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13 Brückenbau Prüfungen des Epoxidharzes Fester Bestandteil des Systems ist ein Epoxidharz. In ver schiedenen Einbauvarianten erfolgt der Auftrag auf die vorbereitete Betonoberfl äche. Die Zwei-Komponenten-Epoxidharze sind auf ihre Eignung im Verbund mit dem Brückenbelag auf Herz und Nieren geprüft. Grundlage für die Prüfung bildet die TL/TP-BEL- EP. In den Technischen Liefer- (TL) und Prüfbestim mungen (TP) werden Anforderungen an das Harz bzw. an das gesamte Abdichtungssystem gestellt. Die Prüfungen gliedern sich im Wesentlichen in zwei Bereiche. Bereich 1: Prüfung der Ausgangsstoffe bzw. Prüfung am angemischten, erhärteten Stoff. Hier werden stoffspezifische Eigenschaften am Epoxidharz selber bestimmt. Das sind Aushärtezeiten, Vis ko sitäten, Füllstoffgehalt, Lö se mittelfreiheit und identifi zierende Untersuchungen wie z.B. die Infrarotspektroskopie. Bereich 2: Prüfung an Verbundkörpern. Zusätzlich zu den ermittelten Stoffkenndaten wird das Epoxidharz auf Temperaturstabilität geprüft. In der Prüfabfolge wird die Hitzebeanspruchung wie bei der Schweißbahnen- und Guss- Aufziehen der Kratzspachtelung asphaltverlegung simu liert. Nach dieser Prüfung darf das Epoxidharz weder Ablösungen und Fehlstellen noch Risse aufweisen. Soll ein Epoxidharz bereits auf sieben Tage altem Beton oder Betonersatz (PCC I) eingesetzt werden, ist außerdem der Nachweis der „Verwendbarkeit auf jungem Beton“ erforderlich. Hat das Epoxidharz diese Prüfungen erfolgreich bestanden, wird es in die Zusammenstellung der Stoffe und Stoffsysteme bei der Bundesanstalt für Straßenwesen aufgenommen. Parallel dazu muss der Hersteller des Epoxidharzes für diese BAST-Listung einen Fremd über wa chungsvertrag einer aner kannten Prüfstelle vorweisen und eine werkseigene Produk tionskontrolle (Eigenüberwa chung) einrichten. Einbauvarianten des Epoxidharzes Das verarbeitungsfertige Epo xidharz wird durch intensives Mischen der beiden Komponenten (Komponente A = Harz, Komponente B = Härter) auf der Baustelle hergestellt. Danach kann es fl utend bis zur Sättigung des Porenvolumens auf die vorbereitete Betonoberfl äche appli ziert werden. Die- Aufschweißen der Dichtungsschicht aus Bitumen- Schweißbahn Heft 5/2008
<strong>Fachbeitrag</strong> Brückenbau 14 Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff Fotos: Sika ser Vorgang wird im Sinne der ZTV als Behandlung der Betonoberfl äche bezeichnet. Die in der ZTV-ING angegebenen Randbedingungen (Temperatu ren, Luftfeuchte, Taupunkt etc.) sind einzuhalten. Als Verfahren zur Behandlung der Betonoberfl äche sind drei Varianten zulässig. Entscheidungskriterium für die Varianten ist primär die Rautiefe der Betonoberfl äche. Die Messung der Rautiefe erfolgt mittels Sandfl eckmethode nach ZTV-ING. Rautiefe ≤ 1,5 mm (Grundierung oder Versiegelung). Grundierung: Auftragsmenge Epoxidharz 300 bis 500 g/ m², Absandung mit trocke nem Quarzsand Lieferkörnung 0,2/0,7 mm gleichmäßig mit 500 bis 800 g/m², nicht festhaftendes Abstreugut ist nach Erhärtung zu entfernen. Versiegelung: Eine Versiegelung wird durch zwei Lagen Epoxidharz hergestellt. Erster Arbeitsgang mit mindestens 400 g/m² Epoxidharz, Abstreuung im Überschuss mit trockenem Quarzsand Lieferkörnung 0,7/1,2 mm im Überschuss. Nicht haftendes Abstreumaterial ist nach Erhärtung zu entfernen. Abschließend wird ein Heft 5/2008 zweiter Arbeitsgang Reaktionsharz mit mindestens 600 g/ m² aufgetra gen, dieser zweite Arbeitsgang wird nicht abgestreut. Mit einer Versiegelung wird die Betonoberfl äche annähernd porendicht abge schlos sen. Die ZTV-ING be schreibt eine solche Versie gelungsoberfläche mit „augenscheinlich geschlossen“. Wird eine Abdichtung in Trog- und Tunnelbauwerken ausgeführt, so unterliegt die Verbundebe ne (Abdichtung- Betonoberfl ä che) zusätzlichen Beanspru chungen, da diese Bauwerke meistens im Grundwasser stehen. Aus diesem Grund ist für diese Betonoberfl ächen eine Versiegelung bzw. Kratz spachtelung zwingend vorgeschrieben. Eine Versiegelung muss ebenfalls eingebaut werden, wenn der Untergrund hohe Feuchtegehalte aufweist. Dies ist immer dann der Fall, wenn neu betoniert oder ein PCC I zur Reprofi lierung eingebaut wird. Solche Oberfl ächen müssen natürlich gestrahlt und oberfl ächlich trocken sein. Bei Einhaltung dieser Voraussetzungen kann dann das Epoxidharz mit entsprechender Zusatzprüfung in Form der Ver- Grundieren der vorbereiteten Betonoberfläche siegelung bereits auf sieben Tage altem Beton eingesetzt werden. Rautiefe ≥ 1,5 mm (Kratzspachtelung) Kratzspachtelung: Bei einer Kratzspachtelung wird das Epoxidharz mit einer kornabgestuften, geprüften Sieblinie z.B. Sika Sieblinie KR, gefüllt. Diese Mischung muss fl ießfähige Eigenschaften auf weisen. Der Auftrag der Kratz spachtelung erfolgt auf einer vorgrundierten Betonfl äche, wobei die Kratzspachtelung kratzend über die Spitzen der Betonoberfläche abgezogen wird. Diese Oberfl äche ist abschließend mit trockenem Quarzsand Lieferkörnung 0,2/0,7 mm abzustreuen, die Oberfl äche soll die Struktur einer Grundierung aufweisen. Dichtungsschicht Nach entsprechender Wartezeit (siehe Ausführungsanweisungen der Abdichtungssysteme) wird die Dichtungsschicht appliziert. In Deutschland sind das die Dichtungsschichten nach den ZTV-ING, Teil 7, Abschnitte 1-3. ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1: Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn mit einer Schutzschicht aus Gussasphalt. ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 2: Dichtungsschicht aus zweilagig aufgebrachten Bitu mendichtungsbahnen mit einer Schutzschicht aus Walzasphalt. ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 3: Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff mit einer Schutzschicht aus Gussasphalt. Schnelle Epoxidharzsysteme In der heutigen Zeit spielt der Gesichtspunkt der Sperrzeiten der Verkehrswege, insbesondere der Brückenbauwerke eine immer größere Rolle. Der Gedanke, diese Sperrzeiten bei der Ausführung von Abdichtungen möglichst kurz zu halten, ist Grundlage für die Entwicklung des extrem beschleunigten Epoxidharzes Si- Mit Epoxidharz versiegelte Oberfläche ka Ergodur-500 SB (S=stark, B=beschleunigt) gewesen. Bekanntermaßen ist die Reaktionsgeschwindigkeit von Epoxidharzen von zwei Faktoren abhängig. Je höher die Temperaturen, desto schneller läuft die Reaktion ab. Der zweite Gesichtspunkt ist die Formulierung über ausgesuchte, extrem schnell reagierende Härterkomponenten. Ein Epoxidharz muss so weit reagiert haben, dass bei der Verlegung von Bitumen- Schweißbahnen mit einem Brenner keine Zerstörungen auftreten. Normalerweise sind hier Wartezeiten von 24 bis 36 Stunden bei 23°C und 48 bis 72 Stunden bei 8°C erforderlich. Diese Wartezeiten sind in den Ausführungsanweisungen der Abdichtungssysteme tabellarisch aufgelistet. Durch das stark beschleunigte Epoxidharz ist es nun möglich, diese Wartezeiten bei 23°C auf acht Stunden und bei 8°C auf 24 Stunden zu reduzieren. Hier durch können im Sommer bei ca. 23°C Epoxidharzarbeiten und die Schweißbahnenverle gung an einem Tag ausgeführt werden. Zusammenfassung Durch den Einsatz lösemittelfreier und temperaturstabiler Rautiefenmessung mit der Sandfleckmethode
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