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Gérald Erne - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

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vember 2005 wohnte ich im Wohnheim<br />

Rossfeld. Dies war nicht meine<br />

Wunsch-Wohn-Situation. Aber es<br />

gab damals keine bessere Alternative<br />

und so fand ich mich damit ab.<br />

Seit Dezember 2005 wohne ich nun<br />

mit meiner Freundin zusammen. Wir<br />

bewohnen eine 31/2-Zimmer-Wohnung<br />

in der Nähe des Rossfelds. Den<br />

Arbeitsweg zu meinem Büro im Rossfeld<br />

fahre ich mit meinem Elektroroll-<br />

* Von Maja Schmid<br />

Als jüngstes von sechs Kindern kam<br />

ich im September 1956 zur Welt.<br />

Komplikationen bei der Geburt führten<br />

zu cerebralen Bewegungsstörungen.<br />

Im siebten Lebensjahr besuchte<br />

ich auf mein Drängen hin den Regelkindergarten<br />

und anschliessend 31 /2<br />

Jahre die Regelschule in Küngoldingen.<br />

Im Herbst 1967 trat ich als elfjähriges<br />

Mädchen in das ganz neu eröffnete<br />

Schulheim für cerebral gelähmte<br />

Kinder in Aarau ein. Für mich war dies<br />

genau der richtige Zeitpunkt. Bis hierhin<br />

boten sich mir keine Schwierigkeiten<br />

in der Regelschule. Ab der<br />

fünften Klasse wäre es bestimmt zu<br />

streng und zu schnell für mich geworden.<br />

Hier im Schulheim konnte auf<br />

das Lerntempo jedes einzelnen Kindes<br />

individuell eingegangen werden.<br />

Zwar hatten wir anfänglich das Zürcher<br />

Hilfsschulmaterial, dies änderte<br />

sich aber nach vehementem Einspruch<br />

der Eltern, und wir bekamen<br />

das <strong>Aargau</strong>er Primarschulmaterial. Einen<br />

grossen Fortschritt durften wir<br />

erfahren, als Herr <strong>Gérald</strong> <strong>Erne</strong> die<br />

stuhl. In der Freizeit sitze ich hie und<br />

da am Computer. Lesen ist auch ein<br />

Hobby von mir: Entweder Tageszeitung<br />

oder aber auch spannende Thriller.<br />

Gerne widme ich mich meiner<br />

grossen CD-Sammlung oder gehe ab<br />

und zu an ein Rockkonzert. Die Berner<br />

Musikszene mit ihren vielen Clubs<br />

und Bands ist ja bekannterweise<br />

ziemlich gross, was mir sehr entgegenkommt.<br />

Sport interessiert mich<br />

auch. Ich gehe gerne an einen Fuss-<br />

Oberstufe und die Leitung des Schulheims<br />

übernahm. Als Erstes führte er<br />

das Sekundarschulmaterial ein. Ich<br />

war eine der Schülerinnen, die sich<br />

diesen Lernstoff erarbeitete.<br />

Für uns Kinder war die Schule das<br />

eine. Das andere war das Wohnen<br />

und Leben miteinander. Auch als Kinder<br />

mit Behinderung waren wir in erster<br />

Linie einfach Kinder mit grossem<br />

Tatendrang und viel Unsinn im Kopf.<br />

Unseren Erzieherinnen und Lehrerinnen<br />

spielten wir so manchen Streich.<br />

Aber wir erlebten auch ganz tolle<br />

Stunden und Tage mit ihnen, beispielsweise<br />

auf Ausflügen und in Lagern.<br />

Neben der bestmöglichen Ausbildung<br />

wurde uns weitestgehende<br />

Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein<br />

vermittelt. Physio- und Ergotherapie<br />

sowie Logopädie waren enorm<br />

wichtige Termine in unserem Wochenplan.<br />

Es war zweifelsohne eine<br />

sehr positive Zeit, an die ich mich<br />

noch heute sehr gerne und mit manchem<br />

Schmunzeln erinnere. Im Frühling<br />

1973 wurde ich «ins Leben» entlassen.<br />

Der neue Lebensabschnitt<br />

ballmatch, entweder im neu erstellten<br />

Stade de Suisse oder im Brügglifeld.<br />

Jeden Mittwochabend besuche<br />

ich das Training der «Rolling Thunder»,<br />

einem Elektrorollstuhl-Hockey-<br />

Club.<br />

* <strong>Gérald</strong> <strong>Erne</strong> ist Heilpädagoge HPB<br />

und wirkte von 1970 bis 2000 als<br />

Heim- und Stiftungsleiter.<br />

Was macht eigentlich…Maya Schmid?<br />

führte mich nach Zürich, wo ich in der<br />

damaligen Eingliederungsstätte Brunau<br />

die Kaufmännische Lehre machen<br />

sollte. Schon sehr früh zeigte<br />

sich: Ich war dem Unterrichtstempo<br />

am KV nicht gewachsen. So wechselte<br />

ich in die ebenfalls am KV angebotene<br />

Bürolehre über, welche ich<br />

dann mit Leichtigkeit bewältigte. Mit<br />

einem Eidgenösischen Fähigkeitsausweis<br />

in der Tasche verliess ich im Frühjahr<br />

1975 die Brunau.<br />

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