Die Piotrowski-Formel macht Schule. - Ingrid Ott
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Die Piotrowski-Formel macht Schule. - Ingrid Ott
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Landkreis Kulmbach<br />
Caspar-Vischer-Gymnasium<br />
Röhl-Villa, Kulmbach<br />
2010
Grußwort des Landrates Klaus Peter Söllner<br />
Für den Landkreis Kulmbach bilden die<br />
Bereiche Bildung, Erziehung und <strong>Schule</strong><br />
seit vielen Jahren einen kontinuierlichen<br />
Handlungsschwerpunkt. Denn Investitionen<br />
im Bildungsbereich – wie die nunmehr<br />
abgeschlossene Generalsanierung<br />
der Röhl-Villa – sind stets auch wertvolle<br />
Investitionen in unsere Zukunft.<br />
Der Abschluss der Sanierungsarbeiten<br />
und die feierliche Übergabe der Röhl-Villa<br />
ist darüber hinaus auch ein glanzvoller<br />
Höhepunkt in der Geschichte unseres<br />
Caspar-Vischer-Gymnasiums. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />
des prächtigen Gebäudes<br />
darf als großartiges Ereignis für die Lehrer<br />
und Schüler gefeiert werden.<br />
Der Landkreis Kulmbach hat sich mit<br />
der Entscheidung zur Sanierung des<br />
denkmalgeschützten Gebäudes erneut<br />
deutlich zu den <strong>Schule</strong>n in seiner<br />
Sachaufwandsträgerschaft bekannt und<br />
dem großen Schulstandort Kulmbach ein<br />
zusätzliches Alleinstellungsmerkmal von<br />
hoher Qualität hinzugefügt.<br />
Es stellt einen glücklichen Umstand dar,<br />
dass sich die Röhl-Villa in direkter Nachbarschaft<br />
zum Caspar-Vischer-Gym nasium<br />
befindet. Zum einen war an der<br />
<strong>Schule</strong> nach zehn Jahren beständig steigender<br />
Schülerzahlen eine Erweiterung<br />
der Schulgebäude zwingend notwendig<br />
geworden. Zum anderen lag das heute<br />
in neuem Glanz erstrahlende Jugendstilgebäude<br />
in direkter Nachbarschaft der<br />
<strong>Schule</strong> als verborgenes Juwel bereits<br />
viele Jahre in einem „Dornröschenschlaf“.<br />
Der Gedanke, die Erweiterung der<br />
<strong>Schule</strong> mit dem Erwerb und der Generalsanierung<br />
der Röhl-Villa zu verbinden,<br />
lag also nahe. Der Weg vom Erwerb<br />
des Grundstückes, über den Beginn der<br />
Sanierung bis hin zu deren Fertigstellung<br />
stellte allerdings sämtliche Beteiligte in<br />
allen Bereichen von Anfang an vor große<br />
Herausforderungen. Es gelang jedoch,<br />
ein schlüssiges Nutzungs-, Sanierungs-<br />
und Finanzierungskonzept zu erstellen,<br />
das sowohl die Bedürfnisse der <strong>Schule</strong><br />
als auch des Denkmalschutzes sowie<br />
städtebauliche Belange berücksichtigte.<br />
<strong>Die</strong> Generalsanierung der Röhl-Villa<br />
ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie im<br />
koordinierten Zusammenwirken vieler<br />
verschiedener Stellen ein denkmalpflegerisches<br />
Musterprojekt entsteht.<br />
Der Kreistag des Landkreises Kulmbach<br />
hat seine Entscheidung zur Sanierung<br />
der Röhl-Villa auch in dem Bewusstsein<br />
getroffen, dass es gerade den Bildungsauftrag<br />
eines Gymnasiums auszeichnet,<br />
in besonderem Maße kulturelle<br />
und künstlerische Werte zu vermitteln.<br />
<strong>Die</strong>sem Anspruch wird das neue<br />
Schulgebäude in eindrucksvoller Weise<br />
gerecht.<br />
Ein herzlicher Dank gilt allen, die uns<br />
bei dieser Zielsetzung unterstützt und<br />
die Entscheidungen für die Generalsanierung<br />
der Röhl-Villa mit auf den Weg<br />
gebracht haben.<br />
Mein besonderer Dank gilt<br />
- den Trägern des Entscheidungsprozesses,<br />
somit den Mitgliedern unseres<br />
Kreistages;<br />
- dem Freistaat Bayern für die fachliche<br />
Beratung, insbesondere im denkmalpflegerischen<br />
Bereich und die gewährten<br />
Investitionsförderungen;<br />
- der Stadt Kulmbach und dem gesamten<br />
Stadtrat für die hervorragende<br />
Zusammenarbeit und Unterstützung<br />
im Bereich der Außenanlagen sowie<br />
der Städtebauförderung;<br />
- der Oberfrankenstiftung für die großzügige<br />
Investitionszuwendung;<br />
- all jenen, die am Genehmigungsverfahren<br />
positiven Anteil hatten;<br />
- den planenden Architekten und Ingenieuren<br />
sowie den tüchtigen Bauhandwerkern<br />
für die Umsetzung der<br />
wohlgelungenen Generalsanierung;<br />
- sowie nicht zuletzt der Schulleitung,<br />
den Lehrern und Schülern unseres<br />
Caspar-Vischer-Gymnasiums und<br />
natürlich auch unseren Nachbarn für<br />
das während der Bauzeit entgegengebrachte<br />
Verständnis.<br />
<strong>Die</strong> Schülerinnen und Schüler unseres<br />
Caspar-Vischer-Gymnasiums erhalten<br />
mit der Röhl-Villa ein modernes und<br />
attraktives Lernumfeld, verpackt in<br />
einem außergewöhnlichen, historischen<br />
Gebäude, das weit mehr ist, als nur der<br />
Teil eines Schulhauses.<br />
Möge dieses restaurierte geschichtsträchtige<br />
Schulgebäude fortan Heimstätte<br />
konstruktiven Zusammenwirkens und<br />
mitmenschlicher Begegnung werden,<br />
damit die Investition unseres Landkreises<br />
Früchte tragen kann.<br />
Zur feierlichen Übergabe der generalsanierten<br />
Röhl-Villa an das Caspar-<br />
Vischer-Gymnasium ein herzliches<br />
„Glückauf“!<br />
Klaus Peter Söllner<br />
Landrat des Landkreises Kulmbach
<strong>Die</strong> Maßnahme wurde gefördert durch:<br />
Freistaat Bayern<br />
Regierung von Oberfranken mit IZBB-Mitteln<br />
Regierung von Oberfranken mit FAG-Mitteln<br />
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst mit Mitteln des Entschädigungsfond<br />
Oberfrankenstiftung<br />
Bundes-Landesmittel im Rahmen der Städtebauförderung<br />
Stadtumbau West<br />
Bayerische Landesstiftung<br />
Stadt Kulmbach<br />
Architektur und Bauleitung:<br />
Architekturbüro Harald Schramm,<br />
Schießgraben 4, 95326 Kulmbach<br />
Tragwerksplanung:<br />
Ingenieurbüro Schmidt<br />
Wirtsleite 8, 95326 Kulmbach<br />
Restaurator:<br />
Edi Hartmann<br />
Georg-Mayr-Straße 4, 97825 Marktheidenfeld<br />
Heizungs-Sanitär-Lüftungsplanung:<br />
Ingenieurbüro Schröppel<br />
Vorwerkstraße 4, 95326 Kulmbach<br />
Elektroplanung:<br />
Elplan GmbH<br />
Kulmitzweg 33, 95326 Kulmbach<br />
Freianlagenplanung:<br />
Silvia Eichner, Landschaftsarchitektin<br />
Pechgraben 10, 95512 Neudrossenfeld<br />
Sicherheitskoordination:<br />
Planungsbüro Hans-Friedrich Hacker<br />
Oberer Markt 29, 95349 Thurnau<br />
2 3<br />
Grußwort des Oberbürgermeisters Henry Schramm<br />
Als der Kreistag am 12. November 2007<br />
den Realisierungsbeschluss für den<br />
Erwerb und Umbau der aus dem 19.<br />
Jahr hundert stammenden Röhl-Villa fasste,<br />
wurden die Weichen für ein außergewöhnliches<br />
Projekt gestellt. Im September<br />
2008 begannen die Arbeiten und im<br />
Februar 2010 nahmen die Schülerinnen<br />
und Schüler das historische Gebäude in<br />
Besitz. Entstanden ist ein wunderschönes<br />
Gebäude, das in seinem Innenleben<br />
die moderne Funktionalität des Schul-<br />
und Unterrichtsbetriebes mit der architektonischen<br />
Ausstrahlung und Gestaltung<br />
der Räume genial verbindet. Mit seiner<br />
Entscheidung, die Röhl-Villa zu sanieren,<br />
hat der Landkreis Kulmbach auch einen<br />
politischen Grundauftrag erfüllt, Werte<br />
zu erkennen und Werte zu bewahren.<br />
Hierfür ein herzliches Dankeschön!<br />
Mitstreiter und Befürworter waren fortan<br />
gefragt, um die Finanzierung sicher zu<br />
stellen. Und sie wurden gefunden. Der<br />
Bund, der Freistaat Bayern, das Engagement<br />
der Abgeordneten, die Oberfrankenstiftung,<br />
die Landesstiftung, der<br />
Entschädigungsfonds, der Landkreis, die<br />
Stadt Kulmbach, Architekten, Handwerker<br />
und die den Umbau ausführenden<br />
Unternehmen: Es zogen letztendlich<br />
alle Partner an einem Strang, um die<br />
Kosten in Höhe von rund 3,5 Millionen<br />
Euro zu stemmen, die teils nicht einfache<br />
Baumaßnahme durchzuführen und die<br />
Röhl-Villa zu dem zu gestalten, was sie<br />
heute ist:<br />
Ein wunderschönes Kleinod in der<br />
Großen Kreisstadt Kulmbach.<br />
Ein wertvolles Gebäude. Ein Ort zum<br />
Lernen, Motivieren und Ausbilden, der<br />
Geschichte, Kultur und künstlerische<br />
Epochen widerspiegelt. Ausdrucksstark,<br />
einladend und in vieler Hinsicht außergewöhnlich,<br />
ja nahezu einmalig.<br />
<strong>Die</strong> alte Substanz für eine schulische<br />
Nutzung zu erschließen nannte Staatsminister<br />
Dr. Ludwig Spaenle, Bayerisches<br />
Staatsministerium für Unterricht<br />
und Kultus, anlässlich eines Besuches<br />
im November 2009 ein „ungewöhnlich<br />
ambitioniertes Projekt“. Dem kann man<br />
nur beipflichten, denn auch die Schulleitung,<br />
die Lehrerschaft, Eltern, Schülervertretung<br />
und die Schüler selbst<br />
brachten sich ein, beispielsweise wirkte<br />
der Leistungskurs Kunst mit.<br />
<strong>Die</strong> Außenanlagen, die das denkmalgeschützte<br />
Gebäude umschließen, die<br />
Neugestaltung der Stadtteilwiese und<br />
Freianlagen im Zuge der Sanierung und<br />
Instandsetzung der Röhl-Villa, wurden<br />
mit einem Zuschuss aus Mitteln der<br />
Städtebauförderung unterstützt. <strong>Die</strong><br />
Stadt Kulmbach hat hierfür gemeinsam<br />
mit der Regierung von Oberfranken<br />
gerne den Weg geebnet.<br />
Für das schulische Leben und für ein<br />
inspirierendes Lernumfeld bietet die<br />
Röhl-Villa mit ihren Räumen die besten<br />
Voraussetzungen.<br />
<strong>Die</strong> Gesamtbetrachtung kann nur lauten:<br />
Mit dem Projekt „Röhl-Villa“ haben<br />
alle gewonnen! Wenn das kein Grund<br />
zum Feiern ist!<br />
Kulmbach, im September 2010<br />
Henry Schramm<br />
Oberbürgermeister
Willkommen in einem Haus voller Spannung Grußwort des Schulleiters Klaus Gagel<br />
4 5<br />
„Zum Essen gehen wir in die Villa“ – welcher<br />
Gymnasiast in Bayern kann das schon von<br />
sich behaupten? Am Caspar-Vischer-Gymnasium<br />
in Kulmbach wird dieser Traum wahr.<br />
Nach einer Umbauzeit von eineinhalb Jahren<br />
erstrahlt die Röhl-Villa in unmittelbarer Nähe<br />
zum Schulgebäude in neuem Glanz und lädt<br />
Schüler, Lehrer, Eltern und die Bevölkerung<br />
dazu ein, sich an dem einzigartigen Bauwerk<br />
zu erfreuen.<br />
Ein Gang durch die Villa vermittelt ein ganz<br />
besonderes, vom üblichen Schulalltag völlig<br />
abgehobenes Lebensgefühl. Weit weg<br />
von der zuweilen vorherrschenden Sterilität<br />
moderner Schul- und Mensaräume fühlt man<br />
sich in den Speiseräumen der Villa bestens<br />
aufgehoben und geborgen. <strong>Die</strong> Aufteilung<br />
der Räume erlaubt Rückzug und Geselligkeit.<br />
Wunderschöne Wandgemälde, der historische<br />
Kachelofen in der Ecke, die hervorragend<br />
restaurierte Decke im Nebenraum<br />
laden dazu ein, ein Stück Lebensqualität<br />
aus den Anfangszeiten des zurückliegenden<br />
Jahrhunderts nachzuempfinden. Und<br />
während die <strong>Schule</strong> im Zuge der sich<br />
anbahnenden Ganztagsschule immer mehr<br />
zum Lebensmittelpunkt unserer Schüler<br />
wird, vermag ihnen das historische Gebäude<br />
etwas vom dem zurückzugeben, was Lehrern<br />
und Schülern mehr und mehr verloren<br />
geht – nämlich Zeit zu haben für Muse und<br />
Kontemplation.<br />
<strong>Die</strong>ser Eindruck setzt sich fort in dem mit<br />
großem architektonischen Aufwand restaurierten<br />
Treppenhaus mit seinen stilvollen<br />
Wandgemälden, das nur noch übertroffen<br />
wird vom Elternsprechzimmer im ersten<br />
Stock, an dessen Wänden die ursprünglichen<br />
Bilder in einer Vollständigkeit und<br />
Ursprünglichkeit erhalten sind, die ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Doch es ist das reizvolle Nebeneinander von<br />
restaurierter historischer Bausub stanz und<br />
der modernen Zweckmäßigkeit der Funktionsräume,<br />
die den besonderen Reiz der<br />
Villa Röhl ausmachen. Alt und Neu sind hier,<br />
dank der harmonischen Zusammenarbeit<br />
von Denkmalschutz, Architekturbüro und<br />
Technikerteam, eine wunderbare Symbiose<br />
eingegangen.<br />
Das spürt man vor allen in den Räumen<br />
der offenen Ganztagsschule, die sowohl<br />
der Entspannung und Erholung als auch<br />
dem konzentrierten Arbeiten diesen sollen.<br />
<strong>Die</strong> gleiche zielgerichtete Lern atmosphäre<br />
herrscht in den Kurs- und Interneträumen im<br />
Obergeschoss, die mit ihrer modernen Ausstattung<br />
einen didaktisch und methodisch<br />
zeitgemäßen Unterricht ermöglichen.<br />
Vom Obergeschoss aus schweift der Blick<br />
über die Dächer von Kulmbach und das<br />
umgebende Sportgelände der <strong>Schule</strong>, in<br />
das sich die Außenanlagen der Villa Röhl so<br />
harmonisch einbetten, als wäre das ganze<br />
Ensemble von Anfang an so geplant gewesen.<br />
Doch erst in der wärmeren Jahreszeit<br />
werden Lehrer und Schüler die schattenspendende<br />
Pergola, die großzügigen<br />
Freiflächen und das „Grüne Klassenzimmer“<br />
im vollen Umfang nutzen können. Wir alle<br />
freuen uns darauf!<br />
Angesichts dieses wunderbaren Gesamtkunstwerks,<br />
dessen Entstehung viele vor<br />
wenigen Jahren nicht für realisierbar gehalten<br />
hätten, ist es mir als Schulleiter ein Bedürfnis<br />
im Namen der gesamten Schulfamilie all<br />
jenen zu danken, die sich mit vollem Elan<br />
für die Realisierung und Finanzierung dieses<br />
Projekts eingesetzt haben. <strong>Die</strong>s gilt in ganz<br />
besonderem Maß gegenüber unserem<br />
Sachaufwandsträger, dem Landkreis Kulmbach,<br />
sowie gegenüber der Stadt Kulmbach<br />
mit ihren Entscheidungsträgern. Unser herzlicher<br />
Dank gilt aber auch der Oberfrankenstiftung<br />
sowie dem Freistaat Bayern für die<br />
finanzielle Förderung. Stellvertretend für alle<br />
am Bau beteiligten Firmen und Unternehmen<br />
sei hier das Architekturbüro Schramm genannt,<br />
mit dem die <strong>Schule</strong> in hervorragender<br />
Weise zusammenarbeiten durfte.<br />
Ein einzigartiges Gebäude, das auch in<br />
Zukunft Zeugnis ablegen wird vom Unternehmergeist,<br />
der die Stadt Kulmbach einst<br />
prägte und noch immer trägt, konnte hier<br />
vor dem Verfall bewahrt und wiederbelebt<br />
werden. Dafür dürfen wir alle dankbar und<br />
darauf dürfen wir alle stolz sein.<br />
Klaus Gagel<br />
Schulleiter Caspar-Vischer-Gymnasium
vorher – nachher<br />
6 7<br />
Baugeschichtliches<br />
In der Denkmalliste ist für die malerische Röhl-Villa mit ihrem Turm, der Backsteinfassade und der Terrasse mit Pergola 1895 als<br />
Baujahr angegeben. Ein Datum, das wohl korrigiert werden muss. Der letzte Eigentümer, Wolfgang Kerling, besitzt Unterlagen,<br />
nach denen in dem genannten Jahr ein Brunnenschacht gebohrt worden ist. Baumeister Ernst Glenk (geboren 1856 in Bayreuth)<br />
hat offenbar die Vorbereitungen getroffen, nach seinem Tod 1897 hat aber seine Witwe Christiane Glenk den Hausbau (mit Stall,<br />
Werkstätte und Remise) 1898 durchgeführt. Sie hat auch das Baugeschäft mit Zimmerei weiter betrieben. 1899 ist das Sägewerk<br />
gebaut, 1900 ein Lager und eine Werkstatt sowie 1918 ein Lokomobilenraum (Dampfmaschinenanlage). „Offenbar ging es mit<br />
dem Baugeschäft aufwärts“, vermutet Wolfgang Kerling.<br />
Nach dem Tod von Christiane Glenk ist das Anwesen 1920 an die Arztwitwe Hermine Sprunner von Mertz verkauft worden, die<br />
es 1922 an ihre beiden Kinder, Feodor Sprunner von Mertz, Generalleutnant der Luftwaffe (1881 – 1945), wohnhaft in Berlin-<br />
Wilmersdorf, und an Clara Speidel, Oberregierungsratsgattin in Bayreuth, vererbt hat.<br />
1922 sind die Werkstattgebäude unterhalb der Villa, wo sich heute die Sportanlagen des Gymnasiums befinden, zu einer<br />
Kartonagenfabrik umgebaut worden. Das Haus ist vermietet gewesen.<br />
Hildegard Röhl, geborene Kerling (1902 – 1998), und ihr Mann Theodor Röhl (1895 – 1993) haben die Villa 1932 oder 1933<br />
gekauft. Vielen Kulmbachern sind sie durch das Mieder- und Kurzwarengeschäft im Kressenstein (später Schinzel, jetzt Monique<br />
Wäsche) bekannt. Nach dem Tod der Tante hat Wolfgang Kerling, pensionierter Diplom-Ingenieur beim Amt für Ländliche Entwicklung<br />
in Bamberg, das Haus geerbt, der es schließlich an den Landkreis verkauft hat.<br />
Stephan Tiroch, Bayerische Rundschau<br />
Chronik der Sanierungsmaßnahme<br />
Mai 1998 Denkmalpflegerische Voruntersuchung – Architekt Harald Schramm<br />
November 2007 Kreistagsbeschluss zum Erwerb der Anwesen und der Baudurchführung<br />
September 2008 Baubeginn<br />
Februar 2010 Fertigstellung und Aufnahme des Schulbetriebes<br />
Gebäudedaten:<br />
Bruttogeschossfläche ca. 1.000 m²<br />
Bruttorauminhalt ca. 3.800 m³<br />
Gesamtkosten ca. 3.500.000 €
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20 21<br />
Konzept der Außenanlagen<br />
Mit der neuen Nutzung der ehemaligen<br />
Villa Röhl für die Betreuung von Schülern<br />
des benachbarten Caspar-Vischer-<br />
Gymnasiums im Rahmen der Ganztagesschule<br />
war auch für den Garten<br />
das Ende des Dornröschenschlafes<br />
eingeläutet.<br />
Im Frühjahr 2008 begannen die Planungen<br />
zur Umgestaltung des Geländes,<br />
das zukünftig als Freiraum für die Nachmittagsschüler<br />
wie auch als „grünes<br />
Klassenzimmer“ für Schulklassen dienen<br />
sollte. Besonderer Augenmerk lag dabei<br />
auf der Berücksichtigung der noch vorhandenen<br />
Strukturen. Auf der pflanzlichen<br />
Seite waren dies vor allem wertvoller<br />
Gehölzbestand mit alten Laub- und<br />
Obstbäumen sowie ausgedehnte Teppiche<br />
mit attraktiven Frühlingsblühern und<br />
heimischen Waldstauden im Süden, die<br />
den Boden unter hohen Bäumen weitflächig<br />
bedecken. Der fließende Übergang<br />
vom Garten zur angrenzenden Stadtteilwiese<br />
sollte auch in Zukunft unbedingt<br />
erhalten bleiben. An baulichen Strukturen<br />
wurden die Pergola, die sich der<br />
Villa im Süden vorlagert, sowie die sich<br />
westlich anschließenden Treppen und<br />
Mauern aus Kalkstein restauriert und in<br />
das neue Freiraumkonzept integriert.<br />
Ökologische Aspekte fanden in der<br />
Wahl versickerungsfähiger Beläge wie<br />
Schotterrasen, wassergebundener<br />
Decke oder dem wasserdurchlässigen<br />
Pflastersystem im Bereich der Stellplätze<br />
ebenso Berücksichtigung wie in der<br />
Pflanzenauswahl, die besondere Rücksicht<br />
auf heimische Arten nimmt. Auf die<br />
Wahl heimischer Materialien wurde auch<br />
bei den Holzdecks aus Lärche, den<br />
Stufen und Mauern aus Kalkstein sowie<br />
dem Zaun aus Lärchenholz Wert gelegt,<br />
Materialien, die sich zudem gut in den<br />
historischen Kontext der Jugendstilvilla<br />
einfügen.<br />
Der neue Garten der Villa Röhl ist zwar<br />
in erster Linie Freiraum für die Schüler<br />
und ist entsprechend über eine neue<br />
Brücke direkt an das Caspar-Vischer-<br />
Gymnasium angebunden. Gleichzeitig<br />
öffnet er sich aber der Bevölkerung.<br />
Über neu geschaffene Wege durch die<br />
südlich angrenzende Stadtteilwiese und<br />
eine Treppe zur Weiherer Straße ist das<br />
Gelände der ehemaligen Villa Röhl Teil<br />
eines kleinen, allgemein zugänglichen<br />
Grünzugs geworden und hat eine gute<br />
fußläufige Anbindung in Richtung Innenstadt<br />
erhalten.<br />
<strong>Schule</strong> und Schüler finden auf verschiedenen<br />
großzügigen Flächen wie der<br />
dem Gebäude westlich vorgelagerten<br />
Multifunktionsfläche und den sich anschließenden<br />
Holzdecks, einem „grünen<br />
Klassenzimmer“, das als Senkgarten<br />
ausgebildet ist, oder dem Schotterrasenkarree<br />
im Osten Raum für vielfältige<br />
Aktivitäten, zum Unterrichten, zum<br />
Ausruhen und Kommunizieren oder als<br />
Freiraum-Atelier.<br />
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September 2010 Einweihung: 21. 9. 2010<br />
<strong>Ingrid</strong> <strong>Ott</strong> Verlag, 96472 Rödental, Lindenstr. 37<br />
Tel.: 09563/50650, E-Mail: mail@ingrid-ott.de
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Kompetenz - Vertrauen - Sympathie