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Bericht von Klaus Lüders und Jose Véiga über unseren Verein von ...

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Der Internationale <strong>Verein</strong> WINDROSE 1976 e.V. Oberursel<br />

Der <strong>Verein</strong> wurde im Jahre 1976 gegründet mit dem Ziel, Begegnung <strong>und</strong><br />

Verständigung zwischen den Menschen aus verschiedenen Nationen<br />

zu fördern <strong>und</strong> praktische Integrationshilfen zu leisten.<br />

Gründer <strong>und</strong> Vorsitzender war bis zu seinem Tode im Frühjahr 1986 Herr Wolfgang<br />

Ruzicka, der sich mit höchstem persönlichen Einsatz um den <strong>Verein</strong> verdient<br />

gemacht hat.<br />

In der Neutorallee 18 konnte ein altes Haus angemietet <strong>und</strong> saniert werden. Es<br />

entstanden bescheidene Clubräume, die der <strong>Verein</strong> im Herbst 1987 mit Hilfe des<br />

Vermieters, des Sanierungsamtes der Stadt Oberursel <strong>und</strong> nicht unerheblichen<br />

Eigenmitteln <strong>und</strong> weit <strong>über</strong> 1.500 St<strong>und</strong>en Eigenarbeit in eine attraktive<br />

Begegnungsstätte umgestaltet hat. Aus der anfangs ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

einiger <strong>Verein</strong>smitglieder entstand die Beratungsstelle für ausländische Mitbürger,<br />

die im Jahre 1979 vom Caritasverband Hochtaunuskreis <strong>und</strong> der Stadt Oberursel<br />

<strong>über</strong>nommen wurde. Diese Beratungsstelle in den Räumen des <strong>Verein</strong>s Windrose<br />

stand dreimal wöchentlich allen ausländischen Mitbürgern in Oberursel <strong>und</strong> dar<strong>über</strong><br />

hinaus allen Italienern aus dem Kreisgebiet offen.<br />

Hier arbeitete Saverio Cognetta, als italienischer Sozialarbeiter, der erfahren war in<br />

allen Dingen, mit denen der Bürger täglich konfrontiert wurde, <strong>und</strong> die <strong>von</strong> ausländischen<br />

Mitbürgern <strong>und</strong> ihren Familien selten ohne Hilfe erledigt werden konnten<br />

(Anträge für Kindergeld, Krankengeld, Arbeitslosengeld, Rente, Wohngeld,<br />

Sozialhilfe, Lohnsteuer-jahresausgleich; Mietverträge, Versicherungen, Kredite;<br />

Begleitung zu Behörden, Anwälten <strong>und</strong> Gerichten, Übersetzerdienste - häufig bei<br />

Ärzten -, Verhandlungen mit Vermietern <strong>und</strong> Wohnungsbaugesellschaften,<br />

Beratung in Erziehungsfragen, Gesprächen mit Lehrern <strong>und</strong> Erziehern,<br />

Hausbesuche bei Krankheit oder ernsten Familienschwierigkeiten, die das<br />

Emigrantendasein mit sich brachte; Formalitäten bei Ausländerbehörden <strong>und</strong><br />

Konsulaten, usw.). Daneben hatte sich das <strong>Verein</strong>shaus zu einem geselligen<br />

Treffpunkt entwickelt, der auch am Sonntag Vormittag gern besucht wurde.<br />

Nach dem Tode <strong>von</strong> Herrn Ruzicka sah sich der <strong>Verein</strong> groben finanziellen<br />

Schwierigkeiten gegen<strong>über</strong>, da der Gründer <strong>und</strong> Vorsitzende außer seinem ganzen<br />

Engagement auch immer wieder private Mittel eingebracht hatte.<br />

Durch großen Einsatz bei diversen Festveranstaltungen <strong>und</strong> mit<br />

Überbrückungshilfen <strong>von</strong> Stadt <strong>und</strong> Kreis konnte ein Teil der Schulden abgetragen<br />

werden.


Im November 1986 wurde ein neuer Vorstand gewählt, in dem fünf Nationen<br />

vertreten waren. Neue Aufgaben <strong>und</strong> Ziele wurden gesetzt. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Ausländervereinen des Kreisgebietes wurde verstärkt <strong>und</strong> das kulturelle<br />

Angebot erweitert <strong>und</strong> vielfältiger gestaltet.<br />

Geplant <strong>und</strong> umgesetzt wurden Vorträge <strong>und</strong> Veranstaltungen. Mit Vertretern der<br />

Konsulate wurden <strong>über</strong> spezielle Probleme in den Herkunftsländern gesprochen,<br />

sowie <strong>über</strong> Religion, Sitten <strong>und</strong> daraus resultierende Verständigungsschwierigkeiten<br />

in unserem Land diskutiert <strong>und</strong> Lösungen gef<strong>und</strong>en. Es wurde stets versucht,<br />

bei allen Veranstaltungen Deutsche <strong>und</strong> Ausländer zu erreichen, damit<br />

Ausländerfeindlichkeit, die ja <strong>über</strong>wiegend eine Folge mangelnder Informationen<br />

ist, abgebaut werden kann. Mit Hilfe des <strong>Verein</strong>s wurden die ausländischen<br />

Mitbürger weiter ermuntert, sich in der Öffentlichkeit noch besser <strong>und</strong> häufiger<br />

selbst zu präsentieren, wie z.B. beim Brunnenfest <strong>und</strong> am Tage des ausländischen<br />

Mitbürgers. Zu den langfristigen Zielen des <strong>Verein</strong>s Windrose gehörte die<br />

Schaffung eines Ausländerbeirates in Oberursel, wie er bereits 1990 in zehn<br />

hessischen Gemeinden bestand <strong>und</strong> erfolgreich arbeitete.<br />

Nicht verschließen wollte sich der internationale <strong>Verein</strong> Windrose auch den großen<br />

Problemen der Asylbewerber. Hilfe, die hier geleistet wurde, kam <strong>und</strong> kommt<br />

letztlich der ganzen Bevölkerung in Form eines friedlichen Miteinanderlebens<br />

zugute. Nie darf die schwere Zeit <strong>von</strong> Flucht, Vertreibung <strong>und</strong> großer Not <strong>und</strong> Armut<br />

im eigenen Land vergessen werden.<br />

Seit September 1989 werden ausländischen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

extremen Sprachschwierigkeiten, die in einer Gruppe nicht ausreichend gefördert<br />

werden können, in Form <strong>von</strong> Einzelunterricht Deutschunterricht erteilt. Hierfür hat<br />

der <strong>Verein</strong> WINDROSE eine ausgebildete Lehrkraft eingestellt.<br />

Der <strong>Verein</strong> hat z.Zt. im August 1990 etwa 100 Mitglieder. Jedes neue Mitglied ist<br />

willkommen, aktive Mitarbeit immer gefragt, aber nicht Bedingung.<br />

August 1990<br />

<strong>Klaus</strong> <strong>Lüders</strong> José Veiga<br />

1. Vorsitzender 2. Vorsitzender

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