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Strategische Ausrichtung von zeka 2005 – 2008 (2010)

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Grundlagenpapier:<br />

<strong>Strategische</strong> <strong>Ausrichtung</strong> <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> <strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong> (<strong>2010</strong>)<br />

(Stand: Dienstag, 31. Mai <strong>2005</strong>)<br />

1. Zusammenfassung:<br />

Ausgangslage / IST <strong>–</strong> Situation:<br />

Im Kinder- und Jugendbereich besteht bezüglich Sonderschulplätzen keine kantonale oder nationale<br />

Bedarfsplanung. In den Tagesschulen <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> nehmen wir seit 1999 eine kontinuierlich<br />

steigende Nachfrage wahr. Diese führte zu Kapazitätserweiterungen innerhalb <strong>von</strong> sechs Jahren<br />

<strong>von</strong> 104 auf 147 Plätze ⇒ +41 % bzw. ∅ Schülerzunahme pro Jahr ≥ 6 Kinder / Jugendliche.<br />

Um Grundlagen für eine mittelfristige Planung zu erhalten und da eine kantonale oder nationale<br />

Bedarfsplanung fehlt , erteilte <strong>zeka</strong> im Frühjahr 2004 in Absprache mit dem BKS einen entsprechenden<br />

Auftrag an die Hochschule für Heilpädagogik (HfH) Zürich. Ausgeführt wurde die<br />

Bedarfsabklärung durch Herrn Prof. Dr. Peter Lienhard.<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:<br />

• Im Bereich der „Kernklientel“ <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> (normalbildungsfähige und lernbehinderte Kinder<br />

und Jugendliche mit Körperbehinderungen) wird das bestehende Tagesschul- und Internatsangebot<br />

als „ausreichend“ erachtet.<br />

• Die Nachfragesteigerungen werden hauptsächlich auf eine Zunahme <strong>von</strong> sogenannt „diffusen“<br />

oder „komplexen“ Behinderungsbildern zurückgeführt.<br />

<strong>Strategische</strong> Grundsätze / SOLL <strong>–</strong> Situation:<br />

<strong>zeka</strong> ist im Kanton Aargau der Dienstleister für Menschen mit Körperbehinderungen mit normalen<br />

intellektuellen Fähigkeiten. Die zukünftige Angebotsstruktur richtet sich nach den zukünftigen<br />

Notwendigkeiten der Klientel einerseits und nach dem optimalen Ressourceneinsatz und damit<br />

nach der Berücksichtigung der finanziellen Situation der öffentlichen Hand andererseits.<br />

<strong>zeka</strong> hält ein bedarfsgerechtes und differenziertes Angebot aufrecht, welches auf den einzelnen<br />

Klienten zugeschnittene Masslösungen anbieten kann getreu dem Motto „so wenig wie möglich,<br />

aber soviel wie nötig“. Der Chancengleichheit der Kinder und Jugendlichen in allen Kantonsteilen<br />

tragen wir Rechnung.<br />

Eine mittelfristige quantitative Planung unseres Angebotes soll erstellt werden. Diese Planung soll<br />

enger Zusammenarbeit mit dem BKS erfolgen.<br />

Eckpfeiler Planung SOLL <strong>–</strong> Angebot <strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong> (<strong>2010</strong>)<br />

Der steigende Bedarf und damit die steigende Nachfrage soll durch vermehrte Unterstützung der<br />

Integration <strong>von</strong> Kindern mit Körperbehinderungen in der Regelschule durch ambulante Beratungsund<br />

Begleitangebote aufgefangen werden. Damit erfüllen wir einerseits einen gesellschaftlichen<br />

Auftrag, andererseits verzichten wir <strong>–</strong> zumindest vorläufig <strong>–</strong> auf die Errichtung eines dritten oder<br />

gar vierten Sonderschulstandorts.<br />

Wir streben eine mittelfristige Stabilisierung der Schülerzahlen an den Tagesschulen bei maximal je<br />

65 Plätzen bzw. 9 Klassen/Abteilungen an. In Aarau wird zusätzlich die Berufswahlschule mit sechs<br />

bis zehn Plätzen geführt. Die Gesamtschülerzahl wird damit auf maximal 140 Kinder und Jugendliche<br />

begrenzt. Die zwei Wohngruppen im Internat Aarau entsprechen nach wie vor einem<br />

dringenden Bedarf.<br />

Um trotzdem eine flächendeckende Versorgung <strong>von</strong> normalbildungsfähigen Kindern und Jugendlichen<br />

mit Körperbehinderungen im ganzen Kantonsgebiet sicherstellen zu können, macht es Sinn,<br />

wenn <strong>zeka</strong> mittels eines entsprechenden Leistungsauftrages des Kantons die Rolle eines Gesamtkoordinators<br />

ambulanter Massnahmen für unsere Klientengruppe übernimmt. Insbesondere der<br />

Heilpädagogische Beratungs- und Begleitdienst hat sich als geeignetes und erfolgreiches Mittel<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 1/9


erwiesen, die Integrationsförderung zu unterstützen. Die Studie streicht heraus, dass dieses Angebot<br />

unterdotiert ist. Ein weiterer Ausbau dieses Angebotes ist bei einer jährlichen<br />

Nachfragesteigerung um rund 10 Kinder und Jugendliche unvermeidbar.<br />

Konkrete Umsetzung bezüglich Infrastruktur-/Raumplanung<br />

Im Zentrum der Aufmerksamkeit <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> steht bezüglich Infrastruktur in den nächsten Jahren<br />

(<strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong>) die Realisierung des Projektes „Wohnhaus Aargau“. Dieses Projekt bindet in einem<br />

hohen Mass sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen.<br />

Im Kinder und Jugendbereich sind in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Neu- und Ausbauten<br />

vorgesehen. Der Fokus unserer Bemühungen richtet sich auf den Werterhalt und die Erstellung<br />

einer rollenden Unterhalts- und Sanierungsplanung für die beiden bestehenden Schulanlagen.<br />

Zur Linderung der akuten Platznot prüfen wir sowohl in Aarau als auch in Baden die zumindest<br />

vorübergehende Auslagerung <strong>von</strong> ambulanten Angeboten in Mietliegenschaften.<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 2/9


2. Ausgangslage / IST - Situation<br />

2.1 Auszüge Leitbild<br />

2.1.1 Unsere Grundhaltung:<br />

Unser Ziel ist die Integration der Menschen mit körperlichen Behinderungen innerhalb und ausserhalb<br />

unserer Institution: Wir lehren Kinder und Jugendliche, mit ihren Behinderungen umzugehen,<br />

bereiten sie auf die nächsten Lebensabschnitte vor und führen sie zu einer grösstmöglichen Selbständigkeit<br />

hin. Erwachsene unterstützen wir darin, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu<br />

führen.<br />

2.1.2 Unsere Entwicklungsabsichten:<br />

Wir bewahren unsere sonderpädagogischen und therapeutischen Fördermassnahmen und sind<br />

offen für neue, den Menschen mit Körperbehinderungen sinnvoll angepasste Angebote.<br />

Schwerpunkte:<br />

• Ausbau und Etablierung der ambulanten Therapie- und Beratungsangebote und damit Förderung<br />

der integrativen Schulung.<br />

• Weiterentwicklung der schulischen Lernangebote in den Tagesschulen mit dem Ziel der grösstmöglichen<br />

Integration<br />

• Aufbau <strong>von</strong> Angeboten im Erwachsenenbereich<br />

Wir prüfen und unterstützen neue, weiterführende, unseren Klienten dienende Projekte.<br />

2.2 Auszug Genehmigungsschreiben Leitbild durch Regierungsrat Huber<br />

„Ich bitte Sie, allfällige Ausbauprojekte zum gegebenen Zeitpunkt mit einem Bedarfsnachweis der<br />

Sektion Sonderschulung, Heime und Werkstätten einzureichen.“<br />

2.3 IST <strong>–</strong> Situation Nachfrage Dienstleistungen / Vorhandene Ressourcen<br />

2.3.1 Kinder- und Jugendbereich:<br />

Es besteht keine kantonale oder nationale Bedarfsplanung<br />

Tagesschulen: Seit 1999 kontinuierlich steigende Nachfrage, Kapazitätserweiterung innerhalb <strong>von</strong><br />

sechs Jahren <strong>von</strong> 104 auf 147 Plätze ⇒ +41 % bzw. ∅ Schülerzunahme pro Jahr ≥ 6<br />

Kinder / Jugendliche ⇒ dies entspräche pro Jahr einer neuen Abteilung (Realität: es<br />

wurden <strong>–</strong> nicht zuletzt aus infrastrukturellen Gründen - nur zwei neue Abteilungen<br />

eröffnet. Die Grenzen der Zumutbarkeit bezüglich Klassengrössen sind damit erreicht/überschritten)<br />

Internat: BWS: Seit Mitte der neunziger Jahre gute Auslastung, jahrgangsbedingte Nachfrageschwankungen<br />

konnten bisher aufgefangen werden. Tendenz der Nachfrage eher<br />

steigend.<br />

Schülerwohngruppe: Seit Mitte der neunziger Jahre bis 2003 permanente Warteliste<br />

mit zwei bis drei Kindern, welche ebenfalls einen Internatsplatz benötigt hätten. Auf<br />

Grund mehrerer gleichzeitiger altersbedingter Austritte und Nachfragerückgang <strong>von</strong><br />

Sommer 2003 bis Sommer <strong>2005</strong> unterdurchschnittliche Auslastung. Ab Sommer <strong>2005</strong><br />

mehrere dringend notwendige Eintritte. Kapazitätsgrenze ist bereits wieder erreicht<br />

/ überschritten.<br />

Generelle Bemerkung: Auf Grund <strong>von</strong> nur zwei Wohngruppen besteht eine sehr<br />

geringe Flexibilität in Bezug auf Nachfrageschwankungen<br />

Ambulatorien: Seit 1995 kontinuierlich steigende Nachfrage. Unsere Antworten:<br />

• Ausbau Angebote Psychomotorik 1995 bis 2000<br />

• Auf- und Ausbau HPB seit 2000<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 3/9


• Aufbau Ambulante Therapie- und Beratungsstelle Aarau ab 2002 HFE und<br />

<strong>2005</strong> Logo<br />

Vorhandene beschränkte bzw. begrenzte Ressourcen:<br />

• Angespannte Finanzlage der Subventionsgeber<br />

• Infrastrukturelle Möglichkeiten im Rahmen der bestehenden Räumlichkeiten in Aarau und<br />

Baden sind aus- bzw. übernutzt.<br />

2.3.2 Erwachsenenbereich:<br />

Die Nachfrage für die Angebote des „Wohnhaus Aargau“ ist in einer Bedarfsabklärung aus dem<br />

Jahr 2000 belegt, das Angebot ist in die Bedarfsplanung <strong>von</strong> Bund und Kanton aufgenommen.<br />

Fehlende Ressourcen:<br />

• Eigenkapital <strong>zeka</strong> muss via Fundraisingkampagne beschafft werden<br />

• Gesetzesgrundlage für Deckung der Betriebskosten ist in Vorbereitung, Inkraftsetzung voraussichtlich<br />

01.01.2007 (Stand 3. Mai <strong>2005</strong>)<br />

2.4 Bedarfsabklärung HfH<br />

Um das Fehlen einer kantonalen oder nationalen Bedarfsplanung im Kinder- und Jugendbereich zu<br />

kompensieren, erteilte <strong>zeka</strong> im Frühjahr 2004 einen entsprechenden Auftrag an die Hochschule für<br />

Heilpädagogik (HfH) Zürich. Ausgeführt wurde die Bedarfsabklärung durch Herrn Prof. Dr. Peter<br />

Lienhard.<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:<br />

• Im Bereich der „Kernklientel“ <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> (normalbildungsfähige und lernbehinderte Kinder<br />

und Jugendliche mit Körperbehinderungen) wird das bestehende Tagesschul- und Internatsangebot<br />

als „ausreichend“ erachtet.<br />

• Die Nachfragesteigerungen werden hauptsächlich auf eine Zunahme <strong>von</strong> sogenannt „diffusen“<br />

oder „komplexen“ Behinderungsbildern zurückgeführt. Mit einer entsprechenden<br />

medizinischen Diagnose gelten auch solche Kinder und Jugendliche als „körperbehindert“.<br />

Eine lineare Zuordnung zwischen Diagnose und Massnahme ist selten möglich.<br />

• Die Studie macht die folgenden Hauptempfehlungen:<br />

o Die Nachfragesteigerungen sollen primär mit einem Ausbau des ambulanten pädagogisch-therapeutischen<br />

Angebotes im Frühbereich und des integrationsunterstützenden<br />

Heilpädagogischen Beratungs- und Begleitdienstes aufgefangen<br />

werden. Der Tragfähigkeit der Volksschule kommt dabei besonderes Gewicht zu: Sie<br />

muss verbesserte Kompetenzen entwickeln, um mit einer heterogenen Schülerpopulation<br />

konstruktiv umgehen zu können. Dazu braucht sie unter anderem fachlich<br />

kompetente Unterstützung sowie ein flankierendes Therapie- und Beratungsangebot.<br />

o Im Sinne der Chancengleichheit sind die teilweise erheblichen Versorgungsunterschiede<br />

in den verschiedenen Regionen des Kantons durch eine verbesserte<br />

Koordination der verschiedenen Angebote im medizinisch-therapeutischen Bereich<br />

auszugleichen.<br />

• Ursprünglich erhoffte „quantitative“ Aussagen lassen sich der Bedarfsabklärung nur sehr<br />

bedingt entnehmen. Vor allem zwei Gründe sind dafür Ausschlag gebend: Einerseits führt<br />

die verbreitete Unsicherheit, welche Phänomene zum Bereich Körperbehinderung zählen<br />

und welche nicht, zu sehr unterschiedlichen Bezugszahlen. Andererseits waren die Daten<br />

derjenigen Kinder, die nicht durch <strong>zeka</strong> betreut werden, nicht in vergleichbarem Masse vorhanden.<br />

2.5 „Umweltfaktoren“<br />

2.5.1 Finanzielle Situation der Subventionsgeber<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 4/9


Der finanzielle Spielraum der öffentlichen Hand hat sich in den vergangenen Jahren reduziert,<br />

gleichzeitig hat sich der Spardruck verschärft. Neue Konzeptionen haben sich nicht mehr nach<br />

Wünschbarem und Idealem zu richten, sondern nach minimal Notwendigem und nach optimalem<br />

Preis-Leistungsverhältnis.<br />

2.5.2 IST - Situation der Regelschule<br />

Die Auswirkungen des Spardruckes auf die Regelschule zeigen sich in höheren Klassenbeständen<br />

bei gleichzeitig sich verschärfenden sozialen Problematiken insbesondere in Agglomerationsgemeinden.<br />

Die Integrationsfähigkeit der Regelschule nimmt dadurch ab: Einerseits besteht für<br />

Klassenlehrkräfte kaum mehr die Möglichkeit, sich auch noch eines Kindes mit Körperbehinderung<br />

anzunehmen, andererseits ist aber auch ein Motivationsschwund bei einzelnen Lehrkräften der<br />

Regelschulen zu verspüren, zusätzlichen Aufwand für ein Kind mit Körperbehinderung zu leisten.<br />

Ein weiterer Grund liegt auch im Mangel an fachspezifischem Know How bei Lehrkräften an der<br />

Regelschule. Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass die abnehmende Integrationsfähigkeit der Regelschule<br />

mitverantwortlich ist für den Anstieg der Schülerzahlen in unserer Sonderschule.<br />

2.5.3 Entwicklung der Schülerzahlen in den Regelschulen<br />

Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Gesamtschülerzahlen im Kanton<br />

Aargau sinken werden. Regionale Unterschiede sind dabei zu erwarten. Wir hoffen, dass sich<br />

dadurch die Klassenbestände wieder auf vernünftigere Werte zurückentwickeln und damit die<br />

Integration <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen mit Körperbehinderungen tendenziell erleichtert wird.<br />

Dieser Effekt tritt allerdings nur dann ein, wenn die Klassenbestände tatsächlich gesenkt werden.<br />

3. <strong>Strategische</strong> Grundsätze / SOLL <strong>–</strong> Situation<br />

3.1 Zweckbestimmung <strong>von</strong> <strong>zeka</strong><br />

Die Stiftung bezweckt die Betreuung und Förderung <strong>von</strong> Personen mit cerebralen Bewegungsstörungen<br />

und anderen körperlichen Behinderungen, welche in der Regel im Kanton Aargau Wohnsitz<br />

haben, insbesondere die Errichtung <strong>von</strong> Sonderschulen und Internaten (siehe Stiftungsurkunde)<br />

Die Einhaltung des Stiftungszwecks ist oberstes Gebot.<br />

3.2 <strong>Strategische</strong> Erfolgsposition (SEP) <strong>von</strong> <strong>zeka</strong><br />

<strong>zeka</strong> ist im Kanton Aargau der Dienstleister für Menschen mit Körperbehinderungen mit normalen<br />

intellektuellen Fähigkeiten (siehe Konzept Fundraising und Oeffentlichkeitsarbeit)<br />

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3.3 Grundsätze der zukünftigen Angebotsstruktur<br />

Die zukünftige Angebotsstruktur richtet sich nach den zukünftigen Notwendigkeiten der Klientel<br />

einerseits und nach dem optimalen Ressourceneinsatz und damit nach der Berücksichtigung der<br />

finanziellen Situation der öffentlichen Hand andererseits.<br />

<strong>zeka</strong> bewahrt seine strategische Erfolgsposition, in dem wir ein umfassendes und differenziertes<br />

Angebot aufrechterhalten, welches auf den einzelnen Klienten zugeschnittene Masslösungen<br />

anbieten kann getreu dem Motto „so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig“.<br />

Der Chancengleichheit der Kinder und Jugendlichen in allen Kantonsteilen tragen wir Rechnung.<br />

Eine mittelfristige quantitative Planung unseres Angebotes wird erstellt. Diese Planung erfolgt in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem BKS und muss mit der vorgesehenen kantonalen Bedarfsplanung<br />

gemäss neuem Betreuungsgesetz koordiniert und regelmässig dem effektiven Bedarf und unseren<br />

Möglichkeiten angepasst werden.<br />

3.4 Unmittelbare Auswirkungen auf die Entwicklung unserer Angebote<br />

Die heutige Qualität des Angebotes für unsere Kernklientel im Bereich Sonderschulung und Internat<br />

muss auf Grund des unbestrittenen Bedürfnisses erhalten und weiterentwickelt werden ⇒ Kein<br />

Qualitätsabbau, Rückführung auf vertretbare Klassengrössen (6 bis 8 Kinder/Jugendliche, 9 oder 10<br />

Kinder/Jugendliche nur in Ausnahmefällen und mit der Möglichkeit entsprechender Begleitmassnahmen).<br />

Der durch „diffuse“ oder „komplexe“ Behinderungsbilder ausgelösten verstärkten Nachfrage begegnen<br />

wir mit Früherfassung und verstärkter ambulanter Frühbehandlung sowie mit verstärkter<br />

Förderung der integrativen Schulung durch Beratung und Begleitung. Von diesem Angebot profitiert<br />

auch unsere Kernklientel.<br />

Der Einstieg in den Erwachsenenbereich erfolgt gemäss dem vorliegenden Betriebskonzept Wohnhaus<br />

Aargau.<br />

4. Eckpfeiler Planung SOLL <strong>–</strong> Angebot <strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong> (<strong>2010</strong>)<br />

4.1 Philosophie<br />

4.1.1 Kinder- und Jugendbereich<br />

Der steigende Bedarf und damit die steigende Nachfrage soll durch vermehrte Unterstützung der<br />

Integration <strong>von</strong> Kindern mit Körperbehinderungen in der Regelschule durch ambulante Beratungsund<br />

Begleitangebote aufgefangen werden. Damit erfüllen wir einerseits einen gesellschaftlichen<br />

Auftrag, andererseits verzichten wir <strong>–</strong> zumindest vorläufig <strong>–</strong> auf die Errichtung eines dritten oder<br />

gar vierten Sonderschulstandorts.<br />

Die bestehenden Angebote an Tagesschul- und Internatsplätzen entsprechen einem dringenden<br />

Bedarf und müssen erhalten bzw. qualitativ weiter entwickelt werden.<br />

Die ambulanten Beratungs- und Begleitangebote müssen im Hinblick auf die vermehrte Unterstützung<br />

der Integration <strong>von</strong> Kindern mit Körperbehinderungen in der Regelschule und mit Rücksicht<br />

auf die Chancengleichheit <strong>von</strong> Kindern mit Körperbehinderungen in allen Kantonsteilen dem steigenden<br />

Bedarf und der steigenden Nachfrage angepasst werden.<br />

4.1.2 Erwachsenenbereich<br />

In den nächsten Jahren geht es um die Realisierung des Projektes Wohnhaus Aargau und um die<br />

Umsetzung des entsprechenden Betriebskonzeptes.<br />

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4.2 Konkrete Umsetzung bezüglich Angebotsplanung<br />

4.2.1 Tagesschulen Aarau und Baden<br />

Wir streben eine mittelfristige Stabilisierung der Schülerzahlen an den Tagesschulen bei maximal je<br />

65 Plätzen bzw. 9 Klassen/Abteilungen an. In Aarau wird zusätzlich die Berufswahlschule mit sechs<br />

bis zehn Plätzen geführt. Die Gesamtschülerzahl wird damit auf 140 Kinder und Jugendliche begrenzt.<br />

Diese Begrenzung wird<br />

• mit einer selektiven Aufnahme- und Austrittspolitik bei Fokussierung auf die eigentliche<br />

Kernklientel einerseits<br />

• mit Ausbau der ambulanten Beratungs- und Begleitangebote andererseits<br />

aufgefangen.<br />

4.2.2 Internat Aarau<br />

Die zwei Wohngruppen entsprechen nach wie vor einem dringenden Bedarf:<br />

• Entlastung <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen mit zu langen Schul-/Anfahrtswegen, welchen eine<br />

Integration nicht zugemutet werden kann (z.B. weiterhin nur ein Standort<br />

Berufswahlschule für Jugendliche mit Körperbehinderungen)<br />

• Entlastung <strong>von</strong> Familiensystemen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit schweren<br />

Körperbehinderungen<br />

• Unterstützung der Ablösung vom Elternhaus und Selbständigkeitsförderung bei Jugendlichen<br />

mit Körperbehinderungen (insbesondere Berufswahlschule)<br />

Prüfen müssen wir eine Flexibilisierung der Wohngruppenzusammensetzungen (Wohngruppe BWS /<br />

Schülerwohngruppe) sowie das absolute Obligatorium des Internatsaufenthaltes für Absolventinnen<br />

und Absolventen der Berufswahlschule. Die entsprechenden Konzepte sollen in den nächsten<br />

Monaten über-/erarbeitet werden<br />

4.2.3 Ambulatorien<br />

Um eine flächendeckende Versorgung <strong>von</strong> normalbildungsfähigen Kindern und Jugendlichen mit<br />

Körperbehinderungen im ganzen Kantonsgebiet sicherstellen zu können, macht es Sinn, wenn <strong>zeka</strong><br />

mittels eines entsprechenden Leistungsauftrages des Kantons die Rolle eines Gesamtkoordinators<br />

ambulanter Massnahmen für unsere Klientengruppe übernimmt. Nur so kann das Postulat der<br />

Chancengleichheit eingelöst werden. Dabei müssen <strong>–</strong> insbesondere im medizinisch-therapeutischen<br />

Bereich - nicht alle Angebote <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> selbst erbracht werden, sondern es liegt nahe, mit bereits<br />

bestehenden und bewährten Anbietern entsprechende „Untervereinbarungen“ zu treffen.<br />

Konkret:<br />

• Der Heilpädagogische Beratungs- und Begleitdienst hat sich als geeignetes und erfolgreiches<br />

Mittel erwiesen, die Integrationsförderung zu unterstützen. Die Studie streicht heraus,<br />

dass dieses Angebot unterdotiert ist. Ein weiterer Ausbau dieses Angebotes ist bei einer<br />

jährlichen Nachfragesteigerung um rund 10 Kinder und Jugendliche unvermeidbar. Der<br />

Ausbau umfasst sowohl Heilpädagogenstellen als auch Klassenhilfepensen.<br />

• Für Kinder mit einer „diffusen komplexen Symptomatik“ im „Grenzbereich“ der Körperbehinderung<br />

hat sich als ergänzende Massnahme die Psychomotorische Therapie erwiesen und<br />

als „separationsverhindernde“ bzw. „integrationsfördernde“ Massnahme bewährt. Es gilt,<br />

dieses Angebot auch bei erschwerter Refinanzierungspraxis durch das BSV quantitativ zumindest<br />

zu erhalten, wenn schon kein Ausbau möglich ist.<br />

• Um mittels Früherfassung die Auswirkungen <strong>von</strong> Körperbehinderungen zu minimieren,<br />

müssen wir einen Ausbau unserer pädagogisch-therapeutischen Angebote Logopädie nach<br />

Bobath und Heilpädagogische Früherziehung prüfen.<br />

• Im medizinisch <strong>–</strong> therapeutischen Bereich suchen wir in erster Linie verbindliche Vereinbarungen<br />

einer Zusammenarbeit mit bestehenden privaten Anbieterinnen und Anbietern, um<br />

Kindern und Jugendlichen, welche in die Regelschule integriert sind, den Sonderschulen adäquate<br />

Möglichkeiten anbieten zu können.<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 7/9


Weil die einzelfallorientierte Finanzierung der Massnahmen oft einzelfallübergreifende Interventionen<br />

behindert und die Multiplikatorenwirkung beeinträchtigt, will <strong>zeka</strong> mit dem Kanton<br />

Leistungsverträge mit pauschalen Finanzierungsmodellen auch im ambulanten Bereich aushandeln.<br />

Diese Finanzierungsmodelle erlauben, <strong>von</strong> einem diagnoseorientierten Zuweisungsdenken wegzukommen<br />

und die Ressourcensteuerung nach der Systematik der Förderzielplanung und -<br />

überprüfung auszurichten. In diesem Sinn wird <strong>zeka</strong> für alle Bereiche das Denk- und Klassifikationssystem<br />

ICF der WHO einführen.<br />

Die Studie empfiehlt „fachliches Empowerment der Volksschule“. <strong>zeka</strong> kann hier mit seiner „Kompetenz<br />

für Menschen mit Körperbehinderung“ neben Therapie und Beratung auch Wissen in Form<br />

<strong>von</strong> kostendeckenden Weiterbildungsangeboten und Fachberatungen für ganze Schulteams anbieten.<br />

Mit den beabsichtigten Entwicklungsschritten unterstützt <strong>zeka</strong> die in der Studie geforderte Integrationshaltung<br />

der Volksschule Aargau, indem Beratungs- und Unterstützungsangebote an die<br />

Regelschule verstärkt werden und das fachliche Know How <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> dort wirksam werden kann.<br />

4.3 Konkrete Umsetzung bezüglich Infrastruktur-/Raumplanung<br />

4.3.1 Erwachsenenbereich<br />

Im Zentrum der Aufmerksamkeit <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> steht bezüglich Infrastruktur in den nächsten Jahren<br />

(<strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong>) die Realisierung des Projektes „Wohnhaus Aargau“. Dieses Projekt bindet in einem<br />

hohen Mass sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen.<br />

4.3.2 Kinder und Jugendbereich<br />

Für diesen Bereich sind in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Neu- und Ausbauten vorgesehen.<br />

Der Fokus unserer Bemühungen richtet sich auf den Werterhalt und die Erstellung einer rollenden<br />

Unterhalts- und Sanierungsplanung für die beiden bestehenden Schulanlagen.<br />

Grössere Sanierungen, Um- und Ausbauten mit Ueberprüfung der IST - und SOLL <strong>–</strong> Raumprogramme<br />

sind zu planen:<br />

• Schulanlage Telli: Ab 2009 (dannzumaliges Alter der Schulanlage: 25 Jahre)<br />

• Schulanlage Höchi Baden-Dättwil: Ab 2013 (dannzumaliges Alter der Schulanlage: 25 Jahre)<br />

Zur Linderung der akuten Platznot prüfen wir sowohl in Aarau als auch in Baden die zumindest<br />

vorübergehende Auslagerung <strong>von</strong> ambulanten Angeboten in Mietliegenschaften.<br />

Im Zentrum Baden soll analog der Schulanlage Aarau eine Machbarkeitsstudie bezüglich Ausbau in<br />

Auftrag gegeben werden, welche das unbebaute Grundstück auf der Ostseite des Gebäudes (Ambi-<br />

/Kindergartentrakt) berücksichtigt.<br />

Macintosh HD:Users:papa:Desktop:<strong>Strategische</strong> Folgeru#2DBCE5.doc / 06.11.<strong>2005</strong> Seite 8/9


Die für das Wohnhaus Aargau zur Verfügung stehende Grundstücksfläche erlaubt es uns, in der<br />

Ausschreibung für den Architekturwettbewerb „Wohnhaus Aargau“ eine optionale Raumreserve<br />

einzuplanen (spätere Erstellung <strong>von</strong> zusätzlichen Räumlichkeiten für den Kinder- und Jugendbereich<br />

oder Erweiterung des Angebotes im Erwachsenenbereich). Die freibleibende Grundstückfläche<br />

könnte zumindest vorläufig für den <strong>von</strong> der Stadt Baden dringend gewünschten Kinderspielplatz<br />

genützt werden.<br />

5. Weiteres Vorgehen<br />

Dieses Grundlagenpapier ist in der Geschäftsleitung, im Ausschuss des Stiftungsrates sowie im<br />

Gesamtstiftungsrat besprochen und in seinen Grundzügen gut geheissen worden. Herr Professor Dr.<br />

Peter Lienhard betrachtet die Schlüsse <strong>von</strong> <strong>zeka</strong> aus der Bedarfsanalyse als stimmig.<br />

Als nächster Schritt erfolgt die Information über die Ergebnisse der Bedarfsabklärung sowie die<br />

Diskussion unserer Strategie mit dem Departement Bildung, Kultur und Sport. Ziel ist es, unsere<br />

strategischen Absichten mit dem BKS mittels entsprechenden Leistungsverträgen verbindlich zu<br />

vereinbaren.<br />

Wir sind überzeugt, mit der Umsetzung unserer Vorschläge in Zukunft bedarfsgesteuerte und<br />

kostenoptimierte Angebote für unsere Klientinnen und Klienten bereitstellen zu können, welche<br />

eine Chancengleichheit sowie die grösstmögliche Integration sicherstellen.<br />

Aarau, 31. Mai <strong>2005</strong><br />

Ueli Speich August Schwere<br />

Stiftungsleiter Bereichsleiter Ambulatorien / Leiter Qualitätsentwicklung<br />

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