"Informationsphase ... " als pdf-Datei - Verband für sozial-kulturelle ...
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Dokumentation<br />
VERBAND FÜR<br />
SOZIAL-KULTURELLE<br />
ARBEIT e.V.<br />
Eva-Maria Antz<br />
Prof. Dieter Oelschlägel<br />
Ute Sander<br />
Birgit Weber<br />
<strong>Informationsphase</strong>:<br />
Berufsbegleitende Fortbildung <strong>für</strong><br />
haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
aus <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
gefördert aus Mitteln<br />
des Bundesministeriums <strong>für</strong> Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
des Ministeriums <strong>für</strong> Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit und Frauen, Brandenburg<br />
der Senatsbehörde <strong>für</strong> Bildung,<br />
Wissenschaft, Kunst und Sport, Bremen<br />
des <strong>Verband</strong>s <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit, Landesgruppe Berlin<br />
des Ministeriums <strong>für</strong> Soziales und<br />
Gesundheit, Thüringen
I<br />
II<br />
III<br />
IV<br />
V<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Slabystr. 11<br />
50735 Köln<br />
Tel.: 0221/7606959<br />
Fax: 0221/9762972<br />
Unser Dank gilt allen, die an der Vorbereitung und<br />
Durchführung dieser <strong>Informationsphase</strong> mitgearbeitet haben,<br />
insbesondere<br />
- allen in der Liste “Guten Tag” aufgeführten GesprächspartnerInnen<br />
und hier ausdrücklich Frau Dahl und Herrn<br />
Hesse vom BMFSFJ<br />
- allen MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle in Köln und der<br />
Außenstelle in Berlin<br />
- Monika Schneider, Angelika Klauth und Eva Becker<br />
I. Die Fachveranstaltungen S. 1<br />
Ein Überblick<br />
Das Ei des Kolumbus S. 4<br />
Eine Spielanleitung<br />
Haltungen S. 4<br />
Schaubild und Erläuterungen<br />
Was bedeutet <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit? S. 6<br />
Präsentation des Arbeitsansatzes im Rahmen<br />
der Fachveranstaltungen<br />
Wir sind, was wir geworden sind. S. 9<br />
Darstellung der Geschichte des <strong>Verband</strong>es<br />
und seines aktuellen Profils<br />
“Der Mensch bleibt weise....” S.18<br />
Präsentation des Konzeptes <strong>für</strong> eine<br />
berufsbegleitende Fortbildung<br />
II. Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />
S. 22<br />
III. Und wie geht es jetzt weiter? S. 27<br />
Ein Ausblick<br />
IV. Guten Tag ..... Kontakte S. 28<br />
V. Anhang S. 30<br />
Es ist uns ein besonderes Anliegen, diese Dokumentation den<br />
Kindern Isabel Antz, Marie Jansen, Isabel Jansen und Nils<br />
Jansen zu widmen. Ohne ihre Bereitschaft, uns zahlreiche<br />
Utensilien ihrer Spielzeugsammlung großzügig zur Verfügung<br />
zu stellen, wäre ein wichtiger Teil unserer Arbeit in diesem<br />
Umfang nicht möglich gewesen.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Vorwort…<br />
…ein Wort an die Leserinnen und Leser!<br />
Anders <strong>als</strong> das bekannte Phänomen bei Kinofilmen (ich<br />
denke da an gewisse “Rocky”-Filme), unendlich viele Fortsetzungsgeschichten<br />
zu produzieren, sehen wir diese Dokumentation<br />
– steht sie auch in Folge der Dokumentation der Konzeptionsphase<br />
– nicht <strong>als</strong> unendlich fortsetzbar an.<br />
Gleichzeitig bleiben wir uns und dem der letzten Dokumentation<br />
vorangestellten Talmud-Motto treu: “Ein Mensch<br />
bleibt weise, solange er die Weisheit sucht. Sobald er sie<br />
gefunden zu haben wähnt, wird er ein Narr.”. Wir haben<br />
weiter gesucht und weitere “Weise” gefunden.<br />
Das Ergebnis dieser Suche legen wir hier vor und dokumentieren<br />
mit diesem Bericht die <strong>Informationsphase</strong> zur<br />
geplanten berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong><br />
haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen.<br />
Dieser <strong>Informationsphase</strong> vorausgegangen war die Konzeptionsphase,<br />
in deren Verlauf unsere Überlegungen den<br />
Einrichtungen vorgestellt, ihre Meinungen dazu mit Hilfe einer<br />
Fragebogenaktion ermittelt und dokumentiert wurden.<br />
Erfreulicherweise führte das Resultat der Konzeptionsphase<br />
zu einem Bewilligungsbescheid des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend, allerdings mit der Auflage,<br />
die finanzielle Beteiligung der Länder sicherzustellen.<br />
Die nachfolgenden Verhandlungen mit den jeweiligen Länderministerien<br />
bescherten uns neben einem Einblick in die verwirrende<br />
Vielfalt von Zuständigkeiten eine variationsreiche<br />
Bandbreite von Ablehnungs- und Zuwendungsbescheiden<br />
(letztere leider nicht so häufig wie gewünscht).<br />
Letztendlich war es dank der Beteiligung der Länder Berlin,<br />
Brandenburg, Bremen und Thüringen zu der des Bundesministeriums<br />
möglich, im Herbst 1995 insgesamt neun Fachveranstaltungen<br />
in verschiedenen Bundesländern durchzuführen.<br />
Diese Fachveranstaltungen hatten zum Ziel, über unseren<br />
Arbeitsansatz im <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Bereich sowie über das<br />
Konzept der geplanten Qualifizierungsmaßnahme zu informieren<br />
und die Einschätzungen der TeilnehmerInnen - mündend<br />
in die Frage der konkreten Teilnahmebereitschaft - mit<br />
ihnen direkt zu diskutieren.<br />
Neun Veranstaltungen in neun verschiedenen Orten der<br />
Republik innerhalb von acht Wochen - das bedeutete viel<br />
Planung, viel vorbereitende Organisation und eine intensive<br />
Reisetätigkeit, kurzum: einen “heißen Herbst”.<br />
Das bedeutete neben zunehmender Routine im Koffer-<br />
Packen auch und vor allem eine Vielzahl Eindrücke von den<br />
Menschen, die daran teilgenommen haben, und von ihrer<br />
Arbeit.<br />
Beeindruckt hat uns die Vielfalt und Offenheit, die uns<br />
begegneten - keine Veranstaltung war wie eine andere,<br />
jeder Ort hatte und hat seine Einmaligkeit <strong>für</strong> uns. So haben<br />
wir Ausschnitte aus der jeweiligen Arbeitssituation der TeilnehmerInnen<br />
vermittelt bekommen, die u.a. auch zeigten,<br />
wie engagiert viele MitarbeiterInnen unter teilweise extrem<br />
schwierigen Bedingungen in dem Bereich arbeiten. Neben<br />
dem breiten Interesse an der Qualifizierungsmaßnahme, die<br />
<strong>als</strong> ein Unterstützungsangebot auch in dieser Richtung verstanden<br />
wird, haben wir von den TeilnehmerInnen detaillierte<br />
Rückmeldungen zu ihrem weiteren Bedarf und zu den Inhalten<br />
erfahren.<br />
Diese Rückmeldungen finden Sie differenziert beschrieben<br />
und kommentiert im Bericht von Dieter Oelschlägel anläßlich<br />
der wissenschaftlichen Begleitung.<br />
Dem vorangestellt haben wir eine ausführliche Beschreibung<br />
der Fachveranstaltungen aus unserer Sicht, gedacht<br />
auch <strong>als</strong> Information <strong>für</strong> Interessierte, die an den Fachveranstaltungen<br />
selbst nicht teilnehmen konnten.<br />
Neben der Zuversicht, mit dieser Dokumentation einen<br />
weiteren Schritt zur tatsächlichen Durchführung der Qualifizierungsmaßnahme<br />
zu tun, möchten wir an dieser Stelle einen<br />
herzlichen Dank äußern all denen gegenüber, die an dieser<br />
Phase in vielfältigster Form mitgewirkt und uns dadurch unterstützt<br />
haben!<br />
Eva-Maria Antz<br />
Ute Sander<br />
Birgit Weber<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Die Fachveranstaltungen<br />
Insgesamt wurden 9 Fachveranstaltungen in verschiedenen<br />
Bundesländern durchgeführt:<br />
IUte Sander<br />
- 17.10.95 in Erfurt<br />
(Thüringen)<br />
- 12.11.95 in Berlin<br />
(Berlin)<br />
- 20.11.95 in München<br />
(Bayern)<br />
- 24.11.95 in Bremen<br />
(Bremen)<br />
- 27.11.95 in Schwerin<br />
(Mecklenburg-Vorpommern)<br />
- 30.11.95 in Trier<br />
(Rheinland-Pfalz)<br />
- 4.12.95 in Köln<br />
(Nordrhein-Westfalen)<br />
- 7.12.95 in Jüterbog<br />
(Brandenburg)<br />
- 9.12.95 in Chemnitz<br />
(Sachsen)<br />
Die Fachveranstaltungen richteten sich an haupt- und<br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus nachbarschaftsbezogenen<br />
Diensten, wie z.B. ambulante Dienste, hinausreichende Behinderten-,<br />
Kinder-, Jugend- und Altenarbeit, Familienbildungsstätten,<br />
GeschäftsführerInnen nachbarschaftsbezogener Einrichtungen,<br />
VertreterInnen von kommunalen und landesweiten<br />
Wohlfahrtsverbänden sowie an VertreterInnen kommunaler<br />
Ämter, die z.B. mit Planungsaufgaben nach dem KJHG beauftragt<br />
sind.<br />
Ziel dieser Fachveranstaltungen war, einerseits die spezifischen<br />
Arbeitsansätze und Hintergründe <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit zu vermitteln und mit den TeilnehmerInnen in einen<br />
Austausch über den aktuellen Stand ihrer Praxis zu kommen.<br />
Zum anderen wurde das geplante, dreijährige Fortbildungsangebot<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen vorgestellt und auf den Bedarf der TeilnehmerInnen<br />
hin diskutiert.<br />
Der Ablauf der Fachveranstaltungen gestaltete sich - bis<br />
auf geringfügige Veränderungen - in der Zeit von 9.30 bis<br />
16 Uhr wie nachfolgend beschrieben.<br />
1. Beginn der Fachveranstaltung<br />
Begrüßung, Einführung in das Tagesprogramm (ggf. Programmumstellungen),<br />
Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen<br />
– 1 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
2. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit: “Das Ei des<br />
Kolumbus?”<br />
(Spielbeschreibung siehe Seite 4)<br />
Mit diesem spielerischen Einstieg wollten wir zunächst einmal<br />
bewußt und deutlich machen, daß jedes Handeln in der<br />
<strong>sozial</strong>en Arbeit vor dem Hintergrund bestimmter - teilweise<br />
unbewußter - Haltungen erfolgt, und daß es eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Lösungsansätze gibt.<br />
Die Bereitschaft der TeilnehmerInnen, sich auf dieses Spiel<br />
einzulassen, war je nach räumlichen Möglichkeiten (teilweise<br />
mußte das Szenario -ohne Stuhl- am Tisch aufgebaut werden)<br />
und nach jeweiliger “Angewärmtheit” unterschiedlich.<br />
Die Diskussionen zu den vorgestellten Lösungsmöglichkeiten<br />
waren sehr lebhaft und von einigen “Aha-Erlebnissen”<br />
geprägt (wie bei Vorschlägen, z.B. den/die Freiwillige/n zu<br />
füttern, dem/r Freiwilligen die Binde abzunehmen oder<br />
den/die Freiwillige/n zu befragen, ob er/sie das Ei überhaupt<br />
essen möchte), auch wenn es häufig eine Scheu der<br />
TeilnehmerInnen gab, ihren Lösungsansatz praktisch vorzuführen.<br />
3. “Mit anderen Augen sehen” - Grundlagen<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
a) “Haltungen”<br />
Anknüpfend an die Erkenntnisse aus der vorangegangenen<br />
Diskussion wurde in Form von “mind-mapping” ein<br />
Schaubild zentraler Bestandteile von Haltungen und Konzepten<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit aufgemalt.<br />
Die von den Projektmitarbeiterinnen<br />
skizzierten Überlegungen sollten<br />
die TeilnehmerInnen dazu einladen,<br />
die eigene Haltung sowie ihre Alltagsarbeit<br />
auf dem Hintergrund<br />
einer solchen “Folie” zu reflektieren.<br />
Von diesem Angebot wurde in<br />
unterschiedlicher Form Gebrauch<br />
gemacht; teilweise führte es eher zu<br />
Abwehr (nach dem Motto “kennen<br />
wir schon, ist das altbekannte humanistische<br />
Bildungsideal”); teilweise<br />
wurde es dankbar <strong>als</strong> Anregung aufgenommen,<br />
die gewohnten Wahrnehmungsbahnen(“Scheuklappenblick”)<br />
zu verlassen und andere<br />
Sichtweisen auszuprobieren bzw. zu<br />
diskutieren.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Zusammenarbeit<br />
und<br />
Aktivierung<br />
von Haupt- und<br />
Ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern<br />
Das Ganze ist mehr <strong>als</strong> die Summe der Teile.<br />
– 2 –<br />
Gleichzeitig konnte im weiteren Verlauf der Fachveranstaltung<br />
stellenweise wieder darauf Bezug genommen werden,<br />
um z.B. bestimmte Phänomene <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit einerseits<br />
<strong>als</strong> Schwierigkeiten, andererseits aber auch <strong>als</strong> Chancen<br />
zu betrachten.<br />
b) Präsentation der zentralen Merkmale<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
Als eine weitere, einladende Methode, um den TeilnehmerInnen<br />
der Fachveranstaltungen einerseits unseren Arbeitsansatz<br />
vorzustellen, andererseits aber auch in einen Austausch<br />
mit ihnen über ihre Erfahrungen zu kommen, hatten wir<br />
(zumeist am Vorabend) eine “Ausstellung” aufgebaut, die die<br />
6 Grundprinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in Form von symbolischen<br />
Gegenständen aus unserer Sicht präsentierte.<br />
In Form eines “Museumsrundgangs” wurden die TeilnehmerInnen<br />
von Tisch zu Tisch geführt, ihnen die Gegenstände<br />
erläutert und sie dann gebeten, Ergänzungen oder Kommentierungen<br />
vorzunehmen.<br />
Das führte in fast allen Fällen zu lebhaften und angeregten<br />
Diskussionen, so wie die methodische Aufbereitung dieses<br />
Themenbereiches überhaupt immer wieder viel Anklang fand<br />
auf Grund ihrer Buntheit, Vielfalt und sprichwörtlichen<br />
“Begreifbarkeit” - wenn auch teilweise mit sehr unterschiedlichen<br />
Interpretationsmöglichkeiten.<br />
4. “Wann gelingt es?” - Gedanken zu Konzepten<br />
und Ideen<br />
Die hierunter verstandene offene<br />
Gesprächsrunde zu Eindrücken,<br />
Fragen und zu Verknüpfungen mit<br />
den eigenen Praxiserfahrungen der<br />
TeilnehmerInnen wurde in den meisten<br />
Fällen - aufgrund von Zeitknappheit<br />
- in den Rundgang integriert<br />
oder floß in den Tagesordnungspunkt<br />
“Was ist hier möglich?”<br />
direkt nach der Mittagspause mit<br />
ein.<br />
5. Mittagessen und Pause<br />
Entgegen dem ausgedruckten Programm<br />
verkürzten wir die Mittagspause<br />
in der Regel auf eine Stunde,<br />
da die meisten TeilnehmerInnen<br />
gegen 16 Uhr abreisen mußten<br />
(Hektik vor dem Jahresende, Witterungsbedingungen<br />
etc.).<br />
Die flexible Gestaltung der Mittagspause<br />
(keine Vorbestellungen)<br />
ermöglichte es den TeilnehmerInnen,<br />
die Pause individuell zu nut-
zen. Es gab aber durchgängig ein starkes Bedürfnis, den<br />
Mittagstisch auch zum informellen Austausch zu nutzen.<br />
6. “Was ist hier möglich?”<br />
Zu den jeweiligen regionalen “Besonderheiten” hatten wir<br />
jeweils “vor Ort” VertreterInnen der Wohlfahrtsverbände<br />
(Paritätischer, AWO), der Ministerien - soweit beteiligt - und<br />
ggf. andere “ExpertInnen” (PBW, Uni) angesprochen, die aus<br />
ihrer Sicht über das, was es dort an Projekten und Programmen<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit gibt, informierten.<br />
Darüber entstanden - wie beabsichtigt<br />
- Diskussion und Austausch<br />
zu der Frage, inwieweit das von<br />
unserem <strong>Verband</strong> vorgestellte Profil<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in die jeweilige<br />
Landschaft paßt.<br />
Der allgemeine Tenor läßt sich<br />
inhaltlich positiv und wenig kontrovers<br />
beschreiben; aus förderungstechnischer<br />
Sicht gab es aber häufig<br />
Einwände und Blockaden, die veranschaulichten,<br />
in welchen existenziell<br />
bedrohlichen Situationen sich viele<br />
Einrichtungen befinden. Dies macht<br />
es wiederum schwierig, Blick und Kapazitäten <strong>für</strong> inhaltliche<br />
Fragen frei zu bekommen.<br />
7. “Der Mensch bleibt weise....” - Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten <strong>für</strong> eine Qualifizierung<br />
in professsioneller <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit<br />
a) Vorstellung des <strong>Verband</strong>es, seiner<br />
Geschichte und seiner Angebote<br />
Hier erfolgte - wenn auch häufig in stark gekürzter Form -<br />
anhand des “Leporello-Schaubildes” ein Überblick über die<br />
Entstehung und Entwicklung des <strong>Verband</strong>es nach dem Motto<br />
“wir sind, was wir geworden sind”, eingebettet in das jeweilige,<br />
umgebende Zeitgeschehen, das die <strong>Verband</strong>sentwicklung<br />
und den vieldiskutierten Arbeitsansatz des <strong>Verband</strong>es<br />
natürlich nicht unerheblich beeinflußt hat.<br />
Aus unserer Sicht bedauerlich war dabei die Tatsache,<br />
daß wir diesen kurzen Exkurs in die deutsche Geschichte und<br />
Entwicklung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit eigentlich nur mit Blick<br />
auf die BRD-Geschichte machen konnten (bis auf z.B. knappe<br />
Hinweise zur Existenz der “Volkssolidarität” in der ehemaligen<br />
DDR).<br />
TeilnehmerInnen der Fachveranstaltung in Chemnitz<br />
Interessant bei der jüngsten <strong>Verband</strong>sgeschichte war das<br />
Hospitationsprojekt Ost-West , unter anderem auch deshalb,<br />
weil die Auswertung dieses Projektes zur Feststellung eines<br />
großen und breiten Interesses bzw. Bedarfes an beruflicher<br />
Qualifizierung in diesem Bereich und schließlich zur Idee und<br />
Konzipierung des Qualifizierungsprojektes geführt hatte.<br />
b) Vorstellung des geplanten Qualifizierungsprojektes<br />
<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
– 3 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Neben der Visualisierung der<br />
Bestandteile des Qualifizierungsprojektes<br />
per Schautafel hatten die<br />
TeilnehmerInnen in ihren Tagungsunterlagen<br />
zur besseren Nachvollziehbarkeit<br />
einen Auszug aus dem<br />
Rundbrief 1/95 sowie eine Kurzfassung<br />
der wichtigsten Daten und<br />
Stichworte.<br />
Vorgestellt wurde anhand einer<br />
Schautafel kurz die Methodologie,<br />
die Struktur und die jeweiligen Elemente<br />
(Bausteine, Kurswochen, Hospitationen<br />
und das Abschlußsymposium)<br />
mit stichworthaften Beschreibungen.<br />
Das Plenumsgespräch dazu wurde sehr unterschiedlich<br />
genutzt; teilweise gab es sehr konkrete Nachfragen und Interessensmeldungen<br />
(“genau so was habe ich immer schon<br />
gesucht”); teilweise wurden die äußeren Rahmenbedingungen<br />
(ABM, unsichere Situation in den neuen Bundesländern<br />
etc.) <strong>als</strong> maßgeblich da<strong>für</strong> angeführt, daß es keine weiteren<br />
inhaltlichen Nachfragen gab.<br />
8. Zusammenfassung, Fragebogen ....<br />
Das Resümee der Veranstaltungen zeigte auf Seiten der<br />
TeilnehmerInnen wie der Veranstalterinnen durchweg positive<br />
Resonanz ; Lerneffekte auf beiden Seiten wurden bestätigt.<br />
Mehrfach nachgefragt wurden Informationen zum weiteren<br />
Stand des Qualifizierungsprojektes und des Versands der<br />
Dokumentation.<br />
Aufgrund vorzeitiger Abreise einiger TeilnehmerInnen (teilweise<br />
zur Mittagspause) konnten leider nicht alle Reaktionen<br />
per Fragebogen erfaßt werden.<br />
Anmerkung: Einige Unterlagen aus der Tagungsmappe, die<br />
bei den Fachveranstaltungen überreicht wurde, sind im<br />
Anhang dokumentiert. Nachfolgend finden Sie die einzelnen<br />
Elemente des Tagesablaufs ausführlicher beschrieben.
DAS EI DES KOLUMBUS<br />
• Szenario: In der Mitte des Raumes liegt ein<br />
umgedrehter Stuhl, darunter ein gekochtes Ei in einem<br />
Eierbecher, ein Löffel und Salzstreuer. Ein/e Freiwillige/r<br />
wird gesucht und ihm/ihr die Augen verbunden.<br />
Die Aufgabe an die Gruppenmitglieder lautet:”Was<br />
werden Sie tun, um der Person zu ermöglichen, das Ei<br />
zu essen?”<br />
Die TeilnehmerInnen werden gebeten, kurz einige<br />
Notizen zu ihren Lösungsvorschlägen zu machen und<br />
diese dann anschließend vorzustellen (das geschieht<br />
teilweise durch praktisches Zeigen der Lösungen).<br />
Bei dem anschließenden Auswertungsgespräch werden<br />
folgende Aspekte diskutiert:<br />
• welche Strategien wurden praktiziert?<br />
• welche Rollen wurden in dem Spiel deutlich?<br />
• wie ging es dem/der Freiwilligen? Was waren<br />
seine/ihre Wünsche, Erwartungen, Erfahrungen?<br />
• welche Haltung, welches Menschenbild wurde/n<br />
sichtbar und waren leitend <strong>für</strong> die Lösungsvorschläge?<br />
HALTUNGEN<br />
Birgit Weber<br />
Bei den Vorbereitungen zu den Fachveranstaltungen<br />
haben wir immer wieder über das Menschenbild, beziehungsweise<br />
die Haltung der haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
gesprochen, die eigentlich <strong>für</strong> das Gelingen des<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeitsansatzes grundlegend ist.<br />
Liest man/frau die Konzeptionen und Zielerklärungen der<br />
einzelnen Einrichtungen und Projekte, so spiegeln diese die<br />
von uns beschriebene Haltung wider.<br />
Es war uns recht bald klar, daß unsere Auflistung nur ein<br />
Ausschnitt und ein unvollständiger Versuch ist, die Grundhal-<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 4 –<br />
Das Ei des Kolumbus in Erfurt.<br />
tung der Menschen zu beschreiben, die in diesem Arbeitsfeld<br />
arbeiten.<br />
Ebenso war die Wortwahl auf der einen Seite recht einfach,<br />
handelt es sich doch bei den Begriffen Geduld, Hoffnung,<br />
Mut und Vertrauen um sehr geläufige Ausdrücke. Auf der<br />
anderen Seite haben alle von uns benutzten Begriffe auch den<br />
faden Beigeschmack von abgenutzt, beliebig und moralisch.<br />
Aber durch die Erläuterung, z.B. daß hinter der Äußerung<br />
Mut zu haben, laut zu sein auch die politische Einmischung,<br />
die Aufforderung zu Bürgerengagement steht, bekommen<br />
diese scheinbar abgenutzten Begriffe eine Aktualität und<br />
Brisanz, die durchaus einen neuen Blick auf die alltägliche<br />
Arbeit ermöglicht.
Das Wissen um die Eingebundenheit läßt den Blick<br />
auf die einzelne Persönlichkeit und somit die Hilfestellung bei<br />
persönlichen Problemen ebenso zu wie den Blick auf den<br />
Stadtteil und in die Nachbarschaft, das Eingehen auf Belange<br />
und Anforderungen des Gemeinwesens.<br />
Der Blick auf die Welt erleichtert hin und wieder die<br />
Erkenntnis, daß manche Problemstellungen allein vor Ort<br />
nicht gelöst werden können. Also auch ein Schutz vor viel zu<br />
hohen Ansprüchen und damit auch vor unnötigem Energieund<br />
Ressourcenverbrauch.<br />
Die Hoffnung auf Veränderungen ohne die Hoffnung<br />
auf Veränderbarkeit ist wenig nützlich, aber auch<br />
diese Selbstverständlichkeit bedarf von Zeit zu Zeit eines<br />
Blickes, um wieder ins Bewußtsein zu rücken.<br />
Interessanterweise gilt dieses Haltungsbild nicht nur <strong>für</strong><br />
die Arbeit zwischen MitarbeiterInnen und NutzerInnen einer<br />
Einrichtung, sondern bezieht sich dann folgerichtig auch auf<br />
den Umgang der MitarbeiterInnen untereinander, die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Einrichtung im Rahmen der effektiven<br />
Vernetzung, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, sowie<br />
auf das Verhalten gegenüber Geldgebern, Förderern und<br />
Skeptikern einer Einrichtung oder eines Projektes.<br />
– 5 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Was bedeutet<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit?<br />
Eva-Maria Antz<br />
Präsentation des Arbeitsansatzes im<br />
Rahmen der Fachveranstaltungen<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit lebt in den Einrichtungen, den<br />
Nachbarschaftsheimen und Bürgerzentren. Sie lebt durch und<br />
mit den vielen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,<br />
den BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtungen. Wie<br />
läßt sich diese lebendige, bunte, komplexe Arbeitsweise auf<br />
einer eintägigen Veranstaltung und in einem Seminarraum<br />
darstellen und vermitteln?<br />
Wir haben uns <strong>für</strong> eine möglichst anschauliche Herangehensweise<br />
entschieden und Gegenstände zusammengetragen,<br />
die aus der konkreten Arbeit kommen oder aber <strong>für</strong><br />
Aspekte der Arbeit stehen können. Diese Gegenstände<br />
machen Alltagserfahrungen im wörtlichen Sinne “greifbar”.<br />
Für die TeilnehmerInnen war es zunächst ungewohnt, sich<br />
anhand solcher Gegenstände inhaltliche Themen zu vergegenwärtigen,<br />
aber es wurde immer wieder schnell deutlich,<br />
daß dieser methodische Zugang eine lebendige und anschauliche<br />
Auseinandersetzung ermöglichte.<br />
Zu jedem der 6 Grundprinizipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
gab es <strong>als</strong>o einen Tisch, auf dem auf einem farbigen Tuch<br />
eine Reihe von Gegenständen ausgestellt wurde. Diese<br />
Gegenstände lösten Erinnerungen oder Fragen und z.T. sehr<br />
unterschiedliche Assoziationen aus.”Ach, das kenn ich gut,<br />
das spielt bei uns auch eine große Rolle” war eine Bemerkung,<br />
die spontan fiel bei vertrauten Beispielen aus der<br />
Arbeit der Einrichtungen: z.B. der dicke Schlüsselbund, die<br />
Zigarettenkippen, das Telefon, der Kochtopf usw. Aber auch<br />
die spontane Frage<br />
“was soll das denn?”<br />
bot Anlässe zum Weiterdenken,<br />
Erzählen,<br />
Erläutern.<br />
So wurde die Präsentation<br />
des Grundverständnisses<br />
von <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit etwas<br />
Lebendiges im Dialog<br />
mit den TeilnehmerInnen<br />
selbst. Dieser Dialog,<br />
die Gespräche um<br />
die Gegenstände<br />
herum, hing auch von<br />
der jeweiligen Zusammensetzung<br />
der TeilnehmerInnen,<br />
ihren<br />
„Enthüllungen“ bei der Fachveranstaltung in Köln<br />
eigenen und bei manchen<br />
Veranstaltungen auch sehr unterschiedlichen Praxisfeldern<br />
und von der Größe der Gruppe ab. Dokumentieren läßt<br />
sich hier <strong>als</strong>o kein Referat, sondern nur die Gegenstände <strong>als</strong><br />
Gesprächsanlässe. Hinzu kommen aber Aspekte und Fragen,<br />
die von den Gesprächsleiterinnen bzw. Moderatorinnen im<br />
Blick gehalten wurden bzw. auch je nach Gesprächsverlauf<br />
eingebracht wurden, um das jeweilige Grundprinzip <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit noch besser und konkreter zu verdeutlichen.<br />
Lassen Sie sich beim Lesen einladen zu eigenen Assoziationen<br />
und Verbindungen zu Ihrer Praxis.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 6 –
Orientierung an den Fragen, Interessen und<br />
Kenntnissen der BesucherInnen und NutzerInnen<br />
eines Hauses<br />
Gegenstände: Wohnungstürklingel,Fernglas, Mikrofon <strong>für</strong><br />
Interviews, Schild “Achtung” mit Hinweisen zu Zeitverschiebungen<br />
und Raumnutzung durch verschiedene Gruppen bzw.<br />
Angebote, Fragebogen zur Wohnsituation im Stadtteil, Foto<br />
von der Front eines Mietshauses, bei der sich verschiedene<br />
BewohnerInnen aus dem Fenster lehnen, zwei Figuren eines<br />
Kegelspiels, Ankündigung einer Modenschau von einer Nähgruppe<br />
- Gehen wir zu den Menschen oder kommen die Menschen<br />
zu uns?<br />
- Was bedeutet Lebensweltorientierung?<br />
- Lokale Orientierung: was liegt auf der Straße, wo muß<br />
hingeschaut werden?<br />
- Orientierung an den Stärken<br />
- NutzerInnen bestimmen selbst und bestimmen mit<br />
- Raum <strong>für</strong> Kenntnisse und Fähigkeiten der BesucherInnen<br />
- ...<br />
Multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes<br />
Begegnen und Zusammenwirken von<br />
Menschen im Stadtteil bzw. einer Region<br />
Gegenstände: tragbarer Radiorekorder, Kinderspielzeug,<br />
Kaffeetasse (die vom Seniorenkaffee stammen könnte), türkische<br />
Teetasse, asiatische Eßstäbchen, russische Babuschka-<br />
Figur, Memorykärtchen, Zigarettenkippen, Kopftuch, Besen,<br />
Broschüre zur Geschichte im Stadtteil, Foto von zwei Frauen<br />
(eine junge Frau von ca. 18 Jahren sitzt auf dem Schoß einer<br />
alten Frau)<br />
- Was bedeutet “alles unter einem Dach”?<br />
- Wo liegen die Konfliktpunkte zwischen den Generationen,<br />
zwischen Kulturen?<br />
Grundsätzliche Probleme und Probleme im Alltag eines<br />
Hauses<br />
- Was bedeutet die Unterschiedlichkeit von: Nebeneinander<br />
- Begegnen - Zusammenwirken?<br />
- ...<br />
Effektive Vernetzung mit anderen Einrichtungen<br />
im Stadtteil<br />
Gegenstände: Stadtplan, Telefon, Fahrradsattel <strong>als</strong> Symbol<br />
<strong>für</strong> weite Wege, Stadtteilzeitung, Wollknäuel, Schere (um<br />
einengende Schnüre zerschneiden zu können)<br />
- Wie entsteht Vernetzung, wo/mit wem ist sie möglich,<br />
notwendig?<br />
- Wer sorgt <strong>für</strong> Vernetzung?<br />
- Wie sieht die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung<br />
(Kommunalpolitik) aus?<br />
- Wie bleibt Vernetzung lebendig?<br />
- Wann engt Vernetzung auch ein?<br />
- Wo gibt es Konkurrenz?<br />
- ...<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Gegenstände: Maurerkelle, Kochtopf, Angel (dem, der<br />
Hunger hat, nicht Fische schenken, sondern ihn das Fischen<br />
lehren), Broschüre zu Selbsthilfegruppen, Werkzeugkasten,<br />
Zollstock, Buch zu “Kommunikation in Gruppen”, Nähzeug<br />
- Wie äußert sich Selbsthilfe in den Häusern? (Gruppen,<br />
Strukturen etc.)<br />
- Was bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe: Unterstützung, Beratung,<br />
Freiräume?<br />
- Wie lernen Betroffene, ihre Bedürfnisse und Interessen<br />
zu artikulieren?<br />
- Wie gelingt die Kommunikation in den Gruppen und aus<br />
der Gruppe heraus?<br />
- ...<br />
Zusammenarbeit und Aktivierung von hauptund<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
Gegenstände: Uhr, Schlüsselbund, Geldscheine, Pantoffeln<br />
(<strong>als</strong> Symbol <strong>für</strong> sich-Zuhause-fühlen), Vereinsrecht, Trillerpfeife,<br />
Arbeitsvertrag, Flöte (wer gibt den Ton an?)<br />
- Chancen und Probleme der Trägerschaft und ehrenamtlicher<br />
Vorstände<br />
- Rollen und Funktionen von haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen<br />
- Das Wirrwarr von Identifikation, Macht, Engagement<br />
und Professionalität<br />
- Strukuren und Kommunikation<br />
- Kooperation<br />
- ...<br />
– 7 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit an einem Ort<br />
Gegenstände: Seidenmalertuch, Graffitispraydose, Kölschakademie-Diplom<br />
(Teilnahme an einem Mundart-Sprachkursus),<br />
Sozialhilferatgeber, Prospekt vom “Theater der Erfahrungen”,<br />
Einladung zu einem Ehrungsempfang einer langjährigen<br />
Mitarbeiterin des <strong>Verband</strong>es, Erste-Hilfe-<strong>Verband</strong>szeug,<br />
Kohle, Wohngeldantrag, Mundharmonika, Liederbuch<br />
- Wie wird <strong>kulturelle</strong> Arbeit verstanden?<br />
- Warum <strong>kulturelle</strong> und <strong>sozial</strong>e Arbeit an einem Ort?<br />
- Welche Konflikte und Schwierigkeiten entstehen dabei?<br />
- Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Stadtteil<br />
- Lebens- und Arbeitsgeschichte (oral history)<br />
- ...<br />
Wichtig ist darüberhinaus noch eine weiterführende<br />
Frage: wie gehören diese Grundprinzipien zusammen?<br />
Um deutlich zu machen, daß erst das Gesamte dieser einzelnen<br />
Grundprinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit ausmachen,<br />
hatte jeder Ausstellungsbereich ein Schild in einer scheinbar<br />
seltsam geschnittenen Form in einer je eigenen Farbe. Diese<br />
Schilder wurden im Anschluß an den Rundgang durch die<br />
Ausstellungbereiche zusammengestellt und ergaben ein<br />
großes Haus aus verschieden großen bunten Teilen.<br />
Vielleicht wären andere Bilder noch treffender: das Parfüm,<br />
das sich aus den einzelnen Duftstoffen zusammensetzt.<br />
Duftstoffe, die auch einzeln gut duften, aber erst in der<br />
Zusammenstellung <strong>als</strong> Parfüm faszinieren. Oder aber der Blumenstrauß,<br />
der in seiner bunten Farbenpracht noch eine<br />
andere Wirkung hat <strong>als</strong> die einzelnen Blumensorten, die aber<br />
dennoch <strong>für</strong> sich schön sind. Welches Bild auch immer: Das<br />
Ganze ist mehr <strong>als</strong> die Summe seiner Teile.<br />
Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: wie kaum ein<br />
anderer Bereich der <strong>sozial</strong>en Arbeit spricht dieser Ansatz der<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit den Menschen in seiner Ganzheit an:<br />
mit all seinen Bedürfnissen, Interessen, Problemen, in seinem<br />
Lebensraum und in einer <strong>sozial</strong>en Gemeinschaft.<br />
In diesem Sinne wollte diese Präsentation den Teilnehmer-<br />
Innen der Fachveranstaltungen die Komplexität und die “Farbenpracht”,<br />
das Faszinierende des Grundansatzes <strong>sozial</strong>-kul-<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 8 –<br />
tureller Arbeit vermitteln. Sie wollte aber auch anknüpfen an<br />
die Praxis der TeilnehmerInnen und gleichzeitig die einzelnen<br />
Bereiche, die unterschiedlichen Gewichtungen der Arbeitsfelder,<br />
die in verschiedenen Einrichtungen variieren bzw. oft<br />
auch nur in Ansätzen vorhanden sind, wertschätzen. So<br />
haben viele Projekte und Einrichtungen sehr unterschiedliche<br />
Schwerpunkte. Die Breite des <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeitsansatzes<br />
impliziert, solche Schwerpunkte mit anderen Arbeitsbreichen<br />
zu verknüpfen und damit die eigene Angebotspalette<br />
eines Projektes zu erweitern. Dies kann angesichts knapper<br />
finanzieller Mittel nicht nur inhaltlich sinnvoll sein, sondern<br />
auch oftm<strong>als</strong> der Absicherung oder gar erst der Ermöglichung<br />
solcher Arbeit dienen.<br />
Gerade in den neuen Bundesländern, in denen eine Neuorientierung<br />
im <strong>sozial</strong>en Bereich notwendig geworden ist,<br />
sind viele neue Kooperationen und Einrichtungen im Aufbau<br />
und in Veränderung. Und finanzielle Engpässe provozieren<br />
neue Umbrüche und Entwicklungen - auch in alteingesessenen<br />
Einrichtungen in den alten Bundesländern.. So ist <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit auch eine Arbeit in Entwicklung und in ständiger<br />
Veränderung. Trotz aller Schwierigkeiten zeigt die Existenz<br />
und mehr noch die Buntheit der verschiedenen Einrichtungen,<br />
daß dieser Ansatz wirkt und überzeugt.
Wir sind,<br />
was wir<br />
geworden sind.<br />
Eva-Maria Antz<br />
Darstellung der Geschichte des <strong>Verband</strong>es<br />
auf den Fachveranstaltungen<br />
Geschichte ist ein Weg, eine Entwicklung.<br />
So wurde bei der Darstellung der <strong>Verband</strong>sgeschichte ein<br />
Leporello aus aneinandergeklebten Texttafeln Epoche <strong>für</strong> Epoche<br />
aufgeblättert. Bei jeder Epoche standen Daten und<br />
Namen/Begriffe aus der Geschichte des <strong>Verband</strong>es in der<br />
Mitte der Tafel - umrandet von Stichworten zur Zeitgeschichte,<br />
die immer wieder Einfluß auf die <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und<br />
den <strong>Verband</strong> hatten oder aber sich darin widerspiegelten.<br />
Vorab noch ein Hinweis: der <strong>Verband</strong> entstand in der<br />
“alten” Bundesrepublik Deutschland. Die Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
sind demnach Stichworte zur bundesrepublikanischen<br />
Zeitgeschichte.<br />
Erst in den letzten Jahren gelang - und mißlang zum Teil -<br />
der weitere Blick auf die beiden deutschen Staaten, auf die<br />
gemeinsamen Seiten und die gemeinsame Geschichte. Das,<br />
was heute an <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in den neuen Bundesländern<br />
entsteht, hat auch eigene geschichtliche Wurzeln in der<br />
DDR oder aber in der neuen deutschen Situation. Diese an sich<br />
erforderliche differenzierte Sichtweise bleibt bei dem kurzen<br />
Abriß der <strong>Verband</strong>sgeschichte weitgehend unberücksichtigt,<br />
bzw. findet nicht genügend Platz. Es lohnt sich, da<strong>für</strong> Platz zu<br />
schaffen und zu nutzen. Zum Teil ist dies in den Diskussionen<br />
während der Fachveran-staltungen ansatzweise geschehen.<br />
Diese Diskussionen können in diesem Rahmen nicht dokumentiert<br />
werden. Vielleicht finden wir da<strong>für</strong> eine andere Stelle.<br />
Vieles ist verkürzt, vereinfacht und vielleicht manchmal<br />
auch unterlassen geblieben. Dennoch wird ein Zusammenhang<br />
deutlich, der hier wiedergegeben werden soll.<br />
1. Die Wurzeln<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte:<br />
*19. Jahrhundert: industrielle Revolution<br />
*Verelendung<br />
*USA: Einwanderer in den Großstädten<br />
*proletarische Wohnviertel<br />
Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />
Die Wurzeln der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit reichen weit<br />
zurück: in London wurde 1884 Toynbee-Hall gegründet, 1889<br />
Hull House in Chicago, die beide <strong>als</strong> die bekanntesten, frühen<br />
settlements gelten. Grundgedanke der Settler bei der Einrichtung<br />
dieser Organisationen war der Wunsch und der Gedanke<br />
von <strong>sozial</strong> bewußten AkademikerInnen, mitten unter den Armen<br />
zu leben, um letztendlich mit ihnen ihr Leben zu verbessern.<br />
“ Der Settler kommt zu den Armen <strong>als</strong> Mensch zum Menschen...er kommt<br />
“to bridge the gulf”, um die Klassengegensätze zu überbrücken. Er hat das<br />
Vertrauen in gesetzgeberische und Verwaltungsmaßnahmen verloren, die das<br />
<strong>sozial</strong>e Problem vom grünen Tisch aus lösen wollen, und er verabscheut die<br />
herkömmlichen Formeln einer Wohltätigkeit, die demütigt statt aufzurichten,<br />
demoralisiert statt zu bessern....<br />
Leben statt Maschinerie, exakte Kenntnisse der zu bessernden Verhältnisse,<br />
in die man sich mitten hineinzustellen hat, statt eines unverlässigen Urteils aus<br />
der Vogelschau - das ist sein Motto...” (1)<br />
– 9 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
So gab es in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert<br />
allein in London 26 Wohnheime in Armenvierteln. Zeichnete<br />
sich in den ersten Jahren diese Bewegung durch eine gewisse<br />
“Programmlosigkeit” aus, so entwickelten sich aus dem konkreten<br />
Zusammenleben mit den Armen zunehmend mehr<br />
“social settlements”, in denen auch andere ehrenamtliche HelferInnen,<br />
die nicht unbedingt vor Ort lebten, miteinbezogen<br />
wurden. So wurden schließlich konkrete Bildungs- und Begegnungsangebote<br />
durchgeführt, es gab Sprachkurse <strong>für</strong> Eingewanderte<br />
(v.a. in Chicago), Klubräume ermöglichten ein<br />
geselliges Zusammensein usw.<br />
Der deutsche Professor Classen war von dieser englischen<br />
Idee begeistert und brachte sie nach Deutschland. Er gründete<br />
1901 das Volksheim Hamburg. Nun lebten die MitarbeiterInnen<br />
zwar nicht mehr zwischen den Nachbarn der<br />
Armenviertel (nur einzelne HelferInnen machten noch diesen<br />
Schritt), aber es gab zahlreiche Aktivitäten in 6 verschiedenen<br />
Stadtteilen: Rechtsauskunftsstellen, Klubs, Debattierabende<br />
usw. Wichtig war ebenfalls die Jugendarbeit und der Einfluß<br />
der Jugendbewegungen.<br />
Der Erste Weltkrieg hinterließ seine Spuren. Im Volksheim<br />
Hamburg entwickelte sich ein immer stärkeres politisches<br />
Selbstverständnis, das schließlich auch <strong>als</strong> “Sozialismus” definiert<br />
wurde.<br />
Das Volksheim will “eine Heimstätte <strong>für</strong> Gemeinschaften sein, will die Menschen<br />
aller Volksschichten einigen in gegenseitigem Vertrauen zur Arbeit an<br />
der geistigen und sittlichen Vertiefung des Lebens und zur Stärkung des Gefühls<br />
gegenseitiger Verpflichtung” .Sozialismus - nicht <strong>als</strong> Wirtschaftssystem oder -<br />
prinzip, nicht <strong>als</strong> Außenform, sondern <strong>als</strong> Innenzustand, <strong>als</strong> eine Gesinnung,<br />
eine neue Art der Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen - wurde<br />
proklamiert. (2)<br />
Konkret umgesetzt wurde dieses Selbstverständnis in der<br />
Schulungsarbeit, in der Erziehung zum politischen Denken, in<br />
Ansätzen der Volksbildung.<br />
Die zweite wichtige Neugründung in Deutschland war<br />
1911 die Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost (SAG) in<br />
Berlin. Der Pfarrer Friedrich Siegmund-Schulze gab sein Pfarramt<br />
auf, um in ein Arbeiterviertel in Berlin zu ziehen. Die<br />
von ihm initiierte SAG führte sowohl Volksbildung wie auch<br />
<strong>für</strong>sorgerische Arbeit durch, deren Ziel letztendlich die gesellschaftliche<br />
Integration der Arbeiter war. So diente auch hier<br />
die praktische Sozialarbeit der Überwindung von Klassengegensätzen,<br />
allerdings gab es im Vergleich zum Hamburger<br />
Volksheim eine stärkere Betonung der <strong>für</strong>sorgerischen Aufgaben.<br />
Die Vorläuferin des heutigen <strong>Verband</strong>es entstand 1925. In<br />
diesem Jahr wurde die “Deutsche Vereinigung der<br />
Nachbarschaftssiedlungen” gegründet.<br />
All diese Ansätze verschwanden unter der Herrschaft der<br />
Nation<strong>als</strong>ozialisten. Die junge Vereinigung wurde gleich<br />
1933 wieder aufgelöst, einzelne Einrichtungen konnten sich<br />
noch halten, aber 1940 wurde dann endgültig auch die SAG<br />
in Berlin geschlossen.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 10 –<br />
2. Die ersten Nachkriegsjahre<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
*Nachkriegszeit<br />
*<strong>sozial</strong>e Not: Wohnraum, Arbeit, Hunger<br />
*Flüchtlinge<br />
*Heimkehrer<br />
*Heimatlosigkeit<br />
*wirtschaftliche Aufbauhilfe der Alliierten<br />
*Re-education-Programme der Alliierten<br />
19. Jahrhundert:<br />
industrielle Revolution<br />
USA: Einwanderer in<br />
den Großstädten<br />
Wurzeln<br />
1884 Toynbee-Hall, London<br />
1889 Hull House, Chicago<br />
settlements: AkademikerInnen leben<br />
unter den Armen, um mit<br />
ihnen ihr Leben zu verbessern<br />
Verelendung<br />
1901 Volksheim Hamburg<br />
Bildungs- und Kulturarbeit, Jugendarbeit<br />
und Jugendbewegungen<br />
1911 Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost<br />
(SAG)<br />
Volksbildung, <strong>für</strong>sorgerische Arbeit,<br />
gesellschaftliche Integration der<br />
Arbeiter <strong>als</strong> Ziel<br />
(1940) geschlossen<br />
1925 “Deutsche Vereingung der<br />
Nachbarschaftssiedlungen”<br />
(1933 aufgelöst)<br />
proletarische<br />
Wohnviertel<br />
Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />
Nach dem Zusammenbruch des Nation<strong>als</strong>ozialismus und<br />
des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Neugründungen<br />
von Nachbarschaftsheimen.<br />
Aber was bedeutet überhaupt Nachbarschaft? Es handelt<br />
sich dabei um eine Grundform <strong>sozial</strong>en Zusammenwohnens,<br />
die bestimmt ist von Wir-Empfinden, räumlicher Nähe, Übereinstimmung/Teilen<br />
von Sitten und Bräuchen etc. Spielregeln<br />
<strong>für</strong> eine gute Nachbarschaft sind Partnerschaftlichkeit,
Namentlichkeit, Kompromiß und Toleranz. (3)<br />
Die Nachbarschaftsheime wurden gegründet von verschiedenen,<br />
häufig aus den USA stammenden Bewegungen:<br />
wichtig waren die Quäker, aber auch andere Träger: in Berlin-Neukölln<br />
ging z.B. die Initiative von der YWCA (Christlicher<br />
Verein junger Frauen) aus, und das Nachbarschaftsheim<br />
Urbanstraße, Berlin, wurde mit Mitteln der Klassenlotterie<br />
gegründet. Grundanliegen der GründerInnen war ein Verständnis<br />
der Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur Mitmenschlichkeit<br />
(Hilfeleistungen <strong>für</strong> Bedürftige, Arbeitsbeschaffung,<br />
Jugendarbeit), <strong>als</strong> Beitrag zur Umerzie-<br />
Die ersten Nachkriegsjahre<br />
hung der<br />
Nachkriegszeit <strong>sozial</strong>e Not: Wohnraum,<br />
Arbeit, Hunger<br />
Heimatlosigkeit<br />
Heimkehrer<br />
Flüchtlinge<br />
Re-education-Programme<br />
der Alliierten<br />
Neugründungen von Nachbarschaftsheimen<br />
(Quäker, YWCA, Klassenlotterie...)<br />
Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur<br />
Mitmenschlichkeit<br />
(Hilfeleistungen <strong>für</strong> Bedürftige,<br />
Arbeitsbeschaffung, Jugendarbeit)<br />
Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur<br />
Umerziehung der Deutschen<br />
(Mitbestimmung)<br />
Ideologie der NH: Toleranz, Neutralität,<br />
Überparteilichkeit<br />
wirtschaftliche Aufbauhilfe<br />
der Alliierten<br />
Deutschen<br />
(Mitbestimmung). Die Ideologie der Nachbarschaftsheime<br />
bestand aus den Begriffen Toleranz, Neutralität,<br />
Überparteilichkeit.<br />
Was der Aufbau dieser Einrichtungen in der Realität der<br />
Nachkriegsjahre bedeutete, veranschaulicht das Beispiel aus<br />
Neukölln, Berlin:<br />
“Prinzip der Arbeit war, daß die deutsche Jugend <strong>für</strong> sich selber etwas<br />
aufbauen konnte, nicht ihr etwas überzustülpen. Im April 1947 konnte in einem<br />
Gebäude in Neukölln ein Zimmer genutzt werden. Die Armee gab Röntgen-<br />
platten, die gereinigt und zu Fenstern verarbeitet werden konnten. das machten<br />
die Jugendlichen, zunächst <strong>für</strong> alte Leute, dann <strong>für</strong> sich selber. Später brachten<br />
sie Mütter und Geschwister mit. (...)<br />
YWCA-Gruppen sammelten Kleider, Schuhe, Schokolade...”und ich bekam<br />
haufenweise die Sachen”. Wer eine Stunde Hilfe leistete, bekam einen Schein<br />
und konnte ihn gegen Sachen einlösen. Frauen haben alte Armeesachen umgearbeitet.<br />
Aus sieben Armeeschlipsen konnte man einen Mädchenrock nähen.<br />
Die Jungen haben Tische und Stühle aus Armeebeständen wiederaufgearbeitet.<br />
Wichtig war, daß die Frauen aus der Isolation herauskamen, daß sie<br />
etwas <strong>für</strong> sich tun konnten. Viele Männer waren gefallen oder noch in Gefangenschaft.<br />
Im Nachbarschaftsheim konnten Frauen etwas <strong>für</strong> die Familie verdienen<br />
und sich gegenseitig helfen und stärken.<br />
Die Jugendlichen sollten lernen, Spaß haben, volkstanzen, lesen,<br />
schreiben...” (4)<br />
Demokratieaufbau<br />
Die Fünfziger und frühen Sechziger<br />
1951 Gründung des “<strong>Verband</strong>es<br />
deutscher Nachbarschaftheime” in<br />
Darmstadt<br />
“Wirtschaftwunderzeiten”<br />
Aufbau neuer Heime<br />
1952 Internationale Einbindung des<br />
deutschen neuen <strong>Verband</strong>es:<br />
internationale Konferenz des IFS in<br />
Amsterdam<br />
Von der Einzelfallhilfe zur <strong>sozial</strong>en<br />
Gruppe:<br />
Gruppenpädagogik<br />
Professionalisierung <strong>sozial</strong>er Arbeit<br />
1961: „me<strong>als</strong> on<br />
wheels“ - Essen<br />
auf Rädern im NH Urbanstr.<br />
Die Quäker spielten in dieser Aufbauzeit eine wichtige<br />
Rolle. Ihr Grundprinzip ist die “Heiligung des Alltags” - jede<br />
kleine Tat ist wichtig, die Haltung ist wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
Gewaltlosigkeit, Konsensentscheidungen.<br />
Trotz dieser günstigen Anfangssituation in den ersten<br />
Nachkriegsjahren geschah der Aufbau im Bewußtsein, daß<br />
die finanzielle Unterstützung durch ausländische religiöse<br />
Gruppen zurückgehen würde. Diese Aufbauzeit wurde später<br />
oft <strong>als</strong> “emotionaler Höhenflug” beschrieben mit echter Begeisterung<br />
<strong>für</strong> den Aufbruch und den Aufbau. Diese Zeit wurde<br />
– 11 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Leporello zur<br />
frühen<br />
Geschichte<br />
schaffe, schaffe,<br />
Häusle baue
vor allem von denen, die dem Faschismus ablehnend gegenüberstanden,<br />
<strong>als</strong> “Zeit der Befreiung” verstanden. Die Aufarbeitung<br />
des Faschismus war dabei aber kaum Thema, es gab<br />
auch kritische Einschätzungen der Ideologie der “Überparteilichkeit”<br />
. So zeigt K. Niestroy in seiner Diplomarbeit auf,<br />
daß FDJ-Gruppen in Westberliner Heimen keine Räume bekamen,<br />
und formuliert daraus den Vorwurf der Systemanpassung<br />
an die Amerikaner und d.h. auch des Antikommunismus.<br />
(5)<br />
Die Grundstimmung der Aufbauzeit wird von Ingeborg<br />
Blauert, die verschiedene Nachbarschaftsheime in Berlin leitete,<br />
so beschrieben:<br />
“Ich glaube einfach, eine Auseinandersetzung mit dem Faschismus war<br />
noch gar nicht dran. Wir waren irgendwie zu dicht dran. Und ich muß sagen,<br />
wenn ich es aus meiner eigenen Sicht sehe, <strong>für</strong> mich war das ein Aufbruch! Ich<br />
war zukunftsorientiert. Mich hat das wirklich von innen her getrieben wieder<br />
mitaufzubauen, so daß ich soviel an das Vergangene, an eine Aufarbeitung<br />
nicht dachte. Also das war eine außerordentlich mobile Zeit. Und wir waren ja<br />
auch ein bißchen wie die ausgetrockneten Schwämme, muß ich sagen. Wir<br />
waren nicht nur lernbereit, wir waren willig, wir waren begeistert.” (6)<br />
3. Die Fünfziger und frühen Sechziger<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
*“Wirtschaftwunderzeiten”<br />
*Demokratieaufbau<br />
*schaffe, schaffe, Häusle baue<br />
*der “Sozi<strong>als</strong>taat” Bundesrepublik Deutschland entsteht<br />
Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />
1951 wurde der “<strong>Verband</strong> deutscher Nachbarschaftheime”<br />
in Darmstadt gegründet. Diesem Datum war<br />
eine intensive inhaltliche Diskussion vorausgegangen. Bedeutete<br />
diese juristische Form des Zusammenschlusses eine Hilfe<br />
oder eher das Ende der bisherigen Spontaneität und Unmittelbarkeit<br />
der Zusammenarbeit? Gleichzeitig wurde aber auch<br />
die Notwendigkeit einer qualifizierten Öffentlichkeitsarbeit<br />
immer dringender, und so war die erste Zielrichtung des <strong>Verband</strong>es<br />
die Unabhängigkeit von ausländischer Hilfe. Aufgabe<br />
der ersten <strong>Verband</strong>sgeschäftsführerin wurde die Unterstützung<br />
und Beratung der Heime in Finanzfragen und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Unterstützt wurde sie von Isi Stehr, einer Mitarbeiterin<br />
des AFSC (amerikanischer Quäkerverband), deren Aufgabe<br />
“fund raising” (Mittelbeschaffung) hieß.<br />
Schon 1952 wurde der neue deutsche <strong>Verband</strong> auf der<br />
internationalen Konferenz des IFS (internationale Vereinigung<br />
der Quäker) in Amsterdam auch international anerkannt, was<br />
in der damaligen Zeit eine wichtige Wertschätzung und<br />
Unterstützung bedeutete.<br />
Die meisten Nachbarschaftsheime entstanden bis dahin in<br />
Berlin, und so organisierte sich 1952 innerhalb des <strong>Verband</strong>es<br />
die Landesgruppe Berlin.<br />
Die Arbeit in den einzelnen Nachbarschaftseinrichtungen<br />
bekam einen neuen Akzent: von der Einzelfallhilfe zur <strong>sozial</strong>en<br />
Gruppe. “Gruppenpädagogik” wurde zum zentralen<br />
Begriff und Grundverständnis der Arbeit, verknüpft mit einer<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 12 –<br />
zunehmenden Professionalisierung der <strong>sozial</strong>en Arbeit überhaupt.<br />
Prägend <strong>für</strong> die konkrete Arbeit und die fachliche Diskussion<br />
wurde die enge Kooperation mit Haus Schwalbach.<br />
Dr. Magda Kelber brachte aus ihrer USA-Emigration die Idee<br />
der “social group work” mit und führte mit KollegInnen<br />
zusammen im Haus Schwalbach Fortbildungen <strong>für</strong> alle durch,<br />
die mit Menschen in Gruppen arbeiten. Sinnbilder <strong>für</strong> diese<br />
neue Pädagogik waren das Flanelltuch zur unterstützenden<br />
Visualisierung von Diskussions- und Erkenntnisstrukturen, die<br />
“Methode 66”, <strong>als</strong> Form der Beteiligung aller TeilnehmerInnen<br />
bei akademischen Vorträgen und viele andere Entdeckungen<br />
nicht-akademischer Lehrformen.<br />
“Haus Schwalbach verstand und lehrte Gruppenpädagogik <strong>als</strong> eine<br />
pädagogische Form der bewußten Nutzung und Steuerung von Gruppenprozessen<br />
durch Pädagogen und unterschied auf diese Weise Gruppenpädagogik<br />
von der naturwüchsig verlaufenden Gruppenarbeit, die des Pädagogen nicht<br />
bedarf. Magda Kelber kleidete den pädagogischen Anspruch, der Gruppenpädagogik<br />
<strong>als</strong> Pädagogik legitimieren sollte, in acht pädagogische Grundsätze,<br />
die im großen und ganzen mit der amerikanischen Fachliteratur der 50er<br />
und 60er Jahre (etwa: Gisela Konopka) übereinstimmten. Die Prinzipien sind:<br />
mit der Stärke arbeiten; Anfangen, wo die Gruppe steht...und sich mit ihr -<br />
ihrem Tempo entsprechend - in Bewegung setzen; Raum <strong>für</strong> Entscheidungen<br />
geben...und notwendige Grenzen positiv nutzen; Zusammenarbeit mehr pflegen<br />
<strong>als</strong> Einzelwettbewerb; sich überflüssig machen; Weniger durch traditionelle,<br />
persönliche Führungsmittel (Lohn und Strafe, Lob und Tadel) wirksam werden<br />
<strong>als</strong> durch das Gruppenprogramm.” (7)<br />
Aus heutiger Sicht klingt vieles dieser Prinzipien selbstverständlich<br />
- <strong>für</strong> die Zeit nach dem Faschismus waren es ungewohnte<br />
und wichtige Schritte auch zum Demokratielernen.<br />
Fürsorgerische Arbeit und Gruppenarbeit ergänzten sich<br />
und gehörten zusammen: wichtig war oft das Ziel, die BesucherInnen<br />
der Einrichtungen verantwortlich einzubinden, so<br />
daß Ansätze der Selbsthilfe entstanden. Ein kurze Schilderung<br />
aus dem Jahre 1954 vom Nachbarschaftsheim Wuppertal<br />
verdeutlicht dies:<br />
“Diese Arbeit lief so selbstverständlich mit, daß wir bisher gar nicht auf<br />
den Gedanken kamen, darüber Aufzeichnungen zu machen. Regelmäßige<br />
Besucher unserer Programme oder Eltern unserer Kinder, mit denen wir immer<br />
wieder Einzelgespräche haben, sind dabei inbegriffen. Es sind oft Menschen<br />
aus dem Bunker, und wir freuen uns darüber, daß der Kontakt dorthin im<br />
Wachsen ist.<br />
Ende letzten Jahres hat sich aus Bunkerbewohnern eine Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>als</strong> eine Art Selbsthilfe-organisation konstituiert. Die ersten zwei Sitzungen<br />
fanden im Nachbarschaftsheim statt. Aus ihnen hat sich das Anliegen<br />
einer Weihnachtsfeier <strong>für</strong> die Bunkerkinder ergeben, die ebenfalls in unserem<br />
Hause mit etwa 120 Teilnehmern stattfand.”(8)<br />
Ein weiteres erwähnenswertes Beispiel, das wirklich<br />
Geschichte gemacht hat, ist das Projekt “me<strong>als</strong> on wheels”<br />
oder “Essen auf Rädern” aus dem Nachbarschaftsheim Urbanstraße,<br />
Berlin. In den Stichworten zur Vereinschronologie<br />
heißt es:<br />
1961<br />
Überlegungen zu “MEALS ON WHEELS” (Quelle: Protokoll der Vorstandssitzung<br />
am 7.Juni 1961):<br />
Der Verein will, ausgehend von ausländischen Erfahrungen, den sta-
tionären Mittagstisch um “me<strong>als</strong> on wheels” (Essen auf Rädern) erweitern. Ein<br />
entsprechender Antrag auf Finanzierung wird von der Klassenlotterie abgelehnt.<br />
Aber das Sozialamt des Bezirksamtes Kreuzberg zeigt nach wie vor starkes<br />
Interesse an der Ausführung des Planes und ließ durch Herrn Rams den<br />
Vorschlag unterbreiten, von den jetzt ausgegebenen 150 Essen 50 Essen <strong>für</strong><br />
die neue Speisung abzuzweigen.<br />
17.8.1956: Feierstunde zu 5 Jahren “Rollende Speisung”: täglich werden<br />
325 Portionen erstellt.(9)<br />
Die zunehmende Professionalisierung in den Einrichtungen<br />
zeigte sich auch in der Entwicklung von Programmheften,<br />
Jahresberichten und der Anstellung fester MitarbeiterInnen.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> die Entwicklung von der Nachkriegsnot<br />
zu einer anderen Selbstverständlichkeit verdeutlicht der Weg<br />
von der Nähstube zu Nähkursen im Nachbarschaftsheim<br />
Schöneberg:<br />
“Die zuvor offene Arbeit der Nähstube wird durch die Einführung von Kursen<br />
abgelöst. Diese sollen jedoch keine starren Formen annehmen, sondern der<br />
Gruppenarbeit eines Nachbarschaftsheimes entsprechen....<br />
In den frühen 60er Jahren sind noch viele Frauen zur Versorgung ihrer<br />
Familien auf das Nähen angewiesen. Im Zuge der Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse <strong>für</strong> breite Bevölkerunsgschichten ändert sich allerdings die<br />
Bedeutung der Nähstube <strong>für</strong> die Besucherinnen. Das “Nähen aus der Not heraus”<br />
wird von einem Spaß am Nähen und Nähenlernen abgelöst. Ein Stolz<br />
auf das Gelernte und zugleich die Möglichkeit des Kontaktes zu anderen Frauen<br />
treten in den Vordergrund.”(10)<br />
4. Die 68er und die folgenden Jahre<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
*Auseinandersetzung mit gesamtgesellschaftlichen und<br />
systembedingten Ursachen <strong>sozial</strong>er Probleme<br />
*Städtebau: die Unwirtlichkeit unserer Städte<br />
*Erziehung - antiautoritäre Erziehung - politisches Bewußtsein<br />
Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />
In diesen sogannten “68er Jahren” war und kam viel in<br />
Bewegung. Eingefahrenes und Traditionen wurden in Frage<br />
gestellt, es wurde nach gesellschaftlichen und politischen<br />
Ursachen und Strukturen gefragt und manches mußte neu formuliert<br />
werden. Diese gesellschaftliche Entwicklung fand in<br />
vielen Bereichen ihren Niederschlag und Ausdruck im <strong>Verband</strong>.<br />
Bedeutende Schritte waren <strong>für</strong> den <strong>Verband</strong> 1969 die<br />
Satzungsänderung, bei der die Ziele des <strong>Verband</strong>es um den<br />
Aspekt der wissenschaftlichen Arbeit <strong>als</strong> Begleitung der Praxis<br />
erweitert wurden und 1971 die Umbenennung des <strong>Verband</strong>es<br />
zu seinem noch heute gültigen Namen “<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit”.<br />
Die gesellschaftspolitische Debatte schlug sich 1969 nieder<br />
in der Resolution des <strong>Verband</strong>es “gesellschaftspolitische<br />
Aspekte von Bildung und Bildungsarbeit”. Diese Resolution<br />
wurde im Rahmen der großen Tagung, die Anfang Mai 1969<br />
unter dem Titel “Die Stadt <strong>als</strong> Raum des denkenden Aufstandes”<br />
in Berlin stattfand, verabschiedet. Hier wurden die Folgen<br />
der Debatte <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Bildungsarbeit formuliert<br />
und deutlich demokratischere Strukturen in den Einrichtungen<br />
gefordert.<br />
Stichworte aus der Resolution:<br />
alle in der <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>n Arbeit Tätigen sollten vorrangig beachten:<br />
Junge Menschen sind auf die sich stetig verändernden Lebensverhältnisse vorzubereiten,...Die<br />
Überbetonung, die Erfüllung im Berufsleben zu finden, muß<br />
zugunsten einer Bewußtmachung der Bedeutung der Freizeit abgebaut werden...<br />
Die Überbetonung des Leistungsdenken,..,sollte zugunsten der menschlichen<br />
Geltung und Anerkennung Leistungsschwächerer,v.a. auch der älteren<br />
Menschen abgebaut werden...Es müssen methodische Wege zur Überwindung<br />
schichtenspezifischer Arbeit in den Bildungseinrichtungen gesucht werden....<br />
Vorschläge zu neuen Organisationsstrukturen: Einführung der Drittelparität,<br />
Einführung des Rätesystems, Geschäftsführung im Rotationsprinzip (kein Heimleiter<br />
mehr). (11)<br />
Die Resolution endet mit dem Satz “Bei der Durchführung<br />
dieser Vorschläge können allerdings hierarchisch-autoritäre<br />
Verhaltensweisen der Vereinsmitglieder und der Mitarbeiter<br />
sowie Auflagen der Geldgeber hinderlich sein.”(12) Diese<br />
realistische Einschätzung hat oft zugetroffen, andererseits<br />
gehen sicher manche Strukturen heute auf den Aufbruch und<br />
die Suche der damaligen Zeit zurück.<br />
Eine entscheidende Entwicklung stellte die zunehmende<br />
Diskussion um “Gemeinwesenarbeit” dar.<br />
Der Blick ging weg von der engen Hauszentriertheit und<br />
richtete sich auf das <strong>sozial</strong>e Gemeinwesen. Dieser Blickwechsel<br />
hatte auch Folgen <strong>für</strong> das Rollenverständnis des Sozialarbeiters:<br />
weg vom helfenden, betreuenden zum beratenden<br />
GWAler.<br />
Dazu kam eine deutliche Ausbreitung der Nachbarschaftheime<br />
in Neubauvierteln der expandierenden Städte. Ein Beispiel<br />
<strong>für</strong> den radikalen Einstieg in die Gemeinwesenarbeit findet<br />
in Berlin statt: 1970/71 wird das Nachbarschaftsheim<br />
Charlottenburg umgewandelt in den “Gemeinwesenverein<br />
Heerstraße Nord”, aus dem später (1978) auch ein großes<br />
Gemeinwesenzentrum entsteht.<br />
“Das Nachbarschaftsheim Charlottenburg e.V. hat 1970/71 seine Arbeit<br />
von der Waitzstraße im Altbauviertel Charlottenburg ins Neubaugebiet Heerstr.Nord<br />
verlagert. Mit dem Umzug war auch eine Umorientierung der Arbeit<br />
verbunden:<br />
Der Verein öffnet und bindet sich in besonderer Weise an die Siedlung<br />
Heerstr.Nord (...). Er ermöglicht allen <strong>sozial</strong> arbeitenden Gruppen und Personen<br />
in der Siedlung die Mitgliedschaft und bietet sich an <strong>als</strong> organisatorische<br />
Plattform und juristischer Träger <strong>für</strong> in Aktion tretenden Bewohnergruppen.<br />
In seiner <strong>sozial</strong>en Arbeit praktiziert der Verein neue Methoden der<br />
<strong>sozial</strong>en Arbeit (Gemeinwesenarbeit), wobei er langfristig Verbesserung der<br />
Lebenssituation im Gemeinwesen anstrebt. Mit seiner Gemeinwesenarbeit<br />
möchte er besonders solche Bewohnergruppen unterstützen, die ihre Interessen<br />
und Bedürfnisse nicht ausreichend artikulieren und durchsetzen können.<br />
Er regt die Bewohner zur Initiative in Gruppen an. Die Arbeitsprozesse der<br />
im Siedlungsbereich tätigen Initiativen organisiert er so, daß Lern- und Handlungsprozesse<br />
bei <strong>sozial</strong>en Gruppen (z.B. den im Neubaugebiet lebenden<br />
Eltern) in Gang gesetzt werden, die den Betroffenen helfen, ihre Probleme in<br />
gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erkennen, zu artikulieren und sie<br />
motiviert, an der Verbesserung ihrer Lebenssituation in der Siedlung mitzuwirken.”(13)<br />
Die entstehende Fachdiskussion fand auch im <strong>Verband</strong><br />
einen viel beachteten Ort: es entstand die Sektion “Gemein-<br />
– 13 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
wesenarbeit”, die ab 1970 einen eigenen Publikationsteil im<br />
RUNDBRIEF <strong>als</strong> dem Organ des <strong>Verband</strong>es erhielt (bis<br />
1988).<br />
Der gesellschaftskritische Auf- und Umbruch jener Zeit<br />
zeigte auch Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche<br />
des Alltags <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in den Einrichtungen: spürbar<br />
wurde die Suche nach neuen Inhalten und Methoden vor<br />
allem in der Jugendarbeit, die ein deutlich politisierteres<br />
Selbstverständnis widerspiegelte und in<br />
Die 68er und die folgenden Jahre<br />
1969 Satzungsänderung des <strong>Verband</strong>es<br />
(Erweiterung von wissenschaftlicher<br />
Arbeit)<br />
1971 Umbenennung des <strong>Verband</strong>es:<br />
“<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-kulturrelle Arbeit”<br />
Resolution “ gesellschaftpolitische<br />
Aspekte von Bildung und<br />
Bildungsarbeit” 1969<br />
v.a.: Forderung nach demokratischeren<br />
Strukturen in den Einrichtungen<br />
Ausbreitung der Nachbarschaftheime<br />
in Neubauviertel der expandierenden<br />
Städte<br />
Tagung 1969: “Die Stadt <strong>als</strong> Raum des<br />
denkenden Aufstandes”<br />
Diskussion um “Gemeinwesenarbeit”<br />
Städtebau: die Unwirtlichkeit<br />
unserer Städte<br />
der “Sozi<strong>als</strong>taat”<br />
Bundesrepublik<br />
Deutschland entsteht<br />
einer veränderten<br />
Kinderarbeit, bei der auch die Eltern deutlicher in den<br />
Blick kamen. Die Kinderläden boomten, alle redeten von<br />
“antiautoritärer Erziehung”. Es wurde experimentiert, diskutiert,<br />
reflektiert - in den “alten” Nachbarschaftsheimen sowie<br />
auch in den neueren Ansätzen der Gemeinwesenarbeit.<br />
5. Die späten Siebziger und frühen Achtziger<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
*<strong>sozial</strong>e Bewegungen: Frieden, Frauen, Ökologie,<br />
Dritte Welt<br />
*Bürgerinitiativen<br />
*Jugendarbeitslosigkeit<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Auseinandersetzung<br />
mit gesamtgesellschaftlichen<br />
und<br />
systembedingten<br />
Ursachen <strong>sozial</strong>er<br />
Probleme<br />
Erziehung - antiautoriäre<br />
Erziehung - politisches<br />
Bewußtsein<br />
– 14 –<br />
Mitte der Siebziger ist die gesamtgesellschaftliche Stimmung<br />
geprägt von der Schwierigkeit, nach der radikalen Kritik<br />
am Bestehenden in der Praxis sich bewährende Alternativen<br />
zu entwickeln: oft geht die Luft raus, Ernüchterungen<br />
machen sich breit, die Diskussionen um “Basisdemokratie”<br />
haben zu unklaren Rollen- und Kompetenzverteilungen<br />
geführt.<br />
Konflikte entstehen auch zunehmend bzw. immer wieder<br />
beim Thema Ehrenamtlichkeit - bezahlte<br />
Die späten Siebziger und frühen<br />
Achtziger<br />
<strong>sozial</strong>e Bewegungen:<br />
Frieden, Frauen,<br />
Ökologie, Dritte Welt<br />
Bürgerinitiativen<br />
Leporello zur<br />
jüngeren<br />
Geschichte<br />
1979 Jahrestagung zu “Faschismus-<br />
Problematik in der Kinder-, Jugendund<br />
Elternarbeit”<br />
breite Diskussionen um den Begriff<br />
Kultur bzw. den Zusammenhang<br />
von Sozial- und Kulturarbeit<br />
Profilierungen:<br />
- Selbsthilfearbeit<br />
- Beratungsarbeit<br />
- Beschäftigungsinitiativen<br />
- Ausländerarbeit<br />
- Frauenarbeit<br />
- Altenarbeit<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
Arbeit - Professionalisierung. Probleme<br />
entstehen, wenn in Mitgliederversammlungen die Mitglieder<br />
z.B. von Bürgerinitiativen durch Stimmenmehrheiten gegen<br />
die MitarbeiterInnen arbeiten etc.<br />
Vielleicht waren da die entstehenden Bewegungen klarere<br />
Orientierungen und Zusammenschlüsse nach den Zeiten der<br />
Ernüchterungen? “Profilierungen” finden statt, zahlreiche<br />
Bereiche bekommen eindeutig inhaltliche, politische und professionelle<br />
Konturen. Dazu zählen z.B. Frauenbewegung,<br />
AusländerInnenarbeit, Beratungsarbeit, Ökologiebewegung,<br />
Bürgerinitiativen etc.
Ein Beispiel <strong>für</strong> sich verändernde Profilierung ist die Altenarbeit.<br />
Veränderungen von Altsein in der Gesellschaft führen<br />
zu Initiativen wie “offensives Altern”, Oma-Dienste (organisierte<br />
Kinderbetreuungsdienste) und auch zu deutlich generationsübergreifenden<br />
Ansätzen.<br />
“Es zeigte sich <strong>als</strong>o, daß die bestehenden Altengruppen im Nachbarschaftsheim<br />
Schöneberg nicht ausreichend <strong>für</strong> eine sinnvolle Hilfe zur Gestaltung<br />
des Alters und auch nicht offen genug <strong>für</strong> neue Gruppenmitglieder sind.<br />
Dem gegenüber stand unsere Überlegung, daß den alten Menschen in unserer<br />
Gesellschaft die Möglichkeit gegeben werden<br />
muß, “nütz-<br />
Die Endachtziger und Neunziger<br />
Die “deutsche Einheit<br />
Finanzknappheit<br />
Ausländerfeindlichkeit<br />
Medienwelt<br />
1988 Internationale Tagung in<br />
Berlin: “Nachbarschaftheime<br />
<strong>als</strong> Brücken zwischen Kulturen”<br />
1989 Umzug der Geschäftsstelle<br />
von Berlin nach Köln<br />
1989 Landesverband NRW<br />
1992 Jahrestagung “Was sind<br />
das <strong>für</strong> Zeiten!”<br />
1994 Hospitationsprojekt Ost-<br />
West<br />
Suche nach <strong>Verband</strong>sidentität<br />
Multi<strong>kulturelle</strong> Arbeit gewinnt<br />
neue Bedeutung<br />
“Lebensweltkonzept”<br />
comunity organizing, empowerment<br />
- neue Einflüsse und<br />
Ansätze<br />
Neue Armut,<br />
Individualisierung<br />
Freizeitgesellschaft<br />
lich” zu sein. Das glauben wir durch die Integration<br />
von alten Menschen in den Lebensbereich anderer (vor allem auch jüngerer)<br />
Gruppen der Gesellschaft (die zum Teil auch selbst von einer gewissen<br />
Isolation betroffen sind) z.B. in einem Treffpunkt-Cafe erreichen zu können.<br />
In dieser Situation entstand die Idee, den Gelben Laden <strong>als</strong> zusätzliche<br />
Einrichtung der Altenarbeit mit neuer Zielsetzung zu nutzen.”(14)<br />
Selbsthilfegruppen werden immer zahlreicher und<br />
nehmen einen großen Raum auch in den <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen ein. “Selbsthilfe” umfaßt dabei die Arbeit nach<br />
außen (z.B. Lobbyarbeit) und nach innen (sich selbst helfen).<br />
Konflikte um Professionalität und Ehrenamtlichkeit finden auch<br />
hier statt!<br />
In der Jugendarbeit wird die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit<br />
ein unübersehbares Problem: <strong>als</strong> Antwortversuche<br />
werden zunehmend Beschäftigungsinitiativen entwickelt<br />
und angeboten und prägen auch den Alltag in den Einrichtungen<br />
des <strong>Verband</strong>es.<br />
Gleichzeitig wird nach neuen Wegen in der Jugendarbeit<br />
gesucht und die offene Jugendarbeit weiterentwickelt. Außerdem<br />
findet eine zunehmend bewußte Arbeit mit Jugendlichen<br />
unterschiedlicher Nationen statt.<br />
Neben diesen prägenden Entwicklungen in der <strong>sozial</strong>en<br />
Arbeit verschärft sich die Diskussion um den Begriff “Kultur”<br />
und deren Bedeutung <strong>für</strong> die Arbeit in den Einrichtungen.<br />
Wer macht Kultur, was ist Kultur - Kultur von oben oder von<br />
unten? Auf der Suche nach Antworten werden interessante<br />
Projekte von Stadtteilgeschichte, oral history, etc. entwickelt.<br />
Die Fragen sind drängend:<br />
“Kultur- und Sozialarbeit <strong>als</strong> zwei Seiten einer Medaille. Gerade die Bürger-<br />
und Gemeinschaftshäuser haben die Chance, beide Seiten zum Vorschein<br />
bringen zu lassen; auch und gerade im Verhältnis der Zielgruppen zueinander.<br />
“Unsere `randständigen` Kinder kämen gar nicht zum Zuge. Wir könnten gar<br />
nicht mit ihnen arbeiten, wenn es nicht auch im Hause die Vereine und <strong>kulturelle</strong>n<br />
Aktivitäten gäbe” beschreibt ein Mitarbeiter. Aber besteht nicht auch die<br />
Gefahr der Veränderung, Verschiebung der Zielgruppenarbeit? Plötzlich arbeiten<br />
wir mit denen, die schreiben können, die sich in Stadtteilgeschichte vertiefen,<br />
<strong>als</strong> mit den Disco-Typen, den stets so schwer zu Motivierenden.<br />
Heißt dann Kulturarbeit nicht Ausweichen vor den Problemen, die auch<br />
die Sozialarbeit nicht bewältigen konnte? Im Haus entstehen Konflikte zwischen<br />
den alten, “traditionellen” Zielgruppen (Kinder, Jugendliche) und den neuen<br />
(z.B. Kulturverein). Das verunsichert die professionellen Mitarbeiter.<br />
Das Problem des Verhältnisses Kulturarbeit zu bestimmten Zielgruppen ist<br />
noch zu wenig reflektiert. Oder: ist Kulturarbeit Integrationsarbeit gegenüber<br />
den unterschiedlichen Gruppen im Stadtteil (Alte-Junge, Einheimische-Ausländer)?<br />
Kann sie neue Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen?”(15)<br />
6. Die Endachtziger und Neunziger<br />
Stichworte zur Zeitgeschichte<br />
*Die “deutsche Einheit”<br />
*Individualisierung<br />
*Medienwelt<br />
*Ausländerfeindlichkeit<br />
*Finanzknappheit<br />
*Neue Armut<br />
*Freizeitgesellschaft<br />
Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />
Zahlreiche Aktivitäten und Veränderungen prägen die Entwicklung<br />
des <strong>Verband</strong>es: 1988 findet in Berlin eine große<br />
internationale Tagung in Berlin statt. “Nachbarschaftheime <strong>als</strong><br />
Brücken zwischen Kulturen”. Im Jahre 1989 gründet sich der<br />
Landesverband NRW und die Geschäftsstelle zieht von Berlin<br />
nach Köln um.<br />
Die Suche nach einer neuen <strong>Verband</strong>sidentität führt zur<br />
erneuten Diskussion “was ist <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit?” “Offen<br />
<strong>für</strong> jeden - sonst nichts?”<br />
– 15 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Diese Suche bekommt durch die gesamtdeutsche Entwicklung,<br />
die mit der Wende oder Einheit - oder wie immer dieser Prozeß<br />
zu bezeichnen ist - noch eine viel grundsätzlichere Dimension.<br />
Und was bedeutet <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in einer Gesellschaft,<br />
die von Individualisierung, Medienkonsum und -kommunikation<br />
geprägt ist und in der die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
immer enger werden?<br />
“Was sind das <strong>für</strong> Zeiten” lautet dann auch der Titel<br />
der Jahrestagung des <strong>Verband</strong>es 1992.<br />
Die Annäherung zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West<br />
mit allen Schwierigkeiten, anfänglichen Distanziertheiten<br />
und Vorurteilen findet im <strong>Verband</strong> einen konkreten Weg<br />
in der Praxis: 1994 findet ein Hospitationsprojekt Ost-<br />
West statt. MitarbeiterInnen aus westlichen und östlichen Einrichtungen<br />
besuchen sich und lernen gegenseitig die Praxis<br />
und einen Ausschnitt des Arbeitsalltags kennen. Das Projekt<br />
wird von vielen angefragt und genutzt und es kommt zu Entdeckungen,<br />
Bereicherungen und anhaltenden Kontakten.<br />
Vorbereitet und begleitet wurde diese Arbeit durch das<br />
Ost-West-Kontaktbüro in Berlin, das 1992 im Rahmen des<br />
Bundesprogrammes “Aufbau freier Träger” eingerichtet<br />
wurde. Zentrale Aufgabe dieses Kontaktbüros ist es, den Aufbau<br />
neuer Einrichtungen in den neuen Bundesländern beratend<br />
zu unterstützen.<br />
Das endgültige Brüchigwerden von alten Errungenschaften<br />
wie Vollbeschäftigung, Sozialpartnerschaft und sozi<strong>als</strong>taatlichen<br />
Leistungen wird auch in den Einrichtungen des <strong>Verband</strong>es<br />
immer spürbarer. Sozi<strong>als</strong>tationen, Hauspflege, Schuldnerberatung<br />
sind längst selbstverständlich gewordene Initiativen<br />
der <strong>sozial</strong>en Arbeit.<br />
Die Diskussion um Lebensweltkonzepte zeigt einen<br />
neuen Weg auf, in der Verbindung von individueller, subjekthafter<br />
Handlungsweise und gesellschaftlichen Ursachen bzw.<br />
Strukturen nach anderen Formen der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit<br />
und der Gemeinwesenarbeit zu suchen.<br />
“Die Lebenswelt stellt den Horizont dar, innerhalb dessen die Menschen<br />
handeln; sie aber wird durch gesell-schaftliche Strukturen und deren Wandel<br />
begrenzt und beeinflußt.....<br />
Dies kann <strong>für</strong> ein GWA-Konzept in mehrfacher Weise fruchtbar werden:<br />
Erstens gewinnen wir eine Analyseebene <strong>für</strong> Gemeinwesenarbeiter. Stadtteilanalysen<br />
sind dann nicht mehr die Datenfriedhöfe statistischen Materi<strong>als</strong>,<br />
sondern es kommt darauf an, die Lebenswelt daraufhin zu untersuchen, welche<br />
Möglichkeiten sie <strong>für</strong> die Menschen bereithält - diese sind zu unterstützen, zu<br />
erweitern und gegebenenfalls neu zu schaffen -, und welche Behinderungen sie<br />
beinhaltet - diese sind zu beseitigen oder wenigstens zurückzudrängen. Je<br />
mehr Möglichkeiten politischen, <strong>kulturelle</strong>n und <strong>sozial</strong>en Handelns die Lebenswelt<br />
bietet, um so mehr Handlungsalternativen im Sinne einer produktiven Auseinandersetzung<br />
stellt sie <strong>für</strong> die Menschen zur Verfügung.”(16)<br />
Die Frage nach Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und<br />
nach der Zukunft des Gemeinwesens prägt die aktuelle Arbeit<br />
des <strong>Verband</strong>es. So wurde im November 1995 in Berlin eine<br />
viel beachtete Fachtagung unter dem Titel “Zentrale Verwaltung<br />
oder bürgernahe Gestaltung? Soziale und <strong>kulturelle</strong><br />
Angebote im Wohngebiet” durchgeführt.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 16 –<br />
Die ständig wiederkehrende Auseinandersetzung um das<br />
Besondere der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit, besonders auch in der<br />
konkreten Anfrage aus dem Hospitationsprojekt, haben zu<br />
der Idee einer Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong> MitarbeiterInnen<br />
in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen geführt. Das Konzept dieser<br />
vom <strong>Verband</strong> vorbereiteten Weiterbildung greift die Grundüberzeugung<br />
auf, daß der Ansatz <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit mehr<br />
ist <strong>als</strong> die Aneinanderreihung von einzelnen <strong>sozial</strong>en oder<br />
<strong>kulturelle</strong>n Aktivitäten. Sie ermöglicht sowohl neu einsteigenden<br />
wie auch langjährigen, haupt- wie ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
eine fundierte Auseinandersetzung mit und Weiterentwicklung<br />
von theoretischen Grundlagen und praktischen<br />
Arbeitsformen <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />
Anregungen zum Lesen: Büchertisch bei den<br />
Fachveranstaltungen<br />
1 Gisela Oestreich: Nachbarschaftsheime gestern, heute - und morgen? München/Basel<br />
1965, S.40<br />
2 Gisela Oestreich, a.a.O., S.49<br />
3 vgl. Gisela Oestreich, a.a.O, S.19/20<br />
4 Dieter Oelschlägel, Rückblick und Erinnerung - 40 Jahre <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit, in RUNDBRIEF 2/91, S.5<br />
5 vgl. Zusammenfassung von Anneliese Baschnagel, o.J., unveröffentlicht<br />
6 Ingeborg Blauert in: Gundi Nietfeld, Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit im Wandel der<br />
Zeit, Die Geschichte des Nachbarschaftsheims Schöneberg, Berlin 1995,<br />
S.35<br />
7 C. Wolfgang Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde, Band 2, Eine Methodengeschichte<br />
der Sozialarbeit 1945-1985, Weinheim/Basel 1988, S.60<br />
8 aus: Arbeitsbericht Nachbarschaftsheim Wuppertal, Februar 1954, S.3<br />
9 25 Jahre Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V., Stichworte zur Vereinschronologie,<br />
1980<br />
10 Gundi Nietfeld, a.a.O., S. 77<br />
11 Gesellschaftspolitische Aspekte von Bildung und Bildungsarbeit, 2.Mai<br />
1969<br />
12 a.a.O.<br />
13 Konzeptionen <strong>für</strong> das Gemeinwesenzentrum Heerstraße Nord in Berlin. In:<br />
RUNDBRIEF 1/78, S.38/39<br />
14 Nachbarschaftsheim Schöneberg, Der Nachbar- Modell <strong>für</strong> eine integrierte<br />
Alten- und Gemeinwesenarbeit. In: RUNDBRIEF 3/78, S.19<br />
15 Dieter Oelschlägel, Kulturarbeit und Sozialarbeit im Stadtteil - Fragen,<br />
Widersprüche, Probleme. In: RUNDBRIEF 3/80, S. 47/48<br />
16 Dieter Oelschlägel, Die Probleme verstehen lernen - das Lebensweltkonzept.<br />
In: Dieter Oelschlägel: Nachbarschaftsheime und Sozial<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit, Texte 1981-1991, Duisburg 1991, S.79/80
Das aktuelle<br />
Profil<br />
Mitglieder unseres <strong>Verband</strong>es sind: Nachbarschaftshaus<br />
Prinzenallee 58 e.V., Berlin;<br />
Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V.,<br />
Berlin; Nachbarschafts- und Gemeinwesenverein<br />
am Kottbusser Tor Kotti e.V.,<br />
Berlin; Nachbarschaftsheim Steglitz e.V.,<br />
Berlin; Nachbarschaftsheim Siemensstadt<br />
Domino e.V., Berlin; Nachbarschaftsheim<br />
Neukölln e.V., Berlin; Gemeinwesenetage<br />
Fabrik Osloer Straße e.V., Berlin; Kiezoase<br />
Schöneberg NBH im Pestalozzi-<br />
Fröbel-Haus, Berlin; Elele Nachbarschaftsverein<br />
e.V., Berlin; Gemeinwesenverein<br />
Heerstraße Nord e.V., Berlin;<br />
Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.,<br />
Berlin; Nachbarschaftsheim Mittelhof<br />
e.V., Berlin; NUSZ-ufa Fabrik e.V.,<br />
Berlin; Förderverein Gaisental.<br />
Weißes Bild & Fünf Linden,<br />
Biberach; Hustadt Treffpunkt,<br />
Bochum; Bürgerhaus Oslebshausen<br />
e.V., Bremen; Nachbarschaftstreff<br />
Bruckhausen<br />
e.V., Duisburg; Selbstverwaltetes<br />
Wohnprojekt Theodorstraße<br />
e.V., Düsseldorf;<br />
Nachbarschaftsheim Frank-<br />
furt-Bockenheim e.V., Frankfurt/Main;<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Bornheim e.V., Frankfurt/Main;<br />
Nachbarschaftszentrum Ostend<br />
e.V., Frankfurt/Main; Nachbarschaftswerk<br />
e.V., Freiburg;<br />
Bürgerladen<br />
e.V. BeratungsundBegegnungsstätte,<br />
Vorstand des <strong>Verband</strong>es:<br />
Dr. Herbert Scherer 1. Vorsitzender, Monika<br />
Schneider 2. Vorsitzende, Josef Berners<br />
Schatzmeister, BeisitzerInnen Prof. Maya Heiner,<br />
Dietmar Freier und Peter Stawenow<br />
Geschäftsführung: Birgit Weber, MitarbeiterInnen<br />
des <strong>Verband</strong>es: Gudrun Israel (Berlin),<br />
Eva Becker, Peter Röger (Köln)<br />
Sie erreichen uns in Köln: Slabystr. 11, 50735<br />
Köln Tel: 0221/ 760 69 59 Fax: 0221/ 9 76 29 72<br />
in Berlin: Lindenstr. 40/41 10969 Berlin Tel:<br />
030/ 253 99 722 Fax: 030/ 253 99 727<br />
Aufgaben des <strong>Verband</strong>es<br />
• die Förderung <strong>sozial</strong>er Zentren in Deutschland<br />
• die Entwicklung von Initiativen zur Gründung<br />
neuer Vereinigungen und Einrichtungen<br />
• finanzielle und sonstige Unterstützung<br />
gemeinnütziger Mitgliedsorganisationen<br />
• wissenschaftliche Untersuchungen über die<br />
Grundlagen der Arbeit<br />
• die Förderung von Erfahrungsaustausch der<br />
Mitglieder untereinander<br />
• MitarbeiterInnenfortbildung<br />
• Pflege der Verbindungen des <strong>Verband</strong>es und<br />
der Mitglieder mit verwandten Einrichtungen<br />
des In- und Auslandes<br />
Der <strong>Verband</strong> ist ein Zusammenschluß von Vereinigungen,<br />
die <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in überschaubaren Wohnbereichen<br />
betreiben. Diese Arbeit geht in der Regel von einem <strong>sozial</strong>en<br />
Zentrum (Nachbarschaftsheim, Bürgerzentrum, Stadtteiltreff<br />
u.a.) aus oder strebt die Einrichtung eines solchen Zentrums<br />
an. Ihr Ziel ist die Entwicklung und Förderung eines Programms,<br />
das den Bedürfnissen einer Nachbarschaft im<br />
Bereich der Bildung, der <strong>sozial</strong>en Dienste und der Freizeit<br />
gerecht wird, ungeachtet der Nationalität, Rasse oder Weltanschauung<br />
des Einzelnen.<br />
Halle; Evangelische Fachhochschule<br />
Hannover, Hannover; Bürgerhaus Stollwerck,<br />
Köln; Quäker Nachbarschaftsheim<br />
e.V., Köln; Arbeitskreis Rheinsteinstraße<br />
e.V., Köln; Bürgerschaftshaus Bocklemünd<br />
Mengenich e.V., Köln; Bürgerzentrum<br />
Vingst e.V., Köln; Bürgerverein Messemagistrale,<br />
Leipzig; Fort- und Weiterbildung<br />
Zukunftswerkstatt e.V., Oberhausen;<br />
Nachbarschaftshaus Drewitz e.V.,<br />
Potsdam; Wir in der Hasseldelle e.V.,<br />
Solingen; Nachbarschaftshaus Wiesbaden<br />
e.V., Wiesbaden; Nachbarschaftsheim<br />
Wuppertal e.V., Wuppertal. Über die<br />
Landesgruppe Berlin angeschlossen sind:<br />
Gemeinwesenverein Haselhorst e.V.;<br />
Verein Stadtteil-VHS Halk Köcesi<br />
und Pallas-Laden e.V.; Kreuzberger<br />
Stadtteilzentrum e.V.; Nach-<br />
barschafts- und Selbsthilfezen-<br />
trum UFA-Fabrik e.V.; Nachbarschaftsladen<br />
e.V., Frei-Zeit-<br />
Haus in Weißensee e.V., Nachbarschaftshaus<br />
Schönhauser<br />
e.V.; Rabenhaus e.V.; Nachbarschaftshaus<br />
Pfefferberg;<br />
Komm. Ortsverein Treptow 90<br />
Paul Robbeson Club e.V.; Nachbarschaftszentrum<br />
Hellersdorf<br />
e.V.; „Bürger <strong>für</strong> Bürger“; Nachbarschaftshaus<br />
Donizetti; Bürgerhaus<br />
Pankow Amtshaus Buchholz<br />
e.V.; Kiez-Spinne FAS Nachbarsch.Interessenverband<br />
e.V.; Nachbarschaftstreff<br />
BI<br />
15 e.V.<br />
– 17 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Laufende Projekte des<br />
<strong>Verband</strong>es:<br />
Bestandsaufnahme der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Erarbeitung eines Modells der Vernetzung zur<br />
gegenseitigen Unterstützung.<br />
Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong><br />
haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen.<br />
Maßnahme zur Unterstützung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit in den neuen Bundesländern<br />
(Ost-West Kontaktbüro, Berlin)
“Der Mensch<br />
bleibt weise....”<br />
Präsentation des Konzeptes <strong>für</strong> eine berufsbegleitende<br />
Fortbildung<br />
-überarbeitete Fassung-<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 18 –<br />
Mit der Fortbildung sprechen wir haupt- und ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen vor allem in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
an.<br />
Obwohl - oder weil - es eine Reihe anderer Fortbildungen<br />
in diesem Bereich gibt, sehen wir einen Sinn darin, ein<br />
entsprechendes Angebot zu machen; zum einen, um auf die<br />
Besonderheiten vieler Einrichtungen (zunehmende Mittelverknappung,<br />
ABM etc.) eingehen zu können; zum anderen, um<br />
das Know-How, das sich im Laufe der Jahre in diesem<br />
Arbeitsfeld entwickelt hat, zu bündeln und weiterzuentwickeln.<br />
Dabei nicht unerheblich ist der hohe Bedarf nach einer<br />
kontinuierlichen und berufsbegleitenden Fortbildung, der aus<br />
der Befragung zum Hospitationsprojekt erkennbar wurde.<br />
Besonders hervorhebenswert war und ist uns daher der<br />
Modellcharakter dieses Konzeptes.<br />
Der liegt zum einen in der weit gefaßten Zielgruppe, die<br />
auch und vor allem Ehrenamtliche aus diesem Bereich mit einbeziehen<br />
will; zum anderen in der prozeß- und themenorientierten<br />
Verknüpfung der Elemente untereinander.<br />
Struktur der Fortbildung<br />
Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchiger Fortbildungszyklus<br />
(Kurswochenreihe) <strong>für</strong> eine geschlossene Fortbildungsgruppe<br />
von etwa 25 bis 30 TeilnehmerInnen (Haupt- und<br />
Ehrenamtliche). Parallel hierzu wird <strong>für</strong> den Fortbildungszeitraum<br />
eine sog. Bausteinreihe von offenen Seminaren<br />
angeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen vorgesehen, und zwei Bausteine<br />
widmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />
(Zusammen-) Arbeit. (Die Kurzbeschreibung der Seminarbzw.<br />
Bausteininhalte erfolgt an späterer Stelle.)<br />
Die Hospitation, an der haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
teilnehmen, findet wie vorgesehen in zwei Phasen<br />
im ersten und/oder letzten Drittel der Fortbildungsreihe<br />
statt. Die jeweilige Vorbereitung und Auswertung der Hospitationen<br />
wird an Seminarveranstaltungen angebunden.<br />
Die Fortbildung wird abgeschlossen durch ein Symposium<br />
zu den Fortbildungsinhalten und dient u.a. dem ersten<br />
Transfer der Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-) Öffentlichkeit.<br />
Die Erstellung von Arbeitshilfen und einer ausführlichen<br />
Dokumentation der Fortbildung dient dem selben Ziel.<br />
Curriculare Grundlagen<br />
Die sieben Seminare des Fortbildungszyklus basieren auf<br />
vier curricularen Pfeilern: Methodologie (Theorie),<br />
Methodik (Praxis), Entwicklung beruflicher Fähigkeiten<br />
(Rollenkompetenz) und Praxisentwicklung. Die Entfaltung<br />
von Handlungsfähigkeit ist hierbei eine zentrale Katego-
ie: <strong>für</strong> die FortbildungsteilnehmerInnen und <strong>als</strong> Bezugsgröße<br />
<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit vor Ort.<br />
Methodologie (Theorie)<br />
Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - in<br />
ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfaltet,<br />
aufgefächert und in ihren Entwicklungslinien betrachtet<br />
sowie in die Konzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit integriert.<br />
Methodik (Praxis)<br />
In ausführlichen Praxisbeispielen werden Erfahrungen ausgetauscht,<br />
konkrete methodisch-handwerkliche Kompetenzen<br />
vermittelt und insbesondere „klassische“ Schwachstellen bearbeitet.<br />
Entwicklung beruflicher Fähigkeiten (Rollenkompetenz)<br />
Die Veränderung beruflichen Handelns und zugrundeliegender<br />
Werthaltungen (Menschenbild etc.) verlangt die<br />
Beschäftigung mit fachlichen und persönlichen „Mustern“. In<br />
der Fortbildung werden Rollen (-bilder) überprüft und neue<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse in ein berufliches Selbstverständnis<br />
integriert.<br />
Praxisentwicklung<br />
Bestandteil der Fortbildung sind „Praxisaufgaben“, die<br />
von den TeilnehmerInnen zwischen den einzelnen Seminarwochen<br />
in ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf auch in<br />
Regionalgruppen reflektiert werden. Die Erprobung neuer<br />
Handlungsmuster bzw. methodischer Herangehensweisen<br />
dient ausdrücklich sowohl der Erweiterung der beruflichen<br />
Kompetenz <strong>als</strong> auch - in der Auswertung<br />
- einer theoretischen Weiterentwicklung<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />
Im Verlauf der Kurswochen werden<br />
unterschiedliche methodische<br />
Herangehensweisen praktiziert.<br />
Neben einer teilnehmer- und prozeßorientierten<br />
Bildungsarbeit<br />
fließen z.B. Ansätze der Gestaltarbeit<br />
und <strong>kulturelle</strong>n Praxis (Theater<br />
usw.) ein. Nicht nur im Sinne einer<br />
biographischen Bildungsarbeit reflektieren<br />
wir unterschiedliche (<strong>sozial</strong>-)<br />
<strong>kulturelle</strong> und fachliche Zugänge der<br />
TeilnehmerInnen aus den alten und<br />
den neuen Bundesländern.<br />
Organisation<br />
Im Fortbildungszyklus sind sieben<br />
Kurswochen geplant, die an<br />
jeweils fünf Werktagen in einer<br />
gleichbleibenden Fortbildungsstätte<br />
stattfinden.<br />
…alles auf einen Blick!<br />
Die Bausteinseminare sind zeitlich kürzer mit jeweils bis<br />
zu drei Arbeitstagen vorgesehen. Wahlweise und insbesondere<br />
<strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vorstandsmitglieder<br />
werden einzelne Bausteine auch an Wochenenden stattfinden.<br />
Auch <strong>für</strong> die Bausteinreihe gilt das gleiche Prinzip wie <strong>für</strong><br />
den Fortbildungszyklus: neben der Vermittlung von Theorie<br />
stehen Praxisfragen und die Vermittlung von Handlungskompetenz<br />
im Vordergrund. Die Bausteine, die sich originär an<br />
die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen wenden, dienen vor<br />
allem dem Erfahrungsaustausch und der Erkenntnisvermittlung.<br />
Die Kosten der Seminare und Bausteine werden vor allem<br />
<strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen gering gehalten, da die<br />
Möglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Zeit und<br />
Geld <strong>für</strong> eine Fortbildung zu investieren, deutlich geringer<br />
sind <strong>als</strong> bei hauptamtlichen MitarbeiterInnen.<br />
Für die vollständige Teilnahme an den sieben Kurswochen<br />
und an einer Hospitationsphase werden die TeilnehmerInnen<br />
ein qualifiziertes Zertifikat (in Zusammenarbeit mit einem<br />
anerkannten Bildungsträger) erhalten.<br />
Die Teilnahme an einem Bausteinseminar oder an einer<br />
Hospitation wird mit einer einfachen Teilnahmebestätigung<br />
bescheinigt.<br />
Kurzbeschreibung der Kurswochen<br />
(Den TeilnehmerInnen der Fachveranstaltungen wurden<br />
die möglichen Inhalte der einzelnen<br />
Elemente anhand einer Schautafel<br />
stichworthaft mit den kursiv<br />
geschrieben Inhalten beschrieben.)<br />
– 19 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Kurswoche 1:<br />
Orientierung an den Fragen,<br />
Interessen und Kenntnissen<br />
der NutzerInnen<br />
der Einrichtung und der BewohnerInnen<br />
des Stadtteils<br />
mögliche Inhalte:<br />
Das Menschenbild in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Arbeit<br />
Lebensweltorientierung - Lebensweltanalyse<br />
- Aktivierung<br />
Lokale Orientierung - Orientierung<br />
an den Stärken<br />
Haltung - Methode<br />
Selbstverständnis und Rolle hauptamtlicher<br />
MitarbeiterInnen<br />
Mit- und Selbstbestimmung<br />
„Nützliche Dienstleistungen“<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>als</strong> Kommunikation<br />
(...)
Kurswoche 2:<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
mögliche Inhalte:<br />
Definitionen und Geschichte von Selbsthilfe<br />
Selbsthilfe und Bürgerbeteiligung<br />
Selbsthilfe und Öffentlichkeit<br />
Beratungs- und Unterstützungsmodelle<br />
Anleitung zum Mächtig-Sein<br />
Organisation und Struktur von Selbsthilfe<br />
Professionalität und Selbsthilfe<br />
(...)<br />
Kurswoche 3:<br />
Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an<br />
einem Ort<br />
mögliche Inhalte:<br />
Soziale Kulturarbeit - Soziokultur - Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit<br />
Kulturtheorie<br />
Alltags<strong>kulturelle</strong> Praxis<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Stadt(teil)entwicklung<br />
Kulturelle Eigentätigkeit<br />
Kreativität und Sinnlichkeit<br />
Präsentation und öffentliche Kommunikation<br />
(...)<br />
Kurswoche 4:<br />
Multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes<br />
Begegnen und Zusammenwirken von Menschen im<br />
Stadtteil<br />
mögliche Inhalte:<br />
Differenzierungskompetenz und Ambiguitätstoleranz<br />
Rassismus und Gewalt<br />
Eigenständigkeit und Integration<br />
Einwirken auf Öffentlichkeit<br />
Lebensgeschichte und Zeitgeschichte<br />
Erfahrung und Wissen im Lebenslauf<br />
Autonomie und Solidarität<br />
Organisation von Begegnung<br />
(...)<br />
Kurswoche 5:<br />
Vernetzung<br />
mögliche Inhalte:<br />
Kategorien, Methoden, Reichweite und Grenzen von Vernetzung<br />
Strategisches Arbeiten<br />
Kommunalpolitische Gestaltung<br />
Dialog und Autonomie<br />
Bearbeiten generativer Themen<br />
Herstellen von Öffentlichkeit<br />
Moderationstechniken<br />
(...)<br />
Kurswoche 6:<br />
Zusammenarbeit und Aktivierung von haupt- und<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 20 –<br />
mögliche Inhalte:<br />
Rolle und Funktion von ehren- und hautpamtlichen MitarbeiterInnen<br />
Ehrenamtliche Vorstände<br />
Struktur und Mitbestimmung<br />
Betroffenheit und Engagement<br />
Kontrakte - Wünsche und Erwartungen<br />
Ehrenamt <strong>als</strong> preiswerte Professionalität?<br />
Neues Ehrenamt<br />
(...)<br />
Kurswoche 7:<br />
Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit<br />
mögliche Inhalte:<br />
Leitung und Führung in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
MitarbeiterInnengewinnung und -förderung<br />
Finanzierung, Organisation und Strukturentwicklung<br />
Beharren und Verändern<br />
Corporate Identity - Regeln und Gestaltung<br />
Selbstdarstellung - Lobbyarbeit<br />
Öffentlichkeit <strong>als</strong> Gemeingut<br />
Kollegiale Beratung<br />
Praxisevaluation und Konzeptentwicklung<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit <strong>als</strong> kommunal- und <strong>sozial</strong>politische<br />
Innovation<br />
(...)<br />
Kurzbeschreibung der Bausteine<br />
Baustein 1<br />
(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen)<br />
Geschichte und Konzepte <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />
Arbeit<br />
mögliche Inhalte:<br />
Settlementbewegung<br />
Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost<br />
Re-Education und die ersten Nachbarschaftsheime<br />
Gemeinwesenarbeit - Neue <strong>sozial</strong>e Bewegung<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit heute - Prinzipien und Entwicklung<br />
Konzepte aus der Praxis<br />
(...)<br />
Baustein 2<br />
(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen in Leitungs-<br />
bzw. Vorstandsfunktion)<br />
Ehrenamtliche Vorstandsarbeit<br />
mögliche Inhalte:<br />
Arbeits- und Vereinsrecht<br />
Modelle <strong>für</strong> Vorstandsarbeit<br />
Satzungsgestaltung<br />
Arbeitgeberfunktion<br />
Dialog und Kommunikation<br />
Unterstützung und Beratung<br />
(...)
Baustein 3<br />
Arbeit mit Gruppen: Aufgabe <strong>für</strong> ehren- und<br />
hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />
mögliche Inhalte:<br />
Gruppenarbeit und Gruppenprozesse<br />
Fallstricke der Gruppendynamik<br />
Moderation und Gruppenleiten<br />
Authentisch leiten - autonom arbeiten<br />
Entwicklung und Verselbständigung von Gruppen<br />
(...)<br />
Baustein 4<br />
Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit:<br />
Erwartungen, Konflike, Modelle<br />
mögliche Inhalte:<br />
Rolle und Erwartung<br />
Kommunikation<br />
Unterstützung und Behinderung<br />
Umgang mit Konflikten<br />
Entlohnung von Arbeit<br />
Ehrenamtliche Arbeit <strong>als</strong> Ersatz <strong>für</strong> „teure“ Professionalität?<br />
Praxisbeispiele<br />
(...)<br />
Baustein 5<br />
Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsidiarität<br />
- Einführungsseminar<br />
mögliche Inhalte:<br />
Aufbau und Struktur kommunaler Selbstverwaltung (Ländervergleich)<br />
Kommunale Pflichtaufgaben<br />
Verwaltung und Politik<br />
Kommunalreformen und Entwicklungsperspektiven<br />
Einfluß auf kommunalpolitische Entscheidungen - Dialog mit<br />
Verwaltung und Politik<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in freier oder kommunaler Trägerschaft<br />
(...)<br />
Baustein 6<br />
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />
mögliche Inhalte:<br />
Begriffsklärung<br />
Voraussetzungen und Grenzen von Fundraising<br />
Spendenakquise und -betreuung<br />
Sponsoring<br />
Zusammenspiel von Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising<br />
Öffentlichkeitsarbeit und öffentliche Kommunikation<br />
Methoden und Techniken von Öffentlichkeitsarbeit<br />
(...)<br />
Baustein 7<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in den neuen Bundesländern:<br />
Beispiele, Möglichkeiten und Perspektiven<br />
mögliche Inhalte:<br />
Alte Einrichtungen - neue Konzepte<br />
Neue Strukturen - alte BesucherInnen<br />
ABM-Problematik<br />
Biographische Zugänge und zeitgeschichtliche Veränderungen<br />
Festhalten und Verändern<br />
Übergang in freie Trägerschaft - Grenzen und Perspektiven<br />
Beispiele<br />
(...)<br />
Baustein 8<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in anderen Ländern<br />
mögliche Inhalte:<br />
Beispielländer: Frankreich, Niederlande, Großbritannien,<br />
Ungarn, Finnland, USA<br />
Übertragungsmöglichkeiten<br />
Internationale Dach- und Fachverbände<br />
Information, Austausch und Besuche<br />
(...)<br />
Baustein 9<br />
(Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisierung<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
mögliche Inhalte:<br />
Einmischung - Aktivierung - Solidarisches Handeln<br />
Formen der Bürgerbeteiligung<br />
Mitgestaltung bei Planungs- und Veränderungsprozessen<br />
System und Lebenswelt<br />
Bewegungspolitik<br />
(...)<br />
Baustein 10<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Anregungen aus<br />
benachbarten Konzepten<br />
mögliche Inhalte:<br />
Grundlagen der Freire-Pädagogik<br />
Grundlagen der Kritischen Psychologie u. der Gemeindepsychologie<br />
Entwicklungen in der Kulturtheorie<br />
Kommunitarismusdiskussion<br />
Community Organization<br />
Übertragungen und Abgrenzungen<br />
(...)<br />
Fazit<br />
Die vielen interessierten Rückmeldungen der TeilnehmerInnen<br />
der Fachveranstaltungen (verbal vermittelt) bestätigen uns<br />
in unserem Vorhaben, eine Fortbildung <strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit weiter<br />
vorzubereiten und anzubieten.<br />
Durch die Diskussionsbeiträge wurde auch deutlich, wie<br />
wichtig die Rahmenbedingungen (geringe Kosten, Zertifikat,<br />
Dauer) sind, so daß z.B. die Anrechenbarkeit der Fortbildungsteile<br />
auf (länderspezifische) Fort-und Weiterbildungsgesetze<br />
weiter geprüft wird.<br />
Auf die einzelnen Inhalte hin gab es wenig Diskussion ob<br />
ihrer Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit hin. Eine differenzierte<br />
Betrachtung der Resonanz bei den TeilnehmerInnen der<br />
Fachveranstaltungen läßt sich allerdings anhand der Auswertung<br />
der Fragebögen vornehmen.<br />
– 21 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
II<br />
Dieter Oelschlägel<br />
Ergebnisse der<br />
TeilnehmerInnenbefragung<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 22 –<br />
1. Die Befragung<br />
Die TeilnehmerInnen der neun Fachveranstaltungen zur<br />
Vorbereitung des Qualifizierungsprojektes sind schriftlich<br />
befragt worden. Die Befragung sollte Aufschluß geben über<br />
- die Akzeptanz des vorgestellten<br />
Qualifizierungsprogrammes<br />
- die Bereitschaft der BesucherInnen der<br />
Fachveranstaltungen, daran teilzunehmen<br />
- curriculare und didaktische Hinweise<br />
zur Gestaltung des Programmes.<br />
Die Befragung wurde mit einem - bis auf zwei Fragen -<br />
standartisierten Fragebogen <strong>als</strong> class-room-Befragung durchgeführt.<br />
Bei einer Grundgesamtheit von 149 TeilnehmerInnen<br />
war der Rücklauf von 133 Fragebögen (89,26%) auch <strong>für</strong><br />
eine class-room-Befragung hoch, was <strong>für</strong> ein hohes Interesse<br />
an den Fachveranstaltungen und dem vorgestellten Qualifzierungsprogramm<br />
spricht.<br />
Ein Vergleich der Befragungsergebnisse zwischen den einzelnen<br />
Veranstaltungen ist wenig sinnvoll, da jede Veranstaltung<br />
unter spezifischen Voraussetzungen und Bedingungen<br />
stattgefunden hat. Schon eher vergleichbar sind die Antworten<br />
der TeilnehmerInnen aus den alten und den neuen Bundesländern;<br />
hier liegen annähernd gleichviel beantwortete<br />
Fragebögen vor (53/52). Die Verweigerungsquote (aus welchen<br />
Gründen auch immer) liegt mit 14,5% bei den Veranstaltungen<br />
in den neuen Ländern deutlich höher <strong>als</strong> die entsprechende<br />
Quote von 5,4% in den alten Ländern.<br />
Die Berliner Befragung hat insofern einen Sonderstatus,<br />
<strong>als</strong> sie innerhalb einer Fachtagung zur Zukunft des Gemeinwesens<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit <strong>als</strong> eine seiner<br />
Veranstaltungen stattfand. TeilnehmerInnen des Kongresses<br />
aus ganz Deutschland waren auch TeilnehmerInnen dieser<br />
Fachveranstaltung, so daß diese keinen regionalen Bezug<br />
(Berlin) hatte. Die TeilnehmerInnen waren auch nicht, wie bei<br />
den anderen Veranstaltungen, speziell zu dieser Fachveranstaltung<br />
nach Berlin gekommen.<br />
Es werden <strong>als</strong>o <strong>für</strong> die folgende Auswertung auch jeweils<br />
die Fragebögen aus den Fachveranstaltungen der alten Länder,<br />
der neuen Länder und des Berliner Kongresses getrennt<br />
ausgezählt.<br />
Der Fragebogen selbst beinhaltete Angaben zur Person<br />
(Geschlecht, Alter, berufliche Position, Bekanntheit mit <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit/Gemeinwesenarbeit) und Fragen zur Rückmeldung<br />
über die Fachveranstaltung selbst, die im Sinne<br />
einer Veranstaltungskritik <strong>für</strong> den Veranstalter, kaum aber <strong>für</strong><br />
eine weitere Planung des Qualifizierungsvorhabens relevant<br />
sind, hier <strong>als</strong>o auch nur in geringem Maße berücksichtigt<br />
werden.
Weiterhin wurde nach der Nützlichkeit des Programmes<br />
und nach wesentlichen inhaltlichen Programmelementen<br />
gefragt. Die TeilnehmerInnen konnten in einer offenen Frage<br />
ihre Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen an ein solches<br />
Programm äußern.<br />
Schließlich wurde nach dem Stand der Entscheidung<br />
gefragt, an dem vorgestellten Qualifizierungsprogramm teilzunehmen,<br />
und - falls diese negativ ausfallen sollte - nach<br />
den Gründen einer Nicht-Teilnahme.<br />
Aufgrund besonderer Bedingungen wurden die Fragen<br />
zur Veranstaltungsrückmeldung in Bremen, Schwerin und Berlin<br />
nicht gestellt.<br />
2. Zusammensetzung der TeilnehmerInnen der<br />
Befragung<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
weiblich 44 30 19 93<br />
männlich 8 23 9 40<br />
insgesamt 52 53 28 133<br />
Es fällt auf, daß der Anteil der männlichen Teilnehmer in<br />
den neuen Ländern (15,4%) deutlich niedriger liegt <strong>als</strong> in den<br />
alten Ländern (43,4%), in Berlin (47,4%) und im Gesamtschnitt<br />
(30,1%).<br />
Auch im Altersdurchschnitt unterscheiden sich die TeilnehmerInnen<br />
aus den neuen Ländern von denen aus den alten<br />
Ländern. Sie sind durchschnittlich älter und gehören eher der<br />
Altersgruppe der 40 bis 60jährigen an, während die Westdeutschen<br />
eher der Altersgruppe der 30 bis 45jährigen<br />
angehören, wie die folgende Tabelle zeigt:<br />
Alter neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
20 - 25 1 0 0 1<br />
26 - 30 4 4 4 12<br />
31 - 35 4 14 4 22<br />
36 - 40 7 8 4 19<br />
41 - 45 11 13 5 29<br />
46 - 50 13 5 1 19<br />
51 - 60 11 6 6 23<br />
über 60 1 2 4 7<br />
k.A. 1 1<br />
Der überwiegende Teil der Befragten (85,7%) ist hauptamtlich<br />
tätig, die wenigen - 17 - Ehrenamtlichen in der Befragung<br />
sind fast ausschließlich Vorstandsmitglieder in Trägereinrichtungen<br />
der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n bzw. Gemeinwesen-Arbeit.<br />
Die Tätigkeiten sind noch einmal differenziert worden:<br />
– 23 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
Geschäftsführung<br />
5 4 3 12<br />
Vorstand 3 8 6 17<br />
leitende<br />
Tätigkeit 14 14 2 30<br />
päd./soz.arb.<br />
Tätigkeit 21 22 13 56<br />
Verwaltung 1 2 2 5<br />
Praktikum 1 1 1 3<br />
anderes 7 2 1 10<br />
Es ist nicht ausdrücklich nach ABM-Tätigkeiten gefragt<br />
worden, deshalb sind Angaben dazu nicht besonders aussagekräftig.<br />
Dennoch scheint es mit erwähnenswert, daß<br />
ABM-Nennungen (6) nur aus den neuen Ländern kamen;<br />
dort war auch der Anteil der Begründung der Nichtteilnahme<br />
an der Qualifizierungsmaßnahme infolge beruflicher<br />
Unsicherheit oder Perspektivlosigkeit höher <strong>als</strong> bei den<br />
Westdeutschen.<br />
85,7 % der Befragten haben in irgendeiner Weise schon<br />
Bekanntschaft mit skA/GWA gemacht, lediglich 14,3% von<br />
ihnen haben noch nie etwas davon gehört. Die folgende<br />
Tabelle zeigt einige interessante Einzelheiten:<br />
Zum einen scheint die Ausbildung nicht der zentrale Ort<br />
zu sein, wo man der skA/GWA begegnet. Die Abstinenz der<br />
Fachhochschulen gegenüber skA/GWA wird ja auch anderenorts<br />
beklagt. Lediglich ein knappes Viertel (24,56%) derjenigen,<br />
die schon mal was von skA/GWA gehört haben, taten<br />
dies in der Ausbildung, davon interessanterweise die meisten<br />
in den neuen Ländern. Der Anteil derer, die skA/GWA aus<br />
eigener Praxis kennen, liegt im Westen deutlich höher <strong>als</strong> im<br />
Osten, insgesamt immerhin bei 58,8 %. Daraus kann man<br />
durchaus den Schluß ziehen, daß ein großer Teil - und das<br />
halte ich <strong>für</strong> das gesamte Feld der skA/GWA <strong>für</strong> zutreffend -<br />
seine Praxis nicht auf der Basis einer vorausgegangenen Ausbildung<br />
absolvieren. Da es auch nur wenige waren, die bei<br />
dieser Frage die Fortbildung erwähnten, wird schon hier die<br />
große Bedeutung deutlich, die einer theoriegeleiteten und<br />
praxisbezogenen Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong> skA/GWA<br />
zuzusprechen ist.
Kenntnis von skA/GWA (Mehrfachnennungen waren<br />
möglich):<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
ja, davon<br />
gehört,gelesen 16 14 4 34<br />
ja, Ausbildung 15 5 8 28<br />
ja, eigene Praxis 13 31 23 67<br />
ja, anderes 4 3 2 9<br />
******************************************<br />
ja, insgesamt TN 44 44 26 114<br />
nein 8 9 2 19<br />
3. Zur Akzeptanz des Qualifizierungsprogrammes<br />
Zur Beantwortung der Frage nach der Akzeptanz des vorgestellten<br />
Qualifizierungsprogrammes können mehrere Fragen<br />
<strong>als</strong> Indikator herangezogen werden. Zum einen die<br />
direkte Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programm<br />
gefallen? Zum anderen die Frage, <strong>für</strong> wie hilfreich das Programm<br />
<strong>für</strong> die jeweilige Praxis angesehen wird.<br />
Schließlich kann man in gewisser Weise auch Schlüsse<br />
hinsichtlich der Akzeptanz aus der Begründung <strong>für</strong> die Nichtteilnahme<br />
am Programm schließen.<br />
Die Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programm<br />
gefallen? sollte mit „Schulnoten“ von 1 bis 6 beantwortet werden.<br />
Immerhin vergaben mehr <strong>als</strong> 2/3, nämlich 68,42% <strong>für</strong><br />
das vorgestellte Programm die Noten „sehr gut“ und „gut“<br />
und nur ein knappes Zehntel (9,77%) benotete das Programm<br />
mit „4“ und schlechter. Da ist es sicher nicht übertrieben, von<br />
einer hohen Akzeptanz zu sprechen.<br />
Die Tabelle schlüsselt das noch etwas auf. Das vorgestellte<br />
Programm wurde wie folgt benotet:<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
sehr gut 9 13 5 27<br />
gut 29 22 13 64<br />
befriedigend 9 11 6 26<br />
ausreichend 3 5 2 10<br />
mangelhaft 1 1 0 2<br />
ungenügend 0 0 0 0<br />
k.A. 1 1 2 4<br />
Entsprechend günstig <strong>für</strong> das vorgestellte Programm fällt<br />
auch die Antwort auf die Frage aus, <strong>für</strong> wie hilfreich die TeilnehmerInnen<br />
das vorgestellte Programm halten:<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 24 –<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
sehr hilfreich 8 15 6 29<br />
hilfreich 22 22 14 58<br />
teils/teils 15 8 5 28<br />
weniger hilfreich 5 1 0 6<br />
sehr wenig<br />
hilfreich 0 2 0 2<br />
k.A. 2 6 3 11<br />
Auch hier kann man von einer hohen Akzeptanz sprechen,<br />
wenn auch in Abstufungen. Die Qualifizierungsmaßnahme<br />
wird <strong>für</strong> mindestens hilfreich angesehen<br />
in den alten Ländern von 30 von 52 TN (= 57,7%)<br />
in den neuen Ländern von 37 von 53 TN (= 69,8%)<br />
auf dem Berliner Kongreß von 20 von 28 TN (= 71,4%)<br />
insgesamt von 86 von 133 TN (= 64,7%)<br />
Abgelehnt wurde sie lediglich<br />
in den neuen Ländern von 5 Personen,<br />
in den alten Ländern von 3 Personen,<br />
in Berlin von niemandem, d.h. insgesamt von nur 8 Personen<br />
(= 6%).<br />
4. Zur Teilnahmebereitschaft der Befragten<br />
Es wurde gefragt, ob die TeilnehmerInnen erwägen, an<br />
der vorgestellten Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen.<br />
Dabei haben sich 62 TeilnehmerInnen (46,6%) positiv<br />
geäußert: 15 Personen (11,3%) haben ihren Entschluß zur<br />
Teilnahme bekundet, 47 (35,3%) erwägen eine Teilnahme. 9<br />
Personen können so schnell keine Aussage machen. Insbesondere<br />
wenn man in Betracht zieht, daß auch die “Nein-Sager”<br />
durchaus <strong>als</strong> MultiplikatorInnen <strong>für</strong> das Konzept, das viele<br />
von ihnen offenbar überzeugend fanden, fungieren könnten,<br />
machen diese Zahlen deutlich, daß ein erster Durchlauf, <strong>für</strong><br />
den an eine MindestteilnehmerInnenzahl von 20 Personen<br />
gedacht war, gesichert sein dürfte. Ehe wir den Gründen <strong>für</strong><br />
eine Nicht-Teilnahme noch kurz nachgehen wollen, möchte<br />
ich auch die positiven Aussagen noch differenzieren:<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
ja, ich werde 2 7 6 15<br />
teilnehmen<br />
ich erwäge eine 17 19 11 47<br />
Teilnahme<br />
positive Aussagen 19/(36,5%) 26/(49,06%) 17/(60,7%) 62/(46,6%)<br />
insgesamt
Was sind nun die angegebenen Gründe <strong>für</strong> die Nicht-Teilnahme?<br />
(Mehrfachnennungen waren möglich)<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
Inhalt 1 1 0 2<br />
Programm gefällt<br />
nicht 1 0 0 1<br />
Zeit 17 13 6 36<br />
Geld 7 5 0 12<br />
bereits in<br />
Aus-u.Fortbildg. 2 3 0 5<br />
andere berufl.<br />
Interessen 2 3 1 6<br />
berufl. Perspektiven<br />
(ABM, Alter ...) 7 2 1 10<br />
Diese Begründungen zeigen, daß die Kosten offenbar<br />
keine so dominante Rolle spielen. Inwieweit das Zeitargument<br />
real zutrifft, muß Spekulationen überlassen werden; immerhin<br />
ist es auch im Alltag das Argument, das man vorschiebt,<br />
wenn man andere Ablehnungsgründe nicht nennen will. Möglicherweise<br />
liegt hier auch noch ein Potential, das <strong>für</strong> die Teilnahme<br />
gewonnen werden könnte.<br />
Die anderen Gründe - immerhin bei 21 Nennungen - sind<br />
nachvollziehbar; sei es, daß die Befragten schon an einer<br />
Fortbildung teilnehmen, sei es, daß sie aus der ABM-Perspektive<br />
<strong>für</strong> sich keine Motivation entwickeln können.<br />
5. Curriculare und didaktische Hinweise<br />
Curriculare und didaktische Hinweise können aus drei<br />
Ebenen des Fragebogens gewonnen werden. Zum einen fragt<br />
die Frage 15 sieben curriculare Bereiche hinsichtlich ihrer<br />
Gewichtung <strong>für</strong> die TeilnehmerInnen ab:<br />
- Orientierung an den Fragen, Interessen und Kenntnissen<br />
der BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtung/des<br />
Hauses (Orientierung)<br />
- multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes Arbeiten<br />
(Integration)<br />
- effektive Vernetzung im Stadtteil (Vernetzung)<br />
- Hilfe zur Selbsthilfe (Selbsthilfe)<br />
- Aktivierung und Kooperation von haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen (Aktivierung)<br />
- Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem<br />
Ort (Verbindung)<br />
- Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
und/oder Gemeinwesenarbeit (Organisation)<br />
Die Antworten bestätigen weitgehend die Auswahl der<br />
Lerninhalte im Programm. Wenn man aufgrund der Befragungsergebnisse<br />
eine Rangreihe <strong>für</strong> die erfragten curricularen<br />
Bereiche aufstellt, ergibt sich folgendes Bild:<br />
neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />
Verbindung Organisation Aktivierung Organisation<br />
Vernetzung Orientierung Orientierung Orientierung<br />
Organisation Verbindung Organisation Verbindung<br />
Orientierung Vernetzung Selbsthilfe Vernetzung<br />
Selbsthilfe Aktivierung Verbindung Aktivierung<br />
Aktivierung Integration Integration Selbsthilfe<br />
Integration Selbsthilfe Vernetzung Integration<br />
Die insgesamt <strong>für</strong> am wesentlichsten gehaltenen Bereiche<br />
sind danach: Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
und Gemeinwesenarbeit und die Frage der Besucher-<br />
Innen-Orientierung in den Einrichtungen. Für nicht besonders<br />
wichtig wird - übereinstimmend in allen Befragungen - der<br />
curriculare Bereich “multi<strong>kulturelle</strong>s/ generationsübergreifendes<br />
Arbeiten” gehalten.<br />
Für die beiden am wenigsten genannten Bereiche (multi<strong>kulturelle</strong>s/generationsübergreifendes<br />
Arbeiten und Selbsthilfe)<br />
wird zu überprüfen sein, ob sie zu einer curricularen Einheit<br />
(Kurswoche) zusammengezogen werden können oder<br />
eher den Bausteinen zuzuordnen wären.<br />
Aus den Fragen nach dem, was <strong>für</strong> die Fortbildung noch<br />
gewünscht wird, kommt man zu Hinweisen, was dann in den<br />
Bereich der Kurswochen übernommen werden könnte.<br />
Hier sind die Antworten gebündelt worden. Es werden<br />
nur die genannt, die mehr <strong>als</strong> drei Nennungen erhalten<br />
haben:<br />
Gewünscht werden<br />
- Themen, die den politischen Kontext der skA/GWA<br />
Arbeit berücksichtigen (Kommunalpolitik, Arbeitsmarktpolitik<br />
etc.): 7 Nennungen, davon drei mal der Wunsch<br />
“Öffentlichkeitsarbeit”<br />
- Finanzierungsfragen incl. “Fundraising”: 7 Nennungen<br />
- Fragen, die methodisches Arbeiten (incl. Sozialplanung,<br />
Aufbau von Nachbarschaftshilfe, Vernetzung) betreffen:<br />
7 Nennungen<br />
- Berücksichtigung der Situation der TeilnehmerInnen: 6<br />
Nennungen. (Dies wird durch die Ergebnisse der “Seminarkritik”<br />
verstärkt)<br />
- Probleme der Professionalität und des Selbstverständnisses<br />
von <strong>sozial</strong> Tätigen: 5 Nennungen<br />
- Erfahrungsaustausch: 5 Nennungen<br />
- Probleme der Ehrenamtlichkeit: 4 Nennungen<br />
– 25 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
Das Ergebnis legt nahe, die Bausteine 5 (Kommunale<br />
Selbstverwaltung) und 9 (Kommunalpolitische Einmischung)<br />
zusammenzufassen und zu einer Kurswoche zu machen.<br />
Ansonsten bestätigt das Ergebnis durchaus die curricularen<br />
Entscheidungen des vorgestellten Programmes.<br />
Allerdings muß an dieser Stelle auch gesagt werden, daß<br />
durch die Befragung nicht erhoben wurde, ob die TeilnehmerInnen<br />
bei ihren Antworten den Unterschied zwischen Seminaren/<br />
Kurswochen und Bausteinen und die unterschiedlichen<br />
Optionen von der Teilnahme am Gesamtzyklus bis zur Auswahl<br />
eines Bausteines mitbedacht (und überhaupt <strong>für</strong> sich realisiert)<br />
haben.<br />
Die Tagungskritik - insofern sie Hinweise auf die weitere<br />
Kursarbeit geben kann - konzentriert sich auf zwei Punkte:<br />
zum einen wird sehr stark der Wunsch nach Erfahrungsaustausch<br />
und dem Vorstellen konkreter Projekte deutlich (7 Nennungen),<br />
zum anderen wurde kritisiert, daß zu wenig die<br />
Situation „vor Ort“ bzw. die Vorkenntnisse, Befindlichkeiten<br />
und Bedürfnisse berücksichtigt worden seien.<br />
6. Zusammenfassung<br />
Die Befragung hat insgesamt ergeben, daß das Programm<br />
eine hohe Akzeptanz erfährt und mit der vorgesehenen<br />
Mindestteilnehmerzahl auch durchgeführt werden<br />
kann. Berücksichtigt man, daß sofort nach der Programmvorstellung<br />
die Befragung durchgeführt wurde, ohne daß<br />
die TeilnehmerInnen Gelegenheit zur Abstimmung mit ihrem<br />
beruflichen und privaten Umfeld hatten, ist eine Teilnahmezusage<br />
von mehr <strong>als</strong> 10% der Befragten ein beachtliches<br />
Ergebnis.<br />
Daß es gelungen ist, noch ein weiteres Drittel der Befragten<br />
<strong>für</strong> eine mögliche Teilnahme zu motivieren, zeigt, daß das<br />
Programm durchaus ihren Interessen entspricht und <strong>für</strong> ihre<br />
Praxis <strong>als</strong> hilfreich angesehen wird. Insofern wird auch das<br />
methodisch-didaktische Vorgehen bestätigt, durch eine Voruntersuchung<br />
Interessen und Bedürfnisse in den Einrichtungen<br />
abzufragen und zur Grundlage der curricularen Planungen<br />
zu machen.<br />
Die Begründungen <strong>für</strong> die Nichtteilnahme an der vorgestellten<br />
Qualifizierungsmaßnahme stellen sehr deutlich keine<br />
Ablehnung der Maßnahme selbst dar, sondern verweisen auf<br />
Arbeitsbedingungen, die der Fortbildung im Wege stehen.<br />
Eine weitere Werbung <strong>für</strong> dieses Fortbildungsprogramm muß<br />
sich daher auch gezielt an die Arbeitgeber/Träger der potentiellen<br />
TeilnehmerInnen wenden, und auf der anderen Seite<br />
auch den Wert eines Abschlußzertifikates auf dem Arbeitsmarkt<br />
klären und verdeutlichen.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 26 –<br />
Das Ergebnis unserer Befragung spricht keinesfalls <strong>für</strong> das<br />
Angebot getrennter Kurse <strong>für</strong> TeilnehmerInnen aus den alten<br />
und den neuen Bundesländern. Es legt allerdings nahe, sich<br />
vor Beginn der Maßnahme des Umfeldes und der Arbeitsbedingungen<br />
der TeilnehmerInnen zu vergewissern und diese<br />
Informationen in die didaktische Planung einzubeziehen.
III<br />
Und<br />
wie geht es jetzt<br />
weiter ...?<br />
Birgit Weber<br />
Mit der <strong>Informationsphase</strong> zur berufbegleitenden Qualifizierungsmaßnahme<br />
<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen ging die zweite Vorlaufund<br />
Überprüfungsmaßnahme zum angedachten Weiterbildungsangebot<br />
des <strong>Verband</strong>es zu Ende. In den vergangenen<br />
Monaten wurde uns dabei deutlich, welche Vielfalt, welcher<br />
Reichtum in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit steckt, aber auch welche<br />
Tücken und Unsicherheiten die Finanzierung und langfristige<br />
Planbarkeit <strong>für</strong> diesen Arbeitsansatz hat. Wir hoffen, daß<br />
durch unser Engagement die Vorzüge, die Effektivität und Effizienz<br />
von Nachbarschaftshäusern, Bürgerzentren und stadtteilorientierter<br />
Sozialarbeit verdeutlicht werden konnte.<br />
Das nun vorliegende Ergebnis bestärkt uns in unserem<br />
Vorhaben, die Qualifizierungsmaßnahme in ihrer Vielfalt<br />
(Kurswochen, Bausteine, Hospitation und Symposium) anzupacken.<br />
Jedoch stehen noch einige Hindernisse im Wege, die<br />
es zu überwinden gilt.<br />
Wir gehen davon aus, daß eine TeilnehmerInnengruppe<br />
<strong>für</strong> die Kurswochenreihe zustande kommen wird, jedoch nur,<br />
wenn die Rahmenbedingungen der Maßnahme festgeschrieben<br />
und verbindlich sein werden. Bezüglich der fachlichen<br />
Ausstattung sehen wir dort keine Probleme, aber die finanzielle<br />
Absicherung ist im Moment noch nicht endgültig geklärt.<br />
Die Beteiligung des Bundesministeriums <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend ist in Aussicht gestellt unter der Maßgabe,<br />
daß sich weitere Bundesländer an der Finanzierung<br />
der Gesamtmaßnahme beteiligen. Die Aussagen der Länder<br />
über eine Beteiligung sind jedoch noch sehr vage, und über<br />
eine Beteiligung kann erst entschieden werden, wenn der Landeshaushalt<br />
verabschiedet wird. Eine Aussage über die Höhe<br />
der Beteiligung, gar über das Haushaltsjahr hinaus, scheint<br />
sehr schwierig zu sein.<br />
Als <strong>Verband</strong> ist es <strong>für</strong> uns unseriös, verbindliche Absprachen<br />
mit den TeilnehmerInnen über 3 Jahre zu treffen, ohne<br />
die Gesamtmaßnahme abgesichert zu wissen.<br />
Von daher können wir heute noch keine verbindlichen<br />
Aussagen zur Durchführung der Kurswochen machen. Unsere<br />
Bemühungen gehen demzufolge in die Richtung, neue<br />
Absprachen und Wege zu finden und Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, die trotz der beschriebenen Hindernissen verbindliche<br />
Absprachen mit allen Beteiligten ermöglicht.<br />
Aber ermuntert durch die Konzeptions- und <strong>Informationsphase</strong><br />
wollen wir auf alle Fälle unsere Kraft in die Umsetzung<br />
der Qualifizierungsmaßnahme setzen.<br />
Dies bedeutet:<br />
1) Abklärung der finanziellen Rahmenbedingungen<br />
2) Endgültiges Erstellen des Curriculums<br />
3) Ausschreibung der Maßnahme<br />
4) Beginn des ersten Seminars<br />
Bezüglich der Bausteinseminare möchten wir gerne noch<br />
vor Sommer 1996 mit dem ersten Baustein beginnen; die<br />
erste Seminarwoche planen wir <strong>für</strong> Herbst 1996.<br />
Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt,<br />
daß der Weg von den Verhandlungen bis zur Genehmigung<br />
der finanziellen Mittel sehr zeitintensiv ist, die letzte Zusage<br />
aus einem Bundesland war z.B erst im Dezember möglich.<br />
Dies beeinflußt die Gestaltung der Maßnahme erheblich.<br />
Unter diesem Aspekt werden wir natürlich weiter mit den<br />
Bundesländern um deren Beteiligung in Verbindung und Verhandlung<br />
treten, aber es ist unumgänglich, uns eine Frist zu<br />
setzen, in der die Länderbeteiligung ausgehandelt sein muß.<br />
Ansonsten wird es nicht möglich sein, die Maßnahme wie<br />
geplant durchzuführen.<br />
Sobald wir in der finanziellen Gestaltung einen Schritt weiter<br />
sein werden - angestrebt ist März 1996 - werden wir die<br />
potentiellen TeilnehmerInnen und Einrichtungen informieren.<br />
– 27 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
IV<br />
Herr Dr. Scherer, Landes-<br />
Herr Brösamle, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, Baden-Württemberg<br />
Herr Sommer, Institut <strong>für</strong> Landes-<br />
und Stadtentwicklungsforschung,<br />
Dortmund, NRW<br />
Frau Elsen, Universität Trier,<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Herr Heuter, Bürgerhaus Trier-<br />
Nord, Rheinland-Pfalz<br />
Herr Jensen, Ministerium <strong>für</strong><br />
Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, Rheinland-Pfalz<br />
Herr Wehrum, Paritätischer<br />
Landesverband Rheinland-<br />
Pfalz, Mainz<br />
Herr Klein, Ministerium <strong>für</strong><br />
Frauen, Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales, Saarland<br />
Herr Latz, Ministerium <strong>für</strong><br />
Frauen, Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales, Saarland<br />
Frau Spiewock, Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Soziales, Gesundheit<br />
und Familie, Sachsen<br />
Herr Dr. Selbach, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, Baden-Württemberg<br />
Herr Kippes, Bayerisches<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit<br />
und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Gesundheit<br />
Herr Nüssle, Selbsthilfezentrum<br />
München, Bayern<br />
Frau Kröbel, Kultusministerium,<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Frau Quaas, Jugendamt<br />
Chemnitz, Sachsen-Anhalt<br />
Herr Stauch, LAG Soziokultur,<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Herr Dr. Klimant, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit, Soziales<br />
und Jugend, Schleswig-<br />
Holstein<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 28 –<br />
Herr Uffrecht, Paritätisches<br />
Bildungswerk Bayern<br />
Frau Eberhard, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit und Soziales,<br />
Brandenburg<br />
Frau Kamp, BBJ Service<br />
GmbH Potsdam, Brandenburg<br />
Frau Koch, Nachbarschaftsheim<br />
Jüterbog, Brandenburg<br />
Frau Popp, Landesgesundheitsamt,<br />
Brandenburg<br />
Frau Segger, Ministerium <strong>für</strong><br />
Arbeit und Soziales,<br />
Brandenburg<br />
Herr Wendte, Ministerium <strong>für</strong><br />
Arbeit und Soziales,<br />
Brandenburg<br />
Frau Herzfeld, Ministerium <strong>für</strong><br />
Soziales und Gesundheit,<br />
Thüringen<br />
Frau Holbein, Caritasverband<br />
Thüringen, Erfurt<br />
Frau Klein, Bildungsstätte St.<br />
Martin, Erfurt, Thüringen<br />
Herr Dr. Kraus, Paritätisches<br />
Bildungswerk, Thüringen<br />
gruppe Berlin<br />
Frau Dr. Völker, Senatsverwaltung<br />
<strong>für</strong> Soziales, Berlin<br />
Herr Penk, Senatsverwaltung<br />
<strong>für</strong> Soziales, Berlin<br />
Herr Göbbel, Senat <strong>für</strong><br />
Bildung, Wissenschaft, Kunst<br />
und Sport, Bremen<br />
Herr Jonas, Bürgerhaus<br />
Oslebshausen, Bremen<br />
Herr Lindemeyer, Senat <strong>für</strong><br />
Bildung, Wissenschaft, Kunst<br />
und Sport, Bremen<br />
Frau Loers, Senat <strong>für</strong> Bildung,<br />
Wissenschaft, Kunst und<br />
Sport, Bremen<br />
Frau Packmar, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>sozial</strong>e Weiterbildung,<br />
Bremen<br />
Frau Fischer-Menzel, Behörde<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Soziales und<br />
Gesundheit, Hamburg<br />
Herr Winkler, Paritätischer<br />
Landesverband Thüringen,<br />
Erfurt<br />
Frau Dahl, Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend, Bonn<br />
Herr Hesse, Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Bonn
Herr Dr. Wetzel, Behörde <strong>für</strong><br />
Arbeit, Soziales und Gesundheit,<br />
Hamburg<br />
Frau Wulf, Kulturbehörde,<br />
Hamburg<br />
Frau Hofmann-Salzer, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Jugend, Familie und<br />
Gesundheit, Hessen<br />
Wohlfahrtsverbände in allen<br />
Bundesländern:<br />
•Arbeiterwohlfahrt<br />
•Diakonie<br />
•Caritas<br />
•Deutsches Rotes Kreuz<br />
•Der Paritätische<br />
Anfragen, Absprachen,<br />
Verhandlungen,...<br />
Herr Algermissen, Sozialministerium<br />
Niedersachsen<br />
Herr Altena,<br />
Stadt Siegen, NRW<br />
Herr Dr. Bürger, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, NRW<br />
Frau Drewermann, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Stadtentwicklung,<br />
Kultur und Sport, NRW<br />
GUTEN TAG!<br />
Herr Lieb, Paritätisches<br />
Bildungswerk Bundesverband,<br />
Frankfurt<br />
Herr Schaub, Paritätisches<br />
Bildungswerk Bundesverband,<br />
Frankfurt<br />
Herr Scherrer, Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Bonn<br />
Herr Steiniger, Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Bonn<br />
Frau von Appen, Paritätischer<br />
Landesverband Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Schwerin<br />
Herr Bauer, Arbeiterwohlfahrt<br />
Landesverband Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Schwerin<br />
Frau Gabsch, Haus der Kulturen<br />
Schwerin, Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Frau Gnaas, Sozialministerium,Mecklenburg-Vorpommern<br />
Herr Messmann, Sozialministerium,Mecklenburg-Vorpommern<br />
Andreas Baumgärtner,<br />
Detmold<br />
„Guten Tag, hier ist der <strong>Verband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit. Wir planen<br />
eine Weiterbildungsmaßnahme...“<br />
Josef Berners, Quäker-Nachbarschaftsheim,<br />
Köln<br />
Susanne Besch, Nachbarschaftshaus<br />
Pfefferberg, Berlin<br />
Franz Erpenbeck, Bürgerhaus<br />
Oslebshausen, Bremen<br />
Bernd Giesecke, Bürgerzentrum<br />
Bocklemünd-Mengenich,<br />
Köln<br />
Wolfgang Hahn, Nachbarschaftsheim<br />
Urbanstr., Berlin<br />
– 29 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Frau Hege, Paritätisches<br />
Bildungswerk NRW, Wuppertal<br />
Frau Kocot, Landesinstitut <strong>für</strong><br />
Schule und Weiterbildung,<br />
Soest, NRW<br />
Herr Petry, Ministerium <strong>für</strong><br />
Schule und Weiterbildung,<br />
NRW<br />
Herr Schäfer, Ministerium <strong>für</strong><br />
Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, NRW<br />
Herr Schumacher, Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />
Soziales, NRW<br />
Gudrun Israel, Ost-West-<br />
Kontaktbüro, Berlin<br />
Angelika Klauth, Bürgerzentrum<br />
Vingst, Köln<br />
Monika Schneider, BürgerzentrumBocklemünd-Mengenich,<br />
Köln<br />
Peter Stawenow, Bürger <strong>für</strong><br />
Bürger, Berlin<br />
Brigitte Stenner, Gemeinwesenverein<br />
Heerstr. Nord,<br />
Berlin
VAnhang <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
– 30 –<br />
Materialien aus der Tagungsmappe:<br />
(Beispiel Erfurt)<br />
Einladung zur Fachveranstaltung<br />
Ein Anfang ist gemacht:<br />
Das Qualifizierungsprojekt<br />
Kurzdarstellung der Qualifizierungsmaßnahme<br />
Zeitplan<br />
Bausteine … Kurswoche<br />
Literaturempfehlungen<br />
Fragebogen
Bitte in einem<br />
Briefumschlag<br />
versenden<br />
ORGANISATORISCHE<br />
HINWEISE<br />
Dach- und Fach-<br />
Einladung<br />
zur<br />
Fachveranstaltung<br />
Tagungsort: Bildungsstätte „St. Martin“<br />
Farbengasse 2<br />
99084 Erfurt<br />
Tel. 03 61-657 23 79<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit e.V.<br />
Kosten der Fach- Keine.<br />
veranstaltung: (Lediglich die Anfahrts-/Reisekosten und<br />
Kosten <strong>für</strong> Verpflegung sind von den TeilnehmerInnen<br />
der Fachveranstaltung selbst<br />
zu tragen.)<br />
17. Oktober<br />
Teilnehmer<br />
zahl: 40<br />
Anmeldung: Bis spätestens 14 Tage vor der Fachveranstaltung<br />
mit umseitiger Anmeldekarte<br />
oder telefonisch in der Geschäftsstelle<br />
des <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit e.V. (Anschrift s.u.)<br />
✃<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit<br />
und die Förderung von<br />
Nachbarschaften.<br />
Einführung in ein Konzept<br />
und Perspektiven <strong>für</strong> eine<br />
qualifizierte, ressortübergreifende,hauptund<br />
ehrenamtliche Nachbarschaftsarbeit.<br />
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE<br />
ARBEIT E.V.<br />
Slabystrasse 11, 50735 Köln<br />
Tel. 0221 - 760 69 59<br />
Telefax 02 21- 76 66 43<br />
50735 Köln<br />
An den<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit e.V.<br />
Slabystraße 11<br />
Die Veranstaltung wird gefördert aus Mitteln des Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des<br />
Thüring. Ministerium <strong>für</strong> Soziales und Gesundheit
melde ich mich an zu der Fachveranstaltung:<br />
“Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und die<br />
Förderung von Nachbarschaften.<br />
Einführung in ein Konzept und<br />
Perspektiven <strong>für</strong> eine qualifizierte,<br />
ressortübergreifende, haupt- und<br />
ehrenamtliche Nachbarschaftsarbeit.”<br />
am 17. Oktober ‘95<br />
in Erfurt<br />
____________________________________________________________<br />
Name, Vorname<br />
____________________________________________________________<br />
Beruf Alter<br />
____________________________________________________________<br />
Straße, Nr.<br />
____________________________________________________________<br />
PLZ, Ort<br />
____________________________________________________________<br />
Unterschrift Datum<br />
Anmeldung<br />
____________________________________________________________<br />
Meine Funktion in der Einrichtung<br />
Ich bin ❏ hauptamtlich ❏ ehrenamtlich tätig.<br />
An folgenden Aspekten bin ich besonders<br />
interessiert und möchte dazu durch die Fachveranstaltung<br />
mehr erfahren:<br />
(Bitte stichwortartig eintragen.)<br />
Hiermit Sozial-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit und die<br />
Förderung von<br />
Programm-<br />
✔Nachbarschaften.<br />
übersicht<br />
Sozial-<strong>kulturelle</strong> zurückverweisen. und geht in der Re-<br />
9.00 Uhr Beginn der Fachveranstaltung<br />
Arbeit ist ein “altes” Sie findet ihren Ausgeln von einem sozi-<br />
9.15 Uhr Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit: Das Ei des<br />
Konzept, dessen druck in vielfältigen al-<strong>kulturelle</strong>n Zentrum<br />
Kolumbus?<br />
Traditionslinien in Formen nachbar- aus (Bürgerhaus,<br />
Ein Beginn<br />
die Zeit der Frühschaftlicher Aktivität Nachbarschaftsheim,<br />
9.45 Uhr Mit anderen Augen sehen: Grundlagen<br />
industrialisierung und Organisation Stadtteilladen usw.).<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
Präsentation zu Konzepten, Praxiserfahrungen<br />
Übergreifende Prinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit sind:<br />
und zum Menschenbild <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
✔ Orientierung an den Fragen, Interessen und<br />
(Andreas Baumgärtner, Projektberater und<br />
Kenntnissen der BesucherInnen und Nutzer-<br />
Mitarbeiter des <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Innen eines Hauses<br />
Arbeit)<br />
11.00 Uhr Kaffee-/Teepause<br />
✔ multi<strong>kulturelle</strong>s, generationsübergreifendes<br />
11.30 Uhr Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und die Förde-<br />
Begegnen und Zusammenwirken von Menrung<br />
von Nachbarschaft: Eine kleinschen<br />
im Stadtteil bzw. einer Region<br />
räumige Antwort auf gesellschaftliche<br />
✔ effektive Vernetzung mit anderen Einrichtungen<br />
und <strong>sozial</strong>e Probleme heute?<br />
im Stadtteil<br />
Präsentation und offene Gesprächsrunde<br />
✔ Hilfe zur Selbsthilfe<br />
(Birgit Weber, Geschäftsführerin des Verban-<br />
✔ Zusammenarbeit und Aktivierung von hauptdes<br />
<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit)<br />
und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
12.30 Uhr Mittagessen und Pause<br />
14.00 Uhr Alter Wein in neuen Schläuchen? Sozial-<br />
✔ Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
<strong>kulturelle</strong> Arbeit zwischen Vernetzung<br />
an einem Ort.<br />
und lokaler Orientierung, altersübergreifender<br />
Arbeit und Multikultur,<br />
Die Fachveranrellen Einrichtungen schäftsführerInnen<br />
(neuem) Ehrenamt und Mitbestimmung<br />
staltung vermittelt vorgestellt.<br />
nachbarschaftsbezo-<br />
Arbeitsgruppen zu Standort, Stellenwert und<br />
die spezifischen<br />
gener Einrichtungen,<br />
Perspektive <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit “vor Ort”<br />
Arbeitsansätze und Die Fachveranstal- VertreterInnen von<br />
16.00 Uhr Kaffee-/Teepause<br />
Hintergründe <strong>sozial</strong>tung richtet sich an kommunalen und<br />
16.30 Uhr Der Mensch bleibt weise, solange er<br />
<strong>kulturelle</strong>r Arbeit und haupt- und ehrenamt- landesweiten Wohl-<br />
die Weisheit sucht ....: Bedürfnisse und<br />
gibt einen Überblick licheMitarbeiterInfahrtsverbänden Möglichkeiten <strong>für</strong> eine Qualifizierung<br />
zum aktuellen Stand nen aus nachbar- sowie an VertreterIn-<br />
der Praxis.<br />
schaftsbezogenennen kommunaler<br />
zu professioneller <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Darüber hinaus wird Einrichtungen bzw. Ämter, die z.B. mit<br />
Arbeit<br />
ein dreijähriges Fort- Diensten, wie z.B. Planungsaufgaben<br />
(Plenumsgespräch und Präsentation des Qualibildungsangebot<br />
des ambulante Dienste, nach dem KJHG<br />
fizierungsprojektes <strong>für</strong> haupt- und ehrenamtli-<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>- hinausreichende beauftragt sind.<br />
che MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>- <strong>kulturelle</strong>r<br />
<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V. Behinderten-, Kinder-,<br />
Arbeit)<br />
<strong>für</strong> haupt- und ehren- Jugend- und Alten-<br />
18.30 Uhr Ende der Fachveranstaltung<br />
amtlicheMitarbeitearbeit,Familienbil- Das vorliegende Programm ist <strong>als</strong> Programmentwurf zu<br />
rInnen in <strong>sozial</strong>-kultudungsstätten,Ge- verstehen. Aktuelle Änderungen sind möglich.<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
✃<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
Die Einladung zur Fachveranstaltung sollte<br />
auch geschickt werden an:<br />
____________________________________________________________<br />
Name, Vorname<br />
____________________________________________________________<br />
Straße, Nr.<br />
____________________________________________________________<br />
PLZ, Ort
EIN ANFANG<br />
IST GEMACHT ...<br />
DAS<br />
QUALIFIZIERUNGS -<br />
PROJEKT<br />
DES VERBANDS FÜR<br />
SOZIAL-KULTURELLE<br />
ARBEIT<br />
Andreas Baumgärtner / Birgit Weber<br />
Im Rundbrief 2/94 haben wir über die<br />
Konzeptionsphase <strong>für</strong> eine dreijährige<br />
berufsbegleitende Fortbildung <strong>für</strong> MitarbeiterInnen<br />
in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
berichtet. In der Zwischenzeit liegt nun der<br />
Abschlußbericht vor und wir wollen an dieser<br />
Stelle die wichtigsten Ergebnisse darstellen.<br />
• Es gibt einen bundesweiten Bedarf <strong>für</strong><br />
eine berufsbegleitende Fortbildung.<br />
• Der <strong>Verband</strong> wird <strong>als</strong> spezifischer<br />
Träger <strong>für</strong> eine derartige Fortbildung<br />
wahrgenommen und angefragt.<br />
• Die Befragung hat eine große Breite<br />
an inhaltlichen Wünschen und Anregungen<br />
gegeben, die wir <strong>als</strong> Zeichen eines<br />
großen und zugleich diffusen Bedarfs<br />
nach Austausch, Anregung und Aneignung<br />
neuer Konzepte verstehen.<br />
• Viele Antworten und Anmerkungen<br />
zeigen auch, daß zur Zeit kein Bedarf<br />
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95<br />
nach „großen“ Veränderungen bei MitarbeiterInnen<br />
in den meisten Einrichtungen<br />
vorhanden ist. Bestehendes will<br />
abgesichert und in Maßen ausgebaut<br />
werden. Es ist nicht die Zeit <strong>für</strong> große<br />
Entwürfe und weitreichende Visionen.<br />
(Und dies bestätigt um so mehr den<br />
Bedarf <strong>für</strong> eine ganzheitliche und konzeptionell<br />
entwickelte Fortbildung zu<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.)<br />
Nachfolgend möchten wir noch einmal<br />
kurz das Untersuchungsverfahren darstellen,<br />
auf den ersten Entwurf <strong>für</strong> das Curriculum<br />
und die Fortbildungsstruktur zu sprechen<br />
kommen und den aktuellen Stand zur<br />
Finanzierung der Fortbildungsmaßnahme<br />
erläutern.<br />
Das Untersuchungsverfahren<br />
Die bundesweite Untersuchung im Zeitraum<br />
September bis Dezember 1994 setzte<br />
sich zusammen aus:<br />
9<br />
• einer schriftlichen Befragung von<br />
hauptamtlichen MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen und Gemeinwesenprojekten<br />
• einer schriftlichen Befragung von<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen dort<br />
und ergänzend<br />
• Leitfadeninterviews, ebenfalls mit<br />
haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
solcher Einrichtungen.<br />
Die Studie ist explorativ, wobei wir<br />
begründet annehmen können, daß sie<br />
wesentliche Aufschlüsse über den aktuellen<br />
Stand <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r und gemeinwesenorientierter<br />
Projekte und Einrichtungen sowie<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung des Fortbildungscurriculums<br />
gibt. Es wurden 300 Fragebögen verschickt,<br />
88 verwertbare Bögen sind zurückgekommen.<br />
Dies sind 29,3 % und entspricht<br />
dem durchschnittlichen Rücklauf bei<br />
schriftlichen Befragungen. Der Fragebogen<br />
war in fünf Bereiche gegliedert:
• Beschreibung der Einrichtung<br />
• Problembereiche der Arbeit<br />
• Problemlösungsinstrumente<br />
• Bedarf an „Handwerkszeug“<br />
• Ressourcen und Anreize <strong>für</strong><br />
Fortbildungen.<br />
Der Fragebogen ist mit SPSS ausgezählt<br />
worden. Es handelt sich dabei um eine<br />
Randauszählung, d.h. die Berechnung der<br />
Häufigkeitsverteilung <strong>für</strong> jede Variable im<br />
Datensatz und um eine unvariable, jeweils<br />
auf eine Variable bezogene, deskriptive<br />
Darstellung. Es wurden nur die unmittelbar<br />
„fortbildungsrelevanten“ Daten verwertet.<br />
Bivariable und multivariable Analysen<br />
sowie weitere statistische Analysen müßten<br />
sich anschließen, müssen aber einer Weiterführung<br />
dieser Untersuchung vorbehalten<br />
werden. (Das gesamte Material kann - auf<br />
Diskette - eingesehen werden bei Prof. Dieter<br />
Oelschlägel, GHS Duisburg.)<br />
Eine Wiedergabe der einzelnen Antwortbereiche<br />
und -streuungen ist an dieser<br />
Stelle nicht möglich und sinnvoll. Bei Interesse<br />
stellen wir - über die Geschäftsstelle<br />
des <strong>Verband</strong>es - gegen Kostenerstattung<br />
eine Kopie der gesamten Dokumentation<br />
zur Verfügung.<br />
Curriculum und Fortbildungsstruktur<br />
Die Fortbildung setzt sich aus vier<br />
Bestandteilen zusammen:<br />
• geschlossene Fortbildungsgruppe<br />
(7 Kurswochen <strong>für</strong> 25 TeilnehmerInnen)<br />
• offene Bausteinreihe (10 Seminare<br />
<strong>für</strong> je 25 TeilnehmerInnen)<br />
• Hospitation<br />
• Symposium.<br />
Sie erstreckt sich auf einen Zeitraum<br />
von Mai 1995 bis Juni 1998, wobei die<br />
ersten Seminare <strong>für</strong> Januar und März<br />
1996 konzipiert sind, das abschließende<br />
Symposium <strong>für</strong> April 1998.<br />
Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchiger<br />
Fortbildungszyklus <strong>für</strong> eine feste Fortbildungsgruppe.<br />
Parallel hierzu wird <strong>für</strong> den<br />
Fortbildungszeitraum eine sog. Bausteinreihe<br />
von offenen Seminaren angeboten.<br />
Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong><br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehen<br />
und zwei Bausteine widmen sich besonders<br />
dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />
(Zusammen-) Arbeit.<br />
Die Hospitation, an der haupt- und<br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen teilnehmen,<br />
findet in zwei Phasen im ersten und letzten<br />
Drittel der Fortbildungsreihe statt. Die jeweilige<br />
Vorbereitung und Auswertung der Hospitationen<br />
wird an Seminarveranstaltungen<br />
angebunden.<br />
Die Fortbildung wird abgeschlossen<br />
durch ein Symposium zu den Fortbildungsinhalten<br />
und dient u.a. dem ersten Transfer<br />
der Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-)<br />
Öffentlichkeit. Die Erstellung von Arbeitshilfen<br />
und einer ausführlichen Dokumentation<br />
der Fortbildung dient demselben Ziel.<br />
Die sieben Seminare des Fortbildungszyklus<br />
basieren auf vier curricularen Pfeilern,<br />
wobei die Entfaltung von Handlungsfähigkeit<br />
jeweils <strong>als</strong> zentrale Kategorie zu<br />
betrachten ist - sowohl <strong>für</strong> die FortbildungsteilnehmerInnen<br />
und <strong>als</strong> Bezugsgröße <strong>für</strong><br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit vor Ort:<br />
• Methodologie (Theorie)<br />
• Methodik (Praxis)<br />
• Entwicklung beruflicher Fähigkeiten<br />
(Rollenkompetenz)<br />
• Praxisentwicklung.<br />
Methodologie<br />
Die thematischen Bestandteile werden -<br />
idealtypisch - in ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen<br />
Einordnung entfaltet, aufgefächert<br />
und in ihren Entwicklungslinien<br />
betrachtet sowie in die Konzeption <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit integriert.<br />
Methodik<br />
In ausführlichen Praxisbeispielen werden<br />
Erfahrungen ausgetauscht, konkrete<br />
methodisch-handwerkliche Kompetenzen<br />
vermittelt und insbesondere „klassische“<br />
Schwachstellen bearbeitet.<br />
Entwicklung beruflicher<br />
Fähigkeiten<br />
Die Veränderung beruflichen Handelns<br />
und zugrundeliegender Werthaltungen<br />
(Menschenbild etc.) verlangt die Beschäftigung<br />
mit fachlichen und persönlichen<br />
„Mustern“. In der Fortbildung werden Rollen<br />
(-bilder) überprüft und neue Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse in ein berufliches Selbstverständnis<br />
integriert.<br />
Praxisentwicklung<br />
Bestandteil der Fortbildung sind „Praxisaufgaben“,<br />
die von den TeilnehmerInnen<br />
zwischen den einzelnen Seminarwochen in<br />
ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf<br />
auch in Regionalgruppen reflektiert wer-<br />
den. Die Erprobung neuer Handlungsmuster<br />
bzw. methodischer Herangehensweisen<br />
dient ausdrücklich sowohl der Erweiterung<br />
der beruflichen Kompetenz <strong>als</strong> auch - in<br />
der Auswertung - einer theoretischen Weiterentwicklung<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />
Im Seminarprozeß werden unterschiedliche<br />
methodische Herangehensweisen praktiziert.<br />
Neben einer teilnehmerorientierten<br />
Bildungsarbeit fließen z.B. Ansätze der<br />
Gestaltarbeit und <strong>kulturelle</strong>n Praxis (Theater<br />
usw.) ein. Nicht nur im Sinne einer biographischen<br />
Bildungsarbeit reflektieren wir<br />
unterschiedliche (<strong>sozial</strong>-) <strong>kulturelle</strong> und fachliche<br />
Zugänge der TeilnehmerInnen aus den<br />
alten und den neuen Bundesländern.<br />
Kurzbeschreibung der<br />
Seminarinhalte<br />
Die in der Expertise entfalteten Themen<br />
Armut - Arbeitslosigkeit - Individualisierung<br />
- Politisierung (Stadtpolitik/Stadtentwicklung)<br />
fließen in die Kurseinheiten ein. In<br />
der Fortbildung werden fachlich-professionelle<br />
und politische Positionen markiert<br />
und reflektiert. Vor dem Hintergrund der<br />
Befragungsergebnisse und dem Selbstverständnis<br />
des <strong>Verband</strong>s <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit (e.V.) ergibt sich folgende thematische<br />
Struktur:<br />
Kurswoche 1: Orientierung an den<br />
Fragen, Interessen und Kenntnissen der<br />
NutzerInnen der Einrichtung und der<br />
BewohnerInnen des Stadtteils<br />
Kurswoche 2: Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Kurswoche 3: Verbindung von <strong>sozial</strong>er<br />
und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem Ort<br />
Kurswoche 4: Multi<strong>kulturelle</strong>s und<br />
generationsübergreifendes Begegnen<br />
und Zusammenwirken von Menschen im<br />
Stadtteil<br />
Kurswoche 5: Vernetzung<br />
Kurswoche 6: Zusammenarbeit und<br />
Aktivierung von haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen<br />
Kurswoche 7: Organisation und<br />
Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />
Kurzbeschreibung der Bausteine<br />
Auch <strong>für</strong> die Bausteinreihe gilt das gleiche<br />
Prinzip wie <strong>für</strong> den Fortbildungszyklus:<br />
Neben der Vermittlung von Theorie stehen<br />
Praxisfragen und die Vermittlung von Handlungskompetenz<br />
im Vordergrund. Die Bausteine,<br />
die sich originär an die ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen wenden, dienen vor<br />
allem dem Erfahrungsaustausch und der<br />
Erkenntnisvermittlung.<br />
10 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95
Baustein 1: Geschichte und Konzepte<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />
Arbeit (Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen)<br />
Baustein 2: Ehrenamtliche Vorstandsarbeit<br />
(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
in Leitungs- bzw. Vorstandsfunktion)<br />
Baustein 3: Arbeit mit Gruppen: Aufgabe<br />
<strong>für</strong> ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />
Baustein 4: Haupt- und ehrenamtliche<br />
(Zusammen-) Arbeit: Erwartungen, Konflikte,<br />
Modelle<br />
Baustein 5: Kommunalpolitische<br />
Selbstverwaltung und Subsidiarität - Einführungsseminar<br />
Baustein 6: Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Baustein 7: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in<br />
den neuen Bundesländern: Beispiele,<br />
Möglichkeiten und Perspektiven<br />
Baustein 8: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in<br />
anderen Ländern<br />
Baustein 9: (Kommunal-) Politische<br />
Einmischung: Re-Politisierung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit<br />
Baustein 10: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und<br />
Anregungen aus benachbarten Konzepten<br />
Zielgruppen<br />
Mit der Fortbildung sprechen wir hauptund<br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen vor<br />
allem aus <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />
an. Eine Unterscheidung ergibt sich <strong>für</strong> die<br />
Ansprache zur siebenwöchigen Fortbildungsreihe<br />
(primär hauptamtliche MitarbeiterInnen)<br />
bzw. <strong>für</strong> die Bausteinseminare<br />
(haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
bzw. Vorstände). Die Hospitation richtet<br />
sich an alle FortbildungsteilnehmerInnen.<br />
Für die siebenwöchige Fortbildungsreihe<br />
sprechen wir vor allem „GeneralistInnen“<br />
aus Einrichtungen an, die sich an den Prinzipien<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit orientieren,<br />
unabhängig von der Einrichtungsgröße. Der<br />
Fortbildungszyklus wendet sich zudem an<br />
interessierte MitarbeiterInnen aus Projekten,<br />
die sich noch im Aufbau befinden. Dies<br />
dürfte schwerpunktmäßig <strong>für</strong> Projekte aus<br />
den neuen Bundesländern zutreffen. ABM-<br />
MitarbeiterInnen sind zur Teilnahme eingeladen,<br />
auch wenn die Fortbildungsdauer die<br />
Anstellungszeit überschreitet.<br />
Eine weitere Zielgruppe <strong>für</strong> den Fortbildungszyklus<br />
sind hauptamtliche MitarbeiterInnen,<br />
die in einer Geschäftsführungs- bzw.<br />
Fachbereichsleitungsfunktion tätig sind. Eine<br />
geringe Zahl von Plätzen steht MitarbeiterInnen<br />
aus kommunaler und verbandlicher Trä-<br />
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95<br />
gerschaft zur Verfügung, die mit Planungsund<br />
Entwicklungsaufgaben in der <strong>sozial</strong>en<br />
und <strong>kulturelle</strong>n Arbeit beauftragt sind.<br />
Die Mitwirkung ehrenamtlicher Vorstände<br />
an der Fortbildung ist sehr erwünscht.<br />
Die Bausteinreihe behandelt in sich<br />
abgeschlossene Themen und jeder Baustein<br />
kann einzeln belegt werden. Wir sprechen<br />
zunächst den selben Personenkreis an, wie<br />
<strong>für</strong> den Fortbildungszyklus, aber auch<br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen und interessierte<br />
MitarbeiterInnen ohne besondere Voraussetzungen,<br />
z.B. PraktikantInnen, BerufsanfängerInnen<br />
etc. Zwei Bausteine wenden<br />
sich ausschließlich an ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen bzw. FunktionsträgerInnen;<br />
etwa die Hälfte der Bausteinseminare richtet<br />
sich konzeptionell und inhaltlich besonders<br />
an ehrenamtliche MitarbeiterInnen.<br />
Organisation<br />
In der Befragung während der Konzeptionsphase<br />
haben wir außer nach inhaltlichen<br />
Wünschen und Erwartungen auch<br />
nach organisatorischen und formalen<br />
Aspekten einer Fortbildungsreihe gefragt.<br />
Die Seminare des Fortbildungszyklus findet<br />
demnach an jeweils fünf Werktagen in<br />
einer gleichbleibenden Fortbildungsstätte<br />
statt. Die Bausteinseminare finden zeitlich<br />
kürzer mit jeweils bis zu drei Arbeitstagen<br />
statt. Wahlweise und insbesondere <strong>für</strong><br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vorstandsmitglieder<br />
werden einzelne Bausteine<br />
auch an Wochenenden stattfinden.<br />
Die Kosten der Seminare und Bausteine<br />
müssen vor allem <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
gering gehalten werden. Die<br />
Möglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,<br />
Zeit und Geld <strong>für</strong> eine Fortbildung<br />
zu investieren sind deutlich geringer <strong>als</strong> bei<br />
hauptamtlichen MitarbeiterInnen.<br />
Die überwiegende Mehrzahl der<br />
befragten hauptamtlichen MitarbeiterInnen<br />
hat die Erwartung, <strong>für</strong> die vollständige Teilnahme<br />
am Fortbildungszyklus und an einer<br />
Hospitationsphase ein qualifiziertes Zertifikat<br />
zu bekommen. Die Teilnahme an einem<br />
Bausteinseminar wird mit einer einfachen<br />
Teilnahmebestätigung bescheinigt.<br />
Finanzierung der Fortbildung<br />
Die Kosten <strong>für</strong> die gesamte Fortbildungsmaßnahme<br />
belaufen sich nach unserer<br />
Berechnung <strong>für</strong> den Zeitraum von Mai<br />
1995 bis Juni 1998 auf DM 891.980,—.<br />
Das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend hat nach Kenntnisnahme<br />
der Dokumentation seine Bereitschaft<br />
11<br />
bestätigt, ca. 67 % der Kosten zu übernehmen.<br />
Mit einer verbindlichen Entscheidung<br />
rechnen wir zum April diesen Jahres.<br />
Schwieriger gestaltet sich die Mitfinanzierung<br />
durch die Bundesländer. Das Bundesministerium<br />
knüpft seine Zusage an eine<br />
etwa 20-prozentige Beteiligung der Bundesländer<br />
an der Fortbildungsmaßnahme. Die<br />
Reaktion der Bundesländer war auf unsere<br />
ersten Anfragen zum Jahresende 1994<br />
sehr unterschiedlich. Zum Teil wird großes<br />
Interesse bekundet, zum Teil mit dem Hinweis<br />
auf die angespannte Finanzsituation<br />
des Bundeslandes eine Finanzierung ausgeschlossen.<br />
Auch hier rechnen wir bis zum<br />
April d.J. mit abschließenden Bescheiden.<br />
Insbesondere die neuen Bundesländer<br />
sehen den Fortbildungsbedarf und prüfen<br />
intensiv ihre Beteiligungsmöglichkeiten.<br />
Die verbleibenden zehn Prozent der<br />
Kosten werden durch die Kurs-/Seminargebühren<br />
getragen.<br />
Die Einrichtungen werden direkt angesprochen,<br />
sobald eine Anmeldung <strong>für</strong> die<br />
Fortbildungsmaßnahme möglich ist. Die<br />
Mitgliedseinrichtungen des <strong>Verband</strong>es werden<br />
spätestens auf der Mitgliederversammlung<br />
im Mai ausführlich informiert.<br />
Als Einstieg in die Fortbildungsmaßnahmen<br />
finden eintägige Informations-/Fachveranstaltungen<br />
in den Bundesländern statt. Diese Veranstaltungen<br />
führen in die Gesamtthematik<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit ein. In der Veranstaltung<br />
erhalten die TeilnehmerInnen zudem einen<br />
Überblick über die gesamte Maßnahme.<br />
Eine persönliche Anmerkung sei am Ende<br />
erlaubt. Die Arbeit an der Untersuchung, die<br />
Auswertung der Ergebnisse und die Erarbeitung<br />
der Fortbildungsstruktur und -finanzierung<br />
haben uns einerseits viel Zeit und Kräfte<br />
gekostet, andererseits jedoch noch einmal<br />
sehr nachdrücklich belegt, daß es einen<br />
Bedarf <strong>für</strong> eine von uns angedachte Fortbildungsreihe<br />
gibt. Der <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit ist <strong>als</strong> Träger geradezu prädestiniert,<br />
eine solche Fortbildung zu konzipieren,<br />
durchzuführen und auszuwerten. Die<br />
langjährigen Praxiserfahrungen, das Theoriewissen<br />
und die gewachsene Infrastruktur zu<br />
Einrichtungen, VertreterInnen aus Politik, Verwaltung<br />
und Lehre können sehr gut genutzt<br />
werden, eine tragfähige und sinnvolle Fortbildungsmaßnahme<br />
durchzuführen.<br />
Die wachsende Bedeutung quartiersbezogener<br />
Arbeitsansätze in der <strong>sozial</strong>en und<br />
<strong>kulturelle</strong>n Arbeit muß ihre Korrespondenz<br />
in einer langfristigen und grundständigen<br />
Fortbildung zu den Grundlagen nachbarschafts-<br />
und gemeinwesenbezogener Arbeit<br />
finden. Wir hoffen, hiermit einen Beitrag<br />
dazu leisten zu können.
Kurzdarstellung der<br />
Qualifizierungsmaßnahme<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Mit der Fortbildung sprechen wir vor allem “UniversalistInnen”<br />
aus Einrichtungen an, die sich an den Prinzipien <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit orientieren, unabhängig von der Einrichtungsgröße,<br />
und vor allem aus Projekten, die sich noch im<br />
Aufbau befinden.<br />
Die Fortbildung setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen:<br />
• 7 Kurswochen (fünftägig in geschlossene Fortbildungsgruppe<br />
<strong>für</strong> ca. 25 TeilnehmerInnen)<br />
• offene Bausteinreihe (10 dreitägige Seminare <strong>für</strong> je 25<br />
TeilnehmerInnen)<br />
• Hospitationen (jeweils 14-tägig im ersten oder letzten<br />
Drittel der Fortbildung)<br />
• Abschlußsymposium<br />
Sie erstreckt sich auf den Zeitraum von voraussichtlich<br />
Sommer 1996 bis Ende 1998.<br />
Im Mittelpunkt steht der siebenwöchige Fortbildungszyklus<br />
<strong>für</strong> eine feste Fortbildungsgruppe. Parallel dazu wird <strong>für</strong> den<br />
Fortbildungszeitraum die Bausteinreihe in offener Seminarform<br />
angeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong><br />
ehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehen; zwei weitere<br />
widmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />
(Zusammen-) Arbeit.<br />
Die Entwicklung und Veränderung beruflichen Handelns<br />
und zugrundeliegender Werthaltungen verlangt die Beschäftigung<br />
mit fachlichen und persönlichen “Mustern”. In der Fortbildung<br />
werden Rollen(-bilder) überprüft und neue Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse in das berufliche Selbstverständnis integriert.<br />
Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - in<br />
ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfaltet,<br />
in ihren Entwicklungslinien betrachtet und in die Konzeption<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit integriert. In ausführlichen Praxisbeispielen<br />
werden Erfahrungen ausgetauscht, konkrete methodisch-handwerkliche<br />
Kompetenzen vermittelt und insbesondere<br />
klassische “Schwachstellen” bearbeitet.
Kurzbeschreibung<br />
Bausteine und<br />
Kurswochen<br />
Bausteine (3 Tage):<br />
A. Geschichte und Konzepte <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />
Arbeit (nur <strong>für</strong> Ehrenamtliche)<br />
B. Ehrenamtliche Vorstandsarbeit (nur <strong>für</strong> Ehrenamtliche)<br />
C. Arbeit mit Gruppen: Aufgabe <strong>für</strong> ehren- und hauptamtliche<br />
MitarbeiterInnen<br />
D. Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit: Erwartungen,<br />
Konflikte, Modelle<br />
E. Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsidiarität -<br />
Einführungsseminar<br />
F. Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />
G. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in den neuen Bundesländern: Beispiele,<br />
Möglichkeiten, Perspektiven<br />
H. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in anderen Ländern<br />
I. (Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisierung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit<br />
J. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Anregungen aus benachbarten<br />
Konzepten<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Kurswochen (5<br />
Tage):<br />
1. Orientierung an den<br />
Fragen, Interessen und<br />
Kenntnissen der NutzerInnen<br />
der Einrichtung<br />
und der BewohnerInnen<br />
des Stadtteils<br />
2. Hilfe zur Selbsthilfe<br />
3. Verbindung von <strong>sozial</strong>er<br />
und <strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit an einem Ort<br />
4. Multi<strong>kulturelle</strong>s und<br />
generationsübergreifendes<br />
Begegnen und<br />
Zusammenwirken von<br />
Menschen im Stadtteil<br />
5. Vernetzung<br />
6. Zusammenarbeit und<br />
Aktivierung von hauptund<br />
ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen<br />
7. Organisation und<br />
Gesamtkonzeption<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit
Literaturempfehlungen<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Saul D. Alinsky: Anleitung zum Mächtigsein. Ausgewählte<br />
Schriften, herausgegeben und übersetzt von Karl-Klaus Rabe<br />
Bornheim-Merten 1984<br />
Sabine Bachmair et al.: Beraten will gelernt sein. Ein praktisches<br />
Lehrbuch <strong>für</strong> Anfänger und Fortgeschrittene<br />
Weinheim 1994 (5. Aufl.)<br />
Maria Bitzan/Thilo Klöck (Hsg.): Jahrbuch Gemeinwesenarbeit<br />
5, Politikstrategien - Wendungen und Perspektiven<br />
München 1994 (AG Spak Bücher M 122)<br />
Kirsten Ebbe/Peter Friese: Milieuarbeit. Gundlagen präventiver<br />
Sozialarbeit im lokalen Gemeinwesen<br />
Stuttgart 1989<br />
Wolfgang Hinte/Fritz Karas: Studienbuch Gruppen- und<br />
Gemeinwesenarbeit. Eine Einführung <strong>für</strong> Ausbildung und Praxis<br />
Neuwied/Frankfurt am Main 1989<br />
Michael Lukas Moeller: Anders helfen. Selbsthilfegruppen und<br />
Fachleute arbeiten zusammen<br />
Frankfurt 1992<br />
Michael Lukas Moeller: Selbsthilfegruppen<br />
Reinbek 1978<br />
Marion Mohrlock/Michaela Neubauer/Rainer<br />
Neubauer/Walter Schönfelder: Let´s organize! Gemeinwesenarbeit<br />
und Community Organization im Vergleich<br />
München 1993 (AG SPAK Bücher M 113)<br />
C.W. Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde. Eine Methodengeschichte<br />
der Sozialarbeit<br />
Weinheim/Basel 1988<br />
Dieter Oelschlägel: Zum aktuellen Stand der fachwissenschaftlichen<br />
Diskussion in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit und in<br />
der Gemeinwesenarbeit<br />
in: RUNDBRIEF 1/1995<br />
Joachim Schulze: Sozio<strong>kulturelle</strong> Zentren - Stadterneuerung<br />
von unten<br />
Essen 1993 (Arbeitshilfen Soziokultur)<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V. (Hsg.): Sozial-<strong>kulturelle</strong><br />
Arbeit. Bestandsaufnahme der Arbeit in den Nachbarschaftsheimen,<br />
Bürgerzentren und Gemeinwesenprojekten<br />
Köln 1991
Berufsbegleitende<br />
Fortbildung <strong>für</strong> hauptund<br />
ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen aus<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />
Einrichtungen<br />
Fragebogen<br />
zu den Informationsveranstaltungen<br />
1. ❒ weiblich<br />
❒ männlich<br />
2. Alter:...........Jahre<br />
3. ❒ hauptamtlich tätig<br />
❒ ehrenamtlich tätig<br />
4. Funktion in der Einrichtung:<br />
❒ GeschäftsführerIn<br />
❒ Vorstand<br />
❒ leitende Tätigkeit<br />
❒ pädagogische/<strong>sozial</strong>arbeiterische Tätigkeit<br />
❒ Verwaltung<br />
❒ Praktikum<br />
❒ andere Funktion,<br />
welche?...........................................<br />
5. Haben Sie schon einmal an einer Befragung<br />
des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit teilgenommen?<br />
❒ ja<br />
❒ nein<br />
6. Haben Sie schon einmal Bekanntschaft mit<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r/Gemeinwesen-Arbeit gemacht?<br />
❒ ja, davon gehört/darüber gelesen<br />
❒ ja, durch die Ausbildung<br />
❒ ja, ich habe eigene Praxis in diesem Bereich<br />
❒ ja, ..............................................................<br />
❒ nein<br />
Geben Sie bitte auf die Fragen 7 bis 12 eine Note von 1<br />
(sehr gut/sehr viel) bis 6 (sehr schlecht/sehr wenig)! Bitte<br />
ankreuzen!<br />
7. Wie hat Ihnen das Seminar gefallen?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8. Haben Sie neue Informationen bekommen?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
9. Sind die Informationen verständlich vermittelt<br />
worden?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
10. Sind diese Informationen hilfreich <strong>für</strong> Ihren<br />
Berufsalltag?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
11. Hat Ihnen das vorgestellte Fortbildungsprogramm<br />
gefallen?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.
12. Wie empfanden Sie die Arbeitsatmosphäre dieser<br />
Veranstaltung?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
13. Was könnte an dieser Informationsveranstaltung<br />
besser gemacht werden?<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
14. Halten Sie eine Qualifizierungsmaßnahme, wie<br />
hier vorgestellt, <strong>für</strong> hilfreich <strong>für</strong> Ihre Praxis?<br />
❒ sehr hilfreich<br />
❒ hilfreich<br />
❒ teils/teils<br />
❒ weniger hilfreich<br />
❒ nicht hilfreich<br />
15. Welche Bereiche sollen in der Fortbildung<br />
besonderes Gewicht erhalten?<br />
sehr viel viel teil/teils weniger sehr wenig<br />
Orientierung an den Fragen,<br />
Interessen und Kenntnissen der<br />
BesucherInnen und NutzerInnen<br />
der Einrichtung/des Hauses<br />
❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
multi<strong>kulturelle</strong>s und generations<br />
übergreifendes Arbeiten<br />
- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
effektive Vernetzung im Stadtteil<br />
❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
Aktivierung und Kooperation von<br />
haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
Verbindung von <strong>sozial</strong>er und<br />
<strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem Ort<br />
❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
Organisation und Gesamtkonzeption<br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r/Gemeinwesen-Arbeit<br />
❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
16. Welche Bereiche halten Sie darüberhinaus <strong>für</strong><br />
unbedingt erforderlich in einer solchen Fortbildung?<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
17. Erwägen Sie, an dem vorgestellten Qualifizierungsangebot<br />
teilzunehmen?<br />
❒ ja, ich werde teilnehmen<br />
❒ ich erwäge eine Teilnahme<br />
❒ nein, aus inhaltlichen Gründen<br />
❒ nein, weil das Programm mich nicht überzeugt<br />
❒ nein, aus Zeitgründen<br />
❒ nein, aus Kostengründen<br />
❒ nein, weil<br />
.......................................................................................<br />
.......................................................................................<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Mitarbeit!
In eigener Sache:<br />
Seit 30 Jahren erscheint zweimal jährlich<br />
die <strong>Verband</strong>szeitschrift RUNDBRIEF zu<br />
aktuellen Themen und Fragestellungen <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />
Arbeit. (Redaktion: Eva Becker)<br />
Wir freuen uns über Beiträge und Bestellungen.<br />
<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />
Slabystraße 11<br />
50735 Köln<br />
Tel. 0221 - 7 60 69 59<br />
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