Mythos testosteron Von Andreas Wenger testosteron <strong>–</strong> ein Fairnesshormon? Testosteron fördert die Aggression <strong>–</strong> so die gängige Meinung. Die bisherige Forschung zeigte, dass die Kastration von männlichen Nagetieren zu einer Reduktion der Streitlust führt. Daraus entstand über die Jahrzehnte das Vorurteil, dass Testosteron aggressives, risikoreiches und egoistisches Verhalten verursachte. Ein internationales Forschungsteam aus Zürich und London zeigte nun in einer Publikation in der Fachzeitschrift Nature, dass sich diese Annahme nicht einfach auf den Menschen übertragen lässt. In einem Experiment verabreichten sie den Probanden entweder 0.5 mg Testosteron oder aber ein Placebo. Erstere verhielten sich bei den folgenden geldbasierten Verhandlungen durchgehend fairer. Die Teilnehmer selbst wussten nicht, welche Substanz sie erhielten. Interessanterweise kehrte sich der Befund nämlich ins Gegenteil um, wenn die Probanden wussten, dass sie Testosteron bekamen. «Es scheint, dass nicht Testosteron selbst zu Aggressivität verleitet, sondern vielmehr der Mythos rund um das Hormon», meint Michael Naef, einer der Autoren der Studie. Quelle: www.mediadesk.uzh.ch Bildquelle: Andreas Wenger ForschUNg aUs aLLEr WELt <strong>FS10</strong> <strong>aware</strong> 7 die Wurzel des Placebo-Effekts Der Placebo-Effekt kommt nicht allein im Kopf zustande. Das haben Hamburger Neurowissenschaftler erstmals zeigen können. Wenn Menschen allein aufgrund ihrer Erwartungshaltung weniger Schmerz empfinden, werden Schmerzsignale aus der Haut demnach schon beim Übergang in das Rückenmark abgeblockt. Wahrscheinlich werde die Weiterleitung der Signale unterdrückt, indem auf Anweisung aus dem Grosshirn körpereigene Opioide ausgeschüttet würden, so Eippert und Kollegen. Wo genau im Rückenmark diese Endorphine ansetzten <strong>–</strong> vor, während oder nach der Umschaltung der Hautsignale auf die Nervenbahnen ins Gehirn, sei derzeit noch unbekannt. Ebenfalls unklar sei, ob sich der Placebo-Effekt nur auf Schmerzsignale auswirke oder beispielsweise auch auf Berührungssignale. Quelle: www.scienceticker.info Frauen wollen gebundene Männer Ein Experiment der Oklohoma State University bestätigt, was viele bereits vermuteten: Frauen wollen gebundene Männer. 184 Studentinnen und Studenten, von denen jeweils die Hälfte Singles waren, nahmen an der Studie teil. Wurde den Teilnehmerinnen ein alleinstehender Mann präsentiert, zeigten sich 59 Prozent an einer Beziehung interessiert. War der Mann aber gebunden, stieg der Anteil der Interessentinnen auf satte 90 Prozent. Warum dies so ist, darüber können die Wissenschaftlerinnen nur spekulieren. Die Tatsache, dass der Mann bereits in einer Beziehung lebt, könnte ihm in gewisser Weise ein «Gütesiegel» verleihen, vermuten sie. Eine andere Frau habe ihn quasi getestet und als beziehungstauglich befunden. Eine andere Erklärung wäre, dass heranwachsende Mädchen lernen, ihre Geschlechtsgenossinnen als Konkurrenz zu betrachten. Einer Frau den Mann auszuspannen, würde somit einen Erfolg bedeuten und das Selbstwertgefühl steigern. Quelle: www.psychologie-heute.de Internet verbessert sozialverhalten von Jugendlichen Zu diesem Ergebnis kommt die Universität Amsterdam. Damit habe sich die Einschätzung, welche Auswirkungen das Internet hat, seit den 90er Jahren grundsätzlich gewandelt. Damals zeigten Studien, dass sich intensive Internetnutzung negativ auf die Sozialbeziehungen von Jugendlichen auswirkt. Die unterschiedlichen Ergebnisse erklären die Forscher mit den Veränderungen der Cyberwelt. In den 90er Jahren sei das Surfen im Netz einer Minderheit vorbehalten gewesen und die Nutzer hätten überwiegend mit Fremden kommuniziert. Heute würden Instant Messenger und soziale Netzwerke von der Mehrzahl der Jugendlichen genutzt, wobei der Austausch vor allem zwischen Freunden stattfinde. Weil es vielen Jugendlichen leichter falle, Gefühle, Unsicherheiten und Träume online zu offenbaren, helfe ihnen das Internet dabei, Freundschaften zu vertiefen. Quelle: www.welt.de