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Eine saubere Sache

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40 | TEST<br />

<strong>Eine</strong> <strong>saubere</strong> <strong>Sache</strong><br />

Bürostuhlreinigung im redaktionstest<br />

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Fürs Büro bedeutet das: Wo gearbeitet<br />

wird, da fallen Krümel, spritzt Kaffee und kleckert Joghurt –<br />

auch auf den Bürostuhl. Das-Büro-Redakteur Sebastian Klöß bat einen<br />

professionellen Stuhlreiniger zum Test.<br />

Funktionsfähige Stühle, nur weil sie über Schmutzstellen<br />

verfügen, werden von vielen Unternehmen<br />

häufig einfach entsorgt. <strong>Eine</strong> Alternative stellt<br />

eine professionelle Stuhlreinigung dar, wie sie Peter<br />

Rinkens anbietet. In ihr ist sogar ein Stuhlcheck<br />

eingeschlossen, bei dem Schrauben nachgezogen<br />

und Gasfedern geschmiert werden. „Die werden<br />

durch den Staub trocken und laufen dann nicht<br />

mehr richtig“, so Rinkens. Das nötige Know-how<br />

dafür hat er, weil er – wie die meisten anderen Reiniger<br />

seines deutschlandweiten Netzwerks – auch<br />

noch als Techniker im Kundendienst für Stuhlhersteller<br />

arbeitet.<br />

Dreijährige Erfahrung<br />

Nach dem Check besprüht Rinkens den Stuhl mit<br />

einem Reinigungsmittel und reibt mit einem Mikrofasertuch<br />

die Polsterfläche ab. Nur so wird der<br />

Schmutz vollständig gelöst. Anschließend schaltet<br />

er seinen Nasssauger an, der den Schmutz bis zu<br />

einen Zentimeter tief aus dem Polster saugt. „Beim<br />

normalen Sauger kommt der Dreck sonst ruckzuck<br />

wieder aus der Tiefe des Materials“, erläutert er.<br />

„Wenn man dann mit der flachen Hand auf das<br />

Polster klopft, steigt sofort wieder eine Staubwolke<br />

auf.“ Während Rinkens mit der Düse über die Polster fährt, wird<br />

in der durchsichtigen Düsenspitze sichtbar, wie eine dreckige Brühe<br />

aus dem Stuhl gesogen wird und im Innern des Gerätes verschwindet.<br />

Auf diesem Schmutz hat man also bis vor kurzem gesessen.<br />

Reinigen statt Wegwerfen<br />

Mit dem Sauger lasse sich praktisch jeder Schmutz entfernen, wenn<br />

er davor gelöst wurde, so Rinkens. Auch Kaffee, der Klassiker im<br />

Büro, und Fett, das sich durch jahrelanges Anfassen im Bezug gesammelt<br />

hat. An seine Grenzen kommt der professionelle Stuhlreiniger<br />

erst bei Rotwein. Dieser lasse sich bloß mit bleichenden Mitteln<br />

entfernen. Nur: „Dann haben Sie statt eines kleinen roten Flecks<br />

einen großen weißen.“<br />

Rotweinspuren sind auf den Teststühlen der Redaktion zum Glück<br />

keine, sodass Rinkens nun mit einer Sprühflasche den Stuhl frisch<br />

imprägnieren kann. Die Imprägnierung, die alle neuen Bürostühle<br />

vom Hersteller bekommen, nutzt sich mit der Zeit ab. Spätestens<br />

nach der Reinigung wäre sie verloren. Im letzten Schritt wischt Rin-<br />

DaS BürO<br />

02/13<br />

Der Härtetest:<br />

Kaffee<br />

auf hellem<br />

Sitzpolster.<br />

kens Armlehnen, Gestell und Füße<br />

des Stuhls ab, „damit alles wieder<br />

tipptopp aussieht“. Nach der Reinigung,<br />

die ohne Vorbereitung etwa<br />

20 Minuten dauert, muss der Stuhl<br />

etwa zwölf Stunden trocknen.<br />

Unser Testurteil<br />

Obwohl wir zuvor extra Kaffee auf dem Stuhl verschüttet hatten,<br />

war Letzterer nach dem Test wieder blitzblank sauber. Nach der<br />

Trocknung fassten sich die Stuhloberflächen zwar in den ersten Tagen<br />

durch die Imprägnierung noch etwas stumpf an, aber das war<br />

keineswegs problematisch. Laut Rinkens lässt sich das mit einer<br />

weichen Bürste auch schnell direkt ändern, und künftig wollen er<br />

und seine Kollegen vor dem Imprägnieren die feinen Härchen der<br />

Mikrofaserstoffe mit einer Bürste aufrichten. Die Stuhlreinigung ist<br />

überaus preiswert: Etwa 12 bis 19 Euro berechnet Rinkens pro Modell<br />

– je nachdem, ob die Stühle bereitgestellt werden oder er alle Stühle<br />

selbst einsammeln muss. <strong>Eine</strong> professionelle Reinigung ist also<br />

deutlich günstiger als ein neues Modell. Wir waren sehr zufrieden<br />

und können diesen Dienst besten Gewissens weiterempfehlen. Pro<br />

Tag schafft Peter Rinkens übrigens etwa 40 Stühle.<br />

| > Mehr unter:<br />

www.stuhlreinigung.de<br />

Deutlich ist zu sehen, wie der Schmutz aus dem<br />

Polster gesaugt wird.<br />

Ein Vorher-Nachher-<br />

Vergleich: Nur die (vom<br />

Sitzenden aus) linke<br />

Seite des Stuhls wurde<br />

gereinigt.

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