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Stadtbezirk Mitte (*.pdf, 514 KB) - Stadt Zwickau

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Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 11 INNENSTADT Dezember 2006 1<br />

Lageplan / Einordnung im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Abgrenzung ST 11<br />

Nord: Schumannstraße, Dr.-Friedrichs-Ring<br />

Ost: <strong>Zwickau</strong>er Mulde<br />

Süd: Teichstraße, Dr.-Friedrichs-Ring<br />

West: Humboldtstraße<br />

Statistische Angaben 2005<br />

- Fläche (in ha): 53<br />

- Wohnungen: 1841<br />

- Leerstand: 469 Leerstand: 25,48%<br />

- eigengenutzte Wohnungen: 101<br />

-<br />

- Einwohner: 3078 Bevölkerung erwerbsf. Alter 2240<br />

- 0-6 Jahre 3,28% ALG I 5,18% dav. 1,79% Langzeit-AL<br />

- 07-15 Jahre 5,46% ALG II 8,93% dav. 4,20% Langzeit-AL<br />

- 16-25 Jahre 2,31%<br />

- 26-64 Jahre 52,47%<br />

- 65 - Jahre 18,49%<br />

Konsolidiertes<br />

Gebiet - gelb<br />

Konsolidierungswürdiges<br />

Gebiet - rot<br />

Umstrukturierung –Gebiet –<br />

wohnen - blau<br />

Umstrukturierung –Gebiet –<br />

Gewerbe - blau schraffiert<br />

Wald – grün<br />

Kleingärten - hellgrün


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 11 INNENSTADT Dezember 2006 2<br />

Historische Entwicklung<br />

- 1118 erstmals urkundlich erwähnt (territorio Zcwickaw)<br />

- um 1150 Entstehung einer Kaufmannssiedlung mit Nicolaikirche im heutigen Bereich der Innenstadt;<br />

- ab dem letzten Drittel des 12.Jhdts. Herausbildung der <strong>Stadt</strong> <strong>Zwickau</strong> mit Errichtung des „Castrum Zwickaw“<br />

(später Schloss Osterstein) sowie Katharinenkirche, eines weiteren Siedlungszentrums um die Marienkirche,<br />

Entstehung der <strong>Stadt</strong>mauer mit Wassergraben und 4 <strong>Stadt</strong>toren und des Marktplatzes (später Hauptmarkt)<br />

im Kreuzungsbereich wichtiger Fernhandelsstraßen wie der Salzstr .und dem- Böhmischen Steig;<br />

- 1212 erstmals als „Oppidum“(<strong>Stadt</strong>) bezeichnet;<br />

- 1404 Vernichtung fast der gesamten <strong>Stadt</strong> durch verheerenden <strong>Stadt</strong>brand;<br />

- 15./16. Jh. Silberbergbau und besonders Tuchmacherei führten durch weitreichende Handelsbeziehungen<br />

zur Wirtschaftsblüte, die sich bereichernd auf das kulturelle Leben auswirkte;<br />

- Wichtige Persönlichkeiten wie Georgius Agricola/Arzt-Schulleiter, Peter Breuer/Bildschnitzer, Michael Wolgemut/Künstler,<br />

Thomas Müntzer/Reformator wirkten im <strong>Stadt</strong>zentrum;<br />

- um 1480 durch Amtshauptmann Martin Römer Errichtung stadtbildprägender Gebäude im Innenstadtbereich<br />

wie das Dünnebierhaus, den Goldenen Anker, die Lateinschule, 2 Magazine;<br />

- 1525 Fertigstellung des Gewandhauses durch die Tuchmacher;<br />

- Während des 30igjährigen Krieges starker Bevölkerungsrückgang durch wechselnde Besatzungen/Pest;<br />

- 1810 Geburt des Komponisten und bedeutendsten Sohnes der <strong>Stadt</strong> Robert Schumann;<br />

- im 19.Jh. Schloss Osterstein als Strafanstalt;<br />

- 1894 erste Straßenbahn auf der Linie Hauptmarkt-Bahnhof;<br />

- 1897 Gründung der Ingenieurschule <strong>Zwickau</strong>;<br />

- 1901Gründung des Kaufhauses der Gebrüder Ury, 1907 des Kaufhauses Schocken;<br />

- 1954 Hochwasser in der <strong>Zwickau</strong>er Innenstadt, Verfall der Osthälfte<br />

- 1962 Schloss Osterstein Waschanstalt;<br />

- in den 70iger, 80iger Jahren des 20. Jh. flächenhafter Abriss und Bebauung mit mehrgeschossigen Plattenwohngebäuden(5-11Geschosser)<br />

- 1979 Übergabe der „Adolf-Hennecke-Brücke“;<br />

- 1986 Eröffnung der Fußgängerzone in der Hauptstr.<br />

- Nach 1990 umfangreiche bauliche und freiräumliche Aufwertungen u.a. <strong>Zwickau</strong> Arcaden, Areal Kornmarkt,<br />

Hauptmarktgestaltung, <strong>Stadt</strong>bahnquerung<br />

<strong>Stadt</strong>teilbeschreibung SITUATION 2006 Allgemeines Entwicklungsziel<br />

Die Innenstadt ist gekennzeichnet durch ihre Zweigesichtigkeit; die historisch geprägte Kernstadt Westhälfte und<br />

die Plattenbau-Osthälfte.<br />

Kernstadt Westhälfte:<br />

- Historischer <strong>Stadt</strong>kern mit zahlreichen bedeutenden Bauten des Historismus und des Jugendstils in<br />

noch teilweise vorhandenen mittelalterlichen Strukturen;<br />

- großartiges Beispiel mittelalterlicher Raumbildung und Baukunst ist der Hauptmarkt mit dem Gewandhaus<br />

und der Kirche St. Marien ( Dom) als städtebauliche Dominanten;<br />

- zahlreiche Gebäude- und Fassadensanierungen verschiedener Baustilrichtungen/ z.B. Priesterhäuser<br />

,wahrscheinlich älteste Bausubstanz in Sachsen, heute Museum für <strong>Stadt</strong>geschichte/Brauhaus;<br />

- Stark ausgeprägte, repräsentative Ringbebauung im Bereich der mittelalterlichen Wallanlage; zählt<br />

heute zu den bedeutendsten und geschlossensten Ensembles einer Ringbebauung des 19. Jh. in Sachsen;<br />

- wertvoller, zu erhaltender denkmalgeschützter Grüngürtel;<br />

Kernstadt Osthälfte:<br />

- nach Flächenabriss im ältesten Siedlungsbereich mit aus dem 15./16. Jh. stammender Bausubstanz<br />

(Bergbauschäden, Hochwasserschäden, mangelnde Instandsetzung) Entstehung vielgeschossiger<br />

Plattenwohnungsbauten in den 70iger, 80iger Jahren des 20. Jh.;<br />

- hoher Anteil sanierter Plattenbau-Wohnungen durch die beiden Wohnungsunternehmen GGZ und ZWG;<br />

- Beginn Baumaßnahme Lückenschluss B93/Untertunnelung sowie Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen<br />

Paradiesbrücke und Mauritiusbrücke (Lärmschutz, Leben am Fluss);<br />

- überörtliche Bedeutung Mulde-Rad/Wanderweg;<br />

- Verbindung beider gewachsener <strong>Stadt</strong>hälften durch Wiederherstellung der historischen Baustrukturen<br />

z.B. am Katharinenkirchhof sowie mit Gestaltung des Jerusalemer Platzes schaffen;


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 11 INNENSTADT Dezember 2006 3<br />

Nutzungsstruktur:<br />

- Wohnfunktion vor allem in der Osthälfte stark ausgeprägt; ebenso wesentlicher Teil der Geschossfläche<br />

in der Westhälfte durch Wohnen genutzt;<br />

- die Innenstadt als zentraler Versorgungsbereich und traditioneller Einkaufsstandort;<br />

- Hauptgeschäftslage wichtiger Handels- ( Ansiedlung des Einkaufszentrums <strong>Zwickau</strong> Arcaden/Textilkaufhaus<br />

C & A, Textilkaufhaus Wöhrl/Kornmarkt-Areal, Kaufhaus Joh<br />

/Hauptstraße);Dienstleistungs-, gastronomischer und Verwaltungseinrichtungen (Rückzug einiger Ämter<br />

der SVW in die Innenstadt erfolgte 2005)<br />

- Sicherung Oberzentraler Funktionalität durch Standorte wie Gewandhaus, Banken, Gericht, Strafvollzug,<br />

Westsächsische Hochschule<br />

- im Kernbereich urbane, attraktive Innenstadtplätze – Hauptmarkt, Kornmarkt – ausgeprägtes Gassenund<br />

Fußgängerzonensystem;<br />

- Weiterentwicklung der Kneipenmeile(Peter-Breuer-Str.);<br />

- 3 mehrgeschossige Parkhäuser/Tiefgarage mit ca. 1350 Stellplätzen stehen zur öffentlichen Nutzung zur<br />

Verfügung; von ca. 1280 Stellplätzen auf öffentlichen Plätzen und Straßen sind 650 für Bewohner reserviert;<br />

- <strong>Stadt</strong>bahntrasse führt über den Hauptmarkt, Belebung des Zentrums;<br />

- Endhaltepunkt des Regiosprinters (Vogtlandbahn) in der Innenstadt, touristisches Potential<br />

- Der <strong>Stadt</strong>ring sichert die verkehrliche Erschließung der Innenstadt, alle Bundesstraßen tangieren den<br />

Innenstadtbereich.<br />

Einwohnerentwicklung:<br />

stabile Entwicklung der Einwohnerzahlen mit langfristig weiteren leichten Zuzugsgewinnen, Stabilisierung durch<br />

Fortführung Sanierungen im privaten Bestand, Baulückenbebauung, Wohnumfeldgestaltung, gute Sozial- und<br />

Altersstruktur Kinderanteil 8,74% Anteil Einwohner älter als 65 Jahre 18,45%<br />

Allgemeines Entwicklungsziel:<br />

Die Entwicklung der Innenstadt und der innenstadtnahen Bereiche ist die wesentliche Grundlage für die Stabilisierung<br />

des gesamten Siedlungskörpers. Der Innenstadtbereich ist als konsolidierungswürdig zu bewerten.<br />

Wichtige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekte<br />

- Verkehrstechnisches Großvorhaben Lückenschluss B 93n/Untertunnelung<br />

- Gestaltung des Areals zwischen den Plattenbauten und der Mulde als Erlebnis- und Erholungsbereich<br />

- Areal Schloss Osterstein (Baubeginn 2006) und Kornhaus (bisher keine Nachnutzung)<br />

- Areal des ehemaligen Schocken-Kaufhauses (Nutzungsvielfalt, z.B. <strong>Stadt</strong>bibliothek/Volkshochschule)<br />

- Areal zwischen Gasometer und Schloss Osterstein<br />

- Areal Keplerstr.<br />

- Areal Schillerstr.<br />

- Sanierung Rathaus (Bürgerzentrum/Kaufhaus)<br />

- Sicherung Standort Hochschule, Erweiterung in der Äußeren Schneeberger Straße<br />

- Umnutzung ehemalige Ernst-Zinna-Berufsschule<br />

- Gestaltung der Verbindungswege und Plätze zwischen Mulde und historischer Innenstadt<br />

- Langfristige Gestaltung wesentlicher <strong>Stadt</strong>plätze (Jerusalemer Platz, Georgenplatz, Katharinenkirchhof)<br />

Bebauungspläne:<br />

Es gilt der rechtskräftige, einfache B-Plan Nr.046 Historischer <strong>Stadt</strong>kern/Nordwestliche Vorstadt, der im Wesentlichen<br />

die Art der baulichen Nutzung mit den folgenden Zielen festsetzt:<br />

- den hohen Anteil an denkmalgeschützter Bausubstanz sowie den einmaligen Ringgrünbereich zu erhalten<br />

u. zu sichern;<br />

- das Wohnen als wesentliches Element der Revitalisierung zu festigen;<br />

- die Nutzungsvielfalt zu sichern;<br />

- kerngebietstypische Nutzungen vorzuhalten (läuft zur Zeit Änderungsverfahren mit dem Ziel, den generellen<br />

Ausschluss allgemein zulässiger Vergnügungsstätten, wie z.B. Spielhallen aufzuheben);<br />

Es gilt die Erhaltungssatzung „Historischer <strong>Stadt</strong>kern“/Lückenbebauung, Ersatzbebauung, Sanierung bei Erhalt<br />

der städtebaulichen Strukturen.<br />

Informelle Planungen wie das <strong>Stadt</strong>bodenkonzept und das weitergeführte <strong>Stadt</strong>RaumProjekt (bestätigt im SR<br />

04/04) sollen als Handlungsrahmen zu Gestaltungsmaßnahmen im innerstädtischen Freiraum zu <strong>Stadt</strong>boden,<br />

<strong>Stadt</strong>grün, <strong>Stadt</strong>möblierung, Lichtkonzept in Zusammenarbeit mit Privaten (PPP) umgesetzt und mit Leben erfüllt<br />

werden (z.B. Gestaltung der Georgenstraße mit Baumpflanzungen und Einordnung von selbstgestalteter Kunst<br />

von Schülern, Lehrern und Schulverein des Peter-Breuer-Gymnasiums initiiert).<br />

Handel: Zentrenkonzept<br />

Innenstadt ist oberzentraler Versorgungs- und Dienstleistungsbereich für die Region<br />

Sicherung und Stärkung der Einzelhandelsstruktur gemäß EH-Konzept


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 11 INNENSTADT Dezember 2006 4<br />

Nahversorgung Lebensmittel im <strong>Stadt</strong>teil z.T. nicht ausreichend gesichert, Bedarfsabdeckung<br />

über Glück-Auf-Center Schedewitz und z.T. nichtintegrierte Discounter in benachbarten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teile 12 MITTE-NORD + 15 NORDVORSTADT Dezember 2006 1<br />

Lageplan / Einordnung im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Abgrenzung ST 12<br />

Nord: Kolpingstraße Ost: <strong>Zwickau</strong>er Mulde<br />

Süd: Innenstadt, Dr.-Friedrichs-Ring, West: Humboldtstraße, Crimmitschauer Straße<br />

Schumannstraße<br />

Statistische Angaben 2005<br />

- Fläche (in ha): 72<br />

- Wohnungen: 2976<br />

- Leerstand: 722 Leerstand: 7,46%<br />

- eigengenutzte Wohnungen: 97<br />

- Einwohner: 4501 Bevölkerung erwerbsf. Alter 3267<br />

- 0-6 Jahre 8,35% ALG I 4,25% dav. 1,39% Langzeit-AL<br />

- 07-15 Jahre 7,95% ALG II 14,54% dav. 6,86% Langzeit-AL<br />

- 16-25 Jahre 19,77%<br />

- 26-64 Jahre 42,81%<br />

- 65 - Jahre 11,11%<br />

Abgrenzung ST 15<br />

Nord: Crimmitschauer Straße, Kurt-Eisner- Straße, Ost: <strong>Zwickau</strong>er Mulde<br />

Leipziger Straße, Nordplatz West: Crimmitschauer Straße, Hauptfriedhof,<br />

Süd: Kolpingstraße Bahnlinie <strong>Zwickau</strong> - Dresden<br />

Statistische Angaben 2005<br />

Konsolidiertes<br />

Gebiet - gelb<br />

Konsolidierungswürdiges<br />

Gebiet - rot<br />

Umstrukturierungs–Gebiet<br />

wohnen - blau<br />

Umstrukturierung –Gebiet<br />

Gewerbe - blau schraffiert<br />

Wald – grün<br />

Kleingärten - hellgrün<br />

- Fläche (in ha): 81<br />

- Wohnungen: 3549<br />

- Leerstand: 684 Leeerstand: 20,27%<br />

- Eigengenutzte Wohnugen: 161<br />

- Einwohner: 5918 Bevölkerung erwerbsf. Alter 4108<br />

- 0-6 Jahre 7,72% ALG I 4,87% dav. 1,27% Langzeit-AL<br />

- 07-15 Jahre 7,08% ALG II 11,88% dav. 5,28% Langzeit-AL<br />

- 16-25 Jahre 16,44%<br />

- 26-65 Jahre 52,98%<br />

- 65 - Jahre 15,78%


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teile 12 MITTE-NORD + 15 NORDVORSTADT Dezember 2006 2<br />

Historische Entwicklung<br />

- erste Kirche des 1118 erstmals urkundlich erwähnten „territorio Zcwickaw“ lag etwas südlich der heutigen<br />

Moritzkirche im damaligen Bereich des Dorfes Osterwyn (Osterweih), in der Gegend von heutiger Osterweih-<br />

und Hölderlinstraße ist der Ursprung der <strong>Stadt</strong>entwicklung <strong>Zwickau</strong>s zu suchen<br />

- im <strong>Mitte</strong>lalter <strong>Stadt</strong>erweiterung von <strong>Zwickau</strong> in Richtung Niedere Vorstadt, Entwicklung entlang der Max-<br />

Pechstein-Straße, der nördlichen Ausfallstraße der mittelalterlichen <strong>Stadt</strong><br />

- bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung (Steinkohleförderung) Anlage der größten gründerzeitlichen<br />

Blockstruktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Zwickau</strong> mit einer hohen Denkmaldichte auch späterer Epochen wie Jugendstil und<br />

Bauhaus<br />

- 1853 Gasanstalt am Schlossgrabenweg (jetzt kleine Biergasse) ging in Betrieb<br />

- 1869 Gründung einer Bade- und Heilanstalt durch Dr. Schlobig, Badebetrieb im erweiterten Johannisbad<br />

begann 1904<br />

- 1893 Weihe der Moritzkirche<br />

- 1912 Einweihung des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in der Lassallestraße als Lehrerseminar<br />

- 1914 Übergabe des städtischen Museums<br />

- 1937 Eröffnung des Wochenmarktes auf dem zu diesem Zweck neu angelegten Neumarkt<br />

<strong>Stadt</strong>teilbeschreibung SITUATION 2006 Allgemeines Entwicklungsziel<br />

Unmittelbar an den <strong>Stadt</strong>teil <strong>Mitte</strong> angrenzend ist eine Nutzungsmischung zwischen Wohnen, Dienstleistung,<br />

Kleingewerbe/Handwerk usw. vorherrschend; sonst überwiegt die Wohnnutzung. In den beiden <strong>Stadt</strong>teilen sind<br />

Einrichtungen mit oberzentraler Bedeutung wie Johannisbad, Ratsschulbibliothek, AOK, multikulturelles Zentrum<br />

Gasometer + Große Biergasse, Hauptfriedhof vorzufinden.<br />

Es herrscht eine hohe Bebauungsdichte vor, die durch die Grünanlagen Rosenwiese, Schlobigpark, Römerplatz,<br />

Ernst-Schneller-Platz und Karl-Liebknecht-Platz aufgelockert wird. Der Grünzug Muldenaue stellt einen Ausgleich<br />

zu der dichten Bebauung her. Hier schließt sich der überregionale Muldenradwanderweg an die <strong>Stadt</strong>teile an.<br />

Durch den hohen Sanierungsgrad und das Gründerzeitflair entwickelt sich die Nordvorstadt zu einer bevorzugten<br />

Wohngegend (siehe Zuzüge). Im zentrumsnahen Teil sind einige größere Baulücken vorhanden. Z.T. fehlen Einrichtungen<br />

der sozialen Infrastruktur wie ausreichend Kindergartenplätze und Spielplätze, da durch den Zuzug<br />

junger Familien eine größere Nachfrage erfolgt. Herausragende Einzeldenkmale sind das Johannisbad, Gasometer,<br />

Moritzkirche und Pestalozzischule.<br />

An der Grenze zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen 12 und 15 (Kolpingstraße) und 12 und 13 (Crimmitschauer Straße) verläuft<br />

die Bundesstraße 175. Die beiden <strong>Stadt</strong>teile werden durch die <strong>Stadt</strong>bahnlinien Eckersbach – Neuplanitz,<br />

Marienthal – Pölbitz und Hauptbahnhof – Eckersbach mit erschlossen. Am Neumarkt befindet sich das <strong>Stadt</strong>bahnkreuz<br />

mit zentraler Umsteigestelle des schienengebundenen ÖPNV. Bedingt durch die Muldennähe und die<br />

Topographie besteht bei Muldenhochwasser durch Deichbruch die Gefahr einer Überschwemmung.<br />

Einwohnerentwicklung:<br />

Stabile Entwicklung der Einwohnerzahlen mit leichten Zuzugsgewinnen , Stabilisierung durch Fortführung Sanierungen<br />

im privaten Bestand, Baulückenbebauung, Wohnumfeldgestaltung,<br />

2005 in beiden <strong>Stadt</strong>teilen sehr gute Sozial- und Altersstruktur,<br />

ST <strong>Mitte</strong>-Nord hoher Kinderanteil 16,30 % – unterdurchschnittlicher Anteil Einwohner älter 65 Jahre 11,11%<br />

ST Nordvorstadt hoher Kinderanteil 14,80 % – unterdurchschnittlicher Anteil Einwohner älter 65 Jahre 15,78%


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teile 12 MITTE-NORD + 15 NORDVORSTADT Dezember 2006 3<br />

Allgemeines Entwicklungsziel:<br />

Es handelt sich um <strong>Stadt</strong>teile in denen über Wohnumfeldmaßnahmen die Wohnfunktion weiter gestärkt werden<br />

soll und auch in Ergänzung zur Innenstadt in den innenstadtnahen Bereichen (<strong>Stadt</strong>teil 12) oberzentrale Funktionen<br />

beibehalten werden sollen. Es sind konsolidierungswürdige <strong>Stadt</strong>teile.<br />

Wichtige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekte<br />

- Ausbau des Neumarktes zum <strong>Stadt</strong>teilzentrum mit zentraler Umsteigefunktion der <strong>Stadt</strong>bahn und der städtischen<br />

Buslinien<br />

- Sanierung Römerplatz, Karl-Liebknecht-Platz<br />

- Lösung des Stellplatzproblems insbesondere des zentrumsnahen Teils<br />

- Stärkung des Schulstandorts Seminarstraße / Lassallestraße<br />

- weitere Sanierung und Lückenschließung der Blockrandbebauung vor allem an städtebaulichen Hauptachsen<br />

wie der Leipziger Straße und der Max-Pechstein-Straße<br />

- Steigerung der Attraktivität durch weitere Verbesserung des Wohnumfeldes<br />

Bebauungspläne: Sanierungsgebiet „Zentrumsnahe Nordvorstadt“ mit mehreren B-Plänen zur Sicherung<br />

der Sanierung in Aufstellung<br />

Handel: Zentrenkonzept<br />

Sicherung und Stärkung der Einzelhandelsstruktur gemäß EH-Konzept<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum Neumarkt (ist Zielfunktion)<br />

Nahversorgung gesichert, Bedarfsabdeckung integrierte und nichtintegrierte Nahversorgungsstandorte<br />

sowie über Zentrum, <strong>Stadt</strong>teilzentrum Pölbitz und Einkaufszentrum<br />

Schubertstraße


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 13 MITTE-WEST Dezember 2006 1<br />

Lageplan / Einordnung im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Abgrenzung ST 13<br />

Nord: Bahnlinie, Grenzverlauf hinter Hauptfriedhof<br />

Ost: Crimmitschauer Straße, Humboldtstraße, Planitzer Straße<br />

Süd: Bahnlinie<br />

West: Bahnlinie<br />

Statistische Angaben 2005<br />

- Fläche (in ha): 154<br />

- Wohnungen: 2<strong>514</strong><br />

- Leerstand: 554 Leerstand: 22,04%<br />

- eigengenutzte Wohnungen: 82<br />

- Einwohner: 4.228 Bevölkerung erwerbsf. Alter 2868<br />

- 0-6 Jahre 6,6% ALG I 4,97% dav. 1,22% Langzeit-AL<br />

- 07-15 Jahre 4,97% ALG II 13,28% dav. 6,08% Langzeit-AL<br />

- 16-25 Jahre 15,73%<br />

- 26-64 Jahre 62,81%<br />

- 65 - Jahre 20,41%<br />

Konsolidiertes<br />

Gebiet - gelb<br />

Konsolidierungswürdiges<br />

Gebiet - rot<br />

Umstrukturierungs –Gebiet –<br />

wohnen - blau<br />

Umstrukturierungs –Gebiet –<br />

Gewerbe - blau schraffiert<br />

Wald – grün<br />

Kleingärten - hellgrün


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 13 MITTE-WEST Dezember 2006 2<br />

Historische Entwicklung<br />

<strong>Stadt</strong>teil <strong>Mitte</strong>- West: Gründerzeitlich geprägt, Bebauung erfolgte in 2. Hälfte 19./ Anfang 20. Jahrhundert<br />

1902-1906 Lutherkirche (Jugendstilbauwerk)<br />

1845 Eisenbahnlinie (<strong>Zwickau</strong>-Werdau)<br />

1895 Straßenbahnlinie Hauptmarkt-Bahnhof<br />

1933-36 Neubau Empfangsgebäude Hauptbahnhof<br />

nach 1990: Aufwertung Sanierungsgebiet Bahnhofsvorstadt<br />

<strong>Stadt</strong>teilbeschreibung SITUATION 2006 Allgemeines Entwicklungsziel<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Mitte</strong>-West mit der Bahnhofsvorstadt schließt sich unmittelbar im Westen an die historische Innenstadt<br />

an. Der <strong>Stadt</strong>teil umfasst größtenteils gründerzeitliche Quartiere, in denen das Wohnen vorherrscht.<br />

Werdauer Straße (B175) und Reichenbacher Straße (B173) sind wesentliche Bundesstraßen, die das Gebiet<br />

durchqueren und die nördliche und südliche Grenze der Bahnhofsvorstadt bilden.<br />

Die Bahnhofsvorstadt hat sich entlang der Achse Innenstadt - Bahnhof (Bahnhofstraße) entwickelt.<br />

Sie ist geprägt durch Wohn- und Geschäftshäuser. Hier verläuft die Trasse der <strong>Stadt</strong>bahn.<br />

1992 wurde die Bahnhofsvorstadt als förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet ausgewiesen, zahlreiche Maßnahmen<br />

der Städtebauförderungen wurden durchgeführt.<br />

Es erfolgte die Sanierung von Wohn- und Geschäftshäusern, die Gestaltung eines großen Teils des Marienthaler<br />

Baches mit Grünzone und Fuß- und Radweg sowie die Gestaltung eines Teilbereiches des <strong>Mitte</strong>lgrundbaches.<br />

Weiterhin wurden Einzelmaßnahmen gefördert und Wohnumfeldverbesserungen durchgeführt.<br />

Derzeit gibt es noch größere, unbebaute, zum Teil brachliegende Flächen im Bereich der Quartiere, die derzeit<br />

zum überwiegenden Teil als Stellplätze für Pkw genutzt werden.<br />

In der Bahnhofsvorstadt sowie in den angrenzenden Bereichen im Norden und im Süden, u.a. im Bereich der<br />

Hauptverkehrsstraßen, sind darüber hinaus Leerstände von Wohn- und Geschäftshäusern sowie von Gewerbebauten<br />

zu verzeichnen.<br />

Ein attraktiver Wohnstandort befindet sich im Süden des <strong>Stadt</strong>teils am Rande des Schwanenteichparks.<br />

Der Schwanenteichpark stellt eine wertvolle, zentrumsnahe Parkanlage dar, welche gute Möglichkeiten für die<br />

Naherholung bietet.<br />

Der Bereich des Hauptbahnhofes mit dem Bahnhofsvorplatz wird bisher seiner Rolle als zentraler Umsteige- und<br />

regionaler Verknüpfungspunkt nicht gerecht.<br />

Einwohnerentwicklung:<br />

Stabile Entwicklung der Einwohnerzahlen mit Zuzugsgewinnen , Stabilisierung durch Fortführung Sanierungen<br />

im privaten Bestand, Baulückenbebauung, Wohnumfeldgestaltung, gute Sozial- und AltersstrukturKinderanteil:<br />

11,57% Anteil Einwohner älter als 65 Jahre: 20,41%<br />

Allgemeines Entwicklungsziel:<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Mitte</strong>-West stellt einen wichtigen zentrumsnahen Wohnstandort dar und ist als konsolidierungswürdig<br />

zu werten, wobei die Bahnhofsvorstadt als Kernbereich Priorität besitzt.<br />

Wichtige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekte<br />

Erhalt der Bahnhofstraße als zentrale Achse mit Stabilisierung der Einkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen<br />

Ausbau des integrativen Anschlusses der Bahnhofsvorstadt an den <strong>Stadt</strong>kern durch Umbau / Nachnutzung /<br />

städtebauliche Aufwertung Zentralhaltestelle und Schocken Areal<br />

Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Nutzung der unbebauten Flächen im Bereich der gründerzeitlichen<br />

Quartiere der Bahnhofsvorstadt; u.a. Schaffung von Standorten für neue Wohnformen (z.B. Reihenhäuser,<br />

<strong>Stadt</strong>villen u.ä.), Gestaltung von weiteren Grünbereichen zur Aufwertung des Wohnumfeldes<br />

Nachnutzung / Bebauung von Gewerbebrachen (Gardeko, Reichenbacher Straße/Werkstättenstraße)<br />

Schaffung einer Fuß- und Radwegebeziehung von der Bahnhofsvorstadt aus entlang des <strong>Mitte</strong>lgrundbaches in<br />

westliche Richtung, Weiterführung des Marienthaler Fuß-Radweges in die Innenstadt<br />

Entwicklung des Bahnhofsvorplatzes als leistungsfähige Schnittstelle des ÖPNV, SPNV und des MIV<br />

Bau Westtangente, 2. Bauabschnitt zwischen Reichenbacher Straße und Werdauer Straße /Kopernikusstraße –<br />

Entlastung der Bahnhofsvorstadt vom Durchgangsverkehr im Bereich der Wohnquartiere<br />

Bau Westtangente, 3. Bauabschnitt zwischen Reichenbacher Straße und Breithauptstraße<br />

Aufwertung des Schwanenteichparks als Denkmal der Gartengestaltung<br />

Rückbau der Reichenbacher Straße im Parkbereich, somit Wiederherstellung des Parks in den ursprünglichen<br />

Grenzen, Neugestaltung Ziegelwiese<br />

Bebauungspläne: Bahnhofsvorstadt ist förmliches festgelegtes Sanierungsgebiet<br />

B-Pläne zur Inneren Westtangente 2. und 3 BA in Aufstellung; (wesentliche Bestandteile<br />

des Verkehrsentwicklungsplanes)<br />

Handel: Zentrenkonzept<br />

Sicherung und Stärkung der Einzelhandelsstruktur gemäß EH-Konzept<br />

Nahversorgung Lebensmittel im <strong>Stadt</strong>teil gesichert , weitere Bedarfsabdeckung über<br />

Innenstadt


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 14 MITTE-SÜD Dezember 2006 1<br />

Lageplan / Einordnung im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Abgrenzung ST 14<br />

Nord: Teichstraße, Dr.-Friedrichs-Ring<br />

Ost: <strong>Zwickau</strong>er Mulde<br />

Süd: Bahnlinie<br />

West: Humboldtstraße, Planitzer Straße<br />

Statistische Angaben 2005<br />

- Fläche (in ha): 33<br />

- Wohnungen: 509<br />

- Leerstand: 159 Leerstand: 31,24%<br />

- eigengenutzte Wohnungen: 30<br />

- Einwohner: 645 Bevölkerung erwerbsf. Alter: 491<br />

- 0-6 Jahre 5,74% ALG I 4,02% dav. 0,89% Langzeit-AL<br />

- 07-15 Jahre 4,96% ALG II 7,81% dav. 3,57% Langzeit-AL<br />

- 16-25 Jahre 15,97%<br />

- 26-64 Jahre 63,49%<br />

- 65 - Jahre 19,84%<br />

Konsolidiertes Gebiet - gelb<br />

Konsolidierungswürdiges<br />

Gebiet - rot<br />

Umstrukturierungs –Gebiet –<br />

wohnen - blau<br />

Umstrukturierungs –Gebiet –<br />

Gewerbe - blau schraffiert<br />

Wald – grün<br />

Kleingärten - hellgrün


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 14 MITTE-SÜD Dezember 2006 2<br />

Historische Entwicklung<br />

- Als südliche Vorstadt auch obere Vorstadt (Oberthor) diente der Bereich über viele Jahrhunderte zur<br />

Nutzung als Garten und z.T. bereits zur gewerblichen Nutzung; er war schon vor 1840 Hauptstandort für<br />

Gewerbe und Industrie in <strong>Zwickau</strong>;<br />

- Nur die Lothar-Streit-Straße (früher Gartenstraße) war eine ruhige, vornehme Wohnstraße<br />

- Parallel zur Mulde floss der Mühlgraben; <strong>Mitte</strong>lmühle, Brett- und Schleifenmühlen entstanden; bis 1894<br />

befand sich am Kuddelhof der Schlachthof der <strong>Stadt</strong>; Entwicklung von Textil- und chemischer Industrie<br />

in der Nähe vom Mühlgraben;<br />

- Bauern als sogenannte Kohlebauern betrieben als bäuerlichen Nebenerwerb Kohleabbau<br />

- Allmähliche Entwicklung zu modernen Schachtanlagen wie der Tiefbau-Schacht I (Nicolay-Schacht) -<br />

heute bergbauliche Brachfläche; Bergbautätigkeit ist im Zusammenhang mit dem <strong>Stadt</strong>teil Schedewitz<br />

zu sehen;<br />

- Aufnahme des Straßenbahnbetriebes in Richtung Schedewitz entlang der Schneeberger Straße ab<br />

1894;<br />

- Entwicklung einer straßenbegleitenden Bebauung an der Äußeren Schneeberger Straße in gründerzeitlichen<br />

Blockrandstrukturen;<br />

- im 2. Weltkrieg Zerstörung von Gebäuden am Beginn der Äußeren Schneeberger Straße;<br />

- Verfestigung neuer Standorte für Lehrgebäude der heutigen Westsächsischen Hochschule;<br />

SITUATION 2006 Allgemeines Entwicklungsziel<br />

Die Südvorstadt ist geprägt durch gemischte Baustrukturen.<br />

Während westlich der Äußeren Schneeberger Straße die noch in Teilen erhaltene gründerzeitliche Quartiersbebauung<br />

vorherrscht, findet man entlang der Lothar-Streit-Straße zahlreiche freistehende<br />

2-3-geschossige Villen ebenso wie Neubauten im Wohn- und Gewerbebereich. Im östlichen Teil des <strong>Stadt</strong>teils<br />

überwiegt die gewerbliche Nutzung, einschließlich Teilen der Westsächsischen Hochschule <strong>Zwickau</strong>. Diesbezüglich<br />

besteht noch Entwicklungspotential. Eine ungeordnete städtebauliche Situation besteht im Bereich des geplanten<br />

„dritten Ohres“ an der Glück-Auf-Brücke.<br />

Weitere stadtbildprägende Elemente sind Solitärbauten wie u.a. die Humboldtschule, Schmidt-Bank, IHK, Finanzamt<br />

<strong>Zwickau</strong>er Land (Umzug in die Lessingstraße ist geplant).<br />

Insgesamt zeichnet sich der <strong>Stadt</strong>teil durch einen ausgewogenen Mix von Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen,<br />

Handel und Gastronomie aus. Der <strong>Stadt</strong>teil profitiert vor allem von der Lagegunst zum angrenzenden <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

und Schwanenteichpark. Er ist ein beliebter Wohnstandort in Zentrumsnähe. Die Erschließung durch <strong>Stadt</strong>bahn<br />

und Regio-Sprinter (Verknüpfung der <strong>Stadt</strong>bahn mit regionalem Eisenbahnverkehr durch das Dreischienengleis<br />

auf der Äußeren Schneeberger Straße – EXPO 2000-Projekt) ist optimal. Mit Inbetriebnahme der Trasse bis<br />

Neuplanitz hat sich die Anzahl der Fahrgäste der <strong>Stadt</strong>bahn wesentlich erhöht. Der Vorrang für Fußgänger und<br />

ÖPNV in der Äußeren Schneeberger Straße hat für das Wohnen eine Verkehrsberuhigung mit sich gebracht.<br />

Andererseits konnte sich durch den kompletten Umbau der Äußeren Schneeberger Straße die Ansiedlung von<br />

Einzelhandel und Dienstleistungen nicht wie gewünscht entwickeln.<br />

Das Gebiet wird tangiert durch die B 93 (östlich) und durch die Humboldtstraße (westlich). Der <strong>Stadt</strong>teil bietet<br />

noch Entwicklungspotenzial für Dienstleistungsbetriebe und Handwerk, nichtstörendes Gewerbe, kleinteiligen<br />

Handel, Gastronomie usw. Auch für eine Nachverdichtung mit Wohnungsbau und (i.d.R. MFH) die Sanierung von<br />

Wohngebäuden bestehen Reserven.<br />

In Zentrumsnähe ist die Gründerzeitbebauung in Quartierstruktur noch sichtbar. Tendenziell entwickelt sich die<br />

noch partiell erhaltene Blockrandbebauung in eher offene Strukturen. In diesem Zusammenhang sind fehlende<br />

freiräumliche Grünverbindungen zwischen Schwanenteich und Muldenbereich zu schaffen.<br />

Durch die jahrhundertelange Bergbaunutzung in den <strong>Stadt</strong>teilen Südvorstadt und Schedewitz; stellt die Bergbauhinterlassenschaft<br />

des Friedrich-Nicolay-Schachtes (Schachtmauer/-feste des Tiefbau-Schachtes I stehen unter<br />

Denkmalschutz) an der B93 eine bergbauliche Brachfläche dar.<br />

Bedingt durch die Nähe zur Mulde besteht bei Hochwasser/Deichbruch Überschwemmungsgefahr.<br />

Einwohnerentwicklung:<br />

Stabile Entwicklung der Einwohnerzahlen mit mittelfristig leichten Zuzugsgewinnen, Stabilisierung durch Fortführung<br />

Sanierungen im privaten Bestand, Baulückenbebauung, Wohnumfeldgestaltung,<br />

Kinderanteil: 10,70% Anteil Einwohner älter als 65 Jahre: 19,84%


Städtebauliches Entwicklungskonzept <strong>Zwickau</strong> 2020 SEKo <strong>Zwickau</strong> 2020<br />

STADTTEILBESCHREIBUNG <strong><strong>Stadt</strong>bezirk</strong> MITTE<br />

<strong>Stadt</strong>teil 14 MITTE-SÜD Dezember 2006 3<br />

Allgemeines Entwicklungsziel:<br />

Ein niveauvolles Wohnen in Zentrumsnähe mit Sanierung, Neu- und Lückenbebauung sowie Wohnumfeldverbesserung<br />

in den Quartieren wird angestrebt. Die Stabilisierung des Hochschulstandortes der WHZ durch geplante<br />

Erweiterungsmaßnahmen werden weitere Akzente setzen. Nichtstörendes Gewerbe sowie kleinteilige Dienstleistungseinrichtungen<br />

sind zu fördern. Punktueller Rückbau soll in Bereichen stattfinden, die verkehrlich stark<br />

belastet sind. Somit können Grünverbindungen zwischen Schwanenteich und dem überörtlichen Mulden-Rad-<br />

/Wanderweg hergestellt werden.<br />

Weitere Untersuchungen im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG REVI/READY zur Förderung<br />

von Maßnahmen zur Bergbaufolge z.B. an der Nicolay-Schachtanlage sind zu fördern. In Muldennähe hat der<br />

Hochwasserschutz Vorrang unter Beachtung der durchgängigen Gestaltung des überörtlichen Muldenrad/wanderweges.<br />

Mit Aufwertung als wesentliches Ziel unter Nutzung der Lagegunst zum <strong>Stadt</strong>zentrum wird der<br />

<strong>Stadt</strong>teil als konsolidierungswürdiges Gebiet eingestuft. Die Innere Westtangente ist entsprechend Verkehrsentwicklungsplan<br />

wesentliches Element der geplanten städtischen Verkehrsstruktur.<br />

Wichtige <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekte<br />

-Planung der 3. Anbindung der Glück-Auf-Brücke B173/B93<br />

-Unterstützung Entwicklungsprojekte der Westsächsischen Hochschule<br />

-Sicherung und Nutzung der Gleisanlagen der ehemaligen Kohlebahn für touristische und bei Bedarf<br />

gewerbliche Zwecke<br />

-Hochwasserschutzmaßnahmen an <strong>Zwickau</strong>er Mulde und am Planitzbach<br />

-Planung und Umsetzung von Projekten im Rahmen der Steinkohlebergbaufolgelandschaften<br />

Bebauungspläne: B-Plan zur „Inneren Westtangente“ 2. u. 3 BA in Aufstellung<br />

(wesentliche Bestandteile des Verkehrsentwicklungsplanes)<br />

Handel: Zentrenkonzept<br />

Nahversorgung Lebensmittel im <strong>Stadt</strong>teil nicht ausreichend gesichert , Bedarfsabdeckung<br />

über „Glück-Auf-Center“ Schedewitz, Innenstadt, Discounter in benachbarten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen

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