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Wir 23 für ein starkes, gerechtes, soziales Europa - Jens Geier

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ULRIKE RODUST<br />

„Ich verstehe europäische<br />

Agrarpolitik<br />

nicht nur als Politik <strong>für</strong><br />

Landwirte, schließlich<br />

geht es hier um<br />

die Grundlagen des<br />

Lebens. Die nachhaltige<br />

Bewirtschaftung<br />

unserer Ressourcen,<br />

die Qualität unserer<br />

Lebensmittel und die<br />

Zukunft der ländlichen<br />

Räume hängt an diesem<br />

Politikbereich.”<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Land -<br />

wirtschaft und ländliche<br />

Entwicklung<br />

(AGRI)<br />

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />

Wenn es uns ernst ist mit der Hungerbekämpfung,<br />

dem Klimaschutz und der<br />

Verhinderung sozialer und ökologischer<br />

Katastrophen, muss sich die internationale<br />

Agrarpolitik neu ausrichten. Auch die<br />

Gem<strong>ein</strong>same Agrarpolitik der Europäischen<br />

Union (GAP) steht vor notwendigen<br />

Reformen, die wir <strong>Europa</strong>parlamentarier<br />

erstmals mitzugestalten haben, da uns der<br />

Vertrag von Lissabon auch hier die volle<br />

Mitentscheidung <strong>ein</strong>räumt.<br />

Die Frage, wie die zukünftige Agrarpolitik<br />

der EU aussehen wird, ist dabei nicht nur<br />

<strong>für</strong> Landwirte und Ernährungswirtschaft,<br />

sondern auch <strong>für</strong> Verbraucher und Steuerzahler<br />

wichtig. Schließlich beansprucht<br />

der Agrarsektor <strong>ein</strong>en großen Teil des<br />

EU-Haushaltes <strong>für</strong> sich. Um den radikalen<br />

Veränderungen im innereuropäischen und<br />

internationalen Kontext zu begegnen,<br />

wollen wir Sozialdemokraten die neue<br />

GAP stärken: jegliche Form von Renationalisierung<br />

lehnen wir ab. <strong>Wir</strong> streben<br />

an, dass neue Modelle <strong>ein</strong>er nachhaltigen<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung gefördert<br />

werden. Konkret bedeutet das:<br />

Eine reformierte GAP muss die Landwirtschaft<br />

in die Lage versetzen, den<br />

Umweltherausforderungen gerecht<br />

zu werden. Dazu gehören der Erhalt<br />

der Kulturlandschaft genauso wie die<br />

Themen Klimawandel, Biodiversität,<br />

Wassermanagement und erneuerbare<br />

Energien.<br />

Gesunde Nahrungsmittel sind <strong>ein</strong><br />

besonderes gesellschaftliches Anliegen:<br />

Hohe Standards im Hinblick auf ihre<br />

Sicherheit und ihre nachhaltige Produktionsweise<br />

sind daher unerlässlich.<br />

<strong>Wir</strong> wollen intakte ländliche Räume als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Verhinderung von<br />

Abwanderungen und <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Entwicklung der Landwirtschaft.<br />

Dabei wollen wir die finanziellen Mittel<br />

gerechter verteilen und nicht den<br />

wettbewerbsfähigsten Betrieben die<br />

höchsten Zahlungen an Direkthilfen<br />

zukommen lassen.<br />

Internationale Handelsregeln und<br />

-strukturen dürfen nicht die Ernährungssouveränität<br />

besonders der Menschen<br />

armer Länder untergraben. <strong>Wir</strong> lehnen<br />

deshalb jede Form der Exporterstattung<br />

ab und fordern, weltweit handelsverzerrende<br />

Subventionen abzubauen.<br />

Fischerei PECH<br />

Die Europäische Union hat sich vorgenommen,<br />

in den nächsten Jahren die Gem<strong>ein</strong>same<br />

Fischereipolitik (GFP) grundlegend<br />

zu reformieren. Zu Recht: Die GFP ist in<br />

erheblichem Maße überarbeitungsbedürftig.<br />

Die Fischerei in ganz <strong>Europa</strong> kämpft<br />

mit wirtschaftlichen Problemen, gleichzeitig<br />

sind zahlreiche Bestände überfischt.<br />

Durch das Inkrafttreten des Vertrages von<br />

Lissabon wird das Europäische Parlament<br />

über die nun anstehende Reform gleichberechtigt<br />

mitentscheiden. Dabei haben<br />

wir Sozialdemokraten im Europäischen<br />

Parlament <strong>ein</strong>e klare Vorstellung von <strong>ein</strong>er<br />

erfolgreichen Reform. <strong>Wir</strong> wollen:<br />

wirksame Maßnahmen gegen Überfischung<br />

und gegen illegale, nicht<br />

gemeldete und unregulierte Fischerei,<br />

die deutliche Reduzierung von Beifängen,<br />

den Abbau der in vielen Mitgliedstaaten<br />

noch vorhandenen Überkapazitäten<br />

der Fischereiflotten,<br />

<strong>ein</strong>en differenzierten Ansatz <strong>für</strong> die<br />

kl<strong>ein</strong>e Küstenfischerei,<br />

die Förderung <strong>ein</strong>es wettbewerbsfähigen,<br />

stabilen, ökologisch nachhaltigen<br />

Aquakultursektors,<br />

die Förderung <strong>ein</strong>er EU-weiten ganzheitlichen<br />

Meerespolitik <strong>für</strong> <strong>ein</strong> aus-<br />

geglichenes Ökosystem und saubere<br />

Gewässer,<br />

die Förderung der Forschung über die<br />

Meeresökosysteme,<br />

die gezielte Förderung moderner, selektiver,<br />

Beifang vermeidender Fanggeräte.<br />

<strong>Wir</strong> Sozialdemokraten fordern <strong>ein</strong>e Dezentralisierung<br />

und Regionalisierung, jedoch<br />

k<strong>ein</strong>e Renationalisierung der Fischereipolitik<br />

und im Zuge dessen mehr Flexibilität.<br />

Nicht alles muss in Brüssel entschieden<br />

werden, oft kann vor Ort schneller auf<br />

aktuelle Entwicklungen reagiert werden.<br />

Einen wichtigen weiteren Bestandteil der<br />

GFP sehen wir in der Vermarktung: Die<br />

Stärkung der Marktposition <strong>für</strong> hochqualitativen<br />

Fisch regionaler Herkunft ist uns<br />

<strong>ein</strong> besonderes Anliegen.<br />

Künftig müssen wir zudem die Abkommen<br />

mit Entwicklungsländern gerecht und<br />

entwicklungspolitisch sinnvoll gestalten.<br />

<strong>Wir</strong> brauchen dringend Kriterien <strong>für</strong> faire<br />

Fischereipartnerschaftsabkommen mit<br />

Drittländern. Dabei gilt es, <strong>ein</strong> besonderes<br />

Augenmerk auf die Beachtung der Entwicklungsziele<br />

und der Menschenrechte<br />

zu legen.<br />

ULRIKE RODUST<br />

Koordinatorin im PECH<br />

„M<strong>ein</strong>e Anforderungen<br />

an die Gem<strong>ein</strong>same<br />

Fischereipolitik sind<br />

hoch: sie muss Meere<br />

und Fischbestände<br />

schützen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der<br />

<strong>ein</strong>zelnen Fischereien<br />

erhalten, die Interessen<br />

der Verbraucher<br />

berücksichtigen und<br />

gerechte Bedingungen<br />

schaffen – nicht zuletzt<br />

durch faire Drittstaatenabkommen.“<br />

Fischereiausschuss<br />

(PECH)<br />

AGRI<br />

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