Integration im Wandel Auf dem Weg zur Normalität? - von Dr ...
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<strong>Integration</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong><br />
Exemplarische <strong>Integration</strong>sverläufe als Anregung für<br />
<strong>Integration</strong>sberatung und Politik<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
Universität Trier - FB IV - Soziologie<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>Normalität</strong>?<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
Universität Trier - FB IV - Soziologie<br />
Tagung: 20 Jahre Jugendmigrationsdienst Trier<br />
Caritasverband Trier<br />
24.09.2009<br />
• „Den Aussiedlern, insbesondere den jungen Menschen unter ihnen,<br />
wird häufig nachgesagt, sie würden sich nur schlecht in Deutschland<br />
integrieren. Dies lässt sich nach <strong>dem</strong> IMI (= Index zu Messung der<br />
<strong>Integration</strong>) nicht bestätigen. Die größte aller Herkunftsgruppen<br />
schneidet <strong>im</strong> <strong>Integration</strong>svergleich gut ab. Zurückzuführen ist dies<br />
vor allem darauf, dass die hier Geborenen <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />
Zugewanderten deutlich besser integriert sind“ (S. 34).<br />
– Indikatoren: Ehen mit Einhe<strong>im</strong>ischen, Bildung, Berufstätigkeit,<br />
etc.<br />
– Fallanalysen (alle nach 1989)<br />
• Berlin-Institut: Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der <strong>Integration</strong> in<br />
Deutschland. Berlin 2009 (Datengrundlage: Mikrozensus 2005)<br />
1
Dauer der <strong>Integration</strong><br />
• „100 Jahre oder vier Generationen, so lang wird die <strong>Integration</strong> der<br />
deutschstämmigen aus Russland dauern, wenn sie überhaupt<br />
stattfindet.“<br />
» (Aussiedlerbeauftragte der Evangl. Kirche RLP, Reinhard Schott)<br />
• „Die aktuelle Situation der Russlanddeutschen sollte nicht so<br />
negativ betrachtet werden, wie dies meist <strong>im</strong> öffentlichen Diskurs<br />
geschieht. Unter Berücksichtigung der relativ langen Dauer eines<br />
<strong>Integration</strong>sprozesses könnte man sagen, dass die momentanen<br />
Probleme sich in 30 Jahren erübrigt haben.“<br />
» (Prof. <strong>Dr</strong>. Michael Schönhuth, Uni Trier)<br />
• „Ich hatte die Kinder und dachte, wenn nicht wir dann können<br />
wenigstens die Kinder ein besseres Leben haben.” (…) „Unsere<br />
Kinder und die Enkelkinder, die werden sich dann richtig einleben.“<br />
» (Olga, Spätaussiedlerin aus Russland, 51 Jahre)<br />
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Größenordnung der zugewanderten<br />
(Spät)Aussiedler<br />
• zwischen 1950 – 2008 4,5 Mio<br />
• zwischen 1989 – 2008 2,3 Mio<br />
• zwischen 1989 – 2008 200.000 jüdische<br />
Kontingentflüchtlinge<br />
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2
Zuwanderung <strong>von</strong> Spätaussiedlern 1970 - 2007<br />
400.000<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
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Sonstige<br />
Rumänien<br />
Polen<br />
ehem. UDSSR<br />
Zuzug <strong>von</strong> Spätaussiedlern nach Rheinland-Pfalz<br />
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz<br />
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3
Wohnsitznahmen <strong>von</strong> Spätaussiedlern <strong>im</strong><br />
Regierungsbezirk Trier <strong>von</strong> 1989 - 2003<br />
4.500<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
2.182<br />
2.425<br />
Stadt Trier Bernkastel-<br />
Wittlich<br />
2.699<br />
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3.965<br />
2.121<br />
Bitburg-Prüm Daun Trier-Saarburg<br />
Quelle: Forschungsbericht ‚Jugendliche Aussiedler‘ (2007)<br />
Altersstruktur - Einhe<strong>im</strong>ische und (Spät)Aussiedler <strong>im</strong> Vergleich<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
7%<br />
18%<br />
33%<br />
35%<br />
7% 6%<br />
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18%<br />
26%<br />
30%<br />
20%<br />
Spätaussiedler Einhe<strong>im</strong>ische<br />
65 Jahre und älter<br />
45 bis 64 Jahre<br />
25 bis 44 Jahre<br />
6 bis 24 Jahre<br />
0 bis 5 Jahre<br />
Quelle: Eigene Erstellung nach der Aussiedlerstatistik des Bundesverwaltungsamtes (2003)<br />
4
Die ‚weite‘ Definition <strong>von</strong> Migration<br />
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Eigene Studien mit Migrationsbezug<br />
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Quelle: Mikrozensus 2005<br />
1.) Jugend <strong>im</strong> Stadt-Land-Vergleich (2000)<br />
2.) Jugendliche Aussiedler (2003-2007)<br />
3.) <strong>Integration</strong>sverläufe und Migrationsbiografien<br />
<strong>von</strong> Aussiedlern (2008-2009)<br />
5
Methodenplurale Lebensweltanalyse<br />
• Ethnographisch-qualitative Verfahren<br />
– Beobachtungen<br />
– Narrative Interviews<br />
– Exkursionen (<strong>Integration</strong>sgymnasium, Omsk)<br />
– Feldtagebuch / Videodokumentation<br />
• Quantitative Verfahren<br />
– Befragung (standardisiert)<br />
• Biografische Interviews<br />
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Publikationen (eigene)<br />
• Jugendliche Aussiedler.<br />
Zwischen Entwurzelung, Ausgrenzung und <strong>Integration</strong><br />
(2008)<br />
• Startschwierigkeiten in Deutschland:<br />
Migrationserfahrungen <strong>von</strong> Aussiedlerjugendlichen<br />
(2008)<br />
• Religiöse Segregation und soziale Distanzierung –<br />
dargestellt am Beispiel einer Baptistengemeinde<br />
zugewanderter Spätaussiedler (2006)<br />
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6
Begriffsklärung: (Spät-)Aussiedler<br />
• Rückwanderer („Vertriebene“ und „Flüchtlinge“) aus<br />
osteuropäischen Ländern und den ehemaligen GUS-Staaten<br />
• Seit 1.1.2003 gilt als „Spätaussiedler“ (BVFG, § 4, Abs. 1), wer die<br />
ehemalige Sowjetunion, Estland, Lettland und Litauen nach <strong>dem</strong><br />
31.12.2002 verlassen hat.<br />
• Mit der Anerkennung als Spätaussiedler ist auch der Erwerb der<br />
deutschen Staatsbürgerschaft verbunden (GG, Art. 116, Abs.1).<br />
Dies gilt auch für nichtdeutsche Ehepartner und deren Kinder.<br />
• 1.1.2005: neues Zuwanderungsgesetz<br />
wichtige Neuregelung: Sprachtest für alle (Ausnahme: Kinder unter<br />
14 Jahren)<br />
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<strong>Integration</strong>sbarrieren<br />
• (Aus-)Bildungsbenachteiligung<br />
• Sprachdefizite<br />
• Räumliche Segregation<br />
• Nichtbeteiligung an Ausreiseentscheidung<br />
• ‚Russische‘ Mentalität und Identität<br />
• Fehlende „soziale Nähe“ zwischen einhe<strong>im</strong>ischen und<br />
russlanddeutschen Jugendlichen<br />
Remigrationstendenzen<br />
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7
Nichtbeteiligung an<br />
Ausreiseentscheidung<br />
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Die ‚mitgenommene Generation'<br />
unfreiwillige Ausreise der jungen Russlanddeutschen<br />
(Zitate)<br />
– „Ich wurde nicht gefragt, ob ich mit will nach<br />
Deutschland oder nicht. Mir ging es da wohl wie den<br />
meisten, wir wurden einfach mitgenommen!“<br />
(Sascha, 19 Jahre)<br />
– „Meine Großeltern und meine Eltern haben <strong>im</strong>mer<br />
<strong>von</strong> Zwangsumsiedlungen gesprochen. Aber was ist<br />
mir denn anderes passiert?“<br />
(Natascha, 15 Jahre)<br />
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8
„Russische Russische“ Mentalität Mentalit t und<br />
Identität Identit<br />
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Männerbild:<br />
Vater als ‚Beschützer‘ der Familie (in %)<br />
Männern sollte es erlaubt sein,<br />
Schusswaffen zu besitzen, um Familie<br />
und Eigentum zu beschützen<br />
Man sollte sich mit körperlicher Gewalt<br />
gegen jemanden durchzusetzen, der<br />
schlecht über die Familie redet<br />
Ein Mann sollte bereit sein, Frau und<br />
Kinder mit Gewalt zu verteidigen<br />
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10<br />
18<br />
40<br />
48<br />
54<br />
78<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Aussiedler<br />
Einhe<strong>im</strong>ische<br />
Quelle: eigene<br />
Erhebung 2004<br />
9
Härte-Ideale: Zentrum ‚russischer Werte‘<br />
• „Bei Schlägereien ist man z.B. die Härte der Russen nicht gewohnt.<br />
Diese schlagen mit voller Härte zu. Vielleicht, weil sie es nicht<br />
anders gewohnt sind, vielleicht weil sie damit auch einem<br />
russischem Ehrenkodex folgen und Macht und Männlichkeit<br />
<strong>dem</strong>onstrieren müssen.“<br />
» Jugendpolizist, Bitburg<br />
• „Man hat dazu (<strong>zur</strong> Gewalt; W.V.) einfach eine andere Vorstellung<br />
als in Deutschland. Wenn man jemanden zusammenschlagen kann,<br />
ist man stark und wird respektiert. Es sind andere Werte wichtig.“<br />
» Alexander, 21 Jahre, Russlanddeutscher<br />
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63<br />
Identität der jungen Aussiedler<br />
„Was würdest du sagen, fühlst du dich eher ...?“ (in %)<br />
32<br />
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5<br />
als Deutscher<br />
als Fremder<br />
als irgend etwas<br />
dazwischen<br />
Quelle: eigene<br />
Erhebung 2004<br />
10
Fehlende „soziale soziale<br />
Nähe he“ zwischen<br />
einhe<strong>im</strong>ischen und<br />
russlanddeutschen<br />
Jugendlichen<br />
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Soziale Segregation:<br />
Aussiedler <strong>im</strong> Freundeskreis / in der Clique<br />
„Ich habe nur russische Freunde. Ich glaube, wir verstehen<br />
uns untereinander einfach besser. Wir kommen alle aus<br />
Russland, sprechen die gleiche Sprache. Mit den<br />
Deutschen komme ich nicht so gut klar.“<br />
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(Swetlana, 17 Jahre)<br />
11
Wahl der Clique nach ethnischer Herkunft<br />
Einhe<strong>im</strong>ische Aussiedler<br />
Rang 1: Einhe<strong>im</strong>ische(r)<br />
Rang 2: Amerikaner(in)<br />
Rang 3: Italiener(in)<br />
Rang 4: Afrikaner(in)<br />
Rang 5: Aussiedler(in)<br />
Rang 6: Türke/in<br />
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Rang 1: Aussiedler(in)<br />
Rang 2: Einhe<strong>im</strong>ische(r)<br />
Rang 3: Amerikaner(in)<br />
Rang 4: Italiener(in)<br />
Rang 5: Türke/in<br />
Rang 6: Afrikaner(in)<br />
„Könntest du dir vorstellen, folgende Leute in deiner Clique zu<br />
haben?“<br />
Quelle: eigene<br />
Erhebung 2004<br />
Remigrationstendenzen<br />
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12
Remigration: Einzelfälle oder Trend?<br />
• „Naja, ich bin jedenfalls hier, weil meine Eltern denken und hoffen, dass<br />
ich hier eine bessere Zukunft habe, weil ich eine gute Ausbildung bekomme<br />
und danach einen tollen Job. Aber das glaube ich nicht, wenn ich sehe, wie<br />
viele <strong>von</strong> uns so rumhängen und planlos in den Tag leben. Eigentlich<br />
würde ich lieber wieder nach Weißrussland <strong>zur</strong>ückkehren“ (Aljona, 17<br />
Jahre, Aussiedlerin).<br />
• „Und er hat drei Jahre das Geld gesammelt und gespart, damit er<br />
<strong>zur</strong>ückkommen kann. Er meinte, es gefällt ihm in Deutschland nicht. Es ist<br />
so einsam für ihn. Er hat sich nicht wirklich wohl gefühlt. Und hier sind<br />
seine Eltern und darum ist er <strong>zur</strong>ückgekommen“ (Russlanddeutsche<br />
Sozialarbeiterin in Asowo, Sibirien).<br />
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Remigration: Berichte und Studien<br />
• Merlind Theile: „Im Osten sch<strong>im</strong>mert die Hoffnung.“<br />
• In: Spiegel 1/2008<br />
• Hanna Haupt / Manfred Wockenfuß: „Soziale <strong>Integration</strong><br />
– soziale Lage – subjektive Befindlichkeiten <strong>von</strong><br />
Spätaussiedlern in Marzahn-Hellersdorf.“ Berlin 2007<br />
• Hrsg. v. Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum Berlin-<br />
Brandenburg 2007<br />
• Michael Schönhuth: „Remigration <strong>von</strong> Spätaussiedlern.“<br />
• In: Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien.<br />
33/2008, S. 61-83.<br />
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13
Biografische Analysen<br />
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Forschungsmethode:<br />
Biographisch-vergleichende Fallanalyse<br />
Ziel: positive und prekäre <strong>Integration</strong>sverläufe („Längsschnittperspektive“)<br />
Zugang zum Feld: ‚field guides‘<br />
Auswahl der Personen: Prinzip der biographischen Differenz<br />
(etwa <strong>im</strong> Hinblick auf den Einreisezeitpunkt, die <strong>Auf</strong>enthaltsdauer,<br />
Geschlecht und Alter, Berufstätigkeit, Deutschstämmigkeit oder eine<br />
andere nationale Zugehörigkeit)<br />
Anzahl der Fälle: n = 16<br />
Einstiegsfrage: „Ich möchte Sie bitten, mir zu erzählen, wie sich die<br />
Geschichte Ihres Lebens zugetragen hat. Am besten beginnen Sie mit<br />
Ihrer He<strong>im</strong>at, in der Sie groß geworden sind. Erzählen Sie mir auch<br />
bitte, wie Ihr Leben weiter verlaufen ist, insbesondere Ihre Übersiedlung<br />
nach Deutschland und welche Erfahrungen Sie bisher hier gemacht<br />
haben. Sie können sich dabei ruhig Zeit nehmen, auch für Einzelheiten,<br />
denn für mich ist alles interessant, was Ihnen wichtig ist.<br />
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14
Thematische Vertiefung (Leitfaden)<br />
• Vor der Ausreise<br />
Familie<br />
Beruf<br />
Leben in<br />
russlanddeutscher<br />
Gemeinde<br />
Religion<br />
Freizeit, Feiertage,<br />
Feste<br />
Gründe für<br />
Übersiedlung<br />
• Übersiedlung:<br />
Prozess der Übersiedlung<br />
erster Eindruck <strong>von</strong><br />
Deutschland<br />
Sprachfertigkeiten<br />
<strong>Integration</strong>shilfen<br />
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Universität Trier - FB IV - Soziologie<br />
• Leben in Deutschland:<br />
berufliche Situation<br />
Familienleben<br />
Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
Biografische Daten<br />
Geschlecht: weiblich<br />
Alter : 51 Jahre (1957 geboren)<br />
Familienstand: verheiratet<br />
Kinder: 2 Söhne, eine Tochter<br />
Herkunftsland: Russland (Ural)<br />
präsentiert <strong>von</strong> Eva Stock<br />
Einreisezeitpunkt: 1996 => Alter bei der Einreise: 40 Jahre<br />
Familiengröße: Zweigenerationen Familie<br />
Beide Eltern sind deutschstämmig => Wolgadeutsche<br />
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Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
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Freizeit, Feiertage, Feste<br />
Leben in<br />
russlanddeutscher<br />
Gemeinde<br />
Kontakt zu<br />
Einhe<strong>im</strong>ischen<br />
politische Aktivitäten<br />
Vergleich vor/nach der<br />
Übersiedlung<br />
He<strong>im</strong>at- und<br />
Zuhausebegriff<br />
15
Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
Wolgadeutsche<br />
„Sie wurden nach Kasachstan verbannt. Dann kam der Vater meiner<br />
Mama […] und auch der Vater meines Vaters in den Ural in die sog.<br />
Trudarmija oder Arbeitsarmee, die es während des Krieges für<br />
Russlanddeutsche gab, und dadurch kamen auch meine Eltern später<br />
zu denen in den Ural […]. Bis 1956 waren meine Eltern dort unter<br />
Kommandantur. Als ich <strong>zur</strong> Welt kam, bestand die Kommandantur<br />
nicht mehr.“<br />
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Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
Motive für die Einreise in die BRD<br />
• Nachzugsmigration<br />
• Hoffnung auf ein besseres Leben<br />
• „Ich hatte die Kinder und dachte, wenn nicht wir, dann können wenigstens<br />
die Kinder ein besseres Leben haben.“<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
Universität Trier - FB IV - Soziologie<br />
16
Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
Berufliche Dequalifizierung<br />
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Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
Berufliche Dequalifizierung<br />
• Lässt sich nicht entmutigen<br />
• Lebenssituation in Deutschland:<br />
„Schlechter ist die nicht. In Russland war es so, dass mein Mann und ich<br />
beide gearbeitet haben, aber wir konnten uns nicht viel leisten. Wir haben<br />
auch den Lohn nicht regelmäßig bekommen, <strong>im</strong>mer erst nach zwei oder drei<br />
Monaten. Da musste man <strong>im</strong>mer gucken, wie man durchkommt. Schlechter<br />
ist es nicht geworden. […] Wir sind zufrieden mit <strong>dem</strong>, was wir haben.“<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
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17
Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
He<strong>im</strong>atverständnis<br />
„Ich würde sagen, da wo man geboren ist, da ist auch die He<strong>im</strong>at, d.h.<br />
Russland ist die He<strong>im</strong>at. Deutschland sehe ich als die historische<br />
He<strong>im</strong>at, das ist die He<strong>im</strong>at meiner Vorfahren, und Deutschland ist<br />
mein Zuhause, weil ich mich da wohlfühle.“<br />
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Tamara – <strong>Integration</strong> eine Frage der Zeit?<br />
<strong>Integration</strong> braucht Zeit<br />
„So ganz leicht war es nicht. Die vierzig Jahre in Russland sind ja nicht<br />
einfach so vergangen. Man hatte ja Kontakte und Freunde da und hat alles<br />
<strong>zur</strong>ückgelassen. Natürlich hat man das vermisst und man braucht auch<br />
Zeit, sich an das neue Leben zu gewöhnen.“<br />
Übergangslager:<br />
„Wir brauchten diese Zeit, wir waren froh, dass es die Betreuungsperson gab,<br />
die uns geholfen hat, und wir haben die Zeit auch genutzt. Wir haben nicht<br />
einfach da gesessen und nichts gemacht.“<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
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18
Sergej – Bildung als <strong>Integration</strong>sbeschleuniger<br />
Biografische Daten<br />
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Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
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präsentiert <strong>von</strong> Mihaela Milanova<br />
Geschlecht: männlich<br />
Alter: 33<br />
Einreisezeitpunkt: 1992<br />
Alter bei Einreise: 17<br />
Herkunftsland: Kirgisistan<br />
Familiengröße: 2 Generation Übersiedlung<br />
(Nachzugsmigration)<br />
Deutschstämmigkeit: binationale Ehe<br />
Familienstand: verheiratet mit Russin, 1 Kind<br />
Beruf: selbständig, hat eigene Anwaltskanzlei<br />
Eltern: Vater – Russe, Mutter – Wolgadeutsche<br />
Geschwister: Bruder und Schwester<br />
Ausbildung: Jura Studium<br />
Sergej – Bildung als <strong>Integration</strong>sbeschleuniger<br />
Lebenssituation in Kirgisistan<br />
Gute Lebensbedingungen der Familie<br />
Studium an einer Hochschule für Maschinenbau,<br />
unbeendet aufgrund der Übersiedlung<br />
Aussiedlung nach Deutschland, weil die Eltern dies<br />
beschlossen hatten und Sergej nicht ohne sie in<br />
Kirgisistan bleiben wollte.<br />
Die Familie spielt eine große Rolle, starke Bindung unter<br />
den Familienmitgliedern.<br />
Traditionell konservativer, patriarchalischer, autoritärer<br />
Erziehungsstil<br />
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Universität Trier - FB IV - Soziologie<br />
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Sergej – Bildung als <strong>Integration</strong>sbeschleuniger<br />
Ausreise und Einreise<br />
Gründe: die Eltern sahen auf lange Sicht keine Zukunft mehr in<br />
Kirgisistan für sich und für die Kinder, aufgrund der schlechten<br />
wirtschaftlichen und politischen Situation dort.<br />
Schießereien, Putschversuche und Sperrstunden erschwerten<br />
das Leben in Kirgisistan zu dieser Zeit : „Abends war es dann viel<br />
zu gefährlich, nach 22 Uhr durfte ich nicht mehr raus.“<br />
Viele Verwandte väterlicherseits seien ebenfalls ausgewandert,<br />
jedoch meist nach Russland oder in die Ukraine: „(…) die, die es<br />
konnten, sind alle weggegangen.“<br />
Landung in Deutschland Grenzdurchgangslager (2 Wochen)<br />
Zuteilung nach Bayern (4 Wochen) Umzug nach<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Unterstützung durch die Tante, die schon in Deutschland lebte<br />
PD <strong>Dr</strong>. phil. habil. Wal<strong>dem</strong>ar Vogelgesang<br />
Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
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Sergej – Bildung als <strong>Integration</strong>sbeschleuniger<br />
<strong>Integration</strong><br />
Schule: Gesamtschule, Abiturschnitt 1,9<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zu seinem Ziel Studium bekam er persönliche<br />
Unterstützung durch einen Mitarbeiter<br />
Bundeswehr – 10 Monaten<br />
Studium: Rechtswissenschaften<br />
Starke Eigenwille sich in Deutschland zu integrieren – Sergej ist sehr<br />
ehrgeizig und zielstrebig<br />
Großeltern und Eltern hatten gute Jobs, was Sergej bei seiner Wahl zu<br />
studieren enorm beeinflusste.<br />
Sergej strebt mindestens den gleichen Lebensstandard in Deutschland<br />
an wie jenen, den er <strong>von</strong> zu Hause gewöhnt ist: „Da war mir klar,<br />
irgendwann möchte ich auch einen grünen Rasen vor meinem Haus<br />
haben.“<br />
<strong>Auf</strong>bau eines berufsbasierten russlanddeutschen Netzwerks<br />
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Aljona – „Ich muss mich jetzt ausbilden“<br />
Biografische Daten<br />
präsentiert <strong>von</strong> Marc Elfert<br />
Geschlecht: weiblich<br />
Alter: 22<br />
Einreisezeitpunkt: 2002<br />
Alter bei Einreise: 15 ½<br />
Herkunftsland: Ukraine<br />
Familie:<br />
- 1 Bruder (ca. 15 J.)<br />
- Vater deutschstämmiger Kasache, Mutter Ukrainerin<br />
=> binationale Ehe<br />
- klassische Nachzugsmigration<br />
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Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
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Aljona – „Ich muss mich jetzt ausbilden“<br />
<strong>Integration</strong>swille und Hilfe durch Bildungsträger<br />
6-monatiger Deutschkurs bei Bildungsträger, Sprachzertifikat<br />
dank eigener Initiative & mit Hilfe <strong>von</strong> Mitarbeitern:<br />
Job als Aushilfe<br />
=> Jahrespraktikum (BVJ)<br />
=> Ausbildung zu Fleischverkäuferin<br />
„Ich muss mich jetzt ausbilden.“<br />
vermeidet es, fremde Hilfe anzunehmen (nur Mitarbeiter als<br />
gelegentliche Ansprechpartner)<br />
„Aber dahin will ich nicht, denn das sind meine Probleme. Ich gehe nicht<br />
hin. Es ist peinlich für mich. Ich schaffe das selber.“<br />
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Aljona – „Ich muss mich jetzt ausbilden“<br />
Doppelte Umbruchsituation<br />
Fremdes Land<br />
„Es war eine fremde Sprache, fremde Leute, ein fremdes Land. Es war<br />
alles anders. Mir war langweilig zu Hause. Ich ging nicht gerne in die<br />
Schule. Diese Sprachhürde... Ich habe Mama angerufen und gesagt,<br />
dass ich nach Hause will und dass ich keinen Bock habe, hier zu<br />
bleiben. Es war schwer, echt.“<br />
muss Rolle der Mutter übernehmen<br />
Sie hat gesagt „Dein Papa hat keine Frau...“. [...] Dann kam die Frau mit<br />
Wodka und hat gefragt, ob er Wodka trinken möchte. Papa hat total<br />
entsetzt geschaut: „Wir sind keine Alkoholiker!“<br />
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Aljona – „Ich muss mich jetzt ausbilden“<br />
Familiale Spannungssituation<br />
Aljona:<br />
- ihr Zuhause ist jetzt hier<br />
- will in große Stadt ziehen<br />
Eltern:<br />
- Remigrationsüberlegungen<br />
- Vater spricht gebrochenes Deutsch, Mutter kein Deutsch<br />
- Vater erst seit 1 ½ Jahren Job, Mutter nur zu Hause<br />
„Sie will dahin <strong>zur</strong>ück, und sie ruft <strong>im</strong>mer und so.“<br />
Bruder:<br />
- spricht fließend deutsch<br />
- nur deutsche Freunde<br />
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Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
Biografische Daten<br />
Geschlecht: männlich<br />
Geb.-Datum: 1989 geboren<br />
Einreise: 2003 (13 J.)<br />
Herkunftsland: Kasachstan<br />
Familie: 2 Generationen<br />
Deutschstämmigkeit: Mutter (Russin); Vater (deutschstämmig)<br />
3 jüngere Geschwister<br />
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präsentiert <strong>von</strong> Carina Waltring-Sterken<br />
Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
Lebenssituation in Kasachstan<br />
Sehr früh gewalttätig (<strong>im</strong> Alter <strong>von</strong> ca. 9-10 Jahren)<br />
Mitglied einer Straßenclique<br />
⇒Familienersatz<br />
„Macho-Gehabe“ in Gewaltform, gegen sich selbst und andere<br />
Brutale Straßenwelt stand für: Macht, Anerkennung, Unbesiegbarkeit,<br />
aber vor allem für Respekt<br />
Trainierte um Kämpfe zu gewinnen und um auf der Straße zu überleben<br />
=> Mentalitätsdifferenzen (russische Ehre)<br />
Hohe Einkommenschancen <strong>im</strong> kr<strong>im</strong>inellen Milieu<br />
=> mehr als der eigene Vater<br />
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Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
Lebenssituation in Kasachstan<br />
Gescheiterte Versuche der Mutter, Vitali <strong>von</strong> der Straße abzubringen<br />
Er wurde <strong>im</strong>mer respektloser: "Ein Mensch? Was ist das, ein Mensch?.<br />
Für mich waren Menschen nur Tiere.“<br />
Glaube an Zukunft verloren<br />
=> völlige Perspektivlosigkeit<br />
Schlechter Realschüler; einzigen Interessen: Literatur/Gedichte<br />
=> Rückzug aus der brutalen Straßenwelt<br />
Größter Traum: Leben in Deutschland<br />
=> Ruhe, Frieden!<br />
Ausreise als Rettung für Vitali: „Wenn ich da weiter mitgemacht hätte,<br />
wäre das der Tod für mich!“<br />
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Eva Stock, Mihaela Milanova, Carina Waltring-Sterken, Marc Elfert<br />
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Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
Ausreise und Einreise<br />
Gründe: Bessere Zukunft für Kinder & weg <strong>von</strong> der Gewalt<br />
Neuanfang: alles verkauft für die Flugtickets nach Deutschland<br />
In Kasachstan: „der Deutsche“; in Deutschland: „der Russe“<br />
=> Stigmatisierung<br />
Ankunft in Frankfurt am Main Flughafen<br />
Übergangswohnhe<strong>im</strong> Friedland => Kerpen => Schalkenmehren<br />
Schulabbrecher (Hauptschule)<br />
=> BVJ => Ausbildung zum Koch (2. Lehrjahr)<br />
Hat sich angestrengt und weiß jetzt, dass lernen wichtig ist<br />
=> nutzt Chancen!<br />
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Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
<strong>Integration</strong><br />
Anfängliche Sprachbarrieren beseitigt<br />
Will sich als Deutscher fühlen<br />
=> <strong>Integration</strong>shilfe durch deutsche Freunde<br />
Zukunftspläne: - deutsch-russische Küche<br />
- evtl. ein eigenes Restaurant<br />
- Beziehung <strong>zur</strong> Freundin festigen<br />
Zuhause-Begriff: „Ich bin ein deutscher Russe“<br />
=> Doppelidentität / Zwischenwelt<br />
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Vitali – Ausreise als Absprungchance<br />
Resümee<br />
Ausreise als Brückenfunktion: in D ist er nicht mehr gewalttätig<br />
=> es musste ein anderes Umfeld geschaffen werden<br />
Individuelle Hilfe durch Migrationsdienst<br />
Hilfe war nötig, um Willen umzusetzen<br />
Hilfe durch Migrationsdienst auch für Geschwister nötig?<br />
=> Fraglich, da sie in D aufgewachsen sind<br />
=> Oder haben die jüngeren Geschwister das „Ghetto“ aus<br />
Kasachstan mitgenommen?<br />
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• Fazit<br />
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<strong>Integration</strong>shindernisse<br />
• Sprachdefizit<br />
• niedriges (Aus)Bildungsniveau<br />
• fehlende Lernmotivation<br />
• Rollenunsicherheit /<br />
Mentalitätsunterschiede<br />
• Rückzug in ‚Russencliquen‘<br />
• segregierte Wohnformen<br />
• Nischenökonomie<br />
• geschlossene religiöse<br />
Gemeinschaften<br />
• Devianzspirale und (Selbst-)<br />
Marginalisierung<br />
• Remigrationstendenzen<br />
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<strong>Integration</strong>spolitik und -maßnahmen<br />
•Leitidee: Integrative Nachhaltigkeit<br />
(Vernetzung, partizipative Sozialraumgestaltung, Ressourcenorientierung)<br />
•Hilfen:<br />
• Sprachkurse / auch Förderung der Erstsprache<br />
• schulische und berufliche Qualifizierung<br />
• Förderung <strong>von</strong> interkulturellem Lernen und Begegnung<br />
• Vernetzung / Kooperation der vor Ort beteiligten Institutionen,<br />
Organisationen und Verbände<br />
• Selbsthilfegruppen, Migrationspaten, <strong>Integration</strong>slotsen<br />
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Ziel der <strong>Integration</strong><br />
• <strong>Integration</strong> bedeutet „die gleichberechtigte Teilhabe<br />
<strong>von</strong> Individuen an den ökonomischen, ökologischen,<br />
sozialen und kulturellen Ressourcen der Gesellschaft<br />
und die Teilnahme am gesellschaftlichen,<br />
kulturellen und sozialen Leben.“<br />
– Filsinger, D. (2006): Entwicklungen und Anforderungen an die kommunale <strong>Integration</strong>spolitik<br />
– für die <strong>Integration</strong> <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. In: Jugend,<br />
Beruf und Gesellschaft. Zeitschrift für Jugendsozialarbeit. 4, S. 214-223 (S. 215).<br />
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Vielen Dank<br />
für Ihre <strong>Auf</strong>merksamkeit!<br />
ppt-Folien: www.wal<strong>dem</strong>ar-vogelgesang.de<br />
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