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Optimierung der Produktivität in der Zeitungsherstellung

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<strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeitungsherstellung</strong><br />

Ifra Special Report 3.33


02<br />

Vorwort und Impressum<br />

1 Vorwort<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Im Wettbewerb mit an<strong>der</strong>en Medien setzen Zeitungshäuser<br />

auf mehr Farbe, mehr Ausgaben und mehr Beilagen.<br />

Das macht die Herstellung <strong>der</strong> Zeitungen zunehmend<br />

komplexer. Gleichzeitig wird viel Wert auf Wirtschaftlichkeit<br />

gelegt. E<strong>in</strong>e leistungsstarke Druckmasch<strong>in</strong>e mit<br />

funktionalem Versandraum ist e<strong>in</strong>e große Investition, die<br />

sich nur bei hoher <strong>Produktivität</strong> von Mensch und Masch<strong>in</strong>e<br />

bezahlt macht.<br />

Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumhersteller entwickeln<br />

und fertigen Lösungen für verschiedenste Ansprüche.<br />

Zwei Druckereien mit ähnlichen Fertigungsstraßen können<br />

mit unterschiedlicher <strong>Produktivität</strong> arbeiten. Druckauflagen<br />

und Seitenumfänge <strong>der</strong> Produkte unterscheiden sich<br />

ohneh<strong>in</strong>. Doch kann die Druckerei mit <strong>der</strong> „niedrigeren“<br />

<strong>Produktivität</strong> Informationen über die Arbeitsmethoden und<br />

Systeme <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Häusern sammeln, auswerten und von<br />

ihnen profitieren.<br />

Aufgabe des Projekts war die Entwicklung von Richtl<strong>in</strong>ien<br />

für den E<strong>in</strong>richtprozess von Rotationsmasch<strong>in</strong>en –<br />

also Vore<strong>in</strong>stellung, Rollen- und Bahnvorbereitung,<br />

Anfahren, Auswertung <strong>der</strong> Makulatur und Stillstandszeiten.<br />

Ziel ist die <strong>Produktivität</strong>soptimierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeitungsherstellung</strong>.<br />

Die Studie stützt sich auf gesammelte Erfahrungen<br />

und neue Daten von Zeitungsverlagen, die geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ausgewertet wurden.<br />

Im praktischen Ansatz sollten die Erfahrungen von<br />

Druckern, Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumherstellern<br />

mit Zeitungsdruckereien gesammelt werden. In e<strong>in</strong>er<br />

Diskussionsrunde besprach die Arbeitsgruppe, welche<br />

personal-, umgebungs-, masch<strong>in</strong>en- und materialbed<strong>in</strong>gten<br />

Faktoren die <strong>Produktivität</strong> beim Anfahren, beim<br />

Ausgabenwechsel, im Drucklauf (nach Ausgabe des ersten<br />

guten Exemplars aus dem Falzapparat) und im Versandraum<br />

bee<strong>in</strong>flussen können. Diese Unterteilung wurde auch<br />

im Fragebogen verwendet. In e<strong>in</strong>igen Zeitungsdruckereien<br />

wurden die produktivitätsbezogenen Faktoren vor Ort<br />

gründlich untersucht. Nach <strong>der</strong> Auswertung wurde e<strong>in</strong><br />

allgeme<strong>in</strong>es Fazit gezogen und spezifische Empfehlungen<br />

erstellt.<br />

Das Projekt wurde von VTT Information Technology,<br />

Pr<strong>in</strong>ted Communications, im Auftrag <strong>der</strong> Ifra durchgeführt.<br />

Projektleiter war Ulf L<strong>in</strong>dqvist (D.Tech.). Olli Nurmi (M.Sc.),<br />

Pertti Moilanen (M.Sc.) und Tatu L<strong>in</strong>dberg (M.Sc.) waren<br />

für die Umfrage zu Technologie und Erfahrungen <strong>der</strong><br />

Drucker zuständig.<br />

Die Studie wurde von e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe erstellt, die<br />

auch das VTT Institut <strong>in</strong> fachlicher H<strong>in</strong>sicht beraten hat.<br />

Mitgearbeitet haben:<br />

Ove Borndalen, IDAB Wamac Int. AB, S<br />

Robert Carlén, Solna Offset AB, S<br />

Jo van Croonenborch, V.U.M., B<br />

Bo Dyrén, DNEX Tryckeriet AB, S<br />

Gerd Faedrich, Frankfurter Societäts-Druckerei, D<br />

Anton Hamm, MAN Roland, D<br />

Denys Kissl<strong>in</strong>g, Ostravské tiskarny a.s., CZ<br />

Hans Jörg Laubscher, Heidelberger Druckmasch<strong>in</strong>en, D<br />

Risto Letho Hels<strong>in</strong>g<strong>in</strong> Sanomat, FIN<br />

Jean-Claude Pautrat, Heidelberg Web Montataire, F<br />

Kurt Sandberg, A/S Dagbladet Politiken, DK<br />

Claes Schönan<strong>der</strong>, Göteborgs Posten, S<br />

Jacques Valembois, Imprimerie Rossel, B<br />

Wolfgang Heil, Ifra, D<br />

Uwe Junglas, Ifra, D<br />

Manfred Werfel, Ifra, D, Mo<strong>der</strong>ator<br />

Die Arbeit <strong>in</strong> diesem Forschungsprojekt wurde im<br />

Februar 2001 abgeschlossen.<br />

Ifra dankt allen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsgruppe und den<br />

oben genannten Firmen, die durch ihre engagierte Mitarbeit<br />

zum Gel<strong>in</strong>gen des Projekts beigetragen haben.<br />

April 2002<br />

Impressum<br />

Ifra Special Reports, Forschungsberichte, Untersuchungsberichte zu Technik und Organisation sowie Dokumente zur<br />

Standardisierung <strong>der</strong> Verlagstechnik. Herausgeber: Ifra, Wash<strong>in</strong>gtonplatz, 64287 Darmstadt, Deutschland; www.ifra.com;<br />

Telefon +49.6151.733-6; Fax +49.6151.733-800. Chief Executive Officer: Re<strong>in</strong>er Mittelbach. Director of Research and<br />

Consult<strong>in</strong>g: Manfred Werfel. Research Manager: Uwe Junglas. E<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>veröffentlichung – auch auszugsweise – ist nur<br />

mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers und unter Angabe <strong>der</strong> Quelle gestattet. Bezug: Ifra Special Reports<br />

werden zum Preis von 130 EUR* pro Exemplar vertrieben. Für Ifra-Mitglie<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es vere<strong>in</strong>barten Kont<strong>in</strong>gents abgegolten. Ifra-Mitglie<strong>der</strong> erhalten auf Anfrage zusätzliche<br />

Exemplare zu e<strong>in</strong>er Kostenpauschale von 13 EUR* pro Exemplar.<br />

* zuzüglich 7 % MWSt. <strong>in</strong> Deutschland sowie für Unternehmen und Personen <strong>der</strong> EU, die über ke<strong>in</strong>e VAT-Nr. verfügen.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Inhalt<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

1 Vorwort ................................................................................................................................................................... 02<br />

1.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> ...................................................................................................................................... 04<br />

2 Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> .................................................................................................................................. 05<br />

3 <strong>Produktivität</strong>swirksame Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion ...................................................................... 06<br />

3.1 Makulatur und Störungen ........................................................................................................................................ 07<br />

3.2 Druckmasch<strong>in</strong>envorbereitung .................................................................................................................................. 07<br />

3.3 Automatisierung ....................................................................................................................................................... 07<br />

3.4 Qualität .................................................................................................................................................................... 08<br />

3.5 Drucklauf................................................................................................................................................................... 08<br />

3.6 Instandhaltung ......................................................................................................................................................... 08<br />

3.7 Informationsfluss ..................................................................................................................................................... 08<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen ................................................................................................................................... 09<br />

4.1 Druckereien .............................................................................................................................................................. 09<br />

4.1.1 Personalbed<strong>in</strong>gte Faktoren ...................................................................................................................................... 09<br />

4.1.2 Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren ................................................................................................................................. 10<br />

4.1.3 Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren ................................................................................................................................... 12<br />

4.1.4 Materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren ....................................................................................................................................... 13<br />

4.1.5 Versandraum ............................................................................................................................................................ 13<br />

4.1.6 Aktionen und E<strong>in</strong>schränkungen ................................................................................................................................ 14<br />

4.2 Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumhersteller ......................................................................................................... 15<br />

5 Fallstudien ............................................................................................................................................................. 17<br />

5.1 Alpr<strong>in</strong>t Oy, Tampere, F<strong>in</strong>nland ................................................................................................................................... 17<br />

5.1.1 Personal ................................................................................................................................................................... 17<br />

5.1.2 Umgebung ................................................................................................................................................................ 17<br />

5.1.3 Masch<strong>in</strong>en ................................................................................................................................................................ 17<br />

5.1.4 Materialien ............................................................................................................................................................... 18<br />

5.2 R<strong>in</strong>gier Pr<strong>in</strong>t, Adligenswil, Schweiz .......................................................................................................................... 19<br />

5.2.1 Personal ................................................................................................................................................................... 19<br />

5.2.2 Umgebung ................................................................................................................................................................ 19<br />

5.2.3 Masch<strong>in</strong>en ................................................................................................................................................................ 20<br />

5.2.4 Materialien ............................................................................................................................................................... 20<br />

6 Fazit ......................................................................................................................................................................... 21<br />

7 Empfehlungen ....................................................................................................................................................... 22<br />

Anhang: Die Fragen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste genauso nummeriert wie <strong>in</strong> den Bil<strong>der</strong>n .................................................. 23<br />

Inhalt<br />

03


04<br />

1.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

1.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

Exemplare/Zeit<br />

Maximalproduktion<br />

<strong>Produktivität</strong> lässt sich def<strong>in</strong>ieren als e<strong>in</strong>e Produktionsmenge<br />

im Vergleich zu dem Aufwand, <strong>der</strong> zu ihrer Produktion<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist. Die Produktionsmenge kann Zeit,<br />

Stückzahl, Geld o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Maß se<strong>in</strong>, das mit e<strong>in</strong>er<br />

Produktionsmenge vergleichbar ist.<br />

Exemplare<br />

Soll-<br />

Produktion<br />

<strong>Produktivität</strong>sverlust<br />

Soll-<br />

Produktion<br />

Verspätete<br />

Exemplare<br />

Ist-<br />

Produktion<br />

Ist-<br />

Produktion<br />

Bild 1. <strong>Produktivität</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeitungsherstellung</strong>. Im Idealfall läuft die Produktionsmasch<strong>in</strong>erie mit Rotationsmasch<strong>in</strong>e und nachgeschalteten Abläufen mit<br />

Sollkapazität, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel unter <strong>der</strong> Maximalkapazität <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Masch<strong>in</strong>en liegt. In <strong>der</strong> Realität wird jedoch oft mehr Zeit benötigt als geplant. Das<br />

reduziert die <strong>Produktivität</strong> und führt zu verspäteten Exemplaren und Auslieferproblemen.<br />

Zeit<br />

Zeitverlust<br />

Bild 2. Kumulative Produktion. Jede Verzögerung bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Produktion führt zu Zeitverlust, <strong>der</strong> später meist nicht mehr aufgeholt werden<br />

kann. Das führt zu verspäteten Exemplaren und Auslieferproblemen.<br />

Zeit


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

2 Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

<strong>Produktivität</strong>smessungen s<strong>in</strong>d nicht leicht. Es gibt<br />

ke<strong>in</strong>e Variablen, mit denen sich <strong>Produktivität</strong> klar und<br />

e<strong>in</strong>fach messen lässt. Daher muss die Messung <strong>in</strong>direkt mit<br />

Variablen erfolgen, die an<strong>der</strong>e Produktionsfaktoren<br />

messen. Für sich alle<strong>in</strong> bieten die e<strong>in</strong>zelnen Variablen noch<br />

ke<strong>in</strong>en <strong>Produktivität</strong>smaßstab. Die Messung muss sich daher<br />

auf die gleichzeitige Beobachtung mehrerer Variablen<br />

stützen.<br />

Auch gibt es ke<strong>in</strong>e anerkannten Bezugswerte für<br />

<strong>Produktivität</strong>. Für e<strong>in</strong>ige Variablen gibt es ke<strong>in</strong>e Referenzwerte.<br />

Sie richten sich nach <strong>der</strong> Produktionsmasch<strong>in</strong>erie<br />

und dem jeweiligen Produktionsumfeld. Am effizientesten<br />

ist die kont<strong>in</strong>uierliche Aufzeichnung <strong>der</strong> Produktionsvariablen.<br />

Das erlaubt den Vergleich <strong>der</strong> aktuellen Situation<br />

mit früheren Verläufen, um Trends und Spitzenwerte<br />

zu identifizieren. Vergleiche mit an<strong>der</strong>en Druckereien s<strong>in</strong>d<br />

denkbar, aber meist s<strong>in</strong>d Produktion und Produktionsmasch<strong>in</strong>erie<br />

<strong>in</strong> zwei Druckereien hierfür zu unterschiedlich.<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

<strong>Produktivität</strong>smessung <strong>in</strong> Produktionssteuerungssystemen<br />

Die geeignetsten Variablen zur Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

s<strong>in</strong>d:<br />

Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit: Der nächstliegende Weg<br />

zur Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> besteht im Vergleich <strong>der</strong><br />

Anzahl produzierter Exemplare und Seiten mit <strong>der</strong> dazu<br />

benötigten Zeit o<strong>der</strong> den dazu benötigten Mann-Stunden.<br />

Das ergibt e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen genaues Bild e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

Drucklaufs. Die Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit richtet sich<br />

nach <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Ausgabe. Bei <strong>der</strong> Produktion von<br />

Tageszeitungen ist diese Methode zur Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

gut geeignet.<br />

Makulatur: Das Makulaturaufkommen im Vergleich zur<br />

produzierten Auflage. Es ist e<strong>in</strong> guter Indikator für Betriebsstörungen.<br />

E<strong>in</strong>e hohe Makulaturmenge deutet darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass Produktionsstörungen aufgetreten s<strong>in</strong>d und dass<br />

mehr Zeit gebraucht wurde, um die erfor<strong>der</strong>liche Anzahl<br />

e<strong>in</strong>wandfreier Exemplare zu drucken. Die Makulaturmenge<br />

ist <strong>in</strong> Relation zur Druckauflage zu setzen.<br />

Term<strong>in</strong>treue: E<strong>in</strong>e Möglichkeit ist <strong>der</strong> Vergleich zwischen<br />

tatsächlicher und geplanter Produktionszeit. Dabei<br />

wird ermittelt wie viele Jobs mit welchen Verspätungen<br />

abgeschlossen wurden. Auch dies ist e<strong>in</strong> guter Indikator<br />

für Betriebsstörungen.<br />

Störungshäufigkeit: Mo<strong>der</strong>ne Steuerungssysteme können<br />

aufzeichnen, wie viele Störungen während <strong>der</strong><br />

Produktion auftreten. Durch Kategorisierung <strong>der</strong> Störungen<br />

lässt sich ermitteln, welche Störungsarten wie oft auftreten<br />

und wie viel Zeit zu ihrer Behebung erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Reklamationshäufigkeit: Die Anzahl <strong>der</strong> Reklamationen<br />

durch Kunden (Abonnenten, Leser und Inserenten), beispielsweise<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Druckqualität o<strong>der</strong> verspäteter<br />

Zustellung. Mit dieser Methode lässt sich die Produktionsqualität<br />

aus Sicht des Kunden nachvollziehen. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Beschwerden sollte aufgezeichnet werden.<br />

2 Messung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

05


06<br />

3 <strong>Produktivität</strong>swirksame Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

3 <strong>Produktivität</strong>swirksame Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion<br />

Der nächstliegende Weg zur <strong>Produktivität</strong>ssteigerung<br />

ist die Reduzierung <strong>der</strong> zur Produktion benötigten Mann-<br />

Stunden. E<strong>in</strong> Personalabbau ist jedoch nur selten möglich.<br />

Daher gilt es, E<strong>in</strong>sparungsmöglichkeiten bei Materialkosten<br />

und Produktionszeit zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die Produktionszeit lässt sich reduzieren, <strong>in</strong>dem entwe<strong>der</strong><br />

die Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit erhöht o<strong>der</strong> die Stillstandszeit<br />

<strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>en gesenkt wird. E<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong><br />

Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit ist nur selten o<strong>der</strong> nur sehr begrenzt<br />

möglich. Mit s<strong>in</strong>kenden Auflagenstärken nehmen auch die<br />

Masch<strong>in</strong>enlaufzeiten ab. Folglich verr<strong>in</strong>gern sich auch die<br />

Vorteile, die sich mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeitserhöhung<br />

erzielen lassen. Auch lassen sich die Bediener nur schwer<br />

o<strong>der</strong> nur vorübergehend motivieren, ständig mit höheren<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten zu drucken. So bleibt als e<strong>in</strong>ziger Weg<br />

zur <strong>Produktivität</strong>ssteigerung oft nur die Verkürzung <strong>der</strong><br />

Stillstandszeiten. Dies ist auf zwei Arten möglich: Durch<br />

schnellere E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>en und durch<br />

Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Betriebsstörungen.<br />

Kategorie Ergebnisse<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit zur Senkung <strong>der</strong> Betriebsunterbrechungen<br />

und Verlangsamungen ist e<strong>in</strong> Puffer zwischen<br />

Druckmasch<strong>in</strong>e und Versandraum. Es gibt zwei Arten von<br />

Puffern: Dynamische Puffer und Überlauf-Puffer. Dynamische<br />

Puffer dienen als kont<strong>in</strong>uierliche Puffer, Überlauf-<br />

Puffer kommen nur <strong>in</strong> Notfällen zum E<strong>in</strong>satz.<br />

So kann die Druckmasch<strong>in</strong>e auch bei Störungen im<br />

Versandraum mit vollem Tempo laufen. Bei Störungen im<br />

Versandraum werden die Exemplare im Puffer gelagert.<br />

Wenn die Druckmasch<strong>in</strong>e auf den nächsten Job umgerüstet<br />

wird, können die gepufferten Exemplare im Versandraum<br />

abgearbeitet werden. Das größte Problem ist dabei die<br />

Ermittlung <strong>der</strong> Anzahl gedruckter Exemplare im Puffer. E<strong>in</strong><br />

weiteres Problem besteht dar<strong>in</strong>, dass die Zeit für den<br />

Ausgabenwechsel bei e<strong>in</strong>er großen Menge gepufferter<br />

Exemplare nicht ausreicht, um den Puffer im Versandraum<br />

abzuarbeiten. Dann muss die Druckmasch<strong>in</strong>e auf den<br />

Versandraum warten, bevor <strong>der</strong> neue Job anlaufen kann.<br />

Allgeme<strong>in</strong> > die Aktivitäten wurden kont<strong>in</strong>uierlich verbessert<br />

> alle Produktionsmitarbeiter wurden <strong>in</strong> die Maßnahmen zur Makulaturverr<strong>in</strong>gerung e<strong>in</strong>gebunden<br />

> die Produktqualität behielt hohe Priorität<br />

> formale Qualitätsprogramme erleichterten die Makulaturverr<strong>in</strong>gerung<br />

Zeitungspapier > die Anfor<strong>der</strong>ungen an das Zeitungspapier wurden spezifiziert und überwacht<br />

und Anliefe- > Bahnrisse und Laufverhalten des Zeitungspapiers wurden statistisch erfasst und ausgewertet<br />

rung (des Zei- > die langfristigen Beziehungen zu Zeitungspapierherstellern wurden gewahrt<br />

tungspapiers) > die Zeitungspapierrollen wurden vorsichtig behandelt<br />

Begrenzung > <strong>der</strong> Weißabriss wurde auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum begrenzt<br />

<strong>der</strong> > <strong>der</strong> Papierverbrauch wurde genau gemessen, gemeldet und ausgewertet<br />

Produktions- > die Druckmasch<strong>in</strong>e wurde vor <strong>der</strong> eigentlichen Produktion e<strong>in</strong>gefahren (Vore<strong>in</strong>färbung ohne<br />

makulatur Papier)<br />

> die besten Arbeitsmethoden wurden dokumentiert und e<strong>in</strong>gehalten<br />

Ausrüstung > Ausrüstung und Material wurden anhand <strong>der</strong> Bahnrissstatistik beurteilt<br />

und Material > vorbeugende Wartung wurde systematisch durchgeführt<br />

> die Materialien wurden optimal auf die Druckmasch<strong>in</strong>enkonfiguration abgestimmt<br />

> die Bestückung mit älteren Masch<strong>in</strong>en stand <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Makulatur nicht entgegen<br />

Personal- und > Rout<strong>in</strong>en und Gewohnheiten des Personals wurden geän<strong>der</strong>t<br />

Management- > das Management wurde auf Makulaturziele verpflichtet<br />

Faktoren > klare Ziele wurden festgelegt und bekannt gemacht<br />

> anstelle f<strong>in</strong>anzieller Anreize wurde häufig auch die öffentliche Anerkennung als Motivationsmittel<br />

e<strong>in</strong>gesetzt<br />

Tabelle 1. Ergebnisse aus dem Ifra Special Report 1.14. „Makulature<strong>in</strong>sparung: E<strong>in</strong>e Studie bei führenden europäischen und US-amerikanischen Zeitungen“.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

3.1 Makulatur und Störungen<br />

Makulatur wirkt sich direkt auf die <strong>Produktivität</strong> aus.<br />

Sie erhöht Materialkosten, Produktionszeit und Arbeitsaufwand.<br />

Weniger Makulatur bedeutet mehr <strong>Produktivität</strong>. Die<br />

Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Makulatur hat mehrere Vorteile. Erstens<br />

ist jedes schlechte Exemplar e<strong>in</strong> verlorenes Exemplar. Mehr<br />

Makulatur erfor<strong>der</strong>t mehr Produktionszeit, um die Ausgabe<br />

fertigzustellen. Zweitens s<strong>in</strong>d viele Makulaturexemplare<br />

durch Störungen bed<strong>in</strong>gt, was oft zu e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung<br />

<strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit o<strong>der</strong> gar zum Anhalten <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e<br />

führt. Drittens beanspruchen auch Makulaturexemplare<br />

Arbeitskraft und an<strong>der</strong>e Ressourcen. Durch e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche Makulaturverr<strong>in</strong>gerung erhöht sich die Anzahl<br />

<strong>der</strong> guten Exemplare und verkürzt sich die Laufzeit <strong>der</strong><br />

Druckmasch<strong>in</strong>e. E<strong>in</strong>e Reduzierung <strong>der</strong> Makulatur darf<br />

jedoch nicht zu Lasten <strong>der</strong> Druckqualität gehen. Beispiele<br />

und Richtl<strong>in</strong>ien zur Makulaturverr<strong>in</strong>gerung bei <strong>der</strong><br />

Zeitungsproduktion s<strong>in</strong>d im Ifra Special Report 1.14 aufgeführt.<br />

Störungen verr<strong>in</strong>gern die <strong>Produktivität</strong>, <strong>in</strong>dem sie mehr<br />

Produktionszeit beanspruchen und mehr Makulatur verursachen.<br />

Die meisten Vorfälle lassen sich <strong>in</strong> drei Gruppen<br />

e<strong>in</strong>teilen: Plötzliche Störungen, kumulative Störungen und<br />

Störungen, die die Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit o<strong>der</strong> die<br />

Druckqualität verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Plötzliche Störungen s<strong>in</strong>d unvorhersehbar, und ihre<br />

wahre Ursache ist nicht immer bekannt. Bahnrisse s<strong>in</strong>d<br />

Beispiele für plötzliche Störungen. Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit<br />

zur Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung solcher Störungen ist e<strong>in</strong>e sorgfältige<br />

Vorbeugung. Daher sollte e<strong>in</strong>e Statistik <strong>der</strong> Bahnrisse<br />

geführt werden. Bei jedem Bahnriss s<strong>in</strong>d die Druckbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu notieren. Hierzu gehören Datum, Papierhersteller,<br />

Druckmasch<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>heit, Schicht, Produkt, Lage des<br />

Bahnrisses und, wenn möglich, die Ursache und an<strong>der</strong>e<br />

Faktoren, die bei Bahnrissen e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Mit dieser<br />

Statistik lassen sich die häufigsten Ursachen für Bahnrisse<br />

ermitteln und beseitigen. An<strong>der</strong>e plötzliche Störungen s<strong>in</strong>d<br />

beispielsweise gebrochene Bauteile und elektronische<br />

Ausfälle.<br />

Stauben und L<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d Beispiele für kumulative<br />

Störungen. Kumulative Störungen s<strong>in</strong>d Probleme, die im<br />

Lauf <strong>der</strong> Produktion zunehmen. Kumulative Störungen<br />

können zum Anhalten <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e führen, wobei <strong>der</strong><br />

Drucker den Stopzeitpunkt wählen kann. Die Gründe für<br />

kumulative Störungen s<strong>in</strong>d oft im Material zu suchen.<br />

Fehler bei Farb- und Falzregistern und Feuchtigkeitsschwielen<br />

s<strong>in</strong>d Beispiele für kumulative Störungen, die die<br />

Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit o<strong>der</strong> die Druckqualität bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

Zu den Ursachen für ger<strong>in</strong>gere <strong>Produktivität</strong> zählen<br />

Produktionsverzögerungen. Produktionsverzögerungen zu<br />

Beg<strong>in</strong>n des Prozesses lassen sich später nur selten wie<strong>der</strong><br />

aufholen. E<strong>in</strong>e kurze Verzögerung im Prepress-Bereich<br />

kann zur Verspätung <strong>der</strong> gesamten Ausgabe führen (Bil<strong>der</strong><br />

1 und 2).<br />

3 <strong>Produktivität</strong>swirksame Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Hast und Störungen stehen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung. Wenn die<br />

Produktion h<strong>in</strong>ter dem Zeitplan zurückliegt, wird oft<br />

versucht, die Verspätung aufzuholen. Dies kann aufgrund<br />

von Fahrlässigkeit zu weiteren Störungen und Unterbrechungen<br />

führen.<br />

3.2 Druckmasch<strong>in</strong>envorbereitung<br />

Durch effizientes Vorgehen bei Ausgabenwechsel und<br />

Masch<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>richtung lässt sich die Stillstandszeit <strong>der</strong><br />

Masch<strong>in</strong>e reduzieren. Hierzu gehören effiziente und zeitgerechte<br />

Handlungen. Wege zur Verbesserung <strong>der</strong> Effizienz<br />

s<strong>in</strong>d unten aufgeführt.<br />

Vore<strong>in</strong>richtung: Die Vore<strong>in</strong>richtung wird vorzugsweise<br />

für die Operationen genutzt, die vor <strong>der</strong> eigentlichen<br />

E<strong>in</strong>richtung erfolgen können. Dabei sollten alle Operationen<br />

durchgeführt werden, die möglich s<strong>in</strong>d, solange die vorige<br />

Ausgabe noch auf <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e läuft. Hierzu gehört<br />

die Vorbereitung <strong>der</strong> Rollen und das Aufspannen <strong>der</strong><br />

Druckplatten an Druckwerken, die nicht im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />

Vorlauf vor <strong>der</strong> eigentlichen Produktion: Der Vorlauf<br />

vor <strong>der</strong> eigentlichen Produktion dient zum Überprüfen <strong>der</strong><br />

Gummitücher und Druckplatten sowie zur Kontrolle <strong>der</strong><br />

korrekten Bahnführung, bevor alle Platten e<strong>in</strong>treffen.<br />

Effektive Pflege <strong>der</strong> Arbeitsabläufe: Die besten Arbeitsmethoden<br />

können <strong>in</strong> Checklisten zusammengefasst werden,<br />

die den Mitarbeitern als Richtschnur dienen und nach<br />

Durchführung abgezeichnet werden müssen.<br />

Checklisten sollten e<strong>in</strong>gerichtet werden, um die<br />

Arbeitsabläufe zu standardisieren und zu verbessern, e<strong>in</strong>en<br />

effizienten Masch<strong>in</strong>enanlauf zu sichern, die Makulatur und<br />

die Stillstandszeiten zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Zeitplanung <strong>der</strong> Druckjobs: Der Term<strong>in</strong>plan <strong>der</strong> Druckjobs<br />

ist so zu optimieren, dass möglichst wenige Umstellungen<br />

zwischen den Ausgaben erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d. Dies ist<br />

ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe. Das beste Ergebnis lässt sich nur bei<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> gesamten Produktion erzielen.<br />

3.3 Automatisierung<br />

Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel, mit denen<br />

sich die <strong>Produktivität</strong> verbessern lässt. Hierzu gehören <strong>der</strong><br />

automatische Druckplattenwechsel, automatisches E<strong>in</strong>ziehen<br />

<strong>der</strong> Papierbahn, Gummituch-Waschanlagen und automatische<br />

Farb- und Falzregistersteuerung. Diese Hilfsmittel<br />

sparen Zeit bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung und beim Ausgabenwechsel.<br />

Ausgabenwechsel bei laufen<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e: Durch automatischen<br />

Ausgabenwechsel während des Drucklaufs lässt<br />

sich die E<strong>in</strong>richtungszeit verkürzen. Der automatische<br />

Ausgabenwechsel erfor<strong>der</strong>t Zusatze<strong>in</strong>heiten, geteilte<br />

Rollentragarme, wellenlosen Antrieb und e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne<br />

Rotationsmasch<strong>in</strong>ensteuerung. Der Ausgabenwechsel bei<br />

laufen<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e bietet sich an, wenn nur wenige<br />

Druckplatten zu wechseln s<strong>in</strong>d.<br />

Vore<strong>in</strong>stellung: Die Vore<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Farbschrauben<br />

und Farbregister eignet sich gut zur Verkürzung <strong>der</strong><br />

Anlaufzeit und zur Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Anfahrmakulatur.<br />

07


08<br />

3 <strong>Produktivität</strong>swirksame Faktoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

3.4 Qualität<br />

Die Qualität kann sich zweifach auf die <strong>Produktivität</strong><br />

auswirken. Qualität ist nicht nur die Druckqualität,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Qualität <strong>der</strong> Arbeitsmethoden. Die<br />

<strong>Produktivität</strong> lässt sich unter ke<strong>in</strong>en Umständen durch<br />

Qualitätse<strong>in</strong>schränkungen erhöhen. Daher sollte <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Qualität entgegengesetzt gesehen werden. Mit<br />

höherer Qualität ist es möglich, die <strong>Produktivität</strong> zu<br />

steigern, da weniger Reklamationen anfallen und die<br />

Arbeitsmethoden verbessert werden.<br />

Qualitätsprogramme: Die E<strong>in</strong>führung von Qualitätsprogrammen<br />

kann bei <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Makulatur helfen.<br />

Programme, die nach ISO-9000-Normen o<strong>der</strong> Ifra Special<br />

Reports organisiert s<strong>in</strong>d, verr<strong>in</strong>gern das Risiko von Missverständnissen<br />

und falsch verstandenen Vorgehensweisen.<br />

Gute Qualität führt zu weniger Reklamationen und damit<br />

zu weniger Nachdrucken.<br />

3.5 Drucklauf<br />

Viele <strong>Produktivität</strong>sverbesserungen erfor<strong>der</strong>n Investitionen<br />

<strong>in</strong> die Automatisierung und an<strong>der</strong>e Ausrüstung.<br />

Doch neue Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d nicht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Weg zu mehr<br />

<strong>Produktivität</strong>. <strong>Produktivität</strong>sverbesserungen lassen sich<br />

auch durch Schulung <strong>der</strong> Mitarbeiter und <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong><br />

Produktionsbed<strong>in</strong>gungen erreichen.<br />

Checklisten: Die besten Arbeits- und Betriebsmethoden<br />

sollten <strong>in</strong> Checklisten zusammengefasst werden, mit <strong>der</strong>en<br />

Hilfe die Mitarbeiter ihre Aufgaben erfüllen. So kann je<strong>der</strong><br />

Arbeitgeber die Abläufe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Betrieb optimieren.<br />

Seitenpositionen und Bahnwege: Die Wahl <strong>der</strong> richtigen<br />

Seitenpositionen und Bahnwege ist e<strong>in</strong> Weg zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong>. Die Auswahl kann auf mehrere<br />

Arten erfolgen. So könnte <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Anzeigenabteilung<br />

und Redaktion die Position von Vierfarbseiten<br />

so festgelegt werden, dass sie möglichst konstant bleibt.<br />

Jobs, die schwierige Bahnführungen erfor<strong>der</strong>n, s<strong>in</strong>d nach<br />

Möglichkeit zu reduzieren o<strong>der</strong> zu vermeiden. Bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> besten Seitenpositionen und Bahnführungen<br />

sollte die gesamte Produktion berücksichtigt werden. Die<br />

Seitenpositionen und Bahnführungen nachfolgen<strong>der</strong> Produktionsläufe<br />

s<strong>in</strong>d so zu wählen, dass Ausgabenwechsel<br />

möglichst reibungslos verlaufen.<br />

3.6 Instandhaltung<br />

Instandhaltung: Für Re<strong>in</strong>igung, Reparatur und vorbeugende<br />

Wartung sollten Zeit und Kapazitäten e<strong>in</strong>geplant<br />

werden. Die genannten Arbeiten s<strong>in</strong>d systematisch mit<br />

Hilfe von Checklisten durchzuführen und zu protokollieren.<br />

Materialoptimierung: Produktionsmaterialien sollten<br />

optimal auf die Masch<strong>in</strong>enkonfiguration und die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

abgestimmt werden. Materialwechsel s<strong>in</strong>d<br />

möglichst zu vermeiden, außer wenn neue Materialien<br />

nachweislich zu markanten Verbesserungen führen. Neue<br />

Materialien s<strong>in</strong>d stets e<strong>in</strong>zeln zu testen und sollten nur<br />

e<strong>in</strong>geführt werden, wenn sie sich unter strengen Prüfbed<strong>in</strong>gungen<br />

als zweckdienlich erwiesen haben.<br />

3.7 Informationsfluss<br />

Korrekte Informationen vor und während des Produktionsprozesses<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Faktor, um Masch<strong>in</strong>enstops<br />

zu vermeiden. Informationen über zusätzliche<br />

Wechsel, Farbwechsel und Verfügbarkeit von Andrucken<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> <strong>in</strong> Frage kommenden Themen.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Es wurde e<strong>in</strong> Fragebogen zur <strong>Produktivität</strong> von<br />

Zeitungsproduktionsstraßen an Druckereien und Druckmasch<strong>in</strong>en-/Versandraumhersteller<br />

geschickt. Damit sollte<br />

ermittelt werden, welche Faktoren E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Produktivität</strong><br />

haben, was zur Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong><br />

unternommen wird und welche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse dem Erreichen<br />

<strong>der</strong> maximalen <strong>Produktivität</strong> entgegenstehen. Der zehnseitige<br />

Fragebogen wurde an <strong>in</strong>sgesamt 34 Druckereien<br />

und Druckmasch<strong>in</strong>en-/Versandraumhersteller geschickt.<br />

Die Druckmasch<strong>in</strong>en- / Versandraumhersteller wurden<br />

gebeten, nur die beiden letzten Fragen zu <strong>Produktivität</strong>sverbesserungsmaßnahmen<br />

und H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen zu beantworten.<br />

Die Fragen s<strong>in</strong>d im Anhang abgedruckt. Der<br />

ausführliche Fragebogen kann von <strong>der</strong> Ifra-Homepage<br />

(http://www.ifra.com) herunter geladen werden.<br />

4.1 Druckereien<br />

Der Fragebogen wurde an <strong>in</strong>sgesamt 20 Druckereien<br />

geschickt. Zehn schickten den Fragebogen ausgefüllt zurück,<br />

das ergibt e<strong>in</strong>e Beteiligung von 50 %.<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt 76 produktivitätswirksamen Faktoren<br />

wurden aufgelistet und <strong>in</strong> vier Kategorien e<strong>in</strong>geteilt. Die<br />

Kategorien waren personal-, umgebungs-, masch<strong>in</strong>en- und<br />

materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren. Die Fragen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anhang A<br />

zusammengefasst. Die Druckereien sollten die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Faktoren und ihre Wirkung auf Anfahren, Ausgabenwechsel,<br />

Drucklauf und Versandraum auf e<strong>in</strong>er Skala von<br />

null bis fünf angeben. Die verschiedenen Kategorien und<br />

ihre Gesamtbedeutung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bild 3 dargestellt. E<strong>in</strong> hoher<br />

Balken bedeutet e<strong>in</strong>e hohe E<strong>in</strong>stufung des jeweiligen Faktors<br />

für die <strong>Produktivität</strong>soptimierung.<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Faktoren <strong>in</strong> verschiedenen Kategorien<br />

Personal Umgebung Masch<strong>in</strong>en Material<br />

Bild 3. Bedeutung <strong>der</strong> Faktoren <strong>in</strong> verschiedenen Kategorien.<br />

Anfahren<br />

Ausgabenwechsel<br />

Drucklauf<br />

Versandraum<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

4.1.1 Personalbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Laut Fragebogen s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter <strong>in</strong> allen Teilen<br />

des Prozesses <strong>der</strong> wichtigste E<strong>in</strong>flussfaktor. Beim Anfahren<br />

und Ausgabenwechsel war dieses Ergebnis absehbar, beim<br />

Drucklauf und Versandraum war es h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Überraschung.<br />

Das zeigt, dass trotz fortschreiten<strong>der</strong> Automatisierung<br />

<strong>der</strong> Mensch nach wie vor <strong>der</strong> wichtigste Faktor im<br />

Produktionsprozess ist.<br />

Wird <strong>in</strong> Teams gearbeitet?<br />

Bild 4. Ist die Arbeit <strong>in</strong> Teams organisiert?<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Drucker und Versandraumbeschäftigen<br />

war je nach Größe <strong>der</strong> Druckerei und des Versandraums<br />

unterschiedlich. Die Anzahl <strong>der</strong> Drucker reichte von zwei<br />

bis sieben pro Druckmasch<strong>in</strong>e, die Anzahl <strong>der</strong> Versandraummitarbeiter<br />

reichte von zwei bis sieben. Auch wenn<br />

die Schwankungsbreite bei Druckern und Versandraummitarbeiter<br />

gleich ist, war die Zahl <strong>der</strong> Versandraummitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ger<strong>in</strong>ger als die Beschäftigtenzahl<br />

an den Druckmasch<strong>in</strong>en.<br />

Schulung spielte <strong>in</strong> allen Firmen e<strong>in</strong>e große Rolle. Vor-<br />

Ort-Schulungen wurden praktisch <strong>in</strong> allen teilnehmenden<br />

Firmen durchgeführt. Die Qualifikation ihrer Mitarbeiter<br />

bezeichneten die meisten Druckereien als mittel, e<strong>in</strong>ige als<br />

hoch. Schulungen gehören laut Fragebogen zu den wichtigsten<br />

Faktoren im Druckprozess. Trotz <strong>der</strong> genannten<br />

Qualifikationsstufen wurde mangelnde Ausbildung als<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Haupth<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse für die <strong>Produktivität</strong>sverbesserung<br />

angeführt.<br />

E<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Firmen antwortete, dass es Unterschiede<br />

zwischen Tag- und Nachtschicht gebe. E<strong>in</strong> Grund hierfür<br />

war, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Firmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachtschicht mehr<br />

Personal e<strong>in</strong>gesetzt wird. Mit e<strong>in</strong>er größeren Arbeitsmannschaft<br />

läuft die Produktion <strong>der</strong> Hauptzeitungen<br />

reibungsloser. In den Tagschichten werden hauptsächlich<br />

an<strong>der</strong>e Aufträge abgewickelt, bei denen <strong>der</strong> Zeitplan weniger<br />

eng ist als bei Tageszeitungen.<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer gab an, dass e<strong>in</strong> Schichtwechsel<br />

während des Drucklaufs die <strong>Produktivität</strong> bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Gründe hierfür wurden nicht genannt. Es ist klar,<br />

dass die Rotationsmasch<strong>in</strong>e während des Schichtwechsels<br />

nicht stoppen darf. Schichtwechsel sollten so e<strong>in</strong>gerichtet<br />

se<strong>in</strong>, dass sich die Arbeitszeit <strong>der</strong> verschiedenen Schichten<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Teams<br />

Ke<strong>in</strong>e Teams<br />

09


10<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

jeweils um e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten überschneidet. Die Zeit sollte<br />

zur Übergabe an die zweite Schicht und e<strong>in</strong>en reibungslosen<br />

Wechsel genutzt werden. Verschiedene D<strong>in</strong>ge können sich<br />

auf die <strong>Produktivität</strong> auswirken, wenn sie während des<br />

Schichtwechsels geschehen. Hierzu gehören Rollenwechsel,<br />

Ausgabenwechsel sowie Registerfehler, Tonen und ähnliche<br />

Probleme während des Drucklaufs. Diese Probleme lassen<br />

sich durch Schichtüberschneidung reduzieren.<br />

Bei je<strong>der</strong> zweiten Firma wird Teamarbeit geleistet. Die<br />

Teamarbeit ist im Versandraum üblicher als an <strong>der</strong> Rotationsmasch<strong>in</strong>e.<br />

Die Teams wurden im Versandraum als sehr<br />

wichtig und im Drucklauf als wichtig e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Nur bei e<strong>in</strong>er Firma erhalten die Bediener ke<strong>in</strong> Feedback,<br />

bei e<strong>in</strong>igen Firmen erhalten sie laut Fragebogen zu<br />

wenig Feedback zur <strong>Produktivität</strong>.<br />

Der Zeitdruck wurde <strong>in</strong> fast allen Firmen als problematisch<br />

angeführt. Nur zwei Firmen gaben an, dass Zeitdruck<br />

ke<strong>in</strong>e Probleme verursache. Die Hauptprobleme entstünden<br />

durch Flüchtigkeitsfehler, wenn man versuche, verlorene<br />

Produktionszeit wie<strong>der</strong> aufzuholen.<br />

Nur e<strong>in</strong> Unternehmen gab an, dass die Arbeitsbeschreibungen<br />

nicht immer allen Mitarbeitern klar seien. Auch<br />

dort, wo die Arbeitsbeschreibungen allen klar waren, wurden<br />

sie als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten Faktoren <strong>in</strong> allen Teilen<br />

des Prozesses genannt.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter bei verschiedenen Aktionen<br />

im Druckprozess war je nach Masch<strong>in</strong>en- und Produktionsart<br />

unterschiedlich. Die Mitarbeiterzahl für den<br />

Plattenwechsel variierte zwischen zwei und sieben. Die<br />

Mitarbeiterzahl für den Farbwechsel variierte zwischen<br />

null und drei. Zwei Firmen arbeiten mit automatischem<br />

Farbwechsel, bei e<strong>in</strong>igen Firmen wird die Farbe nie<br />

gewechselt. In e<strong>in</strong>igen Fällen beansprucht <strong>der</strong> häufige<br />

Wechsel von Schmuckfarben sehr viel Zeit. Nach Angaben<br />

aus <strong>der</strong> Branche geht <strong>der</strong> Trend e<strong>in</strong>deutig zur Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Schmuckfarben; e<strong>in</strong>ige Zeitungen verzichten komplett<br />

auf Schmuckfarben.<br />

Die Mitarbeiterzahl für den Wechsel <strong>der</strong> Bahnführung<br />

rangierte zwischen null und fünf. Bei e<strong>in</strong>igen Firmen wird<br />

die Bahnführung nie gewechselt. Die Mitarbeiterzahl pro<br />

Falzapparat reichte von null bis drei; die häufigste Antwort<br />

war e<strong>in</strong> Bediener. Bei e<strong>in</strong>igen Firmen, bei denen die<br />

Produktion stark standardisiert ist, brauchen we<strong>der</strong> Farbe<br />

noch Bahnführung gewechselt zu werden.<br />

Der typische Makulaturwert beim Rollenwechsel liegt<br />

bei 10 Exemplaren. Die Antworten reichten von 8 bis 30<br />

Exemplare. Der Wert ist so niedrig, dass se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Gesamtproduktivität äußerst ger<strong>in</strong>g ist.<br />

Nur zwei Firmen gaben an, dass sie die Überproduktion<br />

nicht beobachten. Häufige Gründe für die Überproduktion<br />

s<strong>in</strong>d das Fehlen o<strong>der</strong> die Unzuverlässigkeit <strong>der</strong> Versandraumsteuerung,<br />

Versandraummakulatur und Vertriebsüberproduktion.<br />

Als wichtigste Faktoren beim Anfahren wurden die<br />

Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter, die Anzahl <strong>der</strong> Drucker und<br />

die Klarheit <strong>der</strong> Arbeitsbeschreibungen genannt. Die<br />

Gesamtunterschiede zwischen den verschiedenen Faktoren<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Personalbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Bild 5. Bedeutung personalbed<strong>in</strong>gter Faktoren bei Anfahren, Ausgabenwechsel<br />

und Drucklauf. Die Nummern beziehen sich auf die im Anhang<br />

abgedruckten Fragen.<br />

waren ger<strong>in</strong>g. Alle Faktoren wurden auf <strong>der</strong> Skala von null<br />

bis fünf mit vier o<strong>der</strong> höher bewertet.<br />

Beim Ausgabenwechsel war die Schwankungsbreite <strong>der</strong><br />

Faktoren größer. Die wichtigsten Faktoren waren die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter für den Plattenwechsel, die Mitarbeiterzahl<br />

beim Bahnführungswechsel, die Klarheit <strong>der</strong><br />

Arbeitsbeschreibungen und die Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

Alle diese Faktoren wurden mit vier o<strong>der</strong> höher e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Dies ist <strong>in</strong> Bild 5 dargestellt.<br />

Wichtigste Faktoren für den Drucklauf waren laut<br />

Fragebogen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss des Versandraums auf die Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

die Klarheit <strong>der</strong> Arbeitsbeschreibungen,<br />

Feedback an die Bediener und die Teamarbeit.<br />

4.1.2 Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Bahnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> durchschnittlichen Produktion<br />

reichte von e<strong>in</strong>s bis fünf. An<strong>der</strong>e produktionsbezogene<br />

Faktoren zeigten ebenfalls große Schwankungsbreiten.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Falztrichter reichte von e<strong>in</strong>s bis<br />

vier. Am häufigsten waren zwei o<strong>der</strong> vier. Die Anzahl <strong>der</strong><br />

Wendestangen reichte von zwei bis dreizehn. Die häufigste<br />

Zahl war vier. Die Länge <strong>der</strong> Bahnführung reichte von 20<br />

bis 40 Meter. E<strong>in</strong>e Überprüfung dieser Faktoren war aufgrund<br />

<strong>der</strong> großen Schwankungen nicht möglich.<br />

Feuchtigkeitsregelung im Druckraum<br />

Bild 6. Wird die Feuchtigkeit im Druckmasch<strong>in</strong>enraum geregelt?<br />

Anfahren<br />

Ausgabenw.<br />

Drucklauf<br />

Geregelt<br />

Nicht geregelt


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Vier Firmen verwenden ke<strong>in</strong>e Feuchtigkeitsregelung an<br />

ihren Standorten. Feuchtigkeit wurde als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Faktoren beim Drucklauf genannt. Auch im Versandraum<br />

wurde ihr E<strong>in</strong>fluss sehr hoch e<strong>in</strong>gestuft. Firmen mit<br />

Feuchtigkeitsregelung gaben höhere E<strong>in</strong>stufungen an als<br />

Firmen ohne Feuchtigkeitsregelung.<br />

Die meisten Zeitungen richten sich nur nach e<strong>in</strong>em<br />

Qualitätsstandard. Nur e<strong>in</strong>e Firma gab an, dass man unterschiedliche<br />

Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen für verschiedene<br />

Produkte erfüllt. Beispiel: E<strong>in</strong>e Zeitungsdruckerei, die als<br />

Lohndruckerei arbeitet, ist durch e<strong>in</strong>en Kunden an strenge<br />

Qualitätskriterien gebunden. Für die eigenen Produkte<br />

werden die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen ger<strong>in</strong>ger angesetzt.<br />

Alle Firmen gaben an, dass Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> letzter<br />

M<strong>in</strong>ute auftreten. Kurzfristige Än<strong>der</strong>ungen lassen sich<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich nie ganz vermeiden. Sie gehören e<strong>in</strong>fach<br />

zum System. Das heißt jedoch nicht, dass sie gutgeheißen<br />

werden. Kurzfristige Än<strong>der</strong>ungen bee<strong>in</strong>flussen die <strong>Produktivität</strong><br />

so stark, dass man sie nicht vernachlässigen kann.<br />

E<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Firmen verwendet Graustreifen zur Qualitätskontrolle.<br />

Die Graustreifen im Druck dienen zur Kontrolle<br />

von Farbdichte und Graubalance.<br />

E<strong>in</strong>satz von Graustreifen<br />

Bild 7. Werden Graustreifen verwendet?<br />

Graustreifen<br />

Ke<strong>in</strong>e Graustreifen<br />

Nur zwei Firmen gaben an, nicht mit Panoramaplatten<br />

zu arbeiten (Doppelseiten, zwei E<strong>in</strong>zelseiten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> sich<br />

über zwei Seiten erstreckendes Bild auf e<strong>in</strong>er Platte). Bei<br />

Firmen, die mit Panoramaplatten arbeiten, ist <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satz<br />

sehr begrenzt. Die E<strong>in</strong>satzquote schwankte von weniger<br />

als e<strong>in</strong> Prozent bis fünf Prozent.<br />

Jede Firma gab an, dass ihr Plattenidentifizierungssystem<br />

allen Mitarbeitern klar sei. Es galt als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Faktoren beim Anfahren und beim Ausgabenwechsel.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er falschen Plattenaufspannung liegt auf<br />

<strong>der</strong> Hand. Anhalten <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e bedeutet Makulatur und<br />

Zeitverlust; beim Ausbau kann die Platte beschädigt werden,<br />

so dass neue Platten hergestellt werden müssten.<br />

Die Antworten auf die Fragen, wie oft Bahnführung,<br />

Farbe, Falzapparat und Papiersorte gewechselt werden,<br />

reichten von nie bis zu fast je<strong>der</strong> Ausgabe. Nur die E<strong>in</strong>stellungen<br />

des Falzapparats wurden bei ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Firmen verän<strong>der</strong>t.<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Als häufigster Grund für Bahnrisse wurde <strong>der</strong> Rollenwechsel<br />

genannt. Papierqualität und masch<strong>in</strong>enbezogene<br />

Faktoren wurden ebenfalls angeführt. Die Ausfallzeit pro<br />

Bahnriss lag zwischen 10 und 30 M<strong>in</strong>uten; <strong>der</strong> Durchschnittswert<br />

betrug 15 M<strong>in</strong>uten. Die Durchschnittskosten<br />

pro Bahnriss lagen zwischen 130 und 240 Euro.<br />

Wie<strong>der</strong>herstellungszeit <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten<br />

Bild 8. Wie<strong>der</strong>herstellungszeit bei Bahnrissen.<br />

Die durchschnittliche Zahl verspäteter Exemplare lag<br />

bei 10 %. Die E<strong>in</strong>zelwerte lagen zwischen null und 50 %.<br />

Es gab viele Antworten auf die Frage: „Wer entscheidet,<br />

wann e<strong>in</strong>e Ausgabe gedruckt wird?“. Die häufigste Angabe<br />

war „<strong>der</strong> Drucker“, es wurden aber auch Versandraum<br />

und Redaktion genannt. Die Entscheidung lag nicht immer<br />

beim Drucker. In e<strong>in</strong>igen Firmen s<strong>in</strong>d auch die Geschäftsführer<br />

zuständig.<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

< 10<br />

10 – 15<br />

15 – 20<br />

Über 20<br />

Anfahren<br />

Bild 9. Bedeutung umgebungsbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Anfahren. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35<br />

Ausgabenw.<br />

Bild 10. Bedeutung umgebungsbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Ausgabenwechsel.<br />

Die Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

11


12<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 36 37 38 39 40 41 44<br />

Drucklauf<br />

Bild 11. Bedeutung umgebungsbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Drucklauf. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

4.1.3 Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Es wurde nach <strong>der</strong> Eignung <strong>der</strong> beiden häufigsten<br />

Masch<strong>in</strong>entypen (Satellitendrucke<strong>in</strong>heit und Achterturm)<br />

gefragt. 89 % <strong>der</strong> Firmen betrachten Satellitendrucke<strong>in</strong>heiten<br />

als für ihre Produktion geeignet. 44 % <strong>der</strong> Firmen<br />

halten Achtertürme für geeignet. Mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />

Firmen bezeichneten Achtertürme als für ihre Produktion<br />

ungeeignet.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Eignung <strong>der</strong> Drucke<strong>in</strong>heiten<br />

Satelliten<br />

Achterturm<br />

ungeeignet<br />

geeignet<br />

Bild 12. S<strong>in</strong>d Satellitendrucke<strong>in</strong>heiten/Achtertürme für Ihre Produktion<br />

geeignet?<br />

Laut Fragebogen war die Vore<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> wichtigste<br />

Faktor beim Anfahren und beim Ausgabenwechsel. Die<br />

Vore<strong>in</strong>stellung wurde von allen Firmen mit fünf benotet,<br />

selbst wenn die jeweilige Firma nicht über die Vore<strong>in</strong>stellung<br />

verfügte. Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Vore<strong>in</strong>stellung auf die<br />

<strong>Produktivität</strong> ist offensichtlich. E<strong>in</strong>e gute Vore<strong>in</strong>stellung<br />

reduziert die Anfahrmakulatur und die Anfahrzeit. Dies<br />

wirkt sich direkt auf die <strong>Produktivität</strong> aus.<br />

Im Durchschnitt wurden drei Bedienkonsolen pro Rotationsmasch<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Die Anzahl <strong>der</strong> Bedienkonsolen<br />

wurde als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten Faktoren beim Anfahren<br />

und beim Ausgabenwechsel e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Die Entfernung zwischen Plattenherstellung und<br />

Rotationsmasch<strong>in</strong>e reichte von 10 bis 50 Meter. Der Durchschnitt<br />

war 15 Meter. Die Schwankung ist hier relativ<br />

Vore<strong>in</strong>stellung<br />

Bild 13. Wird e<strong>in</strong>e Vore<strong>in</strong>stellung vorgenommen?<br />

ger<strong>in</strong>g. Die Entfernung zur Plattenherstellung spielt somit<br />

ke<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.<br />

Viele Hilfsgeräte im Bereich <strong>der</strong> Rotationsmasch<strong>in</strong>e<br />

dienen zur Instandhaltung und können daher zur Steigerung<br />

<strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden. Im Fragebogen<br />

wurde nach dem Automatisierungsgrad und dem Umfang<br />

des Spezialzubehörs gefragt. Laut Fragebogen hat nur e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Firmen e<strong>in</strong> Leitwalzen-Re<strong>in</strong>igungssystem. Zwei Firmen<br />

gaben an, e<strong>in</strong> Farbregisterregelungssystem zu besitzen.<br />

E<strong>in</strong>e Schnittregistersteuerung kommt <strong>in</strong> drei <strong>der</strong> Firmen<br />

zum E<strong>in</strong>satz. E<strong>in</strong>e automatische Fan-out-Kompensation<br />

und Gummituch-Waschanlage s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> je zwei Firmen<br />

vorhanden. Dieses Zubehör wurde als weniger wichtig e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Die hierfür angegebenen Werte lagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> Durchschnittswerte für masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren.<br />

In allen Firmen werden Rotationsmasch<strong>in</strong>en mit<br />

2 Platten im Umfang und 4 Platten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Breite e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Zwei Drittel <strong>der</strong> Firmen arbeiten mit E<strong>in</strong>zugwerken für jede<br />

Bahn. Mit e<strong>in</strong>er Ausnahme wird <strong>in</strong> allen Firmen e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>ziehvorrichtung verwendet. Geteilte Rollentragarme<br />

wurden von zwei Firmen gemeldet. Ke<strong>in</strong>e Firma arbeitet<br />

mit dynamischem Plattenwechsel. Der Automatisierungsgrad<br />

des Falzapparats wurde als mittel o<strong>der</strong> hoch angegeben.<br />

Nur e<strong>in</strong>e Firma bezeichnete ihn als niedrig.<br />

Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Vore<strong>in</strong>stellung<br />

ke<strong>in</strong>e Vore<strong>in</strong>stellung<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65<br />

Bild 14. Bedeutung masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Anfahren. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

Anfahren


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

4.1.4 Materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Die wichtigsten Faktoren beim Anfahren und beim<br />

Ausgabenwechsel waren Gummitücher und Farben. Im<br />

Drucklauf wurde die Auflagenfestigkeit <strong>der</strong> Druckplatte als<br />

wichtig e<strong>in</strong>gestuft. Auch das Laufverhalten des Papiers<br />

wurde für den Drucklauf als wichtig e<strong>in</strong>gestuft, wenn <strong>der</strong><br />

Rollenwechsel bei voller Geschw<strong>in</strong>digkeit erfolgt. E<strong>in</strong>ige<br />

Firmen gaben an, dass die Eigenschaften des Zeitungspapiers<br />

E<strong>in</strong>fluss auf den E<strong>in</strong>zugsvorgang hätten.<br />

Vier <strong>der</strong> Firmen führten Schwankungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitungswasserqualität<br />

an. Bei aufbereitetem Wasser wurden<br />

von zwei Firmen Schwankungen gemeldet.<br />

Die Gummitücher werden alle zwei bis sechs Monate<br />

gewechselt.<br />

Die Auflagenfestigkeit <strong>der</strong> Druckplatten reichte von<br />

80 000 bis 300 000 Exemplare. E<strong>in</strong>e Firma gab die Auflagenfestigkeit<br />

konventioneller Platten mit 900 000 und die<br />

von CtP-Platten mit nur 150 000 Umdrehungen an.<br />

4.1.5 Versandraum<br />

Fast alle Firmen gaben an, dass sich <strong>der</strong> Versandraum<br />

auf die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Weise auf die Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

auswirkt. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall hieß es, <strong>der</strong> Versandraum<br />

habe ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit. In e<strong>in</strong>igen<br />

Fällen war <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss nur im Zusammenhang mit<br />

Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65<br />

Ausgabenwechsel<br />

Bild 15. Bedeutung masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Ausgabenwechsel.<br />

Die Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 68<br />

Drucklauf<br />

Bild 16. Bedeutung masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gter Faktoren beim Drucklauf. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Beilagen zu spüren. Das E<strong>in</strong>stecken <strong>der</strong> Beilagen wurden<br />

als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Hauptengpässe bei <strong>der</strong> Produktion bezeichnet.<br />

Zwei Drittel <strong>der</strong> Firmen gaben an, dass Mitarbeiter aus<br />

dem Druckraum bei Problemen im Versandraum aushelfen<br />

und umgekehrt. Diese Firmen stuften die gegenseitige Hilfe<br />

höher e<strong>in</strong> als jene Firmen, bei denen die Abteilungen<br />

e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> nicht helfen.<br />

Als wichtigste Faktoren im Versandraum erwiesen sich<br />

die Teamarbeit, Feedback an die Bediener, Probleme durch<br />

Zeitdruck und die Klarheit <strong>der</strong> Arbeitsbeschreibungen.<br />

Auflagenfestigkeit <strong>der</strong> Platten<br />

Bild 17. Wie hoch ist die durchschnittliche Auflagenfestigkeit?<br />

Die Häufigkeit von Störungen im Versandraum reichte<br />

von unter e<strong>in</strong>er Stunde bis zu mehreren Monaten. Die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellungszeit war konsistenter und lag zwischen<br />

10 und 30 M<strong>in</strong>uten.<br />

Fast jede Firma gab an, dass es Gründe gäbe, wenn die<br />

Druckmasch<strong>in</strong>e auf den Versandraum warten muss.<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

69 70 71 72 73 74 75 76<br />

Bild 18. Materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren. Die Nummern beziehen sich auf die im<br />

Anhang abgedruckten Fragen.<br />

Meistens waren dies Störungen im Versandraum. Nur e<strong>in</strong>e<br />

Firma gab an, dass die Druckmasch<strong>in</strong>e nie wegen irgendwelcher<br />

Störungen im Versandraum warten müsse.<br />

Die Beilagenquote rangierte von null bis 60 % <strong>der</strong><br />

Gesamtzahl aller Druckjobs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb. In diesem<br />

Fall wurde das Hauptprodukt mit <strong>der</strong> vorhandenen Rotationsmasch<strong>in</strong>e<br />

gedruckt.<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

< 100 000<br />

100 000 – 160 000<br />

160 000 – 220 000<br />

20 000 – 300 000<br />

Anfahren<br />

Ausgabenwechsel<br />

Drucklauf<br />

13


14<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Beispiele für Beilagen s<strong>in</strong>d Son<strong>der</strong>teile <strong>der</strong> Zeitung,<br />

Broschüren auf ungestrichenem o<strong>der</strong> gestrichenem Papier,<br />

spezielle gebundene Beilagen, Landkarten, CDs, etc.<br />

Beilagen wurden <strong>in</strong> den genannten Fällen entwe<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Zeitungsmasch<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>er Akzidenzmasch<strong>in</strong>e<br />

gedruckt. Die häufigste Angabe lautete, dass ke<strong>in</strong>e Beilagen<br />

e<strong>in</strong>gesteckt würden. Bei den meisten Antworten, die<br />

Bild 19. Beilagenquote.<br />

Beilagenquote<br />

Adressiersystem im Versandraum<br />

Bild 20. Wird e<strong>in</strong> Adressiersystem verwendet?<br />

Puffer zwischen Druck- und Versandraum<br />

Ke<strong>in</strong>e Beilagen<br />

Unter 50 %<br />

Über 50 %<br />

Adressierung<br />

Ke<strong>in</strong>e Adressierung<br />

Puffer<br />

Ke<strong>in</strong>e Puffer<br />

Bild 21. Verwendung von Puffern zwischen Druckraum und Versandraum.<br />

Beilagen bestätigten, wurden die Beilagen auch als Engpass<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion genannt, da die E<strong>in</strong>steckmasch<strong>in</strong>e<br />

oft langsamer sei als die Rotationsmasch<strong>in</strong>e.<br />

Acht Firmen antworteten auf die Frage „Wird e<strong>in</strong><br />

Adressiersystem verwendet?“. Adressierung bedeutet die<br />

Möglichkeit, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Zeitung mit e<strong>in</strong>er Empfängeradresse<br />

zu versehen. Nur 2 dieser 8 gaben an, ke<strong>in</strong> eigenes<br />

Adressiersystem zu verwenden.<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Personalbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 16 17<br />

Versandraum<br />

Bild 22. Bedeutung personalbed<strong>in</strong>gter Faktoren im Versandraum. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> Firmen verwendet Puffer zwischen<br />

Druckraum und Versandraum.<br />

Die Versandraummakulatur reichte von 5 % bis 25 %<br />

<strong>der</strong> Gesamtmakulatur. Damit macht sie zwischen 0,5 %<br />

und 1,5 % des gesamten Papierverbrauchs aus. Häufige<br />

Ursachen für Versandraummakulatur waren Beilagen,<br />

Überproduktion und Störungen.<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 41 42 43 44<br />

Versandraum<br />

Bild 23. Bedeutung umgebungsbed<strong>in</strong>gter Faktoren im Versandraum. Die<br />

Nummern beziehen sich auf die im Anhang abgedruckten Fragen.<br />

4.1.6 Aktionen und E<strong>in</strong>schränkungen<br />

Die beiden letzten Abschnitte des Fragebogens fragten<br />

nach den effizientesten Aktionen, mit denen die <strong>Produktivität</strong><br />

verbessert wurde, und nach E<strong>in</strong>schränkungen, die das<br />

Erreichen <strong>der</strong> maximalen <strong>Produktivität</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die<br />

meisten Verbesserungen und H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse waren technischer<br />

Art und <strong>in</strong> den Betrieben <strong>in</strong>stalliert. Der E<strong>in</strong>satz von<br />

Spezialzubehör wurde als Verbesserung bezeichnet.<br />

Druckereien ohne Spezialzubehör bezeichneten dies als<br />

E<strong>in</strong>schränkung. Das zeigt, wie hoch die Erwartungen an<br />

neue Technologien s<strong>in</strong>d und wie schwer sich die <strong>Produktivität</strong><br />

verbessern lässt. Die Druckereien antworteten, die


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

<strong>Produktivität</strong> ließe sich am leichtesten durch Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Rotationsmasch<strong>in</strong>en verbessern (Investitionen<br />

<strong>in</strong> neue Masch<strong>in</strong>en und Instrumente). Dieselbe Wirkung<br />

durch <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> Produktion, Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Arbeitsabläufe und ähnliche Maßnahmen zu erzielen,<br />

sche<strong>in</strong>t schwieriger. Die Liste <strong>der</strong> Aktionen und E<strong>in</strong>schränkungen<br />

ist nicht nach Prioritäten sortiert.<br />

Technische Hilfsmittel, die als Verbesserungen/E<strong>in</strong>schränkungen<br />

genannt wurden:<br />

> Vore<strong>in</strong>stellung<br />

> Registersteuerung<br />

> Bahnspannungs-Regelsystem<br />

> Automatisierungsgrad <strong>der</strong> Rotationsmasch<strong>in</strong>en<br />

> Gummituch-Waschanlage<br />

> Leitwalzen-Re<strong>in</strong>igungssystem<br />

> Schnittregistersteuerung<br />

> Automatische Fan-out-Kompensation<br />

> Automatisches Rollenzufuhr- & Transportsystem<br />

> Puffersystem<br />

> CTP<br />

> Plattentransport zu den Druckmasch<strong>in</strong>en<br />

> Verwendung von Graustreifen<br />

> Sprühfeuchtung<br />

> Dynamischer Plattenwechsel<br />

> E<strong>in</strong>steckmasch<strong>in</strong>e funktioniert nicht<br />

> Wasserloser Offsetdruck<br />

Die Gründe, warum die Druckereien so stark auf<br />

technische Hilfsmittel setzen, s<strong>in</strong>d schwer zu ermitteln. E<strong>in</strong><br />

Grund könnte se<strong>in</strong>, dass sie nicht genügend Personal<br />

haben, um alle denkbaren Maßnahmen zu ermitteln und<br />

umzusetzen. Eventuell gehen die Druckereien aber auch<br />

davon aus, dass bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> wurden folgende<br />

Maßnahmen ergriffen:<br />

> Die Anzahl <strong>der</strong> Bediener wurde verr<strong>in</strong>gert<br />

> Die Makulatur wurde titelbezogen überwacht<br />

> Die Mitarbeiter wurden geschult<br />

> Es wurde e<strong>in</strong>e Total-Quality-Management Philosophie<br />

e<strong>in</strong>geführt<br />

> <strong>Produktivität</strong>sziele wurden vere<strong>in</strong>bart<br />

> M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Plattenfehler<br />

> Gut organisierte Prepress-Abteilung<br />

> Standard-Bahnführungen<br />

> Feedback an die Drucker<br />

> Ke<strong>in</strong>e Farb- o<strong>der</strong> Bahnführungswechsel zwischen den<br />

Ausgaben<br />

> Vollständige Produktplanung<br />

> Genügend Kapazität im Versandraum<br />

> Trennung von Druckvorgang und Versandraum durch<br />

Offl<strong>in</strong>e-Produktionsprozess mit dynamischem Puffersystem<br />

> Vere<strong>in</strong>fachung <strong>der</strong> Distributionsstruktur und damit <strong>der</strong><br />

Arbeitsabläufe im Versandraum<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

> Qualitätsbewusste Auswahl des Zeitungspapiers mit<br />

Schwerpunkt Verdruckbarkeit<br />

> Ständige Konsultation zwischen Produktions- und<br />

Redaktionsabteilungen über die Komplexität des<br />

Produkts<br />

> Reduzierung <strong>der</strong> Anfahrmakulatur<br />

> Reduzierung <strong>der</strong> Wechsel während des Druckens<br />

Auf die Frage nach E<strong>in</strong>schränkungen, die e<strong>in</strong> Erreichen<br />

<strong>der</strong> maximalen <strong>Produktivität</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, kamen folgende<br />

Antworten:<br />

> Verspätungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vor-Produktion, Lieferung <strong>der</strong><br />

Filme, etc.<br />

> Unterdimensionierter Versandraum<br />

> Ungleichmäßige Produktion o<strong>der</strong> Schwankungen im<br />

Produktionsvolumen<br />

> Fehlende Anweisungen und Checklisten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />

> Fehlende Produktionsüberwachung – Gesamtkoord<strong>in</strong>ation<br />

> Mangel an hochqualifizierten Fachkräften <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Produktion<br />

> Falsches Register beim Rollenwechsel<br />

> Farb-/Wasser-Balance<br />

> Ungenauigkeit des Platten-Registersystems im Prepress-Bereich<br />

> Ungenauigkeit des Farbregistersystems <strong>in</strong> <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e<br />

4.2 Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumhersteller<br />

Sieben von 14 angeschriebenen Druckmasch<strong>in</strong>en- und<br />

Versandraumherstellern beantworteten den Fragebogen.<br />

Die Antworten waren denen <strong>der</strong> Druckereien sehr ähnlich.<br />

Technische Hilfsmittel waren die Hauptmerkmale zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong>. Bei den E<strong>in</strong>schränkungen<br />

deuteten die Antworten auf an<strong>der</strong>e Probleme h<strong>in</strong>. Die Liste<br />

ist nicht nach Prioritäten sortiert.<br />

Auf die Frage nach den effizientesten Maßnahmen zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> antworteten die Hersteller<br />

von Druckmasch<strong>in</strong>en und Versandräumen:<br />

> Analyse aller Arbeitsabläufe und Verfahren<br />

> Entwicklung von Standardverfahren<br />

> Feedback und Benchmark<strong>in</strong>g<br />

> E<strong>in</strong>satz von standardisiertem Verbrauchsmaterial<br />

> Ständige Weiterbildung und Motivation<br />

> Anpassung <strong>der</strong> Produktionsplanung an die vorhandene<br />

Produktionsumgebung<br />

> Integration von Klebestellenrobotern <strong>in</strong> die Produktionse<strong>in</strong>heiten<br />

> Erhöhung <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit auf höchstmögliche<br />

Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

> Gute Vorbereitung <strong>der</strong> Klebestellen<br />

> Vorbeugende Wartung<br />

> Sorgfältige Prüfung <strong>der</strong> Papierrollen vor dem E<strong>in</strong>achsen<br />

> Effiziente Prepress-Abteilung<br />

> Vollautomatische Rollenlogistik<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

15


16<br />

4 <strong>Produktivität</strong>sfragebogen<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

> Vore<strong>in</strong>stellungssysteme verschiedener Arten<br />

> Automatische Farbregistersysteme<br />

> Wellenloser Antrieb<br />

> Bessere Bahnspannungsregelung – vollständiges Regelsystem<br />

> Bessere Falzapparate mit Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>verhältnis 2:5:5<br />

> Automatische Gummituch-Waschanlage<br />

> Automatisches E<strong>in</strong>ziehen <strong>der</strong> Papierbahn<br />

> Fliegen<strong>der</strong> Ausgabenwechsel bei Zehnerturm, möglich<br />

mit separaten Wechselspannungsantrieben<br />

> Deutliche Verkürzung <strong>der</strong> Aufspannzeiten durch Multiantriebe,<br />

die e<strong>in</strong> gleichzeitiges Aufspannen <strong>der</strong> Druckplatten<br />

auf beiden Seiten e<strong>in</strong>er Drucke<strong>in</strong>heit erlauben<br />

> E<strong>in</strong>stellung / Speicherung <strong>der</strong> Bahnführungsparameter<br />

> CTP<br />

Die größten H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse waren nach Angaben <strong>der</strong><br />

Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumhersteller:<br />

> Schlechte Rollen, die nicht mit voller Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

laufen können<br />

> Manuelle Justierungen, E<strong>in</strong>stellungen und Formatwechsel<br />

> Probleme im Versandraum<br />

> E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Drucker – trauen sich nicht, volle<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit zu fahren<br />

> Personalmangel<br />

> Druckmasch<strong>in</strong>enstopps für manuelle Plattenwechsel<br />

> Falsche Farb-/Wasser-Balance<br />

> E<strong>in</strong>fluss von Wasser auf Fan-Out<br />

> Manueller Farbwechsel – Verwendung von Schmuckfarben<br />

statt Prozessfarben<br />

> Zuverlässigkeit elektronischer Steuerungssysteme<br />

> Nicht genügend Kooperation zwischen den Mitarbeitern<br />

im Offset-Prozess<br />

> Nicht genügend Forschung an farbzonenfreien Systemen<br />

Sonstige Faktoren, die angesprochen wurden:<br />

> Computer-to-Press könnte für das Gesamtsystem e<strong>in</strong><br />

entscheiden<strong>der</strong> Schritt zu mehr <strong>Produktivität</strong> se<strong>in</strong>, steht<br />

aber noch vor technischen und wirtschaftlichen H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen.<br />

Diese Technologie dürfte sich erst durchsetzen,<br />

wenn die Herstellung e<strong>in</strong>er „hülsenförmigen<br />

Druckplatte“ möglich ist. Dann ist vorstellbar, dass sich<br />

die Platten wie e<strong>in</strong>e kanallose Gummituchhülse auf die<br />

Masch<strong>in</strong>e aufspannen lassen.<br />

> Computer-to-Plate bei ungesammelter Produktion auf<br />

e<strong>in</strong>er 16-Seiten-Masch<strong>in</strong>e mit zweimal <strong>der</strong>selben Platte<br />

um den Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> ist wenig effektiv. S<strong>in</strong>nvoller ist <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satz auf e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>fachem Umfang<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e mit doppeltem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>umfang,<br />

die <strong>in</strong> Sammelproduktion gefahren wird.<br />

> Kurzfarbwerke ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theorie – weniger<br />

E<strong>in</strong>richtmakulatur, e<strong>in</strong>fachere Technologie – als <strong>in</strong>teressante<br />

Option. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d ihre Vorteile im<br />

Industriee<strong>in</strong>satz noch nicht erwiesen, und bei Masch<strong>in</strong>en<br />

mit doppeltem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>umfang und verschiedenen<br />

Seiten im Umfang ist <strong>der</strong> Farbkompromiss nur schwer<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

> Technisch s<strong>in</strong>d viele Automatisierungsfunktionen und<br />

Produktionsmöglichkeiten umgesetzt und gerechtfertigt.<br />

E<strong>in</strong>ziehen <strong>der</strong> Papierbahn, E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Rotationsmasch<strong>in</strong>e,<br />

Betrieb, E<strong>in</strong>stellung und Instandhaltung<br />

<strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>en wurden wesentlich verbessert. Das<br />

Personal ist e<strong>in</strong> wichtiger Parameter für die <strong>Produktivität</strong>ssteigerung<br />

an hochmo<strong>der</strong>nen Masch<strong>in</strong>en.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

5 Fallstudien<br />

5.1 Alpr<strong>in</strong>t Oy, Tampere, F<strong>in</strong>nland<br />

Alpr<strong>in</strong>t Oy gehört zur Mediengruppe Alma, e<strong>in</strong>em <strong>der</strong><br />

größten Zeitungsverlage F<strong>in</strong>nlands. Alpr<strong>in</strong>t Oy druckt<br />

mehr als 350 Zeitungen und Magaz<strong>in</strong>e und betreibt elf<br />

Druckzentren <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland. Alpr<strong>in</strong>t Tampere ist das größte<br />

Druckzentrum <strong>der</strong> Gruppe und bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Tampere,<br />

200 km nördlich von Hels<strong>in</strong>ki. Im Druckzentrum Alpr<strong>in</strong>t<br />

Tampere werden pro Woche 2 500 000 Zeitungsexemplare<br />

gedruckt. Hauptprodukte s<strong>in</strong>d die Morgenzeitung „Aamulehti“<br />

und die Abendzeitung „Iltalehti“. Alpr<strong>in</strong>t Tampere<br />

besitzt zwei MAN Colorman A Zeitungsdruckmasch<strong>in</strong>en<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt acht Achtertürmen. Die Drucke<strong>in</strong>heiten<br />

arbeiten mit farbzonenfreien Anilox-Farbwerken. Der<br />

Versandraum besteht aus drei L<strong>in</strong>ien. Zwei dienen zum<br />

Versand und zur Adressierung, e<strong>in</strong>e zur automatischen<br />

Stapelung von Bündeln auf Paletten.<br />

5.1.1 Personal<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> effektivsten Methoden zur <strong>Produktivität</strong>ssteigerung<br />

bestand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong> Personale<strong>in</strong>teilung.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Druckereimitarbeiter <strong>in</strong> Alpr<strong>in</strong>t Tampere<br />

schwankt je nach Job zwischen drei und sechs pro<br />

Druckmasch<strong>in</strong>e. In <strong>der</strong> Tagschicht besteht die normale<br />

Besetzung aus drei, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachtschicht aus sechs Mitarbeitern.<br />

Die Flexibilität beruht auf e<strong>in</strong>er sorgfältigen Produktionsplanung<br />

und dem E<strong>in</strong>satz von Teilzeitarbeitern.<br />

Zusätzliches Personal kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong> bis zwei Tagen mobilisiert<br />

werden. Durch sorgfältige Produktionsplanung lässt<br />

sich rechtzeitig feststellen, wann zusätzliches Personal<br />

gebraucht wird. Zur weiteren Erhöhung <strong>der</strong> Flexibilität<br />

wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Zeitarbeitern untersucht.<br />

In Alpr<strong>in</strong>t haben sich Schulungsmaßnahmen als Mittel<br />

zur <strong>Produktivität</strong>ssteigerung bewährt. Sie f<strong>in</strong>den hauptsächlich<br />

<strong>in</strong>tern, gelegentlich aber auch extern statt. Den<br />

größten E<strong>in</strong>fluss haben die Schulungen im Bereich <strong>der</strong><br />

Druckmasch<strong>in</strong>e, bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung und beim Ausgabenwechsel.<br />

Auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen wie dem Versandraum<br />

erwiesen sich die Schulungen als sehr hilfreich. Derzeit<br />

stellt sich die Qualifikationssituation wie folgt dar: E<strong>in</strong><br />

Drittel <strong>der</strong> Belegschaft ist hoch qualifiziert, e<strong>in</strong> Drittel gilt<br />

als ger<strong>in</strong>g qualifiziert, <strong>der</strong> Rest liegt dazwischen.<br />

E<strong>in</strong>e effektive Maßnahme bestand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übergabe<br />

e<strong>in</strong>iger Instandhaltungsarbeiten an e<strong>in</strong>e externe Firma. Die<br />

Wartungsfirma ist mit Arbeiten betraut, die bei abgeschalteter<br />

Druckmasch<strong>in</strong>e erfolgen müssen und früher von den<br />

Druckern erledigt wurden. Heute s<strong>in</strong>d sie <strong>der</strong>selben Firma<br />

zugewiesen, die auch die Masch<strong>in</strong>enre<strong>in</strong>igung übernimmt.<br />

Die Zeit <strong>der</strong> Drucker kann damit für produktivere Aufgaben<br />

genutzt werden.<br />

Klare Arbeitsbeschreibungen und effektive Kommunikation<br />

s<strong>in</strong>d entscheidende Faktoren für die E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong><br />

engen Zeitpläne. Je<strong>der</strong> Druckjob hat e<strong>in</strong>en Zeitplan, <strong>in</strong> dem<br />

folgende Zielzeiten festgesetzt s<strong>in</strong>d: Letzte/r Datei/Film <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Druckerei, Druckbeg<strong>in</strong>n und Ende <strong>der</strong> Versandraumarbeiten.<br />

Die <strong>Produktivität</strong> lässt sich an e<strong>in</strong>er Grafik ablesen,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> die tatsächliche Länge <strong>der</strong> ausgewählten Druckjobs<br />

im Vergleich zu den Zielzeiten aufgetragen ist. Diese Infor-<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

mationen können auch zum Feedback an die Drucker genutzt<br />

werden. Die Gründe für Zeitüberschreitungen werden<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den Druckern analysiert.<br />

5.1.2 Umgebung<br />

Von großer Bedeutung für die <strong>Produktivität</strong>ssteigerung<br />

war die Sortierung <strong>der</strong> Papierrollen. Alpr<strong>in</strong>t Tampere<br />

bearbeitet mehrere Jobs mit sehr hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Druckqualität. Also suchte man nach Wegen zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Druckqualität. Das größte Problem waren<br />

die Farbregisterschwankungen nach Rollenwechseln. Beim<br />

Drucken auf vier Bahnen verursachten die Registerschwankungen<br />

nach jedem Rollenwechsel große Makulaturmengen.<br />

Die Lösung lag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sortierung <strong>der</strong> Papierrollen. Die<br />

Rollen werden im Rollenkeller anhand von Positionsmarkierungen<br />

sortiert. Position bezeichnet dabei die Lage <strong>der</strong><br />

Rolle <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Mutterrolle (auch Tambour genannt)<br />

im Papierwerk. In e<strong>in</strong>em Druckjob werden auf jedem<br />

Rollenwechsler immer nur Rollen aus <strong>der</strong>selben Position<br />

verwendet. Damit wurde die Makulatur während des<br />

Drucklaufs auf e<strong>in</strong> Sechstel reduziert.<br />

Auch kle<strong>in</strong>e Verbesserungen können zu mehr <strong>Produktivität</strong><br />

beitragen. Bei Alpr<strong>in</strong>t ist es die Art des<br />

Papiersortenwechsels. Wenn beim Ausgabenwechsel die<br />

Papierqualität geän<strong>der</strong>t werden muss, wird die neue Rolle<br />

noch während des Drucklaufs <strong>in</strong> den Rollenwechsler e<strong>in</strong>geachst.<br />

Am Ende <strong>der</strong> laufenden Ausgabe wird das neue<br />

Papier angeklebt und vor dem Stop durch die Masch<strong>in</strong>e<br />

gezogen. Das verursacht zwar e<strong>in</strong>ige hun<strong>der</strong>t Makulaturexemplare<br />

<strong>der</strong> laufenden Ausgabe, doch die Zeitersparnis<br />

für die nächste Ausgabe ist größer. Da ke<strong>in</strong>e geteilten<br />

Rollentragarme vorhanden s<strong>in</strong>d, ist <strong>der</strong> Vorgang nur möglich,<br />

wenn beide Rollen gleiche Breite haben. Auch muss<br />

<strong>der</strong> Durchmesser <strong>der</strong> alten Rolle kle<strong>in</strong> genug se<strong>in</strong>, um den<br />

Vorgang durchführen zu können.<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigt war die <strong>Produktivität</strong> bei Alpr<strong>in</strong>t unter<br />

an<strong>der</strong>em durch unzuverlässige Rollenwechsel. Nachdem<br />

e<strong>in</strong>e steigende Anzahl Rollenwechsel misslungen war, haben<br />

die Drucker bei jedem Rollenwechsel die Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

gedrosselt, um Bahnrisse zu vermeiden. Die Drucker<br />

wollten das Risiko von Bahnrissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion nicht<br />

e<strong>in</strong>gehen, da diese Probleme schwer zu lösen s<strong>in</strong>d. Die<br />

ger<strong>in</strong>gere Geschw<strong>in</strong>digkeit beim Rollenwechsel ist nur e<strong>in</strong>e<br />

vorübergehende Lösung bis zur Reparatur des Rollenwechslers.<br />

Die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Rollenwechsel sollte<br />

erhöht werden. Das ist nicht leicht. Und selbst bei e<strong>in</strong>er<br />

höheren Zuverlässigkeit müssen die Arbeitsgewohnheiten<br />

<strong>der</strong> Drucker verän<strong>der</strong>t werden. Das lässt sich nicht über<br />

Nacht durchführen. Die durchschnittliche Gesamtbahnrissquote<br />

beträgt ca. 1,7 %, und ca. 1,4 % aller Brüche ereignen<br />

sich beim Rollenwechsel. Die Bahnrissquote sollte laut<br />

e<strong>in</strong>er Empfehlung im Ifra Special Report 3.16.2 unter<br />

e<strong>in</strong>em Prozent liegen.<br />

5.1.3 Masch<strong>in</strong>en<br />

Alpr<strong>in</strong>t hat zwei Investitionen getätigt, die die <strong>Produktivität</strong><br />

erheblich verbessert haben. Die e<strong>in</strong>e war e<strong>in</strong>e<br />

5 Fallstudien<br />

17


18<br />

5 Fallstudien<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Investition <strong>in</strong> CTP-Technologie, die an<strong>der</strong>e die Anschaffung<br />

e<strong>in</strong>es neuen Bündelpalettierers im Versandraum.<br />

Durch die CTP-Technologie reduzierte sich die Mitarbeiterzahl<br />

im Prepress-Bereich um e<strong>in</strong>e Person pro Schicht. Die<br />

Gesamtproduktion <strong>der</strong> Prepress-Abteilung ist gleich geblieben,<br />

allerd<strong>in</strong>gs bei niedrigeren Kosten. CTP-Platten haben<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Auflagefestigkeit als konventionelle Platten,<br />

aber bei Alpr<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d die meisten Produktionsjobs nicht zu<br />

lang für CTP. Die alte Filmproduktionsstraße existiert noch<br />

und wird weiterh<strong>in</strong> verwendet.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Offset-Druckmasch<strong>in</strong>en<br />

besitzt die Anilox-Masch<strong>in</strong>e spezielle Komponenten<br />

wie Anilox-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> und Rakel. Der Austausch von<br />

Anilox-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist sehr aufwändig. Die Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>oberfläche müssen an den bestehenden<br />

Prozess angepasst werden. Glücklicherweise passiert dies<br />

recht selten. Die Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Lebensdauer<br />

von fünf Jahren. Um e<strong>in</strong>e gleichbleibende Druckqualität<br />

zu sichern, ist e<strong>in</strong>e gleichmäßige Kühlung <strong>der</strong><br />

Anilox-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Rakelverschleiß ist bei<br />

Anilox-Masch<strong>in</strong>en h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e alltägliche Ersche<strong>in</strong>ung.<br />

Meist ist nach ca. 800 000 Drucken e<strong>in</strong> Wechsel erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Masch<strong>in</strong>e hat e<strong>in</strong> Registersteuerungssystem, um e<strong>in</strong><br />

gutes Umfangsregister zu gewährleisten.<br />

Die Erhöhung des Automatisierungsgrades im Versandraum<br />

führte zu e<strong>in</strong>er signifikanten <strong>Produktivität</strong>sverbesserung.<br />

Der automatische Bündelpalettierer war dabei e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> größten E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>vestitionen. In <strong>der</strong> Folge konnten zwei<br />

bis drei Mitarbeiter auf an<strong>der</strong>e Positionen umbesetzt<br />

werden. Der Palettierer kann für externe Aufträge und für<br />

e<strong>in</strong>en von Alpr<strong>in</strong>ts Hauptjobs e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Zu den Schwachpunkten bei Alpr<strong>in</strong>t gehören die<br />

Versandraumstraßen. Die Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit ist zu<br />

niedrig. Daher muss sich die Druckgeschw<strong>in</strong>digkeit nach<br />

dem Versandraum richten. Die Kapazität <strong>der</strong> Versandsysteme<br />

ist niedriger als die maximale Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e.<br />

Die e<strong>in</strong>zige Lösung ist die Integration mehrerer<br />

Module <strong>in</strong> das Versandsystem, da ke<strong>in</strong>e schnelleren Module<br />

erhältlich s<strong>in</strong>d. Insbeson<strong>der</strong>e die E<strong>in</strong>steckmasch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d<br />

zu langsam.<br />

5.1.4 Materialien<br />

Zu den grundlegenden Parametern für die <strong>Produktivität</strong><br />

gehört die Wahl <strong>der</strong> richtigen Druckmaterialien (Farbe,<br />

Wasser und Zeitungspapier). Bei Alpr<strong>in</strong>t wird kont<strong>in</strong>uierlich<br />

nach besseren Druckmaterialien gesucht. Der E<strong>in</strong>fluss<br />

<strong>der</strong> Materialien hat sich als zu stark erwiesen. Das Unternehmen<br />

erprobt <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit den<br />

Materialherstellern neue Materialien.<br />

Da die Anilox-Masch<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e verstellbaren Farbzonen<br />

hat, muss die Farb/Wasserbalance ausschließlich über das<br />

Feuchtmittel geregelt werden. Das stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Qualität des Feuchtwassers. Es wurde festgestellt,<br />

dass die Qualität des aufbereiteten Wassers<br />

schwanken kann, da die Leitungswasserqualität gelegentlich<br />

schwankt.<br />

Da die Papierrollen nach Positionsmarkierungen<br />

sortiert werden, müssen die Papierhersteller auf den<br />

Rollenverpackungen e<strong>in</strong>deutige Markierungen anbr<strong>in</strong>gen.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

5.2 R<strong>in</strong>gier Pr<strong>in</strong>t, Adligenswil, Schweiz<br />

R<strong>in</strong>gier Pr<strong>in</strong>t Adligenswil AG ist e<strong>in</strong> Zeitungsdruckzentrum<br />

nahe Luzern, Schweiz. Muttergesellschaft ist die<br />

R<strong>in</strong>gier AG, die mehrere Druckzentren <strong>in</strong> verschiedenen<br />

europäischen Län<strong>der</strong>n betreibt. Die R<strong>in</strong>gier AG beschäftigt<br />

4477 Mitarbeiter (1999), von denen 2800 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

arbeiten. Die Druckerei Adligenswil beschäftigt 471 Mitarbeiter.<br />

Die Masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Adligenswil drucken, verteilt auf<br />

95 verschiedene Druckjobs, mehr als 9 200 000 Zeitungsexemplare<br />

pro Woche. Hauptprodukte s<strong>in</strong>d die Zeitung<br />

„Blick“, die Sonntagszeitung „Sonntags Blick“ und die<br />

Morgenzeitung „Neue Luzerner Zeitung“. Die Druckkapazität<br />

besteht aus <strong>in</strong>sgesamt sieben Zeitungsdruckmasch<strong>in</strong>en.<br />

Zwei Wifag OF 790 Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d mit Satellitendrucke<strong>in</strong>heiten,<br />

zwei Wifag OF 370 mit Achtertürmen<br />

ausgerüstet. E<strong>in</strong>e ältere MAN Uniman mit Y-Drucke<strong>in</strong>heiten<br />

ist ebenfalls vorhanden. Der Versandraum<br />

besteht aus sieben Straßen mit hoher E<strong>in</strong>steckleistung.<br />

5.2.1 Personal<br />

Jede Masch<strong>in</strong>e wird von zwei bis drei Druckern und<br />

zwei Gehilfen bedient. Die Mitarbeiterzahl im Versandraum<br />

variiert je nach Druckjob und Beilagenaufkommen. Die<br />

Firma führt laufende Schulungen durch und stuft das<br />

Qualifikationsniveau ihrer Mitarbeiter als sehr hoch e<strong>in</strong>.<br />

Die Arbeit ist <strong>in</strong> Teams organisiert, und jedes Team hat<br />

e<strong>in</strong>en Teamleiter. Nach e<strong>in</strong>er Nachschicht kann <strong>der</strong> Betrieb<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Früh- und e<strong>in</strong>er Spätschicht fortgesetzt werden. Es<br />

gibt ke<strong>in</strong>e Unterschiede zwischen Tag- und Nachtschichten.<br />

Feedback über die geleistete Arbeit ist sehr<br />

wichtig und wird kont<strong>in</strong>uierlich durchgeführt. Druckraum<br />

und Versandraum s<strong>in</strong>d jeweils mit großen Anschlagtafeln<br />

ausgestattet. Dort werden Informationen über Produktionsplanung<br />

und Zeitpläne für die e<strong>in</strong>zelnen Masch<strong>in</strong>en<br />

aufgehängt. Wichtige Produktionszahlen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> farbigen<br />

Charts dargestellt. Mit Hilfe dieser Charts können die<br />

Mitarbeiter die Trends bei <strong>der</strong> <strong>Produktivität</strong> über verschiedene<br />

Zeiträume e<strong>in</strong>fach vergleichen. Vergleiche mit<br />

<strong>Produktivität</strong>szielen s<strong>in</strong>d ebenfalls möglich.<br />

Die Klarheit <strong>der</strong> Arbeitsbeschreibungen ist von höchster<br />

Wichtigkeit. Schlichtheit ist <strong>der</strong> entscheidende Vorteil.<br />

Die Mitarbeiter wissen, wie sie ihre alltäglichen Aufgaben<br />

erfüllen müssen. Daher werden nur die wichtigsten Aktionen<br />

<strong>in</strong> die Ckecklisten für e<strong>in</strong>en bestimmten Job aufgenommen.<br />

Checklisten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitsumgebung gut<br />

sichtbar angebracht. Falls weitere Instruktionen erfor<strong>der</strong>lich<br />

s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ordner im Leitstand zu f<strong>in</strong>den.<br />

Heute s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter im Druckraum und im<br />

Versandraum getrennt und können e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bei Problemen<br />

nicht helfen. Die Pufferkapazität zwischen Druckmasch<strong>in</strong>e<br />

und Versandraum beträgt 140 000 Exemplare pro L<strong>in</strong>ie.<br />

Dieser Puffer wird gelegentlich genutzt, Ziel ist jedoch e<strong>in</strong><br />

störungsfreier Onl<strong>in</strong>e-Betrieb – direkt von <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Versandraum. Wenn <strong>der</strong> Puffer zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommt, dauert es e<strong>in</strong>e gewisse Zeit, bis er wie<strong>der</strong><br />

leer ist. Hierdurch können geplante Versandraumabläufe<br />

und damit <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n des nächsten Jobs verzögert werden.<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Das Unternehmen setzt seit vielen Jahren auf Qualitätspr<strong>in</strong>zipien<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion. Heute arbeiten alle<br />

Produktionsabteilungen mit e<strong>in</strong>em TQM-System (Total<br />

Quality Management). Die Anschlagtafeln sollen künftig<br />

durch e<strong>in</strong> Produktionsplanungs- und Managementsystem<br />

auf Intranet-Basis ersetzt werden. Konferenzen werden<br />

ebenfalls regelmäßig organisiert. Die wichtigsten <strong>Produktivität</strong>szahlen<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Produktionsläufe s<strong>in</strong>d die<br />

Durchschnittsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e, die<br />

Versandraumgeschw<strong>in</strong>digkeit und das Makulaturaufkommen<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Kategorien.<br />

Um die Ziele des Total Quality Management zu erreichen,<br />

müssen alle Mitarbeiter die Pr<strong>in</strong>zipien des Systems<br />

ver<strong>in</strong>nerlichen. Das erfor<strong>der</strong>t kont<strong>in</strong>uierliche Verbesserungen.<br />

Die ISO-9000-Bestimmungen alle<strong>in</strong> reichen nicht aus,<br />

denn sie def<strong>in</strong>ieren nur, dass die Arbeit nach dokumentierten<br />

Pr<strong>in</strong>zipien erfolgen muss. Besser ist die Verwendung<br />

des EFQM Excellence-Models, das sowohl die „Enabler“<br />

(was das Unternehmen tut) als auch die „Results“ (was es<br />

erreicht) abdeckt. Weitere Informationen zu den Pr<strong>in</strong>zipien<br />

dieses Modells s<strong>in</strong>d unter www.efqm.org zu f<strong>in</strong>den.<br />

5.2.2 Umgebung<br />

Allgeme<strong>in</strong> wurden umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren auf<br />

dem Weg zu mehr <strong>Produktivität</strong> niedriger e<strong>in</strong>gestuft als<br />

Personalfaktoren. Die Klarheit des Plattenidentifizierungssystems<br />

wurde als sehr wichtig gewertet. Alle Seiten<strong>in</strong>formationen<br />

kommen aus Zürich. Der Hauptarbeitsfluss läuft<br />

durch vier CTP-L<strong>in</strong>ien. Im CTP-System wird ke<strong>in</strong> Balkencode<br />

verwendet. Jobname, Jobnummer, Prozessfarbe, Plattenzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>identifikation<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e und Plattenposition<br />

auf dem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> werden auf die Platte geschrieben.<br />

Früher wurden e<strong>in</strong> Plattenför<strong>der</strong>band zwischen<br />

Platten- und Druckraum verwendet, heute werden die Platten<br />

auf e<strong>in</strong>e fahrbare Palette gehoben. Im Normalfall<br />

schiebt <strong>der</strong> Drucker die Plattenpalette <strong>in</strong> den Druckraum<br />

und spannt die Platten <strong>in</strong> die Masch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>. Meist wartet<br />

e<strong>in</strong> Drucker im Plattenraum, bis die letzten Platten fertig<br />

s<strong>in</strong>d, und trägt sie dann direkt zur Drucke<strong>in</strong>heit.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger lokaler Faktor ist e<strong>in</strong>e Notstromversorgung,<br />

die e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Plattenproduktion garantiert.<br />

In den Bergregionen <strong>der</strong> Schweiz kommt es oft zu<br />

Gewittern. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

(USV) gestattet außerdem e<strong>in</strong>en kontrollierten Stop (ohne<br />

Bahnriss) <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e, falls die Netzstromversorgung<br />

bei Gewitter ausfällt.<br />

Im Keller s<strong>in</strong>d alle Rollenwechsler mit eigenen Rollenvorbereitungsstationen<br />

und automatischen För<strong>der</strong>systemen<br />

ausgerüstet. So kann e<strong>in</strong> Bediener die Klebemuster für vier<br />

Rollen pro Rollenwechsler vorbereiten. Während des<br />

Drucklaufs werden die Rollen automatisch gewechselt.<br />

Beim Rollenwechsel fällt die leere Rollenhülse auf e<strong>in</strong>en<br />

Wagen, <strong>der</strong> dann wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Warteposition fährt. Dann wird<br />

e<strong>in</strong>e neue Rolle – mit vorbereiteter Klebestelle nach oben –<br />

<strong>in</strong> den Rollenwechsler e<strong>in</strong>geachst. Der ganze Vorgang<br />

erfolgt automatisch. Das bietet e<strong>in</strong> hohes Maß an Flexibilität<br />

und erlaubt e<strong>in</strong>e optimale Personalbesetzung.<br />

5 Fallstudien<br />

19


20<br />

5 Fallstudien<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Zur konstanten Aufzeichnung <strong>der</strong> Druckqualität wird<br />

e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-Target-System verwendet. Das M<strong>in</strong>i-Target bef<strong>in</strong>det<br />

sich auf <strong>der</strong> Zeitungsseite und die Proben werden nach<br />

je 5000 o<strong>der</strong> 10 000 Drucken entnommen. Am nächsten<br />

Tag wird die Druckqualität mit e<strong>in</strong>em CCD-Kamerasystem<br />

untersucht. Dabei werden die Druckdichte und Registerfehler<br />

analysiert.<br />

5.2.3 Masch<strong>in</strong>en<br />

In <strong>der</strong> Plattenherstellung erwies sich die E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>der</strong> CTP-L<strong>in</strong>ien als wichtigste Verän<strong>der</strong>ung. Danach konnte<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Prepress-Mitarbeiter deutlich reduziert<br />

werden. Bei <strong>der</strong> CTP-Produktion wird ke<strong>in</strong>e FM-Rasterung<br />

durchgeführt, weil die Auflagenfestigkeit <strong>der</strong> Druckplatte<br />

bei sehr kle<strong>in</strong>en Rasterpunkten nicht ausreicht. Außerdem<br />

s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Plattenformate im E<strong>in</strong>satz, was die<br />

optimale Nutzung <strong>der</strong> verschiedenen Plattenproduktionskapazitäten<br />

gelegentlich erschwert.<br />

Früher gab es e<strong>in</strong> För<strong>der</strong>band zwischen Rollenkeller<br />

und Rollenvorbereitungsraum. Das System war sehr anfällig<br />

und konnte im schlimmsten Fall genau dann ausfallen,<br />

wenn mehr Papier gebraucht wurde. Um diese Anfälligkeit<br />

(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachschicht) auszumerzen, wurde die<br />

Anlage abgebaut. Heute werden die Rollen mit Gabelstaplern<br />

<strong>in</strong> den Vorbereitungsraum gebracht.<br />

R<strong>in</strong>gier arbeitet mit Satellitendrucke<strong>in</strong>heiten und Achtertürmen.<br />

Beide Typen werden für die aktuelle Produktion<br />

als geeignet angesehen. Die Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d mit E<strong>in</strong>zugwerken<br />

für jede Bahn und Bürstenfeuchtwerken versehen.<br />

Die Falzapparate s<strong>in</strong>d hoch automatisiert. Danach wurden<br />

bei beiden Masch<strong>in</strong>entypen Gummituch-Waschanlagen<br />

e<strong>in</strong>gebaut. Im Achterturm werden zwei Gummitücher<br />

gleichzeitig von e<strong>in</strong>er großen Bürste gere<strong>in</strong>igt. In <strong>der</strong><br />

Satellitendrucke<strong>in</strong>heit ist die Anlage etwas komplexer.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e automatische Farb- und Schnittregistersteuerung.<br />

Das Antriebssystem des Achterturms ist wellenlos<br />

und ermöglicht damit e<strong>in</strong> gutes Umfangsregister. In<br />

Seitenrichtung sorgt die Justierung <strong>der</strong> Platten für e<strong>in</strong>e<br />

Fan-Out-Kompensation.<br />

Drei Bedienkonsolen pro Masch<strong>in</strong>e gewährleisten e<strong>in</strong><br />

schnelles Anfahren und gestatten die kont<strong>in</strong>uierliche Überwachung<br />

<strong>der</strong> Druckqualität während des Drucklaufs.<br />

Etwa 20 % <strong>der</strong> Produktion werden mit Beilagen versehen.<br />

Die Beilagen wurden zuvor auf e<strong>in</strong>er Zeitungsdruckmasch<strong>in</strong>e<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Akzidenzmasch<strong>in</strong>e (an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

Standort) gedruckt. Der Versandraum ist sehr mo<strong>der</strong>n, so<br />

dass <strong>der</strong> Produktionsfluss zwischen den Versandraum-<br />

Modulen von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Mitarbeiter gesteuert werden<br />

kann. Durch das Puffersystem brauchen die Druckmasch<strong>in</strong>en<br />

nie aufgrund des Versandraums angehalten zu werden.<br />

5.2.4 Materialien<br />

Die Maßtoleranzen <strong>der</strong> Platten müssen unbed<strong>in</strong>gt festgestellt<br />

und dokumentiert werden, da an<strong>der</strong>nfalls Probleme<br />

im Plattenregister auftreten können. Auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong><br />

Platte ist e<strong>in</strong>e Batch-Nummer erfor<strong>der</strong>lich, um Probleme zu<br />

klären. R<strong>in</strong>gier hat sich <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Plattenhersteller auf neue Plattentoleranzen für beide<br />

Druckmasch<strong>in</strong>entypen gee<strong>in</strong>igt.<br />

Im Rollenkeller wird e<strong>in</strong>e Rollenreserve für 3 – 5<br />

Produktionstage vorgehalten. E<strong>in</strong> Papierwerk liegt dicht <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Druckerei, so dass neue Rollen kurzfristig<br />

verfügbar s<strong>in</strong>d. In <strong>der</strong> Praxis zeigen sich die Unterschiede<br />

zwischen den Zeitungspapierqualitäten im Verhalten des<br />

Seitenregisters. Wenn e<strong>in</strong>e neue Papiersorte <strong>in</strong> die Produktion<br />

aufgenommen wird, muss sie zuerst mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Rollenanzahl sorgfältig erprobt werden. Nach <strong>der</strong> Freigabe<br />

können größeren Mengen bestellt und verdruckt werden.<br />

Im Normalbetrieb werden gängige Zeitungspapiersorten,<br />

Farben und Feuchtmittel verwendet, die ke<strong>in</strong>en<br />

nennenswerten E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Produktivität</strong> haben.<br />

Wichtiger s<strong>in</strong>d die Ausführung <strong>der</strong> Gummitücher und die<br />

Auflagenfestigkeit <strong>der</strong> Druckplatten.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

6 Fazit<br />

Die <strong>Produktivität</strong>soptimierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeitungsherstellung</strong><br />

ist ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe. Zeitungsproduktion ist ke<strong>in</strong><br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess, son<strong>der</strong>n umfasst e<strong>in</strong>ige personal<strong>in</strong>tensive<br />

Schritte. In manchen Phasen wie dem Drucklauf<br />

ist weniger Personal erfor<strong>der</strong>lich. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die zeitliche<br />

Genauigkeit des gesamten Prozesses und die Zuverlässigkeit<br />

<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en nicht hoch genug, um e<strong>in</strong>e volle<br />

<strong>Optimierung</strong> aller Ressourcen zu erzielen. Auch kurzfristige<br />

Än<strong>der</strong>ungen können die <strong>Optimierung</strong> gefährden.<br />

Trotz des gestiegenen Automatisierungsgrades ist <strong>der</strong><br />

Mensch noch immer e<strong>in</strong>e wichtige E<strong>in</strong>flussgröße im<br />

Produktionsprozess. Die Ausrüstung wird zunehmend<br />

komplexer. Masch<strong>in</strong>en und Betriebssysteme verlangen<br />

mehr Kenntnisse vom Bediener. Schulungen dürften daher<br />

künftig noch mehr Gewicht bekommen. An<strong>der</strong>erseits<br />

werden nicht nur hochqualifizierte Fachkräfte, son<strong>der</strong>n<br />

auch benutzerfreundlichere Masch<strong>in</strong>en gebraucht.<br />

Die Ausbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter hat sich laut Fragebogen<br />

als kritischster Faktor herausgestellt. Mangelnde Ausbildung<br />

gehört zu den Hauptgründen für zu niedrige <strong>Produktivität</strong>.<br />

Schulungen spielen auch bei <strong>der</strong> Flexibilisierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitse<strong>in</strong>teilung e<strong>in</strong>e große Rolle. Bessere Ausbildung<br />

ermöglicht es, e<strong>in</strong>e Person mit mehreren verschiedenen<br />

Aufgaben zu betrauen.<br />

Fast alle Firmen gaben an, das Feedback an die Bediener<br />

sei zwar organisiert, aber nicht ausreichend. Das zeugt<br />

vom Bemühen um e<strong>in</strong>e offenere Arbeitsumgebung. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist das Berichtswesen nicht auf die Arbeiter, son<strong>der</strong>n<br />

auf das Management ausgerichtet.<br />

Die Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Druckmasch<strong>in</strong>e ist so groß,<br />

dass die Masch<strong>in</strong>e möglichst Tag und Nacht laufen muss.<br />

E<strong>in</strong>e Nachtschicht unterscheidet sich stark vom Akzidenzdruck<br />

<strong>in</strong> Tagschichten. Die Zeitpläne s<strong>in</strong>d eng, und es<br />

besteht ke<strong>in</strong>e Möglichkeit zur Term<strong>in</strong>verschiebung. Daher<br />

muss die <strong>Produktivität</strong>smessung <strong>in</strong> Tag- und Nachschichten<br />

nach verschiedenen Maßstäben erfolgen. Nachts ist die<br />

E<strong>in</strong>haltung des Zeitplans das beste Maß für <strong>Produktivität</strong>,<br />

am Tag ist es die durchschnittliche Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Die <strong>Produktivität</strong> wird durch viele D<strong>in</strong>ge bee<strong>in</strong>flusst.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Fehler im Prepress-Bereich kann die Produktion<br />

komplett zurückwerfen. Bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Zeitpläne ist<br />

es praktisch unmöglich, alles zu berücksichtigen. Folglich<br />

müssen Zeitreserven e<strong>in</strong>gebaut werden. Wenn e<strong>in</strong>e Investition<br />

<strong>in</strong> Prepress-Ausrüstung (beispielsweise CTP) die<br />

Arbeitsabläufe verän<strong>der</strong>t, kann sich dies <strong>in</strong>direkt auch<br />

positiv auf die <strong>Produktivität</strong> des Druckbetriebs auswirken.<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Die Auswertung des Fragebogens zeigt, dass die Produktion<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Nachtschichten oft verspätet ist.<br />

Daher kommt es vor allem bei Ausgabenwechseln auf e<strong>in</strong>e<br />

effiziente Arbeitsweise an. Je<strong>der</strong> Schritt muss klar beschrieben<br />

se<strong>in</strong>, um die Produktion schnellstmöglich fortsetzen zu<br />

können. Die wichtigsten Aspekte s<strong>in</strong>d klare Arbeitsbeschreibungen<br />

und e<strong>in</strong>e leichte Erkennung <strong>der</strong> Platten.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss von Bahnrissen auf die <strong>Produktivität</strong> ist<br />

hoch. Je<strong>der</strong> Bahnriss bedeutet 15 bis 30 M<strong>in</strong>uten Zeitverlust,<br />

<strong>der</strong> sich später nicht mehr aufholen lässt. Daher s<strong>in</strong>d<br />

Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich, die verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass Bahnrisse<br />

direkt auf die <strong>Produktivität</strong> durchschlagen.<br />

Auch Beilagen haben e<strong>in</strong>en erheblichen E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die <strong>Produktivität</strong> und erwiesen sich bei <strong>der</strong> Auswertung als<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> kritischsten Engpässe im Versandraum. Größe<br />

und Material <strong>der</strong> Beilagen wirken sich direkt auf die<br />

E<strong>in</strong>steckgeschw<strong>in</strong>digkeit aus. Hier liegt erhebliches Potenzial.<br />

Erst nach e<strong>in</strong>er deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>steckmasch<strong>in</strong>en<br />

können Beilagejobs ohne Risiko für die<br />

Gesamtproduktivität durchgeführt werden. Generell sollte<br />

die Versandraumkapazität deutlich höher se<strong>in</strong> als die<br />

Druckmasch<strong>in</strong>enkapazität.<br />

Der Ersatz von Schmuckfarben durch Prozessfarben<br />

und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Standard-Bahnführungen für Achtertürme<br />

können den Zeitverlust beim Ausgabenwechsel<br />

deutlich verr<strong>in</strong>gern. Die Wirkung kann, je nach Produktion<br />

und Druckmasch<strong>in</strong>e, signifikant se<strong>in</strong>.<br />

Die Farbzonen-Vore<strong>in</strong>stellung wurde als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

wichtigsten technischen Hilfsmittel identifiziert. Die<br />

Anfahrmakulatur lässt sich um mehrere hun<strong>der</strong>t Exemplare<br />

verr<strong>in</strong>gern, und bei jedem Ausgabenwechsel ergeben sich<br />

e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten Zeitersparnis. Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Vore<strong>in</strong>stellungen<br />

steigt mit <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Vierfarbseiten. Die Daten<br />

für die Vore<strong>in</strong>stellung kommen immer häufiger vom RIP,<br />

stellen jedoch unter Steuerungsgesichtspunkten immer<br />

noch e<strong>in</strong>en kritischen Faktor dar.<br />

Die durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Bedienkonsolen lag<br />

bei drei. Das heißt, dass es nicht für jeden Drucker e<strong>in</strong>e<br />

eigene Bedienkonsole gibt. Mit zusätzlichen Konsolen ließe<br />

sich die Effizienz beim Anfahrprozess verbessern. Wenn<br />

die Technologie besser und kostengünstiger wird, kann die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Konsolen erhöht werden.<br />

Laut Fragebogen s<strong>in</strong>d die häufigsten Maßnahmen zur<br />

<strong>Produktivität</strong>ssteigerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion die Installation<br />

technischer Hilfsmittel, e<strong>in</strong>e bessere Organisation<br />

und Standardisierung <strong>der</strong> Jobs, Personalschulungen und<br />

genauere Überwachung.<br />

6 Fazit<br />

21


22<br />

7 Empfehlungen<br />

7 Empfehlungen<br />

Ifra Special Report 3.33 © 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Das Projekt hat gezeigt, dass die <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Produktivität</strong> von zahlreichen Faktoren abhängt. In e<strong>in</strong>em<br />

Druckzentrum kommt es nicht immer auf die maximale<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit o<strong>der</strong> den maximalen Ausstoß e<strong>in</strong>er<br />

Masch<strong>in</strong>e an. Wichtiger ist die Handhabung aller Faktoren,<br />

die sich auf den Produktionsfluss auswirken. Die Arbeitsabläufe<br />

<strong>in</strong> den verschiedenen Produktionsstadien s<strong>in</strong>d<br />

unter Berücksichtigung aller Faktoren zu optimieren.<br />

Daraus ergibt sich die folgende Empfehlungsliste:<br />

Empfehlungen – Das sollte gemacht werden:<br />

> Arbeitsbeschreibungen müssen an allen Arbeitsplätzen<br />

klar und <strong>in</strong>formativ se<strong>in</strong>.<br />

> Die Organisation ist so zu verän<strong>der</strong>n, dass sich die<br />

Mitarbeiter stärker engagieren.<br />

> Sofortige Rückmeldung <strong>der</strong> Produktionsdaten an die<br />

Mitarbeiter; alle Abteilungen müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> TQM-<br />

System e<strong>in</strong>gebunden se<strong>in</strong>.<br />

> Konstante und zuverlässige Ursachenforschung bei<br />

hohem Makulaturaufkommen und Bahnrissen -><br />

Sofortmaßnahmen bei Überschreitung <strong>der</strong> Sollwerte.<br />

> Die Überproduktion muss überwacht und begrenzt<br />

werden.<br />

> Druckjobs nach Möglichkeit standardisieren (Bahnführungen,<br />

Farbwerke, …).<br />

> Beim Wechsel von Druckmaterialien immer nur e<strong>in</strong><br />

neues Material testen.<br />

> Die Kapazität des Versandraums muss gesichert se<strong>in</strong> –<br />

sie muss ausreichen, um <strong>in</strong> verschiedenen Produktionssituationen<br />

mit <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e mitzuhalten.<br />

Empfehlungen - Das sollte vermieden werden:<br />

> Die Reduzierung <strong>der</strong> Makulatur darf nicht zu Lasten<br />

<strong>der</strong> Druckqualität gehen.<br />

> Der Wert von Schulungen darf beim Bemühen um<br />

gleichbleibende Qualität nicht unterschätzt werden.<br />

> Die Produktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit darf (ohne stichhaltigen<br />

Grund) nie unter <strong>der</strong> Sollgeschw<strong>in</strong>digkeit liegen.<br />

> Die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter soll nicht m<strong>in</strong>imiert, son<strong>der</strong>n<br />

optimiert werden. Zu wenig Personal und häufige<br />

Störungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e riskante Komb<strong>in</strong>ation.<br />

> Mangelnde Instandhaltung führt zur Unzuverlässigkeit<br />

<strong>der</strong> Ausrüstung und hat damit starke Auswirkungen<br />

auf die <strong>Produktivität</strong>.<br />

> Investitionen <strong>in</strong> technische Hilfsmittel bestehen nicht<br />

nur aus <strong>der</strong> Anschaffung <strong>der</strong> Geräte – Schulung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter und Instandhaltung dürfen nicht vergessen<br />

werden.


© 2002 Ifra, Darmstadt<br />

Anhang: Die Fragen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste genauso nummeriert wie <strong>in</strong> den Bil<strong>der</strong>n<br />

Ifra Special Report 3.33<br />

Anhang: Die Fragen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste<br />

genauso nummeriert wie <strong>in</strong> den Bil<strong>der</strong>n<br />

11<br />

Personalbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Wieviele Drucker/Versandraummitarbeiter beschäftigen Sie?<br />

12 Wie hoch ist die Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter (niedrig, …,<br />

hoch?<br />

13 Werden Schulungen vor Ort durchgeführt?<br />

14 Gibt es Unterschiede zwischen Tag- und Nachtschichten?<br />

15 Ist die Arbeit <strong>in</strong> Teams organisiert?<br />

16 Erhalten die Bediener regelmäßig Feedback?<br />

17 Werden Störungen durch Zeitdruck verursacht?<br />

18 S<strong>in</strong>d die Arbeitsbeschreibungen für die Mitarbeiter klar?<br />

19 Wie viele Mitarbeiter wechseln die Platten?<br />

10 Wie viele Mitarbeiter wechseln die Farbe?<br />

11 Wie viele Mitarbeiter än<strong>der</strong>n die Bahnführung?<br />

12 Wie viele Mitarbeiter arbeiten am Falzapparat?<br />

13 Wie hoch ist das Makulaturaufkommen beim Rollenwechsel?<br />

14 Wird die Überproduktion überwacht?<br />

15 Wirken sich Schichtwechsel während des Drucklaufs auf<br />

die <strong>Produktivität</strong> aus?<br />

16 Wirkt sich <strong>der</strong> Versandraumbetrieb auf die <strong>Produktivität</strong><br />

aus?<br />

17 Helfen die Drucker bei Problemen im Versandraum und umgekehrt?<br />

18<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Wie viele Bahnen verwenden Sie normalerweise?<br />

19 Wie viele Farben verwenden Sie normalerweise?<br />

20 Wie viele Falztrichter verwenden Sie normalerweise?<br />

21 Wie hoch s<strong>in</strong>d die Anteile von Doppel- und Sammelproduktion?<br />

22 Wie viele Wendestangen verwenden Sie normalerweise?<br />

23 Wie lang s<strong>in</strong>d die Bahnwege im Durchschnitt?<br />

24 Wie viele Farbwerke verwenden Sie normalerweise?<br />

25 Wird die Feuchtigkeit im Druckmasch<strong>in</strong>enraum geregelt?<br />

26 Verwenden Sie verschiedene Qualitätsstufen?<br />

27 Treten kurzfristige Än<strong>der</strong>ungen auf?<br />

28 Verwenden Sie Graustreifen im Druck?<br />

29 Verwenden Sie Panoramaplatten? Wie viele?<br />

30 Ist das Plattenidentifizierungessystem allen klar?<br />

31 Wie viele Platten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zu wechseln?<br />

32 Wie oft wird die Bahnführung gewechselt?<br />

33 Wie oft wird die Farbe gewechselt?<br />

34 Wie oft wird <strong>der</strong> Falzapparat gewechselt?<br />

35 Wie oft wird die Papiersorte gewechselt?<br />

36 Was s<strong>in</strong>d die häufigsten Gründe für Bahnrisse? Wie hoch ist<br />

<strong>der</strong> prozentuale Anteil?<br />

37 Wie lange dauert die Reparatur e<strong>in</strong>es Bahnrisses?<br />

38 Wie hoch s<strong>in</strong>d Kosten pro Bahnriss?<br />

39 Wieviel Prozent e<strong>in</strong>es Drucklaufs s<strong>in</strong>d verspätete Exemplare?<br />

40 Wie hoch s<strong>in</strong>d die Durchschnittskosten für verspätete<br />

Exemplare?<br />

41 Wer entscheidet, wann e<strong>in</strong>e Ausgabe gedruckt wird?<br />

42 Wie hoch ist die durchschittliche Störungshäufigkeit im<br />

Versandraum?<br />

43 Wie lange dauert es durchschnittlich, Störungen im Versandraum<br />

zu beheben?<br />

44 Gibt es Gründe, dass die Druckmasch<strong>in</strong>en auf den Versandraum<br />

warten müssen?<br />

45<br />

Masch<strong>in</strong>enbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Eignen sich Achtertürme für Ihre Produktion?<br />

46 Eignen sich Satellitendrucke<strong>in</strong>heiten für Ihre Produktion?<br />

47 Welche Art von Farbwerk verwenden Sie?<br />

48 Werden Vore<strong>in</strong>stellungen verwendet?<br />

49 Welche Art von Feuchtwerk verwenden Sie?<br />

50 Arbeiten Sie mit Nach- o<strong>der</strong> Vorfeuchtung?<br />

51 Wird das Feuchtmittel gekühlt?<br />

52 Wie viele Bedienkonsolen verwenden Sie?<br />

53 Wie weit ist die Plattenherstellung von <strong>der</strong> Druckmasch<strong>in</strong>e<br />

entfernt?<br />

54 Hat die Druckmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> Leitwalzen-Re<strong>in</strong>igungssystem?<br />

55 Hat die Druckmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e automatische Registersteuerung?<br />

56 Hat die Druckmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e automatische Schnittregistersteuerung?<br />

57 Werden Bildregler-Rollen verwendet?<br />

58 Hat die Druckmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e Gummituch-Waschanlage?<br />

59 Verwenden Sie Masch<strong>in</strong>en mit e<strong>in</strong>fachem o<strong>der</strong> doppelten<br />

Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>umfang?<br />

60 S<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>zugwerke für die e<strong>in</strong>zelnen Bahnen vorhanden?<br />

61 Hat die Druckmasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ziehvorrichtung?<br />

62 Welche Art von Falzapparat verwenden Sie?<br />

63 Hat <strong>der</strong> Rollenwechsler geteilte Rollentragarme?<br />

64 Wie hoch ist <strong>der</strong> Automatisierungsgrad des Falzapparates<br />

(niedrig, …, hoch)?<br />

65 Arbeiten Sie mit dynamischem Plattenwechsel?<br />

66 Welcher Anteil <strong>der</strong> Produktion wird mit Beilagen versehen?<br />

67 Wird e<strong>in</strong> Adressiersystem verwendet?<br />

68 S<strong>in</strong>d Puffer zwischen Druckmasch<strong>in</strong>e und Versandraum<br />

vorhanden?<br />

69<br />

Materialbed<strong>in</strong>gte Faktoren<br />

Schwankt die Qualität des Leitungswassers?<br />

70 Schwankt die Qualität des aufbereiteten Wassers?<br />

71 Beschreiben Sie die wichtigsten Zeitungspapiersorten<br />

(Flächengewicht, Weißgrad, etc).<br />

72 Beschreiben Sie die Farbsorten.<br />

73 Beschreiben Sie die Plattenarten (negativ, positiv, CTP).<br />

74 Beschreiben Sie die Gummitucharten.<br />

75 Wie oft werden die Gummitücher gewechselt?<br />

76 Wie hoch ist die durchschnittliche Auflagenfestigkeit <strong>der</strong><br />

Druckplatte?<br />

23


Weitere Ifra Special Reports zum Bereich:<br />

3 Rotationsmasch<strong>in</strong>en<br />

(Stand März 2002)<br />

3.10 Bessere Auslastung <strong>der</strong> Zeitungsrotation (Teil 2)<br />

3.11 Das Mehrfarben-Passerverhalten von Zeitungspapier im Gummi/Gummi- und Satelliten-Druck<br />

3.12 Welche Entwicklungsdefizite bestehen noch bei Anilox-Offset?<br />

3.13 Die Produktion von Schmuckfarben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung mit Skalenfarben<br />

3.14 Wie lassen sich Vorraussetzungen für den 4 + 4 Druck schaffen?<br />

3.15 Das Vermeiden von Emulgier-Problemen <strong>in</strong> farbzonenfreien Offset-Druckwerken<br />

3.16.2 Richtl<strong>in</strong>ien für die Spezifizierung, Inbetriebnahme und Abnahme e<strong>in</strong>er Zeitungs-Offset-Rotation<br />

3.17 Der Trend zu <strong>in</strong>tegrierten Druckmasch<strong>in</strong>en- und Versandraumsteuerungen.<br />

Wie stehen die Hersteller dazu?<br />

3.18 Feuchtwerke für Zeitungsrotationsmasch<strong>in</strong>en<br />

3.19 Qualitätspotential im Vierfarbendruck und Wirtschaftlichkeit von Anilox-Offset<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitungsproduktion im Vergleich zu konventionellem Offsetdruck<br />

3.20 Farbabweichungen und Farbstreuungen im Zeitungsdruck<br />

3.21 Wirtschaftlicher E<strong>in</strong>satz von Bl<strong>in</strong>dplatten<br />

3.22 Offsetgummitücher und ihr E<strong>in</strong>fluß auf die Druckqualität<br />

3.23 Die Leistungsfähigkeit von elektronischen Registerregelungen im Zeitungsdruck<br />

3.24 Schaffen bessere Zeitungsdruckfarben und -papiere Abhilfe bei Abreiben, Abschmieren und Abliegen?<br />

3.25 Ursachen für das Abschmieren, Abliegen und Abreiben von Offset-Zeitungsdruckfarbe<br />

auf Zeitungsdruckpapier<br />

3.27 Verbesserung <strong>der</strong> Druckqualität mit Trocknern und höherwertigen Papieren<br />

3.28 Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis erreichte Längs-Passergenauigkeit im Vierfarb-Zeitungsdruck<br />

3.29 Praktibilität von Papierrollenauspack- und Klebestellenvorbereitungsrobotern <strong>in</strong> Zeitungsbetrieben<br />

3.30 Die im Zeitungsoffsetdruck <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis auftretenden Farbabweichungen und Farbstreuung<br />

3.31 Qualitätskontrolle mit Hilfe von „M<strong>in</strong>i Targets“<br />

3.32 Digitaldruck für Zeitungen? Möglichkeiten und Perspektiven<br />

Alle Ifra Special Report-Bereiche<br />

1 Materialien 2 Prepress 3 Rotationsmasch<strong>in</strong>en 4 Versandraum und Vertrieb 5 Kommunikation 6 Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Falls Sie an diesen Ifra Special Reports <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, wenden Sie sich bitte an:<br />

Ifra · Wash<strong>in</strong>gtonplatz · 64287 Darmstadt · Germany<br />

Telefon +49.6151.733-762 · Telefax +49.6151.733-800 · www.ifra.com

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