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Wir 23 für ein starkes, gerechtes, soziales Europa - Jens Geier

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<strong>Wir</strong> <strong>23</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>starkes</strong>,<br />

<strong>gerechtes</strong>, <strong>soziales</strong> <strong>Europa</strong><br />

Ihre SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

Sozialdemokraten


Impressum:<br />

Herausgeber: Die SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament;<br />

V.i.S.d.P.: Bernhard Rapkay; Mitarbeit: Jürgen Aschmutat, Henning Schüchner,<br />

Hildegard Caspari-Persch;<br />

Redaktion: Helmut G. Schmidt; Gestaltung/Layout: Andrea Bendzko, Hamburg;<br />

Bilder: ©DB AG/Claus Weber (S. 16), Digitalstock.de (S. 10, 11, 18, 20, 21, 22),<br />

©European Community, Fotolia.de (©Fotolia XII S. 12, ©NiDerLander S. 19),<br />

HHLA AG (S. 8), ©Photocase (cydonna S. 6, MADworks S. 9, Jenzig71 S. 13,<br />

schnerpf S. 14, subjektiv S. 15, Florian Reimann S. 24);<br />

Druck: Courir Print Medien GmbH, Bonn<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

herzlich willkommen im Namen der SPD-<strong>Europa</strong>abgeordneten im Europäischen Parlament.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>23</strong> Abgeordnete setzen uns <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>starkes</strong> und <strong>soziales</strong> <strong>Europa</strong> <strong>ein</strong>, das den Frieden<br />

sichert und das Zusammenleben der Menschen <strong>Europa</strong>s fördert.<br />

Nachdem die Europäische Union in den vergangenen Jahren den Binnenmarkt weiter vervollständigte,<br />

hat sich gezeigt, dass Reformen im Sinne <strong>ein</strong>es europäischen Sozialmodells<br />

und klare Spielregeln <strong>für</strong> die Märkte unabdingbar sind. Konservativ-liberale Kräfte haben<br />

in der letzten Legislatur noch versucht dies zu vern<strong>ein</strong>en. Heute kann nicht mehr bestritten<br />

werden: <strong>Europa</strong> braucht sozialdemokratische Lösungen, um Spekulationen <strong>ein</strong>zudämmen,<br />

die Märkte zu regulieren und das Vertrauen in unsere Gesellschaftsordnung wiederherzustellen<br />

beziehungsweise langfristig zu erhalten.<br />

Gem<strong>ein</strong>sam mit unseren europäischen Kolleginnen und Kollegen stehen die SPD-<strong>Europa</strong>abgeordneten<br />

<strong>für</strong> <strong>ein</strong> sozialeres, gerechteres und demokratischeres <strong>Europa</strong>, in dem der<br />

Mensch im Vordergrund steht. In dieser 7. Legislaturperiode setzen wir uns im Europäischen<br />

Parlament daher mit den unterschiedlichsten Themen <strong>für</strong> die Menschen in <strong>Europa</strong><br />

<strong>ein</strong>. Unter anderem arbeiten wir <strong>für</strong> stärkere Arbeitnehmerrechte, <strong>ein</strong>e bessere Bildung und<br />

Forschung, <strong>ein</strong>en nachhaltigeren Klima- und Umweltschutz, die Bewahrung der kulturellen<br />

Vielfalt in <strong>Europa</strong> und <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same europäische Stimme in der Welt.<br />

Als Vorsitzender der <strong>23</strong> SPD-<strong>Europa</strong>abgeordneten im Europäischen Parlament ist es<br />

ferner m<strong>ein</strong>e Aufgabe, innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion, die Belange der SPD<br />

zu vertreten und darauf aufbauend <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same europäische Fraktionsposition zu<br />

erreichen. Um Ihnen unsere Arbeit näher zu bringen, finden Sie in dieser Broschüre <strong>ein</strong>e<br />

Vorstellung der Ausschüsse im Europäischen Parlament und damit <strong>ein</strong>en Überblick über<br />

die sozialdemokratischen Aktivitäten. <strong>Wir</strong> sind davon überzeugt, dass <strong>Europa</strong> mehr Sozialdemokratie<br />

braucht. In diesem Sinne werden wir handeln. Da<strong>für</strong> haben uns unsere Wählerinnen<br />

und Wähler ihr Vertrauen ausgesprochen.<br />

Ihr<br />

Bernhard Rapkay<br />

BERNHARD RAPKAY<br />

Vorsitzender der<br />

SPD-Abgeordneten<br />

im Europäischen<br />

Parlament<br />

3


DAGMAR<br />

ROTH-BEHRENDT<br />

Vizepräsidentin<br />

des Europäischen<br />

Parlaments<br />

Vizepräsidentschaft<br />

Seit Juli 2009 bin ich Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Die 14 Vizepräsidenten<br />

des Europäischen Parlaments werden von den Abgeordneten mit absoluter Mehrheit<br />

aus ihrer Mitte <strong>für</strong> 2,5 Jahre gewählt. Sie bilden mit dem Präsidenten das Präsidium des<br />

Parlaments.<br />

Das Präsidium ist das höchste Leitungsgremium des Parlaments. Es ist zuständig <strong>für</strong> die<br />

Aufstellung des Vorentwurfs des Haushaltsvoranschlags und <strong>für</strong> die Behandlung aller Fragen<br />

zu Verwaltung, Personal und Organisation.<br />

Insbesondere der Parlamentspräsident, aber auch die Vizepräsidenten leiten die Plenarsitzungen<br />

in Straßburg und Brüssel und vertreten das Parlament nach außen. <strong>Wir</strong> sind das<br />

‚Gesicht’ des Parlaments zur Öffentlichkeit.<br />

Zu m<strong>ein</strong>en besonderen Aufgaben im Präsidium gehören die Personalpolitik und die<br />

strukturelle Entwicklung des Verwaltungsapparats im Europäischen Parlament. Vorrangig<br />

beschäftige ich mich damit, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Verwaltung<br />

des Europäischen Parlaments weiter gestärkt wird. Insbesondere in Leitungsfunktionen<br />

müssen Frauen im Parlament noch stärker vertreten s<strong>ein</strong>. Darüber hinaus beschäftige ich<br />

mich auch damit, die Informations- und Kommunikationsmaßnahmen des Parlaments den<br />

Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger weiter anzupassen.<br />

Überdies bin ich Mitglied im Verhandlungsteam des Parlaments mit der Europäischen<br />

Kommission, um <strong>ein</strong> neues Rahmenabkommen zwischen den beiden Institutionen zu<br />

erreichen. Der Vertrag von Lissabon hat dem Parlament <strong>ein</strong>e zentralere Rolle im Gesetzgebungsverfahren<br />

gegeben. Ich setze mich da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass die neue Rolle des Parlaments sich<br />

auch in der alltäglichen Arbeit zwischen den beiden Institutionen widerspiegelt, so kann<br />

das Parlament nun Gesetzgebungsverfahren auf europäischer Ebene anstoßen.<br />

Fraktionsvorsitz<br />

Seit 2004 bin ich Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament.<br />

Mit unseren 184 Mitgliedern stellen wir die zweitgrößte Fraktion im Haus. Unsere<br />

Fraktion hat als Einzige Abgeordnete aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten.<br />

Im Europäischen Parlament gibt es derzeit sieben Fraktionen. Sie setzen sich nicht nach<br />

Nationalität, sondern entsprechend ihrer jeweiligen politischen Richtung zusammen. Zur<br />

Bildung <strong>ein</strong>er Fraktion sind mindestens 25 Abgeordnete erforderlich, die aus wenigstens<br />

<strong>ein</strong>em Viertel der Mitgliedstaaten kommen. Die Fraktionen prüfen die Berichte aus den<br />

parlamentarischen Ausschüssen und reichen gegebenenfalls Änderungsanträge <strong>ein</strong>. Zwischen<br />

verschiedenen Interessen vermitteln, Konflikte schlichten und tragfähige Mehrheiten<br />

organisieren, das sind Fähigkeiten, die ich jeden Tag brauche.<br />

Als Fraktionsvorsitzender nehme ich auch an der Konferenz der Präsidenten im Europäischen<br />

Parlament teil. Hier beschließen der Parlamentspräsident und die Vorsitzenden aller<br />

Fraktionen über die Tagesordnungen der Plenarsitzungen, die Zuständigkeiten und die<br />

Zusammensetzung der Ausschüsse und Delegationen sowie die Legislativplanung.<br />

M<strong>ein</strong> Ziel <strong>für</strong> die aktuelle Legislaturperiode ist, die sozialdemokratische Fraktion zur entscheidenden<br />

politischen Kraft im Europäischen Parlament zu machen, die Kraft an der k<strong>ein</strong><br />

Weg vorbeiführt. Der Kampf <strong>für</strong> soziale Gerechtigkeit, die Förderung von Arbeitsplätzen<br />

und Wachstum, die Schaffung <strong>ein</strong>er wirklichen politischen und wirtschaftlichen Union, die<br />

effektiv die Finanzmärkte reguliert und der zügellosen Spekulation Einhalt gebietet, der<br />

Kampf gegen den Klimawandel, der Einsatz <strong>für</strong> die Gleichberechtigung und <strong>ein</strong> stärkeres,<br />

demokratischeres <strong>Europa</strong> – das ist das Programm der Sozialdemokraten im Europäischen<br />

Parlament <strong>für</strong> die nächsten Jahre.<br />

MARTIN SCHULZ<br />

Vorsitzender der<br />

Fraktion der Progressiven<br />

Allianz der<br />

Sozialdemokraten<br />

im Europäischen<br />

Parlament<br />

4 5


WOLFGANG<br />

KREISSL-DÖRFLER<br />

„Im Rahmen m<strong>ein</strong>er<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

setze ich mich <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e<br />

gem<strong>ein</strong>same kohärente<br />

Außenpolitik der<br />

EU-Mitgliedstaaten <strong>ein</strong>,<br />

die den Namen auch<br />

verdient und nicht nur<br />

die Interessen <strong>ein</strong>zelner<br />

Staats<strong>für</strong>sten widerspiegelt.<br />

So müssen<br />

Menschenrechte auch<br />

dort <strong>ein</strong>geklagt werden,<br />

wo es unangenehm<br />

ist, z.B. gegenüber<br />

China.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong><br />

auswärtige<br />

Angelegenheiten<br />

(AFET)<br />

6<br />

Auswärtige Angelegenheiten<br />

In unserer heutigen Welt, in der alles<br />

mit<strong>ein</strong>ander verflochten ist, kann k<strong>ein</strong><br />

Land Probleme im All<strong>ein</strong>gang lösen.<br />

<strong>Wir</strong> teilen Krisen und Verletzbarkeiten,<br />

ebenso wie globale Verantwortung<br />

und Pflichten. Die Europäische Union<br />

ist dabei zu <strong>ein</strong>em wichtigen globalen<br />

Akteur geworden. Gem<strong>ein</strong>sam mit ihren<br />

Partnern sucht sie aktiv nach Lösungen,<br />

um den unterschiedlichen Herausforderungen<br />

in der Welt zu begegnen.<br />

Unser Ausschuss <strong>für</strong> Auswärtige Angelegenheiten<br />

leistet da<strong>für</strong> im Rahmen<br />

s<strong>ein</strong>er legislativen Möglichkeiten volle<br />

Unterstützung. So befassen sich s<strong>ein</strong>e 76<br />

Mitglieder intensiv damit, die politischen<br />

Beziehungen zu Ländern außerhalb der<br />

Europäischen Union zu vertiefen und strategische<br />

Instrumente auszubauen, die auf<br />

<strong>ein</strong>er partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

beruhen. Uns Sozialdemokraten ist besonders<br />

wichtig, dass dabei Frieden, Freiheit,<br />

Demokratie und soziale Gerechtigkeit<br />

weltweit verankert werden. Deshalb setzen<br />

wir uns auch da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass die Rolle der<br />

EU in Friedensprozessen, wie beispielsweise<br />

im Nahen Osten oder bei der Stabilisierung<br />

in der westlichen Balkanregion,<br />

AFET<br />

gestärkt wird. Darüber hinaus unterstützen<br />

wir die Europäische Nachbarschaftspolitik<br />

zu den Staaten in Osteuropa und des Mittelmeerraums.<br />

Denn auch unsere unmittelbaren<br />

Nachbarn sollen in <strong>ein</strong>em Raum<br />

der Sicherheit und des Wohlstands leben<br />

können. Eine weitere Aufgabe besteht in<br />

der Erweiterungspolitik. Die Aussicht auf<br />

<strong>ein</strong>e EU-Mitgliedschaft ist <strong>für</strong> die Kandidatenstaaten<br />

<strong>ein</strong> starker Anreiz <strong>für</strong> politische<br />

und wirtschaftliche Reformen und die Stärkung<br />

von Frieden und Stabilität. Deshalb<br />

unterstützen wir Sozialdemokraten die<br />

Aufnahme von Staaten, welche die Kopenhagener<br />

Kriterien zu 100% erfüllen. Dabei<br />

muss der Erweiterungsprozess schrittweise<br />

und sorgfältig fortgeführt werden.<br />

Schließlich kann nur <strong>ein</strong>e erweiterungsfähige<br />

Union garantieren, dass am Ende alle<br />

beteiligten Länder als Gewinner dastehen.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten fordern <strong>ein</strong>e kohärente<br />

europäische Außenpolitik, die nicht<br />

von <strong>ein</strong>zelstaatlichen Interessen dominiert<br />

wird, sondern die mit <strong>ein</strong>er Stimme<br />

agiert und über die unsere europäischen<br />

Werte in den Beziehungen zu anderen<br />

Ländern konsequent vertreten werden.<br />

AFET<br />

Entwicklungspolitik<br />

Eine Milliarde Menschen auf der Erde<br />

leidet Hunger. Die Mehrheit der Bevölkerung<br />

in den Entwicklungsländern der Erde<br />

hat k<strong>ein</strong>en Zugang zu sauberem Wasser,<br />

ausreichender Nahrung, notwendiger<br />

Bildung und medizinischer Versorgung.<br />

Darüber hinaus macht der Klimawandel<br />

die Entwicklungshilfe noch notwendiger.<br />

Um diese unmenschliche Situation zu<br />

verbessern, leistet die Europäische Union<br />

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre<br />

Hilfe. Dies geschieht zusammen mit<br />

den 27 EU-Mitgliedstaaten. Wichtig ist,<br />

dass die Mitgliedstaaten ihre Hilfe auf europäischer<br />

Ebene koordinieren. Dabei entscheidet<br />

der Entwicklungsausschuss des<br />

Europäischen Parlaments über die grundlegende<br />

Ausrichtung der europäischen<br />

Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Insbesondere achten wir darauf,<br />

dass die Hilfe auch dort ankommt,<br />

wo sie gebraucht wird<br />

und die Steuergelder effizient<br />

verwendet werden.<br />

Im Entwicklungsausschussverfolgen<br />

und kontrol<br />

lieren wir die<br />

Zusammenarbeit<br />

DEVE<br />

der EU mit den Entwicklungsländern. Für<br />

die rechtmäßige Verwendung der Entwicklungshilfe<br />

muss die EU-Kommission vor<br />

uns Rechenschaft ablegen. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten<br />

setzen uns weiterhin da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>,<br />

dass die verschiedenen Politikbereiche<br />

der Union im Einklang mit der Entwicklungspolitik<br />

stehen und dieser nicht<br />

zuwiderlaufen. Vor allem die gem<strong>ein</strong>same<br />

Agrarpolitik und die EU-Fischereipolitik<br />

haben große Auswirkungen auf viele<br />

Entwicklungsländer. <strong>Wir</strong> Europäer dürfen<br />

den Menschen in den Entwicklungsländern<br />

weder deren Gewässer leerfischen,<br />

noch deren heimische Landwirte durch<br />

subventionierte EU-Lebensmittel vom<br />

Markt drängen. Hilfe zur Selbsthilfe<br />

bedeutet <strong>für</strong> uns auch, dass<br />

die Länder des Südens <strong>ein</strong>en<br />

gerechten Zugang zu unseren<br />

Märkten bekommen, um ihre<br />

Produkte abzusetzen.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten kämpfen<br />

zudem da<strong>für</strong>, dass die<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

angemessen finanziert wird und<br />

die EU-Staaten ihre finanziellen<br />

Versprechen <strong>ein</strong>halten. Nur so<br />

können die Millenniumsentwicklungsziele<br />

erreicht werden.<br />

NORBERT NEUSER<br />

„Ich setze mich <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e gute, koordinierte<br />

europäische Entwicklungspolitik<br />

<strong>ein</strong>. Entwicklungshilfe<br />

braucht<br />

unsere Unterstützung<br />

und Solidarität bei<br />

den Menschen, damit<br />

Hunger, Elend und<br />

Kindersterblichkeit<br />

auf der Erde deutlich<br />

verringert werden.”<br />

Entwicklungs ausschuss<br />

(DEVE)<br />

7


BERND LANGE<br />

„Es geht um faire Handelsmöglichkeiten<br />

und<br />

staatliche Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die<br />

sicherstellen, dass es<br />

k<strong>ein</strong>e Übervorteilung,<br />

k<strong>ein</strong>e Ausbeutung<br />

und k<strong>ein</strong>en unlauteren<br />

Wettbewerb gibt.<br />

Wohlstandsgewinne<br />

müssen gerecht verteilt<br />

werden, Sozial- und<br />

Umweltstandards überall<br />

gelten.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> internationalen<br />

Handel (INTA)<br />

8<br />

Internationaler Handel INTA<br />

Der Ausschuss <strong>für</strong> internationalen Handel<br />

(INTA) befasst sich mit der gem<strong>ein</strong>samen<br />

Handels- und Außenwirtschaftspolitik der<br />

Europäischen Union. Durch den Vertrag<br />

von Lissabon sind die Zuständigkeiten<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten deutlich<br />

gewachsen. So geht es um Zollsätze,<br />

den Abschluss von Zoll- und Handelsabkommen,<br />

Handelsaspekte des geistigen<br />

Eigentums, ausländische Direktinvestitionen,<br />

Marktöffnungsmaßnahmen <strong>für</strong> Waren<br />

und Dienstleistungen, Ausfuhrpolitik sowie<br />

handelspolitische Schutzmaßnahmen bei<br />

Dumping und Subventionen. Das Europäische<br />

Parlament begleitet den jeweiligen<br />

Verhandlungsstand von Handelsabkommen<br />

und entscheidet letztendlich über <strong>ein</strong><br />

Abkommen. Im normalen Gesetzgebungsverfahren<br />

gestaltet es die Umsetzung der<br />

Handelsabkommen in europäisches Recht<br />

mit.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten wollen durch <strong>ein</strong>e<br />

überzeugende Außenhandelspolitik die<br />

Globalisierung gerecht gestalten. Der<br />

internationale Handel und die internationale<br />

Arbeitsteilung erhöhen den gesellschaftlichen<br />

Wohlstand. Allerdings führt<br />

dies nicht automatisch zu <strong>ein</strong>er gerechten<br />

Verteilung des Wohlstandes. Insofern geht<br />

es nicht um die freie Globalisierung, den<br />

freien Weltmarkt, sondern um das richtige<br />

Verhältnis von Markt und Staat. Deswegen<br />

setzen wir uns <strong>für</strong> faire Preise und faire Bedingungen<br />

im Handel <strong>ein</strong>. Dies gehört zur<br />

gerechten Verteilung des Wohlstandsgewinns,<br />

genauso wie die globale Einhaltung<br />

von Umwelt- und Sozialstandards. Auch<br />

die Beteiligung der Zivilgesellschaft an<br />

den Handelsmechanismen gehört zu <strong>ein</strong>er<br />

demokratischen Kultur. Daher müssen<br />

zukünftige internationale Ver<strong>ein</strong>barungen<br />

anders gestaltet werden, als in der<br />

Vergangenheit.<br />

<strong>Wir</strong> unterstützen <strong>ein</strong>e Reform der Welthandelsorganisation<br />

(WTO), damit <strong>ein</strong><br />

Regelwerk entsteht, welches <strong>ein</strong>e gerechte<br />

Behandlung aller Teilnehmer gewährleistet.<br />

Insofern ist <strong>ein</strong> multilaterales<br />

Über<strong>ein</strong>kommen die vernünftigste Lösung,<br />

um alle Interessen zu berücksichtigen.<br />

Die Entwicklungsrunde von Doha sollte<br />

abgeschlossen werden, um insbesondere<br />

die Interessen der Entwicklungsländer zu<br />

verankern. Darüber hinaus gibt es aber<br />

Abkommen mit <strong>ein</strong>zelnen Staaten oder<br />

Staatengruppen, wie das Allgem<strong>ein</strong>e Zoll<br />

Präferenzsystem. Auch hier setzen sich<br />

die Sozialdemokraten im Ausschuss da<strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>, dass alle Handelsabkommen zwischen<br />

der EU und außereuropäischen Staaten<br />

unseren Prinzipien genügen.<br />

Haushalt<br />

Für viele Bürgerinnen und Bürger, aber<br />

auch <strong>für</strong> Experten, sind Haushaltsfragen<br />

<strong>ein</strong> Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist der<br />

europäische Haushalt der Spiegel aller<br />

europäischen Politiken! Deshalb ist <strong>für</strong><br />

uns Sozialdemokraten im Europäischen<br />

Parlament der EU-Haushalt die in Zahlen<br />

gegossene Politik, die wir maßgeblich<br />

nachhaltig und sozial mit gestalten.<br />

Der Haushaltsausschuss mit 44 Mitgliedern<br />

ist zuständig <strong>für</strong> die jährliche Aufstellung<br />

der Einnahmen und der Ausgaben<br />

der Union. Das jährliche Haushaltsverfahren<br />

ist mit dem Vertrag von Lissabon stark<br />

umgestaltet worden. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten<br />

sehen hier unsere Aufgabe, dass<br />

Haushaltszeilen mit direktem Bezug zu<br />

den Bürgerinnen und Bürgern in der EU<br />

gestärkt werden.<br />

Ebenso ist der Ausschuss mit dem Eigenmittelsystem<br />

– den Einnahmen – der<br />

Europäischen Union befasst. Das jetzige<br />

undemokratische System mit den vielen<br />

Sonderregeln muss an Transparenz und<br />

Sichtbarkeit gewinnen. <strong>Wir</strong> Sozialdemo-<br />

BUDG<br />

kraten wollen mehr Verantwortung tragen<br />

und Rechenschaft über Politikinhalte<br />

ablegen. Deshalb fordern wir <strong>ein</strong>e europäisch<br />

initiierte Steuer, die direkt in den<br />

EU-Haushalt fließt. Wenn es gelingt, den<br />

Bürgerinnen und Bürgern <strong>ein</strong>en erkennbaren<br />

Zusammenhang zwischen den <strong>für</strong> die<br />

Europäische Union geleisteten Steuerbeiträgen<br />

und dem aus den EU-Ausgaben<br />

gezogenen Nutzen zu vermitteln, gewinnt<br />

das Handeln der Europäischen Union an<br />

Transparenz.<br />

Außerdem bereitet der Haushaltsausschuss<br />

Veränderungen der Haushaltsordnung<br />

vor, die im Mitentscheidungsverfahren<br />

erlassen wird. Zusätzlich ist<br />

der Ausschuss u.a. zuständig <strong>für</strong> die<br />

finanziellen Tätigkeiten der Europäischen<br />

Investitionsbank, <strong>für</strong> die Verfolgung und<br />

Bewertung der Ausführung des jeweils<br />

laufenden Haushaltsplans und <strong>für</strong> die<br />

Bewertung der finanziellen Auswirkungen<br />

aller gem<strong>ein</strong>schaftlichen Rechtsakte sowie<br />

ihrer Ver<strong>ein</strong>barkeit mit dem mehrjährigen<br />

Finanzrahmen.<br />

JUTTA HAUG<br />

„Ich stehe <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en<br />

europäischen Haushalt<br />

der Nachhaltigkeit,<br />

der die Bürgerinnen<br />

und Bürger ins Zentrum<br />

stellt, aber auch<br />

gem<strong>ein</strong>schaftlich zu bewältigende<br />

Aufgaben<br />

wie Maßnahmen gegen<br />

den Klimawandel in allen<br />

EU-Politikbereichen<br />

verankert wissen will.”<br />

JENS GEIER<br />

„Mir ist wichtig, dass<br />

<strong>Europa</strong> durch den EU-<br />

Haushalt jeden Tag <strong>ein</strong><br />

Stück gerechter, solidarischer<br />

und demokratischer<br />

gestaltet wird.<br />

Deshalb kämpfe ich<br />

da<strong>für</strong>, dass wir unproduktive<br />

Subventionen<br />

endlich umwandeln in<br />

Innovationsförderung,<br />

Forschungsförderung<br />

und den Aufbau neuer<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsstrukturen.”<br />

Haushaltsausschuss<br />

(BUDG)<br />

9


JENS GEIER<br />

Koordinator im CONT<br />

„Gute Haushaltskontrolle<br />

heißt zu garantieren,<br />

dass die Ausgaben<br />

der Europäischen<br />

Union mit optimaler<br />

<strong>Wir</strong>ksamkeit und Effizienz<br />

verwendet werden<br />

und mit dem Geld der<br />

Steuerzahler sensibel,<br />

verantwortungsvoll und<br />

wirtschaftlich umgegangen<br />

wird. Das ist<br />

m<strong>ein</strong> Job.”<br />

Haushaltskontrollausschuss<br />

(CONT)<br />

10<br />

Haushaltskontrolle<br />

Der Haushaltskontrollausschuss des<br />

Europäischen Parlaments überwacht, ob<br />

das Geld aus dem europäischen Haushalt<br />

effektiv, kosteneffizient und sachlich<br />

korrekt <strong>ein</strong>gesetzt wurde. Dies gibt dem<br />

Ausschuss <strong>ein</strong>e zentrale Bedeutung nicht<br />

nur innerhalb des Parlaments sondern<br />

auch <strong>für</strong> die anderen EU-Institutionen<br />

wie der Europäischen Kommission und<br />

dem Rat. Die parlamentarische Kontrolle<br />

über die Verwendung der Haushaltsmittel<br />

unterliegt dabei dem Grundsatz der wirtschaftlichen<br />

Haushaltsführung - sparsam,<br />

wirtschaftlich und wirksam.<br />

Bei der Kontrolle des europäischen Haushalts<br />

stützt sich der Haushaltskontrollausschuss<br />

auf die Arbeit des Europäischen<br />

Rechnungshofs. Das Ziel s<strong>ein</strong>er Arbeit ist<br />

es, die Ursachen von Fehlern zu beheben,<br />

fehlerhaft ausgezahlte Mittel wieder<br />

<strong>ein</strong>zuziehen und Betrug zu bekämpfen.<br />

Dabei ist es <strong>für</strong> uns Sozialdemokraten<br />

entscheidend, dass das Europäische<br />

Amt <strong>für</strong> Betrugsbekämpfung (OLAF) als<br />

unabhängig agierende Einheit innerhalb<br />

der EU-Kommission beibehalten wird. Nur<br />

dies kann gewährleisten, dass Unregelmäßigkeiten<br />

und Betrug aufgedeckt werden,<br />

weil OLAF am effektivsten als Teil der<br />

Kommission arbeiten kann.<br />

Zur Durchsetzung s<strong>ein</strong>er Ziele bedient<br />

sich der Haushaltskontrollausschuss den<br />

sogenannten Entlastungsbeschlüssen,<br />

die der Kommission und den anderen<br />

CONT<br />

EU-Institutionen nur dann erteilt werden,<br />

wenn die Prüfung der Haushaltsführung<br />

durch das Parlament zu zufriedenstellenden<br />

Ergebnissen geführt hat. Dabei<br />

gilt es, genau auf Schwachstellen und<br />

Risiken zu achten, welche die sachgemäße<br />

Verwendung von Finanzmitteln gefährden<br />

könnten. Vier Fünftel der EU-Mittel werden<br />

im sogenannten „geteilten Management“<br />

verwaltet. Das bedeutet, dass die<br />

Mitgliedstaaten der EU in hohem Maß mit<br />

der Verwaltung und Verwendung von Geld<br />

aus dem europäischen Haushalt befasst<br />

sind. Daher müssen europäische Kontroll-<br />

und Verwaltungsinstrumente auch<br />

durch die Mitgliedstaaten angewandt<br />

werden. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten setzen uns<br />

da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass <strong>ein</strong>e „nationale Managementerklärung“,<br />

die von den nationalen<br />

Rechnungshöfen überwacht wird, die ordnungsgemäße<br />

Verwendung der EU-Mittel<br />

durch die Mitgliedstaaten garantiert.<br />

Das Geld europäischer Steuerzahler soll<br />

schließlich nicht durch schlampige Verwaltung<br />

verschwendet werden, sondern<br />

dort <strong>ein</strong>gesetzt werden, wo es gebraucht<br />

wird und der Gem<strong>ein</strong>schaft am<br />

besten nutzt - da<strong>für</strong> setzen<br />

wir Sozialdemokraten<br />

uns im Europäischen<br />

Parlament<br />

<strong>ein</strong>.<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und Währung<br />

Angesichts der Finanzmarktkrise kommt<br />

dem <strong>Wir</strong>tschafts- und Währungsausschuss<br />

(ECON) des Europäischen Parlaments<br />

<strong>ein</strong>e ganz zentrale Bedeutung zu. S<strong>ein</strong>e<br />

Zuständigkeit erstreckt sich auf die <strong>Wir</strong>tschaftspolitik,<br />

die Geldpolitik, die Steuer-<br />

und Wettbewerbspolitik, den freien<br />

Kapitalverkehr sowie die Regulierung des<br />

europäischen Finanzmarkts und s<strong>ein</strong>er<br />

Akteure (Banken, Versicherungen, Börsen,<br />

Pensionsfonds etc.). Somit ist der ECON-<br />

Ausschuss „mittendrin“, wenn es um die<br />

Bewältigung der Krise und ihrer Folgen<br />

geht. Hier werden die entscheidenden<br />

europäischen Gesetze beraten, um die<br />

aus dem Ruder gelaufenen Finanzmärkte<br />

wieder in den Griff zu bekommen.<br />

Gem<strong>ein</strong>sam mit dem EU-Ministerrat legen<br />

wir neue Aufsichtsstrukturen und neue<br />

Spielregeln <strong>für</strong> die Finanzmarktakteure<br />

fest. Ziel ist es, die Ursachen der Krise<br />

zu beheben und die Verursacher an den<br />

Kosten zu beteiligen.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten setzen uns seit<br />

Jahren <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e umfassende Regulierung<br />

aller Finanzmarktakteure <strong>ein</strong>, darunter<br />

auch Hedge Fonds, private Kapitalbetei-<br />

ECON<br />

ligungsgesellschaften (Private Equity) und<br />

Ratingagenturen. <strong>Wir</strong> fordern, das europäische<br />

Finanzsystem an den Interessen von<br />

Beschäftigten, Verbrauchern und Unternehmen<br />

auszurichten. Unsere Initiativen<br />

sind in der Vergangenheit jedoch häufig<br />

an den konservativ-liberalen Mehrheiten<br />

im Europäischen Parlament, im Ministerrat<br />

und der EU-Kommission gescheitert. Viele<br />

entscheidende Gesetze zur Finanzmarktregulierung<br />

wurden daher erst nach dem<br />

Schock der Finanzmarktkrise auf den Weg<br />

gebracht.<br />

Im Rahmen s<strong>ein</strong>er Arbeit führt der ECON-<br />

Ausschuss <strong>ein</strong>en regelmäßigen Dialog mit<br />

Entscheidungsträgern anderer EU-Institutionen,<br />

den EU-Mitgliedstaaten aber auch<br />

Vertretern von Verbänden, Unternehmen,<br />

Gewerkschaften sowie internationalen<br />

Organisationen. Der Präsident der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) etwa muss<br />

dem Ausschuss vier Mal im Jahr Rede und<br />

Antwort stehen. Auch die Kommissare <strong>für</strong><br />

Binnenmarkt, <strong>Wir</strong>tschaft und Währung,<br />

Wettbewerb sowie Steuerfragen sind<br />

regelmäßig im ECON-Ausschuss zu Gast.<br />

UDO BULLMANN<br />

Koordinator im ECON<br />

„Ich setze mich <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e effektive und<br />

umfassende Regulierung<br />

der Finanzmärkte<br />

<strong>ein</strong>. <strong>Europa</strong> darf nicht<br />

tatenlos zusehen, wenn<br />

Finanzhasardeure<br />

ganze Staaten oder<br />

Industriezweige an die<br />

Wand drücken. Wer<br />

Krisen verursacht, muss<br />

da<strong>für</strong> zur Rechenschaft<br />

gezogen werden.“<br />

PETER SIMON<br />

„Ich bin mit wirtschaftsundwettbewerbspolitischen<br />

Fragen betraut.<br />

Ein problemloser, be -<br />

zahl barer Zu gang zu<br />

hochwertigen Leistungen<br />

der Das<strong>ein</strong>svorsorge<br />

ist <strong>ein</strong>es m<strong>ein</strong>er<br />

zentralen Anliegen!<br />

Deshalb setze ich mich<br />

<strong>für</strong> die Kommunen und<br />

Bürger <strong>ein</strong>.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft<br />

und Währung<br />

(ECON)<br />

11


JUTTA STEINRUCK<br />

„M<strong>ein</strong> Lebensmotto<br />

ist <strong>ein</strong> Satz von Willy<br />

Brandt: ‚Nichts kommt<br />

von selbst.‘ Das soziale<br />

<strong>Europa</strong> und s<strong>ein</strong>e Verwirklichung<br />

ebenfalls<br />

nicht. Deshalb haben<br />

die Verbesserung der<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

aller<br />

EuropäerInnen sowie<br />

der soziale Fortschritt<br />

in <strong>Europa</strong> <strong>für</strong> mich<br />

allerhöchste Priorität.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Beschäftigung<br />

und soziale<br />

Angelegenheiten<br />

(EMPL)<br />

Beschäftigung und soziale Angelegenheiten<br />

Wenn die <strong>Wir</strong>tschaft Grenzen überschreitet,<br />

muss Politik dies auch tun. Ein<br />

<strong>soziales</strong> <strong>Europa</strong> ist unsere Antwort auf die<br />

Globalisierung. Der Sozial- und Beschäftigungsausschuss<br />

kümmert sich unter<br />

anderem um die Beschäftigungspolitik<br />

und alle Aspekte der Sozialpolitik. <strong>Wir</strong><br />

wollen dahingehend soziale Ziele und<br />

Grundrechte im europäischen Binnenmarkt<br />

stärken. Dabei dürfen die wirtschaftlichen<br />

Grundfreiheiten k<strong>ein</strong>en Vorrang vor<br />

sozialen Grundrechten haben. Im Zweifel<br />

müssen soziale Grundrechte vorgehen.<br />

Das gehört <strong>für</strong> uns zum Kern des europäischen<br />

<strong>Wir</strong>tschafts- und Sozialmodells. Die<br />

Verbindung wirtschaftlichen Wachstums<br />

mit sozialer Gerechtigkeit und starken<br />

Arbeitnehmerrechten ist unser Ziel.<br />

Faire, Existenz sichernde Löhne und gleiche<br />

Chancen sind Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Teilhabe am Wohlstand. Der europäische<br />

Binnenmarkt ist Basis <strong>für</strong> unseren Wohlstand,<br />

aber dieser wiederum braucht klare<br />

soziale Spielregeln. Arbeitnehmermitbestimmung<br />

und starke Gewerkschaften sind<br />

auch in <strong>Europa</strong> unabdingbar.<br />

Nur <strong>ein</strong> <strong>Europa</strong> des sozialen Fortschritts<br />

wird langfristig Wohlstand und Beschäftigung<br />

<strong>für</strong> die Menschen sichern und ihre<br />

Unterstützung gewinnen. <strong>Wir</strong>tschaftlicher<br />

Fortschritt und soziale Gerechtigkeit müssen<br />

wieder Hand in Hand gehen.<br />

Gute Arbeit muss das Leitprinzip europäischer<br />

Politik s<strong>ein</strong>. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten<br />

im Europäischen Parlament wollen<br />

deshalb:<br />

Arbeitsplätze erhalten und neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

schaffen,<br />

Lohn- und Sozialdumping bekämpfen,<br />

Gleiche Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> gleiche Arbeit am gleichen Ort,<br />

Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit,<br />

Beseitigung jeglicher Diskriminierungen<br />

am Arbeitsmarkt,<br />

Verantwortungsvolle und gerechte<br />

Arbeitszeitgestaltung,<br />

Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmerinnen<br />

und Leiharbeitnehmern sowie<br />

Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.<br />

Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

ENVI bearbeitet drei Bereiche, die sich<br />

auf das tägliche Leben aller Menschen in<br />

<strong>Europa</strong> auswirken.<br />

1. Der Ausschuss (ENVI) befasst sich mit<br />

Klimawandel, Maßnahmen gegen die<br />

Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung,<br />

Abfallmanagement und Recycling, dem<br />

Umgang mit gefährlichen Substanzen<br />

sowie mit dem Schutz der Artenvielfalt.<br />

Als Sozialdemokraten setzten wir uns bei<br />

der Umweltpolitik da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, <strong>ein</strong>en geeigneten<br />

Rahmen <strong>für</strong> die öffentliche Das<strong>ein</strong>svorsorge,<br />

beispielsweise bei der Abfallentsorgung<br />

oder bei der R<strong>ein</strong>haltung der<br />

Gewässer zu schaffen. Unser Ziel ist es, die<br />

natürlichen Ressourcen in der EU auf nachhaltige,<br />

schonende Art und Weise zu nutzen,<br />

die Ökosysteme vor Profitinteressen<br />

<strong>ein</strong>zelner zum Wohle der Allgem<strong>ein</strong>heit zu<br />

schützen und <strong>ein</strong>en ambitionierten Beitrag<br />

zum Klimaschutz zu leisten. Im Bereich der<br />

Umwelt- und Klimatechnik hat die EU und<br />

insbesondere Deutschland <strong>ein</strong>e Vorreiterrolle<br />

und verfügt über das Know-how, sowohl<br />

die Umwelt zu schützen als auch zur<br />

wirtschaftlichen Erneuerung beizutragen.<br />

Das Ziel der erfolgreichen Entwicklung<br />

<strong>ein</strong>er kohlenstoffarmen <strong>Wir</strong>tschaft in<br />

der EU bis 2050 beruht auf umwelt- und<br />

klimapolitischen Entscheidungen, die<br />

wir heute treffen. <strong>Wir</strong> wollen mit unserer<br />

Politik dazu beitragen, dass alle Menschen<br />

zugleich von <strong>ein</strong>er intakten Umwelt und<br />

zukunftsfähigen Arbeitsplätzen profitieren<br />

können. Da<strong>für</strong> stellen wir die Weichen in<br />

der EU und fordern <strong>ein</strong> verbindliches Klimaschutzabkommen<br />

auf globaler Ebene.<br />

2. Gesundheitspolitik gestaltet der ENVI<br />

durch Gesetzgebungen und Aktionsprogramme<br />

in den Bereichen, die den<br />

Binnenmarkt betreffen und somit <strong>ein</strong>e<br />

grenzüberschreitende <strong>Wir</strong>kung haben.<br />

Dies gilt z. B. bei der Arzneimittelsicherheit,<br />

wo Regelungen zur Zulassung von<br />

Medikamenten und anschließender Überwachung<br />

der Nebenwirkungen erlassen<br />

werden. Auch der Kampf gegen gefälschte<br />

Arzneimittel sowie Gesetzgebungen<br />

zur Sicherheit und Qualität von Blutkonserven,<br />

Gewebe- und Zelltherapien sowie<br />

Organspenden fallen in den Aufgabenbereich<br />

der EU und damit des ENVI.<br />

Bereiche wie die Situation der medizinischen<br />

Versorgung in Krankenhäusern und<br />

Arztpraxen sowie die Kostenerstattungssysteme<br />

haben die Mitgliedsländer in<br />

ihrer all<strong>ein</strong>igen Zuständigkeit behalten.<br />

3. Anders ist dies auf dem Gebiet der<br />

Lebensmittelsicherheit. Informationen,<br />

Transparenz, Kennzeichnung von Lebensmitteln,<br />

Hygiene und Sicherheit<br />

vom Bauernhof bis zur Gabel – das alles<br />

ist die all<strong>ein</strong>ige Kompetenz der EU und<br />

des ENVI. Die Maxime ist dabei: Lebensmittel<br />

müssen sicher, klar und wahr<br />

s<strong>ein</strong>. Das beginnt bei der Sicherheit der<br />

Futtermittel, geht über die Produktion<br />

und verlangt auch <strong>ein</strong>e umfassende<br />

und ehrliche Kennzeichnung, die die<br />

Verbraucher nicht täuscht, sondern bei<br />

der Kaufentscheidung unterstützt.<br />

JO LEINEN<br />

Vorsitzender des ENVI<br />

„Ich setze mich <strong>für</strong><br />

ehrgeizige EU-Klimaschutzziele<br />

<strong>ein</strong> und<br />

kämpfe gegen die<br />

fahrlässige Ausbeutung<br />

unserer natürlichen<br />

Res sourcen und den<br />

Verlust der Artenvielfalt.“<br />

DAGMAR<br />

ROTH-BEHRENDT<br />

„Ich setze mich <strong>für</strong> die<br />

Informationsrechte von<br />

Patienten <strong>ein</strong>. Patienten<br />

müssen grenzüberschreitend<br />

Zugang zur<br />

Gesundheitsversorgung<br />

erhalten.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Umweltfragen,Volksgesundheit<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(ENVI)<br />

EMPL ENVI<br />

12 13


NORBERT GLANTE<br />

„Im Rahmen m<strong>ein</strong>er<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

setze ich mich <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e<br />

koordinierte Energiepolitik<br />

der Mitgliedstaaten<br />

<strong>ein</strong> und befasse<br />

mich mit neuen Technologien<br />

zur Energiegewinnung.<br />

Darüber<br />

hinaus mache ich mich<br />

<strong>für</strong> den Aufbau bzw.<br />

die Fertigstellung des<br />

europäischen Erdbeobachtungsprogramms<br />

GMES und des Satellitensystems<br />

Galileo<br />

stark.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Industrie,<br />

Forschung und<br />

Energie (ITRE)<br />

Industrie, Forschung und Energie<br />

Dieser Ausschuss umfasst <strong>ein</strong> breites<br />

Themenspektrum, das von Industrie und<br />

Forschung über Raumfahrt und Informationstechnologie<br />

bis zu energiepolitischen<br />

Fragen reicht. Der Auf- und Ausbau<br />

transeuropäischer Netze wird ebenso<br />

behandelt wie die Förderung kl<strong>ein</strong>er und<br />

mittlerer Unternehmen, die die 55 Ausschussmitglieder<br />

themenübergreifend im<br />

Blick haben.<br />

Für uns Sozialdemokraten steht die Nachhaltigkeit<br />

der Industriepolitik an erster<br />

Stelle. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

ändern sich – sei es hinsichtlich<br />

der Nutzung neuer Energiequellen, der<br />

Entwicklung der digitalen Gesellschaft<br />

oder neuer Mobilitätssysteme. <strong>Wir</strong> erarbeiten<br />

Gesetze, um die europäischen<br />

Unternehmen und<br />

insbe- sondere den<br />

Mittelstand <strong>für</strong> die<br />

Zukunft zu rüsten.<br />

<strong>Wir</strong> setzen uns <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en<br />

effizienten und sparsamen Umgang<br />

mit Energie <strong>ein</strong> und fordern<br />

den strategischen Ausbau erneuerbarer<br />

Energien sowie die Erforschung<br />

neuer Energiequellen. Energie muss<br />

sowohl <strong>für</strong> Privathaushalte als auch <strong>für</strong><br />

die Industrie bezahlbar bleiben. Zukunftsweisende<br />

Industriepolitik ist <strong>für</strong> uns<br />

Sozialdemokraten untrennbar mit <strong>ein</strong>em<br />

weitgehenden Engagement <strong>für</strong> Forschung<br />

und Innovation verbunden. <strong>Wir</strong> wollen<br />

daher, dass die Mitgliedstaaten der EU<br />

mindestens 3% ihres BIP in Forschung und<br />

Entwicklung investieren, um im globalen<br />

Wettbewerb bestehen zu können. Nur so<br />

kann die europäische Forschung Ergebnisse<br />

hervorbringen <strong>für</strong> stabile und zukunftsweisende<br />

<strong>Wir</strong>tschaftszweige.<br />

All<strong>ein</strong> im Bereich der Mobilitätswirtschaft<br />

– Stichwort Elektroautos – schlummert<br />

großes wirtschaftliches Potenzial, das wir<br />

durch europäische Rahmenbedingungen<br />

fördern müssen. Hier kommt es zentral<br />

darauf an, mit <strong>ein</strong>er integrierten Politik<br />

hochwertige industrielle Tätigkeiten in<br />

<strong>Europa</strong> zu erhalten. Auch die Entwicklung<br />

der digita- len Gesellschaft bedarf<br />

<strong>ein</strong>er klaren sozialdemokratischen<br />

Begleitung.<br />

<strong>Wir</strong> fordern Netzneutralität<br />

und setzen uns <strong>für</strong> die Stärkung der<br />

Rechte der Internetnutzer und die flächendeckende<br />

Ausstattung mit Breitband<br />

<strong>ein</strong>, um die Teilhabe aller am Nutzen der<br />

veränderten <strong>Wir</strong>tschaftslandschaft garantieren<br />

zu können.<br />

ITRE<br />

Binnenmarkt und Verbraucherschutz<br />

„Niemand verliebt sich in <strong>ein</strong>en Binnenmarkt“,<br />

beklagte <strong>ein</strong>st der französische<br />

Sozialdemokrat und frühere Präsident<br />

der Europäischen Kommission, Jacques<br />

Delors, mit Blick auf die Schaffung <strong>ein</strong>es<br />

gem<strong>ein</strong>samen Marktes <strong>für</strong> die Bürger und<br />

Bürgerinnen der Europäischen Union.<br />

Deshalb gilt <strong>für</strong> uns Sozialdemokraten <strong>ein</strong><br />

weiteres Prinzip Delors: „Wettbewerb, der<br />

belebt, Zusammenarbeit, die stärkt und<br />

Solidarität, die verbindet.“ Doch damit<br />

wird dem Binnenmarkt – dem Herzstück<br />

der europäischen Integration – Unrecht<br />

getan. Mit s<strong>ein</strong>er Hilfe wurde die wirtschaftliche<br />

wie politische Integration<br />

vorangetrieben, er verschafft seither den<br />

EU-Bürgern beträchtliche Vorteile. Als<br />

sozialdemokratische Fraktion stehen wir<br />

insbesondere <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>Europa</strong>, in dessen<br />

Mittelpunkt der Mensch mit s<strong>ein</strong>en sozialen<br />

Rechten steht. Daher hat <strong>für</strong> uns auch<br />

der Schutz der Verbraucher im gem<strong>ein</strong>samen<br />

Markt höchste Priorität.<br />

Ziel des Ausschusses <strong>für</strong> Binnenmarktund<br />

Verbraucherschutz (IMCO) ist es, den<br />

seit 1993 existierenden freien Waren-,<br />

Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr<br />

auch weiterhin zu gewährleisten.<br />

IMCO<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen<br />

achten besonders darauf, dass<br />

die Gestaltung des Binnenmarktes in<br />

erster Linie dem Verbraucher nutzt und im<br />

zweiten Schritt der <strong>Wir</strong>tschaft dient. Denn<br />

die Rechte und Interessen der Verbraucher<br />

haben unsere höchste Priorität. Der<br />

europäische Binnenmarkt soll k<strong>ein</strong> Markt<br />

„um jeden Preis“ s<strong>ein</strong>. Unsere Aufgabe ist<br />

es, dass Verbraucher und Verbraucherinnen<br />

die vielen Vorteile des europäischen<br />

Binnenmarktes unbeschwert nutzen. Sie<br />

können sich darauf verlassen, dass ihre<br />

Rechte überall in der Europäischen Union<br />

geschützt sind. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten fordern<br />

hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards<br />

<strong>für</strong> Waren und Dienstleistungen in<br />

<strong>Europa</strong>, egal, wo die Bürger und Bürgerinnen<br />

<strong>ein</strong>kaufen – ob im Supermarkt um die<br />

Ecke, im Internet oder im Urlaub in <strong>ein</strong>em<br />

anderen Mitgliedsland.<br />

EVELYNE GEBHARDT<br />

Koordinatorin im IMCO<br />

„Dienstleistungen<br />

dürfen nicht dem<br />

freien Wettbewerb<br />

untergeordnet werden,<br />

sondern müssen <strong>für</strong><br />

jedermann zugänglich,<br />

erschwinglich und<br />

hochwertig s<strong>ein</strong>. Ich<br />

setze mich da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>,<br />

dass der europäische<br />

Binnenmarkt <strong>ein</strong> <strong>soziales</strong><br />

Gesicht bekommt.“<br />

BARBARA WEILER<br />

„Ich engagiere mich u.<br />

a. <strong>für</strong> den Schutz der<br />

Verbraucher vor irreführender<br />

Werbung, <strong>für</strong><br />

hohe Sicherheits- und<br />

Qualitätsstandards von<br />

Waren und Dienstleistungen<br />

sowie soziale<br />

Kriterien im Vergaberecht.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Binnenmarkt<br />

und Verbraucherschutz<br />

(IMCO)<br />

14 15


ISMAIL ERTUG<br />

„Nachhaltige Verkehrsmittel<br />

sind <strong>für</strong> mich <strong>ein</strong><br />

zentrales Thema. Ich<br />

bin davon überzeugt,<br />

dass unsere Zukunft im<br />

Bereich der Elektromobilität<br />

liegt. Ebenfalls<br />

wichtig ist auch die<br />

Förderung und Stärkung<br />

der Eisenbahn<br />

als effizientes und<br />

umweltfreundliches<br />

Verkehrsmittel.“<br />

KNUT FLECKENSTEIN<br />

„Voraussetzung <strong>für</strong><br />

Mobilität, Wachstum<br />

und Beschäftigung ist<br />

<strong>ein</strong> effizientes Verkehrssystem.<br />

Es muss den<br />

Anforderungen unserer<br />

modernen Gesellschaft<br />

gerecht werden und<br />

Ressourcen schonen.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Verkehr<br />

und Fremdenverkehr<br />

(TRAN)<br />

Verkehr und Fremdenverkehr<br />

Verkehrspolitik ist Zukunftspolitik – das<br />

gilt auch und gerade in Zeiten der <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

und Finanzkrise. Im Ausschuss <strong>für</strong><br />

Verkehr und Tourismus (TRAN) setzen wir<br />

Sozialdemokraten uns <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e ausbalancierte<br />

und zukunftsweisende europäische<br />

Verkehrspolitik <strong>ein</strong>.<br />

Aus unserer Sicht ist der Transport- und<br />

Verkehrssektor von größter Bedeutung <strong>für</strong><br />

die Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts<br />

und <strong>für</strong> die Verständigung der<br />

europäischen Völker. Eine gute Verkehrspolitik<br />

macht das Recht der EU-Bürger<br />

auf Mobilität erst möglich. Zudem sind<br />

Verkehrsinfrastrukturen die Lebensadern<br />

jeder funktionierenden Volkswirtschaft.<br />

Aus diesen Gründen darf Verkehrspolitik<br />

nicht losgelöst von anderen Politikbereichen<br />

betrachtet werden. Der Verkehrssektor<br />

erwirtschaftet gemessen am<br />

Bruttoinlandsprodukt der EU 10 Prozent<br />

des Wohlstands und gibt über 10 Millionen<br />

Menschen in der Europäischen Union<br />

Arbeit. Auf der anderen Seite ist der<br />

Sektor mit circa 25% des gesamten CO 2 -<br />

Ausstoßes <strong>ein</strong>er der größten Emittenten<br />

der Europäischen Union. Hier besteht aus<br />

unserer Sicht akuter Handlungsbedarf. <strong>Wir</strong><br />

brauchen <strong>ein</strong>e innovative Verkehrspolitik,<br />

die <strong>ein</strong>en hohen Mobilitätsgrad gewährleistet,<br />

jedoch Mensch und Umwelt so<br />

wenig wie möglich belastet, da<strong>für</strong> setzen<br />

wir Sozialdemokraten uns im Verkehrausschuss<br />

des Europäischen Parlaments <strong>ein</strong>.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir<br />

die Verkehrsträger vernünftig kombinieren<br />

und nicht auf den <strong>ein</strong>seitigen Ausbau<br />

<strong>ein</strong>zelner setzen. Auch brauchen wir neue<br />

Konzepte <strong>für</strong> den städtischen Verkehr,<br />

von dem über 72% der europäischen<br />

Bevölkerung betroffen sind. <strong>Wir</strong> müssen<br />

die Lebensqualität europäischer Städte<br />

erhalten und neue, innovative Logistikkonzepte<br />

fördern.<br />

Neben der Förderung von Mobilität und<br />

der Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrssektors<br />

kämpfen wir Sozialdemokraten im<br />

Verkehrsausschuss <strong>für</strong> gute Arbeitsbedingungen<br />

im Transportbereich und bessere<br />

Passagierrechte. Gerade auf die Rechte<br />

der ArbeitnehmerInnen müssen wir in<br />

dieser Diskussion besonders achten. Denn<br />

sonst wird es k<strong>ein</strong>er tun.<br />

TRAN<br />

Regionale Entwicklung<br />

Der Ausschuss <strong>für</strong> regionale Entwicklung<br />

(49 Mitglieder) ist zuständig <strong>für</strong> die Regional-<br />

und Kohäsionspolitik und kümmert<br />

sich mit den Strukturfonds (Europäischer<br />

Fonds <strong>für</strong> regionale Entwicklung/EFRE,<br />

Europäischer Sozialfonds/ESF, Kohäsionsfonds)<br />

um den wirtschaftlichen, sozialen<br />

und territorialen Zusammenhalt der<br />

EU-Mitgliedstaaten. Außerdem bewertet<br />

der Ausschuss die Auswirkungen anderer<br />

Politiken der EU auf den europäischen<br />

Zusammenhalt. So spielt der REGI <strong>ein</strong>e<br />

entscheidende Rolle bei der Erarbeitung<br />

der Vorstellungen des Parlaments zur Entwicklung<br />

der europäischen Regionen.<br />

Die Regionalpolitik ist mit 35,7% der<br />

zweitgrößte Haushaltsposten der EU, das<br />

bedeutet 347,41 Milliarden Euro fließen<br />

von 2007 bis 2013 in diesen Bereich. Im<br />

Gegenzug ist durch die Regionalförderung<br />

in den letzten zehn Jahren über <strong>ein</strong>e<br />

Million neue, nachhaltige Arbeitsplätze<br />

in <strong>Europa</strong> geschaffen worden, unzählige<br />

Infrastruktur-Maßnahmen können nur mit<br />

Hilfe der Strukturmittel realisiert werden.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />

setzen uns da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass<br />

die Regionalpolitik auch in Zukunft <strong>ein</strong>e<br />

langfristige, moderne und flexible Entwicklungspolitik<br />

<strong>für</strong> die ganze EU ist, die<br />

flächendeckend dazu beiträgt, <strong>Europa</strong><br />

voranzubringen. Eine Beschränkung der<br />

Strukturpolitik auf die ärmsten Mitgliedstaaten<br />

lehnen wir daher entschieden<br />

ab. Auch Länder wie Deutschland (das in<br />

dieser Förderperiode von 2007 bis 2013<br />

gut 26 Milliarden Euro Fördermittel erhält)<br />

müssen bei der Bewältigung des Strukturwandels<br />

und der Globalisierung unterstützt<br />

werden.<br />

Bei der Förderung regionaler Entwicklung<br />

müssen wir uns auf <strong>ein</strong>ige Hauptziele wie<br />

Bildung, Forschung/Innovation, Umwelt<br />

und städtische Entwicklung konzentrieren.<br />

<strong>Wir</strong> setzen uns da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass die Verwendung<br />

der Strukturmittel ver<strong>ein</strong>facht wird.<br />

Unnötige bürokratische Hürden konterkarieren<br />

den Sinn von Strukturpolitik, den<br />

Menschen in den Regionen konkret zu<br />

helfen. Gleichzeitig fordern wir Sozialdemokraten<br />

größtmögliche Transparenz,<br />

damit stets nachvollziehbar bleibt, wo und<br />

wie die Strukturmittel <strong>ein</strong>gesetzt werden<br />

und welchen Anteil die EU vor Ort an der<br />

regionalen Entwicklung hat.<br />

CONSTANZE KREHL<br />

Koordinatorin im REGI<br />

„Ich engagiere mich <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e Reform der Kohäsionspolitik<br />

in ganz<br />

<strong>Europa</strong> nach 2013.<br />

Forschung, Innovation<br />

und Technologie sowie<br />

städtische Entwicklung<br />

sind <strong>für</strong> mich drei wichtige<br />

Hauptziele <strong>für</strong> die<br />

zukünftige Regionalpolitik.“<br />

KERSTIN WESTPHAL<br />

„Ich kämpfe da<strong>für</strong>,<br />

dass die Strukturpolitik<br />

auch in Zukunft <strong>für</strong><br />

alle Regionen <strong>Europa</strong>s<br />

(und nicht nur <strong>für</strong> die<br />

ärmsten Länder) offen<br />

bleibt! Dabei liegt mir<br />

besonders die städtische<br />

Entwicklung am<br />

Herzen.“<br />

Ausschuss <strong>für</strong> regionale<br />

Entwicklung (REGI)<br />

REGI<br />

16 17


ULRIKE RODUST<br />

„Ich verstehe europäische<br />

Agrarpolitik<br />

nicht nur als Politik <strong>für</strong><br />

Landwirte, schließlich<br />

geht es hier um<br />

die Grundlagen des<br />

Lebens. Die nachhaltige<br />

Bewirtschaftung<br />

unserer Ressourcen,<br />

die Qualität unserer<br />

Lebensmittel und die<br />

Zukunft der ländlichen<br />

Räume hängt an diesem<br />

Politikbereich.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Land -<br />

wirtschaft und ländliche<br />

Entwicklung<br />

(AGRI)<br />

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />

Wenn es uns ernst ist mit der Hungerbekämpfung,<br />

dem Klimaschutz und der<br />

Verhinderung sozialer und ökologischer<br />

Katastrophen, muss sich die internationale<br />

Agrarpolitik neu ausrichten. Auch die<br />

Gem<strong>ein</strong>same Agrarpolitik der Europäischen<br />

Union (GAP) steht vor notwendigen<br />

Reformen, die wir <strong>Europa</strong>parlamentarier<br />

erstmals mitzugestalten haben, da uns der<br />

Vertrag von Lissabon auch hier die volle<br />

Mitentscheidung <strong>ein</strong>räumt.<br />

Die Frage, wie die zukünftige Agrarpolitik<br />

der EU aussehen wird, ist dabei nicht nur<br />

<strong>für</strong> Landwirte und Ernährungswirtschaft,<br />

sondern auch <strong>für</strong> Verbraucher und Steuerzahler<br />

wichtig. Schließlich beansprucht<br />

der Agrarsektor <strong>ein</strong>en großen Teil des<br />

EU-Haushaltes <strong>für</strong> sich. Um den radikalen<br />

Veränderungen im innereuropäischen und<br />

internationalen Kontext zu begegnen,<br />

wollen wir Sozialdemokraten die neue<br />

GAP stärken: jegliche Form von Renationalisierung<br />

lehnen wir ab. <strong>Wir</strong> streben<br />

an, dass neue Modelle <strong>ein</strong>er nachhaltigen<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung gefördert<br />

werden. Konkret bedeutet das:<br />

Eine reformierte GAP muss die Landwirtschaft<br />

in die Lage versetzen, den<br />

Umweltherausforderungen gerecht<br />

zu werden. Dazu gehören der Erhalt<br />

der Kulturlandschaft genauso wie die<br />

Themen Klimawandel, Biodiversität,<br />

Wassermanagement und erneuerbare<br />

Energien.<br />

Gesunde Nahrungsmittel sind <strong>ein</strong><br />

besonderes gesellschaftliches Anliegen:<br />

Hohe Standards im Hinblick auf ihre<br />

Sicherheit und ihre nachhaltige Produktionsweise<br />

sind daher unerlässlich.<br />

<strong>Wir</strong> wollen intakte ländliche Räume als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Verhinderung von<br />

Abwanderungen und <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Entwicklung der Landwirtschaft.<br />

Dabei wollen wir die finanziellen Mittel<br />

gerechter verteilen und nicht den<br />

wettbewerbsfähigsten Betrieben die<br />

höchsten Zahlungen an Direkthilfen<br />

zukommen lassen.<br />

Internationale Handelsregeln und<br />

-strukturen dürfen nicht die Ernährungssouveränität<br />

besonders der Menschen<br />

armer Länder untergraben. <strong>Wir</strong> lehnen<br />

deshalb jede Form der Exporterstattung<br />

ab und fordern, weltweit handelsverzerrende<br />

Subventionen abzubauen.<br />

Fischerei PECH<br />

Die Europäische Union hat sich vorgenommen,<br />

in den nächsten Jahren die Gem<strong>ein</strong>same<br />

Fischereipolitik (GFP) grundlegend<br />

zu reformieren. Zu Recht: Die GFP ist in<br />

erheblichem Maße überarbeitungsbedürftig.<br />

Die Fischerei in ganz <strong>Europa</strong> kämpft<br />

mit wirtschaftlichen Problemen, gleichzeitig<br />

sind zahlreiche Bestände überfischt.<br />

Durch das Inkrafttreten des Vertrages von<br />

Lissabon wird das Europäische Parlament<br />

über die nun anstehende Reform gleichberechtigt<br />

mitentscheiden. Dabei haben<br />

wir Sozialdemokraten im Europäischen<br />

Parlament <strong>ein</strong>e klare Vorstellung von <strong>ein</strong>er<br />

erfolgreichen Reform. <strong>Wir</strong> wollen:<br />

wirksame Maßnahmen gegen Überfischung<br />

und gegen illegale, nicht<br />

gemeldete und unregulierte Fischerei,<br />

die deutliche Reduzierung von Beifängen,<br />

den Abbau der in vielen Mitgliedstaaten<br />

noch vorhandenen Überkapazitäten<br />

der Fischereiflotten,<br />

<strong>ein</strong>en differenzierten Ansatz <strong>für</strong> die<br />

kl<strong>ein</strong>e Küstenfischerei,<br />

die Förderung <strong>ein</strong>es wettbewerbsfähigen,<br />

stabilen, ökologisch nachhaltigen<br />

Aquakultursektors,<br />

die Förderung <strong>ein</strong>er EU-weiten ganzheitlichen<br />

Meerespolitik <strong>für</strong> <strong>ein</strong> aus-<br />

geglichenes Ökosystem und saubere<br />

Gewässer,<br />

die Förderung der Forschung über die<br />

Meeresökosysteme,<br />

die gezielte Förderung moderner, selektiver,<br />

Beifang vermeidender Fanggeräte.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten fordern <strong>ein</strong>e Dezentralisierung<br />

und Regionalisierung, jedoch<br />

k<strong>ein</strong>e Renationalisierung der Fischereipolitik<br />

und im Zuge dessen mehr Flexibilität.<br />

Nicht alles muss in Brüssel entschieden<br />

werden, oft kann vor Ort schneller auf<br />

aktuelle Entwicklungen reagiert werden.<br />

Einen wichtigen weiteren Bestandteil der<br />

GFP sehen wir in der Vermarktung: Die<br />

Stärkung der Marktposition <strong>für</strong> hochqualitativen<br />

Fisch regionaler Herkunft ist uns<br />

<strong>ein</strong> besonderes Anliegen.<br />

Künftig müssen wir zudem die Abkommen<br />

mit Entwicklungsländern gerecht und<br />

entwicklungspolitisch sinnvoll gestalten.<br />

<strong>Wir</strong> brauchen dringend Kriterien <strong>für</strong> faire<br />

Fischereipartnerschaftsabkommen mit<br />

Drittländern. Dabei gilt es, <strong>ein</strong> besonderes<br />

Augenmerk auf die Beachtung der Entwicklungsziele<br />

und der Menschenrechte<br />

zu legen.<br />

ULRIKE RODUST<br />

Koordinatorin im PECH<br />

„M<strong>ein</strong>e Anforderungen<br />

an die Gem<strong>ein</strong>same<br />

Fischereipolitik sind<br />

hoch: sie muss Meere<br />

und Fischbestände<br />

schützen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der<br />

<strong>ein</strong>zelnen Fischereien<br />

erhalten, die Interessen<br />

der Verbraucher<br />

berücksichtigen und<br />

gerechte Bedingungen<br />

schaffen – nicht zuletzt<br />

durch faire Drittstaatenabkommen.“<br />

Fischereiausschuss<br />

(PECH)<br />

AGRI<br />

18 19


PETRA<br />

KAMMEREVERT<br />

„Sozialdemokratische<br />

Kultur- und Bildungspolitik<br />

zeichnet sich <strong>für</strong><br />

mich dadurch aus, dass<br />

wir allen <strong>ein</strong>en Zugang<br />

zu Kultur und Bildung<br />

gewähren. Kultur,<br />

Bildung und Sport sind<br />

k<strong>ein</strong> Luxus, sondern<br />

wesentliche Existenzgrundlage<br />

unserer<br />

Gesellschaft. Ich setze<br />

mich auf europäischer<br />

Ebene da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass<br />

Bildung, Kunst und<br />

Kultur autonom bleiben<br />

und k<strong>ein</strong>er neoliberalen<br />

Politik zum Opfer<br />

fallen.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Bildung,<br />

Kultur, Medien, Sport<br />

und Vielsprachigkeit<br />

(CULT)<br />

Bildung und Kultur<br />

Die Bedeutung von Kultur und Bildung als<br />

Katalysator des europäischen Einigungsprozesses<br />

steigt. Die Förderung kultureller,<br />

bildender und sportlicher Betätigung<br />

der Bürgerinnen und Bürger in der EU soll<br />

dazu beitragen, im globalen Wettbewerb<br />

der Wissensgesellschaften <strong>ein</strong>e führende<br />

Rolle <strong>ein</strong>zunehmen.<br />

Im Mittelpunkt müssen dabei stets die<br />

Menschen stehen: Ihre Bedürfnisse, ihr<br />

Wunsch nach gesellschaftlicher Teilhabe<br />

und Anerkennung und die bestmögliche<br />

Förderung ihrer Talente und Stärken sind<br />

<strong>für</strong> unsere Bildungs- und Kulturpolitik<br />

maßgeblich. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten wollen<br />

jedem den Zugang zu Bildung, kulturellen<br />

und sportlichen Angeboten sowie zu<br />

Qualitätsmedien ermöglichen. <strong>Wir</strong> wollen<br />

optimale Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />

lebenslanges Lernen und <strong>ein</strong>e Förderung<br />

der Mobilität von EU-BürgerInnen<br />

schaffen. Der Bologna-Prozess muss unter<br />

stärkerer Berücksichtigung der Interessen<br />

und Lebenslagen der Studierenden zu<br />

<strong>ein</strong>er Erfolgsgeschichte fortentwickelt<br />

werden. Die Förderung der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft stellt <strong>ein</strong>en Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit dar, weil wir hiermit neue<br />

Wachstumspotenziale in <strong>Europa</strong> erschlie-<br />

ßen und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt<br />

erweitern können.<br />

Die Freiheit der Medien und insbesondere<br />

des Internets sind uns <strong>ein</strong> zentrales Anliegen.<br />

Deswegen wehren wir uns entschieden<br />

gegen jegliche Bestrebungen, Internetsperren<br />

zu etablieren. <strong>Wir</strong> setzen uns<br />

<strong>für</strong> <strong>ein</strong> modernes und faires Urheberrecht<br />

in <strong>Europa</strong> <strong>ein</strong>, das <strong>ein</strong>erseits Urhebern <strong>ein</strong><br />

Auskommen garantiert und andererseits<br />

<strong>ein</strong>en möglichst breiten Zugang zu Informations-,<br />

Kultur- und Unterhaltungsangeboten<br />

sicherstellt.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten entwickeln <strong>ein</strong>e<br />

europäische Dimension des Sports, weil<br />

kaum <strong>ein</strong> anderer Lebensbereich so integrierend<br />

wirken kann. Die Förderung der<br />

Fairness und der Offenheit von Sportwettkämpfen<br />

sowie der Zusammenarbeit<br />

zwischen den <strong>für</strong> den Sport verantwortlichen<br />

Organisationen sind uns besonders<br />

wichtig. Den Schutz der körperlichen und<br />

seelischen Unversehrtheit, insbesondere<br />

junger SportlerInnen, stellen wir in den<br />

Mittelpunkt unseres Kampfes gegen<br />

Doping. Die Förderung ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit und der Freiwilligenarbeit im<br />

Sport ist uns <strong>ein</strong> Herzensanliegen.<br />

Im Rechtsausschuss des Europäischen<br />

Parlaments werden entscheidende<br />

Weichen <strong>für</strong> die Bürgerinnen und Bürger<br />

in <strong>Europa</strong> gestellt. Oft mögen die in die<br />

Zuständigkeit des Ausschusses fallenden<br />

Regelungen im Bereich des Zivil-, Handels-<br />

und Gesellschaftsrechts oder beim<br />

Schutz des geistigen Eigentums sowie<br />

dem Verfahrensrecht auf den ersten Blick<br />

technisch und abstrakt ersch<strong>ein</strong>en. In<br />

Wahrheit verbirgt sich dahinter <strong>ein</strong>e Fülle<br />

von wichtigen gesellschaftspolitischen<br />

Entscheidungen.<br />

Ein aktuelles Thema dieser Legislatur ist<br />

beispielsweise das Thema Urheberrechtsschutz.<br />

Das Internet stellt den<br />

JURI<br />

Gesetzgeber vor neue grenzüberschreitende<br />

Herausforderungen, die in <strong>ein</strong>er<br />

globalisierten und digitalisierten Welt<br />

nicht mehr auf Ebene der Nationalstaaten<br />

zu bewältigen sind. Nur <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>samer<br />

europäischer Rechtsrahmen schafft die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> gerechte Lösungen.<br />

Es gilt dabei <strong>ein</strong>e Balance zu finden: Auf<br />

der <strong>ein</strong>en Seite muss das Recht auf private<br />

Nutzung von Daten gewährleistet s<strong>ein</strong>,<br />

und auf der anderen Seite ist der Urheberschutz<br />

zu garantieren. Als Sozialdemokrat<br />

ist es <strong>für</strong> mich besonders wichtig, dass die<br />

private Nutzung nicht kriminalisiert wird<br />

und gleichzeitig der gewerbliche Urheberschutz<br />

<strong>ein</strong>deutig definiert ist.<br />

BERNHARD RAPKAY<br />

Koordinator im JURI<br />

„Als Koordinator unserer<br />

Fraktion im Rechtsausschuss<br />

ist es m<strong>ein</strong>e<br />

Aufgabe, <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e klare<br />

Positionierung unserer<br />

184 sozialdemokratischen<br />

Abgeordneten<br />

im Europäischen Parlament<br />

in allen rechtspolitischen<br />

Fragen zu<br />

sorgen. So informiere<br />

ich die Fraktion über<br />

die aktuellen Entwicklungen<br />

im Rechtsausschuss<br />

und koordiniere<br />

das Vorgehen m<strong>ein</strong>er<br />

Fraktion.“<br />

Rechtsausschuss (JURI)<br />

CULT<br />

20 21<br />

Recht


BIRGIT SIPPEL<br />

„Ich stehe <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en<br />

Staat, der die Wahrung<br />

der Bürgerrechte und<br />

die innere Sicherheit<br />

mit<strong>ein</strong>ander in Einklang<br />

bringt. Ich bin überzeugt,<br />

dass es k<strong>ein</strong>e<br />

Freiheit ohne Sicherheit<br />

geben kann und<br />

zugleich k<strong>ein</strong>e Sicherheit<br />

ohne die Achtung<br />

der demokratischen<br />

Grundsätze und der<br />

Rechtsstaatlichkeit.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> bürgerliche<br />

Freiheiten, Justiz<br />

und Inneres (LIBE)<br />

Bürgerliche Freiheiten,<br />

Justiz und Inneres<br />

Sich <strong>für</strong> Freiheit und Sicherheit <strong>ein</strong>zusetzen<br />

und dabei die Wahrung der Bürgerrechte<br />

zu garantieren, gehört zu den<br />

zentralen Aufgaben der Sozialdemokraten<br />

im Europäischen Parlament. Gesetzliche<br />

Regelungen in so wichtigen Politikfeldern<br />

wie der inneren Sicherheit, dem Datenschutz<br />

sowie der Migrations- und Asylgesetzgebung<br />

werden vom Innenausschuss<br />

vorbereitet. Mit dem Vertrag von Lissabon<br />

ist das <strong>Europa</strong>parlament in diesem Bereich<br />

voll mitentscheidend.<br />

Die Öffnung der EU-Binnengrenzen und<br />

der freie Personenverkehr sind unsere<br />

bedeutendsten Errungenschaften. Dies<br />

erfordert aber auch <strong>ein</strong>e stärkere Zusammenarbeit<br />

der Polizei- und Strafverfolgungsbehörden<br />

auf EU-Ebene, damit<br />

unsere offenen Grenzen nicht den freien<br />

Verkehr von organisiertem Verbrechen<br />

und Terrorismus zulassen. Prävention und<br />

verbesserter Opferschutz müssen ebenso<br />

gesichert s<strong>ein</strong>. Gleichzeitig hinken<br />

die Mitgliedstaaten in der Annahme von<br />

notwendigen Gesetzen hinterher, die <strong>ein</strong>heitlichen<br />

Schutz von Grundrechten und<br />

sensiblen Daten vorsehen. Diese sind <strong>für</strong><br />

uns <strong>ein</strong>e notwendige Vorraussetzung <strong>für</strong><br />

die Schaffung neuer Datenbanken, die die<br />

Verbesserung<br />

der Grenzkontrollen<br />

und die Visumspolitik<br />

ver<strong>ein</strong>fachen. Der Gebrauch von Daten<br />

durch die Polizei muss dabei weiterhin<br />

streng geregelt s<strong>ein</strong> und nur dem rechtlich<br />

definierten und begrenzten Zweck dienen,<br />

<strong>für</strong> den sie gesammelt wurden.<br />

Der <strong>ein</strong>geleitete Paradigmenwechsel<br />

hin zu <strong>ein</strong>er modernen Zuwanderungs-<br />

und Integrationspolitik war <strong>ein</strong> wichtiges<br />

Anliegen der Sozialdemokraten im<br />

Innenausschuss. <strong>Wir</strong> sprechen uns <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e langfristig integrationsbezogene<br />

Zuwanderung von Drittstaatsangehörigen<br />

aus. Diese darf sich aber nicht ausschließlich<br />

auf ökonomische Interessen der EU<br />

beschränken. Vielmehr gilt es ebenso,<br />

entwicklungspolitischen Gesichtspunkten<br />

Rechnung zu tragen und <strong>ein</strong>er Abwanderung<br />

von Fachkräften aus Drittstaaten<br />

vorzubeugen. Um die Zuwanderung auf<br />

nationale Arbeitsmärkte nachhaltig und<br />

integrationsbezogen, aber auch sozialverträglich<br />

und bedarfsorientiert zu steuern,<br />

ist <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same Strategie zur legalen<br />

Zuwanderung auf europäischer Ebene<br />

dringend geboten.<br />

Konstitutionelle Fragen AFCO<br />

Der Ausschuss <strong>für</strong> konstitutionelle Fragen<br />

ist zuständig <strong>für</strong> Themen, die mit dem<br />

institutionellen Gefüge des Europäischen<br />

Integrationsprozesses zusammenhängen,<br />

d.h. er kümmert sich um die Vorbereitung<br />

und Abhaltung der Konvente und Regierungskonferenzen.<br />

Nachdem der Vertrag von Lissabon als<br />

neue Rechtsgrundlage der Europäischen<br />

Union in Kraft getreten ist, müssen in vielen<br />

Bereichen Änderungen vorgenommen<br />

werden, wie z.B. in der Geschäftsordnung<br />

des EU-Parlaments oder den Zusatzprotokollen,<br />

und es werden Übergangsbestimmungen<br />

bis zu den regulären Wahlen im<br />

Jahr 2014 festgelegt. So wird auf Drängen<br />

der Sozialdemokraten <strong>ein</strong>e Regierungskonferenz<br />

<strong>ein</strong>gesetzt, die sich mit der<br />

Frage befassen soll, wie es gelingen kann,<br />

die zusätzlichen <strong>Europa</strong>abgeordneten<br />

möglichst schnell ins EU-Parlament <strong>ein</strong>ziehen<br />

zu lassen. Der ratifizierte Vertrag von<br />

Lissabon ändert die Zusammensetzung<br />

des Europäischen Parlaments. Die Gesamtzahl<br />

wird um 18 Sitze erhöht, wobei<br />

beispielweise Spanien vier, Bulgarien<br />

<strong>ein</strong>er und Frankreich ab sofort zwei Par-<br />

lamentarier mehr zustehen. <strong>Wir</strong> erteilen<br />

dem Vorschlag des französischen Regierungschefs<br />

Sarkozy, diese aus nationalen<br />

Parlamenten zu entsenden, <strong>ein</strong>e deutliche<br />

Absage. Deswegen setzen wir uns im Ausschuss<br />

<strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>heitliches Wahlsystem<br />

in ganz <strong>Europa</strong> <strong>ein</strong>. Damit würden solche<br />

„Nachrücker-Fragen“ überflüssig, und wir<br />

könnten europaweite Wahlkämpfe mit eigenen<br />

Spitzenkandidaten durchführen, die<br />

sicherlich das Interesse an <strong>Europa</strong>wahlen<br />

steigern würden.<br />

Außerdem kümmert sich der Ausschuss<br />

um die Durchführung des EU-Vertrags und<br />

die Bewertung s<strong>ein</strong>es Funktionierens. Der<br />

Ausschuss beobachtet die institutionelle<br />

Entwicklung und schlägt Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> Änderungen vor. Er befasst sich auch<br />

mit den institutionellen Folgen der Erweiterungsverhandlungen<br />

der Union und den<br />

Beziehungen zu anderen Organen, wie<br />

der Europäischen Kommmission und dem<br />

Ministerrat. Die zwischen den Organen<br />

beschlossene interinstitutionelle Ver<strong>ein</strong>barung<br />

wird vor allem hinsichtlich der<br />

Beteiligung des Europäischen Parlaments<br />

geprüft.<br />

MATTHIAS GROOTE<br />

„Ich möchte mehr<br />

Beteiligung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern an<br />

politischen Prozessen<br />

auf europäischer Ebene.<br />

Das neue Instrument<br />

der Europäischen<br />

Bürgerinitiative bietet<br />

der EU <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zigartige<br />

Chance, näher<br />

an die Bürgerinnen<br />

und Bürger zu rücken<br />

und die Demokratie in<br />

<strong>Europa</strong> zu stärken.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong><br />

konstitutionelle<br />

Fragen (AFCO)<br />

LIBE<br />

22 <strong>23</strong>


Ausschuss <strong>für</strong> die<br />

Rechte der Frau und<br />

Gleichstellung der<br />

Geschlechter (FEMM)<br />

FEMM<br />

Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter<br />

Dieser Ausschuss mit 34 Vollmitgliedern<br />

(29 Frauen und fünf Männer) zählt zu<br />

den kl<strong>ein</strong>eren Ausschüssen des <strong>Europa</strong>parlaments.<br />

Die Sozialdemokratische<br />

Fraktion stellt 8 Mitglieder, zu denen in<br />

dieser Legislaturperiode k<strong>ein</strong> Mitglied der<br />

SPD-Gruppe gehört. Der Ausschuss ist<br />

zuständig <strong>für</strong> die Definition, die Förderung<br />

und den Schutz der Rechte der Frau und<br />

der damit verbundenen Maßnahmen in<br />

der Europäischen Union. Hier beschäftigen<br />

sich die Abgeordneten mit Fragen<br />

der Chancengleichheit, <strong>ein</strong>schließlich<br />

der Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen hinsichtlich ihrer Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt und der Behandlung<br />

am Arbeitsplatz. Darüber hinaus wird die<br />

Beseitigung jeglicher Form von Diskriminierung<br />

aufgrund des<br />

Geschlechts sowie<br />

der Umsetzung der<br />

Chancengleichheit<br />

in allen<br />

Politikbereichen<br />

(so genanntes<br />

gender<br />

mainstreaming)<br />

behandelt. Die Umsetzung internationaler<br />

Über<strong>ein</strong>kommen und Konventionen zu<br />

Frauenrechten sowie die Informationspolitik<br />

in Bezug auf Frauen sind weitere<br />

Themenfelder in diesem Ausschuss.<br />

Als Sozialdemokraten setzen wir uns <strong>für</strong><br />

die Gleichstellung der Geschlechter <strong>ein</strong>,<br />

wobei gleicher Lohn <strong>für</strong> gleiche Arbeit<br />

<strong>ein</strong>e unserer zentralen Forderungen ist.<br />

Das seit 2000 bestehende europäische<br />

Programm Daphne, das den Schutz von<br />

Kindern, Jugendlichen und Frauen vor<br />

Gewalt – <strong>ein</strong>schließlich der Gewalt in Form<br />

sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs<br />

– b<strong>ein</strong>haltet, wurde maßgeblich<br />

von den deutschen Sozialdemokraten auf<br />

den Weg gebracht. Durch dieses Programm<br />

werden beispielsweise Frauenhäuser<br />

unterstützt, in denen Frauen psychologische<br />

Unterstützung aber auch Zuflucht<br />

vor häuslicher Gewalt finden. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt war und bleibt der Kampf<br />

gegen Genitalverstümmelung. Auch in<br />

Zukunft werden sich die Kolleginnen und<br />

Kollegen aus der sozialdemokratischen<br />

Fraktion dieser und weiterer Themen<br />

annehmen.<br />

Petitionen<br />

Es ist das Grundrecht jedes EU-Bürgers,<br />

all<strong>ein</strong>e oder zusammen mit anderen<br />

Personen <strong>ein</strong>e Petition beim Europäischen<br />

Parlament <strong>ein</strong>zureichen. Auch Unternehmen,<br />

Organisationen oder Ver<strong>ein</strong>igungen<br />

mit Sitz in der Europäischen Union können<br />

das Petitionsrecht ausüben. <strong>Wir</strong> Sozialdemokraten<br />

im Europäischen Parlament<br />

setzen uns da<strong>für</strong> <strong>ein</strong>, dass die Bürgerinnen<br />

und Bürger <strong>Europa</strong>s verstärkt von diesem<br />

Recht Gebrauch machen können.<br />

Petitionen können in Form <strong>ein</strong>er Beschwerde,<br />

<strong>ein</strong>es individuelles Ersuchens,<br />

<strong>ein</strong>er Bemerkung hinsichtlich der Anwendung<br />

des Gem<strong>ein</strong>schaftsrechts oder <strong>ein</strong>er<br />

an das Parlament gerichtete Aufforderung,<br />

zu <strong>ein</strong>er bestimmten Angelegenheit Stellung<br />

zu nehmen, auftreten. Hier kommt<br />

der Petitionsausschuss ins Spiel: Durch<br />

s<strong>ein</strong>e Arbeit wird sichergestellt, dass die<br />

Anliegen der Bürgerinnen und Bürgern<br />

der EU erfasst und mögliche Verletzungen<br />

ihrer Rechte beim Zusammenspiel von<br />

Gem<strong>ein</strong>schaftsrecht und nationalem Recht<br />

aufgezeigt werden.<br />

PETI<br />

Im Rahmen des Vertrags von Lissabon<br />

haben wir Sozialdemokraten uns <strong>für</strong> die<br />

Einführung der Europäischen Bürgerinitiative<br />

stark gemacht und somit <strong>ein</strong>e erhöhte<br />

Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger am<br />

politischen Entscheidungsprozess ermöglicht.<br />

Bei der Europäischen Bürgerinitiative<br />

können Unionsbürgerinnen und -bürger<br />

mit <strong>ein</strong>er Million Unterschriften die Europäische<br />

Kommission dazu auffordern,<br />

<strong>ein</strong>en Gesetzesentwurf vorzulegen. Damit<br />

werden die Bürgerinnen und Bürger erstmalig<br />

direkt in den europäischen Rechtsetzungsprozess<br />

<strong>ein</strong>gebunden. Durch<br />

<strong>ein</strong>e enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Europäischen Bürgerbeauftragten stellt<br />

der Petitionsausschuss sicher, dass dieser<br />

Prozess so offen wie möglich abläuft, um<br />

Bürgeranliegen zu berücksichtigen. <strong>Wir</strong><br />

Sozialdemokraten stärken die direkte<br />

Demokratieteilhabe der Bürgerinnen und<br />

Bürger <strong>Europa</strong>s.<br />

Ausschuss <strong>für</strong><br />

Petitionen (PETI)<br />

24 25


26<br />

Vorstand der SPD-Abgeordneten<br />

Norbert Glante, Constanze Krehl, Bernhard Rapkay, Udo Bullmann und Jutta St<strong>ein</strong>ruck (von links nach rechts)<br />

Geschäftsführer:<br />

Jürgen Aschmutat<br />

Berliner Büro:<br />

Carsten Meeners, Agnes Weißenborn, Grit Schumann<br />

Brüsseler Büro / Straßburger Büro:<br />

Jürgen Aschmutat, Dr. Hanno Pfeil,<br />

Hildegard Caspari-Persch<br />

Pressestelle:<br />

Pressesprecherin: Algara Stenzel<br />

Kontakt:<br />

Telefon: 0049 / 30 / 227 - 7 12 73 (Berlin)<br />

0032 / 2 / 284 - 36 65 (Brüssel)<br />

Fax: 0049 / 30 / 227 - 7 68 57 (Berlin)<br />

0032 / 2 / 284 - 49 22 (Brüssel)<br />

Berliner Adresse:<br />

SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament<br />

Deutscher Bundestag<br />

Platz der Republik 1<br />

11011 Berlin<br />

europabuero.spd@bundestag.de<br />

Brüsseler Adresse:<br />

Europäisches Parlament<br />

ASP 12 G 209<br />

Rue Wiertz<br />

B-1047 Brüssel<br />

s-d.delegationde@europarl.europa.eu<br />

Homepages:<br />

www.spd-europa.de, www.socialistgroup.eu<br />

Ihre SPD-Abgeordneten<br />

im Europäischen Parlament<br />

UDO BULLMANN<br />

Stellvertretender Vorsitzender der SPD-<br />

Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

Koordinator im Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft<br />

und Währung<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro Frankfurt<br />

Fischerfeldstr. 7-11, 60311 Frankfurt<br />

Tel.: (069) 299 88 85 00<br />

Fax: (069) 299 88 85 11<br />

udo.bullmann@europarl.europa.eu<br />

www.udobullmann.de<br />

ISMAEL ERTUG<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Verkehr und Fremdenverkehr<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro Oberpfalz<br />

Richard Wagner Straße 4/I<br />

93055 Regensburg<br />

Tel.: (0941) 29 79 98 73 / 74<br />

Fax: (0941) 29 79 98 75<br />

ismail.ertug@europarl.europa.eu<br />

www.ertug.eu<br />

KNUT FLECKENSTEIN<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Verkehr und Fremdenverkehr<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Kurt-Schumacher-Allee 10<br />

20097 Hamburg<br />

Tel.: (040) 280 955 82<br />

Tel.: (040) 280 953 85<br />

Fax: (040) 280 568 89<br />

knut.fleckenst<strong>ein</strong>@europarl.europa.eu<br />

www.knut-fleckenst<strong>ein</strong>.eu<br />

EVELYNE GEBHARDT<br />

Koordinatorin im Ausschuss <strong>für</strong> Binnenmarkt<br />

und Verbraucherschutz<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Keltergasse 47<br />

74653 Künzelsau<br />

Tel.: (07940) 59 122<br />

Fax: (07940) 59 144<br />

evelyne.gebhardt@europarl.europa.eu<br />

www.evelyne-gebhardt-fuer-europa.de<br />

JENS GEIER<br />

Koordinator im Haushaltskontrollausschuss<br />

Haushaltsausschuss<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

SPD Unterbezirk Essen<br />

Severinstraße 44<br />

45127 Essen<br />

Tel.: (0201) 820 <strong>23</strong>0<br />

Fax: (0201) <strong>23</strong>5 756<br />

jens.geier@europarl.europa.eu<br />

www.jens-geier.de<br />

NORBERT GLANTE<br />

Stellvertretender Vorsitzender der SPD-<br />

Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Industrie, Forschung und<br />

Energie<br />

SPD-<strong>Europa</strong>büro<br />

Alleestraße 9, 14469 Potsdam<br />

Tel.: (0331) 73 09 84 00<br />

Fax: (0331) 73 09 84 02<br />

norbert.glante@europarl.europa.eu<br />

www.glante.de<br />

MATTHIAS GROOTE<br />

Ausschuss <strong>für</strong> konstitutionelle Fragen<br />

<strong>Europa</strong>büro Matthias Groote<br />

Friesenstraße 58<br />

26789 Leer<br />

Tel.: (0491) 61 16 0<br />

Tel.: (0491) 97 68 363<br />

Fax: (0491) 97 68 366<br />

matthias.groote@europarl.europa.eu<br />

www.matthias-groote.de<br />

27


28<br />

JUTTA HAUG<br />

Haushaltsausschuss<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Paulusstr. 45<br />

45657 Recklinghausen<br />

Tel.: (0<strong>23</strong>61) 14 007<br />

Fax: (0<strong>23</strong>61) 14 018<br />

jutta.haug@europarl.europa.eu<br />

www.jutta-haug.de<br />

PETRA KAMMEREVERT<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Bildung, Kultur, Medien,<br />

Sport und Vielsprachigkeit<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Kavalleriestr. 16<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel.: (0211) 59 80 753-5<br />

Tel.: (0211) 59 80 753-7<br />

Fax: (0211) 59 80 753-6<br />

petra.kammerevert@europarl.europa.eu<br />

www.kammerevert.eu<br />

CONSTANZE KREHL<br />

Stellvertretende Vorsitzende der SPD-<br />

Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

Koordinatorin im Ausschuss <strong>für</strong> regionale<br />

Entwicklung<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Rosa-Luxemburg-Str. 19/21, 04103 Leipzig<br />

Tel.: (0341) 961 63 47<br />

Fax: (0341) 961 63 48<br />

constanze.krehl@europarl.europa.eu<br />

www.constanze-krehl.de<br />

WOLFGANG KREISSL-DÖRFLER<br />

Ausschuss <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Oberanger 38/I<br />

80331 München<br />

Tel.: (089) 21 02 43 61<br />

Fax: (089) 21 02 43 61<br />

wolfgang.kreissl-doerfler@europarl.europa.eu<br />

www.kreissl-doerfler.de<br />

BERND LANGE<br />

Ausschuss <strong>für</strong> internationalen Handel<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Kurt-Schumacher-Haus<br />

Odeonstraße 15/16, 30159 Hannover<br />

Tel.: (0511) 1674-268<br />

Tel.: (0511) 1674-265<br />

Fax: (0511) 1674-262<br />

bernd.lange@europarl.europa.eu<br />

www.bernd-lange.de<br />

JO LEINEN<br />

Vorsitzender des Ausschusses <strong>für</strong><br />

Umweltfragen, Volksgesundheit und<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Talstraße 58<br />

66119 Saarbrücken<br />

Tel.: (0681) 589 13 31<br />

Fax: (0681) 589 13 32<br />

jo.l<strong>ein</strong>en@europarl.europa.eu<br />

www.jol<strong>ein</strong>en.de<br />

NORBERT NEUSER<br />

Entwicklungsausschuss<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Oberstraße 87<br />

56154 Boppard<br />

Tel.: (06742) 80 44 37<br />

Fax: (06742) 80 44 37<br />

norbert.neuser@europarl.europa.eu<br />

www.norbert-neuser.de<br />

BERNHARD RAPKAY<br />

Vorsitzender der SPD-Abgeordneten im<br />

Europäischen Parlament<br />

Koordinator im Rechtsausschuss<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Brüderweg 10-12, 44135 Dortmund<br />

Tel.: (0<strong>23</strong>1) 58 56 16/17<br />

Fax: (0<strong>23</strong>1) 58 56 22<br />

bernhard.rapkay@europarl.europa.eu<br />

www.rapkay.de<br />

ULRIKE RODUST<br />

Koordinatorin im Fischereiausschuss<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Landwirtschaft und<br />

ländliche Entwicklung<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Kl<strong>ein</strong>er Kuhberg 28/30, 24103 Kiel<br />

Tel.: (0431) 90 60 622<br />

Fax: (0431) 90 60 641<br />

ulrike.rodust@europarl.europa.eu<br />

www.ulrike-rodust.eu<br />

DAGMAR ROTH-BEHRENDT<br />

Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Umweltfragen,<br />

Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Brunnenstraße 167,10119 Berlin<br />

Tel.: (030) 466 07 911<br />

Fax: (030) 462 88 42<br />

dagmar.roth-behrendt@europarl.europa.eu<br />

www.dagmarrothbehrendt.de<br />

MARTIN SCHULZ<br />

Vorsitzender der Fraktion der progressiven<br />

Allianz der Sozialdemokraten im<br />

Europäischen Parlament<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Willy-Brandt-Ring 1<br />

52477 Alsdorf<br />

Tel.: (02404) 98 62 15 / 17<br />

Fax: (02404) 96 92 60 / 98 61 16<br />

martin.schulz@europarl.europa.eu<br />

www.martin-schulz.info.de<br />

PETER SIMON<br />

Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft und Währung<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

H2, 4<br />

68159 Mannheim<br />

Tel.: (0621) 820 37 802<br />

Fax: (0621) 820 37 803<br />

peter.simon@europarl.europa.eu<br />

www.peter-simon.eu<br />

BIRGIT SIPPEL<br />

Ausschuss <strong>für</strong> bürgerliche Freiheiten,<br />

Justiz und Inneres<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Ulricherstraße 26 - 28<br />

59494 Soest<br />

Tel.: (02921) 364 738<br />

Fax: (02921) 15 952<br />

birgit.sippel@europarl.europa.eu<br />

www.birgit-sippel.de<br />

JUTTA STEINRUCK<br />

Schatzmeisterin der SPD-Abgeordneten<br />

im Europäischen Parlament<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Beschäftigung und soziale<br />

Angelegenheiten<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Frankenthaler Straße 172, 67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: (0621) 54 54 204<br />

Fax: (0621) 54 54 304<br />

jutta.st<strong>ein</strong>ruck@europarl.europa.eu<br />

www.jutta-st<strong>ein</strong>ruck.de<br />

BARBARA WEILER<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Binnenmarkt<br />

und Verbraucherschutz<br />

<strong>Europa</strong>büro Hessen-Nord<br />

Humboldtstr. 8 A<br />

34117 Kassel<br />

Tel.: (0561) 125 95<br />

Fax: (0561) 126 82<br />

barbara.weiler@europarl.europa.eu<br />

www.barbara-weiler.de<br />

KERSTIN WESTPHAL<br />

Ausschuss <strong>für</strong> regionale Entwicklung<br />

SPD <strong>Europa</strong>büro<br />

Kornmarkt 17<br />

97421 Schw<strong>ein</strong>furt<br />

Tel.: (09721) 715 716<br />

Fax: (09721) 47 40 884<br />

kerstin.westphal@europarl.europa.eu<br />

www.kerstin-westphal.de<br />

29


30<br />

Mitgliedschaft der SPD-Abgeordneten nach Länderdelegationen<br />

LÄNDERDELEGATIONEN<br />

Multilaterale Delegationen Mitglieder<br />

<strong>Europa</strong>-Lat<strong>ein</strong>amerika (EUROLAT) Glante, Norbert<br />

Haug, Jutta<br />

Krehl, Constanze<br />

Rapkay, Bernhard<br />

Rodust, Ulrike<br />

Roth-Behrendt, Dagmar<br />

Interparlamentarische Delegationen Mitglieder<br />

EU-Kroatien Kammerevert, Petra<br />

EU-Türkei Ertug, Ismail<br />

EU-Mexiko Glante, Norbert<br />

EU-Chile Rapkay, Bernhard<br />

Roth-Behrendt, Dagmar<br />

Schweiz, Island, Norwegen Westphal, Kerstin<br />

EU-Russland Fleckenst<strong>ein</strong>, Knut (Vorsitzender der Delegation)<br />

EU-Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan,<br />

Turkmenistan und Mongolei<br />

Simon, Peter<br />

Arabische Halbinsel St<strong>ein</strong>ruck, Jutta<br />

Ver<strong>ein</strong>igte Staaten (USA) Groote, Matthias<br />

Kreissl-Dörfler, Wolfgang<br />

Mittelamerika Krehl, Constanze<br />

Rodust, Ulrike<br />

Japan <strong>Geier</strong>, <strong>Jens</strong><br />

Volksrepublik China Gebhardt, Evelyne<br />

Indien L<strong>ein</strong>en, Jo<br />

Südasien Sippel, Birgit<br />

Südostasien und ASEAN Weiler, Barbara<br />

Korea Simon, Peter<br />

Südafrika Lange, Bernd<br />

AKP-EU (Afrika-Karibik-Pazifik) Bullmann, Udo<br />

Haug, Jutta<br />

Neuser, Norbert<br />

Mitgliedschaft der SPD-Abgeordneten nach Ausschüssen<br />

AUSSCHUSS MITGLIEDER STELLVERTR. MITGLIEDER<br />

AFET - Auswärtiges, Menschenrechte Kreissl, Dörfler, Wolfgang L<strong>ein</strong>en, Jo<br />

Neuser, Norbert<br />

DEVE - Entwicklung, Zusammenarbeit Neuser, Norbert –<br />

INTA - Internationaler Handel, WTO Lange, Bernd –<br />

BUDG - Haushalt Haug, Jutta (stellvertr. Vorsitzende)<br />

<strong>Geier</strong>, <strong>Jens</strong><br />

St<strong>ein</strong>ruck, Jutta<br />

Krehl, Constanze<br />

CONT - Haushaltskontrolle <strong>Geier</strong>, <strong>Jens</strong> (Koordinator) Weiler, Barbara<br />

ECON - <strong>Wir</strong>tschaft und Währung Bullmann, Udo (Koordinator)<br />

Simon, Peter<br />

Rapkay, Bernhard<br />

EMPL - Beschäftigung und Soziales St<strong>ein</strong>ruck, Jutta Bullmann, Udo<br />

Sippel, Birgit<br />

ENVI -<br />

Umwelt, Gesundheit, Lebensmittelsicherheit<br />

L<strong>ein</strong>en, Jo (Vorsitzender)<br />

Roth-Behrendt, Dagmar<br />

Haug, Jutta<br />

Groote, Matthias<br />

ITRE - Industrie, Forschung und Energie Glante, Norbert Groote, Matthias<br />

Lange, Bernd<br />

IMCO - Binnenmarkt, Verbraucherschutz Gebhardt, Evelyne (Koordinatorin)<br />

Weiler, Barbara<br />

Westphal, Kerstin<br />

TRAN - Verkehr, Fremdenverkehr Fleckenst<strong>ein</strong>, Knut<br />

Ertug, Ismail<br />

Kammerevert, Petra<br />

REGI - Regionale Entwicklung Krehl, Constanze (Koordinatorin)<br />

Westphal, Kerstin<br />

<strong>Geier</strong>, <strong>Jens</strong><br />

Simon, Peter<br />

AGRI - Landwirtschaft Rodust, Ulrike Ertug, Ismail<br />

PECH - Fischerei Rodust, Ulrike (Koordinatorin) Groote, Matthias<br />

CULT -<br />

Kultur, Bildung, Jugend, Medien, Sport<br />

Kammerevert, Petra Fleckenst<strong>ein</strong>, Knut<br />

JURI - Recht Rapkay, Bernhard (Koordinator) Roth-Behrendt, Dagmar<br />

LIBE - Bürgerrechte, Justiz, Inneres Sippel, Birgit Kreissl-Dörfler, Wolfgang<br />

Gebhardt, Evelyne<br />

AFCO - Konstitutionelle Fragen Groote, Matthias –<br />

FEMM - Frauenrechte und Chancengleichheit _ –<br />

PETI - Petitionen _ _<br />

31


Sozialdemokraten

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