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Organisation des Austausches Das Praktikum

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Erfahrungsbericht zum Ungarnaustausch mit dem Leonardo da Vinci Mobilitätsprogramm 1<br />

Im April 2011 nahm ich an einem dreiwöchigen Austausch, welcher durch das Leonardo<br />

da Vinci Mobilitätsprogramm gefördert wurde, teil. Zu diesem Zweck flog ich am 01. April<br />

nach Budapest, um dort bis zum 24. April an dem Austausch teilzunehmen. Während meines<br />

Aufenthaltes absolvierte ich ein <strong>Praktikum</strong> bei der Elektrofirma MW Trio GmbH im<br />

Industriepark Csepel im Süden Budapests. Die Unterbringung erfolgte in einem Hotel in<br />

der Innenstadt Pests.<br />

<strong>Organisation</strong> <strong>des</strong> <strong>Austausches</strong><br />

Ende 2010 wurde das Angebot eines Ungarnaustauschs in der Berufsschule publiziert.<br />

Daraufhin bewarb ich mich um einen Platz in dem Programm. Unmittelbar danach erhielt<br />

ich eine Zusage <strong>des</strong> Platzes seitens der Berufsschule. Nachdem durch die Ausbildungsleitung<br />

der RheinEnergie AG ebenfalls die Erlaubnis zur Teilnahme erteilt wurde, buchte ich<br />

meine Anreise. Die zuständige EU-Koordinatorin Frau Hümmling organisierte in Absprache<br />

mit der ungarischen Partnerberufsschule die Unterkunft. Die <strong>Praktikum</strong>sstelle in der<br />

oben benannten Firma wurde seitens der ungarischen Partnerberufsschule vermittelt, so<br />

dass ich zusammen mit einem Ausbildungskollegen in der Firma zwecks eines <strong>Praktikum</strong>s<br />

untergebracht wurde. Insgesamt gestaltete sich die <strong>Organisation</strong> <strong>des</strong> <strong>Austausches</strong> als sehr<br />

unkompliziert. Dies äußerte sich auch darin, dass uns ermöglicht wurde zwei Tage vor<br />

dem offiziellen Programmbeginn nach Budapest zu reisen. Durch die Förderung von wöchentlich<br />

160 Euro durch das Leonardo da Vinci Mobilitätsprogramm, wurden alle Kosten<br />

– für An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung - gedeckt. Die Beantragung der Gelder<br />

wurde durch Frau Hümmling unternommen, so dass für die Teilnehmer kein Mehraufwand<br />

entstand.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Praktikum</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Praktikum</strong> begann am 4. April und endete am 22. April 2011. Die Wochenstundenzahl<br />

betrug 30 Stunden. Bei der Firma MW Trio GmbH handelte es sich um ein Unternehmen<br />

mit schätzungsweise 60 Mitarbeitern. Unter diesen befanden sich diverse Berufsgruppen<br />

wie Schlosser, Industriemechaniker, Ingenieure und Elektriker. Die Tätigkeitsbereiche<br />

umfassten sowohl Strominstallationen in Privathaushalten oder öffentlichen Gebäuden,<br />

als auch Wartungsarbeiten im Industrieparkeigenen Kraftwerk. Da es sich bei den Angestellten<br />

fast ausschließlich um Ungarn ohne deutsche oder englische Sprachkenntnisse<br />

handelte erfolgte die Verständigung meist über zwei Mitarbeiter, welche Deutsch bzw.<br />

Englisch sprechen konnten. <strong>Das</strong> Arbeitsklima war sehr gut. Die ungarischen Kollegen waren<br />

sehr freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen. Auch diejenigen, die über keine englischen<br />

oder deutschen Sprachkenntnisse verfügten, zeigten sich interessiert und gingen<br />

trotz der Sprachbarriere offen auf uns zu. Erstaunlicherweise verlief die Kommunikation<br />

auch in diesen Fällen – wenn auch oftmals mit „Händen und Füßen“ – gut und ohne gravierende<br />

Missverständnisse. Während <strong>des</strong> <strong>Praktikum</strong>s wurde ich hauptsächlich gemeinsam<br />

mit Monteuren zur Installation von Steuerungsschränken, Schalter/Steckdosen sowie Beleuchtung<br />

und dem Ersatz von Unterverteilungen eingesetzt. Dabei erledigte ich sowohl<br />

gewohnte Aufgaben als auch solche, die mir vorher fremd waren, so dass meine fachliche,<br />

praktische Kompetenz erweitert werden konnte. Darüber hinaus lernte ich auch andere<br />

Herangehensweisen im Arbeitsablauf sowie aufgelockertere hierarchische Strukturen<br />

kennen. Besonders positiv ist mir ein Erlebnis mit einem älteren Mitarbeiter in Erinnerung<br />

Julian Morka | Klasse 8922 | Mai 2011


Erfahrungsbericht zum Ungarnaustausch mit dem Leonardo da Vinci Mobilitätsprogramm 2<br />

geblieben. Bei einer gemeinsamen Installation von Steckdosen, schaute sich dieser die von<br />

mit praktizierte Arbeitsweise ab und eignete sich diese an. Dieses Interesse an einem gemeinsamen,<br />

auf Gegenseitigkeit basierenden Lernprozesses unabhängig von Alter oder<br />

Bildungsstatus fand ich sehr beeindruckend.<br />

Kulturelle Erfahrungen<br />

Die Unterkunft war sehr zentral gelegen. Von dem Hotel waren sämtliche Kultureinrichtungen<br />

schnell und meist fußläufig erreichbar. Die Erkundung fand auf eigene Initiative<br />

hin statt. Wenn gleich die Unterkunft in der Altstadt Budapests und somit „im Zentrum <strong>des</strong><br />

Geschehens“ gelegen war, war es schwierig trotz zahlreicher Besuche von Einrichtungen<br />

abseits der Touristenattraktionen mit Budapestern in Kontakt zu kommen. Die Sprachbarriere,<br />

welche durch mangelnde Ungarischkenntnisse unsererseits bestand, und die kurze<br />

Aufenthaltsdauer waren sicherlich Hauptgrund für einen weitgehenden ausbleibenden<br />

kulturellen Austausch.<br />

Resumee<br />

Insgesamt betrachtet war der Austausch eine sehr positive Erfahrung. Die Aufnahme durch die<br />

Kollegen beim <strong>Praktikum</strong> war sehr herzlich und die Arbeitsatmosphäre angenehm. Durch die<br />

Einbindung ins Tagesgeschäft, erhielten wir einen authentischen Einblick in die Arbeitsweise<br />

vor Ort. Gemessen an der kurzen Dauer <strong>des</strong> Aufenthalts bestand durch die zentrale Unterbringung<br />

die Möglichkeit zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und einen Großteil der<br />

Baukultur Budapests zu erkunden. Lediglich der Austausch mit den Budapestern fand kaum<br />

statt. Durch eine Unterbringung in einer Gastfamilie, könnte der Austausch in dieser Hinsicht<br />

künftig intensiviert werden.<br />

Julian Morka | Klasse 8922 | Mai 2011

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