Brandschutz für Gebäude mit besonderer Personengefährdung - bvfa
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auszug aus „<strong>Brandschutz</strong>spezial Feuerlöschanlagen“ 2008.<br />
<strong>bvfa</strong> – Bundesverband technischer <strong>Brandschutz</strong>, Koellikerstraße 13, d-97070 Würzburg, info@<strong>bvfa</strong>.de, www.<strong>bvfa</strong>.de.<br />
Im Plenarsaal des Reichstages Berlin kam der Einsatz einer klassischen Sprinkleranlage durch die von der modernen Architektur vorgegebenen<br />
raumgeometrischen, baustofflichen und konstruktiven Bedingungen nicht in Betracht. Als Ergebnis der Planungen empfahlen Gutachter den Einbau<br />
einer Niederdruck-Wassernebellöschanlage. Die Löschanlage befindet sich in den Sitzen! (Foto: © Deutscher Bundestag / Lichtblick/Achim Melde)<br />
Messen, arenen und Versammlungsstätten<br />
<strong>Brandschutz</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebäude</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>besonderer</strong> <strong>Personengefährdung</strong><br />
„es entspricht der lebenserfahrung, dass <strong>mit</strong> der entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden<br />
muss. der umstand, dass in vielen <strong>Gebäude</strong>n jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine<br />
Gefahr besteht, sondern stellt <strong>für</strong> die Betroffenen einen Glücksfall dar, <strong>mit</strong> dessen ende jederzeit gerechnet<br />
werden muss.“ (Verwaltungsgericht Gelsenkirchen 5K 101/85 vom 14.11.1985; Oberverwaltungsgericht Münster<br />
10 a 363/86 vom 11.12.1987).<br />
die Brandkatastrophe<br />
am Flughafen düsseldorf<br />
Die Gäste des Flughafens Düsseldorf<br />
dachten sicher nicht an Gefahren, sondern<br />
eher an Geschäft oder Urlaub, als sie am 11.<br />
April 1996 die Terminals betreten haben. Am<br />
Abend des gleichen Tages sind 2000 Menschen<br />
einer der größten Brandkatastrophen<br />
in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
entkommen, 72 Personen wurden zum Teil<br />
schwer, mehrere Hundert leicht verletzt. 17<br />
Menschen konnten nicht gerettet werden<br />
und starben. Der wirtschaftliche Schaden<br />
war immens. Ursache war die Missachtung<br />
von <strong>Brandschutz</strong>vorschriften bei Schweißarbeiten.<br />
Die Feuerwehr und der Rettungsdienst<br />
der Stadt Düsseldorf berichteten,<br />
• dass bei ihrem Eintreffen eine dichte<br />
schwarze Rauchwolke das ganze Zentralgebäude<br />
umschlossen habe,<br />
• teilweise unter den Besuchern Panik<br />
ausgebrochen sei, etliche Besucher den<br />
Ernst der Lage nicht begriffen und sich geweigert<br />
hätten, das <strong>Gebäude</strong> zu verlassen<br />
(sie wollten in ihren wohlverdienten Urlaub<br />
fliegen),<br />
• eine unüberschaubare Anzahl von teilweise<br />
verletzten Menschen vom Zentralgebäude<br />
in Richtung der Parkhäuser und der<br />
Flughafenstraße geströmt sei.<br />
Der Menschenstrom rund um den Flughafen<br />
führte <strong>mit</strong> der starken Rauchentwicklung<br />
zum völligen Zusammenbruch des Straßenverkehrs<br />
in der un<strong>mit</strong>telbaren Nähe und<br />
auf den Zufahrtsstraßen zum Flughafen.<br />
Dadurch wurde bereits <strong>für</strong> die ersten Ein<br />
satzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes<br />
die Anfahrt zur eigentlichen<br />
Einsatzstelle sehr schwierig. Die Feuerwehr<br />
schreibt in ihrem Bericht, dass eine umfassende<br />
Erkundung wegen der Größe des Komplexes,<br />
der extremen Sichtbehinderung<br />
infobox risiken in <strong>Gebäude</strong>n <strong>mit</strong><br />
hohem publikumsverkehr<br />
bei ausbruch eines Brandes<br />
• Ortsunkundige Besucher, die die Fluchtmöglichkeiten<br />
nicht kennen und umherirren<br />
• Weite Laufwege verzögern die Rettung<br />
• Ausbruch von Panik und Chaos verhindert<br />
gezielte Rettungseinsätze<br />
• Unkenntnis in der Bedienung der Löschgeräte<br />
wie Feuerlöscher, die vorhanden sind<br />
• Alkoholisierte Besucher, die sich fahrlässig<br />
verhalten und Dritte gefährden<br />
1 <strong>bvfa</strong> <strong>Brandschutz</strong>spezial | Feuerlöschanlagen
durch den Brandrauch auch außerhalb des<br />
<strong>Gebäude</strong>s und der chaotischen Verhältnisse<br />
nicht möglich gewesen sei. Dem Zufall sei<br />
es zu verdanken gewesen, dass die Kräfte<br />
der Feuerwache 3 ausgerechnet den Be<br />
interview dagmar G. Wöhrl,<br />
parlamentarische staatssekretärin<br />
im Bundeswirtschafts<br />
ministerium<br />
Wie schätzen Sie die Bedeutung<br />
des technischen <strong>Brandschutz</strong>es<br />
z.B. <strong>mit</strong> Sprinkleranlagen<br />
in <strong>Gebäude</strong>n <strong>mit</strong> hohem<br />
Publikumsverkehr ein?<br />
Der technische <strong>Brandschutz</strong><br />
ist ein unverzichtbarer Bestandteil<br />
<strong>für</strong> die Sicherheit<br />
in <strong>Gebäude</strong>n. Gerade Sprinkleranlagen können<br />
lebensrettend sein, weil sie sofort nach<br />
Brandent stehung automatisch sofort ansprechen<br />
und un<strong>mit</strong>telbar den Brand bekämpfen.<br />
Darüber hinaus wird die Feuerwehr durch die<br />
Auslösung der Löschanlage alarmiert, sodass<br />
dadurch die optimalen Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Personenrettung erfüllt sind.<br />
Sie haben, was uns sehr gefreut hat, am 13. Juni<br />
2008 die Verleihung der <strong>bvfa</strong>-Auszeichnung<br />
„Sprinkler Protected“ an die NürnbergMesse vorgenommen.<br />
Was war Ihr Beweggrund?<br />
Ich unterstütze die Aktivitäten des <strong>bvfa</strong> – Bundesverbandes<br />
Technischer Brandsschutz e. V.<br />
und das Engagement der in diesem Verband<br />
organisierten Herstellerfirmen, weil ich glaube,<br />
dass das hohe technische Niveau dieser<br />
Industrie dazu beiträgt, die Sicherheit in öffentlichen<br />
<strong>Gebäude</strong>n, wie sie z.B. eine Messe<br />
darstellt, zu verbessern. Wir dürfen uns heute<br />
nicht mehr allein auf die öffentlichen Feuerwehren<br />
verlassen. Die Unternehmen müssen<br />
selbst da<strong>für</strong> Sorge tragen, dass die ihnen anvertrauten<br />
Personen im <strong>Gebäude</strong> vor Brandgefahren<br />
sicher sind. Jeder Brand in einem <strong>Gebäude</strong><br />
<strong>mit</strong> hohem Publikumsverkehr stellt ein<br />
extremes Risiko dar und muss sofort bekämpft<br />
und eingedämmt werden. Was geschieht, wenn<br />
diese Maßnahmen nicht wirkungsvoll greifen,<br />
hat der schlimme Brand des Flughafens Düsseldorf<br />
uns allen vor Augen geführt.<br />
Und was kann die Politik <strong>für</strong> die Verbesserung der<br />
Brandsicherheit in öffentlichen <strong>Gebäude</strong>n tun?<br />
Sicherlich ist nicht zu erwarten, dass bei der<br />
heutigen Regelungsflut im Baurecht weitere<br />
und strengere <strong>Brandschutz</strong>vorschriften erlassen<br />
werden. Vielmehr geht der Appell an die<br />
Betreiber, die Selbstvorsorge und das eigene<br />
Risikomanagement mehr in den Mittelpunkt<br />
zu rücken. Für viele ist <strong>Brandschutz</strong> heute immer<br />
noch eine Sache der öffentlichen Hand<br />
und weniger eine Angelegenheit des Einzelnen.<br />
Diese Sichtweise ist überholt. Immer mehr Unternehmen<br />
haben verstanden, dass sie die Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die Sicherheit und den <strong>Brandschutz</strong><br />
<strong>mit</strong> übernehmen müssen. Natürlich ist<br />
uns im Wirtschaftsministerium bewusst, dass<br />
jeder Brand in einem Betrieb unter anderem<br />
auch erhebliche wirtschaftliche Folgen nach<br />
sich zieht. Brände führen in erstaunlich hoher<br />
Zahl auch zu Insolvenzen. In diesem Sinne<br />
unterstützt die Politik jedes Engagement <strong>für</strong><br />
besseren <strong>Brandschutz</strong>, weil dies auch zugleich<br />
dem Allgemeininteresse dient.<br />
reich angefahren seien, der etwa die Grenze<br />
der Brandausbreitung bildete. So sei ein<br />
Übergreifen des Feuers auf andere Flughafenbereiche<br />
gerade noch verhindert worden.<br />
Zusätzlich behindert wurde die Rettung dadurch,<br />
dass der Flugverkehr, aber auch der<br />
Verkehr von Betriebsfahrzeugen auf dem<br />
Flughafengelände, noch nicht vollständig<br />
eingestellt gewesen ist. Dadurch wurden in<br />
hohem Maße die flüchtenden Menschen gefährdet.<br />
Der durch den Betrieb der Flugzeuge<br />
herrschende Lärm hat die Verständigung unter<br />
den Einsatzkräften stark beeinträchtigt,<br />
wenn nicht teilweise unmöglich gemacht.<br />
Im Verlauf des Einsatzes kristallisierten<br />
sich erhebliche Probleme beim Einsatz der<br />
Trupps unter Atemschutz heraus. Wegen der<br />
großflächigen, durch vielfältige Einbauten<br />
stark untergliederten Hallenabschnitte sowie<br />
der angegliederten Bürobereiche gestaltete<br />
sich das Absuchen nach eingeschlossenen<br />
Personen als sehr schwierig. Die Feuerwehr<br />
hatte zunächst zurecht den Schwerpunkt<br />
des Einsatzes auf die Rettung der<br />
Menschen konzentriert, bevor sie die Brandbekämpfung<br />
koordinieren konnte.<br />
Der Einsatzbericht der Düsseldorfer Feuerwehr<br />
endet <strong>mit</strong> dem Satz: „<strong>Gebäude</strong> und<br />
bauliche Anlagen dieser Größenordnung <strong>mit</strong><br />
solch hohem Publikumsverkehr bergen bisher<br />
nicht vorstellbare Gefahren, auf die man<br />
zukünftig durch Optimierung des Katastrophenschutzmanagements<br />
reagieren muss“.<br />
Die Feuerwehr tut dies, indem sie ihre Einsatzpläne<br />
optimiert. Die Betreiber von <strong>Gebäude</strong>n<br />
und Anlagen dieser Art sollten dies<br />
tun, indem sie dem vorbeugenden <strong>Brandschutz</strong><br />
mehr Beachtung schenken. Die Lehre<br />
aus dem Horrorszenario in Düsseldorf ist,<br />
dass die Feuerwehr zwar aufopferungsvoll<br />
gekämpft und zahlreiche Menschenleben<br />
gerettet hat, aber auch an die Grenze ihrer<br />
Leistungsfähigkeit gebracht wurde.<br />
der Flughafen düsseldorf als<br />
Vorbild <strong>für</strong> modernen <strong>Brandschutz</strong><br />
Dr. Michael Vesper, Minister <strong>für</strong> Städtebau<br />
und Wohnen, Kultur und sport des<br />
Landes nRW, brachte es anlässlich einer<br />
Fachtagung fünf Jahre nach dem Flughafenbrand<br />
auf den Punkt: „Der Düsseldorfer<br />
Flughafen ist die Nummer eins in der Umsetzung<br />
der Empfehlungen der unabhängigen<br />
sachverständigenkommission. 70 Mio. Euro<br />
(damals 140 Mio. DM) und da<strong>mit</strong> 20 Prozent<br />
der Gesamtkosten des Wiederaufbaus des<br />
VERAnstALtUnGsstättEn<br />
Terminals B wurden in Sicherheit und <strong>Brandschutz</strong><br />
investiert und machen Düsseldorf<br />
zum „Schlaraffenland des <strong>Brandschutz</strong>es“.<br />
Investiert wurde auch in eine WasserLöschanlage,<br />
sodass der Flughafen Düsseldorf<br />
vom <strong>bvfa</strong> <strong>mit</strong> dem Gütesiegel „Sprinkler Protected“<br />
ausgezeichnet werden konnte. Neben<br />
der Löschanlage sorgt eine Vielzahl von<br />
Maßnahmen des baulichen und organisatorischen<br />
<strong>Brandschutz</strong>es <strong>für</strong> Sicherheit.<br />
sprinkleranlagen – Branderkennung<br />
und löscherfolg<br />
Sprinkleranlagen können Brände zwar<br />
nicht verhindern, aber in der Entstehungsphase<br />
erkennen, melden und bekämpfen. Da<strong>mit</strong><br />
verschaffen sie sich einen Vorteil gegenüber<br />
Brandmeldeanlagen. Die Einsatzbereitschaft<br />
von Sprinkleranlagen ist zeitlich unbegrenzt.<br />
Rund um die Uhr wird der <strong>Brandschutz</strong><br />
durch moderne, schnell auslösende<br />
Sprinkler sichergestellt. Die Zeitspanne zwischen<br />
Brandausbruch und Brandbekämpfung<br />
wird so auf ein Minimum reduziert. Der statistische<br />
Löscherfolg von sprinkleranlagen<br />
liegt in Deutschland bei über 98 Prozent.<br />
Dadurch nehmen diese Anlagen einen hohen<br />
Stellenwert im <strong>Brandschutz</strong> und Risikomanagementkonzept<br />
ein. Der Personenschutz<br />
muss sichergestellt, der Sach und Vermögensschutz<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Wirkfläche einer sprinkleranlage<br />
Ein wesentliches Auslegungskriterium einer<br />
Sprinkleranlage ist die sogenannte „Wirkfläche“,<br />
<strong>für</strong> die der gesamte Löschwasservorrat<br />
ausgelegt werden muss. Die Wirkflächengröße<br />
liegt nach den Richtlinien der VdS<br />
Schadenverhütung GmbH zwischen 150 und<br />
325 m², abgestimmt auf das jeweilige Brandrisiko.<br />
Die Wasserversorgung ist zur Versorgung<br />
der Sprinkler innerhalb dieser Wirkfläche<br />
ausgelegt und sichert Betriebszeiten je<br />
nach Risiko von 30, 60 bzw. 90 Minuten. Die<br />
Begrenzung von Wirkfläche und Betriebszeit<br />
ermöglicht eine wirtschaftliche Dimensionierung<br />
der Wasserversorgung, basierend<br />
auf den Erfahrungen, dass mehr als 98 Prozent<br />
aller Brände innerhalb dieser Kenngrößen<br />
von Sprinkleranlagen zuverlässig abgelöscht<br />
bzw. bis zum Eintreffen der Feuerwehr<br />
begrenzt werden. Weitere Auslegungskriterien<br />
sind die maximale Schutzfläche<br />
eines Sprinklers und die Wasserbeaufschlagung<br />
pro m², welche ebenso vom Brand risiko<br />
2 <strong>bvfa</strong> <strong>Brandschutz</strong>spezial | Feuerlöschanlagen
infobox Mit sprinkler protected ausgezeichnete <strong>Gebäude</strong> (auswahl)<br />
abhängig sind und auf die jeweiligen Gegebenheiten<br />
abgestimmt werden. Die maximalen<br />
Schutzflächen von Sprinklern betragen<br />
üblicherweise 9, 12 bzw. 21 m².<br />
Begrenzter löschwasserbedarf<br />
Der große Löscherfolg von sprinkleranlagen<br />
verdeutlicht, welcher Beitrag sowohl<br />
<strong>für</strong> den <strong>Brandschutz</strong> als auch <strong>für</strong> den Umweltschutz<br />
geleistet wird. Eine sprinkleranlage,<br />
die rechnerisch <strong>für</strong> 150–325 m² ausgelegt<br />
wird, kann ohne weiteres Flächen bis<br />
zu 100.000 m² abdecken. Alle Kenndaten einer<br />
Sprinkleranlage zeigen, dass Brände <strong>mit</strong><br />
geringem Löschwasserbedarf sehr klein gehalten<br />
und gelöscht werden. Können Brände<br />
nicht direkt gelöscht werden, werden sie solange<br />
von den Sprinkleranlagen beherrscht,<br />
bis die Feuerwehr eintrifft. Die Statistiken<br />
Messe Nürnberg (1,3 Mio Besucher jährlich)<br />
• 860 m³ Löschwasserbevorratung in 6 Behältern<br />
• 6 Druckwasserbehälter<br />
• 6 Elektrosprinklerpumpen <strong>mit</strong> gesicherter Energieversorgung<br />
• 31 nassalarmventilstationen<br />
• 12 trockenalarmventilstationen<br />
• 7 Überwachungsanlagen und<br />
• 24.000 sprinkler<br />
von Berufsfeuerwehren zeigen, dass gesprinklerte<br />
Risiken gegenüber ungesprinklerten<br />
einen wesentlich besseren Schadensverlauf<br />
haben.<br />
An <strong>Gebäude</strong> <strong>mit</strong> hohem Publikumsverkehr<br />
werden besonders hohe Ansprüche an<br />
technikbox sprinkleranlage<br />
VERAnstALtUnGsstättEn<br />
Dagmar G. Wöhrl, Staatssekretärin im Bundes wirtschafts minis terium,<br />
überreicht den Preis an die Vertreter der NürnbergMesse.<br />
LTU Arena Düsseldorf (bis zu 51.500 Besucher pro Veranstaltung)<br />
• sprinkleranlage <strong>mit</strong> 12.500 sprinklerköpfen<br />
• Zwei Wasservorratsbehälter <strong>mit</strong> insgesamt ca. 340 m³ Inhalt<br />
• 55 Kilometer langes sprinklerrohrnetz<br />
• Eine sprinklerzentrale und zehn Unterzentralen<br />
• 80 störungsmelder in Bereichsunterteilung würden einen Brand sofort lokalisieren<br />
• Zusätzlich stehen zur sofortigen Brandbekämpfung 118 Wandhydranten,<br />
16 Entnahme und 8 Einspeisestellen <strong>für</strong> die Feuerwehr zur Verfügung<br />
Hendrik Wüst, Generalsekretär der CDU NRW, überreicht den Preis an Vertreter der<br />
LTU arena und das Tulip Inn Düsseldorf Arena.<br />
Allianz Arena München (bis zu 66.000 Besucher pro Veranstaltung)<br />
• Vier voneinander unabhängige sprinklerzentralen<br />
• 20.000 im gesamten stadion verbaute sprinkler<br />
• Die Wasserversorgung erfolgt über zwei sprinklerpumpen, die im Ernstfall<br />
das Löschwasser <strong>mit</strong> einem Druck von 9,93 bar durch das Leitungsnetz<br />
transportieren<br />
• Zwei Wasservorratsbehälter, <strong>mit</strong> einem nutzinhalt von jeweils 425 m³<br />
• 17 nassalarmventilstationen lösen bei Wasserdruckabfall in den Rohrleitungen<br />
Alarm aus, welcher sofort an die vier Brandmeldezentralen weitergeleitet wird<br />
Dr. Ottmar Bernhard, bayr. Staatsminister <strong>für</strong> Umwelt, Verbraucherschutz<br />
und Gesundheit überreicht den Preis an Vertreter der Allianz Arena.<br />
den <strong>Brandschutz</strong> gestellt. Der <strong>bvfa</strong> – Bundesverband<br />
Technischer <strong>Brandschutz</strong> e. V.<br />
hat in den vergangenen Jahren immer wieder<br />
<strong>Gebäude</strong> dieser Art <strong>für</strong> vorbildlichen <strong>Brandschutz</strong><br />
ausgezeichnet.<br />
Wie funktioniert ein Sprinkler?<br />
Die wichtigsten Bestandteile einer Sprinkleranlage sind das Verteilerrohrnetz und eine eigene, gesicherte<br />
Wasserversorgung. Die Sprinkler werden in Abständen entsprechend des Brandrisikos verteilt<br />
und befinden sich in den Strangrohren. Im Falle eines Brandes werden nur die Sprinkler ausgelöst, die<br />
sich in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe des Feuers befinden.<br />
In dem Sprinkler ist eine Glasampulle integriert, das eine Spezialflüssigkeit und einen geringen Anteil<br />
Luft enthält. Bei einem temperaturanstieg dehnt sich die Flüssigkeit in dem Glas. Der Druck steigt<br />
so lange, bis die im Glas eingeschlossene Luft verdrängt ist. Bei weiterem Ansteigen der temperatur<br />
steigt der Druck schnell an, sodass das Glasrohr zerspringt und den Verschluss frei gibt. Das Löschwasser<br />
wird gleichmäßig über dem Brandherd in Form eines Spritzregens verteilt.<br />
In Bereichen, in denen Frostgefahr besteht und die Sprinklerleitungen einfrieren könnten, werden so<br />
genannte Trockenanlagen eingesetzt. Bei diesen Anlagen ist das Rohrleitungsnetz <strong>mit</strong> Druckluft gefüllt.<br />
Erst nach dem Auslösen eines sprinklerkopfes wird die Anlage <strong>mit</strong> Wasser gefüllt.<br />
3 <strong>bvfa</strong> <strong>Brandschutz</strong>spezial | Feuerlöschanlagen