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Das Laubblatt-Herbar in der 7. Klasse

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<strong>Das</strong> <strong>Laubblatt</strong>-<strong>Herbar</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>7.</strong> <strong>Klasse</strong><br />

Bestimmung von Bäumen anhand ihrer Blätter<br />

Um Waldbäume, wichtige Obstbäume und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt angepflanzte Park- und Straßenbäume kennen<br />

zu lernen, reichen meistens die Blätter dieser Bäume aus.<br />

Zur Bestimmung dieser Pflanzen s<strong>in</strong>d wir nicht auf die kurze Blütezeit angewiesen, zumal<br />

Baumblüten häufig sehr kle<strong>in</strong> und unsche<strong>in</strong>bar s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>e Unterscheidung <strong>der</strong> Blätter ist oft nur durch genaue Betrachtung möglich; dadurch wird die<br />

eigene Beobachtungsfähigkeit geschult.<br />

Sammeln und <strong>Herbar</strong>isieren von Blättern<br />

Pflanzen zu sammeln, zu pressen und <strong>in</strong> getrocknetem Zustand mit Begleit<strong>in</strong>formationen<br />

aufzubewahren, war früher für e<strong>in</strong>en Biologen e<strong>in</strong>e charakteristische Tätigkeit. Aus Gründen des<br />

Natur- und Artenschutzes ist es zu begrüßen, dass dieses <strong>Herbar</strong>isieren heute nicht mehr von vielen<br />

Menschen ausgeübt wird. Seltene Pflanzen wurden von solchen "Pflanzenjägern" <strong>in</strong> manchen<br />

Gebieten ausgerottet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Anzahl stark reduziert.<br />

Wer e<strong>in</strong>e Blattsammlung von Bäumen anlegt, gerät nicht so schnell <strong>in</strong> Konflikt mit dem Naturschutz,<br />

da im Herbst die Blätter <strong>der</strong> meisten bei uns wachsenden Laubbäume sowieso abgeworfen werden.<br />

Die gesammelten Blätter müssen unbed<strong>in</strong>gt trocken se<strong>in</strong>, da sie sonst verschimmeln.<br />

Zum Pressen werden sie zwischen die Seiten e<strong>in</strong>er bzw. mehrerer Zeitungen gelegt.<br />

Der so entstandene Stoß aus Laub- und Zeitungsblättern wird mit dicken Büchern, Brettern o<strong>der</strong><br />

ähnlichem Material beschwert. Es ist ratsam, die Zeitungen nach e<strong>in</strong>em Tag zu wechseln (bei<br />

herbstlichen Witterung s<strong>in</strong>d die Blätter fast nie ganz trocken), evtl. sogar mehrmals.<br />

Von den folgenden Baumarten sollt ihr Blätter herbarisieren:<br />

Acer campestre, Feldahorn<br />

Acer platanoides, Spitzahorn<br />

Acer pseudoplatanus, Bergahorn<br />

Aesculus hippocastanum, Rosskastanie<br />

Alnus glut<strong>in</strong>osa, Schwarzerle<br />

Betula pendula, Weißbirke, Hängebirke<br />

Carp<strong>in</strong>us betulus, Weißbuche, Ha<strong>in</strong>buche<br />

Castanea sativa, Esskastanie, Edelkastanie<br />

Fagus sylvatica, Rotbuche<br />

Frax<strong>in</strong>us excelsior, Gewöhnliche Esche<br />

Juglans regia, Walnuss<br />

Malus domestica, Apfelbaum<br />

Platanus x hispanica, Ahornblättrige Platane<br />

Populus tremula, Zitterpappel, Espe<br />

Prunus avium, Süßkirsche, Vogelkirsche<br />

Prunus domestica, Zwetschgenbaum, Pflaumenbaum<br />

Pyrus communis, Birnbaum<br />

Quercus petraea, Traubeneiche<br />

Quercus robur, Stieleiche<br />

Quercus rubra, Roteiche<br />

Rob<strong>in</strong>ia pseudoacacia, Rob<strong>in</strong>ie (fälschlicherweise häufig Akazie genannt)<br />

Salix, Weide (e<strong>in</strong>e beliebige Art)


Sorbus aucuparia, Eberesche, Vogelbeere<br />

Tilia, L<strong>in</strong>de (e<strong>in</strong>e beliebige Art)<br />

Ulmus, Ulme (e<strong>in</strong>e beliebige Art)<br />

Bei Salix, Tilia und Ulmus soll das gesammelte Exemplar bis zur Art bestimmt werden.<br />

Ordne die Blätter <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em <strong>Herbar</strong> alphabetisch e<strong>in</strong>!<br />

Maßgebend ist <strong>der</strong> wissenschaftliche Gattungsname (d.h. <strong>der</strong> erste, großgeschriebene Name).<br />

Auf Begleit<strong>in</strong>formationen kann nicht verzichtet werden.<br />

Zu jedem Baum, von dem Blätter gesammelt werden, ist folgendes zu notieren:<br />

• Name; z.B. Baumhasel, Corylus colurna.<br />

Schreibe auf das <strong>Herbar</strong>blatt den deutschen Namen und den wissenschaftlichen Namen!<br />

Jede Lebewesenart besitzt e<strong>in</strong>en wissenschaftlichen Namen. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />

Doppelnamen: Der zweite, kle<strong>in</strong> geschriebene ist <strong>der</strong> Artname. Der erste, groß geschriebene<br />

ist <strong>der</strong> Gattungsname; er ist sehr eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verwandten Arten geme<strong>in</strong>sam (ähnlich wie<br />

bei uns Menschen <strong>der</strong> Familienname Familienmitglie<strong>der</strong>n meistens geme<strong>in</strong>sam ist).<br />

Im Beispiel ist Corylus <strong>der</strong> Gattungsname und colurna <strong>der</strong> Artname.<br />

Nah verwandt mit <strong>der</strong> Baumhasel ist die Gewöhnliche Haselnuss; sie besitzt den<br />

wissenschaftlichen Namen Corylus avellana.<br />

Corylus ist <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Gattungsname, avellana ist <strong>der</strong> Artname <strong>der</strong> Gewöhnlichen<br />

Haselnuss.<br />

• Fundort; z.B. Kaiserslautern, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anlage westlich <strong>der</strong><br />

Fruchthalle.<br />

Zur Beschreibung des Fundorts nennst du zuerst den Namen <strong>der</strong> Stadt (mit Stadtteil, Straße,<br />

Hausnummer) o<strong>der</strong> des Dorfes, wo <strong>der</strong> Baum steht, von dem das herbarisierte Blatt stammt.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Angabe soll über die Umgebung <strong>in</strong>formieren, z. B.: am Straßenrand, im Wald, im<br />

Park, im Garten, auf e<strong>in</strong>er Wiese, am Seeufer, am Bachrand.<br />

• Datum; z.B. 21. 08. 2011.<br />

Geme<strong>in</strong>t ist <strong>der</strong> Tag, an dem das zu pressende Blatt vom Baum genommen wurde.<br />

• Stellung <strong>der</strong> Blätter am Zweig; z.B. wechselständig.<br />

Die Blattstellung richtig herauszuf<strong>in</strong>den, ist manchmal nicht ganz e<strong>in</strong>fach.<br />

Stehen sich zwei Laubblätter an e<strong>in</strong>em Zweig direkt gegenüber, s<strong>in</strong>d sie gegenständig.<br />

Stehen an e<strong>in</strong>em Zweig die Laubblätter abwechselnd - mal l<strong>in</strong>ks, mal rechts -, nennen wir sie<br />

wechselständig.<br />

Manchmal, z.B. bei den Eichen, stehen sie so dicht zusammen, dass du diese Unterscheidung<br />

schwer vornehmen kannst. Dann kannst entwe<strong>der</strong> aufschreiben, dass die Blätter gebüschelt<br />

stehen, o<strong>der</strong> du <strong>in</strong>formierst dich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baumbestimmungsbuch bzw. auf den unten<br />

angegebenen Internet-Seiten..<br />

Übrigens: Die Knospen besitzen die gleiche Stellung wie die Blätter, d.h. auch wenn e<strong>in</strong> Baum<br />

schon alle se<strong>in</strong>e Blätter abgeworfen hat, kannst du die Blattstellung anhand <strong>der</strong> Knospen<br />

erkennen.<br />

• Wer hat das Blatt gesammelt? (abgekürzt mit „Leg.“)<br />

Hier notierst du, wer das <strong>Laubblatt</strong> gesammelt hat. „Leg.“<br />

• Wer hat den Baum bestimmt? (abgekürzt mit „Det.“)


Hier soll stehen, wer den Baum bestimmt hat. Auch „Det.“ ist e<strong>in</strong>e Abkürzung, die aus<br />

dem Late<strong>in</strong>ischen kommt, und bedeutet soviel wie „hat bestimmt“.<br />

Die Beschriftung e<strong>in</strong>es <strong>Herbar</strong>blattes kann z. B. so aussehen:<br />

Es hat sich als günstig erwiesen, das Blattherbar zwischen den Sommerferien und den Herbstferien<br />

anzulegen. <strong>Das</strong> fertige <strong>Herbar</strong> gibst du <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Unterrichtswoche nach den Herbstferien im<br />

Biologie-Unterricht ab.<br />

Für das <strong>Herbar</strong> benutzt du e<strong>in</strong>en sauberen Ordner. In ihm heftest du e<strong>in</strong> schön gestaltetes Deckblatt,<br />

e<strong>in</strong>e Inhaltsangabe, diese <strong>Herbar</strong>anleitung, eventuell ausgeteilte Bestimmungshilfen, angefertigte<br />

Rubbelbil<strong>der</strong> von Blättern und die gepressten Laubblätter mit Beschriftung ab.<br />

Wenn es s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t, bekommst du im Biologie-Unterricht <strong>in</strong> bestimmten Zeitabständen<br />

H<strong>in</strong>weise, wann die Blätter e<strong>in</strong>zelner Baumarten aus dieser Liste zu suchen s<strong>in</strong>d.<br />

Selbstverständlich dürfen vorher entdeckte Blätter auch schon früher genommen und gepresst werden.<br />

Ebenso dürfen auch Blätter an<strong>der</strong>er Baumarten gesammelt werden.<br />

Im Internet f<strong>in</strong>dest du viele Seiten, die dir beim Bestimmen <strong>der</strong> Baumarten helfen. Nicht alle eignen<br />

sich gleich gut für de<strong>in</strong>e Aufgabe.<br />

Empfehlenswert s<strong>in</strong>d z. B.:<br />

www.baumkunde.de<br />

http://baum.bio-div.de/<br />

Viel Spaß beim Suchen und Sammeln!<br />

Name: Corylus colurna<br />

Baumhasel<br />

Fundort: Kaiserslautern,<br />

Anlage westlich <strong>der</strong> Fruchthalle<br />

Datum: 21. 08. 2011<br />

Blattstellung: wechselständig<br />

Leg.: Albert Fleißig<br />

Det.: Albert und Anna Fleißig

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