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Newsletter Newsletter - Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin

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Liebe/r Kollege/in!<br />

SüGAM <strong>Südtiroler</strong> <strong>Südtiroler</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

SAMG Societá Altoatesina di Medicina Generale Generale<br />

<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

Juli Juli - luglio 2011<br />

Bozen - Bolzano, [Datum_kurz]<br />

herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres <strong>Newsletter</strong>s. Wir wünschen Dir eine<br />

angenehme und informative Lektüre.<br />

In In dieser dieser Ausgabe Ausgabe - In questo numer numero: numer<br />

o:<br />

Für das <strong>Newsletter</strong>-Team<br />

Dr. Dr. Simon Simon Kostner<br />

Kostner<br />

• Fortbildungen des Monats – Eventi formativi nel mese: Juli 2011 - Neu: eigenes ECM-Punkte-<br />

Konto abrufbar<br />

• In eigener Sache – Notizie da SAMG e AcAMG: Neue Webseiten und neue Email-Adressen von<br />

SüGAM und SAkAM<br />

• Kongresse - Congressi: 45. KONGRESS FÜR ALLGEMEINMEDIZIN UND FAMILIENMEDIZIN in<br />

Salzburg, September 2011 - Kinderorthopädischer Kurs in Meran<br />

• Wissenschaftliche News - Novitá scientifiche: Bei Patienten mit Hypertonie sind<br />

Fixkombinationen heutzutage gesetzt - Sicurezza comparativa degli analgesici in adulti anziani con<br />

artrite - COPD kein Grund <strong>für</strong> Verzicht auf Betablocker - Keine Beweise, dass Sport Endoprothesen<br />

lockert - ASS plus PPI: da ist der Plättchenhemmer platt - 5-alpha Reduktase-Inhibitoren: FDA<br />

warnt vor Prostatakrebsrisiko<br />

• Zu unserem Beruf – La nostra professione: Ärzte behandeln Patienten anders als sich selbst -<br />

Sturzprävention: Leitlinie des <strong>Südtiroler</strong> Sanitätsbetriebes<br />

• Kurioses – Stupidario medico<br />

Fortbildungen Fortbildungen des des Monats Monats<br />

Monats<br />

Eventi formativi nel mese mese<br />

Fortbildungen der SüGAM - Eventi formativi organizzati dalla SAMG:<br />

Im Juli 2011 sind keine Fortbildungen der SüGAM vorgesehen.<br />

Andere akkreditierte Fortbildungen <strong>für</strong> Ärzte - Altri eventi formativi accreditati per i<br />

medici<br />

(Amt <strong>für</strong> Ausbildung des Gesundheitspersonals) - (Ufficio formazione personale sanitario)<br />

Link: http://www.ecm.bz.it/bacheca/ricerca1DE.php


Eigenes ECM-Punkte-Konto abrufbar<br />

Ab sofort kann sich jeder beim ECM-Dienst registirieren und sein eigenes "ECM-Punkte-Konto"<br />

einsehen. Die ECM-Credits werden darin angeführt, bitte aber bedenken, dass es nach einer<br />

Veranstaltung einige Wochen dauern kann, bis die Akkreditierungsprozeduren abgeschlossen sind<br />

(es müssen u.a. alle Bewertungen, die bei der Veranstaltung von den Teilnehmern gegeben wurden,<br />

elektronisch erfasst werden) und die ECM-Credits erscheinen.<br />

Für die die Einsicht in die ECM-Plattform wird der Webbrouser "Internet Explorer" empfohlen<br />

(muss nicht die neueste Version sein). Wer nicht Internet Explorer verwendet, sollte es sich hier<br />

(kostenlos) herunterladen:<br />

Zur Registrierung bitte folgende Schritte durchführen:<br />

1) Die Website des ECM-Dienstes anklicken www.ecmbz.it<br />

2) An der rechten Bildseite "Registra professionista" anklicken :<br />

3) Alle Felder korrekt ausfüllen. Wenn das gelungen ist erscheint rot: "Ente attuale: Ordine dei<br />

Medici e degli odontoiatri"<br />

4) Ein "Username" wir vom System zugeteilt, und das "Passwort" kann man frei wählen. Wenn die<br />

Eingabe gelungen ist, erscheint ein Dokument zum Abspeichern, das Username und Passwort<br />

dokumentiert.<br />

5) Wiederum zurück auf www.ecmbz.it gehen und oben rechts mit den eben erhaltenen User und<br />

Passwort das Login ausführen :<br />

6) Nun ist man im eigenen ECM-Konto eingeloggt und kann in der Leiste oben rechts (am<br />

Computer ist die Leiste blau) unter "Dossier formativo" alle erworbenen ECM-Credits einsehen:


Ev. Hilfe leistet auch das Benutzerhandbuch unter<br />

http://www.ecmbz.it/bolzano/Documenti/istruzioni_creazione_account.pdf (deutsch und<br />

italienisch).<br />

In In eigener eigener Sache<br />

Notizie dalla SAMG<br />

Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong> SüGAM und die <strong>Südtiroler</strong> Akademie <strong>für</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> SAkAM haben ihre Internet-Auftritte erneuert und haben auch neue Email-<br />

Adressen.<br />

Die neuen Websites sind moderner und die neuen Emailadressen einfacher, vor allem bringen aber<br />

die Neuerungen bedeutende Kosteneinsparungen mit sich.<br />

Die neue Website der SüGAM:<br />

www.suegam.it<br />

Die neue Email-Adresse der<br />

SüGAM:<br />

Die neue Website der SAkAM:<br />

www.sakam.it<br />

Die neue Email-Adresse der<br />

SAkAM:<br />

info@suegam.it info@sakam.it


Kongresse Kongresse<br />

Kongresse<br />

Website: http://www.forummedizin21.at/<br />

Kinderorthopädischer Kurs<br />

23.–24. September 2011<br />

Krankenhaus „Franz Tappeiner“,<br />

Rehabau Block D, 3. Stock – Tagungsräume<br />

Rossinistraße 1, 39012 Meran<br />

Veranstalter: Dienst <strong>für</strong> Rehabilitation,<br />

Krankenhaus „Franz Tappeiner“,<br />

Gesundheitsbezirk Meran<br />

Link: Flyer<br />

Congressi<br />

Salzburg, 22.-24. September 2011<br />

45. KONGRESS FÜR ALLGEMEINMEDIZIN<br />

UND FAMILIENMEDIZIN<br />

der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> und Familienmedizin in<br />

Zusammenarbeit mit der Österreichischen<br />

und <strong>Südtiroler</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Allgemein-<br />

und Familienmedizin<br />

"P "Polypharmakotherapie "P "Polypharmakotherapie<br />

olypharmakotherapie im<br />

Spannungsfeld Spannungsfeld zwischen zwischen zwischen Klinik<br />

Klinik<br />

und und Hausarzt" Hausarzt"<br />

Hausarzt"


Wissenschaftliche Wissenschaftliche Wissenschaftliche News News<br />

News<br />

Novitá Novitá sscientifiche<br />

s<br />

cientifiche cientifiche<br />

Bei Patienten mit Hypertonie sind Fixkombinationen heutzutage gesetzt<br />

An Fixkombis geht in der Hypertonie-Therapie<br />

heute kein Weg mehr vorbei. Mit Kombinationen<br />

aus RAS-Hemmstoff und Kalziumantagonist oder<br />

RAS-Hemmer und Diuretikum lassen sich die<br />

meisten Patienten gut führen.<br />

In den Leitlinien praktisch aller hypertensiologischen<br />

Fachgesellschaften im In- und<br />

Ausland werde heute geraten, Fixkombinationen<br />

von Antihypertensiva freien Kombinationen<br />

vorzuziehen, betonte Professor Rainer Düsing vom<br />

Uniklinikum Bonn. Angestrebt werden sollte dabei<br />

die einmal tägliche Einnahme. "Die mehrfach<br />

tägliche antihypertensive Therapie ist weitgehend<br />

obsolet", so Düsing beim Internistenkongress in<br />

Wiesbaden.<br />

Da mindestens zwei von drei Hypertoniepatienten letztlich Kombinationstherapien benötigten, riet Düsing, die<br />

potenzielle Kombination schon bei der initialen Monotherapie im Hinterkopf zu haben. Denn das vermeide<br />

unnötig häufige Therapiewechsel. Konkret heißt das, dass er einen Betablocker als Monotherapie eher<br />

vermeiden würde, wenn nicht eine andere Indikation, etwa Herzinsuffizienz, zwingend da<strong>für</strong> spricht.<br />

"Bei einem Betablocker als Monotherapie gibt es in den aktuellen Empfehlungen keine vernünftige<br />

Anschlussoption", so Düsing bei der von Berlin-Chemie unterstützten Veranstaltung.<br />

Die Empfehlungen der Hochdruckliga etwa stellen auf Basis der verfügbaren Evidenz Zweierkombinationen<br />

aus Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) und Diuretikum, RAS-Hemmstoff und<br />

Kalziumantagonist sowie Kalziumantagonist und Diuretikum in den Vordergrund.<br />

Für betablockerhaltige Kombination gleich welcher Art gebe es dagegen sehr viel weniger Daten, so Düsing.<br />

Für einen günstigen Einstieg in die Monotherapie bei der Mehrzahl der Patienten hält er Hemmstoffe des<br />

Renin-Angiotensin-Systems.<br />

Das gelte besonders <strong>für</strong> fast alle Patienten mit Hypertonie und Diabetes. In der zweiten Stufe kann der RAS-<br />

Hemmstoff dann je nach Begleiterkrankung mit einem Thiazid (zum Beispiel Olmesartan/HCT) oder einem<br />

Kalziumkanalblocker (zum Beispiel Olmesartan/Amlodipin) ergänzt werden.<br />

Für die thiazidhaltige Kombi sprächen dabei unter anderen eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens,<br />

eine instabile KHK und eine Ödemneigung. Der Kalziumantagonist dagegen habe Vorteile bei stabiler KHK,<br />

schlechter Nierenfunktion, bei Gicht und - ebenfalls mit Blick auf die Niere - bei begleitender NSAR-<br />

Medikation.<br />

Quelle: ÄrzteZeitung.de<br />

Sicurezza comparativa degli analgesici in adulti anziani con artrite<br />

a cura di Giuliano Piccoliori<br />

La sicurezza comparativa degli analgesici non è chiara. Il reale<br />

profilo di sicurezza della maggior parte dei farmaci in una<br />

popolazione tipica non è nota fino a quanto non entrano sul<br />

mercato ed è improbabile che verrà mai portato a termine un trial di<br />

sicurezza che includa oppioidi ed altri analgesici. Mentre la<br />

sicurezza cardiovascolare di FANS ed inibitori selettivi della


COX2 (Coxib) è stata fortemente messa in discussione, non esistono informazioni comparabili rispetto al terzo<br />

gruppo maggiore degli analgesici, gli oppioidi. Gli analgesici sono usati quotidianamente da milioni di persone,<br />

tuttavia i dati attualmente a disposizione non consentono a pazienti e medici di determinare quale tipo di<br />

sostanza sia la più sicura. Noi abbiamo confrontato FANS, Coxib e oppioidi relativamente ad un ampio spettro<br />

di eventi avversi e diversi eventi avversi compositi, costituiti cioè da più eventi avversi singoli.<br />

Lo studio ha dimostrato un rischio aumentato di eventi cardiovascolari (incluso l’infarto del miocardio), cadute,<br />

fratture, eventi avversi che hanno richiesto l’ospedalizzazione e della mortalità per ogni causa tra pazienti<br />

anziani con artrite in trattamento con oppiodi rispetto ai FANS. Era stato poi osservato un rischio di<br />

sanguinamento gastrointestinale equivalente tra oppiodi e FANS. Va detto che, come ammettono gli stessi<br />

autori, questo studio non ha potuto tener conto di tutte le possibili comorbilità come pure delle condizioni<br />

generali dei pazienti. Inoltre i FANS sono negli USA i farmaci da banco più comunemente venduti e quindi non<br />

si può escludere che il gruppo degli utilizzatori di oppiodi assumesse in una percentuale significativa anche<br />

FANS, anche perché i medici consigliano routinariamente di associare antiinfiammatori in aggiunta agli<br />

oppiodi per ottenere una sinergia terapeutica nel trattamento delle artriti. Non si può infine escludere che i<br />

dosaggi degli oppioidi fossero relativamente più elevati rispetto alle altre due classi che notoriamente hanno<br />

finestre terapeutiche molto più rigide. Tuttavia non è pensabile che questi fattori da soli portino ad un aumento<br />

tale del rischio di eventi avversi da raddoppiare od in certi casi quadruplicare quello del gruppo dei soli FANS.<br />

Quindi i risultati di questo studio, come di altri, suggerisce che le ipotesi relative alla generale minore tossicità e<br />

pericolosità degli oppiodi a lungo termine rispetto agli altri analgetici non possono reggere ancora a lungo<br />

all’esame rigoroso di analisi comparative sistematiche di sicurezza come questa. Anche se il controllo del<br />

dolore è di fondamentale importanza, non dobbiamo dimenticare di trattare efficacemente ogni condizione<br />

sottostante ad esso. Il nostro primo obiettivo, purtroppo non sempre perseguibile, rimane l’identificazione della<br />

causa e quindi una diagnosi approfondita seguita dalla valutazione del tipo di dolore che consenta strategie<br />

terapeutiche specifiche, tempestive e multidisciplinari non dimenticando il ruolo fondamentale degli adiuvanti.<br />

Solo un approccio sistematico e globale ci può consentire un uso appropriato e contenuto e quindi meno<br />

rischioso possibile delle varie opzioni farmacologiche.<br />

Titolo originale: Salomon DH et al. "The Comparative Safety of Analgesics in Older Adults With Arthritis". Arch Intern Med.<br />

2010;170(22):1968-1978 (Abstract)<br />

Recensione a cura di: Giuliano Piccoliori, Progetto Asco; Area Dolore - Cure Palliative<br />

COPD kein Grund <strong>für</strong> Verzicht auf Betablocker<br />

Betablocker belasten COPD-Patienten mit Herzinsuffizienz nicht. In einer Studie<br />

in Hausarztpraxen waren bei Therapie mit Betablockern vielmehr Sterberate und<br />

Rate von Exazerbationen verringert.<br />

COPD-Patienten mit Herzinsuffizienz wird aus Angst vor einer<br />

Bronchokonstriktion oft ein Betablocker vorenthalten. Zu Unrecht: Eine Erhebung<br />

in Allgemeinarztpraxen hat ergeben, dass der Betablocker von COPD-Patienten<br />

gut vertragen wird.<br />

Dazu wurden auf dem Weg einer Datenbankanalyse Informationen von 2230<br />

COPD-Patienten aus 23 Allgemeinarztpraxen in den Niederlanden ausgewertet.<br />

Bei zwei von drei Patienten lag entweder eine manifeste kardiovaskuläre<br />

Begleiterkrankung - meist Linksherzinsuffizienz oder KHK - vor, oder sie hatten gravierende kardiovaskuläre<br />

Risikofaktoren wie Hypertonie oder Diabetes mellitus. Drei von zehn der COPD-Patienten in dieser Analyse<br />

wurden mit Betablockern behandelt.<br />

Die Forscher haben sich die Sterberate der Patienten und das Risiko von COPD-Exazerbationen in<br />

Abhängigkeit von kardiovaskulärer Begleiterkrankung und Therapie mit Betablockern angesehen. Die<br />

Sterberate in der Gesamtkohorte lag über 7,2 Jahre bei 30,8 Prozent, und 47,3 Prozent der Patienten hatten im<br />

Beobachtungszeitraum mindestens eine Exazerbation.


"Überraschend waren die Ergebnisse bei Patienten, die Betablocker erhalten hatten", sagte Professor Martin<br />

Kohlhäufl aus Stuttgart beim PraxisUpdate 2011 in Berlin. Hier war die Sterberate nämlich um ein Drittel<br />

niedriger als im Gesamtdurchschnitt. Und auch das Risiko von Exazerbationen war um 17 Prozent niedriger.<br />

Die Ergebnisse wurden jüngst in einer Studie in Schottland bestätigt (BMJ 2011, 342: 2549).<br />

Beide Studien waren nicht prospektiv und dürfen deswegen nicht überbewertet werden. Die Daten zeigten aber<br />

doch, dass die Anwendung eines Betablockers bei COPD nicht pauschal als Risiko angesehen werden könne, so<br />

Kohlhäufl. Vor allem kardioselektive Betablocker können und sollten bei entsprechender Indikation auch<br />

COPD-Patienten nicht vorenthalten werden.<br />

Quelle: ÄrzteZeitung.de<br />

Originalartikel: Short PM, Lipworth SIW, Elder DHJ, Schembri S, Lipworth BJ. Effect of β blockers in treatment of chronic<br />

obstructive pulmonary disease: a retrospective cohort study. BMJ 2011; 342:d2549 doi: 10.1136/bmj.d2549 (Published 10 May<br />

2011) Full Text free<br />

Keine Beweise, dass Sport Endoprothesen lockert<br />

Immer häufiger werden Ärzte mit der Frage von Endoprothesenträgern konfrontiert, ob sie denn Sport treiben<br />

dürfen. Die Gründe: Zunehmend jüngere Patienten mit sekundärer Arthrose werden mit einer Total-<br />

Endoprothese (TEP) versorgt, und ältere agile Patienten mit einem Gelenkersatz wollen nicht auf Sport<br />

verzichten.<br />

Grundsätzlich sei eine sportliche Betätigung zu be<strong>für</strong>worten, sagte der Heidelberger Sportorthopäde Dr.<br />

Nikolaus Streich bei einer Veranstaltung des<br />

Interdisziplinären Zentrums <strong>für</strong> Sport- und<br />

Bewegungsmedizin an der Uni Heidelberg. Vorausgehen<br />

sollte jedoch eine "sehr individuelle" ärztliche Beratung.<br />

Dabei sei die Berücksichtigung des Prothesentyps<br />

wichtiger als das Alter des Patienten, so Streich.<br />

Das in den Reha-Einrichtungen angebotene Krafttraining<br />

sollte in jedem Fall dauerhaft fortgeführt werden, riet der<br />

Sportorthopäde.<br />

Für sportliche Aktivität gibt es gute Gründe: die zu<br />

erzielende Funktionsverbesserung des betroffenen<br />

Gelenks durch Muskelaufbau, eine Verbesserung von<br />

Koordination und Gangbild, psychosoziale Faktoren wie etwa die Akzeptanz im Freundes- und Kollegenkreis<br />

sowie, der Abbau von Ängsten und Depression.<br />

Gegenargumente sind die mangelnde Anpassungsreaktion bei avitalem Material, die Luxations- und die erhöhte<br />

Abriebgefahr. Als häufigste Risiken werden das Lockerungsrisiko durch Knochenumbauvorgänge im<br />

Implantatlager oder Reaktionen des Knochengewebes auf das Fremdmaterial und Abrieb der Endoprothese<br />

angesehen.<br />

Diese Fragestellungen seien jedoch noch nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht, sagte der Orthopäde. Es<br />

gäbe keinen Beweis da<strong>für</strong>, dass das Lockerungsrisiko durch Sport erhöht werde. Im Gegenteil seien<br />

erfahrungsgemäß Wechseloperationen bei Sportlern eher selten durch eine Verbesserung der Knochenlagerung<br />

und -dichte.<br />

Generell seien die Fragen "Sport - ja oder nein?" und "Welcher Sport <strong>für</strong> welchen Prothesenträger?" sehr<br />

individuell und nur nach eingehender fachärztlicher Beratung zu entscheiden. Grundsätzlich gilt, dass Hüft-<br />

TEPs stärker belastbar sind als Knie-Endoprothesen.<br />

Mit dem Sport nach einer TEP sollte frühestens 6 bis 9 Monate nach der Op begonnen werden. Das Implantat<br />

müsse stabil verankert sein, und es dürfe kein Ruhe- und oder Belastungsschmerz vorliegen. Weitere<br />

orthopädische Voraussetzungen: ein funktionelles Gangbild, eine adäquate Muskelfunktion und ein<br />

ausreichender Bewegungsumfang (Extension bis 0). Natürlich müssten auch stabile Herz- und<br />

Kreislaufverhältnisse gegeben sein, betonte der Orthopäde.<br />

Eindeutig nicht indiziert ist Sport bei einer Gelenkinfektion, einer Implantatlockerung, einer Gelenkinstabilität<br />

und bei Muskelinsuffizienz. Übergewicht und Zustand nach einer TEP-Wechseloperation sieht Streich als<br />

relative Kontraindikationen an: Hier müsse individuell entschieden werden.


Generell zu vermeiden sind abrupte Rotationsbewegungen über 20 Grad, extensive Adduktionsbewegungen wie<br />

Scheren oder Kreuzen der Beine und hohe Belastungsspitzen durch Sprünge. Auch das Joggen mit stetig sich<br />

wiederholender axialer Stauchungsbelastung ist Streich zufolge nur bedingt <strong>für</strong> Endoprothesenträger geeignet.<br />

Besonders empfiehlt die Deutsche <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Sportmedizin und Prävention deshalb Ausdauersportarten<br />

wie Schwimmen (besonders Kraulen), Radfahren, Wandern, Walking (mit Stöcken), Aquajogging, Gymnastik<br />

und Rudern. Als weniger geeignet gelten Skilanglauf, Golf, Tennis, Tischtennis, Kegeln und Reiten.<br />

Bei Knieendoprothesen, die durch erhöhte Kraftübertragung auf das Implantat und den angrenzenden Knochen<br />

wesentlich vulnerabler sind, gelten strengere Indikationen: Für diese Patienten empfehlen Sportmediziner vor<br />

allem gelenkschonende Ausdauersportarten wie Schwimmen und Aquajogging, Radfahren, individuell<br />

angepasste Gymnastik, Wandern und Walking.<br />

Autorin: Ingeborg Bördlein Quelle: ÄrzteZeitung.de<br />

basierend auf: Sportorthopäde Dr. Nikolaus Streich bei einer Veranstaltung des Interdisziplinären Zentrums <strong>für</strong> Sport- und<br />

Bewegungsmedizin an der Uni Heidelberg<br />

Re-Infarkte verhindern<br />

ASS plus PPI – da ist der Plättchenhemmer platt<br />

In der Sekundärprophylaxe von Herzinfarkten gehört Acetylsalicylsäure zum<br />

Standardarsenal der medikamentösen Therapie. Patienten, die zum Schutz vor<br />

peptischen Ulzera zusätzlich einen Protonenpumpenhemmer (PPI) einnehmen,<br />

profitieren aber möglicherweise weniger von der Hemmung der<br />

Thrombozytenaggregation.<br />

Die Kombination von ASS und PPI in der Behandlung von Patienten nach dem<br />

ersten Herzinfarkt erhöht das Risiko, einen Re-Infarkt oder einen zerebralen<br />

Insult zu erleiden, um rund 50 bis 60%. Dies hat die Studie eines Teams von<br />

Kardiologen um Mette Charlot, Universitätsklinik Kopenhagen, ergeben. In der<br />

retrospektiv ausgerichteten Untersuchung hatten die dänischen Forscher die Endpunkte kardiovaskulärer Tod,<br />

Myokardinfarkt und Schlaganfall in einem Studienkollektiv von 19.925 Infarktpatienten verglichen, die alle<br />

eine ASS-Medikation erhalten hatten. 4.306 von ihnen nahmen zusätzlich ein PPI-Präparat ein.<br />

Insgesamt erlitten 3.366 Patienten (16,9%) einen weiteren Infarkt bzw. Insult, 1.868 verstarben daran. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, von einem solchen Ereignis getroffen zu werden, lag unter der kombinierten ASS+PPI-<br />

Medikation 46% höher als in der Gruppe jener Probanden, die keine PPI schluckten. In einem Modell mit<br />

Propensity Score Matching – in dem die Patienten nach den Wahrscheinlichkeiten sortiert werden, eine<br />

bestimmte Therapie zu erhalten – betrug die Steigerung sogar 61%.<br />

Möglicherweise durchkreuzt die PPI-Einnahme den Effekt von ASS, indem sie über die Anhebung des MagenpH<br />

die Resorption des Plättchenhemmers beeinträchtigt. „Das wirft eine wichtige Frage auf“, meinen Charlot<br />

und ihre Kollegen: „Kann die jüngst diskutierte Interaktion zwischen PPI und Clopidogrel mit der Folge<br />

abgeschwächter Plättchenhemmung nicht wenigstens teilweise mit der Interaktion zwischen PPI und ASS<br />

erklärt werden?“ Schließlich nähmen praktisch alle Patienten, die mit Clopidogrel behandelt würden, auch ASS<br />

ein. Beantworten sollen das unter anderem künftige randomisiert-kontrollierte Studien.<br />

Autor: Dr. Robert Bublak Quelle: springermedizin.de<br />

Originalartikel: Charlot M et al. Proton pump inhibitor and risk of adverse cardiovascular events in aspirin treated patients<br />

with first time myocardial infarction: nationwide propensity score matched study. BMJ 2011; 342:d2690. (Full text free)<br />

5-alpha Reduktase-Inhibitoren: FDA warnt vor Prostatakrebsrisiko<br />

Die US-amerikanische Arzneibehörde FDA hat<br />

angeordnet, dass die Fachinformationen von<br />

Medikamenten mit den 5-alpha Reduktase-


Inhibitoren (5-ARI) Finasterid und Dutasterid vor einem erhöhten Risiko von aggressiven “high-grade”<br />

Karzinomen der Prostata warnen.<br />

Die 5-ARI Finasterid und Dutasterid blockieren die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron<br />

(DHT). DHT ist das stärkere Androgen und es übt eine wachstumsfördernde Wirkung auf die Prostata aus.<br />

Finasterid und Dutasterid sind in Deutschland seit 1994 und 2003 zur Behandlung der benignen<br />

Prostatahyperplasie zugelassen. Finasterid erhielt später eine Zulassung zur Vorbeugung des Haarausfalls bei<br />

der androgenetischen Alopezie.<br />

In zwei größeren randomisierten klinischen Studien wurde später untersucht, ob die beiden 5-ARI auch die<br />

Entwicklung eines Prostatakarzinoms verhindern können. Tatsächlich zeigte der Prostate Cancer Prevention<br />

Trial (PCPT) des National Cancer Institute, dass Finasterid die Zahl der Neuerkrankungen senkte.<br />

Das gleiche konnte der Konkurrent im Reduction by Dutasteride of Prostate Cancer Events (REDUCE) <strong>für</strong> den<br />

anderen 5-ARI zeigen. Doch die präventive Wirkung war nur auf Tumore mit einem günstigen Gleason-Score<br />

beschränkt. In beiden Studien kam es gleichzeitig zu einem vermehrten Auftreten von “high-grade”<br />

Karzinomen mit einem Gleason-Score von 8 bis 10.<br />

Beim PCPT-Trial traten sie nach sieben Jahren Therapie mit Finasterid bei 1,8 Prozent der Teilnehmer (versus<br />

1,1 Prozent im Placebo-Arm) auf. In der REDUCE-Studie erkrankten nach vier Jahren Therapie mit Dutasterid<br />

ein Prozent der Teilnehmer (versus 0,5 Prozent im Placebo-Arm).<br />

Das ist zwar ein geringes absolutes Risiko. Nach Ansicht der FDA sollten die Patienten, die zur Behandlung der<br />

benignen Prostatahyperplasie oder der androgenetischen Alopezie über viele Jahre mit einem 5-ARI behandelt<br />

werden, aber über das Risiko aufgeklärt werden.<br />

Die FDA weist ferner darauf hin, dass es unter der Therapie mit den beiden 5-ARI zu einer Reduktion des PSA-<br />

Werts um etwa 50 Prozent kommt, mit starken individuellen Schwankungen. Dies macht einen Anstieg des<br />

PSA unter der Therapie umso verdächtiger auf ein malignes Geschehen und sollte nach Ansicht der FDA auch<br />

dann abgeklärt werden, wenn sich der PSA-Wert insgesamt noch im normalen Bereich befindet.<br />

Quelle: aerzteblatt.de<br />

Mitteilung der FDA: 5-alpha reductase inhibitors (5-ARIs): Label Change - Increased Risk of Prostate Cancer Drugs in the 5-ARI<br />

class include finasteride and dutasteride. These drugs are marketed under the brand-names Proscar, Propecia, Avodart, and Jalyn<br />

(FDA Safety Information)<br />

Zu Zu unserem unserem Beruf Beruf<br />

Beruf<br />

Ärzte behandeln Patienten anders als sich selbst<br />

La nostra professione<br />

In einer ausgeklügelten Studie legten die Autoren niedergelassenen Hausärzten und<br />

Internisten zwei Krankheitsfälle vor, <strong>für</strong> die sie nach Zufallskriterien entweder <strong>für</strong> sich<br />

oder ihre Patienten eine vorgegebene Therapieoption wählen sollten.<br />

Das erste Szenario eines Kolonkarzinoms hatte zwei chirurgische Optionen: entweder<br />

4% geringeres Sterberisiko mit höherem Komplikationsrisiko wie Kolostomie und<br />

Inkontinenz oder 4% höhere Sterberate ohne ernsthafte Komplikationen. Das zweite<br />

Szenario betraf eine Vogelgrippeerkrankung: Ohne Therapie sterben 10% der<br />

Patienten und 30% müssen <strong>für</strong> eine Woche hospitalisiert werden. Eine neue, an<br />

mehreren 100 Patienten geprüfte Immunglobulintherapie halbiert Sterblichkeit und<br />

Krankenhausaufenthalte um die Hälfte auf 5% bzw. 15%, verursacht aber 1% tödliche Komplikationen und<br />

permanente Lähmungen der unteren Extremitäten bei 4% der Patienten.<br />

Die chirurgische Option bei Kolonkarzinom mit höherer Mortalitäts- und geringerer Komplikationsraterate<br />

wählten die Ärzte in 37,5% <strong>für</strong> sich, aber nur <strong>für</strong> 24,5% ihrer Patienten. Im Falle einer<br />

Schweinegrippeerkrankung würden 62,9% der Ärzte auf die Immunglobulintherapie mit Überlebensvorteil,<br />

aber schweren Folgen, <strong>für</strong> sich, aber nur <strong>für</strong> 48,5% ihrer Patienten verzichten.<br />

Quelle: MMW - Fortschritte der Medizin<br />

Originalartikel: P. A. Ubel et al. Physicians recommend different treatments for patients than they would choose for themselves. Arch.<br />

Intern. Med. 171 (2011) 630–634 (Abstract)


Sturzprävention: Leitlinie des <strong>Südtiroler</strong> Sanitätsbetriebes<br />

Die Leitlinie umfasst Empfehlungen zur frühzeitigen Erkennung von<br />

sturzgefährdeten Menschen und zu wirksamen Präventivmaßnahmen.<br />

Ziele der Umsetzung dieser Leitlinie sind die Verminderung der Stürze und<br />

der sturzbezogenen Verletzungen und die Förderung der<br />

Bewegungskompetenz der PatientInnen. Die Empfehlungen richten sich an<br />

alle Berufsgruppen, die in der Prävention, Pflege, Betreuung, Behandlung und<br />

Rehabilitation von sturzgefährdeten Menschen in Akut- und Langzeiteinrichtungen tätig sind. Dieses Projekt<br />

hängt zusammen mit der Umsetzung der Klinischen Reform, die einen multiprofessionellen und<br />

personenzentrierten Ansatz in der Prävention und eine betriebsübergreifende Arbeitsweise fördert.<br />

Für die Erarbeitung dieser Leitlinie wurde eine bezirks- und betriebsweite, multiprofessionell<br />

zusammengesetzte Arbeitsgruppe beauftragt, unter der Koordination der Pflege- und Sanitätsdirektion des<br />

<strong>Südtiroler</strong> Sanitätsbetriebs. Bei dem Projekt haben neben dem Sanitätsbetrieb auch die Landesfachhochschule<br />

Claudiana, die ARCHE im KVW, der Verband der Seniorenwohnheime und die Pitsch-Stiftung in Meran<br />

zusammengearbeitet.<br />

Leitlinie zur Sturzprävention (kurz) PDF 494 KB<br />

Leitlinie zur Sturzprävention (lang) PDF 494 KB<br />

Kurioses<br />

Kurioses<br />

Stupidario medico<br />

SüGAM Südti <strong>Südtiroler</strong> Südti Südti roler <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

SAMG Societá Altoatesina di Medicina Generale<br />

www.suegam.it e-mail: info@suegam.it<br />

Tel. 0471/982788 39100 Bozen - Wangergasse, 18<br />

<strong>Newsletter</strong>-Administrator:<br />

Dr. Simon Kostner, Wolkenstein, email:<br />

simon.kostner@tin.it<br />

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