Oxford-Knie - Biomet
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Anamnese<br />
Anamnese, Untersuchung<br />
und bildgebende Verfahren<br />
von Dr. med. Michael Clarius<br />
Die klassische Indikation zur Implantation einer unikondylären <strong>Knie</strong>gelenksendoprothese<br />
ist die anteromediale Arthrose des <strong>Knie</strong>gelenkes. Die Patienten klagen<br />
häufig über einen medialen Schmerz, der insbesondere beim Stehen und beim Gehen<br />
auftritt. Häufig wird der Schmerzpunkt mit dem Zeigefinger des Patienten auf<br />
dem anteromedialen <strong>Knie</strong>gelenkspalt auch lokalisiert. Das sogenannte „Ein-Finger-Zeichen“<br />
ist damit positiv. Die Schmerzlokalisation ist allerdings kein sicheres<br />
und reliables Zeichen. Der Schmerz kann ebenso im anterioren Gelenkbereich<br />
auftreten oder auch posterior und sogar auf die Lateralseite des <strong>Knie</strong>gelenkes<br />
projiziert werden.<br />
Liegt eine klassiche anteromediale Arthrose des <strong>Knie</strong>gelenkes<br />
vor, so findet sich in der Regel im belasteten Zustand<br />
in <strong>Knie</strong>streckung ein Knochen-auf-Knochen-Kontakt<br />
der medialen Femurkondyle zum anteromedialen Tibiaplateau<br />
statt, weshalb der Patient in diesem Zustand einen<br />
Schmerz empfindet. Dieser bessert sich in zunehmender<br />
Beugung des Gelenkes, da sich im Bereich des dorsalen<br />
Tibiaplateaus und im Bereich der dorsalen Femurkondyle<br />
bei erhaltenem Kreuzband noch Knorpel befindet.<br />
Bei der anteromedialen Arthrose des <strong>Knie</strong>gelenkes ist in<br />
der Regel das vordere Kreuzband erhalten und die auftretende<br />
Varusdeformität passiv korrigierbar. Zur klinischen<br />
Überprüfung der passiven Korrigierbarkeit muss das <strong>Knie</strong>gelenk<br />
in 10 bis 20 Grad <strong>Knie</strong>beugung gebracht und unter<br />
Valgus stress gesetzt werden. Wird die Korrigierbarkeit anstatt<br />
dessen in <strong>Knie</strong>streckung geprüft, so kann die dorsale<br />
Kapsel eine passive Korrektur des <strong>Knie</strong>gelenkes verhindern<br />
und eine Kontraktur wird vorgetäuscht. Zur Indikationsstellung<br />
sollte eine Beweglichkeit von mindestens 100 Grad<br />
Beugung gegeben sein und das Streckdefizit sollte 15 Grad<br />
nicht übersteigen. Größere Bewegungseinschränkungen<br />
sind häufig Zeichen einer fortgeschrittenen Arthrose auch<br />
in den angrenzenden <strong>Knie</strong>gelenkskompartimenten.<br />
Kontraindikationen stellen<br />
entzündliche Arthritiden,<br />
beispielsweise Patienten mit<br />
rheumatoider Arthritis dar,<br />
da diese Erkrankung das<br />
ganze Gelenk betrifft. Eine<br />
weitere Kontraindikation ist<br />
die vorangegangene Umstellungsosteotomie<br />
des proximalen<br />
Unterschenkels, beziehungsweise<br />
der proximalen<br />
Tibia. Da für die dauerhafte<br />
Funktion des <strong>Oxford</strong>-Schlit-<br />
Für die dauerhafte Funktion des<br />
<strong>Oxford</strong>-Schlittens ist eine stabile<br />
Bandführung notwendig.<br />
Klassisches Bild einer anteromedialen Arthrose des linken<br />
<strong>Knie</strong>gelenkes im a.-p. und seitlichen Röntgenbild<br />
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