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Arbeitsbedingungen in der Schweiz im Vergleich zu Deutschland

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<strong>Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Die <strong>Schweiz</strong> ist für viele Deutsche <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>zu</strong>m beliebten Auswan<strong>der</strong>ungsziel<br />

geworden, nachdem e<strong>in</strong> Arbeitsverhältnis durch hohe Gehaltsniveaus, niedrige Steuern,<br />

e<strong>in</strong>en stabilen Arbeitsmarkt und e<strong>in</strong> ähnliches kulturelles Umfeld als <strong>in</strong>teressant gilt.<br />

Welche Vor- und Nachteile bieten Arbeitsverhältnisse <strong>im</strong> Nachbarland tatsächlich? Die<br />

nachfolgende Tabelle stellt die wichtigsten Merkmale gegenüber.<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Preisniveau<strong>in</strong>dex 1 2010<br />

Teuerungsrate 2011<br />

Gehaltsniveau 2<br />

138<br />

0,2 %<br />

Wir empfehlen den durchschnittlichenUmrechnungsfaktor<br />

von 1,8 : 1 für das<br />

Gehaltsniveau <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>.<br />

Beispiele:<br />

Softwareentwickler:<br />

108.000 CHF<br />

Teamleiter<br />

Softwareentwicklung:<br />

135.000 CHF<br />

Systemadm<strong>in</strong>istrator:<br />

108.000 CHF<br />

Leiter IT: 180.000 CHF<br />

100<br />

2,3 %<br />

Beispiele:<br />

Juli 2012, Vesterl<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g GmbH, www.Vesterl<strong>in</strong>g.com<br />

Softwareentwickler:<br />

60.000 EUR<br />

Teamleiter<br />

Softwareentwicklung:<br />

75.000 EUR<br />

Systemadm<strong>in</strong>istrator:<br />

60.000 EUR<br />

Leiter IT: 100.000 EUR<br />

1 Siehe Aufschlüsselung nach Produktgruppen:<br />

http://www.bfs.adm<strong>in</strong>.ch/bfs/portal/de/<strong>in</strong>dex/themen/05/07/blank/key/01.html<br />

2 Siehe da<strong>zu</strong> auch: www.bfs.adm<strong>in</strong>.ch sowie http://gehaltsreporter.de/gehaelter-<strong>im</strong>-ausland/


<strong>Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deutschland</strong> Seite 2/5<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Variable Gehaltsbestandteile<br />

Probezeit<br />

Kündigungsfrist 3<br />

Wochenarbeitszeit<br />

Überstunden<br />

Bei höheren Positionen s<strong>in</strong>d<br />

variable E<strong>in</strong>kommensbestandteile<br />

von 10 % - 30%<br />

üblich.<br />

1 Monat, kann schriftlich auf<br />

3 Monate verlängert werden<br />

Nach Dauer des<br />

Anstellungsverhältnisses:<br />

1 Jahr = 4 Wochen<br />

2-9 Jahre = 8 Wochen<br />

Ab 10 Jahren = 12 Wochen<br />

Gesetzlich max<strong>im</strong>al 45<br />

Stunden bei Beschäftigten <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>dustriellen Betrieben, <strong>im</strong><br />

Büro und bei Angestellten <strong>in</strong><br />

Großbetrieben des E<strong>in</strong>zelhandels.<br />

Bei an<strong>der</strong>en<br />

Beschäftigungen max<strong>im</strong>al 50<br />

Stunden.<br />

In <strong>der</strong> Regel durch Freizeit<br />

ab<strong>zu</strong>gelten<br />

Juli 2012, Vesterl<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g GmbH, www.Vesterl<strong>in</strong>g.com<br />

Bei höheren Positionen s<strong>in</strong>d<br />

variable E<strong>in</strong>kommensbestandteile<br />

von 20 % - 40%<br />

üblich.<br />

Max<strong>im</strong>al 6 Monate<br />

Gesetzliche Kündigungsfrist<br />

für Arbeitnehmer:<br />

4 Wochen <strong>zu</strong>r Mitte o<strong>der</strong><br />

<strong>zu</strong>m Ende e<strong>in</strong>es<br />

Kalen<strong>der</strong>monats<br />

Kündigungsfrist für<br />

Arbeitgeber 4 nach Dauer<br />

des Anstellungsverhältnisses:<br />

2 Jahre = 4 Wochen<br />

5 Jahre = 8 Wochen<br />

8 Jahre = 12 Wochen<br />

10 Jahre = 16 Wochen<br />

12 Jahre = 20 Wochen<br />

15 Jahre = 24 Wochen<br />

20 Jahre = 28 Wochen<br />

Bei bestehendem Tarifvertrag<br />

zwischen 38 und 40<br />

Stunden. Durchschnittlich<br />

s<strong>in</strong>d 40 Stunden üblich.<br />

In <strong>der</strong> Regel durch Freizeit<br />

ab<strong>zu</strong>gelten. Abhängig von<br />

Tarif- und Betriebsvere<strong>in</strong>barungen.<br />

3 Gültig, falls <strong>der</strong> Arbeits- o<strong>der</strong> Tarifvertrag ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>barungen enthält.<br />

4 Zum Ende e<strong>in</strong>es Kalen<strong>der</strong>monats. Längere Kündigungsfristen s<strong>in</strong>d nach vertraglicher Vere<strong>in</strong>barung möglich.


<strong>Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deutschland</strong> Seite 3/5<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Konkurrenzklausel<br />

Urlaubsanspruch<br />

Gesetzliche Feiertage<br />

Gesetzliche<br />

Krankenversicherung<br />

Gesetzliche<br />

Pflegeversicherung<br />

Erwerbsersatzordnung 9<br />

Generell: 1 Jahr<br />

Max<strong>im</strong>al: 3 Jahre<br />

M<strong>in</strong>destens: 20 Tage/Jahr<br />

Üblicherweise: 25 Tage/Jahr<br />

8-14 Tage, Unterschiede<br />

nach Kanton und Geme<strong>in</strong>de<br />

Der Betrag für die<br />

gesetzliche Krankenversicherung<br />

6 ist unabhängig<br />

vom E<strong>in</strong>kommen und variiert<br />

je nach Versicherung und<br />

Kanton. Im Gegensatz <strong>zu</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> wird die<br />

Versicherungsprämie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> alle<strong>in</strong>e vom<br />

Arbeitnehmer entrichtet. Im<br />

<strong>Schweiz</strong>er Durchschnitt<br />

betrug 2011 die monatliche<br />

Versicherungsprämie für<br />

Erwachsene ab 26 Jahren<br />

373,80 CHF.<br />

Die Pflegeversicherung ist<br />

Bestandteil <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

0,15 % des Bruttolohns<br />

Juli 2012, Vesterl<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g GmbH, www.Vesterl<strong>in</strong>g.com<br />

Nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

Entschädigung 5 möglich<br />

M<strong>in</strong>destens: 20 Tage/Jahr<br />

Üblicherweise: 30 Tage/Jahr<br />

9-16 Tage, Unterschiede<br />

nach Bundesland<br />

8,2 % 7 des Bruttolohns<br />

Generell: 0,975 % 8 des<br />

Bruttolohns<br />

5 Gemäß §§ 74 ff. HGB ist <strong>der</strong> Arbeitgeber für die Dauer des Verbots verpflichtet, e<strong>in</strong>e Entschädigung <strong>zu</strong><br />

bezahlen, die für jedes Jahr des Verbots m<strong>in</strong>destens die Hälfte <strong>der</strong> <strong>zu</strong>letzt bezogenen vertragsmäßigen<br />

Leistungen erreicht.<br />

6 Weitere Informationen siehe:<br />

http://www.bag.adm<strong>in</strong>.ch/themen/krankenversicherung/00261/<strong>in</strong>dex.html?lang=de<br />

7 Arbeitnehmer und Arbeitgeber führen <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Beitrag von 15,5 Prozent ab. Der<br />

ermäßigte Arbeitnehmerbeitrag beträgt 7,9 Prozent. Die Beitragsbemessungsgrenze beträgt 45.900 EUR pro<br />

Jahr.<br />

8 Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Kosten von <strong>in</strong>sgesamt 1,95 Prozent. K<strong>in</strong><strong>der</strong>lose Arbeitnehmer ab<br />

dem 23. Lebensjahr bezahlen 1,225 Prozent. In Sachsen beträgt <strong>der</strong> generelle Beitrag 1,475 Prozent; K<strong>in</strong><strong>der</strong>lose<br />

Arbeitnehmer ab dem 23. Lebensjahr entrichten e<strong>in</strong>en Beitrag von 1,725 Prozent.<br />

9 Die Erwerbsersatzordnung (EO) regelt die Erwerbsausfallentschädigung für Personen, die Militär-, Schutz-<br />

o<strong>der</strong> Zivildienst leisten. Sie ist auch von Nicht-Dienstpflichtigen Auslän<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und Auslän<strong>der</strong>n <strong>zu</strong> entrichten.<br />

-


<strong>Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deutschland</strong> Seite 4/5<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Versicherung von<br />

Nichtberufsunfällen<br />

Gesetzliche<br />

Rentenversicherung<br />

Gesetzliche berufliche<br />

Vorsorge (Pensionskasse)<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Steuern<br />

Mehrwertsteuer<br />

1,6 % des Bruttolohns<br />

5,05 % des Bruttolohns<br />

4 % - 13 % des koord<strong>in</strong>ierten<br />

Bruttolohns 11 bei Gehältern<br />

über 20.520 CHF<br />

1 % 12 des Bruttolohns<br />

Der Steuersatz 14 <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> setzt sich aus<br />

Bundes-, Kantons- und<br />

Geme<strong>in</strong>desteuern <strong>zu</strong>sammen.<br />

Der durchschnittliche<br />

Spitzensteuersatz 15 liegt bei<br />

33,83 Prozent.<br />

2,5 % für Güter des täglichen<br />

Bedarfs (Lebensmittel,<br />

Pflanzen, Bücher etc.)<br />

3,8 % für Beherbergungsleistungen<br />

8% für sonstige Leistungen<br />

Juli 2012, Vesterl<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g GmbH, www.Vesterl<strong>in</strong>g.com<br />

Im Beitrag für die Gesetzliche<br />

Krankenkasse<br />

enthalten.<br />

9,8 % 10 des Bruttolohns<br />

-<br />

1,5 % 13 des Bruttolohns<br />

Der Spitzensteuersatz <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> liegt bei 45<br />

Prozent.<br />

19 % Regelsteuersatz<br />

7 % ermäßigter Mehrwertsteuersatz<br />

(begünstigte<br />

Lebensmittel und Gegenstände)<br />

10<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Kosten von <strong>in</strong>sgesamt 19,6 Prozent. Die<br />

Beitragsbemessungsgrenze liegt <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n bei 67.200 EUR pro Jahr, <strong>in</strong> den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n bei 57.600 EUR.<br />

11<br />

Der koord<strong>in</strong>ierte Bruttolohn ergibt sich aus dem Erwerbse<strong>in</strong>kommen m<strong>in</strong>us 23.940 CHF. Er beträgt<br />

m<strong>in</strong>destens 3.420 CHF und max<strong>im</strong>al 58.140 CHF.<br />

12<br />

Die Beitragsbemessungsgrenze für die Arbeitslosenversicherung beträgt 126.000 CHF pro Jahr.<br />

13<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Kosten von <strong>in</strong>sgesamt 3 Prozent. Die<br />

Beitragsbemessungsgrenze beträgt <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n 67.200 EUR pro Jahr, <strong>in</strong> den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n 57.600 EUR.<br />

14<br />

Siehe hier<strong>zu</strong> auch: http://www.estv2.adm<strong>in</strong>.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm<br />

15<br />

Siehe hier<strong>zu</strong> auch KPMG-Studie „Individual Income Tax and Social Security Rate Survey 2011”:<br />

http://www.kpmg.com/ch/de/library/articles-publications/seiten/<strong>in</strong>dividual-<strong>in</strong>come-tax.aspx


<strong>Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deutschland</strong> Seite 5/5<br />

<strong>Vergleich</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Städtische Wohnungsmiete 16<br />

(Durchschnitt pro m²)<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung 18<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten / Horte<br />

Tagesschulen<br />

Tagesmütter/-familien<br />

Ca. 24 CHF /m²<br />

Aarau: ca. 18 CHF/m²<br />

Basel: ca. 27 CHF/m²<br />

Bern: ca. 20 CHF/m²<br />

St. Gallen: ca. 17 CHF/m²<br />

Zürich: ca. 34 CHF/m²<br />

5,20 CHF – 128 CHF/Tag<br />

7,60 CHF – 128 CHF/Tag<br />

3,90 CHF – 100 CHF/Tag<br />

Möchten Sie <strong>zu</strong> dieser Gegenüberstellung Anmerkungen machen?<br />

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!<br />

Status: Juli 2012<br />

Sämtliche Angaben s<strong>in</strong>d ohne Gewähr<br />

Juli 2012, Vesterl<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g GmbH, www.Vesterl<strong>in</strong>g.com<br />

Ca. 6,80 EUR /m²<br />

Gera ca. 4,50 EUR/m²<br />

München 17 ca. 14,50<br />

EUR/m²<br />

Die Gebühren s<strong>in</strong>d abhängig<br />

von Region, E<strong>in</strong>kommen, Art<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung und Buchungsdauer.<br />

Öffentliche Ganztagsschulen<br />

s<strong>in</strong>d kostenfrei. Bei Mittagessen,<br />

Halbtagsschulen mit<br />

Mittagsbetreuung o<strong>der</strong> Hort<br />

fallen Gebühren an.<br />

Die Gebühren s<strong>in</strong>d abhängig<br />

von Region, E<strong>in</strong>kommen und<br />

Buchungsdauer. Der<br />

Tagesmütter-Bundesverband<br />

empfiehlt e<strong>in</strong>en Stundensatz<br />

von 5,50 EUR.<br />

16 Die Quadratmeterpreise s<strong>in</strong>d nicht statistisch repräsentativ ermittelt. Zu den üblichen Wohnungsmieten<br />

f<strong>in</strong>den Sie H<strong>in</strong>weise unter: www.homegate.ch<br />

17 Siehe auch: www.mietspiegel-muenchen.de<br />

18 Siehe: http://www.berufundfamilie.adm<strong>in</strong>.ch

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