Sonderdruck lJ ff ?l'tlfl,il, i: ::,1; - Zeppelin Baumaschinen GmbH
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<strong>Sonderdruck</strong><br />
zErruNG rün oEu ENERGIEMARKT<br />
B 130s2 E 15. November 20OO zz/zo0o<br />
Vier neue 4-MW-Gasmotor-Module<br />
des<br />
Industrieheizlcraftwerks<br />
bei Voith in Heidenheim<br />
garantieren den<br />
versorgiten Industriebetuieben<br />
günstige<br />
Energiepreise. Dafür<br />
sorgit ein vernetztes<br />
Konzept eines<br />
Contractors, das auch<br />
die Stadturerke Heidenheim<br />
einbezieht.<br />
F\<br />
as grenzüberschreitende<br />
<strong>lJ</strong> <strong>ff</strong> ?<strong>l'tlfl</strong>,<strong>il</strong>, i: ::,1;<br />
seit 1950 liefert das Voith-Heizkraftwerk<br />
Produktionsdampf<br />
auch an die Stotr;eredelungsfabrik C.E<br />
Plouquet; kurz darauf wurden weitere<br />
benachbarte Betriebe an die Fernschäftigten<br />
Mitarbeiter von der VOHD<br />
zu übernehmen und die Modernisierung<br />
zu finanzieren.<br />
Die Anlage<br />
auf einm Blick<br />
dampfleitung angeschlossen. Die Voith<br />
Dienstl€istungen CmbH & Co KG<br />
,,Unser Ansatz ist es, bei der Entwicklung<br />
neuer Versorgungsmodelle der Ver-<br />
Standorh Voith, Heidenheim<br />
Versorgungskonzeph GWE Gesell-<br />
(VOHD), die das elektrische und thernetzer zu sein", erklärt GWE-Geschäfuschaft für wirtschaftliche Energievermische<br />
Netz zur Versorgung der einfuhrer Karl-Elikehard Sester den Mut, sorgung, Freiburg<br />
zelnen Voith-Gesellschaften und der sich von kurzfristigen Strom-Tiefstprei- ßetreiber: Industrieheizkraftwerl<br />
externen Abnehmer in Heidenheim sen nicht blenden zu lassen. So bleibt Heidenheim <strong>GmbH</strong>; Cesellschafter<br />
betrieb und wartete, war daher für bei dem ausgetüftelten Konzept nicht 74,9 Wozert G1N8,25,1 Prozent Voith<br />
neue Ideen aufgeschlossen, als 1998 nur die VOHD mit im Boot; sie ist mit Dienstleistungen <strong>GmbH</strong> & Co KC<br />
die Auswirkungen d€r beginn€nden 25,1 Prozent an der Industrieheizkraft- <strong>ff</strong>OHD)<br />
Liberalisierung des Strommarktes zu werk Heidenheim CmbH bet€<strong>il</strong>igt, die BHKW: Planung und Generalunter-<br />
beIücksichtigen waren. Gleichzeitig im Rahmen von langfristigen Verträgen nehmer ABB Energiesysteme, Essen;<br />
stand die Modernisierung des aus zwei Strom und Wirme an die Voith-Gesell- vier BHKW-Module mit Caterp<strong>il</strong>lar-<br />
Hochdruckkesseln mit einer Dampfschaften sowie Dampf und Heißwasser Casmotoren 3616 von <strong>Zeppelin</strong> Power<br />
leistung von je 50 Vh und zwei nach- an die an das Femheiznetz angeschlosgeschaltet€n10-MW-Entnahme-Konsenen<br />
industriellen und kommunalen<br />
densationsturbinen bestehenden Heiz- Kunden liefert. Zusätzlich wurden die<br />
Systems, Achim bei Bremen, mit einer<br />
Leistung von je ca. 4 MW., und einer<br />
intemen Wärmenutzung von je 1,7 IVIW;<br />
kraftwerks wegen des unwirtschaftlich<br />
gewordenen hohen Kondensations-<br />
Stadtwerke Heidenheim gleichzeitig als<br />
Kunde und als Lieferant gewonnen. So<br />
Generatoren von AvK. Dreieich:<br />
pro BHI{w-Modul ein Abhitzekessel<br />
ante<strong>il</strong>s bei der Stromeigenerzeugungdeckt<br />
das ausgebaute Voith Heizkraft-<br />
und des geringen Automatisierungswerk - bevorzugf, zu Spitzenlastzeiten -<br />
mit 1,7 MW,h und ein Heißwasser-<br />
Wärmetauscher m<strong>il</strong> 0,6 IVIW von Dangrads<br />
der Anlagen an.<br />
rund 40 Prozent des Strombedarfs des stoKer;<br />
Einen innovativen Partner fand man Kommunalversorgers, der seinerseits Anlagensteuerung von Kuhse, Winsen<br />
in der CWE Gesellschaft für wirt- an die Betreibergesellschaft Strom dann Neuanlagen in HKW: 22-Vh-Mittelschaftliche<br />
Energieversorgung, Frei- liefert, wenn dieser auf dem freien druck-Dampferzeuger von Standardburg,<br />
einem Bete<strong>il</strong>igungsunternehStrommarkt<br />
b€sonders günstig angebokessel, Duisburg, als Reserve- und<br />
men des ABB-Konz€rns. Statt das ten wird. Außerdem decken die Stadt- Spitzenkessel;<br />
Naheliegende zu tun, nämlich die verwerke auch den gestiegenen Bedarf an Zentrale Leittechnik von ABB Energiealteten<br />
Dampfturbinen st<strong>il</strong>lzulegen Erdgas für den Betrieb des Heizkraftsysteme, Essen<br />
und den Strom auf dem freien Markt werks.<br />
Investition: Umbau insgesamt ca"<br />
b<strong>il</strong>ligst einzukaufen, schlugen die Frei- Dieses Wechselspiel sichert den 42 Mio. DM, BHKW-Bau ca 20 Mio. DM<br />
burger Projektentwickler vor, die Koop€rationspartnern so günstige<br />
KwK-Leistung deutlich auszubauen. Energiepreise, dass auch ein Kon-<br />
Die GWE war dazu bereit, eine Betreibergesellschaft<br />
zu gründen, das Voithkurrenzangebot<br />
der mächtigen Eneryie<br />
Baden-Württemberg (EnBW) das GWDdas<br />
Voith-Heizkraft\a,erk zu übemehmen,<br />
um es zu einem reinen Heizwerk<br />
Heizkraftwerk samt der Strom- und Konzept nicht aushebeln konnte. Der umzubauen. Doch über zehn Jahre<br />
Wärmenetze sowie der 18 dort be- Strcmversorger war zwar auch bereit eerechnet konnte die EnBW keine nied-
dgercn Strom- und Wärmepreise als das<br />
Betreibermodell der Freiburger garantieren.<br />
Außerdem wären bei einer<br />
EnBw-Ubernahme die meisten der<br />
18 Arbeitsplätze im Heizkraftwerk gef?ihrdet<br />
gewesen. Zusätzlich war zu<br />
berüclsichtigen, dass durch den KWK-<br />
Ausbau ein erheblicher Beitrag zum<br />
Klimaschutz geleistet wird.<br />
Nachdem die Verträge für das vernetzte<br />
Versorgungskonzept abgeschlossen<br />
waren, begann im Februar 1999 die<br />
Planung für die technische Umsetzung.<br />
Der Umbau musste schrithveise bei lau<br />
fendem Betrieb erfolgen, um die Versorgungssicherheit<br />
der Energiekunden zu<br />
gamntieren. Dabei wurden in der ersten<br />
Projektphase die bestehenden Anlagen<br />
ertüchtigt, um die E<strong>ff</strong>izienz der Energieversorgung<br />
zu erhöhen. Im Vorder<br />
glund stand die Umrüstung der beiden<br />
mit Drdgas und leichtem Heizöl als<br />
Ersatzbrennsto<strong>ff</strong> g€feuerten 50 Ltr-<br />
Hochdruck-Dampferzeuger, die bisher<br />
unter ständiger Aufsicht betrieben<br />
werden mussten. Sie sind nun so ausgerüstet,<br />
dös entsprcchend der TRD<br />
602 ein Bedienungsmann nur alle zwei<br />
Stunden vor Ort den berühmten roten<br />
Knopf drücken muss, damit die Kessel<br />
nicht automatisch ausgeschaltet werden.<br />
Zusätzlich wurde der elektrische und<br />
wämeseitige Anschluss der neuenAnlage<br />
vorbereitet. Dabei wurde auch die<br />
Wärmeauskopplung im bestehenden<br />
Kraftwerk umgebau! bisher wurde der<br />
von den Kesseln mit rund 80 bar und<br />
510 "C Iaut GWE-Projektleiter Dr.lng. Wolfgang<br />
Schlifer deshalb gewählt worden,<br />
we<strong>il</strong> sie in dieser histungsgdße die<br />
meisten Referenzen vorzuweisen hätt€n,<br />
zum Beispiel acht in der Dresdner<br />
Fabrik des Chip-Herstellers AMD installierte<br />
BHI{W-Module (siehe auch Energie<br />
& Management vom 15. Januar<br />
1999, Seite 11,,P*izisions-Strom").<br />
Die Vorkammer-Magefl erbrennung<br />
hält den No*-Ausstoß d_er Motoren<br />
unterhalb von 250 mg/mr. Zusätzlich<br />
sorgen nachgeschaltete Oxidationskatalysatoren<br />
dafür, dass auch die übrigen<br />
halbierlen Emissionsgrenzwerte der TA<br />
Luft sicher eingehalten werden.<br />
In die Module integriert ist die Abwär<br />
menutzung des 0l- und Wasserkühl<br />
kreislaufs sowie der ersten Stufe des<br />
Ladeluftkühlers, wodurch eine thermische<br />
Leistung von je 1,7 MW bereitge<br />
stellt wird. Für die zweite Stufe des<br />
Ladeluftkühlers und die Notkühlung<br />
der Motoren steht kühles Wasser zur<br />
Verfügung, das aus dem Karst gepumpt<br />
wird und bisher in den Kondensatoren<br />
der Dampfturbinen g€braucht wurde.<br />
Dies sichert auch im Sommer einen<br />
hohen elektrischen Wirkungsgrad der<br />
Motoren, so dass deren elektrische Leistung<br />
den Auslegungswert überschreiten<br />
und pro Modul fast 4 MW eüeichen<br />
dürfte.<br />
Die Wärme der 420<br />
gelieferte Dampf in den beiden<br />
Dampfturbinen entspannt, wobei durch<br />
den Turbinenabdampf im nachgeschal<br />
teten Umformer Heißwasser erzeugt<br />
und durch Umwälzpumpen in die Heizungssysteme<br />
sowie in Heißwasserspei<br />
cher transportiert wurde, Parallel dazu<br />
wurde der aus dem Jahr 1958 stammende<br />
dritte 50-t/h-Hochdruck-Dampfkessel<br />
abgerissen und durch einen 22-ttr-<br />
Mitteldruck-Dampferzeuger von Standardkessel<br />
aus Duisburg ersetzt, d€r als<br />
Reserve- und Spitzenkessel die Wärmeversorgung<br />
absichert.<br />
In der zweiten Phase wurde ein<br />
Blockheizkraftwerk gebaut, das die ABB<br />
Energiesysteme, Essen, als Generalunternehmer<br />
geplant und ausgeführt hat.<br />
In dem neben der Altanlage auf beengtem<br />
Platz errichteten BHKW-Gebäude<br />
haben fünf Gasmotor-Module Platz;<br />
installiert sind vorent vier Maschinen<br />
mit einer projektierten elektrischen Leistung<br />
von je 3,88 MW Bei den in den<br />
USA gepackagten, von <strong>Zeppelin</strong> Power<br />
Systems aus Achim beiBremen gelieferten<br />
Modulen handelt sich um l6zylindrige<br />
Caterp<strong>il</strong>lar-Gasmotoren 3616, die<br />
mit einem Cenerator des deutschen<br />
Herstellers AvK aus Dreieich ausgerüstet<br />
sind. Die Gasmotor-Module sind<br />
"C 230<br />
heißen Motoren-Abgase<br />
wird zweistufig genutzt.<br />
Dabei ist jedem BHKW-Modul zunächst<br />
ein Abhitzedampferzeuger nachgeschaltet,<br />
der 2,9 t/h Dampf mit 12 bar und<br />
"C produziert, was €iner Leistung<br />
von 1,7 MW entspricht. Jedem Abhitzekessel<br />
folgt ein Wärmetauscher mit<br />
einer Leistung von 0,6 MW, der 105<br />
'C<br />
heißes Wasser liefert. Die beiden - vierfach<br />
vorhandenen - von Danstoker<br />
gebauten Aggregate sind platzsparend<br />
liegend übereinander angeordnet.<br />
Abgeschlossen wurde der Umbau des<br />
Industrieheizkraftwerks durch den Aufbau<br />
einer zentralen Leittechnik, die<br />
ABB Energiesystem€ geliefeft hat. An<br />
die Leitzentrale, die per Fernübertragung<br />
mit der CEW in Freiburg verbunden<br />
ist, sind sowohl die von Kuhse,<br />
Winsen, gebaute Anlagensteuerung des<br />
BHKW als auch die Überwachung der<br />
Dampfkessel und der Dampfturbinen<br />
angeschlossen.<br />
Einschließlich der Emeuerung der<br />
elektrischen Netze hat die GWE fur das<br />
Projekt rund 42 Mio. DM investiert,<br />
wovon etwa 20 Mio. DM der Bau des<br />
BHKW gekostet hat. Mit einer Gesamtleistung<br />
von fast 16 MW.1 und 16 MW6<br />
erreicht das im Juli 2000 in Betrieb<br />
genommene BHKW einen Brennsto<strong>ff</strong>nutzungsgrad<br />
von 85 Prczent. Dadurch<br />
wurde die Stromprcduktion des Voith<br />
Heizkrafharerks bei einem Erdgas-Mehrverbrauch<br />
von nur 20 Prozent fast verviefacht,<br />
wobei ehla die Hälfte der<br />
erzeugten elektrischen Energie an die<br />
Stadtwerke geliefert wird. Damit haben<br />
sowohl die Voith-Gesellschaften als<br />
auch die Stadt Heidenheim ihren Beitrag<br />
zum Klimaschutzziel der Bundesregierung<br />
wohl bereits erfi<strong>il</strong>lt. E&M<br />
In der Begründung für die Auszeichnung der Fördergemeinschaft heißt<br />
es dazu:<br />
,,ln einer Phase, in der vor dem Hintergrund eines harten und mit<br />
ungleichen Mitteln gefuhrten Wettbewerbs auf dem Strcmmarkt viel€<br />
BHI(W abgebaut werden und bei den meisten Investoren im günstigsten<br />
Fall Abwarten die Devise ist, haben die Projekttr:iger Mut zu einer im besten<br />
Sinne eigenw<strong>il</strong>ligen Dntscheidung gezeiEit, und das mit 20 MW bisher<br />
zweitgrößte Motoren-BHI(W in Deutschland gebaut. Eine vorb<strong>il</strong>dliche<br />
Anlagenlonzeption sorgte dafur, dxs ein Konkurrenzangebot über den<br />
Strombezug von einem Regionalversorger wirtschaftlich unterboten<br />
werden konnte und die 18 Beschfiigten des zu ersetzenden alten Heizkraftwerls<br />
ihre Arbeitsplätze behielten. Durch geschickte Auslegung und<br />
den Einsatz modernster Leittechnik wurde bei einem Mehwerbrauch an<br />
Erdgas von nur 20 % die Stromproduktion vervierfacht und damit zugleich<br />
auch dem Klimaschutz Rechnung getngen.<br />
Aber das Projekt br<strong>il</strong>liert nicht nur anlagentechnisch. Vorb<strong>il</strong>dlich ist<br />
auch die Kooperation mit den Stadtwerken Heidenheim, die wechselweise<br />
Kunde und Lieferant sind. So sorgt eine geschickte Einbindung des<br />
BHI(W in das Spitzenlästmanagement dafür, dass die neue Anlage für den<br />
ö<strong>ff</strong>entlichen Versorger statt zur lästigen Shomabsatzbremse zu einem<br />
höchst w<strong>il</strong>lkommenen Partner zur ganzheitlichen Optimierung der Wirtschaftlichkeit<br />
wurde, ein klassisches Beispiel eines Win-Win-Projektes.<br />
In der intelligenten Vemetzung von lokaler Stromproduktion und<br />
ö<strong>ff</strong>entlicher Verte<strong>il</strong>ung liegen erhebliche Potenziale. Insbesondere unter<br />
diesem Aspekt erscheint uns das Heidenheimer BHI(W zukunftsweisend<br />
und damit uürdig fur den Preis des BHKW des Jahres 2000."<br />
Energie & Management gratuliert den Preistügern und wünscht viele<br />
Nachahmer.<br />
Lieferant der BHKW-Anlage<br />
<strong>Zeppelin</strong> <strong>Baumaschinen</strong> <strong>GmbH</strong> ' Power Systems . <strong>Zeppelin</strong>str. 2. . 28832 Achim bei Bremen<br />
Tel, 0 42 02 | 91 46-0 . Fax 0 42 02 | 91 46-33<br />
Dieser <strong>Sonderdruck</strong> ist urheberrechtlich geschützt. Ohne Zustimmung des Verlages und derAutoren sind Übersetzungen,<br />
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