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Ein Neugeborenes mit muskulärer Hypotonie ... - DGSM

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Frühjahrstagung der AG Pädiatrie der <strong>DGSM</strong>, Jena, 15.-17.03.2013<br />

Schlafstörungen im Kindesalter I, 14.05-14.20 Uhr<br />

Frank Kirchhoff, Rostock<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Anamnese<br />

• Kindsmutter: 29 Jahre , Asthma<br />

bronchiale<br />

• Vater und Geschwisterkind<br />

gesund<br />

• Mutter Konduktorin für<br />

cystische Fiborese.<br />

• Unauffälliger<br />

Schwangerschaftsverlauf,<br />

insbesondere unauffällige<br />

Feindiagnostik<br />

• fieberhafter Infekt der Mutter<br />

vor 10 Tagen<br />

• Re-Sectio nach einer<br />

Schwangerschaftsdauer von<br />

rechnerisch 39 Wochen bei<br />

Beckenendlage.<br />

• Nabelarterien-pH: 7.25<br />

Postnatale Anpassung<br />

• initial schlaff, zyanotisch, keine<br />

Spontanatmung, bradycard <strong>mit</strong><br />

Herzfrequenzen um 30/min<br />

• Beginn der kardiopulmonalen<br />

Reanimation nach ca. 8 min<br />

Herzdruckmassage stabile<br />

Eigenfrequenz, <strong>Ein</strong>setzen der<br />

Spontanatmung <strong>mit</strong> insuffizienten<br />

Atemzügen – Fortführen von<br />

Masken-CPAP <strong>mit</strong> 70% Sauerstoff.<br />

• Apgar: 02 / 06 / 07<br />

• Im Verlauf respiratorische Azidose<br />

<strong>mit</strong> pH minimal 6,92, CO2<br />

118mmHg, BE-8.<br />

• Intubation und maschinelle<br />

Beatmung. Unter Beatmung BGA<br />

rasch ausgeglichen<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Aufnahmestatus<br />

• Eutrophes hypotones beatmetes <strong>Neugeborenes</strong> in<br />

stabilem Allgemeinzustand, periphere Zyanose,<br />

Kapillarfüllzeit <strong>mit</strong> 4 Sekunden deutlich verlängert.<br />

Generalisierte Ödeme.<br />

• Morphologisch 39 SSW. Unter maschineller Beatmung<br />

(PIP 16mm Hg, PEEP 5mm Hg, ti 0,3sec, AF 30/min,<br />

0,21 FiO2) Hautkolorit blass – rosig, Pulmo seitengleich<br />

belüftet. Vesikuläre Atmung. Normofrequente<br />

rhythmische Herzaktion, 3/6 Systolikum.<br />

• Blutdruck: 64 / 37 (48) mmHg, SaO2: 98 %.<br />

• Geburtsgewicht: 3330 g (10.-90. Perzentile )<br />

• Körperlänge: 52 cm ( 10.-90. Perzentile )<br />

• Kopfumfang: 36 cm ( 10.-90. Perzentile )<br />

• Abdomen leicht gespannt bei ödematöser Bauchhaut,<br />

keine pathologische Resistenz, NVK in situ.<br />

• Darmgeräusche positiv, keine Hepatosplenomegalie.<br />

Nabelrest unauffällig.<br />

• Unauffälliges männliches Genitale.<br />

• Keine sichtbaren Fehlbildungen.<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Differentialdiagnosen<br />

• Infektion:<br />

• Beginn einer antibiotischen Therapie,<br />

Blutbild <strong>mit</strong> Differenzierung, CrP und IL-6<br />

72 unauffällig, im Verlauf kein Anstieg<br />

Beendigung der Antibiose<br />

• Serologie auf VZV, Röteln, HSV,<br />

Toxoplasmen, Borrelien , CMV und Parvo<br />

B19 der Mutter negativ<br />

• Vitium cordis:<br />

• Beginn einer Prostaglandindauerinfusion,<br />

Beendigung nach echokardiographischem<br />

Ausschluss<br />

• Lungenfehlbildung / Pneumothorax:<br />

• Röntgen unauffällig, milder<br />

Beatmungsbedarf<br />

• Asphyxie <strong>mit</strong> hypoxisch-ischämischer<br />

Enzephalopathie /Hirnfehlbildung<br />

• Sonographie ZNS, EEG, aEEG unauffällig,<br />

Lactat unauffällig<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Vergleich Hautödem<br />

2. und 15. Lebenstag<br />

Hydrops<br />

Bei<br />

generalisierten<br />

Ödemen und<br />

mäßiger Diurese<br />

am 2. und 3.LT<br />

diuretische<br />

Therapie rasch<br />

rückläufig, traten<br />

nicht wieder auf<br />

Sonographie Abdomen: initial<br />

Ascites, ab dem 3. LT nicht mehr<br />

nachweisbar.<br />

Kein Pleuraerguss, kein<br />

Perikarderguss<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Differentialdiagnose Hydrops fetalis<br />

• fetale Anämie (fetomaternale Transfusion, FFTS, MHN, Parvovirus B 19-<br />

Infektion, Eisenmangel, Alpha-Thalasämie) Hb 17,2 g/dl, Hk 0,54<br />

• Herzerkrankungen (Aortenisthmusstenose, SVT) kein Hinweis<br />

• fetale Infektionen (Lues, CMV) kein Hinweis<br />

• Hypoproteinämie Protein 43g/l , Albumin 29 g/l<br />

• Chromosomale Aberration (Turner, Edwads, Noonan, Fryns-Syndrom) <br />

morphologisch kein Hinweis, Karyotyp nicht bestimmt<br />

• Tumore (Teratom) kein Hinweis<br />

• Maternaler Hyperthyreoidismus kein Hinweis<br />

• Mucopolysaccharidose Typ VII (Beta-Glucuronidase) nicht bestimmt<br />

• Angeborene Störungen der Glycosilierung (CDG) unauffällig<br />

• Selten Niemann-Pick Typ C und Gaucher Typ II Augenarzt unauffällig<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Differentialdiagnose der angeborenen<br />

muskulären <strong>Hypotonie</strong><br />

• zentral<br />

• Chromosomal (Down-Syndrom, Prader-Willi-S.)<br />

• Metabolisch/ Stoffwechsel/ Endokrinopathie<br />

• Funktionell-struktuell (Enzephalopathie, Trauma)<br />

• peripher<br />

• Vorderhornzelle<br />

• Spinale Muskelatrophie<br />

• Peripherer Nerv (Neuropathie)<br />

• Motorische Endplatte<br />

• Transiente Myasthenie<br />

• Muskel<br />

• Kongenitale Muskeldystrophie<br />

• Kongenitale Myopathie<br />

• Kongenitale myotone Dystrophie<br />

• Metabolische Myopathie (M. Pompe)<br />

• Sehnen und Bindegewebe<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Muskuläre <strong>Hypotonie</strong><br />

• bis auf leichte Bewegungen der Finger und noch weniger der Zehen<br />

war keine weitere Eigenbewegung zu beobachten; mimische<br />

Bewegungen des Gesichtes vorhanden<br />

• bei Stimulation und Schmerzreiz keine weiteren motorischen<br />

Reaktionen, bei Manipulation „Weinen ohne Stimme“, speichelt<br />

viel, zähes Sekret<br />

• Muskeleigenreflexe waren nicht auslösbar, keine Faszikulationen<br />

der Zunge<br />

• Finger teilweise in Krallenstellung<br />

• inter<strong>mit</strong>tierende Atemzüge, Extubationversuch am 2. LT., zunächst<br />

nur unzureichender Atemantrieb und deutlich verminderte<br />

Atemkraft, notwendige noninvasive Beatmung über Maske/<br />

Prongs, bei respiratorischer Erschöpfung Re-Intubation am 5. LT.<br />

• Nahrungsaufbau über Sonde gut vertragen, Trinken bei <strong>Hypotonie</strong><br />

nicht möglich<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Hinweise für eine periphere<br />

<strong>Hypotonie</strong><br />

• Verzögerung der motorischen Meilensteine<br />

<strong>mit</strong> relativ normaler sozialer und kognitiver<br />

Entwicklung<br />

• In der Familienanamnese neuromuskuläre<br />

Erkrankungen oder maternale Myotonie<br />

• Reduzierte oder nicht vorhandene<br />

spontane Bewegungen gegen die<br />

Schwerkraft, reduzierte oder nicht<br />

vorhandene Sehnenreflexe und erhöhte<br />

Gelenkbeweglichkeit<br />

• „Froschhaltung“ der Beine oder<br />

„Korbhenkelhaltung“ der Arme <strong>mit</strong><br />

deutlich reduzieren Spontanbewegungen<br />

• Myopathisches Facies (offener Mund <strong>mit</strong><br />

zeltförmiger Oberlippe, kaum<br />

Lippenschluss beim Saugen, wenig<br />

Bewegung der Gesichtsmuskulatur, Ptosis<br />

und reduzierte Augenbewegungen<br />

• Muskelfaszikulationen (selten)<br />

• Muskelatrophie, Muskelhypertrophie<br />

Hinweise für eine zentrale<br />

<strong>Hypotonie</strong><br />

• Soziale und kognitive Störung zusätzlich zur<br />

motorischen Retardierung<br />

• Dysmorphische Auffälligkeiten, die auf ein<br />

Syndrom oder Organfehlbildung hinweisen<br />

• Fäusteln der Hände<br />

• Normale oder lebhafte Sehnenreflexe<br />

• Merkmale einer pseudobulbären Paralyse,<br />

verstärkter Masseterreflex, gekreuzte<br />

Adduktorenantwort oder Überkreuzung im<br />

Hängeversuch<br />

• Merkmale, die auf eine spinale Dysraphie<br />

hinweisen<br />

• Anamnese positiv für hypoxisch-ischaemische<br />

Enzephalopathie, Geburtstrauma oder<br />

symptomatische Hypoglykämie<br />

• Krampfanfälle<br />

V. a. periphere Ursache<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Untersuchung für die periphere<br />

<strong>Hypotonie</strong><br />

• Creatininkinase - normal<br />

• Lactat - normal<br />

• EMG /NLG/repetitive<br />

Nervenstimulationstests<br />

• Muskelbiopsie (Histologie,<br />

Immunohistochemie,<br />

Elektronenmikroskopie,<br />

Bestimmung der Enzyme der<br />

Atmungskette)<br />

• Genetische Untersuchung<br />

(SMN-Gendeletion liegt bei<br />

95% der SMA Typ 1 vor - o.p.B.<br />

myotone Dystrophie – o.p.B.,<br />

Kongenitale myasthenische<br />

Syndrome)<br />

• Nervenbiopsie (selten)<br />

• Tensilontest<br />

Untersuchungen für die zentrale<br />

<strong>Hypotonie</strong><br />

• Elektrolyte, einschließlich Kalzium und<br />

Phopshat, AP, SBH, Schilddrüsenwerte – o.p.B.<br />

• Kupfer / Caeruloplasmin (als Screeningtest für<br />

Menkes Syndrom)<br />

• Chromosomale Diagnostik (Trisomie), Testung<br />

auf Prader-Willi- Syndrom (15q11–13)<br />

• Aminosäuren im Plasma und organische Säuren<br />

im Urin - unauffällig<br />

• Im Urin Screening auf Mucopolysaccharide<br />

(GAG)<br />

• Molecular/biochemische Diagnostik auf<br />

Störungen des Prokollagen<br />

• Sehr langkettige Fettsäuren - unauffällig<br />

• Augenarzt – unauffälliger Befund<br />

• Bildgebende Diagnostik (CT/MRI) - o.B.<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Molekulargenetische Untersuchung auf Prader-<br />

Willi-Syndrom (Befund vom 22. LT ):<br />

• <strong>Ein</strong>e Deletion der chromosomalen Region 15q 11-13 konnte nicht nachgewiesen<br />

werden. Beide SNRPN-Allele innerhalb dieser Region sind allerdings methyliert<br />

(normal mütterliches Allel methyliert, väterliches Allel nicht methyliert). Aus<br />

molekulargenetischer Sicht kann das Vorliegen eines Prader-Willi-Syndroms,<br />

bedingt durch eine uniparenterale Disomie oder einen Imprinting-Defekt der<br />

chromosomalen Region 15q 11-q13, bestätigt werden. Um zwischen einer<br />

uniparenterale Disomie und einem Imprinting-Defekt zu unterscheiden, müsste<br />

eine Mikrosatelliten-Analyse der Eltern durchgeführt werden (dazu benötigt EDTA-<br />

Blut beider Eltern).<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

• Seit dem 33. Lebenstag waren<br />

beginnende Muskeleigenreflexe<br />

auslösbar, die überstreckte<br />

Haltung der Hände normalisierte<br />

sich<br />

• Extubation am 40. Lebenstag<br />

• Magensonde bis 48. Lebenstag,<br />

Entlassung am 52. Lebenstag,<br />

Entlassungsgewicht 3900g<br />

Weiterer Verlauf<br />

Hätten Sie es erkannt?<br />

Dolichocephalus, enger<br />

bifrontaler Durchmesser,<br />

schmale Nasenwurzel,<br />

mandelförmige Augen,<br />

schmale Oberlippe,<br />

abwärtsgerichtete<br />

Mundwinkel <strong>mit</strong> viel<br />

dickem Speichel<br />

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Gunay-Aygun SB et al. 2001: The changing purpose of Prader-Willi syndrome clinical diagnostic criteria and proposed revised criteria.<br />

Pediatrics 2001, 108(5):E92.<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Ist eine postnatale respiratorische Insuffizienz<br />

bei Kindern <strong>mit</strong> PWS beschrieben?<br />

• Wharton et al. (1989): 23% der Kinder <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom hatten Asphyxie<br />

zur Geburt ( nur ca. 1% aller anderen Kinder).<br />

• MacDonald et al (2001) : prolongierte Beatmung bei einem Frühgeborenen von 29<br />

SSW <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom<br />

• Ciana et al. (2011): Frühgeborenes von 33 SSW <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom, welches<br />

eine intraventrikuläre Hirnblutung <strong>mit</strong> posthämorrhagischen Hydrocephalus<br />

entwickelte und einen Monat maschinell sowie weitere 20 Tage <strong>mit</strong> CPAP beatmet<br />

werden musste<br />

• Vintejoux et al. (2009): 2 Kinder <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom <strong>mit</strong> respiratorischer<br />

Insuffizienz durch lange Apnoen nach den ersten Lebenstagen, welche passager<br />

eine maschinelle Beatmung brauchten, im Verlauf jedoch eine normale<br />

Spontanatmung zeigten.<br />

• Haverkämper et al. (2007): reifen Neugeborenen <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom,<br />

welches nach anfänglicher CPAP-Beatmung intubiert und maschinell beatmet<br />

werden musste, notwendige intensive Beatmung (HFO, NO) über 10 Tage<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Ursache für respiratorische<br />

postnatale Probleme?<br />

• neugeborene Mäuse, denen das<br />

Ndn-Gen fehlt, fallen durch einen<br />

irregulären respiratorischen<br />

Rhythmus <strong>mit</strong> prolongierten<br />

Apnoen auf<br />

• fehlende Aktivierung der<br />

inspiratorischen Neurone im Prä-<br />

Bötzinger-Komplex und Nucleus<br />

hypoglossus<br />

• neonatales Atemnotsyndrom +<br />

versterben zu 70% in den ersten<br />

30 Lebensstunden<br />

Ren J et al.: Absence of Ndn, Encoding the Prader-<br />

Willi Syndrome- Deleted Gene necdin, Results in<br />

Congenital Deficiency of Central Respiratory Drive<br />

in Neonatal Mice. The Journal of Neuroscience, 2003 •<br />

23(5):1569 –1573<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Ist ein Hydrops fetalis bei Kindern <strong>mit</strong> PWS<br />

beschrieben?<br />

• in der englischsprachigen Literatur nur Fußrückenödeme und Lidödeme (Aughton<br />

et al., 1990)<br />

• Haverkämper et al. 2007: <strong>Neugeborenes</strong> <strong>mit</strong> PWS <strong>mit</strong> beidseitig leichten<br />

Pleuraergüssen, geringen Ascitis ohne andere Ursache für den Hydrops<br />

• Maier-Brandt et al. (1997): generalisiertem Hautödem und beidseitigen<br />

Pleuraergüssen<br />

• Sakthivel et al. (2011): Fallbericht <strong>mit</strong> rezidivierender Panniculitis<br />

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Falldarstellung – Differentialdiagnostik – Diskussion - Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

• Bei jeder muskulären <strong>Hypotonie</strong> im Neugeborenenalter sollte ein Prader-Willi-<br />

Syndrom ausgeschlossen werden. Der Ausfall der Muskeleigenreflexe in den<br />

ersten Lebenswoche (typisch für PWS in ersten Lebenswochen) sollte nicht zur<br />

alleinigen Fokussierung auf periphere Ursachen der muskulären <strong>Hypotonie</strong> führen<br />

• Bei Kindern <strong>mit</strong> Prader-Willi-Syndrom kann nach der Geburt der zentrale<br />

Atemantrieb gestört sein, so dass diese Kinder <strong>mit</strong> Asphyxie auffallen. Diese<br />

Auffälligkeit könnte durch den Ausfall des Gens Ndn bedingt sein, die ebenfalls im<br />

späteren Kindheitsalter zu Hypoventilation und vermehrten zentralen Apnoen<br />

führen könnte.<br />

• <strong>Ein</strong> Hydrops in den ersten Lebenstagen kann ein Zeichen eines Prader-Willi-<br />

Syndroms sein.<br />

• Typische morphologische Auffälligkeiten entwickeln sich teilweise erst im Laufe<br />

der ersten Lebensjahre.<br />

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