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<strong>Fachbeitrag</strong> Brückenbau<br />

14<br />

Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff Fotos: Sika<br />

ser Vorgang wird im Sinne der<br />

ZTV als Behandlung der Betonoberfl<br />

äche bezeichnet. Die<br />

in der ZTV-ING angegebenen<br />

Randbedingungen (Temperatu<br />

ren, Luftfeuchte, Taupunkt<br />

etc.) sind einzuhalten.<br />

Als Verfahren zur Behandlung<br />

der Betonoberfl äche sind<br />

drei Varianten zulässig. Entscheidungskriterium<br />

für die<br />

Varianten ist primär die Rautiefe<br />

der Betonoberfl äche. Die<br />

Messung der Rautiefe erfolgt<br />

mittels Sandfl eckmethode nach<br />

ZTV-ING.<br />

Rautiefe ≤ 1,5 mm (Grundierung<br />

oder Versiegelung).<br />

Grundierung: Auftragsmenge<br />

Epoxidharz 300 bis 500 g/<br />

m², Absandung mit trocke nem<br />

Quarzsand Lieferkörnung<br />

0,2/0,7 mm gleichmäßig mit<br />

500 bis 800 g/m², nicht festhaftendes<br />

Abstreugut ist nach Erhärtung<br />

zu entfernen.<br />

Versiegelung: Eine Versiegelung<br />

wird durch zwei Lagen<br />

Epoxidharz hergestellt. Erster<br />

Arbeitsgang mit mindestens<br />

400 g/m² Epoxidharz, Abstreuung<br />

im Überschuss mit trockenem<br />

Quarzsand Lieferkörnung<br />

0,7/1,2 mm im Überschuss.<br />

Nicht haftendes Abstreumaterial<br />

ist nach Erhärtung zu entfernen.<br />

Abschließend wird ein<br />

Heft 5/2008<br />

zweiter Arbeitsgang Reaktionsharz<br />

mit mindestens 600 g/<br />

m² aufgetra gen, dieser zweite<br />

Arbeitsgang wird nicht abgestreut.<br />

Mit einer Versiegelung wird<br />

die Betonoberfl äche annähernd<br />

porendicht abge schlos sen. Die<br />

ZTV-ING be schreibt eine solche<br />

Versie gelungsoberfläche<br />

mit „augenscheinlich geschlossen“.<br />

Wird eine Abdichtung in<br />

Trog- und Tunnelbauwerken<br />

ausgeführt, so unterliegt die<br />

Verbundebe ne (Abdichtung-<br />

Betonoberfl ä che) zusätzlichen<br />

Beanspru chungen, da diese<br />

Bauwerke meistens im Grundwasser<br />

stehen. Aus diesem<br />

Grund ist für diese Betonoberfl<br />

ächen eine Versiegelung bzw.<br />

Kratz spachtelung zwingend<br />

vorgeschrieben.<br />

Eine Versiegelung muss<br />

ebenfalls eingebaut werden,<br />

wenn der Untergrund hohe<br />

Feuchtegehalte aufweist. Dies<br />

ist immer dann der Fall, wenn<br />

neu betoniert oder ein PCC I<br />

zur Reprofi lierung eingebaut<br />

wird. Solche Oberfl ächen müssen<br />

natürlich gestrahlt und<br />

oberfl ächlich trocken sein. Bei<br />

Einhaltung dieser Voraussetzungen<br />

kann dann das Epoxidharz<br />

mit entsprechender Zusatzprüfung<br />

in Form der Ver-<br />

Grundieren<br />

der<br />

vorbereiteten<br />

Betonoberfläche<br />

siegelung bereits auf sieben<br />

Tage altem Beton eingesetzt<br />

werden.<br />

Rautiefe ≥ 1,5 mm (Kratzspachtelung)<br />

Kratzspachtelung: Bei einer<br />

Kratzspachtelung wird das<br />

Epoxidharz mit einer kornabgestuften,<br />

geprüften Sieblinie z.B.<br />

Sika Sieblinie KR, gefüllt. Diese<br />

Mischung muss fl ießfähige<br />

Eigenschaften auf weisen. Der<br />

Auftrag der Kratz spachtelung<br />

erfolgt auf einer vorgrundierten<br />

Betonfl äche, wobei die Kratzspachtelung<br />

kratzend über die<br />

Spitzen der Betonoberfläche<br />

abgezogen wird. Diese Oberfl<br />

äche ist abschließend mit trockenem<br />

Quarzsand Lieferkörnung<br />

0,2/0,7 mm abzustreuen,<br />

die Oberfl äche soll die Struktur<br />

einer Grundierung aufweisen.<br />

Dichtungsschicht<br />

Nach entsprechender Wartezeit<br />

(siehe Ausführungsanweisungen<br />

der Abdichtungssysteme)<br />

wird die Dichtungsschicht<br />

appliziert. In Deutschland<br />

sind das die Dichtungsschichten<br />

nach den ZTV-ING,<br />

Teil 7, Abschnitte 1-3.<br />

ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt<br />

1: Dichtungsschicht aus einer<br />

Bitumen-Schweißbahn<br />

mit einer Schutzschicht aus<br />

Gussasphalt.<br />

ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt<br />

2: Dichtungsschicht<br />

aus zweilagig aufgebrachten<br />

Bitu mendichtungsbahnen<br />

mit einer Schutzschicht aus<br />

Walzasphalt.<br />

ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt<br />

3: Dichtungsschicht<br />

aus Flüssigkunststoff mit einer<br />

Schutzschicht aus Gussasphalt.<br />

Schnelle<br />

Epoxidharzsysteme<br />

In der heutigen Zeit spielt<br />

der Gesichtspunkt der Sperrzeiten<br />

der Verkehrswege, insbesondere<br />

der Brückenbauwerke<br />

eine immer größere Rolle.<br />

Der Gedanke, diese Sperrzeiten<br />

bei der Ausführung von<br />

Abdichtungen möglichst kurz<br />

zu halten, ist Grundlage für die<br />

Entwicklung des extrem beschleunigten<br />

Epoxidharzes Si-<br />

Mit Epoxidharz versiegelte Oberfläche<br />

ka Ergodur-500 SB (S=stark,<br />

B=beschleunigt) gewesen.<br />

Bekanntermaßen ist die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

von<br />

Epoxidharzen von zwei Faktoren<br />

abhängig. Je höher die<br />

Temperaturen, desto schneller<br />

läuft die Reaktion ab. Der<br />

zweite Gesichtspunkt ist die<br />

Formulierung über ausgesuchte,<br />

extrem schnell reagierende<br />

Härterkomponenten.<br />

Ein Epoxidharz muss so<br />

weit reagiert haben, dass bei<br />

der Verlegung von Bitumen-<br />

Schweißbahnen mit einem<br />

Brenner keine Zerstörungen<br />

auftreten. Normalerweise sind<br />

hier Wartezeiten von 24 bis 36<br />

Stunden bei 23°C und 48 bis<br />

72 Stunden bei 8°C erforderlich.<br />

Diese Wartezeiten sind in<br />

den Ausführungsanweisungen<br />

der Abdichtungssysteme tabellarisch<br />

aufgelistet. Durch das<br />

stark beschleunigte Epoxidharz<br />

ist es nun möglich, diese Wartezeiten<br />

bei 23°C auf acht Stunden<br />

und bei 8°C auf 24 Stunden<br />

zu reduzieren. Hier durch können<br />

im Sommer bei ca. 23°C<br />

Epoxidharzarbeiten und die<br />

Schweißbahnenverle gung an<br />

einem Tag ausgeführt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Durch den Einsatz lösemittelfreier<br />

und temperaturstabiler<br />

Rautiefenmessung mit der Sandfleckmethode

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