Stadtgrün in Wiesbaden
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Gärten und Parks zwischen<br />
Historismus und Moderne<br />
Heiße Quellen hautnah Der Kochbrunnenplatz hat<br />
e<strong>in</strong>e große städtebauliche Bedeutung. Er stellt<br />
nicht nur den nördlichen Beg<strong>in</strong>n der Fußgängerzone<br />
dar, sondern ist wichtiger zentraler Freiraum für Erholungssuchende<br />
im dichtbesiedelten Bergkirchenviertel. Auf<br />
dem Kochbrunnenplatz 18 , der häufig mit dem benachbarten,<br />
eher unsche<strong>in</strong>baren Kranzplatz verwechselt wird, bef<strong>in</strong>det sich<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derspielplatz.<br />
Se<strong>in</strong>en Namen verdankt der Platz, der von denkmalgeschützten<br />
Grandhotels aus der Zeit <strong>Wiesbaden</strong>s als Weltkurstadt e<strong>in</strong>gerahmt<br />
ist, der Kochbrunnenquelle. Sie ist e<strong>in</strong>e der wichtigsten<br />
der 27 heißen Natrium-Chlorid-Quellen <strong>Wiesbaden</strong>s. Das stark<br />
salzhaltige Thermalwasser tritt mit 66 Grad Celsius an die<br />
Oberfläche; mit e<strong>in</strong>er Schüttung von 500.000 Litern pro Tag<br />
ist die Kochbrunnenquelle die ergiebigste Quelle.<br />
Kochbrunnenplatz 2.2 1.3 1.1<br />
18 19 20<br />
Bereits <strong>in</strong> der Römerzeit wurde der Kochbrunnen zum Betrieb<br />
e<strong>in</strong>er Badeanlage genutzt. Nachdem die Quellen für die Entwicklung<br />
des Landstädtchens über Jahrhunderte ohne wesentliche<br />
Bedeutung blieben, gewann die heilsame Wirkung des<br />
Thermalwassers erst im 16.<br />
Jahrhundert wieder an Bedeu-<br />
- 5.716 m<br />
tung. 1822 wurde am Kranzplatz,<br />
damals Mittelpunkt des<br />
bis zu Beg<strong>in</strong>n des Ersten Weltkrieges<br />
florierenden Kurbetriebes,<br />
die Tr<strong>in</strong>k-Kur e<strong>in</strong>geführt.<br />
Der Kochbrunnenplatz<br />
wurde später gärtnerisch und architektonisch zu e<strong>in</strong>em verspielt-pompösen<br />
Flanier- und Aufenthaltsort gestaltet. Heute<br />
ist er das „Entree“ zur Hessischen Staatskanzlei, die 2004 <strong>in</strong><br />
das e<strong>in</strong>stige Grandhotel „Rose“ e<strong>in</strong>zog.<br />
2 Gesamtfläche<br />
- Kochbrunnenspr<strong>in</strong>ger<br />
- 14 Bäume<br />
- 5 Baumarten<br />
- 658 m2 Spielfläche<br />
Die Brunnenkolonnade, e<strong>in</strong>e 1890 im Stil des Historismus<br />
erbaute Wandelhalle, beherbergt e<strong>in</strong> Café-Restaurant. Die<br />
Kochbrunnenquelle wurde 1979 neu gefasst und mit e<strong>in</strong>em<br />
historischen Tempelchen 20 versehen. Der zweite Quellaustritt,<br />
der Kochbrunnenspr<strong>in</strong>ger 19 , ist als asymmetrischer Pilzhut<br />
gestaltet. Beim Abfließen über die Spr<strong>in</strong>geroberfläche gibt das<br />
Thermalwasser Kohlendioxid ab und h<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong>en charakteristischen<br />
durch oxidierte Metalle orange-rot e<strong>in</strong>gefärbten<br />
S<strong>in</strong>ter.<br />
Kochbrunnenplatz-Anlagen<br />
Amt für Grünflächen | Landwirtschaft und Forsten<br />
Taunusstraße Ecke Georg-August-Z<strong>in</strong>n-Straße | 65183 <strong>Wiesbaden</strong><br />
ESWE-Bushaltestelle Kochbrunnen der L<strong>in</strong>ien 1, 8<br />
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