weit - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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Christian Lohr bei <strong>zeka</strong>:<br />
Über Chancen und sein Leben<br />
Witzig, spannend und interessant führte Lohr seinen<br />
Vortrag. So stellte er fest: «Ich schreibe mit dem Fuss<br />
und bin trotzdem stolz auf meine Handschrift» – grosses<br />
Schmunzeln im Zuschauerraum. Mit seinem einzigartigen<br />
Humor, der immer mal wieder aufblitzte, hatte er<br />
die Zuhörer für sich gewonnen. Er liess auch immer mal<br />
wieder kleine Anekdoten aus seinem Leben gekonnt in<br />
den Vortrag einfliessen. Er nannte sie kleine Randbemerkungen<br />
und erzählte dann zum Beispiel von der<br />
Kindheit und der Tatsache, dass er in den ersten Schuljahren<br />
im ersten Stock zu Schule ging, und dies jeweils<br />
eine grosse Herausforderung war, diesen auch zu erreichen.<br />
Lohr, der seine gesamte Schulzeit in der öffentlichen<br />
Schule besuchte, betrachtet dies als grosses Geschenk<br />
und sagt «ich wäre nicht am selben Ort im Leben,<br />
hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt».<br />
Grosses Zuschauerinteresse<br />
Der Vortrag stiess auf grosse Resonanz, gerade auch<br />
bei den <strong>zeka</strong>Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern. So empfand jeder Zuhörer, jede Zuhörerin<br />
für sich persönlich einen anderen Höhepunkt im<br />
Vortrag. Bianca Lüscher, Kauffrau bei <strong>zeka</strong>: «Mich hat<br />
die Tatsache schockiert, dass der behandelnde Arzt<br />
den Eltern von Herrn Lohr geraten hat, ihn kurz nach<br />
der Geburt wegzugeben.» Jacqueline Frei, Bewohnerin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong>: «Mich hat neben der politischen<br />
Karriere von Herrn Lohr auch jene als Sportreporter<br />
fasziniert.» Matthias Weber, ebenfalls Bewohner<br />
WHB, stellt im Gespräch fest: «Es ist beachtlich,<br />
welche Herausforderungen Herr Lohr angenommen<br />
und bewältigt hat.»<br />
Für mich persönlich war es interessant festzustellen,<br />
dass Herr Lohr und ich dieselben Interessen teilen. Ich<br />
war als Jugendlicher aktiv im Schwimmsport. Zusätzlich<br />
teile ich mit ihm das journalistische Interesse. Dass<br />
ich Jugendpolitiker bin und im Rahmen dieser Tätigkeit<br />
auch ab und zu im Bundeshaus zu Gast bin, war<br />
in früheren Ausgaben des <strong>zeka</strong>zin bereits Thema. Die<br />
Tatsache, dass ich die Räumlichkeiten des Bundeshauses<br />
aus der Nähe kenne, machte für mich die Anekdoten<br />
aus der Politik noch spannender.<br />
Die Zeit lief davon<br />
Neben den Erfahrungen aus Lohrs Leben und den daraus<br />
resultierenden Rückschlüssen auf das Thema des<br />
Abends «vertrauen und loslassen», sollte auch die Einschätzung<br />
zur Lage der IV Platz haben. Lohr musste<br />
sich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit allerdings zu<br />
diesem Thema kurz fassen, denn er musste auf den<br />
Zug. Eine Schattenseite des zuvor gelobten öV. Eine<br />
Veranstaltung dauert so lange, wie der Fahrplan der<br />
Bahn es zulässt. Lohr erreichte Kreuzlingen dann übrigens<br />
erst um Mitternacht.<br />
Was bleibt vom Vortrag? Es war kein typischer Vortrag,<br />
bei dem man die Erkenntnisse daraus in das dafür<br />
vorgesehene «Buch für Erkenntnisse» eins zu eins<br />
übertragen konnte. Der Vortrag lebte von der Atmosphäre<br />
und der Stimmung vor Ort. Man lernte einen<br />
lustigen, spannenden und vielseitigen Christian Lohr<br />
kennen, der die Interessen von Behinderten, also von<br />
uns, mit Inbrunst und Engagement in Bern vertritt.<br />
Michael Küng, Mitarbeiter<br />
geschützter Arbeitsplatz<br />
kontor und Bewohner<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong>