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ZDB Direkt 4-2006.pdf - Zentralverband Deutsches Baugewerbe

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4<br />

<strong>ZDB</strong>-Vize Frank Dupré<br />

Lösung der Altlastenproblematik hat bei der<br />

Reform der Unfallversicherung Vorrang<br />

Anlässlich der Verabschiedung<br />

der Eckpunkte<br />

zur Reform der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung<br />

durch<br />

die hierfür zuständige<br />

Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

wies Frank Dupré,<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Zentralverband</strong>es des<br />

Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s,<br />

zum wiederholten<br />

Male darauf hin, „dass<br />

die Beitragsentwicklung<br />

in der Unfallversicherung<br />

für die<br />

heimische Bauwirtschaft<br />

unerträglich<br />

und existenzbedrohend<br />

ist“.<br />

Zu den Beitragssteigerungen<br />

in der<br />

Unfallversicherung<br />

der Bauwirtschaft<br />

äußerte sich der<br />

<strong>ZDB</strong>-Vizepräsident<br />

in Berlin: „Die in der<br />

BG Bau versicherten<br />

Baubetriebe zahlen<br />

z. B. im Hoch- und<br />

Tiefbau über 7,8 %<br />

der Bruttolohnsumme<br />

als Beitrag für<br />

die Unfallversicherung.<br />

Da der Durchschnitt aller<br />

Branchen jedoch nur<br />

bei 1,3 % liegt, zahlen<br />

die heimischen Baubetriebe<br />

das Sechsfache<br />

des bundesdeutschen<br />

Durchschnitts. Die<br />

Bauwirtschaft ist damit<br />

der einzige Wirtschaftszweig,<br />

in dem der Beitrag<br />

für die Unfallversicherung<br />

an der Spitze<br />

aller Lohnzusatzkosten<br />

steht.“<br />

Dupré hob hervor, das<br />

die Bund-Länder-Arbeitsgruppeinsbesondere<br />

eine gerechtere<br />

Verteilung der hohen<br />

Rentenlasten zwischen<br />

allen Branchen der<br />

deutschen Wirtschaft<br />

sowie eine Neuordnung<br />

des Katasters, d. h. der<br />

Zuordnung von Branchen<br />

zu einzelnen Berufsgenossenschaften,<br />

anmahne und hierfür<br />

praktikable Lösungsvorschläge<br />

unterbreite.<br />

Die Lösung der Altlastenproblematik<br />

stehe<br />

bei allen Reformüberlegungen<br />

zu Recht im<br />

Vordergrund.<br />

Dupré weiter: „Der<br />

Bund und die Länder<br />

haben erkannt, dass<br />

einzelne Berufsgenossenschaften<br />

wie<br />

die der Bauwirtschaft<br />

insbesondere durch<br />

hohe Rentenzahlungen<br />

unzumutbar belastet<br />

sind und diese Risiken<br />

durch die gesamte<br />

Wirtschaft gemeinsam<br />

getragen werden müssen.<br />

Wir begrüßen es<br />

außerordentlich, dass<br />

durch Fusionen und Altlastenfonds<br />

die erhebliche<br />

Beitragsspreizung<br />

bei den Berufsgenossenschaften<br />

deutlich<br />

reduziert werden soll.<br />

Die Bauwirtschaft ist zu<br />

weiteren Fusionen mit<br />

ihrer neuen BG<br />

Bau bereit.“<br />

Der Strukturwandel<br />

in der deutschen<br />

Wirtschaft<br />

von der Produktions-<br />

zur Dienstleistungsgesellschaft<br />

mache<br />

zudem einen neuen<br />

Zuschnitt der<br />

Berufsgenossenschaftenerforderlich.<br />

Die Trennung<br />

der Berufsgenossenschaften<br />

nach<br />

Produktion und<br />

Dienstleistung<br />

stamme aus dem vorletzten<br />

Jahrhun-dert,<br />

so Dupré weiter. „Die<br />

produktionsnahen<br />

Dienstleistungen<br />

müssen nun als ‚gute<br />

Versicherungsrisiken‘<br />

den Produktions-Berufsgenossenschaften<br />

zugeordnet werden.<br />

Auch wenn Bund und<br />

Länder im Bereich der<br />

Altlasten und der BeitragsentwicklungForderungen<br />

aufgegriffen<br />

haben, die der <strong>ZDB</strong> als<br />

Sprachrohr der mittelständischenBauwirtschaft<br />

immer wieder<br />

erhoben hat, muss eine<br />

Reform der Unfallversicherung<br />

schneller<br />

erfolgen, als dies die<br />

Bund-Länder-Kommission<br />

vorgeschlagen hat.<br />

Allein die dramatische<br />

finanzielle Situation<br />

der Unfallversicherung<br />

in der Bauwirtschaft<br />

macht die schnellstmögliche<br />

Einführung<br />

von Altlastenfonds<br />

erforderlich. Eine Umsetzung<br />

der Reform in<br />

der Unfallversicherung<br />

erst im Jahr 2008 oder<br />

sogar erst 2009 kommt<br />

für die heimische Bauwirtschaft<br />

zu spät.“, so<br />

Dupré abschließend.<br />

Das ausführliche Positionspapier<br />

des <strong>ZDB</strong> zur Reform<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

"Altlastenfonds<br />

oder Kollaps" finden Sie<br />

unter www.zdb.de / Presse<br />

aktuell / Pressemitteilung<br />

47/2006.

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