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Dokumentation<br />

VERBAND FÜR<br />

SOZIAL-KULTURELLE<br />

ARBEIT e.V.<br />

Eva-Maria Antz<br />

Prof. Dieter Oelschlägel<br />

Ute Sander<br />

Birgit Weber<br />

<strong>Informationsphase</strong>:<br />

Berufsbegleitende Fortbildung <strong>für</strong><br />

haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

aus <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

gefördert aus Mitteln<br />

des Bundesministeriums <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit und Frauen, Brandenburg<br />

der Senatsbehörde <strong>für</strong> Bildung,<br />

Wissenschaft, Kunst und Sport, Bremen<br />

des <strong>Verband</strong>s <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit, Landesgruppe Berlin<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Soziales und<br />

Gesundheit, Thüringen


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Slabystr. 11<br />

50735 Köln<br />

Tel.: 0221/7606959<br />

Fax: 0221/9762972<br />

Unser Dank gilt allen, die an der Vorbereitung und<br />

Durchführung dieser <strong>Informationsphase</strong> mitgearbeitet haben,<br />

insbesondere<br />

- allen in der Liste “Guten Tag” aufgeführten GesprächspartnerInnen<br />

und hier ausdrücklich Frau Dahl und Herrn<br />

Hesse vom BMFSFJ<br />

- allen MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle in Köln und der<br />

Außenstelle in Berlin<br />

- Monika Schneider, Angelika Klauth und Eva Becker<br />

I. Die Fachveranstaltungen S. 1<br />

Ein Überblick<br />

Das Ei des Kolumbus S. 4<br />

Eine Spielanleitung<br />

Haltungen S. 4<br />

Schaubild und Erläuterungen<br />

Was bedeutet <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit? S. 6<br />

Präsentation des Arbeitsansatzes im Rahmen<br />

der Fachveranstaltungen<br />

Wir sind, was wir geworden sind. S. 9<br />

Darstellung der Geschichte des <strong>Verband</strong>es<br />

und seines aktuellen Profils<br />

“Der Mensch bleibt weise....” S.18<br />

Präsentation des Konzeptes <strong>für</strong> eine<br />

berufsbegleitende Fortbildung<br />

II. Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />

S. 22<br />

III. Und wie geht es jetzt weiter? S. 27<br />

Ein Ausblick<br />

IV. Guten Tag ..... Kontakte S. 28<br />

V. Anhang S. 30<br />

Es ist uns ein besonderes Anliegen, diese Dokumentation den<br />

Kindern Isabel Antz, Marie Jansen, Isabel Jansen und Nils<br />

Jansen zu widmen. Ohne ihre Bereitschaft, uns zahlreiche<br />

Utensilien ihrer Spielzeugsammlung großzügig zur Verfügung<br />

zu stellen, wäre ein wichtiger Teil unserer Arbeit in diesem<br />

Umfang nicht möglich gewesen.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Vorwort…<br />

…ein Wort an die Leserinnen und Leser!<br />

Anders <strong>als</strong> das bekannte Phänomen bei Kinofilmen (ich<br />

denke da an gewisse “Rocky”-Filme), unendlich viele Fortsetzungsgeschichten<br />

zu produzieren, sehen wir diese Dokumentation<br />

– steht sie auch in Folge der Dokumentation der Konzeptionsphase<br />

– nicht <strong>als</strong> unendlich fortsetzbar an.<br />

Gleichzeitig bleiben wir uns und dem der letzten Dokumentation<br />

vorangestellten Talmud-Motto treu: “Ein Mensch<br />

bleibt weise, solange er die Weisheit sucht. Sobald er sie<br />

gefunden zu haben wähnt, wird er ein Narr.”. Wir haben<br />

weiter gesucht und weitere “Weise” gefunden.<br />

Das Ergebnis dieser Suche legen wir hier vor und dokumentieren<br />

mit diesem Bericht die <strong>Informationsphase</strong> zur<br />

geplanten berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong><br />

haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen.<br />

Dieser <strong>Informationsphase</strong> vorausgegangen war die Konzeptionsphase,<br />

in deren Verlauf unsere Überlegungen den<br />

Einrichtungen vorgestellt, ihre Meinungen dazu mit Hilfe einer<br />

Fragebogenaktion ermittelt und dokumentiert wurden.<br />

Erfreulicherweise führte das Resultat der Konzeptionsphase<br />

zu einem Bewilligungsbescheid des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend, allerdings mit der Auflage,<br />

die finanzielle Beteiligung der Länder sicherzustellen.<br />

Die nachfolgenden Verhandlungen mit den jeweiligen Länderministerien<br />

bescherten uns neben einem Einblick in die verwirrende<br />

Vielfalt von Zuständigkeiten eine variationsreiche<br />

Bandbreite von Ablehnungs- und Zuwendungsbescheiden<br />

(letztere leider nicht so häufig wie gewünscht).<br />

Letztendlich war es dank der Beteiligung der Länder Berlin,<br />

Brandenburg, Bremen und Thüringen zu der des Bundesministeriums<br />

möglich, im Herbst 1995 insgesamt neun Fachveranstaltungen<br />

in verschiedenen Bundesländern durchzuführen.<br />

Diese Fachveranstaltungen hatten zum Ziel, über unseren<br />

Arbeitsansatz im <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Bereich sowie über das<br />

Konzept der geplanten Qualifizierungsmaßnahme zu informieren<br />

und die Einschätzungen der TeilnehmerInnen - mündend<br />

in die Frage der konkreten Teilnahmebereitschaft - mit<br />

ihnen direkt zu diskutieren.<br />

Neun Veranstaltungen in neun verschiedenen Orten der<br />

Republik innerhalb von acht Wochen - das bedeutete viel<br />

Planung, viel vorbereitende Organisation und eine intensive<br />

Reisetätigkeit, kurzum: einen “heißen Herbst”.<br />

Das bedeutete neben zunehmender Routine im Koffer-<br />

Packen auch und vor allem eine Vielzahl Eindrücke von den<br />

Menschen, die daran teilgenommen haben, und von ihrer<br />

Arbeit.<br />

Beeindruckt hat uns die Vielfalt und Offenheit, die uns<br />

begegneten - keine Veranstaltung war wie eine andere,<br />

jeder Ort hatte und hat seine Einmaligkeit <strong>für</strong> uns. So haben<br />

wir Ausschnitte aus der jeweiligen Arbeitssituation der TeilnehmerInnen<br />

vermittelt bekommen, die u.a. auch zeigten,<br />

wie engagiert viele MitarbeiterInnen unter teilweise extrem<br />

schwierigen Bedingungen in dem Bereich arbeiten. Neben<br />

dem breiten Interesse an der Qualifizierungsmaßnahme, die<br />

<strong>als</strong> ein Unterstützungsangebot auch in dieser Richtung verstanden<br />

wird, haben wir von den TeilnehmerInnen detaillierte<br />

Rückmeldungen zu ihrem weiteren Bedarf und zu den Inhalten<br />

erfahren.<br />

Diese Rückmeldungen finden Sie differenziert beschrieben<br />

und kommentiert im Bericht von Dieter Oelschlägel anläßlich<br />

der wissenschaftlichen Begleitung.<br />

Dem vorangestellt haben wir eine ausführliche Beschreibung<br />

der Fachveranstaltungen aus unserer Sicht, gedacht<br />

auch <strong>als</strong> Information <strong>für</strong> Interessierte, die an den Fachveranstaltungen<br />

selbst nicht teilnehmen konnten.<br />

Neben der Zuversicht, mit dieser Dokumentation einen<br />

weiteren Schritt zur tatsächlichen Durchführung der Qualifizierungsmaßnahme<br />

zu tun, möchten wir an dieser Stelle einen<br />

herzlichen Dank äußern all denen gegenüber, die an dieser<br />

Phase in vielfältigster Form mitgewirkt und uns dadurch unterstützt<br />

haben!<br />

Eva-Maria Antz<br />

Ute Sander<br />

Birgit Weber<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Die Fachveranstaltungen<br />

Insgesamt wurden 9 Fachveranstaltungen in verschiedenen<br />

Bundesländern durchgeführt:<br />

IUte Sander<br />

- 17.10.95 in Erfurt<br />

(Thüringen)<br />

- 12.11.95 in Berlin<br />

(Berlin)<br />

- 20.11.95 in München<br />

(Bayern)<br />

- 24.11.95 in Bremen<br />

(Bremen)<br />

- 27.11.95 in Schwerin<br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

- 30.11.95 in Trier<br />

(Rheinland-Pfalz)<br />

- 4.12.95 in Köln<br />

(Nordrhein-Westfalen)<br />

- 7.12.95 in Jüterbog<br />

(Brandenburg)<br />

- 9.12.95 in Chemnitz<br />

(Sachsen)<br />

Die Fachveranstaltungen richteten sich an haupt- und<br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus nachbarschaftsbezogenen<br />

Diensten, wie z.B. ambulante Dienste, hinausreichende Behinderten-,<br />

Kinder-, Jugend- und Altenarbeit, Familienbildungsstätten,<br />

GeschäftsführerInnen nachbarschaftsbezogener Einrichtungen,<br />

VertreterInnen von kommunalen und landesweiten<br />

Wohlfahrtsverbänden sowie an VertreterInnen kommunaler<br />

Ämter, die z.B. mit Planungsaufgaben nach dem KJHG beauftragt<br />

sind.<br />

Ziel dieser Fachveranstaltungen war, einerseits die spezifischen<br />

Arbeitsansätze und Hintergründe <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit zu vermitteln und mit den TeilnehmerInnen in einen<br />

Austausch über den aktuellen Stand ihrer Praxis zu kommen.<br />

Zum anderen wurde das geplante, dreijährige Fortbildungsangebot<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen vorgestellt und auf den Bedarf der TeilnehmerInnen<br />

hin diskutiert.<br />

Der Ablauf der Fachveranstaltungen gestaltete sich - bis<br />

auf geringfügige Veränderungen - in der Zeit von 9.30 bis<br />

16 Uhr wie nachfolgend beschrieben.<br />

1. Beginn der Fachveranstaltung<br />

Begrüßung, Einführung in das Tagesprogramm (ggf. Programmumstellungen),<br />

Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen<br />

– 1 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


2. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit: “Das Ei des<br />

Kolumbus?”<br />

(Spielbeschreibung siehe Seite 4)<br />

Mit diesem spielerischen Einstieg wollten wir zunächst einmal<br />

bewußt und deutlich machen, daß jedes Handeln in der<br />

<strong>sozial</strong>en Arbeit vor dem Hintergrund bestimmter - teilweise<br />

unbewußter - Haltungen erfolgt, und daß es eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Lösungsansätze gibt.<br />

Die Bereitschaft der TeilnehmerInnen, sich auf dieses Spiel<br />

einzulassen, war je nach räumlichen Möglichkeiten (teilweise<br />

mußte das Szenario -ohne Stuhl- am Tisch aufgebaut werden)<br />

und nach jeweiliger “Angewärmtheit” unterschiedlich.<br />

Die Diskussionen zu den vorgestellten Lösungsmöglichkeiten<br />

waren sehr lebhaft und von einigen “Aha-Erlebnissen”<br />

geprägt (wie bei Vorschlägen, z.B. den/die Freiwillige/n zu<br />

füttern, dem/r Freiwilligen die Binde abzunehmen oder<br />

den/die Freiwillige/n zu befragen, ob er/sie das Ei überhaupt<br />

essen möchte), auch wenn es häufig eine Scheu der<br />

TeilnehmerInnen gab, ihren Lösungsansatz praktisch vorzuführen.<br />

3. “Mit anderen Augen sehen” - Grundlagen<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

a) “Haltungen”<br />

Anknüpfend an die Erkenntnisse aus der vorangegangenen<br />

Diskussion wurde in Form von “mind-mapping” ein<br />

Schaubild zentraler Bestandteile von Haltungen und Konzepten<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit aufgemalt.<br />

Die von den Projektmitarbeiterinnen<br />

skizzierten Überlegungen sollten<br />

die TeilnehmerInnen dazu einladen,<br />

die eigene Haltung sowie ihre Alltagsarbeit<br />

auf dem Hintergrund<br />

einer solchen “Folie” zu reflektieren.<br />

Von diesem Angebot wurde in<br />

unterschiedlicher Form Gebrauch<br />

gemacht; teilweise führte es eher zu<br />

Abwehr (nach dem Motto “kennen<br />

wir schon, ist das altbekannte humanistische<br />

Bildungsideal”); teilweise<br />

wurde es dankbar <strong>als</strong> Anregung aufgenommen,<br />

die gewohnten Wahrnehmungsbahnen(“Scheuklappenblick”)<br />

zu verlassen und andere<br />

Sichtweisen auszuprobieren bzw. zu<br />

diskutieren.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Zusammenarbeit<br />

und<br />

Aktivierung<br />

von Haupt- und<br />

Ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern<br />

Das Ganze ist mehr <strong>als</strong> die Summe der Teile.<br />

– 2 –<br />

Gleichzeitig konnte im weiteren Verlauf der Fachveranstaltung<br />

stellenweise wieder darauf Bezug genommen werden,<br />

um z.B. bestimmte Phänomene <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit einerseits<br />

<strong>als</strong> Schwierigkeiten, andererseits aber auch <strong>als</strong> Chancen<br />

zu betrachten.<br />

b) Präsentation der zentralen Merkmale<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

Als eine weitere, einladende Methode, um den TeilnehmerInnen<br />

der Fachveranstaltungen einerseits unseren Arbeitsansatz<br />

vorzustellen, andererseits aber auch in einen Austausch<br />

mit ihnen über ihre Erfahrungen zu kommen, hatten wir<br />

(zumeist am Vorabend) eine “Ausstellung” aufgebaut, die die<br />

6 Grundprinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in Form von symbolischen<br />

Gegenständen aus unserer Sicht präsentierte.<br />

In Form eines “Museumsrundgangs” wurden die TeilnehmerInnen<br />

von Tisch zu Tisch geführt, ihnen die Gegenstände<br />

erläutert und sie dann gebeten, Ergänzungen oder Kommentierungen<br />

vorzunehmen.<br />

Das führte in fast allen Fällen zu lebhaften und angeregten<br />

Diskussionen, so wie die methodische Aufbereitung dieses<br />

Themenbereiches überhaupt immer wieder viel Anklang fand<br />

auf Grund ihrer Buntheit, Vielfalt und sprichwörtlichen<br />

“Begreifbarkeit” - wenn auch teilweise mit sehr unterschiedlichen<br />

Interpretationsmöglichkeiten.<br />

4. “Wann gelingt es?” - Gedanken zu Konzepten<br />

und Ideen<br />

Die hierunter verstandene offene<br />

Gesprächsrunde zu Eindrücken,<br />

Fragen und zu Verknüpfungen mit<br />

den eigenen Praxiserfahrungen der<br />

TeilnehmerInnen wurde in den meisten<br />

Fällen - aufgrund von Zeitknappheit<br />

- in den Rundgang integriert<br />

oder floß in den Tagesordnungspunkt<br />

“Was ist hier möglich?”<br />

direkt nach der Mittagspause mit<br />

ein.<br />

5. Mittagessen und Pause<br />

Entgegen dem ausgedruckten Programm<br />

verkürzten wir die Mittagspause<br />

in der Regel auf eine Stunde,<br />

da die meisten TeilnehmerInnen<br />

gegen 16 Uhr abreisen mußten<br />

(Hektik vor dem Jahresende, Witterungsbedingungen<br />

etc.).<br />

Die flexible Gestaltung der Mittagspause<br />

(keine Vorbestellungen)<br />

ermöglichte es den TeilnehmerInnen,<br />

die Pause individuell zu nut-


zen. Es gab aber durchgängig ein starkes Bedürfnis, den<br />

Mittagstisch auch zum informellen Austausch zu nutzen.<br />

6. “Was ist hier möglich?”<br />

Zu den jeweiligen regionalen “Besonderheiten” hatten wir<br />

jeweils “vor Ort” VertreterInnen der Wohlfahrtsverbände<br />

(Paritätischer, AWO), der Ministerien - soweit beteiligt - und<br />

ggf. andere “ExpertInnen” (PBW, Uni) angesprochen, die aus<br />

ihrer Sicht über das, was es dort an Projekten und Programmen<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit gibt, informierten.<br />

Darüber entstanden - wie beabsichtigt<br />

- Diskussion und Austausch<br />

zu der Frage, inwieweit das von<br />

unserem <strong>Verband</strong> vorgestellte Profil<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in die jeweilige<br />

Landschaft paßt.<br />

Der allgemeine Tenor läßt sich<br />

inhaltlich positiv und wenig kontrovers<br />

beschreiben; aus förderungstechnischer<br />

Sicht gab es aber häufig<br />

Einwände und Blockaden, die veranschaulichten,<br />

in welchen existenziell<br />

bedrohlichen Situationen sich viele<br />

Einrichtungen befinden. Dies macht<br />

es wiederum schwierig, Blick und Kapazitäten <strong>für</strong> inhaltliche<br />

Fragen frei zu bekommen.<br />

7. “Der Mensch bleibt weise....” - Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten <strong>für</strong> eine Qualifizierung<br />

in professsioneller <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit<br />

a) Vorstellung des <strong>Verband</strong>es, seiner<br />

Geschichte und seiner Angebote<br />

Hier erfolgte - wenn auch häufig in stark gekürzter Form -<br />

anhand des “Leporello-Schaubildes” ein Überblick über die<br />

Entstehung und Entwicklung des <strong>Verband</strong>es nach dem Motto<br />

“wir sind, was wir geworden sind”, eingebettet in das jeweilige,<br />

umgebende Zeitgeschehen, das die <strong>Verband</strong>sentwicklung<br />

und den vieldiskutierten Arbeitsansatz des <strong>Verband</strong>es<br />

natürlich nicht unerheblich beeinflußt hat.<br />

Aus unserer Sicht bedauerlich war dabei die Tatsache,<br />

daß wir diesen kurzen Exkurs in die deutsche Geschichte und<br />

Entwicklung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit eigentlich nur mit Blick<br />

auf die BRD-Geschichte machen konnten (bis auf z.B. knappe<br />

Hinweise zur Existenz der “Volkssolidarität” in der ehemaligen<br />

DDR).<br />

TeilnehmerInnen der Fachveranstaltung in Chemnitz<br />

Interessant bei der jüngsten <strong>Verband</strong>sgeschichte war das<br />

Hospitationsprojekt Ost-West , unter anderem auch deshalb,<br />

weil die Auswertung dieses Projektes zur Feststellung eines<br />

großen und breiten Interesses bzw. Bedarfes an beruflicher<br />

Qualifizierung in diesem Bereich und schließlich zur Idee und<br />

Konzipierung des Qualifizierungsprojektes geführt hatte.<br />

b) Vorstellung des geplanten Qualifizierungsprojektes<br />

<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

– 3 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Neben der Visualisierung der<br />

Bestandteile des Qualifizierungsprojektes<br />

per Schautafel hatten die<br />

TeilnehmerInnen in ihren Tagungsunterlagen<br />

zur besseren Nachvollziehbarkeit<br />

einen Auszug aus dem<br />

Rundbrief 1/95 sowie eine Kurzfassung<br />

der wichtigsten Daten und<br />

Stichworte.<br />

Vorgestellt wurde anhand einer<br />

Schautafel kurz die Methodologie,<br />

die Struktur und die jeweiligen Elemente<br />

(Bausteine, Kurswochen, Hospitationen<br />

und das Abschlußsymposium)<br />

mit stichworthaften Beschreibungen.<br />

Das Plenumsgespräch dazu wurde sehr unterschiedlich<br />

genutzt; teilweise gab es sehr konkrete Nachfragen und Interessensmeldungen<br />

(“genau so was habe ich immer schon<br />

gesucht”); teilweise wurden die äußeren Rahmenbedingungen<br />

(ABM, unsichere Situation in den neuen Bundesländern<br />

etc.) <strong>als</strong> maßgeblich da<strong>für</strong> angeführt, daß es keine weiteren<br />

inhaltlichen Nachfragen gab.<br />

8. Zusammenfassung, Fragebogen ....<br />

Das Resümee der Veranstaltungen zeigte auf Seiten der<br />

TeilnehmerInnen wie der Veranstalterinnen durchweg positive<br />

Resonanz ; Lerneffekte auf beiden Seiten wurden bestätigt.<br />

Mehrfach nachgefragt wurden Informationen zum weiteren<br />

Stand des Qualifizierungsprojektes und des Versands der<br />

Dokumentation.<br />

Aufgrund vorzeitiger Abreise einiger TeilnehmerInnen (teilweise<br />

zur Mittagspause) konnten leider nicht alle Reaktionen<br />

per Fragebogen erfaßt werden.<br />

Anmerkung: Einige Unterlagen aus der Tagungsmappe, die<br />

bei den Fachveranstaltungen überreicht wurde, sind im<br />

Anhang dokumentiert. Nachfolgend finden Sie die einzelnen<br />

Elemente des Tagesablaufs ausführlicher beschrieben.


DAS EI DES KOLUMBUS<br />

• Szenario: In der Mitte des Raumes liegt ein<br />

umgedrehter Stuhl, darunter ein gekochtes Ei in einem<br />

Eierbecher, ein Löffel und Salzstreuer. Ein/e Freiwillige/r<br />

wird gesucht und ihm/ihr die Augen verbunden.<br />

Die Aufgabe an die Gruppenmitglieder lautet:”Was<br />

werden Sie tun, um der Person zu ermöglichen, das Ei<br />

zu essen?”<br />

Die TeilnehmerInnen werden gebeten, kurz einige<br />

Notizen zu ihren Lösungsvorschlägen zu machen und<br />

diese dann anschließend vorzustellen (das geschieht<br />

teilweise durch praktisches Zeigen der Lösungen).<br />

Bei dem anschließenden Auswertungsgespräch werden<br />

folgende Aspekte diskutiert:<br />

• welche Strategien wurden praktiziert?<br />

• welche Rollen wurden in dem Spiel deutlich?<br />

• wie ging es dem/der Freiwilligen? Was waren<br />

seine/ihre Wünsche, Erwartungen, Erfahrungen?<br />

• welche Haltung, welches Menschenbild wurde/n<br />

sichtbar und waren leitend <strong>für</strong> die Lösungsvorschläge?<br />

HALTUNGEN<br />

Birgit Weber<br />

Bei den Vorbereitungen zu den Fachveranstaltungen<br />

haben wir immer wieder über das Menschenbild, beziehungsweise<br />

die Haltung der haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

gesprochen, die eigentlich <strong>für</strong> das Gelingen des<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeitsansatzes grundlegend ist.<br />

Liest man/frau die Konzeptionen und Zielerklärungen der<br />

einzelnen Einrichtungen und Projekte, so spiegeln diese die<br />

von uns beschriebene Haltung wider.<br />

Es war uns recht bald klar, daß unsere Auflistung nur ein<br />

Ausschnitt und ein unvollständiger Versuch ist, die Grundhal-<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 4 –<br />

Das Ei des Kolumbus in Erfurt.<br />

tung der Menschen zu beschreiben, die in diesem Arbeitsfeld<br />

arbeiten.<br />

Ebenso war die Wortwahl auf der einen Seite recht einfach,<br />

handelt es sich doch bei den Begriffen Geduld, Hoffnung,<br />

Mut und Vertrauen um sehr geläufige Ausdrücke. Auf der<br />

anderen Seite haben alle von uns benutzten Begriffe auch den<br />

faden Beigeschmack von abgenutzt, beliebig und moralisch.<br />

Aber durch die Erläuterung, z.B. daß hinter der Äußerung<br />

Mut zu haben, laut zu sein auch die politische Einmischung,<br />

die Aufforderung zu Bürgerengagement steht, bekommen<br />

diese scheinbar abgenutzten Begriffe eine Aktualität und<br />

Brisanz, die durchaus einen neuen Blick auf die alltägliche<br />

Arbeit ermöglicht.


Das Wissen um die Eingebundenheit läßt den Blick<br />

auf die einzelne Persönlichkeit und somit die Hilfestellung bei<br />

persönlichen Problemen ebenso zu wie den Blick auf den<br />

Stadtteil und in die Nachbarschaft, das Eingehen auf Belange<br />

und Anforderungen des Gemeinwesens.<br />

Der Blick auf die Welt erleichtert hin und wieder die<br />

Erkenntnis, daß manche Problemstellungen allein vor Ort<br />

nicht gelöst werden können. Also auch ein Schutz vor viel zu<br />

hohen Ansprüchen und damit auch vor unnötigem Energieund<br />

Ressourcenverbrauch.<br />

Die Hoffnung auf Veränderungen ohne die Hoffnung<br />

auf Veränderbarkeit ist wenig nützlich, aber auch<br />

diese Selbstverständlichkeit bedarf von Zeit zu Zeit eines<br />

Blickes, um wieder ins Bewußtsein zu rücken.<br />

Interessanterweise gilt dieses Haltungsbild nicht nur <strong>für</strong><br />

die Arbeit zwischen MitarbeiterInnen und NutzerInnen einer<br />

Einrichtung, sondern bezieht sich dann folgerichtig auch auf<br />

den Umgang der MitarbeiterInnen untereinander, die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Einrichtung im Rahmen der effektiven<br />

Vernetzung, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, sowie<br />

auf das Verhalten gegenüber Geldgebern, Förderern und<br />

Skeptikern einer Einrichtung oder eines Projektes.<br />

– 5 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Was bedeutet<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit?<br />

Eva-Maria Antz<br />

Präsentation des Arbeitsansatzes im<br />

Rahmen der Fachveranstaltungen<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit lebt in den Einrichtungen, den<br />

Nachbarschaftsheimen und Bürgerzentren. Sie lebt durch und<br />

mit den vielen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,<br />

den BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtungen. Wie<br />

läßt sich diese lebendige, bunte, komplexe Arbeitsweise auf<br />

einer eintägigen Veranstaltung und in einem Seminarraum<br />

darstellen und vermitteln?<br />

Wir haben uns <strong>für</strong> eine möglichst anschauliche Herangehensweise<br />

entschieden und Gegenstände zusammengetragen,<br />

die aus der konkreten Arbeit kommen oder aber <strong>für</strong><br />

Aspekte der Arbeit stehen können. Diese Gegenstände<br />

machen Alltagserfahrungen im wörtlichen Sinne “greifbar”.<br />

Für die TeilnehmerInnen war es zunächst ungewohnt, sich<br />

anhand solcher Gegenstände inhaltliche Themen zu vergegenwärtigen,<br />

aber es wurde immer wieder schnell deutlich,<br />

daß dieser methodische Zugang eine lebendige und anschauliche<br />

Auseinandersetzung ermöglichte.<br />

Zu jedem der 6 Grundprinizipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

gab es <strong>als</strong>o einen Tisch, auf dem auf einem farbigen Tuch<br />

eine Reihe von Gegenständen ausgestellt wurde. Diese<br />

Gegenstände lösten Erinnerungen oder Fragen und z.T. sehr<br />

unterschiedliche Assoziationen aus.”Ach, das kenn ich gut,<br />

das spielt bei uns auch eine große Rolle” war eine Bemerkung,<br />

die spontan fiel bei vertrauten Beispielen aus der<br />

Arbeit der Einrichtungen: z.B. der dicke Schlüsselbund, die<br />

Zigarettenkippen, das Telefon, der Kochtopf usw. Aber auch<br />

die spontane Frage<br />

“was soll das denn?”<br />

bot Anlässe zum Weiterdenken,<br />

Erzählen,<br />

Erläutern.<br />

So wurde die Präsentation<br />

des Grundverständnisses<br />

von <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit etwas<br />

Lebendiges im Dialog<br />

mit den TeilnehmerInnen<br />

selbst. Dieser Dialog,<br />

die Gespräche um<br />

die Gegenstände<br />

herum, hing auch von<br />

der jeweiligen Zusammensetzung<br />

der TeilnehmerInnen,<br />

ihren<br />

„Enthüllungen“ bei der Fachveranstaltung in Köln<br />

eigenen und bei manchen<br />

Veranstaltungen auch sehr unterschiedlichen Praxisfeldern<br />

und von der Größe der Gruppe ab. Dokumentieren läßt<br />

sich hier <strong>als</strong>o kein Referat, sondern nur die Gegenstände <strong>als</strong><br />

Gesprächsanlässe. Hinzu kommen aber Aspekte und Fragen,<br />

die von den Gesprächsleiterinnen bzw. Moderatorinnen im<br />

Blick gehalten wurden bzw. auch je nach Gesprächsverlauf<br />

eingebracht wurden, um das jeweilige Grundprinzip <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit noch besser und konkreter zu verdeutlichen.<br />

Lassen Sie sich beim Lesen einladen zu eigenen Assoziationen<br />

und Verbindungen zu Ihrer Praxis.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 6 –


Orientierung an den Fragen, Interessen und<br />

Kenntnissen der BesucherInnen und NutzerInnen<br />

eines Hauses<br />

Gegenstände: Wohnungstürklingel,Fernglas, Mikrofon <strong>für</strong><br />

Interviews, Schild “Achtung” mit Hinweisen zu Zeitverschiebungen<br />

und Raumnutzung durch verschiedene Gruppen bzw.<br />

Angebote, Fragebogen zur Wohnsituation im Stadtteil, Foto<br />

von der Front eines Mietshauses, bei der sich verschiedene<br />

BewohnerInnen aus dem Fenster lehnen, zwei Figuren eines<br />

Kegelspiels, Ankündigung einer Modenschau von einer Nähgruppe<br />

- Gehen wir zu den Menschen oder kommen die Menschen<br />

zu uns?<br />

- Was bedeutet Lebensweltorientierung?<br />

- Lokale Orientierung: was liegt auf der Straße, wo muß<br />

hingeschaut werden?<br />

- Orientierung an den Stärken<br />

- NutzerInnen bestimmen selbst und bestimmen mit<br />

- Raum <strong>für</strong> Kenntnisse und Fähigkeiten der BesucherInnen<br />

- ...<br />

Multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes<br />

Begegnen und Zusammenwirken von<br />

Menschen im Stadtteil bzw. einer Region<br />

Gegenstände: tragbarer Radiorekorder, Kinderspielzeug,<br />

Kaffeetasse (die vom Seniorenkaffee stammen könnte), türkische<br />

Teetasse, asiatische Eßstäbchen, russische Babuschka-<br />

Figur, Memorykärtchen, Zigarettenkippen, Kopftuch, Besen,<br />

Broschüre zur Geschichte im Stadtteil, Foto von zwei Frauen<br />

(eine junge Frau von ca. 18 Jahren sitzt auf dem Schoß einer<br />

alten Frau)<br />

- Was bedeutet “alles unter einem Dach”?<br />

- Wo liegen die Konfliktpunkte zwischen den Generationen,<br />

zwischen Kulturen?<br />

Grundsätzliche Probleme und Probleme im Alltag eines<br />

Hauses<br />

- Was bedeutet die Unterschiedlichkeit von: Nebeneinander<br />

- Begegnen - Zusammenwirken?<br />

- ...<br />

Effektive Vernetzung mit anderen Einrichtungen<br />

im Stadtteil<br />

Gegenstände: Stadtplan, Telefon, Fahrradsattel <strong>als</strong> Symbol<br />

<strong>für</strong> weite Wege, Stadtteilzeitung, Wollknäuel, Schere (um<br />

einengende Schnüre zerschneiden zu können)<br />

- Wie entsteht Vernetzung, wo/mit wem ist sie möglich,<br />

notwendig?<br />

- Wer sorgt <strong>für</strong> Vernetzung?<br />

- Wie sieht die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung<br />

(Kommunalpolitik) aus?<br />

- Wie bleibt Vernetzung lebendig?<br />

- Wann engt Vernetzung auch ein?<br />

- Wo gibt es Konkurrenz?<br />

- ...<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Gegenstände: Maurerkelle, Kochtopf, Angel (dem, der<br />

Hunger hat, nicht Fische schenken, sondern ihn das Fischen<br />

lehren), Broschüre zu Selbsthilfegruppen, Werkzeugkasten,<br />

Zollstock, Buch zu “Kommunikation in Gruppen”, Nähzeug<br />

- Wie äußert sich Selbsthilfe in den Häusern? (Gruppen,<br />

Strukturen etc.)<br />

- Was bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe: Unterstützung, Beratung,<br />

Freiräume?<br />

- Wie lernen Betroffene, ihre Bedürfnisse und Interessen<br />

zu artikulieren?<br />

- Wie gelingt die Kommunikation in den Gruppen und aus<br />

der Gruppe heraus?<br />

- ...<br />

Zusammenarbeit und Aktivierung von hauptund<br />

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

Gegenstände: Uhr, Schlüsselbund, Geldscheine, Pantoffeln<br />

(<strong>als</strong> Symbol <strong>für</strong> sich-Zuhause-fühlen), Vereinsrecht, Trillerpfeife,<br />

Arbeitsvertrag, Flöte (wer gibt den Ton an?)<br />

- Chancen und Probleme der Trägerschaft und ehrenamtlicher<br />

Vorstände<br />

- Rollen und Funktionen von haupt- und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen<br />

- Das Wirrwarr von Identifikation, Macht, Engagement<br />

und Professionalität<br />

- Strukuren und Kommunikation<br />

- Kooperation<br />

- ...<br />

– 7 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit an einem Ort<br />

Gegenstände: Seidenmalertuch, Graffitispraydose, Kölschakademie-Diplom<br />

(Teilnahme an einem Mundart-Sprachkursus),<br />

Sozialhilferatgeber, Prospekt vom “Theater der Erfahrungen”,<br />

Einladung zu einem Ehrungsempfang einer langjährigen<br />

Mitarbeiterin des <strong>Verband</strong>es, Erste-Hilfe-<strong>Verband</strong>szeug,<br />

Kohle, Wohngeldantrag, Mundharmonika, Liederbuch<br />

- Wie wird <strong>kulturelle</strong> Arbeit verstanden?<br />

- Warum <strong>kulturelle</strong> und <strong>sozial</strong>e Arbeit an einem Ort?<br />

- Welche Konflikte und Schwierigkeiten entstehen dabei?<br />

- Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Stadtteil<br />

- Lebens- und Arbeitsgeschichte (oral history)<br />

- ...<br />

Wichtig ist darüberhinaus noch eine weiterführende<br />

Frage: wie gehören diese Grundprinzipien zusammen?<br />

Um deutlich zu machen, daß erst das Gesamte dieser einzelnen<br />

Grundprinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit ausmachen,<br />

hatte jeder Ausstellungsbereich ein Schild in einer scheinbar<br />

seltsam geschnittenen Form in einer je eigenen Farbe. Diese<br />

Schilder wurden im Anschluß an den Rundgang durch die<br />

Ausstellungbereiche zusammengestellt und ergaben ein<br />

großes Haus aus verschieden großen bunten Teilen.<br />

Vielleicht wären andere Bilder noch treffender: das Parfüm,<br />

das sich aus den einzelnen Duftstoffen zusammensetzt.<br />

Duftstoffe, die auch einzeln gut duften, aber erst in der<br />

Zusammenstellung <strong>als</strong> Parfüm faszinieren. Oder aber der Blumenstrauß,<br />

der in seiner bunten Farbenpracht noch eine<br />

andere Wirkung hat <strong>als</strong> die einzelnen Blumensorten, die aber<br />

dennoch <strong>für</strong> sich schön sind. Welches Bild auch immer: Das<br />

Ganze ist mehr <strong>als</strong> die Summe seiner Teile.<br />

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: wie kaum ein<br />

anderer Bereich der <strong>sozial</strong>en Arbeit spricht dieser Ansatz der<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit den Menschen in seiner Ganzheit an:<br />

mit all seinen Bedürfnissen, Interessen, Problemen, in seinem<br />

Lebensraum und in einer <strong>sozial</strong>en Gemeinschaft.<br />

In diesem Sinne wollte diese Präsentation den Teilnehmer-<br />

Innen der Fachveranstaltungen die Komplexität und die “Farbenpracht”,<br />

das Faszinierende des Grundansatzes <strong>sozial</strong>-kul-<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 8 –<br />

tureller Arbeit vermitteln. Sie wollte aber auch anknüpfen an<br />

die Praxis der TeilnehmerInnen und gleichzeitig die einzelnen<br />

Bereiche, die unterschiedlichen Gewichtungen der Arbeitsfelder,<br />

die in verschiedenen Einrichtungen variieren bzw. oft<br />

auch nur in Ansätzen vorhanden sind, wertschätzen. So<br />

haben viele Projekte und Einrichtungen sehr unterschiedliche<br />

Schwerpunkte. Die Breite des <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeitsansatzes<br />

impliziert, solche Schwerpunkte mit anderen Arbeitsbreichen<br />

zu verknüpfen und damit die eigene Angebotspalette<br />

eines Projektes zu erweitern. Dies kann angesichts knapper<br />

finanzieller Mittel nicht nur inhaltlich sinnvoll sein, sondern<br />

auch oftm<strong>als</strong> der Absicherung oder gar erst der Ermöglichung<br />

solcher Arbeit dienen.<br />

Gerade in den neuen Bundesländern, in denen eine Neuorientierung<br />

im <strong>sozial</strong>en Bereich notwendig geworden ist,<br />

sind viele neue Kooperationen und Einrichtungen im Aufbau<br />

und in Veränderung. Und finanzielle Engpässe provozieren<br />

neue Umbrüche und Entwicklungen - auch in alteingesessenen<br />

Einrichtungen in den alten Bundesländern.. So ist <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit auch eine Arbeit in Entwicklung und in ständiger<br />

Veränderung. Trotz aller Schwierigkeiten zeigt die Existenz<br />

und mehr noch die Buntheit der verschiedenen Einrichtungen,<br />

daß dieser Ansatz wirkt und überzeugt.


Wir sind,<br />

was wir<br />

geworden sind.<br />

Eva-Maria Antz<br />

Darstellung der Geschichte des <strong>Verband</strong>es<br />

auf den Fachveranstaltungen<br />

Geschichte ist ein Weg, eine Entwicklung.<br />

So wurde bei der Darstellung der <strong>Verband</strong>sgeschichte ein<br />

Leporello aus aneinandergeklebten Texttafeln Epoche <strong>für</strong> Epoche<br />

aufgeblättert. Bei jeder Epoche standen Daten und<br />

Namen/Begriffe aus der Geschichte des <strong>Verband</strong>es in der<br />

Mitte der Tafel - umrandet von Stichworten zur Zeitgeschichte,<br />

die immer wieder Einfluß auf die <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und<br />

den <strong>Verband</strong> hatten oder aber sich darin widerspiegelten.<br />

Vorab noch ein Hinweis: der <strong>Verband</strong> entstand in der<br />

“alten” Bundesrepublik Deutschland. Die Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

sind demnach Stichworte zur bundesrepublikanischen<br />

Zeitgeschichte.<br />

Erst in den letzten Jahren gelang - und mißlang zum Teil -<br />

der weitere Blick auf die beiden deutschen Staaten, auf die<br />

gemeinsamen Seiten und die gemeinsame Geschichte. Das,<br />

was heute an <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in den neuen Bundesländern<br />

entsteht, hat auch eigene geschichtliche Wurzeln in der<br />

DDR oder aber in der neuen deutschen Situation. Diese an sich<br />

erforderliche differenzierte Sichtweise bleibt bei dem kurzen<br />

Abriß der <strong>Verband</strong>sgeschichte weitgehend unberücksichtigt,<br />

bzw. findet nicht genügend Platz. Es lohnt sich, da<strong>für</strong> Platz zu<br />

schaffen und zu nutzen. Zum Teil ist dies in den Diskussionen<br />

während der Fachveran-staltungen ansatzweise geschehen.<br />

Diese Diskussionen können in diesem Rahmen nicht dokumentiert<br />

werden. Vielleicht finden wir da<strong>für</strong> eine andere Stelle.<br />

Vieles ist verkürzt, vereinfacht und vielleicht manchmal<br />

auch unterlassen geblieben. Dennoch wird ein Zusammenhang<br />

deutlich, der hier wiedergegeben werden soll.<br />

1. Die Wurzeln<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte:<br />

*19. Jahrhundert: industrielle Revolution<br />

*Verelendung<br />

*USA: Einwanderer in den Großstädten<br />

*proletarische Wohnviertel<br />

Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />

Die Wurzeln der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit reichen weit<br />

zurück: in London wurde 1884 Toynbee-Hall gegründet, 1889<br />

Hull House in Chicago, die beide <strong>als</strong> die bekanntesten, frühen<br />

settlements gelten. Grundgedanke der Settler bei der Einrichtung<br />

dieser Organisationen war der Wunsch und der Gedanke<br />

von <strong>sozial</strong> bewußten AkademikerInnen, mitten unter den Armen<br />

zu leben, um letztendlich mit ihnen ihr Leben zu verbessern.<br />

“ Der Settler kommt zu den Armen <strong>als</strong> Mensch zum Menschen...er kommt<br />

“to bridge the gulf”, um die Klassengegensätze zu überbrücken. Er hat das<br />

Vertrauen in gesetzgeberische und Verwaltungsmaßnahmen verloren, die das<br />

<strong>sozial</strong>e Problem vom grünen Tisch aus lösen wollen, und er verabscheut die<br />

herkömmlichen Formeln einer Wohltätigkeit, die demütigt statt aufzurichten,<br />

demoralisiert statt zu bessern....<br />

Leben statt Maschinerie, exakte Kenntnisse der zu bessernden Verhältnisse,<br />

in die man sich mitten hineinzustellen hat, statt eines unverlässigen Urteils aus<br />

der Vogelschau - das ist sein Motto...” (1)<br />

– 9 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


So gab es in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert<br />

allein in London 26 Wohnheime in Armenvierteln. Zeichnete<br />

sich in den ersten Jahren diese Bewegung durch eine gewisse<br />

“Programmlosigkeit” aus, so entwickelten sich aus dem konkreten<br />

Zusammenleben mit den Armen zunehmend mehr<br />

“social settlements”, in denen auch andere ehrenamtliche HelferInnen,<br />

die nicht unbedingt vor Ort lebten, miteinbezogen<br />

wurden. So wurden schließlich konkrete Bildungs- und Begegnungsangebote<br />

durchgeführt, es gab Sprachkurse <strong>für</strong> Eingewanderte<br />

(v.a. in Chicago), Klubräume ermöglichten ein<br />

geselliges Zusammensein usw.<br />

Der deutsche Professor Classen war von dieser englischen<br />

Idee begeistert und brachte sie nach Deutschland. Er gründete<br />

1901 das Volksheim Hamburg. Nun lebten die MitarbeiterInnen<br />

zwar nicht mehr zwischen den Nachbarn der<br />

Armenviertel (nur einzelne HelferInnen machten noch diesen<br />

Schritt), aber es gab zahlreiche Aktivitäten in 6 verschiedenen<br />

Stadtteilen: Rechtsauskunftsstellen, Klubs, Debattierabende<br />

usw. Wichtig war ebenfalls die Jugendarbeit und der Einfluß<br />

der Jugendbewegungen.<br />

Der Erste Weltkrieg hinterließ seine Spuren. Im Volksheim<br />

Hamburg entwickelte sich ein immer stärkeres politisches<br />

Selbstverständnis, das schließlich auch <strong>als</strong> “Sozialismus” definiert<br />

wurde.<br />

Das Volksheim will “eine Heimstätte <strong>für</strong> Gemeinschaften sein, will die Menschen<br />

aller Volksschichten einigen in gegenseitigem Vertrauen zur Arbeit an<br />

der geistigen und sittlichen Vertiefung des Lebens und zur Stärkung des Gefühls<br />

gegenseitiger Verpflichtung” .Sozialismus - nicht <strong>als</strong> Wirtschaftssystem oder -<br />

prinzip, nicht <strong>als</strong> Außenform, sondern <strong>als</strong> Innenzustand, <strong>als</strong> eine Gesinnung,<br />

eine neue Art der Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen - wurde<br />

proklamiert. (2)<br />

Konkret umgesetzt wurde dieses Selbstverständnis in der<br />

Schulungsarbeit, in der Erziehung zum politischen Denken, in<br />

Ansätzen der Volksbildung.<br />

Die zweite wichtige Neugründung in Deutschland war<br />

1911 die Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost (SAG) in<br />

Berlin. Der Pfarrer Friedrich Siegmund-Schulze gab sein Pfarramt<br />

auf, um in ein Arbeiterviertel in Berlin zu ziehen. Die<br />

von ihm initiierte SAG führte sowohl Volksbildung wie auch<br />

<strong>für</strong>sorgerische Arbeit durch, deren Ziel letztendlich die gesellschaftliche<br />

Integration der Arbeiter war. So diente auch hier<br />

die praktische Sozialarbeit der Überwindung von Klassengegensätzen,<br />

allerdings gab es im Vergleich zum Hamburger<br />

Volksheim eine stärkere Betonung der <strong>für</strong>sorgerischen Aufgaben.<br />

Die Vorläuferin des heutigen <strong>Verband</strong>es entstand 1925. In<br />

diesem Jahr wurde die “Deutsche Vereinigung der<br />

Nachbarschaftssiedlungen” gegründet.<br />

All diese Ansätze verschwanden unter der Herrschaft der<br />

Nation<strong>als</strong>ozialisten. Die junge Vereinigung wurde gleich<br />

1933 wieder aufgelöst, einzelne Einrichtungen konnten sich<br />

noch halten, aber 1940 wurde dann endgültig auch die SAG<br />

in Berlin geschlossen.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 10 –<br />

2. Die ersten Nachkriegsjahre<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

*Nachkriegszeit<br />

*<strong>sozial</strong>e Not: Wohnraum, Arbeit, Hunger<br />

*Flüchtlinge<br />

*Heimkehrer<br />

*Heimatlosigkeit<br />

*wirtschaftliche Aufbauhilfe der Alliierten<br />

*Re-education-Programme der Alliierten<br />

19. Jahrhundert:<br />

industrielle Revolution<br />

USA: Einwanderer in<br />

den Großstädten<br />

Wurzeln<br />

1884 Toynbee-Hall, London<br />

1889 Hull House, Chicago<br />

settlements: AkademikerInnen leben<br />

unter den Armen, um mit<br />

ihnen ihr Leben zu verbessern<br />

Verelendung<br />

1901 Volksheim Hamburg<br />

Bildungs- und Kulturarbeit, Jugendarbeit<br />

und Jugendbewegungen<br />

1911 Soziale Arbeitsgemeinschaft Ost<br />

(SAG)<br />

Volksbildung, <strong>für</strong>sorgerische Arbeit,<br />

gesellschaftliche Integration der<br />

Arbeiter <strong>als</strong> Ziel<br />

(1940) geschlossen<br />

1925 “Deutsche Vereingung der<br />

Nachbarschaftssiedlungen”<br />

(1933 aufgelöst)<br />

proletarische<br />

Wohnviertel<br />

Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />

Nach dem Zusammenbruch des Nation<strong>als</strong>ozialismus und<br />

des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Neugründungen<br />

von Nachbarschaftsheimen.<br />

Aber was bedeutet überhaupt Nachbarschaft? Es handelt<br />

sich dabei um eine Grundform <strong>sozial</strong>en Zusammenwohnens,<br />

die bestimmt ist von Wir-Empfinden, räumlicher Nähe, Übereinstimmung/Teilen<br />

von Sitten und Bräuchen etc. Spielregeln<br />

<strong>für</strong> eine gute Nachbarschaft sind Partnerschaftlichkeit,


Namentlichkeit, Kompromiß und Toleranz. (3)<br />

Die Nachbarschaftsheime wurden gegründet von verschiedenen,<br />

häufig aus den USA stammenden Bewegungen:<br />

wichtig waren die Quäker, aber auch andere Träger: in Berlin-Neukölln<br />

ging z.B. die Initiative von der YWCA (Christlicher<br />

Verein junger Frauen) aus, und das Nachbarschaftsheim<br />

Urbanstraße, Berlin, wurde mit Mitteln der Klassenlotterie<br />

gegründet. Grundanliegen der GründerInnen war ein Verständnis<br />

der Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur Mitmenschlichkeit<br />

(Hilfeleistungen <strong>für</strong> Bedürftige, Arbeitsbeschaffung,<br />

Jugendarbeit), <strong>als</strong> Beitrag zur Umerzie-<br />

Die ersten Nachkriegsjahre<br />

hung der<br />

Nachkriegszeit <strong>sozial</strong>e Not: Wohnraum,<br />

Arbeit, Hunger<br />

Heimatlosigkeit<br />

Heimkehrer<br />

Flüchtlinge<br />

Re-education-Programme<br />

der Alliierten<br />

Neugründungen von Nachbarschaftsheimen<br />

(Quäker, YWCA, Klassenlotterie...)<br />

Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur<br />

Mitmenschlichkeit<br />

(Hilfeleistungen <strong>für</strong> Bedürftige,<br />

Arbeitsbeschaffung, Jugendarbeit)<br />

Nachbarschaftsheime <strong>als</strong> Beitrag zur<br />

Umerziehung der Deutschen<br />

(Mitbestimmung)<br />

Ideologie der NH: Toleranz, Neutralität,<br />

Überparteilichkeit<br />

wirtschaftliche Aufbauhilfe<br />

der Alliierten<br />

Deutschen<br />

(Mitbestimmung). Die Ideologie der Nachbarschaftsheime<br />

bestand aus den Begriffen Toleranz, Neutralität,<br />

Überparteilichkeit.<br />

Was der Aufbau dieser Einrichtungen in der Realität der<br />

Nachkriegsjahre bedeutete, veranschaulicht das Beispiel aus<br />

Neukölln, Berlin:<br />

“Prinzip der Arbeit war, daß die deutsche Jugend <strong>für</strong> sich selber etwas<br />

aufbauen konnte, nicht ihr etwas überzustülpen. Im April 1947 konnte in einem<br />

Gebäude in Neukölln ein Zimmer genutzt werden. Die Armee gab Röntgen-<br />

platten, die gereinigt und zu Fenstern verarbeitet werden konnten. das machten<br />

die Jugendlichen, zunächst <strong>für</strong> alte Leute, dann <strong>für</strong> sich selber. Später brachten<br />

sie Mütter und Geschwister mit. (...)<br />

YWCA-Gruppen sammelten Kleider, Schuhe, Schokolade...”und ich bekam<br />

haufenweise die Sachen”. Wer eine Stunde Hilfe leistete, bekam einen Schein<br />

und konnte ihn gegen Sachen einlösen. Frauen haben alte Armeesachen umgearbeitet.<br />

Aus sieben Armeeschlipsen konnte man einen Mädchenrock nähen.<br />

Die Jungen haben Tische und Stühle aus Armeebeständen wiederaufgearbeitet.<br />

Wichtig war, daß die Frauen aus der Isolation herauskamen, daß sie<br />

etwas <strong>für</strong> sich tun konnten. Viele Männer waren gefallen oder noch in Gefangenschaft.<br />

Im Nachbarschaftsheim konnten Frauen etwas <strong>für</strong> die Familie verdienen<br />

und sich gegenseitig helfen und stärken.<br />

Die Jugendlichen sollten lernen, Spaß haben, volkstanzen, lesen,<br />

schreiben...” (4)<br />

Demokratieaufbau<br />

Die Fünfziger und frühen Sechziger<br />

1951 Gründung des “<strong>Verband</strong>es<br />

deutscher Nachbarschaftheime” in<br />

Darmstadt<br />

“Wirtschaftwunderzeiten”<br />

Aufbau neuer Heime<br />

1952 Internationale Einbindung des<br />

deutschen neuen <strong>Verband</strong>es:<br />

internationale Konferenz des IFS in<br />

Amsterdam<br />

Von der Einzelfallhilfe zur <strong>sozial</strong>en<br />

Gruppe:<br />

Gruppenpädagogik<br />

Professionalisierung <strong>sozial</strong>er Arbeit<br />

1961: „me<strong>als</strong> on<br />

wheels“ - Essen<br />

auf Rädern im NH Urbanstr.<br />

Die Quäker spielten in dieser Aufbauzeit eine wichtige<br />

Rolle. Ihr Grundprinzip ist die “Heiligung des Alltags” - jede<br />

kleine Tat ist wichtig, die Haltung ist wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe,<br />

Gewaltlosigkeit, Konsensentscheidungen.<br />

Trotz dieser günstigen Anfangssituation in den ersten<br />

Nachkriegsjahren geschah der Aufbau im Bewußtsein, daß<br />

die finanzielle Unterstützung durch ausländische religiöse<br />

Gruppen zurückgehen würde. Diese Aufbauzeit wurde später<br />

oft <strong>als</strong> “emotionaler Höhenflug” beschrieben mit echter Begeisterung<br />

<strong>für</strong> den Aufbruch und den Aufbau. Diese Zeit wurde<br />

– 11 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Leporello zur<br />

frühen<br />

Geschichte<br />

schaffe, schaffe,<br />

Häusle baue


vor allem von denen, die dem Faschismus ablehnend gegenüberstanden,<br />

<strong>als</strong> “Zeit der Befreiung” verstanden. Die Aufarbeitung<br />

des Faschismus war dabei aber kaum Thema, es gab<br />

auch kritische Einschätzungen der Ideologie der “Überparteilichkeit”<br />

. So zeigt K. Niestroy in seiner Diplomarbeit auf,<br />

daß FDJ-Gruppen in Westberliner Heimen keine Räume bekamen,<br />

und formuliert daraus den Vorwurf der Systemanpassung<br />

an die Amerikaner und d.h. auch des Antikommunismus.<br />

(5)<br />

Die Grundstimmung der Aufbauzeit wird von Ingeborg<br />

Blauert, die verschiedene Nachbarschaftsheime in Berlin leitete,<br />

so beschrieben:<br />

“Ich glaube einfach, eine Auseinandersetzung mit dem Faschismus war<br />

noch gar nicht dran. Wir waren irgendwie zu dicht dran. Und ich muß sagen,<br />

wenn ich es aus meiner eigenen Sicht sehe, <strong>für</strong> mich war das ein Aufbruch! Ich<br />

war zukunftsorientiert. Mich hat das wirklich von innen her getrieben wieder<br />

mitaufzubauen, so daß ich soviel an das Vergangene, an eine Aufarbeitung<br />

nicht dachte. Also das war eine außerordentlich mobile Zeit. Und wir waren ja<br />

auch ein bißchen wie die ausgetrockneten Schwämme, muß ich sagen. Wir<br />

waren nicht nur lernbereit, wir waren willig, wir waren begeistert.” (6)<br />

3. Die Fünfziger und frühen Sechziger<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

*“Wirtschaftwunderzeiten”<br />

*Demokratieaufbau<br />

*schaffe, schaffe, Häusle baue<br />

*der “Sozi<strong>als</strong>taat” Bundesrepublik Deutschland entsteht<br />

Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />

1951 wurde der “<strong>Verband</strong> deutscher Nachbarschaftheime”<br />

in Darmstadt gegründet. Diesem Datum war<br />

eine intensive inhaltliche Diskussion vorausgegangen. Bedeutete<br />

diese juristische Form des Zusammenschlusses eine Hilfe<br />

oder eher das Ende der bisherigen Spontaneität und Unmittelbarkeit<br />

der Zusammenarbeit? Gleichzeitig wurde aber auch<br />

die Notwendigkeit einer qualifizierten Öffentlichkeitsarbeit<br />

immer dringender, und so war die erste Zielrichtung des <strong>Verband</strong>es<br />

die Unabhängigkeit von ausländischer Hilfe. Aufgabe<br />

der ersten <strong>Verband</strong>sgeschäftsführerin wurde die Unterstützung<br />

und Beratung der Heime in Finanzfragen und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Unterstützt wurde sie von Isi Stehr, einer Mitarbeiterin<br />

des AFSC (amerikanischer Quäkerverband), deren Aufgabe<br />

“fund raising” (Mittelbeschaffung) hieß.<br />

Schon 1952 wurde der neue deutsche <strong>Verband</strong> auf der<br />

internationalen Konferenz des IFS (internationale Vereinigung<br />

der Quäker) in Amsterdam auch international anerkannt, was<br />

in der damaligen Zeit eine wichtige Wertschätzung und<br />

Unterstützung bedeutete.<br />

Die meisten Nachbarschaftsheime entstanden bis dahin in<br />

Berlin, und so organisierte sich 1952 innerhalb des <strong>Verband</strong>es<br />

die Landesgruppe Berlin.<br />

Die Arbeit in den einzelnen Nachbarschaftseinrichtungen<br />

bekam einen neuen Akzent: von der Einzelfallhilfe zur <strong>sozial</strong>en<br />

Gruppe. “Gruppenpädagogik” wurde zum zentralen<br />

Begriff und Grundverständnis der Arbeit, verknüpft mit einer<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 12 –<br />

zunehmenden Professionalisierung der <strong>sozial</strong>en Arbeit überhaupt.<br />

Prägend <strong>für</strong> die konkrete Arbeit und die fachliche Diskussion<br />

wurde die enge Kooperation mit Haus Schwalbach.<br />

Dr. Magda Kelber brachte aus ihrer USA-Emigration die Idee<br />

der “social group work” mit und führte mit KollegInnen<br />

zusammen im Haus Schwalbach Fortbildungen <strong>für</strong> alle durch,<br />

die mit Menschen in Gruppen arbeiten. Sinnbilder <strong>für</strong> diese<br />

neue Pädagogik waren das Flanelltuch zur unterstützenden<br />

Visualisierung von Diskussions- und Erkenntnisstrukturen, die<br />

“Methode 66”, <strong>als</strong> Form der Beteiligung aller TeilnehmerInnen<br />

bei akademischen Vorträgen und viele andere Entdeckungen<br />

nicht-akademischer Lehrformen.<br />

“Haus Schwalbach verstand und lehrte Gruppenpädagogik <strong>als</strong> eine<br />

pädagogische Form der bewußten Nutzung und Steuerung von Gruppenprozessen<br />

durch Pädagogen und unterschied auf diese Weise Gruppenpädagogik<br />

von der naturwüchsig verlaufenden Gruppenarbeit, die des Pädagogen nicht<br />

bedarf. Magda Kelber kleidete den pädagogischen Anspruch, der Gruppenpädagogik<br />

<strong>als</strong> Pädagogik legitimieren sollte, in acht pädagogische Grundsätze,<br />

die im großen und ganzen mit der amerikanischen Fachliteratur der 50er<br />

und 60er Jahre (etwa: Gisela Konopka) übereinstimmten. Die Prinzipien sind:<br />

mit der Stärke arbeiten; Anfangen, wo die Gruppe steht...und sich mit ihr -<br />

ihrem Tempo entsprechend - in Bewegung setzen; Raum <strong>für</strong> Entscheidungen<br />

geben...und notwendige Grenzen positiv nutzen; Zusammenarbeit mehr pflegen<br />

<strong>als</strong> Einzelwettbewerb; sich überflüssig machen; Weniger durch traditionelle,<br />

persönliche Führungsmittel (Lohn und Strafe, Lob und Tadel) wirksam werden<br />

<strong>als</strong> durch das Gruppenprogramm.” (7)<br />

Aus heutiger Sicht klingt vieles dieser Prinzipien selbstverständlich<br />

- <strong>für</strong> die Zeit nach dem Faschismus waren es ungewohnte<br />

und wichtige Schritte auch zum Demokratielernen.<br />

Fürsorgerische Arbeit und Gruppenarbeit ergänzten sich<br />

und gehörten zusammen: wichtig war oft das Ziel, die BesucherInnen<br />

der Einrichtungen verantwortlich einzubinden, so<br />

daß Ansätze der Selbsthilfe entstanden. Ein kurze Schilderung<br />

aus dem Jahre 1954 vom Nachbarschaftsheim Wuppertal<br />

verdeutlicht dies:<br />

“Diese Arbeit lief so selbstverständlich mit, daß wir bisher gar nicht auf<br />

den Gedanken kamen, darüber Aufzeichnungen zu machen. Regelmäßige<br />

Besucher unserer Programme oder Eltern unserer Kinder, mit denen wir immer<br />

wieder Einzelgespräche haben, sind dabei inbegriffen. Es sind oft Menschen<br />

aus dem Bunker, und wir freuen uns darüber, daß der Kontakt dorthin im<br />

Wachsen ist.<br />

Ende letzten Jahres hat sich aus Bunkerbewohnern eine Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>als</strong> eine Art Selbsthilfe-organisation konstituiert. Die ersten zwei Sitzungen<br />

fanden im Nachbarschaftsheim statt. Aus ihnen hat sich das Anliegen<br />

einer Weihnachtsfeier <strong>für</strong> die Bunkerkinder ergeben, die ebenfalls in unserem<br />

Hause mit etwa 120 Teilnehmern stattfand.”(8)<br />

Ein weiteres erwähnenswertes Beispiel, das wirklich<br />

Geschichte gemacht hat, ist das Projekt “me<strong>als</strong> on wheels”<br />

oder “Essen auf Rädern” aus dem Nachbarschaftsheim Urbanstraße,<br />

Berlin. In den Stichworten zur Vereinschronologie<br />

heißt es:<br />

1961<br />

Überlegungen zu “MEALS ON WHEELS” (Quelle: Protokoll der Vorstandssitzung<br />

am 7.Juni 1961):<br />

Der Verein will, ausgehend von ausländischen Erfahrungen, den sta-


tionären Mittagstisch um “me<strong>als</strong> on wheels” (Essen auf Rädern) erweitern. Ein<br />

entsprechender Antrag auf Finanzierung wird von der Klassenlotterie abgelehnt.<br />

Aber das Sozialamt des Bezirksamtes Kreuzberg zeigt nach wie vor starkes<br />

Interesse an der Ausführung des Planes und ließ durch Herrn Rams den<br />

Vorschlag unterbreiten, von den jetzt ausgegebenen 150 Essen 50 Essen <strong>für</strong><br />

die neue Speisung abzuzweigen.<br />

17.8.1956: Feierstunde zu 5 Jahren “Rollende Speisung”: täglich werden<br />

325 Portionen erstellt.(9)<br />

Die zunehmende Professionalisierung in den Einrichtungen<br />

zeigte sich auch in der Entwicklung von Programmheften,<br />

Jahresberichten und der Anstellung fester MitarbeiterInnen.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> die Entwicklung von der Nachkriegsnot<br />

zu einer anderen Selbstverständlichkeit verdeutlicht der Weg<br />

von der Nähstube zu Nähkursen im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg:<br />

“Die zuvor offene Arbeit der Nähstube wird durch die Einführung von Kursen<br />

abgelöst. Diese sollen jedoch keine starren Formen annehmen, sondern der<br />

Gruppenarbeit eines Nachbarschaftsheimes entsprechen....<br />

In den frühen 60er Jahren sind noch viele Frauen zur Versorgung ihrer<br />

Familien auf das Nähen angewiesen. Im Zuge der Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse <strong>für</strong> breite Bevölkerunsgschichten ändert sich allerdings die<br />

Bedeutung der Nähstube <strong>für</strong> die Besucherinnen. Das “Nähen aus der Not heraus”<br />

wird von einem Spaß am Nähen und Nähenlernen abgelöst. Ein Stolz<br />

auf das Gelernte und zugleich die Möglichkeit des Kontaktes zu anderen Frauen<br />

treten in den Vordergrund.”(10)<br />

4. Die 68er und die folgenden Jahre<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

*Auseinandersetzung mit gesamtgesellschaftlichen und<br />

systembedingten Ursachen <strong>sozial</strong>er Probleme<br />

*Städtebau: die Unwirtlichkeit unserer Städte<br />

*Erziehung - antiautoritäre Erziehung - politisches Bewußtsein<br />

Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />

In diesen sogannten “68er Jahren” war und kam viel in<br />

Bewegung. Eingefahrenes und Traditionen wurden in Frage<br />

gestellt, es wurde nach gesellschaftlichen und politischen<br />

Ursachen und Strukturen gefragt und manches mußte neu formuliert<br />

werden. Diese gesellschaftliche Entwicklung fand in<br />

vielen Bereichen ihren Niederschlag und Ausdruck im <strong>Verband</strong>.<br />

Bedeutende Schritte waren <strong>für</strong> den <strong>Verband</strong> 1969 die<br />

Satzungsänderung, bei der die Ziele des <strong>Verband</strong>es um den<br />

Aspekt der wissenschaftlichen Arbeit <strong>als</strong> Begleitung der Praxis<br />

erweitert wurden und 1971 die Umbenennung des <strong>Verband</strong>es<br />

zu seinem noch heute gültigen Namen “<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit”.<br />

Die gesellschaftspolitische Debatte schlug sich 1969 nieder<br />

in der Resolution des <strong>Verband</strong>es “gesellschaftspolitische<br />

Aspekte von Bildung und Bildungsarbeit”. Diese Resolution<br />

wurde im Rahmen der großen Tagung, die Anfang Mai 1969<br />

unter dem Titel “Die Stadt <strong>als</strong> Raum des denkenden Aufstandes”<br />

in Berlin stattfand, verabschiedet. Hier wurden die Folgen<br />

der Debatte <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Bildungsarbeit formuliert<br />

und deutlich demokratischere Strukturen in den Einrichtungen<br />

gefordert.<br />

Stichworte aus der Resolution:<br />

alle in der <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>n Arbeit Tätigen sollten vorrangig beachten:<br />

Junge Menschen sind auf die sich stetig verändernden Lebensverhältnisse vorzubereiten,...Die<br />

Überbetonung, die Erfüllung im Berufsleben zu finden, muß<br />

zugunsten einer Bewußtmachung der Bedeutung der Freizeit abgebaut werden...<br />

Die Überbetonung des Leistungsdenken,..,sollte zugunsten der menschlichen<br />

Geltung und Anerkennung Leistungsschwächerer,v.a. auch der älteren<br />

Menschen abgebaut werden...Es müssen methodische Wege zur Überwindung<br />

schichtenspezifischer Arbeit in den Bildungseinrichtungen gesucht werden....<br />

Vorschläge zu neuen Organisationsstrukturen: Einführung der Drittelparität,<br />

Einführung des Rätesystems, Geschäftsführung im Rotationsprinzip (kein Heimleiter<br />

mehr). (11)<br />

Die Resolution endet mit dem Satz “Bei der Durchführung<br />

dieser Vorschläge können allerdings hierarchisch-autoritäre<br />

Verhaltensweisen der Vereinsmitglieder und der Mitarbeiter<br />

sowie Auflagen der Geldgeber hinderlich sein.”(12) Diese<br />

realistische Einschätzung hat oft zugetroffen, andererseits<br />

gehen sicher manche Strukturen heute auf den Aufbruch und<br />

die Suche der damaligen Zeit zurück.<br />

Eine entscheidende Entwicklung stellte die zunehmende<br />

Diskussion um “Gemeinwesenarbeit” dar.<br />

Der Blick ging weg von der engen Hauszentriertheit und<br />

richtete sich auf das <strong>sozial</strong>e Gemeinwesen. Dieser Blickwechsel<br />

hatte auch Folgen <strong>für</strong> das Rollenverständnis des Sozialarbeiters:<br />

weg vom helfenden, betreuenden zum beratenden<br />

GWAler.<br />

Dazu kam eine deutliche Ausbreitung der Nachbarschaftheime<br />

in Neubauvierteln der expandierenden Städte. Ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> den radikalen Einstieg in die Gemeinwesenarbeit findet<br />

in Berlin statt: 1970/71 wird das Nachbarschaftsheim<br />

Charlottenburg umgewandelt in den “Gemeinwesenverein<br />

Heerstraße Nord”, aus dem später (1978) auch ein großes<br />

Gemeinwesenzentrum entsteht.<br />

“Das Nachbarschaftsheim Charlottenburg e.V. hat 1970/71 seine Arbeit<br />

von der Waitzstraße im Altbauviertel Charlottenburg ins Neubaugebiet Heerstr.Nord<br />

verlagert. Mit dem Umzug war auch eine Umorientierung der Arbeit<br />

verbunden:<br />

Der Verein öffnet und bindet sich in besonderer Weise an die Siedlung<br />

Heerstr.Nord (...). Er ermöglicht allen <strong>sozial</strong> arbeitenden Gruppen und Personen<br />

in der Siedlung die Mitgliedschaft und bietet sich an <strong>als</strong> organisatorische<br />

Plattform und juristischer Träger <strong>für</strong> in Aktion tretenden Bewohnergruppen.<br />

In seiner <strong>sozial</strong>en Arbeit praktiziert der Verein neue Methoden der<br />

<strong>sozial</strong>en Arbeit (Gemeinwesenarbeit), wobei er langfristig Verbesserung der<br />

Lebenssituation im Gemeinwesen anstrebt. Mit seiner Gemeinwesenarbeit<br />

möchte er besonders solche Bewohnergruppen unterstützen, die ihre Interessen<br />

und Bedürfnisse nicht ausreichend artikulieren und durchsetzen können.<br />

Er regt die Bewohner zur Initiative in Gruppen an. Die Arbeitsprozesse der<br />

im Siedlungsbereich tätigen Initiativen organisiert er so, daß Lern- und Handlungsprozesse<br />

bei <strong>sozial</strong>en Gruppen (z.B. den im Neubaugebiet lebenden<br />

Eltern) in Gang gesetzt werden, die den Betroffenen helfen, ihre Probleme in<br />

gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erkennen, zu artikulieren und sie<br />

motiviert, an der Verbesserung ihrer Lebenssituation in der Siedlung mitzuwirken.”(13)<br />

Die entstehende Fachdiskussion fand auch im <strong>Verband</strong><br />

einen viel beachteten Ort: es entstand die Sektion “Gemein-<br />

– 13 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


wesenarbeit”, die ab 1970 einen eigenen Publikationsteil im<br />

RUNDBRIEF <strong>als</strong> dem Organ des <strong>Verband</strong>es erhielt (bis<br />

1988).<br />

Der gesellschaftskritische Auf- und Umbruch jener Zeit<br />

zeigte auch Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche<br />

des Alltags <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit in den Einrichtungen: spürbar<br />

wurde die Suche nach neuen Inhalten und Methoden vor<br />

allem in der Jugendarbeit, die ein deutlich politisierteres<br />

Selbstverständnis widerspiegelte und in<br />

Die 68er und die folgenden Jahre<br />

1969 Satzungsänderung des <strong>Verband</strong>es<br />

(Erweiterung von wissenschaftlicher<br />

Arbeit)<br />

1971 Umbenennung des <strong>Verband</strong>es:<br />

“<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-kulturrelle Arbeit”<br />

Resolution “ gesellschaftpolitische<br />

Aspekte von Bildung und<br />

Bildungsarbeit” 1969<br />

v.a.: Forderung nach demokratischeren<br />

Strukturen in den Einrichtungen<br />

Ausbreitung der Nachbarschaftheime<br />

in Neubauviertel der expandierenden<br />

Städte<br />

Tagung 1969: “Die Stadt <strong>als</strong> Raum des<br />

denkenden Aufstandes”<br />

Diskussion um “Gemeinwesenarbeit”<br />

Städtebau: die Unwirtlichkeit<br />

unserer Städte<br />

der “Sozi<strong>als</strong>taat”<br />

Bundesrepublik<br />

Deutschland entsteht<br />

einer veränderten<br />

Kinderarbeit, bei der auch die Eltern deutlicher in den<br />

Blick kamen. Die Kinderläden boomten, alle redeten von<br />

“antiautoritärer Erziehung”. Es wurde experimentiert, diskutiert,<br />

reflektiert - in den “alten” Nachbarschaftsheimen sowie<br />

auch in den neueren Ansätzen der Gemeinwesenarbeit.<br />

5. Die späten Siebziger und frühen Achtziger<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

*<strong>sozial</strong>e Bewegungen: Frieden, Frauen, Ökologie,<br />

Dritte Welt<br />

*Bürgerinitiativen<br />

*Jugendarbeitslosigkeit<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Auseinandersetzung<br />

mit gesamtgesellschaftlichen<br />

und<br />

systembedingten<br />

Ursachen <strong>sozial</strong>er<br />

Probleme<br />

Erziehung - antiautoriäre<br />

Erziehung - politisches<br />

Bewußtsein<br />

– 14 –<br />

Mitte der Siebziger ist die gesamtgesellschaftliche Stimmung<br />

geprägt von der Schwierigkeit, nach der radikalen Kritik<br />

am Bestehenden in der Praxis sich bewährende Alternativen<br />

zu entwickeln: oft geht die Luft raus, Ernüchterungen<br />

machen sich breit, die Diskussionen um “Basisdemokratie”<br />

haben zu unklaren Rollen- und Kompetenzverteilungen<br />

geführt.<br />

Konflikte entstehen auch zunehmend bzw. immer wieder<br />

beim Thema Ehrenamtlichkeit - bezahlte<br />

Die späten Siebziger und frühen<br />

Achtziger<br />

<strong>sozial</strong>e Bewegungen:<br />

Frieden, Frauen,<br />

Ökologie, Dritte Welt<br />

Bürgerinitiativen<br />

Leporello zur<br />

jüngeren<br />

Geschichte<br />

1979 Jahrestagung zu “Faschismus-<br />

Problematik in der Kinder-, Jugendund<br />

Elternarbeit”<br />

breite Diskussionen um den Begriff<br />

Kultur bzw. den Zusammenhang<br />

von Sozial- und Kulturarbeit<br />

Profilierungen:<br />

- Selbsthilfearbeit<br />

- Beratungsarbeit<br />

- Beschäftigungsinitiativen<br />

- Ausländerarbeit<br />

- Frauenarbeit<br />

- Altenarbeit<br />

Jugendarbeitslosigkeit<br />

Arbeit - Professionalisierung. Probleme<br />

entstehen, wenn in Mitgliederversammlungen die Mitglieder<br />

z.B. von Bürgerinitiativen durch Stimmenmehrheiten gegen<br />

die MitarbeiterInnen arbeiten etc.<br />

Vielleicht waren da die entstehenden Bewegungen klarere<br />

Orientierungen und Zusammenschlüsse nach den Zeiten der<br />

Ernüchterungen? “Profilierungen” finden statt, zahlreiche<br />

Bereiche bekommen eindeutig inhaltliche, politische und professionelle<br />

Konturen. Dazu zählen z.B. Frauenbewegung,<br />

AusländerInnenarbeit, Beratungsarbeit, Ökologiebewegung,<br />

Bürgerinitiativen etc.


Ein Beispiel <strong>für</strong> sich verändernde Profilierung ist die Altenarbeit.<br />

Veränderungen von Altsein in der Gesellschaft führen<br />

zu Initiativen wie “offensives Altern”, Oma-Dienste (organisierte<br />

Kinderbetreuungsdienste) und auch zu deutlich generationsübergreifenden<br />

Ansätzen.<br />

“Es zeigte sich <strong>als</strong>o, daß die bestehenden Altengruppen im Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg nicht ausreichend <strong>für</strong> eine sinnvolle Hilfe zur Gestaltung<br />

des Alters und auch nicht offen genug <strong>für</strong> neue Gruppenmitglieder sind.<br />

Dem gegenüber stand unsere Überlegung, daß den alten Menschen in unserer<br />

Gesellschaft die Möglichkeit gegeben werden<br />

muß, “nütz-<br />

Die Endachtziger und Neunziger<br />

Die “deutsche Einheit<br />

Finanzknappheit<br />

Ausländerfeindlichkeit<br />

Medienwelt<br />

1988 Internationale Tagung in<br />

Berlin: “Nachbarschaftheime<br />

<strong>als</strong> Brücken zwischen Kulturen”<br />

1989 Umzug der Geschäftsstelle<br />

von Berlin nach Köln<br />

1989 Landesverband NRW<br />

1992 Jahrestagung “Was sind<br />

das <strong>für</strong> Zeiten!”<br />

1994 Hospitationsprojekt Ost-<br />

West<br />

Suche nach <strong>Verband</strong>sidentität<br />

Multi<strong>kulturelle</strong> Arbeit gewinnt<br />

neue Bedeutung<br />

“Lebensweltkonzept”<br />

comunity organizing, empowerment<br />

- neue Einflüsse und<br />

Ansätze<br />

Neue Armut,<br />

Individualisierung<br />

Freizeitgesellschaft<br />

lich” zu sein. Das glauben wir durch die Integration<br />

von alten Menschen in den Lebensbereich anderer (vor allem auch jüngerer)<br />

Gruppen der Gesellschaft (die zum Teil auch selbst von einer gewissen<br />

Isolation betroffen sind) z.B. in einem Treffpunkt-Cafe erreichen zu können.<br />

In dieser Situation entstand die Idee, den Gelben Laden <strong>als</strong> zusätzliche<br />

Einrichtung der Altenarbeit mit neuer Zielsetzung zu nutzen.”(14)<br />

Selbsthilfegruppen werden immer zahlreicher und<br />

nehmen einen großen Raum auch in den <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen ein. “Selbsthilfe” umfaßt dabei die Arbeit nach<br />

außen (z.B. Lobbyarbeit) und nach innen (sich selbst helfen).<br />

Konflikte um Professionalität und Ehrenamtlichkeit finden auch<br />

hier statt!<br />

In der Jugendarbeit wird die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit<br />

ein unübersehbares Problem: <strong>als</strong> Antwortversuche<br />

werden zunehmend Beschäftigungsinitiativen entwickelt<br />

und angeboten und prägen auch den Alltag in den Einrichtungen<br />

des <strong>Verband</strong>es.<br />

Gleichzeitig wird nach neuen Wegen in der Jugendarbeit<br />

gesucht und die offene Jugendarbeit weiterentwickelt. Außerdem<br />

findet eine zunehmend bewußte Arbeit mit Jugendlichen<br />

unterschiedlicher Nationen statt.<br />

Neben diesen prägenden Entwicklungen in der <strong>sozial</strong>en<br />

Arbeit verschärft sich die Diskussion um den Begriff “Kultur”<br />

und deren Bedeutung <strong>für</strong> die Arbeit in den Einrichtungen.<br />

Wer macht Kultur, was ist Kultur - Kultur von oben oder von<br />

unten? Auf der Suche nach Antworten werden interessante<br />

Projekte von Stadtteilgeschichte, oral history, etc. entwickelt.<br />

Die Fragen sind drängend:<br />

“Kultur- und Sozialarbeit <strong>als</strong> zwei Seiten einer Medaille. Gerade die Bürger-<br />

und Gemeinschaftshäuser haben die Chance, beide Seiten zum Vorschein<br />

bringen zu lassen; auch und gerade im Verhältnis der Zielgruppen zueinander.<br />

“Unsere `randständigen` Kinder kämen gar nicht zum Zuge. Wir könnten gar<br />

nicht mit ihnen arbeiten, wenn es nicht auch im Hause die Vereine und <strong>kulturelle</strong>n<br />

Aktivitäten gäbe” beschreibt ein Mitarbeiter. Aber besteht nicht auch die<br />

Gefahr der Veränderung, Verschiebung der Zielgruppenarbeit? Plötzlich arbeiten<br />

wir mit denen, die schreiben können, die sich in Stadtteilgeschichte vertiefen,<br />

<strong>als</strong> mit den Disco-Typen, den stets so schwer zu Motivierenden.<br />

Heißt dann Kulturarbeit nicht Ausweichen vor den Problemen, die auch<br />

die Sozialarbeit nicht bewältigen konnte? Im Haus entstehen Konflikte zwischen<br />

den alten, “traditionellen” Zielgruppen (Kinder, Jugendliche) und den neuen<br />

(z.B. Kulturverein). Das verunsichert die professionellen Mitarbeiter.<br />

Das Problem des Verhältnisses Kulturarbeit zu bestimmten Zielgruppen ist<br />

noch zu wenig reflektiert. Oder: ist Kulturarbeit Integrationsarbeit gegenüber<br />

den unterschiedlichen Gruppen im Stadtteil (Alte-Junge, Einheimische-Ausländer)?<br />

Kann sie neue Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen?”(15)<br />

6. Die Endachtziger und Neunziger<br />

Stichworte zur Zeitgeschichte<br />

*Die “deutsche Einheit”<br />

*Individualisierung<br />

*Medienwelt<br />

*Ausländerfeindlichkeit<br />

*Finanzknappheit<br />

*Neue Armut<br />

*Freizeitgesellschaft<br />

Zur <strong>Verband</strong>sgeschichte:<br />

Zahlreiche Aktivitäten und Veränderungen prägen die Entwicklung<br />

des <strong>Verband</strong>es: 1988 findet in Berlin eine große<br />

internationale Tagung in Berlin statt. “Nachbarschaftheime <strong>als</strong><br />

Brücken zwischen Kulturen”. Im Jahre 1989 gründet sich der<br />

Landesverband NRW und die Geschäftsstelle zieht von Berlin<br />

nach Köln um.<br />

Die Suche nach einer neuen <strong>Verband</strong>sidentität führt zur<br />

erneuten Diskussion “was ist <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit?” “Offen<br />

<strong>für</strong> jeden - sonst nichts?”<br />

– 15 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Diese Suche bekommt durch die gesamtdeutsche Entwicklung,<br />

die mit der Wende oder Einheit - oder wie immer dieser Prozeß<br />

zu bezeichnen ist - noch eine viel grundsätzlichere Dimension.<br />

Und was bedeutet <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in einer Gesellschaft,<br />

die von Individualisierung, Medienkonsum und -kommunikation<br />

geprägt ist und in der die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

immer enger werden?<br />

“Was sind das <strong>für</strong> Zeiten” lautet dann auch der Titel<br />

der Jahrestagung des <strong>Verband</strong>es 1992.<br />

Die Annäherung zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West<br />

mit allen Schwierigkeiten, anfänglichen Distanziertheiten<br />

und Vorurteilen findet im <strong>Verband</strong> einen konkreten Weg<br />

in der Praxis: 1994 findet ein Hospitationsprojekt Ost-<br />

West statt. MitarbeiterInnen aus westlichen und östlichen Einrichtungen<br />

besuchen sich und lernen gegenseitig die Praxis<br />

und einen Ausschnitt des Arbeitsalltags kennen. Das Projekt<br />

wird von vielen angefragt und genutzt und es kommt zu Entdeckungen,<br />

Bereicherungen und anhaltenden Kontakten.<br />

Vorbereitet und begleitet wurde diese Arbeit durch das<br />

Ost-West-Kontaktbüro in Berlin, das 1992 im Rahmen des<br />

Bundesprogrammes “Aufbau freier Träger” eingerichtet<br />

wurde. Zentrale Aufgabe dieses Kontaktbüros ist es, den Aufbau<br />

neuer Einrichtungen in den neuen Bundesländern beratend<br />

zu unterstützen.<br />

Das endgültige Brüchigwerden von alten Errungenschaften<br />

wie Vollbeschäftigung, Sozialpartnerschaft und sozi<strong>als</strong>taatlichen<br />

Leistungen wird auch in den Einrichtungen des <strong>Verband</strong>es<br />

immer spürbarer. Sozi<strong>als</strong>tationen, Hauspflege, Schuldnerberatung<br />

sind längst selbstverständlich gewordene Initiativen<br />

der <strong>sozial</strong>en Arbeit.<br />

Die Diskussion um Lebensweltkonzepte zeigt einen<br />

neuen Weg auf, in der Verbindung von individueller, subjekthafter<br />

Handlungsweise und gesellschaftlichen Ursachen bzw.<br />

Strukturen nach anderen Formen der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit<br />

und der Gemeinwesenarbeit zu suchen.<br />

“Die Lebenswelt stellt den Horizont dar, innerhalb dessen die Menschen<br />

handeln; sie aber wird durch gesell-schaftliche Strukturen und deren Wandel<br />

begrenzt und beeinflußt.....<br />

Dies kann <strong>für</strong> ein GWA-Konzept in mehrfacher Weise fruchtbar werden:<br />

Erstens gewinnen wir eine Analyseebene <strong>für</strong> Gemeinwesenarbeiter. Stadtteilanalysen<br />

sind dann nicht mehr die Datenfriedhöfe statistischen Materi<strong>als</strong>,<br />

sondern es kommt darauf an, die Lebenswelt daraufhin zu untersuchen, welche<br />

Möglichkeiten sie <strong>für</strong> die Menschen bereithält - diese sind zu unterstützen, zu<br />

erweitern und gegebenenfalls neu zu schaffen -, und welche Behinderungen sie<br />

beinhaltet - diese sind zu beseitigen oder wenigstens zurückzudrängen. Je<br />

mehr Möglichkeiten politischen, <strong>kulturelle</strong>n und <strong>sozial</strong>en Handelns die Lebenswelt<br />

bietet, um so mehr Handlungsalternativen im Sinne einer produktiven Auseinandersetzung<br />

stellt sie <strong>für</strong> die Menschen zur Verfügung.”(16)<br />

Die Frage nach Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und<br />

nach der Zukunft des Gemeinwesens prägt die aktuelle Arbeit<br />

des <strong>Verband</strong>es. So wurde im November 1995 in Berlin eine<br />

viel beachtete Fachtagung unter dem Titel “Zentrale Verwaltung<br />

oder bürgernahe Gestaltung? Soziale und <strong>kulturelle</strong><br />

Angebote im Wohngebiet” durchgeführt.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 16 –<br />

Die ständig wiederkehrende Auseinandersetzung um das<br />

Besondere der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit, besonders auch in der<br />

konkreten Anfrage aus dem Hospitationsprojekt, haben zu<br />

der Idee einer Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong> MitarbeiterInnen<br />

in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen geführt. Das Konzept dieser<br />

vom <strong>Verband</strong> vorbereiteten Weiterbildung greift die Grundüberzeugung<br />

auf, daß der Ansatz <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit mehr<br />

ist <strong>als</strong> die Aneinanderreihung von einzelnen <strong>sozial</strong>en oder<br />

<strong>kulturelle</strong>n Aktivitäten. Sie ermöglicht sowohl neu einsteigenden<br />

wie auch langjährigen, haupt- wie ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

eine fundierte Auseinandersetzung mit und Weiterentwicklung<br />

von theoretischen Grundlagen und praktischen<br />

Arbeitsformen <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />

Anregungen zum Lesen: Büchertisch bei den<br />

Fachveranstaltungen<br />

1 Gisela Oestreich: Nachbarschaftsheime gestern, heute - und morgen? München/Basel<br />

1965, S.40<br />

2 Gisela Oestreich, a.a.O., S.49<br />

3 vgl. Gisela Oestreich, a.a.O, S.19/20<br />

4 Dieter Oelschlägel, Rückblick und Erinnerung - 40 Jahre <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit, in RUNDBRIEF 2/91, S.5<br />

5 vgl. Zusammenfassung von Anneliese Baschnagel, o.J., unveröffentlicht<br />

6 Ingeborg Blauert in: Gundi Nietfeld, Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit im Wandel der<br />

Zeit, Die Geschichte des Nachbarschaftsheims Schöneberg, Berlin 1995,<br />

S.35<br />

7 C. Wolfgang Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde, Band 2, Eine Methodengeschichte<br />

der Sozialarbeit 1945-1985, Weinheim/Basel 1988, S.60<br />

8 aus: Arbeitsbericht Nachbarschaftsheim Wuppertal, Februar 1954, S.3<br />

9 25 Jahre Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V., Stichworte zur Vereinschronologie,<br />

1980<br />

10 Gundi Nietfeld, a.a.O., S. 77<br />

11 Gesellschaftspolitische Aspekte von Bildung und Bildungsarbeit, 2.Mai<br />

1969<br />

12 a.a.O.<br />

13 Konzeptionen <strong>für</strong> das Gemeinwesenzentrum Heerstraße Nord in Berlin. In:<br />

RUNDBRIEF 1/78, S.38/39<br />

14 Nachbarschaftsheim Schöneberg, Der Nachbar- Modell <strong>für</strong> eine integrierte<br />

Alten- und Gemeinwesenarbeit. In: RUNDBRIEF 3/78, S.19<br />

15 Dieter Oelschlägel, Kulturarbeit und Sozialarbeit im Stadtteil - Fragen,<br />

Widersprüche, Probleme. In: RUNDBRIEF 3/80, S. 47/48<br />

16 Dieter Oelschlägel, Die Probleme verstehen lernen - das Lebensweltkonzept.<br />

In: Dieter Oelschlägel: Nachbarschaftsheime und Sozial<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit, Texte 1981-1991, Duisburg 1991, S.79/80


Das aktuelle<br />

Profil<br />

Mitglieder unseres <strong>Verband</strong>es sind: Nachbarschaftshaus<br />

Prinzenallee 58 e.V., Berlin;<br />

Nachbarschaftsheim Urbanstraße e.V.,<br />

Berlin; Nachbarschafts- und Gemeinwesenverein<br />

am Kottbusser Tor Kotti e.V.,<br />

Berlin; Nachbarschaftsheim Steglitz e.V.,<br />

Berlin; Nachbarschaftsheim Siemensstadt<br />

Domino e.V., Berlin; Nachbarschaftsheim<br />

Neukölln e.V., Berlin; Gemeinwesenetage<br />

Fabrik Osloer Straße e.V., Berlin; Kiezoase<br />

Schöneberg NBH im Pestalozzi-<br />

Fröbel-Haus, Berlin; Elele Nachbarschaftsverein<br />

e.V., Berlin; Gemeinwesenverein<br />

Heerstraße Nord e.V., Berlin;<br />

Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.,<br />

Berlin; Nachbarschaftsheim Mittelhof<br />

e.V., Berlin; NUSZ-ufa Fabrik e.V.,<br />

Berlin; Förderverein Gaisental.<br />

Weißes Bild & Fünf Linden,<br />

Biberach; Hustadt Treffpunkt,<br />

Bochum; Bürgerhaus Oslebshausen<br />

e.V., Bremen; Nachbarschaftstreff<br />

Bruckhausen<br />

e.V., Duisburg; Selbstverwaltetes<br />

Wohnprojekt Theodorstraße<br />

e.V., Düsseldorf;<br />

Nachbarschaftsheim Frank-<br />

furt-Bockenheim e.V., Frankfurt/Main;<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Bornheim e.V., Frankfurt/Main;<br />

Nachbarschaftszentrum Ostend<br />

e.V., Frankfurt/Main; Nachbarschaftswerk<br />

e.V., Freiburg;<br />

Bürgerladen<br />

e.V. BeratungsundBegegnungsstätte,<br />

Vorstand des <strong>Verband</strong>es:<br />

Dr. Herbert Scherer 1. Vorsitzender, Monika<br />

Schneider 2. Vorsitzende, Josef Berners<br />

Schatzmeister, BeisitzerInnen Prof. Maya Heiner,<br />

Dietmar Freier und Peter Stawenow<br />

Geschäftsführung: Birgit Weber, MitarbeiterInnen<br />

des <strong>Verband</strong>es: Gudrun Israel (Berlin),<br />

Eva Becker, Peter Röger (Köln)<br />

Sie erreichen uns in Köln: Slabystr. 11, 50735<br />

Köln Tel: 0221/ 760 69 59 Fax: 0221/ 9 76 29 72<br />

in Berlin: Lindenstr. 40/41 10969 Berlin Tel:<br />

030/ 253 99 722 Fax: 030/ 253 99 727<br />

Aufgaben des <strong>Verband</strong>es<br />

• die Förderung <strong>sozial</strong>er Zentren in Deutschland<br />

• die Entwicklung von Initiativen zur Gründung<br />

neuer Vereinigungen und Einrichtungen<br />

• finanzielle und sonstige Unterstützung<br />

gemeinnütziger Mitgliedsorganisationen<br />

• wissenschaftliche Untersuchungen über die<br />

Grundlagen der Arbeit<br />

• die Förderung von Erfahrungsaustausch der<br />

Mitglieder untereinander<br />

• MitarbeiterInnenfortbildung<br />

• Pflege der Verbindungen des <strong>Verband</strong>es und<br />

der Mitglieder mit verwandten Einrichtungen<br />

des In- und Auslandes<br />

Der <strong>Verband</strong> ist ein Zusammenschluß von Vereinigungen,<br />

die <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in überschaubaren Wohnbereichen<br />

betreiben. Diese Arbeit geht in der Regel von einem <strong>sozial</strong>en<br />

Zentrum (Nachbarschaftsheim, Bürgerzentrum, Stadtteiltreff<br />

u.a.) aus oder strebt die Einrichtung eines solchen Zentrums<br />

an. Ihr Ziel ist die Entwicklung und Förderung eines Programms,<br />

das den Bedürfnissen einer Nachbarschaft im<br />

Bereich der Bildung, der <strong>sozial</strong>en Dienste und der Freizeit<br />

gerecht wird, ungeachtet der Nationalität, Rasse oder Weltanschauung<br />

des Einzelnen.<br />

Halle; Evangelische Fachhochschule<br />

Hannover, Hannover; Bürgerhaus Stollwerck,<br />

Köln; Quäker Nachbarschaftsheim<br />

e.V., Köln; Arbeitskreis Rheinsteinstraße<br />

e.V., Köln; Bürgerschaftshaus Bocklemünd<br />

Mengenich e.V., Köln; Bürgerzentrum<br />

Vingst e.V., Köln; Bürgerverein Messemagistrale,<br />

Leipzig; Fort- und Weiterbildung<br />

Zukunftswerkstatt e.V., Oberhausen;<br />

Nachbarschaftshaus Drewitz e.V.,<br />

Potsdam; Wir in der Hasseldelle e.V.,<br />

Solingen; Nachbarschaftshaus Wiesbaden<br />

e.V., Wiesbaden; Nachbarschaftsheim<br />

Wuppertal e.V., Wuppertal. Über die<br />

Landesgruppe Berlin angeschlossen sind:<br />

Gemeinwesenverein Haselhorst e.V.;<br />

Verein Stadtteil-VHS Halk Köcesi<br />

und Pallas-Laden e.V.; Kreuzberger<br />

Stadtteilzentrum e.V.; Nach-<br />

barschafts- und Selbsthilfezen-<br />

trum UFA-Fabrik e.V.; Nachbarschaftsladen<br />

e.V., Frei-Zeit-<br />

Haus in Weißensee e.V., Nachbarschaftshaus<br />

Schönhauser<br />

e.V.; Rabenhaus e.V.; Nachbarschaftshaus<br />

Pfefferberg;<br />

Komm. Ortsverein Treptow 90<br />

Paul Robbeson Club e.V.; Nachbarschaftszentrum<br />

Hellersdorf<br />

e.V.; „Bürger <strong>für</strong> Bürger“; Nachbarschaftshaus<br />

Donizetti; Bürgerhaus<br />

Pankow Amtshaus Buchholz<br />

e.V.; Kiez-Spinne FAS Nachbarsch.Interessenverband<br />

e.V.; Nachbarschaftstreff<br />

BI<br />

15 e.V.<br />

– 17 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Laufende Projekte des<br />

<strong>Verband</strong>es:<br />

Bestandsaufnahme der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland,<br />

Erarbeitung eines Modells der Vernetzung zur<br />

gegenseitigen Unterstützung.<br />

Berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong><br />

haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen.<br />

Maßnahme zur Unterstützung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit in den neuen Bundesländern<br />

(Ost-West Kontaktbüro, Berlin)


“Der Mensch<br />

bleibt weise....”<br />

Präsentation des Konzeptes <strong>für</strong> eine berufsbegleitende<br />

Fortbildung<br />

-überarbeitete Fassung-<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 18 –<br />

Mit der Fortbildung sprechen wir haupt- und ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen vor allem in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

an.<br />

Obwohl - oder weil - es eine Reihe anderer Fortbildungen<br />

in diesem Bereich gibt, sehen wir einen Sinn darin, ein<br />

entsprechendes Angebot zu machen; zum einen, um auf die<br />

Besonderheiten vieler Einrichtungen (zunehmende Mittelverknappung,<br />

ABM etc.) eingehen zu können; zum anderen, um<br />

das Know-How, das sich im Laufe der Jahre in diesem<br />

Arbeitsfeld entwickelt hat, zu bündeln und weiterzuentwickeln.<br />

Dabei nicht unerheblich ist der hohe Bedarf nach einer<br />

kontinuierlichen und berufsbegleitenden Fortbildung, der aus<br />

der Befragung zum Hospitationsprojekt erkennbar wurde.<br />

Besonders hervorhebenswert war und ist uns daher der<br />

Modellcharakter dieses Konzeptes.<br />

Der liegt zum einen in der weit gefaßten Zielgruppe, die<br />

auch und vor allem Ehrenamtliche aus diesem Bereich mit einbeziehen<br />

will; zum anderen in der prozeß- und themenorientierten<br />

Verknüpfung der Elemente untereinander.<br />

Struktur der Fortbildung<br />

Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchiger Fortbildungszyklus<br />

(Kurswochenreihe) <strong>für</strong> eine geschlossene Fortbildungsgruppe<br />

von etwa 25 bis 30 TeilnehmerInnen (Haupt- und<br />

Ehrenamtliche). Parallel hierzu wird <strong>für</strong> den Fortbildungszeitraum<br />

eine sog. Bausteinreihe von offenen Seminaren<br />

angeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong> ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen vorgesehen, und zwei Bausteine<br />

widmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />

(Zusammen-) Arbeit. (Die Kurzbeschreibung der Seminarbzw.<br />

Bausteininhalte erfolgt an späterer Stelle.)<br />

Die Hospitation, an der haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

teilnehmen, findet wie vorgesehen in zwei Phasen<br />

im ersten und/oder letzten Drittel der Fortbildungsreihe<br />

statt. Die jeweilige Vorbereitung und Auswertung der Hospitationen<br />

wird an Seminarveranstaltungen angebunden.<br />

Die Fortbildung wird abgeschlossen durch ein Symposium<br />

zu den Fortbildungsinhalten und dient u.a. dem ersten<br />

Transfer der Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-) Öffentlichkeit.<br />

Die Erstellung von Arbeitshilfen und einer ausführlichen<br />

Dokumentation der Fortbildung dient dem selben Ziel.<br />

Curriculare Grundlagen<br />

Die sieben Seminare des Fortbildungszyklus basieren auf<br />

vier curricularen Pfeilern: Methodologie (Theorie),<br />

Methodik (Praxis), Entwicklung beruflicher Fähigkeiten<br />

(Rollenkompetenz) und Praxisentwicklung. Die Entfaltung<br />

von Handlungsfähigkeit ist hierbei eine zentrale Katego-


ie: <strong>für</strong> die FortbildungsteilnehmerInnen und <strong>als</strong> Bezugsgröße<br />

<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit vor Ort.<br />

Methodologie (Theorie)<br />

Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - in<br />

ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfaltet,<br />

aufgefächert und in ihren Entwicklungslinien betrachtet<br />

sowie in die Konzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit integriert.<br />

Methodik (Praxis)<br />

In ausführlichen Praxisbeispielen werden Erfahrungen ausgetauscht,<br />

konkrete methodisch-handwerkliche Kompetenzen<br />

vermittelt und insbesondere „klassische“ Schwachstellen bearbeitet.<br />

Entwicklung beruflicher Fähigkeiten (Rollenkompetenz)<br />

Die Veränderung beruflichen Handelns und zugrundeliegender<br />

Werthaltungen (Menschenbild etc.) verlangt die<br />

Beschäftigung mit fachlichen und persönlichen „Mustern“. In<br />

der Fortbildung werden Rollen (-bilder) überprüft und neue<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse in ein berufliches Selbstverständnis<br />

integriert.<br />

Praxisentwicklung<br />

Bestandteil der Fortbildung sind „Praxisaufgaben“, die<br />

von den TeilnehmerInnen zwischen den einzelnen Seminarwochen<br />

in ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf auch in<br />

Regionalgruppen reflektiert werden. Die Erprobung neuer<br />

Handlungsmuster bzw. methodischer Herangehensweisen<br />

dient ausdrücklich sowohl der Erweiterung der beruflichen<br />

Kompetenz <strong>als</strong> auch - in der Auswertung<br />

- einer theoretischen Weiterentwicklung<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />

Im Verlauf der Kurswochen werden<br />

unterschiedliche methodische<br />

Herangehensweisen praktiziert.<br />

Neben einer teilnehmer- und prozeßorientierten<br />

Bildungsarbeit<br />

fließen z.B. Ansätze der Gestaltarbeit<br />

und <strong>kulturelle</strong>n Praxis (Theater<br />

usw.) ein. Nicht nur im Sinne einer<br />

biographischen Bildungsarbeit reflektieren<br />

wir unterschiedliche (<strong>sozial</strong>-)<br />

<strong>kulturelle</strong> und fachliche Zugänge der<br />

TeilnehmerInnen aus den alten und<br />

den neuen Bundesländern.<br />

Organisation<br />

Im Fortbildungszyklus sind sieben<br />

Kurswochen geplant, die an<br />

jeweils fünf Werktagen in einer<br />

gleichbleibenden Fortbildungsstätte<br />

stattfinden.<br />

…alles auf einen Blick!<br />

Die Bausteinseminare sind zeitlich kürzer mit jeweils bis<br />

zu drei Arbeitstagen vorgesehen. Wahlweise und insbesondere<br />

<strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vorstandsmitglieder<br />

werden einzelne Bausteine auch an Wochenenden stattfinden.<br />

Auch <strong>für</strong> die Bausteinreihe gilt das gleiche Prinzip wie <strong>für</strong><br />

den Fortbildungszyklus: neben der Vermittlung von Theorie<br />

stehen Praxisfragen und die Vermittlung von Handlungskompetenz<br />

im Vordergrund. Die Bausteine, die sich originär an<br />

die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen wenden, dienen vor<br />

allem dem Erfahrungsaustausch und der Erkenntnisvermittlung.<br />

Die Kosten der Seminare und Bausteine werden vor allem<br />

<strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen gering gehalten, da die<br />

Möglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Zeit und<br />

Geld <strong>für</strong> eine Fortbildung zu investieren, deutlich geringer<br />

sind <strong>als</strong> bei hauptamtlichen MitarbeiterInnen.<br />

Für die vollständige Teilnahme an den sieben Kurswochen<br />

und an einer Hospitationsphase werden die TeilnehmerInnen<br />

ein qualifiziertes Zertifikat (in Zusammenarbeit mit einem<br />

anerkannten Bildungsträger) erhalten.<br />

Die Teilnahme an einem Bausteinseminar oder an einer<br />

Hospitation wird mit einer einfachen Teilnahmebestätigung<br />

bescheinigt.<br />

Kurzbeschreibung der Kurswochen<br />

(Den TeilnehmerInnen der Fachveranstaltungen wurden<br />

die möglichen Inhalte der einzelnen<br />

Elemente anhand einer Schautafel<br />

stichworthaft mit den kursiv<br />

geschrieben Inhalten beschrieben.)<br />

– 19 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Kurswoche 1:<br />

Orientierung an den Fragen,<br />

Interessen und Kenntnissen<br />

der NutzerInnen<br />

der Einrichtung und der BewohnerInnen<br />

des Stadtteils<br />

mögliche Inhalte:<br />

Das Menschenbild in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Arbeit<br />

Lebensweltorientierung - Lebensweltanalyse<br />

- Aktivierung<br />

Lokale Orientierung - Orientierung<br />

an den Stärken<br />

Haltung - Methode<br />

Selbstverständnis und Rolle hauptamtlicher<br />

MitarbeiterInnen<br />

Mit- und Selbstbestimmung<br />

„Nützliche Dienstleistungen“<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>als</strong> Kommunikation<br />

(...)


Kurswoche 2:<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

mögliche Inhalte:<br />

Definitionen und Geschichte von Selbsthilfe<br />

Selbsthilfe und Bürgerbeteiligung<br />

Selbsthilfe und Öffentlichkeit<br />

Beratungs- und Unterstützungsmodelle<br />

Anleitung zum Mächtig-Sein<br />

Organisation und Struktur von Selbsthilfe<br />

Professionalität und Selbsthilfe<br />

(...)<br />

Kurswoche 3:<br />

Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an<br />

einem Ort<br />

mögliche Inhalte:<br />

Soziale Kulturarbeit - Soziokultur - Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit<br />

Kulturtheorie<br />

Alltags<strong>kulturelle</strong> Praxis<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Stadt(teil)entwicklung<br />

Kulturelle Eigentätigkeit<br />

Kreativität und Sinnlichkeit<br />

Präsentation und öffentliche Kommunikation<br />

(...)<br />

Kurswoche 4:<br />

Multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes<br />

Begegnen und Zusammenwirken von Menschen im<br />

Stadtteil<br />

mögliche Inhalte:<br />

Differenzierungskompetenz und Ambiguitätstoleranz<br />

Rassismus und Gewalt<br />

Eigenständigkeit und Integration<br />

Einwirken auf Öffentlichkeit<br />

Lebensgeschichte und Zeitgeschichte<br />

Erfahrung und Wissen im Lebenslauf<br />

Autonomie und Solidarität<br />

Organisation von Begegnung<br />

(...)<br />

Kurswoche 5:<br />

Vernetzung<br />

mögliche Inhalte:<br />

Kategorien, Methoden, Reichweite und Grenzen von Vernetzung<br />

Strategisches Arbeiten<br />

Kommunalpolitische Gestaltung<br />

Dialog und Autonomie<br />

Bearbeiten generativer Themen<br />

Herstellen von Öffentlichkeit<br />

Moderationstechniken<br />

(...)<br />

Kurswoche 6:<br />

Zusammenarbeit und Aktivierung von haupt- und<br />

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 20 –<br />

mögliche Inhalte:<br />

Rolle und Funktion von ehren- und hautpamtlichen MitarbeiterInnen<br />

Ehrenamtliche Vorstände<br />

Struktur und Mitbestimmung<br />

Betroffenheit und Engagement<br />

Kontrakte - Wünsche und Erwartungen<br />

Ehrenamt <strong>als</strong> preiswerte Professionalität?<br />

Neues Ehrenamt<br />

(...)<br />

Kurswoche 7:<br />

Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit<br />

mögliche Inhalte:<br />

Leitung und Führung in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

MitarbeiterInnengewinnung und -förderung<br />

Finanzierung, Organisation und Strukturentwicklung<br />

Beharren und Verändern<br />

Corporate Identity - Regeln und Gestaltung<br />

Selbstdarstellung - Lobbyarbeit<br />

Öffentlichkeit <strong>als</strong> Gemeingut<br />

Kollegiale Beratung<br />

Praxisevaluation und Konzeptentwicklung<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit <strong>als</strong> kommunal- und <strong>sozial</strong>politische<br />

Innovation<br />

(...)<br />

Kurzbeschreibung der Bausteine<br />

Baustein 1<br />

(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen)<br />

Geschichte und Konzepte <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />

Arbeit<br />

mögliche Inhalte:<br />

Settlementbewegung<br />

Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost<br />

Re-Education und die ersten Nachbarschaftsheime<br />

Gemeinwesenarbeit - Neue <strong>sozial</strong>e Bewegung<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit heute - Prinzipien und Entwicklung<br />

Konzepte aus der Praxis<br />

(...)<br />

Baustein 2<br />

(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen in Leitungs-<br />

bzw. Vorstandsfunktion)<br />

Ehrenamtliche Vorstandsarbeit<br />

mögliche Inhalte:<br />

Arbeits- und Vereinsrecht<br />

Modelle <strong>für</strong> Vorstandsarbeit<br />

Satzungsgestaltung<br />

Arbeitgeberfunktion<br />

Dialog und Kommunikation<br />

Unterstützung und Beratung<br />

(...)


Baustein 3<br />

Arbeit mit Gruppen: Aufgabe <strong>für</strong> ehren- und<br />

hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />

mögliche Inhalte:<br />

Gruppenarbeit und Gruppenprozesse<br />

Fallstricke der Gruppendynamik<br />

Moderation und Gruppenleiten<br />

Authentisch leiten - autonom arbeiten<br />

Entwicklung und Verselbständigung von Gruppen<br />

(...)<br />

Baustein 4<br />

Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit:<br />

Erwartungen, Konflike, Modelle<br />

mögliche Inhalte:<br />

Rolle und Erwartung<br />

Kommunikation<br />

Unterstützung und Behinderung<br />

Umgang mit Konflikten<br />

Entlohnung von Arbeit<br />

Ehrenamtliche Arbeit <strong>als</strong> Ersatz <strong>für</strong> „teure“ Professionalität?<br />

Praxisbeispiele<br />

(...)<br />

Baustein 5<br />

Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsidiarität<br />

- Einführungsseminar<br />

mögliche Inhalte:<br />

Aufbau und Struktur kommunaler Selbstverwaltung (Ländervergleich)<br />

Kommunale Pflichtaufgaben<br />

Verwaltung und Politik<br />

Kommunalreformen und Entwicklungsperspektiven<br />

Einfluß auf kommunalpolitische Entscheidungen - Dialog mit<br />

Verwaltung und Politik<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in freier oder kommunaler Trägerschaft<br />

(...)<br />

Baustein 6<br />

Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />

mögliche Inhalte:<br />

Begriffsklärung<br />

Voraussetzungen und Grenzen von Fundraising<br />

Spendenakquise und -betreuung<br />

Sponsoring<br />

Zusammenspiel von Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising<br />

Öffentlichkeitsarbeit und öffentliche Kommunikation<br />

Methoden und Techniken von Öffentlichkeitsarbeit<br />

(...)<br />

Baustein 7<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in den neuen Bundesländern:<br />

Beispiele, Möglichkeiten und Perspektiven<br />

mögliche Inhalte:<br />

Alte Einrichtungen - neue Konzepte<br />

Neue Strukturen - alte BesucherInnen<br />

ABM-Problematik<br />

Biographische Zugänge und zeitgeschichtliche Veränderungen<br />

Festhalten und Verändern<br />

Übergang in freie Trägerschaft - Grenzen und Perspektiven<br />

Beispiele<br />

(...)<br />

Baustein 8<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in anderen Ländern<br />

mögliche Inhalte:<br />

Beispielländer: Frankreich, Niederlande, Großbritannien,<br />

Ungarn, Finnland, USA<br />

Übertragungsmöglichkeiten<br />

Internationale Dach- und Fachverbände<br />

Information, Austausch und Besuche<br />

(...)<br />

Baustein 9<br />

(Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisierung<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

mögliche Inhalte:<br />

Einmischung - Aktivierung - Solidarisches Handeln<br />

Formen der Bürgerbeteiligung<br />

Mitgestaltung bei Planungs- und Veränderungsprozessen<br />

System und Lebenswelt<br />

Bewegungspolitik<br />

(...)<br />

Baustein 10<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Anregungen aus<br />

benachbarten Konzepten<br />

mögliche Inhalte:<br />

Grundlagen der Freire-Pädagogik<br />

Grundlagen der Kritischen Psychologie u. der Gemeindepsychologie<br />

Entwicklungen in der Kulturtheorie<br />

Kommunitarismusdiskussion<br />

Community Organization<br />

Übertragungen und Abgrenzungen<br />

(...)<br />

Fazit<br />

Die vielen interessierten Rückmeldungen der TeilnehmerInnen<br />

der Fachveranstaltungen (verbal vermittelt) bestätigen uns<br />

in unserem Vorhaben, eine Fortbildung <strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit weiter<br />

vorzubereiten und anzubieten.<br />

Durch die Diskussionsbeiträge wurde auch deutlich, wie<br />

wichtig die Rahmenbedingungen (geringe Kosten, Zertifikat,<br />

Dauer) sind, so daß z.B. die Anrechenbarkeit der Fortbildungsteile<br />

auf (länderspezifische) Fort-und Weiterbildungsgesetze<br />

weiter geprüft wird.<br />

Auf die einzelnen Inhalte hin gab es wenig Diskussion ob<br />

ihrer Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit hin. Eine differenzierte<br />

Betrachtung der Resonanz bei den TeilnehmerInnen der<br />

Fachveranstaltungen läßt sich allerdings anhand der Auswertung<br />

der Fragebögen vornehmen.<br />

– 21 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


II<br />

Dieter Oelschlägel<br />

Ergebnisse der<br />

TeilnehmerInnenbefragung<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 22 –<br />

1. Die Befragung<br />

Die TeilnehmerInnen der neun Fachveranstaltungen zur<br />

Vorbereitung des Qualifizierungsprojektes sind schriftlich<br />

befragt worden. Die Befragung sollte Aufschluß geben über<br />

- die Akzeptanz des vorgestellten<br />

Qualifizierungsprogrammes<br />

- die Bereitschaft der BesucherInnen der<br />

Fachveranstaltungen, daran teilzunehmen<br />

- curriculare und didaktische Hinweise<br />

zur Gestaltung des Programmes.<br />

Die Befragung wurde mit einem - bis auf zwei Fragen -<br />

standartisierten Fragebogen <strong>als</strong> class-room-Befragung durchgeführt.<br />

Bei einer Grundgesamtheit von 149 TeilnehmerInnen<br />

war der Rücklauf von 133 Fragebögen (89,26%) auch <strong>für</strong><br />

eine class-room-Befragung hoch, was <strong>für</strong> ein hohes Interesse<br />

an den Fachveranstaltungen und dem vorgestellten Qualifzierungsprogramm<br />

spricht.<br />

Ein Vergleich der Befragungsergebnisse zwischen den einzelnen<br />

Veranstaltungen ist wenig sinnvoll, da jede Veranstaltung<br />

unter spezifischen Voraussetzungen und Bedingungen<br />

stattgefunden hat. Schon eher vergleichbar sind die Antworten<br />

der TeilnehmerInnen aus den alten und den neuen Bundesländern;<br />

hier liegen annähernd gleichviel beantwortete<br />

Fragebögen vor (53/52). Die Verweigerungsquote (aus welchen<br />

Gründen auch immer) liegt mit 14,5% bei den Veranstaltungen<br />

in den neuen Ländern deutlich höher <strong>als</strong> die entsprechende<br />

Quote von 5,4% in den alten Ländern.<br />

Die Berliner Befragung hat insofern einen Sonderstatus,<br />

<strong>als</strong> sie innerhalb einer Fachtagung zur Zukunft des Gemeinwesens<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit <strong>als</strong> eine seiner<br />

Veranstaltungen stattfand. TeilnehmerInnen des Kongresses<br />

aus ganz Deutschland waren auch TeilnehmerInnen dieser<br />

Fachveranstaltung, so daß diese keinen regionalen Bezug<br />

(Berlin) hatte. Die TeilnehmerInnen waren auch nicht, wie bei<br />

den anderen Veranstaltungen, speziell zu dieser Fachveranstaltung<br />

nach Berlin gekommen.<br />

Es werden <strong>als</strong>o <strong>für</strong> die folgende Auswertung auch jeweils<br />

die Fragebögen aus den Fachveranstaltungen der alten Länder,<br />

der neuen Länder und des Berliner Kongresses getrennt<br />

ausgezählt.<br />

Der Fragebogen selbst beinhaltete Angaben zur Person<br />

(Geschlecht, Alter, berufliche Position, Bekanntheit mit <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit/Gemeinwesenarbeit) und Fragen zur Rückmeldung<br />

über die Fachveranstaltung selbst, die im Sinne<br />

einer Veranstaltungskritik <strong>für</strong> den Veranstalter, kaum aber <strong>für</strong><br />

eine weitere Planung des Qualifizierungsvorhabens relevant<br />

sind, hier <strong>als</strong>o auch nur in geringem Maße berücksichtigt<br />

werden.


Weiterhin wurde nach der Nützlichkeit des Programmes<br />

und nach wesentlichen inhaltlichen Programmelementen<br />

gefragt. Die TeilnehmerInnen konnten in einer offenen Frage<br />

ihre Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen an ein solches<br />

Programm äußern.<br />

Schließlich wurde nach dem Stand der Entscheidung<br />

gefragt, an dem vorgestellten Qualifizierungsprogramm teilzunehmen,<br />

und - falls diese negativ ausfallen sollte - nach<br />

den Gründen einer Nicht-Teilnahme.<br />

Aufgrund besonderer Bedingungen wurden die Fragen<br />

zur Veranstaltungsrückmeldung in Bremen, Schwerin und Berlin<br />

nicht gestellt.<br />

2. Zusammensetzung der TeilnehmerInnen der<br />

Befragung<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

weiblich 44 30 19 93<br />

männlich 8 23 9 40<br />

insgesamt 52 53 28 133<br />

Es fällt auf, daß der Anteil der männlichen Teilnehmer in<br />

den neuen Ländern (15,4%) deutlich niedriger liegt <strong>als</strong> in den<br />

alten Ländern (43,4%), in Berlin (47,4%) und im Gesamtschnitt<br />

(30,1%).<br />

Auch im Altersdurchschnitt unterscheiden sich die TeilnehmerInnen<br />

aus den neuen Ländern von denen aus den alten<br />

Ländern. Sie sind durchschnittlich älter und gehören eher der<br />

Altersgruppe der 40 bis 60jährigen an, während die Westdeutschen<br />

eher der Altersgruppe der 30 bis 45jährigen<br />

angehören, wie die folgende Tabelle zeigt:<br />

Alter neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

20 - 25 1 0 0 1<br />

26 - 30 4 4 4 12<br />

31 - 35 4 14 4 22<br />

36 - 40 7 8 4 19<br />

41 - 45 11 13 5 29<br />

46 - 50 13 5 1 19<br />

51 - 60 11 6 6 23<br />

über 60 1 2 4 7<br />

k.A. 1 1<br />

Der überwiegende Teil der Befragten (85,7%) ist hauptamtlich<br />

tätig, die wenigen - 17 - Ehrenamtlichen in der Befragung<br />

sind fast ausschließlich Vorstandsmitglieder in Trägereinrichtungen<br />

der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n bzw. Gemeinwesen-Arbeit.<br />

Die Tätigkeiten sind noch einmal differenziert worden:<br />

– 23 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

Geschäftsführung<br />

5 4 3 12<br />

Vorstand 3 8 6 17<br />

leitende<br />

Tätigkeit 14 14 2 30<br />

päd./soz.arb.<br />

Tätigkeit 21 22 13 56<br />

Verwaltung 1 2 2 5<br />

Praktikum 1 1 1 3<br />

anderes 7 2 1 10<br />

Es ist nicht ausdrücklich nach ABM-Tätigkeiten gefragt<br />

worden, deshalb sind Angaben dazu nicht besonders aussagekräftig.<br />

Dennoch scheint es mit erwähnenswert, daß<br />

ABM-Nennungen (6) nur aus den neuen Ländern kamen;<br />

dort war auch der Anteil der Begründung der Nichtteilnahme<br />

an der Qualifizierungsmaßnahme infolge beruflicher<br />

Unsicherheit oder Perspektivlosigkeit höher <strong>als</strong> bei den<br />

Westdeutschen.<br />

85,7 % der Befragten haben in irgendeiner Weise schon<br />

Bekanntschaft mit skA/GWA gemacht, lediglich 14,3% von<br />

ihnen haben noch nie etwas davon gehört. Die folgende<br />

Tabelle zeigt einige interessante Einzelheiten:<br />

Zum einen scheint die Ausbildung nicht der zentrale Ort<br />

zu sein, wo man der skA/GWA begegnet. Die Abstinenz der<br />

Fachhochschulen gegenüber skA/GWA wird ja auch anderenorts<br />

beklagt. Lediglich ein knappes Viertel (24,56%) derjenigen,<br />

die schon mal was von skA/GWA gehört haben, taten<br />

dies in der Ausbildung, davon interessanterweise die meisten<br />

in den neuen Ländern. Der Anteil derer, die skA/GWA aus<br />

eigener Praxis kennen, liegt im Westen deutlich höher <strong>als</strong> im<br />

Osten, insgesamt immerhin bei 58,8 %. Daraus kann man<br />

durchaus den Schluß ziehen, daß ein großer Teil - und das<br />

halte ich <strong>für</strong> das gesamte Feld der skA/GWA <strong>für</strong> zutreffend -<br />

seine Praxis nicht auf der Basis einer vorausgegangenen Ausbildung<br />

absolvieren. Da es auch nur wenige waren, die bei<br />

dieser Frage die Fortbildung erwähnten, wird schon hier die<br />

große Bedeutung deutlich, die einer theoriegeleiteten und<br />

praxisbezogenen Qualifizierungsmaßnahme <strong>für</strong> skA/GWA<br />

zuzusprechen ist.


Kenntnis von skA/GWA (Mehrfachnennungen waren<br />

möglich):<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

ja, davon<br />

gehört,gelesen 16 14 4 34<br />

ja, Ausbildung 15 5 8 28<br />

ja, eigene Praxis 13 31 23 67<br />

ja, anderes 4 3 2 9<br />

******************************************<br />

ja, insgesamt TN 44 44 26 114<br />

nein 8 9 2 19<br />

3. Zur Akzeptanz des Qualifizierungsprogrammes<br />

Zur Beantwortung der Frage nach der Akzeptanz des vorgestellten<br />

Qualifizierungsprogrammes können mehrere Fragen<br />

<strong>als</strong> Indikator herangezogen werden. Zum einen die<br />

direkte Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programm<br />

gefallen? Zum anderen die Frage, <strong>für</strong> wie hilfreich das Programm<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Praxis angesehen wird.<br />

Schließlich kann man in gewisser Weise auch Schlüsse<br />

hinsichtlich der Akzeptanz aus der Begründung <strong>für</strong> die Nichtteilnahme<br />

am Programm schließen.<br />

Die Frage: Wie hat Ihnen das vorgestellte Programm<br />

gefallen? sollte mit „Schulnoten“ von 1 bis 6 beantwortet werden.<br />

Immerhin vergaben mehr <strong>als</strong> 2/3, nämlich 68,42% <strong>für</strong><br />

das vorgestellte Programm die Noten „sehr gut“ und „gut“<br />

und nur ein knappes Zehntel (9,77%) benotete das Programm<br />

mit „4“ und schlechter. Da ist es sicher nicht übertrieben, von<br />

einer hohen Akzeptanz zu sprechen.<br />

Die Tabelle schlüsselt das noch etwas auf. Das vorgestellte<br />

Programm wurde wie folgt benotet:<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

sehr gut 9 13 5 27<br />

gut 29 22 13 64<br />

befriedigend 9 11 6 26<br />

ausreichend 3 5 2 10<br />

mangelhaft 1 1 0 2<br />

ungenügend 0 0 0 0<br />

k.A. 1 1 2 4<br />

Entsprechend günstig <strong>für</strong> das vorgestellte Programm fällt<br />

auch die Antwort auf die Frage aus, <strong>für</strong> wie hilfreich die TeilnehmerInnen<br />

das vorgestellte Programm halten:<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 24 –<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

sehr hilfreich 8 15 6 29<br />

hilfreich 22 22 14 58<br />

teils/teils 15 8 5 28<br />

weniger hilfreich 5 1 0 6<br />

sehr wenig<br />

hilfreich 0 2 0 2<br />

k.A. 2 6 3 11<br />

Auch hier kann man von einer hohen Akzeptanz sprechen,<br />

wenn auch in Abstufungen. Die Qualifizierungsmaßnahme<br />

wird <strong>für</strong> mindestens hilfreich angesehen<br />

in den alten Ländern von 30 von 52 TN (= 57,7%)<br />

in den neuen Ländern von 37 von 53 TN (= 69,8%)<br />

auf dem Berliner Kongreß von 20 von 28 TN (= 71,4%)<br />

insgesamt von 86 von 133 TN (= 64,7%)<br />

Abgelehnt wurde sie lediglich<br />

in den neuen Ländern von 5 Personen,<br />

in den alten Ländern von 3 Personen,<br />

in Berlin von niemandem, d.h. insgesamt von nur 8 Personen<br />

(= 6%).<br />

4. Zur Teilnahmebereitschaft der Befragten<br />

Es wurde gefragt, ob die TeilnehmerInnen erwägen, an<br />

der vorgestellten Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen.<br />

Dabei haben sich 62 TeilnehmerInnen (46,6%) positiv<br />

geäußert: 15 Personen (11,3%) haben ihren Entschluß zur<br />

Teilnahme bekundet, 47 (35,3%) erwägen eine Teilnahme. 9<br />

Personen können so schnell keine Aussage machen. Insbesondere<br />

wenn man in Betracht zieht, daß auch die “Nein-Sager”<br />

durchaus <strong>als</strong> MultiplikatorInnen <strong>für</strong> das Konzept, das viele<br />

von ihnen offenbar überzeugend fanden, fungieren könnten,<br />

machen diese Zahlen deutlich, daß ein erster Durchlauf, <strong>für</strong><br />

den an eine MindestteilnehmerInnenzahl von 20 Personen<br />

gedacht war, gesichert sein dürfte. Ehe wir den Gründen <strong>für</strong><br />

eine Nicht-Teilnahme noch kurz nachgehen wollen, möchte<br />

ich auch die positiven Aussagen noch differenzieren:<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

ja, ich werde 2 7 6 15<br />

teilnehmen<br />

ich erwäge eine 17 19 11 47<br />

Teilnahme<br />

positive Aussagen 19/(36,5%) 26/(49,06%) 17/(60,7%) 62/(46,6%)<br />

insgesamt


Was sind nun die angegebenen Gründe <strong>für</strong> die Nicht-Teilnahme?<br />

(Mehrfachnennungen waren möglich)<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

Inhalt 1 1 0 2<br />

Programm gefällt<br />

nicht 1 0 0 1<br />

Zeit 17 13 6 36<br />

Geld 7 5 0 12<br />

bereits in<br />

Aus-u.Fortbildg. 2 3 0 5<br />

andere berufl.<br />

Interessen 2 3 1 6<br />

berufl. Perspektiven<br />

(ABM, Alter ...) 7 2 1 10<br />

Diese Begründungen zeigen, daß die Kosten offenbar<br />

keine so dominante Rolle spielen. Inwieweit das Zeitargument<br />

real zutrifft, muß Spekulationen überlassen werden; immerhin<br />

ist es auch im Alltag das Argument, das man vorschiebt,<br />

wenn man andere Ablehnungsgründe nicht nennen will. Möglicherweise<br />

liegt hier auch noch ein Potential, das <strong>für</strong> die Teilnahme<br />

gewonnen werden könnte.<br />

Die anderen Gründe - immerhin bei 21 Nennungen - sind<br />

nachvollziehbar; sei es, daß die Befragten schon an einer<br />

Fortbildung teilnehmen, sei es, daß sie aus der ABM-Perspektive<br />

<strong>für</strong> sich keine Motivation entwickeln können.<br />

5. Curriculare und didaktische Hinweise<br />

Curriculare und didaktische Hinweise können aus drei<br />

Ebenen des Fragebogens gewonnen werden. Zum einen fragt<br />

die Frage 15 sieben curriculare Bereiche hinsichtlich ihrer<br />

Gewichtung <strong>für</strong> die TeilnehmerInnen ab:<br />

- Orientierung an den Fragen, Interessen und Kenntnissen<br />

der BesucherInnen und NutzerInnen der Einrichtung/des<br />

Hauses (Orientierung)<br />

- multi<strong>kulturelle</strong>s und generationsübergreifendes Arbeiten<br />

(Integration)<br />

- effektive Vernetzung im Stadtteil (Vernetzung)<br />

- Hilfe zur Selbsthilfe (Selbsthilfe)<br />

- Aktivierung und Kooperation von haupt- und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen (Aktivierung)<br />

- Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem<br />

Ort (Verbindung)<br />

- Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

und/oder Gemeinwesenarbeit (Organisation)<br />

Die Antworten bestätigen weitgehend die Auswahl der<br />

Lerninhalte im Programm. Wenn man aufgrund der Befragungsergebnisse<br />

eine Rangreihe <strong>für</strong> die erfragten curricularen<br />

Bereiche aufstellt, ergibt sich folgendes Bild:<br />

neue Länder alte Länder Berlin insgesamt<br />

Verbindung Organisation Aktivierung Organisation<br />

Vernetzung Orientierung Orientierung Orientierung<br />

Organisation Verbindung Organisation Verbindung<br />

Orientierung Vernetzung Selbsthilfe Vernetzung<br />

Selbsthilfe Aktivierung Verbindung Aktivierung<br />

Aktivierung Integration Integration Selbsthilfe<br />

Integration Selbsthilfe Vernetzung Integration<br />

Die insgesamt <strong>für</strong> am wesentlichsten gehaltenen Bereiche<br />

sind danach: Organisation und Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

und Gemeinwesenarbeit und die Frage der Besucher-<br />

Innen-Orientierung in den Einrichtungen. Für nicht besonders<br />

wichtig wird - übereinstimmend in allen Befragungen - der<br />

curriculare Bereich “multi<strong>kulturelle</strong>s/ generationsübergreifendes<br />

Arbeiten” gehalten.<br />

Für die beiden am wenigsten genannten Bereiche (multi<strong>kulturelle</strong>s/generationsübergreifendes<br />

Arbeiten und Selbsthilfe)<br />

wird zu überprüfen sein, ob sie zu einer curricularen Einheit<br />

(Kurswoche) zusammengezogen werden können oder<br />

eher den Bausteinen zuzuordnen wären.<br />

Aus den Fragen nach dem, was <strong>für</strong> die Fortbildung noch<br />

gewünscht wird, kommt man zu Hinweisen, was dann in den<br />

Bereich der Kurswochen übernommen werden könnte.<br />

Hier sind die Antworten gebündelt worden. Es werden<br />

nur die genannt, die mehr <strong>als</strong> drei Nennungen erhalten<br />

haben:<br />

Gewünscht werden<br />

- Themen, die den politischen Kontext der skA/GWA<br />

Arbeit berücksichtigen (Kommunalpolitik, Arbeitsmarktpolitik<br />

etc.): 7 Nennungen, davon drei mal der Wunsch<br />

“Öffentlichkeitsarbeit”<br />

- Finanzierungsfragen incl. “Fundraising”: 7 Nennungen<br />

- Fragen, die methodisches Arbeiten (incl. Sozialplanung,<br />

Aufbau von Nachbarschaftshilfe, Vernetzung) betreffen:<br />

7 Nennungen<br />

- Berücksichtigung der Situation der TeilnehmerInnen: 6<br />

Nennungen. (Dies wird durch die Ergebnisse der “Seminarkritik”<br />

verstärkt)<br />

- Probleme der Professionalität und des Selbstverständnisses<br />

von <strong>sozial</strong> Tätigen: 5 Nennungen<br />

- Erfahrungsaustausch: 5 Nennungen<br />

- Probleme der Ehrenamtlichkeit: 4 Nennungen<br />

– 25 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


Das Ergebnis legt nahe, die Bausteine 5 (Kommunale<br />

Selbstverwaltung) und 9 (Kommunalpolitische Einmischung)<br />

zusammenzufassen und zu einer Kurswoche zu machen.<br />

Ansonsten bestätigt das Ergebnis durchaus die curricularen<br />

Entscheidungen des vorgestellten Programmes.<br />

Allerdings muß an dieser Stelle auch gesagt werden, daß<br />

durch die Befragung nicht erhoben wurde, ob die TeilnehmerInnen<br />

bei ihren Antworten den Unterschied zwischen Seminaren/<br />

Kurswochen und Bausteinen und die unterschiedlichen<br />

Optionen von der Teilnahme am Gesamtzyklus bis zur Auswahl<br />

eines Bausteines mitbedacht (und überhaupt <strong>für</strong> sich realisiert)<br />

haben.<br />

Die Tagungskritik - insofern sie Hinweise auf die weitere<br />

Kursarbeit geben kann - konzentriert sich auf zwei Punkte:<br />

zum einen wird sehr stark der Wunsch nach Erfahrungsaustausch<br />

und dem Vorstellen konkreter Projekte deutlich (7 Nennungen),<br />

zum anderen wurde kritisiert, daß zu wenig die<br />

Situation „vor Ort“ bzw. die Vorkenntnisse, Befindlichkeiten<br />

und Bedürfnisse berücksichtigt worden seien.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Die Befragung hat insgesamt ergeben, daß das Programm<br />

eine hohe Akzeptanz erfährt und mit der vorgesehenen<br />

Mindestteilnehmerzahl auch durchgeführt werden<br />

kann. Berücksichtigt man, daß sofort nach der Programmvorstellung<br />

die Befragung durchgeführt wurde, ohne daß<br />

die TeilnehmerInnen Gelegenheit zur Abstimmung mit ihrem<br />

beruflichen und privaten Umfeld hatten, ist eine Teilnahmezusage<br />

von mehr <strong>als</strong> 10% der Befragten ein beachtliches<br />

Ergebnis.<br />

Daß es gelungen ist, noch ein weiteres Drittel der Befragten<br />

<strong>für</strong> eine mögliche Teilnahme zu motivieren, zeigt, daß das<br />

Programm durchaus ihren Interessen entspricht und <strong>für</strong> ihre<br />

Praxis <strong>als</strong> hilfreich angesehen wird. Insofern wird auch das<br />

methodisch-didaktische Vorgehen bestätigt, durch eine Voruntersuchung<br />

Interessen und Bedürfnisse in den Einrichtungen<br />

abzufragen und zur Grundlage der curricularen Planungen<br />

zu machen.<br />

Die Begründungen <strong>für</strong> die Nichtteilnahme an der vorgestellten<br />

Qualifizierungsmaßnahme stellen sehr deutlich keine<br />

Ablehnung der Maßnahme selbst dar, sondern verweisen auf<br />

Arbeitsbedingungen, die der Fortbildung im Wege stehen.<br />

Eine weitere Werbung <strong>für</strong> dieses Fortbildungsprogramm muß<br />

sich daher auch gezielt an die Arbeitgeber/Träger der potentiellen<br />

TeilnehmerInnen wenden, und auf der anderen Seite<br />

auch den Wert eines Abschlußzertifikates auf dem Arbeitsmarkt<br />

klären und verdeutlichen.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 26 –<br />

Das Ergebnis unserer Befragung spricht keinesfalls <strong>für</strong> das<br />

Angebot getrennter Kurse <strong>für</strong> TeilnehmerInnen aus den alten<br />

und den neuen Bundesländern. Es legt allerdings nahe, sich<br />

vor Beginn der Maßnahme des Umfeldes und der Arbeitsbedingungen<br />

der TeilnehmerInnen zu vergewissern und diese<br />

Informationen in die didaktische Planung einzubeziehen.


III<br />

Und<br />

wie geht es jetzt<br />

weiter ...?<br />

Birgit Weber<br />

Mit der <strong>Informationsphase</strong> zur berufbegleitenden Qualifizierungsmaßnahme<br />

<strong>für</strong> haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen ging die zweite Vorlaufund<br />

Überprüfungsmaßnahme zum angedachten Weiterbildungsangebot<br />

des <strong>Verband</strong>es zu Ende. In den vergangenen<br />

Monaten wurde uns dabei deutlich, welche Vielfalt, welcher<br />

Reichtum in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit steckt, aber auch welche<br />

Tücken und Unsicherheiten die Finanzierung und langfristige<br />

Planbarkeit <strong>für</strong> diesen Arbeitsansatz hat. Wir hoffen, daß<br />

durch unser Engagement die Vorzüge, die Effektivität und Effizienz<br />

von Nachbarschaftshäusern, Bürgerzentren und stadtteilorientierter<br />

Sozialarbeit verdeutlicht werden konnte.<br />

Das nun vorliegende Ergebnis bestärkt uns in unserem<br />

Vorhaben, die Qualifizierungsmaßnahme in ihrer Vielfalt<br />

(Kurswochen, Bausteine, Hospitation und Symposium) anzupacken.<br />

Jedoch stehen noch einige Hindernisse im Wege, die<br />

es zu überwinden gilt.<br />

Wir gehen davon aus, daß eine TeilnehmerInnengruppe<br />

<strong>für</strong> die Kurswochenreihe zustande kommen wird, jedoch nur,<br />

wenn die Rahmenbedingungen der Maßnahme festgeschrieben<br />

und verbindlich sein werden. Bezüglich der fachlichen<br />

Ausstattung sehen wir dort keine Probleme, aber die finanzielle<br />

Absicherung ist im Moment noch nicht endgültig geklärt.<br />

Die Beteiligung des Bundesministeriums <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend ist in Aussicht gestellt unter der Maßgabe,<br />

daß sich weitere Bundesländer an der Finanzierung<br />

der Gesamtmaßnahme beteiligen. Die Aussagen der Länder<br />

über eine Beteiligung sind jedoch noch sehr vage, und über<br />

eine Beteiligung kann erst entschieden werden, wenn der Landeshaushalt<br />

verabschiedet wird. Eine Aussage über die Höhe<br />

der Beteiligung, gar über das Haushaltsjahr hinaus, scheint<br />

sehr schwierig zu sein.<br />

Als <strong>Verband</strong> ist es <strong>für</strong> uns unseriös, verbindliche Absprachen<br />

mit den TeilnehmerInnen über 3 Jahre zu treffen, ohne<br />

die Gesamtmaßnahme abgesichert zu wissen.<br />

Von daher können wir heute noch keine verbindlichen<br />

Aussagen zur Durchführung der Kurswochen machen. Unsere<br />

Bemühungen gehen demzufolge in die Richtung, neue<br />

Absprachen und Wege zu finden und Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die trotz der beschriebenen Hindernissen verbindliche<br />

Absprachen mit allen Beteiligten ermöglicht.<br />

Aber ermuntert durch die Konzeptions- und <strong>Informationsphase</strong><br />

wollen wir auf alle Fälle unsere Kraft in die Umsetzung<br />

der Qualifizierungsmaßnahme setzen.<br />

Dies bedeutet:<br />

1) Abklärung der finanziellen Rahmenbedingungen<br />

2) Endgültiges Erstellen des Curriculums<br />

3) Ausschreibung der Maßnahme<br />

4) Beginn des ersten Seminars<br />

Bezüglich der Bausteinseminare möchten wir gerne noch<br />

vor Sommer 1996 mit dem ersten Baustein beginnen; die<br />

erste Seminarwoche planen wir <strong>für</strong> Herbst 1996.<br />

Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt,<br />

daß der Weg von den Verhandlungen bis zur Genehmigung<br />

der finanziellen Mittel sehr zeitintensiv ist, die letzte Zusage<br />

aus einem Bundesland war z.B erst im Dezember möglich.<br />

Dies beeinflußt die Gestaltung der Maßnahme erheblich.<br />

Unter diesem Aspekt werden wir natürlich weiter mit den<br />

Bundesländern um deren Beteiligung in Verbindung und Verhandlung<br />

treten, aber es ist unumgänglich, uns eine Frist zu<br />

setzen, in der die Länderbeteiligung ausgehandelt sein muß.<br />

Ansonsten wird es nicht möglich sein, die Maßnahme wie<br />

geplant durchzuführen.<br />

Sobald wir in der finanziellen Gestaltung einen Schritt weiter<br />

sein werden - angestrebt ist März 1996 - werden wir die<br />

potentiellen TeilnehmerInnen und Einrichtungen informieren.<br />

– 27 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


IV<br />

Herr Dr. Scherer, Landes-<br />

Herr Brösamle, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, Baden-Württemberg<br />

Herr Sommer, Institut <strong>für</strong> Landes-<br />

und Stadtentwicklungsforschung,<br />

Dortmund, NRW<br />

Frau Elsen, Universität Trier,<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Herr Heuter, Bürgerhaus Trier-<br />

Nord, Rheinland-Pfalz<br />

Herr Jensen, Ministerium <strong>für</strong><br />

Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, Rheinland-Pfalz<br />

Herr Wehrum, Paritätischer<br />

Landesverband Rheinland-<br />

Pfalz, Mainz<br />

Herr Klein, Ministerium <strong>für</strong><br />

Frauen, Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales, Saarland<br />

Herr Latz, Ministerium <strong>für</strong><br />

Frauen, Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales, Saarland<br />

Frau Spiewock, Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Soziales, Gesundheit<br />

und Familie, Sachsen<br />

Herr Dr. Selbach, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, Baden-Württemberg<br />

Herr Kippes, Bayerisches<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit<br />

und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Gesundheit<br />

Herr Nüssle, Selbsthilfezentrum<br />

München, Bayern<br />

Frau Kröbel, Kultusministerium,<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Frau Quaas, Jugendamt<br />

Chemnitz, Sachsen-Anhalt<br />

Herr Stauch, LAG Soziokultur,<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Herr Dr. Klimant, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit, Soziales<br />

und Jugend, Schleswig-<br />

Holstein<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 28 –<br />

Herr Uffrecht, Paritätisches<br />

Bildungswerk Bayern<br />

Frau Eberhard, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit und Soziales,<br />

Brandenburg<br />

Frau Kamp, BBJ Service<br />

GmbH Potsdam, Brandenburg<br />

Frau Koch, Nachbarschaftsheim<br />

Jüterbog, Brandenburg<br />

Frau Popp, Landesgesundheitsamt,<br />

Brandenburg<br />

Frau Segger, Ministerium <strong>für</strong><br />

Arbeit und Soziales,<br />

Brandenburg<br />

Herr Wendte, Ministerium <strong>für</strong><br />

Arbeit und Soziales,<br />

Brandenburg<br />

Frau Herzfeld, Ministerium <strong>für</strong><br />

Soziales und Gesundheit,<br />

Thüringen<br />

Frau Holbein, Caritasverband<br />

Thüringen, Erfurt<br />

Frau Klein, Bildungsstätte St.<br />

Martin, Erfurt, Thüringen<br />

Herr Dr. Kraus, Paritätisches<br />

Bildungswerk, Thüringen<br />

gruppe Berlin<br />

Frau Dr. Völker, Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Soziales, Berlin<br />

Herr Penk, Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Soziales, Berlin<br />

Herr Göbbel, Senat <strong>für</strong><br />

Bildung, Wissenschaft, Kunst<br />

und Sport, Bremen<br />

Herr Jonas, Bürgerhaus<br />

Oslebshausen, Bremen<br />

Herr Lindemeyer, Senat <strong>für</strong><br />

Bildung, Wissenschaft, Kunst<br />

und Sport, Bremen<br />

Frau Loers, Senat <strong>für</strong> Bildung,<br />

Wissenschaft, Kunst und<br />

Sport, Bremen<br />

Frau Packmar, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>sozial</strong>e Weiterbildung,<br />

Bremen<br />

Frau Fischer-Menzel, Behörde<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Soziales und<br />

Gesundheit, Hamburg<br />

Herr Winkler, Paritätischer<br />

Landesverband Thüringen,<br />

Erfurt<br />

Frau Dahl, Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend, Bonn<br />

Herr Hesse, Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Bonn


Herr Dr. Wetzel, Behörde <strong>für</strong><br />

Arbeit, Soziales und Gesundheit,<br />

Hamburg<br />

Frau Wulf, Kulturbehörde,<br />

Hamburg<br />

Frau Hofmann-Salzer, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Jugend, Familie und<br />

Gesundheit, Hessen<br />

Wohlfahrtsverbände in allen<br />

Bundesländern:<br />

•Arbeiterwohlfahrt<br />

•Diakonie<br />

•Caritas<br />

•Deutsches Rotes Kreuz<br />

•Der Paritätische<br />

Anfragen, Absprachen,<br />

Verhandlungen,...<br />

Herr Algermissen, Sozialministerium<br />

Niedersachsen<br />

Herr Altena,<br />

Stadt Siegen, NRW<br />

Herr Dr. Bürger, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, NRW<br />

Frau Drewermann, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Stadtentwicklung,<br />

Kultur und Sport, NRW<br />

GUTEN TAG!<br />

Herr Lieb, Paritätisches<br />

Bildungswerk Bundesverband,<br />

Frankfurt<br />

Herr Schaub, Paritätisches<br />

Bildungswerk Bundesverband,<br />

Frankfurt<br />

Herr Scherrer, Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Bonn<br />

Herr Steiniger, Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Bonn<br />

Frau von Appen, Paritätischer<br />

Landesverband Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Schwerin<br />

Herr Bauer, Arbeiterwohlfahrt<br />

Landesverband Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Schwerin<br />

Frau Gabsch, Haus der Kulturen<br />

Schwerin, Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Frau Gnaas, Sozialministerium,Mecklenburg-Vorpommern<br />

Herr Messmann, Sozialministerium,Mecklenburg-Vorpommern<br />

Andreas Baumgärtner,<br />

Detmold<br />

„Guten Tag, hier ist der <strong>Verband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit. Wir planen<br />

eine Weiterbildungsmaßnahme...“<br />

Josef Berners, Quäker-Nachbarschaftsheim,<br />

Köln<br />

Susanne Besch, Nachbarschaftshaus<br />

Pfefferberg, Berlin<br />

Franz Erpenbeck, Bürgerhaus<br />

Oslebshausen, Bremen<br />

Bernd Giesecke, Bürgerzentrum<br />

Bocklemünd-Mengenich,<br />

Köln<br />

Wolfgang Hahn, Nachbarschaftsheim<br />

Urbanstr., Berlin<br />

– 29 – <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Frau Hege, Paritätisches<br />

Bildungswerk NRW, Wuppertal<br />

Frau Kocot, Landesinstitut <strong>für</strong><br />

Schule und Weiterbildung,<br />

Soest, NRW<br />

Herr Petry, Ministerium <strong>für</strong><br />

Schule und Weiterbildung,<br />

NRW<br />

Herr Schäfer, Ministerium <strong>für</strong><br />

Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, NRW<br />

Herr Schumacher, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales, NRW<br />

Gudrun Israel, Ost-West-<br />

Kontaktbüro, Berlin<br />

Angelika Klauth, Bürgerzentrum<br />

Vingst, Köln<br />

Monika Schneider, BürgerzentrumBocklemünd-Mengenich,<br />

Köln<br />

Peter Stawenow, Bürger <strong>für</strong><br />

Bürger, Berlin<br />

Brigitte Stenner, Gemeinwesenverein<br />

Heerstr. Nord,<br />

Berlin


VAnhang <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

– 30 –<br />

Materialien aus der Tagungsmappe:<br />

(Beispiel Erfurt)<br />

Einladung zur Fachveranstaltung<br />

Ein Anfang ist gemacht:<br />

Das Qualifizierungsprojekt<br />

Kurzdarstellung der Qualifizierungsmaßnahme<br />

Zeitplan<br />

Bausteine … Kurswoche<br />

Literaturempfehlungen<br />

Fragebogen


Bitte in einem<br />

Briefumschlag<br />

versenden<br />

ORGANISATORISCHE<br />

HINWEISE<br />

Dach- und Fach-<br />

Einladung<br />

zur<br />

Fachveranstaltung<br />

Tagungsort: Bildungsstätte „St. Martin“<br />

Farbengasse 2<br />

99084 Erfurt<br />

Tel. 03 61-657 23 79<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit e.V.<br />

Kosten der Fach- Keine.<br />

veranstaltung: (Lediglich die Anfahrts-/Reisekosten und<br />

Kosten <strong>für</strong> Verpflegung sind von den TeilnehmerInnen<br />

der Fachveranstaltung selbst<br />

zu tragen.)<br />

17. Oktober<br />

Teilnehmer<br />

zahl: 40<br />

Anmeldung: Bis spätestens 14 Tage vor der Fachveranstaltung<br />

mit umseitiger Anmeldekarte<br />

oder telefonisch in der Geschäftsstelle<br />

des <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit e.V. (Anschrift s.u.)<br />

✃<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit<br />

und die Förderung von<br />

Nachbarschaften.<br />

Einführung in ein Konzept<br />

und Perspektiven <strong>für</strong> eine<br />

qualifizierte, ressortübergreifende,hauptund<br />

ehrenamtliche Nachbarschaftsarbeit.<br />

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE<br />

ARBEIT E.V.<br />

Slabystrasse 11, 50735 Köln<br />

Tel. 0221 - 760 69 59<br />

Telefax 02 21- 76 66 43<br />

50735 Köln<br />

An den<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit e.V.<br />

Slabystraße 11<br />

Die Veranstaltung wird gefördert aus Mitteln des Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des<br />

Thüring. Ministerium <strong>für</strong> Soziales und Gesundheit


melde ich mich an zu der Fachveranstaltung:<br />

“Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und die<br />

Förderung von Nachbarschaften.<br />

Einführung in ein Konzept und<br />

Perspektiven <strong>für</strong> eine qualifizierte,<br />

ressortübergreifende, haupt- und<br />

ehrenamtliche Nachbarschaftsarbeit.”<br />

am 17. Oktober ‘95<br />

in Erfurt<br />

____________________________________________________________<br />

Name, Vorname<br />

____________________________________________________________<br />

Beruf Alter<br />

____________________________________________________________<br />

Straße, Nr.<br />

____________________________________________________________<br />

PLZ, Ort<br />

____________________________________________________________<br />

Unterschrift Datum<br />

Anmeldung<br />

____________________________________________________________<br />

Meine Funktion in der Einrichtung<br />

Ich bin ❏ hauptamtlich ❏ ehrenamtlich tätig.<br />

An folgenden Aspekten bin ich besonders<br />

interessiert und möchte dazu durch die Fachveranstaltung<br />

mehr erfahren:<br />

(Bitte stichwortartig eintragen.)<br />

Hiermit Sozial-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit und die<br />

Förderung von<br />

Programm-<br />

✔Nachbarschaften.<br />

übersicht<br />

Sozial-<strong>kulturelle</strong> zurückverweisen. und geht in der Re-<br />

9.00 Uhr Beginn der Fachveranstaltung<br />

Arbeit ist ein “altes” Sie findet ihren Ausgeln von einem sozi-<br />

9.15 Uhr Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit: Das Ei des<br />

Konzept, dessen druck in vielfältigen al-<strong>kulturelle</strong>n Zentrum<br />

Kolumbus?<br />

Traditionslinien in Formen nachbar- aus (Bürgerhaus,<br />

Ein Beginn<br />

die Zeit der Frühschaftlicher Aktivität Nachbarschaftsheim,<br />

9.45 Uhr Mit anderen Augen sehen: Grundlagen<br />

industrialisierung und Organisation Stadtteilladen usw.).<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

Präsentation zu Konzepten, Praxiserfahrungen<br />

Übergreifende Prinzipien <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit sind:<br />

und zum Menschenbild <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

✔ Orientierung an den Fragen, Interessen und<br />

(Andreas Baumgärtner, Projektberater und<br />

Kenntnissen der BesucherInnen und Nutzer-<br />

Mitarbeiter des <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Innen eines Hauses<br />

Arbeit)<br />

11.00 Uhr Kaffee-/Teepause<br />

✔ multi<strong>kulturelle</strong>s, generationsübergreifendes<br />

11.30 Uhr Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und die Förde-<br />

Begegnen und Zusammenwirken von Menrung<br />

von Nachbarschaft: Eine kleinschen<br />

im Stadtteil bzw. einer Region<br />

räumige Antwort auf gesellschaftliche<br />

✔ effektive Vernetzung mit anderen Einrichtungen<br />

und <strong>sozial</strong>e Probleme heute?<br />

im Stadtteil<br />

Präsentation und offene Gesprächsrunde<br />

✔ Hilfe zur Selbsthilfe<br />

(Birgit Weber, Geschäftsführerin des Verban-<br />

✔ Zusammenarbeit und Aktivierung von hauptdes<br />

<strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit)<br />

und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

12.30 Uhr Mittagessen und Pause<br />

14.00 Uhr Alter Wein in neuen Schläuchen? Sozial-<br />

✔ Verbindung von <strong>sozial</strong>er und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

<strong>kulturelle</strong> Arbeit zwischen Vernetzung<br />

an einem Ort.<br />

und lokaler Orientierung, altersübergreifender<br />

Arbeit und Multikultur,<br />

Die Fachveranrellen Einrichtungen schäftsführerInnen<br />

(neuem) Ehrenamt und Mitbestimmung<br />

staltung vermittelt vorgestellt.<br />

nachbarschaftsbezo-<br />

Arbeitsgruppen zu Standort, Stellenwert und<br />

die spezifischen<br />

gener Einrichtungen,<br />

Perspektive <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit “vor Ort”<br />

Arbeitsansätze und Die Fachveranstal- VertreterInnen von<br />

16.00 Uhr Kaffee-/Teepause<br />

Hintergründe <strong>sozial</strong>tung richtet sich an kommunalen und<br />

16.30 Uhr Der Mensch bleibt weise, solange er<br />

<strong>kulturelle</strong>r Arbeit und haupt- und ehrenamt- landesweiten Wohl-<br />

die Weisheit sucht ....: Bedürfnisse und<br />

gibt einen Überblick licheMitarbeiterInfahrtsverbänden Möglichkeiten <strong>für</strong> eine Qualifizierung<br />

zum aktuellen Stand nen aus nachbar- sowie an VertreterIn-<br />

der Praxis.<br />

schaftsbezogenennen kommunaler<br />

zu professioneller <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Darüber hinaus wird Einrichtungen bzw. Ämter, die z.B. mit<br />

Arbeit<br />

ein dreijähriges Fort- Diensten, wie z.B. Planungsaufgaben<br />

(Plenumsgespräch und Präsentation des Qualibildungsangebot<br />

des ambulante Dienste, nach dem KJHG<br />

fizierungsprojektes <strong>für</strong> haupt- und ehrenamtli-<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>- hinausreichende beauftragt sind.<br />

che MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>- <strong>kulturelle</strong>r<br />

<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V. Behinderten-, Kinder-,<br />

Arbeit)<br />

<strong>für</strong> haupt- und ehren- Jugend- und Alten-<br />

18.30 Uhr Ende der Fachveranstaltung<br />

amtlicheMitarbeitearbeit,Familienbil- Das vorliegende Programm ist <strong>als</strong> Programmentwurf zu<br />

rInnen in <strong>sozial</strong>-kultudungsstätten,Ge- verstehen. Aktuelle Änderungen sind möglich.<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

✃<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

Die Einladung zur Fachveranstaltung sollte<br />

auch geschickt werden an:<br />

____________________________________________________________<br />

Name, Vorname<br />

____________________________________________________________<br />

Straße, Nr.<br />

____________________________________________________________<br />

PLZ, Ort


EIN ANFANG<br />

IST GEMACHT ...<br />

DAS<br />

QUALIFIZIERUNGS -<br />

PROJEKT<br />

DES VERBANDS FÜR<br />

SOZIAL-KULTURELLE<br />

ARBEIT<br />

Andreas Baumgärtner / Birgit Weber<br />

Im Rundbrief 2/94 haben wir über die<br />

Konzeptionsphase <strong>für</strong> eine dreijährige<br />

berufsbegleitende Fortbildung <strong>für</strong> MitarbeiterInnen<br />

in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

berichtet. In der Zwischenzeit liegt nun der<br />

Abschlußbericht vor und wir wollen an dieser<br />

Stelle die wichtigsten Ergebnisse darstellen.<br />

• Es gibt einen bundesweiten Bedarf <strong>für</strong><br />

eine berufsbegleitende Fortbildung.<br />

• Der <strong>Verband</strong> wird <strong>als</strong> spezifischer<br />

Träger <strong>für</strong> eine derartige Fortbildung<br />

wahrgenommen und angefragt.<br />

• Die Befragung hat eine große Breite<br />

an inhaltlichen Wünschen und Anregungen<br />

gegeben, die wir <strong>als</strong> Zeichen eines<br />

großen und zugleich diffusen Bedarfs<br />

nach Austausch, Anregung und Aneignung<br />

neuer Konzepte verstehen.<br />

• Viele Antworten und Anmerkungen<br />

zeigen auch, daß zur Zeit kein Bedarf<br />

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95<br />

nach „großen“ Veränderungen bei MitarbeiterInnen<br />

in den meisten Einrichtungen<br />

vorhanden ist. Bestehendes will<br />

abgesichert und in Maßen ausgebaut<br />

werden. Es ist nicht die Zeit <strong>für</strong> große<br />

Entwürfe und weitreichende Visionen.<br />

(Und dies bestätigt um so mehr den<br />

Bedarf <strong>für</strong> eine ganzheitliche und konzeptionell<br />

entwickelte Fortbildung zu<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.)<br />

Nachfolgend möchten wir noch einmal<br />

kurz das Untersuchungsverfahren darstellen,<br />

auf den ersten Entwurf <strong>für</strong> das Curriculum<br />

und die Fortbildungsstruktur zu sprechen<br />

kommen und den aktuellen Stand zur<br />

Finanzierung der Fortbildungsmaßnahme<br />

erläutern.<br />

Das Untersuchungsverfahren<br />

Die bundesweite Untersuchung im Zeitraum<br />

September bis Dezember 1994 setzte<br />

sich zusammen aus:<br />

9<br />

• einer schriftlichen Befragung von<br />

hauptamtlichen MitarbeiterInnen in <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen und Gemeinwesenprojekten<br />

• einer schriftlichen Befragung von<br />

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen dort<br />

und ergänzend<br />

• Leitfadeninterviews, ebenfalls mit<br />

haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

solcher Einrichtungen.<br />

Die Studie ist explorativ, wobei wir<br />

begründet annehmen können, daß sie<br />

wesentliche Aufschlüsse über den aktuellen<br />

Stand <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r und gemeinwesenorientierter<br />

Projekte und Einrichtungen sowie<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung des Fortbildungscurriculums<br />

gibt. Es wurden 300 Fragebögen verschickt,<br />

88 verwertbare Bögen sind zurückgekommen.<br />

Dies sind 29,3 % und entspricht<br />

dem durchschnittlichen Rücklauf bei<br />

schriftlichen Befragungen. Der Fragebogen<br />

war in fünf Bereiche gegliedert:


• Beschreibung der Einrichtung<br />

• Problembereiche der Arbeit<br />

• Problemlösungsinstrumente<br />

• Bedarf an „Handwerkszeug“<br />

• Ressourcen und Anreize <strong>für</strong><br />

Fortbildungen.<br />

Der Fragebogen ist mit SPSS ausgezählt<br />

worden. Es handelt sich dabei um eine<br />

Randauszählung, d.h. die Berechnung der<br />

Häufigkeitsverteilung <strong>für</strong> jede Variable im<br />

Datensatz und um eine unvariable, jeweils<br />

auf eine Variable bezogene, deskriptive<br />

Darstellung. Es wurden nur die unmittelbar<br />

„fortbildungsrelevanten“ Daten verwertet.<br />

Bivariable und multivariable Analysen<br />

sowie weitere statistische Analysen müßten<br />

sich anschließen, müssen aber einer Weiterführung<br />

dieser Untersuchung vorbehalten<br />

werden. (Das gesamte Material kann - auf<br />

Diskette - eingesehen werden bei Prof. Dieter<br />

Oelschlägel, GHS Duisburg.)<br />

Eine Wiedergabe der einzelnen Antwortbereiche<br />

und -streuungen ist an dieser<br />

Stelle nicht möglich und sinnvoll. Bei Interesse<br />

stellen wir - über die Geschäftsstelle<br />

des <strong>Verband</strong>es - gegen Kostenerstattung<br />

eine Kopie der gesamten Dokumentation<br />

zur Verfügung.<br />

Curriculum und Fortbildungsstruktur<br />

Die Fortbildung setzt sich aus vier<br />

Bestandteilen zusammen:<br />

• geschlossene Fortbildungsgruppe<br />

(7 Kurswochen <strong>für</strong> 25 TeilnehmerInnen)<br />

• offene Bausteinreihe (10 Seminare<br />

<strong>für</strong> je 25 TeilnehmerInnen)<br />

• Hospitation<br />

• Symposium.<br />

Sie erstreckt sich auf einen Zeitraum<br />

von Mai 1995 bis Juni 1998, wobei die<br />

ersten Seminare <strong>für</strong> Januar und März<br />

1996 konzipiert sind, das abschließende<br />

Symposium <strong>für</strong> April 1998.<br />

Im Mittelpunkt steht ein siebenwöchiger<br />

Fortbildungszyklus <strong>für</strong> eine feste Fortbildungsgruppe.<br />

Parallel hierzu wird <strong>für</strong> den<br />

Fortbildungszeitraum eine sog. Bausteinreihe<br />

von offenen Seminaren angeboten.<br />

Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong><br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehen<br />

und zwei Bausteine widmen sich besonders<br />

dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />

(Zusammen-) Arbeit.<br />

Die Hospitation, an der haupt- und<br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen teilnehmen,<br />

findet in zwei Phasen im ersten und letzten<br />

Drittel der Fortbildungsreihe statt. Die jeweilige<br />

Vorbereitung und Auswertung der Hospitationen<br />

wird an Seminarveranstaltungen<br />

angebunden.<br />

Die Fortbildung wird abgeschlossen<br />

durch ein Symposium zu den Fortbildungsinhalten<br />

und dient u.a. dem ersten Transfer<br />

der Fortbildungsergebnisse in eine (Fach-)<br />

Öffentlichkeit. Die Erstellung von Arbeitshilfen<br />

und einer ausführlichen Dokumentation<br />

der Fortbildung dient demselben Ziel.<br />

Die sieben Seminare des Fortbildungszyklus<br />

basieren auf vier curricularen Pfeilern,<br />

wobei die Entfaltung von Handlungsfähigkeit<br />

jeweils <strong>als</strong> zentrale Kategorie zu<br />

betrachten ist - sowohl <strong>für</strong> die FortbildungsteilnehmerInnen<br />

und <strong>als</strong> Bezugsgröße <strong>für</strong><br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit vor Ort:<br />

• Methodologie (Theorie)<br />

• Methodik (Praxis)<br />

• Entwicklung beruflicher Fähigkeiten<br />

(Rollenkompetenz)<br />

• Praxisentwicklung.<br />

Methodologie<br />

Die thematischen Bestandteile werden -<br />

idealtypisch - in ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen<br />

Einordnung entfaltet, aufgefächert<br />

und in ihren Entwicklungslinien<br />

betrachtet sowie in die Konzeption <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit integriert.<br />

Methodik<br />

In ausführlichen Praxisbeispielen werden<br />

Erfahrungen ausgetauscht, konkrete<br />

methodisch-handwerkliche Kompetenzen<br />

vermittelt und insbesondere „klassische“<br />

Schwachstellen bearbeitet.<br />

Entwicklung beruflicher<br />

Fähigkeiten<br />

Die Veränderung beruflichen Handelns<br />

und zugrundeliegender Werthaltungen<br />

(Menschenbild etc.) verlangt die Beschäftigung<br />

mit fachlichen und persönlichen<br />

„Mustern“. In der Fortbildung werden Rollen<br />

(-bilder) überprüft und neue Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse in ein berufliches Selbstverständnis<br />

integriert.<br />

Praxisentwicklung<br />

Bestandteil der Fortbildung sind „Praxisaufgaben“,<br />

die von den TeilnehmerInnen<br />

zwischen den einzelnen Seminarwochen in<br />

ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf<br />

auch in Regionalgruppen reflektiert wer-<br />

den. Die Erprobung neuer Handlungsmuster<br />

bzw. methodischer Herangehensweisen<br />

dient ausdrücklich sowohl der Erweiterung<br />

der beruflichen Kompetenz <strong>als</strong> auch - in<br />

der Auswertung - einer theoretischen Weiterentwicklung<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit.<br />

Im Seminarprozeß werden unterschiedliche<br />

methodische Herangehensweisen praktiziert.<br />

Neben einer teilnehmerorientierten<br />

Bildungsarbeit fließen z.B. Ansätze der<br />

Gestaltarbeit und <strong>kulturelle</strong>n Praxis (Theater<br />

usw.) ein. Nicht nur im Sinne einer biographischen<br />

Bildungsarbeit reflektieren wir<br />

unterschiedliche (<strong>sozial</strong>-) <strong>kulturelle</strong> und fachliche<br />

Zugänge der TeilnehmerInnen aus den<br />

alten und den neuen Bundesländern.<br />

Kurzbeschreibung der<br />

Seminarinhalte<br />

Die in der Expertise entfalteten Themen<br />

Armut - Arbeitslosigkeit - Individualisierung<br />

- Politisierung (Stadtpolitik/Stadtentwicklung)<br />

fließen in die Kurseinheiten ein. In<br />

der Fortbildung werden fachlich-professionelle<br />

und politische Positionen markiert<br />

und reflektiert. Vor dem Hintergrund der<br />

Befragungsergebnisse und dem Selbstverständnis<br />

des <strong>Verband</strong>s <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit (e.V.) ergibt sich folgende thematische<br />

Struktur:<br />

Kurswoche 1: Orientierung an den<br />

Fragen, Interessen und Kenntnissen der<br />

NutzerInnen der Einrichtung und der<br />

BewohnerInnen des Stadtteils<br />

Kurswoche 2: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Kurswoche 3: Verbindung von <strong>sozial</strong>er<br />

und <strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem Ort<br />

Kurswoche 4: Multi<strong>kulturelle</strong>s und<br />

generationsübergreifendes Begegnen<br />

und Zusammenwirken von Menschen im<br />

Stadtteil<br />

Kurswoche 5: Vernetzung<br />

Kurswoche 6: Zusammenarbeit und<br />

Aktivierung von haupt- und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen<br />

Kurswoche 7: Organisation und<br />

Gesamtkonzeption <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit<br />

Kurzbeschreibung der Bausteine<br />

Auch <strong>für</strong> die Bausteinreihe gilt das gleiche<br />

Prinzip wie <strong>für</strong> den Fortbildungszyklus:<br />

Neben der Vermittlung von Theorie stehen<br />

Praxisfragen und die Vermittlung von Handlungskompetenz<br />

im Vordergrund. Die Bausteine,<br />

die sich originär an die ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen wenden, dienen vor<br />

allem dem Erfahrungsaustausch und der<br />

Erkenntnisvermittlung.<br />

10 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95


Baustein 1: Geschichte und Konzepte<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />

Arbeit (Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen)<br />

Baustein 2: Ehrenamtliche Vorstandsarbeit<br />

(Nur <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

in Leitungs- bzw. Vorstandsfunktion)<br />

Baustein 3: Arbeit mit Gruppen: Aufgabe<br />

<strong>für</strong> ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />

Baustein 4: Haupt- und ehrenamtliche<br />

(Zusammen-) Arbeit: Erwartungen, Konflikte,<br />

Modelle<br />

Baustein 5: Kommunalpolitische<br />

Selbstverwaltung und Subsidiarität - Einführungsseminar<br />

Baustein 6: Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Baustein 7: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in<br />

den neuen Bundesländern: Beispiele,<br />

Möglichkeiten und Perspektiven<br />

Baustein 8: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in<br />

anderen Ländern<br />

Baustein 9: (Kommunal-) Politische<br />

Einmischung: Re-Politisierung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit<br />

Baustein 10: Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und<br />

Anregungen aus benachbarten Konzepten<br />

Zielgruppen<br />

Mit der Fortbildung sprechen wir hauptund<br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen vor<br />

allem aus <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Einrichtungen<br />

an. Eine Unterscheidung ergibt sich <strong>für</strong> die<br />

Ansprache zur siebenwöchigen Fortbildungsreihe<br />

(primär hauptamtliche MitarbeiterInnen)<br />

bzw. <strong>für</strong> die Bausteinseminare<br />

(haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

bzw. Vorstände). Die Hospitation richtet<br />

sich an alle FortbildungsteilnehmerInnen.<br />

Für die siebenwöchige Fortbildungsreihe<br />

sprechen wir vor allem „GeneralistInnen“<br />

aus Einrichtungen an, die sich an den Prinzipien<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit orientieren,<br />

unabhängig von der Einrichtungsgröße. Der<br />

Fortbildungszyklus wendet sich zudem an<br />

interessierte MitarbeiterInnen aus Projekten,<br />

die sich noch im Aufbau befinden. Dies<br />

dürfte schwerpunktmäßig <strong>für</strong> Projekte aus<br />

den neuen Bundesländern zutreffen. ABM-<br />

MitarbeiterInnen sind zur Teilnahme eingeladen,<br />

auch wenn die Fortbildungsdauer die<br />

Anstellungszeit überschreitet.<br />

Eine weitere Zielgruppe <strong>für</strong> den Fortbildungszyklus<br />

sind hauptamtliche MitarbeiterInnen,<br />

die in einer Geschäftsführungs- bzw.<br />

Fachbereichsleitungsfunktion tätig sind. Eine<br />

geringe Zahl von Plätzen steht MitarbeiterInnen<br />

aus kommunaler und verbandlicher Trä-<br />

VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 1 95<br />

gerschaft zur Verfügung, die mit Planungsund<br />

Entwicklungsaufgaben in der <strong>sozial</strong>en<br />

und <strong>kulturelle</strong>n Arbeit beauftragt sind.<br />

Die Mitwirkung ehrenamtlicher Vorstände<br />

an der Fortbildung ist sehr erwünscht.<br />

Die Bausteinreihe behandelt in sich<br />

abgeschlossene Themen und jeder Baustein<br />

kann einzeln belegt werden. Wir sprechen<br />

zunächst den selben Personenkreis an, wie<br />

<strong>für</strong> den Fortbildungszyklus, aber auch<br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen und interessierte<br />

MitarbeiterInnen ohne besondere Voraussetzungen,<br />

z.B. PraktikantInnen, BerufsanfängerInnen<br />

etc. Zwei Bausteine wenden<br />

sich ausschließlich an ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen bzw. FunktionsträgerInnen;<br />

etwa die Hälfte der Bausteinseminare richtet<br />

sich konzeptionell und inhaltlich besonders<br />

an ehrenamtliche MitarbeiterInnen.<br />

Organisation<br />

In der Befragung während der Konzeptionsphase<br />

haben wir außer nach inhaltlichen<br />

Wünschen und Erwartungen auch<br />

nach organisatorischen und formalen<br />

Aspekten einer Fortbildungsreihe gefragt.<br />

Die Seminare des Fortbildungszyklus findet<br />

demnach an jeweils fünf Werktagen in<br />

einer gleichbleibenden Fortbildungsstätte<br />

statt. Die Bausteinseminare finden zeitlich<br />

kürzer mit jeweils bis zu drei Arbeitstagen<br />

statt. Wahlweise und insbesondere <strong>für</strong><br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Vorstandsmitglieder<br />

werden einzelne Bausteine<br />

auch an Wochenenden stattfinden.<br />

Die Kosten der Seminare und Bausteine<br />

müssen vor allem <strong>für</strong> ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

gering gehalten werden. Die<br />

Möglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,<br />

Zeit und Geld <strong>für</strong> eine Fortbildung<br />

zu investieren sind deutlich geringer <strong>als</strong> bei<br />

hauptamtlichen MitarbeiterInnen.<br />

Die überwiegende Mehrzahl der<br />

befragten hauptamtlichen MitarbeiterInnen<br />

hat die Erwartung, <strong>für</strong> die vollständige Teilnahme<br />

am Fortbildungszyklus und an einer<br />

Hospitationsphase ein qualifiziertes Zertifikat<br />

zu bekommen. Die Teilnahme an einem<br />

Bausteinseminar wird mit einer einfachen<br />

Teilnahmebestätigung bescheinigt.<br />

Finanzierung der Fortbildung<br />

Die Kosten <strong>für</strong> die gesamte Fortbildungsmaßnahme<br />

belaufen sich nach unserer<br />

Berechnung <strong>für</strong> den Zeitraum von Mai<br />

1995 bis Juni 1998 auf DM 891.980,—.<br />

Das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend hat nach Kenntnisnahme<br />

der Dokumentation seine Bereitschaft<br />

11<br />

bestätigt, ca. 67 % der Kosten zu übernehmen.<br />

Mit einer verbindlichen Entscheidung<br />

rechnen wir zum April diesen Jahres.<br />

Schwieriger gestaltet sich die Mitfinanzierung<br />

durch die Bundesländer. Das Bundesministerium<br />

knüpft seine Zusage an eine<br />

etwa 20-prozentige Beteiligung der Bundesländer<br />

an der Fortbildungsmaßnahme. Die<br />

Reaktion der Bundesländer war auf unsere<br />

ersten Anfragen zum Jahresende 1994<br />

sehr unterschiedlich. Zum Teil wird großes<br />

Interesse bekundet, zum Teil mit dem Hinweis<br />

auf die angespannte Finanzsituation<br />

des Bundeslandes eine Finanzierung ausgeschlossen.<br />

Auch hier rechnen wir bis zum<br />

April d.J. mit abschließenden Bescheiden.<br />

Insbesondere die neuen Bundesländer<br />

sehen den Fortbildungsbedarf und prüfen<br />

intensiv ihre Beteiligungsmöglichkeiten.<br />

Die verbleibenden zehn Prozent der<br />

Kosten werden durch die Kurs-/Seminargebühren<br />

getragen.<br />

Die Einrichtungen werden direkt angesprochen,<br />

sobald eine Anmeldung <strong>für</strong> die<br />

Fortbildungsmaßnahme möglich ist. Die<br />

Mitgliedseinrichtungen des <strong>Verband</strong>es werden<br />

spätestens auf der Mitgliederversammlung<br />

im Mai ausführlich informiert.<br />

Als Einstieg in die Fortbildungsmaßnahmen<br />

finden eintägige Informations-/Fachveranstaltungen<br />

in den Bundesländern statt. Diese Veranstaltungen<br />

führen in die Gesamtthematik<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit ein. In der Veranstaltung<br />

erhalten die TeilnehmerInnen zudem einen<br />

Überblick über die gesamte Maßnahme.<br />

Eine persönliche Anmerkung sei am Ende<br />

erlaubt. Die Arbeit an der Untersuchung, die<br />

Auswertung der Ergebnisse und die Erarbeitung<br />

der Fortbildungsstruktur und -finanzierung<br />

haben uns einerseits viel Zeit und Kräfte<br />

gekostet, andererseits jedoch noch einmal<br />

sehr nachdrücklich belegt, daß es einen<br />

Bedarf <strong>für</strong> eine von uns angedachte Fortbildungsreihe<br />

gibt. Der <strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit ist <strong>als</strong> Träger geradezu prädestiniert,<br />

eine solche Fortbildung zu konzipieren,<br />

durchzuführen und auszuwerten. Die<br />

langjährigen Praxiserfahrungen, das Theoriewissen<br />

und die gewachsene Infrastruktur zu<br />

Einrichtungen, VertreterInnen aus Politik, Verwaltung<br />

und Lehre können sehr gut genutzt<br />

werden, eine tragfähige und sinnvolle Fortbildungsmaßnahme<br />

durchzuführen.<br />

Die wachsende Bedeutung quartiersbezogener<br />

Arbeitsansätze in der <strong>sozial</strong>en und<br />

<strong>kulturelle</strong>n Arbeit muß ihre Korrespondenz<br />

in einer langfristigen und grundständigen<br />

Fortbildung zu den Grundlagen nachbarschafts-<br />

und gemeinwesenbezogener Arbeit<br />

finden. Wir hoffen, hiermit einen Beitrag<br />

dazu leisten zu können.


Kurzdarstellung der<br />

Qualifizierungsmaßnahme<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Mit der Fortbildung sprechen wir vor allem “UniversalistInnen”<br />

aus Einrichtungen an, die sich an den Prinzipien <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit orientieren, unabhängig von der Einrichtungsgröße,<br />

und vor allem aus Projekten, die sich noch im<br />

Aufbau befinden.<br />

Die Fortbildung setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen:<br />

• 7 Kurswochen (fünftägig in geschlossene Fortbildungsgruppe<br />

<strong>für</strong> ca. 25 TeilnehmerInnen)<br />

• offene Bausteinreihe (10 dreitägige Seminare <strong>für</strong> je 25<br />

TeilnehmerInnen)<br />

• Hospitationen (jeweils 14-tägig im ersten oder letzten<br />

Drittel der Fortbildung)<br />

• Abschlußsymposium<br />

Sie erstreckt sich auf den Zeitraum von voraussichtlich<br />

Sommer 1996 bis Ende 1998.<br />

Im Mittelpunkt steht der siebenwöchige Fortbildungszyklus<br />

<strong>für</strong> eine feste Fortbildungsgruppe. Parallel dazu wird <strong>für</strong> den<br />

Fortbildungszeitraum die Bausteinreihe in offener Seminarform<br />

angeboten. Zwei der Bausteine sind ausschließlich <strong>für</strong><br />

ehrenamtliche MitarbeiterInnen vorgesehen; zwei weitere<br />

widmen sich besonders dem Thema haupt- und ehrenamtlicher<br />

(Zusammen-) Arbeit.<br />

Die Entwicklung und Veränderung beruflichen Handelns<br />

und zugrundeliegender Werthaltungen verlangt die Beschäftigung<br />

mit fachlichen und persönlichen “Mustern”. In der Fortbildung<br />

werden Rollen(-bilder) überprüft und neue Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse in das berufliche Selbstverständnis integriert.<br />

Die thematischen Bestandteile werden - idealtypisch - in<br />

ihrer Herleitung und fachwissenschaftlichen Einordnung entfaltet,<br />

in ihren Entwicklungslinien betrachtet und in die Konzeption<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit integriert. In ausführlichen Praxisbeispielen<br />

werden Erfahrungen ausgetauscht, konkrete methodisch-handwerkliche<br />

Kompetenzen vermittelt und insbesondere<br />

klassische “Schwachstellen” bearbeitet.


Kurzbeschreibung<br />

Bausteine und<br />

Kurswochen<br />

Bausteine (3 Tage):<br />

A. Geschichte und Konzepte <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r, nachbarschaftlicher<br />

Arbeit (nur <strong>für</strong> Ehrenamtliche)<br />

B. Ehrenamtliche Vorstandsarbeit (nur <strong>für</strong> Ehrenamtliche)<br />

C. Arbeit mit Gruppen: Aufgabe <strong>für</strong> ehren- und hauptamtliche<br />

MitarbeiterInnen<br />

D. Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-) Arbeit: Erwartungen,<br />

Konflikte, Modelle<br />

E. Kommunalpolitische Selbstverwaltung und Subsidiarität -<br />

Einführungsseminar<br />

F. Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />

G. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in den neuen Bundesländern: Beispiele,<br />

Möglichkeiten, Perspektiven<br />

H. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit in anderen Ländern<br />

I. (Kommunal-) Politische Einmischung: Re-Politisierung <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit<br />

J. Sozial-<strong>kulturelle</strong> Arbeit und Anregungen aus benachbarten<br />

Konzepten<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Kurswochen (5<br />

Tage):<br />

1. Orientierung an den<br />

Fragen, Interessen und<br />

Kenntnissen der NutzerInnen<br />

der Einrichtung<br />

und der BewohnerInnen<br />

des Stadtteils<br />

2. Hilfe zur Selbsthilfe<br />

3. Verbindung von <strong>sozial</strong>er<br />

und <strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit an einem Ort<br />

4. Multi<strong>kulturelle</strong>s und<br />

generationsübergreifendes<br />

Begegnen und<br />

Zusammenwirken von<br />

Menschen im Stadtteil<br />

5. Vernetzung<br />

6. Zusammenarbeit und<br />

Aktivierung von hauptund<br />

ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen<br />

7. Organisation und<br />

Gesamtkonzeption<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r Arbeit


Literaturempfehlungen<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Saul D. Alinsky: Anleitung zum Mächtigsein. Ausgewählte<br />

Schriften, herausgegeben und übersetzt von Karl-Klaus Rabe<br />

Bornheim-Merten 1984<br />

Sabine Bachmair et al.: Beraten will gelernt sein. Ein praktisches<br />

Lehrbuch <strong>für</strong> Anfänger und Fortgeschrittene<br />

Weinheim 1994 (5. Aufl.)<br />

Maria Bitzan/Thilo Klöck (Hsg.): Jahrbuch Gemeinwesenarbeit<br />

5, Politikstrategien - Wendungen und Perspektiven<br />

München 1994 (AG Spak Bücher M 122)<br />

Kirsten Ebbe/Peter Friese: Milieuarbeit. Gundlagen präventiver<br />

Sozialarbeit im lokalen Gemeinwesen<br />

Stuttgart 1989<br />

Wolfgang Hinte/Fritz Karas: Studienbuch Gruppen- und<br />

Gemeinwesenarbeit. Eine Einführung <strong>für</strong> Ausbildung und Praxis<br />

Neuwied/Frankfurt am Main 1989<br />

Michael Lukas Moeller: Anders helfen. Selbsthilfegruppen und<br />

Fachleute arbeiten zusammen<br />

Frankfurt 1992<br />

Michael Lukas Moeller: Selbsthilfegruppen<br />

Reinbek 1978<br />

Marion Mohrlock/Michaela Neubauer/Rainer<br />

Neubauer/Walter Schönfelder: Let´s organize! Gemeinwesenarbeit<br />

und Community Organization im Vergleich<br />

München 1993 (AG SPAK Bücher M 113)<br />

C.W. Müller: Wie Helfen zum Beruf wurde. Eine Methodengeschichte<br />

der Sozialarbeit<br />

Weinheim/Basel 1988<br />

Dieter Oelschlägel: Zum aktuellen Stand der fachwissenschaftlichen<br />

Diskussion in der <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n Arbeit und in<br />

der Gemeinwesenarbeit<br />

in: RUNDBRIEF 1/1995<br />

Joachim Schulze: Sozio<strong>kulturelle</strong> Zentren - Stadterneuerung<br />

von unten<br />

Essen 1993 (Arbeitshilfen Soziokultur)<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V. (Hsg.): Sozial-<strong>kulturelle</strong><br />

Arbeit. Bestandsaufnahme der Arbeit in den Nachbarschaftsheimen,<br />

Bürgerzentren und Gemeinwesenprojekten<br />

Köln 1991


Berufsbegleitende<br />

Fortbildung <strong>für</strong> hauptund<br />

ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen aus<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>n<br />

Einrichtungen<br />

Fragebogen<br />

zu den Informationsveranstaltungen<br />

1. ❒ weiblich<br />

❒ männlich<br />

2. Alter:...........Jahre<br />

3. ❒ hauptamtlich tätig<br />

❒ ehrenamtlich tätig<br />

4. Funktion in der Einrichtung:<br />

❒ GeschäftsführerIn<br />

❒ Vorstand<br />

❒ leitende Tätigkeit<br />

❒ pädagogische/<strong>sozial</strong>arbeiterische Tätigkeit<br />

❒ Verwaltung<br />

❒ Praktikum<br />

❒ andere Funktion,<br />

welche?...........................................<br />

5. Haben Sie schon einmal an einer Befragung<br />

des <strong>Verband</strong>es <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit teilgenommen?<br />

❒ ja<br />

❒ nein<br />

6. Haben Sie schon einmal Bekanntschaft mit<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r/Gemeinwesen-Arbeit gemacht?<br />

❒ ja, davon gehört/darüber gelesen<br />

❒ ja, durch die Ausbildung<br />

❒ ja, ich habe eigene Praxis in diesem Bereich<br />

❒ ja, ..............................................................<br />

❒ nein<br />

Geben Sie bitte auf die Fragen 7 bis 12 eine Note von 1<br />

(sehr gut/sehr viel) bis 6 (sehr schlecht/sehr wenig)! Bitte<br />

ankreuzen!<br />

7. Wie hat Ihnen das Seminar gefallen?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

8. Haben Sie neue Informationen bekommen?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

9. Sind die Informationen verständlich vermittelt<br />

worden?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

10. Sind diese Informationen hilfreich <strong>für</strong> Ihren<br />

Berufsalltag?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

11. Hat Ihnen das vorgestellte Fortbildungsprogramm<br />

gefallen?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.


12. Wie empfanden Sie die Arbeitsatmosphäre dieser<br />

Veranstaltung?<br />

1 2 3 4 5 6<br />

13. Was könnte an dieser Informationsveranstaltung<br />

besser gemacht werden?<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

14. Halten Sie eine Qualifizierungsmaßnahme, wie<br />

hier vorgestellt, <strong>für</strong> hilfreich <strong>für</strong> Ihre Praxis?<br />

❒ sehr hilfreich<br />

❒ hilfreich<br />

❒ teils/teils<br />

❒ weniger hilfreich<br />

❒ nicht hilfreich<br />

15. Welche Bereiche sollen in der Fortbildung<br />

besonderes Gewicht erhalten?<br />

sehr viel viel teil/teils weniger sehr wenig<br />

Orientierung an den Fragen,<br />

Interessen und Kenntnissen der<br />

BesucherInnen und NutzerInnen<br />

der Einrichtung/des Hauses<br />

❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

multi<strong>kulturelle</strong>s und generations<br />

übergreifendes Arbeiten<br />

- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

effektive Vernetzung im Stadtteil<br />

❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

Aktivierung und Kooperation von<br />

haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

- ❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

Verbindung von <strong>sozial</strong>er und<br />

<strong>kulturelle</strong>r Arbeit an einem Ort<br />

❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

Organisation und Gesamtkonzeption<br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong>r/Gemeinwesen-Arbeit<br />

❒ ❒ ❒ ❒ ❒<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong> <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

16. Welche Bereiche halten Sie darüberhinaus <strong>für</strong><br />

unbedingt erforderlich in einer solchen Fortbildung?<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

17. Erwägen Sie, an dem vorgestellten Qualifizierungsangebot<br />

teilzunehmen?<br />

❒ ja, ich werde teilnehmen<br />

❒ ich erwäge eine Teilnahme<br />

❒ nein, aus inhaltlichen Gründen<br />

❒ nein, weil das Programm mich nicht überzeugt<br />

❒ nein, aus Zeitgründen<br />

❒ nein, aus Kostengründen<br />

❒ nein, weil<br />

.......................................................................................<br />

.......................................................................................<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Mitarbeit!


In eigener Sache:<br />

Seit 30 Jahren erscheint zweimal jährlich<br />

die <strong>Verband</strong>szeitschrift RUNDBRIEF zu<br />

aktuellen Themen und Fragestellungen <strong>sozial</strong><strong>kulturelle</strong>r<br />

Arbeit. (Redaktion: Eva Becker)<br />

Wir freuen uns über Beiträge und Bestellungen.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> Arbeit e.V.<br />

Slabystraße 11<br />

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