<br />
anerkannten Nachrichtenblatt und seinem<br />
Sender kann man doch mehr erwarten als diese<br />
Kriegspropaganda. Sperrt mal die Lauscher auf<br />
und hört was ich euch zu sagen habe:<br />
Seite 15<br />
Noch nie zuvor hat jemand in meinen Texten<br />
sowas krankes raus gehört wie böser Westen.<br />
Lieber Osten, ich richte meine Message an<br />
jeden, egal ob in Bornheim oder Boston,<br />
Kairo oder Addis Abeba, am Nordpol oder in<br />
Süd Afrika, an jeden der meint das er für Hip<br />
Hop lebt, und den Kids nichts als Mist erzählt.<br />
An die Plattenindustrie die jeden Künstler<br />
verschlingt, und nur danach schaut was Profit<br />
einbringt. An jeden Künstler der den Boden<br />
unter den Füssen verliert und irgendwo da<br />
oben im Weltall herumschwirrt. Das ist meine<br />
Message, deutlich und klar, in meinem Lied<br />
„Ich lebe für Allah“. Und Außerdem, was hat<br />
Viva, Beverly Hills und Millionen mit den<br />
westlichen Werten zu tun? Ich dachte es geht<br />
um Freiheit und Gleichheit, um Demokratie und<br />
Gerechtigkeit. Oder bin ich etwa aufm falschen<br />
Dampfer? Bin ich falsch informiert? Hat man<br />
mich in der Schule was Falsches gelehrt?
Seite 14<br />
gegeben und einen Platz zum schlafen, obwohl<br />
sie wussten wer du bist, haben sie dich nicht<br />
verraten. Haben dir erzählt vom Islam und vom<br />
Leben des Propheten. Hast gesehen wie sie<br />
beten und Quran lesen. All das hat dein Herz<br />
bewegt, doch du glaubst für dich sei alles zu<br />
spät. Du solltest Gottes Barmherzigkeit nicht<br />
unterschätzen. Vielleicht ist das die letzte<br />
Chance deine Seele zu retten.<br />
Chorus<br />
Allah ist allvergebend, barmherzig zu all<br />
seinen Geschöpfen. Es gab schon viele<br />
Menschen die zum Islam fanden: Musiker,<br />
Wissenschaftler, Dichter, ganze Völker die den<br />
Islam mit offenen Armen annahmen. Khalid Ibn<br />
Walid, ein Kämpfer gegen die ersten Muslime.<br />
Nach jahrelanger Feindschaft wurde er ein<br />
großer Kämpfer für die Muslime. Warum nicht<br />
ein Präsident? Oder ein Expräsident? Auch Abu<br />
Sufian der damalige Herscher von Mekka. Mehr<br />
als zwanzig Jahre hat er Muhammad und seine<br />
Leute verfolgt, bekämpft und getötet. Auch<br />
er wurde Muslim. Er hat gesehen, dass es die<br />
Herzen sind die der Islam erobert und nicht die<br />
Mauern. Islam erobert Herzen. Letztendlich<br />
geht es um dich und deine Seele. Um dein<br />
Ende. Wir alle werden sterben und unserem<br />
Schöpfer begegnen. Was werden wir an diesem<br />
Tag mitbringen?<br />
Chorus<br />
11. Die andere Seite des Spiegels -<br />
Ich schlag zurück<br />
Es ist Sonntagabend, ja es ist soweit! Ich bin<br />
bereit, die Sendung läuft. Wie immer. Die<br />
schrille Musik und der Kerl hinterm großen<br />
Tisch mit nem toten Ausdruck im Gesicht.<br />
Guten abend, bla bla bla. Er erzählt was von<br />
Kopftuch und Fundamentalisten, Alptraum<br />
und bösen Islamisten. Sie kommen um sich<br />
einzunisten, wollen einen Gottesstaat errichten<br />
und das Grundrecht vernichten. Man sieht<br />
betende Männer in der Moschee. Hört den<br />
islamischen Gebetsruf: Oh nee. Man sieht<br />
mich kurz im Studio, war ja klar welches Lied<br />
steht dir bei auch in den härtesten Zeiten.<br />
Chorus:<br />
Schwester! Liebe Schwester! Gib niemals<br />
auf, denn du weißt ja. Egal was es ist, liebe<br />
Schwester, Allah wird dich stärken, Er ist<br />
immer für dich da!<br />
Sehen sie denn nicht, wie sie Unrecht betreiben.<br />
Mit ihren Vorurteilen gehen sie nur nach<br />
Äußerlichkeiten. Früher war’s der Jude mit<br />
der Hakennase oder der schwarze Mann mit<br />
der Negervisage. Heute haben sie’s auf uns<br />
Muslime abgesehen. Manchmal frag ich mich<br />
warum wir uns immer im Kreis drehen. Ist es<br />
wirklich so wichtig, wie du aussiehst, was du<br />
anziehst? Ob du Jude bist, Muslim oder Christ.<br />
Der Charakter zählt, wie du mit Menschen<br />
umgehst. Nicht das Stück Stoff, das du auf<br />
deinem Kopf trägst. Sollen sie doch fleißig<br />
ihren Hass verbreiten. Allah steht dir bei auch<br />
in den härtesten Zeiten.<br />
Chorus<br />
Du bist die Zukunft unserer Umma, die Mutter<br />
unserer Kinder. Die Wärme in deinem Herzen<br />
übersteht den tiefsten Winter. Der stärkste<br />
Sturm kann deinen Willen nicht brechen. Auch<br />
in den härtesten Zeiten gibst du Freude wie<br />
ein Lächeln. Hast es nicht nötig mit deinen<br />
Reizen zu spielen. Brauchst keinen sexy Style,<br />
um dich gut zu fühlen. Bist keine Mitläuferin,<br />
gehst eigene Wege. Lass dich nicht betrüben<br />
von ihrem leeren Gerede. Das Paradies ist unter<br />
deinen Füßen. Wir senken unsere Köpfe um<br />
dich mit Respekt zu grüßen. Mehr als Respekt<br />
den deine Taten verdienen. Möge Allah dich<br />
reichlich belohnen für deine Mühen!<br />
Chorus<br />
Gib niemals auf!<br />
Gib niemals auf!<br />
Gib niemals auf!<br />
Gib niemals auf!<br />
Gib niemals auf!<br />
Liebe Schwester!<br />
Seite 7
Seite 8<br />
Es ist ein Ozean, voller Gedanken und Reimen<br />
auf dem ich treibe. Ich schließe meine Augen,<br />
schweige, greife mir den Stift und schreibe.<br />
Zeile für Zeile komm ich voran. Mein Stift ist<br />
das Ruder und mein Herz gibt den Kurs an. Es<br />
geht zurück zum Anfang, als ich das „Mic“ in<br />
die Hand nahm, das erste mal auf ner Bühne<br />
stand, weiche Knie bekam. Ahnungslos stieg<br />
ich damals auf mein Floß und paddelte ohne<br />
Ziel und ohne Plan los. Ich war ein absoluter<br />
Beginner. Hatte große Träume und Wünsche,<br />
aber keinen blassen Schimmer. Wusste nicht<br />
mal was`n „Flow“ ist oder wie man ne fette<br />
Show kickt. Kein Detlef, der mir zeigte wie<br />
man „popstarmäßig“ abfliegt. Das ich voran<br />
kam, verdank ich Allah. Er brachte mich<br />
zu Kashmir, Delphin, Doc Tone und Fusta.<br />
Jungs, die seit einigen Jahren im Underground<br />
waren und mich wie einen Bruder bei sich<br />
aufnahmen.<br />
Chorus:<br />
Ich glaube es sollte so sein, sollte so sein. Alles<br />
was ich wollte, ich wollte da rein, wollte da<br />
rein. Bis ich sah, alles nur Schein, alles nur<br />
Schein. Heute ist klar, es sollte so sein.<br />
6. Es sollte so sein<br />
Diese Jungs hatten es drauf, sie kannten sich<br />
aus. Ihre Beats und ihre Texte gingen voll unter<br />
die Haut. Sie zeigten mir was ein Künstler am<br />
„Mic“ alles braucht. Gemeinsam kämpften wir<br />
uns durch die Flüsse des Undergrounds. Wir<br />
opferten Schweiß und Blut, bewiesen Fleiß<br />
und Mut. Unser Wille war stark und heiß wie<br />
Glut. Erlebten düstere Zeiten, in denen viele<br />
meinten, sie müssten Hektik machen und keine<br />
Message verbreiten. ‘96, auf MTV und Viva,<br />
ein Kurzclip. Kurz darauf mit dem Flieger<br />
nach Zypern zu nem Auftritt. Mit Le Fonque<br />
Conection in Paris, entdeckten neue Welten und<br />
wahre Ghetto MC’s. Mit der Powerstimme Alex<br />
und der Soul-Queen Semya, den tanzenden<br />
Schwestern Tamara und Verena, rockten wir<br />
jede Show egal ob Rock- oder Hip Hop Contest,<br />
Sound of Frankfurt Hauptbühne oder auf nem<br />
Schulfest.<br />
Chorus<br />
Der Wind des Erfolgs wehte stark. Wir machten<br />
uns nen Namen, auch ohne Plattenvertrag.<br />
Ohne Promotion-Tour, Vitamin B oder<br />
Vorschuss, getrieben von der Hoffnung auf den<br />
großen Durchbruch. Vorbei an den Sümpfen der<br />
Seh ich richtig, kann ich meinen Augen trauen?<br />
Ist das ein Traum oder sind sie es wirklich, ich<br />
glaub’s ja kaum. Mr. President höchst persönlich,<br />
mit Bart und Turban wie ungewöhnlich. Hier<br />
bei uns in einer deutschen Moschee? Was<br />
machen sie hier ganz allein ohne CIA? Sind sie<br />
hier um uns den Krieg zu erklären, um uns fertig<br />
zu machen, zu verhaften und einzusperren?<br />
Was? Sie kommen als Freund? Brauchen eine<br />
Bleibe denn man hat ihren Platz im weißen<br />
Haus geräumt? Ihre Range gestürmt? Sie<br />
rausgeschmissen? Das Volk war in Rage, wollte<br />
nichts mehr von Ihnen wissen. Sogar ihr lieber<br />
Papa war machtlos. Es war überall zu lesen,<br />
weltweit, riesengroß. Die Amis stürzen ihren<br />
Präsidenten man, ein Aufstand wie in Georgien.<br />
Chorus<br />
Hey George, was hast du bloß getan? Hey<br />
George, die ganze Welt belogen ohne Scham. Hey<br />
George, bist du wirklich ein gläubiger Mann?<br />
Öffne dein Herz und komm in den Islam.<br />
Tut mir leid, in letzter Zeit hab ich kein Fern<br />
geschaut, denn der „Anti-Muslimismus“ regt<br />
mich nur auf. Wie geht es weiter? Was ist noch<br />
10. Hey George<br />
passiert? Was? Deine Jungs haben dich hinters<br />
Licht geführt? All eure Lügen sind aufgeflogen.<br />
Also haben sie dir alles in die Schuhe geschoben.<br />
Dabei sind sie es, die alles geplant hatten, du<br />
hast nur ausgeführt, was sie dir sagten. Hast<br />
die Schwachen unterdrückt und den Reichen<br />
gedient. Hast gelogen wo’s nur geht und dich<br />
aufgespielt. Hast deinem Volk erzählt, du<br />
willst die Welt retten, damit sie die Probleme<br />
im eigenen Land vergessen. Tausende von<br />
Menschenleben hast du auf deinem Gewissen,<br />
sogar dein eigenes Land hast du ins Elend<br />
gerissen. Und deine Wahl, ein riesen Betrug.<br />
Dir war alles egal, hauptsache dir ging‘s gut.<br />
Chorus<br />
Seite 13<br />
Du weißt nicht mehr weiter, bist ganz allein.<br />
All deine Verbrechen holen dich jetzt ein.<br />
Zu Hause suchen sie dich überall. Wenn sie<br />
dich finden bist du dran, auf jeden Fall! Also<br />
hast du dich getarnt, damit dich niemand<br />
entdeckt, dich bei Tablik Jamad aus Pakistan<br />
versteckt. Bist mit einer ihrer Dawagruppen<br />
nach Deutschland gekommen, wie einen Bruder<br />
haben sie dich aufgenommen. Haben dir Essen
Seite 12<br />
9. Die andere Seite des Spiegels -<br />
Das Verhör<br />
Es ist Freitagabend, bin beim Efe im Studio. Ein<br />
Kumpel aus der alten Zeit wie Coolio. Da kommt<br />
der Spiegelreporter mit Sakko und Schlips,<br />
zwei Kompagnons und rhetorischen Tricks.<br />
Wir legen gleich los, steigen gleich ein. Sie filmen<br />
mich beim Rappen, Reim für Reim. Nachdem<br />
die Reime im Kasten sind, setzen wir uns hin.<br />
Das Interview beginnt, ich bin mittendrin.<br />
Erzähle dem Reporter wie ich zum Islam kam.<br />
Und dass ich zufrieden bin als Muslim in<br />
Deutschland, über mein Leben wie ich denke<br />
und fühle, doch es scheint mir, als ob ihn das<br />
alles garnicht interessiere. Er fragt mich nach<br />
dem Inhalt in meinen Texten, labert was von<br />
verderbtem Leben im Westen, Viva, Beverly<br />
Hills und Millionen, und ob der Islam reiner<br />
sei als andere Religionen. Halt, moment mal,<br />
stop, was? Verderbtes Leben im Westen? Wer<br />
sagt das? Ich sag das jetzt einfach mal so.<br />
Ach einfach mal so, als sei es harmlos wie ein<br />
Lamm im Streichel-Zoo? Egal was ich sage,<br />
er will Gegensätze schaffen. Stellt komische<br />
Fragen, die mich stutzig machen. Er will nicht<br />
locker lassen und versucht es immer wieder,<br />
hofft auf sein Glück wie ein süchtiger Spieler.<br />
Doch ich bleibe locker und lässig und erkläre<br />
dem Reporter den Inhalt meiner Reime. Ich<br />
mein, ich muss kein Muslim sein, um die<br />
Jugendverblödung im Fernsehen zu erkennen<br />
und zu verneinen. Islam ist mein Weg, der Weg<br />
den ich lieb. Für den ich mich aus freiem Willen<br />
entschied. Doch das gibt mir noch lange nicht<br />
das Recht zu sagen, meine Religion sei reiner,<br />
das wäre ziemlich unverschämt und ungerecht.<br />
Denn das heißt ja, andere Religionen seien<br />
dreckig und schlecht. Nein nein, sowas vertrete<br />
ich nicht. Nein nein, das ist keine islamische<br />
Sicht. Die angespannte Lage lockert sich etwas<br />
auf. So langsam gehen ihm die Fragen aus. Wir<br />
reden noch über dies und über das, doch dann<br />
sind wir am Ende angelangt. Sie packen ihre<br />
Sachen, schütteln uns die Hand. Sie machen<br />
sich auf den Weg, das war’s vielen Dank...<br />
Plattenindustrie, wo gierige Piraten an jeder<br />
Ecke warten. Sie wollen alles haben, jeden<br />
ausbeuten, nichts geben, mit ihren dreckigen<br />
Lügen und miesen Verträgen. ‘98 der<br />
große Schock: wir wurden abgezockt! Drei<br />
Möchtegern-Rapper mit rockigem Kinderpop.<br />
Kleine Marionetten der Plattenindustrie, ihr<br />
ganzes Image war nichts weiter als ne billige<br />
Kopie. Ihre erste Single, sogar der Name<br />
war geklaut. Von uns abgeschaut, hinterlistig<br />
geraubt. Ein heftiger Sturm kam auf doch wir<br />
blieben dran. Es war ein harter Schlag aber noch<br />
lange nicht der Untergang.<br />
Chorus<br />
Es ging weiter durch neue Höhen und Tiefen.<br />
Wir trafen neue Piraten neue Banditen. Ließen<br />
uns ein auf nen ziemlich schrägen Typen. Er<br />
meinte er könnte nen fetten Plattendeal an<br />
Land ziehen. Wir haben geschwitzt, geschuftet,<br />
produziert wie am Laufband. Alles gegeben es<br />
war ein riesiger Aufwand. Doch das Einzige<br />
was am Ende dabei raus kam, war ein Kampf<br />
ohne Regeln, wie bei nem blutigen Aufstand.<br />
Der Typ wurde immer schräger, wie ein Hund<br />
ohne Ausgang. Ich dachte mir: was soll’s,<br />
dafür kommen wir groß raus man! Doch schon<br />
wieder nix als Trix und Lügen. Er wollte, dass<br />
wir für ihn auf allen Vieren kriechen. Der Deal<br />
ist geplatzt, wir sind ausgestiegen. Verzweifelt<br />
fragte ich, womit wir das verdienen. Heute<br />
weiß ich, es sollte so sein (sollte so sein), doch<br />
damals war ich blind, geblendet vom Schein.<br />
Chorus<br />
Seite 9<br />
War es der Teufel, der mich heimlich verführte?<br />
Als ich Prinzipien vergaß und nicht spürte,<br />
wie ich innerlich verkam, gefangen im Wahn,<br />
wollte ich nur noch Erfolg und das große Geld<br />
absahnen. Ich wusste das Business stinkt, doch<br />
ich dachte mir, halb so schlimm, bin ich erst<br />
mal drin, wird alles besser. Doch schon auf<br />
dem Weg dorthin ließ ich zu, dass mein Herz<br />
in Gier ertrinkt. Auch wenn ich damals nicht<br />
bekam was ich haben wollte. Heute weiß ich, es<br />
war gut so, denn es kam wie es kommen sollte.<br />
Und dafür danke ich Allah von ganzem Herzen.<br />
Was ich lernte war mehr wert als ein Platz unter<br />
den Ersten. Ich lernte Allhamdulillah zu sagen,<br />
mein Bestes zu geben anstatt falschen Träumen<br />
nachzujagen. Nicht danach zu fragen, was die<br />
Industrie mag. Sondern nur das zu schreiben<br />
was mein Herz mir sagt.
Seite 10<br />
07. Im Namen des Islam<br />
Ich bin für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit.<br />
Brücken bauen ist mir lieber als Hektik und<br />
Streit. Ich will leben nach dem Vorbild des<br />
Propheten Muhammad: Möge Allah ihm<br />
Segen und Frieden geben.<br />
An jeden Feigling, der Hass und Terror toleriert.<br />
Und sich freut, wenn in der Öffentlichkeit ne<br />
Bombe explodiert. Jeder, der so was unterstützt<br />
und ausführt, im Namen des Islam den Frieden<br />
attackiert. Ihr betreibt Unrecht und folgt dem<br />
Schaitan, euren inneren Schwächen aber nicht<br />
dem Islam. Ihr zieht unsere Religion tief in den<br />
Wenn die Reinschrift in Reimschrift in dein<br />
Herz hinein trifft, vertreibt sie das Gift, das<br />
sich in dich hinein frisst.<br />
Viele Jahre bin ich blind geirrt! Auf brüchigen<br />
Wegen stolz marschiert! War in der Dunkelheit<br />
eingesperrt! Wer hat mich mit seinem Licht<br />
geführt? (Allah) Vor wem sind wir alle gleich?<br />
(Allah) Egal ob stark, schwach, arm oder reich?<br />
(Allah) Wer hat mehr Paläste als der reichste<br />
08. Takbir<br />
Dreck, hast du die Nase voll, dann schreib<br />
lieber nen Rap. Der Gesandte Allahs hat uns<br />
beigebracht, geduldig zu bleiben auch wenn<br />
man uns fertig macht. Gutes zu tun und gerecht<br />
zu handeln, und nicht diese Welt in ein Chaos<br />
verwandeln.<br />
Ich bin für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit.<br />
Brücken bauen ist mir lieber als Hektik und<br />
Streit. Ich will leben nach dem Vorbild des<br />
Propheten Muhammad: Möge Allah ihm<br />
Segen und Frieden geben.<br />
Scheich? Sag es laut, wenn du es weißt (Allah).<br />
Wer hilft mir weiter, jeden Tag? (Allah) Wer ist<br />
es der mir mein Leben gab? (Allah) Wer steht<br />
mir bei, bei jeder Tat? Es ist Allah und deswegen<br />
sag ich<br />
Chorus:<br />
Takbir: Allah hu akbar! Ich sag Takbir: Allah<br />
hu akbar! Takbir: Allah hu akbar! Alles Lob<br />
gebührt Allah! Takbir, ein Freudenschrei von<br />
Terroristen? (Nein!) Das Markenzeichen von<br />
Islamisten? (Nein!) Es ist die Art eines Muslims<br />
Applaus zu geben. Danke zu sagen nach der<br />
Sunna des Propheten.<br />
Viele Jahre hatte ich keinen Plan, getrieben von<br />
meinem „Nefs“, ohne Scham. Ich war ne leichte<br />
Beute für Schaitan. Wer hat mir gezeigt wie ich<br />
ihn bekämpfen kann? (Allah) Vier Jahre viel<br />
mir nichts mehr ein. (Allah) Suchte vergebens<br />
nach nem neuen Reim (Allah). Ich dachte schon<br />
ich lass das Dichten sein. Wer hat mir geholfen<br />
neue Texte zu schreiben? (Allah) Wer hilft mir<br />
weiter, jeden Tag? (Allah) Wer ist es, der mir<br />
mein Leben gab? (Allah) Wer steht mir bei, bei<br />
jeder Tat? Es ist Allah und deswegen sag ich<br />
Chorus!<br />
Wenn die Reinschrift in Reimschrift in dein<br />
Herz hinein trifft, vertreibt sie das Gift, das<br />
sich in dich hinein frisst. Du fragst: welche<br />
Reinschrift? Ich sag Quran. Sie brachte mich<br />
auf den Weg des Friedens: Islam! Ich erkannte<br />
meinen größten Feind Schaitan und wurde<br />
Allahs ergebener Untertan.<br />
Viele Jahre war ich undankbar, weil mein<br />
Herz Deine Liebe nicht sah. Dabei warst du<br />
schon immer für mich da. Dein Licht war nah<br />
und so sonnenklar. (Allah) Du gibst mir Kraft,<br />
wenn ich nicht mehr kann. (Allah) Schritt für<br />
Schritt bringst du mich voran. (Allah) Mein<br />
Leben ist in deiner Hand. Dir allein gebührt<br />
all mein Dank. (Allah) Du hilfst mir weiter,<br />
jeden Tag. (Allah) Du bist es, der mir mein<br />
Leben gab. (Allah) Du stehst mir bei, bei<br />
jeder Tat. Ich danke dir von ganzem Herzen,<br />
Schlag für Schlag.<br />
Chorus!<br />
Seite 11