19.06.2013 Aufrufe

Die neuen Wobau-Lehrlinge hoch motiviert - w.media

Die neuen Wobau-Lehrlinge hoch motiviert - w.media

Die neuen Wobau-Lehrlinge hoch motiviert - w.media

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sachsen­Anhalt hat nunmehr seine<br />

„Himmelswege“. Das neue touristische<br />

Angebot lockt seit diesem<br />

Jahr zu archäologischen<br />

Sehenswürdigkeiten in den Süden<br />

des Bundeslandes. An vier Orten<br />

lässt sich in die Vergangenheit eintauchen<br />

und das astronomische<br />

Wissen unserer Altvorderen bestaunen.<br />

Eine Station der Route ist das nach historischem<br />

Vorbild rekonstruierte älteste<br />

Sonnenobservatorium der Welt bei<br />

Goseck in der Nähe von Weißenfels.<br />

Lange vor der Entstehung von Stonehenge<br />

auf den britischen Inseln errichteten<br />

Bauern der Steinzeit diese Kreisgrabenanlage<br />

mit einem Durchmesser<br />

von 75 Metern. Mit ihr konnten sie<br />

den Lauf der Sonne beobachten und<br />

damit ihren Jahresrhythmus planen.<br />

Das Areal war von zwei Meter hohen<br />

Holz-Palisadenzäunen umgeben und<br />

hatte drei Tore. Über spezielle Visiere<br />

konnten die Menschen damals aus<br />

dem Inneren des Observatoriums<br />

exakt die Wintersonnenwende am 21.<br />

Dezember und die Sommersonnenwende<br />

am 21. Juni bestimmen. Im<br />

nahe gelegenen Schloss von Goseck<br />

befindet sich eine Ausstellung zu dem<br />

beeindruckenden archäologischen<br />

Fund. Bei Luftbildaufnahmen kam die<br />

Anlage 1991 zum Vorschein. Zwischen<br />

2002 und 2004 wurde sie schließlich<br />

ausgegraben.<br />

In Langeneichstädt entstand vor etwa<br />

5.000 Jahren ein Großsteingrab. Zu<br />

ihm gehört ein aufrecht stehender Stein<br />

mit der eingeritzten „Dolmengöttin“,<br />

der in die Welt der Steinzeitmenschen<br />

und ihren Vorstellungen vom Jenseits<br />

entführt.<br />

Seit dem Sommer lädt die Arche<br />

Nebra in Klein Wangen zum Besuch<br />

ein. Das Erlebniszentrum gibt rund<br />

um die Geschichte der gleichnamigen<br />

Himmelsscheibe Auskunft. Mit<br />

modernen Inszenierungen und einem<br />

Planetarium wird über die älteste konkrete<br />

Darstellung des Kosmos informiert.<br />

Raubgräber hatten sie 1999 gehoben.<br />

Erst 2002 kam die Himmelsscheibe<br />

nach Sachsen-Anhalt zurück, nachdem<br />

sie von Hehlern verkauft werden sollte.<br />

Ihr Alter datieren Experten auf 3.600<br />

Jahre. In Sichtweite des Mittelberges,<br />

dem Fundort der Scheibe mit ihren<br />

gut 30 Zentimetern Durchmesser,<br />

wuchs nun eine riesige Arche in die<br />

Landschaft. Goldfarben schimmert ihre<br />

Außenhaut. Ein gläsernes Erdgeschoss<br />

lässt die Himmelsbarke regelrecht<br />

schweben. Per Bus oder nach einem<br />

HALLO NACHBAR! AUF REISE<br />

Blick auf die Arche Nebra in Klein Wangen.<br />

Einladung zur Audienz bei einer Göttin<br />

In Sachsen­Anhalt auf den faszinierenden Himmelswegen wandeln<br />

Spaziergang kann der Mittelberg erkundet<br />

werden. Dort entstand ein 30 Meter<br />

hoher Aussichtsturm. Von seiner Spitze<br />

aus gibt es bei schönem Wetter eine<br />

traumhafte Fernsicht bis zum Brocken.<br />

Der 1.142 Meter hohe Berg spielte für<br />

die Menschen der Bronzezeit bei der<br />

Himmelsbeobachtung eine entscheidende<br />

Rolle als Orientierungspunkt.<br />

<strong>Die</strong> Himmelsscheibe selbst liegt zurzeit<br />

wohlverwahrt im Tresor. Nach<br />

einer Rundreise durch europäische<br />

Museen erhält sie künftig, allein schon<br />

aus Sicherheitsgründen, ihren ständigen<br />

Platz im Hallischen Museum<br />

für Vorgeschichte, das gegenwärtig<br />

saniert wird. Seine Wiedereröffnung<br />

ist für den 23. Mai des kommenden<br />

Jahres geplant. Erst dann sind die<br />

Himmelswege komplett. n<br />

Erst von 2008 an wird die Himmelsscheibe von Nebra im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle wieder zu sehen sein. (Bild links)<br />

Das rekonstruierte Sonnenobservatorium von Goseck ist Beleg für systematische Himmelbeobachtungen in der Steinzeit. (Bild rechts)<br />

Herbst 007 Hallo Nachbar! 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!