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halte mit drei und mehr Personen um 12 %, die Anzahl<br />

der Zweipersonenhaushalte stieg um rund 6 %.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2010 waren rund 519.000 Bewohner<br />

Thüringens 65 Jahre und älter. Das waren 23 %<br />

der Bevölkerung. Im Jahr 1991 betrug dieser Anteil<br />

noch 13 % (349.000 Personen). Der Anteil der Frauen<br />

in dieser Altersgruppe war mit 58 % überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

BRANCHENENTWICKLUNG<br />

Die Immobilienwirtschaft stellt einen der größten Wirtschaftszweige<br />

in Deutschland dar. Ihre Bruttowertschöpfung<br />

summiert sich auf 425 Milliarden Euro. Das<br />

entspricht einem Anteil von 19,1 % am Gesamtbetrag<br />

der Bruttowertschöpfung, demzufolge kommt der Immobilienwirtschaft<br />

eine bedeutendere Rolle als dem<br />

Fahrzeug- oder Maschinenbau zu.<br />

Derzeit gehören dem Verband der Thüringer Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw.) 197 Mitglieder<br />

an, darunter 106 Wohnungsgenossenschaften<br />

und 53 kommunale Wohnungsgesellschaften. Die<br />

Wohnungsunternehmen im vtw. bewirtschafteten Ende<br />

des Jahres 2011 rund 285.000 Wohnungen. Nahezu<br />

jeder zweite Mieter in Thüringen wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen<br />

des vtw.<br />

Seit dem Jahr 1991 wurden von den Mitgliedsunternehmen<br />

des vtw. mehr als 10 Mrd. Euro überwiegend in<br />

den Wohnungsbestand investiert. Die Gesamtinvestitionen<br />

der Mitgliedsunternehmen des vtw. haben sich im<br />

Jahr 2010 auf 280 Mio. Euro summiert. Für das Jahr<br />

2011 wurden Investitionen von rund 340 Mio. Euro geplant.<br />

Damit hat sich die Investitionstätigkeit nach Jahren<br />

des stetigen Rückgangs, im Jahr 2005 waren mit<br />

243 Mio. Euro die niedrigsten Investitionen zu verzeichnen,<br />

stabilisiert.<br />

Bis zum Jahr 2001, dem Start des Wohnungsmarktstabilisierungsprogramms<br />

im Freistaat Thüringen, stieg<br />

die Anzahl der leer stehenden bewirtschafteten Wohnungen<br />

in den Mitgliedsunternehmen des vtw. auf rund<br />

54.500 Wohnungen. Die Leerstandsquote erreichte<br />

15,8 %. Ohne das Stadtumbauprogramm wäre die<br />

Leerstandsquote zwischenzeitlich auf über 20 % gestiegen.<br />

Real konnte durch die Realisierung einer ganzen<br />

Reihe von Rückbauten in den Wohnungsunternehmen<br />

der durchschnittliche Leerstand im Jahr 2010 auf 8,6 %<br />

gesenkt werden. Im Jahr 2009 wurde mit 9,2 % erstmals<br />

seit vielen Jahren wieder eine Leerstandsquote von<br />

unter 10 % ausgewiesen.<br />

In der Summe haben Thüringer Wohnungsunternehmen<br />

im Zeitraum 2002 bis 2010 rund 40.555 Wohnungen,<br />

darunter 1.750 Wohnungen im Jahr 2010, vom Markt<br />

genommen. Die Wohnungsunternehmen tragen somit<br />

die Hauptlast des Stadtumbaus.<br />

Korrespondierend mit der Reduzierung der durch-<br />

schnittlichen Leerstandsquote ging eine Reduzierung<br />

der Erlösschmälerungsquote von Miete und Umlagen<br />

einher. Diese betrug im Durchschnitt der Genossenschaften<br />

im Jahr 2010 5,7 %. Im Durchschnitt der Gesellschaften<br />

wurden 7,7 % ausgewiesen.<br />

Unbestritten ist die Bedeutung des Stadtumbaus für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der Wohnungsunternehmen.<br />

Ohne die Förderung im Rahmen des Stadtumbaus<br />

wären die erzielten Kennziffern so nicht erreichbar gewesen.<br />

Dies gilt insbesondere für die Reduzierung der<br />

Leerstandsquote, aber auch für die Reduzierung der<br />

Erlösschmälerungsquote Miete und Umlagen.<br />

Eine nach wie vor große Rolle spielt die zusätzliche Teilentlastung<br />

von Altschulden. Nur wenige Unternehmen<br />

haben ihre Abrissquote nach § 6a AHG zwischenzeitlich<br />

nicht ausgeschöpft, sodass die künftige Regelung der<br />

Altschuldenfrage für viele von großer, wenn nicht gar<br />

entscheidender Bedeutung für weitere Rückbauten ist.<br />

Deshalb fordern die wohnungswirtschaftlichen Verbände<br />

vehement eine Anschlussregelung zur Altschuldenentlastung<br />

und eine Einbeziehung aller Unternehmen,<br />

die sich aktiv am Stadtumbau beteiligen.<br />

Allerdings zeichnet sich aufgrund veränderter Rahmenbedingungen<br />

an einzelnen Wohnungsmärkten ab, dass<br />

eine einstellige Anzahl Thüringer Wohnungsunternehmen<br />

die ursprünglich bis 2013 geplanten Rückbauten<br />

wegen der gestiegenen Nachfrage nach Wohnungen<br />

vor Ort derzeit nicht realisieren kann. Dies bedeutet,<br />

dass ca. 5 % der zusätzlichen Teilentlastung nach<br />

§ 6a AHG, die Thüringer Wohnungsunternehmen beantragt<br />

haben, nicht abgerufen werden können. Dem<br />

stehen eine ganze Reihe von Unternehmen gegenüber,<br />

die ihre Rückbauquote bereits erfüllt bzw. teils<br />

übererfüllt haben oder die keinen Antrag nach § 6a<br />

AHG stellen konnten und sich trotzdem am Stadtumbau<br />

beteiligen müssen. Derzeit wird an einer Lösung,<br />

die eine Umverteilung ermöglichen soll, auf politischer<br />

Ebene gerungen.<br />

Zu einer weiteren erheblichen Verunsicherung führen<br />

nach wie vor auch die Pläne der Bundesregierung, die<br />

Städtebauförderung im Jahr 2012 abermals zu kürzen.<br />

Für die Wohnungsunternehmen ist eine der wichtigsten<br />

Forderungen die Schaffung der Planungssicherheit sowohl<br />

in Bezug auf die Städtebauförderung als auch auf<br />

die Altschuldenentlastung bei Abriss.<br />

1.2 Bestandsentwicklung und<br />

Vermietungssituation<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres 2011 bewirtschaftete<br />

die Genossenschaft 5.543 WE, was einer Wohnfläche<br />

von 296.266,37 m² entspricht, im Vergleich zum Vorjahr<br />

5.547 WE mit 296.488,53 m². Der Bestand, der sich<br />

ausschließlich im Norden der Stadt Erfurt befindet, ist<br />

zu 86,7 % saniert.

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